Investition in Innovation und Wachstum Geschäftsbericht 2006 Der RWE-Konzern – ein Kurzportrait Wir sind eines der führenden Strom- und Gasunternehmen in Europa. Im vergangenen Jahr haben unsere 69.000 Mitarbeiter einen Umsatz von rund 44 Mrd. € erwirtschaftet. Unsere wichtigsten Märkte für die Erzeugung sowie den Vertrieb und Handel von Energie liegen in Deutschland, Großbritannien und Zentralosteuropa. Hier setzen 20 Millionen Stromkunden und 10 Millionen Gaskunden auf unsere Produkte. Und auf ein hohes Maß an Versorgungssicherheit. Mit unserer eigenen Gas- und Ölproduktion in Europa und Nordafrika leisten wir dazu einen immer wichtigeren Beitrag. Zukünftig konzentrieren wir uns noch stärker auf das Energiegeschäft. Nachdem wir uns erfolgreich von Thames Water getrennt haben, ist für 2007 auch der Verkauf von American Water geplant. Das gibt uns zusätzliche Schubkraft für hohe Investitionen – in langfristige Versorgungssicherheit und profitables Wachstum. Investitionen sind das Hauptthema dieses Geschäftsberichts. Der auf der Titelseite abgebildete Kühlturm eines Kraftwerks steht stellvertretend für das größte Investitionsprogramm in der Geschichte von RWE. Unternehmensbereiche des RWE-Konzerns ab 1. Januar 2007 RWE AG (Group Center) RWE Power RWE Dea RWE Gas Midstream RWE Trading RWE Energy RWE npower RWE Systems RWE Power ist der größte deutsche RWE Gas Midstream ist seit RWE npower verantwortet unser Stromproduzent. Das Unternehmen Januar 2007 verantwortlich für die Energiegeschäft in Großbritannien. fördert Braunkohle und erzeugt kommerzielle Optimierung unseres Das Unternehmen verfügt über ein Strom aus Kohle, Kernkraft, Gas und Gasbeschaffungs-, Gastransport- und integriertes Geschäftsmodell. Dazu regenerativen Energien. Gasspeichergeschäfts, soweit es nicht gehören sowohl die Erzeugung reguliert ist. von Strom aus Kohle, Gas, Öl und RWE Dea fördert Gas und Öl mit erneuerbaren Energien als auch der Schwerpunkt in Europa und Nordafrika. RWE Trading ist einer der führenden In der Berichterstattung zum europäischen Energiehändler. Wir abgelaufenen Geschäftsjahr ist handeln die Energieträger Strom, Gas, RWE Systems ist unser interner RWE Dea noch als Business Unit Kohle und Mineralöl in physischer Form Dienstleister. Die Aufgaben reichen der RWE Power erfasst. sowie Energiederivate zur Absicherung von der Informationstechnik und von Preisrisiken. der Immobilienverwaltung über den Vertrieb von Strom und Gas. zentralen Einkauf bis hin zu PersonalRWE Energy ist unsere Vertriebsund Netzgesellschaft in Kontinentaleuropa. Die Gesellschaft ist in zwölf Regionen inner- und außerhalb Deutschlands tätig. Wir bieten Strom, Gas, Wasser und die damit verbundenen Dienstleistungen aus einer Hand an. Der Bereich Wasser ist hier nicht mehr aufgeführt. Er besteht im Wesentlichen aus unserer nordamerikanischen Gesellschaft American Water, die wir über die Börse veräußern wollen. und Infrastrukturdienstleistungen. Der RWE-Konzern Eckdaten 2006 auf einen Blick • • • • • Verkauf von Thames Water erfolgreich abgeschlossen Betriebliches Konzernergebnis legt um 14 % zu Nettoergebnis wegen Sondereffekten erheblich über Vorjahresniveau Dividendenvorschlag gegenüber Vorjahr auf 3,50 € je Aktie verdoppelt Zum Jahresende Nettofinanzvermögen von 4,7 Mrd. € RWE-Konzern 2006 20051 +/in % Außenumsatz Mio.€ 44.256 39.487 12,1 Deutschland Mio.€ 26.607 23.034 15,5 Außerhalb Deutschlands Mio.€ 17.649 16.453 7,3 Mio.€ 7.861 7.095 10,8 Betriebliches Ergebnis Mio.€ 6.106 5.371 13,7 Ergebnis fortgeführter Aktivitäten vor Steuern Mio.€ 3.657 3.156 15,9 Nettoergebnis Mio.€ 3.847 2.231 72,4 Nachhaltiges Nettoergebnis2 Mio.€ 2.466 2.257 9,3 Return on Capital Employed (ROCE) % 18,7 16,6 – Kapitalkosten vor Steuern % 9,0 9,0 – EBITDA Wertbeitrag Mio.€ 3.169 2.451 29,3 Betrieblich gebundenes Vermögen (Capital Employed) Mio.€ 32.764 32.444 1,0 Cash Flow aus laufender Geschäftstätigkeit Mio.€ 6.783 5.304 27,9 Investitionen Mio.€ 4.728 4.143 14,1 In Sachanlagen Mio.€ 4.494 3.667 22,6 In Finanzanlagen Mio.€ 234 476 -50,8 Mio.€ 2.289 1.637 39,8 Ergebnis je Aktie € 6,84 3,97 72,3 Nachhaltiges Ergebnis je Aktie € 4,38 4,01 9,2 Dividende je Aktie € 3,50 1,75 100,0 31.12.06 31.12.05 Free Cash Flow3 4 Nettofinanzschulden Mio.€ -4.720 11.438 -141,3 Nettoschulden5 Mio.€ 6.864 23.435 -70,7 68.534 85.928 -20,2 Mitarbeiter 6 1 Angepasste Werte; siehe Erläuterungen auf Seite 44 2 Nettoergebnis bereinigt um das durch Sondereinflüsse geprägte neutrale Ergebnis sowie um Einmaleffekte im Finanzergebnis, beim Steueraufwand und beim Ergebnis aus nicht fortgeführten Aktivitäten 3 Cash Flow aus laufender Geschäftstätigkeit abzgl. Investitionen in Sachanlagen 4 Dividendenvorschlag für das Geschäftsjahr 2006 der RWE AG, vorbehaltlich der Zustimmung durch die Hauptversammlung am 18. April 2007 5 Nettofinanzschulden/-vermögen zuzügl. der Rückstellungen für Pensionen und für ähnliche Verpflichtungen 6 Umgerechnet in Vollzeitstellen Weichen stellen für die Energie der Zukunft Die Aufgabe ist gewaltig: Im deutschen Kraftwerkspark warten insgesamt rund 60.000 Megawatt auf Ersatz. Allein bei RWE muss mehr als die Hälfte der Kapazitäten erneuert werden. Um diese Aufgabe zu bewältigen, setzen wir allein bis 2012 mit bis zu 25 Milliarden Euro das größte Investitionsprogramm unserer Geschichte um. Davon entfällt ein großer Teil auf den Bau von Kraftwerken. Neue, effizientere Technologien helfen, den Herausforderungen Klimaschutz, Versorgungssicherheit und Wirtschaftlichkeit gerecht zu werden. Das weltweit größte Braunkohlekraftwerk mit optimierter Anlagentechnik, das schon 2010 ans Netz gehen wird, spielt dabei eine ebenso große Rolle wie das für 2014 geplante nahezu CO2-freie Kohlekraftwerk. Im Jahr 2020 schließlich sollen 20 Prozent des erzeugten Stroms aus erneuerbaren Energien stammen. Das ist das Ziel der EU-Kommission. Wir wollen einen wichtigen Beitrag dazu leisten. Von Wasser- und Windkraft über Biomasse-Anlagen bis hin zu Erdwärme und Wellenkraft wenden wir jede Technologie an, deren Einsatz langfristig wirtschaftlich ist. Denn wir wollen klimaschonende Versorgungssicherheit, die sich rechnet – für unsere Kunden, unsere Aktionäre und unsere Mitarbeiter. Lesen Sie mehr dazu im RWE Spezial auf den Seiten 119 bis 140. 2006 I N H A LT A N U N S E R E I N V E S TO R E N LAG EB ER ICHT UNSERE VERANT WORTUNG 4 Brief des Vorstandsvorsitzenden 8 Der RWE-Vorstand 10 RWE am Kapitalmarkt 19 23 35 44 45 62 96 Bericht des Aufsichtsrats 101 Corporate Governance inkl. Vergütungsbericht (Teil des Lageberichts) 112 Mitarbeiter 114 Nachhaltigkeit 64 71 74 78 84 Strategie und Struktur Rahmenbedingungen Wesentliche Ereignisse Anmerkungen zur Berichtsweise Geschäftsentwicklung Eckdaten der Unternehmensbereiche auf einen Blick Finanzen und Investitionen Erläuterungen zur Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der RWE AG (Holding) Mitarbeiter, Forschung und Entwicklung, Beschaffung Risikomanagement Ausblick 2007 Zeichenerklärung: Querverweis auf das Querverweis Internetverweis RWE Spezial mit Seitenzahlangabe (www.rwe.com) 01 Investor Relations > Finanzberichte 02 Konzern > Forschung und Entwicklung 03 Investor Relations > Häufige Fragen > Sonstiges 04 Investor Relations > Aktie > Corporate Governance 05 Konzern > Verantwortung RWE SPEZIAL KO N Z E R N A BSC H L USS W E I T E R E I N F O R M AT I O N E N 120 Vom Kraftwerk bis zum Haushalt 126 Interview mit Harry Roels: „Wir planen für Generationen” 130 Waschen, trennen, lagern 134 Auf neuen Wegen 138 Klimaschutz weltweit 142 143 144 145 146 201 202 Wesentliche Beteiligungen 205 Wertmanagement-Konzept des RWE-Konzerns 207 Organe und weitere Gremien 215 Glossar 218 Schlagwortverzeichnis 220 Impressum Finanzkalender Fünf-Jahres-Übersicht (Teil des Lageberichts) Gewinn- und Verlustrechnung Bilanz Kapitalflussrechnung Veränderung des Eigenkapitals Anhang Bestätigungsvermerk 4 Brief des Vorstandsvorsitzenden Harry Roels wenn wir nicht nur auf das letzte Geschäftsjahr, sondern auch auf die Jahre zuvor zurückblicken, wird eines deutlich: Grundlegende ökonomische und politische Veränderungen, aber auch die zunehmende Geschwindigkeit in der Entwicklung unserer Märkte sind zu Dauerthemen geworden. Wir leben und arbeiten in einer spannenden Zeit, in der die Weichen für die Energie-Infrastruktur der nächsten Jahrzehnte auf nationaler und europäischer Ebene neu gestellt werden müssen. Das erfordert langfristiges Denken und Handeln in großen Dimensionen. Denn Kraftwerke und Netze sind die Lebensadern moderner Volkswirtschaften. Gleichzeitig strebt die Konsolidierungswelle in unserer Branche einem neuen Höhepunkt zu. Außerdem vergeht kaum ein Tag, an dem wir nicht mit neuen energiepolitischen Themen konfrontiert werden. Sie sehen: Unsere Wettbewerbsbedingungen werden sich zukünftig grundlegend verändern. Für uns war 2006 deshalb ein wirklich herausforderndes Jahr. Aber auch ein besonders erfolgreiches: Wir haben es geschafft, bei allen Finanzzielen, die wir uns für die vergangenen drei Jahre gesetzt hatten, über die Ziellinie zu gehen. Die Messlatte von durchschnittlich 5 % organischem Wachstum beim betrieblichen Ergebnis haben wir mit einem Durchschnittswert von rund 12 % für die Jahre 2004 bis 2006 deutlich übertroffen. Dass wir unser Kostensenkungsziel von rund 700 Mio. € vor wenigen Monaten erreicht haben, hat dazu einen wesentlichen Beitrag geleistet. Der Erfolg von RWE ist auch Ihr Erfolg: Für die Dividende hatten wir uns eine Steigerung von durchschnittlich mindestens 15 % pro Jahr zum Ziel gesetzt. Inklusive unseres Dividendenvorschlags für 2006 in Höhe von 3,50 € je Aktie würden wir über diesen Zeitraum ein Plus von 41% erreichen. Das ist im europäischen Energiesektor ein herausragender Wert. An unsere Investoren Lagebericht Unsere Verantwortung RWE Spezial Konzernabschluss Weitere Informationen 5 Mit der Investitionsoffensive wollen wir auch unsere führenden Marktpositionen sichern. RWE zählt zu den größten europäischen Energieversorgern. Das soll auch so bleiben. Etwa ein Drittel der geplanten Investitionen sind für Wachstumsprojekte vorgesehen. Das sehen wir als den derzeit erfolgversprechendsten Weg, um profitabel zu wachsen. Oder anders ausgedrückt: Mit einem Kraftwerksneubau-Projekt, zum Beispiel in Deutschland oder den Niederlanden, oder der Ausweitung unserer Gasproduktion in Ägypten erzielen wir für Sie, unsere Aktionäre, mit großer Wahrscheinlichkeit eine langfristig höhere Rendite als mit einem Unternehmenskauf zu einem unangemessen hohen Preis. Meine Vorstandskollegen und ich sind überzeugt davon, dass der aktuell überhitzte Akquisitionsmarkt nur wenige ausreichend attraktive Wachstumschancen bietet. Aber dort, wo dies der Fall ist, sind wir dabei. Der geplante Kauf des deutschen Gasversorgers Saar Ferngas ist ein Beispiel dafür, dass Werthaltigkeit für uns das wichtigste Kaufkriterium ist – auch Lagebericht Unsere Verantwortung RWE Spezial Konzernabschluss Sie fragen zu Recht: Was heißt das konkret? Und wie will sich RWE behaupten, wenn in der Presse täglich über anstehende Übernahmen und Zusammenschlüsse von großen Energieversorgern geschrieben wird? Die Antwort mag für Sie unspektakulär klingen: indem wir in unsere gewachsenen Stärken investieren. Wir haben RWE zu einem der schlagkräftigsten Energiekonzerne in Europa gemacht. Unsere Bilanz ist solide wie seit Jahren nicht mehr, unsere Mitarbeiter sind in puncto Kompetenz und Performance auf Top-Niveau und unsere Geschäftsprozesse wesentlich schneller und effizienter als noch vor wenigen Jahren. Das sind gute Voraussetzungen, um organisch weiter zu wachsen. Dazu planen wir eine Investitionsoffensive in einer Dimension, die in der RWE-Geschichte einmalig ist: Wir wollen in den nächsten fünf Jahren bis zu 25 Mrd. € in Kraftwerke, Stromnetze, Pipelines, die Exploration neuer Gas- und Öllagerstätten sowie LNG-Aktivitäten investieren – davon in Deutschland so viel wie kein anderer privater Investor. In diesem Zusammenhang möchte ich auch den neuen Unternehmensbereich RWE Gas Midstream erwähnen. In dieser neuen Einheit bündeln wir seit Januar 2007 alle Aktivitäten rund um den Großhandel, den Transport und die Speicherung von Gas, soweit sie nicht reguliert sind. Sie soll uns als Plattform für Wachstumsprojekte im internationalen Gasmarkt dienen. Hier konnten wir bisher nicht integriert auftreten. Weitere Informationen Zu den Meilensteinen des vergangenen Geschäftsjahres gehört auch der erfolgreiche Verkauf von Thames Water. Mit einem Buchgewinn von rund 700 Mio. € haben wir unsere eigenen Erwartungen übertroffen. Den Verkauf von American Water haben wir auf den Weg gebracht. Ich bin zuversichtlich, dass wir Ihnen im zweiten Halbjahr mehr dazu sagen können. Mit diesen Schritten konzentrieren wir nicht nur das Portfolio auf unsere traditionellen Kerngeschäfte Strom und Gas; wir verbessern auch unsere Finanzkraft ganz erheblich. Noch vor einem Jahr haben wir Nettofinanzschulden von über 11 Mrd. € ausgewiesen. Heute verfügen wir über ein Nettofinanzvermögen von knapp 5 Mrd. €. Diese finanzielle Flexibilität haben wir uns seit 2003 hart erarbeitet. Sie eröffnet uns neue Optionen. Damit ist der Weg frei für weiteres profitables Wachstum in unserem Kerngeschäft. An unsere Investoren • Brief des Vorstandsvorsitzenden 6 Brief des Vorstandsvorsitzenden wenn es einen langen Atem braucht. Unser Aktienkurs bestätigt diese Strategie: Er hat sich seit März 2003 mehr als vervierfacht. Unsere Investitionsoffensive hat noch einen weiteren Aspekt: Wir wollen mit der Erneuerung und Erweiterung der Energie-Infrastruktur wesentlich zur Versorgungssicherheit in unseren Regionen beitragen. Wir sind uns bewusst, dass dies angesichts des hohen Ersatzbedarfs bei Kraftwerken und Netzen Teil unserer Verantwortung als Energieunternehmen ist. Aber auch wegen der gestiegenen politischen Risiken bei der internationalen Gasbeschaffung. Versorgungssicherheit ist außerdem zu einem wichtigen Thema auf der politischen Agenda geworden, national und auf europäischer Ebene. Hinzu kommt, dass gerade in den letzten Monaten Klimaschutzthemen mit einer Intensität diskutiert worden sind, die es vorher nicht gegeben hat. Die Ausgestaltung des Emissionshandels ist dabei einer der zentralen Streitpunkte. Leider wird die Diskussion – besonders in Deutschland – oft wenig sachlich geführt. Wir vertreten hier eine klare Position: Erneuerbare Energien müssen ausgebaut, Maßnahmen zum Energiesparen massiv gefördert und alle Möglichkeiten zur Schonung von Klima und Ressourcen genutzt werden. Aber mit Augenmaß und bitte ohne Dogma. Versorgungssicherheit lässt sich ohne den Einsatz von Kohle und Kernenergie in den nächsten Jahrzehnten nicht garantieren. Erst recht nicht, wenn wettbewerbsfähige Energiekosten das Ziel sind. Deutschland ist keine Insel; selbst eine isolierte europäische Sichtweise reicht heute nicht mehr aus. Der Strom- und der Gasmarkt unterliegen immer mehr auch globalen Trends, bei denen alle Zeichen auf langfristig hohe Energiepreise deuten. Es ist höchste Zeit, dass jetzt die richtigen Entscheidungen für die Infrastruktur von morgen getroffen werden. Ich kann allerdings nicht erkennen, dass von politischer Seite dafür die entsprechenden Rahmenbedingungen geschaffen werden. Im Gegenteil: Der Entwurf für den von 2008 bis 2012 geltenden deutschen Nationalen Allokationsplan für den Emissionshandel erhöht das wirtschaftliche Risiko für Kraftwerksneubau-Projekte ganz erheblich. Auch die aktuellen Diskussionen um die Verschärfung des deutschen Kartellrechts und eine möglicherweise erzwungene Abgabe von Strom- und Gasnetzen sorgen dafür, dass wichtige Investitionsentscheidungen überdacht werden müssen. Übrigens verschlechtern sich die Investitionsbedingungen nicht nur für etablierte deutsche Energieunternehmen, sondern auch für neue Anbieter. Welche Nachteile das mittelfristig für die Energieversorgung und die Weiterentwicklung des Wettbewerbs hat, darauf weisen wir im Dialog mit Vertretern der Politik und der Öffentlichkeit unaufhörlich hin. Leider sind konstruktive Gespräche angesichts des Unmuts über hohe Energiepreise, für den ich persönlich Verständnis habe, eher die Ausnahme. An unsere Investoren Lagebericht Unsere Verantwortung RWE Spezial Konzernabschluss Weitere Informationen 7 Mit freundlichem Gruß Harry Roels Vorstandsvorsitzender der RWE AG Essen, 12. Februar 2007 Lagebericht Unsere Verantwortung RWE Spezial Setzen können Sie auch auf die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des RWE-Konzerns. Für ihre Leistung, ihre Flexibilität und ihr Engagement möchte ich mich an dieser Stelle ausdrücklich bedanken. Sie können auf das Erreichte mit Recht stolz sein. Auch wenn es noch viel anzupacken gilt – RWE hat auch im neuen Geschäftsjahr und darüber hinaus gute Chancen, zu den Spitzenunternehmen der Branche zu zählen. Konzernabschluss Angesichts der soliden Ertragsentwicklung sind wir auch für die Dividende zuversichtlich. Unser Dividendenvorschlag für das Geschäftsjahr 2007 wird sich an einer Ausschüttungsquote von 70 bis 80 % des nachhaltigen Nettoergebnisses orientieren. Voraussetzung ist, dass wir die Mehrheit von American Water erfolgreich am Markt platzieren können. Auch danach soll RWE ein attraktiver Dividendentitel bleiben. Unser Ziel ist es, Ihnen mit unserem ertragstarken integrierten Geschäftsmodell ein stabiles Investment zu bieten, auf das Sie auch längerfristig setzen können. Weitere Informationen Zurück zu operativen Themen. Für die nächsten Jahre haben wir uns wieder anspruchsvolle Ziele gesetzt. Wir wollen das betriebliche Ergebnis um durchschnittlich 5 % pro Jahr durch organisches Wachstum steigern. Außerdem arbeiten wir weiter daran, unsere Effizienz zu verbessern. Bis 2010 wollen wir Maßnahmen umsetzen, mit denen wir das jährliche Ergebnisniveau um insgesamt 600 Mio. € verbessern. Ein wesentlicher Teil davon entfällt auf Maßnahmen, mit denen wir die Leistungsfähigkeit unserer regulierten deutschen Strom- und Gasnetze erhöhen. Damit wollen wir den Tarifsenkungen der deutschen Regulierungsbehörde zumindest teilweise entgegenwirken. An unsere Investoren • Brief des Vorstandsvorsitzenden 8 Der RWE-Vorstand Der RWE-Vorstand Harry Roels Dr. Klaus Sturany Jan Zilius Berthold Bonekamp Alwin Fitting An unsere Investoren Lagebericht Unsere Verantwortung RWE Spezial Konzernabschluss Weitere Informationen 9 Berthold Bonekamp, geboren 1950 in Billerbeck (Kreis Coesfeld), Studium des Maschinenbaus und der Betriebswirtschaftslehre, seit 1998 Mitglied des Vorstands der RWE Rheinbraun AG, seit 2000 Mitglied des Vorstands der RWE Power AG, Vorstandsvorsitzender der RWE Power AG bis März 2004, seit April 2004 Vorstandsvorsitzender der RWE Energy AG und Mitglied des Vorstands der RWE AG. Alwin Fitting, geboren 1953 in Westhofen (Rheinhessen), seit 1974 im RWE-Konzern, Ausbildung zum Elektromeister, 1996 Vorsitzender des Gesamtbetriebsrats der RWE Energie AG, seit 2000 Mitglied des Vorstands und Arbeitsdirektor der RWE Power AG, seit August 2005 Mitglied des Vorstands und Arbeitsdirektor der RWE AG. Konzernressorts: Personalmanagement, Sicherheit. Dr. Rolf Pohlig, geboren 1952 in Solingen, Studium der Wirtschaftswissenschaften, bis 1991 bei der Franz Haniel & Cie. GmbH, 1992 Direktor Finanzen der GEHE AG (heute Celesio AG), 1993 bis 2000 Generalbevollmächtigter der VEBA AG, 2000 bis 2006 Generalbevollmächtigter Mergers & Acquisitions der E.ON AG, Mitglied des Vorstands der RWE AG seit Januar 2007 (und daher links nicht abgebildet) und Finanzvorstand ab Mai 2007. Lagebericht Unsere Verantwortung RWE Spezial Jan Zilius, geboren 1946 in Marburg, Studium der Rechtswissenschaften, seit 1990 im RWE-Konzern, zunächst als Mitglied des Vorstands und Arbeitsdirektor der RWE Rheinbraun AG, seit April 1998 Mitglied des Vorstands der RWE AG und seit Februar 2005 Vorstandsvorsitzender der RWE Power AG. Konzernabschluss Dr. Klaus Sturany, geboren 1946 in Wehrda (Hessen), Studium der Mathematik, 1997 bis 1999 Sprecher des Vorstands der GEA AG, seit Dezember 1999 Mitglied des Vorstands der RWE AG. Konzernressorts: Controlling, Finanzen, Risikomanagement, Investor Relations, Rechnungswesen, Steuern, Versicherungen. Weitere Informationen Harry Roels, geboren 1948 in den Niederlanden, graduierte 1971 in physikalischer Chemie, insgesamt 30 Jahre tätig für die Royal Dutch/Shell-Unternehmensgruppe, im Juli 1999 Ernennung zum Geschäftsführer der Royal Dutch Petroleum Company und Vorstandsmitglied der Royal Dutch/Shell-Unternehmensgruppe, seit 1. Februar 2003 Vorstandsvorsitzender der RWE AG. Konzernressorts: Konzernstrategie, Mergers & Acquisitions, Recht/Organangelegenheiten, Group CIO, Kommunikation/Public Affairs, Umwelt- und Energiepolitik, Diversity Office, Führungskräftemanagement, Revision. An unsere Investoren • Der RWE-Vorstand RWE am Kapitalmarkt RWE erneut mit starker Performance am Aktien- und Kreditmarkt Die RWE-Aktien zeigten im dritten Jahr in Folge eine überdurchschnittliche Wertentwicklung. Die Stammaktie erreichte eine Performance von 37%, die Vorzugsaktie von 36%. Zum Vergleich: Der DAX legte um 22 % zu. Die Kreditmärkte honorierten unsere solide Finanzpolitik mit niedrigen Credit-Default-Swap*-Preisen. 215 Performance der RWE-Aktien im Vergleich zu den Indizes DAX 30 und Dow Jones STOXX Utilities in % 50 40 30 20 RWE-Stammaktie 10 RWE-Vorzugsaktie Der Deutsche Aktienindex schloss zum vierten Mal in Folge über Vorjahr. 12 .0 2. 07 31 .1 2. 06 .0 6 30 .0 9 30 .0 6 .0 6 0 .0 6 DAX 30 31 .0 3 Dow Jones STOXX Utilities 31 .1 2. 05 10 Deutscher Aktienindex dank starkem zweiten Halbjahr deutlich im Plus. Der seit 2003 beobachtete Aufwärtstrend an den Börsen hat sich 2006 fortgesetzt. Der deutsche Leitindex DAX 30 schloss am 29. Dezember, dem letzten Handelstag des Jahres, mit 6.597 Punkten und erreichte damit den höchsten Jahresendstand seit 1999. Für 2006 ergibt sich daraus eine Performance von 22 %. Mit dieser Wertentwicklung liegt der DAX auch international in der Spitzengruppe der Marktindizes. Übernahmeaktivitäten und optimistische Konjunkturerwartungen sorgten Anfang 2006 für deutliche Kurszuwächse. Im Mai und Juni musste der DAX diese Gewinne allerdings wieder abgeben. Besonders die Zinsanhebungen der Notenbanken in den USA und im Euro-Raum trübten die Stimmung der Anleger. Belastend wirkten auch die haussierenden Rohölpreise, die wegen der Zuspitzung des Libanon-Konflikts neue Rekordstände erreichten. Mit dem Abklingen der Nahostkrise im August entspannte sich die Lage an den Ölmärkten. Rückläufige Rohstoffpreise, gute Konjunkturdaten und verbesserte Gewinnaussichten der Unternehmen waren die Basis für einen abermaligen Börsenaufschwung, der über das Jahresende hinaus anhielt. An unsere Investoren Lagebericht Unsere Verantwortung RWE Spezial Konzernabschluss Weitere Informationen 11 Aktienindizes Gewichtung in % Anleihenindizes Gewichtung in % DAX 5,7 iBoxx Euro Utilities 9,9 Dow Jones EURO STOXX 50 1,8 MSCI Euro Credit Corporate 1,0 Dow Jones STOXX Utilities 8,4 MSCI Eurosterling Credit Corporate 1,4 Langfristrendite der RWE-Aktien liegt weit über Marktentwicklung. Langfristig orientierte Anleger, die vor zehn Jahren RWE-Stammaktien im Wert von 10.000 € erworben und ihre Dividenden reinvestiert haben, verfügten zum 31. Dezember 2006 über ein Vermögen von 32.726 €. Bei Anlage des gleichen Betrags in Vorzüge hätte sich das Depot auf 36.809 € erhöht. Dies entspricht einer durchschnittlichen Jahresrendite von 12,6 % bzw. 13,9 %. Die vergleichbare Wertentwicklung des DAX liegt bei 8,6 %. Performance der RWE-Aktien und wichtiger Indizes bis Ende 2006 in % p.a. 1 Jahr 5 Jahre 10 Jahre RWE-Stammaktie 36,8 18,2 12,6 RWE-Vorzugsaktie 35,9 22,4 13,9 DAX 30 22,0 5,0 8,6 Dow Jones EURO STOXX 50 18,0 4,0 10,5 Dow Jones EUROPE STOXX 50 13,6 2,7 9,6 Dow Jones STOXX 20,8 6,7 10,3 Dow Jones STOXX Utilities 39,9 15,3 14,0 0,3 4,8 5,2 REXP 1 1 Index für den Markt der Staatspapiere am deutschen Rentenmarkt Lagebericht Unsere Verantwortung RWE Spezial Gewichtung der RWE-Aktien und RWE-Anleihen in wichtigen Indizes Stand: 31.12.2006 Konzernabschluss RWE-Stammaktien erbrachten 37% Rendite. Die RWE-Aktien entwickelten sich auch im abgelaufenen Jahr wesentlich besser als der Gesamtmarkt. Ende 2006 notierten die Stämme bei 83,50 € und damit um 33% über dem Schlusskurs des Vorjahres. Sie erreichten somit eine Performance (Rendite inkl. Dividende) von 37 %. Die Vorzugsaktien gingen zum Jahresende mit 72,00 € aus dem Handel, was einer Performance von 36 % entspricht. Vor allem die günstigen Ertragsperspektiven in der deutschen Stromerzeugung sowie der erfolgreiche Verkauf unseres britischen Wassergeschäfts trugen zum guten Kursverlauf bei. Damit blieben die RWE-Titel geringfügig hinter dem Branchenindex Dow Jones STOXX Utilities (+40 %) zurück. Dieser zeigte u.a. wegen Übernahme- und Fusionsspekulationen im europäischen Versorgersektor eine besonders starke Performance. Am 15. Dezember 2006 notierten die RWE-Stämme mit 89,85 € auf einem neuen Allzeithoch. Seither haben sie wieder etwas nachgegeben. Für Verunsicherung sorgte u.a. die angestrebte Verschärfung der Rahmenbedingungen im Emissionshandel ab 2008. Auch Forderungen von Politikern nach massiven Eingriffen in den deutschen Energiemarkt belasteten das Anlegervertrauen. Weitere Informationen RWE-Stämme und RWE-Vorzüge schlossen mit deutlichem Renditeplus ab. An unsere Investoren • RWE am Kapitalmarkt 12 RWE am Kapitalmarkt Kennzahlen der RWE-Aktien1 2006 2005 2004 2003 2002 € 6,84 3,97 3,80 1,69 1,87 Cash Flow aus laufender Geschäftstätigkeit je Aktie € 12,06 9,43 8,76 9,41 10,55 Dividende je Aktie € 3,503 1,75 1,50 1,25 1,104 Kurs zum Ende des Geschäftsjahres € 83,50 62,55 40,70 31,37 24,70 Höchstkurs € 89,85 63,24 43,50 31,97 43,80 Tiefstkurs € 61,56 41,10 29,70 17,68 24,12 Kurs zum Ende des Geschäftsjahres € 72,00 54,44 34,21 27,95 20,75 Höchstkurs € 73,91 55,09 36,94 28,20 34,49 € 54,18 34,79 25,96 16,48 20,01 Mio.€ 1.9683 984 844 703 619 Ergebnis je Aktie2 Börsenkurse Stammaktie Börsenkurse Vorzugsaktie Tiefstkurs Ausschüttung Anzahl der Aktien zum Ende des Geschäftsjahres Stammaktien Vorzugsaktien Börsenkapitalisierung zum Ende des Geschäftsjahres 1 2 3 4 Mio. 562,4 562,4 562,4 562,4 562,4 Mio. 523,4 523,4 523,4 523,4 523,4 Mio. 39,0 39,0 39,0 39,0 39,0 Mrd.€ 46,5 34,9 22,6 17,5 13,7 Bezogen auf die gewichtete Anzahl der im Umlauf befindlichen Aktien Die Werte nach 2003 enthalten wegen IFRS-Umstellung keine planmäßigen Firmenwert-Abschreibungen mehr. Dividendenvorschlag für das Geschäftsjahr 2006, vorbehaltlich der Zustimmung durch die Hauptversammlung am 18. April 2007 Inkl. Bonus von 0,10 € Wir werden der Hauptversammlung für das Geschäftsjahr 2006 eine Dividende von 3,50 € vorschlagen. 60 Ausschüttung verdoppelt. Aufsichtsrat und Vorstand der RWE AG werden der Hauptversammlung am 18. April 2007 für das Geschäftsjahr 2006 eine Dividende von 3,50 € je Aktie vorschlagen. Das entspricht einer Verdopplung gegenüber dem Vorjahr. Bezogen auf das nachhaltige Nettoergebnis* ergibt sich eine Ausschüttungsquote von 80 %. Hiermit liegen wir am oberen Ende der für die Geschäftsjahre 2006 und 2007 angestrebten Zielquote von 70 bis 80 %. Legt man die Jahresschlusskurse 2006 zugrunde, ergibt sich eine Dividendenrendite von 4,2 % für Stamm- und 4,9 % für Vorzugsaktien. Damit nimmt RWE weiterhin einen Spitzenplatz unter den DAX-Unternehmen ein. Aktionärsbasis in Nordamerika und Großbritannien deutlich ausgebaut. Ende 2006 befanden sich 56 % der RWE-Aktien im Besitz von institutionellen Anlegern. Mit 30 % des Kapitals entfiel davon der größte Teil auf Investoren in Nordamerika und Großbritannien; das ist deutlich mehr als im Vorjahr (19 %). Institutionelle Anleger in Deutschland hielten 13% des Kapitals (Vorjahr: 26 %). Die verbleibenden 13% entfielen hauptsächlich auf Investoren in Kontinentaleuropa. Darüber hinaus wurden 28 % des Kapitals von Kommunen gehalten (Vorjahr: 31%), während der Anteil der Privat- und Belegschaftsaktionäre unverändert bei 16 % lag. Der Prozentsatz der Stammaktien in Streubesitz (Free Float) beläuft sich auf 89 %. An unsere Investoren Lagebericht Unsere Verantwortung RWE Spezial Konzernabschluss Weitere Informationen 13 Privataktionäre 14 * Quelle: Aktionärsstrukturerhebung im Dezember 2006 Entwicklung des fünfjährigen RWE-Credit-Default-Swaps (CDS) 40 im Vergleich zum CDS-Branchenindex iTraxx Europe Energy 30 in Basispunkten 20 10 12 .0 2. 07 31 .1 2. 06 30 .0 9 .0 6 0 .0 6 iTraxx Europe Energy 30 .0 6 RWE .0 6 216 31 .0 3 217 Rückgang der Credit-Default-Swap-Preise. Auch die Kreditmärkte waren zeitweise von Zinsängsten und Übernahmeaktivitäten geprägt. Dies führte im ersten Quartal zu leicht erhöhten Preisen für Credit Default Swaps (CDS), die zur Absicherung von Kreditrisiken eingesetzt werden. Hierbei ist anzumerken, dass Übernahmen negative Auswirkungen auf die Bonitätseinstufungen der akquirierenden Unternehmen haben können. Die Zinsängste zeigten sich in erhöhten Spreads* für Unternehmensanleihen, von denen unsere Anleihen ebenfalls betroffen waren. Ab dem zweiten Quartal verringerten sich die CDS-Preise wieder. Dies spiegelt sich in der Entwicklung des CDS-Branchenindex iTraxx Europe Energy wider, der im Jahresverlauf um acht auf 16 Basispunkte fiel. Auch die Preise für die Absicherung des RWE-Kreditrisikos gaben nach. Ende 2006 notierten die fünfjährigen CDS für RWE bei 15 Basispunkten und damit um sieben Basispunkte unter dem Stand zu Jahresbeginn. Im Berichtszeitraum handelten sie um durchschnittlich vier Basispunkte unter dem Branchenindex. Wir führen dies u.a. auf unsere solide Finanzlage und das starke Single-A-Rating* zurück. 31 .1 2. 05 Niedrige Credit-DefaultSwap-Preise spiegeln die hohe Bonität von RWE wider. Lagebericht Belegschaftsaktionäre 2 Unsere Verantwortung 16 Großbritannien 14 USA/Kanada 13 Deutschland 12 Kontinentaleuropa ohne Deutschland 1 Sonstige Länder RWE Spezial 56 Institutionelle Aktionäre: Sonstige kommunale Aktionäre 18 Konzernabschluss RW Energie-Beteiligungsgesellschaft mbH 10 Weitere Informationen Aktionärsstruktur RWE AG* in % An unsere Investoren • RWE am Kapitalmarkt 14 RWE am Kapitalmarkt Energiepolitische Themen und unsere Wachstumsstrategie standen im Fokus der Kommunikation mit Investoren und Analysten. Investor-Relations-Arbeit erneut ausgezeichnet. Die Schwerpunkte unserer Kommunikationsarbeit lagen 2006 auf der Erläuterung aktueller energiepolitischer Themen und unserer zukünftigen Wachstumsstrategie. Wir haben Investoren und Analysten durch Bereitstellung von Informationsmaterial und Vermittlung von Gesprächen mit RWE-Experten dabei unterstützt, zu einer sachgerechten Einschätzung dieser Themen zu gelangen. Insgesamt standen wir Investoren an 24 Finanzplätzen auf über 50 Roadshows und zwölf Konferenzen sowie in zahlreichen Einzelgesprächen Rede und Antwort. Mit dem „RWE Credit Day“ haben wir erstmals unseren Anleiheinvestoren und Kreditanalysten eine gesonderte Informationsveranstaltung angeboten. Analysten und Investoren honorieren die Qualität unserer Kommunikationsarbeit. So belegte RWE bei den beiden wichtigsten Investor-Relations-Marktumfragen des Finanzinformationsanbieters Thomson Financial Extel und des Fachmagazins „Institutional Investor“ wie schon im Vorjahr jeweils den ersten Platz im europäischen Versorgersektor. Energie für die Zukunft: 2 010 Effizienz bei der Energieerzeugung: Ab 2010 steigern wir mit zwei neuen Braunkohlekraftwerksblöcken den Wirkungsgrad gegenüber älteren Anlagen um rund zwölf Prozentpunkte. Effizienz in der Energiewirtschaft heißt, so sparsam wie möglich mit den Ressourcen umzugehen und damit zum nachhaltigen Klimaschutz beizutragen. Um den Vorrat an wertvollen fossilen Brennstoffen effizient zu nutzen und so das Klima zu entlasten, optimiert RWE kontinuierlich den Einsatz von Energie: bei der Förderung fossiler Brennstoffe, bei ihrer Umwandlung in Energie und beim Transport. Denn wir sind uns der Verantwortung, die wir tragen, bewusst. Lesen Sie mehr dazu im RWE Spezial auf den Seiten 120 bis 125. EFFIZIENZ: Weniger Ressourcenverbrauch, mehr Klimaschutz 18 Strategie und Struktur Organisches Wachstum im Fokus Das Geschäftsjahr 2006 war in zweierlei Hinsicht ein Jahr, in dem wir wichtige Fortschritte gemacht haben. Zum einen haben wir die Ertragskraft des Unternehmens weiter deutlich verbessert: Beim betrieblichen Ergebnis haben wir ein Plus von 14% erzielt. Das stärkt unsere Ausgangsbasis für Investitionen in zukünftiges Wachstum und ermöglicht eine attraktive Dividende. Zum anderen sind wir beim geplanten Ausstieg aus dem Wassergeschäft vorangekommen: Wir haben Thames Water veräußert und den Verkauf von American Water auf den Weg gebracht. Das sind insgesamt gute Voraussetzungen für den Erfolg unseres Energiegeschäfts auch im neuen Geschäftsjahr. LAG EB ER ICHT 19 23 35 44 45 62 64 71 74 78 84 Strategie und Struktur Rahmenbedingungen Wesentliche Ereignisse Anmerkungen zur Berichtsweise Geschäftsentwicklung Eckdaten der Unternehmensbereiche auf einen Blick Finanzen und Investitionen Erläuterungen zur Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der RWE AG (Holding) Mitarbeiter, Forschung und Entwicklung, Beschaffung Risikomanagement Ausblick 2007 An unsere Investoren Lagebericht Unsere Verantwortung RWE Spezial Konzernabschluss Weitere Informationen 19 35 Konzentration auf Strom und Gas. Ende 2005 haben wir die strategische Entscheidung getroffen, uns aus dem Wassergeschäft in Großbritannien und Nordamerika zurückzuziehen. Mit dem Verkauf von Thames Water in Großbritannien Ende 2006 haben wir den ersten Teilschritt umgesetzt.* Außerdem nehmen wir an, bis Ende 2007 die Mehrheit an American Water verkaufen zu können. Wir werden unsere Kernkompetenzen zukünftig noch stärker auf die zusammenwachsenden Strom- und Gasmärkte in Europa ausrichten. Dort, wo wir unseren Kunden in Kontinentaleuropa schon heute ein integriertes Angebot von Strom-, Gasund Wasserdienstleistungen bieten können, bleibt Wasser jedoch Teil unseres Geschäftsmodells. Fokussierung auf europäische Kernmärkte. Unser regionaler Fokus reicht von Großbritannien bis Osteuropa. Hier wollen wir unsere Marktanteile sichern und weiter ausbauen. Dieser Länderfokus erlaubt uns eine ausgewogene Präsenz in reifen und in wachsenden Märkten. Angesichts der langen Investitionszyklen in unseren Geschäftsfeldern engagieren wir uns nur dort, wo sich uns langfristig sowohl attraktive Ertragsperspektiven als auch verlässliche Rahmenbedingungen bieten. In unseren wichtigsten Märkten zählen wir jeweils zu den Top 3 der Energieversorger. Führende Marktpositionen. Unsere wichtigsten Märkte für die Erzeugung sowie den Handel und Vertrieb von Energie sind derzeit Deutschland, Großbritannien und Zentralosteuropa. Gemessen am Absatz zählen wir hier mit mindestens einem unserer beiden Hauptprodukte Strom oder Gas zu den drei größten Anbietern. Der Vorteil: Dank unserer führenden Positionen haben wir einen Volumen- und Kostenvorsprung. Dadurch erwirtschaften wir auch bei hohem Preisdruck gute Wertbeiträge. Lagebericht Unsere Verantwortung Klares strategisches Ziel vor Augen. In diesem aktuell besonders herausfordernden Umfeld wollen wir unsere gute Marktstellung sichern und Wachstumschancen nutzen. Um das zu erreichen, folgen wir fünf strategischen Leitlinien: • Wir konzentrieren unsere Aktivitäten vor allem auf Strom und Gas. • Wir fokussieren uns auf unsere europäischen Kernmärkte. • Dort, wo wir tätig sind, streben wir führende Marktpositionen an. • Wir wollen auf allen wesentlichen Stufen der Wertschöpfungskette erfolgreich sein und unseren Kunden Strom und Gas aus einer Hand anbieten („integriertes Geschäftsmodell“). • Unser Ziel ist, den Unternehmenswert kontinuierlich zu steigern. RWE Spezial Wir konzentrieren uns auf unsere gewachsenen Stärken: das Stromund Gasgeschäft in Europa. Konzernabschluss Schon heute zählt RWE zu den führenden integrierten Strom- und Gasunternehmen in Europa. Das soll auch in Zukunft so bleiben. Dennoch – die Rahmenbedingungen werden sich für uns in den kommenden Jahren stark verändern: Wir gehen davon aus, dass der Wettbewerb intensiver wird und die Ansprüche unserer Kunden weiter steigen; zudem werden die politischen und regulatorischen Vorgaben komplexer. Gleichzeitig wächst der Energiebinnenmarkt in Europa immer mehr zusammen, wodurch sich für uns als multiregional aufgestelltes Unternehmen zusätzliche Perspektiven eröffnen. Weitere Informationen Strategie und Struktur An unsere Investoren • Strategie und Struktur 20 Strategie und Struktur Wir sind auf allen Stufen der Wertschöpfungskette Energie aktiv. Marktpositionen des RWE-Konzerns Strom Gas Deutschland Nr. 1 Nr. 2 Großbritannien Nr. 2 Nr. 3 Zentralosteuropa Nr. 2 in Ungarn Nr. 3 in der Slowakei Startposition in Polen Nr. 1 in Tschechien Führende Position in Ungarn Europa insgesamt Nr. 3 Nr. 6 Integriertes Geschäftsmodell. Unsere Aktivitäten sind vertikal integriert, d.h. wir decken alle wesentlichen Stufen der Wertschöpfungskette ab. So sind wir z.B. bei Strom nicht nur Erzeuger, sondern auch Händler sowie Netz- und Vertriebsgesellschaft. Durch die vertikale Aufstellung können wir Marktschwankungen auf einzelnen Wertschöpfungsstufen flexibler ausgleichen und Synergien nutzen. Durch horizontale Integration, also z.B. durch den Vertrieb von Strom und Gas durch ein und dieselbe Konzerngesellschaft, erzielen wir weitere Synergien. Auch unsere Strom- und Gasnetze fassen wir auf der Ebene der Verteilnetze in gemeinsamen Unternehmen zusammen. Die regionale Ausrichtung dieser Vertriebs- und Verteilnetzgesellschaften ermöglicht es uns außerdem, eine besonders enge Beziehung zu unseren Kunden aufzubauen und zu pflegen. Präsenz auf allen Wertschöpfungsstufen im Energiegeschäft Upstream (Erzeugung) Gas- und Ölförderung Gas Midstream (Kommerzielle Optimierung von Beschaffung, Transport und Speicherung) Energiehandel Stromerzeugung Überregionale und regionale Strom- und Gasnetze Kontinentaleuropa RWE Power RWE Dea RWE Gas Midstream RWE Trading RWE Energy Großbritannien RWE npower Anleger profitieren von unserer Ausrichtung auf langfristige Wertsteigerung. Strom- und Gasvertrieb RWE npower Nachhaltige Steigerung des Unternehmenswertes. Die langfristige Wertsteigerung im Interesse unserer Investoren steht im Mittelpunkt der RWE-Strategie. Um dieses Ziel zu erreichen, verfolgen wir drei Ansätze: 1. Kontinuierliche Optimierung des bestehenden Geschäfts: Unsere Projekte zur „operativen Exzellenz“ sind darauf ausgerichtet, Geschäftsprozesse effizienter zu gestalten und Kosten zu senken sowie wichtige wertsteigernde Faktoren zu identifizieren, um so Ansatzpunkte für zusätzliche Verbesserungen zu finden. 2. Rechtzeitige Investitionen in Wachstum: Wir müssen heute durch Investitionen unsere Marktposition von morgen sichern. Nur so werden wir auch in Zukunft stabile und attraktive Renditen erzielen. Im Mittelpunkt stehen hierbei unsere Kraftwerks- und Netzaktivitäten sowie die Gas- und Ölförderung. An unsere Investoren Lagebericht Unsere Verantwortung RWE Spezial Konzernabschluss Weitere Informationen 21 Sieben Unternehmensbereiche aktiv im Markt. Unsere sieben Unternehmensbereiche verantworten das operative Geschäft des RWE-Konzerns und steuern die Business Units, die ihnen nachgeordnet sind: 216 215 • RWE Power umfasst unsere kontinentaleuropäische Stromerzeugung inklusive der Braunkohleförderung. • RWE Dea fördert Gas und Öl innerhalb und außerhalb Europas. Damit sichern wir einen wachsenden Teil unseres Gasabsatzes im Konzern ab. Im Jahresabschluss 2006 berichten wir über RWE Dea innerhalb des Unternehmensbereichs RWE Power. • RWE Gas Midstream ist zum 1. Januar 2007 an den Start gegangen. Hier erfolgt die kommerzielle Optimierung aller nicht-regulierten Gasaktivitäten. Dabei handelt es sich um Beschaffungs-, Transport- und Speicherverträge sowie das LNG*-Geschäft. Mit der Konzentration unserer Gasaktivitäten in einem eigenen Unternehmensbereich können wir die Marktstellung von RWE im internationalen Gasgeschäft deutlich stärken. Wir wollen diesen Unternehmensbereich mit RWE Trading zusammenfassen, sobald die Weiterentwicklung des kontinentaleuropäischen Gashandelsmarktes eine solche Zusammenlegung sinnvoll erscheinen lässt. RWE Gas Midstream wird in der unterjährigen Berichterstattung zunächst RWE Energy zugeordnet. • RWE Trading ist als Energiehändler unsere Drehscheibe für alle handelbaren Commodities* wie Strom, Gas, Kohle und Mineralöl. Im Geschäftsbericht 2006 weisen wir RWE Trading innerhalb des Unternehmensbereichs RWE Power aus. • RWE Energy ist die Vertriebs- und Netzgesellschaft für Kontinentaleuropa und versorgt unsere dort ansässigen Kunden mit Strom, Gas und Wasser. Unter dem Dach des Unternehmens operieren sechs integrierte Regionalgesellschaften in Deutschland und sechs weitere in unseren kontinentaleuropäischen Märkten. Der überregionale Strom- und Gastransport ist jeweils in einer eigenständigen Gesellschaft gebündelt. Lagebericht Unsere Verantwortung RWE Spezial Der Wertbeitrag ist das zentrale Steuerungsinstrument bei RWE. Er ergibt sich aus der Rendite unserer Unternehmensbereiche auf das eingesetzte Vermögen abzüglich der Kapitalkosten. Der Wertbeitrag ist neben weiteren, individuell vereinbarten Zielen auch Maßstab für die leistungsorientierte Entlohnung unserer Führungskräfte und außertariflichen Mitarbeiter. Durch die regelmäßige Überprüfung der Zielvorgaben wird der Beitrag der einzelnen Bereiche und ihres Managements zum Unternehmenserfolg sichtbar. Details über das Wertmanagement bei RWE erläutern wir auf den Seiten 56/57 und 205/206. Konzernabschluss 3. Selektive wertschaffende Akquisitionen: Wir sondieren kontinuierlich Möglichkeiten, unser bestehendes Portfolio durch Zukäufe zu erweitern. Dabei halten wir an unseren strengen strategischen und finanziellen Akquisitionskriterien fest. So müssen Akquisitionen spätestens im dritten Jahr ihrer vollständigen Einbeziehung mindestens ihre Kapitalkosten verdienen. Außerdem darf der Zukauf ein Single-A-Rating nicht gefährden. Unter den aktuellen Marktbedingungen ist allerdings Geduld geboten: Das Privatisierungstempo in Osteuropa ist moderat und auch in anderen Regionen sind die Möglichkeiten für externes Wachstum begrenzt, das Bieterinteresse aber groß. Das führt zu hohen Kaufpreisen. Weitere Informationen Wir wollen auch durch Akquisitionen wachsen. Derzeit sind die Möglichkeiten dafür wegen hoher Kaufpreise jedoch begrenzt. An unsere Investoren • Strategie und Struktur 22 Strategie und Struktur · Rahmenbedingungen • RWE npower verantwortet die Stromerzeugung sowie den Strom- und Gasvertrieb im britischen Markt. • RWE Systems erbringt interne Dienstleistungen für die anderen Unternehmensbereiche. In der Finanzberichterstattung ist das Unternehmen in der Position „Sonstige, Konsolidierung“ enthalten. 214 Die RWE AG ist die Management-Holding des RWE-Konzerns und nimmt als solche zentrale Leitungsfunktionen wahr: z.B. Konzernentwicklung/Mergers & Acquisitions, Finanzierung, Controlling sowie Führungskräfteentwicklung und Kommunikation. Grundlegende strategische und operative Entscheidungen werden im Group Business Committee (GBC) vorbereitet. Dem GBC gehören der Konzernvorstand, die Vorstandsvorsitzenden bzw. Vorsitzenden der Geschäftsführung der Unternehmensbereiche sowie der Leiter Konzernstrategie/ Mergers & Acquisitions und der Leiter der Rechtsabteilung an.* Strategische Ausrichtung des RWE-Konzerns nach Regionen ■ Märkte mit RWE-Präsenz An unsere Investoren Lagebericht Unsere Verantwortung RWE Spezial Konzernabschluss Weitere Informationen 23 • Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) der Eurozone lag 2006 um geschätzte 2,7 % über dem Vergleichswert des Vorjahres. Damit hat sich die Wachstumsrate annähernd verdoppelt. Getragen wird der Aufschwung vor allem von den Anlageinvestitionen und vom Export. Hinzu kam eine leichte Belebung des privaten Konsums. • Das deutsche BIP wuchs real um 2,7 % und damit so stark wie seit dem Jahr 2000 nicht mehr. Positive Impulse aus Außenhandel und Industrieproduktion übertrugen sich über die Ausrüstungsinvestitionen auf die Binnennachfrage. Die Bauwirtschaft zeigte nach zehnjähriger Flaute erste Erholungstendenzen. Der bislang schwache Konsum zog etwas an. • Auch in Großbritannien ist die Wirtschaft um 2,7 % gewachsen. Bei hoher Kapazitätsauslastung und guter Ertragslage in den Unternehmen trugen auch hier vor allem die Investitionen zur konjunkturellen Belebung bei. • In den Volkswirtschaften Zentralosteuropas entwickelte sich die Konjunktur weiter dynamisch. Die meisten dieser Staaten profitieren davon, dass sie international wettbewerbsfähiger geworden sind. Die Folge sind hohe Wachstumsraten, besonders in der Industrieproduktion und beim Export. Von den RWE-Märkten in Zentralosteuropa zeigte die Slowakei die größte Dynamik. Nach vorläufigen Schätzungen ist hier das BIP um knapp 8 % gestiegen. Für Tschechien wird das Wachstum auf 6 %, für Polen auf 5 % und für Ungarn auf 4% veranschlagt. • Die Konjunktur in den USA kühlte sich nach dynamischem Jahresbeginn ab. Niedrige reale Einkommens- und Vermögenszuwächse dämpften zuletzt das Konsumklima. Ein weiterer konjunkturbestimmender Faktor war die restriktive Geldpolitik der US-Notenbank, die zu einer Verteuerung von Konsumentenkrediten und einer Erhöhung der Refinanzierungskosten von Unternehmen führte. Dennoch lag das BIP der USA 2006 um 3,4% über dem Vorjahresniveau. Lagebericht Unsere Verantwortung Robustes Wachstum in den RWE-Kernmärkten. Der seit 2003 zu beobachtende weltweite Konjunkturaufschwung setzte sich 2006 fort. Mit geschätzten 3,7 bis 3,9 % fiel das reale Wachstum der Weltwirtschaft sogar etwas höher aus als im Vorjahr. Während die US-Wirtschaft nach den jüngsten Zinserhöhungen etwas an Dynamik einbüßte, hat sich das Expansionstempo in unseren europäischen Kernmärkten teilweise noch verstärkt. Im Einzelnen zeigte sich folgendes Bild: RWE Spezial In unseren Kernmärkten Deutschland und Großbritannien ist die Wirtschaft um geschätzte 2,7% gewachsen. Konzernabschluss Konjunkturelle Entwicklung Weitere Informationen Rahmenbedingungen An unsere Investoren • Strategie und Struktur • Rahmenbedingungen 24 Rahmenbedingungen Konjunkturbewegungen haben allerdings nur begrenzte Auswirkungen auf unsere Geschäftsentwicklung. Der Energieverbrauch reagiert auf Änderungen des BIP generell unterproportional. Die wirtschaftliche Dynamik schlägt sich vor allem in der Nachfrage von Industrieunternehmen nieder. Bei Haushalten hängt der Energieverbrauch hauptsächlich von der Witterung ab. Noch geringer sind die Konjunktureinflüsse im Wassergeschäft. Nachfrage- und Preisentwicklung Die gute Industriekonjunktur regte den Stromverbrauch an. Milde Witterung im vierten Quartal dämpft Energienachfrage. Die Entwicklung des Energieverbrauchs in unseren europäischen Kernmärkten wurde 2006 durch gegenläufige Effekte geprägt. Die gute Industriekonjunktur wirkte nachfragesteigernd, vor allem am Strommarkt; demgegenüber regte das hohe Energiepreisniveau zu einem eher sparsamen Verbrauch an. Der Bedarf an Heizgas und Heizstrom war rückläufig oder stagnierte. Zwar herrschten zu Jahresbeginn noch überdurchschnittlich kühle Temperaturen, im vierten Quartal jedoch war die Witterung extrem mild. In Deutschland lag der Stromverbrauch wegen der guten Industriekonjunktur um etwa 0,5 % über dem Vorjahresniveau. Die Nachfrage nach Erdgas erhöhte sich um 1,5 %. Wesentliche Zuwächse verzeichneten die Sektoren Stromerzeugung und Industrie. Der Gasverbrauch der Haushalte und des Gewerbes bewegte sich auf Vorjahresniveau. Hier zeigten sich gegenläufige Effekte aus der kühlen Witterung zum Jahresanfang und dem milden Wetter im vierten Quartal. Auch in Großbritannien hat sich der Stromverbrauch um 0,5 % erhöht. Dagegen verringerte sich die Gasnachfrage um geschätzte 5 %. Hier hat das hohe Preisniveau für Kraftwerksgas zu Substitutionseffekten in der Stromerzeugung geführt. In den Energiemärkten in Zentralosteuropa löste die günstige Konjunkturentwicklung wesentlich stärkere Nachfrageeffekte aus. Der Stromverbrauch in Polen und der Slowakei erhöhte sich um jeweils 4%, der in Ungarn um 1,3%. Beim Gas zeigten sich dämpfende Einflüsse durch das hohe Preisniveau und die milde Witterung im vierten Quartal. In Tschechien und Ungarn stagnierte daher der Verbrauch. 215 Rohölnotierungen nach Rekordständen im August wieder rückläufig. Die stark gestiegene Rohstoffnachfrage von Schwellenländern wie China, Indien oder Brasilien prägte auch 2006 die Entwicklung an den internationalen Energiemärkten. Die Folge waren starke Preisausschläge, insbesondere beim Rohöl. Ein Barrel* der Sorte Brent kostete im Jahresmittel 65 US$ – das sind 20 % mehr als 2005 und mehr als doppelt so viel wie im Durchschnitt der An unsere Investoren Lagebericht Unsere Verantwortung RWE Spezial Konzernabschluss Weitere Informationen 25 216 215 Am britischen Erdgas-Spotmarkt* lagen die Preise 2006 zunächst erheblich über dem Vorjahresniveau. Im ersten Quartal wurde der Vergleichswert von 2005 um mehr als 80 % übertroffen. Ausschlaggebende Faktoren hierfür waren die kalte Witterung in diesem Zeitraum, hohe Rohölpreise und der Ausfall des größten Gasspeichers in Großbritannien. Im Jahresverlauf beruhigte sich die Lage wieder. Wegen der außergewöhnlich milden Witterung und der Inbetriebnahme neuer Import-Pipelines aus Norwegen und den Niederlanden bewegten sich die Notierungen im vierten Quartal deutlich unterhalb des Vorjahresniveaus. Wegen typischer Verzögerungen bei der Preisanpassung war das Endkundengeschäft vor allem von der Spotmarkt-Hausse* in der ersten Jahreshälfte geprägt. Britische Haushaltskunden mussten im Jahresdurchschnitt 33% mehr für Erdgas bezahlen als 2005. Steinkohlepreise weiter auf hohem Niveau. Die Steinkohlepreise im Rotterdamer Spothandel stiegen 2006 zunächst an, stabilisierten sich ab August aber zwischen 65 und 70 US$ je metrische Tonne (inkl. Fracht und Versicherung bis Rotterdam). Im Jahresdurchschnitt lagen sie bei 64 US$ gegenüber 61 US$ im Vorjahr. Die Seefrachtraten sind im langfristigen Vergleich nach wie vor hoch. Hier kommt die rege Rohstoffnachfrage aus China und Indien zum Tragen. Der verstärkte Ausbau der Schiffsflotte konnte mit der gestiegenen Nachfrage nach Transportleistungen bisher nicht Schritt halten. Für die Standardroute Südafrika-Rotterdam wurden 2006 durchschnittlich 16 US$ je Tonne berechnet, so viel wie im Vorjahr. Allerdings war auch hier im Jahresverlauf eine steigende Tendenz zu beobachten. Für unsere langfristigen Strombezugsverträge aus deutscher Steinkohle ist der vom Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA)* ermittelte Preis maßgeblich. Dieser folgt Lagebericht Unsere Verantwortung RWE Spezial 217 Deutlich erhöhte Gaspreise. Die kontinentaleuropäischen Gasnotierungen folgen der Preisentwicklung am Ölmarkt mit einer Zeitverzögerung von mehreren Monaten. Die Grenzübergangspreise nach Deutschland lagen im Berichtsjahr um durchschnittlich 33% über dem Niveau von 2005. Diese Entwicklung spiegelte sich auch in den Endkundenpreisen wider: Für Privathaushalte in Deutschland erhöhten sich die Entgelte im Jahresdurchschnitt um 18 %, für Industriekunden um 29 %. In Tschechien legt eine unabhängige Regulierungsbehörde die Gaspreise quartalsweise fest. Sie orientiert sich dabei vor allem an den Notierungen am internationalen Ölmarkt und den maßgeblichen Wechselkursen. Tschechische Haushaltskunden mussten 17 % mehr bezahlen als 2005. Konzernabschluss Die Gaspreise lagen im Jahresdurchschnitt auf hohem Niveau. Weitere Informationen vergangenen zehn Jahre. Hauptgrund war der erwähnte Nachfrageanstieg bei nur knappen freien Produktionskapazitäten der Ölförderstaaten. Daneben belasteten politische Unruhen in Nigeria, der Streit um das iranische Atomprogramm und besonders die Kriegshandlungen im Libanon die Märkte. Anfang August erreichte das Barrel Brent einen Rekordpreis von 79 US$. Mit wachsenden Vorratsbeständen und nachlassenden Spannungen im Nahen Osten gaben die Ölnotierungen wieder deutlich nach. Ende 2006 lagen sie nahe der 60-Dollar-Marke und damit auf demselben Niveau wie zu Jahresbeginn. An unsere Investoren • Rahmenbedingungen Rahmenbedingungen der Entwicklung am Spotmarkt, allerdings mit einer Verzögerung von mehreren Monaten. Die BAFA-Notierungen lagen im Durchschnitt der ersten drei Quartale bei 61 € je Tonne Steinkohleeinheit. Ein ähnlicher Wert wird für das vierte Quartal erwartet. Damit würde der BAFA-Preis für 2006 unter dem Vorjahreswert (65 €) liegen. CO2-Emissionshandel: Seit April 2006 stark verringerte Preise. Der Markt für CO2-Emissionsberechtigungen war von starken Preisausschlägen geprägt. In den ersten Monaten 2006 zeigte sich ein deutlicher Aufwärtstrend. Zertifikate für 2007 erreichten Rekordnotierungen von 31 € je Tonne CO2. Diese Entwicklung war insbesondere auf das hohe Preisniveau bei Kraftwerksgas zurückzuführen, das britische Erzeuger zu einer stärkeren Verstromung von Steinkohle veranlasste; verglichen mit Gas verursacht diese jedoch höhere Emissionen. Die Marktteilnehmer rechneten deshalb verstärkt mit einer Knappheit der in der ersten CO2-Handelsperiode (2005 bis 2007) verfügbaren Zertifikate. Ende April 2006 wurde allerdings deutlich, dass der CO2-Ausstoß einzelner EU-Staaten 2005 erheblich niedriger ausgefallen war als erwartet. Die Folge: der massivste Preiseinbruch seit Start des Emissionshandels. Innerhalb weniger Tage büßten die 2007er-Zertifikate mehr als die Hälfte ihres Wertes ein. Danach stabilisierten sich die Notierungen bei 15 bis 18 €, gaben im vierten Quartal aber nochmals deutlich nach. Insgesamt ergibt sich für 2006 ein Durchschnittspreis von 18 €, was in etwa dem Niveau des Vorjahres entspricht. Zertifikate für 2008 konnten sich nach ebenfalls deutlichem Preisrückgang im April bis Jahresende oberhalb der 15-Euro-Marke behaupten. Der Grund dafür ist, dass für die 2008 startende zweite Handelsperiode eine deutlich knappere Zertifikatezuteilung erwartet wird. Im Durchschnitt des Berichtsjahres wurden 2008er-Zertifikate mit über 20 € je Tonne CO2 gehandelt. Entwicklung der Preise für CO2-Zertifikate im europäischen Emissionshandel in €/Tonne CO2 40 30 20 Zertifikate für 2007 10 Zertifikate für 2008 0 31 .1 2. 06 Quelle: RWE Trading 31 .1 2. 05 Die Preise für CO2-Zertifikate zeigten starke Schwankungen, die sich auf den Strommarkt übertrugen. 01 .0 1. 05 26 An unsere Investoren Lagebericht Unsere Verantwortung RWE Spezial Konzernabschluss Weitere Informationen 27 100 80 60 Spitzenlast 40 Grundlast 20 Monatsdurchschnittswerte Quelle: Energiebörse EEX (Leipzig) 0 Handelsjahr 2004 217 216 217 Handelsjahr 2005 Handelsjahr 2006 Im Spothandel* an der deutschen Energiebörse EEX wurden Grundlastkontrakte 2006 mit durchschnittlich 51 € je Megawattstunde* (MWh) abgerechnet. Gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres entspricht dies einer Preissteigerung von 10 %. Spitzenlaststrom verteuerte sich um 16 % auf durchschnittlich 73 €. Auch im deutschen Terminhandel* lagen die Notierungen weit über dem Vorjahresniveau. Der Preis für den 2007er-Kontrakt im Grundlastbereich erreichte bis zum Kurssturz im Emissionshandel Ende April ein Spitzenniveau von 60 € je MWh. Er fiel danach kurzzeitig unter die 50-Euro-Marke und pendelte anschließend im Korridor von 50 bis 60 €. RWE verkauft den Strom größtenteils auf Termin. Für unsere Erlöse im Berichtsjahr war daher maßgeblich, zu welchen Preisen Lieferkontrakte für 2006 in vorangegangenen Jahren abgerechnet wurden. Im Handelszeitraum 2004/2005 ergab sich hier am Markt ein Durchschnittswert von 38 € je MWh Grundlaststrom. Zum Vergleich: Der 2005er-Kontrakt wurde in den beiden Vorjahren im Mittel mit 31 € je MWh gehandelt. Somit waren Terminverkäufe für 2006 um über 20 % teurer als Kontrakte für 2005. RWE Spezial Unsere Verantwortung 140 120 Konzernabschluss Spotpreise am Strom-Großhandelsmarkt in Deutschland in €/MWh Lagebericht Hausse an den europäischen Strombörsen. Das hohe Preisniveau an den Brennstoffmärkten und der CO2-Emissionshandel prägten im vergangenen Jahr das Geschehen an den europäischen Strombörsen. Im Spothandel machten sich außerdem extreme Witterungsverhältnisse bemerkbar: So sorgten überdurchschnittlich niedrige Temperaturen im ersten Quartal für einen steigenden Strombedarf. Im Juli beeinträchtigten Hitze und Trockenheit die Stromerzeugung. Die genannten Faktoren führten zu teilweise erheblichen Preiserhöhungen an den europäischen Strom-Großhandelsmärkten. Weitere Informationen Hohe Brennstoffkosten, Witterungseffekte und der CO2-Emissionshandel prägten die Strompreisentwicklung am Großhandelsmarkt. An unsere Investoren • Rahmenbedingungen 28 Rahmenbedingungen Ein-Jahres-Terminpreise am Strom-Großhandelsmarkt in Deutschland in €/MWh 100 Terminkontrakt für 2005 Terminkontrakt für 2006 Terminkontrakt für 2007 Handelsjahr 2004 Handelsjahr 2005 Handelsjahr 2006 80 60 40 Spitzenlast Grundlast Monatsdurchschnittswerte Quelle: RWE Trading 20 0 Die Strompreise für Endkunden und Weiterverteiler in Deutschland spiegeln die Entwicklung am Großhandelsmarkt wider. Wegen wesentlich höherer Strombeschaffungskosten und gestiegener Belastungen aus dem Gesetz zur Förderung erneuerbarer Energien haben die Versorger ihre Entgelte in allen Kundensegmenten angehoben. Die Preise für Haushalte und kleine Gewerbebetriebe waren 2006 um durchschnittlich 4% höher als im Vorjahr. Industrieunternehmen mussten 12 % mehr bezahlen; bei Stromlieferungen an diese Kundengruppe ist der Anteil der Strombeschaffungskosten am Gesamtpreis besonders hoch. Lässt man staatliche Belastungen unberücksichtigt, lagen die durchschnittlichen Nettostrompreise für Industriekunden in etwa auf dem Niveau von 1998, dem Jahr der Liberalisierung des deutschen Energiemarktes. Die Preise für Haushaltskunden waren 8 % niedriger als 1998. Spotpreise am Strom-Großhandelsmarkt in Großbritannien in £/MWh 100 80 60 40 Spitzenlast Grundlast Monatsdurchschnittswerte Quelle: RWE Trading 20 0 Handelsjahr 2004 In Großbritannien beeinflusste vor allem das Gaspreisniveau die Entwicklung der Stromnotierungen. Handelsjahr 2005 Handelsjahr 2006 Britische Strompreise nach Rekordständen wieder rückläufig. An der britischen Strombörse bewegten sich die Notierungen zunächst auf extrem hohem Niveau, zeigten im Jahresverlauf aber einen klaren Abwärtstrend. Neben Witterungseinflüssen und CO2-Kosten war dafür vor allem die Entwicklung am Gasmarkt ausschlaggebend. In Großbritannien haben Gaskraftwerke starken Einfluss auf die Bildung des Strompreises, besonders in den Wintermonaten. Am Spotmarkt wurden Grundlastkontrakte im Jahresdurchschnitt mit An unsere Investoren Lagebericht Unsere Verantwortung RWE Spezial Konzernabschluss Weitere Informationen 29 Terminkontrakt für 2005 Terminkontrakt für 2006 Terminkontrakt für 2007 Handelsjahr 2004 Handelsjahr 2005 Handelsjahr 2006 Unsere Verantwortung 100 80 60 40 Spitzenlast 0 RWE verkauft die Stromproduktion der unternehmenseigenen britischen Kraftwerke – ähnlich wie in Deutschland – nahezu ausschließlich auf Termin. Die im abgelaufenen Geschäftsjahr erzielten Erlöse werden somit dadurch bestimmt, wie sich der Terminpreis für Lieferungen 2006 in den Vorjahren entwickelt hat. Im Handelszeitraum 2004/2005 lag er am Markt bei durchschnittlich 35 £ (52 €) je MWh Grundlaststrom; für den 2005er-Kontrakt beträgt der Vergleichswert 24 £ (36 €). Daraus ergibt sich für Stromlieferungen 2006 ein Preisanstieg von 45 %. Die Stromrechnung für britische Endkunden reflektierte den Preisanstieg auf den Beschaffungsmärkten. Die Entwicklung der britischen Großhandelsnotierungen schlug zeitverzögert auch auf das Endkundengeschäft durch. Angesichts stark gestiegener Beschaffungskosten haben die Stromversorger ihre Preise angehoben. Die durchschnittliche Stromrechnung von Haushaltsund Gewerbekunden war 2006 um 22 % höher als im Vorjahr. Industrie- und Geschäftskunden hatten noch größere Steigerungen zu verkraften, da sich die Preise hier generell zügiger an die Entwicklung am Großhandelsmarkt anpassen. Angezogen haben die Strompreise auch in unseren Märkten in Zentralosteuropa. In Ungarn mussten Privathaushalte 14% mehr bezahlen, in der Slowakei 5 % und in Polen 3%. RWE Spezial Monatsdurchschnittswerte Quelle: RWE Trading 20 Konzernabschluss Grundlast Weitere Informationen Ein-Jahres-Terminpreise am Strom-Großhandelsmarkt in Großbritannien in £/MWh Lagebericht 40 £ (59 €) je MWh gehandelt, also zu einem um 6 % höheren Preis als 2005. Spitzenlaststrom verteuerte sich um 9 % auf 52 £ (76 €). Auch am Terminmarkt lagen die Preise im Durchschnitt über denen des Vorjahres. Wer sich für 2007 mit Grundlaststrom eindeckte, musste im April 2006 bis zu 57 £ (83 €) je MWh bezahlen. Durch den Preisrutsch im Emissionshandel und die seit Juni rückläufigen Gasnotierungen verbilligte sich der 2007er-Kontrakt allerdings wieder deutlich. Zum Jahresende wurde er mit 33 £ (49 €) je MWh gehandelt. An unsere Investoren • Rahmenbedingungen 30 Rahmenbedingungen Wachstum im regulierten Wassermarkt durch Infrastruktur-Investitionen. Der Markt für regulierte Wasser- und Abwasserdienstleistungen ist grundsätzlich sehr stabil. Die wesentlichen Wachstumspotenziale im Wassergeschäft ergeben sich aus Investitionen in die Verbesserung der Netzinfrastruktur, die von der öffentlichen Hand durch die Bewilligung höherer Tarife vergütet werden. Politische Rahmenbedingungen 215 Ab 2009 sollen für die Bestimmung der deutschen Netzentgelte nicht mehr nur die individuellen Kosten maßgeblich sein, sondern auch die der effizientesten Netzbetreiber. Das politische Umfeld ist ein Schlüsselfaktor für unser Geschäft. Im zurückliegenden Jahr war die regulatorische Gestaltung des Energiemarktes eines der zentralen Themen auf der politischen Agenda in Brüssel und Berlin. Im Mittelpunkt stand dabei die Ausgestaltung des europäischen CO2-Handelssystems für die Jahre 2008 bis 2012, über die im laufenden Jahr endgültig entschieden wird. Auf nationaler Ebene kommt der Detaillierung der sogenannten Anreizregulierung* im deutschen Netzgeschäft besondere Bedeutung zu. Auch hier werden 2007 die Weichen gestellt. Ausgestaltung der Anreizregulierung für deutsche Strom- und Gasnetze. Maßgeblich für die langfristige Ertragsentwicklung in unserem deutschen Netzgeschäft ist die Detaillierung der Anreizregulierung, die an die Stelle der bisher rein kostenbasierten Entgeltkalkulation treten wird. Am 30. Juni legte die Bundesnetzagentur ihren Vorschlag zum künftigen Regulierungsmodell dem Bundeswirtschaftsministerium (BMWi) vor. Das BMWi erarbeitete auf dieser Grundlage erste Eckpunkte der erforderlichen Rechtsverordnung, die im November veröffentlicht wurden. Nach den Vorstellungen von Netzagentur und BMWi sollen 2007 die Kosten nochmals auf Basis des bisherigen Verfahrens geprüft und neue Bescheide für 2008 erteilt werden. Zum 1. Januar 2009 wird dann für die Kalkulation der Netzentgelte nicht mehr ausschließlich die individuelle Kostenbasis entscheidend sein, sondern auch die von Netzbetreibern, denen die Bundesnetzagentur Effizienz bescheinigt. Die übrigen Netzbetreiber müssen nach aktueller Einschätzung innerhalb von zwei vierjährigen Regulierungsperioden das Effizienzniveau dieser „Benchmark“-Unternehmen erreichen. Die maximal zulässigen Erlöse der Netzbetreiber werden daher im Verlauf der Regulierungsperioden kontinuierlich begrenzt. Aus unserer Sicht ist das dargestellte Modell nicht geeignet, positive Anreize für Effizienzsteigerungen zu setzen. Dafür mangelt es an der notwendigen Erreichbarkeit und Übertreffbarkeit der Vorgaben durch die Netzbetreiber, obwohl dies explizit im Energiewirtschaftsgesetz vorgesehen ist. Zudem ist – entgegen der Einschätzung durch die Bundesnetzagentur – keine hinreichende Planungssicherheit für die anstehenden Netzinvestitionen erkennbar. Problematisch ist auch die beabsichtigte Ungleichbehandlung der Netzbetreiber: So sollen Unternehmen mit weniger als jeweils 10.000 angeschlossenen Netzkunden im Strom- oder Gasbereich ein Wahlrecht erhalten, ob sie der Anreizregulierung unterliegen. Wir erläutern unsere Sichtweise auf politischer Ebene und arbeiten außerdem an Maßnahmen, um auf die zukünftigen Vorgaben der Anreizregulierung reagieren zu können. An unsere Investoren Lagebericht Unsere Verantwortung RWE Spezial Konzernabschluss Weitere Informationen 31 Novellierung des deutschen Gesetzes gegen Wettbewerbsbeschränkungen geplant. Das Bundeswirtschaftsministerium sieht gesetzgeberischen Handlungsbedarf, die Preismissbrauchskontrolle im Energiesektor zu verschärfen. Deshalb hat das Ministerium im Herbst 2006 einen Entwurf zur Ergänzung des Gesetzes gegen Wettbewerbsbeschränkungen (GWB) vorgelegt. Hiernach soll u.a. eine verstärkte staatliche Kostenkontrolle von Energiepreisen erfolgen. Ferner sollen die Kartellbehörden bereits dann eingreifen dürfen, wenn ein Energieversorger höhere Preise fordert als andere Versorgungsunternehmen, auch wenn die Preisabweichung nicht erheblich ist. Zudem ist geplant, eine Umkehr der Beweislast speziell für die Energiewirtschaft einzuführen. Bislang muss das Kartellamt einen entsprechenden Nachweis erbringen; künftig soll es Aufgabe der Energieversorger sein, die Angemessenheit ihrer Preise nachzuweisen. Wir lehnen diese Vorschläge entschieden ab. Sie widersprechen der Vorgabe durch die EU, im europäischen Energiesektor eine Preisbildung nach marktwirtschaftlichen Prinzipien zu ermöglichen. In letzter Konsequenz können die Vorschläge des BMWi zu einer Abschottung des deutschen Marktes führen und dringend benötigte Investitionen in Kraftwerke gefährden. Abmahnung durch das Bundeskartellamt. RWE hat im Dezember 2006 eine Abmahnung durch das Bundeskartellamts erhalten. Hierin wird uns eine unrechtmäßige Berücksichtigung von CO2-Kosten in Industriestrompreisen im Kalenderjahr 2005 vorgeworfen. Wir widersprechen der Auffassung des Bundeskartellamts nachdrücklich. Ähnlich wie das Bundeswirtschaftsministerium