Thermodynamik - Lösungen Benjamin Wacker, September 2009 Hinweis: Die Aufgaben stammen aus den Werken der Herren Atkins, Brandes/Regen, Göpel/Wiemhöfer, Moore und Wedler. Sie dienen als Übungsaufgaben zur Vorbereitung auf die Thermodynamikklausur. Ich garantiere nicht für die Richtigkeit der Lösungen. Aufgabe 1 Zeigen Sie, dass die Beziehungen und ∂S ∂V ∂S ∂p = U p T =− H V T gelten. Lösung Aus Abschnitt 3.2 der Vorlesung sind die totalen Differentiale der Zustandsfunktionen in natürlichen Variablen bekannt. Betrachtet wird zuerst: dU = T dS − p dV Da U konstant ist, folgt: T dS = p dV Somit gilt: ∂S ∂V = U p T Damit ist die erste Behauptung gezeigt. Weiterhin wird betrachtet: dH = T dS + V dp Da H konstant ist, folgt: T dS = −V dp Somit gilt: ∂S ∂p =− H Dies zeigt die zweite Behauptung. 1 V T Aufgabe 2 a) Zeigen Sie, dass ∂S ∂V = T ∂p ∂T V gilt, wobei Sie von der charakteristischen Funktion für die freie Energie ausgehen dürfen. b) Berechnen Sie ∂S ∂V ∂S ∂V T für ein ideales Gas. c) Berechnen Sie T für ein Gas, welches dem Virialansatz genügt. Brechen Sie hierbei die Virialentwicklung nach dem zweiten Virialkoeffizienten ab. Lösung a) Aus Abschnitt 3.2 der Vorlesung sind die Beziehungen ∂A = −S ∂T V und ∂A ∂V = −p T bekannt. Betrachtet wird zuerst: ∂A = −S ∂T V Es gilt: ∂S ∂V = T ∂ ∂V ∂A − ∂T V T Wegen der Vertauschbarkeit der zweiten Ableitungen der Zustandsfunktionen nach ihren natürlichen Variablen folgt: ∂ ∂ ∂S ∂A ∂A = − =− ∂V T ∂V ∂T V T ∂T ∂V T V Betrachtet wird nun: ∂A ∂V = −p T Es gilt: ∂p ∂T = V ∂ ∂T 2 ∂A − ∂V T V Wegen der Vertauschbarkeit der zweiten Ableitungen der Zustandsfunktionen nach ihren natürlichen Variablen folgt: ∂p ∂ ∂A ∂ ∂A = − =− ∂T V ∂T ∂V T V ∂T ∂V T V Nun liefert der Vergleich der geforderten Größen: ∂S ∂ ∂A ∂p =− = ∂V T ∂T ∂V T V ∂T V Dies liefert die gestellte Behauptung. b) Ausgegangen wird vom idealen Gasgesetz: pV = nRT Hieraus folgt: nRT V Mit der Beziehung aus dem vorherigen Aufgabenteil ergibt sich: ∂p ∂ nRT 1 ∂ nR ∂S = = = (nRT )V = ∂V T ∂T V ∂T V V ∂T V V p= c) Ausgegangen wird von der folgenden Virialentwicklung mit dem zweiten Virialkoeffizienten B: pV = nRT + nBp Hieraus folgt: pV − nBp = nRT Ausgehend von der Annahme, dass V − nB 6= 0 ist, folgt: p= nRT V − nB Mit der Beziehung aus dem vorherigen Aufgabenteil ergibt sich: ∂S ∂p ∂ nRT = = ∂V T ∂T V ∂T V − nB V Es muss beachtet werden, dass B von der Temperatur T abhängt: B =b− a RT Hierbei sind a und b Van-Der-Waals-Konstanten. Damit folgt: ! ∂S ∂ nRT ∂ nRT = = a ∂V T ∂T V − nB V ∂T V − n b − RT V Also gilt weiter: ∂S ∂ nRT = ∂V T ∂T V − nb + na RT 3 = V ∂ ∂T nR2 T 2 V RT − nbRT + na V Damit folgt: ∂S = ∂V T = = = = 2nR2 T nR2 T 2 (−1) [V R − nbR] + 2 V RT − nbRT + na (V RT − nbRT + na) 2nR2 T (V RT − nbRT + na) − nR2 T 2 (V R − nbR) 2 (V RT − nbRT + na) 2 2nR T (V RT − nbRT + na) − nR2 T (V RT − nbRT ) 2 (V RT − nbRT + na) 2 nR T (V RT ) − nR2 T (nbRT ) + 2nR2 T (na) 2 (V RT − nbRT + na) nR2 T (V RT − nbRT + 2na) 2 (V RT − nbRT + na) 4 Aufgabe 3 Folgende Daten sind Ihnen bei der Temperatur von 298K gegeben: AgCl(s) + e− Ag(s) − Ag(s) + Cl(aq) mit E 0 = 0, 2223V + Ag(aq) + e− mit E 0 = −0, 7996V Berechnen Sie daraus das Löslichkeitsprodukt von AgCl. Lösung Die benötigte Reaktion lautet: + − AgCl(s) Ag(aq) + Cl(aq) Aus den angegebenen Daten folgt: + − AgCl(s) Ag(aq) + Cl(aq) mit E 0 = 0, 2223V − 0, 7996V = −0, 5773V Aus Abschnitt 5.4 der Vorlesung ist die folgende Beziehung bekannt: E0 = RT ln (Ka ) zF In diesem Falle gilt: E 0 = −0, 5773V = J 8, 3144 molK · 298K 1· C 96485 mol ln (Ka ) = 0, 02567955 J ln (Ka ) C Hieraus folgt: ln (Ka ) = −0, 5773V = −22, 4809 0, 02567955 CJ Damit gilt für das Löslichkeitsprodukt des Silberchlorids: Ka = exp(−22, 4809) mol2 mol2 mol2 = 1, 72452376 · 10−10 2 ≈ 1, 72 · 10−10 2 2 l l l 5 Aufgabe 4 Bei welcher Temperatur siedet Wasser unter einem Druck von p = 0, 80bar, kJ wenn seine mittlere Verdampfungsenthalpie 40, 8 mol beträgt? Betrachten Sie hierfür den Wasserdampf als ideales Gas. Lösung Aus Abschnitt 4.2 der Vorlesung ist die Clausius-Clapeyron-Gleichung bekannt: ∆H d ln (p) = dT RT 2 Daraus ergibt sich: d ln (p) ∆H =− 1 R d T Dies liefert durch Integration die Augustsche Dampfdruckformel: p2 ∆H 1 1 ln = − p1 R T1 T2 J und T2 = 373, 15K gilt: Mit p2 = 1, 01325bar, p1 = 0, 8bar, ∆H = 40800 mol ln 1, 01325bar 0, 8bar = J 40800 mol J 8, 3144 molK 1 1 − T1 373, 15K Somit gilt: 0, 23630654 = 4907, 149K 1 1 − T1 373, 15K Es ergibt sich: 0, 23630654 + 13, 150607 = 4907, 149K T1 Somit gilt schließlich: T1 = 4907, 149K = 366, 56K ≈ 366, 6K 13, 38691354 6 Aufgabe 5 Beim molekularen Wasserstoff darf man davon ausgehen, dass zwischen 400K und 800K wohl die Rotation, nicht aber die Schwingung angeregt ist. Wie groß muss demnach der Unterschied zwischen den unter konstantem Druck bei diesen Temperaturen gemessenen molaren Entropien sein? Lösung Aus Abschnitt 2.4 der Vorlesung ist folgende Tatsache bekannt: ZT2 ∆S = Cp dT = Cp ln T T2 T1 T1 Aus dem Gleichverteilungssatz der statistischen Thermodynamik ist folgendes für molekularen Wasserstoff bekannt: Cp = CV + R = 7 R 2 Damit folgt schließlich: ∆S = 7 J J R ln (2) = 2, 426015132 · 8, 3144 ≈ 20, 17 2 molK molK 7 Aufgabe 6 Über BaCO3 misst man in Abhängigkeit von der Temperatur folgende CO2 Drücke: T 1271 1329 1395 1435 1477 K p 2,35 7,22 19,4 35,0 69,2 mbar a) Ermitteln Sie aus diesen Daten die Standardreaktionsenthalpie des Zerfalles von BaCO3 . b) Bestimmen Sie die Gleichgewichtskonstante Kp bei 1300K. c) Ermitteln Sie die Temperatur, bei der p (CO2 ) = 25mbar ist. Lösung a) Aus Abschnitt 4.2 der Vorlesung ist die Clausius-Clapeyron-Gleichung bekannt: d ln (p) ∆H = dT RT 2 Daraus ergibt sich: d ln (p) ∆H =− R d T1 Aus den angegebenen Daten in der Tabellen ergibt sich folgendes: T 1271 1329 1395 1435 1477 K 1 T 1 10−4 K p ln Pa p Pa p mbar 7,87 7,52 7,17 6,97 6,77 5,46 235 2,35 6,58 722 7,22 7,57 1940 19,4 8,16 3500 35,0 8,84 6920 69,2 1 p T Jetzt wird ln Pa gegen 10−4 1 aufgetragen. Durch Ablesen am SteigungsK dreieck der Geraden ergibt sich: − ∆H = −30300K R Somit folgt: ∆H = 8, 3144 J kJ · 30300K ≈ 252 molK mol b) Folgendes ergibt sich aus der Angabe T = 1300K: 1 1 1 = ≈ 7, 69 · 10−4 T 1300K K p Ablesen aus der Grafik für ln Pa ergibt: p ln ≈ 6, 02 Pa Daraus folgt: p = e6,02 Pa ≈ 411, 6Pa ≈ 412mbar 8 c) Es gilt: p = 25mbar = 2500Pa Damit gilt: ln (2500) ≈ 7, 824 Ablesen aus der Grafik liefert für die zugehörige Temperatur T : 1 1 ≈ 7, 09 · 10−4 T K Somit folgt schließlich: T ≈ 1410K 9 Aufgabe 7 Für die Reaktion HBr 1 1 H2 + Br2 2 2 findet man die Gleichgewichtskonstanten Kp (1000K) = 1, 07 · 10−3 und Kp (1200K) = 2, 95 · 10−3 . a) Bestimmen Sie die Standardreaktionsenthalpie dieser Reaktion unter der Annahme, dass diese im betrachteten Temperaturintervall konstant ist. b) Ermitteln Sie, bei welcher Temperatur die Gleichgewichtskonstante Kp = 2, 30 · 10−3 beträgt. Lösung a) Aus Abschnitt 3.5 der Vorlesung ist die Van’t-Hoff-Gleichung bekannt: ∆H d ln (Kp ) =− R d T1 Mit der Annahme, dass die Reaktionsenthalpie im betrachteten Temperaturintervall konstant ist, folgt: ln 2, 95 · 10−3 − ln 1, 07 · 10−3 d ln (Kp ) J = −8, 3144 1 ∆H = −R · 1 1 molK d T1 1200 − 1000 K Damit gilt dementsprechend: ∆H ≈ −8, 3144 J kJ J · −6085K ≈ 50600 ≈ 51, 0 molK mol mol b) Aus dem vorherigen Aufgabenteil ist bekannt, dass folgendes gilt: d ln (Kp ) = −6085K d T1 Damit gilt: ∆ 1 ∆ (ln (Kp )) = T −6085K Es folgt: ln 2, 30 · 10−3 − ln 1, 07 · 10−3 1 1 1 − ≈ ≈ −1, 2576 · 10−4 T 1000K −6085K K Damit gilt: 1 1 ≈ 8, 7424 · 10−4 T K Es ergibt sich somit: T ≈ 1144K 10 Aufgabe 8 Ein ideales einatomiges Gas wird von 273K auf 373K erwärmt. Bestimmen Sie, um welchen Faktor Sie gleichzeitig das Volumen verringern müssen, damit die Entropie unverändert bleibt. Lösung Es gilt aus der statistischen Thermodynamik: dS = nRd ln (V ) + ncV d ln (T ) Nach Integration folgt: V2 T2 ∆S = n R ln + cV ln =0 V1 T1 Damit ist: R ln V2 V1 = −cV ln 373 273 Daraus ergibt sich mit cV = 32 R: V 2 = V1 · e − cV R 373 ln( 273 ) 11 ≈ 0, 626V1 Aufgabe 9 a) Die Verdampfungsenthalpie von Ethanol beim Siedepunkt unter kJ pb = 1atm und Tb = 78, 35◦ C beträgt 43, 5 mol . Berechnen Sie die Verdampfungsentropie. b) Vergleichen Sie Ihr Ergebnis mit der Regel von Pictet-Trouton und geben Sie eine Erklärung für mögliche Abweichungen. Lösung a) Aus Abschnitt 2.5 der Vorlesung ist folgendes bekannt: ∆SU mw = ∆HU mw TU mw Damit gilt: ∆SV erd = J 43500 mol J ≈ 124 351, 5K molK b) Die Regel von Pictet-Trouton besagt: ∆SV erd = 85 J molK Die Verdampfungsentropie nach der Regel von Pictet-Trouten muss etwa mit dem Faktor 1, 46 multipliziert werden, um die Verdampfungsentropie des Ethanols zu erhalten. Dies lässt sich damit erklären, dass im Ethanol starke Wasserstoffbrückenbindungen vorliegen, welche beim Verdampfen zusätzlich aufgebrochen werden, sodass eine größere Zunahme der Unordnung, für welche die Entropie so etwas wie ein Maß ist, erzielt wird. 12 Aufgabe 10 a) Leiten Sie die Beziehung p=T · ∂p ∂T − V ∂U ∂V T her, wobei Ihnen die Beziehung aus Aufgabe 2 helfen könnte. b) Bestimmen Sie den Binnendruck ∂U ∂V T eines Gases, für das die Van-Der-Waals-Gleichung erfüllt ist. c) 1mol CO2 habe bei einem Druck von p = 101, 32kPa und einer Temperatur von T = 273, 15K das Volumen V = 22, 263l. Ihnen sei der VanDer-Waals-Parameter a = 0, 3637m6 Pamol−2 gegeben. Bestimmen Sie den Binnendruck des Kohlenstoffdioxids. Lösung a) Aus Abschnitt 2.7 der Vorlesung ist für die freie Energie bekannt: A = U − TS Es folgt für das totale Differential mithilfe der Produktregel: dA = dU − T dS − SdT Mit dU = T dS − pdV folgt durch Einsetzen in die vorherige Beziehung: dA = −pdV − SdT Für konstanten T gilt somit: ∂A ∂V = −p T Durch Einsetzen der Beziehung A = U − T S folgt: ∂U − T S ∂U ∂S = −T = −p ∂V ∂V T ∂V T T Mit der Beziehung ∂S ∂V = T ∂p ∂T V aus Aufgabe 2 folgt somit: ∂U ∂p −T = −p ∂V T ∂T V Dies liefert schließlich: p=T ∂p ∂T Dies zeigt die obige Behauptung. 