IT-Projekte erfolgreich durchführen

Werbung
In der Region.
Für die Region.
2013
Ausgabe 1
eBLMedium
Eine Informationsbroschüre des eBusiness-Lotsen Mittelhessen
IT-Projekte erfolgreich durchführen
Der eBusiness-Lotse Mittelhessen erläutert
die Bestandteile eines IT-Projektes.
Text und Redaktion
eBusiness-Lotse Mittelhessen, Gießen
Inhalt
Heinz Kraus
Gestaltung und Produktion
eBusiness-Lotse Mittelhessen, Gießen
Janine Lauster
Bildnachweis
Fotolia © Photo-K, olly, Foto-Ruhrgebiet, Mykola
Velychko, Torbz, JiSIGN, Helder Almeida, Guido
Vrola, adistock
1.Projektmanagement........................................... 4
2.
Das Projekt......................................................... 5
Druck
Kapitel 2: Projektplanung und -durchführung
1.
Das Projektteam................................................. 8
2.
Projektstart und Zieldefinition............................. 8
3.Projekt-Kick-off-Sitzung......................................
10
4.Projektstrukturierung.......................................... 10
5.
Meilensteindefinition........................................... 11
6.Ablaufplanung....................................................
11
7.Planoptimierung................................................. 13
8.Kostenplanung................................................... 14
Kapitel 1: Projektinitiierung
Druckhaus Marburg
9.Projektcontrolling................................................ 15
Herausgeber
eBusiness-Lotse Mittelhessen
Ostanlage 37 - 41
35390 Gießen
www.ebusiness-lotse-mittelhessen.de
Tel: 0641 309-1347
Stand
Februar 2013
Kapitel 3: Projektabschluss
1.Projektabschluss................................................ 18
2.Empfehlungen.................................................... 18
Literaturverzeichnis
50%
ALLER PROJEKTE SCHEITERN.
1
Projektinitiierung
1
Projektinitiierung
Projektinitiierung
1
1 Projektmanagement & Unternehmenskultur
Projektarbeit findet in Unternehmen und ihrem Umfeld statt. Aber vor allem in Projektteams.
Und hier sieht man, dass Mitarbeiter in teamgruppenorientierter Projektarbeit zu Leistungen fähig sind, die ihnen in einer Linienorganisation niemand zugetraut hätte. Es ist schon erstaunlich,
wie gut Menschen zusammenarbeiten können – wenn man sie arbeiten lässt.
Für die Zusammenarbeit von Projektteams in Unternehmen (Organisationen) sollte eine entsprechende Entwicklungszeit einkalkuliert und der Prozess durch einen Mentor begleitet werden. Der Begriff Unternehmenskultur (oder einfach das Betriebsklima) steht hierfür die Gesamtheit von Normen, Wertevorstellungen und Denkmustern, die das Verhalten aller Mitarbeiter
prägt und somit das Erscheinungsbild eines Unternehmens bildet. Einfacher ausgedrückt: Unternehmenskultur ist die Art und Weise, wie ein Unternehmen eine Aufgabe angeht oder Probleme löst.
Neben dem normalen Tagesgeschäft, das überwiegend durch Routinearbeit gekennzeichnet
ist, werden immer häufiger Projekte bearbeitet. Projektmanagement ist ein Führungsinstrument, mit dem komplexe Vorhaben zielorientiert und effizient abgewickelt werden.
Das Instrumentarium wird in der Regel in einem Projektmanagement-Handbuch beschrieben,
z. B. in dieser Form:
Methoden, Verfahren und Techniken, die bei der Planung und dem Controlling von Projekten
verwendet werden.
Software, die in der Projektarbeit eingesetzt wird.
Organisation der Projektarbeit, z. B. der Aufbau eines effektiven Informations- und
Berichtswesens oder die Regelung von Aufgaben- und Kompetenzverteilungen sowie die
Unternehmenskultur erkennt man unter anderem:
am Verhalten gegenüber Kunden;
Organisation der Entscheidungsprozesse.
Personelle Anforderungen, z. B. die Art der Bildung von Projektteams.
an der Art der Kommunikation;
an der Art, wie Entscheidungen getroffen und durchgesetzt werden;
daran, wie Konflikte ausgetragen werden; daran, ob Titel und Hierarchie bedeutungsvoll sind;
an der Art, wie Besprechungen ablaufen;
an der Bereitschaft, Verantwortung zu übernehmen;
oder schlicht daran, wie Leistungen honoriert werden.
