Arbeitskreis der lateinamerikanischen Vereine Baden-Württemberg e.V. Frauentag - Sonntag den 5. März 2017 Bürgerzentrum West Bebelstr. 22, 70193 Stuttgart - Eintritt frei Programm ca.14.30: Begrüßung Juanita Cárdenas und Sandra Ensástiga im Namen des Arbeitskreises der lateinamerikanischen Vereine. Musikalische Einführung Poldy Tagle aus Chile Mónica Luckert aus Mexiko und der Coro Hispanoamericano Ab 15.00 Resilienz: Die Kraft in uns Wir leben in einer Zeit voller Herausforderungen. Immer wieder sind wir mit familiären, gesundheitlichen, beruflichen und auch mit sozialen Problemen konfrontiert, die schwer zu überwältigen sind. Die Gefahr, in eine tiefgreifende persönliche Krise zu fallen, ist allgegenwärtig. Es stellt sich die Frage, wie wir resilienter werden können und unsere innere Kräfte und Erfahrungen bündeln, um die Herausforderungen zu überwinden? Resilienz ist die Kraft in uns, die uns wiederstandfähig vor multiplen Krisen macht. Als Migrantinnen stehen wir nicht selten vor sozioökonomischen Barrieren wie Diskriminierung und Benachteiligung bei der Suche nach einer bildungsadäquaten Stelle auf dem Arbeitsmarkt. Diese Barrieren ergeben sich aus multidimensionalen Ungleichheiten, die zu Wettbewerbsnachteilen führen. Die individuelle Suche nach Wegen zur inneren Widerstandsfähigkeit ist ein Aspekt der Resilienz. Der andere ist die Stärkung des sozialen Zusammenhalts, die durch Vernetzungen und die gegenseitige Unterstützung der Migrantinnen entstehen kann. Dr. Lucimara Brait-Poplawski aus Brasilien 15.30 Frauen und Pilgerinnen, auf den Weg nach Santiago Zwei Frauen aus Lateinamerika (Peru, Mexiko) entscheiden sich irgendwann ihren Weg zu gehen. Sie kennen sich noch nicht, aber was motiviert diese Frauen so was zu machen? Ist das ein Abenteuer? Vielleicht ein fester Glaube? Gibt’ s eine spirituelle Bedeutung? Egal was der Grund ist, man spürt den Moment, wir haben davon geträumt, es ist etwas das man mit Worten nicht fassen und beschreiben kann. Der Weg hat uns gerufen, wir wollen unseren Traum erfüllen, es ist soweit, Vorbereitungen, Planen, Tausende Fragen und nun ist alles fertig, bald geht es los. Aber im letzten Moment, mussten die Kinder einer Frau auch mit, was nicht geplant war. Die Vorfreude verwandelt sich in Sorge, Angst, Tränen und die innere Ruhe verschwand, sie wird nicht eine Frau sondern eine Mutter mit Kindern auf dem Jakobsweg sein. Die andere geht alleine und macht damit eine persönliche, einzigartige und absolut bereichernde Erfahrung. Ein Bruch mit unseren Klischees, eine große Bewegung und Offenheit gegenüber der Welt und anderen Menschen... das ist der Weg nach Santiago ... Nicht mehr und nicht weniger Zulma Velarde aus Mexiko und Lucía Jung aus Peru 16.00 Als ich vom Himmel fiel Wie mir der Regenwald von Panguana das Leben rettete Dr. Juliane Diller, geb. Koepcke wuchs teils in Lima teils im peruanischen Urwald auf, wo ihre Eltern in den 1960er Jahren die Forschungsstation Panguana gründeten. Nach einem tragischen Flugzeugabsturz 1971 schlug sich das damals 17-jährige Mädchen als einzige Überlebende elf Tage durch den peruanischen Dschungel- und überlebte! Nicht zuletzt auch, weil sie von ihren Eltern, international bekannten Wissenschaftlern, lernte, die