risiko nachhaltig reduzieren

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O K TO B ER 2 0 1 3
alternative investor information
D a s M a g a z i n f ü r p r o f e s s i o n e l l e A n l e g e r – g e g r ü n d e t 2 0 1 0 A U SGA B E 1 0
N ac h h a lt i g e In v e s tm e n t s
Risiko nachhaltig
reduzieren
Foto: istockphoto.de
Ökologische, soziale und Corporate-Governance-Aspekte gewinnen bei Anlage­
entscheidungen an Bedeutung. Alternative Investor Information hat nachgefragt,
wie institutionelle Investoren diese Kriterien nutzen können.
04 TITEL Hedgework Nachhaltigkeit: „Covering ESG issues is increasingly important for institutional investors“, Interview mit Franca Perin und
Murielle Villemin, Generali Investments Europe, Paris | 07 Marktüberblick Absolut Research: UCITS Alter­native Strategy Fonds |
08 TITEL „Nachhaltige Rendite und aktives ­Risikomanagement im Portfolio durch Einbindung von ESG-Faktoren” von Luan Steinhilber, Miller/Howard
Investments, und Aldo Bonati, ECPI Group | 10 TITEL „Wer finanziert die Energiewende?“ von David Krüger, Deloitte, und Reinhard Liebing, Arat |
12 News Übernahme: BNPPRE schluckt iii-Investments | Immobilien: Neues Standort-Scoring für Wohnimmobilien | BAI Wissenschaftspreis 2013:
Ausgezeichnete Arbeiten im Bereich Alternative Investments | 13 News BVI-Statistik: Spezialfonds weiter mit starken Zuflüssen | Strategie:
Hedgefonds sind wieder gefragt | Anlagedruck: Mittelstand hortet Liquidität | 14 Marktbericht „AIFMD endlich verabschiedet“ von Nils Beitlich,
Credit Suisse | 16 2. FERI Hedgefonds Investmenttag „Wichtige Aufklärungsarbeit für Hedgefonds in Deutschland“ | 18 Gastbeitrag
„Provisionsverbot? Kein Modell für Deutschland“ von Stewart Cazier, Henderson Global Investors | 20 Gastbeitrag Immobilien: „Erbbaugrundstücke
sind die ideale Sachwertanlage“ von Klaus Secker, DGR Grundstücksverwaltung | 22 Gastbeitrag Container: „Stabile Kisten für Institutionelle“ von
Dr. Dirk Baldeweg, Buss Capital | 24 Produkt­check Pioneer Discount Balanced | 26 Top-3-UCITS-Fonds Die besten Global-Macro-UCITSFonds der letzten 12 Monate + Neu­emissionen | 27 Termine 110. Hedgework – 5.11.2013 | Lesetipp: „Alles Gold der Welt“ von Daniel D. Eckert
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ALTERNATIVE INVESTOR INFORMATION
EDITORIAL Nachhaltigkeit
Hedgefonds werden grün
F
ünfzig der größten börsennotierten Unternehmen sind weltweit für
knapp Dreiviertel der insgesamt 3,6 Milliarden Tonnen Treibhausgasemissionen verantwortlich. Zudem hat der CO2-Ausstoß dieser
emissionsstärksten Global Player innerhalb der letzten vier Jahre stetig
zugenommen. Das sind Ergebnisse des aktuellen globalen Klimawandelreports des Carbon Disclosure Projects. Initiiert wird die jährliche Studie
von 722 institutionellen Investoren, die mehr als 87 Billionen US-Dollar
verwalten. Diese treffen Ihre Anlageentscheidung auch auf Grundlage
der Ergebnisse des Reports. Viele börsennotierte Unternehmen nehmen
solche Investoren mittlerweile sehr ernst. Denn die Zahl der institutionellen Anleger, die Wert auf nachhaltige Investments legen, wächst.
Alexander Heintze
Chefredakteur
Obwohl Nachhaltigkeit längst kein Modethema mehr ist, sind viele
Investoren immer noch zurückhaltend. Das Vorurteil, das nachhaltiges
Anlegen weniger Rendite bedeutet, hält sich hartnäckig. Auch wenn die
meisten Untersuchungen belegen, dass es bei der Renditeentwicklung
keine Unterschiede zwischen nachhaltigen und konventionellen Invest­
ments gibt. Das hat seinen Grund. Wachsweiche Kriterien und eine
schwammige Begrifflichkeit der ESG-Kriterien machen es den Firmen
relativ einfach, die niedrigen Mindestschwellen zu erreichen, um als
nachhaltig eingestuft zu werden. Oft beschränken sich die Negativkriterien auf den Ausschluss von ohnehin gesellschaftlich geächteten Firmen, wie den Anbietern von Streubomben. Professionelle Anleger, die
das Thema ernst nehmen, gehen vermehrt dazu über, eigene Mindest­
anforderungen zu definieren. Wir haben dazu einige Marktteilnehmer
um ihre Einschätzung gebeten.
Noch spielen SRI-(Socially Responsible Investment)- und ESG(Environment, Social, Governance)-Kriterien vor allem bei der Aktien­
anlage eine Rolle. Bei Alternativen Investments gewinnt das Thema
aber an Fahrt. Der US SIF Trend Report 2012 bemerkt, dass alternative
Assets, die nach ESG-Prinzipien verwaltet werden, in den vergangenen
zwei Jahren um 250 Prozent auf – zugegeben – immer noch bescheidene
132 Milliarden US-Dollar angestiegen sind. Doch die Zahl der Inves­
toren wächst. Allen voran achten Immobilienkäufer auf Nachhaltigkeitszertifikate. Selbst bei Hedgefonds und Private-Equity-Investoren, die
systembedingt eher auf die kurzfristige Entwicklung als auf eine langfristige Nachhaltigkeit achten, scheint sich etwas zu tun.* Die Anbieter
wären allerdings gut beraten, dies mehr in den Vordergrund zu stellen.
Gerade Family Offices und Pensions- und Versorgungskassen meiden
etwa Hedgefonds noch viel zu oft als unethisches Investment. Hier wird
seitens der Anbieter viel Potenzial verschenkt.
Ihr Alexander Heintze, Chefredakteur
*Interessant in diesem Zusammenhang ist der aktuell erschienene Report „From SRI to ESG:
The Changing World of Responsible Investing“, des britischen Commonfund Institute
(www.commonfund.org).
OKTOBER 2013
OKTOBER 2013
4
ALTERNATIVE INVESTOR INFORMATION
IM INTERVIEW Franca Perin und Murielle Villemin, Generali Investments Europe
Covering ESG issues is
increasingly important for
institutional investors
Since 2006 the Generali group is giving the topic “sustainable developments” careful consideration. A dedicated team of
professional analysts from Generali Investments Europe is developing its self-created ethical filter that comes into
deployment in the investment process. alternative investor information asked Franca Perin and
Murielle Villemin for background information.
Franca Perin,
Leiterin SRI Research, kam 2010 als Leiterin
des SRI Analysts Team zu Generali Investments Europe in Paris. Sie definierte den
ESG-Ansatz und entwickelte eine RatingDatenbank für Mandate im GIS European
SRI Equity Fund. Davor leitete sie das SRI
Research & Analysis bei Dexia A.M. und
Core Ratings, Fitch Group. Sie begann ihre
Karriere 1999 als Projektmanager RSE in
der NGO Friend of the Earth.
Perin ist seit 2009 Partner-Professor im
Bereich Umweltmanagement an den
Universitäten Sète und Versailles.
altii: Why should institutional investors pay more attention to social responsible investments (SRI) at all?
Franca Perin: Most ‘mainstream’ fund managers do not research environmental, social
and governance (ESG) issues in detail. As a result they can miss possible investment opportunities – or risks for the companies they invest in. This is particularly true for longer-term
issues, but can also be related to the shorter term.
Companies that manage ESG issues well relatively to their peers will increasingly gain advantages, as they will be able to spot related business opportunities (and risks) ahead of their
peers.
Murielle Villemin: Covering ESG issues is more and more important for both investee
companies and institutional investors because regulation and legislation are driving the
standards higher. The investment communities are therefore developing increasing interest in
the demand for products and services.
Funds that invest in environmental solution driven companies are investing early into companies that may enjoy significant future growth.
Perin: At least: Companies that manage their use of natural resources well – including the
cost of carbon emissions – can save money and generate higher profits for distribution to investors. A strong management of ESG issues is often regarded as an indicator of good overall
company management in addition.
altii: There is a straightforward presumption almost a myth that investments done under SRI
principles are archiving less return than conventional investments. Is that really true and what
is your experience?
Villemin: Socially responsible business is less likely to encounter regulatory penalties or
harmful portrayals in the media. This mitigated risk will ideally be passed along to investors
through higher returns. Our SRI funds have outperformed their benchmarks since inception
and during the most volatile times. It is our belief that socially responsible companies create
value for all stakeholders, not just shareholders.
altii: Investing under SRI principles has a wide universe of definitions and different under-
standings. How is Generali defining such investments in respect to SRI principals?
Perin: For the selection of socially responsible investments, a proprietary methodology ba-
sed on a best-effort approach has been developed. For each company analyzed, this methodology provides:
• An analysis of 34 ESG criteria, reviewed and updated annually, with the allocation of
scores;
• The mapping of non-financial risks like reputational risk, class action, legislative pressure or carbon footprint that may have an impact on the price of company shares and
the way in which they are regarded by corporate policies;
• The integration of financial criterias for the final selection of the companies identified.
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ALTERNATIVE INVESTOR INFORMATION
5
OKTOBER 2013
• A team of five analysts, supported by a scientific committee, then selects the best companies with regard to corporate social responsibility and sustainable development policies, also by means of a process of dialogue aimed at improving the performance of the
companies considered, as appropriate.
• This approach led to the creation of an internal database, called S.A.R.A. (Sustainability
Analysis of Responsible Asset), through which dedicated funds have been established,
including the fund under Luxembourg law - Generali Investments SICAV European SRI
Equity.
altii: Some market players think SRI is the same like “green” investments. This is of course
not the case. How does Generali draw the borderline?
Perin: Our funds are SRI because they take into account all the 3 ESG criteria and not only
the environmental aspects.
altii: Generali Investments Europe developed an ethical filter that is called into action by
considering the investment process. Please explain us briefly what you are taking into consideration and how does it work in reality.
Villemin: The Group has been implementing an ethical filter to its global investments since
2006, eschewing instruments of companies that violate human rights, directly or indirectly
contribute to killing, torture, deprivation of freedom, or have a severely harmful impact on
the environment or the production or sell of weapons. It is based on our ethical guidelines
and exclusion list. By that filter we exclude 32 companies for all our direct funds.
altii: How many companies can you consider for investments after deploying this filter?
Villemin: We cover 460 large caps in the European universe. After deploying the filter,
around 230 companies are integrated in our SRI buy-list.
altii: How do you use your influence over selected companies? Are you actively using your
power of influence and voice?
Perin: The SRI department is in charge of the proxy voting for all the assets, which supports
our focus on engagement and corporate governance. We aim to ensure as a major shareholder that we are also acting as an active stakeholder in the companies that we hold. In this
regard, we are one of the asset managers that opposes the most frequently to resolutions.
altii: What is happening when companies are breaching ESG rules after the filter is posi-
tively used and Generali already placed investments?
Perin: We write an alert that we send internally to the portfolio managers and, depending on
the seriousness of the breach and its potential financial and reputational impact, we put the
company under supervision or decide to exclude it from our SRI buy-list.
altii: How often are you checking and controlling your investments?
Perin: For the companies under coverage we check continuously according to public in-
formation and controversies. For the invested SRI funds we monitor performance through a
monthly and quarterly reporting that include financial and non-financial data.
altii: As the general basis of the Generali approach you mentioned your own developed
database S.A.R.A. Please explain us the principals.
Villemin: Through the platform S.A.R.A., the SRI research team helps our managers to
integrate ESG issues and risks in the investment process.
To do so we use a risk scoring matrix to determine the most relevant issues of each sector:
• Damage to the image and reputation
• Legislative pressure to regulate the activities of the company
• Class action (direct and indirect costs)
• Immaterial Capital (long-lasting value of intangible capital)
• Carbon impact (trading price)
In each activity sector, the 34 criteria are variously pondered to take account of all underlying risks. This makes it possible to select the companies with the best practices in relation
to the specific characteristics of their particular business.
Then, all the relevant information collected from public sources and company meetings are
integrated in the database to explain the ratings and scorings assigned to each company
under SRI coverage.
altii: Why is Generali spending the resources and developing an own build database? You
could use Sustainalytics as an example.
Murielle Villemin,
ist seit 2003 Equity Fund Manager bei
Generali Investments Europe. Sie begann
1995 bei der Axa Finance Division als
Finanzanalystin.
Generali Investments Europe (GIE)
ist mit einem verwalteten Vermögen von
mehr als 320 Mrd. Euro einer der führenden
Asset Manager in Europa. Das Unternehmen, das zu 100% von der Generali Gruppe
kontrolliert wird, verwaltet Vermögenswerte
Dritter und der Gruppe und greift dabei auf
die Expertise von mehr als 100 Experten
zurück.
Zusätzlich zu traditionellen Aktien- und
Rentenstrategien, Multi-Asset-Portfolios
und Dachfonds baut Generali Investments
Europe auf seine ausgewiesene Expertise
und Möglichkeiten, die bei der Verwaltung
der Vermögenswerte der Gruppe zum Einsatz kommen, um den bewährten flexiblen
Absolute-Return-Ansatz und die AssetLiability-Strategie zu entwickeln. Gleichzeitig
verfügt das Unternehmen über eine eigene
Screening-Methode für Socially Responsible
Investments (SRI). Generali Investments
Europe zeichnet sich durch seinen disziplinierten und umsichtigen Ansatz basierend
auf konsequentem Risikomanagement und
eigenem Research aus. Ziel sind langfristig
konstante Renditen mit geringer Volatilität
und Schutz des investierten Kapitals.
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OKTOBER 2013
ALTERNATIVE INVESTOR INFORMATION
Villemin: We have rather specific needs, so we use our own proprietary ESG database. Our
Database allows the traceability of all ESG ratings and quantitative and qualitative data.
Our in-house database allows us to examine and integrate into our investment decisions a
series of non-financial variables. Over the long term this information can have an impact
on the economic and financial performance of our assets. Our in-house ESG research is a
differentiation factor in the insurance industry.