Unternehmenskultur ist zwar Realität, aber gleichzeitig schwer fassbar. Sie lässt sich nicht managen, befehlen oder manipulieren – nur leben. Die Erfahrung zeigt, dass man mit konsequent eingeführtem und umgesetztem Projektmanagement die Unternehmenskultur nachhaltig
beeinflussen kann.
2 Das Projekt
Ein Projekt ist ein neues und weitgehend komplexes Vorhaben, das durch eindeutige Zielvorgaben und Rahmenbedingungen gekennzeichnet ist. Weitere Merkmale sind zeitliche, finanzielle
und personelle Rahmenbedingungen.
Die Neuheit des Projektes kann sich auf die Lösungsansätze, ein Verfahren oder beispielsweise ein Produkt beziehen.
Die Komplexität wird unter anderem durch den Projektumfang und die Zahl der beteiligten Partner (Schnittstellen) bestimmt.
Generell wird das Risikopotenzial durch Neuheit und Komplexität bestimmt: Projekte können
auch scheitern!
4
5
90%
BEWÄHRT SICH ALS VERFÜGBARKEITSGRAD DER PROJEKTMITARBEITER.
2
Projektplanung und
-durchführung
Projektplanung und -durchführung
2
Projektplanung und -durchführung
2
1 Das Projektteam
Ein wesentlicher Bestandteil der Projekt-
Projektziel(e)
Rahmenbedingungen
arbeit ist die Bildung des Projektteams
Die Ziele des Projektes müssen klar
Hier werden beispielsweise Auflagen des
und die Einsetzung eines Projektleiters
und eindeutig beschrieben sein. Nor-
Auftraggebers oder gesetzliche Bestim-
(PL). Die Berufung des PL sollte zu ei-
malerweise sollte immer ein Hauptziel
mungen angegeben. Wichtig ist, dass
nem frühen Zeitpunkt erfolgen, denn die
definiert werden, um das Projekt gegen-
die Befugnisse und die Verantwortung
Einbindung des PL in die Festlegung der
über anderen Projekten und Aufgaben
der einzelnen Projektbeteiligten festge-
Projektinhalte und Projektziele hat sich
abzugrenzen. Bei größeren Projekten ist
legt sind. Nur so können im Laufe der
bewährt.
die Festlegung von Teilzielen empfeh-
Projektabwicklung auftretende Konflikte
lenswert, welche die Strukturierung und
gelöst werden.
Mit der Initiierung des Projektes wird ein Kernteam gebildet und eine erste grobe Ablaufplanung
die Abwicklung des Projektes erleich-
erstellt, die im weiteren Projektverlauf schrittweise verfeinert wird.
tern. Die Teilziele werden in der Regel
Budget
als Review-Points ausgelegt. Das heißt,
Mit dem Budget spezifiziert man die Pro-
zu dem entsprechenden Zeitpunkt kann
jektkosten und Zahlungsvereinbarungen.
2 Projektstart und Zieldefinition
eine Projektfortschrittskontrolle mit einer
Die einfachste Regel lautet: Wie man startet, so liegt man im Rennen. Damit ein Projekt richtig
Go/NoGo-Entscheidung erfolgen (i.d.R.
Ecktermine
Meilensteine oder Quality Gates).
Mindestens zwei Termine müssen an-
gestartet werden kann, muss ein schriftlicher Projektauftrag mit Lastenheft vorliegen. Der Pro-
gegeben werden: Beginn und Ende des
jektauftrag ist eine Zielvereinbarung (ein Vertrag) zwischen Auftraggeber (Projektträger, Kunde,
Projektbeteiligte
Geldgeber) und Auftragnehmer. Generell gilt: Kein Projekt ohne offiziellen Projektauftrag! Der Pro-
Vom
(Konsortialführer)
zeit festgelegt. Darüber hinaus werden
jektauftrag
wird der Projektleiter bestimmt. Zusam-
wichtige Zwischentermine (Meilensteine)
men mit den beteiligten internen (und
vereinbart. Das können beispielsweise
eventuellen externen) Partnern wird das
Termine für die Vorlage von Abnahmen
Projektteam zusammengestellt. Für die
oder Berichten sein, also Termine, wann
Teamgröße gilt: So klein wie möglich. Für
wesentliche Projektergebnisse erreicht
kleine und mittelgroße Projekte (Kosten-
sein müssen.
