Z. anorg. allg. Chem. 619 (1993) 628-640 Zeitschrift für anorganische und allgemeine Chemie © .Tohann Ambrosius ßarthl993 Metallderivate von Molekülverbindungen. V [1) Synthese und Struktur von Hexakis{lithium-[tris(trimethylsilyl)silyl]tellanid}-Cyclopentan (1/1)1) G. Beckcr* und K. W. KJinkhammer Stuttgart, Institut für Anorganische Chemie der Universität Stuttgart W. Massa Marburg, f;achbereich Chemie der Philipps-Univcrsität Bei der Redaktion eingegangen am 26. Oktober 1992. Professor Hartmut Bürnighausen zum 60. Geburtstage gewidmet Inhaltsübersicht. Das aus Lithium-tris(trimethylsiIYl)silanid-DME (213)2) [3] und Tellur leicht zugängliche, farblose dimere Lithium-[tris(trimethylsilyl)silyl]tellanid-DME (\/1) [1 b] reagiert mit Chlorwasserstoff in Toluol zu [Tris(trimethylsilyl)silyl]telJan (1); hieraus erhält man mit Lithium-n-butanid donorsolvens-freies Lithium-[tris(trimethylsilyl)silylltellanid (2). Wie eine Röntgenstrukturanalyse an den blaßgelben, aus CyclopentanLösung isolierten Kristallen (pT; a = 1558,5(7); b = 1 598,4(8); c == 1643,5(6) pm; Cl! == 117,64(4); ß == 91,63(3); Y == 117,19(3)°; Z = 1; R = 0,0321 zeigt, liegt Verbindung 2 im Festkörper hexamer vor; mit den in Hohlräumen der Struktur eingeschlossenen, fehlgeordneten Cyclopcntan-Molekülen entsteht ein 1/1Packungskomplex [11] der Zusammcnsetzung /Li-Te-Si[Si(CH 3)11316 • CsH IO (2'). Das Hexamer weist zwei aus Lithium- und tris(trimethylsilyl)silyl-substituierten Telluratomen in alternierender Abfolge aufgebaute, schwach gewellte sechsgliedrige Ringe mit Sessel konformation auf, die über ein lnversionszentrum zu einem verzerrt hexagonalen Prisma verknüpft sind. Die endocyclischen Winkel in den sechsund viergliedrigen Ringen dieses Polyeders variieren zwischen 102 und 126 0 bzw. 73 und 83° am vier fach koordinierten Tellur sowie zwischen 112 und 13]0 bzw. 96 und 106° am dreifach koordinierten Lithium. Einen signifikanten Unterschied beobachtet man auch zwischen den zu 273 bzw. 280 pm gemittelten basalen und axialen Li-Te-Abständen. Metal Derivatives of Molecular Compounds. V. Synthesis and Structure of Hexakis{lithium-[tris( trimetbylsilyl)silyI]tellanidel-Cyclopentane (1/1) Abstract. Lithium [tris(trimethylsilyl)silyl]tellanideDME (1/1) [1 b] prepared from lithium tris(trimethyl- ') Zur Vereinheitlichung der bei Verbindungen der Hauptgruppenelemente gebräuchlichen Nomenklatur verwenden wir die Bezeichnungen Thllan bzw. Tcllanid und weichen damit bewußt von den IUPAC-Empfehlungen (2) Tellurol und Tellurolat ab. 2) 1,2-Dimethoxyethan (DME); 1,4,7-Trimethyl-l ,4,7-triazacyclo- nonan (TACN); Bis [2-( dimethy lamino )ct hyl) -methy lamin (PMDTA); Tetrahydrofuran (THF); 1,4,7,1 O-Tetraoxa-cyclododecan ([12]Krone-4); 2,4,6-Trimcthylphenyl (Mes); 1,2-Bis(dimethylamino)ethan (TMEDA); Tetramethylsilan (TMS); Octamethyl-cyclo-tetrasiloxan (OMCT); Lösungsmittel (L.M.). silyl)silanide-DME (213) [3] and tellurium, reacts with hydrogen chloride in toluene to form [tris(trimethylsilyl)silyJ]tellane (1) [1 b]. Subsequent metalation of this compound with lithium n-butanide gives lithium [tris(trimethylsilyl)sily1]tellanide (2) free 01' coordinating solvent. Pale yellow crystals are obtained from cyc10pentane solution. An X-ray structure determination (pI; a = j 558.5(7); b = 1598.4(8); c == j 643.5(6) pm; Cl! = 117.64(4); ß == 91.63(3); Y == 117.19(3)°; Z == 1; R == O.032j shows them to be the (1/1) packing complex (2 ') of hexakis{iithium-(tris(trimethylsilyl)silylltellanidel and disordered cyc10pentane molecules !Li-Te-Si[Si(CHJ)JlJk; . CsH Ill • G. ßccker u. a., Hexakisllithium-[tris(trimcthylsilyl)silyl]leUanid}-Cyclopentan (1/1) 629 ---- The structure of the hexamer built up alternately 01' lithium and tris(trimethylsilyl)silyl substituted tellurium atoms, is best described in terms of a centrosymmetric, but distorted hexagonal prism. The slightly puckered sixmembered rings adopt achair conformation. The endocyclic angles at four-coordinate tellurium range from \ 02 to 126 0 in the six-membered rings and from 73 to 83 0 in the 1'our-membered rings. The analogous angles at three- coordinate lithium vary from 112 to 137 0 and from 96 to 106", respectively. Similarly, a significant difference is observed between the average basal (273 pm) and axial (280 pm) Li-Te bond lengths. Einleitun~ Synthese Seit vielen Jahren widmet man elementorganischen Verbindungen, in denen ein Alkalimetall an ein Hauptgruppenelement aus der zweiten oder dritten Periode gebunden ist, große Aufmerksamkeit [4]. Unsere Kenntnisse über entsprechende Abkömmlinge schwererer Hauptgruppenelemente sind aber vor allem im Hinblick auf ihre Strukturen und die zugrunde liegenden Bindungsverhältnisse überraschend gering. Lediglich einzelne Vertretcr wie beispielsweise [(H,C)3Si]3Ge-Li . 1,5 DME [5 a], [(HoChSi]3Sn-Li . TACN 2) [S b], (H SC 6hSn-Li . PMDTA2) [5 cl, (H5C6)2As-Na . Dioxan [S d), [(H3C)JC)lAs2-Li . THF 2) [5 el, [(H3C)3SilzSb-Li· DME [5 n, [([12]Krone-4)2LiHSb,(C6Hs).]