„Companies that manage
ESG issues well relatively to
their peers will increasingly
gain advantages.“
altii: Right now Generali has approx. Eur 6 bln assets under management in SRI related
assets selected by the described investment philosophy. Compared to the overall managed
assets of Generali in the size of Eur 290 bln this seems to be just a smaller portion. Is this
view correct and why is SRI such an important topic for the investment behavior of the near
future?
Perin: It is our objective to convert more funds in the future under SRI principles.
Das Interview führte Alexander Heintze
The 4 steps of the Generali screening process
1)
Identification of 34 ESG criteria
• Environment (11)
• Internal Social (11)
• External Social (8)
• Governance (4)
2)
Mapping of 6 ESG risks
• Carbon footprint
• Brand image
• Legislative pressure
• Competitive advantage
• Immaterial capital
• Class action
3) ESG Analysis and Rating of companies
• Analysis of ESG brokers’ reviews, external research agencies notes,
public information (CSR and annual reports)
• Meetings/conf-calls with companies under coverage
4) Selection of SRI investments
• Application of ESG filter in the SRI funds
KONTAKT
Gerald Hagen Saam
Generali Investments Europe S.p.A. Società di
gestione del risparmio
Head of Institutional Sales
Telefon: +49 (0)221 4203 5046
E-Mail: [email protected]
Internet: www.generali-investments-europe.com
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7
Oktober 2013
MARKTÜBERBLICK
UCITS Alternative Strategy Fonds
Das Hamburger Analyseunternehmen Absolut Research GmbH analysiert jeden Monat den Markt für alternative
wwwAlternative
Anleihenstrategien
werden
bei institutionellen
Investoren
­Investmentstrategien
im UCITS-Format
und publiziert diese
Ergebnisse
für institutionelle
Investoren im Rahmen
zunehmend
beliebter.
Gründe
hierfür
sind
die
flexible
Anlagestrategie,
umstellt das
des „UCITS Alternative Strategy Fonds Monitors“. Für alternative investor information
Opportunitäten
in
unterschiedlichen
Anleihenmärkten
zu
nutzen,
sowie
Unternehmen Monat für Monat interessante Informationen zu diesem neuen Wachstumsmarktdie
zusammen.
Möglichkeit auch bei potentiell steigenden Zinsen Gewinne erzielen zu können. Die
Beliebtheit des Anlagesegments spiegelt sich auch in der Größe einiger Fonds wider.
Die zehn größten Fonds in diesem Segment verwalten gut 38 Mrd. Euro, was knapp
einem
Viertel deswerden
gesamten
Vermögens
alternativer
Die
Die zehnPublikumsfonds
größten Fonds zeigenentspricht.
indes erhebliche
Differenzen in der Perlternative
Anleihenstrategien
bei institutionellen
Inves­
zehn größten
Fonds
verwalten
jeweils
mehr als
1 Mrd.Während
Euro und
zeigen
erhebliche
formance.
die besten
Fonds
– der Ignis Absolute Government
toren zunehmend
beliebter.
Gründe
hierfür sind
die flexible
Bond undFonds,
der Gam der
Star Global
– in den vergangenen 24 Monaten
Anlagestrategie,
um Opportunitäten
in unterschiedlichen
Anlei- die besten
Differenzen
in der Performance.
Während
Ignis Rates
Absolute
mehr als
8% p.a.
von Bluecrest verwaltete Alignment
henmärkten zu nutzen,
sowie dieBond
Möglichkeit
auchGam
bei potenziell
stei- Rates,
Government
und der
Star Global
mehr
alserzielten,
8% p.a.kam
in der
den
Strategic
Bond Fund
nur auf eine
Rendite von 1,3%. Risikoadjustiert
genden Zinsen Gewinne
erzielen 24
zu können.
Die Beliebtheit
Anla-der von
vergangenen
Monaten
erzielten,deskam
Bluecrest
verwaltete
Alignment
schnitten der Xaia Credit Basis II, der Fonds von Ignis und der Bluebay
gesegments spiegelt sich auch in der Größe einiger Fonds wider. Die
Strategic Bond Fund nur auf eine Rendite 1,3%. Risikoadjustiert schnitten der Xaia
Investment Grade Absolute Return Bond am besten ab.
zehn größten Fonds in diesem Segment verwalten jeweils mehr als eine
Credit
Basisgut
II,38der
FondsEuro,
vonwas
Ignis
und
der Bluebay Investment Grade Absolute
Milliarde Euro und
zusammen
Milliarden
knapp
einem
Return
Bond alternativer
am besten
ab.
Viertel des gesamten
Vermögens
Publikumsfonds
entspricht.
A
Größte Fixed Income Fonds und 24-Monats Performance
Abb. 1: Die größten Fixed-Income-Fonds und ihre 24-Monats-Performance
AuM (Mio. Rendite 24M
Euro)
(p.a.)
Fonds
Pimco Unconstrained Bond
Volatilität Sharpe-Ratio
24M (p.a.)
24M
11074
2,9%
3,1%
0,93
Julius Baer - Absolute Return Bond
7569
2,6%
4,1%
0,62
JPM - Income Opportunitiy
7104
4,3%
3,8%
1,13
Julius Baer - Absolute Return Bond Plus
2644
3,3%
5,7%
0,58
L&G Dynamic Bond Trust
2042
7,7%
8,0%
0,97
Bluebay Investment Grade Absolute Return Bond
1962
7,5%
4,6%
1,62
Ignis Absolute Return Government Bond
1599
8,4%
4,4%
1,93
Alignment Strategic Bond Fund
1570
1,3%
4,1%
0,30
GAM Star Global Rates
1444
8,2%
9,4%
0,88
Xaia Credit Basis II
1163
4,3%
0,9%
4,96
Quelle: Absolut Research GmbH
Der ASF-Monitor bietet institutionellen Investoren einen umfangreichen Überblick über den Markt regulierter
Investment-Produkte mit alternativer Anlagestrategie (Hedgefonds-NEWCITS, Absolute-Return-Fonds). Derzeit
werden mehr als 900 richtlinienkonforme UCITS Produkte, die zusammenca. 150 Mrd. Euro verwalten, analysiert.
Die aktuelle Kurzversion kann unter www.absolut-research.de heruntergeladen werden.
Indizes zum Thema können unter www.absolut-report.de/absolut-performance eingesehen werden.
8
Oktober 2013
ALTERNATIVE INVESTOR INFORMATION
GASTBEITRAG von Aldo Bonati, ECPI Group, und Luan Steinhilber, Miller/Howard Investments, Inc.
Nachhaltige Rendite und aktives
­Risikomanagement im Portfolio durch
Einbindung von ESG-Faktoren
Die Einbindung von ökologischen, sozialen und Corporate Governance-Aspekten (ESG) in Anlageentscheidungen bietet
sowohl Anlegern als auch der Gesellschaft langfristige Wertschöpfungschancen. Ein diszipliniertes ESG-Analyseverfahren
kann zudem als Negativfilter genutzt werden, um eventuelle Probleme frühzeitig aufzuspüren. Untersuchungen zeigen, dass
sich mit einem solchen Ansatz das Risiko von permanenten Verlusten innerhalb des Portfolios erheblich reduzieren lässt.
Zwei Partner der Alceda UCITS Platform (AUP) beschreiben, wie verschiedene ESG-Ansätze zu einem besseren Risiko­
management führen können.
Aldo Bonati, Head of Research Department, ECPI Group
V
Minderung des Tail Risks in globalen Aktienportfolios
iele Forscher bestätigen, wie wertvoll ESG-Informationen sind, um langfristig
höhere risikoadjustierte Erträge zu generieren.1 So kann ein Anleger das Downside-Risiko in seinem Portfolio einschränken, indem er das Exposure in Unternehmen, deren Geschäftsstrategie nicht nachhaltig ist (weil sie z.B. die Umwelt belasten
oder Arbeitnehmerrechte verletzen), zeitnah begrenzt.
Aldo Bonati
ist Head of Research Department, ECPI Group.
Er entwickelt auf Basis von ESG-Standards
innovative, investierbare Lösungen und Indizes
für Asset Management- und Investment
Banking-Kunden von ECPI. Zuvor war er bei
BNL Gestioni SGR (jetzt BNP Paribas Asset
Management) für nationale und internationale
Publikumsfonds zuständig.
Aldo Bonati ist Absolvent der SDA Bocconi
School of Management (MSc, cum laude) und
hält einen Master in Wirtschaft von der Univer­
sità Commerciale Luigi Bocconi (1999).
ECPI Group
ist ein unabhängiger Anbieter von Investmentberatungsleistungen im Nachhaltigkeitssegment, die auf eigenem Research und einem
quantitativen und disziplinierten Investmentprozess basieren. ECPI verfügt über mehr als 15
Jahre Erfahrung in der Entwicklung nachhaltiger
und innovativer Investmentlösungen. Die weltweit agierende Gruppe mit Sitz in Luxemburg
und Mailand berät bei der Implementierung
von Sustainability-Overlays, Strukturierung von
Finanzprodukten, Entwicklung thematischer
Investmentlösungen, investierbare Indizes und
Portfolio-Screening unter RisikomanagementGesichtspunkten.
Informationen unter: www.ecpigroup.com
Beispielsweise sah sich die US-amerikanische Bank JPMorgan im August Sanktionen und Untersuchungen ausgesetzt. So gab es eine umfassende Überprüfung der
Einstellungs­praktiken des Unternehmens in Hong Kong sowie eine Aufforderung zur
Zahlung einer Geldstrafe von mehr als 6 Milliarden USD, um die Behauptung aus der
Welt zu schaffen, dass das Unternehmen in den USA vor der Finanzkrise missbräuchlich
Hypotheken­papiere verkaufte. Bemerkenswerterweise fiel der Aktienkurs von JPMorgan
im August von 56,54 USD (01.08.2013) um 11% auf 50,53 USD (30.08.2013).
Um ein mögliches Marktversagen zu antizipieren, ist es daher essentiell, die Anzeichen
für Reputations- und/oder aufsichtsrechtliche Risiken richtig zu interpretieren sowie die
eingesetzten Methoden des Risikomanagements zu analysieren. Verschiedene Studien,
die auf ESG-Informationen von ECPI basieren und von Nomura Securities durchgeführt
wurden, bestätigen dies. Sie weisen eine Korrelation zwischen ESG-Ratingabstufungen
und einem Abfall der Aktienkurse in dem Zeitraum von September 2005 bis Juli 2012 bei
JPMorgan nach.
Eine andere Studie von Nomura2, die den Referenzzeitraum September 2005 bis März
2013 betrachtet, belegt zudem, dass Unternehmen, die zwei oder mehr ESG-Ratingstufen
eingebüßt haben, häufiger gegenüber der Benchmark underperformten als Unternehmen,
deren Rating, sowohl für den Punkt Umwelt als auch für Soziales und Governance, nur
um eine Stufe abgewertet wurden. Ein Portfoliomanager kann von diesen Informationen
profitieren, indem er sie in den Investmentprozess einbindet und Unternehmen aus seinem
Universum ausschließt, die mehrere ESG-Ratingstufen eingebüßt haben. Da die Integration von ESG-Faktoren noch immer keine gängige Marktpraxis ist, kann eine frühzeitige
Berücksichtigung dieser Faktoren einen Wettbewerbsvorteil gegenüber dem Markt bieten
– sowohl was die Reputation, als auch was die risikoadjustierte Performance angeht.
Siehe Deutsche Asset & Wealth Management – Global Financial Institute, Environmental, social, and governance
(ESG) Daten: Can it enhance returns and reduce risks? April 2013.
1
2
Siehe NOMURA Equity Research. ESG evaluation and investment performance (6). Degree of fall in ESG evaluation
affects share price performance. Mai 2013.
ALTERNATIVE INVESTOR INFORMATION
9
Oktober 2013
Luan Steinhilber, Director of Operations/ESG Analyst,
Miller/Howard Investments, Inc.
Risikominderung durch Stimmrechtsausübung in einem
US-Dividenden-Portfolio
W
ir bei Miller/Howard konzentrieren uns seit 1991 auf Dividendentitel und sind
davon überzeugt, dass Aktien mit steigenden Dividenden die stabilste Wertentwicklung und den höchsten Mehrwert bieten. Aktienkurse können schwanken,
Dividenden sind jedoch immer positiv und steigende Dividenden können im Zeitverlauf zu
höheren Aktienkursen führen. Gleichzeitig vertreten wir die Auffassung, dass das Einbinden von ESG-Kriterien in unsere Analyse für Anleger einen signifikanten Mehrwert bietet.
So kombinieren wir bei Miller/Howard seit mehr als zwei Jahrzehnten unsere Finanzanalyse mit dem ESG-Research über Unternehmen bezüglich Umwelt, Soziales und Corporate Governance. Unserer Erfahrung nach ermöglicht die Einbindung von ESG-Kriterien
in den Investmentprozess Anlegern (1) das Erzielen von langfristig wettbewerbsfähigen
Renditen durch das damit verbesserte Risikomanagement und (2) globale und nachhaltige
Investitionen.
Studien belegen, dass Unternehmen, die ökologische und gesellschaftliche Belange
berücksichtigen, sich häufig besser entwickeln als ihre Mitbewerber. Bei ESG-Investments berücksichtigen wir insbesondere die Governance und Unternehmensethik, die
Umwelt- und Menschenrechtsbilanz – insbesondere im Hinblick auf internationale Tätigkeiten – sowie die Nachhaltigkeit der Produkte und Dienstleistungen.
Das Screening der Unternehmen gibt uns die Möglichkeit, relativ schnell die positiven
und negativen Faktoren in einer Firmenhistorie zu erkennen. Die Entscheidung gegen
einen Einstieg oder für den Verkauf eines Titels ist gedanklich für uns zwar befriedigend,
dürfte das betreffende Unternehmen jedoch nicht zu einer Änderung seiner Unternehmenspolitik bewegen. Wir sind aufgrund unserer Erfahrung daher überzeugt, dass ein
Screening alleinig nicht ausreicht, um das Nachhaltigkeitsmanagement auf Unternehmensseite langfristig zu beeinflussen. Aus diesem Grund nutzen wir zur Erreichung unserer Ziele einen ganzheitlichen Ansatz, der sowohl das Screening von Unternehmen als
auch die aktive Wahrnehmung von Aktionärsrechten wie auch die Stimmrechtsvertretung,
Koalitionsbildung und Einbindung der öffentlichen Hand beinhaltet.