muss
mindestens folgen-
Zeitziele
Kostenziele
Qualitätsziele
de Punkte beinhalten:
Meilensteine halten
Budget nicht
überschreiten
Detailgenaue Ausführung
der Arbeitspakete
Regelmäßigkeit von
internen Terminen
Budgetierung unter
ökonomischen
Gesichtspunkten
Qualitätsplanung
einhalten
Verzögerung
verhindern
Soll-/Ist-Vergleich der
Kosten
Qualitätsprüfung
durchführen
Endtermin
beibehalten
Projektkostenplan
überwachen
Abwicklungs-skonventionen festlegen
Projektträger
Projektes. Damit ist auch die Projektlauf-
rahmen bis 1 Mio. Euro) kann man als
Faustformel von einer Teamgröße von
drei bis sieben Personen ausgehen.
8
9
Projektplanung und -durchführung
2
Projektplanung und -durchführung
2
3 Projekt-Kick-Off-Sitzung
5 Meilensteindefinition
Der Projekt-Kick-Off ist die erste offizielle Sitzung mit Projektleiter und Projektteam. In ihr sollen
Ein Meilenstein steht in der Regel als Endtermin einer wichtigen Projektphase. Mit den Meilen-
sich die Teammitglieder gegenseitig bekannt machen und durch den Projektleiter auf den glei-
steinen wird das Projekt zeitlich strukturiert. Meilensteine sind ein wesentliches Element des
chen Informationsstand bezüglich des Projektauftrages gebracht werden.
Projektcontrollings. Sie legen beispielsweise Phasenfreigaben fest. Meilensteininhalte sind:
eindeutig, wesentlich, überprüfbar, übergebbar und nicht verschiebbar.
4 Projektstrukturierung
Projektimpuls
Konzeptionsphase
Initialisierungsphase
Realisierungsphase
Einführungsphase
Nutzung
Bevor die verfeinerte Ablaufplanung erfolgen kann, ist das Gesamtprojekt systematisch in TeilMS 10
MS 20
MS 30
MS 40
MS 50
MS 60
projekte zu zerlegen und anschließend strukturiert abzubilden. Auf diese Weise wird das komplexe Projektvorhaben überschaubar gemacht. Anschließend kann auf der Basis dieser Struktu-
Quelle: In Anlehnung an Jenny, B. (2009), S. 49
rierung, die in einem Projektstrukturplan festgehalten wird, ein Projektablaufplan erstellt werden
und die Terminplanung erfolgen. Der Aufwand der einzelnen Aktivitäten wird geschätzt und
dementsprechend Termine, Ressourcen und Kosten geplant. Die Erarbeitung des Strukturplans
6 Ablaufplanung
ist ein grundlegender Planungsschritt. Er sollte mit allen Teammitgliedern gemeinsam erarbeitet
Gegenstand der Projektplanung ist die Umsetzung der Zielvorgaben im Sinne einer termin-,
werden. Oberstes Ziel des Strukturplans ist die umfassende Aufstellung aller notwendigen Ar-
kosten- und sachgerechten Aufgabenverteilung. Da es sich hierbei um konkurrierende Vorge-
beitspakete oder Arbeitsaufträge. Der Aufbau eines Strukturplans kann sich am Projekt, Prozess
hensziele handelt, muss im Rahmen der Planung meist ein angemessener Kompromiss gefun-
oder Produkt orientieren. Der Strukturplan ist dann entweder tätigkeitsorientiert, funktionsorien-
den werden.
tiert, objektorientiert oder gemischt-orientiert aufgebaut. Der Strukturplan ist die wesentliche
Die gesamte Planung ist durch eine Top-down-Strukturierung gekennzeichnet. Neben der Pro-
Grundlage für die wei-
jekt- oder Produktstrukturierung werden zunächst die einzelnen Projektphasen festgelegt, die
terführende
planung.
dazu,
Auftraggeber
ProjektEr
den
dann nach und nach verfeinert werden. Die einzelnen Vorgänge werden schließlich sequentiell
bzw. simultan abgearbeitet.
dient
Die Planung erstreckt sich über die gesamte Projektdauer und lässt sich mit Controlling und
Arbeits-
umfang detailliert zu
Lenkungsausschuss
Steuerung als iterativer Prozess darstellen.
