16.10.2012 SCHULUNGSWOCHE 2012 STROMBERG Motivation & Motivationshilfen MOTIVATION Motivation beschreibt die Beweggründe, die das Handeln eines Menschen bestimmen. Beweggründe sind immer auf ein bestimmtes Ziel gerichtet. Beispiele dafür … Erfolg in Schule/Beruf, ein neues Auto, ein paar Kilogramm weniger, Anerkennung, Gesundheit, gute Blutwerte, … Verliert das Ziel an Wichtigkeit oder erscheint es unerreichbar, lässt die Motivation nach. 1 16.10.2012 MOTIVE Wie ist mein Kind motiviert? Was kann ich tun, es bei der Zielerreichung zu unterstützen? Unterscheidung der drei Hauptmotive: Leistung Anschluss Macht MOTIVE Leistung Eigener Anspruch gut oder perfekt zu sein Ziel: Anerkennung und Lob Folge bei Nichterreichen: Aufgeben, Gefühl versagt zu haben Anschluss Etwas für Eltern, Lehrer oder Freunde machen Ziel: geliebt oder gemocht zu werden, Zugehörigkeitsgefühl Folge bei Nichterreichen: Rückzug Macht Selber bestimmen ob und wie ich mit meiner Erkrankung umgehe Ziel: Unabhängigkeit, Kontrolle ausüben Folge bei Nichterreichen: Rebellion, Machtkampf, erlernte Hilflosigkeit 2 16.10.2012 MOTIVATIONSTYPEN (KINDER WIE ERWACHSENE) Leistungsmotivierte Menschen … Gehen gerne in den Wettkampf mit anderen Messen und vergleichen sich gerne Anschlussmotivierte Menschen … Sorgen für gute Beziehungen gehen in Kontakt mit anderen Machtmotivierte Menschen … wollen den Ton angeben geben vor was gemacht/gespielt wird übernehmen gerne die Führung MOTIVATIONSTYPEN Machtmotivierte Kinder Will ich sie kontrollieren, weigern sie sich und es kommt zu Machtkampf Hilfreich könnte sein, ihnen Verantwortung zu übertragen Anschlussmotivierte Vergleiche mit anderen eher wirkungslos Lob, Anerkennung, Wertschätzung des Kindes Leistungsmotivierte Ansporn durch Belohnung bei Erreichung vereinbarter (Teil-) Ziele 3 16.10.2012 SELBSTWERT Selbstakzeptanz: Selbstvertrauen: Positive Einstellung zu sich selbst als Person Positive Einstellung zu eigenen Fähigkeiten und Leistungen Selbstwert Soziale Kompetenz: Soziales Netz: Erleben von Kontaktfähigkeit Eingebundensein in positive soziale Beziehungen SELBSTAKZEPTANZ: POSITIVE EINSTELLUNG ZU SICH SELBST ALS PERSON Woran lässt sich erkennen, dass jemand sich selbst akzeptiert? mit sich zufrieden sein als Person sich wertschätzen (die eigenen Meinungen, Reaktionen und Haltungen) mit sich einverstanden sein (auch dann, wenn die eigenen Eigenschaften, Gewohnheiten oder Meinungen unbequem oder schwierig sind.) mit dem eigenen Körper eins sein, d.h. sich in sich selbst wohl zu fühlen und den Körper anzunehmen, auch mit den Fehlern, Macken und Krankheiten. 4 16.10.2012 SELBSTVERTRAUEN POSITIVE EINSTELLUNG ZU DEN EIGENEN FÄHIGKEITEN UND LEISTUNGEN Was zeichnet eine Person mit hohem Selbstvertrauen aus? Person traut sich bestimmte Fähigkeiten bzw. Aufgaben zu und traut sich zu, die gestellten Aufgaben zu meistern. kann Ziele erreichen und Erfolge erleben und kennt eigene Grenzen und entwertet sich nicht bei Fehlern. hat gute Frustrationstoleranz und Durchhaltevermögen, wenn etwas schwieriger ist als erwartet. Fremdeinschätzung sollte mit Selbsteinschätzung übereinstimmen. Sowohl über- als auch unterschätzen ist ungünstig. SELBSTVERTRAUEN -2POSITIVE EINSTELLUNG ZU DEN EIGENEN FÄHIGKEITEN UND LEISTUNGEN Folge bei geringem Selbstvertrauen: selektive Wahrnehmung von eigenen Schwächen, Fehlern, Selbstkritik leiden unter dem Gefühl von Minderwertigkeit Folge bei extrem hohen Selbstvertrauen: selektive Wahrnehmung von eigenen Stärken, Fähigkeiten und Leistungen übermäßiger Stolz auf sich selbst führt häufig zu Konflikten im sozialen Umfeld 5 16.10.2012 SOZIALE KOMPETENZ: ERLEBEN VON KONTAKTFÄHIGKEIT Woran lässt sich feststellen, dass eine Person kontaktfähig ist? Person kann gut mit Menschen umgehen fühlt sich auch schwierigen sozialen Situationen gewachsen reagiert flexibel und kann sich gut neuen Situationen anpassen kann Grenzen ziehen und