ignoriert auch das Kartellamt die Grundlagen der wettbewerblichen Preisbildung auf dem Strommarkt und lässt außerdem den für eine erfolgreiche Klimaschutzpolitik in Europa notwendigen Anreizmechanismus des Emissionshandels außer Acht. Dieser Handel kann nur funktionieren, wenn sich die Preise für CO2-Zertifikate in den wirtschaftlichen Entscheidungen über den Einsatz der verschiedenen Kraftwerke niederschlagen. Der Emissionshandel hat damit auch politisch gewollte Strompreiseffekte, die dazu führen, dass Lagebericht Unsere Verantwortung RWE Spezial Neues Modell für den vereinfachten Zugang zu deutschen Gasnetzen. Die Bundesnetzagentur hat im November 2006 weitere Entscheidungen getroffen, um eine einfachere Nutzung der deutschen Gasnetze zu ermöglichen. Das „Zweivertragsmodell“ sieht vor, dass für die Netznutzung lediglich ein Einspeise- und ein Entnahmevertrag notwendig sind. Kurzfristig ist die dadurch erforderliche Umstellung der bisherigen Gaslieferverträge zwar mit einem hohen Aufwand verbunden; auf längere Sicht jedoch wird das neue Modell den Gasnetzzugang wesentlich vereinfachen. Dadurch wird sich der Wettbewerb im Gasmarkt voraussichtlich stark beleben. Konzernabschluss Das neue Modell der Bundesnetzagentur für einen vereinfachten Gasnetzzugang wird den Wettbewerb im deutschen Gasmarkt voraussichtlich stark beleben. Weitere Informationen Verordnung für den Netzanschluss neuer deutscher Kraftwerke. Das Bundeswirtschaftsministerium will 2007 eine neue Netzanschlussverordnung für Kraftwerke erlassen. Der aktuelle Entwurf sieht den diskriminierungsfreien Netzanschluss aller Kraftwerke auf Grundlage klar geregelter Verfahrensschritte vor. Sollte es wegen zu geringer Netzkapazitäten zu Engpässen im Übertragungsnetz kommen, so sollen neue Kraftwerke zu Lasten älterer Anlagen bei der Netznutzung bevorzugt werden. Eine derartige Diskriminierung von Bestandsanlagen lehnen wir als wettbewerbsverzerrend ab. An unsere Investoren • Rahmenbedingungen 32 Rahmenbedingungen über Energieeinsparungen und Investitionen in emissionsärmere Kraftwerke gezielt Klimaschutz betrieben wird. Gegen eine mögliche Verfügung des Bundeskartellamts wird RWE Rechtsmittel einlegen. EU-Kommission veröffentlicht Emissionsbilanzen für 2005. Mitte Mai 2006 hat die EUKommission die Emissionsbilanzen von 21 der 25 am Emissionshandel teilnehmenden Staaten vorgelegt. Daraus geht hervor, dass der CO2-Ausstoß 2005 in Europa trotz widriger Wetterverhältnisse und hoher Gaspreise deutlich unter der Obergrenze lag, für die Zertifikate vergeben worden waren. Die EU-Kommission beziffert den Überschuss vorläufig auf 44 Mio. Tonnen bei Emissionen von 1.785 Mio. Tonnen. Lediglich Großbritannien, Irland, Spanien und Italien weisen für 2005 nennenswerte Defizite auf. Deutschland, mit 474 Mio. Tonnen Europas größter Emittent, kommt auf einen Überschuss von 21 Mio. Tonnen. Davon sind 9 Mio. Tonnen auf Klimaschutzanstrengungen der beteiligten Unternehmen zurückzuführen. Die restlichen 12 Mio. Tonnen sind Folge von Sonderregelungen im deutschen Zuteilungsgesetz, die teilweise zu einer Überausstattung mit Zertifikaten führten. Die Bundesregierung geht jedoch davon aus, dass der weitaus größte Teil dieser Zertifikate von der Deutschen Emissionshandelsstelle rückwirkend eingezogen werden kann. EU-Kommission trifft erste Entscheidungen über Nationale Allokationspläne für 2008 bis 2012. Deutschland hat fristgerecht zum 30. Juni 2006 den ersten Entwurf des Nationalen Allokationsplans II (NAP II) für die zweite Periode des CO2-Emissionshandels von 2008 bis 2012 bei der Europäischen Kommission zur Genehmigung vorgelegt. Die britische Regierung reichte ihren Entwurf am 21. August 2006 ein. Am 29. November veröffentlichte die EU-Kommission ihre Entscheidung über die Entwürfe von zehn der künftig 27 am Emissionshandel teilnehmenden Staaten. Während der britische Plan nahezu unverändert genehmigt wurde, hat die EU-Kommission für Deutschland eine Verschärfung der Rahmenbedingungen angemahnt. Dies hat die Bundesregierung zu einer grundsätzlichen Überarbeitung ihres Allokationsplans veranlasst, deren Ergebnisse bis Jahresmitte 2007 in ein neues Zuteilungsgesetz überführt werden sollen. Die Bundesregierung wird dem deutschen Energiesektor ab 2008 deutlich weniger CO2Emissionsberechtigungen zuteilen. Die Entscheidung der EU-Kommission zum deutschen NAP-Entwurf sieht u.a. eine Absenkung der jährlichen Gesamtzuteilungsmenge auf 453 Mio. Tonnen CO2 vor. Gegenüber dem aktuellen Allokationsplan für die erste Handelsperiode würde das zu einer erheblichen Reduzierung der Zertifikate-Zuteilung für den Energiesektor führen. Zudem hat die Kommission deutlich gemacht, dass sie Zuteilungsgarantien, die sich auf den Zeitraum nach 2012 auswirken, aus Wettbewerbsgründen ablehnt. Die Bundesregierung hat die Vorgaben der Kommission akzeptiert. Sie plant nun, die Vergabe von Emissionsrechten für Neu- und Altanlagen ab 2008 auf ein sogenanntes „Benchmark-System“ umzustellen. Dabei sollen brennstoffabhängige Normwerte angewendet werden, die sich an der besten verfügbaren Technik An unsere Investoren Lagebericht Unsere Verantwortung RWE Spezial Konzernabschluss Weitere Informationen 33 Europäische Union präsentiert Entwürfe zur künftigen Energiemarktliberalisierung und Klimaschutzstrategie. Die Europäische Kommission sieht energiepolitischen Handlungsbedarf aufgrund steigender Öl- und Gaspreise, wachsender Abhängigkeit von EnergieImporten und Klimarisiken. Zudem will sie den Wettbewerb zwischen den Versorgern weiter intensivieren. Folglich sind wesentliche Kernelemente der von der EU-Kommission am 10. Januar 2007 vorgelegten Strategiepapiere die Bekämpfung der Klimaveränderung, die Verbesserung der Versorgungssicherheit und die Erhöhung des Wettbewerbs. Das entsprechende rechtliche Instrumentarium soll innerhalb von drei Jahren verabschiedet werden. Zu den notwendigen Schritten gehört nach Ansicht der Kommission auch eine eigentumsrechtliche Trennung (Ownership Unbundling) der Strom- und Gasnetze von anderen Einheiten eines Energieversorgungsunternehmens. Insgesamt enthält das sogenannte „Energiepaket“ der EU neben einem übergeordneten strategischen Grundsatzdokument zehn Berichte, Mitteilungen und Programme. Darunter sind der Fortschrittsbericht zur Verwirklichung eines Energiebinnenmarktes und der Abschlussbericht der Sektoruntersuchung. Im Zuge letztgenannter Untersuchung prüft die Kommission seit Juni 2005 die Wettbewerbssituation auf den europäischen Strom- und Gasmärkten. Die Europäische Union wird ihre Positionen während der Frühjahrstagung des Europäischen Rates im März 2007 weiter konkretisieren. Unter Berücksichtigung der Diskussionsergebnisse im Rat sollen dann Vorschläge für entsprechende Rechtsvorschriften ausgearbeitet werden. Lagebericht Die EU-Kommission spricht sich dafür aus, den Netzbetrieb von den anderen Aktivitäten der Energieversorger eigentumsrechtlich zu trennen. Wir sind der Auffassung, dass dies nicht dazu beitragen würde, den Wettbewerb zu stärken. Unsere Verantwortung Der von der EU gebilligte britische Entwurf für den Nationalen Allokationsplan legt die jährliche Gesamtzuteilung auf 246,2 Mio. Tonnen CO2 fest. Darin enthalten sind 9,5 Mio. Tonnen für Anlagen, die bisher noch nicht vom Emissionshandel erfasst wurden. Ohne ihre Berücksichtigung liegt die jährliche Gesamtzuteilungsmenge bei 236,7 Mio. Tonnen – gegenüber 245,5 Mio. Tonnen im NAP I. Diese Emissionsminderung soll vollständig von der Energiewirtschaft getragen werden. Die britische Regierung plant, 7 % der Zertifikate per Auktion zu vergeben. Die versteigerten Mengen sollen ausschließlich aus dem Emissionsbudget der Energiewirtschaft stammen. Für den Einsatz von Zertifikaten aus JI- oder CDM-Projekten ist eine Obergrenze von 8 % vorgesehen. RWE Spezial Auch in Großbritannien soll der Energiesektor ab 2008 schärferen Rahmenbedingungen im Emissionshandel unterliegen. Konzernabschluss 215 Weitere Informationen 216 ausrichten. Bei der Abschätzung der künftigen Betriebsdauer soll für Altanlagen die jahresdurchschnittliche Auslastung in der Zeit von 2000 bis 2005 zugrunde gelegt werden. Die Zuteilung für Neuanlagen soll dagegen auf Standardauslastungsfaktoren beruhen. Anlagenbetreiber dürfen ihre Abgabeverpflichtungen auch mit Zertifikaten erfüllen, die sie durch Klimaschutzprojekte außerhalb Deutschlands im Rahmen der „Joint Implementation“* (JI) und des „Clean Development Mechanism“* (CDM) erworben haben. Die Bundesregierung plant hier eine auf die anlagenspezifische Zuteilungsmenge bezogene Obergrenze von 20 %. An unsere Investoren • Rahmenbedingungen 34 Rahmenbedingungen · Wesentliche Ereignisse Wir unterstützen alle politischen Maßnahmen, die den Wettbewerb in der EU stärken und einen Beitrag zu einer ökonomisch wie ökologisch sinnvollen Klimastrategie leisten. Eine eigentumsrechtliche Entflechtung der Strom- und Gasnetze von den Bereichen Erzeugung und Vertrieb führt aus unserer Sicht jedoch nicht zu mehr Wettbewerb. Bereits 2003 hat RWE damit begonnen, die Transport- und Verteilnetze für Strom und Gas in rechtlich eigenständige Gesellschaften zu überführen und sie vom Vertrieb abzutrennen. Damit haben wir der von der Europäischen Kommission formulierten Anforderung der gesellschaftsrechtlichen Entflechtung (Legal Unbundling) als einer der ersten Netzbetreiber entsprochen. Außerdem gewähren wir bereits heute einen diskriminierungsfreien Zugang zu unseren Netzen. An unsere Investoren Lagebericht Unsere Verantwortung RWE Spezial Konzernabschluss Weitere Informationen 35 Unser nordamerikanisches Wassergeschäft wollen wir über einen Börsengang in den USA veräußern. Diese Transaktion bedarf der Zustimmung der Regulierungskommissionen von 13 der 29 US-Bundesstaaten, in denen American Water tätig ist, und des Aufsichtsrats der RWE AG. Inzwischen haben sieben Bundesstaaten grünes Licht gegeben. Wir arbeiten auf einen Börsengang im Jahr 2007 hin. Die Umsetzung dieses Zeitplans hängt jedoch vom Marktumfeld, dem Verlauf des regulatorischen Zustimmungsprozesses, der Umsetzung der Anforderungen des Sarbanes-Oxley-Gesetzes und dem Zulassungsverfahren bei der USBörsenaufsicht SEC ab. RWE Solutions veräußert. Im August 2006 hat RWE Energy die Unternehmen der RWE Solutions an den Finanzinvestor Advent International verkauft. Advent übernahm damit die SAG-Gruppe, Nukem, RWE Industrie-Lösungen, Lahmeyer International und RWE Space Solar Power. Diese Gesellschaften erzielten 2005 einen Umsatz von 1,7 Mrd.€. Ausstieg aus dem Ölgeschäft in Kasachstan. Im Juli 2006 hat RWE Dea ihren 25-prozentigen Anteil an dem Gemeinschaftsunternehmen KazGerMunai (KGM) in Kasachstan an die kasachische Kazmunaigas veräußert. KGM fördert seit Ende 1998 Öl in Zentralkasachstan. Wir sind weiterhin an Aktivitäten in der Region um das Kaspische Meer interessiert, wollen uns dort aber auf die Gasförderung konzentrieren. Trennung vom Harpen-Immobiliengeschäft. Im Dezember 2006 haben wir das Immobiliengeschäft von Harpen an ein Bieterkonsortium bestehend aus den Vermögensverwaltern Whitehall Funds und Cerberus veräußert. Durch den Verkauf werden im RWE-Konzern Erlöse von rund 40 Mio. € wegfallen. Harpen war seit der Abspaltung des Energiebereichs im Mai 2006 auf das Immobiliengeschäft fokussiert, das nicht zu unseren Kernaktivitäten zählt. Das frühere Harpen-Geschäft im Bereich der dezentralen Energieversorgung gehört nun zur RWE Key Account Contracting GmbH, einer Tochter der RWE Energy, während die Aktivitäten rund um die Stromerzeugung auf Basis regenerativer Energien in die RWE Power integriert wurden. Lagebericht Unsere Verantwortung RWE Spezial Erfolgreicher Verkauf von Thames Water – Börsengang von American Water geplant. Am 1. Dezember 2006 haben wir unseren britischen Wasserversorger Thames Water veräußert. Käufer war Kemble Water Limited, ein Konsortium unter der Führung von Macquarie’s European Infrastructure Funds. Auf Basis des Preises von 4,8 Mrd. £ und Nettofinanzverbindlichkeiten in Höhe von 3,2 Mrd.£ beträgt der Transaktionswert 8,0 Mrd.£. Dies entspricht 11,9 Mrd. €. Wir erzielten damit einen Buchgewinn von 0,7 Mrd. €. Der Verkauf umfasst das Geschäft von Thames Water in Großbritannien und weitere Wasseraktivitäten außerhalb Nordamerikas. Das kontinentaleuropäische Geschäft von Thames Water ist bereits zu Beginn des Geschäftsjahres 2006 in die RWE Energy integriert worden. Das im vergangenen Geschäftsjahr erzielte Nachsteuerergebnis, der Buchgewinn sowie Erträge im Zusammenhang mit der Auflösung von Sicherungsgeschäften für Thames Water sind im „Ergebnis nicht fortgeführter Aktivitäten“ (1,3 Mrd. €) ausgewiesen. Konzernabschluss Ende 2006 haben wir Thames Water mit einem Buchgewinn von 0,7 Mrd. € veräußert. Weitere Informationen Wesentliche Ereignisse An unsere Investoren • Rahmenbedingungen • Wesentliche Ereignisse 36 Wesentliche Ereignisse Erwerb von Saar Ferngas. Im Mai 2006 haben wir mit der RAG AG vereinbart, dass die von ihr gehaltene 77 %-Beteiligung an der Saar Ferngas AG auf uns übertragen wird. Die Transaktion muss allerdings u.a. noch vom Kartellamt genehmigt werden. Saar Ferngas ist ein regionales Gasversorgungsunternehmen mit Sitz in Saarbrücken; Kunden sind Energieversorgungsunternehmen, Industriebetriebe und Kraftwerksbetreiber, vor allem in Rheinland-Pfalz, im Saarland und in Bayern. Im Geschäftsjahr 2005 hat Saar Ferngas 45 Mrd. Kilowattstunden Gas verkauft. 216 Einstieg in den Markt für verflüssigtes Erdgas (LNG*). Das Geschäft rund um die Verflüssigung, Verschiffung und Regasifizierung von Erdgas wird zukünftig immer wichtiger für die Gasversorgung in Europa. Deshalb arbeiten wir daran, in diesen Markt einzusteigen. So beteiligen wir uns an einem Projekt zur Errichtung einer Anlage zur Regasifizierung von verflüssigtem Erdgas (Liquefied Natural Gas, LNG) im Rotterdamer Hafen. RWE und die niederländische Projektgesellschaft Gate Terminal B.V. haben dazu im Juni 2006 eine entsprechende Vereinbarung getroffen. Danach wird RWE Kapital in Höhe von 10 % in die Projektgesellschaft einbringen. Das Engagement sieht für uns eine jährliche Regasifizierungskapazität zur Einspeisung in das europäische Netz von 3 Mrd. m3 Erdgas vor. Der Betrieb der Anlage soll 2010 aufgenommen werden. Darüber hinaus ist RWE an einem LNG-Projekt in Kroatien beteiligt. Ende November haben wir einen weiteren Schritt zum Aufbau unserer europäischen LNGAktivitäten unternommen. RWE hat mit dem US-Unternehmen Excelerate Energy einen Vertrag zur Vermarktung der gesamten Gasmenge geschlossen, die Excelerate an seinem britischen Terminal Teesport in Teesside anliefert. Unser Partner verfügt über speziell konstruierte LNG-Tanker zur direkten Regasifizierung an Bord. Dadurch entfällt der Investitionsaufwand für Großanlagen an Land und das Gas kann flexibler vermarktet werden. Im Februar 2007 wurde das neue Terminal mit einer täglichen Lieferkapazität von rund 11 Mio. m3 in Betrieb genommen. Dies entspricht etwa 3% des täglichen Spitzenbedarfs in Großbritannien. Auch für unsere eigene Gasproduktion bietet das LNG-Geschäft attraktive Möglichkeiten. RWE plant, einen wesentlichen Teil seiner künftigen nordafrikanischen Fördermengen als verflüssigtes Erdgas in anderen Regionen zu vermarkten. Voraussetzung ist der Zugang zu Verflüssigungskapazitäten. Deshalb streben wir eine Beteiligung an der Erweiterung einer der bestehenden Anlagen in Ägypten an. Die neue RWE Gas Midstream ist verantwortlich für die kommerzielle Optimierung unseres Gasbeschaffungs-, Gastransport- und Gasspeichergeschäfts, soweit es nicht reguliert ist. Neue Gesellschaft steuert Gas-Midstreamgeschäft. Um unsere Position am Gasmarkt zu stärken, haben wir beschlossen, unser Gas-Midstreamgeschäft in einer neuen Gesellschaft zusammenzufassen. Die RWE Gas Midstream GmbH ist zum 1. Januar 2007 an den Start gegangen. Der Begriff „Midstream“ bezeichnet den Großhandel, den Transport und die Speicherung von Gas. Derzeit umfasst das Geschäft der RWE Gas Midstream die gesamten Beschaffungsverträge mit Dritten sowie Transport-, Transit- und Speicherverträge, soweit es sich nicht um regulierte Aktivitäten handelt. Im neuen Unternehmen gebündelt werden An unsere Investoren Lagebericht Unsere Verantwortung RWE Spezial Konzernabschluss Weitere Informationen 37 Wir planen eine Reihe von Großprojekten, um unseren Kraftwerkspark zu modernisieren und auszubauen. Dadurch leisten wir einen wichtigen Beitrag zu Klimaschutz und Versorgungssicherheit. Investitionsoffensive im Kraftwerksgeschäft. Vor dem Hintergrund wachsender Klimaschutzanforderungen und zunehmend knapper Erzeugungskapazitäten planen wir eine Investitionsoffensive zur Modernisierung und zum Ausbau unseres europäischen Kraftwerksparks. Seit Ende 2005 haben wir eine Reihe neuer Vorhaben bekanntgegeben, durch die sich das Investitionsvolumen in der Stromerzeugung in den nächsten fünf Jahren deutlich erhöhen würde. Sie ergänzen bereits gestartete Projekte, so vor allem den Anfang 2006 begonnenen Bau eines Braunkohlekraftwerks am Standort Neurath bei Köln. Die Verwirklichung der neuen Vorhaben steht aber teilweise noch unter Vorbehalt. Insbesondere dürfen die politischen Rahmenbedingungen nicht ihre Wirtschaftlichkeit gefährden. Lagebericht Unsere Verantwortung RWE Spezial Gaspipeline von Tschechien nach Belgien geplant. Im Februar 2007 haben wir angekündigt, dass wir den Bau einer Gaspipeline von Tschechien nach Belgien planen. Die Gaspipeline soll in Sayda an der tschechischen Grenze beginnen, über Werne führen und im Raum Aachen an das belgische System angeschlossen werden. Wir würden damit eine direkte Verbindung zwischen dem tschechischen und dem deutschen Gastransportnetz der RWE Energy schaffen. Die Pipeline böte außerdem optimale Voraussetzungen für den Bezug zusätzlicher Gasmengen aus Russland, aber auch aus dem Nahen und Mittleren Osten sowie möglicherweise Ägypten. So könnten Gasmengen aus unterschiedlichen Quellen nach Deutschland, Großbritannien und in die Benelux-Länder geliefert werden. Die Investitionen für das Projekt würden sich voraussichtlich auf 1 Mrd. € belaufen. Die neue Pipeline könnte im Herbst 2011 den Betrieb aufnehmen und nach derzeitigem Planungsstand 5 Mrd. m3 Gas pro Jahr transportieren. Sie soll auch Dritten diskriminierungsfrei offenstehen. Noch in diesem Jahr können diese ihr Interesse an der Nutzung der Pipeline anmelden und sich Kapazitäten sichern. So kann RWE Energy die Transportleistung im weiteren Planungsprozess Kundenwünschen anpassen. Wir haben den Bau der Leitung allerdings unter den Vorbehalt gestellt, dass diese zumindest teilweise von der Netzregulierung ausgenommen wird. Dies ist möglich, wenn durch die Pipeline die Versorgungssicherheit oder der Wettbewerb verbessert wird. Die Regulierungsausnahme ist vor allem im Sinne Dritter, die die Transportkapazität langfristig nutzen wollen. Konzernabschluss Gasversorgung in Tschechien langfristig gesichert. Ende Dezember 2006 haben wir unseren Vertrag mit der russischen Gazprom über den Bezug von Gas in Tschechien bis 2035 verlängert. Der Kontrakt hat einen Lieferumfang von 9 Mrd. m3 pro Jahr. Außerdem haben wir uns mit Gazprom vertraglich darauf verständigt, unsere Zusammenarbeit beim Transit von russischem Erdgas ebenfalls bis 2035 fortzusetzen. Rund ein Drittel der russischen Erdgaslieferungen nach Westeuropa werden durch unser tschechisches Gasnetz geleitet. Weitere Informationen zunächst der Gaseinkauf für das Vertriebsgeschäft der RWE Energy und für die Kraftwerke von RWE Power, die kommerzielle Steuerung des Gasabsatzes der RWE Dea, das LNGGeschäft und die wirtschaftliche Optimierung zwischen den verschiedenen Absatzkanälen einschließlich des Gasgroßhandels. Wir wollen die Midstream-Gesellschaft mit RWE Trading zusammenfassen, sobald die Weiterentwicklung des kontinentaleuropäischen Gas-Handelsmarktes eine solche Zusammenlegung als sinnvoll erscheinen lässt. An unsere Investoren • Wesentliche Ereignisse 38 Wesentliche Ereignisse Im Einzelnen handelt es sich um folgende Projekte: • An unserem deutschen Standort Hamm wollen wir einen Steinkohle-Doppelblock mit einer Gesamtnettoleistung von 1.530 MW errichten. Vorgesehen ist ein Investitionsvolumen von 2,0 Mrd. €. Der kommerzielle Betrieb soll 2012 aufgenommen werden. • Gegenwärtig erwägen wir den Bau eines weiteren Steinkohle-Doppelblocks in Deutschland. Wir würden die 1.530-MW-Anlage an unserem Standort Ensdorf im Saarland errichten. Nach heutigem Planungsstand wären dafür Investitionen in Höhe von 2,0 Mrd. € erforderlich. Das Kraftwerk könnte frühestens 2012 in Betrieb gehen. • An unserem deutschen Standort Lingen wollen wir ein Gas-und-Dampf-Kraftwerk mit 875 MW Kapazität und einer Pipeline für den flexiblen Erdgasbezug bauen. Die Investitionen belaufen sich auf rund 500 Mio. €. Die erforderlichen Genehmigungen liegen vor. Der Baubeginn soll im April 2007 stattfinden, die Inbetriebnahme 2009. • In den Niederlanden planen wir den Bau eines Steinkohle-Doppelblocks am Küstenstandort Eemshaven. Die Anlage soll über eine Leistung von 1.560 MW verfügen und eine Zufeuerung mit Biomasse ermöglichen. Das Kraftwerk könnte 2012 den Betrieb aufnehmen. Die Investitionssumme würde sich auf ca. 2,2 Mrd. € belaufen. • In Großbritannien will RWE npower mit einem Investitionsvolumen von mehr als 1,3 Mrd.€ ihre Erzeugungskapazität um fast ein Viertel erhöhen. Rund 1,2 Mrd. € sind für den Bau eines Gas-und-Dampf-Kraftwerks vorgesehen, der noch in diesem Jahr beginnen soll. Wir prüfen derzeit zwei mögliche Standorte: Staythorpe in der Nähe von Newark in Nottinghamshire und Pembroke im Westen von Wales. Das Kraftwerk mit einer Leistung von maximal 2.000 MW soll im Jahr 2009 in Betrieb genommen werden. Zusätzlich investiert unsere britische Tochter rund 150 Mio. € in drei neue Windparks mit einer Gesamtkapazität von 100 MW. Die Anlagen sollen 2008 ans Netz gehen. Wir wollen das weltweit erste nahezu CO2-freie Großkraftwerk auf Kohlebasis bauen. Großtechnischer Einstieg in die nahezu CO2-freie Stromerzeugung. Mit dem Bau eines annähernd CO2-freien Kohlekraftwerks wollen wir innovative Wege bei der klimaschonenden Stromproduktion gehen. RWE Power plant die weltweit erste großtechnische Anlage mit integrierter Kohlevergasung und CO2-Abtrennung. Teil des Projekts ist auch die Erdeinlagerung des Kohlendioxids. Das Kraftwerk mit einer voraussichtlichen Leistung von etwa 450 MW soll bei einem optimalen Planungs- und Umsetzungsverlauf 2014 in Betrieb gehen. Wir veranschlagen das Investitionsvolumen für das Gesamtvorhaben (inkl. Transport und Speicherung von CO2) auf rund 1 Mrd. €. Auch unser britischer Energieversorger RWE npower prüft den Einsatz CO2-freier Kohlekraftwerkstechnologie. Im Rahmen einer Machbarkeitsstudie wird untersucht, ob beim 1.000-MW-Steinkohlekraftwerk in Tilbury eine Abtrennung des Kohlendioxids aus dem Rauchgas möglich ist. An unsere Investoren Lagebericht Unsere Verantwortung RWE Spezial Konzernabschluss Weitere Informationen 39 Bundesnetzagentur genehmigt erstmals Netzentgelte. Das Energiewirtschaftsgesetz legt fest, dass Strom- und Gasnetzbetreiber ihre Netzentgelte von der Bundesnetzagentur oder von Regulierungsbehörden auf Länderebene genehmigen lassen müssen. Im November 2005 haben wir Anträge zur Genehmigung unserer Strom- und Gasnetzentgelte bei der Bundesnetzagentur gestellt. Die Bewilligungsverfahren erwiesen sich als sehr zeitaufwendig. So waren die Entgelte der meisten Strom- und Gasnetzbetreiber bis Ende 2006 noch nicht genehmigt. Dagegen ist über die Netzentgeltanträge unseres Übertragungsnetzbetreibers im Bereich Strom und unserer Regionalgesellschaften (Strom und Gas) bereits weitestgehend entschieden worden. Lagebericht Unsere Verantwortung RWE Spezial RWE Energy startet deutschlandweiten Vertrieb per Internet. Im Dezember 2006 haben wir einen wichtigen Schritt zum Ausbau unseres Stromvertriebs unternommen: RWE Energy hat mit den Stadtwerken Mainz die vollständige Übernahme der eprimo GmbH vereinbart. Der Kauf muss allerdings noch vom Kartellamt genehmigt werden. eprimo wird derzeit von der Überlandwerk Groß-Gerau GmbH gehalten, die zu je 50 % den Stadtwerken Mainz und der RWE Energy gehört. eprimo tritt am Markt mit einem innovativen, internetbasierten Geschäftsmodell auf. Die Gesellschaft versorgt derzeit über 130.000 Privat- und Geschäftskunden mit Strom. Im abgelaufenen Geschäftsjahr erwirtschaftete sie einen Umsatz von 112 Mio. €. Wir planen, mit diesem Vertriebskanal unsere Aktivitäten wertorientiert auszubauen und damit attraktive Produkte in neue Regionen zu bringen. Noch in diesem Jahr wollen wir auch Gas über eprimo vermarkten. Konzernabschluss Laufzeitverlängerung für Kernkraftwerk Biblis A beantragt. RWE Power hat die Bundesregierung im September 2006 um Zustimmung zu einer Verlängerung der Laufzeit von Block A des Kernkraftwerks Biblis gebeten. Unsere Kraftwerkstochter will 30 Terawattstunden (TWh) aus dem Stromkontingent des im Rückbau befindlichen RWE-Kernkraftwerks MülheimKärlich auf die Anlage in Biblis übertragen. Dies ist im Rahmen des Atomgesetzes möglich, setzt aber die Genehmigung durch die Bundesministerien für Umwelt und für Wirtschaft sowie durch das Kanzleramt voraus. Die Kernenergievereinbarung von Bundesregierung und Energiewirtschaft führte zur Stilllegung unseres Kraftwerks Mülheim-Kärlich. Als Ausgleich hierfür hat RWE ein Strommengenkontingent von rund 107 TWh erhalten, das zur Übertragung auf andere Kernkraftwerke bestimmt ist. Weitere Informationen RWE beteiligt deutsche Kommunen an geplantem Großkraftwerk. Im Rahmen der geplanten Kraftwerksneubauten haben wir unseren kommunalen Kunden angeboten, sich am Bau eines der neuen Steinkohlekraftwerke in Deutschland zu beteiligen. Im Dezember wurde zwischen RWE Power und 25 Stadtwerken eine entsprechende Absichtserklärung unterzeichnet. Die Stadtwerke sollen dabei über eine Kapazität von rund 350 MW verfügen. Baubetreuung und Betrieb der Anlage werden von RWE übernommen. An unsere Investoren • Wesentliche Ereignisse 40 Wesentliche Ereignisse Bei der RWE Transportnetz Strom wurden die beantragten Kosten um 9 % gekürzt. Bei unseren Betreibergesellschaften von Stromverteilnetzen betrugen die Kürzungen zwischen 10 und 14%. Die Bescheide gelten bis zum 31. Dezember 2007. Die Stromnetzregulierung minderte unsere Erlöse im Vergleich zum Vorjahr um 165 Mio. €. Weil die Kürzungen erst im Laufe der zweiten Jahreshälfte 2006 wirksam wurden, kamen sie noch nicht in vollem Umfang zum Tragen. Für 2007 erwarten wir im Stromnetz Umsatzeinbußen von 600 Mio.€ verglichen mit dem Erlösniveau vor Beginn der Netzregulierung. Im Bereich Gas wurden Ende 2006 die Anträge unserer Verteilnetzbetreiber Mitgas, RWE Westfalen-Weser-Ems und Süwag beschieden. Für das Gasverteilnetz von RWE Rhein-Ruhr hat uns die Bundesnetzagentur Anfang 2007 abschließend mitgeteilt, welche Kosten sie anerkennen wird. Die Bescheide gelten bis 31. März 2008. Der Regulierer hat unsere beantragten Kosten im Durchschnitt um 19 % gekürzt. Für 2006 ergaben sich Einbußen von 15 Mio. €. Im laufenden Geschäftsjahr werden sich die negativen Umsatzeffekte auf 100 Mio. € summieren. Im Jahr 2007 wird die deutsche Netzregulierung für RWE zu Erlöseinbußen von rund 700 Mio. € führen. Gegenüber den Netzerlösen vor Beginn der Regulierung werden die Kürzungen der Stromund Gasnetzentgelte damit voraussichtlich zu Einbußen von insgesamt 700 Mio. € führen. Sie stellen erhebliche Eingriffe in unser Netzgeschäft dar. Bei der Festlegung der zulässigen Entgelte hat die Bundesnetzagentur einzelne Kalkulationselemente einseitig zulasten der Netzbetreiber ausgelegt. Wir wollen die negativen Auswirkungen aus der Anwendung des Energiewirtschaftsgesetzes durch Maßnahmen zur Kostensenkung und Effizienzverbesserung innerhalb der RWE Energy teilweise kompensieren. Personelle Veränderungen im Vorstand der RWE AG. Der Aufsichtsrat der RWE AG hat im Dezember Dr. Rolf Pohlig (53) mit Wirkung zum 1. Januar 2007 zum Mitglied des Vorstands bestellt. Zum 1. Mai 2007 wird Rolf Pohlig die Nachfolge von Dr. Klaus Sturany (60) als Finanzvorstand der Gesellschaft antreten. Zuletzt war Rolf Pohlig Generalbevollmächtigter der E.ON AG und dort insbesondere für den Bereich „Mergers & Acquisitions“ zuständig. Klaus Sturany wird zum 30. April 2007 in den Ruhestand treten. Der Aufsichtsrat hat außerdem beschlossen, Dr. Ulrich Jobs (53) mit Wirkung zum 1. April 2007 zum Mitglied des Vorstands der RWE AG zu bestellen. Ulrich Jobs wird zum 1. Mai 2007 die Nachfolge von Jan Zilius (60) im Vorstand der Gesellschaft und als Vorstandsvorsitzender der RWE Power AG antreten. Derzeit ist Ulrich Jobs Vorstandsvorsitzender der RWE Transgas. Jan Zilius wird zum 30. April 2007 in den Ruhestand treten. Energie für die Zukunft: 2 012 Innovationen durch Investitionen: Bis zum Jahr 2012 will RWE bis zu 25 Milliarden Euro in Kraftwerke, in Netze, in Forschung und Entwicklung investieren. Für die kommenden Jahre hat sich der RWE-Konzern das größte Investitions- und Innovationsprogramm seiner Geschichte auf die Agenda geschrieben. Mit diesem Programm werden wir unsere Vorreiterrolle im deutschen und europäischen Energiesektor ausbauen – und Tausende von Arbeitsplätzen sichern. RWE vertraut dabei auf verlässliche politische und gesellschaftliche Rahmenbedingungen, insbesondere am Standort Deutschland. Denn nur so können wir Kraftwerke planen und bauen, nur so können wir Netze erneuern und erweitern, die bis über die Mitte des Jahrhunderts hinaus eine sichere Energieversorgung gewährleisten. Lesen Sie mehr dazu im RWE Spezial auf den Seiten 126 bis 129. INVE S T I T IONEN: 25.000.000.000 € 44 Anmerkungen zur Berichtsweise · Geschäftsentwicklung Anmerkungen zur Berichtsweise Unsere Berichterstattung für 2006 ist durch mehrere nicht operative Sondereffekte beeinflusst. Unter anderem ergaben sich die folgenden Veränderungen: 216 • Den früheren Unternehmensbereich „RWE Thames Water“ haben wir in „Bereich Wasser“ umbenannt. Nach den jüngsten Desinvestments und einer Umgliederung der RWE Aqua (siehe unten) ist hier 2006 nur noch das Geschäft von American Water erfasst. Die britische Thames Water haben wir zum 1. Dezember 2006 verkauft. Ebenfalls im Berichtsjahr veräußert wurden die Wasseraktivitäten in Chile, den Vereinigten Arabischen Emiraten, Spanien und China. Nach Vorgaben der International Financial Reporting Standards (IFRS) weisen wir Thames Water und die anderen veräußerten Wasserunternehmen inklusive der Entkonsolidierungsergebnisse in der Gewinn- und Verlustrechnung unter den „nicht fortgeführten Aktivitäten“ aus. Damit sind diese Gesellschaften nicht mehr in den Zahlen für Umsatz, EBITDA*, betriebliches Ergebnis, neutrales Ergebnis, Finanzergebnis und Ertragsteuern enthalten. Die Vorjahreswerte haben wir entsprechend angepasst. In der Kapitalflussrechnung und den Investitionen sind die veräußerten Wasserunternehmen dagegen gemäß IFRS weiterhin berücksichtigt. • Mit Wirkung zum 1. Januar 2006 haben wir Aktivitäten aus anderen Unternehmensbereichen in die RWE Energy umgegliedert: zum einen RWE Aqua (zuvor im Bereich Wasser), die unsere Minderheitsbeteiligung an den Berliner Wasserbetrieben hält, zum anderen das Geschäft der Harpen AG mit dezentraler Energieversorgung (zuvor bei RWE Power). 159 • Nach dem internationalen Rechnungslegungsstandard IAS 32 begründen Verträge, die den RWE-Konzern zum Kauf eigener Anteile verpflichten, Verbindlichkeiten. Diese Vorschrift ist auch auf früher geschlossene Kontrakte anzuwenden, in denen wir mit Minderheitsgesellschaftern der RWE Energy den Terminkauf ihrer Anteile vereinbart oder ihnen entsprechende Andienungsrechte (Put-Optionen) eingeräumt haben. Um die möglichen Kaufpreisverpflichtungen abzubilden, haben wir diese Minderheitenanteile im Berichtsjahr aus dem Eigenkapital in die Verbindlichkeiten umgegliedert. Zusätzlich wurde in Höhe der Differenz zwischen dem Barwert der Verbindlichkeiten und dem Buchwert der Minderheitenanteile ein Geschäfts- oder Firmenwert aktiviert. Diese Bilanzierungsänderungen mindern die Ergebnisanteile anderer Gesellschafter, aber auch das Finanzergebnis des RWE-Konzerns, während das Nettoergebnis unverändert bleibt. Die Vorjahreszahlen waren rückwirkend anzupassen. Detaillierte Erläuterungen hierzu enthält der Anhang.* An unsere Investoren Lagebericht Unsere Verantwortung RWE Spezial Konzernabschluss Weitere Informationen 45 Gesamt Deutschland Steinkohle 9.471 9.471 4.415 13.986 9.571 Braunkohle 10.712 10.015 – 10.729 10.015 Kernenergie 6.308 6.308 – 6.308 6.308 Gas 3.706 3.706 2.931 6.892 3.960 Wasserkraft, Öl, Sonstige 3.067 2.872 2.026 5.519 3.298 33.264 32.372 9.372 43.434 33.152 Gesamt 3 1 Bei RWE Power sind auch Kapazitäten von Kraftwerken enthalten, die sich nicht in RWE-Eigentum befinden, über deren Einsatz wir aber aufgrund langfristiger Vereinbarungen frei verfügen können. Ende 2006 waren dies 6.483 MW aus Steinkohle und 2.261 MW aus Wasserkraft, Öl, Sonstigem. 2 Inkl. deutscher Erzeugungskapazitäten der RWE Energy 3 Nicht berücksichtigt ist, dass RWE npower mit 33% an einer Projektgesellschaft beteiligt ist, die zum Ende des Berichtsjahres über 392 MW Windkraftkapazität verfügte. Verglichen mit 2005 haben wir mehr Strom aus Steinkohle erzeugt und weniger aus Gas. Stromerzeugung trotz ungeplanter Stillstände leicht über Vorjahresniveau. Der RWE-Konzern hat im abgelaufenen Geschäftsjahr 223,7 Mrd. Kilowattstunden (kWh) Strom produziert, 2 % mehr als 2005. Eigenerzeugung und Fremdbezüge summieren sich zu einem Stromaufkommen von 329,8 Mrd. kWh. Mit 184,0 Mrd. kWh steuerte RWE Power 82 % zur gesamten Eigenerzeugung bei. Darin enthalten ist auch die Produktion von Kraftwerken, die sich nicht in RWE-Eigentum befinden, über deren Einsatz wir aber aufgrund langfristiger Vereinbarungen frei verfügen können. RWE Power hat etwa so viel Strom produziert wie im Vorjahr. Stark erhöht haben wir unsere Erzeugung aus Steinkohle, da wir hier von günstigen Marktbedingungen profitieren konnten. Auch bei der Kernenergie legten wir zu. Im Jahr 2005 hatten wir den Block Biblis B wegen Revisionsarbeiten für mehrere Monate vom Netz genommen. Allerdings war das Kraftwerk Biblis auch 2006 nur eingeschränkt verfügbar. Im Oktober 2006 haben wir bei einer Revision des Blocks A entdeckt, dass Spezialdübel zur Befestigung von Anlagenkomponenten Montagemängel aufweisen. Eine detaillierte Überprüfung hat ergeben, dass auch Block B betroffen ist. Deshalb haben wir auch diesen Block vom Netz genommen. Die Beseitigung der Montagemängel wird voraussichtlich bis zum Sommer 2007 andauern. Die ausgefallene Produktion haben wir durch Zukauf über den Großhandelsmarkt ersetzt. Das gemäß Kernenergievereinbarung mit der Bundesregierung noch bestehende Erzeugungskontingent für Biblis bleibt von dem Stillstand unberührt. Es kann zu einem späteren Zeitpunkt genutzt werden. Die Produktion unserer Gaskraftwerke haben wir wegen schwacher Margen zurückgefahren. Hintergrund war das hohe Preisniveau bei Kraftwerksgas. Rückläufig war auch die Stromproduktion aus Braunkohle, u.a. wegen planmäßiger Revisionsstillstände. Hinzu kamen Produktionsausfälle durch einen Brand am Standort Niederaußem. Lagebericht Deutschland RWE-Konzern2 Unsere Verantwortung Gesamt RWE npower RWE Spezial RWE Power1 Konzernabschluss Kraftwerkskapazität nach Primärenergieträgern Stand: 31.12.2006 in MW Weitere Informationen Geschäftsentwicklung An unsere Investoren • Anmerkungen zur Berichtsweise • Geschäftsentwicklung 46 Geschäftsentwicklung RWE Power verfügte am 31. Dezember 2006 über eine Erzeugungskapazität von 33.264 MW. Das ist etwas weniger als im Vorjahr, u.a. wegen Stilllegung eines Braunkohleblocks in Frimmersdorf. Mit 32 % der Kapazität ist Braunkohle der wichtigste Energieträger der RWE Power, gefolgt von Steinkohle mit 28 %, Kernenergie mit 19 % und Gas mit 11%. Regenerative Energien machen rund 3% der Kraftwerksleistung aus. RWE npower erzeugte im Berichtsjahr 36,5 Mrd. kWh Strom und damit 9 % mehr als im Vorjahr. Das Unternehmen erhöhte die Auslastung seiner Steinkohlekraftwerke, um günstige Marktbedingungen zu nutzen. Allerdings waren die Blöcke in Aberthaw und Tilbury wegen Transformatorenschäden zeitweise vom Netz. Wegen günstiger Margen hat RWE npower auch verstärkt ölbefeuerte Anlagen eingesetzt. Die Stromerzeugung aus Erdgas war leicht rückläufig, obwohl uns das im November 2005 erworbene 420-MW-Gaskraftwerk Great Yarmouth erstmals ganzjährig zur Verfügung stand. Grund war zum einen das hohe Gaspreisniveau, durch das die Gasverstromung weniger wirtschaftlich wurde. Hinzu kamen außerplanmäßige Stillstände an den Standorten Didcot und Little Barford. Die Kraftwerkskapazitäten von RWE npower summierten sich Ende 2006 auf 9.372 MW. Davon entfielen 47 % auf Steinkohle, 31% auf Gas, 21% auf Öl und 1% auf regenerative Energien. In diesen Zahlen nicht berücksichtigt sind Kapazitäten von Windanlagen (392 MW), an denen RWE npower über eine Projektgesellschaft mit 33% beteiligt ist. RWE Energy trug mit 3,2 Mrd. kWh geringfügig zur Stromproduktion bei. Diese Mengen sind im Wesentlichen deutschen Regionalgesellschaften zuzuordnen. Stromaufkommen nach Primärenergieträgern in Mrd. kWh RWE Power1 RWE npower RWE-Konzern2 2006 2005 2006 2005 2006 2005 Eigenerzeugung 184,0 183,2 36,5 33,4 223,7 219,5 Braunkohle 72,9 76,0 – – 72,9 76,0 Steinkohle 50,1 45,4 20,8 17,8 71,6 64,0 Kernenergie 47,3 45,1 – – 47,3 45,1 Gas 8,7 11,3 14,4 14,8 24,3 27,3 Wasserkraft, Öl, Sonstige 5,0 5,4 1,3 0,8 7,6 7,1 – – 23,5 25,6 106,1 98,3 184,0 183,2 60,0 59,0 329,8 317,8 Konzernexterner Strombezug Gesamt 3 3 1 Bei RWE Power sind auch Bezüge von Kraftwerken enthalten, die sich nicht in RWE-Eigentum befinden, über deren Einsatz wir aber aufgrund langfristiger Vereinbarungen frei verfügen können. 2006 waren dies 31,1 Mrd. kWh aus Steinkohle und 2,5 Mrd. kWh aus Wasserkraft, Öl, Sonstigem. 2 Inkl. Erzeugungs- und Bezugsmengen von Regionalgesellschaften der RWE Energy 3 Strombezug der RWE npower im Wesentlichen über RWE Trading An unsere Investoren Lagebericht Unsere Verantwortung RWE Spezial Konzernabschluss Weitere Informationen 47 Außenabsatz Strom nach Kunden in Mrd. kWh RWE Power1 RWE Energy RWE npower RWE-Konzern 2006 2005 2006 2005 2006 2005 2006 2005 Privat- und Gewerbekunden 0,4 0,5 38,2 39,0 22,3 22,3 61,1 61,9 Industrie- und Geschäftskunden 2,3 7,8 58,5 59,9 34,1 32,6 94,9 100,3 Weiterverteiler 13,7 14,0 62,0 51,7 – 0,4 75,7 66,1 Stromhandel 80,4 70,8 – – – – 80,4 70,8 Gesamt 96,8 93,1 158,7 150,6 56,4 55,3 312,1 299,1 1 Inkl. RWE Trading Trotz extrem milder Witterung im vierten Quartal lag der Stromabsatz von RWE Energy und RWE npower über dem Vorjahresniveau. Stromabsatz um 4% gestiegen. Im Geschäftsjahr 2006 haben wir 312,1 Mrd. kWh Strom an konzernexterne Kunden geliefert. Der Stromabsatz liegt typischerweise etwas unter dem Stromaufkommen; zurückzuführen ist dies auf Netzverluste sowie auf Eigenverbrauch bei der Braunkohleförderung und in Pumpwasserkraftwerken. Gegenüber dem Vorjahr hat sich unser Stromabsatz um 4% erhöht. Sämtliche im Energiegeschäft tätigen Unternehmensbereiche konnten zulegen. RWE Power erzielte 2006 einen Außenabsatz von 96,8 Mrd. kWh. Darin nicht berücksichtigt ist der Handel mit fremdbezogenem Strom. Gegenüber 2005 konnte der Bereich 4% mehr Strom absetzen – bei annähernd unveränderten Erzeugungsmengen. Hintergrund ist der steigende Anteil der Stromproduktion, die von RWE Trading am Großhandelsmarkt abgesetzt wird, während sich die konzerninternen Verkäufe verringert haben. Lagebericht Unsere Verantwortung RWE Spezial Konzernabschluss 217 Gasförderung um 27% gesteigert – Ölproduktion rückläufig. Unsere dem Unternehmensbereich RWE Power zugeordnete Upstream*-Gesellschaft RWE Dea hat 2.977 Mio. m3 Gas gefördert, 27 % mehr als im Vorjahr. Dazu trug bei, dass wir 2005 und 2006 jeweils im Herbst die Produktion in Nordsee-Gasfeldern vor Großbritannien aufgenommen haben. Gestiegen sind auch unsere deutschen Fördermengen: Anfang 2006 konnten wir – zusätzlich zu den langfristig kontrahierten Gasmengen – größere Volumina am Spotmarkt platzieren, um witterungsbedingte Mehrnachfrage zu bedienen. Auch unsere deutsche Sommerproduktion lag über Vorjahr. Beim Rohöl gingen die Fördermengen dagegen um 18 % auf 3.805 Tsd. m3 zurück. Hauptgrund ist, dass im norwegischen Ölfeld „Snorre“ die Anteile zwischen den Konsortialpartnern nach vertraglicher Prüfung neu festgelegt wurden. Die uns zustehenden Mengen haben sich dadurch verringert. Der Verkauf unserer Ölförderaktivitäten in Kasachstan trug ebenfalls zur Verringerung der Ölmengen bei. Hinzu kamen natürliche Förderrückgänge im Zuge der Ausschöpfung bestehender Reserven. Weitere Informationen Emissionsbilanz und Zukauf von CO2-Zertifikaten für die Stromproduktion. Im Geschäftsjahr 2006 lag der CO2-Ausstoß der RWE-eigenen Kraftwerke bei 149 Mio. Tonnen; 2005 waren es 150 Mio. Tonnen. Wir erhielten eine Zertifikatezuteilung von 141 Mio. Tonnen, gegenüber 142 Mio. Tonnen im Vorjahr. Daraus ergibt sich für 2006 eine Unterausstattung in Höhe von 8 Mio. Tonnen CO2, für die wir am Markt Zertifikate zukaufen mussten. An unsere Investoren • Geschäftsentwicklung 48 Geschäftsentwicklung 216 RWE Energy lieferte 158,7 Mrd. kWh Strom, 5 % mehr als 2005. Gestiegen ist insbesondere der Absatz von Strom, der nach dem Gesetz zur Förderung erneuerbarer Energien (EEG) und dem Kraft-Wärme-Kopplung*-Gesetz (KWK-G) in unser Netz eingespeist wurde. Dies erklärt den deutlichen Zuwachs bei den Lieferungen an Weiterverteiler. In den übrigen Kundensegmenten mussten wir leichte Rückgänge hinnehmen. Dazu hat auch die milde Witterung zum Jahresende beigetragen. Im deutschen Vertriebsgeschäft konnten zudem nicht alle ausgelaufenen Verträge verlängert werden. Einige Kunden, die bis dahin ihren gesamten Bedarf bei uns gedeckt hatten, bezogen Strom teilweise von anderen Versorgern. Allerdings gewannen wir auch einige Großkunden hinzu. Bei unseren Vertriebsgesellschaften außerhalb Deutschlands entwickelten sich die Mengen insgesamt stabil. In Ungarn trugen Anbieterwechsel im Zuge der Marktliberalisierung dazu bei, dass wir weniger Strom verkauft haben. Dem standen Absatzsteigerungen im wachstumsstarken polnischen Markt gegenüber. Ende 2006 versorgte RWE Energy mit ihren Beteiligungsgesellschaften 15,8 Millionen Stromkunden. Das sind geringfügig mehr als im Vorjahr. Der Anstieg ist hauptsächlich auf die Akquise neuer Kunden in Polen und den Niederlanden zurückzuführen. In unserem Hauptmarkt Deutschland beziehen derzeit 11,9 Millionen Kunden Strom von uns. In Ungarn sind es 2,1 Millionen, in Polen 0,8 Millionen und in der Slowakei 0,6 Millionen. RWE npower verkaufte im abgelaufenen Geschäftsjahr 56,4 Mrd. kWh Strom. Das waren 2 % mehr als im Vorjahr. Der Zuwachs stammte ausschließlich aus dem Geschäft mit Industrie- und Geschäftskunden. Hier war die Nachfrage pro Kunde deutlich gestiegen. Im Geschäft mit Privathaushalten und kleinen Gewerbebetrieben blieb der Absatz nahezu unverändert. Mengenzuwächse durch Akquise neuer Kunden wurden durch witterungsund preisbedingte Verbrauchsrückgänge neutralisiert. Ende 2006 bezogen 4,1 Millionen Haushaltskunden Strom von RWE npower gegenüber 3,9 Millionen im Vorjahr. Wir erreichten damit einen Marktanteil von 16 %. Die Zahl der Industrie-, Geschäfts- und Gewerbekunden verringerte sich um 40.000 auf 348.000. Stromabsatz des RWE-Konzerns nach Regionen 2006 (2005) in % Übrige 2,7 (2,4) Ungarn 5,1 (5,6) Großbritannien 18,1 (18,5) 74,1 (73,5) Deutschland An unsere Investoren Lagebericht Unsere Verantwortung RWE Spezial Konzernabschluss Weitere Informationen 49 2006 2005 2006 2005 2006 2005 2006 2005 – – 70,5 73,5 41,4 39,7 111,9 113,2 3,5 3,3 110,4 104,7 8,7 8,0 122,6 116,0 Weiterverteiler 21,5 17,0 104,9 110,6 – – 126,4 127,6 Gesamt 25,0 20,3 285,8 288,8 50,1 47,7 360,9 356,8 1 Inkl. RWE Trading Unser Gasabsatz lag etwas über Vorjahr, u.a. weil RWE npower den Kundenstamm deutlich vergrößern konnte. Gasabsatz leicht verbessert. RWE hat im Berichtsjahr 360,9 Mrd. kWh Erdgas abgesetzt. Wir lagen damit geringfügig über dem Vorjahresniveau. Zurückzuführen ist das u.a. auf die erfolgreiche Akquise neuer Kunden in Großbritannien. Bei RWE Power entspricht der Gasabsatz im Wesentlichen den von RWE Dea geförderten und an Weiterverteiler oder Endkunden vermarkteten Mengen. Hinzu kommen geringe Volumina bei RWE Trading, die von der tschechischen RWE Transgas und RWE Dea bezogen und am Großhandelsmarkt abgesetzt werden. Die Gaslieferungen des Unternehmensbereichs summierten sich auf 25,0 Mrd. kWh. Damit lagen sie um 23% über dem Vorjahresniveau. Hier spiegelt sich die verstärkte Fördertätigkeit der RWE Dea wider. Der Gasabsatz der RWE Energy lag mit 285,8 Mrd. kWh geringfügig unter dem Vorjahreswert. Dazu trug der witterungsbedingte Nachfragerückgang im vierten Quartal bei. Außerdem haben die gestiegenen Gaspreise zahlreiche Kunden zu einem sparsameren Verbrauch veranlasst. Positiv wirkte die erstmals ganzjährige Belieferung eines Gas-undDampf-Kraftwerks in Antwerpen, das im August 2005 in Betrieb gegangen war. Gegenwärtig versorgt RWE Energy gemeinsam mit ihren Beteiligungsgesellschaften 7,7 Millionen Kunden mit Gas – rund 0,6 Millionen weniger als im Vorjahr. Grund ist, dass wir uns im Rahmen eines Tauschgeschäfts von Beteiligungen an Gasversorgern in Tschechien und Ungarn getrennt haben. Unsere Hauptmärkte sind Deutschland mit 3,1 Millionen und Tschechien mit 2,3 Millionen Kunden. RWE npower hat 50,1 Mrd. kWh Gas verkauft und damit trotz des dämpfenden Witterungseinflusses den Vorjahreswert um 5 % übertroffen. Dabei kam uns zugute, dass wir unseren Kundenstamm im Segment der Privathaushalte weiter ausbauen konnten. Insgesamt bezogen zum Jahresende 2,5 Millionen Haushaltskunden Gas bei RWE npower. Das sind 0,4 Millionen mehr als im Vorjahr. Der Marktanteil von RWE npower lag damit bei 11%. Rund 2,1 Millionen britische Haushaltskunden beziehen bei uns sowohl Strom als auch Gas. Gegenüber 2005 ist das ein Plus von 0,5 Millionen. Wir führen dies auf eine erfolgreiche Markenstrategie und verbesserten Kundenservice zurück. Lagebericht RWE-Konzern Unsere Verantwortung RWE npower RWE Spezial Industrie- und Geschäftskunden RWE Energy Konzernabschluss Privat- und Gewerbekunden RWE Power1 Weitere Informationen Außenabsatz Gas nach Kunden in Mrd. kWh An unsere Investoren • Geschäftsentwicklung 50 Geschäftsentwicklung Gasabsatz des RWE-Konzerns nach Regionen 2006 (2005) in % Übrige 6,8 (6,5) Großbritannien 15,5 (13,7) 51,0 (51,7) Deutschland Tschechien 26,7 (28,1) Umsatz um 12 % gesteigert. Der RWE-Konzern erwirtschaftete 2006 einen Außenumsatz von 44,3 Mrd. €. Das sind 12 % mehr als im Vorjahr. In unserer im Februar 2006 veröffentlichten Umsatzprognose waren wir von einem Wert in der Größenordnung des Vorjahres ausgegangen. Wegen preisbedingter Mehrerlöse im Strom- und Gasgeschäft der RWE Energy wurde diese Prognose deutlich übertroffen. Wie bereits erläutert, ist Thames Water im Konzernumsatz von 2005 und 2006 nicht mehr berücksichtigt. Außenumsatz in Mio. € 2006 2005 +/in % RWE Power 6.574 6.832 -3,8 4.855 5.254 -7,6 Stromerzeugung1 RWE Dea 1.719 1.578 8,9 RWE Energy 27.398 24.318 12,7 Regionen Deutschland 16.309 14.838 9,9 Regionen International 4.869 4.077 19,4 Transport Strom/Gas 5.196 3.502 48,4 RWE Solutions 821 1.707 -51,9 Sonstige, Konsolidierung 203 194 4,6 RWE npower 8.485 6.382 33,0 Bereich Wasser 1.702 1.8782 -9,4 Sonstige RWE-Konzern 97 77 26,0 44.256 39.4872 12,1 25.771 22.238 15,9 971 971 – 12.055 9.385 28,4 Davon: Stromerlöse Direkte Stromsteuer Gaserlöse 1 Inkl. RWE Trading 2 Angepasster Wert; Thames Water und die anderen im Jahr 2006 veräußerten Wasseraktivitäten sind nicht berücksichtigt. An unsere Investoren Lagebericht Unsere Verantwortung RWE Spezial Konzernabschluss Weitere Informationen 51 1 Angepasste Werte; siehe Erläuterung auf Seite 44 Bereinigt um nicht operative Sondereffekte hat sich der Konzernumsatz um 16 % erhöht. Höhere Preise für Strom, Gas und Wasser sowie leichte Absatzverbesserungen waren ausschlaggebend für den Anstieg der Konzernerlöse. Etwas abgeschwächt wurde der Zuwachs durch Entkonsolidierungen, vor allem durch den Verkauf der niederländischen Kohlehandelsgesellschaft SSM Coal im Dezember 2005 (-779 Mio. €) bei RWE Power und bei RWE Energy die Veräußerung von RWE Solutions im August 2006 (- 612 Mio. €). Änderungen der EuroWechselkurse zum US-Dollar und zum britischen Pfund hatten keine nennenswerten Auswirkungen. Der Dollar wurde zum durchschnittlichen Kurs von 1,26 US$/€ gehandelt. Die USWährung büßte damit gegenüber 2005 (1,24 US$/€) etwas an Wert ein. Das britische Pfund notierte auf dem Niveau des Vorjahres. Hier betrug das Umtauschverhältnis 0,68 £/€. Operativ, d.h. bereinigt um Sondereffekte und Wechselkursänderungen, erhöhte sich der Außenumsatz des RWE-Konzerns um 16 %. Zur Entwicklung des Umsatzes der Unternehmensbereiche: Die konzernexternen Erlöse von RWE Power verringerten sich um 4% auf 6.574 Mio. €. Zuzuordnen ist das der Business Unit Stromerzeugung (inklusive RWE Trading), die einen Rückgang um 8 % verzeichnete. Wichtigster Einzeleffekt war hier der Verkauf von SSM Coal. Außerdem haben wir das Harpen-Geschäft mit dezentraler Energieversorgung auf RWE Energy übertragen (-162 Mio. €). Bereinigt um diese Sondereinflüsse konnten wir unsere Erlöse in der Business Unit Stromerzeugung um 13% steigern. Basis dafür war die Strompreisentwicklung am Großhandelsmarkt. Der Umsatz von RWE Dea lag um 9% über dem Vorjahresniveau, vor allem wegen gestiegener Öl- und Gaspreise sowie höherer Gasfördermengen. Gegenläufig wirkte der Rückgang der Ölproduktion. Der Außenumsatz der RWE Energy stieg um 13% auf 27,4 Mrd. €. Die Stromerlöse des Bereichs erhöhten sich um 12 % auf 15,8 Mrd. €. Hauptfaktoren dafür waren Preisanpassungen, mit denen wir gestiegene Beschaffungskosten an unsere Kunden weitergegeben haben. Unsere deutschen Regionalgesellschaften haben zum 1. Januar 2006 ihre allgemeinen Tarife für Haushalte und kleine Gewerbebetriebe angehoben. Die Preisgenehmigungen der Länder Lagebericht Großbritannien 20,3 (16,4) Unsere Verantwortung 60,1 (58,3) Deutschland RWE Spezial Übriges Europa 14,7 (18,4) 0,9 (1,2) Übrige Konzernabschluss Nordamerika 4,0 (5,7) Weitere Informationen Umsatz des RWE-Konzerns nach Regionen 2006 (20051) in % An unsere Investoren • Geschäftsentwicklung 52 Geschäftsentwicklung blieben allerdings meist deutlich hinter den Anträgen zurück. Der Süwag Energie AG wurde die Genehmigung für eine Tarifanpassung für 2006 verweigert. Stärker noch als im Stromgeschäft war die Umsatzdynamik bei den Gasaktivitäten. Hier stiegen die Erlöse der RWE Energy – trotz leicht verringerter Liefermengen – um 24% auf 9,7 Mrd. €. Ausschlaggebend dafür waren Preisanpassungen aufgrund erhöhter Beschaffungskosten, die sich aus der Ölpreisbindung unserer Gasbezugsverträge ergeben. RWE npower steigerte den Außenumsatz um 33% auf 8.485 Mio. €. Die Stromerlöse erhöhten sich von 4.820 Mio. € auf 6.174 Mio. €, die Gaserlöse von 1.221 Mio. € auf 1.777 Mio. €. Wegen gestiegener Beschaffungskosten hat unser britischer Energieversorger jeweils zum 1. Januar, 1. April und 1. Oktober 2006 die Entgelte im Strom- und Gasvertrieb angehoben. Hinzu kamen positive Mengeneffekte durch die Akquise neuer Kunden. 44 Der Bereich Wasser erzielte 2006 einen Umsatz von 1.702 Mio. €. Wegen der erläuterten Anpassungen* ist hier nur noch das Geschäft von American Water erfasst. Der Vorjahreswert enthält allerdings noch andere Aktivitäten, so u.a. die zum 1. Januar 2006 in die RWE Energy umgegliederte RWE Aqua. Dies und weitere Sondereffekte hatten zur Folge, dass sich der Umsatz um 9 % verringerte. Rein operativ haben sich die Erlöse geringfügig erhöht. Ausschlaggebend dafür waren von den Regulierungsbehörden genehmigte Tarifanhebungen. EBITDA in Mio. € 2006 2005 +/in % RWE Power 3.372 2.800 20,4 2.574 2.158 19,3 Stromerzeugung1 RWE Dea 798 642 24,3 3.177 3.142 1,1 1.856 1.954 -5,0 Regionen International 495 476 4,0 Transport Strom/Gas 952 621 53,3 -23 132 -117,4 -103 -41 -151,2 RWE Energy Regionen Deutschland RWE Solutions Sonstige, Konsolidierung RWE npower 658 561 17,3 Bereich Wasser 689 8162 -15,6 Sonstige, Konsolidierung RWE-Konzern -35 -224 84,4 7.861 7.0952 10,8 1 Inkl. RWE Trading 2 Angepasster Wert; Thames Water und die anderen im Jahr 2006 veräußerten Wasseraktivitäten sind nicht enthalten. An unsere Investoren Lagebericht Unsere Verantwortung RWE Spezial Konzernabschluss Weitere Informationen 53 2006 20051 +/in % Ergebnis der betrieblichen Tätigkeit 4.902 4.001 22,5 + Beteiligungsergebnis 790 736 7,3 - Neutrales Ergebnis 414 634 -34,7 6.106 5.371 13,7 -386 -447 13,6 Betriebliches Ergebnis - Betriebliches Beteiligungsergebnis + Betriebliche Abschreibungen 2.141 2.171 -1,4 EBITDA 7.861 7.095 10,8 Lagebericht Überleitung vom Ergebnis der betrieblichen Tätigkeit zum EBITDA in Mio. € An unsere Investoren • Geschäftsentwicklung Betriebliches Ergebnis in Mio.€ 2006 2005 +/in % RWE Power 2.744 2.112 29,9 2.132 1.667 27,9 Stromerzeugung1 RWE Dea RWE Energy Regionen Deutschland 612 445 37,5 2.506 2.507 0,0 1.427 1.609 -11,3 Regionen International 403 381 5,8 Transport Strom/Gas 761 452 68,4 RWE Solutions -27 113 -123,9 -58 -48 -20,8 RWE npower Sonstige, Konsolidierung 512 437 17,2 Bereich Wasser 425 586 -27,5 Sonstige, Konsolidierung RWE-Konzern 2 -81 -271 70,1 6.106 5.3712 13,7 1 Inkl. RWE Trading 2 Angepasster Wert; Thames Water und die anderen im Jahr 2006 veräußerten Wasseraktivitäten sind nicht enthalten. RWE Spezial Konzernabschluss Betriebliches Ergebnis und EBITDA deutlich über Vorjahr. Die Ertragsdynamik in der Stromerzeugung war ausschlaggebend dafür, dass sich unser Konzernergebnis im Berichtsjahr weiter verbesserte. Das EBITDA erhöhte sich um 11% auf 7.861 Mio. €, das betriebliche Ergebnis um 14% auf 6.106 Mio. €. Damit lagen wir etwas über der ursprünglich prognostizierten Bandbreite. Besonders RWE npower schloss über unseren Erwartungen ab. Währungseffekte beeinflussten die Ergebnisentwicklung nur unwesentlich. Bereinigt um alle nicht operativen Effekte, insbesondere aus dem Verkauf von RWE Solutions, stieg das EBITDA um 14% an. Das betriebliche Ergebnis hat sich auf dieser Basis um 17% verbessert. Weitere Informationen Unser betriebliches Ergebnis lag um 14% über dem Vorjahresniveau. Ohne Sondereffekte wäre es um 17 % gestiegen. Unsere Verantwortung 1 Angepasste Werte; Thames Water und die anderen im Jahr 2006 veräußerten Wasseraktivitäten sind nicht enthalten. 54 Geschäftsentwicklung Zum betrieblichen Ergebnis der Unternehmensbereiche: Der Bereich RWE Power schloss wegen der Marktpreisentwicklung bei Strom, Öl und Gas deutlich über Vorjahr ab. 45 RWE Power erzielte 2006 ein betriebliches Ergebnis von 2.744 Mio. €. Gegenüber dem Vorjahreswert ist das ein Anstieg um 30 %. Auf Ebene der Business Units zeigte sich folgende Entwicklung: • Stromerzeugung (inkl. RWE Trading): Das betriebliche Ergebnis dieser Business Unit erhöhte sich um 28 %. Ausschlaggebend dafür waren Margenverbesserungen durch die Strompreisentwicklung am Großhandelsmarkt. Allerdings mussten wir auch einige Belastungen verkraften. Im vierten Quartal haben außerplanmäßige Stillstände beider Blöcke des Kernkraftwerks Biblis* zu erheblichen Produktionsausfällen geführt. Unser betriebliches Ergebnis wurde dadurch um rund 280 Mio. € gemindert. Außerdem hatten wir zusätzliche Kosten auf der Beschaffungsseite: Gestiegene Brennstoffpreise schlugen gegenüber dem Vorjahr mit ca. 70 Mio. € zu Buche. Der Aufwand für den Zukauf von CO2-Emissionsrechten hat sich auf etwa 80 Mio. € verdoppelt. Darin enthalten sind die Zertifikatekosten für Kraftwerke, die sich nicht in RWE-Eigentum befinden, über deren Einsatz wir aber aufgrund langfristiger Vereinbarungen frei verfügen können. Auch die Kosten für Personal und Kraftwerkswartung stiegen. RWE Trading konnte an das gute Vorjahresergebnis anknüpfen. • RWE Dea: Die fortgesetzte Preis-Hausse am Öl- und Gasmarkt schlug sich in einer deutlichen Ertragsverbesserung unserer Upstream-Aktivitäten nieder. Außerdem profitierte RWE Dea von der Ausweitung ihrer Gasproduktion. Dem standen aber auch negative Ergebniseinflüsse gegenüber, vor allem aus dem Rückgang der Ölfördermengen sowie aus gestiegenen Förderabgaben und Explorationskosten. RWE Energy konnte trotz Belastungen aus der deutschen Netzregulierung das Ergebnisniveau des Vorjahres halten. Ein Grund waren Margenverbesserungen im tschechischen Gasgeschäft. RWE Energy erwirtschaftete ein betriebliches Ergebnis von 2.506 Mio. € und schloss damit trotz Belastungen aus der deutschen Netzregulierung auf Vorjahreshöhe ab. Dazu beigetragen hat die Eingliederung der RWE Aqua und des Harpen-Geschäfts mit dezentralen Energien, während die Entkonsolidierung von RWE Solutions gegenläufig wirkte. Rechnet man alle nicht operativen Effekte heraus, ergibt sich eine Ergebnisverbesserung von 4%, u.a. wegen Kostensenkungen. Außerdem haben sich die Margen im tschechischen Gasgeschäft verbessert. Die im Verlauf der zweiten Jahreshälfte vorgenommenen Entgeltkürzungen durch die Bundesnetzagentur führten gegenüber 2005 zu einer Belastung von 180 Mio. €. Auf Ebene der Business Units zeigte sich folgende Ergebnisentwicklung: • Regionen Deutschland: Die deutschen Regionalgesellschaften der RWE Energy schlossen um 11% unter Vorjahr ab. Hier schlugen die erwähnten regulatorischen Entgeltkürzungen im Verteilnetzgeschäft zu Buche. Durch Kostensenkungen und Effizienzsteigerungen konnten wir diese Effekte etwas abfedern. An unsere Investoren Lagebericht Unsere Verantwortung RWE Spezial Konzernabschluss Weitere Informationen 55 Bei RWE npower hat sich die Ertragslage in der Stromerzeugung deutlich verbessert. RWE npower konnte um 17 % auf 512 Mio. € zulegen und hat damit unsere Prognose vom Februar 2006 übertroffen. Wir hatten eine Stabilisierung des Ergebnisses auf Vorjahreshöhe erwartet. Die deutlich bessere Entwicklung ist der Stromerzeugung zuzuordnen. RWE npower schloss hier weit über Vorjahr ab. Wir profitierten von den gestiegenen Notierungen an den Großhandelsmärkten und erzielten außerdem wesentlich höhere Erträge aus der kurzfristigen Optimierung unserer Kauf- und Verkaufspositionen. Allerdings hatten wir auch Belastungen aus ungeplanten Kraftwerksstillständen. Der Aufwand für den Zukauf von CO2-Emissionsrechten betrug ca. 170 Mio.€, gegenüber rund 130 Mio.€ im Vorjahr. Im Endkundengeschäft, dem zweiten Standbein von RWE npower, erhöhte sich der Margendruck. Der Hintergrund sind gestiegene Preise im Strom- und Gaseinkauf, die nicht in voller Höhe oder nur mit Verzögerung an die Endkunden weitergegeben werden konnten. American Water hatte Kostensteigerungen zu verkraften, die bislang nicht an die Kunden weitergegeben werden konnten. Der Bereich Wasser hat ein betriebliches Ergebnis von 425 Mio. € erwirtschaftet, das ausschließlich American Water zuzurechnen ist. Der Vorjahresvergleich ist durch nicht operative Sonderfaktoren verzerrt, insbesondere die Übertragung von RWE Aqua auf RWE Energy. Für American Water allein ergibt sich – trotz Tarifanhebungen – ein währungsbereinigter Ergebnisrückgang um 12 %. Die Ursachen sind gestiegene Energie- und Materialkosten sowie Aufwand für weitere Verbesserungen beim Kundenservice. Im Zuge der Investitionstätigkeit von American Water erhöhten sich zudem die Abschreibungen. American Water konnte diese Belastungen noch nicht an die Kunden weitergeben, berücksichtigt sie aber in den aktuellen und künftigen Tarifanträgen. Lagebericht Unsere Verantwortung RWE Spezial • Die inzwischen verkauften RWE Solutions-Gesellschaften schlossen mit einem betrieblichen Verlust von 27 Mio. € ab. Wir haben sie im dritten Quartal 2006 entkonsolidiert. Konzernabschluss • Transport Strom/Gas: Diese Position umfasst unsere deutschen Transportnetze für Strom und Gas sowie den Gastransport und Gashandel der tschechischen RWE Transgas. Darin enthalten sind auch zwei neue Gesellschaften: RWE Key Account GmbH, auf die wir zum 1. April 2005 das Großkundengeschäft der RWE Solutions übertragen haben, und RWE Key Account Contracting GmbH mit den früheren Harpen-Aktivitäten im Bereich der dezentralen Energieversorgung. Das unter „Transport Strom/Gas“ ausgewiesene Ergebnis erhöhte sich u.a. wegen Sondereffekten um 68 %. Außerdem hat der tschechische Regulierer RWE Transgas höhere Margen im Geschäft mit den Regionalverteilern zugestanden. Damit wurden Belastungen aus dem Vorjahr ausgeglichen, die 2005 noch nicht in den Preisen berücksichtigt waren. Im deutschen Stromtransportnetz mussten wir allerdings regulatorische Entgeltkürzungen hinnehmen. Weitere Informationen • Regionen International: Im kontinentaleuropäischen Vertriebsgeschäft außerhalb Deutschlands verbesserte sich unser betriebliches Ergebnis um 6 %. Das deutliche Plus ist u.a. den regionalen Gasverteilern in Tschechien zuzuordnen, denen der Regulierer höhere Vertriebsmargen genehmigt hat. An unsere Investoren • Geschäftsentwicklung 56 Geschäftsentwicklung Kennzahlen des Wertmanagements1 im Geschäftsjahr 2006 in Mio.€ in % Kapitalkosten vor Steuern in % in % Absoluter Wertbeitrag 2006 in Mio.€ RWE Power 2 2.7443 6.976 39,5 10,5 29,0 2.023 1.328 RWE Energy 2.506 13.994 17,9 9,0 8,9 1.246 1.4314 RWE npower 512 6.969 7,3 10,0 -2,7 -185 -227 Bereich Wasser 425 7.607 5,6 7,5 -1,9 -145 -1165 Sonstige, Konsolidierung -81 -2.782 – – – 230 355 6.1063 32.764 18,7 9,0 9,7 3.169 2.4515 RWE-Konzern Betriebliches Ergebnis Betriebliches Vermögen in Mio.€ ROCE Relativer Wertbeitrag Absoluter Wertbeitrag 2005 in Mio.€ 1 Siehe Erläuterung zum Wertmanagement des RWE-Konzerns auf den Seiten 205 und 206 2 Inkl. RWE Dea und RWE Trading 3 Für die Ermittlung von ROCE und Wertbeitrag sind Zinserträge aus Leasingforderungen in Höhe von 12 Mio. € hinzuzurechnen. 4 Angepasster Wert auf Basis des neuen Kapitalkostensatzes von 9 % 5 Angepasster Wert; Thames Water und die anderen im Jahr 2006 veräußerten Wasseraktivitäten sind nicht berücksichtigt. Unsere Kapitalrendite war mit 18,7 % mehr als doppelt so hoch wie die Kapitalkosten. ROCE-Ziel für 2006 übertroffen. Auch 2006 konnten wir den Wert des Unternehmens deutlich steigern. Wir messen dies an der Rendite auf das eingesetzte Kapital, dem Return on Capital Employed (ROCE). Der ROCE lag im Berichtsjahr bei 18,7 % und damit weit über den Konzern-Kapitalkosten von 9,0 % vor Steuern. Ausschlaggebend dafür ist die gute operative Ertragslage. Hinzu kommt aber auch, dass wir wegen des hohen Bestands an abgeschriebenen Anlagen ein vergleichsweise niedriges betriebliches Vermögen ausweisen. Unser Ziel für 2006, einen ROCE von mindestens 14,0 % zu erreichen, haben wir klar übertroffen. Die starke operative Performance zeigt sich besonders an der Entwicklung des absoluten Wertbeitrags, der zentralen Steuerungsgröße für alle Konzernaktivitäten. Je höher der Wertbeitrag, desto attraktiver ist die jeweilige Aktivität für unser Portfolio. Er ist zentrales Kriterium für die Beurteilung von Investitionen und Bestimmungsgröße für die Bonuszahlungen an unsere Führungskräfte. Der Wertbeitrag ergibt sich, wenn man die Differenz von ROCE und Kapitalkosten mit dem betrieblich gebundenen Vermögen multipliziert. Thames Water wurde – entsprechend der Vorgehensweise beim betrieblichen Ergebnis – aus dem Betriebsvermögen für 2005 und 2006 herausgerechnet. Für das Geschäftsjahr 2006 beläuft sich der Wertbeitrag des RWE-Konzerns auf 3.169 Mio.€. Das sind 718 Mio.€ bzw. 29% mehr als 2005. An unsere Investoren Lagebericht Unsere Verantwortung RWE Spezial Konzernabschluss Weitere Informationen 57 • RWE npower konnte im abgelaufenen Geschäftsjahr noch nicht die Kapitalkosten decken. Der britische Energieversorger schloss mit einem Wertbeitrag von -185 Mio. € ab. Gegenüber dem Vorjahr ist das eine leichte Verbesserung, die auf der positiven Ergebnisentwicklung basiert. Allerdings erhöhte sich auch das jahresdurchschnittliche Betriebsvermögen, insbesondere durch den Erwerb des Gaskraftwerks Great Yarmouth Ende 2005. • Der Bereich Wasser blieb ebenfalls unter den Kapitalkosten. Der Wertbeitrag belief sich auf -145 Mio. € und lag damit unter dem 2005 erreichten Niveau. Hauptgrund ist der operative Ergebnisrückgang bei American Water. Auch die vermehrte Investitionstätigkeit wirkte wertbeitragsmindernd, weil die Maßnahmen unmittelbar zu einer Erhöhung des Betriebsvermögens führen, während die positiven Ergebniseffekte erst später eintreten. Lagebericht Unsere Verantwortung RWE Spezial • RWE Energy erwirtschaftete einen Wertbeitrag von 1.246 Mio. €. Dabei wurde ein Kapitalkostensatz von 9,0 % vor Steuern angewendet. Bisher hatten wir 10,0 % zugrunde gelegt. Mit der Absenkung des Kapitalkostensatzes berücksichtigen wir das aktuelle Risikoprofil des regulierten Geschäfts. Gegenüber dem Wertbeitrag des Vorjahres, den wir entsprechend angepasst haben, ergibt sich ein Rückgang um 185 Mio.