13 − V ∂U ∂V T b) Für ein Van-Der-Waals-Gas gilt: p= nRT n2 a − 2 V − nb V Daraus folgt: ∂p ∂T = V nR V − nb Mit dem Endresultat aus dem vorherigen Aufgabenteil folgt: ∂U nRT n2 a = −p= ∂V T V − nb V c) Aus dem vorherigen Aufgabenteil folgt somit für den Binnendruck des Kohlenstoffdioxids: ∂U 1mol2 · 0, 3637m6 Pamol−2 0, 3637m6 Pa = = 2 ∂V T 4, 9564117 · 10−4 m6 (22, 263 · 10−3 m3 ) Schlußendlich gilt dementsprechend: ∂U ≈ 734Pa ∂V T Dies entspricht etwa 0, 7 Prozent des Außendruckes. 14 Aufgabe 11 Oft wird behauptet, dass beim Schlittschuhlaufen das Eis durch den Druck der Kufen schmilzt, wodurch eine dünne, schmierende Wasserschicht erzeugt wird. a) Überprüfen Sie diese Behauptung. Gehen Sie von einer 80kg schweren Person aus, die Schlittschuhe mit einer Kufenfläche von 200mm × 1mm benutzt. Welchen Schmelzpunkt hat das Eis unter dem Druck dieser Kufen, wenn sich die Gewichtskraft gleichmäßig auf die Kufenfläche verteilt? Es könnte hilfreich sein, wenn Sie wissen, dass bei 101, 325kPa kg und 273K die Dichten von Eis und Wasser ρ (Eis) = 0, 917 · 103 m 3 und 3 kg ρ (Wasser) = 0, 998 · 10 m3 betragen. Weiterhin sei Ihnen die spezifische Schmelzwärme ∆Hm = 333, 5 kJ kg bekannt. b) Überlegen Sie sich, was an diesem theoretischen Modell verbessert werden könnte. Lösung a) Ausgegangen wird von der Clausius-Clapeyron-Gleichung in der folgenden Form: ∆H dp = dT T ∆V Für die Druckerhöhung unter den Kufen ergibt sich: ∆p = 80kg · 9, 81 sm2 F = = 3924000Pa ≈ 3, 92 · 106 Pa A 0, 200m · 0, 001m Für die Änderung des molaren Volumens gilt: 1 1 − ∆V = M · ρ (Wasser) ρ (Eis) Damit folgt: kg ∆V = 0, 018 mol−1 1 1 − 998 917 m3 m3 ≈ −1, 59 · 10−6 kg mol Bei T = 273, 15K gilt somit: dp 333, 5 · 103 · 0, 018Jmol−1 7 Pa = −1 ≈ −1, 38 · 10 K −6 3 dT 273, 15K · (−1, 59 · 10 ) m mol Der Quotient der Änderung des Druckes nach der Temperatur kann in einem kleinen Temperaturintervall als konstant angenommen werden. Dann folgt mit ∆p = 3, 92 · 106 Pa: ∆T = ∆p ≈ −0, 28K −1, 38 · 107 Pa K Daraus folgt: Tneu = 273, 15K − 0, 28K = 272, 87K 15 b) Aus dem vorherigen Aufgabenteil ergibt sich, dass ein gleichmäßiger Druck auf die Schlittschuhkufen kaum ausreicht, um den Schmelzpunkt des Eises derart zu erniedrigen, dass sich eine Wasserschicht bildet. Trotzdem laufen Menschen Schlittschuh. Damit passt etwas an diesem theoretischen Modell nicht. Ein Fehler ist, dass angenommen wird, dass die Kufenflächen planar sind. Aus Erfahrung ist allerdings bekannt, dass die Kufen konkav sind, sodass die wirkliche Berührungsfläche deutlich kleiner als nach Annahme ist. Weiterhin wird Reibungsarbeit beim Schlittschuhlaufen geleistet. 16 Aufgabe 12 g Krypton besitzt eine Molmasse von M ≈ 84 mol . Berechnen Sie mithilfe dieser Angabe die molare Entropie des Kryptons bei T = 300K. Sie dürfen von idealem Verhalten ausgehen. Lösung Aus dem Abschnitt 6.7 der Vorlesung ist für die molare Entropie eines atomaren idealen Gases folgendes bekannt: 2,5 2,5 e V e V e2,5 V S = R ln = R ln = R ln NA Λ3 n · NA Λ3 1mol · NA Λ3 Weiterhin ist folgendes aus dem Abschnitt 6.5 der Vorlesung bekannt: s r βh2 h2 = Λ= 2πm 2πmkB T Es gilt: m= g 84 mol M −25 kg = 1 ≈ 1, 395 · 10 NA 6, 022 · 1023 mol Weiterhin gilt: 2πmkB T = 2π · 1, 395 · 10−25 kg · 1, 3807 · 10−23 J · 300K ≈ 3, 6306 · 10−45 kgJ K Damit ergibt sich: h2 4, 3904 · 10−67 J2 s2 Js2 = ≈ 1, 209277 · 10−22 −45 2πmkB T 3, 6306 · 10 kgJ kg Für ein ideales Gas bei T = 300K gilt: V ≈ 24, 617l Damit gilt: V = Λ3 24, 617 · 10−3 m3 1, 209277 · 10−22 Js2 31 32 ≈ 1, 8512 · 10 kg Es folgt: S = R ln e2,5 31 1 · 1, 8512 · 10 1mol · 6, 022 · 1023 mol = R ln (374497390) Damit gilt: S = R ln (374497390) = 8, 3144 J J · ln (374497390) ≈ 164, 1 molK molK 17 Aufgabe 13 Die Temperaturabhängigkeit des Dampfdruckes von festem Kohlenstoffdioxid wird näherungsweise durch die empirische Formel log p 1871, 2K = 10, 5916 − Torr T beschrieben. Die entsprechende Beziehung für flüssiges Kohlenstoffdioxid ist durch die ebenfalls empirische Formel log p 1425, 7K = 8, 3186 − Torr T gegeben. Bei welchem Druck und bei welcher Temperatur liegt der Tripelpunkt von Kohlenstoffdioxid? Lösung Zur Bestimmung des Tripelpunkts von Kohlenstoffdioxid muss der Schnittpunkt der beiden angegebenen Kurven berechnet werden: 10, 5916 − 1425, 7K 1871, 2K = 8, 3186 − T T Es folgt: 445, 5K T Damit gilt für die Temperatur am Tripelpunkt: 2, 2730 = T ≈ 196K Dies eingesetzt in eine der beiden Gleichungen für den Druck liefert: log p 1871, 2K = 10, 5916 − ≈ 1, 044661224 Torr 196K Damit folgt für den Druck am Tripelpunkt: p ≈ 11, 08Torr 18 Aufgabe 14 Freon-12 (CF2 Cl2 ) war als Treibgas in Spraydosen sehr verbreitet, bevor seine schädigende Wirkung auf die Ozonhülle der Erde bekannt wurde. Seine VerkJ dampfungsenthalpie am Normalsiedepunkt bei ϑ = −29, 2◦ C beträgt 20, 25 mol . Welchen Druck muss eine Dose Haarspray aushalten, nachdem sich ihr Inhalt in der Sonne auf 40◦ C erwärmt hat? Nehmen Sie ∆HV im betrachteten Temperaturbereich als konstant an und setzen Sie den gegebenen Wert für −29, 2◦ C ein. Lösung Ausgegangen wird von der schon bekannten Augustschen Dampfdruckformel: ∆HV 1 1 p2 = − ln p1 R T1 T2 J und T2 = 313, 15K gilt: Mit T1 = 244K, p1 = 1atm, ∆HV = 20250 mol ln p 2 1atm J 20250 mol 1 1 − J 244K 313, 15K 8, 3144 molK 1 1 − = 2435, 534K 244K 313, 15K = 2, 204164763 = Damit folgt für den Druck, welchen die Haarspraydose aushalten muss: p2 = 1atm · e2,204164763 ≈ 9atm 19 Aufgabe 15 Der Dampfdruck p von Salpetersäure nimmt in Abhängigkeit von der Temperatur folgende Werte an: ϑ 0 20 40 50 70 80 90 100 ◦C p 1,92 6,38 17,7 27,7 62,3 89,3 124,9 170,9 kPa a) Ermitteln Sie die Verdampfungsenthalpie der Säure. b) Bestimmen Sie den Standardsiedepunkt der Säure. Lösung a) Aus den angegebenen Daten ergibt sich: p 170900 124900 89300 62300 Pa p ln Pa 12,049 11,735 11,400 11,040 10−3 · T1 1 K 2,68 2,75 2,83 2,91 27700 10,229 17700 9,7813 6380 8,7609 1920 7,5601 3,09 3,19 3,41 3,66 T K 373,15 363,15 353,15 343,15 323,15 313,15 293,15 273,15 Die folgende Beziehung, die sich nach Aufgabe 4 aus der Clausius-ClapeyronGleichung ergibt, ist der Ausgangspunkt: d ln (p) ∆H =− R d T1 Somit wird ln (p) gegen T1 aufgetragen. Somit ergibt sich folgende Geradengleichung, die aus einer Grafik ermittelt wird: ln (p) ≈ −4570K · 1 + 24, 3366 T Hieraus folgt: ∆HV ≈ 4570K R Damit gilt: ∆HV ≈ 8, 3144 J kJ · 4570K ≈ 38 molK mol b) Um die Normalsiedetemperatur T zu bestimmen, wird der Normalsiededruck p = 101325Pa eingesetzt: ln (101325) ≈ 11, 526 = −4570K · 1 + 24, 3366 T Daraus folgt: 4570K = 12, 8106 T Somit gilt für die Normalsiedetemperatur: T = 4570K ≈ 357K 12, 8106 20 Aufgabe 16 Das Keton Carvon (M = 150, 2gmol−1 ) ist in Pfefferminzöl enthalten. Sein Dampfdruck wurde bei verschiedenen Temperaturen gemessen: ϑ 57,4 100,4 133,0 157,3 203,5 227,5 ◦C p 1,00 10,0 40,0 100 400 760 Torr a) Ermitteln Sie aus diesen Daten den Standardsiedepunkt des Ketons. b) Bestimmen Sie die Verdampfungsenthalpie des Ketons. Lösung a) Folgendes ist bekannt: p = 760Torr = 101325Pa Da somit der Standardsiededruck bekannt ist, kann die Standardsiedetemperatur aus der Tabelle abgelesen werden: ϑ = 227, 5◦ C b) Aus den Daten ergibt sich: p 101325 53333 Pa p ln Pa 11,526 10,884 10−3 · T1 1 K 2,00 2,10 13333 9,4920 5333 8,5817 1333 7,1952 133 4,8903 2,32 2,46 2,68 3,03 T K 500,65 476,65 430,45 406,15 373,55 330,55 Die folgende Beziehung, die sich nach Aufgabe 4 aus der Clausius-ClapeyronGleichung ergibt, ist der Ausgangspunkt: d ln (p) ∆H =− R d T1 Somit wird ln (p) gegen T1 aufgetragen. Somit ergibt sich folgende Geradengleichung, die aus einer Grafik ermittelt wird: ln (p) ≈ −6450K · 1 + 24, 44 T Es folgt: ∆HV = 6450K R Damit gilt für die Verdampfungsenthalpie des Ketons: ∆HV = R · 6450K = 8, 3144 21 J kJ · 6450K ≈ 53, 6 molK mol Aufgabe 17 Löst man 2, 565g Harnstoff (M = 60, 1 · 