Luan Steinhilber
kam im Jahr 2002 zu Miller/Howard Investments
und ist Director of Operations and Shareholder
Advocacy. In den vergangenen 10 Jahren arbeitete Luan Steinhilber eng mit Investoren und
Unternehmen zusammen und baute das
Shareholder Engagement Programm von Miller/
Howard aus.
Miller/Howard Investments
wurde 1984 gegründet und ist eine unabhängige,
research-orientierte Investment-Boutique mit
Sitz in Woodstock, NY, USA, die über mehr als
zwei Jahrzehnte Erfahrung im Management von
Portfolios mit Fokus auf dividendenorientierte
Investmentstrategien verfügt. Investiert wird in
Infrastruktur, Real Assets, Essential Services und
MLPs (Master Limited Partnerships) sowie Qualitätsaktien aus allen Sektoren mit hoher laufender
Dividendenrendite und starkem Dividendenwachstum. Miller/Howard managt Portfolios für
Pensionskassen, Versicherungen, Gewerkschaften, Stiftungen, öffentliche Einrichtungen sowie
wohlhabende Privatanleger. Die verwalteten
Asset under Management belaufen sich aktuell
auf 5,3 Mrd. US-Dollar.
In der Vergangenheit haben wir durch die aktive Nutzung unserer Aktionärsrechte
(engl. Shareholder Engagement) bei Unternehmen, in die wir bereits investieren oder
die wir uns für ein mögliches Investment anschauen, langfristig in eine positive Richtung führen können. Investoren erwarten heutzutage von den Unternehmen mehr denn je
klare Richtlinien und Ansätze zur Minderung von Risiken und zur Sicherstellung eines
nachhaltigen Geschäftsmodells. So sind wir mit den Geschäftsführungen in einen umfassenden Dialog getreten und haben gemeinsam konstruktive Lösungsansätze für das
jeweilige Geschäftsmodell und die Branche erarbeitet. Wir fordern die Firmen dazu auf,
ihre betrieblichen Handlungen zu analysieren und aussagekräftige Informationen über
Themen wie beispielsweise die Wasser- oder Bodennutzung sowie den Ausstoß von Emissionen zu veröffentlichen.
Ein schlechtes Management dieser Themen kann zu Bußgeldern, Umweltschäden und
Reputationsrisiken führen und so das Unternehmensergebnis belasten und mithin den Aktienkurs beeinträchtigen.
Als Investoren, die direkt mit den Unternehmen interagieren, haben wir in manchen
Fällen so für eine schnellere Änderung der Offenlegungsstandards in der Branche gesorgt
als die Aufsichtsbehörden. Aus diesem Grund kommuniziert unser ESG-Team direkt mit
den Unternehmensführungen über Probleme und Kernthemen. Wir unterstützen und beantragen Hauptversammlungsbeschlüsse, wenn sie sachdienlich für unsere Portfoliopositionen und ESG-Grundsätze sind. Miller/Howard veröffentlicht zudem regelmäßig einen
Newsletter, um die Kunden über unsere Aktivitäten als Aktionär, aktuelle Nachrichten,
Diskussionen und Aktionen sowie Fortschritte bei Themen wie erneuerbare Energien,
globale Erderwärmung und Menschenrechte zu informieren. Um unseren Einfluss zu erhöhen, haben wir zudem Kooperationen mit anderen Investorenvereinigungen wie dem
Interfaith Center on Corporate Responsibility (ICCR) und NGOs wie Ceres geschlossen.
KONTAKT
Manuela Froehlich
Alceda UCITS Platform
E-Mail: [email protected]
Internet: www.alceda.lu
10
Oktober 2013
ALTERNATIVE INVESTOR INFORMATION
GASTBEITRAG von David Krüger, Deloitte, und Reinhard Liebing, ARAT
Wer finanziert
die Energiewende?
Es ist ein Mammutprojekt. Der Ausbau Erneuerbarer Energien
erfordert bis 2020 etwa 240 bis 260 Milliarden Euro an Investitionen.
Energieversorger, Netzagenturen, Banken und auch der Staat können
diese Finanzierung nicht allein bewältigen. Damit ist die Beteiligung
institutioneller Investoren gefragt. Ihnen bietet der Wandel in der Energieerzeugung attraktive Investitions- und Kooperationsmöglichkeiten.
David Krüger,
Chartered Accountant, ist seit 2006 Corporate
Finance Partner bei Deloitte und leitet die
deutsche Cleantech Plattform. Er fokussiert
sich auf komplexe M&A-Transaktionen in den
Bereichen Cleantech, Energie und Infrastruktur.
Er berät nationale und internationale strategische Investoren und Private Equity Firmen u.a.
bei Financial und Commercial Due Diligence,
Kaufvertragsverhandlungen, Bewertungen und
Business Modelling. Er hat über 18 Jahre Erfahrung bei der M&A-Beratung von Unternehmen
in den USA, UK, Australien und Deutschland
im Bereich Solar, Wind, Biogas, Energiehandel,
Gas- & Strom-Netze, Gas-Speicher, konventionelle Kraftwerke und Wasser.
Deloitte & Touche GmbH ­(„Deloitte“)
gehört zu den führenden Prüfungs- und
Beratungsgesellschaften in Deutschland. Das
breite Spektrum umfasst Wirtschaftsprüfung,
Steuerberatung, Consulting und Corporate
Finance-Beratung. Mit über 5.000 Mitarbeitern
in 17 Niederlassungen betreut Deloitte teilweise
seit mehr als 100 Jahren Unternehmen und
Institutionen jeder Rechtsform und Größe aus
allen Wirtschaftszweigen.
KONTAKT
David Krüger
Deloitte & Touche GmbH
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft
Tel.: +49 (0)89 29036 8827
E-Mail: [email protected]
Internet: www.deloitte.de
D
ie Chancen entstehen vor allem aus Notwendigkeiten: Die Infrastruktur­
investitionen sind auf den niedrigsten Stand der letzten 20 Jahre gesunken. Nach
der aktuellen Studie „Die Deutsche Energiewende – Chancen und Herausforderungen für Investoren“ von Deloitte und Norton Rose Fulbright, zu der 100 Energieunternehmen und institutionelle Investoren befragt wurden, besteht hoher Investitionsbedarf,
vor allem bei Speichertechnologien und beim Ausbau der Transportnetze. Das Projekt ist
kein Spaziergang. Und die Politik tut sich schwer, die zahlreichen ­Player und Projekte
zu koordinieren. Neben den großen, nationalen Projekten erfordert die Energiewende
intensives Engagement auf regionaler Ebene, vor allem im Bereich der Stadtwerke, Kommunen und Landkreise. Hier haben sich bereits Kooperationen zwischen institutionellen
Investoren und den Energieversorgern als klare Trends herauskris­tallisiert. Es entstehen
Co-Investments auf Projektebene mit Lead-Investoren aus dem Energie­bereich sowie Joint
Ventures zwischen Energieversorgern und institutionellen Investoren. Dennoch steht der
Trend in Deutschland noch am Anfang. Die größte Heraus­forderung besteht somit darin,
Investitionskapital und Know-how auf Projekt­ebene zusammenzuführen.
Energieeffizienz birgt Potenzial für Investments
Neben den offensichtlichen Investitionsfeldern wie Windkraft-Anlagen und Transportnetzen gibt es auch weniger offensichtliche, aber nicht minder relevante Investitionsmöglichkeiten. Einer dieser Sektoren ist die Energieeffizienz. Bislang hat sich die staatliche
Förderung stark auf die Energieerzeugung fokussiert, während die Energieeffizienz ein
Randthema ist. Energie, die nicht verbraucht wird, muss jedoch nicht erzeugt werden
und hierfür müssen auch keine Erzeugungskapazitäten vorgehalten werden. Diese Erzeugungskapazitäten müssen letztlich auch nicht finanziert werden. Insoweit ist zu erwarten,
dass künftig der Fokus der staatlichen Förderung sich in Richtung Energieeffizienz insbesondere in den Bereichen Gebäude, Industrie und öffentlicher Sektor weiter entwickelt.
Es lohnt sich, abseits der gängigen Investmentthemen nach neuen attraktiven Möglichkeiten Ausschau zu halten. Klare Chancen bieten sich auf „Mikro-Infrastrukturebene“, die
für institutionelle Investoren langfristige Vorteile haben. Zu denken wäre hier beispielsweise an die Finanzierung von dezentralen Blockheizkraftwerken, sofern entsprechende
Volumina gebündelt werden. Hier müssen neue, innovative Finanzierungsmodelle geschaffen werden, um diese Investitionsoptionen für Versicherer und andere institutionelle
Investoren zugänglich zu machen und die bisherige Zurückhaltung aufzubrechen.
ALTERNATIVE INVESTOR INFORMATION
11
Oktober 2013
Ungewissheit bei der rechtlichen Umsetzung, insbesondere jedoch die Unsicherheit im
Hinblick auf eine Änderung des derzeit herrschenden Förderregimes, stellt für die Inves­
toren derzeit die größte Investmentbarriere dar.
Die Beibehaltung der EEG-Förderung, zusätzliche Anreize zum Ausbau der Netzinfrastruktur sowie Anpassungen bei Basel III und Solvency II sind wichtige Voraussetzungen
für die Investitionsförderung. Um die Attraktivität von Investitionen in Infrastruktur und
erneuerbare Energien für die regulierten Investoren zu erhöhen, ist eine klare Position
seitens des Gesetzgebers bedeutsam.
Passende Strukturen für Investoren gesucht
Welches Investitionsmodell für welchen Investor passt, hängt meist von den Investitions­
zielen ab. Bei institutionellen Investoren haben in der Regel Renditeziele einen höheren
Stellenwert als strategische Überlegungen. Insbesondere steht die Verlässlichkeit der
prog­nostizierten Cashflows über einen längeren Zeitraum im Vordergrund.
Bei Energieunternehmen sind demgegenüber in der Regel für die Projektauswahl die
zu übertreffenden Kapitalkosten maßgeblich; in Einzelfällen auch strategische Aspekte.
Die Renditeerwartungen sind überraschenderweise hier oft niedriger als für Versicherungen.
Energieversorgern bereiten die regelmäßig hohen Fremdfinanzierungen auf Ebene der
Projektgesellschaften Probleme, da sie bei einer Vollkonsolidierung komplett in den Konzernabschluss übernommen werden müssen. Hinzu kommt die Tatsache, dass die finanziellen Mittel der Energieversorger nicht ausreichen werden, um ihre Ausbauziele bei den
Erneuerbaren Energien alleine zu erreichen. Energieversorger werden verstärkt Kooperationen eingehen, um Kapital über den Verkauf von Anteilen an produzierenden Wind- und
Solarparks in neue Entwicklungsopportunitäten investieren zu können.
Co-Investmentstrukturen mit institutionellen Investoren werden somit interessant, wenn
dabei zugleich eine Vollkonsolidierung der Schulden im Konzernabschluss der Versorger
vermieden werden kann. Tragfähige Lösungen müssen insbesondere die Risiko/RenditeProfile, die unterschiedlichen Unternehmenskulturen und regulatorischen Anforderungen
berücksichtigen. Hier ist eine sensible Gesamtprojektsteuerung durch einen unabhängigen
Dritten gefragt. Allein die formale Kenntnis von internationalem Bilanzrecht, Aufsichtsund Steuerrecht reicht nicht aus.
Fazit: Institutionelle Investoren und Versicherungen haben die Energiewende als
Investitions­chance entdeckt. Der Kapital­bedarf und die Möglichkeiten sind allerdings
noch um ein Vielfaches höher als die derzeitigen Investitionen. Investoren bieten sich auf
allen Ebenen vielfältige Beteiligungsmöglichkeiten. Fest steht, dass innovative Finanzierungsstrukturen und die Beseitigung regulatorischer Hürden für den Erfolg der Energiewende entscheidend sein werden.
Reinhard Liebing
ist Geschäftsführer der Alceda Real Asset Trust
GmbH. Zuvor war er in seiner Funktion als
Principal bei Mercer Investment Consulting mit
Alternativen Investments, steuereffizienten Investment- und Portfoliostrukturierungen, Asset
Allokationen, Private Equity sowie Manager­
auswahl betraut. Vor dieser Zeit war er als Geschäftsführer eines renommierten Multi Family
Offices und als Head of Wealth Management
bei der Tochtergesellschaft einer deutschen
Großbank tätig.
Alceda Real Asset Trust (ARAT)
begleitet institutionelle Klienten unabhängig und
umfassend in Fragen der In- und Desinvestition
von Real Assets. Der Fokus liegt dabei auf den
Segmenten Infrastruktur, Erneuerbare Energien, Immobilien sowie Land- und Forstwirtschaft.
Die Leistungen umfassen die Identifikation und
Bewertung attraktiver Real Assets und ihre Zusammenführung mit Investoren im Rahmen von
Einzel- bzw. Club Deal-Transaktionen. Darüber
hinaus werden maßgeschneiderte Strukturierungslösungen für Investitionsprojekte unter
Beachtung von steuer- und aufsichtsrechtlichen
Gesichtspunkten entwickelt. Im Rahmen der
Bewertung und Strukturierung kann ARAT auf
ein internationales Netzwerk aus externen Spezialisten und Beratern sowie Serviceprovidern
zurückgreifen.
KONTAKT
Reinhard Liebing
Alceda Real Asset Trust GmbH
Tel: +49 (0)40 4711 077 951
E-Mail: [email protected]
Internet: www.alceda.lu/real-asset-trust
12
OKTOBER 2013
ALTERNATIVE INVESTOR INFORMATION
NEWS Übernahme
NEWS Immobilien
BNP Paribas Real Estate schluckt
HVB-Tochter iii-investments
Neues Standort-Scoring für
Wohnimmobilien-Investments
Die französische BNP Paribas Real Estate (BNPPRE) übernimmt mit iii-investments Deutschlands zweitgrößten Manager
von Immobilien-Spezialfonds für institutionelle Investoren. Damit
kommt BNPPRE künftig auf 18 Milliarden Euro an verwaltetem
Drittvermögen. Die Übernahme bedarf noch der Zustimmung der
zuständigen Behörden. Künftig wird die Gesellschaft BNP Paribas
REIM Germany heißen. iii-Geschäftsführer Reinhard Mattern und
Bernd Schöffel werden das Unternehmen auch weiterhin führen.
Der Wohnimmobilien-Spezialist Industria Wohnen und die bulwiengesa AG haben ein neues Städte-Ranking für Wohnimmobilien
entwickelt. Das Internet-Portal „Standort-Scoring Wohnen Deutschland“ vergleicht 80 deutsche Großstädte anhand ökonomischer,
soziodemografischer und immobilienwirtschaftlicher Kennzahlen.