€, obwohl das Ergebnisniveau der RWE Energy unverändert blieb. Der Grund: Der Bereich weist ein gestiegenes betriebliches Vermögen aus, u.a. wegen der Einbeziehung der RWE Aqua und des von Harpen übernommenen Geschäfts mit dezentraler Energieversorgung. Konzernabschluss • RWE Power lieferte mit 2.023 Mio. € den maßgeblichen Beitrag zur Wertsteigerung im RWE-Konzern. Gegenüber dem Vorjahr konnte der Bereich um 695 Mio. € zulegen. Dies spiegelt vor allem die verbesserte Ertragslage unserer deutschen Stromerzeugung und des Upstream-Geschäfts der RWE Dea wider. Weitere Informationen Zur Entwicklung der Wertbeiträge der Unternehmensbereiche: An unsere Investoren • Geschäftsentwicklung 58 Geschäftsentwicklung Neutrales Ergebnis in Mio. € Veräußerungsgewinne Firmenwert-Abschreibungen 2006 20051 +/in Mio. € 463 272 191 -6 -759 753 Restrukturierungen, Sonstige -871 -147 -724 Neutrales Ergebnis -414 -634 220 1 Angepasste Zahlen; siehe Erläuterung auf Seite 44 Positive Sondereffekte prägten die Entwicklung beim Nettoergebnis, vor allem der Verkauf von Thames Water. Nettoergebnis um 72 % verbessert. Die Überleitung vom betrieblichen Ergebnis zum Nettoergebnis ist geprägt von positiven Sondereinflüssen aus dem Verkauf von Thames Water und aus einer Steuerrechtsänderung. Einmalbelastungen im neutralen Ergebnis bremsten den Ergebnisanstieg. Das neutrale Ergebnis verbesserte sich um 220 Mio. € auf - 414 Mio. €. Seine einzelnen Positionen entwickelten sich folgendermaßen: • Die Veräußerungsgewinne erhöhten sich um 191 Mio. € auf 463 Mio. €. Dazu hat vor allem der Verkauf der 25 %-Beteiligung der RWE Dea an der Ölfördergesellschaft KazGerMunai in Kasachstan beigetragen. Ein weiterer Buchgewinn fiel an, als sich RWE Power von Anteilen an der Technologiesparte des Uran-Anreicherers Urenco trennte. Auch der Verkauf nicht betriebsnotwendiger Grundstücke durch RWE npower schlug positiv zu Buche. • Im Berichtszeitraum haben wir nur geringfügige Abschreibungen auf Firmenwerte vorgenommen, die RWE Systems zuzuordnen sind. Der Vorjahreswert enthält dagegen noch eine Belastung von 759 Mio. €, die auf American Water entfiel. • Das unter der Position „Restrukturierungen, Sonstige“ ausgewiesene Ergebnis verschlechterte sich um 724 Mio. € auf - 871 Mio. €. Der Hauptgrund ist, dass wir im Geschäftsjahr 2006 umfangreiche Rückstellungen bilden mussten. Davon entfallen 180 Mio. € auf Reorganisationsmaßnahmen, mit denen wir die negative Ergebniswirkung der deutschen Netzregulierung begrenzen wollen. Weitere 90 Mio. € stehen im Zusammenhang mit Altersteilzeitregelungen bei RWE Power. Die Erträge aus der Veränderung der KernenergieRückstellungen haben sich von 396 Mio. € auf 164 Mio. € mehr als halbiert. Auf den Kundenstamm von RWE npower wurden planmäßige Abschreibungen von 327 Mio. € vorgenommen (Vorjahr: 328 Mio. €). An unsere Investoren Lagebericht Unsere Verantwortung RWE Spezial Konzernabschluss Weitere Informationen 59 2.102 1.306 60,9 Zinsaufwendungen -2.824 -2.048 -37,9 -722 -742 2,7 -1.143 -1.247 8,3 -170 408 -141,7 -2.035 -1.581 -28,7 Zinsergebnis Zinsanteil an den langfristigen Rückstellungen Übriges Finanzergebnis Finanzergebnis 1 Angepasste Zahlen; siehe Erläuterung auf den Seiten 44 und 159 Das Finanzergebnis sank um 29%. Allerdings enthielt der Vorjahreswert hohe Buchgewinne aus dem Verkauf von Wertpapieren. 03 Finanzergebnis wegen Wegfall von Einmalerträgen unter Vorjahr. Das Finanzergebnis belief sich auf - 2.035 Mio. €. Gegenüber dem Vorjahr ist das eine Verschlechterung um 454 Mio. €. Hier kam zum Tragen, dass wir 2005 in hohem Umfang Buchgewinne aus der Veräußerung von Wertpapieren realisiert hatten. Der vermehrte Einsatz von Zinsderivaten führte zu einer deutlichen Erhöhung sowohl der Zinserträge als auch der Zinsaufwendungen. Im Saldo hat sich das Zinsergebnis leicht verbessert, u.a. weil wir Finanzierungen von Tochtergesellschaften abgelöst und durch günstigere Refinanzierungen ersetzt haben. Allerdings hatten wir auch Mehraufwendungen durch das gestiegene Marktzinsniveau im Kurzfristbereich. Der Rückgang der Zinsanteile an den langfristigen Rückstellungen beeinflusste das Finanzergebnis ebenfalls positiv. Unsere fortgeführten Aktivitäten erwirtschafteten ein Ergebnis vor Steuern in Höhe von 3.657 Mio. €. Das sind 16 % mehr als im Vorjahr. Die Steuerquote sank von 34 auf 27 %. Der deutliche Rückgang ergibt sich aus einer Änderung der deutschen Steuergesetzgebung. Nach alter Rechtslage konnten Kapitalgesellschaften ihre in früheren Jahren angesammelten Körperschaftsteuerguthaben nur insoweit aktivieren, als durch Dividendenzahlungen Erstattungsansprüche gegenüber dem Fiskus entstanden. Der Gesetzgeber hat nun festgelegt, dass die Guthaben – unabhängig von Dividendenzahlungen – ab 2008 über einen Zeitraum von zehn Jahren ausbezahlt werden und daher in voller Höhe mit dem Barwert zu aktivieren sind.* In unserer Konzernbilanz zum 31. Dezember 2006 entstand dadurch eine Forderung von 636 Mio.€ und in der Gewinn- und Verlustrechnung ein gleich hoher einmaliger Steuerertrag. Nach Steuern stieg das Ergebnis unserer fortgeführten Aktivitäten um 29 % auf 2.675 Mio.€. Aus nicht fortgeführten Aktivitäten erzielten wir einen Gewinn von 1.338 Mio. €. Das laufende Ergebnis von Thames Water und die gesamten Erträge aus den anderen im Berichtsjahr veräußerten Wasserunternehmen gehen hier mit 330 Mio. € ein. Enthalten ist außerdem der Entkonsolidierungserfolg aus dem Verkauf von Thames Water in Höhe von 991 Mio. €. Davon entfallen 725 Mio. € auf den Buchgewinn und 266 Mio. € auf Erträge im Zusammenhang mit der Auflösung von Sicherungsinstrumenten. Die Ergebnisanteile anderer Gesellschafter gingen von 224 Mio. € auf 166 Mio. € zurück. Lagebericht Zinserträge Unsere Verantwortung +/in % RWE Spezial 20051 Konzernabschluss 2006 Weitere Informationen Finanzergebnis in Mio.€ An unsere Investoren • Geschäftsentwicklung 60 Geschäftsentwicklung Der RWE-Konzern kommt damit auf ein Nettoergebnis von 3.847 Mio. €. Gegenüber dem vorangegangenen Geschäftsjahr hat es sich um 72% erhöht. Das ist weit mehr als ursprünglich prognostiziert. Grund sind die erwähnten Sondereffekte: der vorzeitige Verkauf von Thames Water und Änderungen in der Steuergesetzgebung. Das Ergebnis je Aktie stieg von 3,97 € auf 6,84 €. Überleitung zum Nettoergebnis Betriebliches Ergebnis Mio.€ 2006 20051 +/in % 6.106 5.371 13,7 Neutrales Ergebnis Mio.€ -414 -634 34,7 Finanzergebnis Mio.€ -2.035 -1.581 -28,7 Ergebnis fortgeführter Aktivitäten vor Steuern Mio.€ 3.657 3.156 15,9 Ertragsteuern Mio.€ -982 -1.086 9,6 Ergebnis fortgeführter Aktivitäten Mio.€ 2.675 2.070 29,2 Ergebnis nicht fortgeführter Aktivitäten Mio.€ 1.338 385 247,5 Ergebnis Mio.€ 4.013 2.455 63,5 Mio.€ 166 224 -25,9 Nettoergebnis Mio.€ 3.847 2.231 72,4 Nachhaltiges Nettoergebnis Mio.€ 2.466 2.257 9,3 Ergebnis je Aktie € 6,84 3,97 72,3 Steuerquote % 27 34 -20,6 Ergebnisanteile anderer Gesellschafter 2 1 Angepasste Zahlen; siehe Erläuterung auf den Seiten 44 und 159 2 Ergebnisanteile der RWE-Aktionäre Das nachhaltige Nettoergebnis erhöhte sich auf 2.466 Mio.€. Das entspricht 4,38 € je Aktie. Das für unsere Dividendenpolitik maßgebliche nachhaltige Nettoergebnis ergibt sich, wenn man das Nettoergebnis um das durch Sondereinflüsse geprägte neutrale Ergebnis sowie um Einmaleffekte im Finanzergebnis und bei den Steuern bereinigt. Auch der Entkonsolidierungserfolg aus dem Verkauf von Thames Water bleibt unberücksichtigt. Der Ergebnisbeitrag aus dem laufenden Geschäft des Wasserversorgers ist hier allerdings weiterhin enthalten. Im Berichtsjahr belief sich das nachhaltige Nettoergebnis auf 2.466 Mio. €. Das sind 9 % mehr als 2005. An unsere Investoren Lagebericht Unsere Verantwortung RWE Spezial Konzernabschluss Weitere Informationen 61 Gesamt 150 160 190 500 Akquisitionssynergien 60 30 50 40 180 Gesamt 60 180 210 230 680 Kostensenkungsprogramme erfolgreich abgeschlossen – neues Programm gestartet. Eine permanente Kostenkontrolle und die Realisierung von Einsparpotenzialen sind unerlässlich, um unsere Wettbewerbs- und Investitionsfähigkeit langfristig zu sichern. Dazu haben wir auch 2006 umfangreiche Maßnahmen ergriffen. So konnten wir zwei in Vorjahren gestartete Kostensenkungsprogramme plangemäß abschließen. Wir hatten uns vorgenommen, mit beiden Programmen das jährliche Kostenniveau bis Ende 2006 um insgesamt 680 Mio. € abzusenken: • Das erste Programm mit einem Zielvolumen von 500 Mio. € umfasste Maßnahmen im Rahmen der 2003 gestarteten Reorganisation des RWE-Konzerns. Im Mittelpunkt standen dabei das deutsche Energiegeschäft, die Wasseraktivitäten und der IT-Bereich. • Mit dem zweiten, 2002 begonnenen Programm nutzen wir Synergiepotenziale aus den Großakquisitionen der vergangenen Jahre. Das Einsparziel wurde auf 180 Mio. € veranschlagt. Davon waren 100 Mio. € für die Zusammenlegung von Querschnittsfunktionen der britischen Unternehmen RWE npower und Thames Water eingeplant. Auf unsere tschechischen Gasgesellschaften entfiel ein Zielvolumen von 80 Mio. €. Zu Beginn des Geschäftsjahres 2006 hatten wir bereits 450 Mio. € eingespart. Die noch ausstehenden 230 Mio. € konnten wir trotz des Verkaufs von Thames Water und des geplanten Börsengangs von American Water in voller Höhe realisieren. Weggefallenes Synergiepotenzial im Wasserbereich haben wir durch zusätzliche Maßnahmen im Energiegeschäft ausgeglichen. Parallel zu den laufenden Programmen haben wir 2006 zusätzliches Potenzial ermittelt, um unsere Effizienz weiter zu steigern. Das Resultat ist ein neues Programm, mit dem wir bis 2010 das betriebliche Ergebnis um insgesamt 600 Mio. € verbessern wollen (siehe Seite 86). Lagebericht 2006 Unsere Verantwortung Im Geschäftsjahr 2006 haben wir Kostensenkungen von 230 Mio.€ erzielt. 2005 RWE Spezial Reorganisation 2004 Konzernabschluss 2003 Weitere Informationen Jährliche Kostensenkungen in Mio.€ An unsere Investoren • Geschäftsentwicklung 62 Eckdaten der Unternehmensbereiche auf einen Blick Eckdaten der Unternehmensbereiche auf einen Blick RWE Power1 2006 2005 +/in % 6.574 6.832 -3,8 Außenumsatz Mio.€ Leistungen für andere Konzernunternehmen Mio.€ 8.531 6.323 34,9 Gesamtumsatz Mio.€ 15.105 13.155 14,8 EBITDA Mio.€ 3.372 2.800 20,4 Betriebliches Ergebnis Mio.€ 2.744 2.112 29,9 Return on Capital Employed (ROCE) % 39,5 28,3 – Kapitalkosten vor Steuern % 10,5 10,5 – Wertbeitrag Mio.€ 2.023 1.328 52,3 Betrieblich gebundenes Vermögen (Capital Employed) Mio.€ 6.976 7.468 -6,6 Investitionen Mio.€ 1.307 842 55,2 In Sachanlagen Mio.€ 1.302 842 54,6 In Finanzanlagen Mio.€ – Mitarbeiter2 5 – 31.12.06 31.12.05 18.467 18.702 -1,3 2006 2005 +/in % 1 Inkl. RWE Dea und RWE Trading 2 Umgerechnet in Vollzeitstellen RWE Energy Außenumsatz Mio.€ 27.398 24.318 12,7 Leistungen für andere Konzernunternehmen Mio.€ 748 865 -13,5 Gesamtumsatz Mio.€ 28.146 25.183 11,8 EBITDA Mio.€ 3.177 3.142 1,1 Betriebliches Ergebnis Mio.€ 2.506 2.507 0,0 Return on Capital Employed (ROCE) % 17,9 21,0 – Kapitalkosten vor Steuern % 9,0 9,0 – Wertbeitrag Mio.€ 1.246 1.4311 -12,9 Betrieblich gebundenes Vermögen (Capital Employed) Mio.€ 13.994 11.962 17,0 Investitionen Mio.€ 1.461 1.238 18,0 In Sachanlagen Mio.€ 1.174 1.064 10,3 In Finanzanlagen Mio.€ 64,9 Mitarbeiter2 1 Angepasster Wert; siehe Erläuterung auf Seite 57 2 Umgerechnet in Vollzeitstellen 1 287 174 31.12.06 31.12.05 28.418 37.598 -24,4 An unsere Investoren Lagebericht Unsere Verantwortung RWE Spezial Konzernabschluss Weitere Informationen 63 Außenumsatz Mio.€ 8.485 6.382 33,0 Leistungen für andere Konzernunternehmen Mio.€ 8 3 166,7 Gesamtumsatz Mio.€ 8.493 6.385 33,0 EBITDA Mio.€ 658 561 17,3 Betriebliches Ergebnis Mio.€ 512 437 17,2 Return on Capital Employed (ROCE) % 7,3 6,6 – Kapitalkosten vor Steuern % 10,0 10,0 – Wertbeitrag Mio.€ -185 -227 18,5 Betrieblich gebundenes Vermögen (Capital Employed) Mio.€ 6.969 6.645 4,9 Investitionen Mio.€ 407 542 -24,9 In Sachanlagen Mio.€ 396 315 25,7 In Finanzanlagen Mio.€ -95,2 Mitarbeiter1 11 227 31.12.06 31.12.05 11.624 10.125 14,8 2006 20051 +/in % 1 Umgerechnet in Vollzeitstellen Bereich Wasser Außenumsatz Mio.€ 1.702 1.878 -9,4 Leistungen für andere Konzernunternehmen Mio.€ – 4 – Gesamtumsatz Mio.€ 1.702 1.883 -9,6 EBITDA Mio.€ 689 816 -15,6 Betriebliches Ergebnis Mio.€ 425 586 -27,5 Return on Capital Employed (ROCE) % 5,6 6,3 – Kapitalkosten vor Steuern % 7,5 7,5 – Wertbeitrag Mio.€ -145 -116 -25,0 Betrieblich gebundenes Vermögen (Capital Employed) Mio.€ 7.607 9.352 -18,7 Investitionen Mio.€ 1.588 1.405 13,0 In Sachanlagen Mio.€ 1.584 1.388 14,1 In Finanzanlagen Mio.€ -76,5 Mitarbeiter2 4 17 31.12.06 31.12.05 6.809 16.306 1 Angepasste Werte; Thames Water und die anderen im Jahr 2006 veräußerten Wasseraktivitäten sind als „nicht fortgeführte Aktivitäten“ ausgewiesen. 2 Umgerechnet in Vollzeitstellen -58,2 Unsere Verantwortung +/in % RWE Spezial 2005 Konzernabschluss 2006 Weitere Informationen RWE npower Lagebericht An unsere Investoren • Eckdaten der Unternehmensbereiche auf einen Blick 64 Finanzen und Investitionen Finanzen und Investitionen Zentrale Finanzierung. Die Finanzierung des RWE-Konzerns verantwortet zentral die RWE AG. Nur in Einzelfällen nehmen unsere Tochtergesellschaften Kapital direkt auf, etwa wenn die Nutzung lokaler Kredit- und Kapitalmärkte wirtschaftlich vorteilhaft ist. Daneben übernimmt die RWE AG die Koordination, wenn Konzerngesellschaften Haftungsverhältnisse eingehen, indem sie Garantien oder Patronatserklärungen abgeben. Die Bündelung dieser Aufgaben ist Grundvoraussetzung für eine zentrale Steuerung und Überwachung von Risiken. Außerdem stärken wir damit unsere Verhandlungsposition gegenüber Kreditinstituten und anderen Marktteilnehmern. 215 215 217 Moody’s und Standard & Poor’s haben unsere hohe Bonität bestätigt. 216 Finanzielle Flexibilität. Wir verfügen über einen hohen und stabilen Mittelzufluss aus laufender Geschäftstätigkeit sowie über flexible Finanzierungsinstrumente. Mit einem DebtIssuance-Programm* über 20 Mrd. € beschaffen wir langfristige Mittel am Kapitalmarkt. Für die kurzfristige Finanzierung am Geldmarkt steht uns ein Commercial-Paper-Programm* über 5 Mrd. US$ zur Verfügung. Zum Jahresende 2006 hatten wir 14,5 Mrd. € aus dem Debt-Issuance-Programm und 0,3 Mrd. € aus dem Commercial-Paper-Programm in Anspruch genommen. Darüber hinaus besteht eine syndizierte Kreditlinie* über 4 Mrd. €, die als Liquiditätsreserve dient. Die eine Hälfte dieser Kreditlinie hat eine Laufzeit von 364 Tagen, die andere von fünf Jahren. Die genannten Finanzierungsprogramme und die Kreditlinie verpflichten uns nicht zur Einhaltung von definierten Zinszahlungs-, Verschuldungs- oder Mindestkapitalgrenzen, bei deren Verletzung wir zur vorzeitigen Rückzahlung oder Stellung von Sicherheiten verpflichtet wären. Ebenso wenig müssen wir ein vorgegebenes Rating-Niveau einhalten. Hohes Kredit-Rating. Bonitätsprüfungen durch unabhängige Rating-Agenturen haben einen maßgeblichen Einfluss auf die Möglichkeiten eines Unternehmens, sich Fremdkapital zu beschaffen. Je besser die Bewertung, desto leichter der Zugang zu den internationalen Kreditmärkten und desto kostengünstiger die Aufnahme von Mitteln. Daher profitieren wir davon, dass uns die beiden führenden Rating-Agenturen Moody’s und Standard & Poor’s eine hohe Bonität bescheinigen. Dies drückt sich in unserem starken Single-A-Rating* aus, das sich seit Ende 2002 nicht verändert hat. Beide Rating-Agenturen haben ihre Einschätzungen zuletzt im Oktober (Standard & Poor’s) und im November 2006 (Moody’s) bestätigt. Die folgende Tabelle zeigt unsere aktuellen Bonitätsbewertungen: Kredit-Rating Moody’s Standard & Poor’s Langfristig A1 / stabiler Ausblick A+ / negativer Ausblick Kurzfristig P-1 / stabiler Ausblick A-1 / negativer Ausblick An unsere Investoren Lagebericht Unsere Verantwortung RWE Spezial Konzernabschluss Weitere Informationen 65 Unsere neue Schuldenobergrenze beträgt 22 bis 24 Mrd.€. Diese berücksichtigt die Ausgliederung von Pensionsverpflichtungen. Neue Schuldenobergrenze berücksichtigt Externalisierung der Pensionsverpflichtungen. Durch die Externalisierung der Pensionsverpflichtungen werden sich auf der Aktivseite der Bilanz unsere liquiden Mittel und auf der Passivseite die Pensionsrückstellungen verringern. In unserer Nettofinanzposition spiegelt sich jedoch nur der erstgenannte Effekt wider; der Rückgang unserer Rückstellungen bleibt dagegen unberücksichtigt. Dies nehmen wir zum Anlass, uns bei der Kommunikation einer Schuldenobergrenze nicht mehr auf die Nettofinanzverbindlichkeiten zu beziehen. Basis soll künftig die Nettofinanzposition zuzüglich der Pensionsverpflichtungen sein. Wir sprechen hier von „Nettoschulden“ bzw. „Nettovermögen“. Für die Nettoschulden legen wir eine Obergrenze von 22 bis 24 Mrd. € fest. Lagebericht Externalisierung der Pensionsverpflichtungen. Im laufenden Geschäftsjahr werden wir für Teile unserer Pensionsverpflichtungen eine Kapitaldeckung einführen. Dies wird zunächst über ein Contractual Trust Arrangement (CTA) geschehen. Dabei wird eine Treuhandvereinbarung mit dem speziell für diesen Zweck gegründeten RWE Pensionstreuhand e.V. getroffen. Auf diesen übertragen wir Mittel, die der Finanzierung der Pensionszusagen an unsere Mitarbeiter dienen. Die Mittel sind zweckgebunden, eine anderweitige Nutzung ist daher nicht möglich. Im weiteren Jahresverlauf planen wir außerdem die Gründung eines Pensionsfonds, auf den wir die Pensionsverpflichtungen für unsere bereits in den Ruhestand getretenen Mitarbeiter übertragen werden; die Deckungsmittel fließen aus dem CTA ein. Die Kapitaldeckung von Pensionsverpflichtungen ist internationaler Standard. Wir machen damit die Finanzierung unserer Pensionsverpflichtungen transparenter und verbessern den Insolvenzschutz für unsere anspruchsberechtigten Mitarbeiter und Pensionäre. Für 2007 werden wir zunächst Pensionsrückstellungen in Höhe von rund 8 Mrd. € externalisieren. Die verbleibenden Rückstellungen werden wir in späteren Jahren auf das CTA bzw. den Pensionsfonds übertragen. Unsere Verantwortung Wir führen eine Kapitaldeckung für Pensionsverpflichtungen von rund 8 Mrd.€ ein. Dies erfolgt über ein CTA und einen Pensionsfonds. RWE Spezial Positive Nettofinanzposition nach Verkauf von Thames Water. Zum Jahresende 2006 haben wir erstmals seit Juni 2001 wieder Nettofinanzvermögen ausgewiesen, und zwar in Höhe von 4,7 Mrd. €. Im Vorjahr hatten wir noch mit Nettofinanzschulden von 11,4 Mrd. € abgeschlossen. Vor allem der Verkauf von Thames Water hat unsere Finanzposition deutlich gestärkt. Insgesamt erzielten wir 2006 Desinvestitionserlöse von 8,8 Mrd. €. Durch Entkonsolidierungen verbesserte sich unsere Nettofinanzposition um insgesamt 4,8 Mrd. €. Auch der Free Cash Flow in Höhe von 2,3 Mrd. € schlug sich positiv im Nettofinanzvermögen nieder. Bilanzierungsänderungen, die nach IFRS erforderlich waren, minderten unsere Nettofinanzverbindlichkeiten um 0,2 Mrd. €, Wechselkursänderungen um weitere 0,2 Mrd. €. Dagegen wirkten unsere im Geschäftsjahr 2006 geleisteten Ausschüttungen von 1,2 Mrd. € gegenläufig. Konzernabschluss Wir weisen erstmals seit Juni 2001 wieder ein Nettofinanzvermögen aus. Ende 2006 lag es bei 4,7 Mrd.€. Weitere Informationen Unsere hohe Bonität spiegelt sich positiv in den Fremdkapitalkosten wider. Diese beliefen sich 2006 auf 5,1% der durchschnittlichen Bruttofinanzschulden des RWE-Konzerns (inkl. Zinsaufwand für Absicherungsgeschäfte) und waren damit etwas niedriger als im Vorjahr (5,2 %). An unsere Investoren • Finanzen und Investitionen 66 Finanzen und Investitionen Nettoschulden in Mio.€ Flüssige Mittel 31.12.06 31.12.05 +/in % 2.794 1.431 95,2 17.835 11.356 57,1 3.473 3.603 -3,6 Bruttofinanzvermögen 24.102 16.390 47,1 Anleihen, Schuldscheindarlehen, Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten, Commercial Paper 18.308 24.982 -26,7 Wertpapiere Sonstiges Finanzvermögen Sonstige Finanzschulden 1.074 2.846 -62,3 19.382 27.828 -30,4 Nettofinanzschulden -4.720 11.438 -141,3 Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen 11.584 11.997 -3,4 6.864 23.435 -70,7 Bruttofinanzschulden Nettoschulden Nominalvolumen ausstehender RWE-Anleihen auf 16,7 Mrd. € gesunken. Das Nominalvolumen der von RWE-Gesellschaften begebenen Anleihen belief sich Ende 2006 auf 16,7 Mrd. €. Der Rückgang gegenüber dem Stand Ende 2005 (18,6 Mrd. €) ist hauptsächlich auf den Verkauf von Thames Water und die damit einhergehende Entkonsolidierung von Anleihen zurückzuführen. Außerdem haben wir Anleihen in Höhe von 0,7 Mrd. € zurückgezahlt. Im Wesentlichen handelte es sich dabei um drei Schuldverschreibungen mit Nominalvolumina von insgesamt 0,5 Mrd. £. Im laufenden Geschäftsjahr werden Anleihen in Höhe von insgesamt 2,2 Mrd. € fällig. Wir werden sie nicht durch Ausgabe neuer Schuldtitel refinanzieren. Die gewichtete durchschnittliche Restlaufzeit der vom RWE-Konzern begebenen Schuldverschreibungen lag Ende 2006 bei zehn Jahren. Fälligkeitsstruktur der Kapitalmarktschulden des RWE-Konzerns in Mrd. € 2,5 2,0 1,5 1,0 0,5 RWE AG/RWE Finance American Water 0 ‘07 ‘08 ‘09 ‘10 ‘11 ‘12 ‘13 ‘14 ‘15 ‘16 ‘17 ‘18 ‘19 ‘20 ‘21 ‘22 ‘23 ‘24 ‘25 ‘26 ‘27 ‘28 ‘29 ‘30 ‘31 ‘32 ‘33 ‘34 ‘35 ‘36 ‘37 ‘38 An unsere Investoren Lagebericht Unsere Verantwortung RWE Spezial Konzernabschluss Weitere Informationen 67 1.302 842 460 (477) (290) (187) RWE Energy 1.174 1.064 110 RWE npower 396 315 81 1.584 1.388 196 (626) (520) (106) Bereich Wasser Davon: Nordamerika Sonstige, Konsolidierung RWE-Konzern Ohne Thames Water +/in Mio. € 38 58 -20 4.494 3.667 827 3.536 2.799 737 1 Inkl. RWE Trading Im Geschäftsjahr 2006 haben wir unsere Sachinvestitionen um rund ein Viertel auf 4,5 Mrd.€ erhöht. Investitionen um 14% über Vorjahresniveau. Im Berichtsjahr haben wir Investitionen in Höhe von 4.728 Mio. € getätigt; damit lag unser Investitionsvolumen um 14% über dem des Vorjahres (4.143 Mio. €). Die Ausgaben für Sachanlagen (zzgl. immaterieller Vermögenswerte) erhöhten sich um 23% auf 4.494 Mio. €. Zusätzliche Mittel flossen vor allem in den Neubau von Kraftwerken, in den Ausbau und die Erneuerung von Netzen sowie in die Verbesserung der Wasserinfrastruktur. Unsere Investitionen in Finanzanlagen verringerten sich um 242 Mio. € auf 234 Mio. €. Im Vorjahr hatten wir umfangreiche Mittel für den Kauf eines Gas-und-Dampf-Kraftwerks in Großbritannien eingesetzt. Schwerpunkte 2006 waren Beteiligungsaufstockungen im ungarischen und tschechischen Gasgeschäft, und zwar auf Grundlage eines Tauschgeschäfts mit E.ON. Im Gegenzug trennten wir uns von unseren Minderheitsbeteiligungen an der ungarischen DDGÁZ und an zwei tschechischen Gasverteilungsgesellschaften. Lagebericht Unsere Verantwortung RWE Power 1 Davon: RWE Dea 2005 RWE Spezial 2006 Konzernabschluss Investitionen in Sachanlagen in Mio. € Weitere Informationen Finanzschulden in britischen Pfund deutlich abgebaut. Die Finanzverschuldung des RWE-Konzerns in Fremdwährung veränderte sich 2006 durch den Verkauf von Thames Water deutlich. Die Pfund-Anleihen des Wasserversorgers schieden aus dem Konsolidierungskreis aus. Rechnet man Währungssicherungsgeschäfte mit ein, waren wir zum Jahresende 2006 zu 38 % in US-Dollar, zu 38 % in britischen Pfund und zu 24% in Euro und anderen Währungen verschuldet. Somit verringerte sich der Anteil der Verschuldung in Pfund gegenüber dem Vorjahr (62 %) stark. Außerdem haben wir im Zuge der Veräußerung Instrumente zur Zins- und Währungssicherung aufgelöst. Unsere Bruttofinanzschulden gingen 2006 um 8,4 Mrd. € auf 19,4 Mrd. € zurück. An unsere Investoren • Finanzen und Investitionen 68 Finanzen und Investitionen Investitionen in Finanzanlagen in Mio.€ RWE Power1 Davon: RWE Dea 2006 2005 +/in Mio. € 5 – 5 (4) (–) (4) RWE Energy 287 174 113 RWE npower 11 227 -216 4 17 -13 Bereich Wasser Davon: Nordamerika (–) (–) (–) Sonstige, Konsolidierung -73 58 -131 234 476 -242 RWE-Konzern 1 Inkl. RWE Trading Zur Investitionstätigkeit der Unternehmensbereiche: RWE Power hat 1.307 Mio.€ investiert, 465 Mio. € mehr als im Vorjahr. Die Mittel flossen fast ausschließlich in Sachanlagen. Wichtigstes Investitionsprojekt war der Bau des 2.100MW-Braunkohle-Doppelblocks in Neurath bei Köln, mit dem wir im Januar 2006 begonnen haben. Daneben leisteten wir Vorarbeiten für das geplante 875-MW-Gas-und-Dampf-Kraftwerk in Lingen und investierten in die Nachrüstung von Braunkohlekraftwerken an unseren Standorten Weisweiler bei Köln und Visonta (Ungarn) mit Vorschaltgasturbinen. Außerdem haben wir mehr für den Erwerb von Grundstücken in unseren Tagebaugebieten ausgegeben. RWE Dea hat ihre Sachinvestitionen um 187 Mio. € auf 477 Mio. € aufgestockt. Die zusätzlichen Mittel flossen hauptsächlich in den Ausbau der Gasförderung in Großbritannien und Ägypten. RWE Energy steigerte die Investitionen um 223 Mio. € auf 1.461 Mio. €. Die Ausgaben für Sachanlagen erhöhten sich auf 1.174 Mio. €. Rund 80 % der Mittel flossen in den Ausbau und die Erneuerung unserer Netzinfrastruktur. Zu unseren Maßnahmen im abgelaufenen Geschäftsjahr zählten der Netzanschluss neuer Kraftwerke und die Modernisierung von Umspannanlagen. In Finanzanlagen investierte RWE Energy 287 Mio. € und damit 113 Mio. € mehr als 2005. Ein Großteil dieser Ausgaben entfiel auf die erwähnten Beteiligungsaufstockungen im ungarischen und tschechischen Gasgeschäft. RWE npower setzte im vergangenen Jahr 407 Mio. € für Investitionen ein, im Vergleich zu 542 Mio. € im Vorjahr. Der britische Energieversorger erhöhte seine Sachmittel auf 396 Mio. €. Investitionsschwerpunkte waren die 2005 begonnene Nachrüstung des Kraftwerks Aberthaw mit einer Rauchgasentschwefelungsanlage und der Ausbau unserer Stromerzeugung aus Windkraft. Die Investitionen in Finanzanlagen waren gering. Der Vorjahreswert enthielt dagegen noch den Kaufpreis für das 420-MW-Gas-und-Dampf-Kraftwerk Great Yarmouth. An unsere Investoren Lagebericht Unsere Verantwortung RWE Spezial Konzernabschluss Weitere Informationen 69 Cash Flow aus laufender Geschäftstätigkeit 6.783 5.304 27,9 (-534) (204 ) -361,8 Mittelabfluss aus der Investitionstätigkeit Davon: Effekt aus der Veränderung des Nettoumlaufvermögens -2.471 -2.049 -20,6 Mittelabfluss aus der Finanzierungstätigkeit -2.948 -3.384 12,9 Einfluss von Wechselkurs- und sonstigen Wertänderungen auf die flüssigen Mittel 1 -1 34 -102,9 Veränderung der flüssigen Mittel 1.363 -95 – Cash Flow aus laufender Geschäftstätigkeit 6.783 5.304 27,9 Abzgl. Investitionen in Sachanlagen und in immaterielle Vermögenswerte -4.494 -3.667 -22,6 Free Cash Flow 2.289 1.637 39,8 1 Angepasster Wert; siehe Erläuterungen auf den Seiten 44 und 159 Free Cash Flow um 40 % verbessert. Aus laufender Geschäftstätigkeit erzielten wir 2006 einen Cash Flow von 6.783 Mio.€. Gegenüber dem Vorjahr ist das ein Anstieg um 1.479 Mio.€ bzw. 28 %, der im Wesentlichen auf der guten Ergebnisentwicklung beruht. Allerdings gab es gegenläufige Effekte durch den Aufbau von Nettoumlaufvermögen (Working Capital). Die Finanzierungstätigkeit führte zu einem Mittelabfluss von 2.948 Mio. €. Um diesen Betrag überstiegen die Tilgungen und Ausschüttungen die Aufnahme neuer Schulden. Der Free Cash Flow stieg trotz erhöhter Sachinvestitionen deutlich an. Der Cash Flow aus laufender Geschäftstätigkeit, verringert um die Sachinvestitionen, ergibt den Free Cash Flow. Dieser erhöhte sich aufgrund der deutlich höheren operativen Mittelzuflüsse um 652 Mio. € auf 2.289 Mio. €. Lagebericht +/in % Unsere Verantwortung 2005 RWE Spezial 2006 Konzernabschluss Kapitalflussrechnung in Mio. € Weitere Informationen Der Bereich Wasser tätigte Investitionen mit einem Gesamtvolumen von 1.588 Mio.€. Thames Water ist hier mit elf Monaten enthalten. Trotz gegenläufiger Sondereffekte erhöhte sich der Mitteleinsatz im Wasserbereich um 183 Mio.€. An unsere Investoren • Finanzen und Investitionen 70 Finanzen und Investitionen · Erläuterungen zur Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der RWE AG (Holding) Bilanzstruktur 31.12.06 31.12.051 in Mio.€ in % in Mio.€ in % Aktiva Langfristiges Vermögen 51.999 55,6 71.680 65,5 Davon: Immaterielle Vermögenswerte (14.901) 15,9 (18.551) 16,9 Davon: Sachanlagen (26.034) 27,9 (36.089) 33,0 41.456 44,4 37.778 34,5 (7.673) 8,2 (11.112) 10,2 Kurzfristiges Vermögen Davon: Sonstige Forderungen und sonstige Vermögenswerte Davon: Wertpapiere (16.788) 18,0 (10.344) 9,5 93.455 100,0 109.458 100,0 Eigenkapital 14.111 15,1 12.357 11,3 Langfristige Schulden 52.402 56,1 65.065 59,4 Davon: Rückstellungen (28.632) 30,6 (28.064) 25,6 Davon: Finanzverbindlichkeiten (15.672) 16,8 (21.458) 19,6 26.942 28,8 32.036 29,3 Gesamt Passiva Kurzfristige Schulden Davon: Übrige Verbindlichkeiten Gesamt (9.527) 10,2 (13.142) 12,0 93.455 100,0 109.458 100,0 1 Angepasste Werte; siehe Erläuterungen auf den Seiten 44 und 159 Wir konnten das Eigenkapital von 12,4 Mrd. € auf 14,1 Mrd. € erhöhen. Bilanzstruktur: Eigenkapitalquote auf 15,1 % verbessert. Die Entwicklung unserer Bilanz war in starkem Maße durch den Verkauf von Thames Water und RWE Solutions geprägt. Die genannten Transaktionen waren maßgeblich dafür, dass die zum 31. Dezember 2006 ausgewiesene Bilanzsumme mit 93,5 Mrd. € um 16,0 Mrd. € unter dem Vorjahreswert lag. Auf der Aktivseite gingen das Sachanlagevermögen um 10,1 Mrd. € und die Firmenwerte um 3,3 Mrd. € zurück. Ein erheblicher Teil des Liquiditätszuflusses aus dem Verkauf von Thames Water wurde in Geldmarktfonds und Wertpapiere investiert. Die zu Stichtagswerten angesetzten Derivate lagen um 9,3 Mrd. € unter Vorjahresniveau. Auf der Passivseite der Bilanz führten die beschriebenen Effekte zu vergleichbaren Veränderungen. Die langfristigen Kapitalmarktschulden konnten um 4,0 Mrd. €, die kurzfristigen um 1,4 Mrd. € abgebaut werden. Neben den Unternehmensverkäufen trug auch die gute Ertragslage des RWE-Konzerns wesentlich dazu bei, dass sich das Eigenkapital von 12,4 Mrd.€ auf 14,1 Mrd. € erhöhte. Die Eigenkapitalquote verbesserte sich damit von 11,3 auf 15,1%. An unsere Investoren Lagebericht Unsere Verantwortung RWE Spezial Konzernabschluss Weitere Informationen 71 • Finanzen und Investitionen • Erläuterungen zur Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der RWE AG (Holding) Bilanz der RWE AG (Kurzfassung) in Mio.€ 31.12.06 31.12.05 32.899 43.155 7.134 6.620 861 405 Anlagevermögen Finanzanlagen Umlaufvermögen Forderungen gegen verbundene Unternehmen Übrige Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände Wertpapiere und flüssige Mittel Bilanzsumme Aktiva Eigenkapital 8.540 2.100 49.434 52.280 7.424 5.995 Rückstellungen 10.468 8.565 Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen 28.563 30.901 Übrige Verbindlichkeiten Bilanzsumme Passiva 2.979 6.819 49.434 52.280 RWE Spezial Jahresabschluss. Der Jahresabschluss der RWE AG wird nach den Vorschriften des Handelsgesetzbuchs und des Aktiengesetzes aufgestellt. Er wird hier im Überblick dargestellt: Konzernabschluss Der von der PricewaterhouseCoopers Aktiengesellschaft Wirtschaftsprüfungsgesellschaft mit dem uneingeschränkten Bestätigungsvermerk versehene Abschluss der RWE AG wird beim Betreiber des elektronischen Bundesanzeigers (Bundesanzeiger Verlagsgesellschaft mbH, Köln) eingereicht und im elektronischen Bundesanzeiger veröffentlicht. Er kann bei der RWE AG angefordert werden und steht auch im Internet* zur Verfügung. Weitere Informationen 01 Unsere Verantwortung Die RWE AG ist die Management-Holding des RWE-Konzerns. In ihr sind zentrale Leitungsfunktionen wie Konzernstrategie, Konzernfinanzen und Konzernrechnungswesen gebündelt. Die Lage der RWE AG wird im Wesentlichen durch die Aktivitäten des Konzerns bestimmt. Lagebericht An unsere Investoren Erläuterungen zur Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der RWE AG (Holding) 72 Erläuterungen zur Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der RWE AG (Holding) Gewinn- und Verlustrechnung der RWE AG (Kurzfassung) in Mio.€ 2006 2005 Ergebnis Finanzanlagen 4.279 3.209 Zinsergebnis -1.457 -1.301 -172 277 2.650 2.185 -237 -327 2.413 1.858 -445 -874 1.968 984 Sonstige Aufwendungen und Erträge Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit Steuern vom Einkommen und vom Ertrag Jahresüberschuss Einstellung in die Gewinnrücklagen Bilanzgewinn Vermögenslage. Die Vermögenslage der RWE AG ist geprägt durch das Management von Beteiligungen und durch Aktivitäten für die Konzerngesellschaften. Die Holding hält Anteile an den Führungsgesellschaften und nimmt für sie Finanzierungsfunktionen wahr. Dies spiegelt sich in entsprechenden Forderungen und Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen wider. Der Anstieg der Rückstellungen geht insbesondere auf Pensionsverpflichtungen zurück, die sich im Wesentlichen infolge der Anpassung von Bewertungsparametern um 1,5 Mrd. € erhöhten. Die Pensionsrückstellungen schließen auch Verpflichtungen gegenüber aktiven und ehemaligen Mitarbeitern von Tochtergesellschaften ein. Die anfallenden Aufwendungen für Altersversorgung wurden der RWE AG – mit entsprechender Belastung des Beteiligungsergebnisses – von den betreffenden Gesellschaften erstattet. Finanzlage. Die Finanzlage der RWE AG wurde 2006 insbesondere durch den Verkauf von Thames Water positiv beeinflusst. Sie wird darüber hinaus durch die Beschaffung der Finanzmittel für die laufende Geschäftstätigkeit der Tochtergesellschaften bestimmt. Als gefragter Bond-Emittent auf dem Kapitalmarkt hat die RWE AG ein Debt-Issuance-Programm über 20 Mrd. € aufgelegt. Zum 31. Dezember 2006 waren davon 14,5 Mrd. € platziert. Von dem darüber hinaus aufgelegten Commercial-Paper-Programm über 5 Mrd. US$ hatten wir am Stichtag 0,3 Mrd. € emittiert. Verdoppelung der Dividende geplant. Der Jahresüberschuss der RWE AG lag 2006 mit 2.413 Mio. € um 30% über dem Vorjahresniveau. Nach Einstellung von 445 Mio. € in die Gewinnrücklagen ist ein Bilanzgewinn von 1.968 Mio. € verblieben. Aufsichtsrat und Vorstand der RWE AG werden der Hauptversammlung am 18. April 2007 für das Geschäftsjahr 2006 eine Dividende von 3,50 € je Aktie vorschlagen. Das entspräche einer Verdoppelung gegenüber der Vorjahresdividende. An unsere Investoren Lagebericht Unsere Verantwortung RWE Spezial Konzernabschluss Weitere Informationen 73 Mit dem Beschluss der Hauptversammlung vom 13. April 2006 wurde der Vorstand ermächtigt, bis zum 12. Oktober 2007 Aktien der Gesellschaft, gleich welcher Gattung, im Umfang von bis zu 10 % des Grundkapitals zu erwerben. Die Unternehmensanteile können nach Wahl des Vorstands über die Börse oder mittels eines öffentlichen Kaufangebots erworben werden. Anschließend dürfen sie eingezogen oder im Rahmen von Unternehmenszusammenschlüssen oder beim Erwerb von Unternehmen auf Dritte übertragen werden. Die Ermächtigung kann ganz oder teilweise, auch in Teilbeträgen ausgeübt werden. Die syndizierte Kreditlinie der RWE AG enthält eine marktübliche Change-of-Control-Klausel. Dabei handelt es sich um eine Vertragsbestimmung, die einem Vertragspartner bestimmte Rechte (vornehmlich ein Kündigungsrecht) für den Fall einräumt, dass sich die Kontroll- oder Mehrheitsverhältnisse beim Vertragspartner ändern. Der Long-Term Incentive Plan 2005 (Beat) für Vorstand und Führungskräfte der RWE AG und der nachgeordneten verbundenen Unternehmen sieht für den Fall eines Wechsels der Unternehmenskontrolle eine Entschädigungszahlung für sämtliche Inhaber von Performance Shares aus dem Beat vor. Die Höhe der Entschädigungszahlung entspricht dem Produkt des im Rahmen der Übernahme für die RWE-Aktien gezahlten Preises und der endgültigen Anzahl der Performance Shares. Letztere wird den Planbedingungen entsprechend auf den Zeitpunkt der Abgabe des Übernahmeangebotes ermittelt. Lagebericht Unsere Verantwortung RWE Spezial Die Ernennung und Abberufung der Mitglieder des Vorstands richtet sich nach den §§ 84 f. AktG in Verbindung mit § 31 MitbestG. Satzungsänderungen erfolgen nach den Regelungen der §§ 179 ff. AktG in Verbindung mit § 16 Abs. 4 der Satzung der RWE Aktiengesellschaft. Konzernabschluss Die RW Energie-Beteiligungsgesellschaft mbH hatte uns im Oktober 2002 entsprechend den gesetzlichen Vorgaben mitgeteilt, dass sie zu diesem Zeitpunkt einen Stimmrechtsanteil in Höhe von 10,94% an unserer Gesellschaft hält. Weitere Informationen Angaben nach § 315 Abs. 4 HGB bzw. § 289 Abs. 4 HGB. Das gezeichnete Kapital der RWE AG besteht unverändert aus 523.405.000 Stück auf den Inhaber lautenden nennbetragslosen Stammaktien (93,1% des gezeichneten Kapitals) und 39.000.000 Stück auf den Inhaber lautenden nennbetragslosen Vorzugsaktien ohne Stimmrecht (6,9 % des gezeichneten Kapitals). Die weiteren Rechte und Pflichten bestimmen sich nach dem Aktiengesetz. Den Inhabern der Vorzugsaktien ohne Stimmrecht steht bei der Verteilung des Bilanzgewinns ein Vorzugsgewinnanteil von 0,13 € je Aktie zu. An unsere Investoren • Erläuterungen zur Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der RWE AG (Holding) 74 Mitarbeiter, Forschung und Entwicklung, Beschaffung Mitarbeiter, Forschung und Entwicklung, Beschaffung 112 Mitarbeiterzahl operativ um 2 % angestiegen. Am 31. Dezember 2006 beschäftigte der RWE-Konzern 68.534 Mitarbeiter (umgerechnet in Vollzeitstellen). Das sind 17.394 bzw. 20 % weniger als im Vorjahr. Der Rückgang ist auf Unternehmensverkäufe zurückzuführen, durch die insgesamt 19.028 Mitarbeiter aus dem Konzern ausschieden. Hervorzuheben ist hier die Entkonsolidierung von Thames Water und der weiteren im Jahr 2006 veräußerten Wasseraktivitäten (-9.490 Mitarbeiter) sowie von RWE Solutions (-9.380 Mitarbeiter). Durch Tochtergesellschaften, die erstmals in den Konzernabschluss einbezogen wurden, kamen 49 Mitarbeiter hinzu. Betrieblich bedingte Personalveränderungen führten im Saldo zu einem Plus von 1.585 Mitarbeitern, davon 336 in Deutschland. Unsere Auszubildenden sind in diesen Zahlen nicht enthalten. Wie in den Vorjahren haben wir auch 2006 wieder weit über unseren eigenen Bedarf ausgebildet: Zum 31. Dezember 2006 erlernten 2.845 junge Menschen bei uns einen Beruf.* Mitarbeiter1 31.12.06 31.12.05 +/in % RWE Power2 18.467 18.702 -1,3 RWE Energy 28.418 37.598 -24,4 RWE npower 11.624 10.125 14,8 Bereich Wasser 6.809 16.306 -58,2 Sonstige3 3.216 3.197 0,6 RWE-Konzern 68.534 85.928 -20,2 Deutschland 37.782 43.579 -13,3 Außerhalb Deutschlands 30.752 42.349 -27,4 1 Umgerechnet in Vollzeitstellen 2 Inkl. RWE Dea und RWE Trading 3 Inkl. RWE Systems 02 Forschung und Entwicklung*: Klimaschonende und effizientere Technologien zur Stromerzeugung weiterhin im Mittelpunkt. Im abgelaufenen Geschäftsjahr haben wir 73 Mio. € für Forschung und Entwicklung (F&E) aufgewendet. Das sind 18 Mio. € mehr als 2005. Darüber hinaus haben wir Entwicklungsausgaben in Höhe von 62 Mio. € aktiviert gegenüber 72 Mio. € im Vorjahr. Eines unserer wichtigsten laufenden Projekte ist der Bau einer Braunkohle-Vortrocknungsanlage am deutschen Standort Niederaußem, mit dem wir im Januar 2006 begonnen haben. Im Berichtsjahr waren 273 Mitarbeiter mit F&E-Aufgaben befasst. An unsere Investoren Lagebericht Unsere Verantwortung RWE Spezial Konzernabschluss Weitere Informationen 75 Mit der CO2-Abtrennung sind allerdings zwangsläufig Wirkungsgradverluste verbunden. Umso wichtiger ist es, dass wir kontinuierlich an der Effizienzverbesserung unserer Kraftwerke arbeiten. Hervorzuheben ist hier der bereits erwähnte Bau einer Pilotanlage zur Braunkohletrocknung vor dem Verbrennungsprozess. Dieses von RWE entwickelte und patentierte Verfahren ist international führend. Wir konnten bereits eine Lizenz für die externe Nutzung vergeben. Die Pilotanlage am Standort Niederaußem soll 2008 den kommerziellen Betrieb aufnehmen. Vielversprechend verläuft auch unsere Entwicklungsarbeit für das sogenannte 700-Grad-Kraftwerk. Mit der neuen „Component Test Facility for a 700°C Power Plant“ (COMTES700) im Gelsenkirchener Steinkohlekraftwerk Scholven rückt dieses Ziel ein großes Stück näher. Gemeinsam mit Partnern im In- und Ausland testen die Ingenieure in der COMTES700 die Materialien und Kraftwerkskomponenten von morgen – Bauteile, die auch bei Temperaturen von mehr als 700 Grad Celsius und hohem Druck zuverlässig eingesetzt werden können. Das Projekt wird von der Europäischen Union gefördert. Mit Ergebnissen wird für 2009 gerechnet. Danach wartet die nächste Herausforderung auf die Forscher und Entwickler: die Errichtung eines Demonstrationskraftwerks, das den abschließenden Nachweis der kommerziellen Reife dieser Technik liefern soll. Durch die beschriebenen Projekte – Braunkohlevortrocknung und 700-Grad-Kraftwerk – wird es auf mittlere Sicht möglich sein, in der Kohleverstromung generell Wirkungsgrade von über 50 % zu erreichen. Der europäische Durchschnitt liegt mit 36 % derzeit deutlich darunter. Lagebericht Unsere Verantwortung RWE Spezial Für das Jahr 2014 planen wir die Inbetriebnahme des weltweit ersten großtechnischen nahezu CO2-freien Kohlekraftwerks. Hierbei wird die Vergasung von Kohle mit der CO2Abtrennung kombiniert und der Strom in nachgeschalteten Gas-und-Dampf-Turbinen erzeugt. Parallel entwickeln wir Verfahren zur CO2-Abtrennung aus dem Rauchgas. Sie sollen es ermöglichen, durch Nachrüstung existierender Kraftwerke die Emissionen nachhaltig zu mindern. Erste Praxistests hierzu sollen ab 2008 im Pilotmaßstab und ab 2010 in Demonstrationsanlagen an unseren Braunkohlekraftwerken durchgeführt werden. Die Vorarbeiten dazu sind einer der Schwerpunkte unserer Entwicklungsarbeit im laufenden Jahr. Daneben entwickeln wir in eigenen Projekten und Forschungskonsortien Technologien, die eine sichere Einlagerung des Kohlendioxids in tiefe Gesteinsschichten ermöglichen. Allerdings bestehen hier derzeit noch erhebliche rechtliche Unsicherheiten. Voraussetzung für die Verwirklichung der nahezu CO2-freien Kohleverstromung ist, dass – parallel zur Entwicklung der Technologien – ein verlässliches rechtliches und regulatorisches Umfeld geschaffen wird, das uns die für die Speicherung des Kohlendioxids in geologischen Formationen erforderliche Planungssicherheit gibt. Konzernabschluss Effizienzsteigerung und Emissionssenkung in fossilen Kraftwerken bilden wegen ihrer Bedeutung in einem ausgewogenen Energiemix den Schwerpunkt unserer F&E-Maßnahmen. Unsere Wettbewerbsfähigkeit hängt entscheidend davon ab, dass wir auch in Zukunft eine sichere, klima- und ressourcenschonende sowie kostengünstige Energieversorgung gewährleisten können. Dabei setzen wir auf die Zusammenarbeit mit Partnern aus Anlagenbau und chemischer Industrie. Der Umfang der Aktivitäten schlägt sich daher nur zum Teil in unseren eigenen F&E-Aufwendungen nieder. Weitere Informationen Unsere F&E-Aktivitäten dienen größtenteils dem Ziel, eine sichere, klimaschonende und wirtschaftliche Energieversorgung langfristig zu gewährleisten. An unsere Investoren • Mitarbeiter, Forschung und Entwicklung, Beschaffung 76 Mitarbeiter, Forschung und Entwicklung, Beschaffung Auf dem Gebiet der erneuerbaren Energien konzentrieren wir uns auf die Erschließung weiterer Nutzungsmöglichkeiten von Biomasse. In Neurath bauen wir ein 700-kW-BiomassePilotkraftwerk mit dem Ziel, Fortschritte bei der Technologie und Effizienz solcher Anlagen zu erreichen. Gleichzeitig gilt es, die Produktivität der Landwirtschaft zu erhöhen. Ziel ist es dabei, in den Biomasseanlagen verstärkt speziell gezüchtete Energiepflanzen unter Berücksichtigung ökologischer Aspekte und regionaler klimatischer Bedingungen einzusetzen. Auch die Kernenergie ist Gegenstand unserer F&E-Aktivitäten. Im Mittelpunkt steht dabei der sichere und wirtschaftliche Einsatz unserer Kraftwerke. Bundesweit deckt die Kernenergie etwa 30 % der Stromversorgung. Sie stellt damit eine tragende Säule der Energieerzeugung dar, die insbesondere unter Klimaschutzaspekten kurzfristig kaum ersetzbar ist. Um einen sicheren und wirtschaftlichen Einsatz der Kernkraftwerke zu gewährleisten, halten wir unsere Anlagen kontinuierlich auf dem bestmöglichen Stand. Dem gleichen Ziel dienen unsere F&E-Aktivitäten auf diesem Gebiet. Gemeinsam mit dem europäischen Fachverband der Strom- und Wärmeerzeuger VGB PowerTech e.V. arbeiten wir an zentralen Punkten wie Anlagensicherheit und effizienter Ausnutzung der Brennstoffe. Darüber hinaus verfolgen wir in Kooperation mit europäischen Partnern die Entwicklung sicherheitstechnisch und wirtschaftlich weiter optimierter Reaktortypen und halten dadurch die Option auf Nutzung der Kernenergie in einem sich wandelnden energiewirtschaftlichen und gesellschaftlichen Umfeld offen. Zur Sicherung und Verbesserung des Know-hows in Deutschland unterstützen wir die kerntechnische Forschung und Lehre an der Technischen Hochschule Aachen durch Finanzierung einer Stiftungsprofessur. Weitere F&E-Aktivitäten widmen wir dem Ziel eines sicheren, wirtschaftlichen und umweltgerechten Betriebs unserer Strom- und Gasnetze. Unter anderem prüfen wir Materialverbesserungen für die Seile von Höchstspannungsleitungen. Außerdem arbeiten wir an innovativen Verfahren zur Zustandsbewertung von unterirdischen Kabelnetzen. Darüber hinaus zielen unsere F&E-Aktivitäten auf die Entwicklung neuer Gasspeichertechniken und der dazugehörigen Anlagen ab. So befassen wir uns mit den technischen und wirtschaftlichen Aspekten des Einsatzes kleiner Speichereinheiten, in denen Erdgas in flüssiger Form auf Vorrat gehalten werden kann. Solche Anlagen könnten helfen, die sichere Versorgung bei kurzfristigen Bedarfsspitzen auf lokaler Ebene kostengünstiger zu gestalten. Unser Konzerneinkauf hat sein jährliches Ausgabenniveau durch ein 2002 gestartetes Kostensenkungsprogramm um rund 340 Mio. € gesenkt. Einkaufsorganisation weiter verbessert. Über den Konzerneinkauf bündeln wir unsere Beschaffungsaktivitäten und eröffnen uns damit umfangreiche Kostensenkungspotenziale. Im Rahmen eines 2002 gestarteten Einsparprogramms beim Einkauf von Dienstleistungen und Materialien konnten wir das jährliche Ausgabenniveau bereits um rund 340 Mio. € senken. Rahmenverträge mit konzernweiter Gültigkeit, die Steuerung der Beschaffung über internationale Einkaufsprozesse und die Einführung eines umfassenden Lieferantenmanagements sind Kernelemente effizienter Einkaufsstrategien. Bereits über 70 % aller Bestellpositionen haben wir 2006 über elektronische Kataloge mit schlanken und kostengünstigen Prozessen abgewickelt. Transparenz und Effizienz wurden durch die Einführung eines Kon- An unsere Investoren Lagebericht Unsere Verantwortung RWE Spezial Konzernabschluss Weitere Informationen 77 Im abgelaufenen Geschäftsjahr haben wir die Weichen für eine grundlegende Neuorganisation unserer Gasbeschaffungsaktivitäten gestellt. Wie bereits auf den Seiten 36 und 37 dargestellt, wurden diese großenteils in der zum Januar 2007 gegründeten RWE Gas Midstream GmbH gebündelt. Im neuen Unternehmen zusammengefasst haben wir u.a. den Gaseinkauf für das Vertriebsgeschäft von RWE Energy und die Kraftwerke von RWE Power. Der Gashandel in liquiden Märkten verbleibt zunächst bei RWE Trading. Mit der Zentralisierung der Beschaffung stärken wir unsere Position im schärfer werdenden Wettbewerb um den Rohstoff Gas. Das Beschaffungsvolumen belief sich im abgelaufenen Geschäftsjahr auf 420 Mrd. kWh. Zu den wichtigsten Gaslieferanten des RWE-Konzerns zählen Fördergesellschaften in Russland und Norwegen. Lagebericht Unsere Verantwortung RWE Spezial Braunkohle bezieht RWE aus eigenen Tagebauen. In unserem Hauptabbaugebiet im Rheinland haben wir 2006 rund 96 Mio. Tonnen gefördert. Davon wurden 85 Mio. Tonnen in unseren Kraftwerken verstromt und 11 Mio. Tonnen für Veredelungsprodukte verwendet. Konzernabschluss 217 Das Beschaffungsvolumen der in der Verstromung eingesetzten Steinkohle ist von 21 Mio. Tonnen Steinkohleeinheiten* (SKE) im Vorjahr auf 24 Mio. Tonnen gestiegen. Miterfasst ist hier der Kohleeinsatz in Kraftwerken, die sich nicht im RWE-Eigentum befinden, über deren Einsatz wir aber aufgrund langfristiger Strombezugsverträge frei verfügen können. RWE Power hat im abgelaufenen Geschäftsjahr 16,7 Mio. Tonnen SKE Steinkohle eingekauft. Das sind 2,0 Mio. Tonnen mehr als 2005. Bei RWE npower haben sich die Mengen um 1,0 auf 7,1 Mio. Tonnen erhöht. Wie bereits auf den Seiten 45 und 46 erläutert, haben beide Unternehmensbereiche wegen attraktiver Gewinnspannen ihre Stromerzeugung aus Steinkohle intensiviert. Weitere Informationen zerneinkaufsportals weiter verbessert. Außerdem haben wir 2006 eine Qualifizierungsoffensive für unsere Einkaufsmitarbeiter gestartet. Zugleich legen wir größten Wert auf eine revisionssichere und transparente Abwicklung aller Beschaffungsvorgänge. Im Berichtsjahr wurden sämtliche Prozesse des Konzerneinkaufs von einer neutralen Wirtschaftsprüfungsgesellschaft überprüft und in den meisten Teilbereichen mit dem Zertifikat „Best Practice“ versehen. An unsere Investoren • Mitarbeiter, Forschung und Entwicklung, Beschaffung 78 Risikomanagement Risikomanagement Mit unserem konzernweiten Risikomanagement erfassen, bewerten, steuern und überwachen wir Risiken. Aufbauorganisation des Risikomanagements. Im RWE-Konzern sorgt ein unternehmensübergreifendes Risikomanagementsystem dafür, dass Risiken frühzeitig erkannt, standardisiert erfasst, bewertet, gesteuert und überwacht werden. Damit entsprechen wir den Vorgaben des Gesetzes zur Kontrolle und Transparenz im Unternehmensbereich (KonTraG). Wir haben auf Konzernebene und in unseren Unternehmensbereichen RisikomanagementAusschüsse gebildet. Diese sind für die Weiterentwicklung des Risikomanagementsystems zuständig und erarbeiten die Regeln für den Risikomanagementprozess. Basis ist eine konzerneinheitliche Risikomanagement-Richtlinie. Der Vorstand der RWE AG hat für das Management von Rohstoffpreisrisiken und den aus Handels-, Vertriebs- und Beschaffungsaktivitäten resultierenden Kreditrisiken zusätzlich ein Risikokomitee eingesetzt. Dieses Gremium trifft sich monatlich. Wir stellen damit eine enge Überwachung dieser für uns zentralen Risiken sicher. Der Finanzvorstand der RWE AG ist als Vorsitzender des Risikokomitees verantwortlich für die Planung, Steuerung und Kontrolle der vorgenannten Risiken. Bei seinen Entscheidungen unterstützen ihn der Leiter Risikomanagement und der Leiter Finanzen der RWE AG. Dem Risikokomitee gehören außerdem die Finanzvorstände der RWE Power, RWE Energy und RWE npower sowie die für den Finanzbereich zuständigen Geschäftsführer der RWE Trading und seit dem 1. Januar 2007 der RWE Gas Midstream an. Sie sorgen für eine einheitliche Umsetzung der Richtlinien des Risikokomitees in ihren jeweiligen Organisationseinheiten. RWE AG RWE AG Finanzvorstand Vorsitzender Risikokomitee Leiter Risikomanagement Leiter Finanzen RWE AG Risikokomitee RWE AG RWE Gas Midstream Geschäftsführer Finanzen RWE Energy Finanzvorstand RWE-Unternehmensbereiche RWE npower Finanzvorstand RWE Trading Geschäftsführer Finanzen RWE Power Finanzvorstand An unsere Investoren Lagebericht Unsere Verantwortung RWE Spezial Konzernabschluss Weitere Informationen 79 Zukunft des Unternehmens: Risiken, die den Fortbestand der RWE AG oder des RWE-Konzerns gefährden könnten, sind derzeit nicht erkennbar. Gesamtwirtschaftliche Veränderungen: Konjunkturelle Entwicklungen in unseren Kernmärkten können die Kapazitätsauslastung beeinflussen und sich damit sowohl positiv als auch negativ auf den Unternehmenserfolg auswirken. Schwankungen von Rohstoff- und Produktpreisen: Auf der Erzeugungsseite ergeben sich Risiken und Chancen vor allem aus der Stromproduktion. Diese wird in starkem Maße von der Entwicklung der Marktpreise für Strom, fossile Brennstoffe (insbesondere Steinkohle und Gas) sowie CO2-Zertifikate beeinflusst. Ein Risiko liegt beispielsweise darin, dass höhere Rohstoffnotierungen nicht über steigende Strompreise weitergegeben werden können. Chancen ergeben sich dagegen aus einer Ausweitung der Spanne zwischen dem Strompreis und den Preisen fossiler Brennstoffe. Weitere Risiken und Chancen ergeben sich aus unserer Erdöl- und Gasförderung. Unerwartet negativen Preisveränderungen begegnen wir durch den gezielten Einsatz von derivativen Absicherungsinstrumenten. Neben der Erzeugungsseite ist auch das Vertriebsgeschäft mit Risiken verbunden. Diese resultieren z.B. aus unerwarteten Nachfrageschwankungen aufgrund von Temperaturänderungen. Unsere Preisrisiken auf den Beschaffungs- und Absatzmärkten ermitteln wir mit speziellen Bewertungsmethoden unter Berücksichtigung aktueller Terminpreise und erwarteter Preisvolatilitäten. Zur Risikominderung auf der Beschaffungs- und Absatzseite setzen wir u.a. Finanzderivate ein. Lagebericht Unsere Verantwortung RWE Spezial Chancen- und Risikokategorien. Die wichtigsten Chancen und Risiken für den RWE-Konzern lassen sich folgenden Kategorien zuordnen: Konzernabschluss Risikomanagement-Prozess. Ziel unseres Risikomanagements ist es, möglichst frühzeitig Informationen über Risiken und ihre finanziellen Auswirkungen zu gewinnen, um mit geeigneten Maßnahmen gegensteuern zu können. Im Rahmen des Planungs- und ControllingProzesses sollen aber auch Chancen und das damit verbundene Ergebnispotenzial erkannt und genutzt werden. Wir bewerten die Risiken anhand ihrer Eintrittswahrscheinlichkeit und der möglichen Schadenshöhe und fassen sie auf Ebene der Business Units und Unternehmensbereiche wie auch auf Konzernebene zusammen. Außerdem wird die mögliche Schadenshöhe dem betrieblichen Ergebnis und dem Eigenkapital der jeweiligen Unternehmenseinheit und des Konzerns gegenübergestellt. Dadurch können wir die aktuelle Risikosituation systematisch und konzerneinheitlich analysieren und auf dieser Basis konkrete Risikosteuerungsmaßnahmen ableiten. Die Risikoberichterstattung ist vollständig in den standardisierten Planungs- und Controlling-Prozess integriert. Die Führungs- und Aufsichtsgremien des RWE-Konzerns werden regelmäßig über die aktuelle Risikosituation informiert. Die Effizienz und Wirksamkeit des Risikomanagementsystems wird intern überwacht und ist Gegenstand der Prüfung durch den Abschlussprüfer. Weitere Informationen Wir haben die Risikoberichterstattung vollständig in den Planungsund Controllingprozess integriert. An unsere Investoren • Risikomanagement 80 Risikomanagement Durch die Liberalisierung der europäischen Strom- und Gasmärkte ergeben sich Preis- und Absatzrisiken, aber auch neue Vermarktungs-Chancen. Den Risiken begegnen wir mit einer differenzierten Preisstrategie, einer darauf abgestimmten Vertriebspolitik und intensiven Maßnahmen auf der Kostenseite. 217 216 Mit unseren Energiehandelsaktivitäten verfolgen wir primär das Ziel, Ergebnisrisiken aus Preisschwankungen auf Energiemärkten einzugrenzen. Unser Handelsbereich dient dabei als zentrale Plattform zur Absicherung gegenüber Rohstoffpreisrisiken im RWE-Konzern. Dadurch wird eine stabile Kalkulationsgrundlage für unser Unternehmen geschaffen. Zusätzlich schließen wir Handelsgeschäfte ab, um in begrenztem Umfang Preisänderungen gezielt zu nutzen. Damit gehen wir Risiken aus unerwarteten Preisschwankungen ein sowie auch Kreditrisiken, weil Handelspartner möglicherweise ihren vertraglichen Verpflichtungen nicht nachkommen. Das integrierte Handels- und Risikomanagementsystem im Energiehandelsbereich des RWE-Konzerns ist eng an die für Handelsgeschäfte geltenden Best-PracticeRegelungen angelehnt. Spezifische Kenngrößen für Preisrisiken werden täglich ermittelt. Risiko-Obergrenzen werden vom Risikokomitee der RWE AG festgelegt und kontinuierlich überwacht. Zur Messung des Preisrisikos im Energiehandel greifen wir u.a. auf die Value-atRisk-Methode* zurück. Schwankungen finanzwirtschaftlicher Preise: Auch Währungs-, Zins- und Aktienkursänderungen können das Ergebnis unserer Geschäftstätigkeit beeinflussen. Wegen unserer internationalen Präsenz kommt dem Management von Wechselkursveränderungen große Bedeutung zu. Das britische Pfund und der US-Dollar sind für uns die beiden wichtigsten Fremdwährungen und zwar aus zwei Gründen: In beiden Währungsräumen sind wir geschäftlich aktiv. Außerdem notieren Brennstoffe in diesen Währungen. Die Konzerngesellschaften sind grundsätzlich verpflichtet, sämtliche Währungsrisiken über die RWE AG abzusichern. Diese ermittelt die Nettofinanzposition je Währung und sichert sie – wenn nötig – mithilfe externer Marktpartner ab. Um das Risiko zu messen, ermitteln wir den Value at Risk (VaR). Ein vom Vorstand der RWE AG festgelegtes Limitsystem schränkt die jeweiligen Risiken ein. Der VaR für die Fremdwährungsposition der RWE AG lag Ende Dezember 2006 bei 0,1 Mio. €. Diesem und allen im Folgenden genannten VaR-Werten liegt ein Konfidenzintervall* von 95 % zugrunde. Dabei wird eine Haltedauer der jeweiligen Positionen bzw. Wertpapiere von einem Tag unterstellt. Große Bedeutung messen wir auch dem Zinsmanagement bei. Zinsrisiken bestehen hauptsächlich wegen unserer Finanzschulden und zinstragenden Anlagen. Gegen negative Wertveränderungen aus unerwarteten Zinsbewegungen sichern wir uns durch originäre und derivative Finanzgeschäfte ab. Der VaR aus Zinsverpflichtungen unserer Finanzschulden und zugehöriger Absicherungsgeschäfte belief sich zum 31. Dezember 2006 auf 34,4 Mio. €. Der VaR aus zinstragenden Anlagen unter Einschluss der Absicherungen betrug 18,8 Mio. €. Auch bei der Aktienanlage sind wir Risiken und Chancen ausgesetzt. Der VaR für das Aktienkursrisiko lag Ende 2006 bei 24,8 Mio. €. An unsere Investoren Lagebericht Unsere Verantwortung RWE Spezial Konzernabschluss Weitere Informationen 81 215 Kontinuität des Geschäftsbetriebs: Entlang unserer Wertschöpfungskette betreiben wir technologisch komplexe, vernetzte Produktionsanlagen. Dabei können nicht versicherte Schäden an unseren Tagebaugeräten, Förderanlagen oder an Kraftwerksanlageteilen auftreten, die die Ertragslage belasten. Wegen des zunehmenden Alters der Kraftwerkskomponenten steigt das Risiko ungeplanter Betriebsunterbrechungen in unseren Kraftwerken. Im Netzbereich bestehen Risiken, weil Anlagen durch höhere Gewalt, z.B. Wettereinflüsse, zerstört werden können. Dem begegnen wir mit hohen Sicherheitsstandards und regelmäßigen Prüf-, Wartungs- und Instandhaltungsarbeiten. Wir begrenzen Betriebsrisiken durch Versicherungen, sofern dies wirtschaftlich sinnvoll ist. Lagebericht Unsere Verantwortung RWE Spezial Liquidität: Ein Liquiditätsrisiko besteht, wenn die Liquiditätsreserven nicht ausreichen, um unsere finanziellen Verpflichtungen fristgerecht zu erfüllen. Solche Verpflichtungen resultieren einerseits aus der Refinanzierung fälliger Finanzverbindlichkeiten. Andererseits sind wir im Rahmen unserer Handelstätigkeiten verpflichtet, unseren Kontrahenten Barsicherheiten zu stellen, um negative Marktwerte zu besichern. Zur Deckung des hieraus resultierenden Liquiditätsbedarfs stehen grundsätzlich flüssige Mittel und Wertpapiere des Umlaufvermögens in Höhe von insgesamt 20,6 Mrd. € (Stand: Ende 2006) zur Verfügung. Wir können außerdem auf erhebliche ungenutzte Spielräume innerhalb des Commercial-Paper-Programms über 5,0 Mrd. US$, des Debt-Issuance-Programms* über 20,0 Mrd. € sowie auf eine syndizierte Kreditlinie von 4,0 Mrd. € zurückgreifen. Das Liquiditätsrisiko wird daher als äußerst gering eingestuft. Konzernabschluss Bonität von Geschäftspartnern: In unserem Finanz- und Energiehandelsbereich unterhalten wir vorwiegend Kreditbeziehungen zu Banken und anderen Handelspartnern mit guter Bonität. Wir schränken das Kreditrisiko in beiden Bereichen ein, indem wir Limite für Handelsgeschäfte festlegen und uns gegebenenfalls Barsicherheiten stellen lassen. Zudem setzen wir Kreditversicherungen und Bankgarantien ein. Das Kreditrisiko im Energiehandelsbereich überwachen wir täglich, das im Finanzbereich wöchentlich. In unserem Vertriebsgeschäft sind wir Kreditrisiken ausgesetzt, weil Kunden möglicherweise ihren Zahlungsverpflichtungen nicht nachkommen. Wir begrenzen dieses Risiko durch regelmäßige Bonitätsanalyse unseres Kundenportfolios auf der Grundlage einer Kreditrisiko-Richtlinie. Weitere Informationen 189 Die Chancen und Risiken aus den Wertveränderungen der Wertpapiere steuern wir durch professionelles Fondsmanagement. Finanzgeschäfte des Konzerns werden mit einer zentralen Risikomanagement-Software erfasst und von der RWE AG überwacht. Dies ermöglicht einen Risikoausgleich über die Einzelgesellschaften hinweg. Die Instrumente zur Sicherung der finanzwirtschaftlichen Risiken sind im Anhang ausführlich beschrieben.* Für unsere Konzernunternehmen haben wir Handlungsrahmen, Verantwortlichkeiten und Kontrollen in internen Richtlinien verbindlich festgelegt. An unsere Investoren • Risikomanagement 82 Risikomanagement Regulierung: Auch der ständige Wandel des politischen, rechtlichen und gesellschaftlichen Umfelds kann die Ertragslage des RWE-Konzerns erheblich beeinflussen. Angesichts des hohen Anteils von Braun- und Steinkohlekraftwerken in unserem Stromerzeugungsportfolio sind wir Risiken aus dem EU-weiten CO2-Emissionshandelssystem ausgesetzt. Diese können sich insbesondere aus einer Änderung der Zuteilungsregeln und des nationalen Emissionsbudgets für die zweite Handelsperiode (2008 bis 2012) sowie aus einem unerwartet hohen Preis für CO2-Zertifikate ergeben. Die CO2-Preisrisiken sind daher integraler Bestandteil unseres zentralen Risikomanagementsystems. Für den Zeitraum nach 2012 gibt es bislang keine verlässlichen Aussagen zu den Ausprägungen eines internationalen oder europäischen CO2-Zertifikatehandels. Wir streben an, die CO2-Emissionen weiter zu reduzieren und mit den anstehenden Kraftwerksinvestitionen das Stromerzeugungsportfolio noch flexibler auszurichten. Bei unseren deutschen Strom- und Gasnetzen sehen wir erhebliche Risiken durch regulatorische Eingriffe. Negative Auswirkungen aus der Anwendung des Energiewirtschaftsgesetzes wollen wir durch Maßnahmen zur Kostensenkung und Effizienzverbesserung innerhalb der RWE Energy zum Teil kompensieren. IT-Sicherheit: Risiken bei der Entwicklung von IT-Lösungen, die der Unterstützung der Geschäftsprozesse dienen, steuern wir mit einem konzernweit verbindlichen Prozess für die Planung, das Management und die Auditierung von IT-Projekten. Die IT-Lösungen basieren weitgehend auf marktüblicher Standard-Software. Ihr Betrieb ist in modernen Rechenzentren gebündelt und erfolgt auf Basis einer kontinuierlich weiterentwickelten IT-Infrastruktur, die einer konzernweit gültigen Sicherheitsrichtlinie unterliegt. Investitions- und Desinvestitionsprojekte: Entscheidungen über Akquisitionen und Sachanlageinvestitionen sind wegen des Kapitaleinsatzes und der langfristigen Kapitalbindung mit Chancen und Risiken verbunden. Vorbereitung und Umsetzung solcher Entscheidungen folgen bei RWE festgelegten und differenzierten Zuständigkeitsregelungen und Genehmigungsprozessen. Dies gilt auch für Desinvestitionen wie den anstehenden Verkauf unserer nordamerikanischen Wasseraktivitäten. Wettbewerb um qualifizierte Mitarbeiter: Wir stehen mit anderen Unternehmen in einem immer intensiver werdenden Wettbewerb um qualifiziertes Personal. Dies birgt Chancen und Risiken, vor allem angesichts unserer anspruchsvollen Ziele in Bezug auf organisches Ergebniswachstum. Um die Position von RWE im Wettbewerb um qualifizierte Mitarbeiter zu sichern und zu stärken, betonen wir bei unseren Personalmanagement-Aktivitäten die Attraktivität von RWE als Arbeitgeber und streben an, Fach- und Führungskräfte langfristig an den Konzern zu binden. Neben leistungsorientierter Vergütung und fortschrittlichen Sozialleistungen setzen wir dabei insbesondere auf die breitgefächerten Perspektiven im RWE-Konzern: durch Trainee-Programme, interdisziplinäre Karrierewege, Einsatzmöglichkeiten in unterschiedlichen europäischen Konzerngesellschaften und attraktive Fort- und Weiterbildungsangebote. An unsere Investoren Lagebericht Unsere Verantwortung RWE Spezial Konzernabschluss Weitere Informationen 83 Des Weiteren besteht das Risiko, dass das Bundeskartellamt die Berücksichtigung von CO2Aufwendungen bei den Vertriebspreisen für Industriekunden nicht in voller Höhe anerkennt und es dadurch zu Rückzahlungsforderungen bzw. Zahlungseinbehalten von diesen Kunden kommen kann. Die Argumentation des Bundeskartellamts ignoriert sowohl die Grundlagen der Preisbildung auf wettbewerblich organisierten Märkten wie dem Strommarkt in Deutschland als auch die politisch gewollte Lenkungswirkung des Emissionshandelssystems. RWE ist zuversichtlich, mit seinen Argumenten im Falle gerichtlicher Auseinandersetzungen durchzudringen. Insgesamt ist der RWE-Konzern dank seines konzerneinheitlichen Risikomanagements in der Lage, den hier genannten Risiken entgegenzuwirken und die Chancen, die sich ihm bieten, zu nutzen. Lagebericht Unsere Verantwortung RWE Spezial Im Zusammenhang mit gesellschaftsrechtlichen Umstrukturierungen sind von außenstehenden Aktionären mehrere Spruchverfahren zur Überprüfung der Angemessenheit der Umtauschverhältnisse bzw. der Höhe der angebotenen Barabfindung eingeleitet worden. Wir gehen davon aus, dass die gutachterlich ermittelten und von Wirtschaftsprüfungsgesellschaften überprüften Umtauschverhältnisse und Barabfindungen angemessen sind. Konzernabschluss Aufgrund genehmigungsrechtlicher Risiken in unseren Tagebauen und Kernkraftwerken könnte es ferner zu einer Beeinträchtigung der Rohstoff-Förderung sowie der Stromerzeugung kommen. Diesem Risiko beugen wir durch sorgfältige Vorbereitung und Begleitung unserer Genehmigungsanträge so weit wie möglich vor. Weitere Informationen Rechtliche Verfahren: Einzelne Gesellschaften des RWE-Konzerns sind im Rahmen ihres Geschäftsbetriebs in Gerichtsprozesse und Schiedsverfahren involviert. Wir erwarten dadurch jedoch keine wesentlichen negativen Auswirkungen auf die wirtschaftliche und finanzielle Situation des RWE-Konzerns. Darüber hinaus sind Gesellschaften im Unternehmensbereich RWE Energy an verschiedenen behördlichen Verfahren (inkl. Genehmigungsverfahren) direkt beteiligt bzw. von deren Ergebnissen betroffen. An unsere Investoren • Risikomanagement 84 Ausblick 2007 Ausblick 2007 Die Konjunkturprognosen für die wichtigsten RWE-Märkte fallen weiterhin günstig aus. Wirtschaftsforschungsinstitute erwarten gute Konjunkturdaten. Trotz der dämpfenden Einflüsse höherer Zinsen fallen die Konjunkturprognosen für das Jahr 2007 insgesamt günstig aus. Führende Wirtschaftsforschungsinstitute erwarten, dass die Weltwirtschaft um mehr als 3% wachsen wird. In Deutschland, unserem größten Markt, soll das reale Bruttoinlandsprodukt (BIP) um 1,8 % zulegen, und damit etwas weniger als 2006. Hier machen sich die negativen Einflüsse der Mehrwertsteuererhöhung auf den Konsum bemerkbar, die aber voraussichtlich auf die ersten Monate beschränkt sein werden. Somit bleibt die Grundtendenz robust, gestützt durch die gute Industriekonjunktur und die dadurch verbesserte Lage am Arbeitsmarkt. In Großbritannien dürfte sich der derzeitige Aufschwung fortsetzen, vor allem dank des günstigen Investitionsklimas. Konjunkturforscher erwarten hier ein reales Wachstum von 2,5 %. Für die EU-Staaten Zentralosteuropas fällt die Prognose noch günstiger aus: Das reale BIP dieser Volkswirtschaften könnte um durchschnittlich 5 % steigen. In Ungarn bremsen allerdings Sparmaßnahmen der Regierung das Wachstum. Die Aussichten für die USA haben sich eingetrübt, vor allem wegen höherer Zinsen und einer schwächeren Konsumneigung. Vor diesem Hintergrund wird ein preisbereinigtes Wachstum in der Größenordnung von etwa 2,5 % erwartet. Entspannung an den Öl- und Gasmärkten. Die Lage auf den Weltenergiemärkten wird auch 2007 von der starken Nachfrage von Schwellenländern wie Indien und China geprägt sein. Dem stehen weiterhin begrenzte Förder- und Transportkapazitäten gegenüber. Zugleich unterliegen die Energiemärkte kurzfristigen Einflüssen, z.B. durch Witterungsbedingungen und politische Entwicklungen, die nur schwer prognostizierbar sind. So trug der Libanonkonflikt 2006 erheblich zur Hausse der Ölpreise bei. Seit August hat sich die Lage an den internationalen Ölmärkten aber wieder deutlich entspannt. Das Barrel der Sorte Brent wurde bei Redaktionsschluss für diesen Bericht (12. Februar 2007) mit 57 US$ gehandelt und damit 28 % unter dem Spitzenwert vom Sommer 2006. Wir rechnen für 2007 mit einem gegenüber dem Vorjahr etwas moderateren Preisniveau, sofern die geopolitische Lage stabil bleibt. Dann dürften auch die Gaspreise unter dem hohen Vorjahresdurchschnitt liegen. Sie waren in den vergangenen Monaten ebenfalls rückläufig, begünstigt durch die milden Temperaturen. Bei Steinkohle bewegen sich die Preise weiterhin auf hohem Niveau. Mitte Februar kostete die metrische Tonne im Rotterdamer Spothandel 69 US$ (inkl. Fracht und Versicherung bis Rotterdam). Wir erwarten, dass die Preise im Gesamtjahr mindestens auf dem Niveau von 2006 liegen werden. Gleiches gilt für die deutschen BAFA-Notierungen. An unsere Investoren Lagebericht Unsere Verantwortung RWE Spezial Konzernabschluss Weitere Informationen 85 Neue Mittelfrist-Ziele: Fokus auf organischem Ergebniswachstum und attraktiven Dividenden. Operative Exzellenz und finanzielle Disziplin werden auch weiterhin höchste Priorität für uns haben. RWE ist heute einer der schlagkräftigsten Energiekonzerne in Europa. Wir haben führende Positionen in zwei der größten europäischen Energiemärkte und sind in den wachsenden Märkten Zentralosteuropas bereits stark vertreten. Zugleich profitieren wir von einer soliden Bilanz sowie effizienten Geschäftsprozessen und Strukturen. Wir haben uns in den vergangenen vier Jahren darauf konzentriert, die Wettbewerbsfähigkeit des Konzerns in all diesen Punkten zu stärken. Diesen hart erarbeiteten Vorsprung wollen wir in weitere Wertsteigerung für unsere Aktionäre umsetzen. Die Strategie dafür haben wir auf den Seiten 19 bis 22 dieses Geschäftsberichts ausführlich erläutert. Dabei geben wir organischem Wachstum den Vorzug vor größeren Akquisitionen. Wir setzen uns dafür weiterhin anspruchsvolle operative Ziele: Lagebericht Unsere Verantwortung Wir wollen das betriebliche Ergebnis in den nächsten Jahren um durchschnittlich 5 % pro Jahr durch organisches Wachstum steigern. RWE Spezial Strompreise europaweit auf hohem Niveau. Die Strompreise werden sich in Europa voraussichtlich auch mittelfristig auf hohem Niveau bewegen. Die wichtigsten Gründe sind weiterhin hohe Brennstoffkosten und unverändert knappe Erzeugungskapazitäten in vielen europäischen Energiemärkten. Trotz der stark gesunkenen CO2-Preise trägt auch der Emissionshandel dazu bei. Im kurzfristigen Spothandel wirkte allerdings die milde Witterung zu Jahresbeginn preisdämpfend. Am deutschen Terminmarkt zeigten die Strompreise weiterhin einen stabilen Verlauf. Grundlastkontrakte für Lieferungen im Jahr 2008 wurden Mitte Februar 2007 mit 51 € je MWh gehandelt. In Großbritannien haben die Stromnotierungen nach der deutlichen Entspannung am Gasmarkt wieder nachgegeben. Mit 33 £ je MWh (49 € je MWh) lag der Terminpreis für 2008er-Lieferungen zuletzt deutlich unter dem Rekordwert vom April 2006. Der RWE-Konzern hat seine Erzeugungsmengen für das laufende Geschäftsjahr bereits nahezu vollständig verkauft. Für 2008 waren Mitte Februar bereits mehr als 60 % unserer deutschen Stromproduktion am Markt platziert. Konzernabschluss Trotz Schwankungen werden die europäischen Strompreise voraussichtlich hoch bleiben, vor allem wegen knapper Erzeugungskapazitäten. Weitere Informationen CO2-Emissionshandel: Niedrige Preise für 2007er-Zertifikate. Im europäischen Handel mit CO2-Emissionsberechtigungen werden Zertifikate für das laufende Jahr voraussichtlich weiterhin mit niedrigen Preisen gehandelt. Die Notierungen lagen hier Mitte Februar 2007 bei 1,30 € je Tonne CO2. Im vergangenen Jahr betrug der Durchschnitt noch 18 € pro Tonne. Am Markt herrscht die Erwartung vor, dass der Kohlendioxidausstoß in der bis 2007 laufenden ersten Handelsperiode vollständig durch staatliche Zertifikatezuteilungen abgedeckt werden kann. Für die zweite Handelsperiode von 2008 bis 2012 wird dagegen eine deutliche Verknappung der verfügbaren Emissionsberechtigungen erwartet. Mitte Februar notierten 2008er-Zertifikate bei 14 € je Tonne CO2. Je nach Ausgestaltung der nationalen Allokationspläne, über die in den kommenden Monaten entschieden wird, kann es hier noch zu deutlichen Preisausschlägen kommen. An unsere Investoren • Ausblick 2007 86 Ausblick 2007 • Wir wollen das betriebliche Ergebnis in den nächsten Jahren um durchschnittlich 5 % pro Jahr durch organisches Wachstum steigern. Unsere Stromerzeugung sowie die Gas- und Ölförderung werden dabei wichtige Faktoren sein. • Das nachhaltige Nettoergebnis, die Grundlage für die Bestimmung der Dividendenausschüttung, wollen wir in den Jahren 2007 und 2008 um durchschnittlich 10 % pro Jahr erhöhen. • Für den Zeitraum bis Ende 2010 haben wir ein weiteres Programm zur Effizienzsteigerung gestartet. Geplant sind Maßnahmen zur Kostensenkung und Erlösverbesserung, die unser jährliches Ergebnisniveau schrittweise um insgesamt 600 Mio. € verbessern sollen. Ein Schwerpunkt ist die Verbesserung der Leistungsfähigkeit unserer regulierten deutschen Strom- und Gasnetze. Damit wollen wir die Auswirkungen der Tarifsenkungen der deutschen Regulierungsbehörde zumindest teilweise kompensieren. Außerdem planen wir umfassende Maßnahmen, mit denen wir die technische Verfügbarkeit unseres Kraftwerksparks erhöhen wollen. Im laufenden Jahr wollen wir mit dem neuen Programm einen Ergebnisbeitrag von rund 100 Mio. € erwirtschaften. Wenn die politischen Rahmenbedingungen es zulassen, wird RWE zum größten privaten Einzelinvestor in Deutschland. 