Patientenorientierte Arbeitsteilung im Pflegeprozess (PAP) Abendveranstaltung SBK/ASI „Delegation in der Pflege“ 2. September 2014 Birgit Mahr und Judith Abt 03.09.2014 Inhalte ∙ Begrüssung ∙ Hintergrund zum Standard PAP ∙ Der Standard PAP ∙ Umsetzung in der Praxis ∙ Beantwortung von Fragen und Diskussion 2 03.09.2014 Birgit Mahr und Judith Abt Gedanken während der Vorbereitung Pflegebedarf Grade- und Skillmix Ziele Berufskompetenzen Arbeitsorganisation Arbeitsaufgaben, -tätigkeiten Kompetenzenmix Delegation Interdisziplinarität Führung Zusammenarbeit 3 03.09.2014 Birgit Mahr und Judith Abt Auftrag der Pflege Grade- und Skillmix im Claraspital Vor 2002 Pflegeteams bestanden aus: ∙ ∙ ∙ ∙ ∙ ∙ ∙ ∙ 4 Stationsleitung Diplomierte AKP, DN II Diplomierte mit HöFa 1 Berufsbildende Lernende AKP, DN II, FASRK (PflegerInnen FASRK) Pflegehilfen (wenige Pflegeassistenten) Praktikanten 03.09.2014 Birgit Mahr und Judith Abt Situation heute Pflegeteams bestehen aktuell aus: - 5 Stationsleitung StationsdisponentIn Diplomierte AKP, DN II, HF Diplomierte mit BScN Berufsbildende Studierende HF FAGEs Lernende FAGE und NHB FAGE Pflegehilfen (wenige Pflegeassistenten) Praktikanten 03.09.2014 Birgit Mahr und Judith Abt - Zivildienstleistende ErnährungsberaterInnen CasemangerInnen Hotelleriemitarbeitenden Pflegeexpertinnen … Landkarte Skill- und Grademix 6 03.09.2014 Birgit Mahr und Judith Abt Erste Schritte zur neuen Bildungssystematik 2004 Bewilligung einer Projektstelle für das Thema FAGE 2005 Erste NHB FAGEs beginnen ihre Ausbildung 2005 Start der ersten 2 Lernenden FAGE am Claraspital 2006 Start des ersten Kurses für Studierende HF 2008 Anstellung der ersten FAGEs 7 03.09.2014 Birgit Mahr und Judith Abt 2006-2009 Projekt „Rollen/Aufgaben HF, FAGE und weiterer Funktionen im Pflegeteam“ (Grade- und Skillmix) - Vorgehen nach dem Oda-Handbuch „Der richtige Mix bringt‘s! zwei Projektstationen kontinuierliche Einführung auf weiteren Stationen externe Begleitung Fortbildungen für alle Pflegenden (Berufsbilder, Kompetenzen, Delegation, neue Generation in der Pflege) - Schulung der Berufsbildnerinnen - Arbeitsaufgaben für Diplomierte, FAGE und Pflegehilfen - Kompetenzliste FAGE - Grademix auf den Stationen 8 03.09.2014 Birgit Mahr und Judith Abt Ausgangslage Neue Berufsgruppe: Fachfrau/Fachmann Gesundheit Unsicherheit: ∙ ∙ Rolle der diplomierten Pflegefachpersonen? Was kann an FaGe delegiert werden? ∙ FaGe unzufrieden, weil unterschiedlich eingesetzt ∙ Arbeitsteilung der Pflegeaufgaben? ∙ Abschied von der Kultur „alle machen alles…“ Projektidee 9 03.09.2014 Birgit Mahr und Judith Abt Projektidee - Vision ∙ Pflegeteams mit verschiedenen Mitarbeitenden mit unterschiedlichen Funktionen arbeiten zielorientiert und kompetenzgerecht zusammen ∙ Einsatz der Mitarbeitenden gemäß ihrer Qualifikationen ∙ Delegation von Arbeitspaketen anstatt einzelnen Tätigkeiten ∙ Zusammenarbeit mit hohem Maß an Koordination und Kommunikation ∙ Abschied von der ‚Alle machen alles Kultur‘ 10 03.09.2014 Birgit Mahr und Judith Abt Der Standard PAP (2009-2011) Patientenorientierte Arbeitsteilung im Pflegeprozess Kooperationsprojekt Kantonsspital Baden, Solothurner Spitäler AG und Claraspital Wissenschaftliche Begleitung von Prof. Monika Schäfer, Leiterin Careum F+E Eveline Holdener-Mascheroni 11 03.09.2014 Birgit Mahr und Judith Abt Kathrin Horlacher Judith Abt Projektziele ∙ Patientenorientierte Arbeitsteilung zwischen Pflegefachperson und FAGE in spezifischen Pflegeprozessverläufen als Standards festlegen ∙ Entwicklung eines Arbeitsinstrumentes (Standard) zur patientenorientierten Arbeitsteilung im Kernprozess der Pflege für die Praxis ∙ Schärfung der Berufsbilder HF und FAGE ∙ Ressourcen optimieren und sich zwischen den Institutionen gegenseitig fachlich unterstützen. 