Ernährung – die größten Irrtümer

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Informationsmaterial vom 06.10.2011
Ernährung – die größten Irrtümer
Obst und Gemüse sind nicht gesund. Olivenöl schädigt die Gefäße. Und: Helles,
mageres Fleisch kann das Herzinfarktrisiko erhöhen. Das zeigen die neuesten
Studien von Ernährungswissenschaftlern weltweit. Was aber soll der Mensch
noch essen, wenn lang gehegte Weisheiten plötzlich nicht mehr gelten?
Was ist gesund, wenn Wissenschaftler
alte Glaubenssätze ständig in Frage stellen? "Hauptsache gesund" klärt nicht
nur über die größten Ernährungsirrtümer auf, sondern zeigt auch, mit welch
dreisten Werbelügen die Lebensmittelbranche auf Kundenfang geht und wie
man diese entlarven kann. Vorgestellt
wird weiterhin ein neues Computerprogramm für zu Hause, welches die Einkaufsliste analysiert und ganz persönliche Tipps für eine ausgewogene Ernährung gibt.
Vergessen Sie alle Ernährungsratschläge!
Zahlreiche Studien weisen auf die
schädigende oder gefährdende Wirkung einzelner Lebensmittel hin.
Doch
Ernährungsexperten
Uwe
Knop gibt Entwarnung. Seiner Meinung nach ist übertriebene Vorsicht
nicht angebracht.
Studien, welche Gesundheitsversprechen
machen, hält Knop für unseriös: "Laut
einer aktuellen Studie sollen 50 g Wurst
das Diabetesrisiko um 50 Prozent erhöhen. Das ist natürlich Unsinn." Gesundheit bzw. Krankheit resultiere aus Genetik, Umwelt, sozialer und sexueller Zufriedenheit usw. "Ein Diabetes Risiko
lässt sich niemals anhand von ein paar
Scheiben Salami festmachen", erklärt
Knop.
Über 300 Ernährungsstudien hat der
Ernährungsexperte in den letzten Jahren unter die Lupe genommen. Sein Resümee: Vergessen Sie alle Ernährungsratschläge! In seinem Buch "Hunger +
Lust" gibt er Tipps, wie man lernt, wieder auf sein eigenes Körpergefühl zu
vertrauen – getreu dem Motto: der Körper weiß schon, was er braucht. Der Autor spricht hier von "kulinarischer Körperintelligenz".
Wie erkenne ich ein Ernährungsproblem?
Doch was passiert, wenn wir eigentlich
verlernt haben, auf unseren Körper zu
hören. Wenn wir essen, obwohl wir
schon satt sind; wenn wir nur noch Obst
und Gemüse essen; wenn wir eine unbändige Gier nach Süßem verspüren?
"Dann sollte man sich die Frage stellen,
geht es mir gut oder habe ich gesundheitliche Probleme?- Wenn ja, dann sollte man einen Arzt oder Psychologen
aufsuchen, wenn man sich schlecht
fühlt", erklärt Knop.
Gleiches gilt für Lebensmittel, die direkt
für Kinder gemacht scheinen. Die "Extra-Portion Kalzium", die "Extra-Portion
Milch" – dahinter verstecken sich geschickte Werbebotschaften, die suggerieren sollen, dass Kinder für Knochen1
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wachstum und geistige Fitness andere
Lebensmittel als Erwachsene brauchen.
Dazu Uwe Knop: "Wichtig ist, dass die
Kinder Vielfalt bekommen und das essen, was ihnen schmeckt. Und nicht das,
was die Eltern denken, was gesund sei",
sagt der Ernährungsexperte.
Das große Thema Zucker
Zucker macht manche Lebensmittel
zur süßen Verlockung. Deshalb versagen sich viele die eine oder andere Leckerei. Doch nicht immer ist
der Anteil des Süßstoffs in Lebensmitteln ersichtlich. Und auch der so
gesund
klingende
Fruchtzucker
birgt Gefahren. Dennoch: In Maßen
dürfen ihn selbst Diabetiker genießen.