216 Investitionsoffensive in allen Unternehmensbereichen. Schon in den beiden vergangenen Jahren haben wir unsere Sachinvestitionen im Energiegeschäft schrittweise erhöht. In den nächsten fünf Jahren wollen wir insgesamt bis zu 25 Mrd. € dafür einsetzen. Der Schwerpunkt sind Projekte, mit denen wir unseren Kraftwerkspark und unsere Strom- und Gasnetze modernisieren und erweitern. Wenn die politischen Rahmenbedingungen es zulassen, wird RWE damit zum größten privaten Einzelinvestor in Deutschland. Auch in Großbritannien, den Niederlanden und Zentralosteuropa planen wir umfangreiche Sachinvestitionen in Kraftwerke. Der Ausbau unseres Gasgeschäfts ist ein weiterer Schwerpunkt. Pipeline-Projekte, die Exploration neuer Lagerstätten sowie LNG-Aktivitäten* stehen hier im Mittelpunkt. Dabei dient uns die neu gegründete RWE Gas Midstream als internationale Wachstumsplattform. Insgesamt ist etwa ein Drittel der geplanten Investitionen für Wachstumsprojekte vorgesehen. Akquisitionsstrategie mit Augenmaß. Was das Wachstum durch Unternehmenskäufe anbetrifft, halten wir an unserem bisherigen Kurs fest. Wir haben klare Vorstellungen, wie wir unsere Position auf dem europäischen Energiemarkt auch durch Akquisitionen stärken können. Mittel- bis langfristig sehen wir Chancen, vor allem in den angrenzenden west- und osteuropäischen Märkten extern zu wachsen. Derzeit sind allerdings keine größeren Zukäufe geplant. Das hat zwei Gründe: Die aktuelle Konsolidierungswelle im europäischen Versorgersektor hat vielfach zu – aus unserer Sicht unvertretbar – hohen Preisen für Unternehmen geführt. Wir bieten nur dann mit, wenn unsere Finanzkriterien erfüllt sind. So müssen Akquisitionen spätestens im dritten vollen Jahr nach der Erstkonsolidierung ihre Kapitalkosten erwirtschaften. Der zweite Grund für unsere Zurückhaltung sind politische Prozesse, die Übernahmen erheblich erschweren können. Beispiele dafür sind Verzögerungen bei der Marktliberalisierung und der Privatisierung, neuerdings aber auch der Trend zu Zusammenschlüssen von Energieversorgern auf nationaler Ebene. An unsere Investoren Lagebericht Unsere Verantwortung RWE Spezial Konzernabschluss Weitere Informationen 87 Ausblick in Mio.€ Außenumsatz 2006 2006 pro forma1 44.256 42.554 EBITDA 7.861 7.172 Betriebliches Ergebnis 6.106 5.681 RWE Power (inkl. RWE Dea und RWE Trading) 2.744 2.744 RWE Energy (inkl. RWE Gas Midstream) 2.506 2.506 RWE npower 512 512 Nettoergebnis 3.847 3.847 Nachhaltiges Nettoergebnis 2.466 2.466 1 Ausweis von American Water als „nicht fortgeführte Aktivität“ 2 Prognose bezogen auf die pro-forma-Werte für 2006 2007 Prognose2 Lagebericht Unsere Verantwortung RWE Spezial Konzernabschluss Konzernumsatz voraussichtlich leicht über Vorjahr. Der Umsatz wird 2007 ohne American Water voraussichtlich leicht über dem Niveau des Vorjahres liegen. Diese wie auch die nachfolgenden Prognosen basieren auf einer Wechselkursannahme für das britische Pfund von 0,70 £/€. Maßgeblich für den Umsatzanstieg sind Strompreisanpassungen, mit denen wir steigende Beschaffungskosten an unsere Kunden weitergeben. Gegenläufig wirken die seit Mitte vergangenen Jahres vorgenommenen Kürzungen unserer deutschen Netzentgelte durch die Bundesnetzagentur. Verglichen mit unserer Erlössituation vor Beginn der Netzregulierung erwarten wir daraus Einbußen in einer Größenordnung von 700 Mio. €. Durch den Verkauf der RWE Solutions entfällt Umsatz von rund 800 Mio. €. Weitere Informationen 35 Jahresabschluss 2007: Veränderungen in der Berichtssystematik. Derzeit nehmen wir an, bis zum Jahresende die Mehrheit von American Water verkaufen zu können.* Das hätte Auswirkungen auf den Jahresabschluss 2007. Entsprechend unserem Vorgehen bei Thames Water würden wir American Water inklusive Entkonsolidierungs-Ergebnis in der Gewinn- und Verlustrechnung unter den „nicht fortgeführten Aktivitäten“ ausweisen. Der amerikanische Wasserversorger wäre damit nicht mehr in den Zahlen für Umsatz, EBITDA, betriebliches Ergebnis, neutrales Ergebnis, Finanzergebnis und Ertragsteuern enthalten. Die Vorjahreswerte würden wir gemäß IFRS entsprechend anpassen. In der Kapitalflussrechnung einschließlich Investitionen bliebe American Water dagegen gemäß IFRS weiterhin berücksichtigt. Die neue RWE Gas Midstream wird in der unterjährigen Berichterstattung zunächst RWE Energy zugeordnet. An unsere Investoren • Ausblick 2007 88 Ausblick 2007 Beim betrieblichen Ergebnis und beim nachhaltigen Nettoergebnis erwarten wir für 2007 eine Verbesserung in Größenordnung von 10 %. Weitere Ergebnisverbesserung. Wir sind zuversichtlich, die Ertragskraft des Konzerns weiter steigern zu können. Beim EBITDA erwarten wir ein Plus von 5 bis 10 %. Für das betriebliche Ergebnis gehen wir von einem Anstieg in der Größenordnung von 10 % aus. Beim Nettoergebnis rechnen wir mit einem starken Rückgang. Hier war der Vorjahreswert durch Sondereinflüsse begünstigt. Das um Sondereffekte bereinigte nachhaltige Nettoergebnis – die Bezugsgröße für die Bemessung der Dividende – wird dagegen weiter zulegen. Hier prognostizieren wir ein Plus von rund 10 %. Zur Ergebnisentwicklung in den Unternehmensbereichen: RWE Power kann das Ergebnis trotz längeren Stillstands des Kernkraftwerks Biblis voraussichtlich deutlich steigern. 45 Im deutschen Netzgeschäft der RWE Energy rechnen wir mit hohen Ertragseinbußen. RWE Power (inkl. RWE Dea und RWE Trading) wird das betriebliche Ergebnis weiter deutlich steigern. Wir erwarten ein Plus im zweistelligen Prozentbereich. Wichtigster Erfolgsfaktor für RWE Power ist die Ergebnisauswirkung der in den Vorjahren stark verbesserten Strompreise am deutschen Großhandelsmarkt. Für 2007 hat RWE Power die Produktion bereits nahezu vollständig am Markt platziert. Allerdings rechnen wir auch mit Belastungen. So wird das Kernkraftwerk Biblis voraussichtlich erst im Sommer wieder ans Netz gehen.* Die durch den Stillstand ausfallenden, bereits verkauften Produktionsmengen mussten wir am Großhandelsmarkt zukaufen. Preiseffekte bei Kohle, Gas und CO2-Zertifikaten werden den Beschaffungsaufwand voraussichtlich in Summe nicht weiter ansteigen lassen. RWE Dea wird aus heutiger Sicht mindestens auf Vorjahresniveau abschließen. Dies basiert auf der Annahme höherer Gasfördermengen. Allerdings entfällt der Ergebnisbeitrag der 2006 veräußerten Ölförderaktivitäten in Kasachstan. Außerdem erwarten wir steigende Förder- und Explorationskosten. RWE Energy (inkl. RWE Gas Midstream) wird voraussichtlich mit einem Ergebnis deutlich unter dem Vorjahresniveau abschließen. Maßgeblich dafür sind die regulatorischen Eingriffe in unsere deutschen Strom- und Gasnetzentgelte. Die Kürzungen der Bundesnetzagentur im zweiten Halbjahr 2006 werden sich 2007 über volle zwölf Monate auswirken. Zur Begrenzung der Ergebniseinbußen aus der Netzregulierung plant RWE Energy umfangreiche Kostensenkungen mit Schwerpunkt auf Deutschland. Die Maßnahmen werden allerdings größtenteils erst in den kommenden Jahren zum Tragen kommen. Die Ertragslage im Strom- und Gasvertrieb bleibt aus heutiger Sicht stabil. Ab 1. Juli wird in Deutschland die Genehmigungspflicht für Stromtarife für Haushalts- und Gewerbekunden entfallen. Abhängig vom Wettbewerbsumfeld können sich daraus neue Chancen ergeben. Im tschechischen Gasgeschäft gehen wir davon aus, dass RWE Transgas nicht an die hohen Gewinnspannen des Vorjahres anknüpfen kann. Die neu gegründete RWE Gas Midstream wird den Transfer ihrer künftigen Aktivitäten aus anderen Unternehmensbereichen erst zum Jahresende abschließen können. Deshalb weisen wir sie zunächst mit der RWE Energy aus, deren Gasbeschaffungsportfolio sie übernimmt. An unsere Investoren Lagebericht Unsere Verantwortung RWE Spezial Konzernabschluss Weitere Informationen 89 Sachanlageinvestitionen über Vorjahreshöhe. Die Sachanlageinvestitionen werden wir in diesem Jahr deutlich steigern. Den stärksten Zuwachs planen wir im deutschen Kraftwerksgeschäft der RWE Power. Im Zentrum steht der Bau des Braunkohle-Doppelblocks am Standort Neurath. Außerdem beginnen wir 2007 mit den Bauarbeiten für das 875-MW-Gas-undDampf-Kraftwerk in Lingen. Auch RWE Dea wird mehr investieren, vor allem in ihre Gasförderaktivitäten in Großbritannien und Nordafrika. Bei RWE Energy bleibt das Investitionsvolumen auf hohem Niveau. Rund 80 % der Sachmittel fließen hier in die Erneuerung und Erweiterung der Strom- und Gasnetze. RWE npower wird das Kraftwerksportfolio modernisieren und ausbauen und dafür wesentlich mehr als im Vorjahr investieren. Wichtigstes Projekt ist der geplante Bau eines Gas-und-Dampf-Kraftwerks mit einer Nettoleistung von bis zu 2.000 MW. In Summe gehen wir davon aus, dass die Sachinvestitionen des RWE-Konzerns ohne den Bereich Wasser im laufenden Geschäftsjahr eine Größenordnung von 4 Mrd. € erreichen werden. Sie lägen damit um etwa ein Drittel über dem Vorjahresniveau. Verschuldung: Externalisierung von Pensionsverpflichtungen. Wie an früherer Stelle erläutert, haben wir die Definition unserer Verschuldung an aktuelle Marktstandards angepasst und beziehen nun auch Pensionsrückstellungen darin ein. Mit dem Begriff „Nettoschulden“ bezeichnen wir die Summe aus der als „Nettofinanzschulden“ bezeichneten Position und den Pensionsverpflichtungen. Auf dieser Basis haben wir für Ende 2006 eine Verschuldung von 6,9 Mrd. € ausgewiesen. Trotz der geplanten hohen Dividendenzahlungen im April und höherer Investitionsausgaben werden wir die Nettoschulden im laufenden Geschäftsjahr voraussichtlich weiter zurückführen. Ausschlaggebend dafür sind der erwartete Lagebericht Unsere Verantwortung RWE Spezial Für 2007 planen wir Sachinvestitionen im Energiegeschäft in Höhe von rund 4 Mrd. €. Ausschüttung weiterhin auf hohem Niveau. Unser Dividendenvorschlag für das Geschäftsjahr 2007 wird sich an einer Ausschüttungsquote von 70 bis 80 % orientieren. Voraussetzung ist, dass wir die Mehrheit von American Water erfolgreich am Markt platzieren können. Bemessungsgrundlage für die Ausschüttungsquote ist das um Sondereffekte bereinigte nachhaltige Nettoergebnis*. Konzernabschluss 60 RWE npower wird aus heutiger Sicht deutlich über dem Vorjahr abschließen. Wir erwarten ein Plus im zweistelligen Prozentbereich, das weitgehend aus der Erzeugungssparte stammt. Hier profitieren wir von stark verbesserten Strommargen am Großhandelsmarkt. Außerdem rechnen wir mit einer höheren Kraftwerksverfügbarkeit. Preisveränderungen bei Brennstoffen und CO2-Emissionszertifikaten werden voraussichtlich zu keinen nennenswerten Ergebnisbelastungen führen. Im Strom- und Gasvertrieb, dem zweiten Standbein von RWE npower, gehen wir von hohem Margendruck in einem volatilen Wettbewerbsumfeld aus. Außerdem erwarten wir Mehraufwand durch verstärkte Auflagen der britischen Regierung für Energiesparmaßnahmen beim Verbraucher. Weitere Informationen RWE npower wird von Mehrerträgen in der Erzeugungssparte profitieren, im Endkundengeschäft aber hohem Margendruck ausgesetzt sein. An unsere Investoren • Ausblick 2007 90 Ausblick 2007 65 hohe operative Mittelzufluss und unsere Annahme, American Water bis Jahresende mehrheitlich veräußern zu können. Im Jahr 2007 werden wir Pensionsverpflichtungen und die entsprechenden Deckungsmittel in Höhe von rund 8 Mrd. € externalisieren. Dies soll über ein sogenanntes Contractual Trust Arrangement (CTA)* und einen Pensionsfonds geschehen. Auf unsere Verschuldung nach neuer Definition hat dies aber keinen Einfluss. Für die Nettoschulden haben wir eine Obergrenze von 22 bis 24 Mrd. € definiert; hierin werden die Pensionsrückstellungen mit erfasst. Unsere gute Reputation als Anleihe-Emittent bietet uns jederzeit Zugang zu kurz- und langfristigen Finanzierungsquellen. Für 2007 betragen die Kapitalmarktfälligkeiten 2,2 Mrd. €. Wir beabsichtigen, sie nicht zu refinanzieren. Mitarbeiterzahl: Rückgang durch Verkauf von American Water. Für das laufende Geschäftsjahr rechnen wir mit einem weiteren Rückgang des Personalstands. Grund ist der geplante Verkauf von American Water. Bereinigt um diesen Sondereffekt wird sich die Mitarbeiterzahl im Konzern jedoch voraussichtlich erhöhen. Beschaffung: Keine wesentlichen Preisrisiken für 2007. Wie bereits dargestellt, haben wir nahezu unsere gesamte Stromproduktion für 2007 am Terminmarkt verkauft. Dabei gehen wir grundsätzlich so vor, dass zeitgleich mit Abschluss des Lieferkontrakts die zur Erzeugung benötigten Brennstoffe beschafft bzw. preislich abgesichert werden. Dies gilt auch für den Zukauf von CO2-Zertifikaten. Unsere Beschaffungskosten für Gas, Steinkohle und Emissionsberechtigungen sind daher – ebenso wie unsere Stromerlöse – größtenteils noch durch frühere Preisentwicklungen auf den Terminmärkten bestimmt. Bei der Verstromung von Braunkohle, die wir in unseren eigenen Tagebauen fördern, sind wir keinen Preisrisiken ausgesetzt. Die Deckung des Uranbedarfs unserer Kernkraftwerke haben wir über langfristige Bezugsverträge zu festen Konditionen gesichert. In der Kernenergie machen die Beschaffungskosten für Brennstoffe typischerweise nur einen geringen Teil der gesamten Erzeugungskosten aus. Prognosen über unsere Beschaffungskosten sind allerdings generell nur eingeschränkt möglich, da sich beim Brennstoffeinsatz und beim Bedarf an Emissionszertifikaten starke Planabweichungen ergeben können. Denn neben unerwarteten Kraftwerksstillständen können Preisveränderungen an den Spotmärkten zu kurzfristigen Anpassungen bei der Auslastung einzelner Anlagen führen. Beim Einkauf von Materialien und Dienstleistungen sehen wir auch für 2007 Einsparpotenziale. Mit der neu gegründeten RWE Gas Midstream bündeln wir die kommerzielle Verantwortung für den gesamten Gaseinkauf in Europa und stärken damit unsere Marktposition. An unsere Investoren Lagebericht Unsere Verantwortung RWE Spezial Konzernabschluss Weitere Informationen 91 Lagebericht Unsere Verantwortung RWE Spezial Konzernabschluss Forschung und Entwicklung: Budget weiter aufgestockt. Für das laufende Geschäftsjahr planen wir F&E-Aufwendungen in Höhe von 74 Mio. €. Im Vordergrund stehen – wie in den Vorjahren – Projekte zur Effizienzverbesserung und Emissionsreduktion in der Stromerzeugung (siehe Seiten 74 bis 76). Als einer der größten CO2-Emittenten in Europa messen wir der Weiterentwicklung klimaschonender Technologien besondere Bedeutung bei. Im laufenden Jahr wollen wir etwa die Hälfte unseres Budgets diesem Zweck widmen. Wichtigster Einzelposten ist 2007 die Errichtung der Pilotanlage zur Braunkohletrocknung am Standort Niederaußem. Der geplante Bau eines nahezu CO2-freien Kraftwerks wird sich voraussichtlich erst ab 2011 wesentlich im F&E-Budget niederschlagen. Wie bereits dargestellt, ist auch die Stromerzeugung aus regenerativen Energien Gegenstand unserer F&E-Aktivitäten. Hier konzentrieren wir uns auf den Bau eines hochmodernen 700-kW-Biomasse-Kraftwerks am Standort Neurath. Außerdem wollen wir einen Beitrag dazu leisten, Know-how auf dem Gebiet der Kernenergie langfristig zu sichern und weiterzuentwickeln. Damit halten wir die Option auf Nutzung dieser klimaschonenden Technologie in einem sich wandelnden energiewirtschaftlichen und gesellschaftlichen Umfeld offen. Weitere Informationen Die Hälfte unseres F&EBudgets widmen wir der Weiterentwicklung klimaschonender Technologien in der Stromerzeugung. An unsere Investoren • Ausblick 2007 Zukunftsbezogene Aussagen. Dieser Geschäftsbericht enthält Aussagen, die sich auf die zukünftige Entwicklung des RWE-Konzerns und seiner Gesellschaften sowie wirtschaftliche und politische Entwicklungen beziehen. Diese Aussagen stellen Einschätzungen dar, die wir auf Basis aller uns zum jetzigen Zeitpunkt zur Verfügung stehenden Informationen getroffen haben. Sollten die zugrunde gelegten Annahmen nicht eintreffen oder weitere Risiken eintreten, so können die tatsächlichen Ergebnisse von den zurzeit erwarteten Ergebnissen abweichen. Eine Gewähr können wir für diese Angaben daher nicht übernehmen. Energie für die Zukunft: 2 0 14 Innovationen für den Klimaschutz: 2014 soll das erste RWE-Kohlekraftwerk ans Netz gehen, das fast kein Kohlendioxid in die Atmosphäre emittiert. Um dem Klimawandel entgegenzuwirken, plant RWE als erster Stromversorger der Welt den Bau eines nahezu CO2-freien Kohlekraftwerks in großtechnischem Maßstab. Das Treibhausgas wird vor der Stromerzeugung abgetrennt und nach dem Transport unterirdisch sicher eingelagert. Gelingt dieser Technik weltweit der Durchbruch, könnte sie die Atmosphäre unseres Planeten nachhaltig entlasten und die Zukunft für den wichtigsten einheimischen Energieträger, die Kohle, sichern. Dafür engagieren wir uns. Lesen Sie mehr dazu im RWE Spezial auf den Seiten 130 bis 133. CLE AN COAL: Fast CO2-frei 96 Bericht des Aufsichtsrats Dr. Thomas R. Fischer Vorsitzender des Aufsichtsrats der RWE AG Bericht des Aufsichtsrats Sehr geehrte Aktionärinnen und Aktionäre, im Geschäftsjahr 2006 hat der Aufsichtsrat sämtliche ihm nach Gesetz und Satzung obliegenden Aufgaben wahrgenommen. Er hat den Vorstand bei der Unternehmensleitung regelmäßig beraten und die Geschäftsführungsmaßnahmen überwacht. Dabei war er in alle Entscheidungen eingebunden, die für RWE von grundlegender Bedeutung waren. Der Vorstand hat den Aufsichtsrat sowohl schriftlich als auch mündlich umfassend und zeitnah über die Geschäftsentwicklung informiert. Besonderes Augenmerk galt der Risikolage und dem Risikomanagement, zudem Fragen der strategischen und operativen Weiterentwicklung des Konzerns und seiner Unternehmen sowie den wichtigen Geschäftsvorfällen. Im abgelaufenen Geschäftsjahr kam der Aufsichtsrat zu sechs Sitzungen zusammen, davon einer konstituierenden nach der letztjährigen Hauptversammlung und einer außerordentlichen. Sämtliche Aufsichtsratsmitglieder nahmen mindestens an der Hälfte der Sitzungen teil. Die Präsenz lag im Durchschnitt deutlich über 90 %. Über Geschäftsvorgänge von besonderer Bedeutung wurde der Aufsichtsrat auch zwischen den Sitzungen informiert. Auf Basis der Berichte und Beschlussvorschläge des Vorstands fasste der Aufsichtsrat in seinen Sitzungen entsprechende Beschlüsse, soweit dies nach Gesetz oder Satzung erforderlich war. Falls notwendig, wurden Entscheidungen im Umlaufverfahren getroffen. Darüber hinaus stand der Vorsitzende des Aufsichtsrats in ständigem Kontakt mit dem Vorstand. Ereignisse von außerordentlicher Wichtigkeit für die Lage und Entwicklung des RWE-Konzerns konnten somit ohne Zeitverzug erörtert werden. An unsere Investoren Lagebericht Unsere Verantwortung RWE Spezial Konzernabschluss Weitere Informationen 97 Die strategische Ausrichtung des RWE-Konzerns und seine Positionierung am Markt waren Schwerpunktthemen der Sitzungen vom 22. September und 13. Dezember. Im September stellte der Vorstand dem Aufsichtsrat sein Konzept zur Weiterentwicklung des Gas-MidstreamGeschäfts vor. Zentraler Punkt war die Zusammenführung der Gas-Midstream-Aktivitäten der verschiedenen Konzerngesellschaften in der neuen RWE Gas Midstream GmbH. Im Dezember präsentierte der Vorstand dem Aufsichtsrat seine Strategie für die weitere Entwicklung des RWE-Konzerns. Der Aufsichtsrat erörterte mit dem Vorstand eingehend die wesentlichen Aspekte der Strategie, so u.a. den Ausbau der Marktposition entlang der Wertschöpfungskette und neue Vertriebskonzepte. Weitere Beratungsschwerpunkte. Der Aufsichtsrat ließ sich vom Vorstand in den Sitzungen ausführlich über Hintergründe und Verlauf der Nachprüfungen der EU-Kommission im Mai und Dezember 2006 zu möglichen Wettbewerbsverstößen auf dem Strom- und Gasmarkt in Europa unterrichten. Darüber hinaus waren die Umsatz- und Ergebnisentwicklung sowie die Finanzlage des Konzerns regelmäßiger Bestandteil der Beratungen. In der Sitzung vom 13. Dezember befasste sich der Aufsichtsrat mit der Planung des Vorstands für das Jahr 2007 und der Vorausschau auf die Jahre 2008 und 2009. Soweit sich Abweichungen von früher aufgestellten Planungen und Zielen ergaben, wurden diese vom Vorstand detailliert erläutert. Lagebericht Unsere Verantwortung RWE Spezial Konzernabschluss Fokus auf energiepolitische und strategische Themen. Die veränderten energiepolitischen Rahmenbedingungen und ihre Auswirkungen auf die zukünftige Entwicklung des Unternehmens nahmen in den Beratungen des Aufsichtsrats breiten Raum ein. Ausführlich befasste sich der Aufsichtsrat mit dem neuen Ordnungsrahmen für die leitungsgebundene Energiewirtschaft und mit der erstmaligen Genehmigung der Netzentgelte durch die Bundesnetzagentur. Besonderes Augenmerk richtete er auch auf die Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten des RWE-Konzerns. Ihnen kommt vor allem mit Blick auf den Klimaschutz und den Emissionshandel wachsende Bedeutung zu. Wichtigstes Einzelprojekt ist hier der geplante Bau des weltweit ersten nahezu CO2-freien Großkraftwerks auf Kohlebasis. Weitere Informationen 35 Weitere Fokussierung auf das Kerngeschäft. Ein Schwerpunkt der Beratungen im Aufsichtsrat war die Umsetzung des 2005 eingeleiteten Strategiewechsels im Wassergeschäft. Hervorzuheben ist hier der Verkauf von Thames Water, der im Dezember 2006 erfolgreich abgeschlossen wurde. Der Aufsichtsrat befasste sich im Vorfeld der Transaktion in mehreren Sitzungen mit zwei Optionen für eine Veräußerung: Erwogen worden war, das Unternehmen an die Börse zu führen oder an einen Finanzinvestor zu verkaufen. Gemeinsam mit dem Vorstand wurden die Vor- und Nachteile dieser Optionen eingehend erörtert. In seiner außerordentlichen Sitzung am 21. Oktober 2006 stimmte der Aufsichtsrat der Veräußerung von Thames Water an den Finanzinvestor Kemble Water Ltd. zu.* Daneben befasste er sich in mehreren Sitzungen mit dem Stand der Vorbereitungen für die geplante Börsenplatzierung von American Water. Weitere Agendapunkte waren der angestrebte Erwerb einer Mehrheitsbeteiligung an Saar Ferngas und die Veräußerung der RWE Solutions. Beidem hat der Aufsichtsrat im Juli 2006 nach Beratungen in vorangegangenen Sitzungen im schriftlichen Umlaufverfahren zugestimmt. An unsere Investoren • Bericht des Aufsichtsrats 98 Bericht des Aufsichtsrats 207 Ausschüsse. Der Aufsichtsrat hat vier Ausschüsse, deren Mitglieder im Kapitel „Organe und weitere Gremien“* aufgeführt sind. Die Hauptaufgabe der Ausschüsse besteht darin, Themen und Beschlüsse der Aufsichtsratssitzungen vorzubereiten. Zum Teil nehmen sie auch Entscheidungsbefugnisse wahr, die ihnen vom Aufsichtsrat übertragen wurden. Die Vorsitzenden der Ausschüsse berichteten 2006 in den Aufsichtsratssitzungen ausführlich über die Ausschuss-Arbeit. Das Präsidium tagte im abgelaufenen Geschäftsjahr viermal und bereitete dabei vor allem die Beratungen des Aufsichtsrats vor. Gegenstand dieser Vorbereitungen waren insbesondere der Jahres- und Konzernabschluss für das Geschäftsjahr 2005, Fragen der strategischen Ausrichtung des Konzerns, der Fortgang aktueller Desinvestitions- und Akquisitionsvorhaben sowie die Unternehmensplanung für 2007. 65 Der Prüfungsausschuss tagte 2006 fünfmal. Er beschäftigte sich intensiv mit den Quartalsergebnissen und den Jahresabschlüssen der RWE Aktiengesellschaft und des Konzerns und bereitete die Erteilung des Prüfungsauftrags an den Abschlussprüfer vor. Der Abschlussprüfer nahm teilweise an den Beratungen teil. Weitere Beratungsschwerpunkte waren die bilanziellen und steuerlichen Auswirkungen der wichtigsten Desinvestitionen, die Steuerstrategie und die Ergebnisse der steuerlichen Betriebsprüfung, das Commodity- und Kreditrisikomanagement, die Auswirkungen der geplanten Externalisierung von Pensionsrückstellungen*, das Vorgehen bei Werthaltigkeitsprüfungen (Impairment-Tests) sowie Themen der internen Revision. Darüber hinaus waren die Auswirkungen der Regulierung im Netzbereich und interne Geschäftsoptimierungsprogramme im Bereich RWE Energy Gegenstand der Beratungen. Der Personalausschuss trat viermal zusammen. Er befasste sich im Wesentlichen mit dem Vergütungssystem und der Höhe der Vorstandsbezüge sowie mit Empfehlungen zur Neubestellung von Vorstandsmitgliedern. Der Vermittlungsausschuss gemäß § 27 Abs. 3 MitbestG musste auch im Geschäftsjahr 2006 nicht einberufen werden. Erläuterung der Angaben nach §§ 289 Abs. 4, 315 Abs. 4 HGB. Gemäß § 171 Abs. 2 Satz 2 AktG erläutern wir die nach §§ 289 Abs. 4, 315 Abs. 4 HGB erforderlichen Angaben im Lagebericht auf Seite 73 dieses Geschäftsberichts wie folgt: Die Zusammensetzung des gezeichneten Kapitals, namentlich die von RWE ausgegebenen stimmrechtslosen Vorzugsaktien, entsprechen den gesetzlichen und satzungsmäßigen Vorgaben und sind selbsterklärend. Die RW Energie-Beteiligungsgesellschaft hatte uns im Oktober 2002 entsprechend den gesetzlichen Vorgaben mitgeteilt, dass sie zu diesem Zeitpunkt einen Stimmrechtsanteil in Höhe von 10,94% an unserer Gesellschaft hielt. Die Ermächtigung zum Erwerb eigener Aktien, die Klausel für den Fall des Kontrollwechsels in der syndizierten Kreditlinie sowie die Entschädigungsregelungen im Long-Term Incentive Plan 2005 (Beat), die für den Fall eines Kontrollwechsels eine Abfindungszahlung für die Performance Shares vorsehen, entsprechen allgemein üblichen Standards bei deutschen kapitalmarktorientierten Unternehmen. An unsere Investoren Lagebericht Unsere Verantwortung RWE Spezial Konzernabschluss Weitere Informationen 99 Personelle Veränderungen in Aufsichtsrat und Vorstand. Mit dem Abschluss der Hauptversammlung am 13. April 2006 endete die Amtszeit der Anteilseignervertreter im Aufsichtsrat. Erneut gewählt wurden Frau Dagmar Mühlenfeld sowie die Herren Dr. Paul Achleitner, Carl-Ludwig von Boehm-Bezing, Dr. Thomas R. Fischer, Heinz-Eberhard Holl, Dr. Gerhard Langemeyer, Dr. Wolfgang Reiniger, Dr. Manfred Schneider sowie Prof. Karel Van Miert. Herr Dr. Dietmar Kuhnt schied aus dem Aufsichtsrat aus. Neu gewählt wurde Herr Prof. Dr. Ekkehard D. Schulz. Von Seiten der Arbeitnehmervertreter schieden mit Beendigung der Hauptversammlung am 13. April 2006 die Herren Berthold Huber, Bernhard von Rothkirch, Klaus-Dieter Südhofer und Jürgen Wefers aus dem Aufsichtsrat aus. An ihrer Stelle wurden die Herren Sven Bergelin, Werner Bischoff, Heinz Büchel und Erich Reichertz Mitglieder des Gremiums. Wiedergewählt wurden zudem Frau Simone Haupt sowie die Herren Frank Bsirske, Wilfried Donisch, Dieter Faust, Günter Reppien und Uwe Tigges. In der konstituierenden Sitzung des Aufsichtsrats am 13. April 2006 wurden Herr Dr. Thomas R. Fischer als Vorsitzender und Herr Frank Bsirske als stellvertretender Lagebericht Unsere Verantwortung RWE Spezial Konzernabschluss Der Aufsichtsrat hat den Jahresabschluss der RWE Aktiengesellschaft, den Konzernabschluss, den zusammengefassten Lagebericht für die RWE Aktiengesellschaft und den Konzern sowie den Vorschlag für die Verwendung des Bilanzgewinns auch seinerseits eingehend geprüft und keine Einwendungen erhoben. Wie bereits vom Prüfungsausschuss empfohlen, hat der Aufsichtsrat dem Ergebnis der Prüfung beider Abschlüsse durch den Abschlussprüfer zugestimmt und sowohl den Jahresabschluss der RWE Aktiengesellschaft als auch den Konzernabschluss zum 31. Dezember 2006 gebilligt. Der Jahresabschluss ist damit festgestellt. Der Aufsichtsrat schließt sich dem Gewinnverwendungsvorschlag des Vorstands an, der eine Dividende von 3,50 € je Aktie vorsieht. Weitere Informationen Jahresabschluss 2006. Der vom Vorstand nach den Regeln des Handelsgesetzbuchs aufgestellte Jahresabschluss der RWE Aktiengesellschaft, der nach International Financial Reporting Standards (IFRS) aufgestellte Konzernabschluss und der zusammengefasste Lagebericht für die RWE Aktiengesellschaft und den Konzern wurden von der PricewaterhouseCoopers Aktiengesellschaft Wirtschaftsprüfungsgesellschaft unter Einbeziehung der Buchführung geprüft und mit dem uneingeschränkten Bestätigungsvermerk versehen. Der Abschlussprüfer war durch die Hauptversammlung am 13. April 2006 gewählt und vom Aufsichtsrat mit der Prüfung des Jahres- und des Konzernabschlusses beauftragt worden. Die Jahresabschlussunterlagen, der Geschäftsbericht sowie die Prüfungsberichte des Abschlussprüfers wurden allen Mitgliedern des Aufsichtsrats rechtzeitig zugeleitet. Der Vorstand erläuterte die Unterlagen in der Bilanzsitzung des Aufsichtsrats am 21. Februar 2007 auch mündlich. Die verantwortlichen Abschlussprüfer berichteten in dieser Sitzung zudem über die wesentlichen Ergebnisse der Prüfung und standen für ergänzende Auskünfte zur Verfügung. Der Prüfungsausschuss hatte sich bereits im Vorfeld, in seiner Sitzung am 20. Februar 2007, ausführlich mit den Abschlüssen und den Prüfungsberichten auseinandergesetzt und dem Aufsichtsrat die Billigung der Abschlüsse sowie die Zustimmung zum Gewinnverwendungsvorschlag des Vorstands empfohlen. An unsere Investoren • Bericht des Aufsichtsrats 100 Bericht des Aufsichtsrats · Corporate Governance 210 Vorsitzender jeweils in ihrem Amt bestätigt. Die Ausschüsse* sind neu besetzt worden. Mit Ablauf des 8. August 2006 schied von Seiten der Arbeitnehmervertreter Herr Wilfried Donisch aus dem Aufsichtsrat aus. Seine Nachfolge übernahm zum 9. August 2006 Frau Dagmar Schmeer, die in der Delegiertenversammlung am 2. März 2006 als Ersatzmitglied für Herrn Donisch gewählt worden war. Der Aufsichtsrat dankt den ausgeschiedenen Aufsichtsratmitgliedern für die engagierte und konstruktive Mitarbeit und für ihren Einsatz zum Wohl des Unternehmens. In seiner Sitzung am 13. Dezember 2006 hat der Aufsichtsrat Herrn Dr. Rolf Pohlig mit Wirkung zum 1. Januar 2007 und Herrn Dr. Ulrich Jobs mit Wirkung zum 1. April 2007 zu Mitgliedern des Vorstands der RWE Aktiengesellschaft bestellt. Mit Ablauf des 30. April 2007 werden die Herren Dr. Klaus Sturany und Jan Zilius aufgrund des Erreichens der unternehmensinternen Altersgrenze aus dem Vorstand ausscheiden. Der Aufsichtsrat dankt beiden Herren für ihren langjährigen, erfolgreichen Einsatz und ihre Verdienste um den RWE-Konzern. Der Aufsichtsrat bedankt sich beim Vorstand und bei allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für die im abgelaufenen Geschäftsjahr geleistete Arbeit. Mit ihrem Einsatz und ihrer Kompetenz haben sie entscheidend zum wirtschaftlichen Erfolg des Unternehmens beigetragen. Essen, 21. Februar 2007 Der Aufsichtsrat Dr. Thomas R. Fischer – Vorsitzender – An unsere Investoren Lagebericht Unsere Verantwortung RWE Spezial Konzernabschluss Weitere Informationen 101 Im Hinblick auf unsere Corporate-Governance-Praxis sind folgende Sachverhalte hervorzuheben: • Mitglieder des Vorstands oder ihnen nahe stehende Personen haben im Geschäftsjahr 2006 keine wesentlichen Geschäfte mit der RWE AG oder einem Konzernunternehmen getätigt. Ebenso wurden keine Verträge zwischen der Gesellschaft und Mitgliedern des Aufsichtsrats geschlossen. Interessenkonflikte bei Mitgliedern von Vorstand und Aufsichtsrat traten nicht auf. • Auch 2006 haben die Mitglieder des Vorstands RWE-Aktien erworben. Diese dienten – wie im Vorjahr – dem zur Teilnahme am Long-Term Incentive Plan 2005 (Beat) erforderlichen Eigeninvestment. Im Einzelnen wurden folgende Geschäfte getätigt: Datum des Geschäftsabschlusses Name Grund der Mitteilungspflicht/ Position Bezeichnung des Finanzinstruments ISIN Geschäftsart (Kauf/ Verkauf) Preis pro Stück/€ Stückzahl 29.03.2006 Harry Roels Vorstand RWE-Stammaktie DE 0007037129 Kauf 70,5052 873 29.03.2006 Berthold Bonekamp Vorstand 29.03.2006 Alwin Fitting Vorstand RWE-Stammaktie DE 0007037129 Kauf 70,5052 2.262 RWE-Stammaktie DE 0007037129 Kauf 70,5052 2.737 29.03.2006 Dr. Klaus Sturany Vorstand 29.03.2006 Jan Zilius Vorstand RWE-Stammaktie DE 0007037129 Kauf 70,5052 587 RWE-Stammaktie DE 0007037129 Kauf 70,5052 625 Lagebericht Unsere Verantwortung Umfassende Umsetzung des Kodex. Die „Regierungskommission Deutscher Corporate Governance Kodex“ hat 2006 erneut Kodex-Änderungen beschlossen. Diese ergaben sich aus dem im August 2005 in Kraft getretenen Gesetz über die Offenlegung von Vorstandsvergütungen (VorstOG) und dem im September 2005 in Kraft getretenen Gesetz zur Unternehmensintegrität und Modernisierung des Anfechtungsrechts (UMAG). Die Anpassungen des Kodex wurden zum 24. Juli 2006 wirksam. Bereits im Vorjahr hatte RWE die Vorgaben des Vorstandsvergütungsoffenlegungsgesetzes – die für den Jahresabschluss 2005 noch nicht verbindlich waren – auf freiwilliger Basis weitgehend befolgt. Für den diesjährigen Vergütungsbericht waren daher kaum Anpassungen erforderlich. RWE setzt damit auch weiterhin sämtliche Empfehlungen und – bis auf wenige Ausnahmen – auch die Anregungen des Kodex in seiner aktuellen Fassung um. Wir können deshalb erneut eine uneingeschränkte Entsprechenserklärung für das Berichtsjahr abgeben (siehe Seite 108). RWE Spezial Wir setzen die Empfehlungen des Deutschen Corporate Governance Kodex wie in den Vorjahren vollständig um. Konzernabschluss Eine verantwortungsvolle, transparente und auf langfristige Wertschöpfung ausgerichtete Unternehmensführung hat für RWE von jeher einen hohen Stellenwert. Deshalb entsprechen wir nach wie vor sämtlichen Empfehlungen des Deutschen Corporate Governance Kodex in seiner aktuellen Fassung. Weitere Informationen Corporate Governance An unsere Investoren • Bericht des Aufsichtsrats • Corporate Governance 102 Corporate Governance Die Wertpapiergeschäfte wurden gemäß § 15a WpHG mitgeteilt und auf der RWEInternetseite veröffentlicht. • Die Zahl der direkt oder indirekt von den Mitgliedern von Vorstand und Aufsichtsrat gehaltenen Aktien der Gesellschaft oder sich darauf beziehenden Finanzinstrumente ist geringer als 1% der von RWE ausgegebenen Aktien (Ziffer 6.6 des Kodex). 04 Weitergehende Informationen über unsere Corporate-Governance-Praxis enthält unsere Internetseite.* Hier informieren wir insbesondere über die Aufgaben und die Zusammenarbeit von Vorstand und Aufsichtsrat der RWE AG, das zur Beratung des Vorstands im Jahr 2003 eingeführte Group Business Committee (GBC) und die Hauptversammlung der RWE AG. Außerdem finden sich dort unsere aktuellen und früheren Entsprechenserklärungen sowie die bisherigen Corporate-Governance-Berichte. Vergütungsbericht. Die Veröffentlichung der individuellen Vorstands- und Aufsichtsratsvergütung gehört bei RWE seit dem Geschäftsjahr 2003 zum Corporate-Governance-Standard. Entsprechend den neuen Kodex-Empfehlungen in den Ziffern 4.2.5 Abs. 1 und 5.4.7 Abs. 3 erfolgt dies im Geschäftsjahr 2006 erstmals in einem gesonderten Vergütungsbericht im Rahmen des Corporate-Governance-Berichts. Da entsprechende Angaben auch im Anhang des Jahresabschlusses und im Lagebericht erforderlich sind und wir Textwiederholungen vermeiden wollen, sind Teile des folgenden Vergütungsberichts Bestandteil des Lageberichts. Grundzüge der Vergütung von Vorstand und Aufsichtsrat (Bestandteil des Lageberichts). Die Vergütung der Vorstandsmitglieder sowie ihre Struktur werden vom Personalausschuss des Aufsichtsrats festgelegt und regelmäßig überprüft. Ziel ist es, die Vorstandsmitglieder gemäß ihrer Tätigkeit und Verantwortung angemessen zu vergüten und dabei die persönliche Leistung sowie die wirtschaftliche Lage, den Erfolg und die Zukunftsaussichten des Unternehmens zu berücksichtigen. Die Gesamtbarvergütung setzt sich aus einem fixen und einem erfolgsbezogenen variablen Bestandteil zusammen. Der fixe Gehaltsbestandteil beträgt rund 40 % und der erfolgsbezogene variable Gehaltsbestandteil rund 60 % der Gesamtbarvergütung. Der variable Anteil setzt sich aus einer Unternehmenstantieme in Höhe von 70 % und einer individuellen Tantieme in Höhe von 30 % zusammen. Bezugsgrößen für die Ermittlung der Unternehmenstantieme waren im Geschäftsjahr 2006 jeweils hälftig der Wertbeitrag und der Free Cash Flow des Konzerns. Wird der für das jeweilige Geschäftsjahr festgelegte Budgetwert realisiert, beträgt die Zielerreichung 100 %. Die Unternehmenstantieme kann maximal 150 % betragen. Die Höhe der individuellen Tantieme ist vom Erreichen der zu Beginn des Geschäftsjahres zwischen dem Aufsichtsratsvorsitzenden und dem Vorstandsmitglied vereinbarten Ziele abhängig. Hier ist die Zielerreichung auf maximal 120% begrenzt. Darüber hinaus enthält die Vergütung der Vorstandsmitglieder Sachund sonstige Bezüge, so vor allem die nach steuerlichen Richtlinien anzusetzenden Werte für die Dienstwagennutzung und Prämien zur Unfallversicherung. Ebenfalls in der Vergü- An unsere Investoren Lagebericht Unsere Verantwortung RWE Spezial Konzernabschluss Weitere Informationen 103 Vergütung des Vorstands 2006 Kurzfristige Vergütungen Feste Vergütung Variable Vergütung Sach- und sonstige Bezüge Mandatseinkünfte1 Insgesamt 1.400 2.354 24 120 3.898 680 1.087 52 93 1.912 450 728 15 32 1.225 1.000 1.305 37 80 2.422 in Tsd.€ Harry Roels Berthold Bonekamp Alwin Fitting Dr. Klaus Sturany Jan Zilius Summe 680 1.111 54 69 1.914 4.210 6.585 182 394 11.371 Lagebericht Für das Geschäftsjahr 2006 betragen die Bezüge des Vorstands: Unsere Verantwortung tung enthalten sind Mandatseinkünfte für die Aufsichtsratstätigkeit in konzernverbundenen Unternehmen, die entsprechend den vertraglichen Regelungen auf die variable Vergütung angerechnet werden. An unsere Investoren • Corporate Governance in Tsd.€ LTIP-Tranche 2004 (Ausgabe 25.05.2004) Harry Roels 8.363 Berthold Bonekamp 2.787 Alwin Fitting 709 Dr. Klaus Sturany 4.181 Jan Zilius 2.787 Summe 179 Langfristige Vergütungen 18.827 Zusätzlich wurden den Vorstandsmitgliedern als variable Vergütungskomponente mit langfristiger Anreizwirkung Performance Shares* im Rahmen des Long-Term Incentive Plan Beat 2005 (kurz: „Beat“) gewährt. Voraussetzung für die Gewährung der Performance Shares ist ein Eigeninvestment in Form von RWE-Aktien. Das Eigeninvestment entspricht einem Drittel des Zuteilungswertes der gewährten Performance Shares nach Steuern. Soweit diesbezüglich Directors-Dealings-Meldungen erforderlich waren, sind diese erfolgt und veröffentlicht worden. Konzernabschluss Ausgezahlte Wertsteigerungsrechte Weitere Informationen Außerdem erhielten die Vorstandsmitglieder langfristige Vergütungen aus der Ausübung der im Jahr 2004 gewährten Wertsteigerungsrechte im Rahmen des Long-Term Incentive Plan 2002 (LTIP). Hier ergeben sich folgende Einzelbeträge: RWE Spezial 1 Mandatseinkünfte für die Aufsichtsratstätigkeit in konzernverbundenen Unternehmen sind auf die variable Vergütung angerechnet. 104 Corporate Governance Das Programm „Beat“ hat zum 1. Januar 2005 den Long-Term Incentive Plan 2002 (LTIP) abgelöst und honoriert den nachhaltigen Beitrag der Führungskräfte zum Erfolg des Unternehmens. Der Unternehmenserfolg wird dabei anhand des Total Shareholder Return (TSR) gemessen – also der Entwicklung des Aktienkurses sowie reinvestierter Dividenden – und mit der Entwicklung des TSR anderer Unternehmen im Dow-Jones-STOXX-Utilities-Index verglichen. Im Rahmen des Beat erhalten die teilnahmeberechtigten Führungskräfte jährlich bedingte Zuteilungen von Performance Shares. Ein Performance Share umfasst das bedingte Recht, nach einer dreijährigen Wartezeit eine Barauszahlung zu erhalten. Sofern nach Ablauf der Wartezeit die Performance der RWE-Aktie nicht die von 25 % der Vergleichsunternehmen im Dow-Jones-STOXX-Utilities-Index übersteigt – gemessen an deren Indexgewicht zum Zeitpunkt der Auflegung des Programms – findet keine Auszahlung statt. Die Höhe der Auszahlung am Ende der Wartezeit wird auf Basis des durchschnittlichen RWE-Aktienkurses an den letzten 20 Börsenhandelstagen vor Programmablauf, der Anzahl der bedingt zugeteilten Performance Shares sowie des Auszahlungsfaktors berechnet. Zur Bestimmung des Auszahlungsfaktors wird die Gewichtung des TSR von RWE im Vergleich zu den wichtigsten europäischen Versorgungsunternehmen im Dow-Jones-STOXX-Utilities-Index ermittelt. Dabei kommt es nicht nur darauf an, welche Position RWE in diesem Vergleich erreicht, sondern auch darauf, welche Position die übrigen Unternehmen einnehmen. Der Auszahlungsbetrag ist bei der Tranche 2005 auf das Dreifache und bei der Tranche 2006 auf das Zweifache bzw. bei den Vorstandsmitgliedern auf das Eineinhalbfache des Zuteilungswertes der Performance Shares begrenzt. Kommt es während der Wartezeit zu einem Wechsel der Unternehmenskontrolle, wird eine Entschädigungszahlung in Höhe des Produkts aus dem im Rahmen der Übernahme für die RWE-Aktien gezahlten Preis und der endgültigen Anzahl der Performance Shares gewährt. Letztere wird den Planbedingungen entsprechend auf den Zeitpunkt der Abgabe des Übernahmeangebotes ermittelt. Im Falle einer Fusion mit einer anderen Gesellschaft errechnet sich die Entschädigung aus dem Erwartungswert der Performance Shares zum Zeitpunkt der Fusion multipliziert mit der zeitanteiligen Anzahl der Performance Shares, die dem Verhältnis zwischen der gesamten Wartezeit und der Wartezeit bis zur Fusion entspricht. Im Berichtsjahr wurden im Einzelnen folgende Beat-Zuteilungen gewährt: Beat-Tranche 2006 Aktienbasierte Vergütung mit langfristiger Anreizwirkung Stück Zeitwert1 bei Gewährung in Tsd.€ 171.624 3.000 Berthold Bonekamp 57.208 1.000 Alwin Fitting 57.208 1.000 Dr. Klaus Sturany 57.208 1.000 Harry Roels Jan Zilius Summe 1 Die Wartezeit ist noch nicht abgelaufen. 38.158 667 381.406 6.667 An unsere Investoren Lagebericht Unsere Verantwortung RWE Spezial Konzernabschluss Weitere Informationen 105 161.100 3.000 Berthold Bonekamp 53.700 1.000 Alwin Fitting 10.000 186 Dr. Klaus Sturany 80.600 1.501 Jan Zilius 53.700 1.000 359.100 6.687 Harry Roels Summe 1 Die Wartezeit ist noch nicht abgelaufen. Für Vorstandsmitglieder, die Mandate in Vorständen von Tochtergesellschaften übernommen haben, wurde die Vergütung für diese Mandate im Geschäftsjahr 2006 in Höhe von 1.900 Tsd. € von den jeweiligen Tochtergesellschaften getragen. Insgesamt erhielt der Vorstand für das Geschäftsjahr 2006 kurzfristige Vergütungsbestandteile in Höhe von 11.371 Tsd. €. Außerdem wurden langfristige Vergütungsbestandteile im Rahmen des Beat (Tranche 2006) mit einem Ausgabezeitwert von 6.667 Tsd. € zugeteilt. Die Gesamtvergütung für das Geschäftsjahr 2006 beträgt demnach 18.038 Tsd. €. In diesem Betrag sind die im Jahr 2004 zugeteilten und 2006 ausgezahlten Wertsteigerungsrechte in Höhe von 18.827 Tsd. € nicht enthalten. Weiterhin wurden den Vorstandsmitgliedern Pensionszusagen (Direktzusagen) erteilt, die ihnen einen Anspruch auf lebenslange Ruhegeld- bzw. Hinterbliebenenversorgung einräumen. Maßgeblich für die Höhe des individuellen Ruhegeldes bzw. der Hinterbliebenenversorgung sind das ruhegeldfähige Einkommen und der Versorgungsgrad, der sich aus der Anzahl der Dienstjahre ergibt. Als Zielwert für die Altersversorgung wird für Vorstandsmitglieder mit Vollendung des 60. Lebensjahres ein Versorgungsgrad von 60 % des letzten ruhegeldfähigen Einkommens zugrunde gelegt. Es bestehen vereinzelt Unterschiede bei der Berechnung des Versorgungsgrades, bei der Anrechnung von sonstigen Renten und Versorgungsbezügen sowie beim Anpassungsmodus der Ruhegeld- bzw. Hinterbliebenenversorgung. 216 216 Der Dienstzeitaufwand (Service Cost)* für die Pensionsverpflichtungen betrug im Berichtsjahr 1.954 Tsd. €. Der Barwert der Gesamtverpflichtung (Defined Benefit Obligation)* lag zum 31. Dezember 2006 bei 19.744 Tsd. €. Unter Berücksichtigung von Lebensalter und Dienstzugehörigkeit ergeben sich folgende individuelle Dienstzeitaufwendungen und Barwerte der Versorgungsansprüche: Lagebericht Zeitwert1 bei Gewährung in Tsd.€ Unsere Verantwortung Stück RWE Spezial Beat-Tranche 2005 Konzernabschluss Aktienbasierte Vergütung mit langfristiger Anreizwirkung Weitere Informationen Aus dem Vorjahr halten die Vorstandsmitglieder noch Performance Shares aus der Tranche 2005 des Beat-Programms. An unsere Investoren • Corporate Governance 106 Corporate Governance Pensionen Alter Voraussichtliches jährliches Ruhegeld im Alter von 60 Jahren1 in Tsd.€ Service Cost (Dienstzeitaufwand) in Tsd.€ Defined Benefit Obligation (Barwert) in Tsd.€ 4.653 Harry Roels 58 400 1.302 Berthold Bonekamp 56 324 161 3.646 Alwin Fitting 53 220 80 2.443 Dr. Klaus Sturany 60 269 245 4.146 Jan Zilius 60 302 166 4.856 1.954 19.744 1 Nach dem Stand der ruhegeldfähigen Bezüge am 31.12.2006 Bis zum 31. Dezember 2004 bestand für Mitglieder des Vorstands die Möglichkeit, Anteile der variablen Vergütung in eine Versorgungszusage mit Rückdeckungsversicherung umzuwandeln. Herr Dr. Klaus Sturany hat im Rahmen dieser Regelung Anspruch auf Zahlung eines Alterskapitals nach Vollendung des 65. Lebensjahres bzw. einer Hinterbliebenenversorgung von derzeit 932 Tsd. €. Der Anspruch ergibt sich aus der Umwandlung von variablen Vergütungsbestandteilen, die bereits in den Geschäftsberichten der Vorjahre ausgewiesen wurden. Im Rahmen der vorzeitigen Beendigung ihrer Vorstandsmandate zum 30. April 2007 wurden mit den Herren Dr. Klaus Sturany und Jan Zilius individuelle Austrittsvereinbarungen getroffen, in denen nachfolgende Entschädigungs- und Versorgungszusagen zur Abgeltung der bestehenden vertraglichen Ansprüche zugesagt wurden: Beide Herren erhalten in Abhängigkeit von der Restlaufzeit ihrer Dienstverträge eine individuelle Entschädigungszahlung, die sich aus dem Festgehalt sowie der Abgeltung bestehender vertraglicher Tantiemeund Dienstwagenansprüche errechnet. Die Zahlung wird jeweils Ende April 2007 geleistet. Die bis zum vereinbarten Austrittszeitpunkt gewährten Performance Shares behalten nach Maßgabe der Planbedingungen ihre Gültigkeit. Die auf dieser Berechnungsgrundlage basierende Entschädigungszahlung für Herrn Dr. Klaus Sturany für die Abgeltung des ursprünglich bis zum 19. September 2007 geschlossenen Dienstvertrags beläuft sich auf 943.733 €. Die bereits festgesetzte anteilige Tantieme für den Zeitraum vom 1. Januar 2007 bis zum 30. April 2007 beträgt 473.400 €. Mit Wirkung ab dem 20. September 2007 hat Herr Dr. Klaus Sturany Anspruch auf betriebliches Ruhegeld entsprechend der vertraglichen Regelung. Die Entschädigungszahlung für Herrn Jan Zilius für die Abgeltung des ursprünglich bis zum 31. März 2008 geschlossenen Dienstvertrags beläuft sich auf 1.732.271 €. Die bereits festgesetzte anteilige Tantieme für den Zeitraum vom 1. Januar 2007 bis zum 30. April 2007 beträgt 395.250 €. Mit Wirkung ab dem 1. April 2008 hat Herr Jan Zilius Anspruch auf betriebliches Ruhegeld entsprechend der vertraglichen Regelung. Die Vergütung des Aufsichtsrats ist in der Satzung geregelt und wird durch die Hauptversammlung bestimmt. Die Mitglieder des Aufsichtsrats erhalten nach Ablauf des jeweiligen Geschäftsjahres für ihre Tätigkeit eine Festvergütung von 40.000 €. Der Betrag erhöht sich An unsere Investoren Lagebericht Unsere Verantwortung RWE Spezial Konzernabschluss Weitere Informationen 107 120 230 350 Frank Bsirske, stellv. Vorsitzender 80 153 233 Dr. Paul Achleitner 60 115 175 Sven Bergelin (seit 13.04.2006) 29 55 84 Werner Bischoff (seit 13.04.2006) 43 83 126 Carl-Ludwig von Boehm-Bezing 80 153 233 Heinz Büchel (seit 13.04.2006) 43 83 126 Wilfried Donisch (bis 08.08.2006) 24 46 70 Dieter Faust 60 115 175 Simone Haupt 55 104 159 Heinz-Eberhard Holl 60 115 175 Berthold Huber (bis 13.04.2006) 11 21 32 Dr. Dietmar Kuhnt (bis 13.04.2006) 17 32 49 Dr. Gerhard Langemeyer 60 115 175 Dagmar Mühlenfeld 40 76 116 Erich Reichertz (seit 13.04.2006) 29 55 84 Dr. Wolfgang Reiniger 60 115 175 Günter Reppien 60 115 175 Bernhard von Rothkirch (bis 13.04.2006) 17 32 49 Dagmar Schmeer (seit 09.08.2006) 16 30 46 Dr. Manfred Schneider 60 115 175 Prof. Dr. Ekkehard D. Schulz (seit 13.04.2006) 43 83 126 Klaus-Dieter Südhofer (bis 13.04.2006) 17 32 49 Uwe Tigges 60 115 175 Prof. Karel Van Miert 40 76 116 Dr. Thomas R. Fischer, Vorsitzender Jürgen Wefers (bis 13.04.2006) Gesamt 11 22 33 1.195 2.286 3.481 Die Bezüge des Aufsichtsrats summieren sich im Geschäftsjahr 2006 auf 3.481 Tsd. €. Außerdem erhielten einzelne Aufsichtsratsmitglieder Mandatsvergütungen von Tochtergesellschaften in Höhe von 194 Tsd. €. Lagebericht Gesamt Unsere Verantwortung Variable Vergütung RWE Spezial Feste Vergütung Konzernabschluss Vergütung des Aufsichtsrats 2006 in Tsd.€ Weitere Informationen um 225 € je 0,01 € Gewinnanteil, der über einen Gewinnanteil von 0,10 € hinaus je Stammaktie ausgeschüttet wird. Der Vorsitzende des Aufsichtsrats erhält das Dreifache, sein Stellvertreter das Zweifache der Gesamtvergütung für ein ordentliches Mitglied. Ausschussmitglieder erhalten das Eineinhalbfache, Vorsitzende von Ausschüssen das Zweifache der Gesamtvergütung, sofern die Ausschüsse mindestens einmal im Geschäftsjahr tätig geworden sind. Übt ein Mitglied des Aufsichtsrats zur gleichen Zeit mehrere Ämter aus, erhält es nur die Vergütung für das am höchsten vergütete Amt. Auslagen werden erstattet. An unsere Investoren • Corporate Governance 108 Corporate Governance Entsprechenserklärung gemäß § 161 AktG. Vorstand und Aufsichtsrat der RWE Aktiengesellschaft geben nach pflichtgemäßer Prüfung die folgende Entsprechenserklärung ab: Die RWE Aktiengesellschaft entspricht sämtlichen Empfehlungen der „Regierungskommission Deutscher Corporate Governance Kodex“ in der am 24. Juli 2006 bekannt gemachten Fassung des Kodex. In gleicher Weise entsprach die RWE Aktiengesellschaft seit Abgabe der letzten Entsprechenserklärung am 21. Februar 2006 bis zum 24. Juli 2006 sämtlichen Empfehlungen des Kodex in der am 20. Juli 2005 bekannt gemachten Fassung und seit dem 25. Juli 2006 sämtlichen Empfehlungen der am 24. Juli 2006 bekannt gemachten Fassung des Kodex. Essen, 21. Februar 2007 RWE Aktiengesellschaft Für den Aufsichtsrat Für den Vorstand Dr. Thomas R. Fischer Harry Roels Dr. Klaus Sturany Energie für die Zukunft: 2020 Neue Wege mit der Natur: Bis zum Jahr 2020 soll sich der Einsatz erneuerbarer Energien in der EU verdoppeln – RWE leistet dazu einen wichtigen Beitrag. Ob Windkraft, Biomasse oder Wasser – regenerative Energien werden für die Versorgung der Menschen mit Strom und Wärme immer wichtiger. RWE setzt die natürlichen Energielieferanten überall dort ein, wo dies wirtschaftlich sinnvoll ist. So entstehen ein Wellenkraftwerk an der Küste Schottlands, Windparks in Frankreich und Spanien, Biogasanlagen in Deutschland. Hier investieren wir in Energie für Europa. Lesen Sie mehr dazu im RWE Spezial auf den Seiten 134 bis 140. ERNEUERBARE ENERGIEN: + Wind + Biomasse + Wasser 112 Mitarbeiter Erfolgreich im Wettbewerb um die besten Köpfe Nur mit qualifizierten und motivierten Mitarbeitern können wir die steigenden Anforderungen unserer Kunden und Aktionäre langfristig erfüllen. Eine Unternehmenskultur, die engagiertes, zielorientiertes Denken und Handeln fördert, schafft dafür die Grundlage. Neben Ausbildung und Führungskräfteentwicklung standen 2006 Projekte im Mittelpunkt unserer Personalarbeit, die einen Beitrag zur besseren Vereinbarkeit von Familie und Beruf leisten. Im Geschäftsjahr 2006 haben wir 90 % über unseren eigenen Bedarf ausgebildet. Erneut Ausbildung weit über den eigenen Bedarf. Talentierte junge Menschen für einen Beruf in der Energiewirtschaft zu gewinnen, war auch im vergangenen Jahr eines unserer wichtigsten Ziele. Rund 900 Jugendliche haben bei uns 2006 ihre Ausbildung begonnen – in mehr als 30 Berufen sowohl im gewerblich-technischen als auch im kaufmännischen Bereich. Insgesamt beschäftigten wir zum Jahresende 2.845 Auszubildende. Damit stellen wir zehnmal so viele Ausbildungsplätze zur Verfügung, wie zur Deckung unseres eigenen Bedarfs erforderlich wären. Unsere Aufwendungen hierfür beliefen sich im Berichtsjahr auf mehr als 70 Mio. €. So nehmen wir gesellschaftliche Verantwortung wahr – und die Chance, junge Talente zu entdecken und frühzeitig an uns zu binden. Besonders leistungsstarken Nachwuchskräften ermöglichen wir nach dem ersten Ausbildungsjahr ein berufsbegleitendes Studium an einer Fachhochschule oder Berufsakademie. Unsere 2004 gestartete Initiative zur Ausbildungsvorbereitung unter dem Motto „Ich pack das!“ hat großen Anklang gefunden. Allein im vergangenen Jahr haben wir 88 Jugendliche (Stand: Dezember 2006), die nach dem Hauptschulabschluss keinen Ausbildungsplatz bekommen haben, in das Programm aufgenommen. Sie werden über einen Zeitraum von bis zu einem Jahr mit technischen und handwerklichen Projektarbeiten sowie Bewerbungstrainings für den Arbeitsmarkt fit gemacht. Das zunächst auf drei Jahre befristete Programm haben wir wegen der hohen Vermittlungsquote bis 2010 verlängert: Rund drei Viertel der Teilnehmer haben nach Abschluss von „Ich pack das!“ einen festen Ausbildungsplatz gefunden, zumeist außerhalb von RWE. Erkennen und Fördern von Potenzialträgern. Wo immer dies möglich und sinnvoll ist, besetzen wir Führungspositionen aus den eigenen Reihen. Dadurch reduzieren wir Einarbeitungskosten und schaffen Leistungsanreize für besonders qualifizierte Mitarbeiter. Mit einem konzernweit etablierten Verfahren stellen wir sicher, dass wir geeignete Kandidaten identifizieren und fördern. Die Potenzialträger werden von Führungskräften vorgeschlagen. Um die Qualität der Auswahl sicherzustellen, muss der Vorschlag anschließend von mindestens einem Manager der nächsthöheren Führungsebene bestätigt werden. Das Ergebnis dieser Einschätzung bestimmt über Art und Umfang der Förderung. Diese reicht von individuellen Entwicklungsplänen über systematische Talentförderung bis hin zum konzernübergreifenden Nachfolgemanagement. An unsere Investoren Lagebericht Unsere Verantwortung RWE Spezial Konzernabschluss Weitere Informationen 113 Stärkere Beteiligung der Mitarbeiter am Unternehmenserfolg. Erfolg muss sich lohnen. Deshalb haben wir die Vergütung unserer Mitarbeiter stärker als bisher auch an die wirtschaftliche Entwicklung des Unternehmens gekoppelt. Für außertarifliche Mitarbeiter stehen zusätzlich individuelle leistungsorientierte Vergütungskomponenten zur Verfügung. Darüber hinaus können unsere Mitarbeiter Belegschaftsaktien zu vergünstigten Konditionen erwerben. Das erhöht zugleich die Bindung unserer Beschäftigten an den Konzern. 21.659 Mitarbeiter haben im vergangenen Jahr 460.215 Stammaktien erworben. Unsere Beschäftigten halten rund 2 % des gezeichneten Kapitals. 103 Langfristige Leistungsanreize für Führungskräfte haben international an Bedeutung gewonnen, weil sie ein wirksames Instrument sind, um die Interessen von Anteilseignern und Management stärker miteinander zu verzahnen. Der 2005 eingeführte Vergütungsplan „Beat”* bietet ein konzernweites, langfristiges Anreizsystem. Unser Programm honoriert den Erfolg von RWE im Vergleich zu europäischen Wettbewerbern: Nach dreijähriger Wartezeit erhalten die Führungskräfte nur dann eine Auszahlung, wenn die Performance der RWE-Aktie die von 25 % der Vergleichsunternehmen im Dow-Jones-STOXX-Utilities-Index übersteigt. Mit dieser Regelung haben wir die Hürde für die Gewährung von Leistungen weiter erhöht. Lagebericht Unsere Verantwortung RWE Spezial Zahl der Arbeitsunfälle weiter rückläufig. Auch die Gesundheit unserer Mitarbeiter liegt uns am Herzen. Unsere Maßnahmen gehen hier weit über die gesetzlichen Vorschriften hinaus. Im August 2006 hat der RWE-Vorstand eine einheitliche Arbeits- und Gesundheitsschutzpolitik verabschiedet. Damit sind alle Unternehmensbereiche aufgefordert, weitere Schritte zur Verbesserung der Arbeitssicherheit festzulegen. Unter anderem wird die Verringerung der Unfallzahlen in die Zielvereinbarungen von Führungskräften aufgenommen. Außerdem haben wir eine umfassende Informationskampagne zum Thema Arbeitsschutz gestartet. Erste Erfolge sind bereits sichtbar: Die Zahl der meldepflichtigen Arbeitsunfälle je eine Million Arbeitsstunden sank 2006 von 6,4 auf 5,6. Pro Tausend Beschäftigte verzeichneten wir 8,2 Unfälle. 