10−3 kgmol−1 ) in 52, 45g Wasser (M = 18, 016 · 10−3 kgmol−1 ), so erniedrigt sich dessen Dampfdruck auf 20, 330mbar. Wie groß ist der Dampfdruck des reinen Wassers bei der gewählten Temperatur? Lösung Für die Stoffmenge an Harnstoff gilt: nHarnstof f = 2, 565g ≈ 0, 0426788686 60, 1gmol−1 Für die Stoffmenge an Wasser gilt: nW asser = 52, 45g ≈ 2, 911301066 18, 016gmol−1 Somit gilt für den Molenbruch des Harnstoffes: xHarnstof f = 0, 0426788686 ≈ 0, 014448 0, 0426788686 + 2, 911301066 Damit ergibt sich nach Raoult mit dem erniedrigten Druck pern = 20, 330mbar: 1− pern = xHarnstof f p Eingesetzt gilt: 0, 014448 = 1 − 20, 330mbar p Weiterhin folgt: 20, 330mbar ≈ 0, 98555208 p Somit gilt für den gesuchten Dampfdruck des reinen Wassers bei der gewählten Temperatur: 20, 330mbar p= ≈ 20, 63mbar 0, 98555208 22 Aufgabe 18 Naphthalin C10 H8 schmilzt bei 80, 2◦ C. Der Dampfdruck der Flüssigkeit beträgt 1, 3kPa bei 85, 8◦ C und 5, 3kPa bei 119, 3◦ C. a) Ermitteln Sie die Verdampfungsenthalpie von Naphthalin. b) Bestimmen Sie den Normalsiedepunkt. c) Geben Sie die Verdampfungsentropie am Normalsiedepunkt an. Lösung a) Ausgegangen wird von der integrierten Form der Clausius-Clapeyron-Gleichung: p2 ∆H 1 1 ln = − p1 R T1 T2 Damit gilt: ln 5, 3 1, 3 = ∆H J 8, 3144 molK 1 1 − 358, 95K 392, 45K Damit gilt: 1, 405342556 = ∆H · 2, 6802 · 10−5 mol J Es folgt: ∆H ≈ 49, 1 kJ mol b) Wieder wird von der integrierten Form der Clausius-Clapeyron-Gleichung ausgegangen: J 49100 mol 101325 1 1 ln = · − J 5300 392, 45K T 8, 3144 molK Es folgt: 2, 950626352 ≈ 15, 04756557 − 5905, 417108K T Damit gilt: T ≈ 5905, 417108K ≈ 488, 17K = 215, 02◦ C 15, 04756557 − 2, 950626352 c) Damit gilt für die Verdampfungsenthalpie am Normalsiedepunkt: ∆S = J 49100 mol ∆H J ≈ ≈ 100, 6 T 488, 17K molK 23 Aufgabe 19 Der Grundzustand von F hat die Multiplizität g0 = 4. Der erste angeregte Zustand hat die Multiplizität g1 = 2 und liegt um ν̃ = 404, 0cm−1 über dem Grundzustand. Wie groß ist bei einer Temperatur von 1000K der Anteil der F -Atome, die sich im ersten angeregten Zustand befinden? Lösung Der gesuchte Anteil ergibt sich zu: − 1 g1 · e kB T f1 = P ∞ − j gj · e kB T j=0 Dabei gilt: 0 =0 kB T Weiterhin ist: hcν̃ 6, 626 · 10−34 Js · 2, 998 · 108 ms−1 · 40400m−1 1 = = kB T kB T 1, 3805 · 10−23 JK−1 · 1000K Damit folgt: 1 ≈ 0, 581337066 kB T Es gilt auch: 1 e kB T ≈ 0, 55915 Somit folgt schließlich: f1 ≈ 2 · 0, 55915 ≈ 0, 2185 4 + 2 · 0, 55915 24 Aufgabe 20 Die Grundschwingungswellenzahl von O2 beträgt etwa 1580cm−1 . Welcher Anteil der O2 -Moleküle enthält bei der Temperatur T = 1000K zwei Schwingungsquanten hν? Lösung Die Grundschwingungsfrequenz berechnet sich zu: ν = 158000m−1 · 2, 998 · 108 m ≈ 4, 737 · 1013 s−1 s Damit gilt: hν = 6, 626 · 10−34 Js · 4, 737 · 1013 s−1 ≈ 3, 139 · 10−20 J Es gilt außerdem: kB T = 1, 3805 · 10−23 J · 1000K ≈ 1, 3805 · 10−20 J K Somit folgt: hν 3, 139 · 10−20 J = ≈ 2, 274 kB T 1, 3805 · 10−20 J Es folgt für das Besetzungsverhältnis: 2 e−2,274 N2 = P ∞ N j (e−2,274 ) j=0 Wegen e−2,274 < 1 folgt mit der geometrischen Reihe: N2 0, 0106 ≈ ≈ 0, 0095 N 1, 1147 Somit enthalten selbst bei 1000K weniger als 1 Prozent aller Sauerstoffmoleküle zwei Schwingungsquanten. 25 Aufgabe 21 Der Dampfdruck von flüssigem Benzol bei 60, 6◦ C beträgt 53, 3kPa. Nach Zugabe von 19, 0g einer nicht flüchtigen organischen Verbindung zu 500g Benzol fiel er auf 51, 5kPa. Wie groß ist die Molmasse der unbekannten Verbindung? Lösung Für den Molenbruch der unbekannten Substanz gilt: xU nbekannt ≈ 53, 3 − 51, 5 ≈ 0, 0227711069 53, 3 Weiterhin gilt: xU nbekannt = nU nbekannt nU nbekannt + nBenzol 1 MU nbekannt · 6, 41025641mol + 19g ≈ 0, 0337711069 ≈ 19g · Damit folgt: 19g ≈ 0, 2164014545mol · MU nbekannt + 0, 6416510511g Weiterhin ist: 0, 2164014545mol · MU nbekannt ≈ 18, 35834897g Damit gilt für die Molmasse der unbekannten Substanz: MU nbekannt ≈ 84, 8 26 g mol Aufgabe 22 Der osmotische Druck einer wäßrigen Lösung bei 300K beträgt 120kPa. Bestimmen Sie den Gefrierpunkt der Lösung, wenn Ihnen TSchmelz,W asser = 273, 15K und ∆HSchmelz,W asser = 6007Jmol−1 gegeben sind. Lösung Zunächst muss die kryoskopische Konstante von Wasser ermittelt werden: Kk = 2 RTSchmelz,W asser ∆HSchmelz,W asser 2 = = J 8, 3144 molK · (273, 15K) 6007Jmol−1 · 1 18gmol−1 −1 620345, 054JKmol 1 6007Jmol−1 · 18gmol −1 ≈ 1858, 87Kgmol−1 Kkg ≈ 1, 86 mol Nun gilt nach der Gleichung für den osmotischen Druck für die Konzentration: c= Π 120000Pa mol mol ≈ ≈ 0, 04811 3 ≈ 0, 04811 J RT kg 8, 3144 molK · 300K l Damit gilt für die Gefrierpunktserniedrigung: ∆T ≈ −Kk · c ≈ −1, 86 mol Kkg · 0, 04811 ≈ −0, 09K mol kg Somit liegt der neue Gefrierpunkt 0, 09K unterhalb des Gefrierpunkts von reinem Wasser. 27 Aufgabe 23 Wie groß ist die Gleichgewichtskonstante für die Reaktion Cl2 + 2Br− 2Cl− + Br2 in wäßriger Lösung, wenn die Gleichgewichtskonzentration von Br− dabei 2 · 10−4 moll−1 beträgt? Die Konzentrationen der Ausgangsstoffe betrugen 0, 1moll−1 . Lösung Folgendes ist bekannt über die Anfangskonzentrationen der Ausgangsstoffe: mol c0 (Cl2 ) = c0 Br− = 0, 1000 l Weiterhin ist folgendes über eine Gleichgewichtskonzentration bekannt: mol mol c Br− = (1, 0000 − 0, 0998) = 0, 0002 l l Somit gilt für die Gleichgewichtskonzentration von Chlor: c (Cl2 ) = (0, 1000 − 0, 0499) mol mol = 0, 0501 l l Es gilt für die Gleichgewichtskonzentration von Brom: c (Br2 ) = 0, 0499 mol l Zuletzt gilt für die Gleichgewichtskonzentration der Chlorid-Ionen: mol c Cl− = 0, 0998 l Somit folgt für die Gleichgewichtskonstante: Kc = 0, 09982 · 0, 0499 c2 (Cl− ) · c (Br2 ) = ≈ 248000 ≈ 2, 48 · 105 2 − c (Br ) · c (Cl2 ) 0, 00022 · 0, 0501 28 Aufgabe 24 Wie groß sind die Partialdrücke, wenn für die Reaktion N2 O4 2N O2 in der Gasphase die Gleichgewichtskonstante Kp = 1, 3 · 105 Pa ist und der Gesamtdruck p = 1, 03 · 105 Pa beträgt? Lösung Es wird folgender Ansatz gewählt: Kp = 1, 3 · 105 Pa = p2 (N O2 ) y2 = p (N2 O4 ) x Zusammen mit dem Gesamtdruck ergibt sich folgendes Gleichungssystem: y2 x+y = = 1, 3 · 105 Pa · x 1, 03 · 105 Pa Somit gilt: y = 1, 03 · 105 Pa − x Dies wird in die Parabelgleichung eingesetzt: 2 1, 03 · 105 Pa − x = 1, 3 · 105 Pa · x Hieraus ergibt sich die Lösung folgender quadratischer Gleichung: x2 − 2 · 1, 68 · 105 Pa · x + 1, 0609 · 1010 Pa2 = 0 Folgende mögliche Lösungen ergeben sich: x = 1, 68 · 105 Pa ± 1, 3272 · 105 Pa Da der Gesamtdruck nur 1, 03 · 105 Pa betragen darf, gilt für den Gleichgewichtspartialdruck von Distickstofftetroxid: p (N2 O4 ) = x ≈ 3, 53 · 104 Pa Somit bleibt für den Gleichgewichtspartialdruck von Stickstoffdioxid: p (N O2 ) = y ≈ 6, 77 · 104 Pa 29 Aufgabe 25 Die Molmasse eines Nichtelektrolyten ist 123, 11gmol−1 . Wieviel Gramm dieses Stoffes befinden sich in 1l Lösung, wenn diese bei 20◦ C den osmotischen Druck von 456kPa besitzt? Lösung Es gilt für den osmotischen Druck: Π = cRT Damit gilt für die Konzentration des Nichtelektrolyten: c= Π 456000Pa mol = ≈ 0, 1870872 3 Pam RT l 8, 3144 molK · 293, 15K Es folgt für die Stoffmenge des Nichtelektrolyten, da eine Lösung von einem Liter vorliegt: n = 0, 1870872mol Somit folgt für die eingewogene Masse des Nichtelektrolyten: m = 123, 11 g · 0, 1870872mol ≈ 23, 0g mol 30 Aufgabe 26 Bei 30◦ C beträgt der Dampfdruck des Wassers 4245, 2Pa. Wieviel Gramm Zucker C12 H22 O11 sind in 800g Wasser gelöst, wenn der Dampfdruck dieser Lösung um 33, 3Pa kleiner ist als der des reinen Wassers? Berechnen Sie die Massenanteile in Prozent des Zuckers in der Lösung. Lösung Es gilt zuerst: ∆p 33, 3Pa = ≈ 0, 0078441534 = xZucker p 4245, 2Pa Weiterhin folgt damit: xZucker = 0, 0078441534 = nZucker nZucker = nZucker + nW asser nZucker + 44, 4444mol Damit gilt für die Stoffmenge an Zucker: nZucker ≈ 0, 3513853607mol Es folgt für die Masse an Zucker: mZucker = nZucker g ≈ 120g = 0, 3513853607mol · 342 MZucker mol Es folgt für den Massenanteil des Zuckers in der Lösung: wZucker = 120g ≈ 0, 13 (120 + 800) g Also enspricht der Massenanteil des Zuckers in der Lösung 13 Prozent. 31 Aufgabe 27 Bei 10◦ C ist der Dampfdruck des Wassers 1, 228kPa. Welcher Massenanteil Wasser ist in einer Lösung mit 16g Methanol enthalten, wenn deren Dampfdruck 1, 200kPa bei gleicher Temperatur beträgt? Lösung Es gilt zunächst: 0, 028kPa ∆p = ≈ 0, 022801303 = xM ethanol p 1, 228kPa Weiterhin gilt: xM ethanol = nM ethanol 0, 5mol = nM ethanol + nW asser 0, 5mol + nW asser Für die Stoffmenge an Wasser folgt: nW asser = 21, 42857mol Damit gilt für die Masse an Wasser: mW asser = 18 g · 21, 42857mol ≈ 385, 7143g mol Für den Massenanteil des Wassers ergibt sich: wW asser = 385, 7143g ≈ 0, 9602 16g + 385, 7143g Der Massenanteil des Wasser beträgt 96, 02 Prozent. 