BiologischeKrebsabwehr BiologischeKrebsabwehr

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1/2014
BiologischeKrebsabwehr
Signal
Eigenkompetenz
stärken
Ganzheitliche Behandlung
Patienten werden
kompetent
Diagnostik und Therapie
Anthroposophisch heilen
Nachgefragt
Der Arzt in Dir
Mitgliederzeitschrift der Gesellschaft für Biologische Krebsabwehr e.V. (GfBK)
Dr. med. György Irmey,
Das geht Sie an
Ärztlicher Direktor
der Gesellschaft für Biologische Krebsabwehr.
3
Liebe Leserinnen, liebe Leser,
Professor Gerd Nagel (Interview Seite
14–16) sagte bei seinem Vortrag im Rahmen der Medizinischen Woche in BadenBaden: »Die Medizin muss für ihr Wirken
endlich wieder die Würde des Menschen
entdecken.« Dieser Satz hat mich tief
berührt und bewegt mich seither.
Die Würde des Patienten beginnt damit,
ihn als Individuum wahrzunehmen, seine
persönlichen Wünsche zu respektieren
und Wertvorstellungen vermittelt. Sie
befasst sich damit, dass sich trotz wissenschaftlicher Studienlage noch immer der
Mythos hält, komplementäre, biologische
Krebstherapien seien wirkungslos oder
man solle sie besser nur nach den schulmedizinischen Behandlungen einsetzen.
Noch immer wird seitens der konventionellen Medizin hartnäckig und zu oft
bestritten, dass Patienten selbst etwas zu
ihrer Heilung beitragen können. Vor dem
Hintergrund von zahllosen Erfahrungs-
und seine Eigenkompetenz anzuerkennen. Mit der Frage nach der Eigenkom-
berichten, die belegen, welche wichtige
Rolle der »innere Arzt« für einen Gene-
petenz des Patienten (Seite 6–9) sind die
Themen Selbstbestimmung und Thera-
sungsprozess spielt, wird tagtäglich in
unseren Kliniken und vielen Arztpraxen
diese Tatsache vehement missachtet.
Was beim Weltkrebstag völlig unbeleuchtet blieb, war die Analogie zwischen
unserer verkrebsten Welt und dem
Die Zeit der Moderne ist vielfach geprägt
piefreiheit (Seite 28–31) eng verwoben.
Eine passende Therapie kann grundsätzlich auch jenseits von Standards und
Leitlinien möglich sein. Jeder Patient darf
sich dessen bewusst sein. Es geht mir
nicht darum, die Errungenschaften der
modernen Medizin infrage zu stellen.
Stattdessen will ich anregen, dass jeder
Einzelne stets für sich prüft, ob eine
medizinische Maßnahme wirklich für ihn
passt. Suchen Sie daher von Anfang an
auch Kontakt zu Ihrem Bauchgefühl, sobald Sie Ihre Diagnose erfahren haben.
Der Weltkrebstag Anfang Februar stand
unter dem Motto »Mythen in der Medizin«. Der Tag fand große Resonanz in den
Medien. Es wurde teils der Fortschritt
GfBK hat in diesem Zusammenhang eine
Pressemeldung herausgegeben, die ein
paar unserer wichtigsten Leitgedanken
durch eine invasive Grenzenlosigkeit. Wir
spüren unsere eigenen Grenzen oft nicht
mehr und auch nicht die der anderen.
Auch die grenzenlosen Schäden, die wir
fortwährend der Natur zufügen, dringen
nicht mehr in angemessenem Maße ins
mal hört man eine kurze Meldung in den
20-Uhr-Nachrichten zwischen Sportergebnissen und politischen Debatten –
und schon ist das Leiden der Natur wieder
vergessen. Dem Wachstum der Wirtschaft wird die Gesundheit der Natur –
und der Mensch ist übrigens ein Teil davon – gnadenlos untergeordnet. Dabei
© Dr. G. Irmey
Gesundes Wachstum innen
und außen
kann auch hier kein Baum in den Himmel
wachsen.
Im Sinne einer Persönlichkeitsentwicklung und/oder eines spirituellen Wachstums wünsche ich Ihnen und uns allen,
dass wir zu gesunden Grenzen und einem
!
"
#$
%
innen wie außen.
Herzlichst,
Ihr
György Irmey
Ärztlicher Direktor der GfBK
GfBK Patienten-Informationstag in Berlin
KURZ UND BÜNDIG . . . . . . . . . . . . . .
© GfBK
Inhalt
4
GANZHEITLICHE BEHANDLUNG
Wie Patienten kompetent
werden . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6
DIAGNOSTIK UND THERAPIE
Anthroposophisch heilen . . . . . . . . 10
GfBK-SPRECHSTUNDE
Patienten fragen –
Ärzte antworten . . . . . . . . . . . . . . . . 32
Trockene Augen – was hilft? . . . . 32
Kostenaufklärung . . . . . . . . . . . . . 32
Leinsamen, Sesam und Kürbiskerne bei Brustkrebs . . . . . . . . . . 33
Säureblocker schwächen
die Knochen . . . . . . . . . . . . . . . . . 34
NACHGEFRAGT
Interview Prof. Gerd Nagel:
Patientenkompetenz: Die eigenen
Heilkräfte entdecken . . . . . . . . . . . . 14
EINLADUNG ZUR 34. MITGLIEDERVERSAMMLUNG . . . . . . . . . . . . . . . . . 35
GRATULATION
Am 10. Mai ist es soweit: Die GfBK veranstaltet in der Urania in Berlin einen umfassenden Patienten-Informationstag mit
vielfältigem Kurs- und Vortragsangebot.
Wir konnten hochkarätige Referenten
gewinnen. Hier ein paar Highlights, auf
die Sie sich freuen können: Prof. Jörg
Spitz referiert als engagierter Verfechter
des Sonnenvitamins zu dem so wichtigen
Vitamin D. Prof. Gerd Nagel, der Wegbereiter der Empowermentidee in Deutschland, wird mit seinem Vortrag »Die Kraft
des Arztes liegt im Patienten« unsere
Veranstaltung bereichern. Weitere Vorträge spannen thematisch einen weiten
Bogen von Ernährung, Entgiftung, über
Kommunikation und Selbstbestimmung/
Nah zu Dir hin . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17
Karl-Friedrich Klippel 70 –
ad multos annos! . . . . . . . . . . . . . . . . 36
AUF DEM WEG DER HEILUNG
INTERNA . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 37
Ute Roy: gelohnt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18
Therapiefreiheit, bis zur Hyperthermie
und vielem mehr.
TERMINE . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 39
WAS KANN ICH SELBST TUN?