2005 hatte dieses Verhältnis noch bei 10,6 gelegen. Innerhalb von fünf Jahren ist es uns gelungen, die Unfallquote annähernd zu halbieren. Konzernabschluss Innerhalb der letzten fünf Jahre konnten wir die Unfallquote im RWE-Konzern annähernd halbieren. Weitere Informationen Familienfreundliche Arbeitsplätze. Attraktive Arbeitsplätze sind im Wettbewerb um Potenzialträger ein wichtiger Faktor. Bei der Auswahl des Arbeitsplatzes spielt die Vereinbarkeit von Beruf und Familie eine immer größere Rolle. Mit Modellen zur Arbeitszeitflexibilisierung, der Einrichtung von Heimarbeitsplätzen und betrieblich unterstützter Kinderbetreuung helfen wir unseren Mitarbeitern dabei, sich auch bei familiären Verpflichtungen beruflich zu engagieren. Unsere Maßnahmen werden honoriert: Im Mai 2006 wurde die RWE AG im Zuge des Audits „berufundfamilie“ zertifiziert. Schirmherren des Audits, das von der Gemeinnützigen Hertie-Stiftung initiiert wurde, sind das Bundesfamilien- und das Bundeswirtschaftsministerium. An unsere Investoren • Mitarbeiter 114 Nachhaltigkeit Langfristig denken – nachhaltig handeln Wird unsere Strategie den Grundsätzen nachhaltiger Unternehmensführung gerecht? Diese Frage wird uns immer öfter gestellt – von Kunden, Arbeitnehmern, Kapitalgebern, Politikern und der interessierten Öffentlichkeit. Nachhaltigkeit spielt gerade für uns als Energieversorger eine Schlüsselrolle, denn wir tragen eine besondere Verantwortung für Versorgungssicherheit, Ressourcenschonung und Umweltschutz. Sechs Handlungsfelder der RWE-Nachhaltigkeitsstrategie. Nachhaltiges Wirtschaften steht nicht im Widerspruch zu Rendite und Effizienz, sondern ist Kernelement der langfristigen Risikovorsorge und Zukunftssicherung eines Unternehmens. Unsere Maßnahmen konzentrieren sich dabei auf sechs Handlungsfelder, die sich aus unserem Geschäftsmodell als Energieversorger und den Rahmenbedingungen auf unseren Märkten ableiten. In die Identifikation dieser Handlungsfelder sind die Ergebnisse einer umfassenden Befragung aller Unternehmensbereiche und der gesellschaftlichen Anspruchsgruppen eingeflossen. Unsere Nachhaltigkeitsstrategie wird regelmäßig überprüft, an neue Entwicklungen angepasst und mit der Gesamtstrategie des RWE-Konzerns abgestimmt. Klimaschutz und ressourcenschonende Stromerzeugung. Klimaschutz, Versorgungssicherheit und Wirtschaftlichkeit – das ist das Zieldreieck, auf das wir unser Energiegeschäft ausrichten. Es ist maßgeblich für die Zusammensetzung unseres Kraftwerksportfolios, denn jede Primärenergiequelle hat spezifische Vor- und Nachteile. Die damit verbundenen Risiken wollen wir durch einen ausgewogenen Mix der verschiedenen Energieträger – von Kernenergie über Kohle und Gas bis hin zu erneuerbaren Energien – jetzt und auch in Zukunft ausgleichen. Mit dem Ersatz von alten Kraftwerken durch moderne leisten wir einen wesentlichen Beitrag zum Klimaschutz. Unsere Kraftwerke haben Laufzeiten von mehreren Jahrzehnten. Schon allein dadurch wird deutlich, wie wichtig für uns nachhaltiges Wirtschaften ist. Kraftwerke, die wir neu bauen, weisen die höchsten Wirkungsgrade auf, die weltweit erreichbar sind. Dadurch schonen wir Ressourcen und leisten einen wesentlichen Beitrag zur Senkung des KohlendioxidAusstoßes und damit zum Klimaschutz, denn CO2 ist ein wesentlicher Verursacher des Treibhauseffekts. Besonders klimafreundlich ist die Stromproduktion durch Kernkraftwerke, da hierbei kein CO2 frei wird. An unsere Investoren Lagebericht Unsere Verantwortung RWE Spezial Konzernabschluss Weitere Informationen 115 Mehrere tausend Mitarbeiter nahmen an Programmen zum freiwilligen gesellschaftlichen Engagement teil, bei denen wir sie unterstützt haben. Dort, wo wir tätig sind, setzen wir uns auch für gesellschaftliche Belange ein: in der Jugendarbeit, der Bildung und der Kulturförderung. Wir haben dafür 2006 insgesamt 16 Mio. € aufgewendet, wobei die Zahl für 2006 aufgrund eines veränderten Erhebungsverfahrens nicht mit den Vorjahreswerten vergleichbar ist. Ein wesentlicher Schwerpunkt liegt auf der Jugendarbeit und auf Bildungsprojekten. So richten wir mit der RWE-Jugendstiftung unser Augenmerk auf die Förderung sozial benachteiligter junger Menschen. Weiterhin unterstützen wir das freiwillige gesellschaftliche Engagement unserer Mitarbeiter, etwa im Rahmen der Programme „Aktiv vor Ort“, „Mit dem Herzen dabei“ oder den „Corporate Volunteering“-Programmen in Großbritannien. Der Schwerpunkt unseres Engagements liegt auf lokalen Umweltprojekten, Unterstützung des Breiten- und Behindertensports sowie der Förderung von Bildung. RWE unterstützt das freiwillige gesellschaftliche Engagement seiner Mitarbeiter sowohl finanziell als auch durch Freistellungen und organisatorische Hilfestellung. Ein herausragendes Ereignis war dabei die Unterstützung der Fußball-WM 2006 der Menschen mit Behinderung. Insgesamt nahmen mehrere tausend Mitarbeiter an diesen Lagebericht Unsere Verantwortung Soziale Verantwortung. Wir wollen in den Regionen, in denen wir tätig sind, ein zuverlässiger Partner sein. Durch Großprojekte wie den Neubau von Kraftwerken und Hochspannungstrassen oder die Erweiterung von Tagebauen leisten wir einen wesentlichen Beitrag zur Sicherung und Schaffung von Arbeitsplätzen. Voraussetzung für die Verwirklichung solcher Vorhaben ist die Akzeptanz der Bevölkerung. Deshalb sind wir nicht nur im ständigen Dialog mit den Betroffenen, sondern streben stets einen fairen Interessenausgleich an. RWE Spezial Ein fester Bestandteil unseres Stromerzeugungsportfolios sind zudem die erneuerbaren Energien. Hier verfügten wir Ende 2006 über eine Kapazität von 1.374 MW. Mit weiteren Investitionen wollen wir ihren Anteil ausbauen. Dabei setzen wir vorzugsweise auf Windkraft, aber auch auf Wasserkraft und Biomasse. Konzernabschluss Wir haben unsere Erzeugungskapazität aus regenerativen Energien bis Ende 2006 auf 1.374 MW ausgebaut. Weitere Informationen Zeitgleich entwickeln wir bereits die nächste Generation von Kohlekraftwerken mit Wirkungsgraden von mehr als 50 %. Zum Vergleich: Der weltweite Durchschnitt liegt bei 31%. Bei der Stromgewinnung aus Braunkohle beispielsweise werden wir durch die vorgeschaltete Wirbelschicht-Trocknung künftig ebenso hohe Wirkungsgrade erzielen wie mit hochmodernen Steinkohlekraftwerken. Die Entwicklung des nahezu CO2-freien Kohlekraftwerks eröffnet weitere Perspektiven für die Verstromung fossiler Brennstoffe. Dies ist allerdings nicht nur eine technologische Herausforderung: Der Transport und die Lagerung des CO2 erfordern auch einen gesellschaftlichen Konsens. An unsere Investoren • Nachhaltigkeit 116 Nachhaltigkeit Programmen teil. Wir stärken damit sowohl die Verankerung des RWE-Konzerns in den Regionen als auch das Zusammengehörigkeitsgefühl und die Teamfähigkeit unserer Mitarbeiter. Verantwortung für die Regionen übernehmen wir auch, indem wir Jugendlichen den Start ins Berufsleben ermöglichen. Unsere Maßnahmen hierzu sind auf Seite 112 dieses Berichts dargestellt. Stakeholder-Dialog. Unsere Anspruchsgruppen (Stakeholder) sind vielfältig – von Kunden, Investoren, Mitarbeitern, Geschäftspartnern, Behörden und Lieferanten bis hin zu nationalen und internationalen Nichtregierungsorganisationen. Wir suchen den offenen Dialog mit ihnen, greifen ihre Erwartungen auf und berücksichtigen diese bei unseren Entscheidungen. Daher haben wir im zurückliegenden Jahr u.a. erstmals ein Dialog-Forum mit sehr unterschiedlichen Stakeholdern durchgeführt und dabei insbesondere die Klimastrategie des RWE-Konzerns diskutiert. Systematisches Nachhaltigkeitsmanagement. Um unsere Verantwortung für Umwelt und Gesellschaft wahrnehmen zu können, haben wir neue Managementstrukturen eingeführt. Der Konzernvorstand befasst sich regelmäßig mit dem Thema Corporate Responsibility (CR) und trifft die grundlegenden Entscheidungen. Die Weiterentwicklung der CR-Strategie und die operative Umsetzung erfolgten unter Leitung des CR-verantwortlichen Vorstandsmitglieds der RWE AG (seit 2005 Alwin Fitting) über den CR-Koordinierungskreis, dem die für CR verantwortlichen Vorstände der Unternehmensbereiche angehören. In den Unternehmensbereichen stellen CR-Beauftragte die operative Umsetzung sicher. Der CR-verantwortliche Vorstand sowie der Koordinierungskreis werden von der Organisationseinheit Umweltpolitik /CR der RWE AG unterstützt. Strategische Entscheidungen Vorstand der RWE AG Empfehlungen Ziele Koordinierungskreis CR der Vorstände der Unternehmensbereiche Ziele Berichterstattung Umweltpolitik/CR Operative Entscheidungen • Verfolgung der relevanten Themen • Bewertung der RWE-Position und Empfehlungen Stab der CR-Beauftragten • Koordination RWE Power RWE Dea RWE Gas Midstream RWE Trading RWE Energy RWE npower RWE Systems • Kontrolle An unsere Investoren Lagebericht Unsere Verantwortung RWE Spezial Konzernabschluss Weitere Informationen 117 Lagebericht Unsere Verantwortung Natur- und Landschaftsschutz. Dank des Einsatzes moderner Filteranlagen in Kraftwerken sowie umfangreicher Lärm- und Staubschutzmaßnahmen in den Braunkohletagebauen erfüllen wir seit vielen Jahren strengste Umweltschutzanforderungen. Mit der gleichen Sorgfalt widmen wir uns dem Natur- und Landschaftsschutz. Das zeigt sich u.a. in unserer ökologisch ausgewogenen Trassenpflege und in der Rekultivierung der für den Tagebau genutzten Flächen. Ein Beispiel dafür ist die Renaturierung des Flusses Inde im rheinischen Braunkohlerevier. 2006 haben wir insgesamt 690 Mio. € für den Umweltschutz aufgewendet. Damit lagen die Ausgaben um 30 % unter denen des Vorjahres. Der Hauptgrund für den Rückgang ist die Entkonsolidierung von Thames Water. RWE Spezial Ressourceneffizienz. Effizienz streben wir nicht nur bei der Erzeugung von Energie an, sondern auch bei ihrer Nutzung. Der sparsame Umgang mit Energie sowohl im eigenen Unternehmen als auch beim Kunden trägt zur Verminderung der CO2-Emissionen bei und ergänzt damit unsere Klimaschutzstrategie. RWE unterstützt die Energieeffizienz-Kampagne der Deutschen Energieagentur (dena) und berät Kunden bei der sparsamen Nutzung von Strom und Wärme. Regionale Tochtergesellschaften der RWE Energy vergeben Fördermittel an Haushaltskunden für den Einsatz von Wärmepumpen. Diese nehmen die in der Umwelt gespeicherte Wärme auf und wandeln sie in Heizenergie um. Lärmschutz 2 (1) Altlastenbeseitigung 2 (1) Landschaftsschutz 11 (8 ) 31 (26 ) Luftreinhaltung Gewässerschutz 26 (46) 28 (18) Abfallentsorgung Gesamt 690 Mio. € (984 Mio.€) Konzernabschluss Aufwendungen für Umweltschutz des RWE-Konzerns 2006 (2005) in % Weitere Informationen RWE unterstützt den sparsameren Einsatz von Energie auch beim Kunden. So vergeben wir Fördermittel an Haushalte für den Einsatz von Wärmepumpen. An unsere Investoren • Nachhaltigkeit 118 Nachhaltigkeit · RWE Spezial 05 RWE – ein nachhaltiges Investment. Die Finanzmärkte erwarten zunehmend, dass Unternehmen transparent über ihre Nachhaltigkeitsstrategien berichten. Die Publikation „Unsere Verantwortung“, die wir im April vergangenen Jahres herausgegeben haben, sowie die zugehörigen Internetseiten* stellen die Nachhaltigkeitsposition des RWE-Konzerns umfassend dar. Auf Informationsveranstaltungen und in Einzelgesprächen steht unser Corporate-Responsibility-Team regelmäßig im Dialog mit Investoren, die ihr Portfolio anhand von Nachhaltigkeitsaspekten zusammenstellen. Im Dow Jones Sustainability Index (DJSI) sind die in puncto Nachhaltigkeit international führenden Unternehmen zusammengefasst. Seit Auflegung des Index im Jahr 1999 ist RWE dort durchgehend vertreten. Außerdem wurden wir 2006 erstmals in den „Climate Leadership Index“ des Carbon Disclosure Project (CDP) aufgenommen und in der Gruppe der Versorger als „best in class“ eingestuft. Im CDP haben sich große institutionelle Investoren zusammengeschlossen, um CO2-Emissionen und Klimavorsorge-Strategien der Unternehmen für den Finanzmarkt transparent zu machen. RWE Spezial 119 Energie der Zukunft Investitionen in Innovation und Wachstum – so lautet die Devise von RWE für die Zukunft. Mit einem gewaltigen Investitionsprogramm – bis zum Jahr 2012 will RWE allein in Deutschland insgesamt rund 15 Milliarden Euro in Tagebaue, Kraftwerke und Netze stecken – ist RWE Deutschlands größter privater Einzelinvestor. Projekte wie das Braunkohlekraftwerk mit optimierter Anlagentechnik, das schon im Jahr 2010 im rheinischen Neurath ans Netz gehen soll, oder das weltweit erste fast CO2-freie Großkraftwerk auf Kohlebasis, dessen Inbetriebnahme für das Jahr 2014 geplant ist, machen RWE zudem zum weltweiten Innovationsführer rund um den wichtigsten heimischen Energieträger. Versorgungssicherheit und Klimaschutz – das sind die großen Zukunftsfragen, auf die die Energiewirtschaft eine Antwort finden muss. Bis zum Jahr 2020 müssen allein in Deutschland rund 60.000 Megawatt an Kraftwerksleistung ersetzt werden, rund 20 Prozent der Energie sollen dann aus erneuerbaren Energien stammen. Wie RWE diesen Weg gehen will, lesen Sie auf den folgenden Seiten im RWE Spezial. 2010 – Energieeffizienz Vom Kraftwerk bis zum Haushalt Seite 120 2012 – Interview mit Harry Roels: „Wir planen für Generationen“ Seite 126 2014 – Saubere Kohle Waschen, trennen, lagern Seite 130 2020 – Erneuerbare Energien Auf neuen Wegen Seite 134 2020 – Klimaschutz weltweit Eine globale Herausforderung Seite 138 120 RWE Spezial Vom Kraftwerk bis zum Haushalt Vom Kraftwerk bis zum Haushalt 2 010 ENERGIEEFFIZIENZ RWE Spezial 121 Vom Kraftwerk bis zum Haushalt RWE setzt alles daran, Energie so effizient wie möglich einzusetzen und so die Umwelt zu schonen. Ob bei Kohleförderung, Stromerzeugung und Stromtransport oder beim Verbrauch in Haushalt, Gewerbe und Industrie – überall sucht RWE nach Techniken, Maßnahmen und Verfahren, die Effizienz zu steigern und damit zum Schutz der Umwelt beizutragen. Die Wirbelschicht-Trocknung im Braunkohlekraftwerk ist dabei genauso ein Thema wie der Einbau einer Wärmepumpe im privaten Einfamilienhaus. 122 RWE Spezial Vom Kraftwerk bis zum Haushalt Dieser Termin war Kanzlerin Angela Merkel besonders wichtig: Am 23. August 2006 legte sie den Grundstein für die neue Doppelblockanlage im Kraftwerk Neurath im rheinischen Grevenbroich. Hier entsteht mit einer Kapazität von 2.100 Megawatt das größte Braunkohlekraftwerk der Welt; es soll im Jahr 2010 ans Netz gehen. Der technische Glanzpunkt: Mit einem Wirkungsgrad von 43 Prozent arbeitet es zwölf Prozentpunkte effizienter als ältere Braunkohlekraftwerke. Das spart nicht nur Brennstoff, sondern der Atmosphäre sechs Millionen Tonnen CO2-Emissionen im Jahr. Eine andere Initiative zum Sparen von Strom startete im Oktober 2006 zwar weniger prominent, ist aber ein ebenso wichtiger Baustein zum Schutz der Umwelt: das von der EU im Rahmen des „Life“-Umweltprogramms geförderte Projekt INES-110. In Zusammenarbeit mit dem Anlagenhersteller Nexans SuperConductors bereitet RWE den Test eines supraleitenden Strombegrenzers, der zurzeit entwickelt wird, vor. Spätestens ab dem Jahr 2009 soll er als Schutz vor Kurzschlüssen beim Kuppeln von 110-Kilovolt-Netzen aufwendige Transformatoren ersetzen. Weil die Energie für den ersetzten Transformator eingespart wird, entlastet jeder supraleitende Strombegrenzer die Atmosphäre jährlich um rund 2.000 Tonnen CO2. Die Wärmepumpen, die RWE-Vertragsinstallateure wie Christoph Weber in Einfamilienhäusern einbauen, scheinen da auf den ersten Blick nicht so wichtig. Doch jede neue Wärmepumpe senkt den CO2-Ausstoß bei der Erzeugung wohliger Wärme um 40 Prozent. Webers Devise: „Wir nutzen Energie, die in Luft, Erde und Wasser vorhanden ist.“ Vom Braunkohletagebau bis zur Steckdose – RWE, das „Unternehmen Energieeffizienz“, hat die gesamte Wertschöpfungskette im Blick. Es gilt, den Stromverbrauch zu senken und damit die Emission von Treibhausgasen zu verringern. Deutschland hat sich ein ehrgeiziges Ziel gesetzt: Spätestens im Jahr 2020 will die Nation Energieeffizienz-Weltmeister sein. Noch hält Japan den Titel. Die Kanzlerin hat das Ziel, bis 2020 den Energieeinsatz gegenüber 1990 um 40 Prozent zu senken. Das ist mehr, als die EU-Kommission in ihrem Grünbuch „Energieeffizienz: Weniger ist mehr“ von den Mitgliedsländern der Europäischen Union fordert. Bei null fängt Deutschland mit dem Sparen glücklicherweise nicht an: In den vergangenen 15 Jahren ist es in Deutschland beispielsweise gelungen, den Energieeinsatz je Einheit Bruttoinlandsprodukt um rund ein Fünftel zu senken. Doch das Potenzial ist nach wie vor erheblich. »In der von uns entwickelten Anlage wird die Braunkohle zuerst so fein wie Mehl zermahlen und anschließend getrocknet. Das erhöht den Wirkungsgrad bei der Verbrennung um vier Prozentpunkte.« Hans-Joachim Klutz, Entwicklungsleiter bei RWE Power in Köln Effizient von Anfang an Die RWE-Braunkohletagebaue im Rheinland gehören zu den größten der Welt. Dank neuester Technik und findiger Ideen spart RWE hier den Strombedarf einer Kleinstadt. Allein im Tagebau Hambach – hier fördert RWE 40 Millionen Tonnen Braunkohle pro Jahr – sind es durch Optimierung der Förderanlagen rund 3.500 Megawattstunden: der Jahresverbrauch von 1.000 Haushalten. Vom Kraftwerk bis zum Haushalt RWE Spezial Ein Monteur richtet in einer Wirbelschicht-Trocknungsanlage (WTA) den Kohlezuteiler ein, der später die zermahlene Braunkohle in den Kessel einbläst. Hier erwärmen dann Heizrohre den Kohlenstaub und entziehen ihm so das Wasser. Dieser Prozess verbessert später den Wirkungsgrad des Kraftwerks um vier Prozentpunkte. Die Deutsche Energie-Agentur (dena) schätzt, dass die deutsche Industrie ihren Stromverbrauch um 20 Prozent, die privaten Haushalte sogar um 45 Prozent senken könnten. Dabei hilft RWE: Unternehmen können vom Contracting bis zum Utility-Management auf eine ganze Reihe von Dienstleistungen zurückgreifen, die den Einsatz von Ressourcen im Betrieb optimieren. Beim Contracting etwa übernimmt RWE bestehende Anlagen eines Unternehmens und führt sie in eigener Regie weiter. Ein Beispiel ist der Wärmeservice. Bis Ende 2006 installierte RWE 650 Heizungsanlagen mit einer Gesamtleistung von 105 Megawatt und einer Erzeugungsmenge von 280 Gigawattstunden pro Jahr. Beim Utility-Management dagegen kümmert sich die RWE Key Account Contracting um den gesamten Einsatz und die effiziente Nutzung von Gas, Wasser und Strom. Doch auch die Privatkunden kommen nicht zu kurz: Sie bekommen sogar Prämien für das Energiesparen (siehe „Klimaschutz beginnt zu Hause“). RWE geht selbst mit gutem Beispiel voran. So rollen in allen Braunkohletagebauen seit vergangenem Jahr die Förderbänder auf neuen Tragrollen – Energieeinsparung: fünf Prozent. Und weil die oft kilometerlangen Bänder nun auch um Kurven transportieren können, entfällt das Umladen; das spart noch einmal zwei Prozent Strom. Unser wichtigstes Projekt bleibt jedoch das Braunkohlekraftwerk Neurath mit seiner optimierten Anlagentechnik. RWE-Spezialisten und zahlreiche Zulieferfirmen aus den Bereichen Stahl, Turbinenbau und Systemtechnik leisteten hierfür die Entwicklungsarbeit. Die Effizienzsteigerung wird durch eine ganze Kette von Verbesserungen erreicht: Die Turbinen, die mit verbesserten Schaufelrädern ausgestattet sind, werden mit höheren Dampftemperaturen und höherem Druck angetrieben. Die Nutzung von Abgaswärme und der geringere Stromverbrauch im Kraftwerksbetrieb sind weitere Neuerungen. Im Kraftwerk Niederaußem ist die neue Technik bereits seit dem Jahr 2003 in Betrieb, nun wird sie in noch größerem Maßstab eingesetzt. 123 124 RWE Spezial Vom Kraftwerk bis zum Haushalt Der Ehrgeiz unserer Ingenieure ist damit jedoch noch nicht erschöpft; der nächste Schritt ist vorbereitet: Ab Anfang 2008 wird in Niederaußem die Braunkohle in dem von RWE entwickelten WTA-Verfahren (WirbelschichtTrocknung mit interner Abwärmenutzung) vorgetrocknet. Das Verfahren steigert den Wirkungsgrad des Kraftwerks zusätzlich um etwa vier Prozentpunkte. In der WTA-Anlage wird die Braunkohle zuerst fein zermahlen – mit Partikelgrößen von maximal einem Millimeter. „So fein wie Mehl“, sagt Hans-Joachim Klutz, der bei RWE Power in Köln die Entwicklung leitet. Das Pulver wird anschließend in den Wirbelschicht-Trockner geleitet. Dieser hat eine Querschnittsfläche von acht mal acht Metern und enthält mit Dampf beheizte Wärmetauscherrohre. Hier werden die Kohlepartikel mit Wasserdampf angeblasen, sodass sie um die Heizrohre wirbeln. Dabei werden sie von den Wärmetauscherrohren auf eine Temperatur von circa 110 Grad Celsius aufgewärmt; das Wasser verdampft aus den Braunkohlepartikeln. Ein Teil des ausgedampften Kohlewassers wird in den Trockner zurückgeführt und zum Verwirbeln der Kohle verwendet. Der andere Teil wird zur Beheizung des Trockners oder im Kraftwerk zur Aufheizung des Kesselspeisewassers genutzt (daher der Ausdruck „interne Abwärmenutzung“). Das getrocknete Pulver geht dann zur Verbrennung in den Kraftwerkskessel und erzielt hier den erhöhten Wirkungsgrad. Dieses Zusammenspiel der Technik wird das RWE-Kraftwerk zum Weltmeister in Sachen Braunkohleeffizienz machen. Darüber hinaus beteiligt sich RWE an der Entwicklung von Kraftwerken, die Temperaturen von bis zu 700 Grad Celsius zulassen – fast 100 Grad mehr als heute. In einem Kraftwerksblock in Gelsenkirchen-Scholven, der für RWE Strom produziert, laufen bereits die ersten Werkstoffversuche. RWE-Forschungschef Dr. Johannes Heithoff ist sich sicher: „Im Jahr 2020 nehmen wir das erste Braunkohlekraftwerk mit einem Wirkungsgrad von mehr als 50 Prozent in Betrieb.“ Bei der Grundsteinlegung für diesen ökologischen Meilenstein wird die Bundesregierung bestimmt wieder vertreten sein. »Unser Angebot zur Standortversorgung von Industriekunden haben wir kontinuierlich erweitert. Dabei nutzen wir zahlreiche Möglichkeiten, um Energie effizient einzusetzen und Ressourcen zu schonen. Die enge Kooperation zwischen dem Strom- und Gasvertrieb und dem ContractingGeschäft machen dabei viele Synergien möglich.« Thomas Birr, Geschäftsführer der RWE Key Account Supraleiter Der supraleitende Kurzschlussstrombegrenzer (SSB) ist eigentlich ein Paradoxon – er leitet den Strom hervorragend, verhindert aber, dass Strom fließt, wenn er nicht mehr fließen soll. So transportiert der SSB Strom an Kuppelstellen praktisch verlustfrei. Erhöht sich aber, etwa durch einen Kurzschluss, der Stromfluss und damit die Wärme, verliert er sofort seine Leitfähigkeit und trennt die Verbindung. Bei jeder Anwendung wird so einer von zwei Transformatoren, die heute zur Kupplung von 110-KilovoltTeilnetzen verwendet werden, eingespart. Vom Kraftwerk bis zum Haushalt RWE Spezial »Der Einsatz einer Wärmepumpe senkt die Heizkosten um rund 60 Prozent, entlastet die Umwelt und bringt eine Prämie von 500 Euro.« Beate Klute-Mau, Leiterin Vertriebsregion Münster, RWE Westfalen-Weser-Ems Klimaschutz beginnt zu Hause Ob Licht oder Wärme, von beidem können die Deutschen kaum genug bekommen. Lediglich in den USA sind die Bürger noch großzügiger beim Umgang mit Energie. Dabei genügen oft kleine Tricks, um das Heim mit weniger Energie hell und warm zu machen. Denn noch immer gilt: Der günstigste Strom ist der, der nicht verbraucht wird. Hobbyköche wissen es eigentlich: Auf den Kochtopf gehört ein Deckel. Schade nur, dass beim hektischen Zubereiten der Speisen diese Regel allzu oft vergessen wird. Dabei senkt ein Deckel den Stromverbrauch um zwei Drittel. Das spart allein beim Herd, der in einem Vier-PersonenHaushalt im Durchschnitt 575 Kilowattstunden pro Jahr verbraucht, mindestens 20 Euro im Jahr. Andere Stromfresser sind der Fernseher im Stand-byBetrieb, die Spülmaschine, die für wenige Teller im Vollprogramm läuft, die Deckenlampe, die 60 Watt verbraucht statt 12 Watt mit der Energiesparlampe. Überall im Haus lässt sich mit geringem Aufwand der Stromverbrauch senken. Das Sparpotenzial ist groß. Derzeit verbraucht ein EinPersonen-Haushalt pro Jahr ohne elektrische Warmwasseraufbereitung immerhin 1.800 Kilowattstunden Strom, rund 5.000 Kilowattstunden sind es bei drei Personen. RWE hilft 1 2 privaten Haushalten, den Stromverbrauch dauerhaft zu senken: Unsere Berater in den Kundencentern stehen für alle Fragen rund um das Thema Energie mit Rat und Tat zur Seite. Auch der Ratgeber „Jetzt Energie sparen“ liefert zahlreiche Tipps für Haushaltskunden. Außerdem verleihen die RWE-Berater Strommessgeräte, mit denen die Kunden häuslichen Stromfressern auf die Spur kommen können. Der größte Energieverbraucher ist jedoch die Heizung. Mehr als die Hälfte der Energiekosten gehen auf ihr Konto. Besonders bei gut gedämmten Neubauten mit Fußbodenheizung lohnt der Einbau einer Wärmepumpe. Diese Investition senkt die jährlichen Energiekosten um rund die Hälfte. Zwar ist eine Erdwärmepumpe mit rund 18.000 Euro etwa 10.000 Euro teurer als ein moderner Brennwertkessel, aber die günstigen Betriebskosten sorgen dafür, dass sich die Investition rechnet. Es wird nur noch Strom für den Betrieb der Pumpe gebraucht – die Energie für die Heizung kommt gratis aus der Erde oder bei einer Luftwärmepumpe aus der Atmosphäre. Ein weiterer Pluspunkt: Zusätzlich zu den staatlichen Fördergeldern belohnt RWE den Einbau mit einer Prämie von 500 Euro. Damit läuft die Wärmepumpe im ersten Jahr praktisch kostenfrei. Außerdem wird die Umwelt entlastet, denn im Vergleich zu einer Ölheizung sinken die CO2-Emissionen um rund 40 Prozent. 3 1 Erdsonde 2 Erdkollektor 3 Luftwärmepumpe Ob über Grundwasser, Erdreich oder Luft, Wärmepumpen funktionieren immer nach dem gleichen Prinzip: Sie nutzen Temperaturunterschiede, um Wasser für die Heizung oder den direkten Verbrauch zu erwärmen. 125 126 RWE Spezial Interview mit Harry Roels Interview mit Harry Roels RWE Spezial 2 012 INTERVIEW MI T HARRY ROEL S »Wir planen für Generationen« Der Vorstandsvorsitzende der RWE AG bekennt sich zum Standort Deutschland, erklärt, wie weit er bei seinen Investitionen schon heute in die Zukunft blicken muss, fordert klare Rahmenbedingungen von der Politik und setzt auf erneuerbare Energien, die sich auch ohne Subventionen am Markt behaupten können. Herr Roels, Ihr Konzern legte im abgelaufenen Geschäftsjahr ein Spitzenergebnis vor – ein Grund, stolz zu sein? Roels: Mir zeigt das vor allem, dass die Mitarbeiter in unserem Konzern hervorragende Arbeit geleistet haben. Darauf bin ich schon stolz. Fürchten Sie nicht, dass nun die Diskussion um vermeintlich überhöhte Energiepreise und „Monopolgewinne“ der Stromkonzerne neu angefacht werden könnte? Roels: Diese Diskussion macht mir in der Tat Sorgen, weil sie die ökonomischen Tatsachen außer Acht lässt. Wir legen unsere Preise nicht nach Gutdünken fest, im Gegenteil: Für jedes Jahr, jeden Monat und jede Stunde werden an der Strombörse EEX in Leipzig die Großhandelspreise ermittelt, die für uns die Richtschnur vorgeben. Mit unserem Gewinn erfüllen wir die Renditeerwartungen unserer Kapitalgeber. RWE bekennt sich hierbei klar zu einer langfristigen, wertorientierten Unternehmenspolitik im Sinne unserer Eigentümer, von der auch unsere Mitarbeiter und »Deutschland braucht ein Energiekonzept, dessen Eckpunkte mindestens bis zum Jahr 2020 tragfähig sind.« Kunden profitieren. Vor allem aber: Wir brauchen Gewinne, um in die Energieversorgung Deutschlands und Europas investieren zu können. Trotzdem sieht der Bundeswirtschaftsminister durch die Höhe der Strompreise den Standort Deutschland bedroht. Roels: Es ist die Pflicht des Wirtschaftsministers, sich über den Standort Deutschland Gedanken zu machen. Nur: Die Strompreise ohne staatliche Abgaben und Steuern für die Industrie lagen im vergangenen Jahr in etwa auf dem Niveau von 1998, dem Jahr der Energiemarkt-Liberalisierung. So dramatisch kann die Situation also nicht sein. Und noch einmal: Nicht wir machen die Preise; die bestimmenden Faktoren sind die gestiegenen Energiekosten auf den internationalen Märkten, höhere Steuern und Abgaben sowie Klimaschutzmaßnahmen wie die Einführung der CO2-Zertifikate, die ebenfalls auf den Strompreis einwirken. Außerdem machen sich auch jetzt schon knapper werdende Kraftwerkskapazitäten in Deutschland und unseren Nachbarländern bemerkbar. Wir müssen aufhören mit einseitigen Beschuldigungen und zu einer umfassenden Diskussion über die Zukunft der Energieversorgung in Deutschland kommen. Und dahin kann nur eine ideologiefreie und nüchterne Bestandsaufnahme führen. Einigkeit besteht zumindest darüber, die Energieeffizienz zu steigern und damit den Stromverbrauch zu senken. Roels: Und das unterstützen wir buchstäblich von Anfang bis Ende, also vom Abbau unserer Braunkohle über die Stromproduktion bis hin zum Verbrauch beim Kunden. Unser wichtigstes Projekt ist dabei der Bau des neuen Braunkohlekraftwerks mit optimierter Anlagentechnik. Mit 43 Prozent Wirkungsgrad sind wir damit Weltklasse, gegenüber den zu ersetzenden Anlagen sparen wir rund sechs Millionen Tonnen CO2 pro Jahr ein. 127 128 RWE Spezial Interview mit Harry Roels »Wenn es die politischen Rahmenbedingungen zulassen, werden wir bis zum Jahr 2012 das größte Investitionsprogramm unserer Geschichte umsetzen.« Und mit den neuen Technologien, wie der von uns entwickelten Wirbelschicht-Trocknung mit interner Abwärmenutzung, sind weitere Verbesserungen möglich. Unsere gemeinsamen Bemühungen beim Stromsparen ändern aber nichts daran, dass wir ein Energiekonzept brauchen, dessen Eckpunkte mindestens bis zum Jahr 2020 tragfähig sind. Bedenken Sie: Bis dahin müssen insgesamt 60.000 Megawatt im deutschen Kraftwerkspark ersetzt werden. Überfordern Sie damit nicht die Politik? Roels: Wenn es die politischen Rahmenbedingungen zulassen, werden wir bis zum Jahr 2012 das größte Investitionsprogramm unserer Geschichte umsetzen. Wir wollen insgesamt bis zu 25 Milliarden Euro investieren, davon allein in Deutschland 15 Milliarden Euro für Kraftwerke, Tagebaue und Netze. Das ist ein klares Bekenntnis zum Standort und sichert viele Arbeitsplätze. Im Gegenzug müssen Politik und Gesellschaft verlässliche Rahmenbedingungen schaffen, die solche Investitionen absichern. Wir planen zurzeit das größte nahezu CO2-freie Kraftwerk auf Kohlebasis. Im Jahr 2014 soll es ans Netz gehen und dann über die Jahrhundertmitte hinaus Strom liefern. Sie sehen, wir planen für Generationen, da ist das Jahr 2020 nur eine Zwischenstation. Welche Chancen geben Sie dem CO2-freien Kraftwerk? Roels: Wir sind fest von dem Projekt überzeugt. Und wir planen, weltweit die erste großtechnische Anlage mit integrierter Kohlevergasung, CO2-Abtrennung und -Speicherung zu bauen. Das ist nicht nur ein großer Schritt für eine klimaschonende und zeitgemäße Energieumwandlung, sondern unterstreicht auch unseren technologischen Führungsanspruch, vor allem in der Kohleverstromung. Dafür brauchen wir aber politische Unterstützung. Für Klimaschutz braucht es eben nicht nur den Einsatz der Stromversorger, sondern auch das Bekenntnis der Gesellschaft. RWE setzt also seine Zukunft auf den Energieträger Kohle? Roels: Wir setzen auf einen breiten Energiemix, der auf allen verfügbaren Energieressourcen aufbaut und keinen Energieträger aus ideologischen Gründen von vornherein ausschließt. In diesem Mix hat jeder Primärenergieträger einschließlich der erneuerbaren Energien seinen Platz und seine Berechtigung. Die dominierende Rolle der Braun- und Steinkohle bei der Stromerzeugung wird aber aus Gründen der Versorgungssicherheit und der Wettbewerbsfähigkeit noch mehrere Jahrzehnte erhalten bleiben. Vergessen Sie nicht: Unsere heimische Braunkohle reicht noch für mehr als 200 Jahre und wir bauen sie subventionsfrei ab. Interview mit Harry Roels »Wir setzen auf erneuerbare Energien, die sich auch im Wettbewerb bewähren können.« RWE Spezial Welchen Stellenwert geben Sie erneuerbaren Energien in Ihrer Planung? Roels: Sie sind für uns ein wichtiger Baustein in der Energieversorgung und wir unterstützen das Ziel der EU, ihren Anteil an der Stromgewinnung in den nächsten 15 Jahren zu verdoppeln. Mit 650 Millionen Euro Investitionsmitteln leisten wir dazu in den nächsten fünf Jahren einen wichtigen Beitrag. Allerdings müssen sich erneuerbare Energien im Wettbewerb bewähren. Wir fordern daher, die Übersubventionierung einzelner Energien abzubauen und die Fördersysteme in Europa zu harmonisieren. Welche Rolle spielt Innovation in der Energiepolitik? Roels: Auf jeden Fall eine zu geringe. In Japan und den USA liegt der Anteil der Forschung im Energiebereich gemessen am Bruttosozialprodukt deutlich höher. Dabei liegt hier der Schlüssel zu weniger Verbrauch und damit weniger Kosten und weniger Emissionen. Gerade Effizienzsteigerungen und Klimaschutz sind nur durch Innovationen zu erreichen. Das Herzstück unserer Innovationsoffensive ist das nahezu CO2-freie Kohlekraftwerk. Hier wollen wir rund eine Milliarde Euro investieren. »Wir profitieren von offenen Grenzen, denn Deutschland ist mittlerweile Nettoexporteur von Strom.« Wie weit sind wir auf dem Weg zu einem europäischen Energiemarkt? Roels: Da haben wir noch ein gutes Stück zu gehen; die EU-Kommission mahnt nicht zu Unrecht, dass die Integration vorangetrieben werden muss. Wichtige Schritte sind der Ausbau der Infrastruktur an den Grenzen, klare Regeln für den Energiehandel und ein offener Marktzugang. Das liegt auch in unserem Interesse, denn Deutschland ist mittlerweile Nettoexporteur von Strom. Verbesserungen auf diesem Gebiet würden zudem die Vorwürfe von zu hoher Marktkonzentration oder mangelnder Liquidität an den Märkten beenden. Nicht nur in Deutschland steht ein Investitionsschub in neue Kraftwerke bevor. Wird das die Strompreise nachhaltig senken? Roels: Wir stellen uns dem Wettbewerb und wir fördern ihn. Ein Gutteil unserer Investitionen in das Netz dient ja dem Zweck, neuen Anbietern Zugang zu gewähren. Welchen Einfluss das auf die Preise hat, wird, wie schon heute, der Markt entscheiden. An den grundlegenden Faktoren wie steigenden Rohstoffpreisen, Netzgebühren, Steuern und Abgaben für den Klimaschutz ändert aber auch mehr Wettbewerb nichts. 129 130 RWE Spezial Waschen, trennen, lagern Waschen, trennen, lagern RWE Spezial 2 0 14 SAUB ERE KOHLE Waschen, trennen, lagern Kohle ist der wichtigste Energieträger der Welt, und der Verbrauch steigt von Jahr zu Jahr. Um die Emissionen aus der Verbrennung fast völlig zu reduzieren, plant RWE einen mutigen Schritt. Mit modernen Technologien wird Kohlendioxid abgetrennt und aufgefangen, um es anschließend sicher einlagern zu können – dank der Clean-CoalTechnologie entsteht das nahezu emissionsfreie Kohlekraftwerk. 131 132 RWE Spezial Waschen, trennen, lagern Auf den Prüfständen des Deutschen Zentrums für Luftund Raumfahrt (DLR) in Köln werden normalerweise Flugzeug- und Raketentriebwerke auf Leistung, Verbrauch und Beständigkeit getestet. Seit einem Jahr laufen hier allerdings auch Triebwerke anderer Art: Gasturbinen für eine neue Generation von Kraftwerken, die wasserstoffreiches, aus Kohle gewonnenes Gas verbrennen. „Das Zündverhalten in den Brennkammern dieser Turbinen ähnelt dem von Raketen“, weiß Dr. Peter Moser vom Forschungsteam der RWE Power. Mit seinen Kollegen begleitet er die Arbeiten im DLR. Auch Wolfgang Apel, Leiter des Geo Support Centers bei RWE Dea in Hamburg, beobachtet die Fortschritte in Köln. Seine Aufgabe ergänzt die Arbeit der Kollegen: Mit einem Team aus Geo- und Petrophysikern, Lagerstättenkundlern und Informationstechnikern sucht er mithilfe von Datenbanken und Rechenmodellen nach unterirdischen Speichermöglichkeiten für CO2. Moser und Apel arbeiten an einem der wichtigsten Zukunftsprojekte des RWE-Konzerns: dem nahezu CO2freien Kraftwerk. Im Jahr 2014, so der Plan, soll es mit einer Leistung von 450 Megawatt ans Netz gehen. Der Investitionsaufwand ist mit einer Milliarde Euro kalkuliert. Damit eröffnen sich für die Braunkohle, die im vergangenen Jahr die Basis für rund 25 Prozent der deutschen Stromproduktion lieferte, völlig neue Perspektiven: Vergasung Luftzerlegung Vergaser Der wichtigste heimische Energieträger könnte nahezu emissionsfrei Strom produzieren. Die Herausforderung ist groß. Für die Techniker lautet die Aufgabe, das beim Prozess freiwerdende CO2 nicht in die Atmosphäre entweichen zu lassen, sondern aufzufangen. Dafür eignen sich grundsätzlich drei Verfahren: Das Kohlendioxid wird entweder vor dem Verbrennen des aus Kohle erzeugten Gases im IGCC-Verfahren (Integrated Gasification Combined Cycle) entfernt oder nach der Verbrennung mit der Oxyfuel-Methode (Verbrennung der Kohle mit reinem Sauerstoff) oder der CO2-Wäsche aus den Rauchgasen abgetrennt. „Für unser neues Kraftwerk setzen wir auf das IGCCVerfahren, weil wir hier den weitesten Entwicklungsstand und die höchste Flexibilität sehen“, erklärt Peter Moser. Die Kohle wird also nicht direkt verfeuert, sondern in ein wasserstoffreiches Gas umgewandelt. Nach Abtrennung des CO2 kommt das kohlendioxidfreie Gas zur Verbrennung in eine Turbine, wie sie derzeit in Köln beim DLR getestet wird (siehe Abbildung unten). Der Nachteil: Das Verfahren ist aufwendig und kostet Energie. Der Wirkungsgrad eines Braunkohlekraftwerks, der in modernen Anlagen bei 43 Prozent liegt, sinkt um zehn bis zwölf Prozentpunkte – „allein die Komprimierung der Kohle zu Gas kostet drei bis vier Punkte“, weiß Moser. Ein Manko, mit dem sich die RWE-Forscher jedoch nicht Gasaufbereitung und CO2-Abtrennung Rohgaskühlung Entstaubung Schwefelabtrennung N2 zur Gasturbine CO-Konvertierung CO + Dampf CO2-Abtrennung und -Verdichtung Stromerzeugung Gasturbine Abhitzekessel und Dampfturbine Kühlturm CO2 + H2 Luft O2 Rohgas CO + H2 + ... Reingas CO + H2 nahezu CO2-freies Abgas H2-reiches Gas Dampf Brennstoffalternativen: N2 Dampf Braunkohle CO2 + H2 Trockner Strom zur Schwefelaufbereitung Wasser Steinkohle Luft Biomasse Strom Reststoffe Staub- zur Aufbereirückführung tung CO2 zum Speicher Erst abtrennen … In einem Kraftwerk mit Integrated Gasification Combined Cycle wird die Kohle nicht direkt verfeuert, sondern zunächst in einem Vergaser bei hohen Temperaturen und einem Druck von circa 35 Bar in ein Gas umgewandelt, das aus den Hauptbestandteilen Kohlenmonoxid (CO) und Wasserstoff (H2) besteht. Über eine sogenannte ShiftReaktion wird das CO mithilfe von Wasserdampf in H2 und CO2 umgewandelt und das CO2 anschließend chemisch oder physikalisch abgetrennt. Waschen, trennen, lagern abfinden. Mithilfe neuer Werkstoffe und Verfahrenstechniken wollen sie den Wirkungsgrad im IGCC-Kraftwerk wieder auf mindestens 40 Prozent erhöhen. Doch auch für Kraftwerke mit herkömmlicher Kohleverbrennung suchen die Techniker nach Möglichkeiten, das Kohlendioxid zu binden: Bei der CO2-Wäsche wird der bekannte Schornstein durch einen Waschturm ergänzt, in dem Lösungsmittel wie etwa Amine das Treibhausgas absorbieren und in einen Abscheider leiten. Die Amine werden dort erhitzt und geben das CO2 frei. Das Lösungsmittel wird erneut in den Waschturm geleitet, das Kohlendioxid wird aufgefangen. Anschließend muss das CO2 transportiert und sicher eingelagert werden. Am besten eignen sich dafür saline Aquifere, also tiefliegende, Salzwasser führende Sandsteinschichten. Das Gestein hat genügend Poren, um das CO2 aufzunehmen. „Das Verfahren an sich ist bekannt und erprobt“, sagt Apel, „entscheidend aber ist, den richtigen Standort zu finden“. In den Aquiferen liegt das CO2 so tief, dass es sich durch den Druck in einem überkritischen, also flüssigen Zustand befindet. Eine abdeckende Schicht muss verhindern, dass CO2 an die Oberfläche gelangt. Schließlich muss das Aquifer groß genug sein, um das CO2 aufzunehmen, das während der beispielsweise 40-jährigen Betriebsdauer des Kraftwerks anfällt. Die unterirdische Ausdehnung eines Aquifers kann viele … dann lagern. Nach dem Abtrennen muss das CO2 sicher eingelagert werden, um zu verhindern, dass es doch noch in die Atmosphäre entweicht. Dafür eignen sich saline Aquifere, also tiefliegende und Salzwasser führende Sandsteinschichten. Die Lagerung von gasförmigen Stoffen in solchen porösen Schichten ist nicht neu, schon seit langem wird auf diese Weise Erdgas eingelagert. Aquifere verteilen sich über große Teile Europas. RWE Spezial Quadratkilometer betragen. Wichtig ist, dass die Lagerstätten aus wirtschaftlichen Gründen nicht allzuweit von den Kraftwerken entfernt sind. Bei der Suche konzentrieren sich Apel und sein Team derzeit auf Norddeutschland und die südliche Nordsee. Hier herrschen geeignete geologische Bedingungen. Bis 2008 sollen mögliche Standorte herausgefiltert werden. In aufwendigen seismologischen Untersuchungen werden in Zusammenarbeit mit der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe spezielle dreidimensionale Simulationen erstellt. Damit sollen mögliche tektonische Verwerfungen erkannt werden. Nur bei einer stabilen Lage ist die Speicherfähigkeit über tausende von Jahren sicher. Möglichst noch im Jahr 2008 will RWE einen Standortvorschlag unterbreiten; bis 2010 sollen dann alle erforderlichen Genehmigungen vorliegen und der Bau beginnen. Das Vorhaben kann aber nur gelingen, wenn neben den technischen Voraussetzungen auch die rechtlichen Rahmenbedingungen vorliegen und die Baugenehmigungen für das IGCC-Kraftwerk und die CO2-Lagerung aufeinander abgestimmt sind. Mit dem fast CO2-freien Kraftwerk macht RWE einen großen Schritt hin zu einer deutlichen Reduzierung von Treibhausgasen. Doch RWE kann den Weg nicht zu Ende gehen ohne die Begleitung durch Politik und Gesellschaft. 133 134 RWE Spezial Auf neuen Wegen 2020 ERNEUERBARE ENERGIEN Auf neuen Wegen Wind, Biomasse, Wasser und Sonne tragen einen immer größeren Anteil zur Stromerzeugung bei. RWE baut Biomasse-Anlagen, projektiert Windparks in der Nordsee, setzt auf Wellenkraftwerke im Atlantik und beteiligt sich an der Stromerzeugung aus Sonnenenergie in Spanien. Ziel der Investitionen: Strom aus erneuerbaren Energien in einem wirtschaftlich sinnvollen Rahmen zu konkurrenzfähigen Preisen. Auf neuen Wegen RWE Spezial 135 136 RWE Spezial Auf neuen Wegen Bei den Äußeren Hebriden im Norden Schottlands denkt man normalerweise an Schafzüchter und besonders raue Sturmböen. Das dürfte sich in den nächsten Jahren ändern. An der Küste vor dem Örtchen Siadar auf der Hauptinsel Lewis untersucht RWE npower, einer der großen britischen Strom- und Gasversorger, die Möglichkeit, ein neuartiges Wellenkraftwerk zu bauen. Dabei werden die Stromturbinen in einer Hafenmole von dem Luftstrom angetrieben, der durch die Wellen entsteht. Dieses Pilotprojekt könnte eine Leistung von drei bis vier Megawatt liefern. Das reicht aus, um 1.500 Haushalte mit Strom zu versorgen und 6.000 Tonnen Kohlendioxid einzusparen, die beim Einsatz fossiler Energieträger entstehen würden. Die Wellenkraft zu nutzen, ist ein anspruchsvolles Vorhaben – „aber wir dürfen diese Energiequelle nicht außer Acht lassen“, sagt Jon Boston, der das SiadarProjekt leitet (siehe Interview „Das Potenzial ist groß“). Siadar würde zwar eine kleine, aber doch wesentliche Rolle dabei spielen, eine große Herausforderung zu meistern: Auf 20 Prozent soll der Anteil erneuerbarer Energien in Großbritannien und in Deutschland bis zum Jahr 2020 steigen. Derzeit liegt die Quote in Deutschland bei knapp 12 Prozent. Doch Öl und Gas sind endlich, die Frage nach der Versorgungssicherheit stellt sich immer drängender. Außerdem müssen alle Länder mit allen Mitteln daran arbeiten, die CO2-Emissionen zu reduzieren, um den Klimawandel zu stoppen oder zumindest zu verlangsamen. Möglichkeiten, dieses Ziel zu erreichen, gibt es viele: Wind- und Wasserkraft, Geothermie, Biomasse oder Foto- voltaik. Allerdings müssen einige dieser Techniken noch verbessert werden. Und nicht alles, was machbar ist, lässt sich in Deutschland oder Großbritannien sinnvoll nutzen: Fotovoltaik ist beispielsweise kostspielig und kann nur bei Tag eingesetzt werden, was den großflächigen Einsatz in Europa derzeit unmöglich macht. Anders bei der Geothermie: Im Oberrheingraben, dem Sudkessel der Nation, fließt in 2.000 bis 4.000 Metern Tiefe das Grundwasser mit Temperaturen von bis zu 180 Grad Celsius. Eigentlich sind das ideale Voraussetzungen, um wie auf Island oder auf Hawaii sogenannte Geothermie-Kraftwerke anzutreiben. RWE-Spezialist Dr. Thorsten Blanke, der aufwendige Untersuchungen im Rheingraben vornehmen ließ, dämpft allerdings die Euphorie: „Das Gestein im Oberrheingraben ist nicht durchlässig genug, um die erforderlichen 100 Liter Wasser pro Sekunde nach oben zu pumpen.“ Die Konsequenz: An Stromerzeugung im großen Stil ist hier derzeit nicht zu denken. Zurzeit konzentriert sich RWE auf die wirtschaftlich sinnvollsten erneuerbaren Energien. Das sind nach heutigem Kenntnisstand Wind- und Wasserkraft sowie Biomasse. Um diese Energien zu fördern, investiert der Konzern in den kommenden fünf Jahren 650 Millionen Euro. Wasser ist dabei für RWE kein neuer Energieträger; schon im Jahr 1904 setzte das Speicherkraftwerk Heimbach in der Eifel technische Maßstäbe in der Energiegewinnung aus Wasser. Insgesamt verfügt der RWE-Konzern über Pumpspeicher-, Speicher- und Laufwasserkraftwerke mit einer Leistung von 3.300 Megawatt. Doch für neue »Das Potenzial ist groß« Interview mit Jon Boston, der bei RWE npower das Projekt zum ersten Wellenkraftwerk in Großbritannien leitet. Wellenkraftwerke Die Kraft der Wasserbewegungen in den Weltmeeren ist eine unerschöpfliche Energiequelle. Bislang konnte sie nur über Gezeitenkraftwerke genutzt werden. Jetzt startet RWE npower an der schottischen Atlantikküste erste Versuche mit einem Wellenkraftwerk. Strom aus Wellen – klingt das nicht nach Zukunftsmusik? Boston: Aber die kann schon bald recht kräftig spielen. Wir sind nicht die Einzigen, die diese Möglichkeit untersuchen. Auch in Spanien, Portugal und Australien werden Projekte entwickelt. Schätzungen gehen davon aus, dass Wellenkraftwerke rund um den Globus künftig unterschiedliche Leistungsmengen produzieren werden, aber sicher ist, dass das Potenzial der Energie aus Wellenkraft so groß sein wird, dass wir es nicht ignorieren können. Was sind die Parameter für den Erfolg? Boston: Wie bei den meisten Projekten dieser Art das Verhältnis von Kosten zu Ertrag: Wie viel müsste ich in ein Wellenkraftwerk investieren, und wie viel Energie kann ich damit gewinnen? Wir führen derzeit eine Machbarkeitsuntersuchung durch, um Antworten auf diese Fragen zu finden. Bei einem Wellenkraftwerk kommt hinzu, dass Sie eine geeignete Küstenformation brauchen, und die finden Sie nicht immer dort, wo auch Strom gebraucht wird. Das heißt, dass wir alle Möglichkeiten für den Netzzugang eines Projekts genau untersuchen müssen. Was sprach gerade für Siadar? Boston: Nur wenige hundert Meter vor der Küste hat das Meer die optimale Tiefe, nämlich sieben Meter, und auch die geeigneten Wellen: kräftig, mit dem richtigen Rhythmus und es gibt genügend, weil das Wetter hier oben ja bekanntlich recht rau ist. Der Standort war auch deshalb interessant, weil die Idee für dieses Projekt hier geboren wurde. Auch die Fischer wären uns dankbar: Sie brauchen Schutz für ihre Boote. Die Technologie, die wir in Betracht ziehen, würde ihnen diesen Schutz bieten. Den Laien überrascht, dass nicht die Welle selbst, sondern der von ihr verursachte Luftzug die Turbinen antreibt. Boston: Die Kraft der Wellen ist so stark, dass sie die Turbinen zerstören könnte. Mit dem Einsatz von Luftturbinen haben wir einen Vorteil, da sich alle beweglichen Elemente außerhalb des Wassers und in einer sicheren Anlage befinden. Es gibt zahlreiche weitere Methoden, deren Nutzung wir eventuell auch in Betracht ziehen werden. Zunächst sind wir jedoch damit zufrieden, eine der sichersten und zuverlässigsten Technologien gefunden zu haben. Wie gesagt: Wir stehen noch ganz am Anfang, aber das Potenzial ist gewaltig. Auf neuen Wegen Aus Windkraft entstehen mittlerweile fünf Prozent des deutschen Stroms. Laufwasserkraftwerke sind in Deutschland seit mehr als 100 Jahren eine wichtige Quelle für die Stromerzeugung. RWE Spezial Energie aus Sonne lässt sich in Deutschland nur mit unverhältnismäßig hohem Aufwand gewinnen. Ölsaaten, Holz, Mais, Gülle, Stroh, vielleicht eines Tages auch Algen – für Energie aus Biomasse eignet sich eine Vielzahl von Grundstoffen. Kapazitäten fehlt in Deutschland der Platz; nur der Bau des Rheinkraftwerks Albbruck-Dogern, an dem RWE mehrheitlich beteiligt ist, bringt mit 24 Megawatt noch einmal größeren Zuwachs. Auch die Möglichkeiten der Windkraft sind in Deutschland – zumindest auf dem Festland – weitgehend ausgeschöpft. Während RWE npower Windparks in der Irischen See errichtet, „konzentrieren wir uns auf die Länder Spanien und Frankreich“, sagt Thomas Leitl, bei RWE Power Leiter Entwicklung Regenerative Energien. Das größte Potenzial hat Spanien, das seine Kapazitäten bis zum Jahr 2011 auf 20.000 Megawatt ausbauen will. RWE betreibt dort über das Tochterunternehmen Aersa mehrere Windparks mit einer Gesamtkapazität von 200 Megawatt. Und in Frankreich entsteht mithilfe von RWE bis zum Jahr 2008 der größte Windpark des Landes. Mit Biogas wurden in Deutschland vergangenes Jahr zwölf Milliarden Kilowattstunden Strom erzeugt. Damit liegt sein Anteil an den erneuerbaren Energien bei rund 20 Prozent. Die größte Hürde stellt der hohe logistische Aufwand beim Sammeln und Transportieren der Biomasse zu den Anlagen dar. Dennoch sieht RWE gute Chancen für diesen Energielieferanten: So können auf den rekultivierten Braunkohle-Tagebauflächen nachwachsende Rohstoffe gepflanzt werden. Eine 700-KilowattBiogasanlage in Neurath bei Köln, in der künftig Mais vergärt werden soll, ist bereits im Bau. Diese Biogasanlage und das Wellenkraftwerk in Siadar sind nur kleine Schritte. Doch sind die Pilotprojekte erfolgreich, eröffnen sich völlig neue Wege, um den Anteil erneuerbarer Energien an der Stromproduktion zu erhöhen. 137 138 RWE Spezial Eine globale Herausforderung 2020 K L I M A S C H U T Z W E LT W E I T Eine globale Herausforderung Unser Klima zu schonen ist eine Jahrhundertaufgabe, ganz gleich in welchem Teil der Welt. Deshalb verringert RWE nicht nur die Emissionen in den eigenen Kraftwerken, sondern hilft auch in anderen Ländern, Emissionen zu reduzieren. Bis 2012 gibt das Kyoto-Protokoll Wege und Möglichkeiten dafür vor. Für die Zeit danach sind Ideen zur globalen Klimavorsorge gefragt. Eine globale Herausforderung Die Fabrik der Abu Qir Fertilizer Co. in der Nähe von Alexandria ist für Ägypten sehr wichtig. 5,5 Millionen Tonnen Dünger verlassen jedes Jahr die Anlagen. Das Problem bei der Produktion: Die Salpetersäureanlage der Fabrik stieß Jahr für Jahr ca. 4.100 Tonnen Lachgas (N2O) aus, eines der schädlichsten Treibhausgase. Die Wirkung auf das Klima ist 310-mal größer als die von Kohlendioxid. Die jährlichen Emissionen entsprachen dem Ausstoß von fast 1,3 Millionen Tonnen CO2 oder den Abgasen von rund 500.000 Dieselmotoren mit einer Fahrleistung von 20.000 Kilometern. Unter anderem durch das Engagement von RWE ist diese Umweltverschmutzung seit November 2006 Geschichte. Seitdem produziert Abu Qir praktisch emissionsfrei. Ein rund 20 Meter hoher und 20 Tonnen schwerer EnviNOx®-Katalysator von KruppUhde filtert bei Temperaturen von mehr als 400 Grad Celsius fast 99 Prozent des Lachgases aus den Abgasen. Rund 5,5 Millionen Euro kostete der Einbau; die jährlichen Betriebskosten belaufen sich auf rund eine Million Euro. Die Investition wurde möglich, weil die Düngemittelfabrik jetzt Emissionszertifikate vergeben kann, auf die zahlreiche Unternehmen aus Industrienationen angewiesen sind. Eines von ihnen ist RWE Power. „Bis zum Jahr 2012 erwerben wir zu einem festgelegten Preis insgesamt 2,6 Millionen Emissionszertifikate mit diesem Projekt. Zusätzlich erhalten wir die Option, weitere Zertifikate zu Preisen zu kaufen, die an die Entwicklung eines Index gebunden sind“, erklärt Dr. Michael Fübi, der mit seinem Team die Verträge aushandelte. RWE Spezial Abu Qir ist eines von mittlerweile fast 500 Projekten weltweit, die nach dem Clean Development Mechanism (CDM) helfen, die Klimaerwärmung einzudämmen. Grundlage dafür ist das Kyoto-Protokoll von 1997, in dem sich 38 Industrienationen dazu verpflichten, in den Jahren 2008 bis 2012 den Ausstoß von Treibhausgasen in ihren Ländern um insgesamt 5,2 Prozent im Vergleich zu 1990 zu senken. Deutschland sagte im darauf aufbauenden EU Burden-Sharing Agreement von 1998 sogar zu, seine Emissionen um 21 Prozent zu vermindern. Doch auch nach 2012 müssen die Anstrengungen fortgesetzt werden, um den Klimawandel aufzuhalten. Der RWEVorstandsvorsitzende Harry Roels fordert: „Wir müssen schon heute über das Kyoto-Protokoll hinaus denken“. Um die Klimaziele zu erreichen, setzt die Europäische Union vornehmlich auf das System des Emissionshandels. Dabei vergeben nationale Regierungen an ihre Unternehmen CO2-Zertifikate. Die Zahl dieser Emissionsberechtigungen ist bewusst geringer als die erwarteten tatsächlichen Emissionen. Die Unternehmen haben drei Alternativen: Sie können in eigenen Anlagen die Emissionen senken, sie können CO2-Zertifikate zukaufen – oder sie sorgen dafür, dass andernorts weniger Emissionen entstehen, denn dem Weltklima ist es egal, von wo die Treibhausgase kommen; die Aufheizung der Atmosphäre ist ein globales Problem. Daher können Chemieunternehmen, Stahlhütten oder Stromproduzenten auch dadurch Zertifikate erwerben, indem sie mit Unternehmen aus anderen Industrieländern Klimaschutz weltweit dank Kyoto Dank des Kyoto-Protokolls sind Investitionen in den Klimaschutz für Unternehmen aus den Industriestaaten überall auf der Welt attraktiv – ob in Ägypten oder auf den Galapagosinseln. Je nach Höhe der eingesparten Emissionen in den Entwicklungsländern bekommen die Investoren Gutschriften, die sie in Emissionszertifikate umwandeln lassen können. Damit kommen sie andernorts ihrer Verpflichtung nach, den Ausstoß von Treibhausgasen zu verringern, denn: Dem Weltklima ist es egal, wo Emissionen eingespart werden. 139 140 RWE Spezial Eine globale Herausforderung kooperieren (Joint Implementation) oder helfen, die Emissionen in Schwellen- und Entwicklungsländern zu senken (Clean Development Mechanism). Dabei haben sich gerade CDM-Projekte zu Rennern entwickelt: „Wir sind überrascht vom Erfolg”, sagt Janos Pasztor, Koordinator des Sekretariats der United Nations Framework Convention on Climate Change (UNFCCC). Die UN-Behörde mit Sitz in Bonn sorgt für die Genehmigung jedes einzelnen Projekts und stellt für die CDM-Maßnahmen sogenannte Certified Emissions Reductions (CERs) aus, die dann im Heimatland des Investors an Stelle von Emissionsberechtigungen eingereicht werden können. Auch RWE ist auf diesem Markt aktiv: Michael Fübi hat 150 Millionen Euro zur Verfügung, um rund um den Globus in Projekte zu investieren, Emissionen zu senken und dafür CERs oder – bei JI-Projekten – Emission Reduction Units (ERUs) zu erhalten. Besonders interessiert sind die RWE-Spezialisten an Kooperationen, mit denen sich wie in Abu Qir die Emission von Lachgas verhindern lässt, denn hiermit wird ein großer Effekt für die Umwelt erzielt. Aber auch Vorhaben, mit denen Methangas aus Kohleminen und Mülldeponien aufgefangen oder Kohlendioxid aus Abgasen von Kraftwerksund Fernheizanlagen reduziert wird, sind für RWE interessant. Neben Ägypten konzentriert sich RWE bei der Suche auf Länder wie China, Indien, Südkorea und Südafrika. Entscheidend sind hier die Länderratings, die eine ausreichende Bonität für ein langfristiges Engagement bescheinigen. »Wir liegen über Plan« Interview mit Janos Pasztor, Koordinator im Climate Change Secretariat der UNFCCC, über den Erfolg der Klimaschutzanstrengungen, seine Arbeit, und wie es nach Ablauf des Kyoto-Protokolls im Jahr 2012 weitergeht. Herr Pasztor, wie viele Tonnen Kohlendioxid sind der Erde erspart geblieben, seit Sie im Herbst 2005 mit Ihrer Arbeit begonnen haben? Pasztor: Das ist nicht leicht auszurechnen. Ich kann nur schätzen: Aus allen Projekten, die wir bisher genehmigt haben oder die wir derzeit prüfen, werden sich bis zum Jahr 2012 Einsparungen in Höhe von 1,5 Milliarden Tonnen ergeben. Das ist eine enorme Zahl. Liegen Sie damit über Ihren Planungen? Pasztor: Im Kyoto-Protokoll haben sich die Unterzeichnerstaaten verpflichtet, ihre CO2-Emissionen bis zum Jahr 2012 um rund fünf Milliarden Tonnen zu reduzieren. Man schätzt, dass weniger als die Hälfte davon in Die Suche nach Partnern ist nicht einfach: Überall auf der Welt möchten Kommunen und Betriebe mit den Unternehmen aus Industrieländern zusammenarbeiten, um ihre Anlagen zu modernisieren und am Gewinn aus den CERs oder ERUs teilzuhaben. Damit das Team um Fübi seine Ressourcen noch effektiver einsetzen kann, hat RWE Power mit der österreichischen Carbon Projektentwicklung GmbH ein Joint-Venture gegründet. Die Österreicher haben langjährige Erfahrung mit Projekten zur Emissionsvermeidung. Sie organisierten beispielsweise die Investition in Abu Qir und arbeiten derzeit an einem zweiten Projekt: Anfang 2007 wurde in der südkoreanischen Feinchemiefabrik Hu-Chems – ähnlich wie im ägyptischen Abu Quir – ein Lachgasfilter installiert. Auch hier werden bis 2012 Emissionen von fast 1,3 Millionen Tonnen Kohlendioxid pro Jahr vermieden. Doch nicht immer müssen Projekte gleich Millionen Zertifikate einbringen. Auf San Cristóbal, einer der Galapagosinseln, entstehen bis zum Sommer 2007 drei Windkraftanlagen mit einer Kapazität von jeweils 800 Kilowatt. RWE als Mitglied von e8, einer Initiative der weltweit führenden Energieversorger für nachhaltige Energiewirtschaft, ist einer der Partner in diesem Projekt. Durch das Entwicklungsprogramm der Vereinten Nationen (UNDP) kommen so erneuerbare Energien auf die Galapagosinseln. Der Windpark wird etwa 50 Prozent des bislang mit Dieselöl erzeugten Stroms auf San Cristóbal ersetzen und so nicht nur die Emission von rund 2.900 Tonnen Kohlendioxid pro Jahr vermeiden, sondern auch die Gefahren für das Ökosystem vermindern, die mit dem Transport von Dieselöl einhergehen. den Industrieländern selbst eingespart werden kann, also bleiben mehr als 2,5 Milliarden Tonnen, die durch die flexiblen Klimaschutzinstrumente eingespart werden müssen. Davon entfällt der größte Teil auf den Clean Development Mechanism, also den Mechanismus für umweltverträgliche Entwicklung. Was die Zahl der Projekte angeht, haben wir unser Jahresziel schon im August erreicht. Das hat uns wirklich überrascht, denn es war nicht einfach, die unterschiedlichen Verfahren für die Prüfungen und Registrierungen in den Griff zu bekommen. Woher stammt das Geld für die Umweltinvestitionen? Pasztor: Oft kommt das Geld aus dem Land selbst. In China, Indien und Brasilien ist das bei der Hälfte aller Projekte der Fall; die Investoren verwerten dann die Zertifikatsrechte auf eigenes Risiko. Ansonsten hängt es davon ab, inwieweit die Länder ihre Kyoto-Verpflichtungen aus eigenen Anstrengungen erfüllen können. Österreich und Japan etwa kaufen sehr viele Emissionsrechte aus CDM-Projekten hinzu; Deutschland greift in weit geringerem Maße zu diesem Mittel. Welche Rolle spielt Joint Implementation, der zweite flexible Mechanismus, bei der Gemeinschaftsreduktion mit anderen Industrieländern? Pasztor: Eine wesentlich geringere Rolle, weil Joint Implementation ja auf nur wenige Länder beschränkt ist, im Wesentlichen sind das Russland, die Ukraine und Kasachstan. Wir rechnen bei diesen sogenannten Annex-1-Staaten mit insgesamt 120 Projekten. Wie geht es mit den CDM-Projekten weiter? Pasztor: Die ganz großen Projekte mit fünf oder zehn Millionen Tonnen Einsparungen wird es kaum mehr geben. Dafür kommen jetzt immer mehr kleine und mittlere Vorhaben auf den Markt. Das Angebot ist sehr groß, weil es für die betroffenen Länder und Unternehmen natürlich nur Vorteile hat. Die Nachfrage ist dagegen begrenzt, weil die Verpflichtungen des KyotoProtokolls ab einem gewissen Punkt erreicht sind. In welchen Ländern wird am meisten in CleanDevelopment-Mechanism-Projekte investiert? Pasztor: Hier dominieren eindeutig China, Indien und Brasilien; danach folgen Südkorea, Mexiko und Südafrika. Wenn Sie die reine Zahl der Projekte betrachten, dann ist die Verteilung über die Länder weltweit gar nicht so schlecht. Mit den Projekten in der Pipeline ist schon ein guter Teil des Wegs zurückgelegt. Ist Ihre Arbeit damit getan? Pasztor: So schnell geht das nicht. Die Projekte müssen in der Abwicklungsphase begleitet werden. Und viele Unternehmen gehen davon aus, dass es nach 2012 ein Anschlussprogramm geben wird. Ich denke nicht, dass der Klimaschutz in sechs Jahren abgeschlossen sein wird. 142 143 144 145 146 201 Gewinn- und Verlustrechnung Bilanz Kapitalflussrechnung Veränderung des Eigenkapitals Anhang Bestätigungsvermerk W E I T E R E I N F O R M AT I O N E N 202 Wesentliche Beteiligungen 205 Wertmanagement-Konzept des RWE-Konzerns 207 Organe und weitere Gremien 215 Glossar 218 Schlagwortverzeichnis 220 Impressum Finanzkalender Fünf-Jahres-Übersicht (Teil des Lageberichts) 141 An unsere Investoren KO N Z E R N A BSC H L USS Weitere Informationen Lagebericht Konzernabschluss Unsere Verantwortung RWE Spezial RWE Spezial Unsere Verantwortung Konzernabschluss Lagebericht Weitere Informationen An unsere Investoren 142 Gewinn- und Verlustrechnung · Bilanz Gewinn- und Verlustrechnung des RWE-Konzerns1 in Mio.€ (s. Anhang) 2006 2005 Umsatzerlöse (inkl. Erdgas-/Stromsteuer) (1) 44.256 39.487 Erdgas-/Stromsteuer (1) 1.385 1.301 42.871 38.186 Umsatzerlöse Bestandsveränderung der Erzeugnisse Andere aktivierte Eigenleistungen 86 38 134 95 Sonstige betriebliche Erträge (2) 1.710 2.323 Materialaufwand (3) 27.440 24.105 Personalaufwand (4) 4.900 4.969 Abschreibungen (5) 2.529 3.278 (6) (759) Davon: Firmenwert-Abschreibungen Sonstige betriebliche Aufwendungen (6) Ergebnis der betrieblichen Tätigkeit fortgeführter Aktivitäten 5.030 4.289 4.902 4.001 Ergebnis aus at-Equity-bilanzierten Beteiligungen (7) 408 529 Übriges Beteiligungsergebnis (7) 382 207 Finanzerträge (8) 2.882 2.401 Finanzaufwendungen (8) 4.917 3.982 3.657 3.156 982 1.086 Ergebnis fortgeführter Aktivitäten 2.675 2.070 Ergebnis nicht fortgeführter Aktivitäten 1.338 385 Ergebnis 4.013 2.455 Ergebnis fortgeführter Aktivitäten vor Steuern Ertragsteuern (9) Ergebnisanteile anderer Gesellschafter Nettoergebnis/Ergebnisanteile der Aktionäre der RWE AG Unverwässertes und verwässertes Ergebnis je Stamm- und Vorzugsaktie in € 224 2.231 6,84 3,97 Davon: aus fortgeführten Aktivitäten in € (4,46) (3,28) Davon: aus nicht fortgeführten Aktivitäten in € (2,38) (0,69) 1 Angepasste Vorjahreszahlen (29) 166 3.847 An unsere Investoren Lagebericht Unsere Verantwortung RWE Spezial Konzernabschluss Weitere Informationen 143 Immaterielle Vermögenswerte (10) 14.901 18.551 Sachanlagen (11) 26.034 36.089 Investment Properties (12) 225 476 At-Equity-bilanzierte Beteiligungen (13) 2.271 2.617 Übrige Finanzanlagen (14) 1.684 1.842 Finanzforderungen (15) 1.537 1.500 Sonstige Forderungen und sonstige Vermögenswerte (16) 1.093 6.815 Ertragsteueransprüche (17) 636 Latente Steuern (18) 3.618 3.790 51.999 71.680 Kurzfristiges Vermögen Vorräte (19) 2.226 2.257 Finanzforderungen (15) 2.945 3.155 Forderungen aus Lieferungen und Leistungen (20) 8.876 8.325 Sonstige Forderungen und sonstige Vermögenswerte (16) 7.673 11.112 154 276 Wertpapiere (21) 16.788 10.344 Flüssige Mittel (22) 2.794 1.431 41.456 37.778 93.455 109.458 31.12.06 31.12.05 13.439 11.431 Ertragsteueransprüche Zur Veräußerung bestimmte Vermögenswerte Passiva in Mio.€ Eigenkapital 878 (s. Anhang) (23) Anteile des RWE-Konzerns Anteile anderer Gesellschafter 672 926 14.111 12.357 Langfristige Schulden Rückstellungen (25) 28.632 28.064 Finanzverbindlichkeiten2 (26) 15.672 21.458 Übrige Verbindlichkeiten (28) 5.021 10.670 Latente Steuern (18) 3.077 4.873 52.402 65.065 Kurzfristige Schulden Rückstellungen (25) 5.434 4.784 Finanzverbindlichkeiten (26) 3.710 5.994 Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen (27) 8.148 7.497 Ertragsteuerverbindlichkeiten 123 Zur Veräußerung bestimmte Schulden Übrige Verbindlichkeiten 86 533 (28) 1 Angepasste Vorjahreszahlen 2 Davon: langfristige verzinsliche Finanzverbindlichkeiten 15.233 Mio. € (Vorjahr: 21.255 Mio. €) 9.527 13.142 26.942 32.036 93.455 109.458 Lagebericht 31.12.05 Unsere Verantwortung 31.12.06 RWE Spezial (s. Anhang) Langfristiges Vermögen Konzernabschluss Aktiva in Mio.€ Weitere Informationen Bilanz des RWE-Konzerns1 An unsere Investoren • Gewinn- und Verlustrechnung • Bilanz 144 Kapitalflussrechnung des RWE-Konzerns · Veränderung des Eigenkapitals des RWE-Konzerns Kapitalflussrechnung des RWE-Konzerns1 in Mio.€ (s. Anhang 33) 2006 2005 Ergebnis 4.013 2.455 Abschreibungen/Zuschreibungen 3.025 3.795 Veränderung der Rückstellungen 1.300 -279 293 148 -1.368 -1.005 54 -14 Veränderung der latenten Steuern Ergebnis aus dem Abgang von Anlagegegenständen und Wertpapieren Sonstige zahlungsunwirksame Erträge/Aufwendungen (im Wesentlichen aus At-equity-Bilanzierung) Veränderung des Nettoumlaufvermögens Cash Flow aus laufender Geschäftstätigkeit -534 204 6.783 5.304 -4.494 -3.667 322 197 -234 -471 Immaterielle Vermögenswerte/Sachanlagen/Investment Properties Investitionen Einnahmen aus Anlagenabgängen Akquisitionen, Beteiligungen Investitionen 7.532 635 Veränderung der Wertpapiere und Geldanlagen Einnahmen aus Anlagenabgängen/Desinvestments -5.597 1.257 Cash Flow aus der Investitionstätigkeit -2.471 -2.049 -9 -3 Dividenden/Ausschüttungen an RWE-Aktionäre und andere Gesellschafter -1.208 -1.070 Aufnahme von Finanzschulden 7.526 4.361 Kapitalveränderungen einschließlich anderer Gesellschafter Tilgung von Finanzschulden -9.257 -6.672 Cash Flow aus der Finanzierungstätigkeit -2.948 -3.384 1.364 -129 -1 34 Zahlungswirksame Veränderung der flüssigen Mittel Einfluss von Wechselkurs- und sonstigen Wertänderungen auf die flüssigen Mittel Veränderung der flüssigen Mittel 1.363 -95 Flüssige Mittel zum Anfang des Berichtszeitraums 1.431 1.526 Flüssige Mittel zum Ende des Berichtszeitraums 2.794 1.431 1 Angepasste Vorjahreszahlen An unsere Investoren Lagebericht Unsere Verantwortung RWE Spezial Konzernabschluss Weitere Informationen 145 Stand: 01.01.05 1.288 Anteile des RWEKonzerns Anteile anderer Gesellschafter Summe 9.581 874 10.455 -3 -3 -844 -168 -1.012 172 56 228 2.231 2.231 224 2.455 291 291 -57 234 11.431 926 12.357 -9 -9 -984 -136 -1.120 -835 51 -784 6.036 –126 943 Kapitalrückzahlung Dividendenzahlungen2 -844 Other Comprehensive Income 282 Ergebnis Übrige Veränderungen Stand: 31.12.05 1.440 1.288 7.714 156 -110 833 Kapitalrückzahlung Dividendenzahlungen -984 2 Other Comprehensive Income 64 Ergebnis Übrige Veränderungen Stand: 31.12.06 1.440 1.288 -899 3.847 3.847 166 4.013 -20 -20 -326 -346 13.439 672 14.111 10.557 220 -66 1 Angepasste Vorjahreszahlen 2 Wegen der Umgliederung von Minderheitenanteilen in die übrigen Verbindlichkeiten gemäß IAS 32 entsprechen die Dividendenzahlungen nicht den Dividenden/Ausschüttungen an RWE-Aktionäre und andere Gesellschafter in der Kapitalflussrechnung. Lagebericht 1.440 in Mio.€ GewinnAccumulated Other rücklage Comprehensive Income und Bilanz- Unterschied Marktgewinn aus der bewertung Währungs- von Finanzumrechnung instrumenten Unsere Verantwortung Kapitalrücklage der RWE AG RWE Spezial Gezeichnetes Kapital der RWE AG Konzernabschluss (s. Anhang 23) Weitere Informationen Veränderung des Eigenkapitals des RWE-Konzerns1 An unsere Investoren • Kapitalflussrechnung des RWE-Konzerns • Veränderung des Eigenkapitals des RWE-Konzerns 146 Erklärung des Vorstands · Allgemeine Grundlagen · Konsolidierungskreis Erklärung des Vorstands Für die Aufstellung, die Vollständigkeit und die Richtigkeit Funktionsfähigkeit der Kontrollsysteme werden kontinuier- des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts, der lich konzernweit geprüft. mit dem Lagebericht der RWE AG zusammengefasst ist, ist der Vorstand der RWE AG verantwortlich. Unser Risikomanagementsystem ist entsprechend den Anforderungen des „Gesetzes zur Kontrolle und Transparenz Der Konzernabschluss zum 31. Dezember 2006 wird nach im Unternehmensbereich“ (KonTraG) darauf ausgerichtet, den International Financial Reporting Standards (IFRS), wie dass der Vorstand potenzielle Risiken frühzeitig erkennen sie in der EU anzuwenden sind, aufgestellt. Die Vorjahres- und gegebenenfalls Gegenmaßnahmen einleiten kann. zahlen sind nach den gleichen Grundsätzen ermittelt worden. In Anwesenheit des Abschlussprüfers werden der KonzernDie internen Kontrollsysteme, der Einsatz konzernweit ein- abschluss, der zusammengefasste Lagebericht und der Prü- heitlicher Richtlinien sowie unsere Maßnahmen zur Aus- und fungsbericht im Prüfungsausschuss und in der Bilanzsitzung Weiterbildung der Mitarbeiter gewährleisten die Ordnungs- des Aufsichtsrats eingehend erörtert. Aus dem Bericht des mäßigkeit des Konzernabschlusses und des Konzernlage- Aufsichtsrats (Seiten 96 bis 100 dieses Geschäftsberichts) berichts. Die Einhaltung der gesetzlichen Vorschriften, der geht das Ergebnis der Prüfung durch den Aufsichtsrat konzerninternen Richtlinien sowie die Zuverlässigkeit und hervor. Essen, 12. Februar 2007 Der Vorstand Roels Bonekamp Fitting Pohlig Sturany Zilius An unsere Investoren Lagebericht Unsere Verantwortung RWE Spezial Konzernabschluss Weitere Informationen 147 Um die Klarheit der Darstellung zu verbessern, sind verschie- anzuwenden sind, und den ergänzend nach § 315a Abs. 1 dene Posten der Bilanz sowie der Gewinn- und Verlustrech- HGB anzuwendenden handelsrechtlichen Vorschriften nung zusammengefasst. Diese Posten werden im Anhang aufgestellt. Er entspricht auch den bis zum Bilanzstichtag gesondert ausgewiesen und erläutert. Die Gewinn- und Ver- verpflichtend in Kraft getretenen IFRS. lustrechnung ist nach dem Gesamtkostenverfahren gegliedert. Neben der Gewinn- und Verlustrechnung, der Bilanz und der Der Konzernabschluss wird in Euro aufgestellt. Alle Beträge Kapitalflussrechnung werden die Veränderungen des Eigen- sind – soweit nicht anders angegeben – in Millionen Euro kapitals gezeigt. Die Anhangangaben enthalten zudem eine (in Mio. €) ausgewiesen. Segmentberichterstattung. Der vorliegende Abschluss bezieht sich auf das Geschäfts- Konsolidierungskreis In den Konzernabschluss sind neben der RWE AG alle des Ergebnisses und der Verschuldung des Konzerns aus. wesentlichen in- und ausländischen Tochterunternehmen Tochterunternehmen mit negativem Ergebnis oder negati- einbezogen, die von der RWE AG unmittelbar oder mittelbar vem Eigenkapital werden grundsätzlich vollkonsolidiert. Konzernabschluss RWE Spezial jahr 2006 (1. Januar bis 31. Dezember). Lagebericht Der Konzernabschluss wird nach den IFRS, wie sie in der EU Unsere Verantwortung Allgemeine Grundlagen An unsere Investoren Anhang • Erklärung des Vorstands • Allgemeine Grundlagen • Konsolidierungskreis und Gemeinschaftsunternehmen werden nach der Equity- Die Aufstellung des Anteilsbesitzes des Konzerns gemäß Methode bilanziert. § 313 Abs. 2 Nr. 1 bis 4 und Abs. 3 HGB wird im elektronischen Bundesanzeiger bekannt gemacht. Auf den Seiten Anteile an Tochterunternehmen, an Gemeinschaftsunterneh- 202 bis 204 dieses Geschäftsberichts sind wesentliche in men oder an assoziierten Unternehmen, die aus Konzern- den Konzernabschluss einbezogene Tochterunternehmen, sicht von untergeordneter Bedeutung sind, werden nach at-Equity-bilanzierte Beteiligungen und sonstige Beteili- IAS 39 bilanziert. Die nicht vollkonsolidierten Tochterunter- gungen aufgeführt. nehmen machen insgesamt weniger als 1% des Umsatzes, Weitere Informationen beherrscht werden. Wesentliche assoziierte Unternehmen 148 Konsolidierungskreis · Konsolidierungsgrundsätze Im Berichtsjahr wurden acht Gesellschaften in Deutschland davon zwei außerhalb Deutschlands, wurden erstmals at- und 18 Gesellschaften außerhalb Deutschlands erstmals kon- Equity-bilanziert. 