Damit soll institutionellen Investoren ein Ausgangspunkt für die
Standortwahl gegeben werden. Diese erhalten über Industria Wohnen oder die bulwiengesa AG einen Zugang zu der Website.
Weitere Informationen: www.realestate.bnpparibas.de
Weitere Informationen: www.industria-gmbh.de
NEWS BAI WISSENSCHAFTSPREIS 2013
Ausgezeichnete Arbeiten im Bereich Alternative Investments
Siegerlächeln (v. li.): Rolf Dreiseidler (BAI), Dr. Konrad Finkenzeller, Nic Schaub, Prof. Dr. Markus Schmid,
Corinna Frädrich, Mario Fischer, Prof. Dr. Rolf Tilmes (BAI), Roland Brooks (BAI)
Der Bundesverband Alternative Investments e.V. hat zum dritten
Mal den BAI-Wissenschaftspreis vergeben. Die Zeremonie fand im
Anschluss an die 17. Veranstaltung der BAI-Insights in den Räumen
des Mitgliedsunternehmens Credit Suisse in Frankfurt statt. Rolf
Dreiseidler, der stellvertretende Vorsitzende des BAI, sagte: „Es
beschäftigen sich so viele institutionelle Investoren mit dem Thema
Alternative Investments, wie ich es die vergangenen 15 Jahre noch
nicht gesehen habe.“ Die Komplexität der Materie erfordere es
aber auch, hier mitzuhelfen, eine größtmögliche Transparenz zu
schaffen. „Deswegen ist es eine Kernaufgabe des BAI, für Aufklärung zu sorgen.“ Dreiseidler nannte in diesem Zusammenhang drei
Ziele. Erstens: Wissen über Alternative Investments zu verbreiten.
Zweitens: Diese Erkenntnisse der Bereichsöffentlichkeit zugänglich
zu machen. „Und drittens natürlich auch frühzeitig junge Talente zu
identifizieren, die ihren beruflichen Weg vielleicht in diesem Bereich
beschreiten werden.“
Der innerhalb des BAI für das Ressort Weiterbildung zuständige
Vorstand Prof. Dr. Rolf Tilmes machte die zahlreichen Zuschauer
der Preisverleihung mit den Kriterien zur Ermittlung der Preiswürdigkeit vertraut. Je drei Gutachter können dem Bereich der Praktiker
zugeordnet werden, drei dem wissenschaftlichen Umfeld. Der BAI
zeichnet je eine Arbeit im Bereich Bachelor, Master, Dissertation
und sonstige wissenschaftliche Arbeiten aus. Die Siegerin des
Jahres 2013 im Bereich Bachelor ist Corinna Frädrich mit der
Arbeit „Hedgefonds Replikation: Ein Auszahlungsverteilungs- und
ein kopulabasierter Ansatz“. Im Bereich Master ist der Gewinner
Mario Fischer mit „Special Situation Fonds“. Der Preis für die beste
Dissertation ging an Dr. Konrad Finkenzeller, der mit der Arbeit „The
interactions between direct and securitized Infrastructure and its relationship to Real Estate“. Unter der Rubrik „Sonstige wissenschaftliche Arbeiten“ gewannen Prof. Dr. Markus Schmid und Nic Schaub
mit einer Arbeit über „Hedge Fund Liquidity and Performance:
Evidence from the Financial Crisis”.
„Wir freuen uns sehr, dass der BAI-Wissenschaftspreis inzwischen
an den Hochschulen etabliert ist“, fasste Prof. Tilmes am Ende der
Veranstaltung zusammen. „Die steigende Anzahl der eingereichten
Arbeiten ist ein Beleg dafür.“
Übrigens: Einsendeschluss für den 4. BAI-Wissenschaftspreis ist
der 28.02.2014. Interessenten können sich wenden an Roland
Brooks vom BAI unter: [email protected] oder 0228/96987-16.
13
ALTERNATIVE INVESTOR INFORMATION
OKTOBER 2013
NEWS BVI-StatistiK
Spezialfonds weiterhin mit starken Zuflüssen
Spezialfonds dominieren weiterhin das Neugeschäft der Fonds­
gesellschaften. Mit insgesamt 42,1 Mrd. Euro übertreffen die Zuflüsse der Spezialfonds im laufenden Jahr den Wert des Vorjahres
von 36,7 Mrd. Euro. Auf Altersvorsorgeeinrichtungen entfielen mit
3,1 Mrd. Euro ein Drittel der Zuflüsse. Versicherungsunternehmen
investierten rund 2,8 Mrd. Euro. Im Spezialfondsbereich nahm die
Marktkonzentration weiter zu. Der Marktanteil der jeweils vier größten Anbieter beträgt gegenwärtig 53%.
Weitere Informationen: www.bvi.de
NEWS anlagestrategie
NEWS Anlagedruck
Hedgefonds sind wieder gefragt
Mittelstand hortet Liquidität
Institutionelle Investoren wenden sich verstärkt Alternativen Investments zu. „Das Niedrigzinsumfeld erzeugt einen enormen Anlagedruck“, sagte Marcus Storr, Head of Hedge Funds bei FERI Trust
im Rahmen des 2. FERI Hedgefonds Investmenttags. Alternative
Strategien lieferten für institutionelle Investoren derzeit eine der
wenigen attraktiven und risikoadjustierten Renditeopportunitäten.
Die Nachfrage sowohl nach Hedgefonds im Onshore UCITS-Mantel
als auch Offshore ist in den vergangenen Monaten stark gestiegen.
Das bestätigt auch eine aktuelle Studie des Bundesverbands Alternative Investments e.V. Dabei gaben 60% der befragten Investoren
an, ihre Investitionen in Alternative Investments deutlich erhöhen zu
wollen. Insbesondere Private Equity, Hedgefonds sowie Anlagen in
Infrastruktur sind demnach auf dem Vormarsch.
Der Aufschwung verschärft den Anlagebedarf mittelständischer
Unternehmen. Obwohl die Firmen eine Mindestverzinsung von
1,8% erwarten, parken sie ihr Geld lieber in Form von Sicht- und
Termingeldern, zeigt eine Umfrage der Commerzbank. Im Durchschnitt können die Unternehmen rund 3,1 Mio. Euro anlegen.
Weitere Informationen: www.commerzbank.de
Aktuelle News finden Sie jederzeit unter
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Weitere Informationen: www.feri.de
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offering. These materials are not, and under no circumstances are they to be construed as, a prospectus, advertisement or public offering. Hypothetical performance results – as shown here – have several inherent limitations.
There is no guarantee that any account will or is likely to achieve profits or losses similar to those shown here. There are frequently differences between hypothetical results and the results achieved by real trading. The
shown trading results or performances in the past are no guarantee for profits in the future. The risk of loss in trading Forex and futures can be substantial. You should therefore carefully consider whether such trading is
suitable for you in light of your financial condition.
14
Oktober 2013
ALTERNATIVE INVESTOR INFORMATION
MARKTBERICHT Alternative Investments
AIFMD endlich verabschiedet
Die Mitgliedstaaten der Europäischen Union (EU) haben am 22. Juli 2013 die Alternative Investment Fund Managers
Directive (AIFMD) verabschiedet. Lesen Sie im Marktbericht der Credit Suisse, welche positiven und negativen Implikationen
sich daraus für Hedgefonds-Anleger und Fondsmanager ergeben. Im 2. Teil des Marktberichts geben die Analysten von
Credit Suisse einen Ausblick auf Immobilieninvestments.
D
ie Mitgliedstaaten der Europäischen Union (EU) haben am 22. Juli 2013 endlich
die Alternative Investment Fund Managers Directive (AIFMD) verabschiedet.
Die wichtigsten Regelungen der neuen Richtlinie betreffen die Kapitalanforderungen, das Risiko- und Liquiditätsmanagement, eine einzige Depotstelle sowie zusätzliche Anforderungen an die Offenlegung und Berichterstattung zuhanden der Anleger. In
der EU ansässigen Managern von Fonds, welche die UCITS-Richtlinie (Undertakings for
Collective Investment in Transferable Securities, deutsch: Organismen für gemeinsame
Anlagen in Wertpapieren – OGAW) nicht erfüllen, wird ein Jahr gewährt, um die AIFMD
einzuhalten. Globale Fondsmanager, die ihre Produkte in der EU anbieten wollen, müssen
ebenfalls eine stufenweise Compliance gewährleisten.
Positiv für HedgeFonds-Anleger und ­Fondsmanager:
Nils Beitlich
ist Leiter des Alternative Investment Research
bei der Credit Suisse in Zürich
Credit Suisse
bietet ihren Kunden globale Dienstleistungen
in den Bereichen Private Banking, Investment
Banking und Asset Management an. Der AssetMana­ge­ment-Bereich offeriert eine umfassende
Produktpalette mit etlichen Anlagekategorien
von alternativen Investments wie PrivateEquity-Anlagen, Hedgefonds, Immobilien und
Kreditprodukten bis hin zu „Multi Asset Class“Produkten. Die Hedgefondsstrategie-Plattform
der Credit Suisse beschäftigt rund 200 Spezia­
listen mit großer Erfahrung in den Bereichen
Active Fund of Hedge Fund, Hedge Fund
Indexing sowie Single- und Multi-Manager-Strategien. Diese Gruppe kann auf das institutionelle
Wissen und Know-how zurückgreifen, die das
Unternehmen seit seinem Einstieg in diese Anlageklasse im Jahr 1994 zusammengetragen hat.
Die Hauptüberlegungen hinter der AIFMD sind eine Reduktion der systemischen Risiken,
die von alternativen Anlagefonds ausgehen, eine Reduktion des mikro-prudentiellen Kontrahentenrisikos sowie die Gewährleistung einheitlicher Risikomanagementpraktiken und
Offenlegungen gegenüber den Anlegern. Der verstärkte Anlegerschutz und die höhere
Transparenz werden von den Anlegern begrüßt, glauben doch gemäß einer jüngsten Umfrage von Preqin 43% der Antwortenden, dass die betreffenden Regulierungsvorschriften für die Branche positiv sind. Die neuen Standards würden es den Investoren zudem
erleichtern, die Fonds aufgrund einheitlicher Kriterien zu evaluieren. AIFMD-konforme
Fonds wären zudem in der Lage, ihre Produkte EU-weit zu vertreiben und damit ihre
potenzielle Anlegerbasis zu verbreitern.
Negativ für HedgeFonds-Anleger und ­Fondsmanager:
Die erhöhte Transparenz und der verstärkte Anlegerschutz werden aber voraussichtlich
auch ihren Preis haben. Üblicherweise werden die meisten Fondsmanager die zusätzlichen operativen Kosten, die sich aus regulatorischen Anpassungen der Berichterstattung
und der Prozesse ergeben, an die Investoren weiterreichen. Darüber hinaus dürfte die
Abgrenzung zwischen Prime Brokern und Depotstellen die Finanzierungskosten erhöhen,
insbesondere für stärker auf Fremdkapital abstellende Strategien.
Die Erfüllung der AIFMD-Vorschriften dürfte zudem kleinere Fonds vor Probleme
stellen und Start-ups in der EU behindern, wogegen größere Gesellschaften besser in der
Lage sind, diese Vorschriften zu übernehmen. Darüber hinaus gibt es Befürchtungen hinsichtlich der lokalen Umsetzung der Richtlinie, weshalb zurzeit kaum ein Fünftel der alternativen Fonds die entsprechenden Vorschriften erfüllt und eine Mehrheit der Manager
letzte Änderungen und Richtlinien seitens der Aufsichtsbehörden abwartet.
Bis auf Weiteres benachteiligt die AIFMD in der EU ansässige oder vertriebene
Hedge­fonds gegenüber ihren Pendants in anderen Weltregionen, wo auf kurze Sicht kaum
entsprechende Gesetze erlassen werden dürften. Da auf Europa ausgerichtete Fonds für
7,3% der Hedgefondsbranche mit einem Gesamtvermögen von 2,41 Billionen US-Dollar
verantwortlich zeichnen (Quelle: HFR), strebt allerdings eine deutliche Mehrheit von
72% der von Preqin befragten Fondsmanager eine Compliance mit der AIFMD an.
15
ALTERNATIVE INVESTOR INFORMATION
Oktober 2013
Performance der einzelnen Hedgefondsstile und Empfehlungen
DJ CS Indices
20131
August
2013
4,0 %
-0,5 %
Long/Short Equity
D
7,9 %
-1,1 %
Emerging Markets
D
2,9 %
-0,2 %
Global Macro
TT
0,7 %
-0,9 %
Managed Futures (CTA)
TT
-7,3 %
-2,8 %
Merger Arbitrage
ED
3,0 %
0,0 %
Distressed Debt
ED
8,9 %
-0,5 %
Convertible Arbitrage
RV
4,5 %
0,7 %
Equity Market Neutral
RV
3,0 %
-1,7 %
Fixed income Arbitrage
RV
2,0 %
0,2 %
Multi Strategy
D
5,1 %
0,1 %
Dedicated Short Bias
D
-17,4 %
0,0 %
Strategische
Asset Allokation
30,0 %
30,0 %
20,0 %
20,0 %
not rated
Wir definieren vier Hedgefonds-Teilkategorien:
D: Directional; TT: Tactical Trading; ED: Event-Driven; RV: Relativ Value
1
Performance Januar bis August 2013
Quelle: Datastream, Credit Suisse/IDC
Exkurs: Immobilien
Aus fundamentaler Warte bestätigen wir unsere allgemein positive Beurteilung von Direktanlagen in globale Gewerbeimmobilien. Die Mietrenditen direkter Immobilieninvestments sind nach wie vor ziemlich ansprechend, solange die Benchmark-Zinsen nicht
weiter nach oben schnellen. Darüber hinaus dürfte sich das Wachstum der Mieten in vielen Regionen in den nächsten Monaten beschleunigen, zumal sich die wirtschaftlichen
Bedingungen verbessern und die angebotsseitigen Risiken gering sind.
Kurz- und mittelfristige Themen: Aus regionaler Sicht bevorzugen wir für die nächs­ten
Monate weiterhin die USA und ausgewählte asiatische Gewerbeimmobilienmärkte, wie
Singapur. Innerhalb Europas favorisieren wir unverändert Immobilienanlagen in Deutschland. Mit Blick auf die Bewertungen scheinen ausgewählte zweitrangige Märkte in Großbritannien oder erstklassige Gewerbeimmobilienmärkte in europäischen Randstaaten attraktiver. Diese dürften daher 2014 verstärkt ins Blickfeld der Investoren rücken, falls sich
die konjunkturelle Stabilisierung bestätigt.