FÜR SIE ENTDECKT . . . . . . . . . . . . . . 40
In den Pausen zwischen den Vorträgen
genießen wir gemeinsam die Heillieder
der Pianistin und Sängerin Luca Grün.
Unser bekanntes Vorstandsmitglied Dr.
Ebo Rau wird in seinem Seminar viele
Menschen mit der »Heilkraft in Dir« in
Berührung bringen. Eine große Auswahl
an beliebten und neuen Kursen wie beispielsweise Guolin QiGong, Quantenmedizin persönlich erleben, Meditative
Kreistänze, Logotherapie, Wertschätzende Kommunikation, Ausdrucksmalen
oder Visualisieren nach Simonton runden
das Programm ab.
Wir informieren Sie aktuell über unseren
Newsletter oder unser ausführliches
Programm, das Sie ab sofort bei uns anfordern können.
HEILIMPULSE
Fastenweisen: weise Fasten . . . . . . . 21
KLINIKPORTRÄT
BACH-BLÜTEN HELFEN HEILEN
Hyperthermie-Zentrum Hannover
Scleranthus: »Ich stehe fest. Ich weiß,
was ich will.« . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 24
DIENSTLEISTUNGEN
43
Therapeutenverzeichnis . . . . . . . . . . 44
FINDEN WAS NÄHRT
Zink – nicht nur die Abwehr
. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 26
MARKTSCHAU . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 45
IMPRESSUM . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 47
SEELISCHE ASPEKTE
Selbstbestimmung und Therapiefreiheit – Wie hole ich mir mein
Recht? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 28
Auch wird es in Berlin die gern gebuchte
persönliche Patientensprechstunde geben, in der Sie sich vor Ort von unserem
ärztlichen Beratungsteam individuelle
Unterstützung rund um die Biologische
Signal 1/2014
Krebstherapie holen können. Vereinbaren
Sie hierzu ab dem 7. April einen Termin
unter Telefon 0 62 21 13 80 20. Im Rahmen
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Sie zudem eine Ausstellung mit vielseitigen Produkten rund um die Gesundheit.
Bitte melden Sie sich frühzeitig an und
sichern Sie sich einen Platz in den Vorträgen und Kursen. Wir freuen uns darauf,
Sie in Berlin begrüßen zu dürfen.
Neun von zehn Hilferufen
ignoriert
Dass in der Zehn-Minuten-Medizin einer
durchschnittlichen Hausarztpraxis der
zwischenmenschliche Kontakt zu kurz
kommt, wird schon lange von Patienten
und Ärzten bemängelt. Gerne wird dann
auf den Kostendruck durch die Krankenkassen und die damit einhergehende
&
$#
'menbedingungen sind allerdings nicht
der einzige Grund dieses Zustands. Wie
aktuelle Studien zeigen, büßen Medizinstudenten schon während der ersten
Monate ihres Studiums erhebliche Anteile ihrer Fähigkeit zur Empathie ein.
Weitere Verluste dieser Eigenschaft erleben sie, wenn sie zum ersten Mal auf
*
;
zieren sich die angehenden Ärzte von den
Menschen, die sie behandeln, um ihre
eigene emotionale Verunsicherung zu
bewältigen. Das wird im Laufe der Dienstjahre leider nicht unbedingt besser: Eine
videounterstützte Studie mit Onkologen
zeigt, dass sie im Durchschnitt auf neun
von zehn emotionalen Hilferufen ihrer
Patienten nicht angemessen bzw. gar
nicht reagieren, obwohl die Teilnehmer
wussten, dass genau das der Fokus der
<
$
ziner waren selbst überrascht über das
Ergebnis der Auswertung.
Quelle: »Wunderdroge Empathie«
MMW -Fortschr. Med 2013; 155(16)
G f B K- KO M M E N TA R
Wenn man bedenkt, wie wichtig
die Beziehung zwischen dem Therapeuten und dem kranken Menschen für den Behandlungserfolg
ches Optimierungspotenzial. Es
gibt zunehmend Bemühungen,
durch entsprechende Fortbildungen die Kommunikation mit den
Patienten zu optimieren. Eine verbesserte Beziehung über die Kommunikation ist jedoch nur zum Teil
methodisch zu erreichen, hier will
unbedingt auch die emotionale
Ebene berücksichtigt werden. Wir
Generation von Medizinern im Rahmen ihres Studiums Bewältigungsstrategien lernt, die es den jungen
Ärztinnen und Ärzten erleichtern,
sich den Menschen, die sie behandeln, persönlich zuzuwenden.
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Ganzheitliche Behandlung
Nachgefragt
© Fotolia
6
Wie Patienten kompetent
werden
In Hannover gibt es eine Patienten-Universität. Dort teilen Mediziner ihr
Wissen über Krankheiten und Körperteile mit interessierten und willigen
Patienten. Das ist sicher ein tolles Angebot für jene, die ihre medizinische
Kompetenz steigern wollen. Wenn sie das nächste Mal zum Arzt gehen,
können sie ihr Gegenüber besser verstehen und auch die vorgeschlagenen Behandlungen nachvollziehen. Fachgerecht aufgeklärt können sie
Entscheidungen hinterfragen und sich mit dem Arzt »auf Augenhöhe«
unterhalten. Ist das Patientenkompetenz?
U
nter dem Wort Patientenkompetenz
wird sehr Unterschiedliches verstanden:
= eine gute Informiertheit über medizinisches Wissen,
= Kenntnisse des Gesundheitssystems
sowie der Möglichkeiten und Wege,
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!
##$den,
= Eigenkompetenz des Patienten in Bezug auf sein Kranksein, Gesundsein,
">$
?>staltung.
In diesem Artikel soll es überwiegend
um die Eigenkompetenz des Patienten
Signal 1/2014
vollste Chance für mehr Gesundung und
eine erfolgreiche Behandlung sehe.
Außerdem haben die Patienten hier einen großen Nachholbedarf – ebenso
wie ihre Behandler, die oft das Anerkennen der Eigenkompetenz ihrer Patienten
noch lernen dürfen.
Im Patient-Arzt-Dialog begegnen sich
zwei Menschen mit sehr unterschiedlichen Kompetenzen‚ die sich ergänzen
sollen und können. Sie begegnen sich »auf
Augenhöhe«, weil sie beide gleichwürdige
Menschen sind – nicht weil sie dasselbe
wissen. Dabei kann jeder der Dialogpartner aus der Begegnung lernen: Der Arzt
greift auf sein statistisches Fachwissen
über Krankheiten und seine Erfahrungskompetenz zurück; der Patient bringt
seine Eigenkompetenz ein. Er kann vom
Arzt etwas über die Krankheit, Behandlungsmöglichkeiten und statistischen
Gesundungsaussichten erfahren und
;
X
Y
Arzt kann seine Fachkompetenz durch die
Erfahrung einer neuen Patientenbegegnung erweitern. Ein gelungener PatientArzt-Dialog ist somit eine Win-Win-Begegnung.