65 im Vorjahr at-Equity-bilanzierte Beteili- solidiert. 173 Gesellschaften, davon 148 außerhalb Deutsch- gungen, davon 56 außerhalb Deutschlands, sind veräußert lands, sind aus dem Konsolidierungskreis ausgeschieden; oder verschmolzen worden bzw. werden jetzt vollkonsolidiert. fünf, davon zwei außerhalb Deutschlands, sind verschmolzen Erst- und Entkonsolidierungen werden grundsätzlich zum worden. Drei assoziierte oder Gemeinschaftsunternehmen, Zeitpunkt des Übergangs der Beherrschung vorgenommen. Konsolidierungskreis Inland 31.12.06 Ausland 31.12.06 Gesamt 31.12.06 Gesamt 31.12.05 141 196 337 489 71 25 96 158 Anzahl der vollkonsolidierten Unternehmen Anzahl der at-Equity-bilanzierten Beteiligungen Folgende Anteilsaufstockungen bei Tochterunternehmen Nicht fortgeführte Aktivitäten (Discontinued Operations). sind zu erwähnen: Mit Vertrag vom 16. Oktober 2006 hat RWE das britische Wassergeschäft an Kemble Water Limited, ein Konsortium • Stredoceská plynárenská, a.s., Tschechien, Anteils- unter der Führung von Macquarie’s European Infrastructure aufstockung um 14,54 Prozentpunkte auf 96,68 %, Funds, verkauft. Die bislang im Bereich Wasser ausgewiese- Anschaffungskosten 18 Mio. €. ne RWE Thames Water plc wird daher in diesem Abschluss • Severoceská plynárenská, a.s., Tschechien, Anteils- als nicht fortgeführte Aktivität (Discontinued Operation) aufstockung um 27,97 Prozentpunkte auf 100,00 %, ausgewiesen. Nachfolgend sind wichtige Kennzahlen der Anschaffungskosten 46 Mio. €. Aktivitäten von RWE Thames Water dargestellt. Im Einklang • Severomoravská plynárenská, a.s., Tschechien, Anteils- mit IFRS 5 sind die Vorjahreszahlen in der Gewinn- und Ver- aufstockung um 9,60 Prozentpunkte auf 67,74%, lustrechnung angepasst worden; die Vorjahreszahlen in der Anschaffungskosten 21 Mio. €. Bilanz und in der Kapitalflussrechnung wurden dagegen • Východoceská plynárenská, a.s., Tschechien, Anteils- nicht angepasst. aufstockung um 16,52 Prozentpunkte auf 66,57 %, Anschaffungskosten 21 Mio. €. • Západoceská plynárenská, a.s., Tschechien, Anteils- Kennzahlen RWE Thames Water in Mio.€ 2006 2005 Umsatzerlöse 2.278 2.332 Aufwendungen/Erträge -1.806 -1.791 Laufendes Ergebnis vor Steuern nicht fortgeführter Aktivitäten 472 541 Für den Erwerb von Anteilen erstmals konsolidierter Gesell- Ertragsteuern -142 -136 schaften sind insgesamt 0 Mio. € (Vorjahr: 227 Mio. €) Ergebnis aus dem Abgang gezahlt worden. Ergebnis nicht fortgeführter Aktivitäten Zur Veräußerung bestimmte Vermögenswerte und Schulden. Die am 31. Dezember 2005 zur Veräußerung bestimmten Vermögenswerte und Schulden sind im Geschäftsjahr 2006 Cash Flow aus der Investitionstätigkeit -381 -970 vollständig abgegangen. Cash Flow aus der Finanzierungstätigkeit 139 -179 aufstockung um 47,88 Prozentpunkte auf 98,00 %, Anschaffungskosten 30 Mio. €. 991 1.321 405 in Mio.€ 2006 2005 Cash Flow aus laufender Geschäftstätigkeit 1.050 997 Aus dem Abschluss des Verkaufs der RWE Umwelt an Remondis im Geschäftsjahr 2005 ergaben sich nachträgliche Einzahlungen, die – nach Berücksichtigung von Steuern – mit 17 Mio. € als Ergebnis nicht fortgeführter Aktivitäten ausgewiesen werden. An unsere Investoren Lagebericht Unsere Verantwortung RWE Spezial Konzernabschluss Weitere Informationen 149 • Déldunántúli Gázszolgáltató Zrt., Ungarn Kennzahlen der RWE Umwelt dargestellt: Im Saldo sind aus dem Erwerb bzw. der Veräußerung Kennzahlen RWE Umwelt in Mio.€ 2005 Umsatzerlöse 614 Aufwendungen/Erträge -585 konsolidierter Gesellschaften langfristige Vermögenswerte (inkl. latenter Steuern) von -7.600 Mio. €, kurzfristige Vermögenswerte (ohne flüssige Mittel) von -2.011 Mio. €, flüssige Mittel in Höhe von -996 Mio. € sowie lang- und Laufendes Ergebnis vor Steuern nicht fortgeführter Aktivitäten 29 kurzfristige Schulden von -10.956 Mio. € übernommen Ertragsteuern -15 bzw. abgegeben worden. Ergebnis aus dem Abgang -34 Ergebnis nicht fortgeführter Aktivitäten -20 Die Summe der Verkaufspreise von veräußerten Tochterunternehmen betrug 7.752 Mio. € (Vorjahr: 205 Mio. €), in Mio.€ 2005 Cash Flow aus laufender Geschäftstätigkeit 341 Cash Flow aus der Investitionstätigkeit -402 Cash Flow aus der Finanzierungstätigkeit 19 die durch flüssige Mittel beglichen wurden. Weitere Informationen zu wesentlichen Anteilsverkäufen enthält der Lagebericht auf Seite 35. Folgende wesentliche Verkäufe von Anteilen an Tochter- Die Einflüsse, die sich aus der Änderung des Konsolidie- unternehmen und at-Equity-bilanzierten Beteiligungen sind rungskreises ergeben haben, sind – soweit von besonderer zu erwähnen: Bedeutung – im Anhang vermerkt. Tochterunternehmen: • RWE Solutions-Gruppe (38 vollkonsolidierte Unternehmen) Lagebericht führte Aktivitäten ausgewiesen. Nachfolgend sind wichtige Unsere Verantwortung • Prazská plynárenská, a.s., Tschechien RWE Spezial At-Equity-bilanzierte Beteiligungen: veräußerten Aktivitäten der RWE Umwelt als nicht fortge- Konzernabschluss Im Vorjahr wurden die mit Vertrag vom 28. September 2004 An unsere Investoren Anhang • Konsolidierungskreis • Konsolidierungsgrundsätze Weitere Informationen • Harpen Immobilien GmbH & Co. KG, Dortmund Konsolidierungsgrundsätze Die in die Konsolidierung einbezogenen Abschlüsse der in- werte, Schulden und Eventualschulden der Tochterunter- und ausländischen Unternehmen werden nach einheitlichen nehmen werden dabei – unabhängig von der Höhe des Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden aufgestellt. Toch- Minderheitenanteils – mit ihren vollen beizulegenden Zeit- terunternehmen mit abweichendem Abschluss-Stichtag werten angesetzt. Immaterielle Vermögenswerte sind stellen grundsätzlich einen Zwischenabschluss zum Konzern- gesondert vom Geschäfts- oder Firmenwert zu bilanzieren, abschluss-Stichtag auf. wenn sie vom Unternehmen trennbar sind oder aus einem vertraglichen oder anderen Recht resultieren. Bei der Kauf- Unternehmenszusammenschlüsse werden nach der Erwerbs- preisallokation werden gemäß IFRS 3 Restrukturierungs- methode bilanziert. Danach wird bei der Kapitalkonsolidie- rückstellungen nicht neugebildet. Verbleibende aktive rung der Kaufpreis mit dem neu bewerteten anteiligen Unterschiedsbeträge werden als Geschäfts- oder Firmen- Nettovermögen der erworbenen Tochterunternehmen zum werte aktiviert. Negative Unterschiedsbeträge aus der Erst- Erwerbszeitpunkt verrechnet. Die ansatzfähigen Vermögens- konsolidierung werden erfolgswirksam aufgelöst. 150 Konsolidierungsgrundsätze · Währungsumrechnung · Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden Aktivierte Geschäfts- oder Firmenwerte werden nicht plan- Diese Konsolidierungsgrundsätze gelten auch für die mäßig abgeschrieben, sondern jährlich sowie bei Vorliegen nach der Equity-Methode bilanzierten Beteiligungen. von Anhaltspunkten für eine Wertminderung einem Wert- Hierbei werden bilanzierte Geschäfts- oder Firmenwerte haltigkeitstest (Impairment-Test) unterzogen. Im Zuge einer im Beteiligungsansatz ausgewiesen. Auch diese Geschäfts- Entkonsolidierung werden die Restbuchwerte der aktivierten oder Firmenwerte werden nicht planmäßig abgeschrieben. Geschäfts- oder Firmenwerte bei der Berechnung des Ver- Außerplanmäßige Abschreibungen des Equity-Wertes äußerungserfolgs berücksichtigt. werden – falls erforderlich – im Ergebnis aus at-Equitybilanzierten Beteiligungen ausgewiesen. Die Abschlüsse Aufwendungen und Erträge sowie Forderungen und Verbind- der nach der Equity-Methode bilanzierten Beteiligungen lichkeiten zwischen den konsolidierten Unternehmen werden werden nach einheitlichen Bilanzierungs- und Bewertungs- eliminiert. Zwischenergebnisse werden herausgerechnet. methoden aufgestellt. Währungsumrechnung Die Gesellschaften bewerten in ihren Einzelabschlüssen betreiben. Differenzen gegenüber der Vorjahresumrechnung nicht monetäre Posten in fremder Währung zum Bilanzstich- werden als erfolgsneutrale Veränderung im Other Compre- tag mit dem Kurs, der am Tag der Erstverbuchung galt. hensive Income ausgewiesen. Geschäfts- oder Firmenwerte Monetäre Posten werden mit dem Kurs am Bilanzstichtag werden als Vermögenswerte der wirtschaftlich selbststän- umgerechnet. Bis zum Bilanzstichtag eingetretene Kursge- digen ausländischen Teileinheiten mit dem Stichtagskurs winne und -verluste aus der Bewertung von monetären Aktiva umgerechnet. Bei Aufwands- und Ertragsposten erfolgt die bzw. monetären Passiva in fremder Währung werden ergeb- Umrechnung mit Jahresdurchschnittskursen. Jahresabschlüs- niswirksam in den sonstigen betrieblichen Aufwendungen se von Konzerngesellschaften, die ihren Sitz in einem Hoch- bzw. Erträgen berücksichtigt. inflationsland haben, werden gemäß IAS 29 umgerechnet. Im Geschäftsjahr und im Vorjahr hatte kein wesentliches Als Umrechnungsverfahren für die Abschlüsse ausländischer Unternehmen seinen Sitz in einem Hochinflationsland. Bei Gesellschaften wird die funktionale Währungsumrechnung der Umrechnung der Eigenkapitalfortschreibung ausländi- angewendet. Im Konzernabschluss werden die Bilanzposten scher Unternehmen, die nach der Equity-Methode bilanziert aller ausländischen Gesellschaften am Bilanzstichtag zu werden, wird entsprechend vorgegangen. Tagesmittelkursen in Euro umgerechnet, da die in den Konzernabschluss einbezogenen wesentlichen Auslandsgesell- Für die Währungsumrechnung wurden u.a. folgende schaften ihr Geschäft selbstständig in ihrer Landeswährung Wechselkurse zugrunde gelegt: Wechselkurse Durchschnitt Stichtag in € 2006 2005 31.12.06 31.12.05 1 US-Dollar 0,79 0,81 0,76 0,85 1 Pfund Sterling 1,47 1,46 1,49 1,46 100 tschechische Kronen 3,54 3,36 3,64 3,45 100 ungarische Forint 0,38 0,40 0,40 0,40 1 polnischer Zloty 0,26 0,25 0,26 0,26 An unsere Investoren Lagebericht Unsere Verantwortung RWE Spezial Konzernabschluss Weitere Informationen 151 Mittelzuflüssen anderer Vermögenswerte oder anderer Grup- Geschäfts- oder Firmenwerten weisen eine bestimmbare pen von Vermögenswerten sind), wird die Abschreibung auf Nutzungsdauer auf und werden deshalb planmäßig linear der Basis des erzielbaren Betrags dieser Einheit ermittelt. abgeschrieben. Software für kaufmännische und technische Übersteigt dabei der Buchwert einer Zahlungsmittel generie- Anwendungen wird über drei bis fünf Jahre abgeschrieben; renden Einheit, der ein Geschäfts- oder Firmenwert zugeord- die Nutzungsdauer von Wegenutzungsverträgen im Strom- net wurde, den erzielbaren Betrag, so wird zunächst der und Gasbereich und von sonstigen Nutzungsrechten beträgt zugeordnete Geschäfts- oder Firmenwert in Höhe des Diffe- bis zu 20 Jahre. Konzessionen im Wasserbereich laufen über renzbetrags außerplanmäßig abgeschrieben. Der darüber einen Zeitraum von bis zu 50 Jahren. Aktivierte Kundenbe- hinausgehende Abwertungsbedarf wird durch anteilige ziehungen werden über eine Nutzungsdauer von zehn Jah- Reduzierung der Buchwerte der übrigen Vermögenswerte ren abgeschrieben. Die Nutzungsdauern und Abschreibungs- der Zahlungsmittel generierenden Einheit berücksichtigt. methoden unterliegen einer jährlichen Überprüfung. Wenn der Grund für eine früher vorgenommene außerplanmäßige Abschreibung entfallen ist, werden die Vermögens- Geschäfts- oder Firmenwerte werden nicht planmäßig abge- werte zugeschrieben, wobei der durch Zuschreibung erhöhte schrieben, sondern jährlich sowie bei Vorliegen von Anhalts- Buchwert nicht die fortgeführten Anschaffungs- oder Her- punkten für eine Wertminderung einem Werthaltigkeitstest stellungskosten übersteigen darf. Bei Geschäfts- oder Fir- (Impairment-Test) unterzogen. menwerten werden keine Zuschreibungen vorgenommen. Entwicklungsausgaben werden aktiviert, wenn ein neu ent- Sachanlagen werden mit den fortgeführten Anschaffungs- wickeltes Produkt oder Verfahren eindeutig abgegrenzt wer- oder Herstellungskosten bilanziert. Fremdkapitalkosten wer- den kann, technisch realisierbar ist und entweder die eigene den nicht als Teil der Anschaffungs- oder Herstellungskosten Nutzung oder die Vermarktung vorgesehen ist. Weiterhin aktiviert. Die Anschaffungs- oder Herstellungskosten von setzt die Aktivierung voraus, dass den Entwicklungsausga- Sachanlagen enthalten gegebenenfalls auch die geschätzten ben mit hinreichender Wahrscheinlichkeit künftige Finanz- Ausgaben für die Stilllegung von Anlagen oder die Wieder- mittelzuflüsse gegenüberstehen werden. Aktivierte Entwick- nutzbarmachung von Flächen. Instandhaltungs- und Repara- lungsausgaben werden planmäßig über den erwarteten turkosten werden als Aufwand erfasst. Verkaufszeitraum der Produkte abgeschrieben. Forschungsausgaben werden in der Periode ihrer Entstehung als Auf- Die Bilanzierung von Explorationsbohrungen folgt der wand erfasst. Successful-Efforts-Methode, d.h. die Aktivierung von Explorationsausgaben ist auf erfolgreiche Projekte beschränkt. Zu Immaterielle Vermögenswerte werden außerplanmäßig aktivieren sind z.B. ausschließlich Bohrungen, die mit der abgeschrieben, wenn der erzielbare Betrag des Vermögens- Entdeckung von Rohöl- oder Gasvorkommen in Zusammen- wertes den Buchwert unterschreitet. Ist der Vermögenswert hang stehen. Ausgaben für Seismik und Geologie werden als Teil einer Zahlungsmittel generierenden Einheit (kleinste Aufwand erfasst. Lagebericht Sämtliche immaterielle Vermögenswerte mit Ausnahme von Unsere Verantwortung zuflüsse erzeugen, die weitestgehend unabhängig von den RWE Spezial identifizierbare Gruppe von Vermögenswerten, die Mittel- ten Anschaffungs- oder Herstellungskosten bilanziert. Konzernabschluss Immaterielle Vermögenswerte werden mit den fortgeführ- Weitere Informationen Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden An unsere Investoren Anhang • Konsolidierungsgrundsätze • Währungsumrechnung • Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden 152 Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden Sachanlagen, mit Ausnahme von Grund und Boden sowie beziehen. Die abnutzbaren Investment Properties werden grundstücksgleichen Rechten, werden grundsätzlich linear über eine Laufzeit von zwölf bis 80 Jahren linear abgeschrie- abgeschrieben, sofern nicht in Ausnahmefällen ein anderer ben. Der beizulegende Zeitwert der Investment Properties Abschreibungsverlauf dem Nutzungsverlauf besser gerecht wird im Anhang unter (12) angegeben. Er wird nach inter- wird. Die planmäßigen Abschreibungen für unsere typischen national anerkannten Bewertungsmethoden, z.B. der Dis- Anlagen werden nach folgenden konzerneinheitlichen Nut- counted-Cash-Flow-Methode, ermittelt oder aus dem aktuel- zungsdauern bemessen: len Marktpreis vergleichbarer Immobilien abgeleitet. Nutzungsdauer in Jahren Gebäude Die außerplanmäßige Abschreibung von Investment Proper12 – 80 Technische Anlagen ties folgt den für immaterielle Vermögenswerte beschriebenen Grundsätzen. Wenn der Grund für eine früher vorgenom- Thermische Kraftwerke 15 – 20 mene außerplanmäßige Abschreibung entfallen ist, werden Stromnetze 20 – 35 die Vermögenswerte zugeschrieben, wobei der infolge einer Wasserleitungsnetze 20 – 100 Zuschreibung erhöhte Buchwert nicht die fortgeführten Gas- und Wasserspeicher 20 – 100 Anschaffungs- oder Herstellungskosten übersteigen darf. Gasverteilungsanlagen 14 – 20 Anlagen im Bergbau 4 – 25 Anteile an at-Equity-bilanzierten Beteiligungen werden Anlagen im Maschinenbau und elektrotechnischen Bau 4 – 15 zunächst mit den Anschaffungskosten und in den Folgeperio- Grubenaufschlüsse im Bergbau Explorationsbohrungen der RWE Dea 33 - 35 bis zu 28 den mit dem fortgeschriebenen anteiligen Nettovermögen bilanziert. Dabei werden die Buchwerte jährlich um die anteiligen Ergebnisse, ausgeschütteten Dividenden und Im Wege des Finanzierungsleasings gemietete Sachanlagen sonstigen Eigenkapitalveränderungen erhöht bzw. vermin- werden in Höhe des beizulegenden Zeitwertes bzw. des dert. Ein bilanzierter Geschäfts- oder Firmenwert wird im niedrigeren Barwertes der Mindestleasingraten aktiviert und Beteiligungsansatz ausgewiesen. Eine planmäßige Abschrei- linear über die voraussichtliche Nutzungsdauer bzw. über bung der Geschäfts- oder Firmenwerte findet nicht statt. kürzere Vertragslaufzeiten abgeschrieben. Nach der Equity-Methode bilanzierte Unternehmen werden außerplanmäßig abgeschrieben, wenn der erzielbare Betrag Die außerplanmäßige Abschreibung von Sachanlagen folgt den Buchwert unterschreitet. den für immaterielle Vermögenswerte beschriebenen Grundsätzen. Wenn der Grund für eine früher vorgenommene Die unter den übrigen Finanzanlagen ausgewiesenen außerplanmäßige Abschreibung entfallen ist, werden die Anteile an nicht konsolidierten Tochterunternehmen, an Vermögenswerte zugeschrieben, wobei der infolge einer nicht nach der Equity-Methode bilanzierten assoziierten Zuschreibung erhöhte Buchwert nicht die fortgeführten Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen sowie die Anschaffungs- oder Herstellungskosten übersteigen darf. übrigen Beteiligungen und die langfristigen Wertpapiere gehören fast ausnahmslos der Kategorie „Zur Veräußerung Investment Properties (als Finanzinvestition gehaltene verfügbar“ an. Sie werden sowohl bei der Erstbilanzierung Immobilien) umfassen alle Immobilien, die zur Erzielung als auch in den Folgeperioden mit dem beizulegenden Zeit- von Mieteinnahmen oder langfristigen Wertsteigerungen wert angesetzt, sofern dieser Wert verlässlich ermittelbar ist. gehalten und nicht in der Produktion oder für Verwaltungs- Die Erstbewertung erfolgt am Erfüllungstag. Unrealisierte zwecke eingesetzt werden. Sie werden zu fortgeführten Gewinne und Verluste werden unter Berücksichtigung laten- Anschaffungs- oder Herstellungskosten bewertet. In die ter Steuern im Other Comprehensive Income erfasst. Bei erstmalige Bewertung sind auch Transaktionskosten einzu- Veräußerung wird der Gewinn oder Verlust erfolgswirksam. An unsere Investoren Lagebericht Unsere Verantwortung RWE Spezial Konzernabschluss Weitere Informationen 153 latente Steuern werden je Gesellschaft bzw. Organkreis mitDie Forderungen umfassen die Finanzforderungen, die For- einander saldiert. derungen aus Lieferungen und Leistungen sowie sonstige Forderungen. Forderungen und sonstige Vermögenswerte Vorräte sind diejenigen Vermögenswerte, die zum Verkauf werden bis auf derivative Finanzinstrumente mit den fort- im normalen Geschäftsgang gehalten werden (fertige geführten Anschaffungskosten bewertet. Erforderliche Wert- Erzeugnisse und Waren), die sich in der Herstellung befinden berichtigungen orientieren sich am tatsächlichen Ausfall- (unfertige Erzeugnisse und Leistungen) oder die im Zuge der risiko. In den Forderungen aus Lieferungen und Leistungen Herstellung von Produkten bzw. der Erbringung von Dienst- von Versorgungsbetrieben sind erhaltene Abschlagszahlungen leistungen verbraucht werden (Roh-, Hilfs- und Betriebs- auf den abgegrenzten noch nicht abgelesenen Verbrauch stoffe einschließlich Kernbrennelementen und Vorabraum unserer Kunden verrechnet. des Braunkohlebergbaus). Die unter den Finanzforderungen ausgewiesenen Ausleihun- Die Vorräte werden zu Anschaffungs- oder Herstellungskos- gen des Unternehmens sind mit den fortgeführten Anschaf- ten oder zu niedrigeren Nettoveräußerungswerten ange- fungskosten bewertet. Marktüblich verzinsliche Ausleihun- setzt. Die Herstellungskosten umfassen die produktionsori- gen werden zum Nominalwert bilanziert, zinslose bzw. entierten Vollkosten; sie werden auf der Grundlage der nor- niedrig verzinsliche Ausleihungen werden grundsätzlich mit malen Kapazität ermittelt. Im Einzelnen enthalten die Her- ihrem abgezinsten Betrag unter Verwendung eines risiko- stellungskosten neben den direkt zurechenbaren Kosten adäquaten Zinssatzes bilanziert. angemessene Teile der notwendigen Material- und Fertigungsgemeinkosten einschließlich fertigungsbedingter CO2-Emissionsrechte werden als immaterielle Vermögens- Abschreibungen. Fremdkapitalkosten werden nicht als Teil werte bilanziert und unter den sonstigen Vermögenswerten der Anschaffungs- oder Herstellungskosten aktiviert. Für die ausgewiesen. Sie werden zu Anschaffungskosten bewertet; Bewertung werden in der Regel Durchschnittswerte herange- eine planmäßige Abschreibung findet nicht statt. zogen. Der Abraumverbrauch des Braunkohlebergbaus wird nach dem Fifo-Verfahren ermittelt. Latente Steuern resultieren aus temporären Unterschieden zwischen IFRS- und Steuerbilanzen der Einzelgesellschaften Soweit bei früher abgewerteten Vorräten der Nettoveräuße- sowie aus Konsolidierungsvorgängen. Die aktiven latenten rungswert gestiegen ist, wird die daraus resultierende Wert- Steuern umfassen auch Steuerminderungsansprüche, die aufholung als Minderung des Materialaufwands erfasst. sich aus der erwarteten Nutzung bestehender Verlustvorträge in Folgejahren ergeben. Latente Steuern sind dann zu Kernbrennelemente werden mit den fortgeführten Anschaf- aktivieren, wenn ihre Realisierung mit ausreichender Sicher- fungskosten bewertet. Die Abschreibungen werden arbeits- heit gewährleistet ist. Die Höhe der latenten Steuern wird abhängig nach dem Verbrauch und leistungsabhängig nach auf der Basis der Steuersätze ermittelt, die in den einzelnen der Nutzungsdauer des Reaktors ermittelt. Ländern zum Realisationszeitpunkt gelten bzw. erwartet werden. Dabei werden die am Bilanzstichtag gültigen bzw. verabschiedeten steuerlichen Vorschriften berücksichtigt. Für die Berechnung der inländischen latenten Steuern wird wie im Vorjahr ein Steuersatz von 39,4% herangezogen. Er ergibt Lagebericht schnittlichen Gewerbeertragsteuersatz. Aktive und passive Unsere Verantwortung abgeschrieben. RWE Spezial Solidaritätszuschlag von 5,5 % sowie dem konzerndurch- Konzernabschluss sich aus dem Körperschaftsteuersatz von 25,0 % und dem rung eines Vermögenswertes vor, wird dieser erfolgswirksam Weitere Informationen Liegen objektive substanzielle Hinweise für eine Wertminde- An unsere Investoren Anhang • Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden 154 Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden Unter den als kurzfristig ausgewiesenen Wertpapieren sind Zur Veräußerung bestimmte langfristige Vermögenswerte im Wesentlichen die Wertpapiere in den Spezialfonds sowie werden nicht mehr planmäßig abgeschrieben, sondern mit festverzinsliche Titel mit einer Restlaufzeit bei Erwerb von ihrem beizulegenden Zeitwert abzüglich Veräußerungskos- mehr als drei Monaten und weniger als einem Jahr erfasst. ten angesetzt, sofern dieser niedriger ist als der Buchwert. Die Wertpapiere gehören ausnahmslos der Kategorie „Zur Veräußerung verfügbar“ an und werden mit dem beizule- Ergebnisse aus der Bewertung einzelner zur Veräußerung genden Zeitwert angesetzt. Bei der Erstbewertung werden bestimmter Vermögenswerte und von Veräußerungsgruppen Transaktionskosten berücksichtigt, die direkt dem Erwerb werden bis zur endgültigen Veräußerung im Ergebnis aus des finanziellen Vermögenswertes zuzurechnen sind; die fortgeführten Aktivitäten ausgewiesen. Erstbewertung erfolgt zum Erfüllungstag. Unrealisierte Gewinne und Verluste werden unter Berücksichtigung laten- Gewinne oder Verluste aus der Bewertung von zur Veräuße- ter Steuern im Other Comprehensive Income erfasst. Bei rung bestimmten Geschäftsbereichen mit dem beizulegen- Veräußerung wird der Gewinn oder Verlust erfolgswirksam. den Zeitwert abzüglich Veräußerungskosten werden als Liegen objektive substanzielle Hinweise für eine Wertminde- Ergebnis aus nicht fortgeführten Aktivitäten ausgewiesen. rung eines Vermögenswertes vor, wird dieser erfolgswirksam Das gilt auch für Ergebnisse aus der Geschäftstätigkeit abgeschrieben. bzw. aus der Veräußerung dieser Unternehmensbereiche. Finanzielle Vermögenswerte werden ausgebucht, wenn die Die konzernweiten Aktienoptionsprogramme werden als vertraglichen Rechte auf Zahlungsmittelzuflüsse aus dem aktienbasierte Vergütungen mit Barausgleich bilanziert. Vermögenswert auslaufen oder der finanzielle Vermögens- Zum jeweiligen Stichtag wird eine Rückstellung in Höhe des wert übertragen wird. Letzteres ist dann der Fall, wenn alle zeitanteiligen beizulegenden Zeitwertes der Zahlungsver- wesentlichen Chancen und Risiken, die mit dem Eigentum pflichtung gebildet, Änderungen des beizulegenden Zeit- an dem Vermögenswert verbunden sind, übertragen werden wertes werden erfolgswirksam erfasst. Der beizulegende oder die Verfügungsmacht über den Vermögenswert abge- Zeitwert der Optionen wird mithilfe anerkannter finanz- geben wird. wirtschaftlicher Modelle bestimmt. Flüssige Mittel umfassen Kassenbestände, Guthaben bei Rückstellungen werden für sämtliche am Bilanzstichtag Kreditinstituten sowie kurzfristig veräußerbare festverzins- gegenüber Dritten bestehenden rechtlichen oder faktischen liche Wertpapiere mit einer Restlaufzeit bei Erwerb von bis Verpflichtungen gebildet, die auf vergangenen Ereignissen zu drei Monaten. beruhen, die zukünftig wahrscheinlich zu einem Abfluss von Ressourcen führen und deren Höhe verlässlich geschätzt Als „Zur Veräußerung bestimmte Vermögenswerte“ sind werden kann. Die Rückstellungen werden mit ihrem voraus- Vermögenswerte ausgewiesen, die in ihrem gegenwärtigen sichtlichen Erfüllungsbetrag angesetzt und nicht mit Erstat- Zustand veräußert werden können und deren Veräußerung tungsansprüchen saldiert. Rückstellungen, denen eine sehr wahrscheinlich ist. Dabei kann es sich um einzelne lang- große Zahl gleichartiger Ereignisse zugrunde liegt, werden fristige Vermögenswerte, um Gruppen von Vermögenswer- mit ihrem Erwartungswert bilanziert. ten (Veräußerungsgruppen) oder um Unternehmensbestandteile (nicht fortgeführte Aktivitäten) handeln. Schulden, die Alle langfristigen Rückstellungen werden mit ihrem auf den zusammen mit Vermögenswerten in einer Transaktion abge- Bilanzstichtag abgezinsten voraussichtlichen Erfüllungsbe- geben werden sollen, sind Bestandteil einer Veräußerungs- trag bilanziert. Der Erfüllungsbetrag umfasst auch die am gruppe oder nicht fortgeführten Aktivität und werden als Bilanzstichtag zu berücksichtigenden Kostensteigerungen. „Zur Veräußerung bestimmte Schulden“ ebenfalls geson- Bei Stilllegungs-, Rekultivierungs- und ähnlichen Rückstellun- dert ausgewiesen. gen werden geänderte Schätzungen bezüglich des zeitlichen An unsere Investoren Lagebericht Unsere Verantwortung RWE Spezial Konzernabschluss Weitere Informationen 155 zugehörigen Vermögenswert. Überschreitet eine Verminde- steigen, über die durchschnittliche erwartete Restlebensar- rung den Buchwert des zugehörigen Vermögenswertes, ist beitszeit der berechtigten Mitarbeiter erfolgswirksam erfasst. der überschießende Betrag direkt erfolgswirksam zu erfassen. Rückstellungen werden gegen den Aufwandsposten Bei beitragsorientierten Versorgungsplänen geht das Unter- aufgelöst, gegen den die Rückstellung gebildet worden ist. nehmen über die Entrichtung von Beitragszahlungen an zweckgebundene Fonds hinaus keine weiteren Verpflichtun- Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen gen ein. Die Beitragszahlungen werden als Aufwand erfasst werden für leistungsorientierte Versorgungspläne gebildet. und im Personalaufwand ausgewiesen. Dabei handelt es sich um Verpflichtungen des Unternehmens aus Anwartschaften und laufenden Leistungen an Die Entsorgungsrückstellungen im Kernenergiebereich basie- berechtigte aktive und ehemalige Mitarbeiter und Hinterblie- ren auf öffentlich-rechtlichen Verpflichtungen sowie auf Auf- bene. Die Verpflichtungen beziehen sich insbesondere auf lagen, die in den Betriebsgenehmigungen festgeschrieben Ruhegelder; diese sind teils als Grund-, teils als Zusatzversor- sind. Der Rückstellungsbetrag für die Entsorgung von Kern- gung ausgestaltet. Die individuellen Zusagen basieren auf brennelementen umfasst die zu erwartenden Kosten, insbe- branchen- oder länderspezifischen Leistungen; sie bemessen sondere die Kosten der Wiederaufarbeitung auf der Basis sich in der Regel nach der Dauer der Betriebszugehörigkeit vertraglicher Vereinbarungen und die Kosten der direkten und der Vergütung der Mitarbeiter. Wegen ihres Versorgungs- Endlagerung. Entsprechend sind in den Rückstellungen charakters werden die Verpflichtungen der US-Konzerngesell- Kosten für Transport, Abfallbehandlung, -rücknahme und schaften für die Krankheitskosten der Mitarbeiter nach deren Zwischenlagerung berücksichtigt. Eintritt in den Ruhestand ebenfalls unter den Pensionsrückstellungen und ähnlichen Verpflichtungen ausgewiesen. Der Rückstellungsbetrag für die Stilllegung von Kernkraftwerksanlagen basiert ebenfalls auf den zu erwartenden Der Rückstellungsbewertung von leistungsorientierten Ver- Kosten. Der Ermittlung der zu erwartenden Kosten für die sorgungsplänen liegt die Methode der laufenden Einmalprä- Nachbetriebsphase und den Rückbau liegen externe Fach- mien (Projected-Unit-Credit-Methode) zugrunde. Bei diesem gutachten zugrunde, die von einer vollständigen Anlagen- Anwartschaftsbarwertverfahren werden nicht nur die am beseitigung ausgehen. Stichtag bekannten Renten und erworbenen Anwartschaften, sondern auch künftig zu erwartende Steigerungen von Weiterhin werden Beträge für sonstige Entsorgungsmaßnah- Gehältern und Renten berücksichtigt. Die Berechnung beruht men (Entsorgung radioaktiver Betriebsabfälle) zurückgestellt. auf versicherungsmathematischen Gutachten unter Berücksichtigung biometrischer Daten. Die Rückstellung wird in Die Entsorgungsrückstellungen enthalten auch die nach Höhe des Vermögens der zur Deckung der Pensionsverpflich- Angaben des Bundesamtes für Strahlenschutz berechneten tung gebildeten Fonds gekürzt. Der Dienstzeitaufwand, d.h. Kosten der Endlagerung einschließlich Vorfinanzierungs- der Anstieg der Verpflichtung, der auf die von den Arbeit- kosten. Die Rückstellungen werden voraussichtlich bis zum nehmern in der Berichtsperiode erbrachten Arbeitsleistun- Jahr 2080 verbraucht. gen entfällt, wird im Personalaufwand, der Zinsaufwand sowie die erwarteten Fondserträge werden im Finanzergebnis ausgewiesen. Lagebericht tungsumfang und dem Zeitwert des Planvermögens über- Unsere Verantwortung bestehenden Rückstellung als auch in gleicher Höhe beim RWE Spezial soweit sie 10 % des höheren Betrags aus dem Verpflich- Konzernabschluss Versicherungsmathematische Gewinne und Verluste werden, des Zinssatzes berücksichtigt, und zwar sowohl bei der Weitere Informationen Anfalls oder der Höhe der Auszahlungen sowie Änderungen An unsere Investoren Anhang • Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden 156 Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden Die am Bilanzstichtag bestehenden und bei Bilanzaufstel- Rechnungsabgrenzungsposten sowie die von Kunden erhal- lung erkennbaren Verpflichtungen zur Wiedernutzbarma- tenen Anzahlungen werden unter den übrigen Verbindlich- chung sowie aus verursachten oder bereits eingetretenen keiten passiviert. Zu den Rechnungsabgrenzungsposten zäh- Bergschäden werden durch bergbaubedingte Rückstellungen len die von den Versorgungsbetrieben passivierten Hausan- berücksichtigt. Sie sind aufgrund öffentlich-rechtlicher Ver- schlusskosten und Baukostenzuschüsse, die grundsätzlich pflichtungen zu bilden, die auf entsprechenden gesetzlichen über die Laufzeit der korrespondierenden Vermögenswerte Regelungen wie dem Bundesberggesetz basieren und vor ergebniswirksam aufgelöst werden. Ferner zählen dazu in der allem in Betriebsplänen und wasserrechtlichen Erlaubnisbe- Regel von der öffentlichen Hand gewährte steuerpflichtige scheiden konkretisiert werden. Die Rückstellungen werden Zuschüsse und steuerfreie Zulagen zu Anlagegegenständen, grundsätzlich mit zunehmendem Verpflichtungsumfang, u.a. die entsprechend dem Abschreibungsverlauf der Anlagen als entsprechend der Braunkohleförderung, gebildet. Bewertet sonstige betriebliche Erträge vereinnahmt werden. werden sie mit den zu erwartenden Vollkosten bzw. den geschätzten Schadenersatzleistungen. Derivative Finanzinstrumente werden als Vermögenswerte oder Verbindlichkeiten bilanziert, bei Vertragsabschluss Des Weiteren werden Rückstellungen aufgrund öffentlich- erstmals zum Erfüllungstag. Unabhängig von ihrem Zweck rechtlicher Verpflichtungen zum Rückbau von Produktions- werden alle derivativen Finanzinstrumente mit dem beizule- anlagen sowie zur Verfüllung von Bohrungen gebildet. Ihre genden Zeitwert angesetzt. Änderungen des beizulegenden Höhe bestimmt sich nach den zu erwartenden Vollkosten Zeitwertes werden erfolgswirksam erfasst, es sei denn, die unter Berücksichtigung von Erfahrungswerten und Ver- derivativen Finanzinstrumente stehen in einem Sicherungs- gleichskostensätzen des Wirtschaftsverbandes der Erdöl- zusammenhang. In diesem Fall richtet sich die Erfassung und Erdgasgewinnung. Berücksichtigt werden zudem von Änderungen des beizulegenden Zeitwertes nach der Art vergleichbare Annahmen bei ausländischen Tochtergesell- des Sicherungsgeschäfts. schaften. Mit Fair Value Hedges wird das Risiko einer Änderung des Für die Verpflichtung zur Rückgabe von CO2-Emissionsrech- beizulegenden Zeitwertes von bilanzierten Vermögenswerten ten wird eine Rückstellung bilanziert, die mit dem Buchwert oder bilanzierten Schulden abgesichert. Auch die Absiche- der dafür aktivierten CO2-Rechte bewertet wird. Ist ein Teil rung von bilanzunwirksamen festen Verpflichtungen wird als der Verpflichtung nicht durch vorhandene Rechte gedeckt, Fair Value Hedge bilanziert. Bei Fair Value Hedges werden wird die Rückstellung für diesen Teil der Verpflichtung mit Änderungen des beizulegenden Zeitwertes von Sicherungs- dem Marktpreis der Rechte am Stichtag bewertet. geschäften wie Änderungen des beizulegenden Zeitwertes der dazugehörigen Grundgeschäfte in der Gewinn- und Ver- Verbindlichkeiten umfassen die Finanzverbindlichkeiten, lustrechnung erfasst. Das bedeutet, Gewinne und Verluste die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen aus der Bewertung zum beizulegenden Zeitwert der Siche- sowie übrige Verbindlichkeiten. Verbindlichkeiten werden rungsgeschäfte werden in denselben Positionen der Gewinn- bei erstmaligem Ansatz mit ihrem beizulegenden Zeitwert und Verlustrechnung ausgewiesen wie die des abgesicherten erfasst. In den Folgeperioden werden Verbindlichkeiten bis Grundgeschäfts. Die Änderungen des beizulegenden Zeit- auf derivative Finanzinstrumente zu fortgeführten Anschaf- wertes müssen sich dabei auf das gesicherte Risiko bezie- fungskosten bewertet. Verbindlichkeiten aus Finanzierungs- hen. Werden bilanzunwirksame feste Verpflichtungen abge- leasing-Verträgen werden in Höhe des beizulegenden Zeit- sichert, führen Änderungen des beizulegenden Zeitwertes wertes des Leasinggegenstands oder – falls dieser niedriger der festen Verpflichtung im Hinblick auf das abgesicherte ist – in Höhe des Barwertes der Mindestleasingraten passi- Risiko zum erfolgswirksamen Ansatz eines Vermögenswertes viert. oder einer Schuld. An unsere Investoren Lagebericht Unsere Verantwortung RWE Spezial Konzernabschluss Weitere Informationen 157 eintretenden geplanten Transaktion verbundenen zukünfti- schlossen und in diesem Sinne gehalten werden (Eigenver- gen Zahlungsströme schwanken. Liegt ein Cash Flow Hedge brauchverträge), werden nicht als derivative Finanzinstru- vor, werden die unrealisierten Gewinne und Verluste des mente, sondern als schwebende Geschäfte bilanziert. Enthal- Sicherungsgeschäfts zunächst im Other Comprehensive ten die Verträge eingebettete Derivate, werden die Derivate Income erfasst. Sie werden erst dann in der Gewinn- und getrennt vom Basisvertrag bilanziert, wenn die wirtschaftli- Verlustrechnung gebucht, wenn das abgesicherte Grundge- chen Merkmale und Risiken des eingebetteten Derivats nicht schäft erfolgswirksam wird. Werden geplante Transaktionen eng mit den wirtschaftlichen Merkmalen und Risiken des gesichert und führen diese Transaktionen in späteren Peri- Basisvertrags verbunden sind. Geschriebene Optionen auf oden zum Ansatz eines finanziellen Vermögenswertes oder den Kauf oder Verkauf nicht finanzieller Posten, die durch einer finanziellen Verbindlichkeit, sind gemäß IAS 39 die Barausgleich erfüllt werden können, sind keine Eigenver- bis zu diesem Zeitpunkt im Eigenkapital erfassten Beträge in brauchverträge. der Periode erfolgswirksam aufzulösen, in der auch der Vermögenswert oder die Verbindlichkeit das Periodenergebnis Eventualschulden sind mögliche Verpflichtungen gegen- beeinflusst. Führt die Transaktion zum Ansatz von nicht über Dritten oder gegenwärtige Verpflichtungen, bei denen finanziellen Vermögenswerten oder Verbindlichkeiten, wer- ein Ressourcenabfluss unwahrscheinlich ist oder deren Höhe den die erfolgsneutral im Eigenkapital erfassten Beträge nicht verlässlich bestimmt werden kann. Eventualschulden mit dem erstmaligen Wertansatz des Vermögenswertes bzw. werden in der Bilanz grundsätzlich nicht erfasst. Die im der Verbindlichkeit verrechnet. Anhang angegebenen Verpflichtungsvolumina bei den Eventualschulden entsprechen dem am Bilanzstichtag bestehen- Bei Hedges einer Nettoinvestition in eine ausländische Teil- den Haftungsumfang. einheit wird das Fremdwährungsrisiko aus Beteiligungen mit ausländischer Funktionalwährung abgesichert. Unrealisierte Ermessensentscheidungen bei der Anwendung der Gewinne und Verluste der Sicherungsgeschäfte werden bis Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden. Bei der Anwen- zur Veräußerung der Nettoinvestition in der Position „Unter- dung der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden sind schied aus der Währungsumrechnung“ im Other Comprehen- Ermessensentscheidungen zu treffen. Dies gilt insbesondere sive Income erfasst. für folgende Sachverhalte: IAS 39 legt für die Bilanzierung von Sicherungsgeschäften • Bei bestimmten Verträgen ist zu entscheiden, ob sie als bestimmte Anforderungen fest. Insbesondere müssen die Derivate zu behandeln oder wie sogenannte Eigenver- Sicherungsbeziehungen ausführlich dokumentiert und effek- brauchverträge als schwebende Geschäfte zu bilanzieren tiv sein, d.h. die Änderungen des beizulegenden Zeitwertes des Sicherungsgeschäfts müssen sowohl prospektiv als auch sind. • Finanzielle Vermögenswerte sind einzuordnen in die Kate- retrospektiv in einer Bandbreite von 80 bis 125 % der ge- gorien „Bis zur Endfälligkeit gehaltene Finanzinvestitio- genläufigen Änderungen des beizulegenden Zeitwertes des nen“, „Kredite und Forderungen“, „Zur Veräußerung ver- Grundgeschäfts liegen. Nur der effektive Teil einer Siche- fügbare finanzielle Vermögenswerte“ und „Finanzielle Ver- rungsbeziehung darf nach den beschriebenen Regeln bilan- mögenswerte, die erfolgswirksam zum beizulegenden ziert werden. Der ineffektive Teil einer Sicherungsbeziehung Zeitwert bewertet werden“. wird sofort erfolgswirksam in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst. • Bei der Bewertung der Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen bestehen unterschiedliche Möglichkeiten der Erfassung versicherungsmathematischer Gewinne und Verluste. Lagebericht Verkaufs- oder Nutzungsbedarf des Unternehmens abge- Unsere Verantwortung bilanzierten Schuld oder einer mit hoher Wahrscheinlichkeit RWE Spezial nicht finanzieller Posten gemäß dem erwarteten Einkaufs-, Konzernabschluss Verträge, die für Zwecke des Empfangs oder der Lieferung dass die mit einem bilanzierten Vermögenswert bzw. einer Weitere Informationen Cash Flow Hedges dienen der Absicherung gegen das Risiko, An unsere Investoren Anhang • Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden 158 Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden · Änderung der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden • Bei Vermögenswerten, die veräußert werden sollen, ist zu Der Werthaltigkeitstest für Geschäfts- oder Firmenwerte bestimmen, ob sie in ihrem gegenwärtigen Zustand veräu- basiert auf zukunftsbezogenen Annahmen. Änderungen ßert werden können und ihre Veräußerung sehr wahr- dieser Annahmen werden aus heutiger Sicht nicht zu einer scheinlich ist. Ist das der Fall, sind die Vermögenswerte Überschreitung der Buchwerte der Zahlungsmittel generie- und gegebenenfalls zugehörige Schulden als „Zur Veräu- renden Einheiten über ihren erzielbaren Betrag und damit ßerung bestimmte Vermögenswerte bzw. Schulden“ aus- zu einer Anpassung der Buchwerte im nächsten Geschäfts- zuweisen und zu bewerten. jahr führen. Aufgrund der geplanten Veräußerung des nordamerikanischen Wassergeschäfts basiert die Bewertung die- In der Erläuterung der Bilanzierungs- und Bewertungsmetho- ser Zahlungsmittel generierenden Einheit auf marktbezoge- den wird beschrieben, welche Entscheidungen im RWE- nen Daten, deren Änderung Auswirkungen auf den Buchwert Konzern hinsichtlich dieser Sachverhalte getroffen wurden. haben kann. Die Bewertung ist insbesondere abhängig vom Börsenumfeld, von der Entwicklung der langfristigen Kapital- Schätzungen und Beurteilungen des Managements. Die marktzinsen und der der Regulierung unterliegenden Ver- Aufstellung des Konzernabschlusses nach IFRS erfordert, mögenswerte sowie von den Entscheidungen der lokalen dass Annahmen getroffen und Schätzungen gemacht wer- Regulierungsbehörden. den, die sich auf den Wertansatz der bilanzierten Vermögenswerte und Schulden, der Erträge und Aufwendungen Sämtliche Annahmen und Schätzungen basieren auf den Ver- sowie die Angabe der Eventualschulden auswirken. hältnissen und Beurteilungen am Bilanzstichtag. Bei der Einschätzung der künftigen Geschäftsentwicklung wurde außer- Diese Annahmen und Schätzungen beziehen sich u.a. auf dem das zu diesem Zeitpunkt als realistisch unterstellte die Bilanzierung und Bewertung von Rückstellungen. Bei künftige wirtschaftliche Umfeld in den Branchen und Regio- Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen nen, in denen der Konzern tätig ist, berücksichtigt. Durch ist der Abzinsungsfaktor eine wichtige Schätzgröße. Eine Entwicklungen dieser Rahmenbedingungen, die von den Erhöhung oder Verminderung des Abzinsungsfaktors um Annahmen abweichen, können sich die tatsächlichen Beträ- einen Prozentpunkt würde die Pensionsverpflichtung un- ge von den Schätzwerten unterscheiden. In solchen Fällen serer Pläne im Inland um 1.535 Mio. € reduzieren bzw. um werden die Annahmen und, falls erforderlich, die Buchwerte 2.075 Mio. € erhöhen. Bei den Konzerngesellschaften in der betroffenen Vermögenswerte und Schulden entspre- Großbritannien hätte eine solche Veränderung des Abzin- chend angepasst. sungsfaktors eine Verminderung der Pensionsverpflichtung um 628 Mio. € bzw. eine Erhöhung um 774 Mio. € zur Folge, Zum Zeitpunkt der Aufstellung des Konzernabschlusses ist bei den US-Konzerngesellschaften ergäbe sich eine Vermin- nicht von einer wesentlichen Änderung der zugrunde geleg- derung von 132 Mio. € bzw. eine Erhöhung von 153 Mio. €. ten Annahmen und Schätzungen auszugehen, sodass aus Da versicherungsmathematische Gewinne und Verluste nur gegenwärtiger Sicht keine wesentliche Anpassung der Buch- dann erfasst werden, wenn sie 10 % des höheren Betrags werte der angesetzten Vermögenswerte und Schulden im aus dem Verpflichtungsumfang und dem Zeitwert des Plan- Geschäftsjahr 2007 zu erwarten ist. vermögens übersteigen, haben Änderungen des Abzinsungsfaktors bei den im RWE-Konzern vorhandenen Versorgungssystemen in der Regel keine Auswirkungen auf den Buchwert der Rückstellungen im nächsten Geschäftsjahr. An unsere Investoren Lagebericht Unsere Verantwortung RWE Spezial Konzernabschluss Weitere Informationen 159 schiedet, die seit dem 1. Januar 2006 verpflichtend anzuwen- RWE wendet diese Vorschrift seit dem 1. Januar 2006 im den sind. Die folgenden IFRS werden im RWE-Konzern im Einklang mit der Entwicklung in der internationalen Bilanzie- Berichtsjahr erstmals angewendet: rungspraxis analog auf den Terminkauf von Minderheitenanteilen und auf mit Andienungsrechten (Put-Optionen) IFRS 6 „Exploration und Evaluierung von mineralischen ausgestattete Minderheitsgesellschafter an. Bestimmte Min- Ressourcen“ regelt die bilanzielle Behandlung von Ausgaben, derheitenanteile werden daher nunmehr unter den übrigen die im Zusammenhang mit der Exploration und Evaluierung Verbindlichkeiten ausgewiesen. Die Differenz zwischen dem von Mineralien, Öl, Erdgas und ähnlichen nicht regenerativen Kauf- bzw. Ausübungspreis und dem Buchwert der Minder- Ressourcen anfallen, bevor die technische und wirtschaftliche heitenanteile wird als von künftigen Ereignissen abhängige Förderbarkeit der Ressource nachgewiesen werden kann. Kaufpreisverpflichtung (Contingent Consideration) behandelt, IFRS 6 schreibt keine spezielle Bilanzierungsmethode für Ex- analog zu den Regelungen zur Abbildung von Unternehmens- plorations- und Evaluierungsausgaben vor, sondern regelt die zusammenschlüssen nach IAS 22 und IFRS 3. Rahmenbedingungen für die Festlegung einer Bilanzierungsmethode durch das bilanzierende Unternehmen. Darüber hin- Die Vorjahreszahlen wurden rückwirkend angepasst. Zum aus schreibt IFRS 6 für Vermögenswerte aus Exploration und 1. Januar 2005 resultierten hieraus zusätzliche übrige Verbind- Evaluierung die Durchführung von Werthaltigkeitstests gemäß lichkeiten in Höhe von 2.082 Mio. € (davon langfristig: IAS 36 vor. Die erstmalige Anwendung von IFRS 6 hat im 749 Mio. €), zusätzliche Geschäfts- oder Firmenwerte in Höhe RWE-Konzernabschluss lediglich Auswirkungen auf den Anhang. von 1.444 Mio. €, eine Verringerung der geleisteten Anzahlungen in Höhe von 100 Mio. € und eine Eigenkapitalminderung IAS 19 Änderung (2004) „Versicherungsmathematische in Höhe von 738 Mio. €. Darin enthalten sind im Wesentlichen Gewinne und Verluste, Gruppenpläne und Angaben“: die ausgebuchten Minderheitenanteile (663 Mio. €) und die Durch die Änderung zu IAS 19 „Leistungen an Arbeitnehmer“ bis zum Ende des Geschäftsjahres 2003 vorzunehmenden lässt der IASB auch die erfolgsneutrale Verrechnung versiche- planmäßigen Abschreibungen der Geschäfts- oder Firmenwer- rungsmathematischer Gewinne und Verluste mit dem Eigenka- te (121 Mio. €). In der Gewinn- und Verlustrechnung verringer- pital zu. RWE hat sich entschieden, von dieser Methode ten sich die Ergebnisanteile anderer Gesellschafter im zunächst keinen Gebrauch zu machen. Darüber hinaus sind Geschäftsjahr 2005 um 132 Mio. €. Dem steht ein Anstieg der künftig weitergehende Anhangangaben zu Pensionsverpflich- Finanzaufwendungen in gleicher Höhe gegenüber. tungen erforderlich. Die erstmalige Anwendung der Neufassung von IAS 19 hat – abgesehen von der geforderten Aus- Im Geschäftsjahr 2006 haben sich die mit dem Barwert weitung der Anhangangaben unter (25) – keine Auswirkungen bewerteten Kaufpreisverpflichtungen verringert. Dies führte auf den RWE-Konzernabschluss. zu einer ergebnisneutralen Anpassung der Geschäfts- oder Firmenwerte in Höhe von 174 Mio. €. IAS 32 „Finanzinstrumente: Angaben und Darstellung“: Nach IAS 32 begründen Verträge, die ein Unternehmen zum Darüber hinaus waren verschiedene Änderungen zu IAS 39 Kauf eigener Eigenkapitalinstrumente verpflichten, eine finan- erstmalig anzuwenden. Diese Änderungen betreffen das Wahl- zielle Verbindlichkeit in Höhe des Barwertes des Kaufpreises. recht, Finanzinstrumente in die Kategorie „Erfolgswirksam Dies gilt auch dann, wenn die Kaufverpflichtung nur bei Aus- zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Vermö- übung eines Optionsrechts durch den Vertragspartner zu genswerte bzw. finanzielle Verbindlichkeiten“ einzuordnen, Lagebericht cial Reporting Standards (IFRS) sowie einige neue IFRS verab- Unsere Verantwortung einer Ausübung. RWE Spezial erfüllen ist, und ist unabhängig von der Wahrscheinlichkeit Reihe von Änderungen bei bestehenden International Finan- Konzernabschluss Der International Accounting Standards Board (IASB) hat eine Weitere Informationen Änderung der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden An unsere Investoren Anhang • Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden • Änderung der Bilanzierungsund Bewertungsmethoden 160 Änderung der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden · Neue Rechnungslegungsvorschriften die Bilanzierung von Cash Flow Hedges zur Absicherung von IFRIC 5 „Rechte auf Anteile an Fonds für Entsorgung, Währungsrisiken bei mit hoher Wahrscheinlichkeit eintreten- Wiederherstellung und Umweltsanierung“ regelt die Bilan- den künftigen Transaktionen innerhalb eines Konzerns sowie zierung von Ansprüchen und Verpflichtungen aus Fonds, die die Bilanzierung von ausgegebenen finanziellen Garantien, die für die Stilllegung von Anlagen und ähnliche Verpflichtungen zukünftig in den Anwendungsbereich von IAS 39 fallen. Die gebildet werden. Die erstmalige Anwendung der Interpreta- erstmalige Anwendung dieser Änderungen hatte keine we- tion hatte keine Auswirkungen auf den RWE-Konzernabschluss. sentlichen Auswirkungen auf den RWE-Konzernabschluss. IFRIC 6 „Schulden, die aus der Beteiligung an bestimmIFRIC 4 „Feststellung, ob eine Vereinbarung ein Leasing- ten Märkten resultieren – Entsorgung von Elektro- und verhältnis enthält“ listet Kriterien auf, anhand derer Leasing- Elektronikgeräten“ regelt die Bilanzierung von Rückstellun- elemente in Verträgen identifiziert werden können, die formal gen im Zusammenhang mit Entsorgungsverpflichtungen, die nicht als Leasingverträge bezeichnet werden. Vertragselemen- aus der EU-Richtlinie über Elektro- und Elektronik-Altgeräte te, die die Kriterien des IFRIC 4 erfüllen, sind nach den Vor- resultieren. Die erstmalige Anwendung der Interpretation schriften von IAS 17 als Leasingverträge zu bilanzieren. Die hatte keine Auswirkungen auf den RWE-Konzernabschluss. erstmalige Anwendung der Interpretation hatte keine wesentlichen Auswirkungen auf den RWE-Konzernabschluss. Neue Rechnungslegungsvorschriften Der International Accounting Standards Board (IASB) und das nen. Die erstmalige Anwendung von IFRS 7 wird – abgesehen International Financial Reporting Interpretations Committee von der Erweiterung der Angaben im Anhang – keine wesent- (IFRIC) haben weitere Standards und Interpretationen verab- lichen Auswirkungen auf den RWE-Konzernabschluss haben. schiedet, die für das Geschäftsjahr 2006 noch nicht verpflichtend anzuwenden sind. Die Anwendung dieser IFRS setzt die IFRS 8 „Operating Segments“ enthält neue Vorschriften für zum Teil noch ausstehende Anerkennung durch die EU voraus. die Darstellung der Segmentberichterstattung. Nach IFRS 8 ist die Segmentberichterstattung nach dem sogenannten In IFRS 7 „Finanzinstrumente: Angaben“ werden die für „Management Approach“ aufzustellen. Danach liegen der Ab- Finanzinstrumente zu beachtenden Anhangangaben, die bis- grenzung der Segmente und den Angaben für die Segmente her in IAS 32 geregelt sind, sowie die bislang nur von Banken die Informationen zugrunde, die vom Management für und ähnlichen Finanzinstitutionen zu beachtenden Angabe- Zwecke der Ressourcenallokation und Leistungsbeurteilung pflichten von IAS 30 zusammengeführt und erweitert; sie der Unternehmensbestandteile intern verwendet werden. sind zukünftig branchenunabhängig anzuwenden. Mit der Ver- IFRS 8 ist erstmals verpflichtend für Geschäftsjahre, die am öffentlichung von IFRS 7 ist IAS 1 um Angabepflichten zum oder nach dem 1. Januar 2009 beginnen, anzuwenden. Kapitalmanagement erweitert worden. IFRS 7 und die neuen Die erstmalige Anwendung von IFRS 8 wird voraussichtlich Regeln in IAS 1 sind erstmals verpflichtend anzuwenden für keine wesentlichen Auswirkungen auf den RWE-Konzernab- Geschäftsjahre, die am oder nach dem 1. Januar 2007 begin- schluss haben. An unsere Investoren Lagebericht Unsere Verantwortung RWE Spezial Konzernabschluss Weitere Informationen 161 lungsvereinbarungen anzuwenden ist, die unternehmens- Fall, dass das Land, dessen Währung die funktionale Währung eigene Eigenkapitalinstrumente oder Eigenkapitalinstrumente des bilanzierenden Unternehmens ist, zu einem Hochinflations- eines anderen Unternehmens desselben Konzerns beinhalten. land wird. IFRIC 7 ist erstmals verpflichtend anzuwenden für Die Interpretation ist erstmals anzuwenden für Geschäfts- Geschäftsjahre, die am oder nach dem 1. März 2006 begin- jahre, die am oder nach dem 1. März 2007 beginnen. Die nen. Die erstmalige Anwendung von IFRIC 7 wird voraussicht- erstmalige Anwendung von IFRIC 11 wird voraussichtlich lich keine wesentlichen Auswirkungen auf den RWE-Konzern- keine wesentlichen Auswirkungen auf den RWE-Konzernab- abschluss haben. schluss haben. IFRIC 8 „Anwendungsbereich von IFRS 2“ klärt die An- IFRIC 12 „Service Concession Arrangements“ regelt die wendbarkeit von IFRS 2 „Anteilsbasierte Vergütung“ auf Bilanzierung von Vereinbarungen, bei denen die öffentliche Vereinbarungen, bei denen das bilanzierende Unternehmen Hand mit privaten Unternehmen Verträge abschließt, die auf anteilsbasierte Vergütungen gegen keine oder gegen eine die Erfüllung öffentlicher Aufgaben gerichtet sind. Zur Erfül- nicht adäquate Gegenleistung gewährt. Die Interpretation ist lung dieser Aufgaben nutzt das private Unternehmen Infra- erstmals anzuwenden für Geschäftsjahre, die am oder nach struktur, die in der Verfügungsmacht der öffentlichen Hand dem 1. Mai 2006 beginnen. Die erstmalige Anwendung von bleibt. Das private Unternehmen ist für den Bau, den Betrieb IFRIC 8 wird voraussichtlich keine wesentlichen Auswirkun- und die Erhaltungsmaßnahmen in Bezug auf die Infrastruktur gen auf den RWE-Konzernabschluss haben. verantwortlich. Die Interpretation ist erstmals anzuwenden für Geschäftsjahre, die am oder nach dem 1. Januar 2008 IFRIC 9 „Neubeurteilung eingebetteter Derivate“ befasst beginnen. Die Auswirkungen der erstmaligen Anwendung sich mit der Frage, ob ein Vertrag lediglich zum Zeitpunkt des von IFRIC 12 auf den RWE-Konzernabschluss werden derzeit Vertragsabschlusses oder während seiner gesamten Laufzeit geprüft. daraufhin überprüft werden muss, ob ein eingebettetes Deri- Lagebericht im Zusammenhang mit der Anwendung von IAS 29 für den Unsere Verantwortung beantwortet die Frage, wie IFRS 2 auf aktienbasierte Zah- RWE Spezial IFRIC 11 „IFRS 2 Group and Treasury Share Transactions“ Rechnungslegung in Hochinflationsländern“ klärt Fragen Konzernabschluss IFRIC 7 „Anpassung des Abschlusses gemäß IAS 29 An unsere Investoren Anhang • Änderung der Bilanzierungsund Bewertungsmethoden • Neue Rechnungslegungsvorschriften vorliegt. Die Interpretation ist erstmals anzuwenden für Geschäftsjahre, die am oder nach dem 1. Juni 2006 beginnen. Die erstmalige Anwendung von IFRIC 9 wird voraussichtlich keine wesentlichen Auswirkungen auf den RWE-Konzernabschluss haben. IFRIC 10 „Interim Financial Reporting and Impairment“ befasst sich mit dem Verhältnis der Vorschriften von IAS 34 zur Zwischenberichterstattung und den Regelungen von IAS 36 und IAS 39 zur Wertaufholung bei bestimmten Vermögenswerten. Die Interpretation stellt klar, dass in Zwischenberichten vorgenommene außerplanmäßige Abschreibungen nicht wieder rückgängig gemacht werden dürfen. Sie ist erstmals anzuwenden für Geschäftsjahre, die am oder nach dem 1. November 2006 beginnen. Die erstmalige Anwendung von IFRIC 10 wird voraussichtlich keine wesentlichen Auswirkungen auf den RWE-Konzernabschluss haben. Weitere Informationen vat nach IAS 39 „Finanzinstrumente: Ansatz und Bewertung“ 162 Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung (1) Umsatzerlöse (inkl. Erdgas-/Stromsteuer) im Geschäftsjahr 2006 betrugen 71.915 Mio. € (Vorjahr: Umsatzerlöse werden erfasst, wenn das Risiko aus einer 57.071 Mio. €). Lieferung oder Leistung auf den Kunden übergeht. Die Segmentberichterstattung enthält eine Gliederung der Um die Geschäftsentwicklung zutreffender darzustellen, Umsatzerlöse (inkl. Erdgas-/Stromsteuer) nach Unterneh- werden die Energiehandelsumsätze netto, d.h. mit der reali- mensbereichen und Regionen auf den Seiten 193 bis 196. sierten Rohmarge, als Umsatz ausgewiesen. Die auf physi- Ent- und Erstkonsolidierungen haben die Umsatzerlöse im sche Erfüllung ausgerichteten Strom-, Gas-, Kohle- und Saldo um 1.280 Mio. € gemindert. Ölgeschäfte werden dagegen brutto ausgewiesen. Energiehandelsumsätze werden von RWE Trading getätigt. Die Die Erdgas-/Stromsteuer betrifft die von Gesellschaften des Gesamt-Bruttoumsätze (inkl. Energiehandelsumsätze) Konzerns unmittelbar gezahlte Steuer. (2) Sonstige betriebliche Erträge in Mio.€ 2006 2005 Auflösung von Rückstellungen 260 791 Kostenumlagen/-erstattungen 255 129 Abgänge von und Zuschreibungen zu kurzfristigen Vermögenswerten ohne Wertpapiere 249 174 Abgänge von Anlagegegenständen einschließlich Erträgen aus Entkonsolidierung 191 278 Erträge aus derivativen Finanzinstrumenten 107 58 53 69 Schadenersatz/Versicherungsleistungen Vermietung und Verpachtung Übrige 35 53 560 771 1.710 2.323 Erträge aus dem Abgang von Finanzanlagen und Ausleihun- Änderungen des Konsolidierungskreises minderten die sons- gen werden, soweit sie Beteiligungen betreffen, im Beteili- tigen betrieblichen Erträge um 19 Mio. €. gungsergebnis ausgewiesen und ansonsten, ebenso wie die Abgangserträge bei kurzfristigen Wertpapieren, im Finanzergebnis gezeigt. An unsere Investoren Lagebericht Unsere Verantwortung RWE Spezial Konzernabschluss Weitere Informationen 163 Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe und für bezogene Waren 22.325 19.891 Aufwendungen für bezogene Leistungen 5.115 4.214 27.440 24.105 zeitäquivalente – 72.793 (Vorjahr: 76.999). Ein Vollzeitäquivalent entspricht einer Vollzeitbeschäftigung. Teilzeitbeschäftigte bzw. befristete Beschäftigungsverhältnisse werden nur in Höhe ihrer Teilzeitquote bzw. ihrer Beschäftigungszeit im Verhältnis zur Jahresbeschäftigungszeit erfasst. Darüber hinaus wurden im Jahresdurchschnitt 2.644 (Vor- Die Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe enthal- jahr: 2.778) Auszubildende beschäftigt. ten auch die Aufwendungen für Einsatz und Entsorgung von Kernbrennstoffen sowie steuerliche Abgaben in Höhe von Änderungen des Konsolidierungskreises minderten den 119 Mio. € (Vorjahr: 103 Mio. €) für ausländische Förder- Personalaufwand um 201 Mio. €. betriebe der RWE Dea. Der Materialaufwand aus Exploration beträgt im Berichtsjahr (5) Abschreibungen 100 Mio. € (Vorjahr: 66 Mio. €). Die Abschreibungen beliefen sich für Sachanlagen auf 2.011 Mio. € (Vorjahr: 1.996 Mio. €) und für Investment Insgesamt wurden 27.659 Mio. € (Vorjahr: 17.584 Mio. €) Properties auf 21 Mio. € (Vorjahr: 28 Mio. €). Immaterielle Materialaufwand von Energiehandelsumsätzen abgezogen. Vermögenswerte wurden in Höhe von 497 Mio. € (Vorjahr: Durch Änderungen des Konsolidierungskreises hat sich der 1.254 Mio. €) abgeschrieben; davon entfielen 327 Mio. € Materialaufwand um 884 Mio. € vermindert. (Vorjahr: 328 Mio. €) auf Kundenbeziehungen im Zusammenhang mit Akquisitionen in früheren Geschäftsjahren. Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte aus Exploration wurden in Höhe von 22 Mio. € (Vorjahr: 28 Mio. €) abge- (4) Personalaufwand schrieben. in Mio.€ 2006 2005 Löhne und Gehälter 4.099 3.963 801 1.006 4.900 4.969 Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und für Unterstützung Im Berichtsjahr wurden außerplanmäßige Abschreibungen vorgenommen. Diese beliefen sich für Sachanlagen auf 113 Mio. € (Vorjahr: 46 Mio. €), für Investment Properties auf 4 Mio.€ (Vorjahr: 11 Mio.€), für immaterielle Vermögenswerte (außer Geschäfts- oder Firmenwerte) auf 3 Mio. € Die Aufwendungen für Altersversorgung betragen 7 Mio. € (Vorjahr: 0 Mio. €) und für Geschäfts- oder Firmenwerte (Vorjahr: 271 Mio. €); sie bestehen aus dem Dienstzeitauf- auf 6 Mio. € (Vorjahr: 759 Mio. €). wand des Berichtsjahres von 190 Mio. € (Vorjahr: 266 Mio. €). Hinzu kommen Anpassungsbeträge aufgrund nachzuverrech- Durch die Änderung des Konsolidierungskreises entfielen nenden Dienstzeitaufwands in Höhe von -199 Mio. € Abschreibungen in Höhe von 15 Mio. €. (Vorjahr: 0 Mio. €) und aufgrund erfolgswirksam erfasster versicherungsmathematischer Verluste in Höhe von 16 Mio. € (Vorjahr: 5 Mio. €). Lagebericht 2005 Unsere Verantwortung 2006 RWE Spezial Water) betrug im Jahresdurchschnitt – umgerechnet in Vollin Mio.€ Konzernabschluss Die Mitarbeiterzahl im RWE-Konzern (ohne RWE Thames Weitere Informationen (3) Materialaufwand An unsere Investoren Anhang • Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung 164 Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung (6) Sonstige betriebliche Aufwendungen in Mio.€ 2006 2005 Instandhaltung inkl. Erneuerungsverpflichtungen 653 447 Rückstellungszuführungen 614 332 Konzessionen, Lizenzen und andere vertragliche Verpflichtungen 542 564 Struktur- und Anpassungsmaßnahmen 379 143 Rechts- und sonstige Beratung sowie Datenverarbeitung 331 443 Abgänge von kurzfristigen Vermögenswerten und Wertminderungen außer für Vorräte und Wertpapiere 304 203 Abgänge von Anlagegegenständen inkl. Aufwand aus Entkonsolidierung 298 107 Versicherungen, Provisionen, Frachten und ähnliche Vertriebsaufwendungen 251 281 Allgemeine Verwaltungskosten 221 245 Werbemaßnahmen 182 151 Aufwendungen aus derivativen Finanzinstrumenten 130 143 Pachten für Werksanlagen und Netze sowie Mieten 114 249 Kosten des Post- und Zahlungsverkehrs 106 112 Sonstige Steuern, im Wesentlichen Substanzsteuern 103 118 Übrige 802 751 5.030 4.289 Die übrigen sonstigen betrieblichen Aufwendungen enthal- Änderungen des Konsolidierungskreises minderten die sons- ten u.a. Gebühren und Beiträge in Höhe von 142 Mio. € tigen betrieblichen Aufwendungen um 89 Mio. €. (Vorjahr: 92 Mio. €). Im Zusammenhang mit Exploration sind sonstige betriebliche Aufwendungen in Höhe von 32 Mio. € (Vorjahr: 13 Mio. €) angefallen. An unsere Investoren Lagebericht Unsere Verantwortung RWE Spezial Konzernabschluss Weitere Informationen 165 wendungen gezeigt, die im Zusammenhang mit den betrieb- das übrige Beteiligungsergebnis. lich veranlassten Beteiligungen entstanden sind. Es umfasst Ergebnis aus at-Equity-bilanzierten Beteiligungen Davon: Abschreibungen auf at-Equity-bilanzierte Beteiligungen Ergebnis aus nicht konsolidierten Tochterunternehmen Davon: Abschreibungen auf Anteile an nicht konsolidierten Tochterunternehmen Ergebnis aus übrigen Beteiligungen Davon: Abschreibungen auf Anteile an übrigen Beteiligungen Erträge aus dem Abgang von Beteiligungen 2006 2005 408 529 (70) (22) 12 10 (5) (6) 13 59 (42) (11) 331 202 Aufwendungen aus dem Abgang von Beteiligungen 13 39 Erträge aus Ausleihungen an Beteiligungen 36 37 Aufwendungen aus Ausleihungen an Beteiligungen Übriges Beteiligungsergebnis 3 382 207 790 736 Konzernabschluss Sonstiges 62 Das Beteiligungsergebnis enthält Abschreibungen auf übrige Finanzanlagen in Höhe von 47 Mio. € (Vorjahr: 17 Mio. €) und auf Ausleihungen an Beteiligungen in Höhe von 0 Mio. € (Vorjahr: 62 Mio. €). (8) Finanzergebnis in Mio.€ 2006 2005 Zinsen und ähnliche Erträge 2.102 1.306 780 1.095 Finanzerträge 2.882 2.401 Zinsen und ähnliche Aufwendungen 2.824 2.048 Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen 511 537 Rückstellungen für Entsorgung im Kernenergiebereich und bergbaubedingte Rückstellungen 529 567 sonstigen Rückstellungen 103 143 Andere Finanzerträge Zinsanteile an Zuführungen zu Andere Finanzaufwendungen Finanzaufwendungen Das Finanzergebnis setzt sich aus dem Zinsergebnis, den Zinsanteilen an Rückstellungszuführungen und den anderen Finanzerträgen und Finanzaufwendungen zusammen. 950 687 4.917 3.982 -2.035 -1.581 Weitere Informationen Beteiligungsergebnis in Mio.€ Lagebericht das Ergebnis aus at-Equity-bilanzierten Beteiligungen und Unsere Verantwortung Im Beteiligungsergebnis werden sämtliche Erträge und Auf- RWE Spezial (7) Beteiligungsergebnis An unsere Investoren Anhang • Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung 166 Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung Das Zinsergebnis enthält alle Zinserträge aus verzinslichen (9) Ertragsteuern Wertpapieren und Ausleihungen, Aufwendungen und Erträge aus Wertpapieren sowie sämtliche Zinsaufwendungen. in Mio.€ Zum Zinsergebnis zählen darüber hinaus Gewinnanteile und Dividenden aus den lang- und kurzfristigen Wertpapieren. Zinsergebnis in Mio.€ 2006 2005 Zinsen und ähnliche Erträge 2.102 1.306 Zinsen und ähnliche Aufwendungen 2.824 2.048 -722 -742 2006 2005 Tatsächliche Ertragsteuern 689 941 Latente Steuern 293 145 982 1.086 In den tatsächlichen Ertragsteuern sind im Saldo Aufwendungen von 62 Mio. € (Vorjahr: Erträge von 78 Mio. €) enthalten, die vorangegangene Perioden betreffen. Aus Änderungen von Steuersätzen haben sich ertragswirk- Die Zinsanteile an Rückstellungszuführungen enthalten die same Veränderungen der latenten Steuern in Höhe von jährlichen Aufzinsungsbeträge bei der Barwertfortschrei- 6 Mio.€ (Vorjahr: 8 Mio.