12 03.09.2014 Birgit Mahr und Judith Abt Projekt - Projektorganisation Auftraggeber Yvonne Biri (KSB), Monika Berger (Claraspital), Gudrun Hochberger (soH) Steuergruppe Auftraggeber und Projektteam Projektleitung Monika Schäfer, Leitung Careum F+E, Forschungsinstitut Kalaidos Fachhochschule Departement Gesundheit Projektteam Eveline Holdener-Mascheroni KSB, Judith Abt St. Claraspital, Kathrin Horlacher SoH Pro Institution eine Projektgruppe Pflegeexpertin und zwei bis drei Pflegefachpersonen, allenfalls gezielt für spezifische Fragen eine FaGe (müssen Mitarbeitende der Teststationen sein) 5 Pilotstationen 13 03.09.2014 Birgit Mahr und Judith Abt Projektphasen Projektetappen Ziele August – Dezember 09 Erarbeitung des konzeptionellen Rahmens und Erstellen des Arbeitsinstruments zur Beschreibung der patientenorientierten Arbeitsteilung im Pflegeprozess Januar bis Dezember 2010 Patientenorientierte Arbeitsteilung zwischen Pflegefachperson und FAGE in spezifischen PflegeprozessVerläufen als Standards festlegen ausgehend von dem dafür entwickelten Arbeitsinstrument. Arbeitsinstrumente werden punktuell im Pflegealltag getestet. Januar bis Juli 2011 Praxistest. Nutzung der Arbeitsinstrumente im Pflegealltag zur Arbeitsteilung zwischen dipl. Pflegefachpersonen und FAGE. Ergebnisse der Umsetzung systematisch erfassen und beurteilen. August bis September 2011 Abschliessende Dokumentation, Formulierung von Empfehlungen für die Nutzung der Arbeitsinstrumente in der Pflegepraxis. 14 03.09.2014 Birgit Mahr und Judith Abt Der Standard basiert auf vier Grundlagen 1) dem Pflegebedarf, welcher seinen Ausdruck in den Patientenkategorien eins, zwei und drei findet 2) dem Pflegeverlauf, welcher mit den Phasen I, II und III beschrieben wird 3) den 12 Kernaufgaben der Pflege 4) der Arbeitsteilung zwischen den Diplomierten Pflegefachpersonen und den Fachpersonen Gesundheit 15 03.09.2014 Birgit Mahr und Judith Abt 1) Pflegebedarf: drei Patientenkategorien und ihre Kriterien Analyse von unterschiedlichen Pflegeverläufen ∙ Aufenthaltsdauer ∙ Situation nach Austritt ∙ Gesundheitsprobleme Patientenkategorien bilden, die sich klar nach dem Pflegebedarf unterscheiden ∙ Komplikationsrisiko ∙ Pflegeinterventionen ∙ Gesundheitskompetenz 16 03.09.2014 Birgit Mahr und Judith Abt 2) Pflegeverlauf: drei Phasen während dem Aufenthalt Phase I: Eintrittsphase Phase II: Zwischenphase Phase III: Austrittsphase Fokus: Theoret. Grundlagen: stationäre Pflege, möglichst wenig Kategorien LEP-Daten, DRGS, Behandlungspfade, Pflegeklassifikationen, ePA-Ac, ,, Grundlagen der Praxis: Pflege- und Behandlungsverläufe unterschiedlichster Patientengruppen, Praxistauglichkeit 17 03.09.2014 Birgit Mahr und Judith Abt 3) Die 12 Kernaufgaben ∙ Was leisten Pflegende im Praxisalltag? ∙ Wofür ist die Pflege verantwortlich? ∙ Welches sind unsere Kernaufgaben im Rahmen des Pflegeprozesses? • • • • • • • • • • • • Assessment und Pflegeplan Überprüfung Pflegeplan Austrittsmanagement Administration Eintritt und Austritt Hotellerie Unterstützung Selbstversorgung Diagnostik und Therapie Symptommanagement Prävention Medikamentenmanagement Beratung und Instruktion Unterstützung kritischer Lebensereignisse