Wem soll man vertrauen?
Allein der Patient weiß, wie er leidet,
wie er sich fühlen möchte und was er
tun will. Er wählt letztlich seine Therapie (jedenfalls solange er bei Bewusstsein und handlungsfähig ist). Oft beschließen Patienten, die Entscheidung
über die Auswahl der konkreten Therapie dem Arzt zu überlassen. Die Tabletten schlucken oder die Operation erdulden, müssen sie selber. Als Grundlage
© Fotolia_Ioana Davies
Auch bei den elektronischen Informationsquellen stellt sich die Frage, wem man
glauben soll.
für eine gute Entscheidung brauchen sie
die Kompetenz, dem für sie richtigen
Arzt ihr Vertrauen zu schenken – und
auch der Medizin, die er anwendet, sowie der Kultur, die diese Medizin ge
[
*
auch ihr Ur- bzw. »Gottvertrauen« an
oberster Stelle stehen. Eine Kernkompetenz des Patienten ist zu wissen, wem
und in was er vertrauen kann, wenn es
um seine Gesundung geht.
Die Frage nach dem Vertrauen muss ein
Patient sich auch dann beantworten,
wenn er sich im Internet informiert oder
wenn er mehrere Ärztemeinungen einholt bzw. die von Heilpraktikern usw. Die
Entscheidung, wem und welcher Information er vertraut, liegt ausschließlich
beim Patienten.
Die Schulmedizin vertraut am meisten
auf statistisch gesicherte Behandlungsergebnisse von Krankheiten. Diese sind
$\
!
eine Anwendung – möglichst unabhängig vom Patienten und Behandler. Im
Unterschied dazu schaut eine ganzheitliche Medizin nicht nur auf die Wirkung
von Behandlungen auf Krankheiten
(durch Medikamente bzw. Operationen
o. a.), sondern berücksichtigt auch die
individuellen Gegebenheiten beim Patienten und Arzt und deren Wechselwirkungen. Schulmedizinisch tätige Ärzte
vertrauen in erster Linie der Forschung.
Auch ihr Vertrauen in die eigene Tätigkeit fußt weitgehend auf den Ergebnissen dieser Forschung und auf diesem
Medizinsystem. Das führt konsequenterweise dazu, dass sie oft die Individualität des Patienten genauso aus-
Ganzheitliche Behandlung
Nachgefragt
zublenden versuchen, wie es in ihrer
Forschung üblich ist.
Vertraut ein Patient diesem Medizinsystem, dann glaubt er, dass seine Gesundung in allererster Linie von der
richtigen Krankheitsdiagnose und dann
vom wissenschaftlich erprobten Medikament abhängt. In diesem Fall sollte er
einen Arzt wählen, der über die aktuellen wissenschaftlichen Ergebnisse
gut informiert ist. Dies zu erkennen, ist
sicher für den Patienten nicht einfach.
Es ist schon für die Prüfer im Examen
und in der Facharztprüfung oft schwierig genug – auch weil es so viele unterschiedliche und fragwürdige Forschungsergebnisse gibt. Wie soll ein
medizinischer Laie das beurteilen können? Und selbst eine exzellente Examensnote macht noch keinen guten
Arzt.
Andere Patienten hingegen sind der
Ansicht, dass nicht nur die Krankheitsdiagnose, sondern auch ihre eigene
Konstitution, ihre Lebensgeschichte und
aktuelle Situation – insgesamt ihre
Selbstheilungsfähigkeit – wichtig für
ihre Gesundung sind. Für diese Menschen erscheint es erforderlich, dass der
Behandler zumindest zusätzlich zum
schulmedizinischen Wissen noch andere Qualitäten aufweist. Und jetzt wird
die Vertrauensfrage noch komplizierter
und komplexer – für eine rationale
»objektive« Beurteilung noch schwieriger, und doch für den Patienten vielleicht einfacher.
Moderne Forschungen haben untersucht, wie man für derart komplexe
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kann. Ihre Resultate zeigen, dass die
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und Schwächen wahrnehmen und diese
auch gegenüber dem Behandler vertreten. Manchmal ist es auch hilfreich, wenn
er bereit ist, seine Bedürfnisse und Ziele
im Dialog genauso wohlwollend annehmend wie selbstkritisch zu hinterfragen,
Stimmiges Bauchgefühl
weiter zu klären und einen Sinn in der
Erkrankung zu suchen.
Dazu ein Beispiel: Ein erfolgreicher
Weitere aktuelle Forschungen belegen,
dass eine gesunde Entwicklung besonders bei vielen chronischen Erkrankungen
mehr vom Patienten und einer stimmigen
Zusammenarbeit mit dem Behandler
abhängt als von speziellen Medikamenten.
Das bedeutet für den Patienten, dass er
sowohl auf äußere Informationen (In-
ternet, ärztliches Wissen u. a. m.) als
auch auf sein inneres Gefühl achtet.
Richtungsweisend sind Fragen wie:
Schaut der Behandler auf meine persönlichen Gegebenheiten? Geht er auf
meine Bedürfnisse, Wünsche und
Gesundheitsziele ein? Berücksichtig er
meine Fähigkeiten und andere Ressourcen? Womöglich auch mein Bedürfnis, zu lernen und mich weiterzuentwickeln?
Ein kompetenter Patient weiß, wohin er
will, was er erreichen möchte, wenn er
wieder gesünder ist, welche Bedürfnisse,
Wünsche und Anliegen er hat. Er kann
seine attraktiven Ziele, seine Fähigkeiten
Student der Wirtschaftswissenschaften
war mit langwierigen Schmerzen im
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>
gymnastik. Sein Physiotherapeut gab
ihm zusätzlich noch Übungen mit nach
Hause, mit denen er eifrig trainierte.
Die Schmerzen wurden allerdings nach
der Behandlung und dem Üben jedes
Mal schlimmer. Seine Einstellung war:
»Der Physiotherapeut muss ja wissen,
was für mich gut ist. Und wenn es nicht
hilft, ist er wohl ein schlechter Fachmann.« Im Gespräch lernte der Patient,
dass es bei der Krankengymnastik auch
auf seine aktive Mitarbeit ankommt. Er
erkannte, wie wichtig es ist, dass er sich
selbst spürt und merkt, ob die Schmerzen während des Trainings stärker
werden, ob er sich bei den Übungen
entspannen kann usw. Und dass er
seine Wahrnehmung dem Behandler
mitteilt. Dann kann der Therapeut viel
#
!
