Nachhaltigkeitsbericht 2007 - Reports

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Nachhaltigkeitsbericht 2007
Nachhaltigkeitsbericht 2007
KLIM
SCHÜTZEN
Aus Visionen Werte schaffen.
Unser wirtschaftlicher
Erfolg ist die beste
Grundlage für
Nachhaltigkeit
Inhalt
HOCHTIEF ist ein internationaler Baudienstleister. Für komplexe Projekte aller Art bieten wir eine An­ge­bots­palette mit
vier Modulen: Entwicklung, Bau, Dienstleistungen sowie
Konzessionen und Betrieb. Mit diesen eng verzahnten Modulen deckt HOCHTIEF die gesamte Wertschöpfungskette
des Bauens ab. So können wir das Know-how und die
Leistungen verschiedener Unternehmenseinheiten weltweit optimal verbinden und unseren Kunden maßgeschneiderte Lösungen anbieten – die ideale Basis für unseren
Erfolg. Damit schaffen wir Mehrwert für unsere Stakeholder
und das Unternehmen.
Erfolgsbasis ..................................................................6
Das Unternehmen ...........................................................8
Die Kennzahlen . ............................................................ 11
Interview......................................................................... 14
Innovationen...................................................................16
Unsere Stakeholder........................................................18
Dynamische Entwicklung bei HOCHTIEF
25,13
25
in Mrd. Euro
Auftragsbestand
Auftragseingang
Leistung
20
20,56
16,72
15
Vorwort ..........................................................................5
Arbeitsplatz . .............................................................. 22
Die Mitarbeiter................................................................24
Die Kennzahlen...............................................................29
Interview.........................................................................32
Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz .....................34
Die Kennzahlen...............................................................35
Lebensqualität............................................................ 38
Erneuerbare Energien.....................................................40
Geothermie als Chance .................................................42
Nachhaltiges Bauen.......................................................44
Ökologische Aspekte......................................................48
Die Kennzahlen............................................................... 51
Kulturschatz............................................................... 54
Die Gesellschaft ............................................................56
Die Kennzahlen............................................................... 61
Prüfungsbescheinigung ........................................... 62
Index nach GRI G3-Richtlinien................................. 63
10
2002
2003
2004
2005
2006
Impressum.................................................................. 65
Ansprechpartner........................................................ 65
Weitere Informationen zu den Kennzahlen finden
Sie auf Seite 11 sowie unter www.hochtief.de im
Bereich Investor Relations.
Wir haben uns bei der Berichterstattung in diesem Nachhaltigkeitsbericht für eine kurze Darstellung der relevanten Themen entschieden. Alle Themenfelder dieses Berichts finden
Sie im Internet – unter www.hochtief.de/nachhaltigkeit bieten
wir Ihnen detailliertere Informationen. Der Berichtszeitraum
ist November 2005 bis Oktober 2007. Die Berichtszeiträume
der Daten werden separat ausgewiesen.
Dieses Symbol weist in diesem Bericht auf Links im Internet hin. Die entsprechenden Internet-Adressen haben wir
auf den jeweiligen Seiten angegeben.
Um die Übersichtlichkeit und Lesefreundlichkeit zu gewährleisten, nennen wir in den Texten dieses Berichts stets
ausschließlich die Eigennamen unserer Tochter- und Beteiligungsgesellschaften. Die genauen Namen finden Sie in
der Unternehmensübersicht auf den Seiten 3 und 4.
In allen Texten beziehen wir uns mit der allgemeinen
Anrede sowie den Funktionen grundsätzlich auf Damen
und Herren.
Das Unternehmen im Überblick
Management-Holding
HOCHTIEF Aktiengesellschaft
Unternehmensbereiche
HOCHTIEF Airport
Weitere Informationen zu den Unternehmensbereichen von HOCHTIEF
finden Sie im Internet unter:
www.hochtief.de
www.leighton.com.au
www.turnerconstruction.com
HOCHTIEF AirPort ist einer der international führenden unabhängigen Flughafenmanager. Zum Beteiligungsportfolio gehören derzeit Anteile an den Flughäfen Athen, Budapest, Düsseldorf, Hamburg,
Sydney und Tirana. Insgesamt nutzten 49,1 Millionen Passagiere im ersten Halbjahr 2007 die sechs
Flughäfen.
HOCHTIEF AirPort ist ein Flughafenmanager besonderen Typs − Betreiber und Investor zugleich. Die
Gesellschaft kombiniert praxiserprobtes Know-how
beim operativen und kaufmännischen Management
von Flughäfen mit innovativen Finanzierungsmethoden. Als Anteilseigner optimiert HOCHTIEF AirPort
aktiv seine Beteiligungen und entwickelt diese weiter.
Mit integriertem Wissen aus den Bereichen Aviation,
Non-Aviation, Masterplanning und Financing werden
die Flughäfen ganzheitlich betrieben. Zusätzlich vermarktet HOCHTIEF AirPort sein Wissen als unabhängiger Berater und Transaktionsmanager.
*Der Financial Close wird im
vierten Quartal 2007 erwartet.
HOCHTIEF Development
Als Fundament für weiteres profitables Wachstum
wurde im Jahr 2005 gemeinsam mit renommier­
ten Finanz­investoren die Gesellschaft HOCHTIEF
AirPort Capital gegründet. Das bestehende Portfolio soll zielgerichtet ausgebaut werden, von Interesse sind vor allem langfris­tige Engagements.
HOCHTIEF Facility Management sorgt für gutes Klima im
Gebäude der Lufthansa in Frankfurt.
Die Gesellschaften von HOCHTIEF Development
sind auf baunahe Dienstleistungen für Immobilien,
Anlagen und Infrastrukturprojekte spezialisiert.
HOCHTIEF PPP Solutions plant, finanziert, baut und
betreibt in öffentlich-privaten Partnerschaften Infrastrukturprojekte, überwiegend in den Bereichen des
öffentlichen Hochbaus und des Verkehrs.
HOCHTIEF Facility Management bietet ein Komplettangebot technischer, kaufmännischer und infrastruktureller Dienstleistungen für Gebäude und Liegenschaften
– von Konzepten bis zur Übernahme von Funktionen
bei betrieblichen Prozessen. Eine be­sonde­re Bedeutung kommt dabei dem Bereich HOCHTIEF Facility
Management Energy zu, der für einen verantwortungsvollen Einsatz von Energieträgern zuständig ist.
HOCHTIEF Projektentwicklung entwickelt, realisiert
und vermarktet europaweit Immobilienprojekte. Dazu
zählen Büro- und Hotelgebäude sowie Einzelhandels- und Logistikimmobilien.
HOCHTIEF Property Management verwaltet und
optimiert Immobilienbestände und sorgt für eine
nachhaltige Wertschöpfung.
An den HOCHTIEF-Flughäfen wird das Umweltschutz­
management konsequent vorangetrieben.
3
Nachhaltigkeitsbericht 2007
Die Deutsche Bau- und Siedlungs-Gesellschaft bietet
Immobilien-Asset-Management – die wert­orientierte
strategische Steuerung von Immobilienanlagen.
HOCHTIEF Construction Services
Americas
HOCHTIEF Construction Services
Asia Pacific
Der Unternehmensbereich Americas koordiniert
die Aktivitäten der HOCHTIEF-Gesellschaften in
den USA und Brasilien.
Über die Tochtergesellschaft Turner ist HOCHTIEF in
den USA, dem größten Baumarkt der Welt, im Hochbau führend. In den wachstumsstarken Marktsegmenten Bildungs-, Gesundheits- und Gewerbeimmobilien sowie dem Bereich des nachhaltigen
Bauens – dem sogenannten Green Building – ist
Turner seit Langem die Nummer 1. Gleichzeitig engagiert sich das Unternehmen verstärkt im Dienstleistungsbereich. Mit Turner Logistics zum Beispiel
erbringt unsere US-Tochter komplexe Beschaffungsdienstleistungen für Turner-Projekte und externe Kunden. Besondere Expertise besitzt die Gesellschaft im
expansiven Geschäftsfeld Krankenhausausstattung.
Mit der Flatiron Construction Corp. haben wir im
September ein führendes US-Unternehmen im
Verkehrsbau übernommen.* Damit stärken wir unser Baugeschäft in den USA.
Die Tochtergesellschaft HOCHTIEF do Brasil zählt
seit Jahrzehnten zu den führenden Bauunternehmen im brasilianischen Markt. Neben dem Hochund Infrastrukturbau erbringt das brasilianische
Unternehmen seit Anfang 2007 auch Facility-Management-Dienstleistungen.
HOCHTIEF Construction Services
Europe
Der Unternehmensbereich Europe bündelt unter
Führung der HOCHTIEF Construction die Erfahrung von HOCHTIEF im Kerngeschäft Bauen.
Dazu gehören der Hoch-, Tief- und Ingenieurbau
in ausgewählten europäischen Ländern; beispielsweise in Deutschland, Großbritannien, Österreich
sowie Polen, Tschechien und Russland. Außerdem
ist HOCHTIEF Construction als Projektmanager
auch weltweit tätig.
Teamwork trägt maßgeblich zum kontinuierlich wachsenden Erfolg von Leighton bei.
HOCHTIEF ist über die Mehrheitsbeteiligung an
der Unternehmensgruppe Leighton auch in Australien Marktführer. Das Leistungsspektrum umfasst die Bereiche Hoch- und Infrastrukturbau,
Rohstoffgewinnung und Konzessionen, Projektentwicklung sowie Instandhaltung und Dienstleistungen.
Mit sieben operativen Einheiten – Leighton Contractors, Thiess, John Holland und Leighton Properties in Australien, Leighton Asia und Leighton International sowie Al Habtoor-Leighton in
der Golfregion – deckt Leighton die komplette
Wertschöpfungskette des Bauens ab.
Seit einigen Jahren konzentriert sich der Unternehmensbereich verstärkt auf zukunftsweisende
Marktsegmente wie Gesundheitsimmobilien, Hotels, Büro- und Geschäftsgebäude sowie das Bauen im Bestand. Infrastrukturprojekte wie Flughäfen, Häfen, Tunnel und Brücken ergänzen das
Leistungsangebot.
HOCHTIEF Construction begleitet Projekte vor, während und nach dem Bau. Von der Gebäudediag­
nose und Standortanalyse bis zum Bauträgergeschäft bietet das Unternehmen umfangreiche
Dienstleistungspakete an. Mit partnerschaft­lichen
Geschäftsmodellen wie PreFair realisiert HOCHTIEF
Construction bereits einen wichtigen Teil seiner
Hochbauleistung.
Leighton baut seine führende Position als Betreiber
und Manager im Bereich Contract-Mining konsequent aus. Auch in den Bereichen Infrastruktur
und Projektentwicklung nimmt Leighton eine
führende Marktstellung ein. Auf der Basis der
starken Position im Heimatmarkt Australien intensiviert Leighton seine Aktivitäten in ausgewählten asiatischen Ländern und in der Golfregion.
Aufgrund von regionalen Besonderheiten gelten
bei Leighton eigene Unternehmensleit­linien und
Ethikrichtlinien.
Turner setzt beim nachhaltigen Bauen und beim Innenausbau in den USA Maßstäbe.
4
Nachhaltigkeitsbericht 2007
Eine innovative Glasfassade sorgt beim GAP 15 in Düsseldorf für ein optimales Raumklima.
Vorwort
Liebe Leserinnen und Leser,
Lebensräume zu gestalten und dabei das Klima zu schüt­
zen, das ist die Aufgabe, der sich unser Unternehmen je­
den Tag stellt. Wir wissen um unsere Verantwortung da­
bei – gegenüber Mensch und Umwelt, jetzt und für die
Zukunft. Für HOCHTIEF als interna­tionalen Baudienstleis­
ter ist dies eine Herausforderung, denn jedes unserer
Projekte ist ein Unikat und bedarf individueller Lösungen.
Nachhaltiges Handeln hat Tradition bei HOCHTIEF. Es ist
in den Leitsätzen unseres Unternehmens verankert und für
alle Mitarbeiter verbindlich. In unserem aktuellen Nachhal­
tigkeitsbericht geben wir Ihnen einen Überblick über unsere
Aktivitäten und unser Engagement. HOCHTIEF ist noch im­
mer ein Branchenpionier der Nachhaltigkeit und veröffent­
licht als einziges Unternehmen der Bauindustrie im deutsch­
sprachigen Raum umfassende Daten und Fakten zu den
Themen Ökologie, Ökonomie sowie gesellschaftliches En­
gagement.
Umwelt- und Klimaschutz sowie Energieeinsparung sind
Themen, mit denen wir uns konstruktiv auseinandersetzen.
So engagieren wir uns beispielsweise für die Geothermie,
um regenerative Energie zu erzeugen. HOCHTIEF will einen
wesentlichen Beitrag dazu leisten, ressourcenschonend zu
agieren und seine Projekte energieeffizient zu realisieren.
Dafür haben wir uns klare Ziele gesteckt. Unser Ansatz
ist es, Projekte verantwortungsvoll entlang ihres Lebens­
zyklus zu begleiten – von der Entwicklung über den Bau
bis hin zu Bewirtschaftung und Betrieb. Durch die ganz­
heitliche Projektbearbeitung kann unser Unternehmen
zahlreiche Einsparpotenziale generieren. Und wir bieten
Menschen mit unseren innovativen Konzepten gute Alter­
nativen zu herkömmlichen Wohn- und Arbeits­situationen –
etwa Lösungen für ein zeitgemäßes Zusammenleben
mehrerer Generationen.
Als international tätiges Unternehmen und als Corporate Citi­
zen engagiert sich HOCHTIEF auf der ganzen Welt für so­
ziale Belange. Unsere Schwerpunkte liegen insbesondere
im Bereich der Bildung und Nachwuchsförderung. Hier
sehen wir besondere gesellschaftliche Aufgaben, für die
wir uns gewinnbringend im Interesse der Öffentlichkeit ein­
setzen können.
In unserer Berichterstattung orientieren wir uns an den
Richtlinien der Global Reporting Initiative (GRI), die die Ver­
Dr.-Ing. Herbert
Lütkestratkötter, Vorsitzender des Vorstands (rechts),
Albrecht Ehlers, Mitglied
des Vorstands und Arbeits­
direktor
gleichbarkeit und Messbarkeit der Nachhaltigkeitsperfor­
mance von Unternehmen zum Ziel haben.
Wir haben seit der Veröffentlichung unseres Nachhaltig­
keitsberichts im November des Jahres 2005 intensiv dar­
an gearbeitet, unsere Berichterstattung zu verbessern,
und weisen zusätzliche Informationen aus, zum Beispiel
Angaben zu CO2 -Emissionen unserer europäischen Ein­
heiten.
Darüber hinaus haben wir uns entschlossen, unseren Nach­
haltigkeitsbericht durch eine Wirtschaftsprüfungsgesell­
schaft prüfen zu lassen (siehe Seite 62).
Weitere und kontinuierlich aktualisierte Informationen zum
Thema Nachhaltigkeit bei HOCHTIEF finden Sie im Inter­
net auf unserer Plattform www.hochtief.de/nachhaltigkeit.
Hier können Sie uns auch Ihre Fragen stellen oder weitere
Informationen anfordern.
Wir hoffen, Ihnen einen für Sie interessanten Bericht vor­
zulegen, und freuen uns auf Ihre Reaktion!
Dr.-Ing. Herbert Lütkestratkötter, Vorsitzender des Vorstands
RA Albrecht Ehlers, Mitglied des Vorstands, Arbeitsdirektor
Nachhaltigkeitsbericht 2007
ERFOLGSB SIS
für ein Unternehmen im Wandel
Die eng verzahnte
Angebotspalette von
HOCHTIEF macht
es möglich, dass wir
ein außergewöhnlich
breites Leistungsspektrum bieten können.
Dazu zählen zum Beispiel der klassische
Hochbau, der Betrieb
von Flughäfen, Infrastrukturprojekte wie
Tunnel sowie vielfältige
Dienstleistungen rund
um Immobilien.
Nachhaltigkeitsbericht 2007
Unser nachhaltiges Handeln
Alle HOCHTIEF-Projekte haben direkten Einfluss auf
das öffentliche Leben. Sie wirken sich auf Millionen
von Menschen in aller Welt aus. Wir übernehmen also
hohe gesellschaftliche und ökologische Verantwortung. Dies spiegelt sich auch in unserer Vision wider:
„HOCHTIEF baut die Welt von morgen. – Ge­mein­
sam mit unseren Partnern gestalten wir Le­bens­
räume, schlagen Brücken, gehen neue Wege und
steigern nachhaltig die uns anvertrauten Werte.“
Um die Vision Realität werden zu lassen, hat HOCHTIEF
in seinen Leitlinien auch das klare Bekenntnis zum nach­­
haltigen Handeln festgeschrieben. Die Vision und die
Leitlinien sind für alle HOCHTIEFler an allen Standorten
weltweit verbindlich. Wir sind überzeugt, dass es für
unsere Mitarbeiter eine große Chance bedeutet, sich
an diesen Vorgaben zu orientieren, damit den Wandel
bei HOCHTIEF mitzugestalten und sich persönlich
weiterzuentwickeln.
Mit nachhaltigem Handeln leisten wir nicht nur einen
wichtigen Beitrag zu Natur- und Klimaschutz und steigern die Lebensqualität. Wir kombinieren in unserer
Strategie Ökologie, Ökonomie und soziales Engagement. So schafft HOCHTIEF die Basis für anhaltendes
profitables Wachstum. Deshalb beginnt unsere Projektarbeit damit, die effizientesten Konzepte mithilfe
von zukunftsweisenden Technologien zu entwickeln.
Diese setzen wir in enger Abstimmung mit den Kunden um. Viele Projekte begleitet unser Unternehmen
noch Jahrzehnte nach ihrer Fertigstellung. So profitieren Kunden, Endnutzer, Aktionäre, Mitarbeiter und
HOCHTIEF gleichermaßen.
Nachhaltigkeitsbericht 2007
Das Unternehmen
Weitere Informationen zum
Thema Unternehmen finden
Sie im Internet unter www.
hochtief.de.
www.sustainabilityindexes.com
www.leighton.com.au
Unsere Strategie
Als internationaler Baudienstleister bieten wir unseren
Kunden ein komplexes Leistungsspektrum. Es umfasst
Bau, Entwicklung, Dienstleistungen sowie Konzessionen
und Betrieb von Immobilien und Anlagen. Durch seine eng
verzahnte Angebotspalette schafft HOCHTIEF Mehrwert
für Kunden, Aktionäre, Mitarbeiter und das Unternehmen.
Dies kann nur gelingen, wenn wir wirtschaftliches Handeln
eng mit der Verantwortung für unsere Gesellschaft und die
Umwelt verknüpfen. Aktive Corporate Social Responsibility
ist deshalb ein wesentlicher Bestandteil der HOCHTIEFUnternehmensstrategie. In unserer Vision und in den Leitli­
nien nimmt nachhaltiges Handeln einen hohen Stellenwert ein.
Mit dem vorliegenden zweiten Nachhaltigkeitsbericht kön­
nen sich alle Interessenten umfassend über die HOCHTIEFAktivitäten informieren. Unsere australische Beteiligung
Leighton
sowie deren Töchter Leighton Contractors
und Thiess veröffentlichen ergänzend eigene Nachhaltig­
keitsberichte.
Die konsequent umgesetzte Strategie hat entscheidend
dazu beigetragen, dass HOCHTIEF 2007 im Ranking der
internationalen Fachzeitschrift „Engineering News-Record“
auf Platz vier (nach Umsatzvolumen) der größten Baudienst­
leister der Welt steht. Außerdem gibt es in der gesamten
Baubranche kein internationaler aufgestelltes Unternehmen
als HOCHTIEF.
%NTWICKLUNG
+ONZESSIONEN
"AU
UND"ETRIEB
$IENST
LEISTUNGEN
Alle Module der Angebotspalette sind eng miteinander verzahnt.
Nachhaltigkeitsbericht 2007
Im September 2007 wurde HOCHTIEF erneut als einziger
deutscher Baudienstleister in die renommierten Dow Jones
Sustainability Indizes (DJSI) aufgenommen. In den DJSI sind
ausschließlich Firmen vertreten, die neben finanziellen auch
ökologische und soziale Kriterien bei der Unternehmens­
führung berücksichtigen und dokumentieren. Unsere Aktie
wird sowohl im DJSI World als auch im DJSI STOXX ge­
führt
.
Internationale Präsenz
Als international aufgestellter Baudienstleister sehen wir es
als unsere Aufgabe, den Globalisierungsprozess mitzuge­
stalten und dabei alle gesellschaftlichen Gruppen zu berück­
sichtigen. So bleiben wir im ständigen Dialog mit unseren
Stakeholdern.
Deshalb orientiert sich unser nachhaltiges Handeln an hohen
ethischen und moralischen Standards. Mit dem Code of
Conduct hat HOCHTIEF einen für alle Mitarbeiter verbind­
lichen Verhaltenskodex implementiert, der kontinuierlich
an aktuelle Entwicklungen angepasst wird. Damit unterstrei­
chen wir unser Engagement gegen Korruption sowie für
Transparenz und Verantwortung. Über eine Ethik-Hotline
können HOCHTIEFler mit einer Vertrauensperson in der
Unternehmenszentrale ethische Fragen besprechen. Un­
sere Geschäftspartner halten wir zu ähnlichem Handeln an.
Mit unserem globalen Netzwerk engagieren wir uns auf al­
len wichtigen Märkten der Welt – vor allem in den USA,
Australien und Europa sowie verstärkt auch in Asien und
in der Golfregion (siehe Seite 12). HOCHTIEF unterstützt
das wirtschaftliche Wachstum in diesen Regionen und
trägt aktiv dazu bei, die Lebensräume zu optimieren.
Der grenzüberschreitende Erfahrungsaustausch erlaubt es
uns, in einem Land erprobte Lösungen weltweit zu reali­
sieren. Der Know-how-Transfer zwischen Holding, Gesell­
schaften und Unternehmensbereichen erhöht unsere Leis­
tungsfähigkeit und trägt zusätzlich zur Nachhaltigkeit bei.
Derzeit sind wir vor allem in den wachsenden Marktseg­
menten nachhaltiges Bauen, Public-Private-Partnership,
privater Infrastrukturbau, Hafen- und Kraftwerksbau sowie
bei Gesundheitsimmobilien aktiv und stärken unsere Posi­
tion als Baudienstleister in den Bereichen Facility-Manage­
ment und Property-Management kontinuierlich.
Corporate Governance als zentrales Anliegen
HOCHTIEF orientiert sich am Deutschen Corporate Gover­
nance Kodex seit dessen Verabschiedung im Jahr 2002
und identifiziert sich mit dessen Zielen. Im März 2007 ha­
ben Vorstand und Aufsichtsrat die Entsprechenserklärung
nach § 161 AktG abgegeben. Danach entsprechen wir
sämtlichen Empfehlungen des Kodex. Außerdem arbeiten
wir ständig daran, die Corporate-Governance-Praxis wei­
terzuentwickeln.
Nachhaltiges Risikomanagement
Risikomanagement steht bei HOCHTIEF für sämtliche orga­
nisatorischen Prozesse und Instrumente, durch die Risiken
frühzeitig identifiziert sowie geeignete Maßnahmen zur Ge­
gensteuerung entwickelt und umgesetzt werden. So werden
beispielsweise Projekte bereits vor Vertragsabschluss darauf­
hin untersucht, ob Gefahren bezüglich des Umweltschutzes
oder der Arbeitssicherheit vorliegen. Das konzernweite Risi­
kofrüherkennungssystem als integraler Bestandteil unseres
Planungs-, Steuerungs- und Berichterstattungssys­tems stellt
sicher, dass regelmäßig alle wesentlichen Risiken erhoben,
bewertet und kommuniziert werden. Die daraus abgeleiteten
Maßnahmen zur aktiven Risikosteuerung tragen maßgeb­
lich zum Unternehmenserfolg bei.
Individueller Herstellungsprozess
HOCHTIEF baut Unikate und betreut viele Projekte während
ihres gesamten Lebenszyklus. Diese Individualität und der
Wille, höchste Kundenansprüche zu erfüllen, erfordern es,
dass wir für jedes Projekt einen eigenen Herstellungspro­
zess entwickeln. Nur so gelingt es uns aber auch, bestmög­
lichen Arbeits- und Gesundheitsschutz zu gewährleis­ten
sowie die angestrebte ökologische Effizienz zu erzielen.
Unser Unternehmen steuert alle Phasen des nachhaltigen
Herstellungsprozesses durch ein integriertes Manage­
mentsystem. Es umfasst unter anderem Qualitäts-, Liefe­
ranten- und Personalmanagement sowie Umwelt-, Arbeitsund Gesundheitsschutz.
Planungsphase entscheidet über Nachhaltigkeit
Zukunftsweisende Technologien unterstützen HOCHTIEF
dabei, frühzeitig verlässliche prozessverbessernde Infor­
mationen für den gesamten Lebenszyklus des Projekts zu
sammeln und entsprechend zu reagieren. So entstehen
innovative Lösungen, die den Flächenverbrauch reduzie­
ren sowie zu flexiblen Nutzungs- und Energiekonzepten
führen.
B ei s pielh a ft
Im nordrhein-westfälischen
Gladbeck hat HOCHTIEF
PPP Solutions den ersten
auf Public-Private-Partnership-(PPP-)Basis realisierten Rathausneubau Deutsch­
lands an die Stadt und deren
Bürger übergeben.