· THF [5 gJ, [(H3C)3SihBi-Li . DME [5 h], 12,4,6-[(H}C),CLH2C 6)Se-Li' 3THF [5i] oder Mes-Te-Na· 2TMEDA 2) [5 j] wurden von verschiedenen Arbeitsgruppen eingehender charakterisiert. Unseres Wissens stehen aber analoge Untersuchungen an Derivaten noch aus, in denen das Alkalimetall nicht durch Ether oder Amine koordinativ abgesättigt ist. Im Gegensatz hierzu sind die binären Alkalimetall-Element-Phasen aus dem Bereich der Festkörperchemie bestens bekannt; ihre anion ischen Teilstrukturen befolgen meist die Gesetzmäßigkeiten des ZintlKlemm-Busmann-Konzeptes [6]. Das in der vorausgehenden Publikation [1 h] beschriebene dimere Lithium-[tris(trimethylsilyl)silyl]tellanid-DME (1/1) fügt sich hinsichtlich seiner Molekülstruktur gut in die Reihe der bislang mit Röntgenbeugungsmethoden charakterisierten Ether- und AminAddukte von Lithiumsilaniden, -phosphaniden oder verwandten Verbindungen ein [4]. In diesen Komplexen besetzen die Chelatliganden 1,2-Dimethoxyethan (DME) und I ,2-Bis(dimethylamino)ethan (TMEDA) häufig zwei Positionen am mei.st vierfach koordinierten Lithiumatom, so daß die Aggregation in der Regel auf der Stufe eines Ringes oder einer Kette stehen bleibt. Da jedoch bei donorsolvens-jreien Verbindungen mit dem Auftreten bindungstheoretisch bemerkenswerter Polycyclen zu rechnen ist, deren Lithium-Element-Gerüst unter Umständen einen Ausschnitt aus der Struktur einer zugehörigen Zintl-Phase darstellt, bemühten wir uns um die Synthese und Charakterisierung des etherfreien Lithium-[tris(trimethylsilyl)silyl]tellanids (2). Keywords: Lithium [tris(trirnethylsilyl)silyl)tellanide; hexakisllithium-[tris(trimethylsilyl)silyl]tellanidel-cycl0pentane (I/I); (111) packing complex. Das aus Lithium-tris(trimethylsilyl)silanid-DME (2/3) [3] und Tellur leicht zugängliche dimere Lithium-[tris(trimethylsilyl)silyl]tellanid-DME (I/I) reagiert mit Chlorwasserstoff in Toluol nahezu quantitativ zu [Tris(trimethylsilyl)silyl]tellan Cf) IGL (1)1 [I b]. (1) l(H,Cl.,SiLSi-1e-H I Diese Verbindung läßt sich aufgrund ihrer aciden 1e-HGruppe leicht metal1ieren. Versetzt man beispielsweise eine Lösung in Cyclopentan bei Zimmertemperatur mit Lithium-n-butanid in Hexan, so färbt sich der Ansatz umgehend tiefgelb, und bereits nach wenigen Minuten fällt cyclopentan-haltiges Lithium-[tris(trimethy1sily1)silyl]tellanid (2) als mikrokristallincs Pulver aus. Die Abscheidung ist nach etwa zwölf Stunden bei - 60°C beendet {GI. (2)1. + Li-(1) '4; -..:: Cyclopl.:nt<1Jl >. [(HJC),Si],Si-Te-H - - - - - - - - - ... -C41-11O I [(H,C)JSil:,Si-Tc-Li 2 (2) Das 'H-NMR-Spektrum des von noch anhaftendem Solvens befreiten und in dr,-Benzol gelösten Niederschlags weist neben dem für einen Tris(trimethylsilyl)silyl-Substituenten charakteristischen Singulett mit einer chemischen Verschiebung (j von 0,41 ppm ein weiteres, verbreitertes, aber wesentlich schwächeres Signal in dem für Cyclopentan typischen Bereich bei 1,45 ppm auf. Da diese Resonanz auch nach längerem Evakuieren des Festkörpers nur unwesentlich an Intensität verlor, lag die Vermutung nahe, daß das Solvens in Hohlräume der Struktur eingeschlossen ist. Diese Annahme ließ sich röntgenstrukturanalytisch bestätigen. Mit den nachfolgend zu diskutierenden Ergebnissen kommt dem Addukt die Zusanunensctzung Hexakis{lithium-[tris(trimethylsilyl)silyl]tellanidl-Cyclopentan (1/ I) (2') zu. \3C_ und 29Si(I H)NMR-Spektren entsprechen der Erwartung; allerdings konnte auch bei Vorgabe konzentrierter Lösungen z. 630 kein 125Te-NMR-Spektrum aufgezeichnet werden. Da Verbindung 2 nicht solvens frei zu erhalten War und der CycJopentan-Gehalt nicht genau der Stöchiometrie des Adduktes 2' entspricht, lieferten weder die Elementaranalyse noch die kryoskopische Molmassenbestimmung das zu erwartende Ergebnis. anorg. allg. Chem. 619 (1993) miger Einkristalle (2') ab. Sie sind für eine Röntgenstrukturanalyse geeignet und werden zur Messung in Glaskapillaren eingeschmolzen. Die mit den 2e-Werten von 20 Reflexen im Bereich (35° < 2e < 4(0) bei -75°C am Vierkreisdiffraktometer ermittelten und verfeinerten Gitterkonstanten sind in Tab. 1 zusammengestellt. In Verbindung mit dem Datensatz und statistischen Tests zur Verteilung der E-Wer!.e ergibt sich hieraus die zentrosymmetrische Raumgruppe Pt [7a]. Angaben zur Messung der Ret1exintensitäten und zur Strukturbestimmung können Thb. 2 entnommen werden. Mit Hilfe der im Programmsystem SHELXTL Plus [7 d] vorgesehenen statistischen Methoden erhielten wir zunächst die Lagen der TclJur- und Siliciumatome, im Laufe der weiteren Strukturbestimmung die Parameter der noch fehicnden schwereren Atome des Lithium-[tris(trimethylsilyl)silyl]tellanids. Die Einführung anisotroper Auslenkungsparameter führte zu einer Verbesserung des wR-Wertes (Thb. 2) von 0,131 auf 0,074. Eine bei diesem Gütcfaktor gerechnete Differenz-Fouriersynthese wies im Bereich des auf der Flächenmitte (1/2, 1/2, 0) liegenden Inversionszentrums weitere Maxima in Höhe von ca. 2 . 10.\0 e . m J aur. Sie rühren von den in Hohlräume der Struktur eingeschlossenen Cyelopentan-Molekülen her. Die beste Übereinstimmung mit dem Dalensatz ließ sich durch Vorgabe einer dreifachen Fehlordnung erreichen; unter Einbeziehung des Inversionszentrul11S ergeben sich hieraus für das Cyc\opentan-Molekül sechs unterschiedliche Lagen. Die Verbesserung Amo!d und Mitarb. gelangten durch MetalIierung von [Tris(trimethylsilyl)silyl]tellan mit Lithium-bis(trimethyisilyl)amid in nHexan ebenfalls zu solvens freiem Lithium-[tris(trimethylsilyl)silyl]tellanid [5 k]; eine Röntgenstrukturanalyse scheiterte jedoch an der schlechten Qualität der aus diesem Lösungsmittel erhaltenen Kristalle. Molekül- und Kristallstruktur Kristalldaten, Meßtechnik und Strukturbestimmung Bewahrt man eine toproz. Lösung des Lithium-[tris(trimethylsilyl)silyl]tellanids (2) in Cyclopentan zwei Wochen bei - 60°C auf, so scheidet sieh neben einigen wenigen quaderförmigen Individuen (2")') eine Vielzahl gut ausgebildeter, sargdeckelför3) Lösungen der sargdeckel- (2') und quaderförmigen Kristalle (2") in d6-Benzol zeigen das gleiche 'H-NMR-Spektrum. Die quaderförmigen Individuen konnten wir bislang nicht röntgenstrukturanalytisch untersuchen. Tabelle 1 Kristalldaten von Hexakis(lithium-[tris(trimethylsilyl)silyl]tellanidl-Cyclopentan (111) (2 ') C,<,H172Li"Si),Te6; triklin, Raumgruppe PI (Nr. 2 [7 a]); Z -= 1; Meßtemp. - 75 ± 5°C; Raumerfüllung nach Kitaigorodskii") [7 b]: 72CJfo; Zersp. r 117 "'C (im abgeschmolzenen Röhrchen unter Argon). a ~ 1 55/\,5(7) pm b V = 3072· lO-'"m' = d h" 1 598,4(8) pm = e 1,28 g , cm - J =-.0 1643,5(6) pm F(OOO) = 1 192 0' = 117,64(4)° MM(2') = ß ~ 91,63(3)0 y -- 117,19(3)° 2363,32g 'mol' ") Der Berechnung liegen die in Tab. 4 angegebenen Bindungslängen, ein C-H-Abstand von 108 pm und folgende Werte für die intermolekularen Radien zugrunde: Si 210; Te 210; Li 180; C 170; H 120 pm [7c]. Tabelle 2 Angaben zur Messung der Reflexintensitäten und zur Strukturbestimmung Automatisch gesteuertes Vierkreisdiffraktometer CAD4 der Firma ENRAP-Nonius, Delfl (NL); MoKO'-Strahlung mit Graphitmonochromator; (Ll-Abtastung mit einer variablen Breite von {1 + (0,35 . tan 8)lD und einer variablen Meßzeit von maximal 20 s je Ret1ex'); Kontrolle von Intensität bzw. Orientierung durch je zwei Messungen in einem Intervall VOll je 1 h bzw. 200 Reflexen; Aufarheilung der Daten und Ermittlung der Struktur unter Anwendung statistischer Methoden mit dem Programrnsystem SHELXTL Plus t7 d]; keine Absorptionskorrektur; Atomformfaktoren für die neutralen Atome Li, C, Si und Te nach eromer und Mann [7 e], für H nach Stewart, Davidson und Simpson [7 f]; jeweils mehrere Verreinerungszyklen mit vollständiger Matrix und anschließender Differenz-Fouriersynthese; Minimalisierung der Funktion Ilw· (F" -IFc l)2J. Kristallgestall und ungefähre Abmessungen (mm) Meßbereich und -temperatur gemessener Bereich des reziproken Raumes Anzahl der symmetrieunabhängigen Ret1exe Anzahl der beobachteten Reflexe mit {Fa 2': 2a(F o)1 linearer Absorptionskocffizient """ (m ') [7 g] Wiehtungsschema Berechnung der Gütcfaktoren b)') - mit den beobachteten Reflexen - unter Berücksichtigung aller Reflexe maximale Restelektronendichte (e . m J) sargdeckeiförmig: 0,5 X 0,3 x 0,25 2° < 2e < 40°; - 75 ·t 5 oe 0:5::h:s::14; -15:s::k$ /3; -15$1:5:: 15 5704 5088 16,7· 102 w'-' 1/[a2(F o) + g . F~]; g = 7,86· 10- 1 R = 0,032; wR R 0,037; wR 0,8· 10 .\0 :0 = ~ 0,042 0,043 ,,) Registrierung des Untergrundes zu Beginn und am Ende der Messung mit einer der halben Meßzeit entsprechenden Dauer. ") Die unbeobachteten Reflexe wurden bei den Verfeinerungen nicht berücksichtigt. ,) R - ..rIF" - IF,II!2,'F wR '-' II[w·(F" - F c l)1j!I(w . F:')j'f2. Q ; 1 631 G. Becker ll.a., Hexakisllithium-[lris(trimethylsilyl)silyl]tellanidl-Cyclopentan (1/1) Tabelle 3 Lagc- und Allslenkungsparameter für die Atomc der asymmetrischen Einheit Dic Numericrung der Atome ist im Text erl(llltert oder Abb. 1 und 2 zu entnehmcn. Die anisotropcn Auslenkllngsparametcr Ui , «(0-22 m') beziehen sich auf den Ausdruck exp [ - 2n:!.(U" . h' . a*2 + ... + 2 . U2, • k . I . b* . c*)J; der äquivalente isol rope Ucq Wert bcrechnet sieh hieraus als ein Drittel der Spur des orthogonalisiertcn U,j~lensors. Bei den Atomcn eies rehlgeorelnete n Cyclopentan-Moleküls ist zusätzlich der Populatioflsfaktor pangegeben. a) Hexamer Atom x/a' 104 y/b' 10' z/c' 104 U,,, U ll U,) Ull U" Uu U21 Tcl Te2 Tc3 Lil Li2 )'13 Sit Sill Sil2 Si13 Si2 Si21 Si22 Si23 Si3 Si31 746,0(3) -521,6(3) - 2312,1(3) -632(8) 1123(8) - 1 755(8) 1902(1 ) 3 580( 1) 1413(1 ) 1 6g6(1) -819(1) -1640(1) -1843(1) 769(1 ) -3783(1) -3911(2) -3409(1) -5242(1) 4467(5) 3889(5) 3816(5) 2202(7) 1 54X(5) 51 (5) 1996(6) 350(5) 2503(5) -1671(6) -941(5) -2966(5) -2270(5) -2982(5) -1132(5) 640(5) 1592(4) 1436(5) -5244(7) -3706(6) -2946(8) -43Xl(6) -2115(6) -3396(7) -6344(5) -5046(5) - 5 546(5) 4014,4(3) 6333,0(3) 2682,7(3) 2561(8) 6094(8) 4789(8) 3369(1 ) 4873( 1) 2735(2) 1945(1) 6331(1) 7 296( 1) 4461(1) 7238(1) 741(1) -301(2) 82(2) 800( 1) 4401(6) 5506(5) 5997(5) 2231(7) 3878(6) 1598(6) 1 013(5) 1089(6) 2509(5) 7554(6) 8661(5) 6465(5) 4349(5) 3751(5) 3757(5) 6878(7) 6799(5) 8776(5) -1593(6) 535(7) -655(9) -1422(5) 313(7) 843(6) -617(5) 1 803(5) 1245(5) 3496,5(3) 4173,2(3) 3985,1(3) 3901 (8) 4103(7) 4543(X) 2810(1) 3 590( I) 1174(1 ) 3038(1) 26M(I) 2876(1) 1400(1) 2483(1 ) 2824(1 ) 3492(2) 1371(1) 2656(1 ) 3 162(6) 4915(5) 3371 (5) 528(5) 1051(5) 596(5) 2067(5) 2987(6) 4231(5) 1 878(5) 4056(5) 2X64(5) 262(5) 1726(5) 1197(4) 1211 (5) 2811(5) 3301(5) 2916(7) 4803(5) 3378(8) 504(5) 1620(6) 784(5) 1702(5) 2296(5) 3816(5) 3,99(3) 4,82(3) 5,71(3) 6,7(2) 5,9(2) 6,5(2) 3,77(8) 5,1 (1) 5 ,5( 1) 4,80(9) 3,61(8) 4,6(1) 4,68(9) 5,0( 1) 3,93(9) 8,0(1) 5,49(9) 4,59(9) 8,8(2) 7,7(2) 8,7(2) 10,4(2) 7,5(2) 9,7(2) 8,1(2) 8,6(2) 7,5(2) 7,7(2) 7,1(2) 7,5(2) 7,8(2) 8,1 (2) 6,0(2) 10,1(2) 7,3(2) 7,5(2) 14,1(2) 12,4(2) 19,4(2) 9,3(2) 11,7(2) 11,1(2) 7,5(2) 6,7(2) 7,0(2) 4,25(3) 5,14(3) 3,95(3) 6,3(2) 7,3(2) 7,5(2) 3,69(8) 3,83(9) 6,g(l) 3,96(9) 3,15(8) 4,70(9) 4,33(9) 3,48(9) 3,38(9) 8,4(1 ) 5,0(1) 3,13(8) 5,0(2) 7,2(2) 7,5(2) 16,4(2) 10,6(2) 8,8(2) 9,6(2) 5,3(2) 9,0(2) 10,0(2) 8,1(2) 5,0(2) 8,5(2) 5,0(2) 7,1(2) 6,3(2) 4,0(2) 5,3(2) 15,4(2) 10,9(2) 26,8(2) 10,6(2) 7,7(2) 18,9(2) 3,X(2) 5,4(2) 6,1(2) 3,75(2) 5,31 (3) 3,29(3) 5,3(2) 4,6(2) 4,8(2) 3,45(8) 4,18(9) 5,40(9) 3,79(8) 3,09(8) 4,17(9) 3,28(8) 5,10(9) 3,04(7) 7,2(1) 4,09(8) 4,01 (8) 8,9(2) 4,7(2) 5,3(2) 13,2(2) 8,5(2) 6,9(2) 6,7(2) 7,0(2) 6,8(2) 8,8(2) 5,3(2) 8,3(2) 6,2(2) 4,2(2) 4,0(2) 11,8(2) 7,4(2) 6,2(2) 7,5(2) 14,8(2) 28,X(2) 4,9(2) 11,5(2) 9,6(2) 5,4(2) 7,4(2) 7,3(2) 4,25(3) 4,60(3) 6,51 (3) 7,2(2) 6,6(2) 7,1(2) 4,18(9) 6,4(1) 4,04(9) 6,9(1) 3,85(8) 4,84(9) 4,74(9) 4,98(9) 4,64(9) 10,6(1) 5,36(9) 6,0(1) 12,2(2) 7,7(2) 9,7(2) 7,3(2) 6,2(2) 6,0(2) 9,6(2) 14,4(2) 11,5(2) 7,7(2) 6,8(2) 10,4(2) 6,4(2) 11,2(2) 5,1(2) 7,4(2) 9,8(2) 11,0(2) 15,3(2) 10,3(2) 28,9(2) 6,5(2) 11,6(2) 8,0(2) 9,8(2) 9,1(2) 8,7(2) 2,16(2) 2,56(2) 0,89(2) 2,7(2) 3,4(2) 2,8(2) 1,71(7) 1,31(7) 3,38(8) 