€) ergeben. Der für die Berechnung bung der langfristigen Rückstellungen. der inländischen latenten Steuern herangezogene Steuersatz beträgt wie im Vorjahr 39,4%. Das Finanzergebnis enthält darüber hinaus alle anderen Finanzerträge und Finanzaufwendungen, die nicht dem Zins- Durch die Nutzung von in Vorjahren nicht angesetzten steu- ergebnis oder den Zinsanteilen an Rückstellungszuführun- erlichen Verlustvorträgen mindern sich die tatsächlichen gen zugeordnet werden können. Zu den anderen Finanzer- Ertragsteuern um 2 Mio. € (Vorjahr: 190 Mio. €). Die Aufwen- trägen zählen u.a. realisierte Gewinne aus dem Abgang von dungen aus latenten Steuern verringern sich aufgrund neu Wertpapieren in Höhe von 408 Mio. € (Vorjahr: 842 Mio. €). einzuschätzender und bisher nicht erfasster steuerlicher In den anderen Finanzaufwendungen sind Abschreibungen Verlustvorträge um 48 Mio. € (Vorjahr: 240 Mio. €). auf Wertpapiere – aufgrund gesunkener beizulegender Zeitwerte – von 59 Mio. € (Vorjahr: 6 Mio. €) und realisierte Der Ertragsteueraufwand entwickelt sich aus dem theo- Verluste aus dem Abgang von Wertpapieren in Höhe von retischen Steueraufwand. Dabei wird wie im Vorjahr ein 173 Mio. € (Vorjahr: 190 Mio. €) enthalten. Steuersatz in Höhe von 39,4% auf das Ergebnis fortgeführter Aktivitäten vor Steuern angewendet. An unsere Investoren Lagebericht Unsere Verantwortung RWE Spezial Konzernabschluss Weitere Informationen 167 1.441 1.243 -155 -63 steuerfreie Inlandsdividendenerträge -153 -86 steuerfreie Auslandsdividendenerträge -41 -22 sonstige steuerfreie Erträge -26 -8 steuerlich nicht abzugsfähige Aufwendungen 71 102 Abschreibungen von Geschäfts- oder Firmenwerten aus der Kapitalkonsolidierung 2 299 Equity-Bilanzierung von assoziierten Unternehmen (inkl. Abschreibung auf Geschäfts- oder Firmenwerte von assoziierten Unternehmen) 5 -82 Besteuerungsunterschied Ausland Steuereffekte auf nicht nutzbare Verlustvorträge bzw. Nutzung von nicht bilanzierten Verlustvorträgen und Abschreibungen auf Verlustvorträge -38 -309 Ergebnisse aus dem Verkauf von Unternehmensanteilen 67 -173 -191 185 Effektiver Steueraufwand 982 1.086 Effektiver Steuersatz in % 26,9 34,4 Sonstiges Lagebericht Theoretischer Steueraufwand Unsere Verantwortung 3.156 RWE Spezial 2005 3.657 Konzernabschluss 2006 Ergebnis fortgeführter Aktivitäten vor Steuern Weitere Informationen Steuerüberleitungsrechnung in Mio. € An unsere Investoren Anhang • Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung 168 Erläuterungen zur Bilanz Erläuterungen zur Bilanz (10) Immaterielle Vermögenswerte1 in Mio. € Entwicklungs- Konzessionen, ausgaben gewerbliche Schutzrechte, Lizenzen und ähnliche Rechte Kundenbeziehungen und ähnliche Werte Geschäftsoder Firmenwerte Geleistete Anzahlungen Summe 1.537 2.990 16.465 41 21.224 -92 -1 -3.299 -5 -3.397 154 26 242 -52 -1 -53 Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten Stand: 01.01.06 191 Zu-/Abgänge durch Änderung des Konsolidierungskreises Zugänge 62 Umbuchungen Währungsanpassungen 1 1 Abgänge 1 89 253 1.459 3.050 13.058 91 838 892 852 2.673 -33 -68 327 6 497 24 -85 -60 Stand: 31.12.06 61 -108 -4 -49 17 107 40 17.860 Kumulierte Abschreibungen Stand: 01.01.06 Zu-/Abgänge durch Änderung des Konsolidierungskreises Abschreibungen des Berichtsjahres Währungsanpassungen -35 30 Abgänge 75 Zuschreibungen Stand: 31.12.06 134 1 75 8 8 122 854 1.243 740 2.959 131 605 1.807 12.318 40 14.901 2.906 16.317 35 21.333 -562 3 -763 Buchwerte Stand: 31.12.06 Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten Stand: 01.01.05 117 1.958 Zu-/Abgänge durch Änderung des Konsolidierungskreises -1 -203 Zugänge 72 161 23 256 18 -22 -4 3 831 1 429 41 21.224 Umbuchungen Währungsanpassungen 4 30 Abgänge 1 427 191 1.537 2.990 16.465 61 1.167 549 494 Stand: 31.12.05 84 710 Kumulierte Abschreibungen Stand: 01.01.05 2.271 Zu-/Abgänge durch Änderung des Konsolidierungskreises -1 -90 -549 -640 Abschreibungen des Berichtsjahres 30 139 328 814 1.311 15 93 117 Währungsanpassungen 2 7 Abgänge 1 382 91 838 892 852 100 699 2.098 15.613 Zuschreibungen Stand: 31.12.05 383 3 3 2.673 Buchwerte Stand: 31.12.05 1 Einschließlich nicht fortgeführter Aktivitäten 41 18.551 An unsere Investoren Lagebericht Unsere Verantwortung RWE Spezial Konzernabschluss Weitere Informationen 169 den Zeitwert abzüglich Veräußerungskosten bzw. Nutzungs- (Vorjahr: 72 Mio.€) aktiviert. Auf immaterielle Vermögens- wert bestimmt. Der beizulegende Zeitwert spiegelt die werte aus Exploration entfallen im Berichtsjahr 101 Mio.€ bestmögliche Schätzung des Betrags wider, für den ein (Vorjahr: 144 Mio.€). unabhängiger Dritter die Zahlungsmittel generierende Einheit am Bilanzstichtag erwerben würde; Veräußerungskosten Zur Durchführung von Werthaltigkeitstests (Impairment-Tests) werden abgezogen. Der Nutzungswert ist der Barwert der sind die Geschäfts- oder Firmenwerte den Zahlungsmittel zukünftigen Cash Flows, die voraussichtlich aus einer Zah- generierenden Einheiten auf Segmentebene bzw. einer Ebene lungsmittel generierenden Einheit erzielt werden können. unterhalb der Segmentebene zugeordnet worden. Die Buch- Der beizulegende Zeitwert und der Nutzungswert werden werte der Geschäfts- oder Firmenwerte entwickelten sich wie auf der Grundlage eines Unternehmensbewertungsmodells folgt: ermittelt, wobei der beizulegende Zeitwert aus externer Sicht bestimmt wird und der Nutzungswert aus unter- Geschäfts- oder Firmenwerte in Mio. € 31.12.06 31.12.05 829 963 (434) (434) RWE Energy 5.118 5.235 RWE npower 4.370 4.330 Bereich Wasser 2.001 5.079 (2.001) (2.221) RWE Power Davon: RWE Trading Davon: Nordamerika Übrige 6 12.318 15.613 nehmensinterner Sicht. Der Bestimmung des beizulegenden Zeitwertes und des Nutzungswertes liegen Cash-FlowPlanungen zugrunde, die auf der vom Vorstand genehmigten und im Zeitpunkt der Durchführung des ImpairmentTests gültigen Mittelfristplanung für eine Periode von fünf Jahren basieren. In diese Planungen fließen Erfahrungen ebenso ein wie Erwartungen hinsichtlich der zukünftigen Marktentwicklung. Bei der Bestimmung des beizulegenden Zeitwertes werden – falls vorhanden – Markttransaktionen oder Bewertungen Dritter für ähnliche Vermögenswerte innerhalb derselben Branche berücksichtigt. Lagebericht Entwicklungsausgaben wurden in Höhe von 62 Mio.€ Unsere Verantwortung lungsmittel generierenden Einheiten durch den beizulegen- RWE Spezial Beim Impairment-Test wird der erzielbare Betrag der Zah- 55 Mio.€) für Forschung und Entwicklung aufgewendet. Konzernabschluss Im Berichtsjahr wurden insgesamt 73 Mio.€ (Vorjahr: An unsere Investoren Anhang • Erläuterungen zur Bilanz Geschäfts- oder Firmenwerte in Höhe von 1.270 Mio. € Die Mittelfristplanung basiert auf der erwarteten Entwick- (Vorjahr: 1.444 Mio. €) aus gewährten Andienungsrechten lung der aus volks- und finanzwirtschaftlichen Studien abge- (Put-Optionen) bzw. aus dem Terminkauf von Minderheiten- leiteten gesamtwirtschaftlichen Rahmendaten und trifft anteilen enthalten, die gemäß IAS 32 anzusetzen waren. insbesondere länderspezifische Annahmen zur Entwicklung des Bruttoinlandsprodukts, der Verbraucherpreise, des Zins- Im Berichtsjahr sind Geschäfts- oder Firmenwerte in Höhe niveaus und der Nominallöhne. von 3.266 Mio. € abgegangen. Die Abgänge betreffen insbesondere den Bereich Wasser aufgrund der Veräußerung Die Schlüsselannahmen der Unternehmensplanung für die von RWE Thames Water plc sowie den Bereich RWE Power auf den europäischen Strom- und Gasmärkten tätigen Berei- aufgrund der Veräußerung der Harpen-Immobiliensparte. che RWE Power, RWE Energy und RWE npower sind die Entwicklung der Marktpreise für Rohöl, Erdgas und Kohle, CO2- Im Berichtsjahr wurden Geschäfts- oder Firmenwerte in Emissionsrechte, die Strom- und Gaspreise auf den Großhan- Höhe von 6 Mio. € (Vorjahr: 814 Mio. €, ohne nicht fortgeführ- dels- und Endverbrauchermärkten sowie die Entwicklung der te Aktivitäten 759 Mio. €) außerplanmäßig abgeschrieben. Marktanteile und die regulatorischen Rahmenbedingungen. Durch Währungseinflüsse ergab sich eine Verminderung der Buchwerte der Geschäfts- oder Firmenwerte um 23 Mio. € (Vorjahr: Erhöhung um 617 Mio. €). Weitere Informationen In den Geschäfts- oder Firmenwerten der RWE Energy sind 170 Erläuterungen zur Bilanz Für das nordamerikanische Wassergeschäft, das im Wesent- RWE verwendet für die Extrapolation der Cash Flows über lichen in regulierten Märkten stattfindet, sind die von den den Detailplanungszeitraum hinaus konstante Wachstums- Regulierungsbehörden festgelegten Rahmenbedingungen raten zwischen 0 und 1,26 %, um die erwartete Geldent- weitere Schlüsselgrößen der Planung. Diese Festlegungen wertung zu berücksichtigen. Die Wachstumsraten sind bestimmen neben den Endverbraucherpreisen und dem bereichsspezifisch aus Erfahrungen und Zukunftserwartun- Investitionsrahmen auch die Rendite in der jeweiligen Regu- gen abgeleitet und überschreiten jeweils nicht die lang- lierungsperiode. fristige durchschnittliche Wachstumsrate für die Märkte, auf denen die Unternehmen tätig sind. Die Cash-Flow- Die im Rahmen der Unternehmensbewertung verwendeten Wachstumsraten werden abzüglich der Investitionen Diskontierungssätze werden auf der Basis von Marktdaten ermittelt, die notwendig sind, um das angenommene ermittelt und liegen für die Zahlungsmittel generierenden Cash-Flow-Wachstum zu erzielen. Einheiten nach Steuern im Bereich von 5,7 bis 6,9 % (Vorjahr: 5,5 bis 6,9 %). Sie betragen in der Regel 6,5 %, für RWE Power 6,9 % und für das nordamerikanische Wassergeschäft 5,7 %. Vor Steuern liegen die Diskontierungssätze wie im Vorjahr im Bereich zwischen 7,5 und 10,5 %. An unsere Investoren Lagebericht Unsere Verantwortung RWE Spezial Konzernabschluss Weitere Informationen 171 Anlagen im Bau Summe Stand: 01.01.06 12.158 74.281 2.338 96 1.188 90.061 Zu-/Abgänge durch Änderung des Konsolidierungskreises -5.239 -10.369 -226 14 -47 -15.867 770 2.522 209 263 752 4.516 17 -40 -308 -335 -576 -10 1 -10 -653 13 1.248 334 1.562 76.474 in Mio. € Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten Zugänge Umbuchungen Währungsanpassungen Abgänge -4 -58 111 953 171 7.516 64.905 2.157 Stand: 01.01.06 4.899 47.154 1.802 117 53.972 Zu-/Abgänge durch Änderung des Konsolidierungskreises -1.537 -2.849 -180 -120 -4.686 473 1.772 167 1 2.413 -7 -112 -1 Stand: 31.12.06 Kumulierte Abschreibungen Abschreibungen des Berichtsjahres Umbuchungen -120 Währungsanpassungen -35 -62 3 Abgänge 60 823 149 2 1.032 -92 50.440 Zuschreibungen 8 7 Stand: 31.12.06 3.725 45.073 1.642 15 3.791 19.832 515 334 1.562 26.034 Stand: 01.01.05 12.793 71.426 3.428 95 1.034 88.776 Zu-/Abgänge durch Änderung des Konsolidierungskreises -1.452 -267 -1.138 -4 -137 -2.998 690 2.296 247 16 620 3.869 -11 -329 -71 37 1.973 Buchwerte Stand: 31.12.06 Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten Zugänge Umbuchungen -39 333 -25 Währungsanpassungen 298 1.581 57 Abgänge Stand: 31.12.05 132 1.088 231 12.158 74.281 2.338 5.060 46.518 2.668 96 37 1.488 1.188 90.061 12 54.258 Kumulierte Abschreibungen Stand: 01.01.05 Zu-/Abgänge durch Änderung des Konsolidierungskreises -678 -464 -868 -2 -2.012 Abschreibungen des Berichtsjahres 487 1.644 178 114 2.423 Umbuchungen -25 -4 9 -20 Währungsanpassungen 124 415 26 565 60 953 211 7 1.231 117 53.972 1.071 36.089 Abgänge Zuschreibungen 9 2 Stand: 31.12.05 4.899 47.154 1.802 11 7.259 27.127 536 Buchwerte Stand: 31.12.05 1 Einschließlich nicht fortgeführter Aktivitäten 96 Lagebericht Geleistete Anzahlungen Unsere Verantwortung Andere Anlagen, Betriebsund Geschäftsausstattung RWE Spezial Technische Anlagen und Maschinen Konzernabschluss Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten inkl. Bauten auf fremden Grundstücken Weitere Informationen (11) Sachanlagen1 An unsere Investoren Anhang • Erläuterungen zur Bilanz 172 Erläuterungen zur Bilanz Von den Zu-/Abgängen aus Änderung des Konsolidierungs- von Grundpfandrechten und Sicherungsübereignungen. kreises entfallen 0 Mio. € (Vorjahr: 556 Mio. €) auf zur Vom Buchwert der Sachanlagen entfallen 105 Mio. € (Vor- Veräußerung bestimmte Vermögenswerte. jahr: 52 Mio. €) auf im Wege des Finanzierungsleasings gemietete Vermögenswerte. Im Wesentlichen handelt es Auf Sachanlagen aus Exploration entfallen 118 Mio. € sich hierbei um technische Anlagen und Maschinen in Höhe (Vorjahr: 35 Mio. €). von 91 Mio.€ (Vorjahr: 33 Mio.€). Die Abgänge von Sachanlagen ergaben sich aus der Veräußerung sowie der Stilllegung von Anlagen. Sachanlagen unterliegen im Umfang von 59 Mio. € (Vorjahr: 160 Mio. €) Verfügungsbeschränkungen in Form (12) Investment Properties in Mio.€ in Mio.€ Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten Stand: 01.01.06 827 Stand: 01.01.05 884 Zu-/Abgänge durch Änderung des Konsolidierungskreises -390 Zu-/Abgänge durch Änderung des Konsolidierungskreises -16 Zugänge Umbuchungen 2 19 Währungsanpassungen Abgänge Stand: 31.12.06 Zu-/Abgänge durch Änderung des Konsolidierungskreises Abschreibungen des Berichtsjahres 438 112 Stand: 31.12.05 827 Stand: 01.01.05 -153 Zu-/Abgänge durch Änderung des Konsolidierungskreises -9 Abschreibungen des Berichtsjahres 28 Umbuchungen 20 Abgänge 51 21 6 12 213 Buchwerte Stand: 31.12.06 1 Abgänge 351 Zuschreibungen Stand: 31.12.06 67 Kumulierte Abschreibungen Umbuchungen Abgänge 3 Umbuchungen Währungsanpassungen 20 Kumulierte Abschreibungen Stand: 01.01.06 Zugänge 377 Zuschreibungen 14 Stand: 31.12.05 351 Buchwerte 225 Stand: 31.12.05 476 Zum 31. Dezember 2006 beträgt der beizulegende Zeitwert 90 Mio. € (Vorjahr: 115 Mio. €) auf eine Bewertung durch der Investment Properties 331 Mio. € (Vorjahr: 642 Mio. €). konzernexterne, unabhängige Gutachter. Im Berichtszeit- Er wird aus dem aktuellen Marktpreis vergleichbarer Immo- raum sind Mieterträge von 48 Mio. € (Vorjahr: 53 Mio. €) bilien abgeleitet oder nach international anerkannten angefallen. Die direkten betrieblichen Aufwendungen Bewertungsmethoden, z.B. der Discounted-Cash-Flow- betrugen 23 Mio. € (Vorjahr: 20 Mio. €). Methode, ermittelt. Vom beizulegenden Zeitwert entfallen An unsere Investoren Lagebericht Unsere Verantwortung RWE Spezial Konzernabschluss Weitere Informationen 173 bilanzierten Unternehmen: 31.12.06 31.12.05 Vermögenswerte 17.447 17.562 Schulden 11.295 11.545 6.152 6.017 -3.881 -3.400 2.271 2.617 Eigenkapital Anpassung auf RWE-Anteil und Equity-Bewertung Ergebnis aus at-Equity-bilanzierten Beteiligungen in Mio.€ Umsatzerlöse 2006 2005 10.908 11.480 703 802 Anpassung auf RWE-Anteil und Equity-Bewertung -295 -273 408 529 Konzernabschluss Ergebnis Der beizulegende Zeitwert von at-Equity-bilanzierten Beteiligungen, für die öffentlich notierte Marktpreise existieren, liegt zum 31. Dezember 2006 bei 3 Mio. € (Vorjahr: 4 Mio. €). (14) Übrige Finanzanlagen in Mio.€ 31.12.06 31.12.05 Nicht konsolidierte Tochterunternehmen 173 189 Übrige Beteiligungen 464 641 Langfristige Wertpapiere Die langfristigen Wertpapiere umfassen im Wesentlichen festverzinsliche Titel und börsennotierte Aktien. Sie unterliegen keinen Verfügungsbeschränkungen. 1.047 1.012 1.684 1.842 Weitere Informationen At-Equity-bilanzierte Beteiligungen in Mio.€ Lagebericht von Bilanz und Gewinn- und Verlustrechnung der at-Equity- Unsere Verantwortung Die folgenden Übersichten zeigen die wesentlichen Posten RWE Spezial (13) At-Equity-bilanzierte Beteiligungen An unsere Investoren Anhang • Erläuterungen zur Bilanz 174 Erläuterungen zur Bilanz (15) Finanzforderungen 31.12.06 in Mio.€ 31.12.05 Langfristig Kurzfristig Langfristig Kurzfristig 970 39 1.008 44 Ausleihungen an nicht konsolidierte Tochterunternehmen und Beteiligungen Sicherheitsleistungen für Handelsgeschäfte Zinsabgrenzungen Übrige Finanzforderungen 2.426 2.597 117 176 567 363 492 338 1.537 2.945 1.500 3.155 Gegenüber assoziierten Unternehmen bestehen Finanzforderungen in Höhe von 1.089 Mio. € (Vorjahr: 1.111 Mio. €). (16) Sonstige Forderungen und sonstige Vermögenswerte 31.12.06 31.12.05 in Mio.€ Langfristig Kurzfristig Langfristig Kurzfristig Derivate 445 6.040 6.211 9.544 Nettovermögen Pensionsfonds 419 Nicht für Vorräte geleistete Anzahlungen 554 250 263 408 178 Forderungen aus Investitionszulagen und Zuschüssen 10 CO2-Emissionsrechte Aktive Rechnungsabgrenzungsposten Übrige sonstige Vermögenswerte 136 262 229 839 50 855 1.093 7.673 6.815 11.112 Die sonstigen Forderungen und sonstigen Vermögenswerte (17) Ertragsteueransprüche sind mit ihren fortgeführten Anschaffungskosten bilanziert, Mit Inkrafttreten des Gesetzes über steuerliche Begleitmaß- die im Wesentlichen den beizulegenden Zeitwerten ent- nahmen zur Einführung der Europäischen Gesellschaften und sprechen. Die derivativen Finanzinstrumente werden mit zur Änderung weiterer steuerlicher Vorschriften (SEStEG) am ihrem beizulegenden Zeitwert erfasst. 13. Dezember 2006 ist mit Ablauf des 31. Dezember 2006 ein rechtlich unbedingter Anspruch auf Rückgewähr von Zum 31. Dezember 2006 wurden die Bilanzwerte börsenge- Körperschaftsteuerguthaben aus der Zeit des steuerlichen handelter Derivate mit Aufrechnungsvereinbarung gemäß Anrechnungsverfahrens entstanden (§ 37 KStG n.F.). Im IAS 32.42 gegeneinander verrechnet. Weiterhin wurden ent- Geschäftsjahr 2006 führte dies zu einem Steuerertrag in sprechend IAS 1.57b zu Handelszwecken verwendete Deri- Höhe von 636 Mio. €. An die Stelle der bisherigen ausschüt- vate unabhängig von ihrer vertraglichen Laufzeit als kurzfris- tungsabhängigen Realisierung des Guthabens ist ein ratier- tig ausgewiesen. Eine Anpassung des Vorjahreswertes wurde liches Auszahlungsverfahren über den Zeitraum von zehn aus Wesentlichkeitsgründen nicht vorgenommen. Jahren (2008 bis 2017, grundsätzlich jeweils zum 30. September) getreten. Aufgrund der Unverzinslichkeit der Raten- Änderungen des Konsolidierungskreises minderten die sonstigen Forderungen und sonstigen Vermögenswerte um 516 Mio. €. auszahlung ist die Forderung mit ihrem Barwert angesetzt. An unsere Investoren Lagebericht Unsere Verantwortung RWE Spezial Konzernabschluss Weitere Informationen 175 innerhalb von zwölf Monaten realisiert. Höhe von 3.077 Mio. € (Vorjahr: 4.873 Mio. €) betreffen überwiegend Bewertungsunterschiede zu den Steuerbilanzen. Die aktiven und passiven latenten Steuern verteilen sich auf Vom Gesamtbetrag des Bruttowertes der aktiven und passi- folgende Positionen: Latente Steuern 31.12.06 31.12.05 in Mio.€ Aktiv Passiv Aktiv Passiv Langfristige Vermögenswerte 197 3.482 802 5.297 Kurzfristige Vermögenswerte 155 1.081 117 2.503 Steuerliche Sonderposten 453 510 Langfristige Schulden Pensionsrückstellungen Sonstige langfristige Rückstellungen Kurzfristige Schulden Verlustvorträge 971 11 1.482 74 2.010 117 2.620 280 2.333 916 2.765 635 5.666 6.060 7.786 9.299 935 430 Bruttobetrag 6.601 6.060 8.216 9.299 Saldierung -2.983 -2.983 -4.426 -4.426 Nettobetrag 3.618 3.077 3.790 4.873 Aktive und passive latente Steuern sind je Gesellschaft bzw. Die Realisierung dieser Verlustvorträge ist mit ausreichen- Organkreis miteinander saldiert. der Sicherheit gewährleistet. Der Betrag der körperschaft- Lagebericht jahr: 3.790 Mio. €) und die passiven latenten Steuern in Unsere Verantwortung ven latenten Steuern werden 2.488 Mio. € bzw. 1.997 Mio. € RWE Spezial Die aktiven latenten Steuern in Höhe von 3.618 Mio. € (Vor- Konzernabschluss (18) Latente Steuern An unsere Investoren Anhang • Erläuterungen zur Bilanz für die keine latenten Steueransprüche angesetzt wurden, aktivierte Steuerminderungsansprüche enthalten, die sich beläuft sich zum Ende des Berichtsjahres auf 489 Mio. € aus der erwarteten Nutzung bestehender Verlustvorträge in bzw. 735 Mio. € (Vorjahr: 681 Mio. € bzw. 928 Mio.€). Folgejahren ergeben: Die ausländischen Verlustvorträge können unbegrenzt Steuerminderungsansprüche aus Verlustvorträgen in Mio.€ genutzt werden. 31.12.06 31.12.05 Körperschaftsteuer (oder vergleichbare ausländische Ertragsteuer) 509 164 Gewerbesteuer 426 266 935 430 Im Berichtsjahr sind 50 Mio. € (Vorjahr: 172 Mio. €) latente Steuern aus der Umrechnung ausländischer Abschlüsse und 66 Mio. € (Vorjahr: 142 Mio. €) aus der erfolgsneutralen Bewertung mit dem Eigenkapital verrechnet worden. Weitere Informationen steuerlichen bzw. gewerbesteuerlichen Verlustvorträge, Im Gesamtbetrag der aktiven latenten Steuern sind folgende 176 Erläuterungen zur Bilanz (19) Vorräte in Mio. € Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe inkl. Kernbrennelemente und Vorabraum des Braunkohlebergbaus Unfertige Erzeugnisse Unfertige Leistungen Fertige Erzeugnisse und Waren Geleistete Anzahlungen Die Vorräte unterliegen keinen Verfügungsbeschränkungen; 31.12.06 31.12.05 1.283 1.143 31 123 51 183 849 734 12 74 2.226 2.257 31.12.06 31.12.05 2.570 1.313 224 118 2.794 1.431 (22) Flüssige Mittel andere Belastungen liegen nicht vor. in Mio.€ Änderungen des Konsolidierungskreises minderten die Kasse und Bankguthaben Vorräte um 392 Mio. €. Wertpapiere und übrige Liquiditätsanlagen (Restlaufzeit bei Erwerb unter drei Monaten) (20) Forderungen aus Lieferungen und Leistungen Gegenüber assoziierten Unternehmen bestehen Forderun- Bankguthaben werden ausschließlich im Rahmen der kurz- gen in Höhe von 389 Mio. € (Vorjahr: 308 Mio. €). fristigen Liquiditätsdisposition bei Banken mit zweifelsfreier Bonität unterhalten. Die Verzinsung bewegt sich wie im Durch Änderung des Konsolidierungskreises sind Forderungen aus Lieferungen und Leistungen in Höhe von 430 Mio. € weggefallen. (21) Wertpapiere Bei den kurzfristigen Wertpapieren in Höhe von 16.788 Mio. € (Vorjahr: 10.344 Mio. €) entfallen 14.075 Mio. € auf festverzinsliche Wertpapiere mit einer Restlaufzeit bei Erwerb von mehr als drei Monaten und 2.713 Mio. € auf Aktien und Genussscheine. Die Wertpapiere sind zum beizulegenden Zeitwert bilanziert. Zum 31. Dezember 2006 betrug die durchschnittliche Marktrendite der festverzinslichen Anleihen 4,1% (Vorjahr: 3,7 %). Vorjahr auf Interbankenniveau. An unsere Investoren Lagebericht Unsere Verantwortung RWE Spezial Konzernabschluss Weitere Informationen 177 Anhang • Erläuterungen zur Bilanz 31.12.06 Stückzahl in Tsd. Stammaktien 523.405 Vorzugsaktien in % 31.12.05 Stückzahl in Tsd. 93,1 523.405 31.12.06 31.12.05 in % in Mio.€ in Mio.€ 93,1 1.340 1.340 39.000 6,9 39.000 6,9 100 100 562.405 100,0 562.405 100,0 1.440 1.440 Bei den Stamm- und Vorzugsaktien handelt es sich um nenn- (Vorjahr: -60 Mio. €) und der zur Veräußerung verfügbaren wertlose Inhaber-Stückaktien. Den Vorzugsaktien ohne Finanzinstrumenten in Höhe von 139 Mio. € (Vorjahr: Stimmrecht steht bei der Verteilung des Bilanzgewinns ein 431 Mio. €) erfasst. Im Berichtsjahr wurden aus Cash Flow Vorzugsgewinnanteil von 0,13 € je Vorzugsaktie zu. Hedges 7 Mio. € als Ertrag (Vorjahr: 90 Mio. € als Aufwand) und aus zur Veräußerung verfügbaren Finanzinstrumenten Es besteht ein bedingtes Kapital in Höhe von 51.200.000 € 247 Mio. € als Ertrag (Vorjahr: 571 Mio. € als Ertrag) realisiert. (Vorjahr: 51.200.000 €) zur Bedienung von Bezugsrechten für auf den Inhaber lautende Stammaktien. Die Bezugs- Gewinnverwendungsvorschlag rechte wurden an Mitglieder des Vorstands sowie weitere Wir schlagen der Hauptversammlung vor, den Bilanzgewinn Führungskräfte der RWE AG und nachgeordneter verbunde- der RWE AG für das Geschäftsjahr 2006 wie folgt zu ver- ner Unternehmen ausgegeben. wenden: Mit Beschluss der Hauptversammlung vom 13. April 2006 Ausschüttung einer Dividende von 3,50 € je Stückaktie wurde der Vorstand ermächtigt, bis zum 12. Oktober 2007 auf das dividendenberechtigte Grundkapital: Aktien der Gesellschaft, gleich welcher Gattung, im Umfang von bis zu 10 % des Grundkapitals der Gesellschaft zu Grundkapital von 1.439.756.800,00 € erwerben. Gewinnvortrag Bilanzgewinn 1.968.417.500,00 € 80.757,23 € 1.968.498.257,23 € Im Accumulated Other Comprehensive Income werden die Änderungen des beizulegenden Zeitwertes der zur Anteile anderer Gesellschafter Veräußerung verfügbaren Finanzinstrumente, der Cash Flow Unter dieser Position ist der Anteilsbesitz Dritter an den Hedges und der Währungsdifferenzen bei der Umrechnung Konzerngesellschaften erfasst. Hohe Fremdanteile bestehen ausländischer Abschlüsse erfasst. insbesondere bei den Energieversorgungsunternehmen in Ungarn und bei den tschechischen Gasgesellschaften. Im Accumulated Other Comprehensive Income wurden im Berichtsjahr erfolgsneutrale Änderungen des beizulegenden Zeitwertes der Cash Flow Hedges in Höhe von -784 Mio. € Unsere Verantwortung Gezeichnetes Kapital RWE Spezial Das gezeichnete Kapital ist wie folgt strukturiert: Konzernabschluss dargestellt. Weitere Informationen Die Aufgliederung des Eigenkapitals ist auf Seite 145 Lagebericht An unsere Investoren (23) Eigenkapital 178 Erläuterungen zur Bilanz (24) Aktienkursbasierte Vergütungen Während des Berichtsjahres bestanden folgende konzernwei- Long-Term Incentive Plan (LTIP) und Beat. Soweit die te aktienkursbasierte Vergütungssysteme für Führungskräfte Bezugsberechtigten nicht bei der RWE AG beschäftigt sind, der RWE AG und nachgeordneter verbundener Unterneh- werden die mit der Ausübung verbundenen Aufwendungen men: Aktienoptionsprogramm für Führungskräfte (AOP-F), durch die jeweilige Konzerngesellschaft getragen. AOP-F1 LTIP2 Tranche 2001A Tranche 2002 Tranche 2003 Tranche 2004 Zusagezeitpunkt 02.08.2001 20.09.2002 01.07.2003 25.05.2004 Anzahl gewährter Optionen 5.262.300 5.950.350 6.677.450 9.192.800 Vertragliche Laufzeit 5 Jahre 5 Jahre 5 Jahre 5 Jahre Ausübungsbedingungen Drei Jahre Wartezeit; der Börsenkurs der Stammaktie – errechnet auf der Grundlage des Total-Return-Ansatzes – muss bis zur Ausübung um jährlich durchschnittlich mindestens 6% gestiegen und darf im selben Zeitraum nicht mehr als zehn Prozentpunkte hinter dem Dow-Jones-STOXX-Aktienindex zurückgeblieben sein. Vierwöchige Ausübungszeiträume, jeweils beginnend mit dem 21. Börsentag nach der Veröffentlichung der Umsatzund Ergebniszahlen des abgelaufenen Geschäftsjahres und nach der Veröffentlichung des Halbjahresergebnisses. Zwei Jahre Wartezeit; der Börsenkurs der Stammaktie muss bis zur Ausübung um mindestens 10% gestiegen sein und sich im selben Zeitraum an zehn aufeinander folgenden Tagen besser entwickelt haben als der Dow-Jones-STOXX-Utility-Preisindex (letztere Bedingung entfällt, wenn eine Kurssteigerung der Stammaktie von 20% oder mehr erreicht wurde). Die Optionen können bei Erreichen der genannten Erfolgsziele nach Ablauf der Wartezeit bis auf kurze Sperrfristen vor Bekanntgabe von Unternehmensdaten täglich ausgeübt werden. Die Anzahl der ausübbaren Optionen richtet sich nach der Steigerung des Kurses der Stammaktie gegenüber dem bei Ausgabe festgelegten Ausübungspreis. Die Optionen können bei einer Kurssteigerung von 20% vollständig, bei einer Steigerung von 15% in Höhe von 60% und bei einer Steigerung von 10% in Höhe von 25% ausgeübt werden. Ausübungspreis Der Ausübungspreis entspricht dem Börsenkurs der Stammaktie am ersten Börsentag nach Ablauf des maßgeblichen Ausübungszeitraums, abzüglich eines Performance-abhängigen Abschlags. Der Abschlag ist auf 40 Prozentpunkte begrenzt. 34,24 € Form des Ausgleichs Aktien aus bedingtem Kapital, bereits bestehende Stammaktien oder Barausgleich in Höhe der Differenz zwischen dem Aktienkurs bei Ausübung und dem Ausübungspreis (Erfüllungswahlrecht der RWE AG) Barausgleich in Höhe der Differenz zwischen dem Aktienkurs bei Ausübung und dem Ausübungspreis oder Lieferung von Stammaktien (Erfüllungswahlrecht der RWE AG). Der Ausgleich ist auf 50% des Ausübungspreises begrenzt. 1 Aktienoptionsprogramm für Führungskräfte 2 Long-Term Incentive Plan 26,37 € 35,45 € An unsere Investoren Lagebericht Unsere Verantwortung RWE Spezial Konzernabschluss Weitere Informationen 179 01.01.2005 01.01.2006 Anzahl bedingt zugeteilter Performance Shares 2.551.800 2.444.191 Vertragliche Laufzeit 3 Jahre 3 Jahre Auszahlungsbedingungen Automatische Auszahlung, sofern nach Ablauf einer Wartezeit von drei Jahren eine Outperformance von mindestens 25% der Vergleichsunternehmen des Dow-Jones-STOXX-Utilities-Index erreicht wurde, gemessen an deren Indexgewicht zum Zeitpunkt der Auflegung des Programms. Die Outperformance wird anhand des Total Shareholder Return (TSR) gemessen, der die Entwicklung des Aktienkurses sowie reinvestierte Dividenden berücksichtigt. Ermittlung der Auszahlung 1. Ermittlung des Indexgewichts der Vergleichsunternehmen, die am Ende der Laufzeit einen geringeren TSR als RWE aufweisen 2. Durch Quadrierung dieses Prozentsatzes und Multiplikation mit 1,25 errechnet sich der Performance-Faktor 3. Berechnung der auszahlbaren Performance Shares als Produkt aus bedingt zugeteilten Performance Shares und Performance-Faktor 4. Die Auszahlung entspricht der endgültigen Anzahl der Performance Shares, bewertet mit dem durchschnittlichen RWE-Aktienkurs der letzten 20 Börsentage vor Programmablauf (unter Beachtung einer Begrenzung auf den zweifachen (Tranche 2006) bzw. dreifachen (Tranche 2005) Zuteilungswert der Performance Shares). Wechsel der Unternehmenskontrolle/Fusion • Kommt es während der Wartezeit zu einem Wechsel der Unternehmenskontrolle, wird eine Entschädigungszahlung gewährt. Sie berechnet sich durch Multiplikation des im Zuge der Übernahme für die RWE-Aktien gezahlten Preises mit der endgültigen Anzahl der Performance Shares. Letztere wird den Bedingungen des Vergütungsplans entsprechend bezogen auf den Zeitpunkt der Abgabe des Übernahmeangebots ermittelt. • Im Falle einer Fusion mit einer anderen Gesellschaft errechnet sich die Entschädigung aus dem Erwartungswert der Performance Shares zum Zeitpunkt der Fusion, multipliziert mit der zeitanteiligen Anzahl der Performance Shares, die dem Verhältnis zwischen der gesamten Wartezeit und der Wartezeit bis zur Fusion entspricht. Form des Ausgleichs Barausgleich Aktienoptionsprogramm für Führungskräfte. Bei den ausstehenden Optionen aus dem AOP-F haben sich im abgelaufenen Geschäftsjahr folgende Änderungen ergeben: Tranche 2001A Ausstehend zu Beginn des Geschäftsjahres 14.500 Verfallen -4.500 Ausgeübt -10.000 Ausstehend zum Ende des Geschäftsjahres 0 Ausübbar am Ende des Geschäftsjahres 0 Bei den im Berichtsjahr ausgeübten Optionen aus dem AOP-F lag der gewichtete Durchschnittsaktienkurs am Tag der Ausübung bei 71,82 €. Long-Term Incentive Plan. Bei den Optionen aus dem LTIP haben sich im abgelaufenen Geschäftsjahr folgende Veränderungen ergeben: Tranche 2002 Tranche 2003 Tranche 2004 Ausstehend zu Beginn des Geschäftsjahres 7.900 201.900 9.062.100 Verfallen -4.000 -31.000 -176.207 Ausgeübt -2.700 -146.700 -8.769.043 Ausstehend zum Ende des Geschäftsjahres 1.200 24.200 116.850 Ausübbar am Ende des Geschäftsjahres 1.200 24.200 116.850 Weitere Informationen AOP-F LTIP Unsere Verantwortung Zusagezeitpunkt Konzernabschluss Tranche 2006 RWE Spezial Beat Tranche 2005 Lagebericht An unsere Investoren Anhang • Erläuterungen zur Bilanz 180 Erläuterungen zur Bilanz Bei den im abgelaufenen Geschäftsjahr ausgeübten Optio- multivariaten Black-Scholes-Standardmodells per Monte- nen aus dem LTIP betrug der gewichtete Durchschnittsak- Carlo-Simulation auf Basis von jeweils einer Million Szena- tienkurs am Tag der Ausübung 64,87 €. Die Ausübungs- rien ermittelt. Bei ihrer Ermittlung wurden die maximal in preise der zum Bilanzstichtag ausstehenden Optionen aus den Programmbedingungen festgelegte Auszahlung je be- dem LTIP lagen zwischen 26,37 und 35,45 €. Die gewichtete dingt zugeteilter Performance Share, restlaufzeitbezogene durchschnittliche restliche Vertragslaufzeit betrug 2,4 Jahre. Diskontsätze, die Volatilitäten und die erwarteten Dividenden der Vergleichsunternehmen sowie die erwarteten Divi- Beat. Der beizulegende Zeitwert der im Rahmen von Beat denden der RWE AG berücksichtigt. bedingt zugeteilten Performance Shares zum Zeitpunkt der Zuteilung betrug 17,48 € pro Stück für die Tranche 2006 Die Entwicklung der Anzahl der im Rahmen von Beat ausge- und 18,62 € pro Stück für die Tranche 2005. Diese Werte gebenen Performance Shares im abgelaufenen Geschäftsjahr wurden durch eine externe Berechnungsstelle mithilfe eines stellt sich wie folgt dar: Beat Tranche 2005 Ausstehend zu Beginn des Geschäftsjahres 2.551.300 0 0 2.444.191 Zugesagt Verfallen Ausstehend zum Ende des Geschäftsjahres Tranche 2006 -263.414 -15.036 2.287.886 2.429.155 0 0 Ausübbar am Ende des Geschäftsjahres Die restliche Vertragslaufzeit betrug für die Tranche 2005 Zusätzlich bestanden in den Unternehmensbereichen auf ein Jahr und für die Tranche 2006 zwei Jahre. Ebene der Führungsgesellschaften folgende aktienkursbasierte Vergütungssysteme mit Eigenkapitalausgleich für Führungskräfte und Mitarbeiter: RWE Npower plc/RWE Trading GmbH Tranchen Anzahl gewährter Optionen je Tranche Vertragliche Laufzeit Ausübungsbedingungen Ausübungspreis Form des Ausgleichs LTIP Sharesave Scheme 2004 – 2005 2002 – 2006 130.608 – 145.803 228.335 – 787.875 3 Jahre 3 Jahre Wartezeit: 2 Jahre Wartezeit: 3 Jahre 1,49 € 21,73 – 54,31 € Bestehende Aktien Bestehende Aktien Die Entwicklung der Anzahl der ausstehenden Optionen aus den LTIP-Plänen im abgelaufenen Geschäftsjahr stellt sich wie folgt dar: RWE Npower plc/RWE Trading GmbH Ausstehend zu Beginn des Geschäftsjahres LTIP 210.547 Zugesagt 0 Verfallen -587 Ausgeübt -121.182 Ausgelaufen Ausstehend zum Ende des Geschäftsjahres Ausübbar am Ende des Geschäftsjahres 0 88.778 0 An unsere Investoren Lagebericht Unsere Verantwortung RWE Spezial Konzernabschluss Weitere Informationen 181 Der Gesamtaufwand für die konzernweiten aktienkurs- dem Sharesave Scheme im abgelaufenen Geschäftsjahr stellt basierten Vergütungssysteme belief sich im abgelaufenen sich wie folgt dar: Geschäftsjahr auf 94 Mio. € (Vorjahr: 310 Mio. €). Davon entfielen wie im Vorjahr 0 Mio. € auf aktienkursbasierte Vergütungen mit Ausgleich durch Aktien der RWE AG. Für aktienkursbasierte Vergütungen mit Barausgleich sind zum Zugesagt 390.756 Verfallen 0 Ausgeübt -627.418 stichtag ausübbaren aktienkursbasierten Vergütungen mit Ausgelaufen -40.290 Barausgleich beträgt zum Bilanzstichtag 2 Mio. € (Vorjahr: Ausstehend zum Ende des Geschäftsjahres 934.960 3 Mio. €). jahr: 160 Mio. €) bilanziert. Der innere Wert der zum Bilanz- Unsere Verantwortung Ausübbar am Ende des Geschäftsjahres Bilanzstichtag Rückstellungen in Höhe von 97 Mio. € (Vor- 32.815 (25) Rückstellungen1 31.12.06 in Mio.€ Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen Langfristig Kurzfristig 11.584 31.12.05 Gesamt Langfristig Kurzfristig Gesamt 11.584 11.997 Steuerrückstellungen 2.095 630 2.725 1.719 733 11.997 2.452 Rückstellungen für Entsorgung im Kernenergiebereich 8.544 290 8.834 8.435 240 8.675 Bergbaubedingte Rückstellungen 2.468 80 2.548 2.301 80 2.381 24.691 1.000 25.691 24.452 1.053 25.505 Verpflichtungen aus dem Personalbereich (ohne Restrukturierungen) 829 925 1.754 544 674 1.218 Verpflichtungen aus Restrukturierungen 553 252 805 648 207 855 Einkaufs- und Verkaufsverpflichtungen 674 1.004 1.678 675 798 1.473 Ungewisse Verpflichtungen aus dem Stromgeschäft 423 343 766 498 307 805 Umweltschutzverpflichtungen 126 25 151 139 17 156 Zinszahlungsverpflichtungen 398 53 451 152 187 339 253 253 186 186 938 1.579 2.517 956 1.355 2.311 3.941 4.434 8.375 3.612 3.731 7.343 28.632 5.434 34.066 28.064 4.784 32.848 Sonstige Rückstellungen CO2-Emissionsrechte Übrige sonstige Rückstellungen 1 Einschließlich nicht fortgeführter Aktivitäten RWE Spezial 1.211.912 Konzernabschluss Ausstehend zu Beginn des Geschäftsjahres Sharesave Scheme Weitere Informationen RWE Npower plc/RWE Trading GmbH Lagebericht Die Entwicklung der Anzahl der ausstehenden Optionen aus An unsere Investoren Anhang • Erläuterungen zur Bilanz 182 Erläuterungen zur Bilanz Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Die Höhe der Rückstellung für leistungsorientierte Versor- Verpflichtungen: Die betriebliche Altersversorgung setzt gungssysteme wird nach versicherungsmathematischen sich aus beitragsorientierten und leistungsorientierten Methoden unter Anwendung der sogenannten „Korridor- Versorgungssystemen zusammen. Im Berichtsjahr sind Methode“ berechnet. Dabei werden folgende Rechnungs- Leistungen an beitragsorientierte Versorgungssysteme annahmen zugrunde gelegt: von 12 Mio. € (Vorjahr: 12 Mio. €) erfolgt. Rechnungsannahmen 31.12.06 in % 31.12.05 Inland Ausland Inland Ausland 4,50 5,10 – 5,90 4,25 4,75 – 5,75 Gehaltssteigerungsrate 2,75 4,00 – 5,00 2,75 3,90 – 4,25 Rentensteigerungsrate 1,00 – 1,50 3,10 1,50 2,80 – 2,90 Abzinsungsfaktor Steigerungsrate Gesundheitskosten 5,00 – 9,00 5,00 – 10,00 Erwartete Rendite des Planvermögens 6,10 – 8,75 5,60 – 8,25 Die erwarteten Renditen des Planvermögens wurden in ausgewählten Notierungen und Indizes nach anerkannten Abhängigkeit von der jeweiligen Kategorie des Vermögens Methoden abgeleitet. Die erwarteten Erträge aus Immobi- bestimmt. Die erwarteten Erträge aus Anlagen in Aktien lien wurden entsprechend der jeweiligen durch vertragliche spiegeln unter Berücksichtigung der derzeitigen Zusammen- Bindungen und örtliche Marktgegebenheiten bestimmten setzung des Aktienportfolios die im langjährigen Mittel für Vermarktungsmöglichkeiten ermittelt. die jeweiligen Branchen und geografischen Märkte beobachtbare Performance wider. Die erwarteten Erträge aus Die Pensionsrückstellungen leiten sich wie folgt ab: festverzinslichen Wertpapieren wurden aus sachgerecht Pensionsrückstellungen (fondsfinanzierte und nicht fondsfinanzierte Versorgungsansprüche) in Mio.€ 31.12.06 31.12.05 Barwert der fondsfinanzierten Versorgungsansprüche 6.569 8.440 Zeitwert des Planvermögens 6.119 7.692 -532 -868 Anpassungsbetrag aufgrund nicht erfasster versicherungsmathematischer Gewinne/Verluste Nettoposition aus fondsfinanzierten Versorgungsansprüchen (Saldo) -82 -120 Aktivisch ausgewiesenes Nettovermögen von Pensionsfonds 419 554 Bilanzierte Rückstellung für fondsfinanzierte Versorgungsansprüche 337 434 Barwert der nicht fondsfinanzierten Versorgungsansprüche Anpassungsbetrag aufgrund nicht erfasster versicherungsmathematischer Gewinne/Verluste für nicht fondsfinanzierte Versorgungsansprüche Bilanzierte Rückstellung für nicht fondsfinanzierte Versorgungsansprüche 11.386 12.202 -139 -639 11.247 11.563 11.584 11.997 An unsere Investoren Lagebericht Unsere Verantwortung RWE Spezial Konzernabschluss Weitere Informationen 183 Verlusten im Zusammenhang mit Bestandsänderungen und durchschnittliche erwartete Restlebensarbeitszeit der Beleg- Abweichungen der tatsächlichen Marktentwicklung gegen- schaft erfolgswirksam erfasst. Entwicklung des Planvermögens Beizulegender Zeitwert in Mio.€ 2006 2005 Stand: 01.01. 7.692 6.746 Erwarteter Vermögensertrag der Fonds 400 542 Arbeitgeberbeiträge an die Fonds 179 91 Arbeitnehmerbeiträge an die Fonds Rentenzahlungen der Fonds 31 19 -402 -407 Versicherungsmathematische Gewinne/Verluste in Bezug auf die ausgegliederten Vermögenswerte -69 550 Währungsanpassungen 67 151 Änderungen des Konsolidierungskreises -1.779 Stand: 31.12. 6.119 7.692 Die tatsächlichen Vermögensergebnisse der Fonds betragen in Summe 331 Mio. € (Vorjahr: 1.092 Mio. €). Zusammensetzung des Planvermögens Beizulegender Zeitwert in Mio.€ 31.12.06 31.12.05 Aktien 1.632 2.851 Festverzinsliche Wertpapiere 3.633 4.297 Immobilien 378 384 Sonstiges 476 160 6.119 7.692 Lagebericht oder dem Zeitwert des Planvermögens übersteigt, über die Unsere Verantwortung wiegend aus versicherungsmathematischen Gewinnen/ RWE Spezial er 10 % des höheren Betrags aus dem Verpflichtungsumfang Konzernabschluss über den Rechnungsannahmen. Dieser Betrag wird, soweit gesamt -671 Mio. € (Vorjahr: -1.507 Mio. €) ergibt sich vor- Weitere Informationen Der noch nicht verrechnete Anpassungsbetrag von ins- An unsere Investoren Anhang • Erläuterungen zur Bilanz 184 Erläuterungen zur Bilanz Entwicklung der Versorgungsansprüche1 in Mio.€ Stand: 01.01. Barwert 2006 2005 20.642 18.559 Laufender Dienstzeitaufwand 241 272 Zinsaufwand 895 1.070 31 29 Versicherungsmathematische Gewinne/Verluste -545 1.446 Gezahlte Leistungen -961 -919 Nachzuverrechnender Dienstzeitaufwand -199 Arbeitnehmerbeiträge Währungsanpassungen 25 285 -2.174 -100 17.955 20.642 2006 2005 Dienstzeitaufwand 190 266 Zinsaufwand 817 840 Erwarteter Vermögensertrag der Fonds -306 -302 Anpassungsbetrag aufgrund des erfassten nachzuverrechnenden Dienstzeitaufwands -199 Änderungen des Konsolidierungskreises Stand: 31.12. 1 Einschließlich nicht fortgeführter Aktivitäten Aufwand Pensionsrückstellungen1 in Mio.€ Anpassungsbetrag aufgrund erfasster versicherungsmathematischer Gewinne/Verluste 16 5 518 809 2006 2005 1 Ohne nicht fortgeführte Aktivitäten Im Berichtsjahr und im Vorjahr ergaben sich erfahrungsbedingte Anpassungen des Barwertes der Versorgungsansprüche und der Zeitwerte von Planvermögen wie folgt: Erfahrungsbedingte Anpassungen in Mio.€ Barwert der Versorgungsansprüche 38 -61 Beizulegender Zeitwert des Planvermögens -69 550 An unsere Investoren Lagebericht Unsere Verantwortung RWE Spezial Konzernabschluss Weitere Informationen 185 Veränderung der Steigerungsrate der Gesundheitskosten in Mio.€ Erhöhung um einen Prozentpunkt Verminderung um einen Prozentpunkt Dienstzeitaufwand 2 -2 Zinsaufwand 2 -2 31 -27 Auswirkungen auf Verpflichtungen hinsichtlich Kosten für medizinische Leistungen nach Beendigung des Arbeitsverhältnisses Rückstellungsspiegel Stand: 01.01.06 Zuführungen Auflösungen 11.997 -35 Steuerrückstellungen 2.452 1.337 -47 Rückstellungen für Entsorgung im Kernenergiebereich 8.675 92 -164 Zinsanteil/Änderungen des Zinssatzes Änderungen Konsolidierungskreis, Währungsanpassungen, Umbuchungen Inanspruchnahmen Stand: 31.12.06 547 -303 -622 11.584 -216 -801 2.725 -30 -155 8.834 -82 2.548 -549 -1.660 25.691 in Mio.€ Pensionsrückstellungen Bergbaubedingte Rückstellungen 416 2.381 151 -15 113 25.505 1.545 -226 1.076 1.218 1.205 -42 7 -21 -613 1.754 855 143 -21 20 -58 -134 805 Sonstige Rückstellungen Verpflichtungen aus dem Personalbereich (ohne Restrukturierungen) Verpflichtungen aus Restrukturierungen Einkaufs- und Verkaufsverpflichtungen 1.473 740 -87 24 18 -490 1.678 Ungewisse Verpflichtungen aus dem Stromgeschäft 805 79 -68 22 1 -73 766 Umweltschutzverpflichtungen 156 14 -16 1 Zinszahlungsverpflichtungen 339 197 CO2-Emissionsrechte Übrige sonstige Rückstellungen Rückstellungen Davon: Änderung des Konsolidierungskreises 186 236 -36 2.311 1.019 -239 7.343 3.633 32.848 5.178 2 -6 151 35 -120 451 2 -135 253 29 -192 -411 2.517 -509 103 -213 -1.982 8.375 -735 1.179 -762 -3.642 34.066 (-727) Lagebericht gen nach Beendigung des Arbeitsverhältnisses: Unsere Verantwortung hätte folgende Auswirkungen auf den Dienstzeitaufwand, RWE Spezial mens zur Übernahme von Kosten für medizinische Leistun- Konzernabschluss den Zinsaufwand sowie die Verpflichtungen des Unterneh- gerungsrate für Gesundheitskosten um einen Prozentpunkt Weitere Informationen Eine Erhöhung bzw. Verminderung der angenommenen Stei- An unsere Investoren Anhang • Erläuterungen zur Bilanz 186 Erläuterungen zur Bilanz Rückstellungen für Entsorgung im Kernenergiebereich Auch bergbaubedingte Rückstellungen sind weit überwie- werden überwiegend als langfristige Rückstellungen mit gend langfristig. Sie werden mit ihrem auf den Bilanzstich- ihrem auf den Bilanzstichtag abgezinsten Erfüllungsbetrag tag abgezinsten Erfüllungsbetrag bilanziert. Als Abzinsungs- angesetzt. Als Abzinsungsfaktor wird wie im Vorjahr ein faktor wird dabei wie im Vorjahr ein Zinssatz von 5,0 % Zinssatz von 5,0 % zugrunde gelegt. Mengenbedingte Erhö- zugrunde gelegt. Im Berichtsjahr wurden den bergbaube- hungen des Verpflichtungsvolumens werden mit dem Bar- dingten Rückstellungen 151 Mio. € (Vorjahr: 407 Mio. €) wert zugeführt. Im Berichtsjahr waren dies 92 Mio. € (Vor- zugeführt. Grund war die Erhöhung des Verpflichtungsvolu- jahr: 154 Mio. €). Mit Rückstellungsauflösungen in Höhe von mens. Diese war in Höhe von 108 Mio. € (Vorjahr: 338 Mio. €) 164 Mio. € (Vorjahr: 581 Mio. €) berücksichtigen wir, dass die ergebnisneutral, da unter dem Posten „Sachanlagen“ die Entsorgungskosten nach aktueller Schätzung voraussichtlich Aktivierung in gleicher Höhe erfolgt. Der Zinsanteil bei der geringer ausfallen werden. Im Übrigen besteht die Zufüh- Zuführung zu den bergbaubedingten Rückstellungen beträgt rung zu den Rückstellungen für Entsorgung im Kernenergie- 113 Mio. € (Vorjahr: 127 Mio. €). bereich vor allem aus dem Zinsanteil in Höhe von 416 Mio. € (Vorjahr: 440 Mio. €). Von den Rückstellungen für Entsor- Die Rückstellungen für Restrukturierungen beziehen sich gung im Kernenergiebereich wurden geleistete Anzahlungen im Wesentlichen auf Maßnahmen für den sozialverträglichen in Höhe von 640 Mio. € (Vorjahr: 644 Mio. €) abgesetzt. Personalabbau aus Vorjahren. (26) Finanzverbindlichkeiten 31.12.06 in Mio.€ Anleihen (inkl. Schuldscheindarlehen) Langfristig Kurzfristig Langfristig 14.507 1.873 18.542 Commercial Paper Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 31.12.05 Kurzfristig 546 625 3.201 754 628 2.243 371 411 491 673 671 15.672 3.710 21.458 5.994 Sonstige Finanzverbindlichkeiten Sicherheitsleistungen für Handelsgeschäfte Übrige sonstige Finanzverbindlichkeiten 172 1.126 Gegenüber assoziierten Unternehmen bestehen Finanzver- Änderungen des Konsolidierungskreises verminderten die bindlichkeiten in Höhe von 105 Mio. € (Vorjahr: 28 Mio. €). Finanzverbindlichkeiten um 5.802 Mio. €. Von den langfristigen Finanzverbindlichkeiten waren Ausstehende Anleihen betreffen die RWE AG, die RWE 15.233 Mio. € (Vorjahr: 21.255 Mio. €) verzinslich. Verbind- Finance B.V. sowie American Water Works Company, Inc. lichkeiten gegenüber Kreditinstituten resultieren zu großen einschließlich deren Tochtergesellschaften. Die Nominalver- Teilen aus den früheren Aktivitäten übernommener Gesell- zinsung liegt zwischen 0 und 8,0 % (Vorjahr: 0 bis 8,375 %) schaften. Die Nominalverzinsung bewegt sich – abhängig für öffentliche Anleihen sowie unverändert gegenüber dem von Währung, Laufzeit und Vertragsgestaltung – wie im Vorjahr zwischen 0,78 und 10,0 % für Privatplatzierungen (je Vorjahr zwischen 2,0 und 9,0 %. nach Währung, Laufzeit und Begebungszeitpunkt). An unsere Investoren Lagebericht Unsere Verantwortung RWE Spezial Konzernabschluss Weitere Informationen 187 Kupon in % Fälligkeit RWE AG 150 Mio. € 150 Mio. € 4,75 Januar 2007 RWE AG 460 Mio. € 239 Mio. € 0,0 Juni 2007 RWE AG 100 Mio. € 86 Mio. € 5,625 Juni 2009 RWE AG 100 Mio. € 100 Mio. € Variabel; Zinstermin: 15.05. /15.11. November 2017 RWE AG 750 Mio. € 701 Mio. € 5,75 Februar 2033 RWE Finance B.V. 1.357 Mio. € 1.355 Mio. € 5,5 Oktober 2007 RWE Finance B.V. 1.282 Mio. € 1.280 Mio. € 5,375 April 2008 RWE Finance B.V. 500 Mio. CHF 310 Mio. € 2,0 Dezember 2008 RWE Finance B.V. 500 Mio. £ 744 Mio. € 4,625 August 2010 RWE Finance B.V. 2.200 Mio. € 2.079 Mio. € 6,125 Oktober 2012 RWE Finance B.V. 750 Mio. £ 1.052 Mio. € 6,375 Juni 2013 RWE Finance B.V. 650 Mio. € 582 Mio. € 4,625 Juli 2014 RWE Finance B.V. 850 Mio. € 854 Mio. € 6,25 April 2016 RWE Finance B.V. 1.200 Mio. € 1.143 Mio. € 5,125 Juli 2018 RWE Finance B.V. 650 Mio. £ 957 Mio. € 6,5 April 2021 RWE Finance B.V. 600 Mio. £ 867 Mio. € 5,625 Dezember 2023 RWE Finance B.V. 950 Mio. £ 1.331 Mio. € 6,25 Juni 2030 American Water Capital Corp. 175 Mio. US$ 133 Mio. € 5,62 Dezember 2018 American Water Capital Corp. 238 Mio. US$ 181 Mio. € 5,77 Dezember 2021 Pennsylvania – American Water Company 150 Mio. US$ 126 Mio. € 7,8 September 2026 diverse 2.110 Mio. € diverse diverse Übrige (inkl. Schuldscheindarlehen) Anleihen (inkl. Schuldscheindarlehen) 16.380 Mio. € Zum 31. Dezember 2006 betrug der beizulegende Zeitwert 4,0 Mrd. € Gegenwert (Vorjahr: 1,7 bis 3,7 Mrd. €). Die der Anleihen (inkl. Schuldscheindarlehen) 17.046 Mio. € (Vor- Verzinsung lag zwischen 2,34 und 5,62 % (Vorjahr: 2,06 jahr: 21.085 Mio. €). Der beizulegende Zeitwert der übrigen bis 4,68 %). Zum Stichtag hatte RWE Commercial Paper im Finanzverbindlichkeiten entspricht im Wesentlichen den Gesamtvolumen von 546 Mio. € (Vorjahr: 3.201 Mio. €) ausgewiesenen Buchwerten. emittiert. Im Berichtszeitraum wurden laufend Commercial Paper in Bei den sonstigen Finanzverbindlichkeiten handelt es sich Euro und US-Dollar auf dem europäischen und dem US- im Wesentlichen um Verbindlichkeiten aus Finanzierungslea- amerikanischen Kapitalmarkt emittiert. Die Inanspruchnah- sing. Die Leasingverträge betreffen insbesondere Investi- me der Programme bewegte sich zwischen 0,3 und tionsgüter im Strom- und Wassergeschäft. Lagebericht Buchwert Unsere Verantwortung Emissionsvolumen RWE Spezial Emittent Konzernabschluss 31. Dezember 2006 wie folgt dar: Weitere Informationen Die Struktur unserer wesentlichen Anleihen stellt sich zum An unsere Investoren Anhang • Erläuterungen zur Bilanz 188 Erläuterungen zur Bilanz · Sonstige Angaben Die Mindestleasingzahlungen für Verbindlichkeiten aus Finanzierungsleasing-Verträgen haben folgende Fälligkeiten: Verbindlichkeiten aus Finanzierungsleasing-Verträgen in Mio.€ Fälligkeiten der Mindestleasingzahlungen 31.12.06 Nominalwert 31.12.05 Abzinsungsbetrag Barwert Nominalwert Abzinsungsbetrag Barwert Fällig in bis zu einem Jahr 16 1 15 24 3 21 Fällig in 1 – 5 Jahren 66 11 55 135 26 109 Fällig nach über 5 Jahren 37 11 26 278 127 151 119 23 96 437 156 281 Darüber hinaus werden unter den sonstigen Finanzverbind- (27) Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen lichkeiten die Sicherheitsleistungen für Handelsgeschäfte Gegenüber assoziierten Unternehmen bestehen Verbindlich- ausgewiesen, die unsere Geschäftspartner nach den Rege- keiten in Höhe von 90 Mio. € (Vorjahr: 74 Mio. €). lungen der European Energy Exchange bei RWE-Konzerngesellschaften hinterlegen müssen. Aus Exploration resultieren Verbindlichkeiten in Höhe von 57 Mio. € (Vorjahr: 31 Mio. €). Von den Finanzverbindlichkeiten sind 125 Mio. € (Vorjahr: 178 Mio. €) durch Grundpfandrechte und 13 Mio. € (Vor- Durch Änderungen des Konsolidierungskreises sind die Ver- jahr: 65 Mio. €) durch ähnliche Rechte gesichert. bindlichkeiten insgesamt um 623 Mio. € gesunken. (28) Übrige Verbindlichkeiten 31.12.06 in Mio.€ Langfristig Verbindlichkeiten aus Steuern 31.12.05 Kurzfristig Langfristig 446 Kurzfristig 487 Verbindlichkeiten im Rahmen der sozialen Sicherheit 361 171 464 201 Derivate 643 6.334 5.465 9.383 3.175 310 3.904 281 842 2.266 837 2.790 5.021 9.527 10.670 13.142 Passive Rechnungsabgrenzungsposten Sonstige übrige Verbindlichkeiten Als Verbindlichkeiten im Rahmen der sozialen Sicherheit sind insbesondere die noch abzuführenden Beiträge an Sozialversicherungen ausgewiesen. Passive Rechnungsabgrenzungsposten in Mio.€ Hausanschlusskosten und Baukostenzuschüsse 31.12.06 31.12.05 Langfristig Kurzfristig Langfristig Kurzfristig 2.992 163 3.505 162 15 2 17 2 Investitionszuwendungen für Anlagegegenstände Steuerpflichtige Zuschüsse Steuerfreie Zulagen Sonstige 210 168 145 172 117 3.175 310 3.904 281 An unsere Investoren Lagebericht Unsere Verantwortung RWE Spezial Konzernabschluss Weitere Informationen 189 preisverbindlichkeiten aus gewährten Andienungsrechten 777 Mio. € (Vorjahr: 763 Mio. €) langfristige und (Put-Optionen) bzw. aus dem Terminkauf von Minderheiten- 1.159 Mio. € (Vorjahr: 1.333 Mio. €) kurzfristige Kauf- anteilen, die gemäß IAS 32 anzusetzen waren. im Wesentlichen die zu Anschaffungskosten bewerteten Ver- Das unverwässerte Ergebnis je Aktie ergibt sich, indem das bindlichkeiten. Der Bestand an originären Finanzinstrumen- auf die Aktien entfallende Nettoergebnis durch die durch- ten wird in der Bilanz ausgewiesen, die Höhe der finanziellen schnittliche Zahl der im Umlauf befindlichen Aktien geteilt Vermögenswerte entspricht dem maximalen Ausfallrisiko. wird. Diese Kennzahl kann durch „potenzielle Aktien“ (vor Soweit bei den finanziellen Vermögenswerten Ausfallrisiken allem Aktienoptionen und Wandelanleihen) verwässert wer- erkennbar sind, werden diese Risiken durch Wertberichtigun- den. Bei der Ermittlung des verwässerten Ergebnisses je gen erfasst. Aktie werden die von RWE im Rahmen der Aktienoptionsprogramme ausgegebenen Bezugsrechte berücksichtigt, soweit Der RWE-Konzern ist als international tätiges Utility-Unter- sie einen Verwässerungseffekt haben. Auf Stammaktien und nehmen bei seiner gewöhnlichen Geschäftstätigkeit Wäh- auf Vorzugsaktien entfällt jeweils das gleiche Ergebnis je rungs-, Commodity- und Zinsänderungsrisiken ausgesetzt. Aktie. Diese Risiken werden durch ein systematisches Risikomanagement begrenzt. Den Risiken wird u.a. durch Siche- Ergebnis je Aktie Nettoergebnis 2005 rungsgeschäfte begegnet. Derivative Finanzinstrumente 3.847 2.231 werden eingesetzt, um Währungs-, Commodity- und Zinsänderungsrisiken aus dem operativen Geschäft sowie Risiken Tsd. Stück 562.374 562.375 Ergebnis je Aktie: Unverwässert Verwässert € € 6,84 6,84 3,97 3,97 Dividende je Aktie € 3,501 1,75 aus Geldanlagen und Finanzierungsvorgängen abzusichern. Als Instrumente dienen dabei vor allem Devisentermingeschäfte, Devisenoptionsgeschäfte, Zins-Währungs-Swaps, Commodity-Termingeschäfte, Commodity-Optionen und Commodity- sowie Zins-Swaps. 1 Vorschlag für das Geschäftsjahr 2006 Unsere Konzernunternehmen unterliegen einem strikten Risi(30) Berichterstattung zu Finanzinstrumenten komanagement. Handlungsrahmen, Verantwortlichkeiten Zu den Finanzinstrumenten zählen originäre und derivative und Kontrollen sind in internen Richtlinien verbindlich fest- Finanzinstrumente. gelegt. Derivative Finanzinstrumente dürfen demnach grundsätzlich nicht zu Spekulationszwecken eingesetzt wer- Die originären Finanzinstrumente umfassen auf der Aktiv- den, sondern dienen der Absicherung von Risiken im Zusam- seite im Wesentlichen die übrigen Finanzanlagen, die Forde- menhang mit dem operativen Geschäft. Für den Commodity- rungen, die kurzfristigen Wertpapiere und die flüssigen Bereich hat das zentrale Risikomanagement des Konzerns Mittel. Die zur Veräußerung verfügbaren finanziellen Vermö- Richtlinien aufgestellt, nach denen Commodity-Derivate zur genswerte sind mit dem beizulegenden Zeitwert, die übri- Absicherung von Preisrisiken, zur Optimierung des Kraft- gen finanziellen Vermögenswerte mit den fortgeführten werkseinsatzes sowie zur Margenerhöhung eingesetzt wer- Anschaffungskosten angesetzt. Die beizulegenden Zeitwerte den dürfen. Darüber hinaus ist in engen Limits der Handel ergeben sich aus den Börsenkursen oder werden auf der mit Commodity-Derivaten erlaubt. Die Limits werden durch Grundlage anerkannter Bewertungsmethoden ermittelt. Auf unabhängige organisatorische Einheiten festgelegt und auf der Passivseite enthalten die originären Finanzinstrumente täglicher Basis überwacht. Weitere Informationen Zahl der im Umlauf befindlichen Aktien (gewichteter Durchschnitt) Mio.€ 2006 RWE Spezial (29) Ergebnis je Aktie Konzernabschluss Sonstige Angaben Unsere Verantwortung Lagebericht Die sonstigen übrigen Verbindlichkeiten enthalten An unsere Investoren Anhang • Erläuterungen zur Bilanz • Sonstige Angaben 190 Sonstige Angaben Kreditrisiken gegenüber Vertragspartnern werden systema- beachten, dass ihnen – mit Ausnahme des vergleichsweise tisch bei Vertragsabschluss geprüft und laufend überwacht. geringen Volumens im Commodity-Handel – Grundgeschäfte Darüber hinaus wird das Kreditrisiko durch geeignete For- mit kompensierenden Risiken gegenüberstehen. Alle deriva- men der Besicherung vermindert. Das maximale Kreditrisiko tiven Finanzinstrumente werden als Vermögenswerte oder besteht in Höhe der bilanzierten Vermögenswerte nach Verbindlichkeiten bilanziert. Unabhängig vom Zweck sind Berücksichtigung erhaltener Sicherheitsleistungen. alle derivativen Finanzinstrumente mit dem beizulegenden Zeitwert bewertet. Bilanzielle Sicherungsbeziehungen gemäß IAS 39 bestehen vor allem zur Absicherung von Währungsrisiken aus Beteili- Die Laufzeit für derivative Zins-, Währungs-, Aktien-, Index- gungen mit ausländischer Funktionalwährung, zur Sicherung und Commodity-Derivate orientiert sich an der Laufzeit der von Fremdwährungsverbindlichkeiten und Zinsrisiken aus zugrunde liegenden Grundgeschäfte und liegt damit über- langfristigen Verbindlichkeiten sowie zur Absicherung von wiegend im kurz- bis mittelfristigen Bereich. Bei der Absiche- Preisrisiken aus Absatz- und Beschaffungsgeschäften. rung des Fremdwährungsrisikos von Auslandsbeteiligungen sind längere Laufzeiten von bis zu 30 Jahren vereinbart. Zu Fair Value Hedges werden vor allem zur Absicherung von Handelszwecken gehaltene Commodity-Derivate werden festverzinslichen Ausleihungen bzw. Verbindlichkeiten unabhängig von ihrer vertraglichen Laufzeit als kurzfristig gegenüber Marktpreisrisiken vorgenommen. Als Sicherungs- ausgewiesen. instrumente dienen Zins-Swaps und Zins-Währungs-Swaps. Bei Fair Value Hedges werden sowohl das Derivat als auch Das Nominalvolumen der im Folgenden dargestellten Deriva- das Grundgeschäft hinsichtlich des abgesicherten Risikos te wird unsaldiert angegeben. Es stellt die Summe aller erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet. Kauf- und Verkaufsbeträge dar, die den Derivaten zugrunde liegen. Die Höhe des Nominalvolumens erlaubt Rückschlüsse Cash Flow Hedges bestehen vor allem zur Absicherung auf den Umfang des Einsatzes von Derivaten, gibt aber variabel verzinslicher Ausleihungen und Verbindlichkeiten nicht das Risiko des Konzerns aus dem Einsatz von Derivaten gegenüber Zinsänderungsrisiken sowie zur Absicherung von wieder. Fremdwährungs- und Preisrisiken aus künftigen Umsätzen und Beschaffungsgeschäften. Die Fair-Value-Änderungen der Zinsänderungs-, Währungskurs- und Aktienkursrisiken bei eingesetzten Sicherungsgeschäfte werden im Other Compre- Finanzinstrumenten werden – dem internationalen Banken- hensive Income erfasst, bis das Grundgeschäft realisiert standard entsprechend – nach der Value-at-Risk-Methode wird. Im Realisationszeitpunkt des Grundgeschäfts wird der gemessen. Auf der Basis historischer Wertschwankungen Erfolgsbeitrag des Sicherungsgeschäfts aus dem Other Com- wird mit einem Konfidenzintervall von 95 % und einer Halte- prehensive Income aus- und in die Gewinn- und Verlustrech- dauer von einem Tag bzw. fünf Tagen das maximale Verlust- nung eingebucht. potenzial, das sich aus der Veränderung von Marktpreisen ergeben könnte, berechnet und laufend überwacht. Hedges von Nettoinvestitionen in ausländische Teileinheiten: RWE sichert einen großen Teil der Fremd- Bei finanziellen Vermögenswerten und Schulden in Fremd- währungsrisiken aus den ausländischen Beteiligungen mit währung kann ein Währungsrisiko vorliegen. Solchen Risiken Funktionalwährung mithilfe von Anleihen verschiedener wird durch Devisenderivate begegnet. Laufzeiten in der entsprechenden Währung sowie mit ZinsWährungs-Swaps ab. Jedes Sicherungsgeschäft wird einem Die zur Absicherung von Zinsänderungsrisiken abgeschlosse- Grundgeschäft zugeordnet. Währungskursänderungen aus nen Zinsderivate sind fast ausschließlich Zins-Swaps. den sichernden Anleihen sowie Fair-Value-Änderungen der sichernden Zins-Währungs-Swaps fließen in die Währungs- Die Commodity-Derivate betreffen vor allem die Preise und umrechnungsdifferenz im Other Comprehensive Income ein. Margen von Strom, Kohle, Gas, Öl und CO2-Emissionsrechten. Bei der Interpretation der positiven und negativen beizulegenden Zeitwerte der derivativen Finanzinstrumente ist zu An unsere Investoren Lagebericht Unsere Verantwortung RWE Spezial Konzernabschluss Weitere Informationen 191 31.12.05 31.12.06 31.12.05 31.12.06 31.12.05 Termingeschäfte 6.588 6.248 1.853 606 -103,8 1,8 Optionsgeschäfte Zins-Währungs-Swaps Zinsderivate 310 542 17 224 6,5 -27,9 10.063 17.355 1.417 8.407 79,2 1.266,5 16.961 24.145 3.287 9.237 -18,1 1.240,4 4.503 12.779 3.729 8.815 17,9 53,6 Aktien-/Indexbezogene Derivate 13 1.041 1.024 -51,4 -39,0 21.477 37.965 7.016 19.076 -51,6 1.255,0 5.057 2.164 1.385 822 -52,8 34,4 Commodity-Derivate Optionen Swaps 11.086 1.254 196 938 -355,4 -654,8 Termingeschäfte 65.307 55.640 10.876 14.641 -101,3 213,7 636 171 449 70 68,6 58,7 82.086 59.229 12.906 16.471 -440,9 -348,0 103.563 97.194 19.922 35.547 -492,5 907,0 Sonstige Bei den Derivaten bestehen Ausfallrisiken in Höhe ihrer posi- werden Kapitalmarktschulden mit einem Nominalvolumen tiven beizulegenden Zeitwerte. Diese Risiken werden durch von rund 2,2 Mrd. € und Bankschulden in Höhe von 0,3 Mrd. € hohe Anforderungen an die Bonität unserer Vertragspartner fällig, zusätzlich werden auch kurzfristige Verschuldungen sowie gegebenenfalls durch das Stellen von Barsicherheiten fällig. Für die Deckung des Liquiditätsbedarfs stehen grund- minimiert. Im Berichtsjahr und im Vorjahr waren die Ausfälle sätzlich flüssige Mittel und kurzfristige Wertpapiere in Höhe unbedeutend. Auch Risiken aus Wertänderungen bei deriva- von insgesamt 19.582 Mio. € zur Verfügung. Darüber hinaus tiven Finanzinstrumenten infolge von Marktschwankungen bestehen ungenutzte Reserven in Höhe von 3,5 Mrd. € haben wegen des Sicherungszwecks grundsätzlich keine (4,6 Mrd. US$) im Rahmen des 5,0-Mrd. -US$-Commercial- Relevanz für die Beurteilung der Vermögens-, Finanz- und Paper-Programms und in Höhe von 5,5 Mrd. € im Rahmen Ertragslage. des 20-Mrd. - €-Debt-Issuance-Programms. Das Liquiditätsrisiko wird daher als äußerst gering eingestuft. Die Refinanzierung aller RWE-Konzerngesellschaften übernimmt in der Regel zentral die RWE AG. Im Jahr 2007 Lagebericht 31.12.06 Devisenderivate Unsere Verantwortung Beizulegender Zeitwert RWE Spezial Davon: Restlaufzeit > 1 Jahr Konzernabschluss in Mio.€ Nominalvolumen Weitere Informationen Derivate An unsere Investoren Anhang • Sonstige Angaben 192 Sonstige Angaben (31) Eventualschulden und finanzielle Verpflichtungen Eventualschulden in Mio.€ 31.12.06 31.12.05 1 164 10 22 Verbindlichkeiten aus Bürgschaften, Wechsel- und Scheckbürgschaften Haftung aus der Bestellung von Sicherheiten für fremde Verbindlichkeiten Verpflichtungen aus harten Patronaten 2 Verbindlichkeiten aus Garantien 38 Verbindlichkeiten aus Bankavalen 1 Verbindlichkeiten aus Akkreditiven 3 Verbindlichkeiten aus Surety Bonds 33 Verbindlichkeiten aus sonstigen Haftungsverhältnissen 13 4 27 48 270 Das Bestellobligo aus erteilten Investitionsaufträgen belief Einzahlungsverpflichtungen auf Finanzanlagen bestanden sich im Konzern auf 2.193 Mio. € (Vorjahr: 1.996 Mio. €). in Höhe von 2 Mio. € (Vorjahr: 59 Mio. €). Eine Mithaftung für Außerdem bestanden zum 31. Dezember 2006 Zusagen fremde Einzahlungsverpflichtungen gemäß § 24 GmbH- über Beteiligungserwerbe in Höhe von 524 Mio. € (Vorjahr: Gesetz bestand wie schon im Vorjahr nicht. 386 Mio. €). Der Unternehmensbereich RWE Power hat langfristige Der Rütgerswerke mbh, einer Tochtergesellschaft der RAG Bezugs- und Dienstleistungsverträge für Uran, Konversion, AG, wurde eine Kreditlinie in Höhe von 400 Mio. € zu markt- Anreicherung, Fertigung und Entsorgung geschlossen. üblichen Konditionen gewährt, die das Unternehmen bis zum 29. Juni 2007 in Anspruch nehmen kann. Aus langfristigen Aufträgen im Anlagenbaugeschäft haftet RWE im geschäftsüblichen Umfang. Die Verpflichtungen aus Operating Leasing betreffen überwiegend langfristige Pachtverträge für Stromerzeugungs- Aus der Mitgliedschaft in verschiedenen Gesellschaften, die und Versorgungsanlagen sowie Miet- und Leasingverpflich- u.a. im Zusammenhang mit Kraftwerksobjekten, mit Ergeb- tungen für Lager- und Verwaltungsgebäude. nisabführungsverträgen und zur Abdeckung des nuklearen Haftpflichtrisikos bestehen, obliegt uns eine gesetzliche Die Mindestleasingzahlungen haben folgende Fälligkeits- bzw. vertragliche Haftung. struktur: Mit der Solidarvereinbarung haben sich die RWE AG und die Operating Leasing in Mio. € anderen Muttergesellschaften der deutschen Kernkraftwerks- Nominalwert 31.12.06 31.12.05 79 76 Fällig in 1 – 5 Jahren 228 226 Fällig nach über 5 Jahren 221 254 528 556 Fällig in bis zu einem Jahr betreiber verpflichtet, zur Erfüllung einer Deckungsvorsorge in Höhe von 2.244,4 Mio. € die haftenden Kernkraftwerksbetreiber im nuklearen Schadensfall finanziell so auszustatten, dass diese ihren Zahlungsverpflichtungen nachkommen können. Vertragsgemäß beträgt der auf die RWE AG entfallende Haftungsanteil 25,879 % zuzüglich 5 % für Schadensabwicklungskosten. An unsere Investoren Lagebericht Unsere Verantwortung RWE Spezial Konzernabschluss Weitere Informationen 193 negativen Auswirkungen auf die wirtschaftliche und finan- schieden zur Wehr setzen. Auf der Grundlage der derzeitigen zielle Situation des RWE-Konzerns. Darüber hinaus sind Ge- rechtlichen Einschätzung war zum 31. Dezember 2006 keine sellschaften im Unternehmensbereich RWE Energy an ver- Rückstellung für Risiken aus den Kartellverfahren anzusetzen. schiedenen administrativen und regulatorischen Verfahren (inkl. Genehmigungsverfahren) direkt beteiligt oder von deren Ergebnissen betroffen. (32) Segmentberichterstattung Im RWE-Konzern ergibt sich die Segmentabgrenzung aus Im Zusammenhang mit gesellschaftsrechtlichen Umstruktu- den von den Unternehmensbereichen erbrachten Leistun- rierungen sind von außenstehenden Aktionären mehrere gen. Die Segmentierung der Unternehmensbereiche und Spruchverfahren zur Überprüfung der Angemessenheit der Regionen basiert dabei auf der internen Berichterstattung. Umtauschverhältnisse bzw. der Höhe der angebotenen Barabfindung eingeleitet worden. Wir gehen davon aus, Das Segment RWE Power umfasst die gesamte kontinental- dass die gutachterlich ermittelten und von Wirtschaftsprü- europäische Stromerzeugung sowie die konzernweite Braun- fungsgesellschaften überprüften Umtauschverhältnisse und kohlegewinnung. Zum Segment RWE Power gehören auch Barabfindungen angemessen sind und einer gerichtlichen die Upstream-Aktivitäten (Gas- und Erdölgewinnung) der Prüfung standhalten. RWE Dea. Die Handelsaktivitäten der RWE Trading sind ebenfalls dem Segment RWE Power zugeordnet, um der Die EU-Kommission hat im Berichtsjahr mehrere Nachprüfun- engen wirtschaftlichen Verbindung der beiden Unterneh- gen bei Energieversorgungsunternehmen in Deutschland mensbereiche Rechnung zu tragen. und in anderen Mitgliedstaaten der Europäischen Union durchgeführt. Die Maßnahmen wurden mit einem Anfangs- Das Segment RWE Energy umfasst im kontinentaleuropäi- verdacht auf kartellrechtswidrige Absprachen bzw. markt- schen Strom- und Gasbereich die Aktivitäten Verteilung, missbräuchliche Praktiken begründet. Bisher hat die EU-Kom- Transport und Vertrieb sowie wesentliche Teile des konti- mission keine darauf aufbauenden Vorwürfe gegen RWE prä- nentaleuropäischen Wassergeschäfts. zisiert. Aufgrund der anhaltenden politischen Diskussionen um die zukünftige Ausgestaltung der europäischen Energie- RWE npower ist ein eigenes Segment und bündelt das wirtschaft rechnen wir jedoch damit, dass die EU-Kommissi- gesamte Strom- und Gasgeschäft in Großbritannien. on die Verfahren auch gegen deutsche Unternehmen fortsetzen und konkrete Kartellverfahren anstreben wird. Der Bereich Wasser beinhaltet im Wesentlichen das Wassergeschäft außerhalb Kontinentaleuropas. Für die Geschäfts- Das Bundeskartellamt hat der RWE AG in dem seit August jahre 2006 und 2005 wird die RWE Thames Water-Gruppe, 2005 laufenden kartellrechtlichen Missbrauchsverfahren die das britische Wassergeschäft und einige internationale „CO2-Emissionshandel und Strompreisbildung“ am 18. Aktivitäten umfasst, als nicht fortgeführte Aktivität geson- Dezember 2006 eine Abmahnung zugestellt. Danach hält dert dargestellt. das Bundeskartellamt die Preisgestaltung der RWE AG einschließlich der mit ihr verbundenen Unternehmen gegen- Unter Sonstige/Konsolidierung werden Konsolidierungsef- über leistungsgemessenen Industriekunden (ohne Kleinge- fekte, das Group Center sowie Tätigkeiten, die nicht den werbekunden) bei Stromgrundlastbändern und der Strom- gesondert dargestellten Unternehmensbereichen zuzuord- vollversorgung im bilateralen Vertriebsgeschäft im Kalender- nen sind, aufgeführt. Dazu gehören insbesondere die jahr 2005 nach vorläufiger Einschätzung insoweit für miss- zentralen Dienstleistungen der RWE Systems. bräuchlich, als in den Preisen mehr als 25 % des anteiligen Kurswertes der unentgeltlich zugeteilten CO2-Zertifikate enthalten sei. Es ist damit zu rechnen, dass das Kartellamt auf Lagebericht fahren über gute Argumente zu verfügen und wird sich ent- Unsere Verantwortung involviert. RWE erwartet dadurch jedoch keine wesentlichen RWE Spezial 2007 erlassen wird. RWE ist überzeugt, in diesen Kartellver- Konzernabschluss dieser Basis eine Verfügung in der ersten Hälfte des Jahres Geschäftsbetriebs in Gerichtsprozesse und Schiedsverfahren Weitere Informationen Gesellschaften des RWE-Konzerns sind im Rahmen ihres An unsere Investoren Anhang • Sonstige Angaben 194 Sonstige Angaben Segmentberichterstattung Unternehmensbereiche 2006 RWE Power RWE Energy RWE npower Bereich Wasser Sonstige/ Konsolidierung RWEKonzern RWE Thames Water (nicht fortgeführte Aktivität) RWEKonzern inkl. RWE Thames Water Außenumsatz 6.574 27.398 8.485 1.702 97 44.256 2.278 46.534 Konzern-Innenumsatz 8.531 748 8 in Mio.