Nachdem man definiert hat, welche Systemziele durch das Projekt erreicht werden sollen, sind
beschreiben und das
die Vorgehensziele zu bestimmen, die den Weg zur Erreichung der Systemziele beschreiben.
Projekt gegenüber an-
Dieser – als Projektdefinition bezeichnete – Planungsschritt beinhaltet eine weitere Zerlegung
Projektleiter
deren Aktivitäten ge-
der Ablaufplanung in Arbeitspakete und damit die Planung des zeitlichen, personellen und
nau abzugrenzen.
finanziellen Projektrahmens. In der weiteren Planung werden nicht nur die notwendigen BeProjektmitarbeiter1
10
Projektmitarbeiter 2
11
Quelle: In Anlehnung an Zell, H. (2010), S. 26
2
Projektplanung und -durchführung
Projektplanung und -durchführung
2
7 Planoptimierung
arbeitungszeiten berücksichtigt, sondern vor allem auch die funktionalen Abhängigkeiten der
Wie dargestellt ergibt sich aus dem Zeitansatz der Arbeitspakete und der Zuordnung von Auf-
einzelnen Arbeitspakete zueinander. Man erhält so die Ablauflogik für das Projekt. Die Kardinal-
wand und Ressourcen das Belastungsdiagramm. In diesem wird für jede Ressource die Ver-
fragen lauten: Wann muss das Arbeitspaket A fertig sein, um mit dem Arbeitspaket B beginnen
fügbarkeit dem Kapazitätsbedarf gegenübergestellt. Ist eine Ressource überlastet, muss der
zu können. Oder: Wenn Arbeitspaket B zu einem bestimmten Zeitpunkt abgeschlossen sein
Projektplan geändert werden. Dazu gibt es mehrere Möglichkeiten, z.B.:
soll, wann muss mit Arbeitspaket A begonnen werden?
Das Ergebnis der Ablaufplanung ist der Balkenplan (und der Netzplan). Im Balkenplan werden
die Arbeitspakete mit ihrem zeitlichen Umfang sowie der zeitlichen Abfolge dargestellt (Ablauflogik). Jedem Arbeitspaket können die benötigten Ressourcen zugeordnet werden. Damit ist
die Auslastung der Ressourcen in einem Belastungsdiagramm darstellbar. Am Ende der wichtigen Projektphasen stehen die Meilensteine (Quality Gates). Im Netzplan ist die Ablauflogik
zwischen den verschiedenen Arbeitspaketen durch Anordnungsbeziehungen dargestellt. Aus
der Berechnung des Netzplans ergibt sich der Terminplan für die Abwicklung des Projektes.
Für jedes Arbeitspaket werden folgende Daten ermittelt:
Frühester Anfang / frühestes Ende
Zu den entsprechenden Terminen kann ein Arbeitspaket aufgrund der Anordnungsbeziehungen
frühestens starten bzw. enden.
Spätester Anfang / spätestes Ende
An diesem Datum muss ein Arbeitspaket spätestens starten bzw. enden, wenn das Projektende
nicht gefährdet werden soll.
Kritischer Weg
Auf dem kritischen Weg liegen alle Arbeitspakete, bei denen früheste und späteste Lage gleich
sind. Eine Verzögerung kritischer Arbeitspakete hat theoretisch eine Verschiebung für das Projektende zur Folge.
12
Verschieben von Arbeitspaketen, notfalls des Endtermins.
Erhöhen der verfügbaren Kapazität (Personaleinstellung, Überstunden).
Ändern der Ablaufplanung.
Die Einsatzmittel bzw. Ressourcen für ein Projekt sind so zu planen, dass der Endtermin eingehalten werden kann. Unter Einsatzmitteln oder Ressourcen werden Personal und Sachmittel
(Betriebsmittel) verstanden, die für
die Durchführung von Projektvorgängen respektive für die Erledigung von Arbeitspaketen notwendig
sind. Zur Verwirklichung eines Projektes wird hauptsächlich der Produktionsfaktor Personal benötigt.