Rathaus Gladbeck
Mit der Übergabe des ersten deutschen Public-PrivatePartnership-Rathauses setzte HOCHTIEF PPP Solu­
tions
im Oktober 2006 einen weiteren Meilen­
stein im Bereich Planen, Finanzieren, Bauen und
Betreiben öffentlicher Gebäude. HOCHTIEF Facility
Management sorgt nun 25 Jahre lang für den Be­
trieb der Immobilie. Damit spart die Stadt Gladbeck
Kosten – 14 Prozent gegenüber herkömmlich betrie­
benen Rathäusern.
www.hochtiefpppsolutions.de
www.hochtief.de/risikomanagement
Das 44-Millionen-Euro-Projekt überzeugt nicht nur durch
hohe ökonomische, sondern auch durch vorbildliche
ökologische Effizienz. Bei dem Neubau setzten die Ver­
tragspartner die Erfordernisse des nordrhein-westfä­
lischen Runderlasses „Umweltschonendes Bauen“ um.
Dazu gehören unter anderem eine verringerte Schad­
stoffbelastung des Baukörpers sowie der Einsatz um­
weltverträglicher und recyclingfähiger Baustoffe. So
tragen beispielsweise zertifiziertes Holz sowie Dämm­
stoffe mit hohem Recyclinganteil dazu bei, Ressour­
cen zu schonen. Außerdem ließen wir die meisten
Baustoffe vor ihrem Einsatz auf mögliche Schadstoffe,
emissionsfähige Inhaltsstoffe und ihre Geruchseigen­
schaften durch ein unabhängiges Büro für integrierten
Umweltschutz prüfen. Während der Realisierungs­
phase kontrollierte HOCHTIEF regelmäßig, ob die
Nachunternehmer ausschließlich die freigegebenen
Baustoffe nutzten.
Der Erfolg der umgesetzten Maßnahmen spiegelt
sich in der hohen Zufriedenheit des Auftraggebers
und der Mitarbeiter im Rathaus Gladbeck sowie der
Bürger der Stadt wider.
Zu den von HOCHTIEF genutzten Verfahren gehört ViCon
(Virtual Design and Construction). Mit dem virtuellen Pla­
nen (siehe Seite 16) lassen sich Risiken deutlich reduzieren
Nachhaltigkeitsbericht 2007
und Schnittstellen optimieren. HOCHTIEF gehört zu den
weltweit führenden ViCon-Anwendern. Detailliert geplante
Bauabläufe minimieren den Energieverbrauch auf den Bau­
stellen. Gleichzeitig tragen sie unter anderem dazu bei,
Ressourcen zu schonen, Lärmbelästigungen zu vermeiden
und die Arbeitssicherheit weiter zu verbessern.
Nachhaltigkeit schafft HOCHTIEF in der Planungsphase
aber auch, indem ökologisch und ökonomisch sinnvolle
Materialien ausgewählt werden.
Projektbezogene Finanzdienstleistungen
Ökologisch und ökonomisch effiziente Immobilien lassen
sich vielfach nur mit hohem Kapitalaufwand realisieren.
HOCHTIEF-Experten entwickeln deshalb individuelle Fi­
nanzstrukturen, die gemeinsam mit Banken und Investoren
weltweit umgesetzt werden. Unser Finanzservice begleitet
darüber hinaus die Tochter- und Beteiligungsgesellschaften
in allen Phasen bei nationalen und internationalen Pro­
jekten.
Partner bei allen Beschaffungsfragen
HOCHTIEF übernimmt die weltweite Beschaffung von Ma­
terial, Systemen und Dienstleistungen. Der zentrale Einkauf
führt zu größeren Abnahmemengen und damit deutlichen
Kosteneinsparungen – für Kunden und unser Unterneh­
men. Zur Optimierung der Beschaffung haben wir im Au­
gust 2007 die Gesellschaft HOCHTIEF Global Trade ge­
gründet. Dadurch hat unser Unternehmen die Möglichkeit,
direkt beim Hersteller einzukaufen. Unsere US-Tochter­
gesellschaft Turner ist über Turner Logistics ebenfalls erfolg­
reich als Beschaffungsdienstleister für eigene Projekte
sowie Drittkunden tätig (siehe Seite 20).
En
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Lebenszyklus-Management bei HOCHTIEF
10
Nachhaltigkeitsbericht 2007
Individuelle Baustellenlogistik
Der Erfolg eines Projekts hängt wesentlich von reibungs­
losen Abläufen auf der Baustelle ab. Über das Tochterun­
ternehmen Streif Baulogistik bieten wir deshalb internen
und externen Kunden maßgeschneiderte Lösungen für ef­
fiziente Prozesse an. So kombiniert das Unternehmen
Leistungen für die Baustelleneinrichtung, Bauabwicklung
und Optimierung der Baustellenabläufe. Damit können
Ressourcen geschont und Kosten gesenkt werden.
Versicherungen gegen Projektrisiken
Als Baudienstleister versichert HOCHTIEF über die Mak­
lergesellschaft HOCHTIEF Insurance konzernweit Projekt­
risiken – vor, während und nach dem Bauen. Zu diesem
Angebot gehört es zum Beispiel, dass wir Bauleistungen
bei Immobilien und Anlagen sowie PPP-Infrastrukturpro­
jekten absichern. Außerdem können sich Kunden, Eigen­
tümer und Endnutzer nach der Bauphase bei HOCHTIEF
Insurance gegen Risiken wie Feuer und Betriebsunterbre­
chung versichern. Bei Turner übernimmt die Einheit Casu­
alty and Surety vergleichbare Versicherungsleistungen.
Revitalisierung als Alternative zum Neubau
Die Zahl renovierungsbedürftiger Immobilien wächst welt­
weit dynamisch (siehe Seite 47). Mit der Gebäudediagnose
hat HOCHTIEF deshalb ein Instrument entwickelt, mit dem
sich effiziente, energiesparende und wertsteigernde Revi­
talisierungsmaßnahmen entwickeln lassen. Damit steigt auch
der Komfort für die Nutzer.
Wichtiger Beitrag zum Werterhalt der Projekte
Mit dem Komplettangebot aus technischen, kaufmännischen
und infrastrukturellen Dienstleistungen bietet HOCHTIEF
Facility Management die Bewirtschaftung von Immobilien
und Anlagen. So gewährleisten wir problemlose Prozess­
abläufe und die hohe Funktionalität der von uns bewirt­
schafteten Projekte. Durch die ganzheitliche Betrachtung
erschließen wir für die HOCHTIEF-Kunden attraktive Opti­
mierungspotenziale: Betriebs- und Bewirtschaftungskos­ten
sinken dauerhaft, Fixkosten werden flexibilisiert. Der Wert
der betreuten Gebäude und Anlagen bleibt damit nicht
nur langfristig erhalten, sondern kann sogar gesteigert
werden.
Langfristige Kooperation mit den Kunden
HOCHTIEF begleitet nicht nur Public-Private-PartnershipProjekte wie Schulen, Rathäuser oder Mautstraßen und
-tunnel noch lange nach ihrer Fertigstellung. Als AssetManager übernehmen wir auch das Portfolio-Management
für gewerbliche Immobilien. Außerdem entwickelt und rea­
lisiert HOCHTIEF für seine Kunden langfristige Objekt- und
Standortstrategien. Auf Wunsch wird HOCHTIEF auch als
Property-Manager tätig, vermietet die ihm anvertrauten
Die Kennzahlen
2002
2003
2004
2005*
2006
Auftragseingang
Mio. EUR
14.430
14.352
15.587
15.599
20.565
Leistung
Mio. EUR
12.782
11.503
13.107
14.854
16.719
Auftragsbestand am Jahresende
Mio. EUR
14.075
16.465
18.715
21.096
25.134
Mitarbeiter im Jahresdurchschnitt
Gesamt
Anzahl
davon: Deutschland
International
33 100
8 437
24 663
34 039
7 751
26 288
36 409
9 423
26 986
41 469
9 761
31 708
46 847
9 639
37 208
Außenumsatz
Veränderung zum Vorjahr
Materialaufwand
Materialintensität
Personalaufwand
Personalintensität
Abschreibungen
Ergebnis der betrieblichen Tätigkeit
Beteiligungsergebnis
Finanzergebnis
Ergebnis vor Steuern
Umsatzrendite vor Steuern
Ergebnis nach Steuern
Eigenkapitalrendite
Konzerngewinn
EBITDA
Betriebliches Ergebnis/EBITA
12.007
–1,3
9.514
79,1
1.677
13,9
288
233
– 142
30
121
1,0
90
4,6
43
425
157
10.534
–12,3
8.078
76,7
1.579
15,0
232
121
45
– 6
160
1,5
77
3,9
16
431
220
11.944
13,4
9.151
76,6
1.835
15,4
263
156
34
– 3
187
1,6
81
4,3
41
490
227
13.653
14,3
10.422
76,3
2.162
15,8
287
280
63
– 6
337
2,5
156
7,1
68
652
366
15.508
13,6
11.682
75,3
2.584
16,7
325
222
88
29
338
2,2
201
8,6
89
652
327
Mio. EUR
in %
Mio. EUR
in %
Mio. EUR
in %
Mio. EUR
Mio. EUR
Mio. EUR
Mio. EUR
Mio. EUR
in %
Mio. EUR
in %
Mio. EUR
Mio. EUR
Mio. EUR
Ausführliche Informationen
zu unseren Kennzahlen des
Geschäftsjahres 2006 sowie zu unseren Quartalsabschlüssen 2007 finden Sie
unter www.hochtief.de.
Ziele im Finanzbereich finden Sie im Geschäftsbericht 2006.
*Aufgrund der erstmaligen Anwendung des geänderten IAS 19 angepasst.
Auftragseingang
nach Regionen (Stand 31.12.2006)
Leistung
nach Regionen (Stand 31.12.2006)
Auftragsbestand
nach Regionen (Stand 31.12.2006)
Asien/
Pazifik 41,0 %
Asien/
Pazifik 38,0 %
Asien/
Pazifik 43,8 %
Deutschland
8,5 %
Deutschland
13,3 %
Europa
7,5 %
Europa
9,6 %
Amerika
40,9 %
100 Prozent = 20,56 Mrd. Euro
Amerika
41,2 %
100 Prozent = 16,72 Mrd. Euro
Deutschland
13,1 %
Europa
7,4 %
Amerika
35,7 %
100 Prozent = 25,13 Mrd. Euro
Betrachtungsgrenzen des Berichts
Im internationalen Be­teiligungsportfolio von HOCHTIEF gibt es Beteiligungsgesellschaften, die über
eigene Managementsysteme verfügen. Damit ist eine einheitliche Datenerhebung über den gesamten
Konzern nicht durchgängig möglich. Wir geben darum stets an, wo die Betrachtungsgrenzen liegen.
Nachhaltigkeitsbericht 2007
11
Zahlreiche Beteiligungsgesellschaften zeigen die globale Präsenz von HOCHTIEF
HOCHTIEF weltweit
Turner Corporation
HOCHTIEF UK Construction Ltd.
HOCHTIEF PPP Solutions UK Ltd.
HOCHTIEF Facility Management UK Ltd.
HOCHTIEF Facility Management
Ireland Ltd.
HOCHTIEF
Construction
Scandinavia
HOCHTIEF AirPort GmbH
HOCHTIEF Construction AG
HOCHTIEF PPP Solutions GmbH (Austria, Germany, Greece)
HOCHTIEF Projektentwicklung GmbH
HOCHTIEF Facility Management GmbH (Germany, Greece, Luxembourg)
HOCHTIEF Property Management GmbH
HOCHTIEF Insurance Broking and Risk Management Solutions GmbH
HOCHTIEF ViCon GmbH
Deutsche Bau- und Siedlungs-Gesellschaft mbH
Streif Baulogistik GmbH
HOCHTIEF Polska Sp. z o.o.
HOCHTIEF Development Polska Ltd.
HOCHTIEF Facility Management
Polska Sp. z o.o.
Adressen und Ansprechpartner unserer Niederlassungen finden Sie
im Internet unter
www.hochtief.de.
HOCHTIEF Russia
HOCHTIEF CZ a.s.
HOCHTIEF Development
Czech Republic s.r.o.
HOCHTIEF Development Austria GmbH
Durst-Bau GmbH
HOCHTIEF Construction Bulgaria
HOCHTIEF Construction Romania
HOCHTIEF Construction Hungary
HOCHTIEF Hungária Facility
Management Kft.
HTP Hungária Kft.
Leighton Asia Ltd.
HOCHTIEF Procurement Asia
Leighton Contractors
Pty Ltd.
Flatiron
Construction Corp.
Leighton Holdings Ltd.
HOCHTIEF do Brasil S.A.
HOCHTIEF Facility
Management do Brasil Ltda.
Leighton
International Ltd.
Leighton Properties Pty Ltd.
Thiess Pty Ltd.
Adressen und Ansprechpartner unserer Niederlassungen fi nden Sie im
Internet unter
www.hochtief.de.
HOCHTIEF
India Pvt. Ltd.
HOCHTIEF Construction
Chilena Ltda.
HOCHTIEF PPP
Solutions (Chile) Ltda.
John Holland Group Pty Ltd.
Korruptionsrisiko 2006: Konzernumsatzanteile nach Ländern
HWE Mining
Aktionärsstruktur nach Ländern
(Stand 30.06.2007)
CPI*
Länder (HOCHTIEF-Tätigkeit/
Kunden)
Anteil am
Konzern­
umsatz in %
Sehr geringes
Korruptions­
risiko
CPI > 8
Australien, Hongkong, Luxemburg,
Neuseeland, Österreich, Schweiz,
Großbritannien
37
Geringes
Risiko
8 > CPI > 6
Chile, Deutschland, Irland, Vereinigte
Staaten
54
Mittleres
Risiko
6 > CPI > 4
Griechenland, Malaysia, Südafrika,
Tschechien, Ungarn
2
Hohes Risiko
4 > CPI > 2
Brasilien, Indien, Indonesien, Polen,
Russland, Ukraine
7
Benelux
1,37 %
Frankreich
1,73 %
Skandinavien
4,32 %
Sonstige
5,70 %
Spanien/
Portugal 25,15 %
Weitere Informa­
tionen zu unserer
Aktionärsstruktur
finden Sie im Internet unter www.
hochtief.de.
Russland
9,99 %
USA
14,20 %
Deutschland
19,87 %
UK 17,67 %
Aktionärsstruktur nach Besitz
(Stand 30.06.2007)
Free Float
64,93 %
Rasperia1)
9,99 %
*Transparency International Corruption Perceptions Index 2006
ACS2)
25,08 %
1) Rasperia Trading Ltd., Cyprus
2) Actividades de Construcción y Servicios S.A., Madrid
Nachhaltigkeitsbericht 2007
12
Projekte, betreut deren Mieter und sorgt für die Instand­
haltung der Immobilien.
Mit unserem After-Sales-Service sorgen wir dafür, dass in
der Gewährleistungszeit mögliche Probleme rechtzeitig er­
kannt und beseitigt werden. Zum HOCHTIEF-Servicepa­
ket gehört außerdem ein umfassendes Benutzerhandbuch
für den problemlosen Umgang mit der neuen Immobilie.
Integriertes Umwelt- und Sicherheitsmanagement
Das bereichsübergreifende Kompetenzzentrum für Ar­
beits-, Gesundheits- und Umweltschutz (AGUS-Center)
stellt sicher, dass diesen Bereichen bei HOCHTIEF der
notwendige hohe Stellenwert eingeräumt wird. Das Kom­
petenzzentrum hat die Aufgabe, das in der konzernweit
gültigen AGUS-Richtlinie
geforderte integrierte Um­
welt- und Sicherheitsmanagement kontinuierlich zu opti­
mieren. In enger Kooperation mit den nationalen und inter­
nationalen Tochter- und Beteiligungsgesellschaften wird
es unternehmensübergreifend umgesetzt und überwacht.
Mehr als 50 Prozent der operativen HOCHTIEF-Unter­neh­
mens­einheiten sind inzwischen durch externe Gutachter
zertifiziert (siehe Seite 35).
Die 20 Mitarbeiter des AGUS-Centers betreuen die deut­
schen HOCHTIEF-Unternehmenseinheiten bei nationalen
und internationalen Projekten. Ihr Einsatz wird zentral ko­
ordiniert.
In einem Ausschuss erarbeitet das AGUS-Center gemein­
sam mit Mitgliedern des Betriebsrats und den Betriebs­
ärzten vom Arbeitsmedizinischen Dienst der Bauberufs­
genossenschaft neue Maßnahmen zum Arbeitsschutz.
Außerdem werden Erfahrungen ausgetauscht und gemein­
same Ziele formuliert. Neben diesen Tätigkeiten organi­
siert das AGUS-Center auch den seit 2005 jährlich veran­
stalteten Tag der Arbeitssicherheit (siehe Seite 37).
CSR-Committee gegründet
Corporate Social Responsibility (CSR) erhält in unserem
Unternehmen einen immer höheren Stellenwert. Deshalb
entstand im Sommer 2007 das HOCHTIEF-CSR-Commit­
tee. Als konzernweiter Steuerungskreis ist es die Aufgabe
des Gremiums, den Gedanken der CSR in allen Bereichen
von HOCHTIEF zu implementieren. Außerdem geht es dar­
um, einen unternehmensweiten Überblick über unsere ver­
schiedenen Projekte und bereichsübergreifende Koopera­
tionen zu schaffen.
CSR-Organisation
HOCHTIEF-Vorstand
Strategie
Empfehlungen
CSR-Committee:
für CSR zuständiges Vorstandsmitglied,
CSR-Koordinator, Mitglieder des AGUS-Centers,
des Betriebsrats, des Service Centers, Mitglieder
der Zentralabteilungen Beschaffung, Controlling,
Finanzen (Investor Relations), Personal, Recht
(Corporate Governance), Unternehmenskommu­
nikation, Unternehmensentwicklung
Informationsaustausch, Arbeitsgruppen und Controlling
www.hochtief.de/
nachhaltigkeit
Unternehmensbereiche/
operative Unternehmenseinheiten
Das Committee hat darüber hinaus die Aufgabe, dem Vor­
stand über die CSR-Initiativen von HOCHTIEF zu berich­
ten, ihn zu beraten und Empfehlungen auszusprechen. Zu
den Themen zählen beispielsweise Unternehmensethik,
Risiko- und Krisenmanagement, Arbeits- und Gesundheits­
schutz, Umwelt- und Klimaschutz, Menschenrechte, Sozial­
standards sowie Sponsoring.
Zusammen mit den Verantwortlichen aus den Unternehmens­
bereichen und den operativen Einheiten sind die Mitglieder
des CSR-Committee dafür verantwortlich, dass die Maßnah­
men umgesetzt und die vereinbarten Ziele erreicht werden.
Das Gremium tagt einmal im Quartal. Der CSR-Koordina­
tor kann zusätzliche Treffen einberufen. Es ist geplant, dass
die Mitarbeiter bis Ende 2007 die Möglichkeit haben, sich
über wesentliche Inhalte dieser Zusammenkünfte im Intra­
net zu informieren.
Ausgezeichneter Nachhaltigkeitsbericht
Die Wirtschaftsprüferkammer in Berlin verlieh HOCHTIEF
für den ersten Nachhaltigkeitsbericht mit dem Titel „Le­
bensräume gestalten“ den Deutschen Umwelt Reporting
Award (DURA) 2006. Bei der Preisübergabe lobte die Jury
bei der Berichterstattung vor allem die hohe Glaubwürdig­
keit und den Fokus auf das Kerngeschäft.
Als konzernweiter Steuerungskreis definiert das Team für
HOCHTIEF wesentliche CSR-Aspekte und unterstützt da­
bei, die notwendigen Daten und Informationen zu sammeln.
Nachhaltigkeitsbericht 2007
13
I n te r v iew
„Für innovative Nachhaltigkeitsideen muss es in der
Wirtschaft Anschieber geben“
Alle reden über nachhaltiges Handeln. Doch
was bedeutet das eigentlich, und welche
Anforderungen stellen sich für die Untern e h m e n?
Weitere Informationen
zur Arbeit des Rates für
Nachhaltige Entwicklung
finden Sie unter
www.nachhaltigkeitsrat.de.
I m A u f t r a g d e r B u n d e s r e g i e r u n g e n t w i c ke l t
d e r R a t f ü r N ac h h a l t i g e E n t w ic k l u n g
Vo rs c h l ä g e z u Z i e l e n u n d I n d i k a t o r e n z u r Fo r te n t w i c k l u n g d e r N a c h h a l t i g ke i t s s t r a t e g i e .
E r s c h l ä g t ko n k r e t e P r o j e k t e z u r U m s e t z u n g
d i e s e r S t r a te g i e vo r u n d b e r ä t d i e Re g i e r u n g
i n i h r e r N a c h h a l t i g ke i t s p o l i t i k .
D r. Vo l ke r H a u f f, Vo r s i t z e n d e r d e s R a t e s f ü r
N a c h h a l t i g e E n t w i c k l u n g , u n d D r. H e r b e r t
Lü t ke s t r a t köt te r, Vo r s i t ze n d e r d e s Vo r s t a n d s
vo n H O C H T I E F, s p r a c h e n m i t d e r R e d a k t i o n
d e s N ac h h a l t i gke i t s b e r ic h t s ü b e r d i e B e d e u t u n g d e s T h e m a s N a c h h a l t i g ke i t .
*UN-Weltkommission für
Umwelt und Entwicklung
unter dem Vorsitz der damaligen norwegischen Ministerpräsidentin Gro Harlem Brundtland
Herr Dr. Hauff, was sind Ihre Beweggründe für Ihr
großes Engagement?
Dr. Volker Hauff: Das Thema beschäftigt mich seit mehr
als 30 Jahren. Zunächst in meiner Zeit im Forschungsmi­
nisterium. Die nächste Station in meiner persönlichen Ent­
wicklung war die Mitarbeit in der Brundtland-Kommissi­
on*. In dem Bericht, den wir 1987 vorgelegt haben, bildet
der Begriff „Sustainable Development“ den roten Faden
für alle benannten Handlungsfelder. Wir hatten in dem Be­
richt eine Empfehlung ausgesprochen, von der wir zunächst
dachten, sie sei eher nebensächlich: Es sollte eine interna­
tionale Konferenz der Staats- und Regierungschefs statt­
finden. Das war vermutlich unsere wichtigste Empfehlung,
denn deswegen gab es 1992 den „World Summit of Envi­
ronment and Development“ in Rio. Zehn Jahre später tra­
fen sich die Verantwortlichen in Johannesburg. Das war
dann übrigens schon der „World Summit on Sustainable
Development“ – so hat sich der Begriff im Laufe der Zeit
entwickelt. Im Zusammenhang mit der Entwicklung einer
nachhaltigen Strategie im Vorfeld von Johannesburg hat
die Bundesregierung den Rat für Nachhaltige Entwicklung
berufen – als beratendes Gremium, in dem die Zivilgesell­
schaft in ihrer Vielfalt vertreten ist.
Warum ich mich für die Arbeit zur Nachhaltigkeit interes­
siere, hat einen einfachen Grund: Ich bin der felsenfesten
Überzeugung, dass sie das beherrschende Thema dieses
Jahrhunderts sein wird.
14
Nachhaltigkeitsbericht 2007
Welchen Stellenwert hat das nachhaltige Handeln
bei HOCHTIEF?
Dr. Herbert Lütkestratkötter: Als international aufge­
stelltes Unternehmen fühlen wir uns verpflichtet, nachhaltig
zu handeln und dabei auch eine Vorreiterrolle zu überneh­
men. Wir sind nach wie vor unter den Bauunternehmen im
deutschsprachigen Raum das einzige Unternehmen, das ei­
nen Nachhaltigkeitsbericht veröffentlicht. Warum tun wir das?
Zum einen, weil Nachhaltigkeit einen zunehmend größeren
Raum bei uns einnimmt – auch für die 50 000 Mitarbeiter
bei HOCHTIEF, die stolz auf die Leistungen ihres Konzerns
sind. Zum anderen ist das Thema Nachhaltigkeit für uns
natürlich auch von wirtschaftlicher Bedeutung. Dafür gibt
es zahlreiche Beispiele. Unsere amerikanische Tochterge­
sellschaft Turner etwa hat schon zirka 200 sogenannte
„Green Buildings“ in den USA errichtet. Mit dem WestendDuo
in Frankfurt haben wir ein besonders energieeffizientes
Gebäude realisiert. Wir konnten die Büroimmobilie gut ver­
markten, obwohl zu dieser Zeit in Frankfurt zwei Mio. Qua­
dratmeter Büroflächen leer standen. Im Bereich FacilityManagement haben wir die Bewirtschaftung eines großen
Klinikums in Augsburg übernommen und erst einmal die
gesamte Energietechnik überarbeitet: Künftig werden dort
17 000 Tonnen CO2 vermieden. Nachhaltigkeit ist also Teil
unseres täglichen Geschäfts. Das Thema geht bei uns aber
weit über den Umweltschutz hinaus. Von der Arbeitssicher­
heit bis hin zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf – alle diese
Faktoren nehmen wir sehr ernst und arbeiten daran. Das
honoriert übrigens auch der Finanzmarkt: Unsere Aktie ist
im Jahr 2006 in den Dow Jones Sustainability Index auf­
genommen worden. Im September dieses Jahres haben
wir uns auch für das Jahr 2007/2008 qualifiziert.