Lightprodukte: Vorsicht Zucker!
Sie werben mit wenig Fett, vielen Vitaminen und wertvollen Ballaststoffen –
die Botschaft auf der Verpackung
scheint klar: Dieses Produkt hält gesund!
Doch Wissenschaftlern und Lebensmittelexperten sind solche Slogans schon
lange ein Dorn im Auge, denn Fett ist
auch ein Geschmacksträger. Wenn also
Fett eingespart wird, braucht man einen
anderen Geschmacksträger und der
heißt Zucker. Fettarme Produkte sind
also meist völlig überzuckert.
Dazu kommt: Fett macht auch satt.
"Deshalb", so stellt der Ernährungswissenschaftler Prof. Claus Leitzmann, fest:
"passiert genau das Gegenteil. Das vermeintliche Light-Produkt wird zum
Boomerang. Die Leute essen wesentlich
mehr, wenn sie Hunger haben, als sie
jemals von normalen Käse, normaler
Milch oder normalem Joghurt essen
würden, denn sie werden einfach nicht
satt."
Leberschäden durch Fruchtzucker
Fruktose oder Fruchtzucker klingt für
viele Menschen besonders gesund. Doch
auch zu viel Fruchtzucker kann unseren
Körper schädigen. Wissenschaftler der
Universität Hohenheim haben herausge-
funden, dass Fruchtzucker die Leber
schädigt.
Für viele Menschen gilt ein Liter Orangen- oder Apfelsaft als eine normale
Tagesdosis. Doch die wenigsten ahnen,
wie viel Fruchtzucker sie damit zu sich
nehmen. Deshalb sollte man Obstsäfte
nur in Maßen und möglichst mit Wasser
verdünnt trinken. Besser ist es, Obst zu
essen. Denn dadurch hat unser Körper
eine
normale
Fruchtzuckerbremse.
Wenn wir satt sind, haben wir auch genügend Fruchtzucker aufgenommen.
Gesamtzuckergehalt
Obst
pro100g
Ananas
12,4
Apfel
10,9
Apfelsine
8,3
Banane
18,8
Birne
12,4
Brombeeren
6,2
Erdbeeren
5,5
Grapefruit
7,4
Himbeeren
4,8
Johannisbeeren
4,8
rot
Johannisbeeren
6,1
schwarz
Pfirsiche
8,9
Sauerkirschen
10,5
Weintrauben
16,9
In Deutschland sollen etwa 20-30% der
Kinder unter einer nichtalkoholbedingten Fettleber leiden. An der Universität
Hohenheim wurde aufgezeigt, dass Erwachsene mit Fettleber ihre Leberwerte
verbessern, wenn sie ihren Fruchtzuckerkonsum um 50% minimieren. Ergo:
Wenn man den Konsum reduziert, bildet sich die Fettleber zurück. Noch wissen die Wissenschaftler nicht, wie hoch
die gefährliche Dosis ist. Vorerst gilt eine alte Weisheit: Weniger ist mehr – in
diesem Fall: mehr Gesundheit. Generell
ist es ratsam, eher Gemüse statt Obst zu
essen.
Zucker für Diabetiker nicht verboten
Auch Diabetiker dürfen Zucker essen. In
Maßen zwar und wesentlich weniger als
gesunde Menschen, doch das strikte
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Verbot ist aufgehoben. Reine Diabetikerprodukte sind für eine ausgewogene
Ernährung nicht empfehlenswert und
auch oft teurer als normale Lebensmittel. Vielen Diabetikern ist zudem nicht
bewusst, dass ihre "Diät"-Lebensmittel
zu viel ungünstige Fette enthalten und
zu kalorienreich sind. Sie halten womöglich vom Verzehr gesünderer Lebensmittel ab. Laut einer neuen Gesetzgebung
werden die Diabetikerprodukte bis Ende
2012 aus den Läden verschwunden sein.