32 Aufgabe 28 Wieviel Glycerol C3 H5 (OH)3 ist 1l Wasser zuzusetzen, damit seine Gefriertemperatur auf −2◦ C sinkt? Lösung Die kryoskopische Konstante des Wassers ist aus Aufgabe 22 bekannt: Kk = 1, 86 Kkg mol Damit gilt: ∆T = 2K = 1, 86 Kkg mGlycerol · g mol 92 mol · 1kg Damit folgt für die Masse des Glycerols: mGlycerol ≈ 98, 9g 33 Aufgabe 29 Methylnitrit wird adiabatisch komprimiert. Bei welchem Druck explodiert das Gas, wenn zu Beginn der Druck 660Pa und die Temperatur 25◦ C betragen? Für Methylnitrit ist κ = 1, 20, die Explosionstemperatur betragt 246, 5◦ C (Die Druckabhängigkeit von κ soll vernachlässigt werden). Lösung Die Werte p1 = 660Pa, T1 = 298, 15K, κ = 1, 20 und T2 = 519, 65K sind vorgegeben. Damit ergibt sich für diesen Prozess: κ−1 p2 κ 519, 65 p2 16 T2 = = = T1 298, 15 660Pa p1 Es folgt weiter: 519, 65 298, 15 6 = p2 660Pa Somit folgt für den Explosionsdruck: 6 p2 = 660Pa · (1, 74291464) ≈ 18500Pa ≈ 18, 5kPa 34 Aufgabe 30 In einem Gefäß befindet sich bei 25◦ C ein unbekanntes Gas, es wird angenommen, dass es Argon oder Stickstoff ist. Bei plötzlicher Ausdehnung des Gases von 5l auf 6l fiel seine Temperatur um 21K. Welches Gas befindet sich im Behälter? Lösung Die Werte T1 = 298, 15K, T2 = 277, 15K, V1 = 5l und V2 = 6l sind bekannt. Damit gilt für den Prozess: T2 T1 = 277, 15 298, 15 κ−1 κ−1 5 V1 = = 6 V2 Damit gilt: κ−1 5 ≈ 0, 929565655 6 Es folgt mit Logarithmieren: κ−1≈ ln (0, 929565655) ≈ 0, 4 ln (0, 833333333) Damit folgt: κ = 1, 4 = Cp = Cv 7 2 5 2 Somit handelt es sich um ein Gas, welches mehr als ein Atom besitzt. Deshalb handelt es sich bei dem Gas, welches sich dort im Behälter befindet, um Stickstoff. 35 Aufgabe 31 30kg Kohlenstoffdioxid werden von 0, 1MPa auf 0, 7MPa adiabatisch verdichtet (κ = 1, 28). Die Anfangstemperatur betrug 15◦ C. Wie groß sind die Endtemperatur und die bei der Kompression aufgewendete Arbeit? Lösung Für die Endtemperatur bei diesem Prozess gilt: T2 = T1 · p2 p1 κ−1 κ = 288, 15K · 0,28 7 1,28 ≈ 441, 05K 1 Für das Anfangsvolumen gilt: V1 = J 30000g · 8, 3144 molK · 288, 15K n1 RT1 m1 RT1 = = ≈ 16, 335m3 g p1 M 1 p1 44 mol · 105 Pa Um das Endvolumen zu berechnen, ergibt sich folgende Formel: T2 = T1 V1 V2 0,28 Damit folgt: V2 = V1 · = 1 441,05 288,15 16, 335m3 · 100 28 1 100 1, 53062641 28 ≈ 3, 5717m3 Für die aufgewendete Arbeit ergibt sich schließlich: W p2 V 2 − p 1 V 1 κ−1 7 · 105 Pa · 3, 5717m3 − 105 Pa · 16, 335m3 = 0, 28 ≈ 30, 95 · 105 J ≈ 3, 1MJ = 36 Aufgabe 32 Es soll die Änderung der inneren Energie beim Verdampfen von 1kg Wasser bei 423K berechnet werden, wenn die spezifische Verdampfungswärme des Wassers 2110, 0kJkg−1 beträgt (Der Dampf wird als ideales Gas angenommen, das Flüssigkeitsvolumen soll vernachlässigt werden). Lösung Es gilt: ∆U J J · 1kg − 55, 5555556mol · 8, 3144 · 423K kg molK ≈ 2110000J − 195400J ≈ 1, 91MJ = 2110000 37 Aufgabe 33 Mit einem Mol eines idealen, einatomigen Gases (CV = 12, 47JK−1 mol−1 ) wird, ausgehend vom Zustand V1 = 24, 4dm3 und T1 = 298K, der folgende Kreisprozess durchgeführt: 1.) Isochore Erwärmung auf die doppelte Temperatur, 2.) Isobare Abküklung auf T1 , 3.) Isotherme, reversible Expansion auf V1 . Vervollständigen Sie die Tabelle über die Zustände: p V T Zustand bar K dm3 1 2 3 Vervollständigen Sie weiterhin die Tabelle über den Gesamtprozess: Q UE −UA HE −HA W Schritt J J J J 1→2 2→3 3→1 Kreisprozess Lösung Zunächst wird die Tabelle mit den Zuständen vervollständigt. Für den ersten Zustand sind V1 = 24, 4dm3 und T1 = 298K bekannt. Damit ergibt sich: p1 = J · 298K 1mol · 8, 3144 molK nRT1 ≈ 1, 015bar = −3 3 V1 24, 4 · 10 m Da der erste Prozess isochor ist, gilt: V2 = 24, 4dm3 Da es sich eine Erwärmung um die doppelte Temperatur handelt, gilt: T2 = 2 · T1 = 596K Somit folgt für den Druck: p2 = J 1mol · 8, 3144 molK · 596K nRT2 = ≈ 2, 030bar −3 3 V2 24, 4 · 10 m Da der zweite Prozess isobar ist, gilt: p3 = 2, 030bar Da es sich um eine isobare Abkühlung auf T1 handelt, gilt: T3 = 298K 38 Somit gilt für V3 : V3 = J · 298K 1mol · 8, 3144 molK nRT3 = ≈ 12, 2dm3 p3 2, 03 · 105 Pa Somit ergibt sich folgende vervollständigte Tabelle für die Zustände: p V T Zustand bar K dm3 1 1,015 24,4 298 2 2,030 24,4 596 3 2,030 12,2 298 Jetzt soll die zweite Tabelle vervollständigt werden. Dazu wird für einen isochoren Prozess die folgende Beziehung benötigt: ∂Q ∂U CV = = ∂T V ∂T V Da der erste Prozess isochor ist, gilt hierfür: ∆W1→2 = 0J Für die Änderung der Wärme gilt: ∆Q1→2 = nCV ∆T = 1mol · 12, 47 J · 298K ≈ 3716J molK Außerdem gilt, da der Prozess isochor ist: ∆U1→2 = 3716J Damit gilt für die Enthalpieänderung: ∆H1→2 = ∆U1→2 + V ∆p = 3717J + 24, 4 · 10−3 m3 · 1, 015 · 105 Pa ≈ 6193J Für einen isobaren Prozess gilt die folgende Beziehung: ∂H ∂Q = Cp = ∂T p ∂T p Somit folgt für die Wärmeänderung beim isobaren zweiten Prozess: ∆Q2→3 = Cp · ∆T · n = 1mol · 20, 786 J · (−298) K ≈ −6194J molK Aufgrund der obigen Beziehung für einen isobaren Prozess gilt weiterhin: ∆H2→3 = ∆Q2→3 = −6194J Weiterhin gilt für die Arbeit gegen den konstanten Druck: ∆W2→3 = −pextern · (V2 − V1 ) = 2, 03 · 105 Pa · 12, 2l ≈ 2477J Für die Änderung der inneren Energie folgt: ∆U2→3 = ∆W2→3 + ∆Q2→3 = −3717J 39 Für den dritten Prozess, die isotherme, reversible Expansion, gilt: ∆H3→1 = ∆U3→1 = 0J Für die Arbeit gilt: ∆W3→1 = −nRT3 ln (2) = −1mol · 8, 3144 J · 298K · ln (2) ≈ −1717J molK Damit folgt für die Wärmeänderung: ∆Q3→1 = 1717J Somit folgt für die Prozesstabelle: Q UE −UA W Schritt J J J 1→2 3716 0 3716 2→3 - 6194 2477 -3717 3→1 1717 - 1717 0 Kreisprozess - 761 760 -1 40 HE −HA J 6193 - 6194 0 -1 Aufgabe 34 Ein Mol eines idealen, einatomigen Gases wird, ausgehend von pA = 1, 013bar und TA = 273, 15K, adiabatisch und reversibel auf das doppelte Volumen expandiert. a) Wie groß sind Endvolumen VE , Enddruck pE und Endtemperatur TE nach der Expansion? b) Wie groß ist die Änderung der inneren Energie? c) Wie groß ist die Änderung der Entropie? Lösung a) Bekannt sind die Werte pA = 1, 013bar und TA = 273, 15K. Damit ergibt sich für das Anfangsvolumen: VA = J · 273, 15K 1mol · 8, 3144 molK nRTA ≈ 0, 022419m3 = pA 1, 013 · 105 Pa Damit ergibt sich für das Endvolumen: VE = 2 · VA ≈ 0, 044838m3 Da der Prozess adiabatisch und reversibel ist, gilt: VA VE 3R 2 R = TE TA Somit gilt für die Endtemperatur: 2 TE = 273, 15K · (0, 5) 3 ≈ 172, 07K Für den Enddruck gilt somit: pE = pA · VA VE 53 5 = 101300Pa · (0, 5) 3 ≈ 31900Pa b) Es gilt: ∆U = nCV ·(TE − TA ) = 1mol·12, 47 J ·(172, 05 − 273, 15) K ≈ −1260J molK c) Da es sich um einen adiabatischen und reversiblen Prozess handelt, gibt es keine Entropieänderung. 41 Aufgabe 35 Berechnen Sie die Änderung der Enthalpie, Entropie und der freien Enthalpie, die auftritt, wenn 3mol Stickstoff und 2mol Sauerstoff bei konstantem Druck bei 298K gemischt werden. Sie dürfen ideales Verhalten der Gase voraussetzen. Lösung Da sich die Mischung der beiden Gase ideal verhält, gilt: ∆Hmix = 0J Für die Mischungsentropie gilt: ∆Smix = −nges R (x1 · ln (x1 ) + x2 · ln (x2 )) J = −5mol · 8, 3144 · (0, 4 · ln (0, 4) + 0, 6 · ln (0, 6)) molK J ≈ 27, 97 K Damit folgt für die freie Mischungsenthalpie: ∆Gmix = ∆Hmix − T · ∆Smix = −298K · 27, 97 42 J ≈ −8, 34kJ K Aufgabe 36 Berechnen Sie die Entropieänderung beim Mischen von 5kg Wasser von 80◦ C mit 10kg Wasser von 20◦ C. Die mittlere molare Wärmekapazität von Wasser beträgt 75, 36Jmol−1 K−1 . Lösung Zuerst wird die Stoffmenge des warmen Wassers ermittelt: nheiß = mheiß 5000g ≈ 277, 78mol = MW asser 18gmol−1 Es folgt die Ermittlung der Stoffmenge des kalten Wassers: nkalt = mkalt 10000g = ≈ 555, 56mol MW asser 18gmol−1 Es gilt: nheiß · CW asser · (Theiß − Tmix ) = nkalt · CW asser · (Tmix − Tkalt ) Somit gilt: J J ·(353, 15K − Tmix ) = 555, 56mol·75, 36 ·(Tmix − 293, 15K) molK molK Es folgt für die Mischungstemperatur: 2 353, 15 Tmix ≈ 293, 15K + K ≈ 313, 15K 3 2 277, 78mol·75, 36 Damit gilt für die Entropieänderung des kalten Wassers: 313,15K Z ∆Skalt = nkalt · CW asser · dT T 293,15K = 555, 56mol · 75, 36 J · ln molK 313, 15 293, 15 J K Für die Entropieänderung des warmen Wassers ergibt sich: ≈ 2763, 136 313,15K Z ∆Swarm = nwarm · CW asser · dT T 353,15K = 277, 78mol · 75, 36 J · ln molK 313, 15 353, 15 J K Damit gilt für die gesamte Enropieänderung: ≈ −2516, 428 ∆Sges = ∆Skalt + ∆Swarm = (2763, 136 − 2516, 428) 43 J J ≈ 246, 71 K K Aufgabe 37 Eine Badewanne soll mit 150l Badewasser von 37◦ C gefüllt werden. Es stehen kaltes Wasser mit 18◦ C und warmes Wasser mit 60◦ C zur Verfügung. Ermitteln Sie, wieviel kaltes und wieviel warmes Wasser Sie benötigen, um diese Mischungstemperatur zu erreichen. Lösung Es gilt: Tmix = 310, 15K = 291, 15K · mkalt + 333, 15K · mwarm Tkalt · mkalt + Twarm · mwarm = mkalt + mwarm mwarm + mkalt Weiterhin gilt: mges = 150kg = mkalt + mwarm Daraus folgt: 310, 15K = 291, 15K · 150kg + (333, 15 − 291, 15) K · mwarm 150kg Hieraus folgt: 40K · mwarm = 150kg · 19K Damit gilt für die Masse des warmen Wassers: mwarm = 71, 25kg Somit folgt für die Masse des kalten Wassers: mkalt = 78, 75kg 44 Aufgabe 38 Das Standardpotential von Blei bei 298K gemäß der Reaktion − 0 P b2+ (aq) + 2e P b(s) mit