Mit welchen Strategien treiben Sie die nachhaltige
Entwicklung voran?
Dr. Hauff: Wir haben einen klaren Auftrag der Regierung,
der aus drei Punkten besteht. Der erste: Wir sollen die Regie­
rung beraten. Zweitens schlagen wir konkrete Projekte, wie
zum Beispiel eine Kampagne zu nachhaltigem Konsum, vor.
Drittens ist es unsere Aufgabe, den öffentlichen Dialog an­
zuregen und zu führen. Wir arbeiten dabei mit Schulen zu­
sammen, loben Wettbewerbe aus und veranstalten jedes
Jahr eine große Konferenz. Worauf es uns bei unserer Ar­
beit ankommt: Wir machen deutlich, dass Nachhaltigkeit
sehr viel mehr bedeutet als Umweltschutz. Das bedeutet
Wachstum – auch wirtschaftliches Wachstum – gekoppelt
mit sozialer Gerechtigkeit und einer Verantwortung für eine
natürliche Umwelt.
Was bedeutet eigentlich „Green Building“, also
„Grünes Bauen“, und wie unterscheidet es sich vom
traditionellen Bauen?
Dr. Lütkestratkötter: „Green Building“ ist eine Art Label.
So nennen sich Gebäude, bei denen auf Ressourcenscho­
nung bereits in der Planungs- und Bauphase geachtet wird.
Es geht natürlich auch um die Baumaterialien, -verfahren
und -abläufe. Das alles führt zu höherer Energieeffizienz und
hat auch nicht zuletzt mit dem spürbaren Klima in einem
Gebäude zu tun. Heute bauen wir Gärten in Hochhäuser und
errichten Doppelfassaden für einen guten Luftaustausch.
Für mich geht das Nachhaltige Bauen aber deutlich über
die reine Bautechnik hinaus und bedeutet auch, Quartiere
zu schaffen, in denen Menschen gern leben wollen, über
alle Altersstufen hinweg. Wir müssen, auch angesichts des
demografischen Wandels, neue Formen des Zusammen­
lebens entwickeln. Ich bin im Münsterland auf einem Bau­
ernhof groß geworden – in der Region lebten nicht selten
fünf Generationen unter einem Dach. Ein solches Konzept
des Zusammenlebens geht bei HOCHTIEF in der innova­
tiven Quartierentwicklung auf: In Hamburg realisieren wir
gerade das „Quartier 21“. Dort werden alte und junge Men­
schen, Familien und Singles leben. Das ist für mich ein ver­
netztes Nachhaltigkeitskonzept, das deutlich über das Bauen
hinausgeht. Für solche innovativen Nachhaltigkeitsideen
muss es in der Wirtschaft „Anschieber“ geben – und da sind
HOCHTIEF und auch ich persönlich begeisterte Impulsgeber.
Welche Bedeutung wird das Thema Nachhaltigkeit
künftig in der Wirtschaft einnehmen?
Dr. Hauff: Vor 20 Jahren waren die NGOs* und die Wissen­
schaft die treibenden Kräfte der Nachhaltigkeit. Die Wirt­
schaft war der große Verhinderer, und die Politik hat abge­
wartet. Inzwischen verteilen sich die Rollen anders: Die
Wissenschaft ist mehr als zurückhaltend, die Wirtschaft hat
die Nase ganz eindeutig vorn. Der große Teil der Wirt­
schaftsunternehmen betreibt das Thema sehr ernsthaft.
Wer sich auf Nachhaltigkeit nur als Modethema einlässt,
den wird es einholen, denn an den eigenen Maßstäben
muss man sich auch messen lassen. Wir halten darum
auch viel von öffentlicher Diskussion und Wettbewerb bei
diesem Thema. Die Fragen, wie glaubwürdig und wie trans­
parent Unternehmen sind, führen dazu, dass die Ernsthaf­
tigkeit gegenüber dem Thema zunehmen wird.
Einsatz und Förderung von erneuerbaren Energien
gehören auch zum nachhaltigen Handeln. Wie zeigt
sich das bei HOCHTIEF?
Dr. Lütkestratkötter: Es gibt bei uns eine ganze Reihe von
Technologien, die die nachhaltige Entwicklung vorantreiben.
Ich denke zum Beispiel an die Nutzung von geothermischer
Energie: HOCHTIEF wird bald erstmals in Deutschland, im
süddeutschen Molassebecken, Tiefenbohrungen vorneh­
men. Wir hoffen, auf diese Weise Wärme nutzbar machen
Nachhaltiges Bauen umfasst viele Aspekte: Dr. Herbert Lütkestratkötter, Vorsitzender des Vorstands der
HOCHTIEF Aktiengesellschaft (links), und Dr. Volker
Hauff, Vorsitzender des Rates für Nachhaltige Entwicklung, im Gespräch.
zu können. Seit vielen Jahren haben wir Kompetenz im Bau
von Wasserkraftanlagen. In Brasilien bauen wir mit un­
serer Landesgesellschaft HOCHTIEF do Brasil gerade meh­
rere Wasserkraftwerke und ich bin wirklich begeistert zu
sehen, wie dort auf Biodiversität geachtet wird – bei der
Umsiedlung von Tieren und Pflanzen etwa. Ein anderes
Beispiel ist das Thema Energie-Contracting, das für uns
im Zusammenhang mit der Bewirtschaftung von Immobilien
und Anlagen immer wichtiger wird. In Offenbach haben
wir bei einem Public-Private-Partnership-Schulprojekt eine
Partnerschaft gegründet, bei der alle Schulen Strom, Gas
und Wasser gemeinsam beziehen. Wir haben so die Ver­
bräuche messbar gemacht und beteiligen alle Partner an
den Einsparungen.
Welche Rahmenbedingungen und Instrumente muss
es überhaupt geben, um Messbarkeit zu gewährleisten?
Dr. Hauff: Es wurde bereits eine ganze Reihe von Kriterien
entwickelt. Die Bundesregierung ist unserem Rat gefolgt und
hat für das Thema Nachhaltigkeit insgesamt 21 Indikatoren
wie zum Beispiel Ressourcenproduktivität definiert. Der
Bericht des Statistischen Bundesamts dazu liegt inzwischen
vor. Die Industrie beschäftigt sich mit dem Thema, etwa
über die Organisation Econsense
, ebenso der Mittel­
stand. Dann gibt es natürlich noch die internationalen Ver­
einigungen und Standards. Klar ist: Wir brauchen Verbind­
lichkeit, damit die Dinge vergleichbar sind. Ob jemand einen
Nachhaltigkeitsbericht macht, sei ihm freigestellt, aber
wenn er ihn macht, dann können gemeinsame Anforde­
rungen zur Messbarkeit führen. Dabei muss natürlich
Raum für die individuelle Situation jeder einzelnen Branche
und jedes einzelnen Unternehmens bleiben.
*Nicht staatliche, nicht auf
Gewinn ausgerichtete Organisationen
www.econsense.de
Econsense versteht sich als
Ideenplattform der deutschen Wirtschaft und bietet
so die Möglichkeit, nachhaltige Entwicklung und unternehmerische Verantwortung
zu stärken und Kompetenzen
auszubauen.
Dr. Lütkestratkötter: Für HOCHTIEF spielt die Messbarkeit
eine große Rolle. Darum orientieren wir uns bei der Berichter­
stattung an den internationalen Standards der Global Repor­
ting Initiative. Wichtig ist nun, dass das Thema Nachhaltigkeit
noch besser verstanden wird – die Transparenz, die durch
Messbarkeit erreicht wird, ist ein wichtiger Schritt dazu.
Vielen Dank für das Gespräch.
Nachhaltigkeitsbericht 2007
15
Innovationen
Tiefe Einblicke: Mithilfe der
Laser-Scanning-Technologie
erstellt Thiess ein detailliertes Oberflächenmodell
der Mine, um effizienter arbeiten zu können und die
Arbeitssicherheit zu erhöhen.
www.hochtief.de/vicon
www.inhaus-zentrum.de
Innovationen sind bei HOCHTIEF fester Bestandteil der
Unternehmensstrategie. Mit einem konsequenten Innova­
tionsmanagement generiert das Unternehmen neues Wis­
sen, um Prozesse zu optimieren und neue Geschäftsfelder
zu erschließen. Forschung und Entwicklung stärken aller­
dings nicht nur die Wettbewerbsfähigkeit von HOCHTIEF:
Zahlreiche Innovationsprojekte unseres Unternehmens tra­
gen mit ihren zukunftsweisenden Lösungen auch zu einer
Verbesserung im Nachhaltigkeitsbereich bei.
Innovationsschwerpunktthemen mit Nachhaltigkeit
ViCon (Virtual Design and Construction)
HOCHTIEF gehört in der Bauindustrie zu den weltweit
führenden Anwendern des virtuellen Planens und Bauens.
Das ViCon-Verfahren ermöglicht es, jedes Projekt zunächst
in allen Dimensionen digital zu erstellen: Technik, Kosten,
zeitliche Abläufe, Raumnutzung und beteiligte Gewerke
werden in einem dreidimensionalen Gebäudemodell er­
fasst. Um die Zeit als vierte Dimension ergänzt, liefert es
über den gesamten Lebenszyklus prozessverbessernde
Informationen. Es dient allen Projektbeteiligten von der
Vermarktung bis zum Facility-Management als Arbeitsmit­
tel und erleichtert die Kommunikation sowie Abstimmung.
Noch bevor die Realisierung eines Gebäudes oder eines
Infrastrukturprojekts beginnt, können mittels ViCon mög­
liche Risiken im Bauablauf oder späteren Betrieb erkannt
und behoben werden. Das spart Zeit, Kosten und Material.
Gerade bei den von HOCHTIEF hergestellten Unikaten ist
ressourcenschonendes Planen, Bauen und Betreiben von
besonderer Bedeutung.
Die zukunftsweisende Technologie wurde von HOCHTIEF in
enger Kooperation mit nationalen und internationalen Hoch­
schulen kontinuierlich weiterentwickelt. Der Forschungs­
schwerpunkt hat sich für das Unternehmen inzwischen zu
einem erfolgreichen Geschäftsfeld entwickelt: Anfang 2007
wurde die HOCHTIEF ViCon GmbH gegründet. Die heute
erhältliche Technologie erlaubt die Erstellung von 4-D-Mo­
dellen in angemessener Zeit und zu annehmbaren Kosten.
Bis Mitte 2007 setzte der HOCHTIEF-Konzern ViCon welt­
weit bei 305 Projekten ein.
Auch die australische HOCHTIEF-Beteiligungsgesellschaft
Thiess arbeitet mit dreidimensionalen Modellen, die auf dem
HOCHTIEF-Innovationsschwerpunkt ViCon aufbauen: Die
sogenannte Laser-Scanning-Technologie wird hauptsäch­
lich für Oberflächenmodelle von Minen und Erdarbeiten,
aber auch im Infrastrukturbereich bei Minenprojekten ge­
16
Nachhaltigkeitsbericht 2007
nutzt. So können Vermessungsingenieure beispielsweise
genaue Daten zu Erdbewegungen ermitteln, Bergingeni­
eure die Bewegung von Materialien abstimmen oder den
Zustand von Materialien, Wegen oder Rampen beurteilen.
Die Effizienz der Arbeiten wird dadurch gesteigert und die
Arbeitssicherheit erhöht.
iBuild (Intelligent Building)
Mit dem Innovationsschwerpunkt iBuild zielt HOCHTIEF
darauf, seine Position im expansionsstarken Bereich „In­
telligent Building“ zu stärken. Im Fokus der Aktivitäten steht
das Forschungsprojekt inHaus2
in Duisburg: Hier
werden intelligente und vernetzte Technologien – von Bau­
physik bis Mikroelektronik – für Gewerbeimmobilien ent­
wickelt und marktfähig gemacht. Denn Nutzimmobilien
der heutigen Generation genügen häufig nicht den Ansprü­
chen an Wirtschaftlichkeit, Sicherheit, Flexibilität und Be­
haglichkeit. Im inHaus2 werden daher betriebs- und anwen­
dungsorientierte Systemlösungen sowohl in den Bereichen
Planen und Bauen als auch im Gebäudebetrieb und FacilityManagement erprobt.
Im Forschungsteil des Gebäudes werden Räume als Hotel-,
Büro-, Kranken- oder Seniorenzimmer der Zukunft gestal­
tet. Gerade die Seniorenbetreuung und -pflege ist ein wich­
tiges Zukunftsthema auch in der Bau- und Immobilienwirt­
schaft: Im inHaus2 entsteht eine realistische Wohn- und
Pflegeumgebung, in der technologische Lösungen zur Ver­
besserung des Alltags von alten und behinderten Menschen
entwickelt und getestet werden können.
Das inHaus2 wird in enger Zusammenarbeit verschiedener
HOCHTIEF-Gesellschaften mit der Fraunhofer Gesellschaft
und zahlreichen anderen Partnern aus Wirtschaft und For­
schung realisiert. Bis Ende 2010 laufen die Forschungen
und Entwicklungen, um die Systeme im Betrieb zu testen,
zu verbessern und marktfähig zu machen.
Vielseitig: Beim Forschungsprojekt inHaus2 werden intelligente Technologien für
Gewerbeimmobilien getestet – zum Beispiel für das
Krankenzimmer der Zukunft
(Bild links).
Effizienter Hochwasserschutz: Bei den „Kranhäusern“ am Rheinauhafen in
Köln kommt die Weiße Wanne nach dem HOCHTIEFSystem zum Einsatz.
HOCHTIEF organisiert den Bau des inHaus2 in Form einer
intelligenten Baustelle: Von Anfang an wurden ViCon-Tech­
Hochwasserschutz:
Weiße Wanne – System HOCHTIEF
nologien in den Planungsprozess eingebunden, wobei jede
einzelne Bauphase räumlich und zeitlich vorab im 4-D-Mo­
dell simuliert wurde. Außerdem wurde ein Baustellenportal
mit WebCam eingesetzt sowie eine 4-D-Bauablaufplanung
durchgeführt. Neben Planung und Bau übernimmt HOCHTIEF
auch das Facility-Management im inHaus2.
Grundstücke an Flussufern und in Küstennähe waren
schon immer beliebte und vielfältig genutzte Siedlungsflä­
chen. In Zeiten von zunehmenden Überschwemmungen
und Hochwasser ist es daher umso wichtiger, Lösungen
zu finden, die den Gebäuden in gefährdeten Gebieten zu­
mindest bautechnisch die größtmögliche Sicherheit bieten.
Mit der „Weißen Wanne – System HOCHTIEF“ ist es mög­
lich, ein Gebäude effizient abzudichten. Bei der Weißen
Wanne werden Außenwände, Bodenplatte und Decke eines
Bauwerks aus wasserundurchlässigem Beton hergestellt.
Resources
Es ist Ziel von HOCHTIEF, in allen Lebenszyklusphasen
unserer Projekte Ressourcen zu schonen und die Umwelt
möglichst wenig zu belasten. Um dies zu unterstützen,
wurde 2006 der Innovationsschwerpunkt Resources ge­
gründet, der sich mit den Zukunftsmärkten für erneuerbare
Energien und nachhaltiges Bauen beschäftigt. Aktivitäten,
die auf den Klimawandel reagieren, werden hier ebenfalls
gebündelt. Erste Forschungsprojekte beziehen sich auf
die Bereiche Offshore-Windenergie, Geothermie, Solar­
energie und Küstenschutz (siehe Seite 40).
Ideenraum
Um einen unbürokratischen, flexiblen und transparenten
Wissenstransfer über die Unternehmensbereiche hinweg
zu ermöglichen und zu vereinfachen, arbeitet HOCHTIEF
derzeit an einem sogenannten Ideenraum im Intranet.
Hier haben Mitarbeiter die Möglichkeit, ihre Ideen zu ver­
schiedenen Kategorien, wie zum Beispiel Arbeitssicherheit,
Gesundheit und Umweltschutz, einzubringen. Dies können
Vorschläge sein, die zum einen den Büroalltag erleichtern
und zum anderen sogar innovative Geschäftsfelder er­
schließen.
Der Ideenraum wird von sogenannten Ideenpaten betreut.
Sie sorgen für die Umsetzung und Weiterentwicklung der
gemachten Vorschläge bei HOCHTIEF. Auch damit bieten
wir unseren Mitarbeitern die Möglichkeit, unser Unterneh­
men aktiv mitzugestalten.
Entscheidend für die Qualität und damit den Erfolg der Wei­
ßen Wanne sind der verwendete Beton und die eingesetz­
te Fugendichtung. Beides wurde beim System HOCHTIEF
in Forschungsvorhaben von unseren Experten optimiert
und schließlich ein bauaufsichtlich zugelassener Massen­
beton von HOCHTIEF entwickelt.
Wichtig ist darüber hinaus, dass die Weiße Wanne an die
örtlichen Bedingungen angepasst wird: Wasser kann in
verschiedenen Formen auf die Außenflächen von Bauwer­
ken einwirken – zum Beispiel als Bodenfeuchte, nicht stau­
endes Wasser, drückendes Wasser oder zeitweise aufstau­
endes Sickerwasser. Je nach Situation sowie in Abhängigkeit
von der Funktion und der späteren Nutzung des Gebäu­
des wird die Weiße Wanne nach dem System HOCHTIEF
optimal angepasst.
Unser Unternehmen setzt das Verfahren grundsätzlich bei
Projekten in hochwassergefährdeten Gebieten ein. Und
das nicht nur bei Kellern und Tiefgaragen, sondern auch
bei hochwertigen Objekten wie Büro- und Computerräu­
men, Archiven, Wohnungen oder Bauwerken, die inmit­
ten von Wasserflächen stehen.
Nachhaltigkeitsbericht 2007
17
Unsere Stakeholder
HOCHTIEF präsentiert sich
jährlich auf der Expo Real in
München und stellt den
Kunden das Leistungsspektrum vor.
Offener Dialog und hohe Transparenz
Die vorbehaltlose Kommunikation mit den HOCHTIEF-Stake­
holdern ist uns wichtig. Dazu zählen wir Entscheider aus
Wirtschaft und Verwaltung, also Kunden, Vertreter von Bund,
Ländern und öffentlichen Kommunen, Aktionäre, Analysten,
Investoren, Journalisten, Nachbarn und Anwohner, Nicht­
regierungsorganisationen (NGOs), Verbände und Organi­
sationen, Nachunternehmer, Studenten, Hochschulabsol­
venten und Wissenschaftler sowie unsere Mitarbeiter.
Um das notwendige gegenseitige Vertrauen und Ver­
ständnis zu schaffen, nutzen wir für jede Stakeholder-
Jahresumsatzes durch „Wiederholkunden“. In Deutsch­
land steigt die Zahl der Stammkunden ebenfalls.
Gruppe individuelle Kommunikationsmaßnahmen.
Kunden
Partnerschaftliches Vertragsmodell
Mit dem partnerschaftlichen Vertragsmodell PreFair haben
wir ein Angebot entwickelt, das langfristig durch güns­tige
Preise überzeugt und trotzdem höchste Qualität gewähr­
leistet. Das Besondere bei PreFair: Kunden, Architekten,
Fachplaner und HOCHTIEF beginnen ihre Zusammenarbeit
bereits in der ersten Projektphase und erschließen damit
frühzeitig erhebliches Einspar- und Verbesserungspotenzial.
Außerdem können wir durch Sondervorschläge zur Nach­
haltigkeit einen zusätzlichen Beitrag zur Effizienz der Pro­
jekte leisten – zum Beispiel durch zukunftsweisende Maß­
nahmen für die Wasser- und Energieversorgung. Die Zahl
der abgeschlossenen PreFair-Verträge steigt kontinuierlich
an. Das gilt auch im Bereich Bauen im Bestand. Hier kön­
nen wir durch unsere Expertise wertvolle Verbesserungs­
möglichkeiten einbringen, die dazu beitragen, den Wert
der Projekte nachhaltig zu steigern.
Über unsere amerikanische Tochtergesellschaft Turner
bieten wir den Kunden bereits seit Jahren das sogenann­
te Precon­struction-Management an, das uns als Vorlage
für PreFair diente. Damit zeigt sich einmal mehr, wie gut der
nachhaltige weltweite Erfahrungstransfer zwischen
HOCHTIEF und seinen Gesellschaften funktioniert.
www.wtc2008.org
18
Nachhaltigkeitsbericht 2007
Zahl der Stammkunden erhöht
Als Hersteller von Unikaten kann HOCHTIEF die Kunden­
zufriedenheit nicht mit klassischen Befragungen, wie sie
bei der Serienherstellung üblich sind, ermitteln. Für uns
gilt die Zahl der Folgeaufträge als Indikator dafür, ob wir
mit unseren Leistungen überzeugt haben. Im Berichtszeit­
raum hat HOCHTIEF demnach die Zufriedenheit der Auf­
traggeber weiter gesteigert. Das gilt vor allem für unsere
US-Tochter: Turner erzielte 2006 bereits 70 Prozent des
Kundendaten werden vertraulich behandelt, es gab keine
Beschwerden im Berichtszeitraum.
Kundennutzen als wichtigstes Ziel
Unsere Auftraggeber sollen von der Zusammenarbeit mit
HOCHTIEF profitieren und überzeugenden Mehrwert er­
halten. Um diese selbst gestellte Herausforderung zu be­
stehen, optimieren wir unsere Leistungspalette aus vielfäl­
tigen Bau-, Beratungs- und Dienstleistungen während des
gesamten Lebenszyklus eines Projekts ständig.
Partnerschaftlicher Dialog mit den Kunden
Enger persönlicher Kontakt sowie konstruktive und offene
Gespräche sind entscheidende Faktoren für den anhalten­
den Unternehmenserfolg von HOCHTIEF. Diesen partner­
schaftlichen Dialog suchen wir aber nicht nur im Tages­ge­
schäft. Mit informativen Kundenveranstaltungen schaffen
wir die Plattform für den angestrebten offenen Dia­log.
Hohe Präsenz auf Messen
Die HOCHTIEF-Gesellschaften präsentieren sich und ihr
Leistungsangebot auf nationalen sowie internationalen
Messen. Bei diesen Veranstaltungen vertiefen wir unseren
Kontakt zu Stammkunden und können gleichzeitig poten­
zielle Auftraggeber auf uns aufmerksam machen. So neh­
men wir zum Beispiel an der Expo Real in München oder
an der MIPIM in Cannes, dem Green Building Council „Green­
build“ in Washington und der Society for College and Univer­
sity Planning sowie am World Tunnel Congress (WTC)
der International Tunnelling Association (ITA) teil. Der Kon­
gress findet im September 2008 in Agra, Indien, statt. Wir
unterstützen die Veranstaltung als einer der Hauptspon­
soren der ITA. Auch Leighton nutzt Messen zur Kontakt­
pflege, Kunden­akquisition und um sich auf neue Märkte
vorzubereiten. Das Unternehmen präsentierte sich unter
anderem auf der Coal Trans India 2006 in Neu-Delhi.
Experten im Gespräch: intensiver Erfahrungsaustausch zwischen HOCHTIEF
und Architekten (Bild links)
Die jährliche HOCHTIEFHauptversammlung: Zusammentreffen von institutionellen und privaten Anlegern
Teilnahme an Fachveranstaltungen
HOCHTIEF-Mitarbeiter sind weltweit sehr gefragte Refe­
(siehe Seite 58). Unsere Projekte mit der öffentlichen Hand
zielen aber auch darauf, die Mobilität der Bevölkerung zu för­
renten bei Bautechniktagen, Symposien und anderen
Branchenveranstaltungen. Außerdem nutzen unsere Ex­
perten diese Möglichkeiten als Plattform zum Erfahrungs­
austausch. Seit 2005 unterstützen wir die Jahrestagung
Public-Private-Partnership in Deutschland. Auch die Kon­
ferenz für Immobilien Lebenszyklus Management (ILM) im
November 2007 hat HOCHTIEF mit veranstaltet. Durch dieses
Engagement unterstreichen wir die Bedeutung des nach­
haltigen Handelns. HOCHTIEF Construction lud Ende 2005
renommierte Architekten zum 1. ArchitektenPartnerForum
ein. Das Motto hieß „PreFair: HOCHTIEF und Architekten
als Partner – die gemeinsame Verantwortung für die Bau­
kultur“. HOCHTIEF Construction wird diesen Dialog mit
Architekten kontinuierlich fortsetzen.
dern und die Energieversorgung kontinuierlich zu verbes­
sern.
Mehrfach ausgezeichnetes Kundenmagazin
Unser Kundenmagazin „concepts by HOCHTIEF“ infor­
miert Kunden, Partner sowie Entscheider in Wirtschaft
und Politik zweimal im Jahr über aktuelle und attraktive
HOCHTIEF-Projekte. Übergeordnete Themen, wie zum
Beispiel Klimawandel, umweltfreundliche Energien oder
Antikorruption, werden dort ebenfalls behandelt. Die Pu­
blikation erscheint auch in englischer Sprache und wird von
unseren internationalen Tochtergesellschaften eingesetzt.
Beim größten europäischen Wettbewerb für Unterneh­
menskommunikation, dem Best of Corporate Publishing,
wurde „concepts by HOCHTIEF“ zum dritten Mal hinterei­
nander in der Kategorie „Handwerk/Bau/Architektur“ mit
Gold ausgezeichnet.