1,89(7) 1,02(7) 2,26(7) 1,14(7) 1,06(7) 1,23(7) 3,64(9) 1,92(8) 1,37(7) 3,1(2) 1,2(2) 0,4(2) 11,4(2) 6,0(2) 0,0(2) 5,1(2) 2,4(2) 4,4(2) 6,0(2) 4,0(1 ) 4,0(1 ) 3,2(2) 0,4(2) 2,7(1) 1,3(2) 2,6(2) 2,2(2) 0,7(2) 3,0(2) 23,9(2) 2,3(2) 5,8(2) 8,0(2) 0,9(2) 3,6( 1) 3,5(2) 1,58(2) 1,19(2) -0,80(2) 2,9(2) 3,4(2) 1,1 (2) 1,21(7) 0,98(8) 1,68(8) 1,34(8) 0,63(7) 0,69(7) 0,56(7) 1,03(7) 0,83(7) 2,1(1) 1,62(8) 1,36(7) 3,4(2) -0,6(2) -0,8(2) 6,8(2) 3,7(2) -2,6(2) 3,4(2) 2,0(2) 1,9(2) 3, j (2) 1,2(2) 2,2(2) -0,2(2) 2,0(2) 0,9(2) 2,6(2) 2,1(2) 2,4(2) 1,5(2) 0,1(2) 16,4(2) 1,7(2) 4,4(2) 7,5(2) 0,6(2) 1,5(2) 3,5(2) 2,28(2) 3,30(2) 1,46(2) 2,8(2) 3,3(2) 3,7(2) 2,23(7) 3,08(8) 2,21(8) 3,20(8) 2,00(7) 2,43(7) 1,91 (7) 2,92(8) 2,03(7) 6,78(9) 1,63(8) 2,81 (8) 5,9(2) 2,9(2) 4,7(2) 5,7(2) 5,0(1.1 2,6(2) 4,8(2) 7,3(2) 5,2(1) 5,7(2) 2,2(2) 5,5(2) 2,5(2) 3,4(2) 1,6(1) 5,4(2) 4,5(2) 5,4(2) 8,7(2) 9,9(2) 24,0(2) 0,9(2) 2,4(2) 6,2(2) 3,3(2) 5,4(1) 5,1(2) sm sm Cl11 C112 C113 C121 C122 C123 C131 C132 C133 C211 C212 C213 C221 C222 C223 C231 C232 C233 C311 C312 C313 C321 C322 C323 C331 C332 C333 b) Cydopentan Atom x/a' 10' y/b' 104 z/c . 104 U p Cla C2a C3a C4a C5a Clb C2b C3b 524(2) 509(2) 450(2) 497(2) 510(2) 455(1 ) 442(2) 434(1) 579(1 ) 593(1) 478(1) 418(2) 464(1) 531(2) 514(1 ) 402(1) -19(1) 8,2(2) 8,2(2) 8,2(2) 8,2(2) 8,2(2) 8,2(2) 8,2(2) 8,2(2) 0,140(2) 0,140(2) 0,140(2) 0,140(2) 0,140(2) 0,139(2) 0,139(2) 0,139(2) 77(1) 63(2) -1(1) -66(1) -45(1) 39(1) -12(2) - - --------z/c' 104 U P ,-- -----,--._- - - - - ------C4b 538(1 ) 442(2) -26(1) 8,2(2) 0,139(2) C5b 532(1 ) 499(2) -79(1) 8,2(2) 0,139(2) Clc 524(1) 563( 1) -31(1) 8,2(2) 0,214(2) C2c 503(2) 595( 1) 66(1) 8,2(2) 0,214(2) C3c 429(1) 476(1 ) 37(1) 8,2(2) 0,214(2) C4c 465( 1) - 35(1) 408(1 ) 8,2(2) 0,214(2) C5c 533( 1) 461 (1) - 84(1) 8,2(2) 0,214(2) Atom x/a' 10' - - - - --. y/b' 104 __ __ . . _ - " - - _.. _--_._- 632 Z. anorg. allg. Chem. 619 993) Bindungslängen (pm) und -winkel (0) sowie charakteristische Torsionswinkel und einige intramolekularc Kontaktabslände Die in Klammern angegebenen Standardabweichungen berücksichtigen neben den Koordinatenungenauigkciten (Tab. 3) auch den Fehlcreinfluß der Gitterkonstamen (Tab. 1). Die Mittelwerte berechncn sich aus den Einzelwertcn der jeweiligen Gruppe. Die Si-Si-C- und C-Si-C-Winkel variieren bei Mittelwerten von 110 und 109° geringfügig zwischen IOfl,7° und 112,5° bzw. zwischen 105,9 und 111,9°; die C-H-Abstände nehmen Werte zwischen 93 und 96 pm, die C-C-H-, H-C-H-, Si-C-I-I- und H-C-H-Winkel in den 1fis(t.rimelhylsilyl)silyl-Einheiten zwischen 93 und 127 6 an. Das Vorzeichen des Torsionswinkels ist positiv, wenn bei einer Blickrichtung von B nach C die Bindung A-B durch Drehen im Uhrzeigersinn mit der Bindung C-D zur Dcckung gebracht wird [7 h]. In der Tabelle sind nur Kontakte aufgeführt, die kürzer als die um 20 pm erhöhten Summen der van· der-Waals-Radicn (Tab.l) sind. Tabelle 4 a) Bindungslängen ------- -------------LU-Tel 272(1) Li3-Th3 271(1) Li2-Tc2 276(1) Lil-Th2' 282(1) Li3-:/e1' 279(1) Li2-Te3' 279(1) nlm Sin-Si1nm Sitn-Clnm Si2n-C2nm Si3n-C3nm = 234,1(3) 185,6(7) 186,8(5) 185,1(8) 235,3(3) 186,9(10) 187,1(7) \81,9(15) 272(1) 251,4(2) Sil-Tel 2/1 nlm 1/1 nlm 233,8(2) 186,9(9) 187,2{1O) 190,5(7) - - - - - - - - - --_. Lil-Te3 233,9(3) /86,3(11) 186,6(9) 186,4(5) Li2-1el Si2--c'fe2 = 2/2 nlm 234,3(2) 185,0(11 ) 187,1(8) 187,3(10) 274(1) 250,8(2) Li3-Te2 SB-Te3 270(1) 250,7(1) 2/3 nlm = 3/1 nlm - 3/2 nlm = 3/3 234,0(2) 186,3(6) 184,8(9) 186,5(12) 232,8(4) I 87,O(8} 187,0(8) 188,0(5) 233,6(3) 187,0(7) 188,8(10) 185,9(10) 233,4(3) 185,7(8) 185,8(6) [86,1(8) Mittelwerte: Li-Te (basal) 273; Li-Te (axial) 280; Si-Te 251; Si-Si 234; Si-C 187 b) ßindungswinkel Lil-Tel-Li2 Li2-Tc2-Lil' Tel-Lil-Te3 Tcl-Li2-Te3' Lil-Tel-Sil Li1 '-Tc2-Si2 Li2-Te2-Li3 Li3-Te2-Lil' Tel-Li2-Te2 Th2-Li2-Tc3' Li2-Tcl-Si1 Lil-Te3-Si3 125,6(4) 73,2(3) 112,4(5) 101,5(5) 109,9(3) 149,6(2) nlm Sinm-Sin-Ten ~ 1/1 film = 1/2 film 109,[(1) k nlm = 1/3 nlm 109,7(1) 104,6(1) = 1/3 nlm = Li-Te-Li (Sechsring) [12; Li-Te-Li LU-Tel-Li3' Li3-Te3-Li2' lel-Li1-Te2' Te3-Li3-Tel' Li2-Tc2-Si2 Li2'-Tc3-Si3 nlm = 2/2 nlm = 2/3 nlm = 3/1 nlm 106,6(1) 107,2(1) 106,7(1) 83,0(3) Li2-Tcl-Li3' 77,6(4) 77,9(4) 96,0(2) Te3-Lil-Tc2' 106,2(4) 102,3(5) 100,3(3) Li3-Te2-Si2 127,3(2) 136,5(3) 2 = 3/2 film 107,0(1) =0 3/3 108,6(1) k:-=3 2/3 2/3 nlm 112,1 (l) 109,8(1) = 2/1 107,2(1) k 1/2 nlm Sikn-Sik-Sikm 111,4(1) Mit.telwcrte: 102,2(4) Li3-Te3-Lit 107,6(3) 82,8(3) Lil-Te3-Li2' 74,:3(3) 116,7(3) Te2-·Li3-Te3 137,0(5) 106,0(4) Te2-Li3-Tel' 97,4(2) 123,2(2) Li3' -Tel-Sil 99,7(3) 105.9(2) Li3""':Th3-Si3 137,7(3) 111,5(1) 111,3(1) Te-Lj-:re (Sechsring) t 22; Tc-Li-Te (Vierring) 102 111,3(1) 112,6(1) Si-Si-Tc 107; 110,7(1) 112,2(1 ) Si-Si-Si 111 c) TorsionswinkcJ Lil-Tel-Li2-Tc2 -36,8 Tc2-Li3-Te3-Lil +40,3 Li3-Te3-Li2'-Te2'-116,2 Sil-Tel-LiI-Te3 158,1 Si3-Te3-Lil-Tcl +125,3 Si 12-Si I-Tel-LW - 166,0 Si33-Si3-Te3-Lil -171,0 Li2-Te2-Li3-Tc3 -39,6 Te3-Lil-Tel-Li2 +34,7 Tel-Li2-Tc3'-Lil' -118,5 Sil-Tel-Li2-Te2 +157,7 Si3-Tc3-Li3-Tc2 100,5 Si21-Si2-1c2-Li2 154,8 Si31-Si3-Tc3-Li3 149,2 Li3-TcJ-LiJ-Tel Lil-Thl-Li3'-:re3' Te2-Li3-Tel'-Li2' Si2-:re2-Li3-'Te3 Sitl-Sil-Tel-Lil Si23-Si2-Te2-Li3 Si32-Si3-Te3-Li2' ----------------------- -- -134,9 135,5 +73,3 132,7 -143,4 -133,4 Tcl-Li2-Te2-Li3 Li2-Te2-LiI' -Thl Tc3-Lil-Te2'-LiJ' Si2-1e2-Li2-Tel SiI3-Sil-Tel-Li2 Si22-Si2-Tc2-Lil' J + 29,8 -111,6 -108,9 -102,2 +155,1 +160,0 d) intramolekulare Kontakte Li1 .. Li2 Lil .. Li2' Li! .. H1322 486 333 235 Li2· - Li3 Li! .. Li3' Li2' . H2323 425 365 232 Li3' . LU Li2· . LW Lil' -C132 438 346 321 Tel' . Te2 Tel' 'Te2' Li2' . C232 468 412 281 Te2' . Te3 Te2' . Te3' 503 443 