E = −0, 13V, dasjenige der Reaktion P bSO4(s) + 2e− P b(s) + SO42− (aq) mit E 0 = −0, 36V. Berechnen Sie aus diesen Angaben das Löslichkeitsprodukt von Bleisulfat. Lösung Es gilt für die Löslichkeitsproduktreaktion: P bSO4(s) P b2+ (aq) + SO42− (aq) mit E 0 = −0, 23V Es gilt weiter: E0 = RT · ln (Ka ) zF Somit folgt: ln (Ka ) = E0 · z · F R·T Es gilt: −0, 23V · 2 · 96485Cmol−1 E0 · z · F = ≈ −17, 9130878 R·T 8, 3144Jmol−1 K−1 · 298K Somit folgt für das Löslichkeitsprodukt von Bleisulfat: Ka = e−17,9130878 2 mol2 −8 mol ≈ 1, 66 · 10 l2 l2 45 Aufgabe 39 In ein wärmeisoliertes Gefäß, welches 5kg Wasser bei 30◦ C enthält, wird 1kg Eis von −10◦ C gegeben. Wie ändert sich die Entropie des Systems, wenn die spezifische Schmelzenthalpie von Eis 333, 56Jg−1 , seine spezifische Wärmekapazität 2, 02Jg−1 K−1 und die spezifische Wärmekapazität des Wassers 4, 19Jg−1 K−1 betragen? Lösung Es lässt sich erahnen, dass das Eis schmilzt. Damit gilt: J J J 1000g · 2, 02 · (273, 15 − 263, 15) K + 333, 56 + 4, 19 · (Tmix − 273, 15K) gK g gK J · (303, 15K − Tmix ) = 5000g · 4, 19 gK Durch Umformungen ergibt sich für die Mischungstemperatur: Tmix ≈ 284, 078K Für die Entropieänderung des Eises gilt: 273, 15 333, 56Jg−1 J 284, 078 J · ln + + 4, 19 · ln ∆SEis = 1000g · 2, 02 gK 263, 15 273, 15K gK 303, 15 J ≈ (75, 34 + 1221, 16 + 164, 36) K J ≈ 1460, 86 K Für die Entropieänderung des Wassers gilt: J 284, 078 J ∆SW asser = 5000g · 4, 19 · ln ≈ −1361, 31 gK 303, 15 K Damit gilt für die Entropieänderung des Systems: ∆SSystem ≈ (1460, 86 − 1361, 31) 46 J J ≈ 99, 55 K K Aufgabe 40 Berechnen Sie die Zustandssumme der Translation eines Sauerstoffmoleküls, das sich bei einer Temperatur von 300K in einem Volumen von 1cm3 befindet. Lösung Berechnet werden muss: ztrans = 3 V · (2πmkT ) 2 h3 Zunächst ergibt sich: 3 V 10−6 m3 93 m ≈ 3, 437523734 · 10 = 3 h3 J3 s3 (6, 626 · 10−34 Js) Weiterhin gilt für die Masse eines Sauerstoffmoleküls: m= kg 2 · 15, 999 · 10−3 mol 6, 022 · 1023 mol−1 ≈ 5, 3135171 · 10−26 kg Es folgt außerdem: 1,5 (2πmkT ) −26 = 2π · 5, 3135171 · 10 = 1,5 1, 38267343 · 10−45 kgJ = −23 kg · 1, 3805 · 10 1,5 J · 300K K 5, 1413767 · 10−68 kg1,5 J1,5 Damit ergibt sich schließlich für die Translationszustandssumme: ztrans = 3 V · (2πmkT ) 2 h3 ≈ 3, 437523734 · 1093 m3 · 5, 1413767 · 10−68 kg1,5 J1,5 J3 s3 ≈ 1, 77 · 1026 47 Aufgabe 41 Berechnen Sie a) den Translationsanteil und b) den Rotationsanteil der Entropie von Br2 bei der Temperatur 500K und dem Druck 1, 013bar. Die molare Masse des Broms beträgt 159, 82gmol−1 , die charakteristische Rotati2 onstemperatur Θrot = 8πh2 Ik beträgt 0, 118K. Lösung a) Zunächst wird das Molvolumen des Broms ermittelt: V = J 8, 3144 molK RT V = = ≈ 0, 0410385m3 n p 101300Pa Weiterhin wird die Masse des Brommoleküls bestimmt: m= kg 159, 82 · 10−3 mol 6, 022 · 1023 mol−1 ≈ 2, 654 · 10−25 kg Für den Translationsanteil an der Entropie gilt nach Sackur-Tetrode: 1,5 2,5 ! 2πmkT e V S = R ln · h2 NA Es ergibt sich zuerst: 2πmkT h2 1,5 ≈ J 2π · 2, 654 · 10−25 kg · 1, 3805 · 10−23 K · 500K !1,5 2 (6, 626 · 10−34 Js) 1,5 kg ≈ 2, 62170812 · 1022 2 Js ≈ 4, 245 · 1033 kg1,5 J · s3 1,5 Weiterhin gilt: 3 m e2,5 · 0, 0410385 mol e2,5 V ≈ 8, 30208035 · 10−25 m3 ≈ NA 6, 022 · 1023 mol−1 Damit folgt: 1,5 2,5 e V 2πmkT · h2 NA ≈ 4, 245 · 1033 kg1,5 · 8, 30208035 · 10−25 m3 J · s3 1,5 ≈ 3524233109 Es folgt damit: ln (3524233109) ≈ 21, 983 Somit gilt letztlich für den Translationsanteil an der Entropie: S ≈ 8, 3144 J J · 21, 983 ≈ 182, 8 molK molK 48 b) Für die Zustandssumme der Rotation gilt: zrot = 8π 2 IkT T T = = h2 σh2 σΘ σ · 8π2 Ik rot Da ein homonukleares Molekül vorliegt, gilt σ = 2. Weiterhin gilt: NA Zrot = (zrot ) = T σΘrot NA Für den Roationsanteil an der Entropie gilt somit: S = = = = ≈ ≈ ≈ ≈ U + k · ln (Zrot ) T RT T + k · NA · ln T σΘrot T R + R · ln σΘrot T R · 1 + ln σΘrot 500K R · 1 + ln 2 · 0, 118K R · (1 + ln (2118, 644)) R · (8, 658531572) J 71, 99 molK 49 Aufgabe 42 Wie groß ist der Beitrag der Schwingung zur Entropie von Br2 bei einer Temperatur von 600K, wenn die Schwingungswellenzahl 321cm−1 beträgt? Lösung Für den Schwingsbeitrag an der Entropie gilt: β −β S =R· − ln 1 − e eβ − 1 Es gilt: β = 6, 626 · 10−34 Js · 2, 998 · 108 ms−1 · 32100m−1 hcν̃ = ≈ 0, 76984 kT 1, 3805 · 10−23 JK−1 · 600K Damit folgt: S 0, 76984 = R· − ln 1 − e−0,76984 0,76984 e −1 ≈ R · (0, 664 + 0, 622) J ≈ 10, 69 molK 50 Aufgabe 43 Berechnen Sie den Schwingungsanteil der molaren Wärmekapazität von O2 mit der Schwingungswellenzahl ν̃ = 1557, 71cm−1 bei der Temperatur T = 300K und geben Sie die charakteristische Schwingungstemperatur an. Lösung Es gilt für die charakteristische Schwingungstemperatur: Θvib = hcν̃ k Damit gilt: Θvib = 6, 626 · 10−34 Js · 2, 998 · 108 ms · 155771m−1 J 1, 3805 · 10−23 K ≈ 2241, 5K Weiterhin gilt für den Schwingungsanteil der molaren Wärmekapazität: cvib = R · Θvib T 2 · e− Θvib T 1 − e− Θvib T Es gilt: Θvib 2241, 5K = ≈ 7, 4717 T 300K Damit folgt für den Schwingungsanteil der molaren Wärmekapazität: cvib e−7,4717 J 2 · (7, 4717) · molK 1 − e−7,4717 J ≈ 0, 2644 molK ≈ 0, 0318 · R = 8, 3144 51 Aufgabe 44 Betrachten Sie HCl mit der Symmetriezahl σ = 1. Das reine Rotations-Mikrowellenspektrum von HCl zeigt Absorptionslinien bei ∆ν̃ = 21, 19cm−1 . Berechnen Sie die Rotationszustandssumme bei 25◦ C, wobei die Rotationskonstante B = 10, 591cm−1 beträgt. Lösung Es gilt für die charakteristische Rotationstemperatur: Θrot = 6, 626 · 10−34 Js · 2, 998 · 108 ms · 10, 591 · 102 m−1 hcB ≈ 15, 24K = J k 1, 3805 · 10−23 K Es gilt offensichtlich: Θrot ≈ 15, 24K 298, 15K = T Also kann für die Rotationszustandssumme die Hochtemperaturnäherung benutzt werden, weshalb die Angabe der Energieniveaudifferenz ∆ν̃ nicht benötigt wird: kT T 298, 15K qrot = = ≈ 19, 56 ≈ σhcB σΘrot 15, 24K 52 Aufgabe 45 In einer spektroskopischen Untersuchung von Buckminsterfulleren wuden alle Schwingungswellenzahlen des C60 -Moleküls bestimmt (F. Negri, G. Orlandi, F. Zerbetto, J. Phys. Chem. 100 (1996) 10849). Die Wellenzahl der einzigen Au Schwingung ist 976cm−1 , die der vier dreifach entarteten T1u -Schwingungen sind 525, 578, 1180 und 1430cm−1 , die der fünf dreifach entarteten T2u -Schwingungen sind 354, 715, 1037, 1190 und 1540cm−1 , die der sechs vierfach entarteten Gu Schwingungen sind 345, 757, 776, 963, 1315 und 1410cm−1 und die der sieben fünffach entarteten Hu -Schwingungen sind 403, 526, 667, 738, 1215, 1342 und 1566cm−1 . Wie viele Schwingungen besitzen eine charakteristische Schwingungstemperatur Θvib unter 1000K? Bestimmen Sie die molare Wärmekapazität von C60 bei konstantem Volumen bei 1000K und zählen Sie dabei alle Schwingungen mit Θvib unterhalb dieser Temperatur als aktiv. Lösung Es muss betrachtet werden: Θvib = ncν̃ < 1000K k Das führt zu: ν̃ < J 1000K · 1, 3805 · 10−23 K ≈ 694, 95cm−1 −34 6, 626 · 10 Js · 2, 998 · 108 ms Damit besitzen 2 T1u -Schwingungen, 1 T2u -Schwingung, 1 Gu -Schwingung und 3 Hu -Schwingungen eine charakteristische Schwingungstemperatur unterhalb von 1000K. Zusammen mit deren Entartungen ergeben sich also 28 aktive Schwingungen. Das ergibt für die molare Wärmekapazität: CV,m = 3 J 3 · R + · R + 28 · R = 31 · R ≈ 257, 75 2 2 molK 53 Aufgabe 46 Die Wellenzahl der Normalschwingung von Br2 beträgt 320, 5cm−1 . a) Berechnen Sie den Anteil der Schwingungen an der molaren inneren Energie, an der molaren Wärmekapazität und an der molaren Entropie des Broms bei 500K und 1, 013bar. b) Diskutieren Sie die Nullpunktsenergie. c) Berechnen Sie den Schwingungsanteil der molaren Wärmekapazität, falls J cp (500K) = 37, 1 molK ist. d) Vergleichen Sie ihren Wert aus dem Aufgabenteil c) mit dem Wert aus Aufgabenteil a). e) Unter Hinzunahme der Ergebnisse aus Aufgabe 41 berechnen Sie die Gesamtentropie des Broms bei 500K und vergleichen Sie diese mit dem exJ . perimentellen Wert von 264, 3 molK Lösung a) Für die charakteristische Schwingungstemperatur gilt: Θvib = 6, 626 · 10−34 Js · 2, 998 · 108 ms · 320, 5 · 102 m−1 hcν̃ = ≈ 461, 18K J k 1, 3805 · 10−23 K Für den Schwingungsanteil an der molaren inneren Energie gilt: 1 uvib = NA · h · c · ν̃ · 0, 5 + Θvib e T −1 Es gilt: NA · h · c · ν̃ = 6, 022 · 1023 mol−1 · 6, 626 · 10−34 Js · 2, 998 · 108 ≈ 3834 m · 32050m−1 s J mol Weiterhin gilt: 1 ≈ 1, 16 461,18K e 500K − 1 Damit ergibt sich für den Schwingungsanteil an der molaren inneren Energie: J J uvib ≈ 3834 · 1, 16 ≈ 4447 mol mol Für den Schwingungsanteil an der molaren Wärmekapazität gilt: Θvib 2 Θvib e T cvib = R · · Θ 2 vib T e T −1 0, 5 + Es gilt: Θvib 461, 18K = ≈ 0, 92236 T 500K 54 Damit ergibt sich für den Schwingungsanteil an der molaren Wärmekapazität: e0,92236 J cvib = R · 0, 922362 · 2 ≈ 7, 75 molK (e0,92236 − 1) Für die Zustandssumme der Schwingung gilt: qvib = 1 1 − e− Θvib T ≈ 1, 66 Weiterhin gilt: ∆U ∂ (ln (qvib )) ∂β N hcν̃ 2 vib 4 · sinh Θ2T = −N = J 3834 mol = 2 4 · (sinh (0, 46118)) J ≈ 2006, 5 