Vertreter von Bund, Ländern und Kommunen
Wir kooperieren weltweit bei unterschiedlichsten Projekten
mit öffentlichen Partnern. Dabei geht es unter anderem
um komplexe Infrastrukturbauten, die dazu beitragen, den
Klimaschutz zu fördern und Lebensräume nachhaltig zu
entwickeln – wie zum Beispiel beim U-Bahn-Bau in Köln
Aktionäre, Analysten, Investoren
Der persönliche, regelmäßige Kontakt zu bereits gewon­
nenen sowie potenziellen Anlegern prägt die Arbeit un­
serer Investor-Relations-Spezialisten. Sie wenden sich an
professionelle Investoren genauso wie an private Kapital­
anleger. So präsentiert sich HOCHTIEF bei Analystenkon­
ferenzen und nimmt an internationalen Investorentreffen
teil. Außerdem veranstalteten wir 2006 an bedeutenden
Finanzplätzen 22 Roadshows. Für Kleinanleger finden be­
sondere Informationsveranstaltungen statt. Darüber hinaus
sorgen wir durch zahlreiche Telefonkonferenzen und Ein­
zelgespräche, die Hauptversammlung sowie den Geschäfts­
bericht, die Quartalsberichte und den Nachhaltigkeitsbe­
richt für eine umfassende Information des Kapitalmarkts.
Bei Airport- ebenso wie bei PPP-Projekten müssen wir
uns bei der Akquisi­tion besonderen Anforderungen an
Umwelt-, Gesundheits- und Arbeitsschutz stellen. Dies
verlangen die internationalen Finanzierungsinstitute. Aus­
gewiesene HOCHTIEF-Umweltexperten übernehmen die
notwendigen Verhandlungen mit den Kapitalgebern.
Journalisten
Mit regelmäßigen Pressekonferenzen und Pressege­
sprächen fördert HOCHTIEF die unabhängige Berichter­
stattung. Dabei nehmen Nachhaltigkeitsthemen einen im­
mer größeren Raum ein. Turner setzt den Schwerpunkt
der Pressearbeit auf das „Grüne Bauen“. Individuelle Fra­
gen von Journalisten zum Unternehmen sowie zu Entwick­
lung und Trends im Bereich des internationalen Bau­dienst­
leisters beantwortet die Presseabteilung umgehend.
Nachbarn und Anwohner
Informationen siehe Seite 58.
Nachhaltigkeitsbericht 2007
19
www.transparency.de
www.hochtief.de/
nachhaltigkeit
Nichtregierungsorganisationen (NGOs)
HOCHTIEF pflegt den intensiven Gedankenaustausch mit
NGOs und beantwortet deren kritische Fragen vorbehalt­
los. Seit 1999 gehören wir aus tiefer Überzeugung zu den
Mitgliedern von Transparency International
.
Wir bewerten unsere Partner nicht nur im Auswahlprozess,
sondern auch während der Zusammenarbeit. So kontrol­
liert HOCHTIEF Produkt- und Servicequalität sowie Liefer­
zuverlässigkeit, Arbeits-, Umwelt- und Gesundheitsschutz
und überprüft die Kosten.
Verbände und Organisationen
Unser Unternehmen und seine Gesellschaften sind in allen
für unsere Branche relevanten Verbänden und Organisationen
vertreten, wie zum Beispiel dem Hauptverband der Deut­
schen Bauindustrie. Wir beteiligen uns aktiv an deren Ar­
beit
.
Konzernweite Beschaffungsrichtlinie
HOCHTIEF orientiert sich gemäß den Corporate-Gover­
nance-Leitlinien an einer konzernweit verbindlichen Be­
schaffungs­richtlinie. Sie regelt das Nachunternehmer- und
Lieferantenmanagement sowie die Gestaltung unserer Be­
schaffungsaktivitäten. Die Richtlinie sowie die vor Ort gül­
tigen Regeln bilden den Leitfaden für alle Mitarbeiter in der
Beschaffung und stärken unsere Beschaffungskultur.
Unsere Nachunternehmer
Strenge Auswahlkriterien
HOCHTIEF wendete im Jahr 2006 mehr als 75 Prozent der
Konzernleistung für die Beschaffung von Material und
Dienstleistungen auf. Dementsprechend hoch sind die An­
forderungen, die wir an Nachunternehmer und Lieferanten
stellen. Ihre Auswahl beginnt mit einer umfassenden Eva­
luierung. Dabei bevorzugt HOCHTIEF Partner, die sich ak­
tiv mit Nachhaltigkeit und Corporate Social Responsibility
beschäftigen und konsequent danach handeln. Turner
analysiert auch die Aktivitäten der potenziellen Nachunter­
nehmer in den Bereichen Arbeits- und Gesundheitsschutz.
Bei der Auftragsvergabe achten wir auf Objektivität und
Transparenz, behandeln die potenziellen Nachunterneh­
mer und Lieferanten fair und räumen jedem dieselben Chan­
cen ein. Außerdem zielt HOCHTIEF darauf, mit seinen Ent­
scheidungen die lokale Wirtschaft zu stärken und möglichst
mit Partnern vor Ort zu kooperieren.
Turner arbeitet zum Beispiel seit mehr als 30 Jahren häufig
mit Unternehmen zusammen, die von Angehörigen ethni­
scher Minderheiten oder Frauen (siehe Seite 58) geführt wer­
den. Allein im Jahr 2006 vergab unsere US-Tochter an diese
Betriebe 2 800 Aufträge mit einem Gesamtvolumen von
zirka einer Mrd. Euro. Im Mai 2007 erhielt Turner für sein
Engagement für Minderheiten den Corporate Leadership
Award des National Minority Supplier Development Council.
Mit einem konsequent umgesetzten Programm, das Dro­
gen- und Alkoholmissbrauch auf der Baustelle vermeiden soll,
zielen wir darauf, mögliche Gefahrensituationen auszuschlie­
ßen. Bei Turner finden deshalb Tests bei Arbeitsantritt so­
wie unangekündigte Stichproben statt. Wer negativ auf­
fällt, wird unverzüglich von der Arbeit ausgeschlossen.
Das Programm ist bei unserer US-Gesellschaft Bestand­
teil sämtlicher Verträge mit Nachunternehmern.
Eine klare interne und externe Kommunikation trägt dazu
bei, die von HOCHTIEF verlangten Anforderungen verständ­
lich und nachvollziehbar zu machen.
20
Nachhaltigkeitsbericht 2007
Die Beschaffung arbeitet eng mit dem Qualitätsmanage­
ment der Unternehmensbereiche zusammen. So gelingt
es, hohe Qualitätsstandards für Waren und Dienstleis­
tungen unternehmensweit zu definieren und umzusetzen.
Transparente Beschaffungswege
2006 hat HOCHTIEF das Projekt ProVis (Procurement Visibi­
lity) fortgeführt. ProVis soll sämtliche Beschaffungsvorgän­
ge transparenter machen. Damit erhalten die Unterneh­
menseinheiten konzernweite Beschaffungsinformationen.
Das versetzt sie in die Lage, Aufträge zu bündeln und ein­
heitliche Standards zur Lieferanten- und Nachunternehmer­
qualifizierung anzuwenden. Über eine neues LieferantenExtranet können Nachunternehmer und Lieferanten seit
Dezember 2006 online mit HOCHTIEF in Kontakt treten
und ihre Leistungen darstellen. HOCHTIEF wird mit die­
sem Lieferantenportal die Geschäftsprozesse mit seinen
Partnern weiter optimieren.
Im August 2007 gründete HOCHTIEF gemeinsam mit dem
chinesischen Handelsunternehmen B.S.C. Industries Ltd.
die HOCHTIEF Procurement Asia Ltd. Aufgabe der neuen
Gesellschaft ist es unter anderem, unsere Tochtergesell­
schaften weltweit mit Baumaterialien und Ausstattungs­
elementen von Herstellern aus China direkt zu beliefern.
Gleichzeitig trägt HOCHTIEF Procurement Asia dazu bei,
Lieferengpässe bei Baumaterialien in Europa und den USA
zu vermeiden. Die Qualität der Produkte und ihr Herstel­
lungsprozess werden vom TÜV Rheinland durch kontinu­
ierliche Lieferantenaudits überwacht.
Enge Zusammenarbeit mit den Projektbeteiligten
Unsere Projekte sind Unikate und entstehen an immer
neuen Standorten – meist mit unterschiedlichen Nachun­
ternehmern. HOCHTIEF achtet sehr darauf, dass alle Be­
teiligten rechtzeitig in die Projektarbeit einbezogen werden
und die jeweiligen Richtlinien wie zum Beispiel die Bau­
stellenordnung exakt einhalten.
Teamwork: HOCHTIEF arbeitet eng mit den Nachunternehmern zusammen –
nicht nur auf den Baustellen
(Bild links).
Der partnerschaftliche Dialog mit unseren Kunden ist
für HOCHTIEF ein wichtiger
Erfolgsfaktor.
Unser Unternehmen hält es für selbstverständlich, auf al­
len Baustellen gesetzliche und soziale Standards einzuhal­
Es ist vorgesehen, dass wir jederzeit und unangekündigt
prüfen können, ob sich Nachunternehmer und Lieferanten
ten. So waren wir im Jahr 2000 das weltweit erste Bauun­
ternehmen, das die Sozialstandards der Internationalen
Arbeitsorganisation (ILO) unterzeichnet hat. Damit verpflich­
ten wir uns, die Standards in Bezug auf die Rechte von ei­
genen Mitarbeitern und von Arbeitnehmern der Partner
einzuhalten.
an den geplanten Verhaltenskodex halten. Werden Verstöße
entdeckt, will es sich HOCHTIEF vorbehalten, die Ge­
schäftsverbindung zu lösen.
Handeln nach ethischen Grundsätzen
Wir halten es für unsere Pflicht, in allen Ländern, in denen
wir arbeiten, die geltenden Gesetze und Geschäftsgepflo­
genheiten strikt einzuhalten. Außerdem sind die hohen
HOCHTIEF-Managementstandards, der Code of Con­
duct
sowie unsere ethischen Grundsätze auch bei
­internationalen Geschäften verbindlich.
Mit unserer Mitgliedschaft bei Transparency International un­
terstreichen wir das klare Bekenntnis von HOCHTIEF, sich
jeder Form von Bestechung und Korruption zu widersetzen.
Unser Unternehmen zahlt keine Bestechungsgelder und
verstößt weder direkt noch indirekt gegen die Gesetze zur
Vermeidung von Korruption. Daran halten wir uns auch in
Ländern, in denen sogenannte handelserleichternde Zah­
lungen üblich sind. Darüber hinaus fördert HOCHTIEF un­
ter anderem die Verbreitung der „Verhaltensrichtlinien zur
Bekämpfung der Korruption im Geschäftsverkehr“ der In­
ternationalen Handelskammer
.
Code of Conduct auch für Nachunternehmer
HOCHTIEF-Mitarbeiter orientieren sich bereits am Code
of Conduct. In Zukunft werden wir über das neue Liefe­
ranten-Extranet auch Nachunternehmer und Lieferanten
dazu verpflichten, sich an einen von uns formulierten Ver­
haltenskodex zu halten. Darin fordert HOCHTIEF bei­
spielsweise, die internationalen Standards ethischen Ver­
haltens zu befolgen, die Grundrechte der Mitarbeiter zu
achten sowie deren Sicherheit und Umweltschutz zu ge­
währleisten.
Überdurchschnittliche Zahlungsmoral
Unsere Nachunternehmer können darauf vertrauen, dass
wir ihre Forderungen pünktlich begleichen. Die Mitarbeiter
in der Kreditorenbuchhaltung und in der Endkontrolle sind
angehalten, sich exakt an die Fälligkeiten auf den Eingangs­
rechnungen zu halten.
Intensives Nachunternehmermanagement
Wir setzen auf den offenen Dialog mit den Nachunterneh­
mern. Denn nur so können wir bei unseren Projekten ge­
meinsam die Umsetzung optimieren und innovative Lö­
sungen für die Kunden entwickeln. Deshalb lädt HOCHTIEF
Con­struction Nachunternehmer aus bestimmten Gewer­
ken wie zum Beispiel Fassaden- oder Innenausbau regel­
mäßig zum individuellen Erfahrungsaustausch ein. Die im­
mer höhere Komplexität der HOCHTIEF-Projekte bringt es
mit sich, dass wir viele Angebote heute nur noch gemein­
sam mit hoch qualifizierten Nachunternehmern abgeben.
Regelmäßig stattfindende Informationsabende haben das
Ziel, die partnerschaftliche Zusammenarbeit weiter zu ver­
bessern und noch effizienter zu gestalten.
www.hochtief.de/
corporategovernance
www.icc-deutschland.de
Studenten, Hochschulabsolventen und
Wissenschaftler
Informationen siehe Seite 57.
Unsere Mitarbeiter
Informationen siehe Seiten 24–31.
Nachhaltigkeitsbericht 2007
21
ARBEITSPL TZ
mit Perspektive
Bildseite
Mitarbeiter
Perspektiven schaffen,
Begeisterung wecken:
Bei den ersten „Oster­
ferientagen“ bot
HOCHTIEF 2007 den Kin­
dern von Mit­arbeitern am
Standort Essen die Mög­
lichkeit, den Arbeitsplatz
der Eltern kennenzuler­
nen und sich für Technik
zu begeistern. Die jüngs­
ten Teilnehmer hatten
Spaß mit technischen
Experimen­ten und beim
Baggern. Die etwas äl­
teren Kinder besuchten
eine Baustelle, und der
Nachwuchs im Teenager­
alter konnte sich über
Ausbildungs- und Be­
rufsmöglichkeiten bei
HOCHTIEF informieren.
Die Ferientage unter dem
Motto „Aufgepasst“ sind
ein Teil des Konzepts, mit
dem HOCHTIEF die Ver­
einbarkeit von Beruf und
Familie fördern will.
22
Nachhaltigkeitsbericht 2007
Engagierte und kompetente Mitarbeiter
Anhaltender unternehmerischer Erfolg und überdurch­
schnittliche Qualität lassen sich nur mit besonders
engagierten und begeisterten Mitarbeitern gewährleis­
ten. Wir sind uns dessen bewusst und handeln da­
nach.
Unsere Unternehmenskultur und unsere Leitlinien gel­
ten an allen nationalen und internationalen HOCHTIEFStandorten. Jeder Mitarbeiter erhält die gleichen
Chancen. Mit einem guten Arbeitsklima wollen wir zu
besonderem Einsatz motivieren. Nur so kann sich
HOCHTIEF durch zukunftsweisende Ideen und ein
einzigartiges Wissenspotenzial vom internationalen
Wettbewerb differenzieren.
Wir fördern unsere Mitarbeiter in allen Bereichen
durch kontinuierliche Weiterbildung und finanzielle
Anreize. Außerdem übertragen wir ihnen frühzeitig
Verantwortung und schaffen damit herausfordernde
Entscheidungsfreiräume. Zugleich stellt sich HOCHTIEF
durch die seit Jahren stetig erhöhte Zahl von Ausbil­
dungsplätzen der gesellschaftlichen Verpflichtung,
jungen Leuten den Weg in eine erfolgreiche beruf­
liche Zukunft zu ebnen.
HOCHTIEF sieht es darüber hinaus als bedeutende
Aufgabe an, die Vereinbarkeit von Familie und Beruf
für alle Mitarbeiter weiter voranzutreiben. So leisten
wir als attraktiver Arbeitgeber einen Beitrag, um
den Fachkräftemangel zu verringern und Alterna­
tiven zu bisherigen Arbeitszeit- und Arbeitsplatz­
rege­lungen zu bieten. Wir werden unser hohes En­
gagement für die Mitarbeiter fortsetzen und weiter
ausbauen.
Nachhaltigkeitsbericht 2007
23
Die Mitarbeiter
Weitere Informationen zum
Thema Mitarbeiter finden
Sie im Internet unter www.
hochtief.de/nachhaltigkeit
und
www.hochtief.de/karriere.
Europaweit konnten zirka
13 000 HOCHTIEFler an der
ersten Mitarbeiterbefragung
teilnehmen. Auch bei Leigh­
ton Contractors wurden 5 200
Mitarbeiter erstmals befragt.
Gutes Zeugnis für HOCHTIEF
2006 rief HOCHTIEF zur ersten europaweiten Mitarbeiterbefragung auf. Dabei konnten zirka 13 000 Mitarbeiter unter dem Motto „Wir bewegen HOCHTIEF“ anonym ihre
Meinung zu Themen wie Vision und Leitlinien, Zusammenarbeit sowie Karriere und Entwicklungschancen äußern. Das
Ergebnis der Umfrage zeigt, wie zufrieden die HOCHTIEFler
mit ihrem Arbeitgeber sind: 80 Prozent der Teilnehmer
sagten, dass sie gerne bei HOCHTIEF arbeiten. Trotzdem
gab es auch Kritik. Unmittelbar nach der Auswertung der
Ergebnisse begann die Umsetzung zielgerichteter Maßnahmen, um die identifizierten Defizite zu beseitigen und
das Arbeitsumfeld weiter zu optimieren. In diesen Verbesserungsprozess werden alle Mitarbeiter einbezogen.
Die hohe Zufriedenheit der Mitarbeiter drückt sich auch in
ihrer großen Loyalität gegenüber HOCHTIEF aus. Die durchschnittliche Dauer der Betriebszugehörigkeit liegt in Deutschland bei 13,3 Jahren. Auch international ist dieser Wert
hoch: Bei HOCHTIEF Polska beträgt er zum Beispiel 11,8
Jahre, bei HOCHTIEF CZ in Tschechien 11,4 Jahre und bei
unserer US-Tochtergesellschaft Turner sieben Jahre.
Externe Bewertungen zeigen ebenfalls, dass unser Unternehmen zu den beliebtesten Arbeitgebern in der Baubranche gehört. So belegte HOCHTIEF beispielsweise beim
Ranking des Wirtschaftsmagazins „karriere“ Platz 2 unter
den „Top-Arbeitgebern in Deutschland 2006“.
Mit einem jährlichen „strukturierten Mitarbeitergespräch“
fördert HOCHTIEF den konstruktiven Dialog zwischen Vorgesetzten und Mitarbeitern. Auf dieses Gespräch hat jeder
HOCHTIEFler einen Anspruch. In einigen HOCHTIEF-Gesellschaften, etwa bei Turner, HOCHTIEF do Brasil und
HOCHTIEF Polska, gibt es zusätzlich 360-Grad-Feedbacks
für Manager. Dabei erhalten die Mitarbeiter die Möglichkeit, ihre Vorgesetzten zu bewerten. Turner nutzt darüber
hinaus ein Development Appraisal System (DAS). Damit
werden, ähnlich wie beim Mitarbeitergespräch, Ziele sowie
Entwicklungsmöglichkeiten ermittelt und mögliche Lernfelder identifiziert. Daraus leiten die Personalverantwortlichen langfristige Entwicklungspläne ab.
Intensive Mitarbeiterbindung
Wir beteiligen unsere Führungskräfte schon seit vielen Jahren
durch eine erfolgsorientierte Vergütung am Ergebnis des Unternehmens. Alle Mitarbeiter, die mit weit überdurchschnittlichen Leis­tungen überzeugen, erhalten zusätzlich eine
Gratifikation. Mit sogenannten Long-Term-Incentive-Plänen schaffen wir einheitliche und lang­fris­tige Leistungsanreize für das Management. Eine leistungs­abhängige Ver-
24
Nachhaltigkeitsbericht 2007
Wir bewegen
HOCHTIEF.
Mitarbeiterbefragung
November 2006.
gütung gibt es in Deutschland auch für tariflich bezahlte
Mitarbeiter. Die internationalen HOCHTIEF-Gesellschaften
wie zum Beispiel Turner und Leighton nutzen ebenfalls
Bonus- und Anreizsysteme, die sich am Unternehmenserfolg orientieren. Außerdem
Aus bietet
VisionenHOCHTIEF
Werte schaffen. regelmäßig
Belegschaftsaktien zu Vorzugspreisen
an. Im Jahr 2006
Aus Visionen Werte schaffen.
nutzten fast 40 Prozent der Berechtigten die Möglichkeit,
sich auf diese Weise am Erfolg des Unternehmens zu beteiligen.
Mitarbeiterbindung erfolgt bei uns aber nicht nur über
finan­zielle Anreize. Die individuelle Personalentwicklung
sowie die Möglichkeit, sich in anspruchsvolle Projekte einzubringen, schaffen Zufriedenheit und Begeisterung.
Kontinuierliche Aus- und Weiterbildung
Hoch motiviertes und überdurchschnittlich qualifiziertes Personal bildet das Fundament für unser anhaltendes Wachstum
und unsere Profitabilität. Deshalb genießen Personalentwicklung und Weiterbildung bei HOCHTIEF hohe Priorität.
Die vielfältigen Schulungen und Lehrgänge richten sich an
die Mitarbeiter in allen HOCHTIEF-Gesellschaften und auf
allen Hierarchieebenen. Im Jahr 2006 nahmen allein in
Deutschland 3 210 Mitarbeiter an zirka 270 Veranstaltungen teil – von arbeitsplatzspezifischen Fachseminaren bis
hin zu Trainings für Kommunikationsverhalten und Mitarbeiterführung. Insgesamt beliefen sich die Weiterbildungsmaßnahmen in Deutschland auf mehr als 36 000 Stunden.
Hinzu kamen zahlreiche Unterweisungen in den Bereichen
Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz. Bei Turner beginnt für jeden neuen Mitarbeiter mit dem Tag seines Eintritts in das Unternehmen ein individuelles Entwicklungsprogramm. Mit dem sogenannten Just-in-time-Training werden
Mitarbeiter stets so gefördert, wie es ihrer jeweiligen Position entspricht. 2006 nahmen mehr als 4 800 Mitarbeiter
an einem der Weiterbildungskurse teil. Die Niederlassungen
von Turner bieten zusätzlich zu dem zentralen Programm
etwa 130 Weiterbildungskurse an. Insgesamt entsprachen
die Weiterbildungsaktivitäten bei Turner 35 Stunden pro
Jahr und Mitarbeiter oder insgesamt 200 000 Stunden.
In Deutschland noch unge­
wöhnlich – in Osteuropa keine
Seltenheit: Eine HOCHTIEFMitarbeiterin arbeitet als
Kranführerin (Bild links).
Mit Recht stolz auf ihre Leis­
tung: Im Juli 2007 erhielten
die ersten HOCHTIEF-Aka­
demieabsolventen mit dem
Bachelor ihr international
anerkanntes Diplom.
Aktives Wissensmanagement
Der unternehmensweite Wissenstransfer ist ein wichtiger
Baustein für den Erfolg von HOCHTIEF. Deshalb enthält
das konzerneigene Weiterbildungsprogramm zahlreiche
Lehrgänge, die von Mitarbeitern geleitet werden, um so
das Know-how im Unternehmen weiterzugeben. In der
Seminarreihe „Führungswerkstatt“, die sich an das obere
und mittlere Management richtet, geht es um übergreifende Fragestellungen, etwa „Wie können wir gemeinsam
Spitzenleistungen erbringen?“ oder „Wie lässt sich das
konzernweite Risikomanagement weiter optimieren?“.
Mit der Projekt-Datenbank „i-know“ vernetzt HOCHTIEF
vorhandene Informationen über Mitarbeiter und Projekte.
Damit lassen sich unter anderem Kompetenzen effizient
nutzen sowie interne Netzwerke auf- und ausbauen. Außerdem wird es möglich, die Kommunikation innerhalb der
Bereiche sowie bereichsübergreifend zu stärken.
Computerbasiertes Lernen tritt in unserem Unternehmen
immer häufiger an die Stelle klassischer Seminare. Deshalb
wird die Angebotspalette in diesem Bereich kontinuierlich
ausgebaut und umfasste im Berichtszeitraum beispielsweise Kurse zu Themen wie Fremdsprachen, IT oder Grundlagen der Betriebswirtschaft.
Zum „Turner Knowledge Network“, der elektronischen Wissensplattform unserer amerikanischen Tochtergesellschaft,
gehört die „Turner University“. 124 interaktive Trainingskurse waren 2006 darüber zugänglich. Dazu gehörten beispielsweise Kurse zu Organisationsentwicklung, Arbeitssicherheit sowie persönlicher Kompetenz. Mit dem in den
Online-Seminaren erworbenen Wissen können die TurnerMitarbeiter ihre berufliche Entwicklung aktiv mitgestalten.
2006 nahm das „Training Magazine“ Turner zum zweiten
Mal in Folge in die Liste der Top 100 der „Lernenden Unternehmen“ (Learning Companies) auf. Die Übersicht bewertet vor allem vorbildliche Weiterbildungsangebote und die
Entwicklungschancen der Mitarbeiter in amerikanischen
Unternehmen.