Behandlung individueller gestalten und
nicht nur schematisch nach dem Krank-
!
ZUM WEITERLESEN
Gerd Gigerenzer
Bauchentscheidungen
Die Intelligenz des Unbewussten und
die Macht der Intuition
Bertelsmann 2007
Ronald Grossarth-Maticek
Selbstregulation, Autonomie und
Gesundheit
de Gruyter 2002
Theodor Dierk Petzold
Gesundheit ist ansteckend
Praxisbuch Salutogenese
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Theodor Dierk Petzold (Hrsg.)
Vertrauensbuch zur Salutogenese
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Warum wir kooperieren
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heitsbild vorgehen. Der junge Mann
konnte dies gleich in die nächste Therapiesitzung so einbringen, dass die Behandlung durch denselben Therapeuten
deutlich bessere Ergebnisse erzielte.
Auch erkannte der Patient, dass der
wiederkehrende Schmerz ihn auf ein
ungelöstes emotionales Stressproblem
hinwies.
Im Prinzip gilt dies für alle Therapien.
Auch ein Arzt kann erst auf die individuellen Gegebenheiten des Patienten eingehen, wenn dieser sich selbst wahrnimmt und dem Behandler seine Wahrnehmung möglichst deutlich spiegelt. Das
kann zur Folge haben, dass ein Patient
den Behandler wechselt, wenn dieser in
wesentlichen Punkten nicht auf ihn eingeht. Hier liegt der »Vertrauenscheck«,
den der Patient mit dem Arzt durchführt.
Darin entwickelt er mit der Zeit seine
Kompetenz.
Die Motivation des Behandlers
© Fotolia
Ganzheitliche Behandlung
8
Kombination von »Bauchgefühl« und
Verstand bessere Ergebnisse bringt als
rein rationale Analysen. So lautet die
wichtigste Frage zur Kompetenz für
Patienten: »Wie kann ich mein gutes
!
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Signal 1/2014
Grundlegend für eine erfolgreiche Zusammenarbeit zwischen Patient und Arzt
ist eine gemeinsame Intentionalität, d.h.
dass die Kooperationspartner ein gemeinsames Ziel verfolgen, also in die
gleiche Richtung arbeiten wollen. Wenn
der Patient in erster Linie Rente bekommen will, wird der Arzt es mit allen
wohlgemeinten Bemühungen für die
Krankenkassen sparen muss, weil dann
dieses Motiv seine Gedanken leitet und
nicht die Frage, was dem Patienten helfen
könnte.
So ist für den Patienten wesentlich, mit
welchem obersten Motiv der Behandler
arbeitet. Zielt er auf eine gesunde Entwicklung des Patienten? Oder verfolgt er
andere Ziele, wie z. B. reich zu werden,
keine Fehler zu machen in Bezug auf die
wissenschaftlichen Studien, besonderen
Ruhm zu erlangen oder anderes? Ein
kompetenter Patient spürt in der Begegnung mit dem Behandler, wo dessen
Hauptintention liegt.
Dieser Patient hat dann noch einen
»Trick« in der Hinterhand: Selbst wenn
er das Gefühl hat, dass der Arzt primär
andere Interessen verfolgt oder nicht
der aller kompetenteste ist oder oder …
kann er einer höheren Macht vertrauen,
die viele Gott oder Natur nennen, und
sich zuversichtlich in die konkrete Be-
handlung begeben als die beste, die
zurzeit möglich ist. Er muss also gar
nicht der Person und Rolle des Behandlers bedingungslos vertrauen, sondern
kann sich im globalen Urvertrauen
(»Kohärenzgefühl« bei Antonovsky) auf
die aktuell erforderliche Situation einlassen. Das ist möglicherweise sowieso
die beste, zweckmäßigste und realistischste Art des Vertrauens, wenn es
um Gesundung geht. Es gibt Untersuchungen, die belegen, dass eine solche
Haltung mit den größten Heilungsaussichten verbunden ist.
ergebnis
dem fachkompetenten Behandler einzubringen,
3. durch sein Vertrauen, dass ihm eine
höhere Macht hilft.
Das letztlich heilend Wirksame ist das
Zusammenspiel von Patient und Behandler. Da kann man nicht mehr sagen, dass
der Behandler der Heiler ist, und ebenso
wenig, dass es nur auf den Patienten und
seinen »inneren Arzt« ankommt. Heilsam
ist das stimmige Zusammenwirken beider, wobei jeder seine vollständige, aktuell verfügbare Kompetenz und Intention
|
zur Gesundung einbringt.
Ganzheitliche Behandlung
Gesundung des Patienten schwer haben.
Andersherum wird die Zusammenarbeit
für Gesundheit leiden, wenn der Arzt
vorrangig Geld verdienen will bzw. für die
9
Text: Theodor Dierk Petzold
Ein dermaßen kompetenter Patient verbessert seine Aussichten auf Heilung
beträchtlich …
1. durch seine gute innere und äußere
Wahrnehmung, was für ihn stimmig
bzw. unstimmig ist,
2. durch seine Kooperationsfähigkeit,
die ihm ermöglicht, seine Eigenkompetenz in die Zusammenarbeit mit
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Diagnostik und Therapie
10
Anthroposophisch heilen
Wenn wir das Wort Anthroposophie hören, haben wir ganz unterschiedliche Assoziationen. Manche denken an Waldorf-Pädagogik und Schulen
in außergewöhnlicher Architektur und Farbgebung. Andere an die Demeter-Landwirtschaft oder an Naturkosmetik von Dr. Hauschka und Wele
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Krebs fällt uns zuerst die anthroposophische Misteltherapie ein.
D
ie Misteltherapie gab es schon lange
Ich möchte Ihnen vor allem einen Über-
>
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"
Mistellektin entdeckt war. Die Beobach-
blick über das anthroposophische Therapiesystem geben. Dieser Beitrag erhebt
tung von Wachstum, Form und Verhalten
*#
}
#
>-
keinerlei Anspruch auf Vollständigkeit
oder Präzision in den Details. Mein Ziel
ist es, den Lesern einen ersten Eindruck
über einige Grundzüge der Anthroposophischen Medizin bzw. Heilkunde zu
vermitteln.
kung führte zu der Idee, die Mistel könnte
für Tumorpatienten hilfreich sein. Das ist
ein anschauliches Beispiel für den geisteswissenschaftlichen Ansatz der Anthroposophischen Medizin.
Der Kopf, welcher hinter all diesen
Errungenschaften steckt, heißt Dr. phil.