Te3· . Tel Tc3' . Tel' 452 428 633 G. Hecker u.a., Hexakis{lithium-[tris(trimethylsilyl)silyl]telianidl-Cyelopemun (1/1) ----- dieses Modells gelang sehr gut durch Anwendung der Prozedur DFIX des Programmsystems SHELXTL Plus [7 d], wobei ein mittlerer C-C-Abstand innerhalb einer geschätzten Standardabweichung von 1 pm, ein allen Kohlensloffatomen gemeinsamer isotroper Auslenkungsparameter, aber unterschiedliche Populat.ionsparameter für die drei symmetrie-unabhängigen Anordnungen des Cyelopent.an-Moleküls verfeinert wurden. Der Vollständigkeit halber haben wir auch die Positionen der Wasserstoffatome aus den eH 2 -Gruppen unter Vorgabe eines C-H-Abstandes von 96 pm, der Tetraedergcometrie am Kohlenstoff (AFIX33 [7d]) und des 1,2fachen vom zuvor ermiu.elten U-Wert der Kohlenstoffatome berücksichtigt. Die ßerechnungen führten zu einem mittleren C-C-Abstand von 153 pm und einem mittleren C-C-C-Winkel von 106°. Parallel hierzu ließen sich auch die Parameter nahezu aller Wasserstoffatome aus den Trimethylsilyl-Gruppen über mehrere Diffcrenz-Fouricrsynthesen ermitteln. Sie konnten jedoch wegen der nur geringen Über bestimmung bz.w. zu großer isotroper Tabelle 5 Ausgleichsebenen mit charakteristischen Abständen (pm) sowie Winkel (0) zwischen Flächennormalen und zu Hindungsvektoren Die Ausgleichsebenen werden mit den Positionen der durch einen Stern (*) gekennzeichneten Atome festgelegt. a) Hexagonales Prisma (Abb. 3 a) Deck fläche AA: Lil* Tel* Li2* Te2" Li3* Te3* Sil Si2 SB Lil' Li2' Li3' Tel' Te2' Tc3' +21,4 -25,7 +23,5 -23,1 ,..25,6 -21,7 -71,3 -243,2 -185,4 1-256,7 ! 254,6 +252,5 +303,8 +301,1 +299,8 Seiten flächen Li!* Tel* Li3'* 'le2'* +7,6 -7,7 +7,8 -7,7 Tel* ,..7,7 Ac: Li2* Te3' * Li 3' * -7,0 +7,1 -7,1 Winkel: A,/Ac 134,2; AR/A,) 109,5; Ac/A" 116,3 --_.---------- --- Li1* Te3* -4,4 +4,4 Li2'* Te2'* ·-4,4 "'4,4 - - - - - - - - - - _ .._--_. - - - b) Trigonal antiprismatische Anordnung der Lithium- und Telluratome (Abb. 3 b) Deck flächen Li 1* Li2* Li3* Tel * Tel Te2 Te3 -47,1 -49,0 -45,4 Winkel: BA/B R 0,4 Tc2* Tc3* Li! Li2 Li3 +45,4 +48,8 +47,2 - - - - - _ . _ - - - - - . _ - _ . _ - - .._ - - ---_. - - - ._--".- c) SesseIförmige Anordnung der Lithiumatome (Abb. 3 e) --~----------------- CA: C·,; Lil" Lil"' Li2* Li2* Winkel: CdCI) 73,0; Li! ,* Li2'" Li3'"' CII/CF 77,2; Li1* Lil* CH: CI': c/e ---'._--' Li3* Li3" Lil '* Li3'* Li2'* 81,2 Ce: C,.': Li2o. Li2" l.i3* LB* Li2'* Li3'* Li! '* - - - - - - - - - . _ - - .._-_._--._-- d) Sessclfönuige Anordnung der TcIIuratome (Abb. 3 c) Tel" Tel" Te2* Te2" Tel ,* Te2'* Te3'* Tel * Tel * 'Ie3* Te3* Tel' * Te3' '" Te2';\; "le2* Te2'" '1e3* Te3'" le2'* Te3'* Tel' '" Winkel: D,/D" 84,4; DulD,. 85,6; Dc/D ,. 77,2 e) IfI-Trigonal-bipyramidale Koordinationspolyeder um die TeUuratome (Abb. 4) Äquatorebenen Sil" Lil* Li2* Tel Li3' -17,6 +252,9 Li2* Li3"' '[e2* Li I ' Si2 + 264,6 - 183,2 Si3* Li I * Li3* Tc3 + 43,8 L L·,.,' -211,3 Winkel zwischen den Äquatorebencn R und den apiealen Bindungen: RA/Tel-Li3' 13,8 Ra /Te2-Lit' 20,2 Ec /Te3-Li2' 39,9 Winkel 1.wischen den Äqualorebenen E und dcn Bindungen Te-Si: EA/Te I-Si1 86,0 E,,/Te2-Si2 43,1 E c/Tc3-Si3 79,9 --------._-- ---._--'- 634 Z. anorg. <lUg. ehem. 619 (1993) 5i31 5131 5112 5112 5121 Abb. 1 Molektilmodell des Hexakis{lithium-[tris(trimethylsilyl)silyl]tcJlanids} in stereoskopischer Darstellung. In der mit dem Programm XP des Programmsysterns SHELXTJ, Plus [7 d] erstellten Zeichnung sind die Auslenkungsellipsoide der Atome auf 30% skaliert, die Wasserstoff- und Kohlenstoffatome der besseren Übersicht wegen nicht wiedergegeben. C111 Abb.2 Stereoskopische Darstellung [7 d1 der trimeren Einheit in der /Jecknäche des Hexamers. Die Auslcnkungsellipsoide der Atome sind auf 30% skaliert; auf eine Wiedergabe der Wasserstoffatomc wurde der besseren Übersicht wegen verzichtet. Fehlende Numerierung ist sinngemäß zu ergänzen. Auslenkungsparameter dcr mit ihnen verbundenen Kohlenstoffatome nur teilweise zu sinnvollen Werten verfeinert werden. Die nochmalige Anwendung der Prozedur OFIX, in der nun ein mittlerer C-H-Abstand bei einer geschätzten Standardabweichung von 2 pm dem Datensatz angepaßt wurde und der Prozedur AFIX zur nachfolgenden Verfeinerung der Partialkonformation an der Si-C-Bindung mit fixierten Bindungslängen und -winkeln in den Methylgruppcn führte schließlich unter individueller Verreinerung der isotropen Auslenkungsparameter zu sinnvoJ1en Wasserstoff1agen"). [n Tabelle 3 sind die Koordinaten sowie die anisotropen und äquivalenten isotropen Auslenkungsparameter aller schwereren Atome aufgeführt; Abstände, Winkel, Torsionswinkel und intramolekulare Kontakte finden sich in Tab. 4, Angaben zu charakteristischen Ausgleichsebenen in Tab. 5. 4) Die Koordinaten und Auslcnkungsparameter der Wasserstoffatome können beim Fm;hinformationszentrum Karlsruhe, Gesellschaft für wissenschaftlich-technische Information mbH, W-7514 Eggenstein-Leopoldshafen 2, untcr Angabe der Hinterlegungsnulllmer CSD-56849, der Autoren und des Zeitschriftenzitats angefordert werden. Molekülstruktur Abb. 1 zeigt als wesentliches Ergebnis der Strukturbestimmung das Molekülmodell eines hexameren Lilhium[tris(trimethylsilyl)silyl]tellanids (2); in Abb. 2 ist zusätzlich eine trimere Einheit in der Deckfläche des Hexamers dargestellt: Zwei aus Lithium und Tellur in alternierender Abfolge aufgebaute, nur wenig sesselförmig gewellte sechsgliedrige Ringt: werden über zusätzliche Li-Te-Bindungen so miteinander verknüpft, daß ein hexagonales Prisma entsteht (Abb. 3 a). In den Seitenflächen dieses Polyeders findet man das vom dimeren Lithium-[tris(trimethylsilyl)silyl]tellanid-DME (111) [I b] bzw. -THF (1/2) [5 k] her bekannte Strukturelement des viergliedrigen Li-Te-Li-Te-Ringes wieder. Da hier aber die Lithiumatome nicht durch Bindung an koordinierende EtherMoleküle abgesättigt werden, reihen sie sich in Form einer cyclischen Leiter mit wechselseitig gegeneinander versetzten Sprossen aneinander. Das Hexamer weist als kri- G. Hecker u.a ..