Inhalationstrauma - Samariterverband Thurgau

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Rauchgasvergiftung
• Verbrennungspatienten im Rahmen von
Bränden sind häufig auch Rauchgas
ausgesetzt
• Je nach Bestandteilen des Rauchgases
(Kohlenmonoxid (CO), Giftstoffe) treten
entsprechende Vergiftungserscheinungen
auf
Inhalationstrauma
Verbrennungsfolgen
Durch hohe Temperatureinwirkung
werden unterschiedliche
krankmachende Mechanismen in Gang
gesetzt:
– Gewebeschäden an Haut, Gefässen und
Nerven
– Flüssigkeitsverlust
– Inhalationstrauma (Hitze-und Giftgaseinwirkung auf die Atemwege/Lunge) 30%
der Verbrennungsopfer
Verbrennungen
Schmerzen
• Verbrennungspatienten haben fast
immer starke Schmerzen
• Schmerzbekämpfung gehört zu den
Erstversorgungsmassnahmen
• freies Intervall von 4 – 6 Stunden muss
für Erstversorgung und Transport
genutzt werden.
Verbrennungen
Flüssigkeitsverlust /
Volumenmangelschock
• Freigesetzte Gewebshormone bewirken
eine Weitstellung und Erhöhung der
Durchlässigkeit der Blutgefässwände.
• Es treten Eiweissstoffe ins Gewebe und
ziehen Flüssigkeit an.
• Das führt zu starken Schwellungen und
Flüssigkeitsverlust
Verbrennung
Behandlung
• Selbstschutz
• Nicht auf sichtbaren Anteil reduzieren
– Organe betroffen durch
Schocksymptomatik und Abfallstoffe
– Inhalationstrauma / Rauchgasvergiftung
– Begleitverletzungen möglich
(Fenstersprung etc)
• 20% der Verbrennungsopfer sind
Kinder, 20% davon Misshandlungsopfer
Verbrennungen
Notfallbehandlung
• Expose
– Verbrennungen kühlen, dann steril
abdecken
•Mit bestimmten Produkten (Water Jel, Burn
Pack) kann beides gemacht werden
•Zu Beginn mit Wasser spülen ist am effektivsten
– Verletzungen behandeln
–Wärmeerhalt (Patient nicht auskühlen
lassen)
Verbrennung
Notfallbehandlung
• Airway
– Verbrennung oder Verätzung der
Atemwege mit möglichem Anschwellen
bedenken
– Medikamentöse Behandlung frühzeitig
einleiten
– Allenfalls frühzeitige Intubation zur
Atemwegssicherung
•Tubussicherung mit Klebstreifen bei
Gesichtsverbrennungen nicht möglich
– Halskragen erwägen
Verbrennung
Notfallbehandlung
• Breathing
– SAUERSTOFF !!!
– Überwachung der Atmung
•Frequenz, Tiefe, Geräusche, Hustenreiz
– Verbrennung / Verätzung der Lunge
bedenken
– Gegebenenfalls kontrolliert Beatmung
– Ausgedehnte Thoraxverbrennungen
können die Atembewegung einschränken
Inhalationstrauma
Inhalationstrauma
Inhalationstrauma
• Erstsymptome
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Husten, Heiserkeit
Schwindel
Erbrechen
Mattigkeit
Zyanose / kirschrot Färbung
Bewusstseinsveränderung DD Hirnverletzung
Kreislaufstörung / Atemlähmung
Verbrennungen
Verbrennungen
Notfallbehandlung
• Wenn im Verlauf des ABCDE Handlungen
parallel erfolgen können, soll dies geschehen
(z.B. frühzeitiges Kühlen, auch über die
Kleider)
• Wenn mehrere Helfer am gleichen Patienten
arbeiten, soll EINER die Koordination und die
Kommunikation mit dem Patienten
übernehmen
Transport
• Patient in ein geeignetes Spital
transportieren
– Ab 10% Verbrennung 2.°
– Inhalationstrauma
VERBRENNUNGSZENTRUM
(Lausanne, Zürich, Ausland)
Voranmeldung, abklären, ob Platz
vorhanden.Triage durch Spezialisten vor Ort.
Keine Übernahme aus anderen
Spitälern
• Geeignetes Transportmittel
Rauchgasvergiftung
• CO entsteht bei jedem Verbrennungsvorgang
Wer Rauch einatmet, atmet auch CO ein!
• CO besetzt rote Blutkörperchen und verhindert
so den Sauerstofftransport
• Je nach “Dosis“ ist die Gefährdung des Patienten
grösser
• Lässt sich definitiv nur messen (Blutentnahme)
– Symptominterpretation ist unsicher
Rauchgasvergiftung
• Giftstoffe, z.B. Cyanid (Blausäure),Phosgen
entstehen beim Brennen von Kunststoffen
• Einatmen dieser Gase führt zu
verschiedensten
Vergiftungserscheinungen
– Toxisches Lungenödem
•Schädigung der Lungenbläschenwände und
Austritt von Gewebeflüssigkeit in die
Lungenbläschen
– Zell – Erstickung
•Cyanid blockiert die Sauerstoffaufnahme an den
Zellen
– Schwellung der Atemwege
Rauchgasvergiftung
Behandlung:
• Sauerstoff
• Medikamentöse Therapie
• Frühzeitige Intubation (Zuschwellen
verhindern)
Inhalationstrauma
• Die Temperatur der eingeatmeten Gase
kann zusätzliche Schädigungen /
Schwellungen hervorrufen
• Je nach Art der Verbrennung /
Explosion atmet der Patient stärker
erhitztes Gas ein
• Hitzeeinwirkung auf die Atemwege ist
je nach Mechanismus verschieden stark
Inhalationstrauma
• Typische Anzeichen eines
Inhalationstraumas:
– Russ in Mund / Nase / Rachen, ev.
Verbrennungen in diesem Bereich
– Atemgeräusche
– Atemnot / Sättigungsprobleme
Inhalationstrauma
• Hitzeeinwirkung / Verbrennung im
Bereich der Atemwege führt zu:
– Schwellung der Atemwege
– Schädigung der Schleimhäute /
Alveolarwände
– Störung der Sauerstoffaufnahme ins Blut
– Austritt von Gewebeflüssigkeit in die
Alveolen
Inhalationstrauma
Behandlung:
• Sauerstoff
• Medikamentöse Therapie
(Kortisonspray, Schmerzbekämpfung)
• Frühzeitige Intubation (Zuschwellen
verhindern)
Inhalationstrauma
• Brandverletzungen unterscheiden sich grundlegend
von anderen Verletzungen
• Sie sind zum Zeitpunkt der Verletzung nicht definitiv
sondern entwickeln sich im Verlauf von bis zu 4
Tagen
• Die Beurteilung durch Nichtspezialisten ist schwierig
• Brandverletzte brauchen mehr Ressourcen, längere
Hospitalisationszeiten
• Die spezialisierten Kräfte sind limitiert
• Brandverletzungen sind oft mit anderen
Verletzungen kombiniert
Inhalationstrauma
• Brandopfer sterben selten an den
unmittelbaren Brandfolgen. Sofortiger
Tod ist Folge von anderen
Verletzungen oder Atemwegproblemen
• ‚freies Intervall‘, auch schwer
Brandverletzte sind während der ersten
4-6 Stunden relativ stabil, dann
zunehmende Instabilität.
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