mol Somit folgt für den Schwingungsanteil der molaren Entropie: svib ∆U + R ln (qvib ) T J ≈ (5, 02 + 4, 22) mol J ≈ 9, 24 mol = b) Es gilt für die Nullpunktsenergie: 0 = 0, 5·h·c·ν̃ = 0, 5·6, 626·10−34 Js·2, 998·108 m ·32050m−1 ≈ 3, 18·10−21 J s Damit trägt die Nullpunktsenergie fast nichts zur molaren Wärmekapazität bei. c) Da Translation und Rotation bei 500K wegen Θvib = 461, 18K schon angeregt sind, gilt: J J cvib,kal = 37, 1 − 3, 5 · R ≈ 8, 00 molK molK d) Damit gilt für den Vergleich: cvib,stat = 7, 75 J J < 8, 00 = cvib,kal molK molK e) Für die Gesamtentropie gilt: sstat = (182, 80 + 71, 99 + 9, 24) J J J ≈ 264, 03 < 264, 30 = skal molK molK molK 55 Aufgabe 47 Für die Molwärmen von Metallen gilt bei niedrigen Temperaturen: cV = αT 3 + γT mit γ = NA k 2 π 2 2F Ermitteln Sie die Fermienergie F von Silber aus den experimentellen Daten: T 1 2 3 4 5 6 8 K cV 0, 00082 0, 00265 0, 00650 0, 0134 0, 0243 0, 0403 0, 0927 J molK Lösung Mit den Werten von T = 1K und T = 8K wird folgendes lineares Gleichungssystem aufgestellt: 1K3 · α + 1K · γ = 512K3 · α + 8K · γ = J molK J 0, 0927 molK 0, 00082 J Die Lösungen dieses Gleichungssystems lauten α1 = 1, 709 · 10−4 molK 4 und J −4 γ1 = 6, 491·10 molK2 . Mit den Werten von T = 2K und T = 6K wird folgendes lineares Gleichungssystem aufgestellt: 8K3 · α + 2K · γ = 216K3 · α + 6K · γ = J molK J 0, 0403 molK 0, 00265 J Die Lösungen dieses Gleichungssystems lauten α2 = 1, 685 · 10−4 molK 4 und J γ2 = 6, 510·10−4 molK . Mit den Werten von T = 3K und T = 5K wird folgendes 2 lineares Gleichungssystem aufgestellt: 27K3 · α + 3K · γ = 125K3 · α + 5K · γ = J molK J 0, 0243 molK 0, 00650 J Die Lösungen dieses Gleichungssystems lauten α3 = 1, 683 · 10−4 molK 4 und J J −4 −4 γ3 = 6, 517 · 10 molK2 . Für die Mittelwerte gelten α ≈ 1, 692 · 10 molK 4 und J −4 γ ≈ 6, 508 · 10 molK2 . Es gilt: F = ≈ NA k 2 π 2 2γ J 6, 022 · 1023 mol−1 · 1, 3805 · 10−23 K ≈ 0, 870 · 10 ≈ 5, 4eV 2 · 6, 508 · −18 10−4 2 · π2 J molK2 J Dies ist nur etwas geringer als der Literaturwert von 0, 882 · 10−18 J bzw. 5, 5eV. 56 Aufgabe 48 J Bei 20K ist die molare Wärmekapazität von Kupfer 0, 48 molK . Berechnen Sie 3 zunächst mit Hilfe des Debyeschen T -Gesetzes die Debye-Temperatur ΘD und bestimmen Sie dann den Wert von cV bei 200K. Gehen Sie dabei von der Gleichung ΘD 3 ZT x 9 T · uvib = · R · ΘD + 9 · R · T · dx x 8 ΘD e −1 0 aus und entwickeln Sie ex für kleine x mit x < 2 in eine Taylorreihe. Lösung Es gilt das Debyesche T 3 -Gesetz: cV (20K) = 233, 8 · R · 20K ΘD 3 ≈ 0, 48 J molK Daraus folgt für die Debye-Temperatur: ΘD ≈ 319K Außerdem gilt: x ≈ ex − 1 x+ x x2 2 x3 6 + + x4 24 + ··· ≈ 1+ x 2 + 1 + x2 6 x3 24 + ··· Es sollen jetzt Koeffizienten derart bestimmt werden, dass also gilt: 1+ x 2 + 1 + x2 6 x3 24 = a + b · x + c · x2 + · · · + ··· Also folgt: 1= 1+ x3 x x2 + + + ··· 2 6 24 · a + b · x + c · x2 + · · · Durch Koeffizientenvergleich folgt: a + b · x + c · x2 + · · · = 1 − x x2 x4 x6 + − + ∓ ··· 2 12 720 30240 Damit gilt für t > 0: Zt x3 dx ≈ ex − 1 Zt x x2 x4 x6 x · 1− + − + ∓ ··· 2 12 720 30240 2 0 0 Zt ≈ x2 − x3 x4 x6 x8 + − + ∓ · · · dx 2 12 720 30240 0 ≈ t3 t4 t5 t7 − + − ± ··· 3 8 60 5040 57 dx Damit folgt: Zt ΘD T ex − 1 dx ≈ · 1 3 ΘD T 3 1 − · 8 ΘD T 4 1 + · 60 ΘD T 5 1 − 5040 ΘD T 7 ±··· 0 Es gilt also: uvib ≈ t Z ΘD 9 T · R · ΘD + 9 · R · T · dx 8 ex − 1 0 ≈ 9 3 R · Θ2D 9 RΘ4D 9 ± ··· · R · ΘD + 3 · R · T − · R · ΘD + · − · 8 8 20 T 5040 T3 Es gilt: cvib = ∂uvib ∂T Damit folgt: cvib ≈ 3·R− ≈ 3·R· Mit 2 4 ΘD 27 ΘD + ·R· ∓ ··· T 5040 T ! 2 4 ΘD 1 ΘD 1 · + · ∓ ··· 1− 20 T 560 T 3 ·R· 20 ΘD 319K = ≈ 1, 595 T 200K folgt: 1 1 · 1, 5952 + · 1, 5954 ∓ · · · cvib (200K) ≈ 3 · R · 1 − 20 560 ≈ 3 · R · (0, 8844) J ≈ 22, 06 molK 58 Aufgabe 49 Bei 292K hat Tetrachlorkohlenstoff den Dampfdruck 11, 401kPa. Eine Lösung aus 0, 5455g einer Substanz in 25g Tetrachlorkohlenstoff besitzt bei gleicher Temperatur den Dampfdruck 11, 189kPa. Berechnen Sie die Molmasse der gelösten Substanz. Lösung Für die Stoffmenge an Tetrachlorkohlenstoff gilt: nCCl4 = 25g ≈ 0, 162549mol 153, 8gmol−1 Weiterhin gilt für den Molenbruch der unbekannten Substanz: xunbekannt = ∆p 11, 401 − 11, 189 = ≈ 0, 018595 p 11, 401 Es gilt für die Stoffmenge der unbekannten Substanz: nunbekannt = 0, 018595 · 0, 162459mol ≈ 0, 00308mol 1 − 0, 018595 Für die Molmasse der unbekannten Substanz folgt: Munbekannt = g 0, 5455g ≈ 177, 1 0, 00308mol mol 59 Aufgabe 50 Der Dampfdruck des Wassers ist bei 28◦ C 3, 742kPa. Wenn 13, 0g eines nichtflüchtigen Stoffes in 100g Wasser gelöst sind, hat die Lösung den Dampfdruck 3, 649kPa. Es soll unter Annahme idealen Verhaltens die Molmasse des gelösten Stoffes ermittelt werden. Lösung Für den Molenbruch des gelösten Stoffes gilt: xunbekannt = ∆p 3, 742 − 3, 649 = ≈ 0, 0249 p 3, 742 Damit gilt für die Stoffmenge des gelösten Stoffes: nunbekannt = 0, 0249 · 100 18 mol ≈ 0, 142mol 1 − 0, 0249 Es gilt dementsprechend für die Molmasse des gelösten Stoffes: Munbekannt = g 13g ≈ 91, 5 0, 142mol mol 60 Aufgabe 51 CO2 ist ein lineares Molekül und die Rotationskonstante beträgt 0, 3902cm−1 . Berechnen Sie die Anteile der Rotation an der molaren inneren Energie Um , an der molaren freien Energie Am , an der molaren Entropie Sm und an der molaren Wärmekapazität Cm,rot bei 298K. Lösung Für die charakteristische Rotationstemperatur gilt: Θrot = hcB 6, 626 · 10−34 Js · 2, 998 · 108 ms−1 · 0, 3902 · 102 m−1 ≈ 0, 5615K = k 1, 3805 · 10−23 JK−1 Da T = 298K 0, 5615K = Θrot gilt, kann die Hochtemperaturnäherung für die Rotationszustandssumme benutzt werden. Damit gilt: T 298K = ≈ 265, 36 σ · Θrot 2 · 0, 5615K qrot = Es gilt für die Rotationszustandssumme also auch: qrot = 1 T kT = = σ · Θrot σhcB βσhcB Damit folgt für die molare innere Energie: Um ∂ (ln (qrot )) ∂β N βσhcB N = = = N kT 2 β σhcB β kJ = RT ≈ 2, 48 mol = −N Also gilt für die molare Entropie: Sm Um + R ln (qrot ) T = R + R ln (265, 36) = ≈ 6, 58 · R ≈ 54, 71 J molK Für die molare freie Energie gilt: Am = −RT ln (qrot ) ≈ −8, 3144 J kJ · 298K · ln (265, 36) ≈ −13, 8 molK mol Für den Anteil der Rotation an der molaren Wärmekapazität gilt wegen T Θrot nach dem Gleichverteilungssatz: Cm,rot = R ≈ 8, 3144 61 J molK Aufgabe 52 Die Normalschwingungen des H2 O-Moleküls haben Schwingungswellenzahlen von 1545cm−1 , 3652cm−1 und 3756cm−1 . Berechnen Sie für alle Normalschwingungen die Energie dieser in eV und in J, die Schwingungsfrequenzen und die charakteristischen Temperaturen bei 500K. Ermitteln Sie außerdem die jeweiligen Beiträge der Normalschwingungen zur molaren Wärmekapazität bei 500K. Lösung Zunächst wird alles für die Normalschwingung der Wellenzahl 1545cm−1 ermittelt: m E0 = hcν̃ = 6, 626 · 10−34 Js · 2, 998 · 108 · 154500m−1 ≈ 3, 069 · 10−20 J s 3, 069 · 10−20 J E0 ≈ ≈ 0, 1916eV 1, 602 · 10−19 J m ν = cν̃ = 2, 998 · 108 · 154500m−1 ≈ 4, 63 · 1013 Hz s 3, 069 · 10−20 J E0 ≈ K ≈ 2222K Θvib = k 1, 38065 · 10−23 J Θvib 2 Θvib e T e4,444 2 Cm,vib = R · · Θ 2 ≈ R · 4, 444 · 4,444 2 ≈ 0, 238 · R vib T (e − 1) e T −1 Jetzt wird alles für die Normalschwingung der Wellenzahl 3652cm−1 ermittelt: m E0 = hcν̃ = 6, 626 · 10−34 Js · 2, 998 · 108 · 365200m−1 ≈ 7, 255 · 10−20 J s 7, 255 · 10−20 J E0 ≈ ≈ 0, 4529eV 1, 602 · 10−19 J m ν = cν̃ = 2, 998 · 108 · 365200m−1 ≈ 1, 09 · 1014 Hz s E0 7, 255 · 10−20 J Θvib = ≈ K ≈ 5254K k 1, 38065 · 10−23 J Θvib 2 e10,51 Θvib e T 2 Cm,vib = R · · Θ 2 ≈ R · 10, 51 · 10,51 2 ≈ 0, 00302 · R vib T (e − 1) T e −1 Nun wird alles für die Normalschwingung der Wellenzahl 3756cm−1 ermittelt: m E0 = hcν̃ = 6, 626 · 10−34 Js · 2, 998 · 108 · 375600m−1 ≈ 7, 460 · 10−20 J s 7, 460 · 10−20 J E0 ≈ ≈ 0, 4657eV 1, 602 · 10−19 J m ν = cν̃ = 2, 998 · 108 · 375600m−1 ≈ 1, 13 · 1014 Hz s 7, 460 · 10−20 J E0 Θvib = ≈ K ≈ 5405K k 1, 38065 · 10−23 J Θvib 2 Θvib e T e10,81 2 Cm,vib = R · · Θ 2 ≈ R · 10, 81 · 10,81 2 ≈ 0, 00236 · R vib T (e − 1) e T −1 62 Aufgabe 53 Der energetische Abstand zwischem dem Grundzustand und dem ersten elektronisch angeregtem Zustand beim Flour beträgt 403, 23cm−1 mit den Entartungsfaktoren g0 = 4 und g1 = 2, wobei die Nullpunktsenergie 0 = 0J angenommen werden soll. Berechnen Sie die elektronische Zustandssumme und die Besetzungszahlen bei 1000K. Lösung Es gilt für die Energie des ersten angeregten Zustandes: 1 = hcν̃ = 6, 626 · 10−34 Js · 2, 998 · 108 m · 40323m−1 ≈ 8, 01 · 10−21 J s Damit folgt für die Schwingungszustandssumme: −1 qvib = 4 + 2 · e kT ≈ 4 + 2 · e−0,58023 ≈ 5, 12 Es folgt für die Besetzungszahlen der beiden Zustände: f0 = f1 = 4 ≈ 0, 781 5, 12 1, 12 ≈ 0, 219 5, 12 63 Aufgabe 54 Aus dem Ramanspektrum des Iods bei 298K lässt sich die Wellenzahl der Eigenschwingung zu 21460m−1 bestimmen. a) Berechnen Sie die Frequenz ν, die charakteristische Temperatur Θvib und das Verhältnis ΘTvib . b) Bestimmen Sie die Schwingungszustandssumme. c) Ermitteln Sie die Besetzungszahlen der unteren vier Schwingungsniveaus. d) Bestimmen Sie den