REITs bieten weiterhin defensive Dividenden: Die Erholung börsennotierter Immo­
bilienanlagen seit der Korrektur im Mai und Juni war bisher im Vergleich zu jener des
gesamten Aktienmarkts ziemlich verhalten. Diese flaue Performance ist hauptsächlich auf
die Angst vor steigenden langfristigen Zinsen infolge eines möglichen «Tapering» durch
die US-Notenbank später im laufenden Jahr zurückzuführen. Die Korrelation zwischen
den Zinsen und den Renditen börsennotierter Immobilienwerte ist tendenziell negativ.
Auf längere Sicht dürften die Zinsen am langen Ende eher unter Aufwärts- als unter
Abwärtsdruck bleiben. Wir rechnen zwar mit einer positiven Wertentwicklung von Immo­
bilienaktien, in einem solchen Umfeld werden sie aber voraussichtlich keine bessere Performance als der Aktien-Gesamtmarkt zeigen.
Anlegern, die an defensiven Dividenden interessiert sind, bieten ausgewählte g­ lobale
REITs unseres Erachtens allerdings weiterhin attraktive Investmentgelegenheiten. In den
USA beispielsweise wurde der bisherige durchschnittliche Aufschlag gegenüber dem
Netto­inventarwert (NAV) von REITs durch die Korrektur praktisch vollumfänglich beseitigt, und die Dividendenrenditen bleiben mit durchschnittlich rund 4% relativ hoch.
KONTAKT
Rudi Aberle
Credit Suisse Deutschland AG
Tel.: +49 (0) 69 7538 1034
E-Mail: [email protected]
Internet: www.credit-suisse.com/de
16
Oktober 2013
ALTERNATIVE INVESTOR INFORMATION
Investorenkonferenz 2. FERI Hedgefonds Investmenttag
Wichtige Aufklärungsarbeit für
Hedgefonds in Deutschland
FERI Trust veranstaltete den 2. Hedgefonds Investmenttag und bot den Gästen herausragende internationale Vertreter
der Branche zur Diskussion. Eine Zusammenfassung von Uwe Lill, GFD Finanzkommunikation.
Praktische Tipps von Profis für Profis:
Unter der Moderation von Uwe Lill (GFD Finanzkommunikation, li.) diskutierten Mag. Stefan Eberhartinger (Valida Industrie Pensionskasse, Wien), Jeroen M. Tielman (IMQubator,
Amsterdam) und Matthias Kray (Wega Invest,
München) (von links nach rechts)
U
nter dem Motto „Der Realität ins Auge blicken“ – Alternative Strategien für
institutionelle Investoren im Niedrigzinsumfeld, fand am 17. September 2013
in Bad Homburg der 2. FERI Hedgefonds Investmenttag statt. Das renommierte
bankenunabhängige Beratungshaus FERI Trust GmbH hatte zum zweiten Mal in Folge
Investoren dazu eingeladen, sich mit dem Themenkomplex Hedgefonds näher auseinander zu setzen. Im Mittelpunkt der Tagung standen Vorträge namhafter internationaler
Hedgefondsmanager, die den Teilnehmern tiefe Einblicke in vier individuelle HedgefondsStrategien lieferten.
Für die 60 Teilnehmer bot sich somit erneut die Möglichkeit, Hedgefondsmanager aus
Sao Paulo, Los Angeles, New York und London persönlich kennenzulernen. Abgerundet wurde der Investmenttag mit einer Podiumsdiskussion, in der bereits in Hedgefonds
inves­tierte Vertreter der Investorenseite praktische Empfehlungen beim Umgang mit dieser in Deutschland doch nach wie vor unterbewerteten Anlagestrategie gaben.
Dr. Thomas Maier, Senior Investment Manager der FERI, eröffnete den Tag und gab den
interessierten Zuhörern einen Einblick in den Managerselektionsprozess der FERI Trust.
„Mit den Erfahrungen des 1. FERI Hedgefonds Investmenttages vor einem Jahr und der
positiven Resonanz auch in diesem Jahr, kann ich Ihnen versichern, dass die Wahrscheinlichkeit einer dritten Veranstaltung im kommenden Jahr sehr groß ist“, moderierte er seinen Einführungspart ab und übergab an Marcus Storr, Head of Hedge Funds bei FERI, der
das Publikum durch den Tag führte.
ALTERNATIVE INVESTOR INFORMATION
17
2. FERI Hedgefonds Investmenttag: Alternative Strategien für institutionelle Investoren
im Niedrigzinsumfeld
Mit Mitchell R. Julis von Canyon Capital Advisors aus Los Angeles konnte FERI einen der bekanntesten Manager aus dem Bereich Distressed Debt als Redner gewinnen.
Als Mitbegründer des mehrfach ausgezeichneten Canyon Value Realization Fund kann
Mitchell R. Julis auf einen Track Record von nunmehr 23 Jahren zurückblicken. Anhand
eines interessanten Beispiels einer Fristentransformation zeichnete Mitchell die Möglichkeiten im Bereich Restrukturierung von Unternehmen auf. Sein Vortragsstil lebte von der
Gelassenheit eines Profis, der schon sehr lange im Geschäft ist. So hat der Harvard-Absolvent Julis sein Handwerk bei Michael Milken gelernt, der mit Drexel Burnham Lambert
Geschichte schrieb. Heute ist Julis Mit-Inhaber eines der größten Hedgefonds weltweit.
Oktober 2013
Marcus Storr
ist Head of Hedge Funds bei FERI Trust und in
dieser Funktion verantwortlich für den Bereich
Hedgefonds inkl. Portfolio Manage­ment,
Managerselektion (Offshore und UCITS) sowie
Due Diligence, Hedge Fund Operations und
Kunden-Reporting.
Bevor er 2005 zu FERI Trust kam, arbei­tete
Marcus Storr bei Robert Flemings Ltd. (heute
Teil von JPMorgan) und bei ­Dresdner Kleinwort
Wasserstein in London. Er hat einen MasterAbschluss in „Finance/Capital ­markets and
international Management / eco­no­mics“ der
Humboldt-Universität, Berlin.
FERI Trust
ist ein unabhängiger Vermögensverwalter
für institutionelle und private Investoren im
deutschsprachigen Raum. Das Unternehmen
bietet neben maßgeschneiderten Multi-Asset-/
Multi-Manager- und Best-Partner-Lösungen
auch Expertise im ­Bereich alternativer Investments. Die von FERI Trust gemanagten Assets
belaufen sich auf 21 Milliarden Euro.
Als weiterer erfolgreicher Manager aus New York gab Anthony M. Frascella von
Aristeia International einen tieferen Einblick in die Hedgefonds-Strategie Credit Relative
Value. Mittels einzelner Fallstudien aus den Bereichen Capital Structure Arbitrage, High
Yield Long/Short sowie Junior Financial Securities zeigte Anthony die Investmentansätze
des von ihm verwalteten Aristeia International Fonds auf.
Die Tatsache, dass auf dem diesjährigen Hedgefonds Investmenttag auch kontroverse
Themen diskutiert wurden, untermauerte der Beitrag von Artur Wichmann von Credit
­Suisse Hedging Griffo aus Brasilien. Unter dem Titel: „Brazil – the end of a model“,
zeigte Artur Wichmann rigoros mittels einer umfangreichen volkswirtschaftlichen Analyse die enormen Herausforderungen auf, welche das südamerikanische Land in den nächs­
ten Jahren beeinflussen werden.
Über die Auswirkungen steigender Kapitalzuflüsse in den Emerging Markets und
den hieraus mitunter entstehenden Überbewertungen und Long/Short-Opportunitäten
hielt Sam Vecht (Head of the Emerging Markets Specialist Team im Fundamental Equity
Division von BlackRock) aus London einen ebenso fachlich relevanten wie unterhaltsamen Vortrag.
„Mich hat der 2. FERI Hedgefonds Investmenttag erneut durch eine Breite an unter­
schiedlichen Managerpersönlichkeiten und deren interessante Strategieansätze überzeugt“, kommentierte Gastgeber Marcus Storr. Mit der Implementierung dieser Veranstaltung als die zentrale jährliche Hedgefonds-Veranstaltung für Investoren in Deutschland
möchte FERI einen wertvollen Beitrag dazu leisten, Alternative Investmentstrategien verständlich und greifbar zu erörtern und zu diskutieren. „Wir haben hier sicherlich noch ein
gutes Stück Aufklärungsarbeit zu leisten“, sagte Storr. „Aber wir sind auf gutem Wege.“
Uwe Lill, GFD Finanzkommunikation
KONTAKT
Marcus Storr
FERI Trust
Tel.: +49 (0)6172 916 3714
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Internet: www.feri.de
18
Oktober 2013
ALTERNATIVE INVESTOR INFORMATION
GASTBEITRAG von Stewart Cazier, Henderson Global Investors
Provisionsverbot?
Kein Modell für Deutschland
Seit Jahresbeginn ist die Provisionsberatung in Großbritannien verboten. Es stellt sich die Frage, ob das auch ein Modell
für Deutschland sein kann. Eine kritische Würdigung von Stewart Cazier, Managing Director Distribution,
Henderson Global Investors.
Stewart Cazier
kam 2009 nach der Akquisition von New
Star zu Henderson. 2001 war er als Managing Director, verantwortlich für den
Aufbau des Retail-Geschäfts, bei New
Star eingetreten. Danach wurde er zum
Managing Director für Operations und
später Business Development ernannt.
Zuvor war er Chief Operating Officer bei
Norwich Union Investment Funds.
Henderson Global Investors
ist eine internationale Investment­
gesellschaft, deren Geschichte bis ins
Jahr 1934 zurückreicht. Henderson
konzentriert sich ausschließlich auf die
Vermögensverwaltung mit einem Angebot, das von Aktien über Anleihen und
Immobilien bis hin zu alternativen Produkten wie Beteiligungskapital (Private
Equity) und Hedgefonds reicht. Zurzeit
verwaltet Henderson ein Anlagevermögen von 79,3 Mrd. Euro und beschäftigt
weltweit 1000 Mitarbeiter, von denen
250 Investment-Profis sind.
I
m April dieses Jahres hat der Gesetzgeber hierzulande eine wichtige Weiche gestellt:
Mit dem Honoraranlageberatungsgesetz wurde die Honorarberatung klar definiert. Das
zum einen. Zum anderen wurde damit implizit auch ein gleichberechtigtes Nebeneinander der Honorar- und der Provisionsberatung und ein fairer Wettbewerb zwischen beiden
ausgesprochen. Das Gesetz soll die Transparenz bei beiden Vertriebsformen im Sinne
des Anlegerschutzes erhöhen und formuliert eine strikte Trennung von Provisions- und
Honorarberatern. Ein Berater muss sich in Deutschland entscheiden, ob er ausschließlich
als Honorar- oder als Provisionsberater agieren will.
Manch einer mag sich allerdings fragen, warum die Provisionsberatung nicht ganz
verboten wurde. Ganz neu wäre das nicht. In Großbritannien traten Ende 2012 neue Regelungen unter der Überschrift „Retail Distribution Review“ (RDR) in Kraft, die genau das
beinhalten. Ein Verbot der Provisionsberatung zugunsten der Honorarberatung. Es sollte
der Startschuss für einen radikalen Wandel in der britischen Finanzdienstleistungsbranche
sein.
Im Kern ging es der britischen Finanzaufsicht, der Financial Services Authority (FSA),
darum, die Preise von Investmentprodukten und -dienstleistungen im Interesse der Anleger zu trennen und so mehr Transparenz zu schaffen. Insbesondere das Verbot versteckter
Provisionen für Beratungsleistungen sollte dafür sorgen, dass Anleger genau erkennen
können, was sie an Beratungshonoraren und an Gebühren bezahlen. Es stellt sich also die
Frage, welche Erfahrungen die Finanzbranche auf der Insel seither damit gemacht hat.
Und ob das ein Modell für Deutschland ist.
Weniger Beratung für Kleinanleger
In einigen Bereichen hat die Umstellung auf Honorarberatung zu spürbaren Veränderungen geführt. So hat der britische Bankenverband BBA festgestellt, dass die Masse
der Kleinanleger heute weniger Beratung erhält als vor RDR. Barclays oder die Lloyds
Banking Group zum Beispiel verzichten inzwischen ganz darauf, am Massenmarkt Beratung anzubieten. Andere Kreditinstitute haben ihr Angebot stark eingeschränkt. Und Honorarberatung, das zeigte sich seit der RDR-Einführung auch, führt dazu, dass vor allem
vermögendere Kunden von Beratern umworben werden.
Aber die FSA wollte mit den Änderungen auch eine objektivere und unabhängige Beratung erreichen und die Professionalität der Branche verbessern. Sie erhöhte die Qualifikationsanforderungen an Berater und machte eine regelmäßige berufliche Fortbildung zur
Bedingung, den Beruf weiterhin ausüben zu dürfen. Heute mögen zwar weniger Kunden
von weniger Beratern betreut werden, aber wer bereit ist, sich Beratung etwas kosten zu
lassen, kann unter Finanzexperten wählen, die besser qualifiziert sind als je zuvor.
Interessant ist auch zu sehen, wie schwer sich britische Anleger damit tun, bei der
Beratung gegen Honorar neue Zahlungsmodelle zu akzeptieren. Das Marktforschungs­
institut Opinium führte im Februar 2013 eine Umfrage unter 204 Finanzberatern durch.
Das ­Ergebnis: Die meisten Kunden wählten von den drei angebotenen Optionen – Fest­
honorar, Stundensatz, Prozentsatz des verwalteten Vermögens – die Dritte. Sie ist dem
alten M
­ odell aus der Zeit vor RDR nicht unähnlich, wenngleich die Gebühren jetzt nicht
mehr im Kleingedruckten versteckt sind.
ALTERNATIVE INVESTOR INFORMATION
19
Oktober 2013
Verstärkter Einsatz passiver Produkte
Aber auch bei den Anbietern hat sich etwas verändert. Fondsgesellschaften zum Beispiel
haben im Zuge von RDR eine Fülle neuer Anteilsklassen auf den Markt gebracht. Zum
Teil wurden diese neu aufgelegt, zum Teil umbenannt. Berater wiederum setzen verstärkt
auf Musterportfolios, statt auf Dachfonds. Diese und neue Versionen von Mixed-AssetFonds legen den Fokus meist auf niedrige Kosten. Das hat dazu geführt, dass vermehrt
passive Produkte und Exchange Traded Funds als Bestandteile von Anlagevehikeln eingesetzt werden. Zudem haben Produkte, die auf das Risikoprofil abstellen, an Beliebtheit
gewonnen.