Rudolf Steiner (1861–1925). Er befasste
sich schon als junger Mann mit Philosophie, studierte später Mathematik und
Naturwissenschaften und besuchte Lehrveranstaltungen zu Philosophie, Literatur
und Geschichte.
Wie zahlreiche Menschen der damaligen
Zeit war auch er um die Jahrhundertwende auf der Suche nach einem neuen spirituellen Weltbild. Aus diesem Weltbild
heraus gab er Anregungen zu verschiedenen Lebensbereichen wie Medizin,
Architektur, Pädagogik, Religion, Kunst
und Landwirtschaft.
Signal 1/2014
Bedeutung
Therapeuten im Arztstand üben die
Anthroposophische Medizin aus, solche
mit Heilpraktiker-Zulassung die Anthroposophische Heilkunde. Ihnen gemeinsam ist das anthroposophische Menschen- und Weltbild, die Art der Anamneseerhebung und Diagnostik, das Verständnis von Gesundheit und Krankheit
sowie die Kenntnis der entsprechenden
Arzneien und Therapiemethoden, um im
anthroposophischen Sinne Verordnungen durchführen zu können. Der
Einfachheit halber werde ich im folgenden Text Heilkunde und Medizin
synonym verwenden, sofern es beide
!YY
>
>
*#
X;pathie gehört die Anthroposophische
Medizin zu den drei Ausnahmen jenseits
der konventionellen Medizin, die in
Deutschland von den gesetzlichen Krankenkassen als »besondere Therapierichtungen« anerkannt sind.
Es gibt eine universitäre Weiterbildung
für Ärzte, die sich dieser Richtung widmen, sowie fundierte Zusatzausbildungen für Heilpraktiker. Zahlreiche
Praxen, Akut- und Fachkliniken sowie
Rehaeinrichtungen bieten moderne Medizin und integrieren Therapien mit
anthroposophischem Hintergrund. Die
Anthroposophische Medizin begreift sich
nicht als alternativ, sondern als komplementär: Sie will die Schulmedizin sinnvoll ergänzen und nicht ersetzen. Daher
heißt sie auch Anthroposophisch erweiterte Medizin, die Kurzfassung Anthroposophische Medizin hat sich im allgemeinen Sprachgebrauch eingebürgert.
Grundzüge
»Der Wille des Patienten ist das höchste
Gut.« Dieser Satz, den ich in meiner Fortbildung an der Akademie für Heilkunde
und Anthroposophie immer wieder gehört habe, zeigt einen Eckpfeiler der
Grundhaltung anthroposophischer Therapeuten. Nicht über den Kopf des Kran-
Diagnostik und Therapie
ken hinweg wird vom Fachmann entschieden, sondern unter Mitbestim
*
als aktive Partner gesehen, die Wesentliches zu ihrem Genesungsprozess beitragen dürfen und sollen. Eigenverantwortung ist erwünscht und wird gezielt gefördert. Es wird angestrebt, dass die
Menschen zu ihrer Heilung bewusst
beitragen und dass sie gesunde Verhaltensweisen lernen. Das Konzept Patientenkompetenz ist ein fester Bestandteil
der anthroposophischen Medizin.
MEDIZIN IN Z AHLEN
Es gibt 1200 Ärzte mit Zusatzbezeichnung Anthroposophisch erweiterte Medizin in der ambulanten
Versorgung und schätzungsweise
insgesamt 2000 bis 3000 anthroposophisch orientierte Ärzte.
Neun Akutkliniken und sechs Rehakliniken in Deutschland bieten die
Anthroposophische Medizin stationär an. Zusätzlich gibt es 35 Anth
228 Anthroposophische heilpädagogische Einrichtungen. Etwa 2400
weit nach den anthroposophischmedizinischen Prinzipien, zirka
1000 von ihnen in Anthroposophischen stationären Einrichtungen
oder bei einem der 16 Anthroposo(Quelle:
www.damid.de).
Etwa 150 Heilpraktiker haben in
Deutschland eine fundierte Grundausbildung in Anthroposophischer
Heilkunde absolviert. Wie viele tatsächlich anthroposophisch orientiert arbeiten, lässt sich wie auch
bei den Ärzten nicht zuverlässig
und Breite durch verschiedene Bildungseinrichtungen und auch
durch die Hersteller anthroposophischer Arzneimittel statt. Und
längst nicht alle sind im Verband
organisiert.
© Thieme Verlagsgruppe
ANTHROPOSOPHISCHE
11
Die Mistel überzeugte schon vor dem wissenschaftlichen Nachweis ihrer Wirkung.
€
}posophie verwendet werden (z. B. Bildekräfteorganisation, Astralleib oder IchKraft), erscheinen uns heute mystisch
und fremd, die Konzepte hingegen sind

5
verwenden, die Ihnen als Leser ersparen,
sich in die Terminologie der Anthropo-
Der Mensch besteht aus mehr als aus
seinem Körper. Neben dem physischen
Leib gibt es – stark vereinfacht gesprochen – eine Ebene der Lebenskraft sowie
eine seelische und eine geistige. Alle
stehen in Wechselwirkung, jede kann
gezielt behandelt werden.
sophen vertiefen zu müssen. Das hat den
Preis, dass nicht alle wesentlichen As-
Gesundheit und Krankheit
Y
#
dargestellt werden können.
Gesundheit wird nicht als Zustand gesehen, sondern als dynamischer Prozess,
der zwischen entgegengesetzten Polen
harmonisch schwingt, zum Beispiel zwischen den aufbauenden und abbauenden Prozessen im Knochen oder in der
Haut.
Wenn eine gesundheitliche Störung
Die Anthroposophische Medizin sieht
den Menschen als Bestandteil der Natur,
mit der er in enger Verbindung steht, als
geistiges Wesen, das in den Kosmos
eingebettet ist. Im Menschen sowie
außerhalb von ihm gibt es rhythmische
‚#
}„
‚`sel- und Gliedmaßen-Tätigkeit) und
verdichtende (Nerven-Sinnes-Tätigkeit)
Prozesse. Jeder ist dort, wo er hingehört,
gesund. Verschiebt sich beispielsweise
`
Y!
ven-Sinnes-Pol liegt, entsteht Migräne.
Findet sich Nerven-Sinnes-Tätigkeit im
`
;
erleben wir z. B. Bauchschmerzen.