Grundlagen: Pflegeklassifikationen, Pflege- und Behandlungsverläufe unterschiedlichster Patientengruppen, Berufsprofile HF und FaGe, Analyse von Patientenbeispielen, … 18 03.09.2014 Birgit Mahr und Judith Abt PAP - Standard 19 03.09.2014 Birgit Mahr und Judith Abt PFP FaGe PAP-Standard: Arbeitsteilung Diplomierte Pflegefachfrau ∙ ∙ ∙ ∙ ∙ Bestimmt den Pflegebedarf Plant die Pflegeinterventionen Überprüft die Wirksamkeit der Pflege Trägt Verantwortung für den Pflegeprozess Steuert den Pflegeprozess Fachfrau und Fachmann Gesundheit ∙ Ist verantwortlich für die korrekte Ausführung der Pflegeinterventionen ∙ Leitet Beobachtungen weiter ∙ Ist verantwortlich für die Hotellerie und Administration 20 03.09.2014 Birgit Mahr und Judith Abt Arbeitsteilung zusammengefasst Pflegefachperson Fachperson Gesundheit Sie bestimmt den Pflegebedarf, die Pflegeinterventionen und überprüft die Wirksamkeit der Pflege. Sie hat die Verantwortung für den Pflegeverlauf all ihrer Patienten: Sie setzt die Interventionen um und ist für die korrekte Ausführung verantwortlich. Sie hat die Verantwortung für: ∙ ∙ ∙ ∙ ∙ ∙ ∙ Administration Eintritt und Austritt Assessment und Pflegeplan Überprüfung Pflegeplan Austrittsmanagement Medikamentenmanagement Beratung und Instruktion Unterstützung in kritischen Lebensereignissen Je instabiler und komplexer die Pflegesituation ist desto mehr übernimmt sie auch Aufgaben in der: Unterstützung bei der Selbstversorgung Diagnostik und Therapie Symptommanagement damit sie die Pflege einschätzen und planen kann. 21 03.09.2014 Birgit Mahr und Judith Abt Je stabiler und standardisierter sich die Pflegesituation gestaltet desto selbständiger arbeitet die FAGE in der: Unterstützung bei der Selbstversorgung Diagnostik und Therapie Symptommanagement Pilotphase - Umsetzung Tandem Diplomierte Pflegefachfrau /-mann mit Fachfrau /-mann Gesundheit für die Pflege von sieben bis 10 Patienten 22 03.09.2014 Birgit Mahr und Judith Abt Auswertung der Pilotphase Umsetzung ist gut möglich ∙ Sehr gute Visualisierung ∙ Orientierungshilfe, Leitfaden, Rahmen ∙ Hilfreich, verständlich, übersichtlich ∙ Kategorisierung der Patienten logisch und hilfreich für die Arbeitsteilung ∙ Kernaufgaben und Verantwortung klar definiert 23 03.09.2014 Birgit Mahr und Judith Abt Auswertung der Pilotphase Arbeitszufriedenheit wird verbessert ∙ Kat. 1 Patienten für FaGe mehr Verantwortung ∙ FaGe kann selbständig arbeiten ∙ FaGe wird als zuständige Person von den Patienten wahrgenommen ∙ Arbeitsklima verbessert ∙ Konfliktpotential durch Standard gemindert ∙ Vertrauensverhältnis gestärkt FaGe -PFP 24 03.09.2014 Birgit Mahr und Judith Abt Auswertung der Pilotphase Auswirkungen auf die Betreuungsqualität ∙ Mehr Kontinuität ∙ Mehr Verantwortung ∙ Mehr Zeit für die eigentlichen Kernaufgaben ∙ Bewusste Steuerung des Pflegeprozesses 25 03.09.2014 Birgit Mahr und Judith Abt Umsetzung in der Praxis 26 03.09.2014 Birgit Mahr und Judith Abt 27 03.09.2014 Birgit Mahr und Judith Abt Empfehlungen ∙ PAP–Standard sehr gute Orientierungshilfe ∙ Passende Anzahl von FaGe und PFP in der Frühschicht ∙ Nachhaltige Umsetzung ist eine grössere Herausforderung – kein „EinJahres-Projekt“ ∙ Organisatorische Abläufe überdenken ∙ Gestaltung der Dienstpläne überdenken ∙ Erfolgsfaktoren = Kompetenzen in: • Pflegeprozesssteuerung • Arbeitsorganisation / Planung • Zusammenarbeit • Delegation • Kommunikation 28 03.09.2014 Birgit Mahr und Judith Abt Fragen und Diskussion 29 03.09.2014 Birgit Mahr und Judith Abt