Kontroverser ist die Entwicklung bei den Fondsplattformen. Diese haben Anlegern
bisher oft Rabatte auf ihre Gebühren – verpackt in den jährlichen Managementgebühren
der Fondsgesellschaften – eingeräumt. Ab April 2014 wird das nicht mehr möglich sein.
Die Plattformen müssen dann Verwaltungsgebühren berechnen, und sie fangen schon jetzt
an, ihre Marktmacht auszuspielen, um den Fondsgesellschaften Sonderkonditionen zu
entlocken. Eine Folge davon könnte sein, dass Fonds mit hohem Anlagevolumen ihr Gewicht einsetzen, um sich Kostenvorteile zu verschaffen und so am Markt besser sichtbar
zu werden. Auf diese Weise könnte ein einfacher Zugang zu manchen Fonds mit vielleicht
besserer Wertentwicklung verhindert werden.
Neuregelung in Deutschland bringt auch Nachteile
Da bisher erst Daten für sieben oder acht Monate vorliegen, ist der Zeitraum für eine
abschließende Beurteilung noch zu kurz. Einige Befürchtungen aber haben sich in Großbritannien als europäischem Musterfall nicht bewahrheitet. Die meisten Berater sind mit
den Veränderungen gut zurechtgekommen und RDR hat die Fonds zu organisatorischen
Verbesserungen veranlasst, was nicht unbedingt ein Nachteil ist.
Auf Basis dieser Erfahrungen ist aber auch klar, dass das Konzept der Koexistent von Provisions- und Honorarberatung für Deutschland als besser geeignet erscheint.
Schließlich ist die Ausgangslage hierzulande eine andere. Insgesamt ist der Anteil freier Berater – gemessen am verwalteten Vermögen – deutlich geringer als in Großbritannien. Und in Deutschland wird der Vertrieb nach wie vor von den großen Vertriebsnetzen
der Banken und Versicherer dominiert. Für diese Vertriebswege stellt sich die Frage der
Honorar­beratung eher nicht.
für Kleinanleger ist Honorarberatung teuer
Die neue Regelung in Deutschland hat für die Kunden nicht nur Vorteile. Der Anleger
kann zwar wählen, wie er die Leistung seines Beraters vergüten möchte. Aber er darf
selbst auf eigenen Wunsch mit einem Honorarberater keine Provisionsberatung vereinbaren. So kann es sein, dass er mehrere Berater, also auch Provisionsberater, zu Rate ziehen muss. Zudem ist Honorarberatung, das zeigt das Beispiel Großbritanniens, für viele
Kleinanleger oft zu teuer. Bei der Provisionsberatung hingegen zahlt, wer wenig anlegt,
auch wenig Provision.
Insofern könnte die Einführung des Provisionsverbots hierzulande auch manchen Vorteil haben. Ganz auszuschließen ist es nicht. Im Herbst dieses Jahres wird das
Europäische Parlament über MiFID II entscheiden. Und sollte es dann zu einem Provisionsverbot auf europäischer Ebene kommen, dann gibt es schon jetzt Anzeichen dafür,
dass der deutsche Gesetzgeber nachziehen würde.
Allerdings würde ein solcher Schritt dem politischen Ziel, dass die gesamte Bevölkerung
privat für das Alter vorsorgen soll, entgegenstehen. Zumindest bis zu MiFID II, vielleicht
aber auch darüber hinaus, hat RDR für Deutschland deshalb wenig Relevanz. Vorerst
bleibt die deutsche Finanzaufsicht dabei, den Schwerpunkt auf den Verbraucherschutz zu
legen, statt auf ein Verbot von Provisionen.
KONTAKT
Daniela Brogt
Henderson Global Investors
Tel.: +49 (0)69 / 86003 120
E-Mail: [email protected]
Internet: www.henderson.com
20
Oktober 2013
ALTERNATIVE INVESTOR INFORMATION
GASTBEITRAG von Klaus Secker, DGR Grundstücksverwaltungsgesellschaft mbH
Erbbaugrundstücke sind
die ideale Sachwertanlage
Investments, die auf dem Erbbaurecht basieren, sind sowohl für institutionelle Immobilienhalter interessant als auch für
Kapitalanleger. An solche Grundstücke heranzukommen ist allerdings nicht einfach. Kirchen und andere Bestandshalter
verkaufen nur selten. Es gibt jedoch die Möglichkeit, selber solche Grundstücke zu schaffen.
A
bseits der Renten- und Aktienmärkte bieten sich, der markowitzschen Portfolio­
theorie folgend, Sachwerte von jeher als Stabilisatoren für das Portfolio an. Die
Investition in ein physisch vorhandenes Gut gilt als rentabel (Erträge + Wertsteigerung), sicher, inflationsgeschützt und korreliert kaum mit der Entwicklung an den
Aktien- und Rentenmärkten. In Zeiten turbulenter Kapitalmärkten stehen Sachwerte
besonders hoch im Kurs. Außer in Handelsschiffe wird so ziemlich in alle Assetklassen
investiert, allen voran in Immobilien. Folge: Die Preise haben – zumindest in den guten
Lagen – in den letzten Jahren deutlich angezogen. Die Bundesbank hat bei Eigentumswohnungen in den sieben größten deutschen Städten allein im Jahr 2012 eine Preissteigerung
um 11% festgestellt. Der Preisindex für den Neubau von Mehrfamilienhäusern ist dem
Statistischen Bundesamt zufolge von 2006 bis 2012 um rund 21% gestiegen.
Aus Kapitalanlagegesichtspunkten ist – für sich betrachtet – das Grundstück im Gegensatz zu den Gebäuden die werthaltigere Investition. Denn die klassischen Immobilienrisiken wie das Mietausfallrisiko sowie die Modernisierungs- und Instandhaltungskosten
betreffen ausschließlich die Gebäude, nicht das Grundstück. Letzten Endes ist es immer
das Grundstück, das den Wert einer Immobilie nicht nur hält, sondern über die Zeit auch
steigert – im Durchschnitt 6,4% pro Jahr.
Auch wenn die Preise für Immobilien seit Ausbruch der globalen Wirtschafts- und Finanzkrise stark gestiegen sind, so darf unterstellt werden, dass der Wert für das bebaute
Grundstück daran einen überproportionalen Anteil hat.
Klaus Secker
verfügt über langjährige Erfahrung im Versicherungs- und Immobilienbereich. Seit 2008 hat
er sich auf die Bewertung und Neubildung von
Erbbaugrundstücken spezialisiert und gründete
mit Partnern aus dem Finanzdienstleistungsbereich die DGR - Grundstücksverwaltungs
GmbH.
DGR Grundstücksverwaltungs GmbH
mit Sitz in Ahrensburg bei Hamburg ist als innovativer Finanzdienstleister in der Immobilienwirtschaft tätig und hat sich auf die Konzeption
von Erbbaugrundstücks-Investments sowie die
Akquisition und Verwaltung von Erbbaugrundstücken spezialisiert.
Die DGR bietet privaten, institutionellen und
kommunalen Immobilienhaltern, Portfoliohändlern, Fondsgesellschaften sowie Projektentwicklern Lösungswege, um Kapital aus Grundbesitz
zu generieren.
Wertentwicklung der Bodenpreise
Euro
1500
Wertentwicklung der Bodenpreise von 1962 – 2011
ø 6,4% p.a.
1300
1100
900
700
500
300
100
Einmal-Effekt Deutsche Wiedervereinigung
Inflationsentwicklung on 1962 – 2011
ø 2,8% p.a.
1962 – 2011
Trotzdem sind Grundstücke als Kapitalanlagen bei Investoren nicht besonders weit
verbreitet. Dabei hat diese Anlageklasse eine jahrhundertelange Tradition. Kirchliche Einrichtungen und Kommunen halten von jeher Grundstücke, auf denen sie ein Erbbaurecht
vergeben und welches ihnen damit sehr gut planbare und stabile Cashflows beschert –
­gesetzlich normiert und inflationsgeschützt.
Im Erbbaurechtsmodell werden Immobilien rechtlich in das Grundstück einerseits und
das Gebäude andererseits getrennt und können danach vollkommen unabhängig voneinander vermarktet werden.
ALTERNATIVE INVESTOR INFORMATION
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Das Erbbaurecht ist ein dingliches Recht, welches dem Erbbaurechtsnehmer (= Gebäudeeigentümer) das Recht zuspricht, auf einem fremden Grundstück ein Bauwerk zu
errichten bzw. zu besitzen. Dafür zahlt der Erbbaurechtsnehmer dem Erbbaurechtsgeber
(= Grundstückseigentümer) eine Nutzungsgebühr, den sogenannten Erbbauzins.
Das Erbbaurecht wird in zwei Grundbüchern erfasst, zum einen erstrangig in der
zweiten Abteilung im Grundbuch des belasteten Grundstücks (Grundstücksgrundbuch)
und zum anderen im sogenannten Erbbaugrundbuch, ebenfalls im ersten Rang. Somit
ist geregelt, dass auch ein neuer Gebäudeeigentümer in die Zinszahlungspflicht eintritt.
Das Erbbaurecht kann als grundstücksgleiches Recht vererbt, veräußert, verschenkt und
belastet werden.
Das führt zu einer Win-win-Situation. Der Eigentümer des Gebäudes verringert beim
Kauf einer Immobilie seinen finanziellen Aufwand, da das Grundstück nicht mitfinanziert
werden muss. Ebenso können Bestandshalter durch einen nachträglichen Grundstücksverkauf mittels Erbbaurechtsbestellung Kapital generieren – zum Beispiel für notwendige
Sanierungsmaßnahmen oder Modernisierungen, die wiederum den Wert der Gebäude
steigern. Der Grundstückseigentümer/Investor erhält einen sehr stabilen und langfristigen Cashflow, den Erbbauzins. Dieser bemisst sich in der Regel am Wert des Bodens.
Der Erbbauzins ist indexiert. Das heißt, er ist an den Verbraucherpreisindex gekoppelt
– mit steigender Inflation steigt auch der Zinssatz, sodass man hier von einer Realverzinsung sprechen kann. Die Anpassung an die Inflation ist vertraglich geregelt und wird
bei Wohnimmo­bilien in der Regel alle drei Jahre vorgenommen, bei Gewerbeimmobilien
sind die Intervalle kürzer. Somit ist ein laufender Inflationsschutz impliziert.
Darüber hinaus muss der Investor bei Erbbaugrundstücken nicht mit den üblichen Immobilienrisiken wie Mietausfall oder Instandhaltungskosten rechnen. Selbst
Gebäudeversicherungen, die Grundsteuer und sonstige öffentliche Abgaben trägt der
Gebäude­eigentümer. Durch die lange Laufzeit eines Erbbaurechtsvertrages – in der Regel
99 Jahre – erhalten alle Parteien Planungssicherheit. Nach Ablauf des Erbbaurechts kann
dieses entweder verlängert werden oder der Grundstückseigentümer kauft das Gebäude,
wobei er sich an dem dann aktuellen Verkehrswert orientiert.
Sollte der Gebäudeeigentümer Insolvenz anmelden, beziehungsweise mit der Erbbauzinszahlung in Höhe mindestens zweier Jahresbeiträge in Verzug sein, kann der Heimfall
durch den Grundstückseigentümer betrieben werden. Dabei wird der Grundstückseigentümer das Gebäude verwerten, um seine Ansprüche zu decken und als Entschädigung den
Verkehrswert des Gebäudes mit einem Abschlag zahlen (je nach Erbbaurechtsvertrag).
Der größte Haken ist die geringe Verfügbarkeit von Erbbaugrundstücken. Wer Erbbaugrundstücke als Kapitalanlage im Portfolio hat, der trennt sich in der Regel kaum von
ihnen, weshalb Erbbaugrundstücke selten gehandelt werden. Daher generieren Spezia­lis­
ten dieses Asset selbst, indem sie Vollimmobilien in Grundstück und Gebäude aufspalten
und getrennt vermarkten. Die DGR-Deutsche Grundstücksverwaltungs GmbH räumt dem
Erbbauberechtigten auf Wunsch das vertragliche Recht ein, dass das Grundstück nach
einer fest definierten Laufzeit zu einem fest definierten Preis zurückgekauft werden kann;
etwa wenn der Eigentümer der Gebäude das Objekt nach 10 Jahren als Vollimmobilie
wieder veräußern möchte. Erbbaugrundstücke als Kapitalanlage müssen bestimmte Inves­
titionskriterien erfüllen: Die Werthaltigkeit der Aufbauten auf dem Grundstück muss in
einem vernünftigen Verhältnis zum aktuellen oder möglichen Mietertrag und dem Jahreserbbauzins stehen. Im aktuellen Zinsumfeld bieten Grundstücksinvestitionen dieser Art
stabile Cashflows und attraktive Renditen von rund 4 bis 4,5% pro Jahr. Stresstests zeigen,
dass eine Erbbaugrundstücksinvestition selbst unter Worst-Case-Szenarien (Grundstückswert nach 30 Jahren: 0,00 Euro) noch rund 3% Rendite erwirtschaften.
Investoren können sich nach ihren eigenen Investitionskriterien ein oder mehrere
Erbbaugrundstücke zusammenstellen. Der Verwaltungsaufwand ist verhältnismäßig gering und kann auf Wunsch auch an Dritte vergeben werden. Aber auch strukturierte Poolinglösungen, sogenannte Club Deals, sind denkbar. Dabei investieren mehrere Investoren
in eine neu gegründete Gesellschaft, die wiederum ein Grundstücksportfolio kauft und
hält. Ein Blick in die Nische „Kapitalanlagen auf Basis des Erbbaurechtes“ kann sich für
Investoren mit konservativem Anlageansatz im aktuellen Zinsumfeld also lohnen.
KONTAKT
Klaus Secker
DGR Grundstücksverwaltungs GmbH
Tel.: +49 (0)4102 2000-190
E-Mail: [email protected]
Internet: www.dgr-erbpacht.de
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Oktober 2013
ALTERNATIVE INVESTOR INFORMATION
GASTBEITRAG von Dr. Dirk Baldeweg, Buss capital
Stabile Kisten für Institutionelle
Ein Pensionsfonds kauft eine ganze Leasinggesellschaft. Ein US-Investor sichert sich ein großes Container-Portfolio.