Der Aromabetrug
Auf der Verpackung steht Erdbeeraroma – doch innen drin ist keine
einzige Frucht. Der Erdbeergeschmack von Lebensmittel wird
heutzutage aus Sägespänen geholt.
Auch viele andere Aromen werden
künstlich im Labor hergestellt. Der
Grund: die Kosten.
Deren Kalkulation hat großen Einfluss
darauf, wie Geschmack in Lebensmitteln
entsteht. So ist die Himbeere als Zutat
im Joghurt 550 Mal teurer, als das rein
chemisch erzeugte Aroma. Christian
Niemeyer
vom
Zusatzstoff-Museum
Hamburg erläutert: "Wir haben eine
Vielfalt von Aromen, über 2.000 schätzt
man heute, die im Einsatz sind. SalamiAroma würde man zu Hause nicht unbedingt vermuten, aber für einen Hersteller kann es lohnen, einen Teil der
Salami zu sparen und trotzdem einen
intensiven Geschmack zu erzielen."
Unklarheiten trotz Kennzeichnungspflicht
Wer genau wissen will, ob der Joghurt
oder die Salami mit Aromen hergestellt
sind, muss das Kleingedruckte lesen. Die
Hersteller sind verpflichtet, Angaben
dazu auf der Verpackung zu machen.
Doch wenn man liest, ist die Verwirrung
groß: Mal heißt es nur "Aroma", mal
"natürliches Aroma". Diesen Unterschied erklärt Silke Schwartau von der
Verbraucherzentrale
in
Hamburg:
"Schon der Begriff 'Aroma' bedeutet
nachgemacht, nicht natürlich. Aber auch
wenn 'natürliches Aroma' draufsteht,
dann ist das immer noch ein nachgemachtes Aroma. Es hat zwar natürliche
Grundstoffe wie zum Beispiel Sägespäne
oder kann auf Reis gezüchtet werden,
wie auch immer. Aber es stammt nicht
aus der Namen gebenden Frucht."
Reine Natur – es gibt sie noch
Geschmack rein auf Basis der natürlichen Zutaten zu erzielen, ist für Lebensmittelhersteller offenbar kaum
mehr erstrebenswert. Solche Produkte
sind rar geworden im Handel. Seit Beginn des Jahres stellt die Verbraucherzentrale eine Liste mit solchen Lebensmitteln zusammen. Das bisher magere
Ergebnis: 57 Produkte.
Solch eine Liste kann helfen, den negativen Folgen von Aroma in der Nahrung
entgegen zu wirken: "Viele Produkte,
das hat auch die Stiftung Warentest
festgestellt, sind überaromatisiert. Das
heißt, man hat einen sehr intensiven
Geschmack. Unsere Zunge ist daran
nicht gewöhnt, sie verlangt dann schnell
nach mehr. Es entsteht eine Art Sucht
und man isst zu viel", erklärt Verbraucherschützerin Niemeyer.
Jeder kann helfen, die Liste zu vervollständigen. Unter folgender Internetadresse finden Sie weitere Hinweise:
http://www.vzhh.de/ernaehrung/106942/
lebensmittel-ohne-aromazusatz.aspx
Schluss mit den Mythen der Ernährung!
Unsere Ernährung geht uns alle an.
Also lässt sich auch vortrefflich darüber reden. Manche Weisheiten halten sich hartnäckig, obwohl sie bei
näherem Hinsehen eigentlich nicht
haltbar sind. Im Folgenden werden
einige gängige Mythen unter die
Lupe genommen.
Butter ist gesünder als Margarine?
Butter und Margarine haben jeweils
Vor- und Nachteile. Beide haben viele
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Vitamine und sind in der Regel gut verdaulich. Margarine ist besser fürs Gewicht, Butter hingegen ein reines Naturprodukt mit gesättigten Fettsäuren.