aushalten, wenn andere Grenze setzen. (d.h. Nähe/Distanz regulieren zu können) SOZIALES NETZ: EINGEBUNDEN SEIN IN POSITIVE SOZIALE BEZIEHUNGEN Kontaktfähig zu sein heißt nicht automatisch, ein gutes soziales Netz zu haben. Ein gutes soziales Netz zeigt sich in einer befriedigende Partnerschaft bzw. in guten Familienbeziehungen gute Freunde zu haben, auf die man sich verlassen kann und die sich auch auf einen verlassen können. wichtig zu sein für andere. (lose Bekanntschaften) Gefahr, wenn man sich nur anpasst und dauernd eigene Bedürfnisse verleugnet, um die Wünsche anderer zu erfüllen. bleiben Beziehungen oberflächlich und kein Indikator für einen guten Selbstwert. Im Gegenteil, hinterlässt ein Gefühl, als Mensch nicht wichtig zu sein. 6 16.10.2012 SELBSTWERT UND MOTIVATION Personen mit einem guten Selbstwert lassen sich nicht so schnell entmutigen gehen ihren Weg stecken Rückschläge besser weg können sich gut mitteilen sind sehr präsent sind gelassener in Krisen fühlen sich nicht so schnell hilflos ERLERNTE HILFLOSIGKEIT Kann auftreten nach einer Serie von Misserfolgen Überzeugung fehlt Einfluss nehmen zu können „Egal was ich tue, das Ergebnis ändert sich nicht zum Positiven“ Folge: Aufgeben, Passivität, Ohnmacht & Depression 7 16.10.2012 BEWÄLTIGUNGSSTRATEGIEN Wie gehe ich mit Herausforderungen oder schwierigen Situationen um? Bewältigungsstrategien sind individuell und abhängig von eigenen Erfahrungen, Situationen und Vorbildern Jedes Handeln hat Konsequenzen Jeder hat die Wahl sich zu entscheiden, muss aber mit den Konsequenzen und Folgen leben WER ÜBERNIMMT WELCHE AUFGABE? Elterliche Aufgaben Eltern behalten mögliche Spätfolgen und Risiken im Blick Kindern gelingt nicht unbedingt der Transfer von jetzigem Handeln auf zukünftige Folgen Moralische „Zeigefinger“ bewirkt daher nicht das gewünschte Ergebnis Aushandeln alltagstauglicher Absprachen zwischen Eltern und Kindern verbunden mit Konsequenzen z.B. Blutwerte von .. – bis .. gemeinsam festlegen, Tagesablauf strukturieren und Konsequenzen überlegen. Mit dem Ziel, die Kinder in ihrer Eigenverantwortung zu stärken und ihnen angemessene Bereiche und Aufgaben zu übertragen, die sie bewältigen können (Erfolgserlebnisse motivieren). 8 16.10.2012 PARENTALE (ELTERLICHE) HILFLOSIGKEIT Erschütterung Gefühl von Kontrollverlust, Ohnmacht Gefühl keinen Einfluss mehr zu haben auf das, was geschieht „Egal, was ich sage oder mache, es ändert nichts.“ Gefühl eine schlechte Mutter, ein schlechter Vater zu sein Selektive des elterlichen Selbstbildes Wahrnehmung „Ich sehe nur noch Familien, die das gut hinkriegen.“ Ich sehe nur noch das, was nicht gut läuft und verliere stärken und positive Eigenschaften des Kindes aus dem Blick. WAS KANN ICH TUN? Das Gute sehen ... APFEL BANANE ORANGE NANANAS 9 16.10.2012 WAS KANN ICH NOCH TUN? Vermeide Vergleiche! Entdecke „anderes“ Nehme Abschied von unliebsamen Erinnerungen! Erwarte Gutes! Trenne Dich von den Erwartungen anderer! Höre auf Deine innere Stimme! Setze Dir „machbare“ Ziele! Nehme Deine Sehnsucht wahr! Finde heraus wer du bist! Entdecke Deine Fähigkeiten und Stärken! Gestalte Dein Leben und übernehme dafür Verantwortung! PROBLEME IN FÄHIGKEITEN VERWANDELN Probleme in Fähigkeiten wandeln wird „Verfähigen“ genannt Was muss das Kind lernen, damit das Problem verschwindet? Bsp. Nase bohren. Kind muss lernen seine Nase mit einem Taschentuch zu putzen (statt mit seinem Finger) Wichtig: die Fähigkeit so zu formulieren, dass sie aussagt, was gelernt werden soll und nicht was man aufhören soll zu tun. Weitere Bsp. Essen spielen: nicht, damit aufzuhören, sondern ordentlich zu essen. Beim Anziehen trödeln, Fähigkeit besteht nicht darin, mit dem Trödeln aufzuhören, sondern seine Kleider in einer angemessenen Zeit anzuziehen. Fehlende Fähigkeiten herausfinden Bsp. Kind ungeduldig und möchte, dass alles auf einmal passiert. = Fähigkeit geduldiger zu werden und zu warten. 10