Engagement für den Nachwuchs in der Bauwirtschaft
Die konzerneigene HOCHTIEF-Akademie bietet motivierten
gewerblichen und technischen Mitarbeitern seit dem Jahr
2000 die Möglichkeit, sich in acht Semestern berufsbegleitend zum Diplom-Bauingenieur weiterzubilden. Das Stu­
dium wird in Kooperation mit der Fachhochschule Münster
angeboten und ist in der deutschen Bauwirtschaft einzig­
artig. Interne und externe Referenten vermitteln Fachwissen
mit hohem Praxisbezug und beziehen aktuelle Forschungsund Projektergebnisse in den Lehrplan ein. Die Vorteile für
alle Beteiligten: Die Akademieabsolventen verbessern ihre
Karrierechancen, unser Unternehmen tritt dem aktuellen
Ingenieurmangel wirkungsvoll entgegen. Im Juli 2007 ver­gab
die HOCHTIEF-Akademie erstmals den Titel „Bachelor of
Engineering – Baustellenmanagement“ an 30 Absolventen.
Seit 2007 können sich auch externe Studenten – Maurer,
Beton- und Stahlbauer, Bauzeichner sowie andere Fachkräfte aus der Bauwirtschaft – an der Akademie einschreiben. Ein neuer Studiengang zum „Bachelor of Facility Management“ soll das Ausbildungsangebot schon bald
ergänzen.
Im Herbst 2007 startete bereits zum zweiten Mal der berufsbegleitende Fernstudiengang „Facility Management“.
HOCHTIEF Facility Management bietet diesen viersemestrigen Lehrgang in Zusammenarbeit mit der Hochschule
Wismar an. Um zugelassen zu werden, müssen die Teilnehmer über einen Hochschulabschluss sowie mindes­
tens ein Jahr Berufspraxis verfügen.
Seit 2006 können HOCHTIEFler über ein unternehmensrelevantes Thema promovieren. Dazu stellt sie HOCHTIEF
für drei Jahre von der Arbeit frei. Während dieser Zeit arbeiten die Doktoranden an der beteiligten Hochschule und
bekommen von HOCHTIEF weiterhin ihr Gehalt. Unser Unternehmen erhält durch dieses Programm hervorragend
für den eigenen Bedarf ausgebildete Führungs­kräfte und
die Promovierten verbessern nachhaltig ihre Karrierechancen. Unser Unternehmen plant, das Programm auch international anzubieten.
Nachhaltigkeitsbericht 2007
25
Um dem nationalen Fachkräftemangel entgegenzuwirken,
hat die australische HOCHTIEF-Gesellschaft Thiess ein innovatives Ausbildungsmodell für Erwachsene entwickelt:
Das „Thiess Apprenticeship Training Scheme“ (TATS) baut
auf den vorhandenen Berufserfahrungen der Teilnehmer auf
und bereitet sie kurzfristig auf neue Tätigkeiten vor. Im Jahr
2007 wurden mithilfe von TATS dringend benötigte Schweißer
und Kesselschmiede ausgebildet. In Zukunft will Thiess
mit dem Programm auch zusätzliche Elektriker gewinnen.
Vielfalt bei Turner: Die un­
terschiedliche Herkunft der
Mitarbeiter bei der amerika­
nischen HOCHTIEF-Tochter
birgt großes Wissens- und
Kreativitätspotenzial.
Mit dem modular aufgebauten Programm „Strategische
Lernpartnerschaft“ schafft Thiess in Kooperation mit der
Universität von Queensland eine Schnittstelle für Theorieund Praxiswissen. So können sich beispielsweise gewerbliche Mitarbeiter wissenschaftlich weiterbilden und das
elektronische Angebot der Universitätsbibliothek nutzen.
Außerdem werden angehenden Ingenieuren Praktika auf
Baustellen vermittelt.
Ambitionierte Schulabgänger sind bei uns ebenfalls hochwillkommen. 2007 absolvierten 478 junge Leute bei HOCHTIEF in
Deutschland ihre Ausbildung. Sie konnten aus mehr als 26
Berufen (siehe Seite 30) auswählen. Wie in den Jahren zuvor haben wir die Zahl der Auszubildenden weiter erhöht
und 80 zusätzliche Ausbildungsplätze geschaffen. Damit
starteten 169 Jugendliche im Jahr 2007 ihre Ausbildung
bei HOCHTIEF. Mit dieser hohen Zahl von Auszubildenden
übernehmen wir nicht nur gesellschaftliche Verantwortung.
Wir tragen damit und durch unser hochwertiges Aus­bil­
dungs­­angebot auch dazu bei, den Mangel an qualifizierten
Fachkräften in unserer Branche zu reduzieren.
Um den Nachwuchs frühzeitig auf die Möglichkeiten in technischen Berufen sowie auf unser Unternehmen aufmerksam
zu machen, sprechen wir junge Leute bereits in Schulen
und Universitäten an. Auch unsere internationalen Tochter­
gesellschaften präsentieren sich in unterschiedlichen Bil­
dungseinrichtungen. Alle HOCHTIEF-Gesellschaften bieten
dem Nachwuchs attraktive nationale und internationale
Praktika.
Unser Unternehmen wird aber auch aktiv, wenn es darum geht, grundlegende Bildungsdefizite der Mitarbeiter zu
beseitigen. So startete zum Beispiel Ende 2005 bei
HOCHTIEF do Brasil ein kostenloses Alphabetisierungsprogramm für die Mitarbeiter einer Baustelle in São Paulo.
Hier bekamen die projektbezogen eingestellten Arbeiter
und die Teams der Nachunternehmer die Möglichkeit, in
acht Monaten Lesen und Schreiben zu lernen. Das erfolgreiche Programm wird nun auf anderen Baustellen in Brasilien fortgesetzt. Allein im Jahr 2007 haben bisher 51
Mitarbeiter an dem Programm erfolgreich teilgenommen.
26
Nachhaltigkeitsbericht 2007
Vielfalt erschließt zusätzliche Potenziale
HOCHTIEF legt großen Wert darauf, Mitarbeiter zu beschäftigen, die sich in Geschlecht, Herkunft, Talent, kultureller Prägung sowie Erfahrungen voneinander unterscheiden.
Diese Vielfalt, Diversity genannt, wird durch unterschiedliche Sprachen, Bildung sowie Denk- und Arbeitsweisen
verstärkt. Die tägliche Praxis beweist, dass sich Vielfalt
nicht nur auf die Zusammenarbeit positiv auswirkt. Die unterschiedlichen Fähigkeiten und Voraussetzungen führen
auch dazu, Effizienz, Kreativität und Produktivität zu steigern. Unser Diversity-Management zielt deshalb mit Erfolg
darauf, ein Arbeitsumfeld zu schaffen, in dem jeder respektiert und individuell gefördert wird. Ähnliches gilt für
Turner. Hier gibt es unter anderem das Programm „Affirmative Action“. Es trägt dazu bei, dass Minderheiten bei
der Auswahl neuer Mitarbeiter gleiche Chancen wie andere
Bewerber bekommen.
Der HOCHTIEF-Konzern ist sich bewusst, dass alle Mitarbeiter individuelle Chancen erhalten müssen, um sich optimal zu entwickeln und ihre volle Leistungsfähigkeit zu entfalten. Damit wir Toleranz und Chancengleichheit im Umgang
miteinander und im Unternehmensalltag konsequent praktizieren, sind diese Aspekte in unseren Unternehmensleitlinien verbindlich festgeschrieben.
Genauso strikt werden auch alle relevanten Gesetze und
Vorschriften, die dem Schutz der Mitarbeiter dienen, eingehalten. Dazu gehört das im Jahr 2006 europaweit in Kraft
getretene Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz (AGG).
Das häufig als „Antidiskriminierungsgesetz“ bezeichnete
AGG soll mögliche Benachteiligungen aufgrund von Alter,
Geschlecht, Rasse, ethnischer Herkunft, Religion, Behinderung, sexueller Identität oder einer bestimmten Weltanschauung verhindern. HOCHTIEF nimmt dieses Gesetz
sehr ernst und hat alle Führungskräfte umfassend über
das Gesetz und seine Folgen aufgeklärt. Beschwerden liegen derzeit nicht vor. Im Ernstfall würde das Unternehmen
jeder Meldung konsequent nachgehen und die notwen-
Beispielhaft
Praktizierte Diversity: Mit
50 Prozent beteiligte sich
Leighton an einem Unter­
nehmen der australischen
Ureinwohner. Die beiden
Gesellschaften arbeiten be­
reits seit vielen Jahren zu­
sammen (Bild links).
Teamwork gelungen:
HOCHTIEF-Auszubildende
präsentieren Personalvor­
stand Albrecht Ehlers den
von ihnen gestalteten
„Azubi-Guide“.
digen Maßnahmen einleiten. Wer sich benachteiligt fühlt
oder erfährt, dass ein Kollege diskriminiert wird, kann sich
an die interne Konfliktberatungsstelle wenden. Dort stehen
Betriebsräte sowie Personalverantwortliche als Ansprechpartner bereit. Sie helfen, Konfliktsituationen zu entschärfen, und vermitteln zwischen den Betroffenen.
Chancengleichheit gilt selbstverständlich bereits bei der
Personalauswahl. Bei diesem Prozess geht es ausschließlich darum, den am besten geeigneten Bewerber auszuwählen. Auch die Personalentwicklung orientiert sich nur
am Leistungspotenzial des jeweiligen Mitarbeiters und seinem Talent. Das heißt unter anderem: Führungspositionen
stehen Frauen und Männern gleichermaßen offen. Allerdings
liegt branchenbedingt der Anteil der Mitarbeiterinnen nach
wie vor mit zirka zwölf Prozent auf einem relativ niedrigen
Niveau. Wir geben uns damit nicht zufrieden und arbeiten
intensiv daran, Frauen für technische Berufe zu begeistern
und zu qualifizieren (siehe Seite 56).
Darüber hinaus bietet zum Beispiel Thiess in Australien
spezielle Entwicklungs- und Förderprogramme für Mitarbeiterinnen. Der Erfolg dieser Aktivitäten spiegelt sich unter
anderem in einem Preis wider, den die Thiess-Managerin
Simone Wetzlar erhielt. Die Leiterin sämtlicher Minenprojekte in Queensland wurde im März 2006 für ihre herausragenden Leistungen vom Queensland Resources Council
mit dem sogenannten Resources Award for Women ausgezeichnet.
Familienbewusste Personalpolitik
HOCHTIEF fühlt sich verpflichtet und herausgefordert, die
Vereinbarkeit von Familie und Beruf mit innovativen, individuellen Maßnahmen zu fördern. Deshalb optimieren wir
unser Angebot zur flexiblen Arbeitsplatz- und Arbeitszeitgestaltung kontinuierlich. Dabei setzt HOCHTIEF beispielsweise moderne IT-Technologien ein. Außerdem unterstützt
das Unternehmen die Mitarbeiter in Deutschland, indem
es bei der Suche nach qualifizierten Betreuerinnen und Ta-
Azubis helfen Azubis
2007 haben 169 junge Menschen ihre Ausbildung bei
HOCHTIEF in Deutschland begonnen. Um ihnen den
Einstieg zu erleichtern und die Kultur unseres Unternehmens näherzubringen, gibt es seit Dezember 2006
den „Azubi-Guide“. Die Broschüre beschreibt, welche
Vision (siehe Seite 7) wir verfolgen und welche Leitlinien die Richtschnur unseres täglichen Handelns sind.
Außerdem erhalten die jungen HOCHTIEFler einen
Überblick über die Organisation unseres Unternehmens. Das Besondere: Der „Azubi-Guide“ wurde von
den HOCHTIEF-Auszubildenden in Deutschland
selbst erarbeitet und gestaltet.
Die Arbeit begann mit einem zweitägigen Workshop.
An diesem Treffen nahmen 20 Auszubildende aus
verschiedenen Ausbildungsberufen und den unterschiedlichen deutschen Unternehmensbereichen
teil, um gemeinsam über die HOCHTIEF-Leitlinien
und unsere Vision zu diskutieren. Die zentralen Fragen dabei waren: Wie kann ein Auszubildender in seinem Arbeitsumfeld den Leitlinien entsprechend handeln? Und wie kann ein junger HOCHTIEFler dazu
beitragen, die HOCHTIEF-Vision Realität werden zu
lassen? Ein Kernteam aus Auszubildenden der Unternehmenszentrale in Essen analysierte anschließend die Ergebnisse und verfasste die Texte. Außerdem organisierten die Teilnehmer Fotoaufnahmen mit
ihren jungen Kollegen, um den „Azubi-Guide“ zu illustrieren. Dabei ging es vor allem darum, praxisorientierte Beispiele zu präsentieren, die sich im Büro
ebenso wie auf der Baustelle leicht umsetzen lassen.
In Zukunft erhält jeder HOCHTIEF-Auszubildende den
„Azubi-Guide“. Um sicherzustellen, dass unsere neuen
Kollegen die Broschüre möglichst oft nutzen, wurde
sie in einen praktischen Ausbildungsplaner integriert.
Nachhaltigkeitsbericht 2007
27
gesmüttern für Kinder ebenso wie für pflegebedürftige Angehörige hilft.
Ausgezeichnet: Familien­­
ministerin Ursula von der
Leyen überreichte das Zer­
tifikat „berufundfamilie“ an
Sabine Hübner-Henninger,
Leiterin Personalmarketing
und Stellenmarkt bei
HOCHTIEF.
In den USA bietet Turner ein gesundheitliches Vorsorgeprogramm an. Mitarbeiter können sich telefonisch bei der
Initiative CareAllies Smart Steps über chronische Krankheiten, wie zum Beispiel Asthma, Diabetes sowie Herzbeschwerden, informieren und sich kostenlos beraten lassen.
Die harmonische Eingliederung bei einer Rückkehr an den
Arbeitsplatz nach längerer Abwesenheit gehört ebenfalls zu
unserer familienbewussten Personalpolitik. So durchlaufen
zum Beispiel Mitarbeiter, die nach Elternzeit, Krankheit oder
aus anderen Gründen wieder in das Unternehmen zurückkehren, ein individuell gestaltetes Wiedereinstiegsprogramm.
Im Juli 2007 erhielten die HOCHTIEF-Unternehmenszentrale
und die Servicebereiche am Standort Essen für ihr vorbildliches Engagement von der gemeinnützigen Hertie-Stiftung
das Grundzertifikat „berufundfamilie“. Die Stiftung hatte
zuvor die Aktivitäten unseres Unternehmens zur besseren
Balance von Beruf und Familie in einem ausführlichen Audit
untersucht. Durch die Auditierung verpflichtet sich HOCHTIEF,
in den nächsten drei Jahren weitere Maßnahmen zu definierten Themen umzusetzen. Dazu gehören etwa der Ausbau der Teilzeitarbeit, der enge Kontakt zu Mitarbeitern in
Elternzeit sowie die familienfreundliche Gestaltung von Arbeitsabläufen. Die praktische Umsetzung der Ziele und
Maßnahmen wird jährlich von der berufundfamilie GmbH,
einer Tochter der Hertie-Stiftung, überprüft.
Unterschiedliche Arbeitszeitregelungen
Die wöchentliche Arbeitszeit von HOCHTIEF-Mitarbeitern
hängt von den geltenden Gesetzen, Tarifverträgen und
Betriebsvereinbarungen an den jeweiligen Standorten ab.
Sie liegt in den einzelnen Unternehmensbereichen weltweit zwischen 35 und 48 Stunden. Wer sich für ein Teilzeitmodell entschieden hat, kann von einem bis zu fünf Tage
pro Woche mit unterschiedlicher Stundenzahl arbeiten.
Überdurchschnittliche Sozialleistungen
Unsere Sozialleistungen gehen in den meisten Fällen über die
gesetzlichen Standards hinaus. Aufgrund der unterschiedlichen sozialen Systeme in den Ländern, in denen HOCHTIEF
tätig ist, erhalten die Mitarbeiter auch unterschiedliche freiwillige soziale Leistungen. Dazu zählt unter anderem die
betriebliche Altersversorgung. HOCHTIEF hat in Deutschland ein beitragsorientiertes Leistungssystem geschaffen
und vergibt jährlich Rentenbausteine. Die Summe der Bausteine entspricht der späteren Leistung. Darüber hinaus
gewähren wir Erwerbsminderungs-, Alters- und Hinterbliebenenrenten. Die Pensionsverpflichtungen sind vollständig
durch den HOCHTIEF Pension Trust e. V. und Rückdeckungsversicherungen abgesichert sowie durch werthaltige Ver-
28
Nachhaltigkeitsbericht 2007
mögensgegenstände unterlegt. Die Mittel für die Rentenzahlungen werden aus dem laufenden Geschäft bestritten
und am Jahresende vom HOCHTIEF Pension Trust erstattet. Weitere Beispiele für freiwillige soziale Leistungen
bei HOCHTIEF sind kostenlose medizinische Betreuung,
subventionierte Kantinenpreise, Fahrtkostenzuschüsse
und Gratisparkplätze.
Bei Leighton und Turner orientieren sich die Pensionszusagen ebenfalls an einem Beitragssystem. Bestehende
Zusagen aus geschlossenen leistungsbezogenen Pen­sions­
plänen werden weitgehend durch Investmentanlagen abgesichert. Darüber hinaus profitieren die Mitarbeiter bei
Turner von einem flexiblen Versicherungsmodell mit unterschiedlichen Modulen.
Unsere Gesellschaft HOCHTIEF Insurance bietet außerdem
einen preiswerten Versicherungsschutz für private Risiken
an – von der Haftpflicht- über die Kfz- bis hin zur Wohngebäudeversicherung. Außerdem können HOCHTIEFler seit
Anfang 2007 die unternehmenseigene Internet-Plattform
„KaufPilot“ auch für private Einkäufe nutzen und erhalten
damit vergünstigte Einkaufsmöglichkeiten.
Um Mitarbeitern und deren Angehörigen in Notsituationen
zur Seite zu stehen, gibt es den Helfmann-Fonds. Er gewährt beispielsweise bei Betriebsunfällen, längeren Krankheiten oder in Todesfällen finanzielle Unterstützung.
Tariflöhne als Mindestmaß
HOCHTIEF hält sich strikt an die in der deutschen Bauindustrie gültigen Tariflöhne oder gesetzlichen Mindestlöhne
und unterschreitet diese nicht. Zum Beispiel liegt das Gehalt
der niedrigsten Beschäftigungsstufe bei der HOCHTIEF Con­
struction AG in Deutschland mindestens 7,2 Prozent über
dem Mindestlohn. Wir verurteilen Lohn- und Sozialdumping und treten für allgemein verbindliche Tarifverträge ein.
Außerdem unterstützt unser Unternehmen die Kontrolle
durch die zuständigen Behörden.
Die Kennzahlen
Kennzahlen zu Mitarbeitern im HOCHTIEF-Konzern
Mitarbeiter nach
Regionen
Anteil der Mitarbeiter
ethnischer Gruppen bei
Turner in Nordamerika
Europa
4 346 (8,44 %)
Afroamerikaner
465
Ureinwohner 21
Deutschland
9 728 (18,90 %)
Andere 8
Lateinamerikaner
422
Asiaten
320
Amerika
9 572 (18,59 %)
Asien/Pazifik
27 834 (54,07 %)
Weiße
4 494
Bei HOCHTIEF sind zum 30.06.2007
51 480 Mitarbeiter tätig.
Stichtag 01.06.2007
Mitarbeiter nach
Geschlecht
Mitarbeiterstruktur
Gewerbliche Mitarbeiter
25 529
Frauen
6 052
Männer
45 428
Angestellte Mitarbeiter
25 951
Stichtag 30.06.2007
Stichtag 30.06.2007
Anzahl der Auszubildenden zum Stichtag 30.09.
bei HOCHTIEF in Deutschland
478
500 486
388
400
Zahl der Mitarbeiter steigt weiter
Zum 30. Juni 2007 waren bei HOCHTIEF
insgesamt 51 480 Mitarbeiter beschäftigt.
Die Zahl der Beschäftigten hat in den vergangenen Jahren stetig zugenommen. Vor
allem der deutliche Ausbau des Dienstleistungsgeschäfts sowie die personalintensiven Großprojekte unserer Beteiligungsgesellschaft Leighton haben zu
diesem Zuwachs beigetragen.
414
409
423
Altersstruktur bei HOCHTIEF in Deutschland und
Turner in Amerika in Jahren
57,80 56,46
60 %
K Turner, USA
KH
OCHTIEF Deutschland
50 %
40 %
300
28,13
30 %
200
20 %
100
22,77
20,76
14,07
10 %
0 %
0
2002
2003
2004
2005
2006
2007
< 30
30–50
> 50
Stichtag 30.06.2007 (Deutschland), 01.07.2007 (Turner)
Behindertenquote
Die Schwerbehindertenquote bei HOCHTIEF in Deutschland beträgt 3,66 Prozent. Die Integration behinderter Mitarbeiter gestalten wir nach den individuellen Erfordernissen jedes Einzelnen. Da die Quote unter den gesetzlich
vorgeschriebenen fünf Prozent liegt, entrichtet HOCHTIEF
Ausgleichszahlungen.
Nachhaltigkeitsbericht 2007
29
Ziele im Personalwesen
Altersstruktur bei
HOCHTIEF in Deutsch­
land
Ziel
Maßnahme
Status
Steigerung der Mitarbeiterzufriedenheit
Auswertung der Mitarbeiterbefragung 2006. Entwickeln
und Umsetzen von Maßnahmen.
Umsetzungsdialoge zwischen Mitarbeitern und
Führungskräften etabliert.
Umsetzungsbeauftragte
benannt und geschult.
Regelmäßige systematische Mitarbeiterbefragungen durch- Letzte Befragung im Jahr
führen. Erneute Mitarbeiterbefragung 2009 durchführen.
2006
Europaweit gleiche Standards für Vergütung. Einstellungspläne festlegen.
Transparenz der Personalplanung verbessern.
Erstellung einer internationalen Personalrichtlinie und Inkraftsetzung bis Mitte 2008
Abstimmung Eckpunkte
Sicherung des Fachkräftenachwuchses
im Bereich Facility-Management
Angebot eines ergänzenden Studiengangs „Bachelor of
Facility Management“ im Bildungsprogramm ab Frühjahr
2008
Projektplan erstellt.
Verbesserte Vernetzung der Unterneh- Einrichtung von „HOCHTIEF-Lounges“, in denen
mensbereiche
Vertreter verschiedener Unternehmensbereiche
sich untereinander austauschen können (bis Mitte 2008).
Ansprechpartner der Unternehmensbereiche in
den Regionen benannt.
Ablaufplan erstellt. Erste
Lounge im September
2007 gestartet.
Förderung der Mobilität im Konzern
Titelgeschichte zu Mobilität und Interview mit dem
zuständigen Vorstandsmitglied in der Baubude
Ausgabe September
2007. Umsetzungskonzept in Abstimmung mit
den Unternehmensbereichen.
Erstellung und Umsetzung eines Personalrotationskonzepts bis Ende 2008
Verbesserung der Integration/Optimie- Einführung und Umsetzung von Mentorenprogrammen und Konzept liegt vor.
rung des Know-how-Transfers älterer
Programmen zur Vorbereitung auf den Ruhestand bis Ende
Mitarbeiter
2009
Potenzielle Führungskräfte gewinnen
und fördern.
Promotionsprogramm etablieren und bis Ende 2008 international ausweiten.
Grundsätze des Promotionsprogramms erarbeitet, fünf laufende Promotionsvorhaben.
Förderung der Kenntnis und Um­
setzung des Code of Conduct von
HOCHTIEF
Einbau der Code-of-Conduct-Schulung als Baustein in bestehende Seminare, Betonung des Themas in Führungskräfteseminaren
Konzept zur Integration
erarbeitet. Umsetzung im
Weiterbildungsprogramm
2008 enthalten.
Vereinbarkeit von Beruf und Familie
fördern.
Umsetzung der Ziele aus der Zertifizierung „berufundfamilie“ durch die Hertie-Stiftung in der HOCHTIEF Aktiengesellschaft Managementholding bis 2010
Umsetzung gestartet.
HOCHTIEF zu einem der attraktivsten
Arbeitgeber Deutschlands entwickeln.
Personalmarketingkonzept entwickeln und bis Ende 2008
umsetzen.
Konzeption abgeschlossen, erste Aktionen veranlasst.
HOCHTIEF bildet in folgenden Berufen aus:
Anlagenmechaniker
Aufbereitungsmechaniker
Baugeräteführer
Baumaschinenmecha­niker
Baustoffprüfer
Bauzeichner
Beton- und Stahlbetonbauer
Betriebswirt (VWA)
Betriebselektriker
Dipl.-Ingenieur (BA)
Elektroinstallateur
Elektroniker für Betriebstechnik
Elektroniker für Gebäude- und Infrastruktursysteme
Energieelektriker
Fachkraft für Veranstaltungstechnik
Lebensalter
16
17
18
19
20
21
22
23
24
25
26
27
28
29
30
31
32
33
34
35
36
37
38
39
40
41
42
43
44
45
46
47
48
49
50
51
52
53
54
55
56
57
58
59
60
61
62
63
64
65
66
67
68
69
70
71
72
73
74
Stichtag 30. Juni 2007
Immobilienfachwirt
Industriekaufmann
Industriemechaniker
Kanalbauer
Kaufmann für Bürokommunikation
Kaufmann in der Grundstücks- und Wohnungswirtschaft
Maurer
Mechatroniker
Mediengestalter für Digital- und Printmedien
Vermessungstechniker
Zimmerer
Insgesamt waren zum 30.09.2007
478 Auszubildende bei HOCHTIEF
in Deutschland beschäftigt.
Nachhaltigkeitsbericht 2007
30
Offener Dialog: Bei Integra­
tionsprozessen beantwor­
ten Projektteams sämtliche
Fragen der betroffenen Mit­
arbeiter (Bild links).