• Hexakisllilhium-[lris(trimethylsilyl)silyl]lellanidl-Cyclop<:ntan (1/1) ------ Te2' Te2' Li1 Tel Tel' Lil +-----'(XXj Tel Te l' rx:x:.a----\ Te2 Te2 a) Hexagonales Prisma Te2' Te2' Tel Te1' Tel Tel' Te2 Te2 b) Ineinandergestellte Li,,- und Teö-Anliprismen Te2' Te2' Tel Tel' Tel Te1' Te2 c) Ineinandergestdlte Li 6 - und TCr.-Scssel Abb. 3 Lir, T<:,,-Einhei[ in unterschiedlicher Darstellung [7 d] Te2 635 636 stallographisch vorgegebenes Symmetrieelement ein lnversionszentrum auf. Sieht man dartiber hinaus von einer Verzerrung des Li 6 Tefi-Gcrtistes und einer unterschiedlichen Orientierung der Tris(trimethylsilyl)silyl-Substituenten ab, so kann man das Molekül der Punktgruppe D 3t1 zuordnen. Bei der Kennzeichnung der Atome wird das hexagonale Prisma so zugrunde gelegt, daß die drei Li-Te-Einheiten aus einem der beiden sechsglicdrigen Ringe gleichsinnig fortlaufend numericrt werden (Abb.2). Das zentrale Siliciumatom jedes Tris(trimethylsilyl)silyl-Substituenten erhalt die gleiche Ziffer wie das zugehörige Thlluratorn; bei den Silieium-, Kohlenstoff- und Wasserstoffatomen der Trimethylsilyl-Gruppen kommt eine zweite, drilte und vierte Laufzahl mit Werten zwischen 1 und 3 hinzu. Die Atome des inversen Molekülteils sind an einem zusätzlichen Apostroph zu erkennen. Alternati v läßt sich die Li 6Te6 -Teilstruktur tiber zwei mit annähernd paralIelen Deck flächen ineinandergestellte, axial um etwa 60" gegeneinander verdrehte trigonale Antiprismen jeweils gleicher Atomsorten beschreiben (Abb. 3 b). Dabei überdachen einerseits sechs Lithiumatome die seitlichen Dreiecksflächen des von den Chalkogenatomen gebildeten Polyeders, dessen Deckflächen frei bleiben. Andererseits verbrücken die Telluratome der [Tris(trimethylsilyl)silyl]tellanyl-Gruppen die zu den beiden Deckt1ächen gehörenden sechs Kanten des kleineren Li 6-Antiprismas. Andere Autoren [8] stellen bei der Beschreibung analoger Li~E6-Strukturfragmente (E == N, 0, C, Si) zwei sich durchdringende, aus jeweils der gleichen Atomsorte aufgebaute sechsgliedrige Ringe mit ausgeprägter Sesselkonformation in den Vordergrund (Abb. 3 c). Welcher der drei Darstellungsweisen - dem hexagonalen Prisma, den ineinandergestellten trigonalen Antiprismen oder den sich gegenseitig durchdringenden Sesseln - man den Vorzug gibt, hängt davon ab, ob mehr die heteronuklearen kovalenten, die ionischen oder aber die homonuklearen kovalenten Bindungsanteilc im Cluster betont werden sollen. In Tab. 5 haben wir für das hier diskutierte Hexamere charakteristische Angaben zur Geometrie dieser drei gebräuchlichen Darstcllungsformen zusammengestellt. 1974 wurde mit dem Lithium-cydo-hexanid [8 f] erstmals die mit Röntgenbeugungsmethoden eindeutig geklärte Struktur einer hexameren Lithium-Verbindung der allgemeinen Formel (Li-ER,). pUbliziert. Nach neueren Untersuchungen vor aJle~ aus den 80er .Iahren an einer inzwischen größeren Zahl von BeIspielen (Tab. 6) findet man die Li"E,,-Einheit sowohl in v?rwiegend ionisch aufgebauten cyclischen Diorganyl- (R:N-~l [8a~) und Alkylidenamiden (RR'C=N-Li [8b, cl), lJ1 Tns(N-hlhium-trimethylsilylarnido)organylsilanen [8 d] und Alkoholaten [8e) bzw. SiJanolaten l8 k) als auch in Verbindungen m~t einer stärker kovalenten Lithium-Element-Bindung [8 f -I). Als charakteristische Vertreler seien die solvensfreien Hexamere des N-Lithium-aza-qclo-heptans [8 aJ, des Lithium-di-tert-butylmethylidenamids [8 b} und - j -lert-butyletheJ101ats [8 e] b.zw: des hereits erwähnten Lithium-qclo-hexanids [8 f], des LlthHlm- z. anorg. allg. Chern. 619 (1993) (2,2,3,3-tetramethyl-eYcfo-propyl)methanids [8 g] und -tfimethylsilylmethanids [8 h) sowie des LithiunHrimcthylsilanids [8 i] genannt. Während sich in den zuvor genannten Beispielen sechs Li-E-Einheiten zum Hexamer finden, dimerisieren Tris(NIithium-trimethylsilylamido)organylsilane [8 d) unter Ausbildung des gleichen Li"Eö-Strukturfragments; die beiden Deckflächen des hexagonalen Prismas sind aher durch je einen Silantriyl-Rest überdacht. Hexagonal prismatisch aufgebaute M"Eö-Cluster können auch bei Verbindungen der schwereren Alkalimetalle auftreten, so beispielsweise in dem kürzlich von Klingebie[ und Mitarb. [8jJ synthetisierten und strukturell charakterisierten Mononatrium-Derivat des Di-tert-butylsilandiols. Trotz einer inzwischen beträchtlichen Zahl strukturell untersuchter Lithium-Derivate von Molekülverbindungen sind Vorhersagen üher den Grad der Oligomerisation nur schwer TU treffen. So muß auch hier die Prage offen bleiben, weshalb Lithium-[lris(trimethylsilyJ)silyl]tellanid (2) aus Cyc!opentan vorwiegend als Hexamcr und nicht als Tetramer oder Oktamer auskristallisiert. Die basalen und axialen Li-Te-Abstände im hexagonalen Prisma weichen mit Werten zwischen 270 und 276 bzw. 279 und 282 pm erheblich voneinander ab. Das hieraus zu 273 und 280 pm berechnete Mittel liegt, wie für nur dreifach koordiniertes Lithium zu erwarten, deutlich unter der nach Schornaker und Stevenson [9] auf 285 pm korrigierten Summc der kovalenten Radien. Die Verlängerung der axialen Li-Te-Bindungen um durchschnittlich 7 pm ist eine Folge ktirzerer transannularer Kontakte in den viergliedrigen Ringen und daraus resultierender stärkerer Abstoßungen zwischen gleichartig geladenen Atomen. So ermittelt man beispielsweise (Abb. 3 a, Tab. 4) für das Atom Tel mit 412 und 428 pm weitaus