Gefahren im Urwald richtig einzuschätzen. Ihre Geschichte ging um die Welt. Der Filmemacher Werner Herzog drehte mit Juliane Koepcke im Jahr 1998 an der Absturzstelle und in Panguana den Dokumentarfilm „Schwingen der Hoffnung“. Ihr Buch „Als ich vom Himmel fiel“ erschien 2011, vierzig Jahre später, im Piper Verlag. Heute arbeitet die promovierte Biologin an der Zoologischen Staatssammlung München und leitet die Forschungsstation Panguana und das angeschlossene Naturschutzgebiet in Peru. Juliane Diller bringt im kommenden Vortrag ein Stückchen Regenwald zu uns: Mit faszinierenden Bildern gibt sie Einblick in das verzweigte Ökosystem von Panguana und die aktuelle Forschungsarbeit vor Ort, zeigt das spannende Zusammenwirken von Forschung, Regenwaldschutz und sozialen Projekten und beleuchtet die immer größer werdende Bedrohung für die grüne Lunge unserer Erde. Zugleich erzählt sie über ihre dramatische Überlebensgeschichte, die dazu führte, dass sie heute den Wald bewahrt, der ihr damals das Leben rettete. Dr.Juliane Diller geb.Koepcke , Deutsch-Peruanerin 17.00 Die Indigenen Frauen des Amazonasgebiets Am Beispiel von Aktivistinnen und Politikerinnen, Frauen und junge Mädchen aus Ecuador und Peru. In Rahmen dieses Vortrags wird gezeigt wie die im Amazonasgebiet führenden Frauen zu anerkannten Aktivistinnen und Politikerinnen wurden. Was waren ihre Träume als Kinder und wie war ihr Weg zur Führungspersönlichkeit? Was haben sie gemeinsam? Anhand von Beispielen junger Frauen wird verglichen, was sich seitdem geändert hat. Außerdem wird ihre wichtige Rolle im Kampf um ihre Rechte, den Regenwald und die Natur hervorgehoben. Raquel Cayapa, Diplom Forstwirtschaft und MBA in Internationales Management, stammt aus einer Kichwa Familie und wuchs in Tena, einer kleinen Stadt in der ecuadorianischen Amazonasregion auf. Sie hat im Amazonasgebiet Ecuadors und Perus in verschiedenen Entwicklungsprojekten gearbeitet und träumte davon die Lebensgrundlage der Menschen Raquel Cayapa aus Ecuador 17.30 Katholisch – weiblich – kompetent: eine brisante Mischung für die Kirche! Als katholische Theologin im Nordosten Argentiniens: Wirken in einer männerdominierten Kirche. Einsatz-Erfahrungen zwischen Gefängnisseelsorge, Katechetenausbildung und Lehrtätigkeit an einer kath. Pädagogischen Hochschule. Überzeugungskraft erwachst aus Entschlossenheit, Kompetenz und einer kleinen Portion Frechheit... Lucia Kehr, Pastoralreferentin in der katholischen spanischsprachigen Gemeinde Darmstadt. Von 1987 bis 2012 Dominikanerin, 1996 bis 2003 im Nordosten Argentiniens tätig. Lucia Kehr aus Deutschland 18.00 Genitalverstummelung der Frauen Awa K. Njie arbeitet für die Jugendgruppe „ACTIVISTA The Gambia“, ein freiwilliges Netzwerk junger Menschen und Studenten welche über die „ActionAid“ Bewegung in reichen und armen Ländern vernetzt sind. Sie ist eine Menschenrechtlerin, die für Frauenrechte, gegen Genitalverstümme-lung, Armut und Hunger in ihrem Land kämpft. In rund 30 Staaten der Erde erleiden Mädchen und Frauen Höllenqualen, die keine rationale Grundlage haben. UNICEF hat neu gezählt und kommt nun auf 200 Millionen Opfer, denen Klitoris oder Schamlippen abgeschnitten worden sind. Jede Vierte stirbt daran. ... Awa K. Njie aus Gambia