»Rhythmus trägt Leben«, daher kommt
dem gesunden Rhythmus z. B. in Lunge
und Herz, aber auch im Tagesablauf und
im Wechsel der Jahreszeiten eine besondere Bedeutung zu.
auftritt, so sind diese natürlichen Ordnungen durcheinander geraten. Dies
geschieht keineswegs zufällig und die
Art der Störung zeigt sich in der individuellen Erscheinung der Krankheit. Die
sogenannte Wesensgliederdiagnostik
hier beschreiben zu wollen, wäre vermessen. Wichtig ist zu wissen, dass der
anthroposophische Heilkundige seine
Therapie auf einem Diagnosesystem
aufsetzt, das die komplexen Zusammenhänge zwischen Körper, Seele,
Geist und Lebenskraft sowie zwischen
den rhythmischen bzw. auf- und abbauenden Prozessen berücksichtigt. Er
des Bades in die tieferen Hautschichten
und von dort aus in die Blutbahn. Bürstenmassagen unter Wasser können den
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in diesen Genuss kam, wird sich an die
Arzneimittel als Kompositionen
Anthroposophische Arzneimittel sind
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Wesensglieder gezielt ansprechen. Mineralien wirken auf den geistigen Bereich (und durch ihn auch auf die dar
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den seelischen, tierische Mittel auf die
Lebensenergie und die Organpräparate
direkt auf den physischen Leib. Die un
*zen wirken ebenfalls ganz zielgerichtet,
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`prozesse, Blätter auf das rhythmische
System und die Wurzel auf die NervenSinnes-Tätigkeit. Daher verwendet man
beispielsweise vom Baldrian die Wurzel,
wenn abends das Nervensystem zur
Ruhe kommen soll.
Wir gehen davon aus, dass die Galenik,
also die Herstellungsweise entscheidend
zur Wirkung eines Heilmittels beiträgt.
Anthroposophische Arzneimittel-Herstellung ist daher eine hohe Kunst, die
viele Abläufe in der Natur berücksichtigt.
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wo sie wächst, wann und wie man sie
erntet, spielt eine wesentliche Rolle. Es
folgen aufwändige pharmazeutische
Prozesse, die Sie bei den Herstellern bestaunen können. Deshalb macht es gar
keinen Sinn, diese Medikamente anhand
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;
*{paraten zu vergleichen.
Therapeutische Zweige
Nach dem anthroposophischen Weltbild
steht das Zusammenwirken von Körper,
Seele und Geist ohnehin im Mittelpunkt
der therapeutischen Überlegungen.
Betrachtungen, wie wir sie heute immer
mehr aus der Perspektive der Psychosomatik wahrnehmen, sind daher in der
Anthroposophischen Medizin seit jeher
integriert.
Es ist außerdem wichtig, die Erkrankung
sinnvoll in die eigene Lebensgeschichte
Signal 1/2014
© Fotolia
Diagnostik und Therapie
12
greift bei Bedarf auf spezielle anthroposophische Therapieformen zurück und
unterstützt die Genesung mit der anthroposophischen Apotheke.
Baldrianwurzel beruhigt.
einsortieren zu können. Die Anthroposophische Art, sich dieser Aufgabe zuzuwenden, heißt . (Artikel
in Signal 1/2010). Krankheiten sind für
viele Menschen Meilensteine auf ihrem
persönlichen Weg. Man kann kostbare
Impulse für die Persönlichkeitsentwicklung setzen, wenn die Krankheitsbewältigung in Steiners Sinne mit einem Bewusstseinsprozess einhergeht. Die Sinn-
einhüllende Qualität eines solchen Bades
gerne erinnern.
Zum Thema Heileurythmie empfehle
ich: Probieren Sie es aus! Es ist kaum
möglich, diese Therapie zu beurteilen,
wenn man sie nicht selbst erfahren hat.
Die therapeutische Form der Eurythmie
hat wenig gemeinsam mit ihrer Kunstform, die auf der Bühne und in den Medien gezeigt wird. Sie brauchen nicht in
wallende Gewänder zu schlüpfen und
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tanzen. Wenn Sie sich auf das Erleben
einlassen können, erfahren Sie möglicherweise heilsame Impulse, die ein
haftigkeit einer Erkrankung zu erkennen
kann ein wesentlicher Schritt in Richtung
Heileurythmist Ihnen einfühlsam und
kompetent vermittelt. Voraussetzung für
diesen Beruf sind ein mehrjähriges Studium, eine feine Wahrnehmung sowie
tiefe Kenntnisse der Anatomie und der
Prozesse im Organismus. Es ist betrüb
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Therapeuten noch immer aus Unwissenheit belächelt wird.
Kunsttherapien
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Anthroposophischen Medizin. Um ehrlich
zu sein: Anfangs konnte ich mir nicht so
Genesung sein. Die Bedeutung solcher
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recht vorstellen, welche heilsame Wirkung das Malen oder Plastizieren haben
in dem Salutogenese-Konzept wieder
(Artikel in Signal 1/2013).
Eine Domäne der Anthroposophischen
Medizin sind äußere Anwendungen.
Zwiebelsäckchen für geplagte Ohren oder
Leberwickel zum Entgiften sind bekannt
kann. Zufällig geriet ich auf einer Gesundheitsmesse in den Workshop einer anthroposophischen Therapie-Einrichtung
und war bass erstaunt, was die einfache
Übung mit Aquarellfarben bei mir auslöste. Zwischenzeitlich habe ich großen
und beliebt. Wenn Sie Gelegenheit haben,
eine rhythmische Massage nach Dr.
med. Ita Wegmann zu erleben, werden
Sie spüren, wie wohltuend diese Berührungen sind. Sie erinnern nur auf den
ersten Blick an eine konventionelle Mas
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es spielen spezielle Öle eine wichtige
Rolle, je nach Zweck der Behandlung.
Öldispersionsbäder nach Werner Junge
sind ebenfalls eine Besonderheit in der
anthroposophischen Medizin. Heilsame
Öle werden mit einer speziellen Vorrichtung (Jungebad-Apparat) ganz fein zer{>
"
Respekt vor den kraftvollen Impulsen, die
durch kunsttherapeutische Maßnahmen
entstehen können.
Anwendungsgebiete
Die Anthroposophische Medizin bietet
den Patienten eine Zusammenarbeit auf
Augenhöhe und fördert die Patientenkompetenz. Sie beruht auf einer ganzheitlichen Sicht von Mensch und Umwelt
und berücksichtigt die Wechselwirkungen zwischen Körper, Seele und
Geist. Anthroposophisch erweiterte
Medizin ist ein in sich schlüssiges Medi-
Werner Schmötzer
Anthroposophische Naturheilpraxis
Hand- und Praxisbuch
Verlag Volksheilkunde 2008
(für Therapeuten)
www.damid.de, Dachverband für
Ärzte, Patienten und Hersteller
www.gaed.de, Gesellschaft Anthroposophischer Ärzte in Deutschland
www.agahp.de, Berufsverband der
Anthroposophischen Heilpraktiker
www.weleda.de ! www.wala.de
zinsystem, das schulmedizinische Maßnahmen oft sinnvoll ergänzen kann und
sich auch mit anderen naturheilkundlichen Ansätzen in der Regel problemlos
kombinieren lässt.