ktirzere Abstände zu den Atomen Te2' und Te3' als zU Te2 und Te3 (468 bzw. 452 pm). Dementsprechend weichen auch dic Winkel an den Lithiumatomen innerhalb der sechs- und viergliedrigen Ringe mit Mittelwerten von 122 und 102° deutlich voneinander ab. Auch bei anderen Vertretern dieses Strukturtyps (Thb. 6) beobachtet man im hexagonalen Prisma mehr oder minder stark unterschiedliche basale und axiale Li-E-Abstände. Zusätzlich treten aber in den Basisflächen häufig alternierend kurze und lange Li-E-Bindungen auf; im Einzelfall können sie sogar länger als die Li-E-Abstände zwischen den sechsgliedrigen Ringen sein. Die für derartige Unterschiede verantwortlichen elektronischen Verhältnisse werden in verschiedenen Publikationen ausführlich diskutiert [8 a - c, f, iJ. Bemerkenswerterweise ändert sich der Li-li-Abstand (Abb. 3 c) kontinuierlich von 235 bis 252 pm in substituierten hexameren Lithiumamiden über 273 pm im Hexakis(lithium-trimethylsilanid) auf 348 pm im Hexakis{lit~i­ um-[tris(trimethylsilyl}silyl]tellanidl. In Anbetracht dIeses Befundes, aber auch im Hinblick auf den für Amide und Alkanide gleichen Bereich um 240 pm sollte unseres Erachtens die Frage nach dem Auftreten kovalenter Li-Li-Wechselwirkungen nur mit größter Zurückhaltung diskutiert werden. Tm Thllanid 2' sind sie mit Sicherheit auszuschließen. 637 G. Be\;kcr u. a., Hexakis{lithium- [tris(trirnethylsi lyl)silyl J(ellanid!-Cy~lopenta_l_l_(_1I_l_} _ _ _ _ _ _ __ Tabelle 6 Charakteristische Abstände (pm) und Winkclsummen (0) in den hexagonal-prismatisdlCn Clustern der teilweise als Packungskomplexe [11] kristallisierenden Verbindungen (Li-ER,)" ._ _. _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _. ______ _ Verbindung Li .. Li (Mittel) Li-E (Mittel)") ba~al axial __ - - ' - - - - _ . _ - _ . - - _ _ - - - - - - --------. E N: Amide = LiL Winkelsumme in den Basisflächen Seitenflächen . .. - - - - - - - . _ - - - - - - - - - - - ._-- - - - --_ .. _-'- Diorganylamide (Li-NRR). ~ RR (CH2 ),; 242 200; 210 207 694,3 354,2 [8a] 240 245 252 205 198; 200 199; 201 197; 201 210 202 206 206 669,3 697,5 699,0 695,7 358,8 357,6 358,8 358,7 [8bl [8b] [8e] [8c] 622,9 614,7 622,0 351,4 352,7 352,3 [8d] d) [8d] [8d] Alkylidenamide (Li-N =- CR R r )" R, R' = (,(CH)},h) R, R' -= N(CH 3)2 R = C"H,; R' = (,(CH), R ~ C;H,; R' = N(CHJ)l 248 Tris(N-lithium-trimethylsily lamido )organylsilane [R -Sir- N(Li )-Si(C H,J,j ,12 R R R = ~ CH, qCH J ), C,H, 12 = 0: Alkoholate und Silanolate ~ 238 235 240 203 199; 203 203 206 213 211 ._- -_._----.----_. -_.. _ - - - - Enolate [Li-O-C(R) ~ CR21" R = qCH .. },; R' F ~ C: Alkanide (Li-R)" = H 257 185; 195 247 189; 193 196 715,2 359,6 [8e] cl) 196 710,1 358,4 [8k] Silanolale (Li-O-SiR1R'), R = CH); R' =- I-Naphlhyl --------, R ~. cyc!o-Hexyl R R ~ CHz-cyp'') CH2-Si(CH 1)3 ~ - - - - --'._--- 240 246 245 218; 219 212; 216 217; 221 230 230 228 676,5 687,3 671,8 344,3 346,1 352,1 [8 f] [8g] [8h] 272 264; 266 277 673,2 330,9 [8i] 34R 273 E '- Si: Silanide (Li-SiR,). R ~ CH, E - Te: Tellanide (Li-TeR)(, .-- R =- Si[Si(CH J )3J,; 2' -- ------- 280 701,5 359,4 ------------, .. ") Mittelwertbildung unter Beachtung alternierender Bindungslängen; ") aufgrund einer Fehlordnung nur sehr ungenaue Molekülparameter; ') 2,2,3,3-Tetramethyl-cycto-propyl (\;yp); d) weiteres Beispiel in der angegebenen Literatur. Die cndoeyclisehen Winkel im sechsgliedrigen Ring variieren am Lithium zwischen 112 und 137°, am Tellur zwischen 102 und 126°, Ihre Sunune weicht mit 702 0 deutlich von dem für ein planares System /,ll erwartenden Wert von 720° ab (Thb. 5), ist jedoch gröBer als in vielen anderen Verbindungen dieses Typs (Tab. 6). Bemerkenswerlcrweise liegen die solvensfreien Verbindungen Lithium-bis(trimelhylsilyl)amid [lOa) und Lithium-dibenzylamid [lOb) mit zwei steriseh etwas anspruchsvolleren Liganden am Stiekstoffatom im Festkörper als planare Trimere vor. I n den viergliedrigen Ringen treten Winkel zwischen 96 und 106 0 am Lithium bzw. 73 und 83 0 am Tellur auf; diese unlerschiedlidlen Bereiche lassen sieh mit der bereits angesprochenen, gegenseitigen transanllularen Abstoßung der großen Chal- kogenatome und einer hieraus resultierenden Verzerrung der Ringe begründen. Wie man dcn entspre\;henden Mittelwerten von 122 0 am Lithium bzw. 112° am Tellur entnehmen kann, geiten ähnliche Argumenle auch für den sedlsgliedrigen Ring. Mit Winkelsummen von 35R bis 360" sind die Li--Te-Li-Te-Ringe planar ('TIIb. 5); in anderen Hexameren wird eine meist stärkere Faltung beobachtet (Tab. 6). Tellur und Lithium sitzen jeweils an der Spitze einer mehr oder weniger schiefen trigonalen Pyramide, deren Rasisfläehe von drei Atomen der anderen Sorte gebildet wird. Bei zusatzlicher Beachtung des Tris(trimethylsilyl)silyl-Substituenten läßt sich die Koordination am 1ellur in 638 Z. anorg. allg. ehern. 