Während Container-Investments in Deutschland eher für Privatanleger strukturiert werden, haben international Institutionelle die Nase vorn. Dr. Dirk Baldeweg, geschäftsführender Gesellschafter des Container-Spezialisten Buss Capital,
erklärt was Profi-Anleger an den bunten Boxen schätzen – und worauf sie achten sollten.
R
und 300.000 kanadische Lehrer verlassen sich bei ihrer Alterssicherung seit einigen Monaten auch auf Container. Mitte Januar kaufte sich der „Ontario Teachers‘
Pension Plan“ die Leasinggesellschaft SeaCube. Mit rund 930.000 TEU (Twentyfoot Equivalent Unit, Standardcontainer) verwalteter Container ist SeaCube der sechstgrößte Containervermieter der Welt. Zwei Wochen zuvor sicherte sich eine Tochterfirma
des US-Investors Lindsay Goldberg das Portfolio der beiden Buss-Global-Fonds 2 und 3.
Mit rund 275.000 Containern und einem Transaktionsvolumen von rund 410 Millionen
US-Dollar war das unserer Kenntnis nach der größte Fondscontainerverkauf aller Zeiten.
Was macht Container so attraktiv für Institutionelle? Container sind einfache Stahl­
kisten, die schnell hergestellt sind. Genau deshalb eignen sie sich gut für Investoren, die
auf Sachwerte mit mittlerem bis langfristigem Investitionshorizont setzen. Denn Container werden erst dann bestellt, wenn der Bedarf konkret abzusehen ist. Gleichzeitig gehen
permanent ältere Boxen aus dem Markt – der deshalb rasch auf Nachfrageänderungen reagieren kann. Das hat sich zum Beispiel im Jahr 2009 gezeigt, als der Containerumschlag
zurückging. Während die Containerschifffahrt bis heute unter Überkapazitäten leidet, hat
der Containermarkt rasch reagiert. Bis heute profitiert der Markt sogar von den finanziellen Problemen vieler Reedereien: Sie mieten lieber Container, als sie selbst zu kaufen.
Der Trend geht zum Leasing.
Dr. Dirk Baldeweg
ist seit 2005 geschäftsführender Gesellschafter
von Buss Capital. Zuvor war der promovierte
Wirtschaftsingenieur als Unternehmensberater
tätig – unter anderem bei Price Waterhouse
und seiner eigenen Unternehmensberatung
ConsultingContor, mit der er unter anderem
Buss Capital beriet.
Buss Capital
ist ein Containerfinanzierer und Fondshaus mit
den Schwerpunkten Schifffahrt, Logistik und
Immobilien. Bislang hat Buss Capital 37 Fonds
und Direktinvestments aufgelegt, in die etwa
27.500 Investoren rund 860 Millionen Euro investiert haben. Das Gesamtinvestitionsvolumen
beläuft sich auf rund 2,3 Milliarden Euro. Buss
Capital hat seinen Hauptsitz in Hamburg und
Tochterfirmen in Singapur. Das Haus gehört zur
1920 gegründeten Hamburger Buss-Gruppe.
Dazu kommt: Container sind sehr wertstabil. Sie bestehen zu vier Fünfteln aus ­einer
Stahl-Legierung, die sie sehr widerstandsfähig macht. Standardcontainer werden gut 12
Jahre in der internationalen Transportlogistik eingesetzt. Anschließend werden sie einzeln
in den Container-Zweitmarkt verkauft – und das immerhin noch für rund die Hälfte ihres
Neupreises. In ihrem zweiten Leben dienen die Boxen dann als Baucontainer oder als
stabile Einwegverpackung für Transporte in entlegene Gebiete, für die sich neue Container nicht lohnen würden, weil man sie leer über Land zurücktransportieren müsste. Dazu
kommt: Container-Eigentümer müssen sich kaum Gedanken über den Fortschritt machen.
Die Kisten sind technisch seit Jahren fast unverändert geblieben. Zwar gibt es immer mal
wieder technische Innovationen wie etwa faltbare Container, die als „Neuheit“ vorgestellt
werden, oder kürzlich zwei Zwanzigfüßer, die sich zu einem Vierzigfüßer koppeln lassen.
Das sind aber Exoten ohne Chance, sich auf breiter Basis durchzusetzen. Denn die Kosten
für solche Sonderlösungen sind weit höher, als die im normalen Betrieb möglichen positiven wirtschaftlichen Effekte.
Weiterer Vorteil: die Möglichkeit zur breiten Streuung. Professionelle Fondsmanager
stellen Containerportfolios mit mehreren Hunderttausend einzelnen Containern zusammen und achten darauf, eine breite Mischung von Containertypen, Altersklassen, Mietern und Mietverträgen zu erreichen. Im Idealfall ist so ein Containerportfolio ein Abbild
der Weltcontainerflotte – mit zum Teil mehreren Hundert Mietern. Ausfälle können so
ausgeglichen werden. Das Ergebnis: Investments mit zuverlässigen Einnahmen, kontinu-
ALTERNATIVE INVESTOR INFORMATION
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Oktober 2013
ierlicher Performance und Wachstumschancen – so fasst der kanadische Pensionsfonds
Ontario Teachers‘ Pension Plan, die Vorteile des Containerleasings zusammen.
Wie kommt der Container ins professionelle Portfolio? Grundsätzlich gibt es für institutionelle Anleger drei Möglichkeiten, in Container zu investieren: Sie können Anteile an
Containerleasinggesellschaften erwerben, sie können von Containerleasinggesellschaften
begebene Anleihen erwerben, oder sie können direkt in Containerportfolios investieren.
Der kanadische Pensionsfonds Ontario Teachers’ Pension Plan hat den ersten Weg gewählt: Er hat vor Kurzem die Leasinggesellschaft SeaCube gekauft. Die Kanadier folgten
damit dem Beispiel einiger großer Private-Equity-Gesellschaften wie Kelso, Warburg
Pincus oder Vestar Capital Partners, die ebenfalls Containerleasinggesellschaften übernommen haben. Dieser Weg steht letztlich nur großen Investoren offen, denn die Transaktionsvolumina liegen schnell über einer halben Milliarde US-Dollar. Zudem kauft sich der
jeweilige Investor in ein operatives Unternehmen ein – mit den dafür typischen Risiken.
Diese Form der Investition ist damit im Grundsatz vergleichsweise risikobehaftet, potenziell aber recht ertragreich. Ähnlich sieht es aus, wenn der institutionelle Investor sich
Teile von Containervermietern kauft – etwa über Aktien. Dann kommt zu den operativen
Risiken die zusätzliche Volatilität, die eine Börsennotierung mit sich bringt.
Die Investition in Anleihen ist demgegenüber sehr risikoarm und auch mit geringeren
Investitionssummen möglich. Typischerweise strukturieren große Containerleasinggesellschaften ihre langfristige Darlehensfinanzierung über besicherte Anleihen. Diese werden
im amerikanischen Kapitalmarkt bei institutionellen Investoren platziert. Die Sicherheit
dieser zuletzt in der Regel mit einem Rating von „A-“ versehenen Anleihen ist hoch: Auch
in der Finanzkrise im Jahr 2009 gab es keinen einzigen Ausfall. Entsprechend niedrig ist
die erzielbare Rendite. Bei den letzten Emissionen lag sie bei rund 3%. Von diesem niedrigen Zinsniveau profitieren die Containerleasinggesellschaften und deren Kunden, weil
ihre Zinslast entsprechend sinkt.
Die dritte Option ist, Eigenkapital in ein Containerportfolio zu investieren. Dies ist
vom Risiko-Rendite-Profil die in vielen Fällen attraktivste Variante. Allerdings ist der
Zugang zu entsprechenden Transaktionen begrenzt. Containerleasinggesellschaften, die
börsennotiert sind oder deren Eigentümer eine Börsennotierung anstrebt, sind aktuell besonders interessiert, ihren eigenen Umsatz möglichst stark auszuweiten. Diese Fokus­
sierung auf „Top Line Growth“ führt dazu, dass die Containerleasinggesellschaften ihre
Container lieber selbst finanzieren und nicht am Finanzierungsmarkt anbieten. Aber
auch ohne Börsenambitionen stellen Containerleasinggesellschaften kaum Container für
Direkt­investitionen zur Verfügung, wenn der Gesellschafter dieses Leasingunternehmens
selber ein institutioneller Anleger ist, der sein Kapital arbeiten lassen möchte. Es verbleibt
somit eine kleine Anzahl geeigneter Quellen für direkte Investitionen in Container.
Wie bei anderen Investitionen gilt: Container-Investments erfordern ein erhebliches
Know-how. Verträge mit Containerleasinggesellschaften müssen ausgehandelt, mögliche
Containerinvestitionen begutachtet, fortlaufend muss die wirtschaftliche Entwicklung der
Container überwacht und bei einem Exit muss ein möglichst effizienter Verkaufsprozess
durchgeführt werden. Es ist daher sinnvoll, entsprechende Investitionen nur gemeinsam
mit einem erfahrenen Assetmanager umzusetzen, die über einen aussagefähigen TrackRecord und einen nachweisbaren Zugang zu geeigneten Transaktionen verfügt.
KONTAKT
Dr. Dirk Baldeweg
Buss Capital GmbH & Co. KG
Tel.: +49 (0)40 3198-1640
E-Mail: [email protected]
Internet: www.buss-capital.de
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ALTERNATIVE INVESTOR INFORMATION
PRODUKTCHECK Pioneer Investments Discount Balanced
Rendite mit Discount
Die Turbulenzen an den Kapitalmärkten haben das Interesse an Finanzprodukten gesteigert, die ein definiertes Chance-­
Risiko-Profil besitzen. Zu den beliebtesten Strukturen am Zertifikatemarkt gehören Discount-Zertifikate – unabhängig
von der Angst vor dem Emittentenrisiko. Sie haben sich als ein wichtiger Baustein der Anlagestrategie in den Portfolios
von p
­ rivaten und auch institutionellen Investoren etabliert. Die Investoren schätzen das einfache Auszahlungsprofil und die
­verständliche Produktstruktur.
D
ie Funktionsweise eines Discount-Zertifikats ist recht einfach zu verstehen: Ein
Anleger erwirbt ein Discount-Zertifikat auf einen Index oder eine Aktie mit einem
Abschlag (Discount) gegenüber dem aktuellen Kursniveau. Der Emittent des Zertifikats zahlt dem Anleger am Ende der Laufzeit den aktuellen Indexstand bzw. Aktienkurs unter Berücksichtigung des Bezugsverhältnisses in Euro aus, allerdings nur bis zu
einem festgelegten Höchstbetrag (Cap). Aufgrund dieses Caps profitieren Anleger nicht
von einem Anstieg über den Auszahlungshöchstbetrag hinaus. Daraus ergibt sich, dass
Discountstrukturen von leicht positiven, seitwärts gerichteten oder auch leicht fallenden
Aktienmärkten profitieren.
Dr. Armin Schmitz ist Redakteur der
Frankfurter Börsen-Zeitung und ein
ausgewiesener Kenner der Derivate- und
Hedgefonds-Branche. In jeder Ausgabe von
Alternative News untersucht er AlternativeInvestment-Produkte auf Herz und Nieren.
In einer Phase mit Niedrigzinsen eignen sich die Rabattpapiere auf der einen Seite als
Anleiheersatz, der bei einem begrenzten Risiko höhere Renditen als Anleihen mit vergleichbarer Laufzeit erzielt. Auf der anderen Seite partizipieren die Anleger an der Performance eines Basiswerts bei reduziertem Risiko. Discountpapiere sind mit einer Stillhalterfunktion bzw. Verkäuferposition einer Kaufoption an den Optionsmärkten vergleichbar.
Vor dem Krisenjahr 2008 gab es eine Reihe von Fonds, die wegen des definierten
Chance-Risiko-Profils ausschließlich oder zur Depotbeimischung in Discount-Zertifikate
investierten. Nach der Insolvenz der US-Investmentbank Lehman Brothers, die auch als
Emittent von Zertifikaten sehr aktiv war, scheuen die Investoren allerdings das Emitten­
ten­risiko der Anbieter. Sofern die Kapitalanlagegesellschaften diese Fonds nicht aufgrund
massiver Anteilsrückgaben geschlossen haben, werden die Discountstrukturen heute mithilfe von Derivaten nachgebildet.
Recht erfolgreich mit dem Einsatz von Discountstrukturen ist der Investments Discount Balanced Fonds von Pioneer (DE0007012700). Dieser Mischfonds verfolgt eine
kombinierte Strategie, bei der Fondsmanager Herbert Ruf defensiv in Euro-Staats- und
Unternehmensanleihen mit hoher Bonität sowie in Genussscheine investiert. Um dem
Portfolio den gewünschten Renditekick zu geben, investiert Ruf über Exchange Traded
Funds (ETF), Futures oder Einzeltitel in den Aktienmarkt. Hierauf werden überwiegend
Discountstrategien angewendet – über besagten Kauf des Basisinstruments wie beispielsweise einen Indexfonds oder einen Future auf den DAX oder auch den Euro STOXX 50
sowie dem gleichzeitigen Verkauf der Optionen. Damit umgeht Ruf das Emittentenrisiko
eines Discount-Zertifikats.
Der Fondsmanager präferiert Laufzeiten von drei bzw. sechs Monaten bei den Optionen oder den nächstfolgenden Future-Laufzeiten und wählt eher defensive Basispreise
für die Optio­nen aus. Sie befinden sich rund 10% unter dem aktuellen Indexniveau.
Das Portfolio ist sehr konservativ aufgestellt. Aktuell liegt der Schwerpunkt mit einem
Anteil von fast 50% bei Anleihen. Über Indexfonds sind 16% des Anlagevermögens von
aktuell rund 660 Millionen Euro in den DAX investiert, ein Anteil von 7% in den Euro
STOXX 50. Die Volatilität konnte Fondsmanager Ruf durch seine Strategie auf 4,6%
drücken. Die Sharpe Ratio beträgt 1,16.