Schwingungsbeitrag zur molaren Wärmekapazität des Iods und vergleichen Sie diesen mit der Vorhersage des Gleichverteilungssatzes. Begründen Sie ihren Vergleich. e) Berechnen Sie den Schwingungsbeitrag zur molaren Entropie. Lösung a) Es gilt: ν m · 21460m−1 ≈ 6, 434 · 1012 Hz s 6, 626 · 10−34 Js · 2, 998 · 108 ms · 21460m−1 = cν̃ = 2, 998 · 108 Θvib = Θvib T = hcν̃ = k 309K ≈ 1, 037 298K 1, 3805 · 10−23 JK−1 ≈ 309K b) Für die Zustandssumme gilt: qvib = 1 1−e Θvib T = 1 ≈ 1, 549 1 − e−1,037 c) Für die vier Besetzungszahlen ergibt sich: f0 = f1 = f2 = f3 = 1 ≈ 0, 646 1, 549 e−1,037 ≈ 0, 229 1, 549 e−2,074 ≈ 0, 081 1, 549 e−3,111 ≈ 0, 029 1, 549 d) Es gilt für den Schwingungsanteil an der molaren Wärmekapazität: Θvib 2 Θvib e T Cm,vib = R · · Θ 2 vib T e T −1 2 = R · (1, 037) · ≈ 0, 915 · R 64 e1,037 2 (e1,037 − 1) Dies liegt bereits nahe am klassischen vorhegesagten Wert R aus dem Gleichverteilungssatz der statistischen Thermodynamik. Der Grund ist die niedrige charakteristische Schwingungstemperatur des Iods. Diese resultiert aus der großen Masse eines Iod-Atomes und ihrer schwachen Bindung. e) Es gilt: Sm,rot Θvib T − Θvib T ! − ln 1 − e −1 1, 037 −1,037 − ln 1 − e ≈ R· e1,037 − 1 J ≈ R ≈ 8, 3144 molK = R· e Θvib T 65 Aufgabe 55 Es wird angenommen, dass Methanol (A) und Ethanol (B) ideale Mischungen bilden. Der Dampfdruck der reinen Stoffe beträgt p0,A = 11, 83kPa bzw. p0,B = 5, 93kPa bei 293K. a) Wie groß sind die Stoffmengenanteile beider Komponenten, wenn 100g Methanol mit 100g Ethanol gemischt werden? b) Wie groß sind die Partialdampfdrücke und der Gesamtdampfdruck der Mischung? Lösung a) Für die Stoffmenge des Methanols gilt: nA = 100g g ≈ 3, 125mol 32 mol Für die Stoffmenge des Ethanols gilt: nB = 100g g ≈ 2, 174mol 46 mol Damit folgt für den Molenbruch des Methanols: xA = nA 3, 125mol ≈ 0, 59 = nA + nB (3, 125 + 2, 174) mol Es folgt für den Molenbruch des Ethanols: xB = 1 − xA ≈ 0, 41 b) Nach dem Raoultschen Gesetz gilt für den Partialdampfdruck des Methanols: pA = xA · p0,A = 0, 59 · 11, 83kPa ≈ 6, 98kPa Für den Partialdampfdruck des Ethanols folgt ebenso: pB = xB · p0,B = 0, 41 · 5, 93kPa ≈ 2, 43kPa Somit gilt nach dem Daltonschen Gesetz für den Gesamtdruck: p = pA + pB ≈ (6, 98 + 2, 43) kPa ≈ 9, 41kPa 66 Aufgabe 56 Benzol (A) und Toluol (B) bilden nahezu ideale Mischphasen. Bei 293K betragen die Dampfdrücke der reinen Substanzen p0,A = 10, 199kPa und p0,B = 3, 266kPa. Bestimmen Sie die Zusammensetzung des Dampfes, wenn die flüssige Mischphase den Stoffmengenanteil xf,A = 0, 40 enthält. Lösung Nach dem Raoultschen Gesetz gilt: pA = 0, 40 · 10, 199kPa ≈ 4, 08kPa Weiterhin folgt nach dem Raoultschen Gesetz: pB = 0, 60 · 3, 266kPa ≈ 1, 96kPa Damit gilt nach dem Daltonschen Gesetz: p = pA + pB = (4, 08 + 1, 96) kPa ≈ 6, 04kPa Damit folgt für den Molenbruch des Benzol in der Gasphase: xg,A = 4, 08kPa ≈ 0, 676 6, 04kPa Für den Molenbruch des Toluols folgt somit: xg,B = 1 − xg,A = 1 − 0, 676 ≈ 0, 324 67 Aufgabe 57 Die Dampfdrücke der Komponenten A und B betragen bei 50◦ C p0,A = 46, 663kPa bzw. p0,B = 101, 325kPa. Unter Annahme einer idealen Mischung berechnen Sie die Dampfzusammensetzung, die sich im Gleichgewicht mit der flüssigen Mischphase aus 0, 5mol A und 0, 7mol B befindet. Lösung Für den Molenbruch der Komponente A in flüssiger Phase gilt: xf,A = 0, 5mol ≈ 0, 41667 (0, 5 + 0, 7) mol Damit folgt für den Molenbruch der Komponente B in flüssiger Phase: xf,B = 1 − 0, 41667 ≈ 0, 58333 Für den Dampfdruck der Komponente A folgt nach dem Raoultschen Gesetz: pA = 0, 41667 · 46, 663kPa ≈ 19, 4431kPa Weiterhin gilt für den Dampfdruck der Komponente B: pB = 0, 58333 · 101, 325kPa ≈ 59, 1059kPa Damit folgt nach dem Daltonschen Gesetz für den Gesamtdruck: p = pA + pB ≈ 78, 5526kPa Für die Molenbrüche in der Dampfphase folgt somit: xg,A = xg,B = 19, 4431kPa ≈ 0, 248 78, 5526kP 1 − xg,A ≈ 0, 752 68 Aufgabe 58 In einer Arbeit zum Dampfdruck von Chlormethan geben A. Bah und N. DupontPavlovsky den Dampfdruck über festem Chlormethan bei verschiedenen Temperaturen an (J. Chem. Eng. Data 40 (1995) 869). Ausgewählte Werte davon finden Sie in der folgenden Tabelle. Berechnen Sie damit die Standardsublimationsenthalpie von Chlormethan bei 150K. Das molare Volumen des Dampfes soll demjenigen eines idealen Gases entsprechen, das molaren Volumen der festen Phase können Sie vernachlässigen. T 145,94 147,96 149,93 151,94 153,97 154,94 K p 13,07 18,49 25,99 36,76 50,86 59,56 Pa Lösung Aus den obigen Daten ergibt sich folgendes: T 154,94 153,97 151,94 149,93 K −3 10 ln 1 T 1 K p Pa p Pa 6,454 6,495 6,582 6,670 147,96 145,94 6,759 6,852 4,087 3,929 3,604 3,256 2,917 2,570 59,56 50,86 36,76 25,99 18,49 13,07 p 1 Es wird ln Pa gegen T aufgetragen. Dabei ergibt sich folgende Ausgleichsgerade: y ≈ −3821, 7 · x + 28, 75 Damit folgt aus der Clausius-Clapeyron-Gleichung: −3821, 7K = − ∆H R Somit gilt für die Standardsublimationsenthalpie des Chlormethans: ∆H = R · 3821, 7K = 8, 3144 J kJ · 3821, 7K ≈ 31, 8 molK mol 69 Aufgabe 59 Bei der Sublimation des Iods ist die Schmelztemperatur 114◦ C, sie wächst bei Drucksteigerung um 580Pa um 1K. Berechnen Sie die Sublimationsenthalpie des Iods, wenn bei 114◦ C der Dampfdruck des festen Iods 11852Pa beträgt. Lösung Nach der Clausius-Clapeyron-Gleichung gilt wegen ∆T = 1K: p ∆ ln Pa ln (12432) − ln (11852) ∆H ≈ ≈ −7179, 6K ≈ − 1 1 1 R ∆ T 388,15K − 387,15K Damit folgt: ∆H = R · 7179, 6K ≈ 8, 3144 J kJ · 7179, 6K ≈ 59, 7 molK mol 70 Aufgabe 60 Der Dampfdruck von Chloroform hat folgende Temperaturabhängigkeit: T 272,15 293,55 298,95 313,45 327,25 335,65 K p 6,67 20,00 26,66 66,66 79,99 106,66 kPa a) Bestimmen Sie den Dampfdruck in Pa bei 16◦ C. b) Ermitteln Sie die Siedetemperatur beim Druck von 46, 66kPa. c) Geben Sie die mittlere molare Verdampfungsenthalpie in kJmol−1 an. Lösung Aus der Tabelle ergeben sich zunächst die folgenden Daten: T 335,65 327,25 313,45 298,95 293,55 272,15 K 1 10−3 T1 K p ln Pa 2,979 3,056 3,190 3,345 3,407 3,674 11,577 11,290 11,107 10,191 9,903 8,805 106,66 79,99 66,66 26,66 20,00 6,67 p Es wird ln Pa gegen T1 aufgetragen. Damit ergibt sich die folgende Ausgleichsgerade: y ≈ −4070 · x + 23, 81 p kPa Jetzt werden die einzelnen Teilaufgaben betrachtet. a) Es gilt: ln p 1 + 23, 81 ≈ 9, 73371 ≈ −4070K · Pa 289, 15K Also gilt für den Druck bei 16◦ C: p ≈ 16880Pa b) Es gilt: ln (46660) ≈ −4070K · 1 + 23, 81 T Somit folgt für die Temperatur: T = 311, 7K c) Mit der Clausius-Clapeyron-Gleichung gilt: 4070K = ∆H R Damit folgt für die mittlere molare Verdampfungsenthalpie von Chloroform: J kJ ∆H ≈ 4070K · 8, 3144 ≈ 33, 8 molK mol 71 Aufgabe 61 Mit der Zelle Ag|AgI|Ag2 , S, Graphit sind von C. Wagner die thermodynamischen Daten der Reaktion 2Ag(s) + S(l) Ag2 S(s) ermittelt worden. Es wurde E 0 als Funktion der Temperatur gemessen: T 473 523 573 K E0 0,228 0,236 0,244 V Berechnen Sie die freie Standardreaktionsenthalpie, die Standardreaktionsentropie, die Standardreaktionsenthalpie und die Gleichgewichtskonstante der Reaktion bei 523K. Lösung Es werden zwei Elektronen bei dieser Reaktion übertragen, also gilt z = 2. Für die freie Standardreaktionsenthalpie bei 523K gilt: ∆G (523K) = −zF E 0 = −2 · 96485 kJ C · 0, 236V ≈ −45, 5 mol mol Für die Standardreaktionsentropie bei 523K gilt: ∂E C 0, 008V J ∆S (523K) = zF = 2 · 96485 · ≈ 30, 9 ∂T p mol 50K molK Es gilt: ∆G = ∆H − T ∆S Für die Standardreaktionsenthalpie bei 523K gilt daher: ∆H (523K) ∆G (523K) + 523K · ∆S (523K) J J + 523K · 30, 9 ≈ −45500 molK molK kJ ≈ −29, 3 mol = Für die Gleichgewichtskonstante gilt die folgende Beziehung: ln (K) = − ∆G RT Damit folgt für die Gleichgewichtskonstante bei 523K: K (523K) = e 45500 J mol J ·523K molK 8,3144 72 ≈ 3, 5 · 104 Aufgabe 62 Der Dampfdruck von Ethylamin wurde für folgende Temperaturen gemessen: T 250,25 259,25 267,55 278,95 289,35 K p 14,83 24,40 37,57 64,17 100,06 kPa Bestimmen Sie die mittlere Verdampfungsenthalpie für 1g Ethylamin. Lösung Aus den obigen Tabellendaten ergibt sich folgendes: T 289,35 278,95 267,55 259,25 250,25 K 1 10−3 T1 K p ln Pa 3,456 3,585 3,738 3,857 3,996 11,519 11,069 10,534 10,102 9,604 100,06 64,17 37,57 24,40 14,83 p 1 Es wird ln Pa gegen T aufgetragen. Dabei ergibt sich folgende Ausgleichsgerade: y ≈ −3547, 5 · x + 23, 785 p kPa Aus der Clausius-Clapeyron-Gleichung gilt: 3547, 5K ≈ ∆H R Also gilt für die molare Verdampfungsenthalpie: ∆H ≈ 8, 3144 J kJ ≈ 29, 5 molK mol Ethylamin hat eine Molmasse von M = (2 · 12 + 5 + 14 + 2) gmol−1 ≈ 45gmol−1 . Damit folgt für die mittlere Verdampfungsenthalpie für 1g Ethylamin: J 29500 mol ∆H J ≈ ≈ 655 g M 45 mol g 73 Aufgabe 63 Betrachten Sie ein eutektisches Gemisch aus Benzol (M = 78, 1gmol−1 ) und Bromoform (M = 252, 7gmol−1 ), welches nach Experimenten ein einfaches Eutektikum mit der Zusammensetzung xBenzol = 0, 50 besitzen soll. Weiterhin seien Ihnen die Schmelzpunkte des reinen Benzols Tm = 278, 6K und des