Man sollte beide sparsam genießen, um
möglichst wenig Fett zu sich zu nehmen.
abendliches Essen nicht. Es sollte jedoch
etwas Leichtes sein: Obst, Gemüse oder
Fisch und keine gigantischen Fleischgerichte, die schwer im Magen liegen.
Dann gelingt die gesunde Verdauung
auch im Schlaf.
Wer großen Wert auf die Natürlichkeit
seiner Lebensmittel legt, sollte Butter
bevorzugen. Auf Grund der schlechten
Fettsäurezusammensetzung, sollte aber
nicht nur Butter verzehrt werden, sondern ab und zu auch mal etwas Margarine und Öl auf dem Speiseplan stehen.
Bei der Margarineherstellung wird flüssiges Pflanzenöl mit gehärteten Fetten
erst hart und streichfähig gemacht Wer
hohe Bluttfettwerte und einen zu hohen Cholesterinspiegel hat, sollte Margarine bevorzugen. Gesunde Menschen
können einfach das essen, was ihnen
besser schmeckt!
Sprichwörter – wahr oder falsch?
"Milch macht müde Männer munter" Falsch! Der Spruch ist ein Werbeslogan
der deutschen Milchwirtschaft aus den
50er-Jahren. Milch hat keinen leistungsfördernden Effekt. Im Gegenteil: Der
hohe Anteil an Trytophan in der Milch
scheint eher eine Schlaf fördernde Wirkung zu haben.
Milch verhindert Osteoporose?
Der Genuss von Milch kann Osteoporose
nicht verhindern. Zwar enthält Milch viel
Kalzium, und der Knochenabbau im Alter wird durch Kalziummangel hervorgerufen, dennoch gibt es Osteoporose
bei uns viel öfter als in asiatischen oder
afrikanischen Ländern. Woran liegt das?
Die Kalziumaufnahme wird durch Vitamin D unterstützt. Der Körper von Menschen in sonnenreichen Ländern produziert mehr Vitamin D als der eines Mitteleuropäers.
Hinzu kommt, dass eine eiweißreiche
Ernährung die Kalziumzufuhr und damit
den Knochenaufbau behindert. Das liegt
einerseits im hohen Fleischkonsum und
in der Tatsache, dass in Milchprodukten
Kalzium und Eiweiß gleichzeitig aufgenommen werden. Deshalb sollte man
seinen Bedarf an Kalzium auch aus anderen Quellen decken, etwa Gemüse
und Nüssen.
Abends essen macht dick?
Abends essen muss nicht dick machen!
Es kommt auf die gesamte Kalorienmenge an, die man am ganzen Tag zu
sich nimmt. Wenn man seine Nahrungsrationen verteilt, schadet auch ein spät-
"Wird der Gurt enger, wird das Leben
länger" - Dahinter steckt die Idee, wer
schlank ist, lebt gesund und damit länger. Fest steht: Übergewicht fördert viele Krankheiten, Gelenkbeschwerden und
Herz-Kreislaufprobleme. Im hohen Alter
allerdings kann ein wenig Übergewicht
nicht schaden. Wie eine Studie in einem
Altersheim gezeigt hat, lebten Übergewichtige länger als ihre normalgewichtigen Mitbewohner.
"Salz ist ungesund" - Falsch! Wie so oft,
heißt es auch hier: Die Dosis macht das
Gift. Ein moderater Salzkonsum von
fünf Gramm pro Tag wirkt sich positiv
auf die Gesundheit aus. Die alte Regel
vom ungesunden Salz gilt nicht mehr.
Zu wenig Salz senkt den Natriumgehalt
im Blut und in der Folge kann das zu
geistiger Verwirrung führen. Nach wie
vor gilt aber auch: Menschen mit Bluthochdruck sollten vorsichtig sein.
"Frisches Brot ist ungesund" – Falsch!
Das einzig Unangenehme, was passieren
beim Verzehr von frischem Brot kann,
sind Blähungen. Wahrscheinlich stammt
der Spruch von früher, als Brot ein wichtiges Grundnahrungsmittel war, von
dem man nichts verschwenden sollte.