Kontinuierlicher Erfah­
rungsaustausch: Die
HOCHTIEF-Betriebsräte
treffen sich regelmäßig.
Im Juni 2007 hat HOCHTIEF noch vor Ende der Tarifverhandlungen Löhne, Gehälter und Ausbildungsvergü-
lien GmbH in die Gesellschaften HOCHTIEF Property
Management und HOCHTIEF Facility Management. Wie
tungen deutschlandweit freiwillig um 3,1 Prozent erhöht.
Zusätzlich erhielten die Mitarbeiter eine Einmalzahlung in
Höhe von 0,4 Prozent.
bei solchen Vorgängen üblich, begleitete ein HOCHTIEFIntegrations­team mit Mitgliedern aus den beteiligten Unternehmen die Eingliederung. Damit wird es möglich,
Best-Practice-Lösungen für die künftige Organisationsstruktur und die Zusammenarbeit zu entwickeln. Im Zuge
von Akquisitionen hatte HOCHTIEF Facility Management bereits 2004 etwa 2 200 Mitarbeiter von der Lufthansa und 1 500 Mitarbeiter von Siemens übernommen.
Bei der Gehaltsfindung richtet sich HOCHTIEF ausschließlich nach der Art der Tätigkeit sowie nach Qualifikation
und notwendiger Erfahrung. Sonstige Kriterien, wie etwa
Geschlecht, Alter, Religion, spielen dabei keine Rolle.
Ausführliche Einarbeitungsprogramme
Wer bei HOCHTIEF einen Arbeitsvertrag unterschreibt,
durchläuft zunächst ein Einarbeitungsprogramm. Dieses
orientiert sich an den individuellen Voraussetzungen –
so gibt es unter anderem Programme für kaufmännische
und technische Nachwuchskräfte. Das in Deutschland
angebotene Einstiegsprogramm „Blue Chip“ umfasst unter
dem Motto „Von Anfang an mittendrin“ beispielsweise
Sozial verträglicher Stellenabbau
Im ersten Halbjahr 2007 haben wir die Zahl der Arbeitsplätze in Deutschland um 173 reduziert.
Jobrotation, Mentoring und die Teilnahme an Veranstaltungen, damit neue Mitarbeiter die Möglichkeit erhalten,
ein persönliches Netzwerk aufzubauen. Gesellschaften
wie Turner, Leighton und HOCHTIEF do Brasil haben
ähnliche Programme entwickelt. Dabei geht es vor allem
darum, neuen Mitarbeitern und Trainees in den interna­
tionalen Einheiten einen optimalen Start zu verschaffen
und sie fest in ihre Teams zu integrieren. Auf diese Weise
erreichen wir auch einen effektiven Wissenstransfer zwischen älteren und jüngeren, erfahrenen und neuen Mitarbeitern.
zum Beispiel Beratungsgespräche und Trainingsangebote. Bevor sich HOCHTIEF von einem Mitarbeiter trennt,
prüfen wir, ob der Betroffene in eine andere Konzerneinheit oder einen anderen Bereich versetzt werden kann.
Vorbildlicher Integrationsprozess beim Outsourcing
HOCHTIEF Facility Management verfügt über jahrelange
Erfahrung bei Outsourcingprozessen seiner Kunden und
der damit verbundenen Integration von Mitarbeitern bei
HOCHTIEF. Wir bieten unseren Auftraggebern bei Outsourcingprozessen umfassende partnerschaftliche Lösungen an, die ohne soziale Härten realisiert werden
können. Damit wird auch ein harmonischer Verlauf des
Prozesses gewährleistet. So übernahm HOCHTIEF zum
1. Juli 2007 mehr als 350 Mitarbeiter der Allianz Immobi-
Betriebsbedingte Kündigungen erfolgen generell sozial
verträglich. Sollten solche Maßnahmen unausweichlich
sein, steht HOCHTIEF den Mitarbeitern bei der Suche
nach einem neuen Arbeitsplatz zur Seite. Dazu gehören
Konstruktive Zusammenarbeit mit dem Betriebsrat
Unsere Mitarbeiter haben an allen Standorten das Recht,
eigene Interessenvertretungen zu wählen und sich von
ihnen unterstützen zu lassen. In Deutschland werden
94 Prozent der Beschäftigten durch Betriebsräte vertreten. Arbeitnehmervertreter sind auch im Aufsichtsrat der
HOCHTIEF Aktiengesellschaft präsent. Der Vorstand legt
großen Wert darauf, die Belange der Mitarbeiter bestmöglich in die unternehmerischen Prozesse zu integrieren, und setzt deshalb auf die konstruktive Zusammenarbeit mit den Betriebsräten. Die Geschäftsleitung trifft sich
monatlich mit den Arbeitnehmervertretern. Bei wesentlichen betrieblichen Veränderungen finden diese Gespräche
häufiger statt. Das Recht der HOCHTIEFler, sich gewerkschaftlich zu organisieren, wird ausdrücklich begrüßt.
Nachhaltigkeitsbericht 2007
31
Interview
„Wir begegnen dem Fachkräftemangel mit attraktiven
Arbeitsplätzen und verantwortungsvollen Aufgaben“
Fachkräftemangel verhin­
dert das profitable Wachs­
tum der Unternehmen. Alb­
recht Ehlers, Mitglied des
Vorstands der HOCHTIEF
Aktiengesellschaft und Ar­
beitsdirektor (rechts), und
Dr. Hans Böhm, Geschäfts­
führer der Deutschen Ge­
sellschaft für Personalfüh­
rung, diskutieren die
Situation.
Weitere Informationen
zur Deutschen Gesellschaft
für Personalführung finden
Sie unter www.dgfp.de.
E i n z u n e h m e n d e r M a n g e l a n Fa c h k r ä f t e n
m a c h t s i c h i n d e n U n t e r n e h m e n b e m e r k b a r.
D i e B a u b r a n c h e b l e i b t vo n d i e s e r E n t w i c k­
lung nicht verschont: Dringend werden
Fa c h k r ä f t e – I n g e n i e u r e e b e n s o w i e Fa c h a r ­
beiter – benötigt, damit die Unternehmen
zukunftsfähig bleiben. Aus dem Stegreif ist
das Problem nicht zu beheben. Umfassende
Maßnahmen sind er forderlich, um die
s c h l i m m s t e n Fo l g e n a b z u m i l d e r n .
D i e D e u t s c h e G e s e l l s c h a f t f ü r Pe r s o n a l f ü h ­
r u n g ( D G F P e . V.
) ve r f o l g t d a s Z i e l , Pe r ­
s o n a l m a n a g e m e n t i n P r a x i s , Fo r s c h u n g u n d
Lehre zu fördern. Dazu begleitet sie aktiv
d a s Pe r s o n a l m a n a g e m e n t vo n U n t e r n e h m e n
und setzt dynamische Veränderungen in Gang.
D r. H a n s B ö h m , G e s c h ä f t s f ü h r e r d e r D G F P,
u n d A l b r e c h t E h l e r s , M i t g l i e d d e s Vo r s t a n d s
u n d A r b e i t s d i r e k t o r vo n H O C H T I E F, k a m e n
zu einem Gespräch zusammen, um über den
Fa c h k r ä f t e m a n g e l z u d i s k u t i e r e n . D i e Fr a ­
gen stellte die Redaktion des Nachhaltig­
ke i t s b e r i c h t s .
Welche Gründe gibt es für den Fachkräftemangel in
den Unternehmen?
Dr. Hans Böhm: Wir müssen selbstkritisch erkennen,
dass die meisten Unternehmen in den vergangenen Jahren große Sünden begangen haben. Viele sind aus reinen
Kostengründen der Versuchung erlegen, durch Vorruhe­
stands­programme Mitarbeiter abzubauen. Solche Programme reichten oft bis zu einer Altersgrenze von 50 Jahren! Gleichzeitig haben die Unternehmen keine neuen
Mitarbeiter rekrutiert. Das Resultat sind Belegschaften, in
denen kaum jemand unter 30 und kaum jemand über 50
Jahren alt ist. Es ist klar, dass in spätestens zehn Jahren
dieses System zusammenbricht. Die Unternehmen haben
zu lange nicht reagiert. Nun fehlt der Nachwuchs.
Albrecht Ehlers: In unserer Branche kommt erschwerend
hinzu, dass in Deutschland innerhalb der vergangenen
zehn Jahre mehr als 750 000 Arbeitsplätze abgebaut wurden. Zudem haben die Unternehmen während der Baukrise
viel weniger junge Leute ausgebildet. Nicht zuletzt leiden
die Bauberufe unter einem vergleichsweise schlechten
Image, das den Nachwuchs von einer Ausbildung oder
einem Studium im Bereich Bauen abgehalten hat.
32
Nachhaltigkeitsbericht 2007
Wie stark ist HOCHTIEF denn vom Fachkräfte­mangel
betroffen?
Ehlers: Das ist schon ein großes Thema für uns. Es fehlt
kurz- und mittelfristig an guten Ingenieuren und guten gewerblichen Mitarbeitern – übrigens nicht nur in Deutschland. Unsere amerikanische Tochtergesellschaft Turner
etwa hat das gleiche Problem. Ob in Europa, den USA
oder Australien – unsere Gesellschaften suchen überall
nach qualifiziertem Personal. Der Fachkräftemangel ist
also ein weltweites Thema.
Lässt sich der Bedarf zum Beispiel durch
­A rbeitskräfte aus Osteuropa decken?
Böhm: Das kann in Einzelfällen eine Lösung sein, flächendeckend aber nicht. Wir sollten uns auf keinen Fall darauf verlassen, dass wir aus den mittel- und osteuropäischen Ländern
oder der ehemaligen Sowjetunion Arbeitskräfte für Deutschland bekommen, die unsere Personalprobleme lösen. Auch
aus Asien werden wir eine solche Hilfe nicht bekommen. Es
gilt sicherlich auch, global zu rekrutieren. Unternehmen, die international tätig sind, sollten eine internationale Belegschaft
nicht nur akzeptieren, sondern ganz gezielt anstreben.
Welche anderen Optionen sehen Sie, wenn der
­A rbeitsmarkt die Fachkräfte nicht stellen kann?
Böhm: Wenn man in einem Land aus Fachkräftemangel
oder anderen Gründen nicht mehr produzieren kann, müssen Produktionen verlagert werden.
Ehlers: Bei Baudienstleistungen ist das Problem natürlich
etwas anders gelagert, weil unsere Baustellen und Projekte
immer lokal ausgerichtet sind. Für uns liegt eine besondere
Herausforderung darin, unsere Kunden zu begleiten. Also
etwa einem global tätigen Kunden Facility-ManagementLeistungen an seinen internationalen Standorten anzubieten. Bezogen auf unsere Thematik heißt das: Interessante
Aufgaben und ein innovatives Spektrum sind reizvoll für
Absolventen und Fachkräfte. So müssen unsere Arbeitsplätze aussehen. Wir begegnen dem Fachkräftemangel
also mit attraktiven Arbeitsplätzen und verantwortungsvollen Aufgaben.
Wie können die Unternehmen der Herausforderung
des Fachkräftemangels konkret begegnen?
Böhm: Durch die Professionalisierung ihrer Personalarbeit
und hierbei insbesondere durch ein umfassendes Kompetenzmanagement von der Ausbildung bis zur Führungskräfteentwicklung und zum Wissensmanagement. Es ist
wichtig, dass Unternehmen sich zu lernenden Organisationen entwickeln. Immer bedeutsamer wird auch das Thema Work-Life-Balance.
Welche konkreten Maßnahmen ergreift HOCHTIEF?
Ehlers: Wir haben eine Reihe von Maßnahmen getroffen,
um diesen Herausforderungen zu begegnen. Ein Beispiel
ist unser neues Mitarbeiter-werben-Mitarbeiter-Programm,
bei dem HOCHTIEFler geeignete Bewerber aus ihrem Bekanntenkreis vermitteln. Das Programm ist sehr erfolgreich
angelaufen. Zu unseren Maßnahmen gehört auch das interne Weiterbildungsangebot unserer HOCHTIEF-Akademie.
HOCHTIEF ist das einzige Unternehmen seiner Branche,
das einen staatlich anerkannten Bachelor-Abschluss im
Ingenieurbereich anbietet. Wir haben die Akademie inzwischen auch für Externe geöffnet und entwickeln gerade
einen internen Studiengang im Bereich Facility-Management. Zudem arbeiten wir an internen Programmen des
Know-how-Transfers zwischen älteren und jüngeren Mitarbeitern. Um Nachwuchs für unsere Disziplinen zu rekrutieren, setzen wir aber schon weit vorher an: Wir gehen zum
Beispiel in die Schulen, um junge Leute für naturwissenschaftliche und technische Fächer zu motivieren. Wir engagieren uns auch an Universitäten, bieten Praktika und
die Chance, Diplomarbeiten bei uns zu schreiben.
Wie können Unternehmen ihre Mitarbeiter denn
langfristig binden?
Ehlers: Die Zufriedenheit unserer Mitarbeiter zählt! Wir
müssen ihnen darum gute Entwicklungsmöglichkeiten geben. Es gibt bei HOCHTIEF viele Aufgaben, bei denen die
Mitarbeiter frühzeitig viel Verantwortung übernehmen können – solche Chancen motivieren und binden natürlich. Es
ist aber auch die Aufgabe von Unternehmen, eine ausgewogene Work-Life-Balance zu ermöglichen und Modelle
anzubieten, die eine gute Vereinbarkeit von Familie und Beruf zulassen – ein wichtiges Angebot insbesondere für Frauen.
In diesem Bereich sind wir gut aufgestellt. Im „karriere“Ranking 2006 belegte HOCHTIEF den zweiten Platz. Und
gerade haben wir mit der Hertie-Stiftung im Zusammenhang mit der Zertifizierung „berufundfamilie“ eine umfassende Zielvereinbarung für HOCHTIEF getroffen. Auf diese
Weise dokumentieren wir unsere Aktivitäten und unsere
Überzeugung auch nach außen.
Böhm: Beim Thema Mitarbeiterbindung geht es vor allem
um eine gute Unternehmenskultur: Werte, Identifikation
und gute Führung machen diese aus. Die Menschen sollen und wollen sich wohlfühlen in ihrem Unternehmen.
Dr. Hans Böhm und Albrecht
Ehlers verfolgen ein gemein­
sames Ziel: Sie wollen den
Fachkräftemangel beseiti­
gen.
Unternehmen müssen den Mitarbeitern zeigen, dass ihnen
an der Leistung der Mitarbeiter etwas liegt und dass sie
dafür auch etwas tun. Dazu gehört auch und besonders
Anerkennung für gute Arbeit, das erhöht die Motivation.
Welche Rolle spielen in diesem Zusammenhang
­Reputation und Image von Unternehmen?
Ehlers: HOCHTIEF ist eine bekannte, wertvolle Marke – und
die hat Anziehungskraft. In unserer Branche stehen wir auf der
Liste der Absolventen ganz oben. Ein gutes Image und eine
starke Marke sind also sehr wichtig, wenn es darum geht,
neue Mitarbeiter auf einem umkämpften Markt zu gewinnen.
Böhm: Ja, das Branding als attraktiver Arbeitgeber ist
ganz bedeutsam für das heutige Personalmarketing. Gerade bei Fachkräfteknappheit werden die Unternehmen
am besten abschneiden, die bei ihren Zielgruppen als bevorzugte Arbeitgeber gelten. Für Mitarbeiter zählt heute
auch der sogenannte Emotional Reward, also die gefühlte,
die emotionale Vergütung. Das heißt für die Unternehmen:
Es geht nicht nur darum, gut zu zahlen. Sie müssen Arbeitsplätze in einer herausragenden, sehr positiv besetzten Kultur bieten.
Können Ethik-Richtlinien eine gute Reputation von
Unternehmen unterstützen?
Ehlers: Ja, bei HOCHTIEF ist die Ethik-Richtlinie eine wichtige
Richtschnur für das Handeln des Unternehmens und seiner
Mitarbeiter. Die Richtlinie und unser Verhaltenskodex, der
„Code of Conduct“, vermitteln Klarheit und Sicherheit. Es gibt
überall auf der Welt Geschäfte, die wir nicht machen, weil wir
sonst gegen unseren Kodex verstoßen würden. Solches
ethisch orientierte Verhalten zeichnet ein verantwortungsbewusstes Unternehmen aus – und unsere Mitarbeiter schätzen dies. HOCHTIEF wird konsequent weiter daran arbeiten, dass unser Unternehmen auch in Zukunft zu den
besten Arbeitgebern in der Bauindustrie gehört.
Wir danken Ihnen für das Gespräch.
Nachhaltigkeitsbericht 2007
33
Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz
Weitere Informationen zum
Thema Arbeitssicherheit
und Gesundheitsschutz fin­
den Sie im Internet unter
www.hochtief.de/nachhal­
tigkeit.
Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz haben bei
HOCHTIEF Tradition. So profitieren inzwischen zirka 90
Prozent der Mitarbeiter im HOCHTIEF-Konzern von den
­Ergebnissen aus den regelmäßig stattfindenden Sitzungen
des Ausschusses für Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz. An diesen Treffen nehmen Führungskräfte, Arbeitnehmervertreter und die operativ arbeitenden Sicherheitsexperten teil. Sie definieren gemeinsam neue Ziele,
identifizieren Verbesserungspotenziale und vereinbaren
Maßnahmen, um den Arbeits- und Gesundheitsschutz
weiter zu optimieren.
und im Brandschutz hat bei uns ebenfalls einen hohen
Stellenwert.
Seit einigen Jahren können Dienstwagenfahrer an einem
Fahrsicherheitstraining teilnehmen. Damit wollen wir das
Risiko gesundheitlicher und materieller Schäden reduzieren.
Das Training hat bereits zum gewünschten Erfolg geführt:
Zwischen 2004 und 2006 ist zwar die Zahl der Dienstwagen
um 20 Prozent gestiegen, gleichzeitig ging die Zahl der
Schadensmeldungen jedoch um zehn Prozent zurück.
Um Arbeitsunfälle, zum Beispiel beim Auf- und Abbau von
Die Arbeits- und Umweltschutzexperten von HOCHTIEF
prüfen auf den Baustellen, ob die Mitarbeiter die vorgegebenen Richtlinien umsetzen. An diesen Checks beteiligen
sich oft auch die zuständigen Behörden und Berufsgenossenschaften. Mängel werden von den Kontrolleuren
dokumentiert. Außerdem legen sie Maßnahmen fest, um
die Defizite zu beseitigen, und begleiten deren Umsetzung.
Gezielte Schulungen senken Unfallrisiko
In Deutschland sind Trainings in den Bereichen Arbeits-,
Gesundheits- und Umweltschutz fester Bestandteil unseres
Weiterbildungsprogramms. Im Jahr 2006 waren dies zirka
drei Stunden pro Mitarbeiter. Wer für HOCHTIEF in einem
anderen Land arbeitet, erhält vor Beginn seiner Tätigkeit
eine umfangreiche Schulung zu den an seinem Einsatzort
gültigen Vorschriften. Das gilt vor allem für die Mitarbeiter,
die auf Baustellen in Großbritannien eingesetzt sind, weil
dort besonders hohe Sicherheitsstandards erfüllt werden
müssen.
Jede HOCHTIEF-Gesellschaft ermittelt ihren jeweiligen
Schulungsbedarf aufgrund der Risiken und Gefährdungen
der Mitarbeiter und erstellt auf dieser Basis ein individuelles Trainingsprogramm. Das Angebot umfasst allgemeine und arbeitsplatzbezogene Schulungen sowie verbindliche Unterweisungen für besondere Situationen, wie etwa
den Umgang mit Gefahrstoffen oder Arbeitssituationen in
großer Höhe.
Wer neu in unser Unternehmen eintritt, wird ausführlich
über die für ihn und seine Aufgaben gültigen gesetzlichen
Arbeits- und Umweltschutzvorschriften aufgeklärt. Die
grundsätzlichen Schulungen wiederholen wir mindestens
einmal pro Jahr. Zusätzlich finden in allen Unternehmensbereichen regelmäßig Informationsgespräche und Kurzunterweisungen zu Arbeits-, Gesundheits- und Umweltschutz
statt. Außerdem sind diese Themen Bestandteile der Lehrpläne der HOCHTIEF-Akademie und der Turner University.
Eine fundierte Ausbildung der Mitarbeiter in Erster Hilfe
34
Nachhaltigkeitsbericht 2007
Kränen, weiter zu verringern, hat die HOCHTIEF-Tochter
Streif Baulogistik 2006 eine Sicherheitsoffensive gestartet.
Sie sieht unter anderem vor, dass Experten die vorhandenen Sicherheitsmaßnahmen und -systeme überprüfen und
dass identifizierte Mängel umgehend beseitigt werden.
Zusätzlich führte die HOCHTIEF-Tochter eine regelmäßige
Sicherheitskonferenz ein, erweiterte den vorhandenen Arbeitsausschuss und beschäftigt nun eine zusätzliche Sicherheitskraft. In einem Unterweisungshandbuch hält die
Gesellschaft fest, wann welche Mitarbeiter zu welchen
Themen geschult wurden.
HOCHTIEF do Brasil erhielt vom Federação da Indústria
do Rio de Janeiro (Industrie-Verband Rio de Janeiro) den
„Premio de Destaque 2006“. Kein anderes brasilianisches
Unternehmen investiert nach Überzeugung des Verbands
mehr in Gesundheit und Arbeitsschutz seiner Mitarbeiter
als unsere Tochtergesellschaft. Turner erhielt den „Intel
Corporation’s Supplier Safety Leadership and Excellence
Award 2006“. Ausgezeichnet wurden die Bemühungen des
Managements, ein gutes Arbeitsklima zu schaffen und die
Unternehmenskultur strategisch weiterzuentwickeln. Die
Initiativen unserer US-Tochtergesellschaft im Bereich Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz gelten in der USBauindustrie als vorbildlich.
Konsequentes Notfallmanagement
HOCHTIEF arbeitet daran, bei allen Projekten Risiken für
Kunden, Mitarbeiter und das Unternehmen auf ein Minimum
zu reduzieren. Wir entwickeln deshalb für jeden Auftrag
ein effektives Notfallmanagement. Dazu werden mögliche
Notfallszenarien durchgespielt und entsprechende Vor­
kehrungen getroffen. So führt das Unternehmen beispiels­
weise groß angelegte Rettungsübungen mit externen Helfern
durch oder stellt – falls erforderlich – zusätzliche Rettungs­
geräte sowie Feuerlöscheinrichtungen bereit.
Nicht alle Probleme lassen sich jedoch auch bei genauester
Planung vorhersehen. Sie entstehen plötzlich und können
Die Kennzahlen
Tausendmannquote (Unfälle/1 000 MA)
75
73,12
K 2003
K 2004
K 2005
K 2006
70
65
60
55
49,45
50
45
39,66
40
35
29,53
28,90
30
28,32
30,12
23,77
23,97
25
32,50
22,79
19,31
20
15
70,30
70,33
66,96
14,35
10
10,07
6,77
6,64
5
4,70
6,08
8,88
6,06
3,09
0
Afrika
Amerika
Deutschland
Asien/Pazifik
Europa/ohne
Deutschland
*Quelle: Geschäfts- und Rechnungsergebnisse der gewerblichen Berufsgenossenschaften
Deutschlands
Bauindustrie
allgemein in
Deutschland*
HOCHTIEF-Zertifizierungen im Arbeitsschutz
Region
Deutschland
Europa
Unternehmens­
bereich
HOCHTIEF
Construction
Services
Europe
Gemäß SCC
zertifiziert
Niederlassungen EE,
CET, CEM,
Sachsen
Gemäß
OHSAS 18001
zertifiziert
Amerika
HOCHTIEF
Construction
Services Europe
Asien/Pazifik
HOCHTIEF
Construction
Services
Americas
HOCHTIEF
Construction
Services Asia
Pacific
HOCHTIEF
HOCHTIEF do Leighton Asia,
Construction CZ Brasil
Philippinen;
Leighton InterHOCHTIEF (UK)
national,
Indien, Indonesien, Malaysia,
Singapur, Sri
Lanka
Gemäß AS
4801 zertifiziert
Stand Juli 2007
(Anteil bezogen
auf Mitarbeiter­
anzahl)
HOCHTIEFKonzern
Insgesamt ist es HOCHTIEF gelungen, die Tausendmannquote des Konzerns von 11,2 im Jahr 2005 auf
7,2 im Jahr 2006 zu senken. Ziel ist es, Arbeitsunfälle
zu vermeiden und die Unfallquote im laufenden und
nächsten Jahr weiterhin deutlich zu reduzieren. Die
Unternehmenseinheiten setzen sich hierzu eigene Ziele.
Thiess
John Holland
Leighton Contractors
8 %
49 %
33 %
77 %
Tausendmannquote
Die Tausendmannquote berechnet sich aus den Arbeitsunfällen, die mehr als einen Ausfalltag verursachen, bezogen auf 1 000 Mitarbeiter. Die dargestellten
Daten beinhalten die Arbeitsunfälle in den HOCHTIEFUnternehmenseinheiten und bei den Großprojekten
unter Führung von HOCHTIEF. Zum Vergleich ist die
Tausendmannquote des Wirtschaftszweigs Bau in
Deutschland aus den Berichtsjahren mitaufgeführt.