Um von den Errungenschaften der AnYY
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Y$ren, müssen Sie übrigens nicht mit dem
anthroposophischen Weltbild übereinstimmen. Eine gewisse Aufgeschlossenheit gegenüber einer ganzheitlichen
Betrachtung des Krankheitsgeschehens
ist natürlich von Vorteil. Auch wenn
viele die anthroposophischen Therapien vor allem aus der Hebammenpraxis oder in Zusammenhang mit onkologischen Spezialkliniken kennen: Sie
können sich unabhängig von der Art der
Erkrankung mit Ihren gesundheitlichen
Problemen immer auch an einen Therapeuten mit anthroposophischer Ausrichtung wenden. Es gibt übrigens auch
Apotheken, in deren Sortiment anthroposophische Medikamente einen
Schwerpunkt bilden. Speziell geschulte
Mitarbeiter beraten Sie dort fachmännisch zu diesen Arzneimitteln.
|
Text: PetRa Weiß
KO NTA K T
PetRa Weiß
Heilpraktikerin
Praxis Lichtblick
Hopfenstraße 5
69469 Weinheim
Tel.: 06201 4883093
E-Mail: [email protected]
Diagnostik und Therapie
ZUM WEITERLESEN
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!
13
Nachgefragt
Referent beim
mationstag
Patienten-Infor
n,
der GfBK in Berli
.
am 10. Mai 2014
Interview mit Gerd Nagel
© Gerd Nagel
14
Patientenkompetenz:
Die eigenen Heilkräfte entdecken
Prof. Dr. med. Gerd Nagel ist Facharzt für Hämatologie und Onkolgie.
Er war Präsident der Deutschen Krebsgesellschaft und jahrelang
ärztlicher Direktor der Klinik für Tumorbiologie an der Universität
Freiburg bis er pensioniert wurde. Heute leitet er die von ihm
gegründeten Stiftungen Patientenkompetenz in Deutschland und
in der Schweiz und führt eine Praxis zur Empowerment-Beratung von
Krebspatienten.
Lieber Herr Professor Nagel, 2005 haben Sie an dem ersten Buch mitgewirkt, das sich ganz dem Thema
Patientenkompetenz widmete. Erst
kürzlich erschien Ihr Ratgeber zum
Empowerment von Frauen mit Brustkrebs. Was genau bedeutet Patientenkompetenz bzw. Empowerment,
und warum ist Ihnen das so ein wichtiges Anliegen?
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selbst. Sie lautet: »Ich bin eine kompetente Patientin oder ein kompetenter
Patient, weil ich gelernt habe, mit und
trotz meiner Erkrankung oder Krise wieder normal zu leben«. Als Empowerment
bezeichnet man die Fähigkeit eines PatiSignal 1/2014
enten, seine Kräfte (Ressourcen) zur
Krankheits- oder Krisenbewältigung zu
entdecken, zu stärken und zielgerichtet
einzusetzen. Kompetente Patienten glauben, dass nicht nur die Mediziner, sondern auch sie selbst zur Krankheitsbewältigung oder Verbesserung des Krankheitsverlaufs beitragen können. Auch ich
bin von diesem sogenannten Zwei-ÄrzteModell überzeugt. Dieser Leitgedanke
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Medizin. Von dem mittelalterlichen Arzt
Paracelsus (1493–1541) ist der Ausspruch
überliefert: »Die Kraft des Arztes liegt im
Patienten«, was er in der etwas groben
Sprache seiner Zeit verdeutlicht: »Dieser
ist ein Tor, der nicht mit dem inneren
Heiler zusammenarbeitet«. Gleiches besagt die lateinische Wendung medicus
curat, natura sanat, der Arzt behandelt,
die Natur heilt. Mit Natur ist hier die
Natur des Menschen, die ihm eigene
natürliche Heilkraft gemeint. Ich setze
mich für die Förderung der Patientenkompetenz ein, weil ich glaube, dass die
Ressourcen des Patienten als wirksames
und vergleichsweise kostengünstiges
Heilmittel im modernen Gesundheitswesen sehr unterschätzt werden.
Sie stehen mit Ihren Überzeugungen
durch die Bücher und auch durch Ihre
Welche Reaktionen haben Sie von
Ihren Kollegen erfahren?
Die Reaktionen sind gemischt. Immer
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Ideen und individuellen Heilungsansätzen von Patienten. Aber es gibt – namentlich in der Krebsmedizin – auch noch
viele Kollegen, die keinen Wert darin
erkennen, die Kompetenz des Patienten
einzubeziehen.
tatsächlich auf seine Genesung? Inwieweit ergänzen die Bemühungen
!
ZUM WEITERLESEN
Gerd Nagel, Delia Schreiber
Empowerment von Frauen mit
Brustkrebs.
Stiftung Patientenkompetenz 2013
Annette Bopp, Delia Nagel, Gerd Nagel
Was kann ich selbst für mich tun?
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$"2005
des Patienten die therapeutischen
Maßnahmen? Oder können sie diese
manchmal sogar ersetzen?
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†#
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lich von verschiedenen Faktoren ab, etwa
von der Art und vom Stadium der Erkrankung sowie von den persönlichen Ressourcen Bewusstsein, Motivation und
Selbstwirksamkeitserwartung. Ich habe
immer wieder erlebt, dass Krebspatienten
den Verlauf ihrer Erkrankung selbst po
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keinerlei Zweifel daran, dass das prinzipiell möglich ist. Zu einer pauschalen
– Anzeige –
einer weit fortgeschrittenen Erkrankung.
Bei allem gebührenden Respekt vor der
Bedeutung, die wir dem Selfempowerment zumessen, will ich eines ganz klar
sagen: Selbsthilfe ersetzt keinesfalls die
schulmedizinische Tumortherapie, wenn
das Behandlungsziel die Heilung ist.
Welche Bedeutung haben spirituelle
Aspekte für den Heilungsprozess? Hat
der Glaube Ihrem Erleben nach einen
läufe? Und was heißt das für Menschen, die sich eher als Atheisten
bezeichnen?