Zuerst sollte immer das "alte" Brot gegessen werden, bevor der frische Laib
angeschnitten wurde. Und um das zu
erreichen, wurde vor allem den Kindern
eingeredet, dass frisches Brot ungesund
sei.
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Der Gesundheitsscanner
"Raumschiff Enterprise" lässt grüßen: Per Lichtstrahl können Forscher
an der Berliner Charité messen, wie
gesund wir uns ernähren und leben.
Ein Scanner wird auf die Haut gelegt, und in ein paar Sekunden steht
das Ergebnis fest.
Der Dermatologe Prof. Dr. Dr.-Ing. Jürgen Lademann erklärt, dass ein kleines
Licht von Laserdioden auf die Haut gegeben wird: "Das zurückgegebene Licht
enthält Informationen über Carotinoide
– wie sie besonders in Karotten, Möhren, Tomaten vorkommen. Diese Carotinoide sind Markersubstanzen für das
antioxidative Potenzial."
Antioxidantien kommen in jeder Art von
Obst und Gemüse vor. Unser Organismus baut damit ein Schutzsystem gegen
Krankheiten auf, zudem halten Antioxidanten die Haut jung und faltenfrei.
Vorstellen könne man sich das wie ein
Bankkonto, meint Prof. Lademann:
"Durch viel Obst und Gemüse lädt man
sein Konto, sein Schutzsystem auf. Und
dann gibt es ganz viele Prozesse, die
davon etwas abbuchen - das sind alle
Arten von Stress, Krankheit, Rauchen,
Alkohol, Schlaflosigkeit."
Gutes Zeugnis für Vegetarier
Mit dem neuen Hautscanner kann man
den aktuellen Kontostand ganz einfach
ablesen. Rund 800 Probanden wurden
bisher getestet: Schüler, Schwangere
und für Vergleichsmessungen auch die
eigenen Mitarbeiter. Die Werteskala
zeigt von 1 bis 10.
Den Höchstwert 10 erreichten bisher nur
Vegetarier, die Tiefstwerte Raucher,
welche Fastfood essen.
Einige technische Feinheiten müssen an
dem Prototypen noch verbessert werden. Doch schon bald könnte der Hautscanner auch zu Hause zum Einsatz
kommen.
Programm CENA gibt Tipps zum Lebensmittelauswahl
Eine andere technische Erfindung für
den Hausgebrauch bietet das Fraunhofer Institut in Kaiserslautern. Das Institut
für Techno- und Wirtschaftsmathematik
hat eine Entscheidungshilfe zu abwechslungsreichem und nahrhaftem Essen
entwickelt.
Der Anwender gibt jede Woche ein, was
er im Supermarkt eingekauft hat, das
Programm CENA bewertet diese Lebensmittelauswahl nach gesundheitlichem Aspekt und stellt eventuell gesunde Alternativen vor.
Linsen statt Currywurst
Früher waren Linsen der Inbegriff
für ein Arme-Leute-Essen und standen bei vielen Menschen regelmäßig auf dem Speiseplan. Heute gibt
es Supermärkte, die führen gar keine Linsen mehr im Sortiment. Doch
wenn man sich das Innenleben so
einer kleinen Linse genauer anschaut, dann kann man sagen: Wer
auf Linsen verzichtet, begeht einen
großen Irrtum.
Die Hülsenfrüchte sind sehr vitaminreich
– sie enthalten: Vitamin A, B1, B2, B3,
B6. Vor allem der hohe Vitamin-BGehalt ist gut für Nerven und Gehirnzellen. Die Minerale Kalzium und Phosphor
wirken knochenstärkend, Kalium und
Magnesium sind gut fürs Herz. Und der
hohe Eisengehalt hilft bei Blutarmut.