Daher gilt es besonders, personelle
Engpässe aufzudecken, um bereits
im Vorfeld gegensteuern zu können.
Die Betrachtung hat quantitativ, d. h.
bezogen auf die benötigte Personalarbeitsleistung, und qualitativ, d. h. in Bezug auf die erforderliche Qualifikation, zu erfolgen. Es hat sich bewährt, für Projektmitarbeiter von einem Verfügbarkeitsgrad von etwa 90 % auszugehen.
13
2
Projektplanung und -durchführung
Projektplanung und -durchführung
2
8 Kostenplanung
9 Projektcontrolling (Soll-Ist-Vergleich)
Basis für die Kostenplanung ist der Projektstrukturplan. Für jedes Arbeitspaket werden die
Unter Projektcontrolling fasst man die Projektkontrolle und die Projektsteuerung zusammen.
voraussichtlichen Kosten ermittelt. Dazu gehören neben den Personalkosten (Aufwand x Ver-
Ziel der Projektkontrolle ist der Aufbau eines Frühwarnsystems. Je eher Probleme erkannt wer-
rechnungssatz) die Kosten für Material und Geräte, Kosten für Softwarelizenzen oder Unter-
den, umso mehr Möglichkeiten hat man, geeignete Maßnahmen einzuleiten. Die Projektkontrol-
auftragnehmer sowie Mieten und Reisekosten. Je nach Projektträger ist eine pauschalierte
le stellt die Verfahren für das Überwachen und Messen von Tätigkeiten, Leistungen und Resul-
Abrechnung möglich:
taten bereit. Speziell durch den Vergleich der Sollansätze mit den Istwerten der Arbeitspakete
(zukunftsorientierte Soll-Daten und vergangenheitsorientierte Ist-Daten) kann der Projektfortschritt ermittelt werden. Die Soll-Ist-Vergleiche für Termine, Kosten und Qualität sind die Grund-
Herstellkosten + Gemeinkosten + Gewinn = Projektkosten
lage für die Projektsteuerung. Aus den Soll-Ist-Vergleichen ergeben sich alle Maßnahmen, mit
denen das Projekt auf Zielkurs gehalten werden kann. Besonders bewährt haben sich die Meilenstein-Trend-Analyse (MTA), die Kosten-Trend-Analyse (KTA) sowie die Qualitäts-Trend-Ana-
Zweck der Kostenplanung ist es, die im Zuge des Projekts anfallenden Kosten strukturiert zu
lyse (QTA). Zur Projektsteuerung gehört auch die aktuelle und umfassende Berichterstattung.
ermitteln und Kontrollwerte zu entwickeln, damit eine Kostenkontrolle durchgeführt werden
Zum einen ist es wichtig, dass Teammitglieder umgehend informiert sind, zum anderen muss
kann. Bei Entwicklungsprojekten können die Kosten oftmals nur unzureichend auf Basis von
der Projektleiter stets in der Lage
Aufwandsschätzungen ermittelt werden, da wichtige Erfahrungswerte fehlen. Die ermittelten
sein, dem Auftraggeber Auskunft
bzw. geschätzten Werte sind
über den aktuellen Projektstatus
trotzdem verbindlich; sie müs-
zu geben. Dies ist besonders
sen zumindest in der Größen-
wichtig, wenn Maßnahmen zu
ordnung stimmen (Industriestan-
treffen sind, die über die Befug-
dard ist ±10 %).
nisse des Projektleiters hinausgehen. Es genügt nicht, einen
Plan zu haben – man muss ihn
auch umsetzen!
14
15
80%
mittel
klein
ALLER PROJEKTE SIND KLEINE ODER
MITTELGROßE STANDARDPROJEKTE.
3
Projektabschluss
3
Projektabschluss
Projektabschluss
3
1 Projektabschluss
Wichtigstes Ziel des Projektabschlusses ist die Erfahrungssicherung in Form eines Abschluss-
Aber vor allem: Verwenden Sie einfache Methoden. Denn schätzungsweise 80% aller Projekte
berichtes. Nur wenn man bereit ist, aus abgeschlossenen Projekten zu lernen, werden künftige
sind eher kleine bis mittelgroße Standardprojekte. Das heißt, dass man auch mit einfachen
Projekte besser laufen.