€ Gesamtumsatz -9.287 15.105 28.146 8.493 1.702 -9.190 44.256 2.278 46.534 Betriebliches Ergebnis 2.744 2.506 512 425 -81 6.106 711 6.817 Ergebnis der betrieblichen Tätigkeit = Segmentergebnis 2.750 1.960 192 331 -331 4.902 698 5.600 Betriebliches Beteiligungsergebnis 115 261 4 6 386 6 392 Ergebnis aus at-Equitybilanzierten Beteiligungen 195 211 4 -1 -1 408 4 412 Planmäßige Abschreibungen 714 917 467 253 52 2.403 401 2.804 Betriebliche Abschreibungen 743 932 150 264 52 2.141 401 2.542 6 6 6 11 6 126 126 Firmenwertabschreibungen Außerplanmäßige Abschreibungen Sonstige wesentliche nicht zahlungswirksame Aufwendungen des Segmentergebnisses 29 70 10 788 2.026 373 2 578 3.767 74 3.841 EBITDA 3.372 3.177 658 689 -35 7.861 1.106 8.967 Betriebliches Vermögen (lt. WertmanagementKonzept) 6.976 13.994 6.969 7.607 -2.782 32.764 Buchwerte at-Equitybilanzierter Beteiligungen 184 2.085 1 1 2.271 Segmentvermögen 20.566 22.655 11.571 9.863 -43 64.612 Segmentschulden 26.292 15.506 3.192 1.622 7.548 54.160 1.302 1.174 396 1.584 38 4.494 Investitionen in immaterielle Vermögenswerte, Sachanlagen und Investment Properties Regionen 2006 in Mio.€ EU Deutschland Großbritannien Übriges Europa Amerika Sonstige RWE-Konzern Übrige EU Außenumsatz 26.607 8.964 5.971 526 1.771 417 44.256 Segmentvermögen 28.809 18.135 7.280 431 9.725 232 64.612 1.730 1.523 393 82 626 140 4.494 Investitionen in immaterielle Vermögenswerte, Sachanlagen und Investment Properties An unsere Investoren Lagebericht Unsere Verantwortung RWE Spezial Konzernabschluss Weitere Informationen 195 Sonstige/ Konsolidierung RWEKonzern RWE Thames Water (nicht fortgeführte Aktivität) RWEKonzern1 RWE Umwelt (nicht fortgeführte Aktivität) RWEKonzern inkl. RWE Thames Water und RWE Umwelt Außenumsatz 6.832 24.318 6.382 1.878 77 39.487 2.332 41.819 614 42.433 KonzernInnenumsatz 6.323 865 3 4 -7.195 Gesamtumsatz 13.155 25.183 6.385 1.882 -7.118 39.487 2.332 41.819 614 42.433 Betriebliches Ergebnis 2.112 2.507 437 586 -271 5.371 830 6.201 44 6.245 Ergebnis der betrieblichen Tätigkeit = Segmentergebnis 2.211 2.168 92 -313 -157 4.001 745 4.746 22 4.768 Betriebliches Beteiligungsergebnis in Mio.€ 95 265 2 68 17 447 31 478 22 500 Ergebnis aus at-Equitybilanzierten Beteiligungen 117 358 2 46 6 529 28 557 12 569 Planmäßige Abschreibungen 750 902 455 298 56 2.461 430 2.891 42 2.933 Betriebliche Abschreibungen 783 900 126 298 64 2.171 430 2.601 50 2.651 759 55 814 Firmenwertabschreibungen 759 Außerplanmäßige Abschreibungen 37 14 Sonstige wesentliche nicht zahlungswirksame Aufwendungen des Segmentergebnisses 1.109 2.067 EBITDA 2.800 Betriebliches Vermögen (lt. WertmanagementKonzept)1 814 759 6 816 55 871 8 879 328 47 425 3.976 105 4.081 45 4.126 3.142 561 816 -224 7.095 1.229 8.324 72 8.396 7.468 11.962 6.645 19.047 -2.983 42.139 291 2.122 Segmentvermögen 28.324 20.988 10.635 25.792 471 86.210 Segmentschulden 33.992 15.720 2.609 4.116 5.887 62.324 842 1.064 315 1.388 58 3.667 Buchwerte at-Equitybilanzierter Beteiligungen Investitionen in immaterielle Vermögenswerte, Sachanlagen und Investment Properties 204 2.617 1 Vor Anpassung; wie im Geschäftsbericht 2005 berichtet Regionen 2005 in Mio.€ EU Übriges Europa Deutschland Großbritannien Amerika Sonstige RWE-Konzern Übrige EU Außenumsatz 23.038 6.464 6.651 593 2.260 481 39.487 Segmentvermögen 31.486 34.990 6.861 577 11.689 607 86.210 1.434 1.210 359 69 525 70 3.667 Investitionen in immaterielle Vermögenswerte, Sachanlagen und Investment Properties Lagebericht Bereich Wasser Unsere Verantwortung RWE npower RWE Spezial RWE Energy Konzernabschluss RWE Power Weitere Informationen Segmentberichterstattung Unternehmensbereiche 2005 An unsere Investoren Anhang • Sonstige Angaben 196 Sonstige Angaben Erläuterungen zu den Segmentdaten: Die Konzern-Innen- Die Investitionen umfassen den Mitteleinsatz für imma- umsätze geben die Höhe der Umsätze zwischen den Seg- terielle Vermögenswerte, Sachanlagen und Investment menten an. Konzern-Innenumsätze werden unter Bedingun- Properties. gen wie unter fremden Dritten abgerechnet. Die Summe der Außen- und Innenumsätze ergibt die Segmentumsätze. Das Ergebnis aus at-Equity-bilanzierten Beteiligungen setzt sich zusammen aus Erträgen und Aufwendungen aus Er- Die Abschreibungen betreffen immaterielle Vermögens- gebnisübernahmeverträgen sowie anteiligen Unternehmens- werte, Sachanlagen und Investment Properties. ergebnissen; außerdem enthalten sind Abschreibungen auf Geschäfts- oder Firmenwerte und auf Anteile an Equity- Die Definition des betrieblichen Vermögens ergibt sich aus dem Wertmanagement-Konzept. Das betriebliche Vermögen ist mit dem betrieblichen Ergebnis kompatibel, das auch für Steuerungszwecke im Konzern verwendet wird (vgl. dazu die Seiten 205 und 206). Ergänzend zum betrieblichen Vermögen werden das Segmentvermögen und die Segmentschulden der Unternehmensbereiche ausgewiesen. Die folgende Tabelle zeigt die Überleitung von Bruttovermögen/Bruttoschulden zu Segmentvermögen/Segmentschulden: Segmentvermögen in Mio.€ 31.12.06 31.12.05 Bruttovermögen lt. Bilanz 93.455 109.458 At-Equity-bilanzierte Beteiligungen -2.271 -2.617 Übrige Finanzanlagen -1.684 -1.842 -16.788 -10.344 -4.482 -4.655 Wertpapiere Finanzforderungen Aktive latente Steuern -3.618 -3.790 64.612 86.210 31.12.06 31.12.05 Bruttoschulden lt. Bilanz 79.344 97.101 Steuerrückstellungen -2.725 -2.452 -19.382 -27.452 Segmentschulden in Mio.€ Finanzverbindlichkeiten Passive latente Steuern -3.077 -4.873 54.160 62.324 Unternehmen. An unsere Investoren Lagebericht Unsere Verantwortung RWE Spezial Konzernabschluss Weitere Informationen 197 4.001 + Beteiligungsergebnis 790 736 +/- Neutrales Ergebnis 414 634 6.106 5.371 Betriebliches Ergebnis Geschäfts-, Investitions- und Finanzierungstätigkeit gegliedert. Der Betrag der flüssigen Mittel in der Kapitalflussrechnung stimmt mit dem entsprechenden Gesamtbetrag der flüssigen Mittel in der Bilanz überein. Flüssige Mittel umfassen Kassenbestände, Guthaben bei Kreditinstituten sowie kurzfristig veräußerbare festverzinsliche Wertpapiere mit Die Überleitung betrifft folgende Punkte: einer Restlaufzeit bei Erwerb von bis zu drei Monaten. Das Beteiligungsergebnis enthält alle Aufwendungen und Mittelzuflüsse aus dem Erwerb und der Veräußerung konsoli- Erträge, die im Zusammenhang mit den betrieblich veran- dierter Gesellschaften sind im Cash Flow aus der Investiti- lassten Beteiligungen entstanden sind. Daher bildet das onstätigkeit enthalten. Auswirkungen von Wechselkursände- Beteiligungsergebnis einen integralen Bestandteil der rungen werden gesondert gezeigt. operativen Tätigkeit des Konzerns ab. Im Cash Flow aus laufender Geschäftstätigkeit sind u.a. Erträge und Aufwendungen, die aus betriebswirtschaftlicher enthalten: Sicht ungewöhnlich oder durch Sondervorgänge entstanden sind, beeinträchtigen die Beurteilung der laufenden Geschäftstätigkeit. Sie werden in das neutrale Ergebnis umgegliedert. Falls Geschäfts- oder Firmenwerte vollkonsolidierter Unternehmen außerplanmäßig abgeschrieben werden, sind diese Abschreibungen im neutralen Ergebnis enthalten. • Zinseinnahmen von 2.048 Mio. € (Vorjahr: 1.216 Mio. €) und Zinsausgaben von 2.827 Mio. € (Vorjahr: 2.194 Mio. €), • gezahlte Ertragsteuern (abzüglich Ertragsteuererstattungen) von 998 Mio. € (Vorjahr: 1.010 Mio. €) und • zugeflossenes Beteiligungsergebnis (Dividenden) nach Abzug des nicht zahlungswirksamen Teils aus der Equity- Darüber hinausgehende Ausführungen enthält Seite 58 des Lageberichts. Lagebericht 4.902 Die Kapitalflussrechnung ist nach den Zahlungsströmen aus Unsere Verantwortung Ergebnis der betrieblichen Tätigkeit fortgeführter Aktivitäten RWE Spezial 2005 Bilanzierung in Höhe von 485 Mio. € (Vorjahr: 368 Mio. €). Weitere Informationen 2006 Konzernabschluss (33) Angaben zur Kapitalflussrechnung Überleitung zum betrieblichen Ergebnis in Mio.€ An unsere Investoren Anhang • Sonstige Angaben 198 Sonstige Angaben Im Cash Flow aus der Finanzierungstätigkeit sind Ausschüt- Die sonstigen Finanzschulden umfassen die Finanzverbind- tungen in Höhe von 984 Mio. € (Vorjahr: 844 Mio. €) an RWE- lichkeiten gegenüber nicht konsolidierten Tochterunterneh- Aktionäre und in Höhe von 224 Mio. € (Vorjahr: 226 Mio. €) men und Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhält- an andere Gesellschafter enthalten. Der Neuaufnahme nis besteht, sowie die sonstigen Finanzverbindlichkeiten. von Finanzschulden in Höhe von 7.526 Mio. € (Vorjahr: Die Nettofinanzschulden stellen den Saldo aus Finanz- 4.361 Mio.€) stehen Tilgungen in Höhe von 9.257 Mio.€ vermögen und Finanzverbindlichkeiten dar. (Vorjahr: 6.672 Mio. €) gegenüber. Die Veränderungen der flüssigen Mittel aus der Änderung (34) Angaben zu Konzessionen des Konsolidierungskreises betragen -996 Mio. € (Vorjahr: Zwischen Unternehmen des RWE-Konzerns und den Gebiets- -41 Mio. €). körperschaften der RWE-Versorgungsbereiche bestehen eine Reihe von Wegenutzungsverträgen und Konzessionsverein- Die erworbenen flüssigen Mittel aus Akquisitionen in Höhe barungen im Strom-, Gas- und Wasserbereich. von 0 Mio.€ (Vorjahr: 5 Mio.€) werden mit den Finanzanlageinvestitionen verrechnet. Mitveräußerte Bestände an flüssi- In den Wegenutzungsverträgen im Strom- und Gasbereich gen Mitteln von 996 Mio. € (Vorjahr: 46 Mio. €) sind in die wird die Nutzung von öffentlichen Verkehrswegen für die Einnahmen aus Desinvestments einbezogen. Legung und den Betrieb von Leitungen, die zu einem Energieversorgungsnetz der allgemeinen Versorgung gehören, Aus Exploration resultiert ein Cash Flow aus laufender geregelt. Die Laufzeit der Wegenutzungsverträge beträgt Geschäftstätigkeit in Höhe von 110 Mio. € (Vorjahr: höchstens 20 Jahre. Nach Ablauf der Verträge besteht eine 50 Mio. €) und ein Cash Flow aus der Investitionstätigkeit gesetzliche Pflicht zur Überlassung der örtlichen Verteilungs- von 101 Mio. € (Vorjahr: 56 Mio. €). anlagen an das neue Energieversorgungsunternehmen gegen Zahlung einer angemessenen Vergütung an RWE. Durch Erst- und Entkonsolidierungen haben sich die Nettofinanzschulden um 4.783 Mio. € verringert. Mit den Wasser-Konzessionsvereinbarungen werden das Recht und die Verpflichtung zur Bereitstellung von Wasser- Die flüssigen Mittel unterliegen keinen Verfügungsbeschrän- und Abwasserdienstleistungen, zum Betrieb der dazu gehö- kungen. renden Infrastruktur (z.B. Wasserversorgungsanlagen) und zur Durchführung von Investitionen geregelt. Die Konzessio- Nettoschulden des RWE-Konzerns in Mio.€ nen im Wasserbereich laufen in der Regel über einen Zeit- 31.12.06 31.12.05 2.794 1.431 16.788 10.344 Langfristige Wertpapiere sowie sonstige Ausleihungen 1.514 1.431 (35) Beziehungen zu nahestehenden Unternehmen Sonstiges Finanzvermögen 3.006 3.184 und Personen Finanzvermögen 24.102 16.390 Anleihen, Schuldscheindarlehen, Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 17.762 21.781 546 3.201 1.074 2.846 19.382 27.828 Nettofinanzschulden -4.720 11.438 Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen 11.584 11.997 6.864 23.435 Flüssige Mittel Kurzfristige Wertpapiere Commercial Paper Sonstige Finanzschulden Finanzverbindlichkeiten Nettoschulden raum von bis zu 50 Jahren. Im Rahmen der normalen Geschäftstätigkeit unterhalten die RWE AG und deren Tochterunternehmen Geschäftsbeziehungen zu zahlreichen Unternehmen. Dazu gehören auch assoziierte Unternehmen, die als nahestehende Unternehmen des Konzerns gelten, u.a. die im Unternehmensbereich RWE Energy at-Equity-bilanzierten Beteiligungen an kommunalen Unternehmen, insbesondere an Stadtwerken. An unsere Investoren Lagebericht Unsere Verantwortung RWE Spezial Konzernabschluss Weitere Informationen 199 Mandatsvergütungen von Tochtergesellschaften in Höhe von 36 Tsd. €. Abschlussposten aus Geschäften mit assoziierten Unternehmen in Mio.€ 2006 2005 Erträge 938 634 Aufwendungen 125 74 Forderungen 951 777 86 56 Verbindlichkeiten Die Angaben zu den Mitgliedern des Vorstands und des Aufsichtsrats gemäß § 285 Nr. 10 HGB sind auf den Seiten 207 bis 211 aufgeführt. (36) Honorare des Abschlussprüfers Alle Geschäftsbeziehungen sind zu marktüblichen Konditio- Für die im Geschäftsjahr 2006 und im Vorjahr erbrachten nen abgeschlossen worden und unterscheiden sich grund- Dienstleistungen des Abschlussprüfers des Konzernabschlus- sätzlich nicht von den Liefer- und Leistungsbeziehungen ses, PricewaterhouseCoopers Aktiengesellschaft Wirtschafts- mit anderen Unternehmen. Von den Forderungen werden prüfungsgesellschaft, sind folgende Honorare als Aufwand 232 Mio. €, von den Verbindlichkeiten 86 Mio. € innerhalb erfasst worden: eines Jahres fällig. Für die Forderungen bestehen Garantien in Höhe von 0 Mio. € (Vorjahr: 5 Mio. €) und sonstige Sicherheiten in Höhe von 4 Mio. € (Vorjahr: 1 Mio. €). Die Forderungen sind verzinslich in Höhe von 720 Mio.€ (Vorjahr: 730 Mio.€), verzinsliche Verbindlichkeiten bestanden nicht. Der RWE-Konzern hat mit keiner nahestehenden Person wesentliche Geschäfte abgeschlossen. Honorare des Abschlussprüfers in Mio.€ 2006 2005 Abschlussprüfungen 16,7 13,1 Sonstige Bestätigungs- oder Bewertungsleistungen 4,8 8,6 Steuerberatungsleistungen 1,8 1,5 Sonstige Leistungen, die für die RWE AG oder Tochterunternehmen erbracht worden sind 0,3 0,5 23,6 23,7 Lagebericht Abschlussposten bei RWE führten: Unsere Verantwortung Außerdem erhielten Mitglieder des Wirtschaftsbeirats RWE Spezial Die Bezüge des Wirtschaftsbeirats betragen 363 Tsd. €. henden Unternehmen Geschäfte getätigt, die zu folgenden Konzernabschluss Im Geschäftsjahr 2006 wurden mit wesentlichen naheste- An unsere Investoren Anhang • Sonstige Angaben höhe von Vorstand und Aufsichtsrat sind im Vergütungsbe- Die Honorare für Abschlussprüfungen beinhalten vor allem richt dargestellt. Der Vergütungsbericht ist Bestandteil des die Honorare für die Konzernabschlussprüfung sowie für die Lageberichtes. Prüfung der Abschlüsse der RWE AG und ihrer Tochterunternehmen. Honorare für sonstige Bestätigungs- oder Bewer- Im Berichtsjahr wurden keine Kredite oder Vorschüsse an tungsleistungen entfallen in erster Linie auf Due-Diligence- Mitglieder des Vorstands und des Aufsichtsrats gewährt. Dienstleistungen im Zusammenhang mit Akquisitionen und Desinvestitionen. Weiterhin werden unter diesem Posten Ehemalige Mitglieder des Vorstands und ihre Hinterbliebe- Honorare für die Prüfung des internen Kontrollsystems, nen erhielten 11.803 Tsd. €, davon 1.885 Tsd. € von Tochter- insbesondere von IT-Systemen, sowie Aufwendungen im gesellschaften. Dabei entfielen 2.787 Tsd. € auf die Aus- Zusammenhang mit gesetzlichen oder gerichtlichen Vorga- übung von LTIP. In der Gesamtsumme enthalten sind auch ben erfasst. In den Honoraren für Steuerberatungsleistun- Mandatsvergütungen in Höhe von 38 Tsd. € von Tochterge- gen sind insbesondere Honorare für die Beratung im Zusam- sellschaften. Die Pensionsverpflichtungen (Defined Benefit menhang mit der Erstellung von Steuererklärungen und der Obligations) gegenüber früheren Mitgliedern des Vorstands Prüfung von Steuerbescheiden sowie in sonstigen nationa- und ihren Hinterbliebenen belaufen sich zum Bilanzstichtag len und internationalen Steuerangelegenheiten enthalten. auf 111.291 Tsd. €. Davon entfallen 23.672 Tsd. € auf Toch- Dies beinhaltet bis zum 31. Oktober 2006 auch die Steuer- tergesellschaften. beratung von im Ausland lebenden Mitarbeitern. Weitere Informationen Die Grundzüge des Vergütungssystems und die Vergütungs- 200 Sonstige Angaben · Bestätigungsvermerk (37) Inanspruchnahme von § 264 Abs. 3 HGB bzw. § 264b HGB • RWE Rhein-Ruhr Netzservice GmbH, Siegen • RWE Rhein-Ruhr Verteilnetz GmbH, Wesel Die folgenden inländischen Tochtergesellschaften haben im • RWE Rhenas Versicherungsvermittlung GmbH, Essen Geschäftsjahr 2006 in Teilen von der Befreiungsvorschrift • RWE Solutions Aktiengesellschaft, Alzenau des § 264 Abs. 3 HGB bzw. § 264b HGB Gebrauch gemacht: • RWE Systems Aktiengesellschaft, Dortmund • RWE Systems Computing GmbH, Dortmund • BGE Beteiligungs-Gesellschaft für Energieunternehmen mbH, Essen • GBV Dreizehnte Gesellschaft für Beteiligungsverwaltung mbH & Co. KG, Essen • GBV Fünfte Gesellschaft für Beteiligungsverwaltung mbH, Essen • GBV Siebte Gesellschaft für Beteiligungsverwaltung mbH, Essen • GBV Vierzehnte Gesellschaft für Beteiligungsverwaltung mbH, Essen • HEC GmbH, Dortmund • RWE Systems Consulting GmbH, Essen • RWE Systems Development GmbH & Co. KG, Dortmund • RWE Systems Immobilien Alzenau GmbH, Alzenau • RWE Systems Immobilien GmbH u. Co. KG, Essen • RWE Trading GmbH, Essen • RWE Transportnetz Gas GmbH, Essen • RWE Transportnetz Strom GmbH, Dortmund • RWE Westfalen-Weser-Ems Aktiengesellschaft, Dortmund • RWE Westfalen-Weser-Ems Netzservice GmbH, Dortmund • RWE Westfalen-Weser-Ems Verteilnetz GmbH, Recklinghausen • Kavernenspeicher Staßfurt GmbH, Staßfurt • SKW Steinkohlen-Wärme GmbH, Kamp-Lintfort • OIE Aktiengesellschaft, Idar-Oberstein • Speicher Breitbrunn/Eggstätt RWE Dea & Mobil, Hamburg • Rheinische Baustoffwerke GmbH, Bergheim • Thames Water Aqua Holdings GmbH, Essen • rhenag Beteiligungs GmbH, Köln • Thyssengas GmbH, Duisburg • RWE Aqua International GmbH, Essen • RWE Dea AG, Hamburg • RWE Dea Suez GmbH, Hamburg (38) Erklärung gemäß § 161 AktG • RWE Energy Aktiengesellschaft, Dortmund Für die RWE AG und ihre börsennotierten deutschen Tochter- • RWE Energy Beteiligungsgesellschaft mbH, Dortmund unternehmen sind die gemäß § 161 AktG vorgeschriebenen • RWE Fuel Cells GmbH, Essen Erklärungen zum Corporate Governance Kodex abgegeben • RWE KAC Dezentrale Energien GmbH & Co. KG, Dortmund und den Aktionären zugänglich gemacht worden. • RWE Key Account Contracting GmbH, Essen • RWE Key Account GmbH, Essen • RWE Kundenservice GmbH, Bochum (39) Ereignisse nach dem Bilanzstichtag • RWE Plus Beteiligungsgesellschaft Mitte mbH, Essen Ausführungen zu Ereignissen nach dem Bilanzstichtag ent- • RWE Power Aktiengesellschaft, Köln und Essen hält der Lagebericht. • RWE Rhein-Ruhr Aktiengesellschaft, Essen An unsere Investoren Lagebericht Unsere Verantwortung RWE Spezial Konzernabschluss Weitere Informationen 201 in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen, der des Eigenkapitals und Anhang – sowie den Konzernlagebe- Abgrenzung des Konsolidierungskreises, der angewandten richt, der mit dem Lagebericht der RWE Aktiengesellschaft Bilanzierungs- und Konsolidierungsgrundsätze und der zusammengefasst ist, für das Geschäftsjahr vom 1. Januar wesentlichen Einschätzungen des Vorstands sowie die Wür- bis 31. Dezember 2006 geprüft. Die Aufstellung von Kon- digung der Gesamtdarstellung des Konzernabschlusses und zernabschluss und zusammengefasstem Lagebericht nach des zusammengefassten Lageberichts. Wir sind der Auffas- den IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und den er- sung, dass unsere Prüfung eine hinreichend sichere Grund- gänzend nach § 315a Abs. 1 HGB anzuwendenden handels- lage für unsere Beurteilung bildet. rechtlichen Vorschriften liegt in der Verantwortung des Vorstands der Gesellschaft. Unsere Aufgabe ist es, auf der Unsere Prüfung hat zu keinen Einwendungen geführt. Grundlage der von uns durchgeführten Prüfung eine Beurteilung über den Konzernabschluss und den zusammenge- Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung fassten Lagebericht abzugeben. gewonnenen Erkenntnisse entspricht der Konzernabschluss den IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und den er- Wir haben unsere Konzernabschlussprüfung nach § 317 HGB gänzend nach § 315a Abs. 1 HGB anzuwendenden handels- unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer rechtlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger dieser Vorschriften ein den tatsächlichen Verhältnissen ent- Abschlussprüfung unter ergänzender Beachtung der Inter- sprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage national Standards on Auditing (ISA) vorgenommen. Da- des Konzerns. Der zusammengefasste Lagebericht steht in nach ist die Prüfung so zu planen und durchzuführen, dass Einklang mit dem Konzernabschluss, vermittelt insgesamt Unrichtigkeiten und Verstöße, die sich auf die Darstellung ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns und stellt des durch den Konzernabschluss unter Beachtung der anzu- die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zu- wendenden Rechnungslegungsvorschriften und durch den treffend dar. zusammengefassten Lagebericht vermittelten Bildes der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage wesentlich auswirken, Essen, den 13. Februar 2007 mit hinreichender Sicherheit erkannt werden. Bei der Festlegung der Prüfungshandlungen werden die Kenntnisse PricewaterhouseCoopers über die Geschäftstätigkeit und über das wirtschaftliche und Aktiengesellschaft rechtliche Umfeld des Konzerns sowie die Erwartungen über Wirtschaftsprüfungsgesellschaft mögliche Fehler berücksichtigt. Im Rahmen der Prüfung werden die Wirksamkeit des rechnungslegungsbezogenen M. Wiegand Dr. N. Schwieters internen Kontrollsystems sowie Nachweise für die Angaben Wirtschaftsprüfer Wirtschaftsprüfer im Konzernabschluss und zusammengefassten Lagebericht Lagebericht Verlustrechnung, Bilanz, Kapitalflussrechnung, Veränderung Unsere Verantwortung Prüfung umfasst die Beurteilung der Jahresabschlüsse der RWE Spezial überwiegend auf der Basis von Stichproben beurteilt. Die gestellten Konzernabschluss – bestehend aus Gewinn- und Konzernabschluss Wir haben den von der RWE Aktiengesellschaft, Essen, auf- Weitere Informationen Bestätigungsvermerk des Konzernabschlussprüfers An unsere Investoren Anhang • Sonstige Angaben • Bestätigungsvermerk 202 Wesentliche Beteiligungen Wesentliche Beteiligungen (Stand: 31.12.2006) I. Verbundene Unternehmen Beteiligungsanteil gemäß § 16 AktG % RWE Aktiengesellschaft, Essen Eigenkapital des letzten Geschäftsjahres in Tsd.€ Ergebnis des letzten Geschäftsjahres in Tsd.€ Umsatzerlöse 2006 Mitarbeiter2 2006 im Jahresdurchschnitt 7.423.562 2.413.027 – 360 in Mio.€ RWE Power RWE Power Aktiengesellschaft, Köln und Essen 100 2.171.058 –1 7.243 12.909 GfV Gesellschaft für Vermögensverwaltung AG, Dortmund 100 109.390 58.290 Kernkraftwerke Lippe-Ems GmbH, Lingen (Ems) 99 165.545 Kernkraftwerk Gundremmingen GmbH, Gundremmingen 75 Mátrai Erömü Zártkörüen Müködö Rt. (MÁTRA), Visonta/Ungarn – 41 1 378 299 84.762 8.343 225 701 – 51 184.619 36.264 227 2.454 Rheinbraun Brennstoff GmbH, Köln 100 63.294 –1 567 155 RWE Dea AG, Hamburg 100 1.323.905 1 1.190 743 RWE Dea Norge AS, Oslo/Norwegen 100 95.013 -13.654 212 63 RWE Dea Suez GmbH, Hamburg 100 RWE Trading GmbH, Essen 100 – 87.226 – 1 172 92 51.100 –1 12.091 502 100 1.022.905 –1 8.057 509 Budapesti Elektromos Müvek Nyrt. (ELMÜ), Budapest/Ungarn 55 343.915 58.648 814 1.856 Emscher Lippe Energie GmbH, Gelsenkirchen 79 87.626 11.456 485 651 Energis GmbH, Saarbrücken 66 134.779 20.592 312 338 RWE Energy RWE Energy Aktiengesellschaft, Dortmund envia Mitteldeutsche Energie AG, Chemnitz 64 888.772 72.145 2.337 2.201 envia Netzservice GmbH, Chemnitz 100 4.045 –1 365 7 envia Verteilnetz GmbH, Halle 1 1.538 4 100 24 Észak-magyarországi Áramszolgáltató Nyrt. (ÉMÁSZ), Miskolc/Ungarn 54 155.864 16.875 336 1.063 EWV Energie- und Wasser-Versorgung GmbH, Stolberg 54 36.204 11.007 322 374 Jihomoravská plynárenská, a.s., Brno/Tschechien 50 209.535 34.274 639 1.004 Koblenzer Elektrizitätswerk und Verkehrs-Aktiengesellschaft, Koblenz 58 87.329 18.743 389 539 Lechwerke Aktiengesellschaft, Augsburg – 90 226.773 66.900 925 1.166 100 25 –1 497 3 MITGAS Mitteldeutsche Gasversorgung GmbH, Halle 60 120.174 26.388 690 290 rhenag Rheinische Energie Aktiengesellschaft, Köln 100 114.242 –1 296 330 RWE Energy Beteiligungsgesellschaft mbH, Dortmund 100 2.644.409 –1 – – RWE Energy Nederland N.V., Hoofddorp/Niederlande 100 357.310 23.698 842 107 RWE Gas International B.V., Hoofddorp/Niederlande 100 4.464.084 305.042 – – RWE Key Account GmbH, Essen 100 RWE Kundenservice GmbH, Bochum 100 RWE Obragas N.V., Helmond/Niederlande 100 LEW Verteilnetz GmbH, Augsburg 1 Ergebnisabführungsvertrag 2 Umgerechnet in Vollzeitstellen 25 – 1 1.761 87 25 –1 310 14 94.111 16.074 328 136 An unsere Investoren Lagebericht Unsere Verantwortung RWE Spezial Konzernabschluss Weitere Informationen 203 100 238.405 –1 5.694 4.773 RWE Rhein-Ruhr Netzservice GmbH, Siegen 100 25 –1 984 31 RWE Rhein-Ruhr Verteilnetz GmbH, Wesel 100 25 – 1 2.313 6 RWE Solutions Aktiengesellschaft, Alzenau 100 186.856 – 1 – 36 RWE Transgas, a.s., Prag/Tschechien 100 3.022.606 289.743 2.781 306 RWE Transportnetz Gas GmbH, Essen 100 55 –1 274 66 RWE Transportnetz Strom GmbH, Dortmund 100 613.025 –1 4.582 365 RWE Westfalen-Weser-Ems Aktiengesellschaft, Dortmund 80 283.185 –1 5.140 2.662 RWE Westfalen-Weser-Ems Netzservice GmbH, Dortmund 100 25 –1 1.125 24 – 1 1.607 4 RWE Westfalen-Weser-Ems Verteilnetz GmbH, Recklinghausen 100 25 RWW Rheinisch-Westfälische Wasserwerksgesellschaft mbH, Mülheim an der Ruhr 80 63.238 10.019 109 458 Severoceská plynárenská, a.s., Ústí nad Labem/Tschechien 100 110.771 18.974 355 414 Severomoravská plynárenská, a.s., Ostrava/Tschechien 68 172.091 25.438 498 705 Stadtwerke Düren GmbH, Düren 75 27.224 6.493 153 215 STOEN S.A., Warschau/Polen 99 197.209 32.882 474 1.310 Stredoceská plynárenská, a.s., Prag/Tschechien 97 97.308 16.442 300 404 Süwag Energie AG, Frankfurt am Main 78 268.309 48.000 1.513 1.471 Süwag Netz GmbH, Frankfurt am Main 100 25 –1 505 10 Thyssengas GmbH, Duisburg – 1 100 179.695 VSE Aktiengesellschaft, Saarbrücken 69 133.247 14.366 97 – 285 297 Východoceská plynárenská, a.s., Hradec Králové/Tschechien 67 111.545 10.213 280 508 Západoceská plynárenská, a.s., Plzen/Tschechien 98 65.022 7.524 216 367 100 718.739 -79.351 8.493 11.066 100 3.453.897 -263.140 1.702 6.914 RWE Finance B.V., Zwolle/Niederlande 100 10.345 2.251 – – RWE Systems Aktiengesellschaft, Dortmund 100 150.507 1.988 1.461 RWE npower RWE Npower Holdings plc, Swindon/Großbritannien2 Bereich Wasser Thames Water Aqua US Holdings, Inc., Wilmington/ Delaware/USA; American Water-Gruppe2 mit 72 Tochterunternehmen in den USA und Kanada Sonstige Tochterunternehmen 1 Ergebnisabführungsvertrag 2 Daten aus dem Konzernabschluss der Gesellschaft 3 Umgerechnet in Vollzeitstellen – 1 Lagebericht RWE Rhein-Ruhr Aktiengesellschaft, Essen in Mio.€ RWE Energy Unsere Verantwortung Mitarbeiter3 2006 im Jahresdurchschnitt RWE Spezial Ergebnis des letzten Geschäftsjahres in Tsd.€ Umsatzerlöse 2006 % Eigenkapital des letzten Geschäftsjahres in Tsd.€ Konzernabschluss Beteiligungsanteil gemäß § 16 AktG Weitere Informationen I. Verbundene Unternehmen An unsere Investoren • Wesentliche Beteiligungen 204 Wesentliche Beteiligungen · Wertmanagement-Konzept des RWE-Konzerns II. Unternehmen, die nach der Equity-Methode bilanziert sind Beteiligungsanteil gemäß § 16 AktG % Eigenkapital des letzten Geschäftsjahres in Tsd.€ Ergebnis des letzten Geschäftsjahres in Tsd.€ TCP Petcoke Corporation, Dover/Delaware/USA1 50 8.869 10.934 Grosskraftwerk Mannheim Aktiengesellschaft, Mannheim 40 114.141 6.647 RWE Power RWE Energy AVU Aktiengesellschaft für Versorgungs-Unternehmen, Gevelsberg 50 94.481 10.796 Cegedel S.A., Luxemburg/Luxemburg1 30 328.915 53.396 Dortmunder Energie- und Wasserversorgung GmbH, Dortmund 47 150.437 61.815 EVH GmbH, Halle (Saale) 30 76.736 12.927 50 143.414 17.557 Kärntner Energieholding Beteiligungs-GmbH, Klagenfurt/Österreich 49 403.807 36.466 Kommunale Energie- und Wasserversorgung Neunkirchen AG, Neunkirchen 29 71.478 8.840 Niederrheinische Versorgung und Verkehr AG, Mönchengladbach 50 435.635 39.569 Pfalzwerke Aktiengesellschaft, Ludwigshafen 27 182.843 17.176 Regionalgas Euskirchen GmbH & Co. KG, Euskirchen 43 48.006 11.399 RheinEnergie AG, Köln 20 564.045 166.833 RWE-Veolia Berlinwasser Beteiligungs AG, Berlin 50 263.928 11.477 SpreeGas Gesellschaft für Gasversorgung und Energiedienstleistung mbH, Cottbus 33 20.628 6.206 Stadtwerke Duisburg AG, Duisburg 20 152.223 26.280 Stadtwerke Essen AG, Essen 29 116.557 17.608 TIGÁZ Tiszántúli Gázszolgáltató Zrt., Hajdúszoboszló/Ungarn 44 148.729 12.428 Východoslovenská energetika, a.s. (VSE), Košice/Slowakei 49 163.907 43.303 ZOV Zagrebacke Optpadne Vode d.o.o., Zagreb/Kroatien 49 52.490 21.351 Beteiligungsanteil gemäß § 16 AktG % Eigenkapital des letzten Geschäftsjahres in Tsd.€ Ergebnis des letzten Geschäftsjahres in Tsd.€ 19 255.562 17.635 30 4.576.600 273.400 Fövárosi Gázmüvek Zrt., Budapest/Ungarn 1 1 1 Daten aus dem Konzernabschluss der Gesellschaft III. Sonstige Beteiligungen RWE Energy Stadtwerke Chemnitz AG, Chemnitz Sonstige RAG Aktiengesellschaft, Essen1 1 Daten aus dem Konzernabschluss der Gesellschaft An unsere Investoren Lagebericht Unsere Verantwortung RWE Spezial Konzernabschluss Weitere Informationen 205 risikolose Anlage in Höhe von 4,75 % (Vorjahr: 5,0 %) als Rendite auf das eingesetzte Vermögen die Kapitalkosten Basis und addieren konzern- sowie bereichsspezifische Risi- übersteigt. Wir messen die Rendite als Return on Capital koaufschläge. Wir operieren dabei mit einem von 0,7 auf Employed (ROCE). Der ROCE zeigt die rein operative Ren- 0,74 erhöhten Betafaktor, weil unser Geschäft durch den Ver- dite. Er ergibt sich, wenn das betriebliche Ergebnis durch kauf der regulierten Wasseraktivitäten volatiler wird. Das das betriebliche Vermögen geteilt wird. Verhältnis von Eigen- zu Fremdkapital setzen wir mit 50/50 an (Vorjahr: 40/60). Dieser Wert wird nicht aus den Buch- Unsere Kapitalkosten ermitteln wir als gewichteten Durch- werten der Bilanz abgeleitet, sondern basiert u.a. auf einer schnitt der Eigen- und Fremdkapitalkosten. Die Eigenkapital- Marktbewertung des Eigenkapitals und Annahmen über die kosten erfassen die über eine risikolose Anlage hinausge- langfristige Entwicklung von Nettofinanzposition und Rück- hende, unternehmensspezifische Renditeerwartung des stellungen. Die Anpassung gegenüber 2005 ergibt sich aus Kapitalmarktes bei einer Investition in die RWE-Aktie. Die der deutlichen Verbesserung unserer Nettofinanzposition Fremdkapitalkosten orientieren sich an den langfristigen durch den Verkauf von Thames Water. Insgesamt kommen Finanzierungskonditionen im RWE-Konzern und berücksichti- wir so – wie im Vorjahr – auf Kapitalkosten für den gen die steuerliche Abzugsfähigkeit von Fremdkapitalzinsen RWE-Konzern von 9,0 % vor Steuern. (Tax Shield). Die Differenz von ROCE und Kapitalkostensatz ergibt den Die obere Tabelle auf Seite 206 zeigt die Eckdaten für die relativen Wertbeitrag. Durch Multiplikation mit dem einge- Herleitung der Kapitalkosten. Mit Wirkung zum Geschäftsjahr setzten betrieblichen Vermögen erhält man den absoluten 2006 haben wir einige dieser Werte an die Markt- und Ge- Wertbeitrag, den wir als zentrale Steuerungsgröße einsetzen. schäftsentwicklung angepasst. Für das Fremdkapital legen Je höher dieser ausfällt, desto attraktiver ist die jeweilige wir im Konzern einen Kostensatz vor Steuern von 5,25 % Aktivität für unser Portfolio. Er ist wesentliches Kriterium zugrunde. Im Vorjahr waren es 5,75 % gewesen. Mit der für die Beurteilung von Investitionen und zugleich Maßstab Absenkung berücksichtigen wir den in den letzten Jahren für die Bonuszahlungen an unsere Führungskräfte. Lagebericht werts. Zusätzlicher Wert wird dann geschaffen, wenn die Unsere Verantwortung reich. Beim Eigenkapital nehmen wir einen Zinssatz für eine RWE Spezial beobachteten Rückgang der Marktzinsen im Langfristbe- unserer Strategie steht die Steigerung des Unternehmens- Konzernabschluss Renditeorientierte Unternehmenssteuerung. Im Zentrum Weitere Informationen Wertmanagement-Konzept des RWE-Konzerns An unsere Investoren • Wesentliche Beteiligungen • Wertmanagement-Konzept des RWE-Konzerns 206 Wertmanagement-Konzept des RWE-Konzerns · Aufsichtsrat RWE-Konzern – Kapitalkosten 2005 ab 2006 Risikoloser Zinsfuß % 5,0 4,75 Marktprämie % 5,0 5,0 0,7 0,74 Eigenkapitalkosten nach Steuern % 8,5 8,5 Fremdkapitalkosten vor Steuern % 5,75 5,25 Steuersatz für Fremdkapital % 29,3 31,4 Tax Shield % -1,65 -1,65 Fremdkapitalkosten nach Steuern % 4,1 3,6 Anteil Eigenkapital % 40 50 Anteil Fremdkapital % 60 50 Kapitalkosten nach Steuern % 5,8 6,0 Steuersatz für pauschale Umrechnung % 35 35 Kapitalkosten vor Steuern % 9,0 9,0 Betriebliches Ergebnis Mio.€ 6.106 + Zinserträge aus Leasingforderungen Mio.€ 12 Beta-Faktor RWE-Konzern – Ermittlung des Wertbeitrags 20061 Betriebliches Ergebnis für ROCE-Berechnung Mio.€ 6.118 Immaterielle Vermögenswerte/Sachanlagen2, 3 Mio.€ 46.880 + Beteiligungen inkl. Ausleihungen Mio.€ 4.208 + Vorräte3 Mio.€ 2.154 + Forderungen aus Lieferungen und Leistungen Mio.€ 8.597 + Sonstige Vermögenswerte inkl. aktiver Rechnungsabgrenzungsposten Mio.€ 12.412 - Unverzinsliche Rückstellungen4 Mio.€ 9.558 - Unverzinsliche Verbindlichkeiten Mio.€ 26.815 + Korrekturen beim durchschnittlichen betrieblichen Vermögen6 Mio.€ -5.114 Betriebliches Vermögen Mio.€ 32.764 % 18,7 5 ROCE Relativer Wertbeitrag % 9,7 Absoluter Wertbeitrag Mio.€ 3.169 1 Bilanzpositionen jeweils mit dem Durchschnitt der Werte vom 31. Dezember 2005 und 2006 2 Korrigiert um passive latente Steuern auf den aktivierten Kundenstamm von RWE npower 3 Nach IAS 16.15 gebildete Aktiva sind hier nicht berücksichtigt, da durch sie kein Kapital gebunden wird. Dabei handelt es sich um Anlagevermögen in Höhe von 468 Mio. € und Vorratsvermögen in Höhe von 88 Mio. €. 4 Die Position umfasst Steuerrückstellungen und sonstige Rückstellungen; nicht enthalten sind Rückstellungen mit Langfristcharakter in Höhe von 890 Mio. €. 5 Die Position umfasst Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen, Ertragsteuerverbindlichkeiten, sonstige Verbindlichkeiten, passive Rechnungsabgrenzungsposten, erhaltene Anzahlungen und Wechselverbindlichkeiten. Außerdem enthalten sind passive latente Steuern im Bereich Wasser in Höhe von 2.043 Mio.€. 6 Enthalten sind zeitliche Korrekturen wegen unterjähriger Erst-/Entkonsolidierungen und insbesondere des Ausweises von Thames Water als nicht fortgeführte Aktivität. An unsere Investoren Lagebericht Unsere Verantwortung RWE Spezial Konzernabschluss Weitere Informationen 207 – seit 13. April 2006 – Vorsitzender des Vorstands der WestLB AG Mitglied des geschäftsführenden Hauptvorstands • Audi AG der IG Bergbau, Chemie, Energie • AXA Konzern AG • CHEMIE Pensionsfonds AG • Hapag-Lloyd AG • Continental AG • Weberbank Actiengesellschaft (Vorsitz) • Degussa AG • DekaBank Deutsche Girozentrale • Sanofi-Aventis Deutschland GmbH • Deutscher Sparkassen Verlag GmbH • Hoechst GmbH • KfW – Kreditanstalt für Wiederaufbau • RWE Power AG • Landwirtschaftliche Rentenbank • BGAG Beteiligungsgesellschaft der Gewerkschaften GmbH • THS TreuHandStelle für Bergmannswohnstätten Frank Bsirske im rheinisch-westfälischen Steinkohlenbezirk GmbH Berlin Stellvertretender Vorsitzender Vorsitzender der ver.di Carl-Ludwig von Boehm-Bezing Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft Bad Soden • Deutsche Lufthansa AG ehem. Mitglied des Vorstands der Deutsche Bank AG • IBM Central Holding GmbH Heinz Büchel Dr. Paul Achleitner Trier München – seit 13. April 2006 – Mitglied des Vorstands der Allianz SE Gesamtbetriebsratsvorsitzender der RWE Rhein-Ruhr AG • Allianz Deutschland AG • RWE Energy AG • Allianz Global Investors AG • Allianz Lebensversicherungs-AG Wilfried Donisch* • Bayer AG Mülheim an der Ruhr • Allianz Elementar Versicherungs-AG (Vorsitz) – bis 8. August 2006 – • Allianz Elementar Lebensversicherungs-AG (Vorsitz) Gesamtbetriebsratsvorsitzender der SAG GmbH • RWE Energy AG • RWE Solutions AG Sven Bergelin Berlin – seit 13. April 2006 – Dieter Faust Gewerkschaftssekretär der ver.di Eschweiler Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft Betriebsratsvorsitzender Betriebsdienste/ Materialwirtschaft der RWE Power AG • Mitgliedschaft in anderen gesetzlich zu bildenden Aufsichtsräten • Mitgliedschaft in vergleichbaren in- und ausländischen Kontrollgremien von Wirtschaftsunternehmen * Angaben beziehen sich auf den Zeitpunkt des Ausscheidens Lagebericht Vorsitzender Unsere Verantwortung Monheim am Rhein RWE Spezial Werner Bischoff Düsseldorf Konzernabschluss Dr. Thomas R. Fischer Weitere Informationen Aufsichtsrat An unsere Investoren • Wertmanagement-Konzept des RWE-Konzerns Organe und weitere Gremien • Aufsichtsrat 208 Aufsichtsrat Simone Haupt Dagmar Mühlenfeld Hagen Mülheim an der Ruhr Gesamtbetriebsratsvorsitzende der RWE Systems AG Oberbürgermeisterin der Stadt Mülheim an der Ruhr • Mülheimer Wohnungsbau e.G. (Vorsitz) • Beteiligungsholding Mülheim an der Ruhr GmbH Heinz-Eberhard Holl Osnabrück • Flughafen Essen/Mülheim GmbH (Vorsitz) ehem. Oberkreisdirektor des Landkreises Osnabrück • medl GmbH (Vorsitz) • Georgsmarienhütte GmbH • Mülheim & Business GmbH (Vorsitz) • Georgsmarienhütte Holding GmbH • Ruhrbania Projektentwicklungsgesellschaft mbH (Vorsitz) • Ruhrgebiet Tourismus Management GmbH Berthold Huber* Oberursel – bis 13. April 2006 – Erich Reichertz Gewerkschaftssekretär der IG Metall Mülheim an der Ruhr • Audi AG – seit 13. April 2006 – • Siemens AG Dipl.-Ingenieur • RWE Energy AG Dr. Dietmar Kuhnt* Essen Dr. Wolfgang Reiniger – bis 13. April 2006 – Essen ehem. Vorsitzender des Vorstands der RWE AG Oberbürgermeister der Stadt Essen • Allianz Versicherungs-AG • EGZ Entwicklungsgesellschaft Zollverein mbH • Dresdner Bank AG • EMG Essen Marketing GmbH Gesellschaft für • GEA Group AG Stadtwerbung, Touristik und Zentrenmanagement • Hapag-Lloyd AG (Vorsitz) • Entwicklungsgesellschaft Universitätsviertel • HOCHTIEF AG • TUI AG Essen mbH (Vorsitz) • Société Electrique de l’Our S.A. • Essener Wirtschaftsförderungsgesellschaft mbH (Vorsitz) • Margarethe Krupp-Stiftung für Wohnungsfürsorge Dr. Gerhard Langemeyer (Vorsitz) Dortmund Oberbürgermeister der Stadt Dortmund • Messe Essen GmbH (Vorsitz) • Dortmunder Stadtwerke AG (Vorsitz) • Sparkasse Essen (Vorsitz) • Harpen AG • KEB Holding AG (Vorsitz) Günter Reppien • Klinikum Dortmund gGmbH (Vorsitz) Lingen • Schüchtermann Schiller’sche Kliniken KG Gesamtbetriebsratsvorsitzender der RWE Power AG • Sparkasse Dortmund (Vorsitz) • RWE Power AG • Stadtwerke Lingen GmbH • Mitgliedschaft in anderen gesetzlich zu bildenden Aufsichtsräten • Mitgliedschaft in vergleichbaren in- und ausländischen Kontrollgremien von Wirtschaftsunternehmen * Angaben beziehen sich auf den Zeitpunkt des Ausscheidens An unsere Investoren Lagebericht Unsere Verantwortung RWE Spezial Konzernabschluss Weitere Informationen 209 Gesamtbetriebsratsvorsitzender der Dipl.-Bergingenieur RWE Westfalen-Weser-Ems AG • RWE Energy AG Dagmar Schmeer • RWE Westfalen-Weser-Ems AG Saarbrücken – seit 9. August 2006 – Prof. Karel Van Miert Betriebsratsvorsitzende der VSE AG Beersel • VSE AG Professor, Universität Nyenrode • Münchener Rückversicherungs-Gesellschaft AG • Agfa-Gevaert N.V. Dr. Manfred Schneider Leverkusen • Anglo American plc Vorsitzender des Aufsichtsrats der Bayer AG • De Persgroup • DaimlerChrysler AG • Koninklijke Philips Electronics N.V. • Linde AG (Vorsitz) • SIBELCO N.V. • Metro AG • SOLVAY S.A. • TUI AG • Vivendi Universal S.A. Prof. Dr. Ekkehard D. Schulz Jürgen Wefers* Krefeld Goch – seit 13. April 2006 – – bis 13. April 2006 – Vorsitzender des Vorstands der ThyssenKrupp AG Betriebsratsvorsitzender der RWE Rhein-Ruhr AG, • AXA Konzern AG Standort Wesel • Bayer AG Lagebericht – bis 13. April 2006 – Unsere Verantwortung Bochum RWE Spezial Uwe Tigges Frechen Konzernabschluss Bernhard von Rothkirch* An unsere Investoren Organe und weitere Gremien • Aufsichtsrat • RAG AG • RAG Beteiligungs-AG • ThyssenKrupp Automotive AG (Vorsitz) • ThyssenKrupp Services AG (Vorsitz) • ThyssenKrupp Steel AG (Vorsitz) • ThyssenKrupp Technologies AG (Vorsitz) Klaus-Dieter Südhofer* Recklinghausen – bis 13. April 2006 – ehem. Gewerkschaftssekretär der IG Bergbau, Chemie, Energie • RWE Dea AG • Mitgliedschaft in anderen gesetzlich zu bildenden Aufsichtsräten • Mitgliedschaft in vergleichbaren in- und ausländischen Kontrollgremien von Wirtschaftsunternehmen * Angaben beziehen sich auf den Zeitpunkt des Ausscheidens Weitere Informationen • MAN AG (Vorsitz) 210 Ausschüsse des Aufsichtsrats · Vorstand Ausschüsse des Aufsichtsrats Präsidium des Aufsichtsrats Personalausschuss Dr. Thomas R. Fischer (Vorsitz) Dr. Thomas R. Fischer (Vorsitz) Frank Bsirske Frank Bsirske Dr. Paul Achleitner Dr. Paul Achleitner Heinz Büchel – seit 13. April 2006 – Heinz-Eberhard Holl Dieter Faust Günter Reppien – seit 13. April 2006 – Simone Haupt – seit 13. April 2006 – Klaus-Dieter Südhofer – bis 13. April 2006 – Dr. Wolfgang Reiniger Uwe Tigges – seit 13. April 2006 – Günter Reppien – bis 13. April 2006 – Dr. Manfred Schneider Uwe Tigges – bis 13. April 2006 – Prüfungsausschuss Carl-Ludwig von Boehm-Bezing (Vorsitz) Werner Bischoff – seit 13. April 2006 – Vermittlungsausschuss nach § 27 Abs. 3 MitbestG Dr. Dietmar Kuhnt – bis 13. April 2006 – Dr. Thomas R. Fischer (Vorsitz) Dr. Gerhard Langemeyer Frank Bsirske Günter Reppien Werner Bischoff – seit 13. April 2006 – Bernhard von Rothkirch – bis 13. April 2006 – Dr. Manfred Schneider Prof. Dr. Ekkehard D. Schulz – seit 13. April 2006 – Uwe Tigges – bis 13. April 2006 – Uwe Tigges An unsere Investoren Lagebericht Unsere Verantwortung RWE Spezial Konzernabschluss Weitere Informationen 211 – seit 1. Januar 2007 – • Deutsche Post AG Mitglied des Vorstands der RWE AG • RWE Energy AG (Vorsitz) • RWE Energy AG • RWE Power AG (Vorsitz) • RWE Power AG • RWE Npower Holdings plc (Chairman) • RWE Npower Holdings plc • RWE Trading GmbH (Vorsitz) Dr. Klaus Sturany Berthold Bonekamp Dortmund Grevenbroich Mitglied des Vorstands der RWE AG Mitglied des Vorstands der RWE AG • Commerzbank AG • Berlinwasser Holding AG • Hannover Rückversicherung AG • RAG AG • Heidelberger Druckmaschinen AG • RAG Beteiligungs-AG • RAG AG • RheinEnergie AG • RAG Beteiligungs-AG • RWE Rhein-Ruhr AG (Vorsitz) • Österreichische Industrieholding AG • RWE Westfalen-Weser-Ems AG (Vorsitz) • Berliner Wasserbetriebe AöR Jan Zilius • RWE Energy Nederland B.V. Köln • RWE Npower Holdings plc Mitglied des Vorstands der RWE AG • STOEN S.A. (Vorsitz) • Harpen AG (Vorsitz) • VSE a.s. • RAG AG • RAG Beteiligungs-AG Alwin Fitting • RWE Dea AG (Vorsitz) Westhofen Mitglied des Vorstands der RWE AG • Harpen AG • RWE Energy AG • RWE Systems AG (Vorsitz) • Mitgliedschaft in anderen gesetzlich zu bildenden Aufsichtsräten • Mitgliedschaft in vergleichbaren in- und ausländischen Kontrollgremien von Wirtschaftsunternehmen * Angaben beziehen sich auf den Zeitpunkt des Ausscheidens Lagebericht Vorsitzender des Vorstands der RWE AG Unsere Verantwortung Mülheim an der Ruhr RWE Spezial Dr. Rolf Pohlig Essen Konzernabschluss Harry Roels Weitere Informationen Vorstand An unsere Investoren Organe und weitere Gremien • Ausschüsse des Aufsichtsrats • Vorstand 212 Wirtschaftsbeirat Wirtschaftsbeirat Prof. Dr. Dr. Theodor Baums Dr. Dietmar Kuhnt Frankfurt am Main Essen Mitglied des Präsidiums der Deutsche Schutzvereinigung – seit 14. April 2006 – für Wertpapierbesitz e.V. ehem. Vorsitzender des Vorstands der RWE AG Dr. Gerhard Cromme Prof. Dr. Hubert Markl Düsseldorf Konstanz – bis 31. August 2006 – ehem. Präsident der Max-Planck-Gesellschaft Vorsitzender des Aufsichtsrats der ThyssenKrupp AG Wolfgang Mayrhuber Jürgen Dormann Zürich Frankfurt am Main Vorsitzender des Vorstands der Deutsche Lufthansa AG Vorsitzender des Verwaltungsrats ABB Dr. Thomas Middelhoff Dr. Michael Frenzel Hannover Essen Vorsitzender des Vorstands der KarstadtQuelle AG Vorsitzender des Vorstands der TUI AG Klaus-Peter Müller Dr. Jürgen Großmann Hamburg Frankfurt am Main Sprecher des Vorstands der Commerzbank AG Geschäftsführender Gesellschafter der Georgsmarienhütte Holding GmbH Dr. Udo Oels Odenthal Helmut Haumann Köln – bis 14. Dezember 2006 – Vorsitzender des Vorstands der RheinEnergieStiftungen ehem. Mitglied des Vorstands der Bayer AG An unsere Investoren Lagebericht Unsere Verantwortung RWE Spezial Konzernabschluss Weitere Informationen 213 – bis 31. Januar 2006 – CEO Ware Family Office Dr. Bernd Pischetsrieder Wolfsburg Volkswagen AG Anton Werhahn Neuss – seit 1. Januar 2007 – Prof. Dr. Dieter Schmitt Sprecher des Vorstands der Fa. Wilh. Werhahn KG Essen – bis 30. September 2006 – Universität Duisburg-Essen, Campus Essen Wilhelm Werhahn Neuss – bis 31. Dezember 2006 – Klaus Schneider München Vorsitzender des Vorstands der Schutzgemeinschaft der Kapitalanleger e.V. Prof. Dr. Jürgen Strube Ludwigshafen Vorsitzender des Aufsichtsrats der BASF AG Persönlich haftender Gesellschafter der Fa. Wilh. Werhahn KG Lagebericht Vorsitzender des Aufsichtsrats der Siemens AG Unsere Verantwortung Pennsylvania RWE Spezial Marilyn Ware München Konzernabschluss Dr. Heinrich von Pierer An unsere Investoren Organe und weitere Gremien • Wirtschaftsbeirat Köln ehem. Vorsitzender des Aufsichtsrats der Dresdner Bank AG Weitere Informationen Dr. Alfons Friedrich Titzrath 214 Group Business Committee · Glossar Group Business Committee Harry Roels Stefan Judisch Vorsitzender des Group Business Committee Vorsitzender der Geschäftsführung der Vorsitzender des Vorstands der RWE AG RWE Gas Midstream GmbH Berthold Bonekamp Vorsitzender des Vorstands der RWE Energy AG Chittur Ramakrishnan Vorsitzender des Vorstands der RWE Systems AG Mitglied des Vorstands der RWE AG Dr. Georg Schöning Alwin Fitting Vorsitzender des Vorstands der RWE Dea AG Mitglied des Vorstands der RWE AG Peter Terium Dr. Rolf Pohlig Mitglied des Vorstands der RWE AG Dr. Klaus Sturany Mitglied des Vorstands der RWE AG Jan Zilius Vorsitzender der Geschäftsführung der RWE Trading GmbH Dr. Manfred Döss Leiter Recht der RWE AG Andreas Zetzsche Vorsitzender des Vorstands der RWE Power AG Leiter Konzernentwicklung/Mergers & Acquisitions Mitglied des Vorstands der RWE AG der RWE AG Andrew Duff Vorsitzender des Vorstands der RWE Npower Holdings plc An unsere Investoren Lagebericht Unsere Verantwortung RWE Spezial Konzernabschluss Weitere Informationen 215 minderung in Schwellen- oder Entwicklungsländern, die ten der effizientesten Netzbetreiber ausschlaggebend, die selbst keine Emissions-Reduktionsverpflichtung haben, von der Regulierungsbehörde über ein Vergleichsverfahren Emissionsgutschriften erwerben. Diese lassen sich mit den ermittelt werden. eigenen Verpflichtungen verrechnen. At-Equity-Bilanzierung. Verfahren zur Berücksichtigung von Commercial Paper. Handelbare, unbesicherte Inhaber- Beteiligungsgesellschaften, die nicht auf Basis der Vollkonso- schuldverschreibung, die zur kurzfristigen Fremdmittelauf- lidierung mit allen Aktiva und Passiva in den Konzernab- nahme emittiert wird. Commercial Paper werden als Dauer- schluss einbezogen werden. Hierbei wird der Beteiligungs- emission revolvierend mit einer typischen Laufzeit von buchwert um die Entwicklung des anteiligen Eigenkapitals einem Tag bis zu 24 Monaten ausgegeben. der Beteiligung fortgeschrieben. Diese Veränderung geht in die Gewinn- und Verlustrechnung der Eigentümergesell- Commodity. Bezeichnung für eine standardisierte, handel- schaft ein. bare Ware, wie z.B. Getreide, Öl oder Gas. BAFA-Preise. Das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkon- Credit Default Swap (CDS). Finanzinstrument zum Handel trolle (BAFA) ermittelt auf der Grundlage von Meldungen der von Ausfallrisiken bei Krediten u.ä. Der Sicherungsnehmer Steinkohlebezieher die Drittlandskohlepreise frei deutsche bezahlt meist eine einmalige jährliche Gebühr an den Siche- Grenze. Der Preis für Kraftwerkssteinkohle wird vom BAFA rungsgeber. Im Falle der Nichtzurückzahlung des zugrunde als Quartals- sowie als Jahrespreis mit Mengen in Gewichts- liegenden Kreditinstruments wird ihm vom Sicherungsgeber tonnen und Tonnen Steinkohleeinheiten veröffentlicht. eine vertraglich vereinbarte Summe gezahlt. Barrel. Weltweite Handelseinheit für Rohöl. Man unter- Debt-Issuance-Programm. Vertragliche Rahmen- und Mus- scheidet zwischen dem imperialen und dem US-amerikani- terdokumentation für die Begebung von Anleihen im In- und schen Barrel. Für Rohöl und petrochemische Produkte gilt: Ausland. Es ist als flexibles Finanzierungsinstrument einsetz- 1 bbl. (US) = 158,987 Liter. bar und dient der langfristigen Fremdkapitalaufnahme. Lagebericht Staaten oder Unternehmen durch Maßnahmen zur Emissions- individuellen Kosten eines Netzbetreibers, sondern die Kos- Unsere Verantwortung Für die Kalkulation der Netzkosten sind dann nicht mehr die RWE Spezial Clean Development Mechanism. Gemäß dem Kyoto-Protokoll zur Vermeidung von Treibhaus-Gas-Emissionen können Konzernabschluss Anreizregulierung. Regulierungsmodell, das das jetzige deutsche System der Kostenkontrolle ab 2009 ablösen soll. Weitere Informationen Glossar An unsere Investoren Organe und weitere Gremien • Group Business Committee Glossar 216 Glossar Defined Benefit Obligation. Barwert der bis zum Bilanz- Kraft-Wärme-Kopplung (KWK). Bei KWK-Energiewandlungs- stichtag erdienten Leistungen des Arbeitnehmers. anlagen wird sowohl die bei der chemischen oder physikalischen Umwandlung von Energieträgern entstehende Wärme EBITDA. Abkürzung für englisch: Earnings Before Interest, als auch die durch die Energieumwandlung erzeugte elektri- Taxes, Depreciation and Amortization. Deutsch: Gewinn vor sche Energie zu weiten Teilen genutzt. Im Gegensatz zu Zinsen, Steuern und Abschreibungen. thermischen Wärmekraftwerken, die nur auf Stromproduktion ausgelegt sind, wird bei KWK-Anlagen durch die gleich- Exploration. Bezeichnung für die Suche nach und Erkun- zeitige Nutzung der Abwärme ein sehr viel höherer Gesamt- dung von Erdöl- und Erdgaslagerstätten. wirkungsgrad erreicht, wodurch wiederum Brennstoff eingespart wird. Hausse. Von einer Hausse spricht man, wenn sich Preise in einem Markt über einen mittleren oder längeren Zeitraum LNG. Liquefied Natural Gas, deutsch: verflüssigtes Erdgas. erhöhen oder auf hohem Niveau bewegen. Als LNG bezeichnet man durch Abkühlung verflüssigtes Erdgas. LNG hat nur etwa ein 600stel des Volumens von Joint Implementation (JI). Gemäß Kyoto-Protokoll können Erdgas in Gasform und ist daher besonders zu Transport- Staaten oder Unternehmen durch Maßnahmen zur Emissions- und Lagerungszwecken geeignet. minderung in anderen Ländern, die eine eigene Reduktionsverpflichtung haben, Emissionsgutschriften erwerben. Diese Megawatt (MW). Maßeinheit der elektrischen Leistung. lassen sich mit den eigenen Minderungs-Verpflichtungen 1 Megawatt = 103 Kilowatt; 1 Gigawatt = 106 Kilowatt; verrechnen. 1 Terawatt = 109 Kilowatt Konfidenzintervall. Gebräuchlich bei der Schätzung eines Rating. Auf internationalen Finanzmärkten übliche standar- Parameters. Für den zu schätzenden Parameter wird ein disierte Beurteilungskennziffer zur Einstufung der Bonität Intervall angegeben, in dessen Grenzen jener mit einer eines internationalen Schuldners. Single-A-Rating (A) bestimmten Wahrscheinlichkeit liegt. bezeichnet einen Schuldner mit guter Bonität. Service Cost. Laufender Dienstzeitaufwand; der Begriff bezeichnet den Anstieg des Barwerts einer leistungsorientierten Verpflichtung, der auf die von Arbeitnehmern in der Berichtsperiode erbrachten Arbeitsleistung entfällt. An unsere Investoren Lagebericht Unsere Verantwortung RWE Spezial Konzernabschluss Weitere Informationen 217 hat. Er berücksichtigt sowohl die in dem Anlage-Zeitraum Spread. Kursdifferenz zwischen An- und Verkaufskurs. angefallenen Dividenden als auch die eingetretenen Für Anleihen wird damit der Renditeunterschied zwischen Kursveränderungen. Anleihen verschiedener Emittenten beschrieben. Upstream. Bezeichnung für alle Tätigkeitsbereiche, die die Steinkohleeinheit (SKE). Maßeinheit für den Vergleich des Exploration und Förderung von Erdöl und Erdgas einschließ- Energiegehalts von Primärenergieträgern. 1 Kilogramm SKE lich der Aufbereitung zu qualitäts- und marktgerechten Roh- entspricht 29.308 Kilojoule. stoffen umfassen. Syndizierte Kreditlinie. Durch eine Mehrzahl von Banken Value-at-Risk-Methode. Risikomaß, das den geschätzten, gesondert zugesagte Kreditlinie mit einer Laufzeit von einem maximalen Verlust einer Risikoposition nach einer vorgege- bis zu sieben Jahren, die einem Unternehmen die Mittelauf- benen Haltedauer angibt, der mit einer bestimmten Wahr- nahme in unterschiedlichen Beträgen, Laufzeiten und Wäh- scheinlichkeit unter üblichen Marktbedingungen nicht über- rungen erlaubt. Sie dient meist der Liquiditätssicherung. schritten wird. Terminmarkt/Terminhandel. Handelsgegenstand an den Verwässerung. Wenn ein Unternehmen neue Aktien aus Terminmärkten sind Verträge über zukünftig zu erfüllende einer Kapitalerhöhung am Finanzmarkt platziert, verringert Geschäfte. Der Preis für den Handelsgegenstand auf den sich der prozentuale Anteil jeder Aktie am Unternehmen sich ein Vertrag im Terminmarkt bezieht, wird bereits im und – durch die erhöhte Aktienzahl – das Ergebnis je Aktie. Zeitpunkt des Vertragsabschlusses festgelegt. Diese Werteinbuße wird als Verwässerung bezeichnet. Lagebericht Aktienengagements über einen Zeitraum hinweg entwickelt Unsere Verantwortung nach dem Geschäftsabschluss erfolgen. RWE Spezial Return ist eine Maßzahl dafür, wie sich der Wert eines Konzernabschluss Total Shareholder Return (TSR). Der Total Shareholder Märkte, auf denen Bezahlung und Lieferung unmittelbar Weitere Informationen Spotmarkt/Spothandel. Allgemeine Bezeichnung für An unsere Investoren • Glossar 218 Schlagwortverzeichnis Schlagwortverzeichnis A Abschreibungen Aktie E 53, 55, 58, 142, 144, 150ff, EBITDA 44, 52f, 62f, 87f, 194 159ff, 163ff, 167f, 194ff Eigenkapital 44, 70f, 79, 143ff, 157, 10ff, 60, 72f, 101ff, 113, 142, 177ff, 189 Aktienoptionsprogramm 154, 178ff Aktionärsstruktur 13 American Water 5, 18f, 35, 44, 55, 57f, 66, 177ff Emissionshandel 6, 11, 26f, 29, 31, 32f, 82f, Entkonsolidierungen 44, 51, 54, 59f, 65f, 74, 87, 85, 97, 193 117, 148, 162ff, 198 87, 90, 186f, 203 Entsprechenserklärung 101f, 108 Anlagevermögen 70f Equity-Beteiligungen 142ff, 147ff, 194ff Anleihen 11, 13, 66f, 176, 186f, 190 Ergebnis je Aktie 12, 60, 189 Anteile anderer Gesellschafter 44, 59f, 142f, 177 Erklärung des Vorstands 146 Aufsichtsrat 40, 96ff, 102f, 106ff, 207f Erneuerbare Energien 6, 28, 46, 76, 114f Ausblick 84ff Ertragslage 45ff, 56f, 71ff, 81 Ausleihungen 153, 165, 174, 198, 206 Ausschüttung 7, 12, 86ff, 144, 177, 198 B F Fair Value Hedges 156, 190 Finanzanlagen 62ff, 67f, 71f, 173 Belegschaftsaktien 113 Finanzergebnis 44, 59f, 87, 162, 165f Bericht des Aufsichtsrats 96ff Finanzinstrumente 153, 156f, 159f, 161f, 164 Berufsausbildung 112 Finanzvermögen 5, 65f, 198 Beschaffung 76f Flüssige Mittel 66, 71, 81, 143f, 149 Bestätigungsvermerk 201 Forderungen und sonstige Bergbaubedingte Vermögenswerte 70f, 143, 153, 157, 174 165, 181, 185f Forschung und Entwicklung 74ff, 91, 169 Beteiligungen 202 Free Cash Flow 65, 69, 102 Beteiligungsergebnis 53, 142, 165, 197 Führungskräfte 73, 82, 104, 112f, 177ff Betriebliches Ergebnis 44, 53ff, 87, 194, 197 Bezüge der Organe 101ff G Bilanz 71, 143 Geschäftsentwicklung 45ff Gewinn- und Verlustrechnung 142 Rückstellungen Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden 151ff Gewinnverwendungsvorschlag 4, 7, 12, 89, 99 Bilanzstruktur 70 Group Business Committee 22, 102, 214 Bruttoinlandsprodukt 23f H C Hauptversammlung 12, 72f, 96ff, 177 Cash Flow Hedges 157, 177, 190 Cash Flow 12, 65, 69, 144, 148f I Corporate Governance 101ff Impairment-Test 98, 150f, 169 CTA 65, 90 Investitionen 5f, 20, 36ff, 42,62ff, 82, 86, 89 D Dividende 4, 7, 11ff, 72, 85, 88f, 99, 144, 177, 180, 189 Investment Properties 143f, 152, 172, 194ff Investor Relations 14 An unsere Investoren Lagebericht Unsere Verantwortung RWE Spezial Konzernabschluss Weitere Informationen 219 RWE AG 71ff 56f, 205f RWE Gas Midstream 5, 20f, 36f, 78, 86ff Klimaschutz 6, 16, 32ff, 37, 94, 114 Konjunktur 23f, 84 S Konsolidierungsgrundsätze 149f Sachanlagen 62f, 67ff, 143f, 151f, 171f Konsolidierungskreis 147ff, 162ff Segmentberichterstattung 162, 193f Konzessionen 151, 164, 168, 198 Sonstige betriebliche Kostensenkungsprogramm 61 Aufwendungen 142, 164 Kraft-Wärme-Kopplung (KWK) 48 Sonstige betriebliche Erträge 142, 162 Steuerrückstellungen 181, 185, 196 Strategie 19ff, 97, 114ff L Latente Steuern 143, 153, 166, 175, 196 Stromsteuer 50, 142, 162 Leasing 156, 160, 172, 187f, 206 Strompreis 27ff, 51, 79, 85ff, 193 Liquefied Natural Gas (LNG) 5, 21, 36f, 86 Long-Term Incentive Plan (LTIP) 103f, 178 T Thames Water 35, 44, 50, 65ff, 148, 194f M Mitarbeiter 62ff, 74f, 82, 90, 112ff U Umlaufvermögen N Nachhaltigkeit 114ff Nationaler Allokationsplan 32f 69, 71, 81, 143f Umweltschutz 114, 117, 181, 185 Umsatzerlöse 50ff, 142, 148f, 162 Nachhaltiges Nettoergebnis 12, 60, 86f V Nettoergebnis 44, 58ff, 87ff, 142, 189 Value-at-Risk-Methode 80, 190 Nettoschulden 65f, 89f, 198 Verbindlichkeiten 35, 44, 65f, 70ff, 143, 156, 159, 186ff, 192 O Organe und weitere Gremien 207ff P Vergütung des Aufsichtsrats 106f Vergütung des Vorstands 102ff Verlustvortrag 153, 166, 175 Vermögenslage 72 Pensionsrückstellungen 65, 155, 182ff Versorgungssicherheit 6, 114 ff Personalaufwand 142, 155, 163 Vorräte 143, 153, 176 Pensionsfonds 65, 174, 182 Vorstand 4ff, 40, 73, 99f R W Rating 13, 21, 64 Währungsumrechnung 150 Rechnungsabgrenzungsposten 156, 174, 188, 206 Wassergeschäft 7, 18f, 30, 35, 97, 148, 170, Regulierung 30ff, 82 Risikomanagement 78ff, 96, 146, 189 Wertmanagement 56f, 205f ROCE 56, 62f, 205f Wirtschaftsbeirat 199, 212 Rückstellungen 58f, 65f, 89, 143, 154ff, 181ff 193ff Lagebericht 44, 69, 144, 148, 197 Kapitalkosten Unsere Verantwortung Kapitalflussrechnung RWE Spezial 185 Konzernabschluss Rückstellungsspiegel Weitere Informationen K An unsere Investoren • Schlagwortverzeichnis 220 Impressum Impressum RWE Aktiengesellschaft Opernplatz 1 Designkonzept und Gestaltung: Hilger & Boie GmbH, Wiesbaden 45128 Essen Satz und Produktionsleitung: Telefon 0201 12-00 Kompass /Chiari Werbeagentur GmbH, Essen Telefax 0201 12-15199 E-Mail [email protected] RWE Spezial: Text: Thomas Luber, Köln Investor Relations: Telefon 0201 12-15025 Designkonzept: United Designers Network, Berlin Design und Gestaltung: Hilger & Boie GmbH, Wiesbaden Telefax 0201 12-15265 E-Mail [email protected] Fotos: Catrin Moritz, Essen Konzernkommunikation: Christoph Papsch Fotografie Telefon 0201 12-15250 Corbis GmbH Telefax 0201 12-15094 Getty Images International Ltd. RWE Archiv Geschäftsberichte, Zwischenberichte und weitere Siemens Informationen über RWE erhalten Sie im Internet Stock4B GmbH unter www.rwe.com oder über unsere Aktionärshotline: Telefon 0180 1 451280 (Inland) Telefon +49 180 1 451280 (Ausland ohne USA) Druck: D+L Printpartner GmbH, Bocholt Telefon +11 49 180 1 451280 (USA) Dieser Geschäftsbericht erscheint auch in englischer RWE ist Mitglied im DIRK – Sprache. Deutscher Investor Relations Verband e.V. Fünf-Jahres-Übersicht RWE-Konzern Außenumsatz Mio.€ 2006 20051 2004 2003 2002 44.256 39.487 42.137 43.875 46.633 Ergebnis EBITDA Mio.€ 7.861 7.095 8.400 8.476 7.241 Betriebliches Ergebnis Mio.€ 6.106 5.371 5.976 5.551 4.504 Ergebnis fortgeführter Aktivitäten vor Steuern Mio.€ 3.657 3.156 3.935 2.123 2.722 Nettoergebnis/Ergebnisanteile der Aktionäre der RWE AG2 Mio.€ 3.847 2.231 2.137 953 1.050 Ergebnis je Aktie2 € 6,84 3,97 3,80 1,69 1,87 Eigenkapitalrentabilität % 30,3 20,8 23,8 10,4 13,5 Umsatzrentabilität % 15,1 13,6 15,1 10,2 10,7 % 18,7 16,6 13,5 10,4 10,4 2 Wertmanagement 3 Return on Capital Employed (ROCE) Fünf-JahresÜbersicht (Teil des Lageberichts) Wertbeitrag Mio.€ 3.169 2.451 1.998 781 395 Betrieblich gebundenes Vermögen (Capital Employed) Mio.€ 32.764 32.444 44.480 53.961 44.293 Mio.€ 6.783 5.304 4.928 5.289 5.933 Free Cash Flow Mio.€ 2.289 1.637 1.499 927 1.838 Investitionen einschließlich Akquisitionen Mio.€ 4.728 4.143 3.737 9.762 16.985 Mio.€ 4.494 3.667 3.429 4.362 4.095 Mio.€ 3.164 4.098 7.051 6.819 6.655 € 4,07 2,91 2,67 1,65 3,27 68.534 85.928 97.777 127.028 131.765 Mio.€ 51.999 71.680 65.406 66.731 69.170 Kurzfristiges Vermögen Mio.€ 41.456 37.778 27.964 32.411 31.103 Bilanzielles Eigenkapital Mio.€ 14.111 12.357 11.193 9.065 8.924 Cash Flow/Investitionen/Abschreibungen Cash Flow aus laufender Geschäftstätigkeit 4 Davon: Sachanlageinvestitionen Abschreibungen und Anlagenabgänge5 Free Cash Flow je Aktie Mitarbeiter Mitarbeiter zum Geschäftsjahresende6 Vermögens-/Kapitalstruktur Langfristiges Vermögen 7 Langfristige Schulden Mio.€ 52.402 65.065 60.321 61.327 64.384 Kurzfristige Schulden Mio.€ 26.942 32.036 21.856 28.750 26.965 Bilanzsumme Mio.€ 93.455 109.458 93.370 99.142 100.273 Nettofinanzschulden Mio.€ -4.720 11.438 12.385 17.838 15.494 Nettoschulden Mio.€ 6.864 23.435 24.238 30.141 28.870 % 15,1 11,3 12,0 9,1 8,9 8 Eigenkapitalquote Fünf-Jahres-Übersicht RWE Aktiengesellschaft 2006 2005 2004 2003 2002 1.968 9 984 844 703 619 € 3,50 1,75 1,50 1,25 1,10 10 Mrd.€ 46,5 34,9 22,6 17,5 13,7 Dividende/Ausschüttung Ausschüttung Dividende je Aktie Mio.€ 9 Börsenkennzahlen/Rating Börsenkapitalisierung zum Ende des Geschäftsjahres Langfristiges Kredit-Rating Moody’s (Ausblick) Standard & Poor’s (Ausblick) 1 2 3 4 5 6 7 A1 A1 A1 A1 A1 (stabil) (stabil) (negativ) (negativ) (negativ) A+ A+ A+ A+ A+ (negativ) (negativ) (negativ) (negativ) (stabil) Angepasste Werte; siehe Erläuterungen auf den Seiten 44 und 159 Werte nach 2003 enthalten wegen IFRS-Umstellung keine planmäßigen Firmenwert-Abschreibungen mehr. Werte für 2002 und 2003 nach alter Methodik; siehe hierzu RWE-Geschäftsbericht 2004, Seiten 186 ff. Cash Flow aus laufender Geschäftstätigkeit abzgl. Investitionen in Sachanlagen Gemäß IAS 1 ab 2005 ohne Finanzanlagen Umgerechnet in Vollzeitstellen Zum 31. Dezember 2004 neue Bilanzstruktur gemäß IAS 1; 2002 und 2003: langfristiges Vermögen = Anlagevermögen inkl. latenter Steuern, kurzfristiges Vermögen = Umlaufvermögen 8 Nettofinanzschulden/-vermögen zuzügl. der Rückstellungen für Pensionen und für ähnliche Verpflichtungen 9 Dividendenvorschlag für das Geschäftsjahr 2006 der RWE AG, vorbehaltlich der Zustimmung durch die Hauptversammlung am 18. April 2007 10 Inkl. Bonus von 0,10 € Finanzkalender 2007/2008* 18.04.2007 Hauptversammlung 19.04.2007 Kurs ex-Dividende 15.05.2007 Zwischenbericht über das erste Quartal 2007 mit Analystenkonferenz (per Telefon) 09.08.2007 Zwischenbericht über das erste Halbjahr 2007 • Pressekonferenz • Analystenkonferenz 14.11.2007 Zwischenbericht über das erste bis dritte Quartal 2007 mit Analystenkonferenz (per Telefon) 22.02.2008 Bericht zum Geschäftsjahr 2007 • Pressekonferenz • Analystenkonferenz 17.04.2008 Hauptversammlung 18.04.2008 Kurs ex-Dividende 15.05.2008 Zwischenbericht über das erste Quartal 2008 mit Analystenkonferenz (per Telefon) 14.08.2008 Zwischenbericht über das erste Halbjahr 2008 • Pressekonferenz • Analystenkonferenz 11.11.2008 Zwischenbericht über das erste bis dritte Quartal 2008 mit Analystenkonferenz (per Telefon) *Alle Veranstaltungen werden live im Internet übertragen und stehen der breiten Öffentlichkeit zeitgleich mit Investoren und Analysten zur Verfügung. Die Aufzeichnung der Internetübertragungen ist mindestens drei Monate abrufbar. RWE Aktiengesellschaft Opernplatz 1 45128 Essen T +49 201 12-00 F +49 201 12-15199 I www.rwe.com