reinen Bromoforms Tm = 282, 2K bekannt. Außerdem kennen Sie die kryoskopischen Konstanten des Benzols 5, 12Kkgmol−1 und des Bromoforms 14, 90Kkgmol−1 . a) Bestimmen Sie aus diesen Angaben die Schmelzenthalpien des Benzols und des Bromoforms. b) Schätzen Sie aus diesen Daten ab, bei welcher Temperatur der eutektische Punkt liegt. c) Vergleichen Sie diesen mit der experimentellen Angabe von 247, 1K für den eutektischen Punkt. Lösung a) Aus der Kryoskopie ist folgendes für die kryoskopische Konstante bekannt: 2 RTm M ∆H Damit folgt für die Schmelzenthalpie: K= 2 M RTm K Für die Schmelzenthalpie des Benzols gilt: ∆H = 2 ∆HBenzol = g J 8, 3144 molK · (278, 6K) · 78, 1 mol 5, 12 Kkg mol ≈ 9, 8 kJ mol Für die Schmelzenthalpie des Bromoforms gilt: 2 ∆HBromof orm = g J 8, 3144 molK · (282, 2K) · 252, 7 mol 14, 9 Kkg mol ≈ 11, 2 kJ mol b) Für die Gefrierpunktserniedrigung gilt mit der Molalität des gelösten Stoffes: MLösemittel · b x ∆T = −K · b = −K · ≈ −K · MLösemittel MLösemittel Somit folgen die beiden Erniedrigungen: ∆T1 ≈ ∆T2 ≈ Kkg mol Kkg −14, 9 mol −5, 12 0, 5 g ≈ −32, 8K 78, 1 mol 0, 5 · g ≈ −29, 5K 252, 7 mol · Damit ergeben sich die folgenden beiden Temperaturen für den eutektischen Punkt: T1 T2 = (278, 6 − 32, 8) K ≈ 245, 8K = (282, 2 − 29, 5) K ≈ 252, 7K 74 Für deren Mittelwert ergibt sich somit für den eutektischen Punkt: T ≈ 0, 5 · (245, 8 + 252, 7) K ≈ 249, 3K c) Wir betrachten die relative Güte des Ergebnissen mit dem experimentellen Wert: (249, 3 − 247, 1) K ω= ≈ 0, 0089 247, 1K Die Abweichung beträgt nicht einmal einen Prozent. Daher ist die Abschätzung gerechtfertigt. 75 Aufgabe 64 a) Ausgehend von der Beziehung Cp − CV = T · ∂p ∂T · V ∂V ∂T p sollen Sie zeigen, dass Cp − CV = −T · ∂V ∂T ∂T ∂p 2 p V gilt. b) Berechnen Sie die Differenz Cp − CV für ein ideales Gas. Lösung a) Mit der Eulerschen Beziehung ∂T ∂p ∂V · · 1=− ∂T p ∂p V ∂V T ergibt sich: Cp − CV = T· ∂V ∂T ∂T ∂p = −T · = −T · p · (−1) · ∂V ∂T · p ∂T ∂p · V V 2 ∂p · ∂V T p 2 ∂V ∂V ∂T ∂T ∂V ∂p p T Dies zeigt die Behauptung. b) Es gilt mit V = nRT p−1 aus der hergeleiteten Beziehung: Cp − CV 2 nRp−1 = −T · −nRT p−2 2 2 n R = T· nRT = nR 76 ∂p ∂V T Aufgabe 65 g Helium besitzt eine Molmasse von M ≈ 4 mol . Berechnen Sie mithilfe dieser Angabe die molare Entropie des Heliums bei T = 300K. Sie dürfen von idealem Verhalten ausgehen. Lösung Aus dem Abschnitt 6.7 der Vorlesung ist für die molare Entropie eines atomaren idealen Gases folgendes bekannt: 2,5 2,5 e V e V e2,5 V S = R ln = R ln = R ln NA Λ3 n · NA Λ3 1mol · NA Λ3 Weiterhin ist folgendes aus dem Abschnitt 6.5 der Vorlesung bekannt: s r βh2 h2 = Λ= 2πm 2πmkB T Es gilt: m= g 4 mol M −27 kg = 1 ≈ 6, 6423 · 10 NA 6, 022 · 1023 mol Weiterhin gilt: 2πmkB T = 2π · 6, 6423 · 10−27 kg · 1, 3807 · 10−23 J · 300K ≈ 1, 7287 · 10−46 kgJ K Damit ergibt sich: h2 4, 3904 · 10−67 J2 s2 Js2 = ≈ 2, 5397 · 10−21 −46 2πmkB T 1, 7287 · 10 kgJ kg Für ein ideales Gas bei T = 300K gilt: V ≈ 24, 617l Damit gilt: V 24, 617 · 10−3 m3 29 = 23 ≈ 1, 9234 · 10 3 Λ 2 2, 5397 · 10−21 Js kg Es folgt: S = R ln e2,5 29 1 · 1, 9234 · 10 1mol · 6, 022 · 1023 mol = R ln (3891034) Damit gilt: S = R ln (3891034) = 8, 3144 J J · ln (3891034) ≈ 126, 2 molK molK 77 Aufgabe 66 In einem Gefäß von 50l Inhalt befindet sich bei 283K und 0, 5MPa Stickstoff. Bestimmen Sie die maximale Wärme, die diesem Gefäß zugeführt werden kann, wenn die Gefäßwände einen maximalen Druck von 2, 0MPa aushalten. Dabei sei Stickstoff als ideales Gas mit der mittleren molaren Wärmekapazität Cm,p = 29, 31Jmol−1 K−1 in diesem Temperaturbereich anzunehmen. Lösung Der Prozess ist, da das Gefäß ein nicht veränderbares Volumen besitzt, isochor. Es gilt dementsprechend: Qm,V = Cm,V · T1 Cm,V · V · (p2 − p1 ) = · (p2 − p1 ) R p1 Es gilt weiterhin: Cm,V = Cm,p − R ≈ 21, 00 J molK Somit folgt: Qm,V = J 21, 00 molK · 283K J · 1, 5MPa ≈ 17829 0, 5MPa mol Für die maximale Wärmemenge, welche dem Gefäß zugeführt werden darf, wird noch die Stoffmenge des Stickstoffs bestimmt: n= p1 V 0, 5 · 106 Pa · 50 · 10−3 m3 ≈ 10, 625mol = J RT1 8, 3144 molK · 283K Somit folgt für die maximale Wärmemenge, die diesem Gefäß zugeführt werden kann: J Q = n · Qm,V = 10, 625mol · 17829 ≈ 189, 4kJ mol 78 Aufgabe 67 Ammoniak wird bei 298K durch adiabatische Drosselentspannung von 2, 5MPa auf 0, 1MPa gebracht. Auf welche Temperatur kühlt sich das Gas dabei ab, wenn seine mittlere molare Wärmekapazität mit Cm,p = 35, 6Jmol−1 K−1 im Temperaturintervall als konstant angenommen wird? Ihnen seien die Van-DerWaals-Parameter a = 0, 442Pam6 mol−2 und b = 37, 3 · 10−6 m3 mol−1 bekannt. Lösung Über die Definition des Joule-Thomson-Koeffizienten gilt: T − 298K 1 ∆T = = · J ∆p −2, 4 · 106 Pa 35, 6 molK 6 2 · 0, 442 Pam mol2 J 8, 3144 molK · 298K − 37, 3 · 10 Dies gilt wegen: ∆T 1 = · ∆p Cm,p 2a −b RT Es folgt: ∆T T − 298K K = ≈ 8, 975 · 10−6 6 ∆p −2, 4 · 10 Pa Pa Somit folgt: T ≈ 298K − 21, 5K ≈ 276, 5K 79 −6 m3 mol ! Aufgabe 68 Bei 293K wird Stickstoff durch adiabatische Drosselentspannung um 10K abgekühlt. Welchen Anfangsdruck muss das Gas beim Enddruck 0, 1MPa haben? Die mittlere molare Wärmekapazität wird mit 29, 08Jmol−1 K−1 im Temperaturbereich als konstant angenommen. Gegeben seien Ihnen auch die Van-Der-Waals Parameter a = 0, 136Pam6 mol−2 und b = 38, 5 · 10−6 m3 mol−1 . Wie groß ist die Inversionstemperatur des Stickstoffs? Lösung Es gilt über den Joule-Thomson-Koeffizienten: 6 2 · 0, 136 Pam 10K 1 m3 ∆T mol2 = = · − 38, 5 · 10−6 J J 6 ∆p (0, 1 − x) · 10 Pa mol 29, 08 molK 8, 3144 molK · 293K Daraus folgt: 10K K ≈ 2, 51557772 · 10−6 6 (0, 1 − x) · 10 Pa Pa Es gilt weiter: 1 ≈ 0, 251557772 0, 1 − x Damit ist x ≈ 4, 1 und es folgt für den Anfangsdruck: p ≈ 4, 1MPa Für die Inversionstemperatur gilt: 3 Tinv Jm 2 · 0, 136 mol 2a 2 ≈ = ≈ 850K J m3 Rb 8, 3144 molK · 38, 5 · 10−6 mol 80 ! Aufgabe 69 Ein reiner Eisendraht wird in eine CuSO4 -Lösung eingebracht. Es wird solange geschüttelt, bis sich das Gleichgewicht eingestellt hat. Welches Verhältnis liegt a(F e2+ ) dann für a(Cu2+ ) bei 298K vor? Benutzen Sie die folgenden Daten: − F e2+ (aq) + 2e F e(s) mit E 0 = −0, 409V − Cu2+ (aq) + 2e Cu(s) mit E 0 = 0, 3402V Lösung Es gilt für die gesamte Reaktion: 2+ 0 F e(s) + Cu2+ (aq) F e(aq) + Cu(s) mit E = 0, 7492V Weiterhin ist folgender Zusammenhang bekannt: E0 = − RT ln (Ka ) ∆G =− zF zF Damit gilt: ln (Ka ) = C 2 · 96485 mol · 0, 7492V zF E 0 = ≈ 58, 4 J RT 8, 3144 molK · 298K Somit folgt: a F e2+ ≈ e58,4 ≈ 2, 3 · 1025 Ka = a (Cu2+ ) Damit ist das gesuchte Verhältnis gefunden. 81 Aufgabe 70 Beweisen Sie die Beziehungen und ∂S ∂V ∂S ∂p = T R V =− T R p für 1mol eines idealen Gases. Lösung Aus der Aufgabe 2 ist bekannt, dass folgendes gilt: ∂S ∂p = ∂V T ∂T V Damit folgt für n = 1mol: ∂S ∂V = ∂ nRT V ! ∂T T = V nR R = V V Es verbleibt, die zweite Behauptung zu beweisen. Aus der Fundamentalgleichung dG = −SdT + V dp ist bekannt, dass ∂G =V ∂p T gilt. Nun folgt wegen der Vertauschbarkeit der zweiten Ableitungen nach dem Satz von Schwarz: ! ∂ ∂G ∂S = − ∂p T ∂p ∂T p T ∂ ∂G = − ∂T ∂p T p = = ∂ (−V )p ∂T ∂ nRT − ∂T p p nR p R = − p = − 82 Aufgabe 71 a) Zeigen Sie, dass die Beziehungen ∂G =V ∂p T und ∂S ∂p =− T ∂V ∂T p gelten. b) Zeigen Sie, dass die Beziehung ∂H ∂V =V −T ∂p T ∂T p gilt. Lösung a) Aus der Fundamentalgleichung dG = −SdT + V dp folgt: ∂G =V ∂p T Dies zeigt die erste Behauptung. Aus Aufgabe 70 ist folgendes bekannt: ∂S ∂V =− ∂p T ∂T p Dies liefert dementsprechend ohne weitere Arbeit die zweite Behauptung. b) Mit der Beziehung H = G + T S folgt: ∂ (G + T S) ∂H = ∂p T ∂p T ∂G ∂S = +T · ∂p T ∂p T ∂V = V −T · ∂T p Dies zeigt die Behauptung. 83 Aufgabe 72 Ihnen seien die folgenden Standardpotentiale bekannt: − Zn2+ (aq) + 2e Zn(s) mit E 0 = −0, 7628V − Cu2+ (aq) + 2e Cu(s) mit E 0 = 0, 3402V a(Zn2+ ) Wie groß ist in einem Daniell-Element das Verhältnis a(Cu2+ ) der Aktivitäten für die Reaktion 2+ Zn2+ (aq) + Cu(s) Zn(s) + Cu(aq) im Gleichgewicht bei 298K? Lösung Für die gesamte Reaktion gilt: 2+ 0 Zn2+ (aq) + Cu(s) Zn(s) + Cu(aq) mit E = −1, 1030V Damit folgt für den Logarithmus der Gleichgewichtskonstanten: ln (K) = C 2 · 96485 mol · (−1, 103V) zF E 0 = ≈ −85, 905 J RT 8, 3144 molK · 298K Damit folgt für die Gleichgewichtskonstante: a Cu2+ K= ≈ 4, 92 · 10−38 a (Zn2+ ) Somit folgt für das geforderte Verhältnis: a Zn2+ ≈ 2, 03 · 1037 a (Cu2+ ) 84 Literaturverzeichnis • Peter W. Atkins, Julio de Paula, Physikalische Chemie, Wiley-VCH, Weinheim 4. Auflage 2006. • Georg Brandes, Otfried Regen, Aufgabensammlung zur physikalischen Chemie, VEB Deutscher Verlag für Grundstoffindustrie, Leipzig 2. Auflage 1986. • Wolfgang Göpel, Hans-Dieter Wiemhöfer, Statistische Thermodynamik, Spektrum akademischer Verlag, Heidelberg 2000. • Walter J. Moore, Grundlagen der physikalischen Chemie, Walter de Gruyter Verlag, Berlin 1990. • Gerd Wedler, Lehrbuch der physikalischen Chemie, Wiley-VCH, Weinheim 5. Auflage 2004. 85