Der Eiweißgehalt von 100 Gramm Linsen
übertrifft bei weitem den einer Currywurst, natürlich inklusive eines niedrigen Fettgehalts. In 100 Gramm Linsen
stecken 24 Gramm Eiweiß, aber nur 1,5
Gramm Fett!
Die Diva des Feldes
Auf deutschen Feldern findet man Linsen heute eher selten. Landwirte nennen sie die Diva des Feldes, weil sie besonders kalkreichen Boden braucht und
Nachbarpflanzen als Rankhilfe. Nach der
Ernte muss die Linse deshalb mithilfe
einer Rüttelapparatur ausgelesen wer5
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den. Inzwischen gibt es auf der Schwäbischen Alb mehrere Biohöfe, die sich an
die Linsenpflanzen herangetraut haben.
Die Teller-Linsen, die bei in Supermärkten erhältlich sind, stammen meist aus
Kanada.
Die Vielfalt an Linsen ist enorm. Neben
den braunen Linsen werden bei uns
häufig rote verwendet. Sie stammen
meist aus der Türkei und sind in Feinkost- oder Bioläden erhältlich.
Unser Rezept: Linsenauflauf mit
Walnüssen
Zutaten für 4 Portionen:
400 g Linsen, klein
1 Stange Lauch
4 Möhren
1 Zwiebel
40 ml Rapsöl
400 ml Saure Sahne
200 g Bergkäse, würzig
100 g Walnüsse, Kerne
Salz und Pfeffer
Zubereitung:
Linsen waschen, in Wasser bei schwacher Hitze 20 min kochen, bis sie bissfest
sind.
Zwiebel schälen, fein würfeln. Lauch
putzen, in feine Streifen schneiden.
Möhren schälen, grob raspeln. Bergkäse
reiben, Nüsse hacken. Öl erhitzen,
Zwiebeln, Lauch und Möhren darin, ca.
5 Minuten bei geringer Hitze glasig
dünsten. Backofen auf 200°C, Umluft
vorheizen. Linsen abtropfen lassen,
dann zum Gemüse geben. Die Hälfte
vom Käse zugeben und gut vermengen.
Salzen, pfeffern. Eine flache Auflaufform mit Öl einfetten. Linsen hinein geben und glatt streichen. Saure Sahne mit
restlichem Käse und Walnüssen vermengen, salzen und pfeffern und auf
die Linsen streichen. Auflauf in den
Ofen geben und 30 min. goldgelb backen.
Literaturtipps:
Leitzmann, Claus: "Die 101 wichtigsten
Fragen - Gesunde Ernährung", becksche
reihe – Der Studioexperte ist Ehrenmitglied der Deutschen Gesellschaft für
Ernährung und beschäftigt sich seit über
30 Jahren mit Fragen zum gesunden
Essen
Knop, Uwe: "Hunger und Lust", bod –
Uwe Knop, Ernährungsexperte und PRBerater beschreibt in seinem provokanten Buch, dass es gar keine gesunden
oder ungesunden Lebensmittel gibt. Er
plädiert für mehr Gelassenheit beim
Essen und rät: Hören Sie auf Ihren Körper, denn der sagt Ihnen, was er
braucht!
Pauline Pears (Hrsg.) "Enzyklopädie des
biologischen Gärtnerns", DK-Verlag –
unverarbeitete und frische Lebensmittel
enthalten die meisten Vitamine, Ballaststoffe und Antioxydantien. Woher bekommt man die, wenn nicht aus dem
eigenen Garten oder dem eigenen Balkon? Das Buch gibt Tipps zum biologischen Gärtnern jenseits chemischer
Hilfsmittel
Tipps der Studiogäste:
* Kaufen Sie frische Lebensmittel, die
möglichst wenig verarbeitet sind!
* Je kürzer die Zutatenliste, desto besser!
* Essen Sie abwechslungsreich!
* Meiden Sie Light-Produkte!
* Kochen und backen Sie möglichst
selbst!
* Legen Sie beim Essen mehr Gelassenheit an den Tag!
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