Dieses Thema für sich ist schon einen
eigenen Artikel wert. Glauben – ich rede
als Christ lieber von Gottbezogenheit –
kann eine der stärksten Ressourcen
überhaupt sein. Entsprechend gehört die
spirituelle Dimension der Selbsthilfe in
jedes Empowermentgespräch. Durch den
eigenen Glauben und die Fürbitte anderer
gibt es auch heute noch Wunderheilungen, oder wie wir in der modernen
Medizin sagen, Spontanremissionen. Was
die Atheisten anbelangt, habe ich viel
dazu gelernt. Ich frage immer »Was glaubt
der Atheist?« Dann stellt sich gar nicht so
selten heraus, dass sogenannte Atheisten
manchmal an ihren Zweifeln leiden und
verzweifelt gerne auch – wie andere
Leute – glauben möchten. Verfügt der
Berater selbst über eine ausgeprägte
Gottbezogenheit, kann er oft Glaubensbarrieren durchbrechen.
Vor welchem wissenschaftlichen Hintergrund ist Patientenkompetenz zu
bewerten? Widmet sich die moderne
Forschung solchen Themen?
Die klinische Forschung zu Patientenkompetenz und Empowerment steckt
noch in den Kinderschuhen. Sie kommt
gerade ganz langsam in Gang. Damit geht
Nachgefragt
Aussage möchte ich mich aber nicht
ziert betrachten: Im Frühstadium einer
Krebserkrankung hat der Patient beispielsweise andere Möglichkeiten als bei
15
Nachgefragt
16
es diesem Forschungsfeld wie anderen
5
#
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das Thema heute kaum Beachtung. Unsere Medizin ist krankheitszentriert
Praxis oder im Spital in der Regel nicht.
Dennoch kann er sehr viel Positives bewirken, wenn er Verständnis zeigt für die
eigenen Denkstile der Patienten, für de-
(pathotrop) und orientiert sich eher nicht
ren Wunsch selbst etwas zur Krankheits-
an der Frage, wie Gesundheit entsteht
oder wiederhergestellt werden kann
(salutotrop).
bewältigung zu tun und für das Bedürfnis
zu diesem Zweck komplementäre Mittel
einzusetzen.
Wie reagieren Patienten auf den Hinweis, dass sie selbst etwas zu ihrer
Heilung beitragen können? Taucht
die Frage auf, wo die Balance liegt
zwischen Verantwortung für den Genesungsprozess und Schuldgefühlen
bezüglich der Krankheit?
Patientenkompetenz ist ein vorherrschendes Thema bei Krebspatienten. Sie
sind meist überrascht, wenn ein Arzt
darauf eingeht. Die Schuldfrage ist dabei
eminent wichtig. Schnell schleichen sich
Schuldgefühle ein, wenn die Patienten
sich nach der Diagnose fragen »Was habe
ich falsch gemacht?« oder bei einem
Rückfall denken »Ich habe mit meiner
Selbsthilfe versagt!« Die Menschen von
$\
5
#
auch ein zentrales Thema der Beratung.
Welchen Beitrag zur Heilung des Gesundheitswesens kann dieser Ansatz
leisten? Oder vielleicht sogar zur
Ganzwerdung der Menschen in unserer Gesellschaft.
Da mache ich mir keine Illusionen. Unser
Gesundheitswesen ist auf die Therapie
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!
Behandeln der kranken Menschen ausgerichtet. Was die grundlegende Philoso-
Was bedeuten Ihre Erkenntnisse für
das therapeutische Tun in der Praxis?
Und wie wird dem aktuell Rechnung
getragen?
Wenn ein Gespräch zu Patientenkompetenz und Empowerment in der Haltung
des Patienten zu seinem Schicksal nachhaltig etwas ändern soll, braucht man für
eine solche Beratung mindestens eine
Stunde Zeit. Diese Zeit hat der Arzt in der
»Die Kraft
des Arztes liegt
im Patienten.«
Paracelsus
phie der Medizin angeht, ist unser
schulmedizinisches System notorisch
innovationsresistent. Wir stehen hier vor
einer Generationenfrage. Vielleicht kann
eine neue Generation von kompetenten
Patienten irgendwann einmal eine starke
Lobby für die eigenen ganzheitlichen
Die Stiftung Patientenkompetenz
führt Forschungsprojekte zur Patientenkompetenz durch. Welches Projekt
beschäftigt Sie zurzeit besonders?
Zurzeit bereiten wir eine klinische Studie vor. Wir wollen die Frage beantworten, ob ein Zusammenhang besteht
zwischen Patientenkompetenz und
Prognose. Dazu betrachten wir den
Krankheitsverlauf bei Frauen mit Brustkrebs. Auf unserer Homepage erfahren
Sie mehr dazu: www.stiftung-patientenkompetenz.de.
|
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erreichen Ihre Gedanken, die Sie mit unseren Lesern teilen, direkt oder durch ihre
Patienten viele Therapeuten. Herzlichen
%
&'!!
Mit Prof. Dr. Gerd Nagel im Dialog war
PetRa Weiß.
Denkansätze bilden.
Was raten Sie aus Ihrer persönlichen
Erfahrung als Patientenberater unseren Lesern?
– Anzeige –
Ganzheitliche
Tumorbehandlung
Kompetente und einfühlsame Begleitung mit
unterstützenden Therapien bei Krebserkrankungen.
Langjährige Erfahrung mit der Galvanotherapie
nach Dr. Pekar.
Naturheilpraxis
Heilpraktikerin Martina Kondritz
Von-Werth-Straße 96, 50259 Pulheim,
Tel. 02234-2049872 , Fax. 02234-967016
www.praxis-kondritz.de
Signal 1/2014
Bitte beherzigen Sie diesen Grundsatz:
Nicht die Patienten sind für die Medizin
da, sondern die Medizin für die Patienten. Wir Ärzte haben einen dienenden Beruf. Wir dienen den Patienten.
Wenden Sie sich mit dieser inneren
Haltung an Ihre Mediziner – ganz gleich
ob in der Praxis oder im Krankenhaus.
Und vermitteln Sie ihnen mit Taktgefühl
und Klugheit diese Sicht der Arzt-Patienten-Beziehung.
KO NTA K T
Prof. Dr. med. Gerd Nagel
Rütihofstrasse 31
CH -8713 Uerikon
Tel.: +41(0)44 7964390
E-Mail: [email protected]
Heilimpulse
Nachgefragt
Nah zu Dir hin
Im Durchschreiten
des Schattenreiches
schimmern
Lichtstrahlen
durch dunkle
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Wolkenwände
mit ihrem
sanften Leuchten
machen sie
unaufhaltsam
auf sich aufmerksam
sie atmet sich
ungehindert
in mich
bald zeigt sich
unverhüllt
helles Licht
ohne Schatten
es macht das Dunkel hell
das Schwere leicht.
Aus dem 5. Lyrikband von Waldraud Lahres
Sie erhalten ihn zum Preis von 10 Euro plus
Versandkosten über [email protected].
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© Corel Stock
In Deinem Lächeln bin ich zu Hause.
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