Standardmethoden bestens auskommt. Es spricht beispielsweise nichts gegen einfache Balkenpläne, die jeder Projektbeteiligte versteht! Warum man spezielle Vorgehensmodelle braucht,
TIPP: Nehmen Sie sich die Zeit, aus Fehlern und aus guten Erfahrungen zu lernen!
bleibt weitgehend ein Rätsel. Beispiele hierfür sind unter anderem das:
Wasserfallmodell;
2 Empfehlungen
Springbrunnenmodell;
Spiralmodell;
Projektarbeit setzt im Wesentlichen voraus:
Keine Methodengläubigkeit.
V-Modell;
M-Modell.
Keine Großprojekte um jeden Preis.
Klare (einfache) Strategien.
Klare Rahmenbedingungen schaffen.
Jedes dieser speziellen Phasenmodelle kann man als Balkenplan darstellen. Warum also kompliziert machen? Die Aufgabe ist das Problem – die verwendeten Methoden sollten es jedenfalls nicht sein. In die gleiche Richtung zielt die Netzplan-Euphorie. Vor allem dann, wenn sie
Verantwortung so weit wie möglich delegieren.
noch durch entsprechenden Softwareeinsatz flankiert wird. Netzpläne retten Projekte nicht!
Denken in Zusammenhängen, Vorgehen in kleinen Schritten.
Oder die Earned-Value-Analyse. Prognosen über den aktuellen Projektstand sind schwierig,
Lieber schnelle 90%-Lösungen realisieren als späte 100%-Lösungen.
oft „geschönt“ und nicht selten bewusst falsch! Hier regiert das Prinzip Hoffnung, das, wie man
Pragmatismus statt Perfektionismus.
weiß, immer zum Projektende stirbt. Gute Projektmanager kennen ihre Projekte, sie leben mit
Selbststeuerung initiieren und implementieren.
Einfache Steuerungsinstrumente.
und in ihnen. Sie wissen eben, wie es um ihre einzelnen Teilprojekte und Arbeitspakete steht.
Und wenn sie es nicht wissen, dann fühlen sie es. Und sie irren vielleicht mit einer Spanne von
5-10%. Das ist allemal ausreichend für eine erfolgreiche Projektarbeit.
Klare Entscheidungen treffen, sie konsequent verfolgen und gegebenenfalls transparent
verändern.
Alle bekannten Missstände und Konflikte offen ansprechen und mit Nachdruck kurzfristig
sowie nachhaltig verändern.
Zielgerichtet kommunizieren.
18
19
Literatur
DIN-Norm (DIN 69901-5:2009-01)
Beuth Verlag (2009)
Unter dem Haupttitel „Projektmanagement;
Projektmanagementsysteme; ...“ enthält diese Normenreihe folgende fünf Teile:
DIN 69901-1 „...; Grundlagen“
DIN 69901-2 „...; Prozesse, Prozessmodell“
DIN 69901-3 „...; Methoden“
DIN 69901-4 „...; Daten, Datenmodell“
DIN 69901-5 „...; Begriffe“
Adrenalin-Junkies und Formular-Zombies - Typisches Verhalten in Projekten
Tom de Marco u.a.
Carl Hanser Verlag GmbH & CO. KG (2007)
ISBN-13: 978-3446412545
HMD Praxis der Wirtschaftsinformatik, H.260 :
IT-Projektmanagement im Wandel
Karsten Hoffmann, Michael Mörike
Dpunkt Verlag (2008)
ISBN-13: 978-3898645089
Projekte managen (Werkzeuge für effizientes
Organisieren, Durchführen und Nachhalten von
Projekten)
Heinz Schulz-Wimmer
Haufe (2007)
ISBN-13: 978-3448047868
Basiswissen Software-Projektmanagement
Bernd Hindel, Klaus Hörmann, Markus Müller, Jürgen Schmied
dpunkt Verlag (2009)
ISBN-13: 978-3898645614
IT-Projekte strukturiert realisieren: Situationen
analysieren, Lösungen konzipieren - Vorgehen
systematisieren, Sachverhalte visualisieren
Ralph Brugger
Vieweg Teubner (2005)
ISBN-13: 978-3834801180
Kompetenzbasiertes Projektmanagement (PM3):
Handbuch für die Projektarbeit, Qualifizierung
und Zertifizierung auf Basis der IPMA Competence Baseline Version 3.0
Pragmatisches IT-Projektmanagement: Softwareentwicklungsprojekte auf Basis des PMBOK® Guide führen
Michael Gessler (Hrsg.)