Mit dieser Strategie ist Ruf, der eine Investmenterfahrung von zwanzig Jahren besitzt,
in den vergangenen Jahren recht erfolgreich gewesen. Der von Morningstar mit der zweitbesten Zahl von 4 Sternen ausgezeichnete Fonds verzeichnete in den vergangenen fünf
Jahren eine Rendite von 3,5% jährlich. Den Turbulenzen des Jahres 2008 konnte er sich
allerdings nicht entziehen und musste Verluste von etwas mehr als 12% hinnehmen. Im
25
ALTERNATIVE INVESTOR INFORMATION
Oktober 2013
Pioneer Investments Discount Balanced Performance seit Auflegung
70
Fonds-Daten*
Ende:
27.09.2013
ISIN: 65
Fondsvolumen:
60
03.06.2002
153,4 Mio. EUR
Fondskosten TER:
55
50
DE0007012700
START:
Start:
03.06.2002
1,38%
Wertzuwachs 5 Jahre:
3,5% p.a.
Wertzuwachs 3 Jahre:
5,9% p.a.
Sharpe Ratio:
Volatilität:
* per 31.08.2013
2002 – 2013
Drei-Jahreszeitraum liegt hingegen eine Wertsteigerung von 5,9% jährlich vor. Damit war
der Fonds rund drei Prozentpunkte besser als der Durchschnitt der Produkte innerhalb der
Kategorie „Mischfonds Euro ausgewogen“.
In den zurückliegenden zwölf Monaten konnte sich der Fonds dank des positiven
Markt­umfelds um rund 6% verbessern. Die Leistung des konservativen Mischfonds hat
allerdings ihren Preis. Die Gesamtkostenquote liegt gemäß der Angaben von Morningstar
bei 1,38%. Eine leistungsabhängige Gebühr wird nicht erhoben.
Das Chance-Risiko-Profil des Pioneer Investments Discount Balanced ähnelt dem
von Staatsanleihen. Aufgrund der niedrigen Volatilität eignet sich der Fonds als Basis­
investment, das die Volatilität des Gesamtportfolios senken kann.
alternative invest
DAS MAGA
ZIN
FÜR PROF
ESSI
ONELLE A
NLEGER
N AC H H A LT I G E
OKTOBER
or information
– GEGRÜN
D
ET 2010
2013
AUSGABE
10
I N V E S TM E N T S
RISIKO NACHHALTI
REDUZIEREN G
Foto: istockphoto.de
Ökologische, soziale
und Corporate-Gov
ernance-Aspekte gewinne
entscheidungen an
Bedeutung. ALTERN
n bei AnlageATIVE INVESTOR
INFORMATION hat
wie institutionelle Investor
nachgefragt,
en diese Kriterien nutzen
können.
Liebe Leser,
04 TITEL Hedgewor
k Nachhaltigkeit:
„Covering ESG issues
Murielle Villemin,
is increasingly important
Generali Investments
Europe, Paris |
for institutional investors“,
08 TITEL „Nachhaltige
07 Marktüberblick
Interview mit Franca
Rendite und aktives
Absolut Research:
Perin und
Risikomanagement
Investments, und
UCITS Alternative
im Portfolio durch
Aldo Bonati, ECPI
Strategy Fonds |
Einbindung von
Group | 10 TITEL
12 News Übernahme
ESG-Faktoren” von
„Wer finanziert die
Luan Steinhilber,
: BNPPRE schluckt
Energiewende?“
Miller/Howard
iii-Investments |
von David Krüger,
Ausgezeichnete
Immobilien: Neues
Deloitte, und Reinhard
Arbeiten im Bereich
Standort-Scoring
Alternative Investments
Liebing, ARAT |
Hedgefonds sind
für Wohnimmobilien
| 13 News BVI-Statistik
wieder gefragt |
| BAI Wissenscha
Anlagedruck: Mittelstand
: Spezialfonds weiter
ftspreis 2013:
Credit Suisse |
mit starken Zuflüssen
hortet Liquidität
16 2. FERI Hedgefon
| 14 Marktberi
| Strategie:
ds Investmen
cht „AIFMD endlich
„Provisionsverbot?
ttag „Wichtige Aufklärungs
verabschiedet“ von
Kein Modell für Deutschland
arbeit für Hedgefonds
Nils Beitlich,
“ von Stewart Cazier,
sind die ideale Sachwertan
in Deutschland“
Henderson Global
lage“ von Klaus Secker,
| 18 Gastbeitra
Investors | 20
g
Dr. Dirk Baldeweg,
DGR Grundstücks
Gastbeitrag Immobilien:
Buss Capital | 24
verwaltung | 22
„Erbbaugrundstücke
Gastbeitrag Container:
Produktcheck
Fonds der letzten
Pioneer Discount
„Stabile Kisten für
12 Monate + Neu
Balanced | 26
Institutionelle“ von
emissionen | 27
Top-3-UCITS-Fonds
Termine 110. Hedgework
Die besten Global-Macr
– 5.11.2013 | Lesetipp:
o-UCITS„Alles Gold der Welt“
von Daniel D. Eckert
Powered by Hedgework
| Schutzgebüh
r: 5,90 Euro
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1,16
4,6%
26
Oktober 2013
ALTERNATIVE INVESTOR INFORMATION
UCITS HFS INDEX SERIES
Top-3-UCITS-Fonds
Der Schweizer Finanzdienstleister 2n20.com listet alle zugelassenen UCITS-III-konformen Hedgefonds und konstruiert
damit handelbare Indizes. Auf dieser Seite finden Sie die aktuell besten UCITS-Fonds einer ausgewählten Strategie im
Vergleich zu ihrer Peer Group sowie die Liste mit den wichtigsten Neuemissionen.
114,0
Der UCITS HFS
Index Global Macro
aus dem Hause
2n20.com setzt sich
ausschließlich aus
UCITS-III-Hedgefonds
zusammen. Er hat in
den letzten 12 Monaten 5,41% zugelegt
(siehe Chart). Die TopPerformer für diesen
Zeitraum liegen sehr
deutlich darüber (siehe
Tabelle unten).
Die aktuelle
Performance der
UCITS HFS Indizes
finden Sie unter:
www.ucitsindex.com
113,0
Stand 30.08.13:
110,46
112,0
111,0
110,0
109,0
108,0
107,0
Start 31.08.12:
104,79
106,0
105,0
104,0
Global Macro: Die besten UCITS-Hedgefonds der letzten 12 Monate
Die Top-Performer
Performance UCITS-Hedgefonds
Fondsanbieter
Region
Strategie
53,41%
H2O Patrimone
H2O Asset Management Bruno Crastes, Vincent Chailley
Manager
€ 34,32
23.08.10
Global
Global Macro daily
France
50,74%
JABCAP Global Balanced Fund
Jabre Capital Partners € 28,20
16.08.10
Global
Global Macro daily
Luxembourg
45,11%
H2O Vivace
H2O Asset Management Team
€ 21,43
16.03.11
Global
Global Macro daily
France
Philippe Jabre
AUM (Mio.) Start
Liquidität Domizil
HINTERGRUND Das Schweizer Analysehaus 2n20.com analysiert alle in Europa angebotenen UCITS-III-konformen Hedgefonds und stellt exklusiv für
alternative investor information jeden Monat die Top-3-Performer einer ausgewählten Strategie vor. Ausschlaggebend hierfür ist die Nettorendite, die die
Fonds in den letzten 12 Monaten erzielt haben.
Service: Neu am UCITS-Hedgefondsmarkt
UCITS-Hedgefonds
Fondsanbieter
Strategie
Startdatum
MS TCW Unconstrained Plus Bond FundLongchamp Asset ManagementFixed IncomeSep 13
MS Dalton Asia Pacific UCITS Fund
Dalton Investments LLCL/S Equity
Jul 13
5D SteppenWolf Macro Alpha UISteppenWolf Capital LLCGlobal Macro
Jun 13
ACQ - Risk Parity Bond FundAquila CapitalFixed Income
Mar 13
Helium PerformanceSyquant Capital
Mar 13
Multi Strategy
Odey Swan FundOdey Asset ManagementL/S Equity
Mar 13
Lyxor / Tiedemann Arbitrage Strategy FUNDTIG Advisors, LLCEvent DrivenFeb 13
Lyxor / Canyon Credit Strategy Fund
Canyon Capital Advisors
CreditFeb 13
Beach Point Diversified Credit UCITS Fund
Beach Point
Credit
Jan 13
Lyxor Winton Fund
Winton Capital Management Ltd.
CTA
Jan 13
HINTERGRUND Das Schweizer Analysehaus 2n20.com sammelt die Daten der neu aufgelegten UCITS-III-konformen
Hedgefonds. Den aktuellen Überblick finden Sie jeden Monat hier.
Der Schweizer
Finanzdienst­leister
2n20.com listet alle in
Euro­pa angebotenen
UCITS-III-konformen
Hedgefonds und hat
auf dieser Basis die
UCITS HFS Index
Series als erste
Indexfami­lie seiner Art
entwickelt. 2n20.com
fungiert zudem
als Indexadvisor.
KONTAKT
Dennis Drenjovski
Tel.: +41/44 578 50 00
E-Mail: [email protected]
www.2n20.com
27
ALTERNATIVE INVESTOR INFORMATION
Oktober 2013
BUCHVORSTELLUNG
„Alles Gold der Welt –
die Alternative zu unserem ­maroden Geldsystem“
In seinem Werk geht es Daniel Eckert um nichts Geringeres, als unser „marodes“ Währungssystem zu „heilen“, indem er Gold als parallele Zweitwährung danebenstellt. Marode deshalb,
weil bei unseren heutigen Papierwährungen die Gefahr groß sei, dass sie sich im Gegensatz zu
echtem Gold „endlos vermehren lassen“. Eckert beschreibt, dass unser heutiges Geld nach dem
Midas-Prinzip erzeugt werde: „Der modere Midas heißt Notenbank, und ihrer Macht obliegt es,
unser Geld zu erschaffen und zu verteilen. In letzter Zeit aber scheint es, als könne der moderne
Midas der Versuchung immer weniger widerstehen, Euro, Dollar, Yen und Pfund beliebig zu vermehren.“ Die Folgen seien unabsehbar. Die Willkürlichkeit wiederum sei nur mit einem regelbasierten Geldsystem zu überwinden: „Wenn das Geld des staatlichen Grundversorgers aufweicht,
kann Gold einen Wertkern bilden, an dem eine parallele Hartwährung zu den Papierwährungen
auskristallisieren kann.“ Zwar räumt er ein, dass Parallelwährungen und Goldkernwährungen
nicht „ohne Fehl und Tadel“ seien, dennoch lohne es, genauer hinzuschauen.
Die Einführung von Gold als Parallelwährung bezeichnet der studierte Histo­riker als „Akt der
Selbstverteidigung“ gegen die politischen Papierwährungen, die wie der Dollar genutzt werden,
um einen bestimmten Beschäftigungsstand zu sichern, oder im Fall des Euro, um unser Festwechselkurssystem zu sichern. Die Hoffnung des Wirtschaftsredakteurs („Welt“ und „Welt am
Sonntag“): „Die goldene Parallelwährung könnte der ersehnte Kompromiss sein, der nötig ist, um
die gemeinsame Währung zu heilen. Das Edelmetall, das Europa einst entzweite, könnte heute
zum politischen Zusammenhalt des Kontinents beitragen. Nicht der Euro wird dann als der große
Einiger Europas in die Geschichte eingehen, sondern Gold, die härteste Währung der Welt.“
Daniel D. Eckert
Alles Gold der Welt –
die Alternative zu unserem
maroden Geldsystem
232 Seiten; 19,99 €
FinanzBuch Verlag
München 2013
ISBN: 978-3-89879-799-3
TERMINE veranstaltungen und events 2013
Datum
Event / Referent
Gesellschaft
Datum
Event
05.11.2013 110. Hedgework: Dr. Sofia Harrschar Universal-Investment
Thema: „Infrastrukturanlagen in Zeiten veränderter regulatorischer Rahmenbedingungen: Umsetzungsmöglichkeiten für institutionelle Investoren über Private Equity,
Verbriefung oder Loans“
08.10.2013 Hedge Funds in der Schweiz Angesichts niedriger Zinsniveaus und verschärfter regulatorischer Rahmen­bedin­
gun­gen entdecken institutionelle Investoren immer öfter die Möglichkeiten von
Inves­titio­nen in Real Assets. Aber häufig gelten in dieser Welt andere Spielregeln –
angefan­gen bei den eigenen (aufsichts-)rechtlichen Voraussetzungen, der Auswahl
der Assets und der tatsächlichen Investition bis hin zur Wahl des richtigen Anlagevehikels: in Form einer direkten Beteiligung, als Loan oder verbriefte Forderung. Hinzu
kommt die Standortfrage. Frau Dr. Harrschar wird an Hand von Praxisbeispielen
erläutern, wie Investoren am besten in diese neue Anlageklasse investieren.
Dr. Sofia Harrschar ist seit 2011 bei der Universal-Investment und leitet die Abteilung
Product Solutions – das Kompetenzzentrum für die Strukturierung von komplexen
Produkten insbesondere für institutionelle Anleger. Der Tätigkeitsschwerpunkt
liegt bei Anlagen in Infrastruktur, Beteiligungen und Darlehensforderungen auf den
UI-Platt­formen. Dr. Harrschar ist seit über 12 Jahren im Bereich der Strukturierung
alternativer Anlagen tätig. Ihr Fokus liegt auf der anlegerspezifischen Regulierung.
05./06.11.13 International Family Office Forum Gesellschaft
Investor Circle, Zürich
21.10.2013 61. Investment-Stammtisch GFD, München
Prestel&Partner, Zürich
05./06.11.13Investmentfonds im Steuerrecht 07./08.11.13 Venture Capital Forum
Börsen-Zeitung
EVCA, Berlin
08.11.2013Luxemburgische VerbriefungenBörsen-Zeitung
21./22.11.13Professionelles CTA-MANAGEMENT
26./27.11.13 Morningstar Investment Konferenz 2013 Euroforum, Köln
Morningstar FFM
IMPRESSUM
Alternative Investor Information ist eine Publikation der altii GmbH
Herausgeber Christian Salow (V.i.S.d.P.); Chefredaktion Alexander Heintze, Ronny Kohl (stv.); Layout Marco Jakob
Redaktionsanschrift altii GmbH, Fellnerstraße 7-9, 60322 Frankfurt; Email [email protected]
Anzeigen Alexander Heintze; [email protected]; Tel. +49 (0)89 2018 9727; es gilt die Anzeigen-Preisliste 02/2013 vom 03.07.2013
Alternative Investor Information ist als Informationspublikation rund um das Thema Alternative Investments konzipiert und richtet sich insbesondere an die Mitglieder
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