Leighton hat eine eigene Arbeitssicherheitskampagne,
um so dem erhöhten Risiko des Minengeschäfts entgegenzuwirken.
54 %
Anzahl tödlicher Arbeitsunfälle im HOCHTIEF-Konzern
Region
2003
2004
2005
2006
Afrika
0
0
0
0
Amerika
0
0
0
0
Asien/Pazifik
2
6
3
3
Deutschland
0
2
0
1
Europa (ohne Deutschland)
0
0
1
0
HOCHTIEF-Konzern gesamt
2
8
4
4
Nachunternehmer (in Europa) sind nicht in die Tabelle miteinbe­
zogen. Sie müssen jedoch die für HOCHTIEF geltenden Sicher­
heitsstandards erfüllen.
Nachruf
Wir bedauern es sehr, dass Mitarbeiter bei ihrer Arbeit zu Tode
gekommen sind. Ihren Angehörigen gilt unsere Anteilnahme.
Nachhaltigkeitsbericht 2007
35
Unsere Plakataktion
zur Arbeitssicherheit
Ziele für die Arbeitssicherheit und den Gesundheitsschutz
Ziel
Maßnahmen
Status
Vermeidung von Arbeitsunfällen durch Steigerung des
Bewusstseins zum Arbeitsund Gesundheitsschutz
Jährlichen Tag für Arbeitssicherheit und Plakatak­
tionen zum Arbeitsschutz in allen europäischen Unternehmenseinheiten bis 2009 einführen.
Am Tag der Arbeitssicherheit 2007 haben bereits neben
den deutschen Unternehmenseinheiten auch die Unternehmenseinheiten in Österreich und Luxemburg teilgenommen.
Die Plakataktion „Wer improvisiert – verliert“ wurde 2007
erstmals auch in Polen durchgeführt.
Für deutsche Standorte Arbeitsschutzkalender 2008
mit monatlichen Unterweisungsthemen erstellen.
Druck des Kalenders beauftragt, Verteilung an alle deutschsprachigen Unternehmenseinheiten und Projekte im Dezember 2007.
Ideenwettbewerb zum Arbeits- und Gesundheitsschutz entwickeln und einführen.
Arbeits- und Gesundheitsschutz ist in die Neugestaltung
des Ideenmanagements in die HOCHTIEF-Intranetplattform
integriert.
Neugestaltung der Intranetplattform für Arbeitsschutz
Intranetplattform für Arbeits-, Gesundheits- und Umweltschutz wurde im Frühjahr 2007 freigeschaltet. Die Seiten
werden nun in die globale Plattform integriert.
Animierten Baustellenrundgang als Unterweisungshilfe für Mitarbeiter und Nachunternehmer zur Verfügung bis Mitte 2007 stellen.
Film wurde durch ViCon GmbH im Oktober 2007 realisiert,
Verteilung bis Mitte 2008 geplant.
E-Learning mit Lernchecks zu Arbeitsschutzthemen
im Intranet für deutsche Unternehmenseinheiten bis
Ende 2008 anbieten.
Konzept zur Ergänzung der Intranetplattform für Arbeitsund Gesundheitsschutz um E-Learning-Module erstellt.
Neues Weiterbildungskonzept Arbeitsschutz für Personalverantwortliche in Deutschland entwickeln und
bis Ende 2009 umsetzen.
Konzeption für flächendeckende Schulungsmaßnahmen mit
der BG Bau in Bearbeitung
Arbeitsschutzstandard auf
Baustellen/Projekten verbessern.
Workshop für Sicherheitsfachkräfte in Deutschland
bis Ende 2007 anbieten.
Workshop für Sicherheitsfachkräfte im Oktober 2007 mit 21
Teilnehmern durchgeführt.
Arbeitsschutz in interne und externe Audits bei
HOCHTIEF Construction Services Europe (HTE) und
HOCHTIEF Facility Management (HTFM) bis Ende
2008 integrieren.
Bei HTE sind Arbeitsschutzthemen in externe Audits integriert,
Konzeption zur Integration bei HTFM in der Entwicklung.
Vermeiden von Wiederholungsunfällen
Weitergehende Untersuchungen von Arbeitsunfällen
und statistische Auswertungen der Unfallursachen
bis Ende 2008
Einheitliches System zur Untersuchung von Arbeitsunfällen
in Deutschland eingeführt; Datenbank zur Auswertung der
Unfallursache im Aufbau.
Kommunikation über Arbeitsunfälle und deren Ursachen verbessern.
Konzeption zur Berichterstattung über Arbeitsunfälle über
Rundmail erstellt.
Neues einheitliches System zur Erfassung und Untersuchung von Beinaheunfällen und kritischen Situationen in Deutschland bis Ende 2009 einführen.
Prozess zur Ideenfindung angestoßen.
Selbstauskunft der Nachunternehmer bzgl. Arbeitsschutz vor Beauftragung bis Ende 2008 für alle deutschsprachigen Unternehmenseinheiten einholen.
Integration der Fragen zum Arbeitsschutz in das einheitliche
Präqualifizierungssystem
Arbeitsschutz-Schulungen für ausgewählte Nachunternehmer anbieten.
Nachunternehmer-Schulungen zum Thema Gefahrstoffe
sind für das Weiterbildungsprogramm 2008 vorgesehen.
Standardisierung der Arbeitsschutzprozesse in Europa und Erhöhung der Anzahl der Arbeitsschutzmanagement-Zertifikate in Europa auf 67 Prozent bis
Ende 2008
Anteil der Zertifizierungen in Europa: 48 Prozent
Einheitliches EU-konformes (Reach) Gefahrstoffmanagementsystem entwickeln und allen EU-Unternehmenseinheiten bis Ende 2009 zur Verfügung stellen.
Konzepterarbeitung abgeschlossen, Innovationsantrag genehmigt.
Anzahl der durch Arbeitsschutzausschüsse vertretenen Mitarbeiter auf 95 Prozent in den europäischen
Unternehmenseinheiten durch Gründung von weiteren Arbeitsschutzausschüssen erhöhen.
In Europa werden bislang 67 Prozent der Mitarbeiter in Arbeitsschutzausschüssen vertreten.
Internationalen Erfahrungsaustausch bezüglich Arbeitsschutz fördern.
Internationale Arbeitsschutztreffen mit Vertretern aus
allen HOCHTIEF-Unternehmenseinheiten bis Ende
2009 etablieren.
Planung für regelmäßige Treffen erstellt, erstes Treffen mit
Vertretern der brasilianischen Unternehmenseinheiten in
Deutschland im September 2007.
Vorbereitung auf Notfälle
optimieren.
Erarbeitung eines allgemeinen Notfallplans
Kriseninformationssystem mit Krisen-Hotline im September
2007 eingerichtet.
Defibrillatoren in allen deutschen Unternehmenseinheiten zur Verfügung stellen und Schulungsprogramm bis Mitte 2008 umsetzen.
Im Oktober 2007 an allen HOCHTIEF-Standorten in Essen
Defibrillatoren installiert und Schulungen durchgeführt.
In Deutschland Impfberatung für lokale Infektionskrankheiten anbieten und bis Ende 2007 durchführen.
Impfberatung bei Grippe und Auslandsreisen, Impfungen
gegen Meningitis (Zeckenschutz) für Mitarbeiter in betroffenen Gebieten im Sommer 2007.
Kenntnisse im Arbeitsschutz erhöhen.
Nachunternehmer in das
Arbeitsschutzmanagementsystem einbinden.
Verbesserung der Arbeitsschutzorganisation
Fördern der Mitarbeitergesundheit
Mal eben nicht eingeschmiert,
mal eben die Haut riskiert.
Wer improvisiert – verliert.
Mal eben Gas gegeben,
für immer ausgebremst.
Wer improvisiert – verliert.
+URZDENDICKEN-AXMARKIERT
MALEBENDEN+OPFRISKIERT
7ERIMPROVISIERTnVERLIERT
+URZDEN6ERSTANDAUSGESCHALTET
MALEBENVERBRANNT
7ERIMPROVISIERTnVERLIERT
0DOHEHQYROOJHGU¸KQW
PDOHEHQZHJJHWUHWHQ
:HULPSURYLVLHUWŎYHUOLHUW
-ALEBENZULAUT
FàRIMMERTAUB
7ERIMPROVISIERTnVERLIERT
Nachhaltigkeitsbericht 2007
36
HOCHTIEFler in Deutsch­
land können die eigene Ge­
sundheitsvorsorge mit
einem umfassenden medizi­
nischen Check-up durch ei­
nen Betriebsarzt ergänzen
(Bild links).
Thiess Indonesia erzielte
bei drei Minenprojekten ei­
nen Weltrekord: mehr als
ein Jahr ohne einen schwe­
reren Arbeitsunfall.
zu unabsehbaren Folgen führen. Dazu gehören zum
Beispiel Bombendrohungen, Entführungen oder größe-
den „MCA National Award for Safety and Health Innova­
tion for 2007“. Bislang führte die Montage der Reifen mit
re Brände. Wir haben deshalb im September 2007 ein
„Kriseninformationssystem“ installiert, in dem wesentliche Verantwortlichkeiten und der Ablauf in Krisensitua­
tionen festgelegt sind. Zentraler Bestandteil ist eine Krisen-Hotline, die im Ernstfall kontaktiert werden muss.
Leighton und Turner haben ebenfalls für eine Vielzahl von
möglichen Notfällen verbindliche Krisenmanagementpläne erstellt. Entsprechende Richtlinien existieren auch
für den Fall, dass eine Infektionskrankheit ausbricht und
eine Vielzahl von Mitarbeitern infiziert wird.
einem Durchmesser von zirka vier Metern zu einer Reihe
von tödlichen Unfällen. Um dieser Gefahr vorzubeugen,
entwickelte unsere australische Gesellschaft den „Tyre
Handler Protection Arm“. Das Prinzip der Innovation überzeugt durch Einfachheit und hohe Effektivität: Umstürzende
Reifen können jetzt die Arbeiter nicht mehr verletzen.
Um rasch bei plötzlich auftretenden Herzproblemen helfen zu können, gibt es in vielen HOCHTIEF-Unternehmensbereichen, auf größeren Baustellen sowie bei unserer
US-Tochtergesellschaft Defibrillatoren. Die Mitarbeiter werden im Umgang mit den häufig lebensrettenden Geräten geschult.
Gesundheitsschutz am Arbeitsplatz
In Deutschland bieten wir allen HOCHTIEFlern die Möglichkeit, sich regelmäßig in den arbeitsmedizinischen
Zentren untersuchen zu lassen. Arbeitsplatzbezogene
Vorsorgechecks machen es möglich, Arbeitsbedingungen
und -situationen zu optimieren. Turner verpflichtet alle
Mitarbeiter, die gemeinsam ein Projekt realisieren, dazu,
den webbasierten Kurs „Industrial Hygiene and Health
Hazard Management“ der Turner University zu absolvieren. Vom Unternehmen subventionierte oder kostenlose
Grippeimpfungen gehören unter anderem bei Thiess in
Australien zum Standard. Wer besonderen Gefährdungen,
zum Beispiel durch Druckluftarbeiten, Umgang mit Asbest oder Arbeit in Strahlenschutzbereichen, ausgesetzt
ist, wird regelmäßig untersucht.
Thiess erhielt für seine innovative Entwicklung zum gefahrloseren Reifenwechsel bei Planierraupen von dem
australischen Fachgremium Minerals Council of Australia
Tag der Arbeitssicherheit wird Tradition
Das HOCHTIEF-Kompetenzzentrum für Arbeits-, Gesundheits- und Umweltschutz, AGUS-Center genannt, ver­
anstaltete auch 2007 für alle Bereiche in Deutschland einen
Tag der Arbeitssicherheit. Mit dieser Maßnahme will
HOCHTIEF das Gesundheitsbewusstsein der Mitarbeiter stärken und dazu beitragen, Arbeitsunfälle zu vermeiden sowie bereits vorhandene Standards zu optimieren. Im April 2007 waren alle HOCHTIEFler in Deutschland
aufgerufen, sich mit dem Klimawandel und den daraus
entstehenden extremen Wetterlagen zu befassen.
Mit dem regelmäßig stattfindenden „National Safety
Stand Down Day“ zielt Turner ebenfalls darauf, die Arbeitssicherheit zu verbessern. An diesem Tag wird die
Arbeit an allen Projekten vorübergehend unterbrochen.
Die Mitarbeiter nehmen in dieser Zeit an einer Sicherheitsschulung zu einem speziellen Thema teil.
Großes Angebot an sportlichen Aktivitäten
HOCHTIEF-Mitarbeiter haben an vielen Standorten die
Möglichkeit, an einem Betriebssportprogramm teilzunehmen. Außerdem unterstützen wir zahlreiche weitere sportliche Aktivitäten. So übernimmt HOCHTIEF in vielen Fällen beispielsweise Startgelder oder die Kosten für Trikots.
Vielfach beteiligt sich das Unternehmen auch an den
Gebühren für den Besuch von Fitness-Studios. Damit
wollen wir den Mitarbeitern die Möglichkeit geben, einen
gesunden Ausgleich zu ihrer täglichen Arbeit zu finden.
Nachhaltigkeitsbericht 2007
37
LEBENSQU LITÄT
schaffen und sichern
Große Herausforderung
für Leighton: In Neu­
seeland beteiligt sich
die HOCHTIEF-Gesell­
schaft derzeit am Bau
der Northern Motorway
Extension. Das Auto­
bahnprojekt erfüllt alle
erdenklichen Umwelt­
auflagen. So galt es bei­
spielsweise, mehrere
kleine Flüsse zu verla­
gern und durch ein grö­
ßeres Gewässer zu lei­
ten – ohne das natürliche
Schwimmverhalten der
Fische zu beeinträch­
tigen. Leighton ent­
wickelte dazu ein inno­
vatives System, das
den Flussbewohnern
durch Trennwände den
Eindruck vermittelt,
sie würden sich in ihren
bisherigen Gewässern
befinden.
38
Nachhaltigkeitsbericht 2007
Die Umwelt im Fokus
HOCHTIEF versteht es als Herausforderung und Ver­
pflichtung, bei allen nationalen und internationalen
Projekten aktiven Umweltschutz zu praktizieren. Nach­
haltiges Bauen hat bei uns Tradition. In den USA ge­
hören wir zu den Wegbereitern des „Green Building“,
des sogenannten „Grünen Bauens“.
reits viele zukunftsweisende Projekte abgeschlossen
oder arbeiten an ihrer Realisierung. Der Bau innova­
tiver Kläranlagen, die Entwicklung zukunftsweisender
Baustoffe und die professionelle Beratung unserer
Kunden in allen Fragen des Energiemanagements
sind weitere Beispiele für den hohen Einsatz von
HOCHTIEF für die Umwelt.
Als Baudienstleister produziert HOCHTIEF Abfälle und
verbraucht Energie. Nicht nur deshalb entwickelt un­
ser Unternehmen ständig neue Dienstleistungen und
Produkte, die darauf zielen, die Umwelt nachhaltig zu
schützen und mit natürlichen Ressourcen schonend
umzugehen. Dazu zählt auch das hohe Engagement
von HOCHTIEF für regenerative Energien, unter ande­
rem die Geothermie. In diesem Bereich haben wir be­
Unser Unternehmen wird dem Umweltschutz auch in
Zukunft bei allen Aktivitäten und Projekten höchsten
Stellenwert einräumen. Damit wollen wir die Lebens­
qualität sichern und – wenn möglich – weiter steigern.
Das ist ein ehrgeiziges Ziel. Aber wir sind fest ent­
schlossen, durch unser nachhaltiges Handeln einen
Beitrag dazu zu leisten.
Nachhaltigkeitsbericht 2007
39
Erneuerbare Energien
Wegweisende Entwicklung:
Mit der Hubinsel „Odin“ las­
sen sich unter anderem Tie­
fenfundamente für Windrä­
der erstellen.
Angesichts steigenden Energieverbrauchs und schwindender
fossiler Brennstoffe rücken erneuerbare Energien zunehmend ins Interesse nachhaltigen Wirtschaftens. Denn der
Einsatz von Wind- und Wasserkraft, Solarenergie, Biomasse
und Geothermie bietet sowohl ökologisch als auch ökonomisch langfristig großes Potenzial. HOCHTIEF ist bereits seit
mehreren Jahren auf diesem zukunftsträchtigen Markt aktiv: Das Unternehmen bringt hier seine umfassenden Erfahrungen aus Planung, Bau und Betrieb von technischen Anlagen und Kraftwerken ein.
Windenergie
Windenergieanlagen vor der Küste, sogenannte OffshoreParks, sind eine Weiterentwicklung der vorhandenen Technologien an Land. Die hohe durchschnittliche Windgeschwindigkeit auf dem Wasser bietet ein großes, bislang
ungenutztes Energiepotenzial. Die Anlagen werden vor
allem in der Nord- und Ostsee gebaut, da dort die Gewässer eine relativ geringe Tiefe haben. Das Bundesumweltministerium geht davon aus, dass sich 20 000 bis 25 000
Megawatt bis zum Jahr 2030 mit Offshore-Windenergieparks gewinnen lassen. Die alternative Stromproduktion
würde dann mehr als 15 Prozent des deutschen Strombedarfs decken. Um der viel geäußerten Kritik entgegenzutreten, die Anlagen würden die Landschaft verschandeln,
entstehen die Parks viele Kilometer vom Festland entfernt
und außerhalb der Schifffahrtswege. Untersuchungen bei
Windparks in Dänemark ergaben, dass Vögel die Anlagen
umfliegen und die Standorte keinen negativen Einfluss
auf ihre Flugroute ausüben.
Seit 2001 ist HOCHTIEF auf dem wachstumsstarken Offshore-Markt aktiv. Die Bandbreite der Leistungen umfasst
Planung, Bau und Gründung der Betonfundamente, Untergrunduntersuchungen sowie Installation, Wartung und
Demontage von Messmasten und Windkraftanlagen.
Für den Windenergiepark Amrum Bank beispielsweise wurde
ein insgesamt fast 90 Meter hoher Messmast gebaut und in
einer Wassertiefe von 22 Metern in den Boden gerammt.
Die Messstation erfasst rund um die Uhr die Windgeschwindigkeit in verschiedenen Höhen, die Wassertemperatur
sowie Wellenhöhe und -richtung. HOCHTIEF ist für die Inbetriebnahme, den Probebetrieb und bis 2010 für die Wartung des Masts verantwortlich.
Beim Windpark Lillgrund vor der schwedischen Küste
übernahm HOCHTIEF die Schwergewichtsgründung der
Windkraftanlagen: Die Betonfundamente mit einem Ge-
40
Nachhaltigkeitsbericht 2007
wicht von jeweils 1 200 Tonnen wurden punktgenau im
Meeresboden versenkt. Lillgrund wird nach der Fertigstellung mit 48 Anlagen der größte europäische Windpark auf
See sein und eine Leistung von 110 Megawatt erbringen.
Wasserkraft
Wasserkraft leistet derzeit von allen erneuerbaren Energie­
formen mit einem Anteil von etwa 20 Prozent weltweit den
größten Beitrag zur Stromversorgung. Der große Vorteil von
Energie aus Wasserkraft ist, dass sie leicht und fast verlustfrei gespeichert werden kann und kurzfristig verfügbar
ist. Während in Deutschland das Potenzial für Wasserkraftwerke weitestgehend ausgeschöpft ist, sehen Experten in
vielen anderen Ländern noch gute Ausbaumöglichkeiten.
So war und ist HOCHTIEF unter anderem am Bau von Wasser­
kraftwerken und Staudämmen in Afrika, China, Südame­
rika, Kanada und Schottland beteiligt.
Das Element Wasser zu nutzen, verlangt eine besondere
Beachtung des Umweltschutzes, denn gerade in der Nähe
von Wasserläufen befindet sich oftmals schützenswerte
Flora und Fauna. HOCHTIEF arbeitet darum immer eng
mit Umweltbehörden und lokalen Verbänden zusammen.
Bis Februar 2009 errichtet HOCHTIEF in den schottischen
Highlands das Wasserkraftwerk Glendoe. Bei dem Projekt
übernehmen wir neben der Planung und dem Bau auch
die Verantwortung für den kompletten Anlagenbau des Kraftwerks durch die Nachunternehmer. Die Anlage mit einer
Leistung von 100 Megawatt liegt etwa 250 Meter tief unter
der Oberfläche in einer Kaverne. Gespeist wird sie durch
ein rund 13 Mio. Kubikmeter fassendes Wasserreservoir,
das von einem Damm aufgestaut wird. Das Kraftwerk liegt
im schottischen Hochmoor, einem Naturschutzgebiet mit
einer Vielzahl unter Artenschutz stehender Pflanzen und
Tiere. Entsprechend müssen strenge Umweltschutzauflagen
beachtet werden, um die Auswirkungen auf die Natur so
gering wie möglich zu halten. Schon in der Baugenehmigungsphase wurden daher die Umweltbehörden einge-
Beispielhaft
Sichere Passage: Zu den
Umweltschutzmaßnahmen
beim brasilianischen Was­
serkraftwerk PCH Santa Fé
durch HOCHTIEF gehörte
auch der Bau einer Fisch­
treppe (Bild links).
Gute Mischung: Die Gangel­
ter Einrichtungen Maria Hilf
heizen mit der Unterstützung
von HOCHTIEF mit Bio­gas,
das durch die Vergärung von
Mais und Gülle entsteht.
bunden und deren Auflagen in die Verträge aufgenommen.
Zwei Umweltingenieure beaufsichtigen den Baufortschritt.
Eine Wühlmauskolonie sowie eine seltene Moosart wurden
aufwendig umgesiedelt, abgetragener Torf und Gletschergeschiebe werden für spätere Renaturierungsmaßnahmen
zwischengelagert.
In Brasilien plant und baut HOCHTIEF do Brasil mehrere
kleine Wasserkraftwerke. Auch hier sind die Umweltauflagen hoch: Am Paraibuna River wurde beispielsweise eine
50 Meter lange Fischtreppe errichtet und das Gelände aufgeforstet.
Solarenergie
Der Einsatz von Solartechniken wie Fotovoltaikanlagen
und Sonnenkollektoren spielt eine wichtige Rolle beim Nachhaltigen Bauen, in dem HOCHTIEF weltweit eine Spitzenposition einnimmt. Entsprechend unterstützt das Unternehmen die Forschung im Bereich der Solarenergie, zum
Beispiel in Form des „Solar Decathlon 2007“
. An dem
vom US-Energieministerium ausgeschriebenen internationalen Wettbewerb um solares und energieeffizientes Bauen nahmen 20 Hochschulen aus mehreren Nationen teil.
Ihre komplett über Solarenergie betriebenen Gebäude traten im Wettbewerb um das beste zukunftsweisende, energieautarke Wohnhaus gegeneinander an. HOCHTIEF und
Turner unterstützten dabei zwei Teams – die Technische Universität Darmstadt sowie die University of Maryland – sowohl
finanziell als auch mit seinem umfangreichen Know-how. Im
Oktober 2007 fand die Preisverleihung in Washington, D. C.,
statt. Das Team aus Darmstadt siegte, die University of Maryland erreichte den zweiten Platz. Die Jury bescheinigte
den Gebäuden eine exzellente Energiebilanz sowie eine hohe
Markttauglichkeit und lobte die innovative Integration der
Fotovoltaikanlagen.
Wärme aus Biomasse
Beim Vergären von organischem Material, zum Beispiel Mais und Gülle, entsteht Biogas. Dies kann
nach einer Zwischenlagerung wiederum verbrannt
und zur Strom- und Wärmeerzeugung genutzt werden. Möglich macht dies eine moderne Biogasanlage,
wie sie HOCHTIEF Facility Management Energy in
den Gangelter Einrichtungen Maria Hilf Anfang 2007
realisiert hat.
Die Gesundheits- und Pflegeeinrichtungen decken
60 Prozent ihres Wärmebedarfs mit Ökoenergie und
senken so ihre Heizkosten um etwa 30 Prozent. Die
von HOCHTIEF geplante und umgesetzte Biogasanlage mit Blockheizkraftwerk hat eine Leistung von
4 400 Megawattstunden pro Jahr. Der gewonnene
Strom wird vollständig in das öffentliche Netz eingespeist. Die entstehende Wärme wird zu etwa 75 Prozent als Nutzwärme in den Gangelter Einrichtungen
eingesetzt und reduziert dort den Verbrauch an fossilen Brennstoffen um zirka zwei Drittel.
www.solardecathlon.org
Die Rohstoffe werden von örtlichen Landwirten geliefert: Zirka 8 000 Tonnen Mais und 4 000 Tonnen
Gülle setzt die Anlage jährlich um. Das vergärte Gemisch wird schließlich als Dünger auf die Felder ausgebracht. Da der Betrieb der Anlage zudem CO 2 neutral ist, werden die Emissionen um über 3 600
Tonnen im Jahr gesenkt.
Die Biogasanlage ist Teil eines umfangreichen Energieeinsparcontractings (siehe Seite 49) von HOCHTIEF
Facility Management Energy, mit dem Maria Hilf bereits in den Jahren zuvor durch Modernisierungsmaßnahmen den Verbrauch deutlich reduzieren konnte.
Nachhaltigkeitsbericht 2007
41
Chance: Geothermie
Energie-Clou: Das Frank­
furter WestendDuo wird
mittels Erdwärme sowohl
geheizt als auch gekühlt –
und die Betriebskosten sin­
ken dadurch deutlich.