dpunkt Verlag (2010)
GPM Deutsche Gesellschaft für Projektmanagement e.V. (2011)
ISBN-13: 978-3898646512
ISBN-13: 978-3924841409
Niklas Spitczok von Brisinski, Guy Vollmer
Handbuch IT-Projektmanagement: Vorgehensmodelle, Managementinstrumente, Good Practices
Projektmanagement: Der erfolgreiche Einstieg
Ernst Tiemeyer
Hans K Wytrzens
Carl Hanser Verlag GmbH & CO. KG (2010)
Projektmanagement: Leitfaden für die Planung,
Überwachung und Steuerung von Projekten
Manfred Burghard
Publicis Publishing (2012)
ISBN-13: 978-3895783999
Facultas Universitätsverlag (2010)
ISBN-13: 978-3446421929
Projektmanagement Lexikon: Referenzwerk zu
den aktuellen nationalen und internationalen
PM-Standards
Erhard Motzel
Wiley-VCH Verlag GmbH & Co. KGaA (2010)
ISBN-13: 978-3527504718
Manfred Noé
Mitp-Verlag (2004)
Publicis Publishing (2009)
ISBN-13: 978-3826614439
Projektmanagement für kleine und mittlere Unternehmen: Das Praxisbuch für den Mittelstand
Projektmanagement: Leitfaden zum Management
von Projekten, Projektportfolios und projektorientierten Unternehmen
Die Kunst des IT-Projektmanagements
Scott Berkun, Thomas Demmig
O‘Reilly (2006)
ISBN-13: 978-3897214705
Uwe Braehmer
Gerold Patzak, Günter Rattay
Carl Hanser Verlag GmbH & CO. KG (2009)
Linde Verlag Ges.m.b.H (2008)
ISBN-13: 978-3446419124
ISBN-13: 978-3714301496
ISBN-13: 978-3708906607
Der effektive Projektmanager: Die persönliche
Komponente im Projektmanagement
Projektmanagement. Planung und Kontrolltechniken
Rory Burke
ISBN-13: 978-3895783326
Das eKompetenz-Netzwerk für Unternehmen
Das „eKompetenz-Netzwerk für Unternehmen“ ist eine Förderinitiative des
Bundes­
ministeriums für Wirtschaft und
Kiel
Technologie (BMWi). 38 regionale eBusi-
Lübeck
Schwerin
Hamburg
ness-Lotsen haben die Aufgabe, insbe-
Neubrandenburg
Bremen
sondere mittelstän­
dischen Unternehmen
anbieter­
neutrale
und
Potsdam
Hannover
Osnabrück
Magdeburg
Münster
praxisnahe Informationen für die Nutzung
Berlin
Brandenburg a.d.H.
Lingen
deutschlandweit
Cottbus
Paderborn
Dortmund
Frankfurt
(Oder)
Iserlohn
Leipzig
moderner Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT) und möglichst effi-
Aachen
Dresden
Köln
Ilmenau
Gießen
Koblenz
Hof
ziente eBusiness-Prozesse zur Verfügung
Darmstadt
zu stellen.
Chemnitz
Saarbrücken
Würzburg
Kaiserslautern
Nürnberg
Regensburg
Stuttgart
Die Förderinitiative ist Teil des Förder-
Augsburg
schwerpunkts „Mittelstand-Digital – IKTWeingarten
Freilassing
Anwendungen in der Wirtschaft“. Zu „Mittelstand-Digital“
gehören
ferner
die
eBusiness-Lotsen
Förderini­tiativen „eStandards: Geschäftsprozesse standardisieren, Erfolg sichern“ und „Einfach intuitiv – Usability für den Mittelstand“.
Unter www.mittelstand-digital.de können Unternehmen sich über die Aktivitäten der eBusinessLotsen informieren, auf die Kontaktadressen der regionalen Ansprechpartner sowie aktuelle
Veranstaltungs­termine zugreifen oder auch Publikationen einsehen und für sich herunterladen.
Herunterladen