619 (1991) Si) Li1 Li3 Si1 $i3 l.i1 Li2 Li2 Ll2' Ll3' LI l' Abb. 4 Darstellung {7 d] der Koordinationspolyeder um die Telluratome Te 1, Tc2 und Te3. Die Auslenkungsellipsoide der Alome sind auf 30% skaliert. Abb. 5 Kristallstruktur des Hexakisllithium-[tris(trimethylsilyl)silyl]tellanidsj-CycJopenlan (1/ I) (2') in stereoskopischer Darstellung [7dj. Die Kohlenstoffatome aus den Trimct.hylsilyl-Gruppen sowie die Wasserstoffatome haben wir der besseren Übersicht wegen nicht wiedergegeben. Nur eine der drei symmetrie-unabhängigen Lagen des fehlgeordneten Cyclopentan-Moleküls ist dargestellt. erster Näherung mit verzerrt /{1-trigonal-bipyramidaI 5 ) angeben; die Flächennormale der Äquatorebene und der axiale Bindungsvektor sind aber mehr oder minder stark gegeneinander geneigt (Abb.4). Die im Mittel kürzeren äquatorialen Li-Te-Bindungen bauen dabei die sechsgliedrigen Ringe auf, die axialen verknüpfen sie zum hexagonalen Prisma. In diesem Sinne besetzen am TeJluratom Tel die Atome Lil und Li2 sowie Sil die äquatorialen Positionen; Flächennormale und Bindung wm apical angeordneten Atom Li3' schließen einen Winkel von 13,8° ein (Thb. 5). Auch das Koordinailonspolyeder um Te2 läßt sich von einer trigonalen Bipyramide ableiten; allerdings findet sich Atom Si2 bei einem Winkel j) Die Verwendung des Begriffes IjI-trigonal-bipyramidal dient lediglich der Beschreibung der Koordinationspolyeder an den Telluratomen und darf nicht dahingehend interpretiert werden, daß die jeweils freie KoordinatioIlsstelle mit einem nicht-bindenden Elektronenpaar besetzt ist. Si2-Te2-Lil' von 149,6° (Tab. 4) cher in der zweiten apicaJcn Position. Tclluratom Te3 nimmt hinsichtlich seiner Umgebung eine ZwischensteJlung ein. So schließt einerseits die Flächennormale der von den Atomen Li 1, Li3 und Si3 gebildeten Äquatorebene mit der axialen Bindung Te3-Li2' einen Winkel von 39,9° ein, andererseits weicht der Winkel Si3-Tc3-Li2' mit 136,5° erheblich von der für zwei apieale Liganden geforderten Linearität ab. Zur Koordinationssphäre des Lithiums gehören in erstcr Näherung drei Telluratome; Lil und Li2 weiscn aber im Sinne agostischer Wechselwirkungen zusätzliche, verhältnismäßig kurze Kontakte zu je einer C-H-Bindung aus einer Trimethylsilyl-Gruppe auf (Tab. 4). Der mittlere Te-Si-Abstand ist mit 251,0 pm geringfügig länger als der zu 249,6pm am Dimer {[(H3C)3Si]3Si-Te-Li· DM Eh [1 b] ermittelte Wert. Die Erhöhung der Koordinationszahl von 3 auf 4 am Tellur hat demnach einen nur gerin- G. Becker u. a., Hexakisliithium-[tris(trimelhylsilyl)silyIJtellanidJ-Cyc\opentan (1/1) ---- ------------_., gen Eintluß auf diese Bindungslänge. Winkel und Abstände in den Tris(trimethylsilyl)silyl-Substituenten zeigen keinerlei Besonderheiten (Thb. 4). Kristalls'lruktur Abbildung 5 zeigt die Anordnung der Hexakis{lithium[tris(trimethylsilyl)silyl]tellanidf-Einheiten in der ElementarzeIle. Im Sinne eines Packungskomplexes [11] besetzen fehlgeordnete Cyclopentan-Moleküle die Oktaederlücken einer annähernd kubisch-dichtesten Anordnung. Aufgrund der guten Abschirmung des zentralen Li6Te~-Ge­ rüstes treten außer van-der-Waals-Kontakten zwischen Methylgruppen keine weiteren intermolekularen Wechselwirkungen auf. Präparativer Teil Alle Arbeiten wurden unter nachgercinigtem (BTS-Katalysator [12], Phosphor(V)-oxid) Argon als Schutzgas durchgeführt. Dic als Solventien verwendeten Kohlenwasserstoffe Cyelopentan, dn-Benzol und d,-Toluol haben wir mit Natriumdraht vorgetrocknet und dann über Lithiumalanat destilliert. In den NMRSpektren stehen positive o-Werte für Tieffeldverschiebungen. Hexakis{lithium-ltris(trimethylsilyl)silylltellanidl-CycIopentan (1/1) (2'). Synthese: Zu einer Lösung von 1,00g (2,66 mmol) [Tris(trimethylsilyl)silyl]tellan (1) [1 b] in 1() ml Cydopcntan tropft man rasch 1, I ml (2,75 mmol) einer 1,5-MLösung von I.ithiurn-n-butanid in tl-Hexan. Der zuvor farblose Ansatz färbt sich umgehend tiefgelb; bereits nach wenigen Minuten fällt der Packungskomplexe Hexakisllithium-[tris(trimelhylsilyl)silyl]tellanidl-Cyelopentan (1/1) (2') aus. Die Abscheidung ist nach etwa 12 h bei - 60°C vollständig. Ausbeute 0,97 g (0,62 mmol); 91070. Die unter Umständen andere Zusammenselzung des Adduktes 2".1) wurdc nicht berücksichtigt. Charaklerisierung. Zersp. 117°C (im abgeschmolzenen Röhrchen unter Argon); hellgelbe, sehr protolyse- und oxidationscmpfindliche, sargdeckel förmige Kristalle (2'). Elementaranalyse: C s9 H m Li,,si,;Iet; C 29,22 (ber. 29,99); H 6,94 (ber. 7,34)"10. Molmasse, kryoskopisch in Benzol: bcr. für Addukt 2' 2363,32; gcm. 1765g· mol-I (1,1 . /0-' M-Lösung). NMR-Spektren: 'H (250,133 MHz; ext. Stand. TMS'); L.M.') d(,-Benzol; 27°C): (H,C).'si J -=c 0,41; 2HIl Si = 6,6 Hz; H 2C(Cyelopentan) <5 = t,45 ppm; I.lC (50,323 MHz; ext. Stand. TMS; L.M. d,-Toluol; 80°C); Si(CH,), <5 = 2,0; IJC.K = 120; 'Je -Si = 45,0 Hz; IchC(Cyelopentan) J = 30,3 ppm; l'Si (39,761 MHz; ext. Stand. OMCT'); L.M. dr.-Benzol; 800(;): Si,Si 0 = -13,7; Si,8i J = -96,7 ppm; '1" Si '-= 58,3 Hz. IR-Spektrum {cm- I ; Verrcibung in Nujol zwischen CsBrPlatten; sehr stark (vs); stark (s); mittelstark (ms); mittel (m); schwach (w); breit (br)l: 1867 m, 1442 s, 1400 vs, I 330 m, I 260 vs, 1245 VS, 1045 w (br), 835 vs (br), 748111, 690 s, 625 s, 546 ms, 450 rn (br), 400 m, 302 s. Wir danken der Deutschen Forsehungsgemcinschaft, 5300 Bonn-Bad Godesberg, dem Fonds der Chemischen Industrie, 6000 Prankfurt a. M. und der Firma Hocehst AG, 6230 Frankfurt a. M./Höchst für ihre großzügige Unterstützung sowie Herrn Dr. 0. Mundt, Institut für Anorganische Chemie, für die sorgfältige Durchsicht des Manuskriptes. . ------------_._--- 639 Literatur [1] a) Vorbericht: G. Becker, 0. Mundt in B. Krebs (Hrsg.), Unkonventionelle Wechselwirkungen in der Chcmie metallischer Elemcnte, VCH Verlagsges., Weinheim 1992, S. 199; b) IV. Mitteilung: G. Becker, K. W Klillkhatnmer, S. Lar'iges, P. Böttcher, W. Poil, Z. anorg. allg. Chem. 613 (1992) 7 [2J 1 Rigaudy, S. P. Klesney (Hrsg.), NOlllenclature of Organie Chemistry, Pergamon Press, Oxford 1979; Deutscher Zentralausschuß für Chemie, Internationale Regeln für die Chemisehc Nomenklatur unu Tcrminologic, Bd. 2, Gr. 1, Verlag Chemie, Weinheirn 1976 [31 G. Becker, Il-M Hartmann, A. Münch, H. Rijfel, Z. allorg. allg. Chern. S30 (19R5) 29 [4J Übersicht: P. v. R. Schleyer, Pure Appl. Chem. SS (19R3) 355; R v. R. Schleyet", Pure AppL Chem. S6 (1984) 151; w. N. Setzer, P. v. R. Schleyer, AUv. Organomct. 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