Unter der Erdoberfläche sind unvorstellbar große Mengen
Energie gespeichert. Dieses unerschöpfliche Reservoir
lässt sich als Wärme, Geothermie genannt, nutzen. Sie
stammt entweder aus der Entstehungszeit der Erde oder
aus den andauernden radioaktiven Zerfallsprozessen. 99
Prozent der Erdkruste sind mehr als 1 000 Grad Celsius
warm – im Erdkern herrschen sogar Temperaturen bis zu
6 500 Grad Celsius. Der Temperaturunterschied zwischen
der kalten Erd­oberfläche und dem heißen Untergrund erzeugt einen zur Oberfläche gerichteten Wärmestrom, der
sich mit zunehmender Tiefe kontinuierlich weiter aufheizt.
In Deutschland besitzen drei Regionen ein besonders attraktives geothermisches Potenzial. So herrscht vor allem
im Süddeutschen Molassebecken, etwa zwischen Bodensee und dem Fluss Regen, eine besonders hohe Erdtemperatur, und es sind ausreichende Wasservorräte vorhanden.
Heute werden unterschiedliche Verfahren genutzt, um von
der Erdwärme zu profitieren. Dazu gehört die hydrothermale
Geothermie, mit deren Hilfe Strom erzeugt werden kann
(siehe Seite 43). Diese von HOCHTIEF favorisierte Geothermie ist ein bereits erprobtes Verfahren. Dabei wird die Kraft
des heißen Tiefenwassers in Strom verwandelt. Die Menge
an gewonnener Energie hängt von der Ergiebigkeit des
Grundwasserkörpers und der Fördertemperatur ab.
Die Nachfrage nach hydrothermalen Geothermiekraftwerken wächst. HOCHTIEF will von dieser Entwicklung profitieren und gründet 2007 mit einigen Partnern die Süddeutsche Geothermieprojekte GmbH & Co. KG (SGG). Zu der
Gesellschaft gehören neben HOCHTIEF PPP Solutions
und HOCHTIEF Construction der Projektentwickler RENERCO Renewable Energy Concepts AG sowie die Fondsgesellschaft SachsenFonds GmbH. In einem ersten Schritt
sollen im Süddeutschen Molassebecken mehrere Kraftwerke mit einer Leistung von jeweils vier bis fünf Megawatt
entstehen. Die SGG besitzt bereits eine Vielzahl von behördlichen Genehmigungen, um nach geothermischer Energie zu suchen. Erste Standorte für Geothermiekraftwerke
wurden identifiziert.
Jedes Geothermieprojekt ist in zwei Phasen unterteilt. Es
beginnt mit der Standortentwicklung, den notwendigen Bohrungen und dem Nachweis der sogenannten Fündigkeit. Die
SGG verkauft das „fündige“ Bohrloch anschließend an einen
Investor, zum Beispiel eine Kommune. Diese beauftragt die
SGG dann mit Bau und Betrieb des Kraftwerks. HOCHTIEF
bringt in die Gesellschaft seine ganzheitlichen Erfahrungen
42
Nachhaltigkeitsbericht 2007
in den Bereichen Planen, Bauen und Betreiben von komplexen Infrastrukturprojekten ein. So ist zum Beispiel HOCHTIEF
PPP Solutions als Infrastrukturdienstleister genauso betei­
ligt wie der Kraftwerksbauexperte HOCHTIEF Construction
Energy Europe. Die HOCHTIEF-Tochter Streif Baulogistik
hat bereits eine zukunftsweisende Tiefbohranlage für die
Projekte angeschafft. HOCHTIEF Facility Management
könnte zukünftig den Betrieb der fertig gestellten Kraftwerke übernehmen. Mit diesem eng verzahnten Leistungs­
angebot erschließt sich HOCHTIEF ein weiteres wachstumsstarkes Geschäftsfeld.
Zwei aktuelle Beispiele
In der Aachener Innenstadt beteiligt sich HOCHTIEF Con­
struction derzeit am Bau eines neuen Service-Centers für
die Rheinisch-Westfälische Technische Hochschule (RWTH).
Hier wird die Erdwärme über eine Tiefensonde genutzt. Sie
heizt und kühlt das Gebäude. Im Vorfeld fanden umfangreiche Bohrungen in einer Tiefe von 2,5 Kilometern statt.
Die anschließend eingeführte Sonde generiert aus der
Wärme im Erdinneren die Vorlauftemperatur für die Gebäudetechnik. Ab 2008 will die RWTH fast 80 Prozent des
gesamten Wärme- und Kältebedarfs des Service-Centers
mit Geothermie decken.
Bei verschiedenen kleineren Projekten nutzt HOCHTIEF die
oberflächennahe Geothermie – zum Beispiel bei der Büroimmobilie WestendDuo in Frankfurt am Main. Hier wird 21
Grad Celsius warmes Tiefengrundwasser aus nur 140 Metern Tiefe hochgepumpt und wieder zurückgeleitet. Im Winter lässt sich das Wasser für die Heizung und im Sommer
für die Kühlung nutzen. Ein Wärmeaustauscher und eine
Wärmepumpe sorgen für die stets richtige Temperatur. Die
Folge: Die Betriebskosten reduzieren sich und der CO 2 Ausstoß wird verringert.
EXPERTENURTEIL
Simone Probst ist Präsidentin
des Bundesverbands Geo­
thermie . Von 1998 bis 2005
war die Diplom-Physikerin
Parlamentarische Staatsse­
kretärin beim Bundesminister
für Umwelt, Naturschutz und
Reaktorsicherheit.
Wärme und Strom aus der Erde
sind Energien der Zukunft. Die von
HOCHTIEF angewendete hydro­
thermale Geothermie nutzt unterir­
dische Thermalwasserlagerstätten.
Tiefbohrungen zwischen 3 000 und
4 000 Metern sind notwendig, um
zu dem zirka 120 Grad Celsius war­
men Wasser zu gelangen. Dazu
sind zwei Bohrungen erforderlich.
Die erste dient dazu, das Wasser
zu fördern. Die zweite Bohrung
führt das Wasser zurück in die Tiefe.
www.geothermie.de
Weitere Informationen zum
Thema Nachhaltiges Bauen
finden Sie im Internet unter
www.hochtief.de/nachhal­
tigkeit.
Simone Probst über ...
... die Zukunft der Geothermie
„Die Geothermie wird gigantisch wachsen. Schon im
Frühjahr 2007 stand in Deutschland mehr als ein Gigawatt
Wärme aus geothermischen Ressourcen zur Verfügung.
Wenn die Entwicklung so weitergeht, ist die Geothermie
auf dem besten Weg, mittelfristig die wichtigste Wärmequelle Deutschlands zu werden.“
... die Gründe für das Wachstum
„Energieverbrauch und -preise nehmen nach wie vor mit
rasanter Geschwindigkeit zu. Außerdem sind der Energiegewinnung aus fossilen Brennstoffen natürliche Grenzen
gesetzt. Immer mehr Menschen wird jetzt klar, dass der
einzige Ausweg aus diesem Dilemma die Erschließung erneuerbarer Energien ist.“
... die Vorteile der Geothermie
„Es ist inzwischen klar erwiesen, dass sich Erdwärmesys­
teme auch langfristig rechnen. Außerdem sind sie umweltfreundlich, komfortabel und wartungsarm. Und nicht zuletzt
sucht natürlich die Versorgungssicherheit ihresgleichen.
Das Potenzial an Geothermie in der Bundesrepublik entspricht dem 600-Fachen des Jahresstromverbrauchs.“
... die Situation in der Branche
„Viele Unternehmen, die sich in Deutschland mit Geothermie beschäftigen, stoßen derzeit aufgrund der gewaltig
steigenden Nachfrage an ihre Kapazitätsgrenzen. Ich kann
es deshalb nur begrüßen, dass sich HOCHTIEF dieser
Herausforderung annimmt und sich in diesem Wachstumsbereich mit innovativen Ideen und Konzepten etabliert.
Die Chancen für anhaltenden unternehmerischen Erfolg
stehen überdurchschnittlich gut, denn Erdwärmesys­teme
lassen sich ökologisch sinnvoll einsetzen. Ich bin optimistisch, dass sich diese Erkenntnis in den kommenden Jahren weiter durchsetzt.“
Nachhaltigkeitsbericht 2007
43
Nachhaltiges Bauen
Turner baute die Zentrale
für Owen Illinois World in
Perrysburg, Ohio. Das Ge­
bäude erhielt das Gold-Zer­
tifikat des U.S. Green Buil­
ding Councils.
www.worldgbc.org
In Europa, vor allem in Deutschland, hat das nachhaltige
Bauen bereits Tradition. Schon seit vielen Jahren realisiert
HOCHTIEF Projekte, die hohen ökologischen Standards
entsprechen. In unserem Unternehmen wird nachhaltiges
Handeln auch durch den Know-how-Transfer zwischen
den Unternehmensbereichen und den Gesellschaften gefördert. Durch einen kontinuierlichen Erfahrungsaustausch
übertragen wir erprobte Best-Practice-Lösungen auf andere Länder sowie Projekte und schaffen ertragsfördernde
Synergien. So nutzen wir konzernweit beispielsweise innovative Konzepte zum umwelt- und ressourcenschonenden
Bauen.
„Grüne“ Gebäude sind attraktiv und effizient
Beim Planen, Bauen und Betreiben unserer Immobilien und
Anlagen genießen Umweltschutz und Energiesparen hohe
Priorität. Das zahlt sich für alle Beteiligten aus, denn gute
Renditen und niedrige Betriebskosten erhöhen die Effizienz
nachhaltig gestalteter Projekte und steigern so zum Beispiel
das Vermietungspotenzial. Die Endnutzer profitieren zudem
von einem positiven Lebens- beziehungsweise Arbeitsumfeld.
www.usgbc.org
www.davislangdon.
com/usa/research
www.dgnb.de
Die aktuelle Studie „The Cost of Green Revisited“ des Beratungsunternehmens Davis Langdon belegt, dass nachhaltiges Bauen nur unwesentlich kostenintensiver ist als herkömmliches Bauen. Die meisten sogenannten grünen
Gebäude lassen sich somit bei gleicher Ausstattung mit
ähnlichen Budgets umsetzen wie traditionell realisierte
Projekte
.
Von der Tradition zum Standard
Im Juni 2007 wurde die Deutsche Gesellschaft für nachhaltiges Bauen e. V.
gegründet. HOCHTIEF gehört zu
den Gründungsmitgliedern und engagiert sich aktiv in der
Führung der Gesellschaft. Die Organisation verfolgt das
Ziel, nachhaltiges Bauen und Betreiben von Bauwerken in
Deutschland konsequent voranzutreiben und Lebensräume zukunftsfähig zu gestalten. Ein Gebäudezertifikat soll
es ermöglichen, dass dieses Ziel in absehbarer Zeit Realität wird. Das Zertifikat soll an Projekte verliehen werden, die
während der Planungsphase und beim Bauen gesundheitsfördernde und ressourcenschonende Kriterien in den Vordergrund stellen.
Wir werden die Ergebnisse aus dem HOCHTIEF-Forschungsprojekt „Gebäudepass“ in die Arbeit der neuen Gesellschaft
einfließen lassen. Hierbei geht es darum, bereits entwickelte
Gebäudepässe auf ihre Effizienz zu untersuchen und die
44
Nachhaltigkeitsbericht 2007
relevanten Kriterien für ein ganzheitliches und möglichst
einheitliches Zertifikat zu ermitteln.
Die Deutsche Gesellschaft für nachhaltiges Bauen wird
unter dem Dach des World Green Building Council
aktiv. Diese Organisation engagiert sich weltweit für nachhaltige Bauweisen und ressourcenschonende Immobilien.
Der Schwerpunkt ihrer Aktivitäten liegt in den USA. Wir
sind über unsere amerikanische Tochtergesellschaft Turner dort seit einigen Jahren Vorreiter im „Grünen Bauen“.
Außerdem ist das Unternehmen im U.S. Green Building
Council
aktiv. Turner-Mitarbeiter wurden schon mehrfach in den Vorstand des Councils gewählt.
Wertvolle Auszeichnungen
Unsere australische Gesellschaft Thiess erhielt 2006
den Victorian Case Earth Award in der Kategorie
„Hervorragende Umweltleistungen“. Beim Morwell-RiverDiversion-Projekt galt es, einen Fluss umweltverträglich
umzuleiten, um neue Kohlefelder für das Yallourn Elektrizitätswerk im Bundesstaat Victoria zu erschließen.
Das Kraftwerk produziert 22 Prozent des Stroms, der in
Victoria verbraucht wird. Thiess entwickelte für die Umleitung des Flusses ein innovatives Konzept, das es ermöglichte, wertvollen Kulturbesitz und Hunderte gefährdete Eukalyptusbäume zu retten.
In den USA bekam unsere Tochtergesellschaft Turner
im Jahr 2006 für den Bau der Verkaufszentrale von Toyota Motors in South Hampton vom Sustainable Buildings Industry Council den zweiten Preis des Exemplary
Sustainable Building Award sowie eine Auszeichnung
für den zukunftsweisenden Wal-Mart Aurora, Colorado
Experimental Store. Beide Projekte wurden nachhaltig
realisiert.
Beispielhaft
Das von Turner gebaute
Tahoe Center for Environ­
mental Services des Sierra
Nevada Colleges erhielt das
Platin-Zertifikat des U.S.
Green Building Councils
(Bild links).
Auch beim Bau der Büroim­
mobilie 400 George Street
im australischen Brisbane
steht die Nachhaltigkeit im
Fokus.
Unsere US-Tochter entwirft und realisiert unter anderem
umweltschonende und energiesparende Großprojekte, die
nach dem USA-weiten LEED-Standard (Leadership in Energy and Environmental Design) zertifiziert werden. 200 nachhaltige Bauprojekte mit einem Gesamtvolumen von knapp
neun Mrd. Euro entstehen derzeit unter der Leitung von
Turner oder wurden bereits fertig gestellt. Von den bis Oktober 2007 abgeschlossenen Projekten erhielten 50 eine
LEED-Zertifizierung, 70 wurden in die Liste der registrierten „Green Buildings“ aufgenommen.
Im stark wachsenden Segment des ökologischen Bauens
nimmt Turner damit weiterhin eine führende Stellung in den
USA ein und wird dem hohen Anspruch des HOCHTIEFKonzerns gerecht. So arbeitet das Unternehmen zum Beispiel mit alternativen Klimakonzepten, um Energiekosten
zu reduzieren, setzt auf natürliches Licht, sorgt für wassersparende Techniken und nutzt fotovoltaische Solarsysteme.
Im Jahr 2006 haben 146 Turner-Mitarbeiter die Prüfung
zum „LEED-akkreditierten Experten“ abgelegt. Damit stieg
die Zahl dieser Spezialisten bei unserer Tochtergesellschaft
auf mehr als 260. Ein von Turner erstelltes „Grünes Handbuch“ sowie gezieltes Training aller Mitarbeiter und Nach­
unternehmer, die an Green-Building-Projekten arbeiten, sind
Beispiele für weitere Schritte, mit denen das Unternehmen
seine Position in dem wachsenden Geschäftsfeld weiter
stärkt. Außerdem entwickelte unsere Tochtergesellschaft
gemeinsam mit dem U.S. Green Building Council eine Online-Version des LEED-Trainings, das über die Plattform
Turner Knowledge Network sowohl den eigenen Mitarbeitern als auch Externen zur Verfügung steht
.
In Australien ist HOCHTIEF über seine Leighton-Gesellschaften im Green Building Council of Australia (GBCA)
vertreten. Bei Thiess sind ebenfalls mehrere Mitarbeiter auf
den Bereich des nachhaltigen Bauens spezialisiert und
als „Green Star Accredited Professionals“ beim GBCA re-
400 George Street
Die HOCHTIEF Gesellschaft Leighton Properties hat
das Gebäude 400 George Street, ein 350-Mio.-DollarProjekt in Brisbane, entwickelt. Den Bau übernimmt
die Leighton-Schwestergesellschaft Thiess. Das Gebäude überzeugt unter anderem durch seine Glasfassade, die individuelle Raumaufteilung und eine Vielzahl von nachhaltigen Details.
So haben unsere Projektentwickler beispielsweise auf
die kontinuierlich weniger werdenden Trinkwasservorräte in Queensland und die strengen Regeln zum
Wasserverbrauch reagiert. Zu den Maßnahmen gehört unter anderem, dass die Toiletten mit Regenwasser gespült werden. Abstellräume, Duschen und
Umkleiden sollen die Nutzer des Gebäudes dazu
motivieren, statt mit dem Auto mit dem Fahrrad zur
Arbeit zu kommen. Höhere Decken tragen dazu bei,
dass mehr Tageslicht in die Räume gelangt und damit
der Energieverbrauch reduziert wird.
Thiess achtet schon während der Bauphase auf die
Umwelt und setzt, wenn möglich, recycelte Materialien
ein. Zum Beispiel wird das zum Bohren für Felsverankerungen nötige Wasser aufgefangen und wiederverwertet. Thiess Services übernimmt das konsequente Abfallmanagement auf der Baustelle.
Arbeitssicherheit spielt beim Bau des Gebäudes
ebenfalls eine große Rolle: Alle Handwerker sind mit
Handschuhen, langärmeliger Kleidung, Sicherheitsbrillen und Gehörschutz ausgestattet. Alkoholtests
sind vorgeschrieben, es herrscht Rauchverbot. Die
Ansprüche an die Sicherheit gehen insgesamt über
das in der australischen Bauindustrie übliche Niveau
hinaus. Auch die Nachunternehmer werden eingebunden und wurden in Workshops über die Ziele des
nachhaltigen Projekts informiert.
www.turnerconstruc­
tion.com/greenbuildings
www.gbcaus.org
Nachhaltigkeitsbericht 2007
45
HOCHTIEF realisiert mit der
Elbphilharmonie ein neues
Wahrzeichen für Hamburg –
ein weiteres überzeugen­des
Beispiel für nachhaltiges
Bauen (Bild links).
Mit einem nachhaltigen De­
sign erzielte Turner beim
Bau des Hearst Towers Stahl­
einsparungen von rund 20
Prozent und erhielt das GoldZertifikat des U.S. Green
Building Councils.
Visualisierung: Herzog & de Meuron
gistriert. Darüber hinaus engagiert sich unsere Beteiligungsgesellschaft Leighton gemeinsam mit dem GBCA
in Sydney voraussichtlich eine Fünfsternezertifizierung im
Australian Greenhouse Rating erhalten. Bei dem Projekt
für die Etablierung des Green-Star-Bewertungssystems
für nachhaltige Gebäude.
verwendet unsere Tochtergesellschaft recycelte Baumaterialien, baut eine energieeffiziente Klimaanlage ein und installiert einen Regenwassertank. Das aufgefangene Wasser wird unter anderem dazu genutzt, die Klimaanlage zu
kühlen. Damit lassen sich mehr als zehn Mio. Liter Wasser
pro Jahr einsparen.
Überzeugende Beispiele
Mit der Hamburger Elbphilharmonie erstellt HOCHTIEF ein
weiteres Projekt, das hohe Ansprüche an die Nachhaltigkeit in allen Bereichen erfüllt. So installieren wir beispielsweise auf dem Dach des Gebäudes eine Fotovoltaikanlage
zur Energiegewinnung. Der Energiebedarf der Klimatechnik
wird erheblich reduziert, da das Elbwasser ganzjährig zur
Rückkühlung der Kältemaschinen genutzt wird. Die Elbphilharmonie ist ein Projekt aus dem Bereich Bauen im Bestand: Der bebaute Raum wird vielfältig genutzt, ohne dass
neue Flächen versiegelt werden.
Bei den Constantinhöfen in Köln, einer Büro- und Wohn­
immobilie, setzte unser Unternehmen ebenfalls eine Reihe
von umweltfreundlichen Maßnahmen um. Dazu gehören
unter anderem halogenfreie Elektroverkabelungen, Niedrigenergiestandards durch geothermisch unterstützte Heizungen und Kühlungen sowie begrünte Dächer und Innenhöfe. Ein unabhängiges Institut überprüfte sämtliche
verwendeten Materialien auf ihre Umweltverträglichkeit.
Das Ergebnis fiel rundum positiv aus.
Beim ConventParc in Hamburg realisierte HOCHTIEF ein
einzigartiges Konzept für ein Niedrigenergiehaus. Es verbindet attraktive Raumoptionen mit natürlicher Atmosphäre.
Das „Gatrium“ als grüne Lunge der Büroimmobilie erzeugt
zusammen mit der natürlichen Belüftung einen Eindruck
von freier Natur und verbessert damit die Arbeitsbedingungen
der Nutzer nachhaltig.
Auch in Australien überzeugen wir mit innovativen Projekten:
Leighton wird zum Beispiel für das nachhaltig gestaltete,
75 000 Quadratmeter große Bürogebäude Westpac Place
46
Nachhaltigkeitsbericht 2007
Maßstäbe im grünen Bauen setzt auch der von Turner errichtete Hearst Tower: Er erhielt als erstes Bürogebäude in
New York City im September 2006 die LEED-Zertifizierung
in Gold. Gründe dafür gibt es viele: Durch die Rautenform
der Fassade konnten rund 20 Prozent Stahl gegenüber der
konventionellen Hochhausbauweise eingespart werden.
Sensoren messen den natürlichen Lichteinfall und regulieren dementsprechend die Beleuchtung im Innern des Gebäudes. Eine spezielle Dachkonstruktion fängt Regenwasser
auf, das in einem Tank gesammelt und für Klimaanlagen
und Bewässerungen genutzt wird. Außerdem erhöht ein innovatives Heizungs-, Lüftungs- und Energiekonzept die
Energieeffizienz des Gebäudes um 22 Prozent.
Gesundheitsverträgliche Innenraumluft
Bei der Entwicklung hochwertiger Immobilien gehört es
zum Standard bei HOCHTIEF, die Qualität der Innenraumluft durch die Wahl und den Einsatz emissionsarmer Baustoffe zu optimieren. In Zusammenarbeit mit einem unabhängigen Expertenbüro hat HOCHTIEF dazu ein Verfahren
entwickelt: Die Steuerung der Ausschreibungs- und Bauprozesse sowie abschließende Dokumentation und Messungen sichern eine gesundheitsverträgliche Innenraumluft.
Das Zertifikat „Schadstoffarme Baustoffe und gesundheitsverträgliche Innenraumluft“ dokumentiert den Erfolg dieser
Aktivitäten.
Gesundheitsverträgliche Innenraumluft wurde auch den
Schulen bescheinigt, die wir in Köln und Leverkusen be-
EXPERTENURTEIL
Peter Davoren ist CEO und Prä­
sident der HOCHTIEF-Tochter
Turner Construction Company
mit Sitz in New York.
Das von Thiess gebaute Lon­
don Circuit Bürogebäude
strebt aufgrund seines nach­
haltigen Designs eine Fünf­
sternezertifizierung durch
das Australian Building
Greenhouse Rating an (Bild
links).
treiben. HOCHTIEF hat bei diesen Projekten eine Schadstoffsanierung vorgenommen und für den anschließenden
Peter Davoren über ...
... die Gründe für nachhaltiges Bauen bei Turner
Ausbau die erforderlichen hochwertigen Materialien genutzt,
um die gewünschten Qualitätsstandards zu erzielen – das
alles bei laufendem Schulbetrieb.
„In den neunziger Jahren fehlte in den USA das Bewusstsein für nachhaltiges Bauen, genauso wie die Erkenntnis,
was Erderwärmung in der Praxis heißt. Und das, obwohl
unsere Bauindustrie Jahr für Jahr Bauprojekte im Wert
von zirka 200 Mrd. Dollar errichtet. Das wollten und mussten wir ändern.“
Werte erhalten und steigern
Bei einer Gebäudediagnose wird die verlässliche Basis gelegt,
um eine Revitalisierungsmaßnahme zu entwickeln und effizient zu realisieren. Dabei bezieht HOCHTIEF die späteren
Betriebskosten in die Planung mit ein. Durch diese Lebenszyklusbetrachtung lassen sich nachhaltig Werte steigern.
HOCHTIEF-Experten erstellen bei der Gebäudediagnose
zunächst eine umfassende Dokumentation über den technischen und betriebswirtschaftlichen Zustand einer Immobilie. Daraus leiten unsere Fachleute verschiedene Varianten
für die Revitalisierung des Gebäudes ab – sie berechnen
unterschiedliche Investitionsaufwände und variable Rendite­
chancen. Die Kunden erhalten damit eine solide Grundlage
für ihre Entscheidung.
Mit der Revitalisierung von Bestandsgebäuden bewahren
wir Traditionen, erhalten das ursprüngliche Straßenbild
und bieten den Nutzern zeitgemäßen Komfort. Die Anforderungen an das Bauen im Bestand sind dabei vielseitig.
So entwickelte HOCHTIEF bei der Sanierung des unter
Denkmalschutz stehenden Charlottenburger Tors in Berlin
ein neues Entwässerungskonzept, um Regenwasser zu
kanalisieren und die Sandsteinoberfläche so zukünftig besser
zu schützen.
Das Dominium, ein Traditionsbau in der Kölner Innenstadt,
wird von HOCHTIEF kernsaniert und um moderne Neubauten
ergänzt. Es entsteht ein einzigartiges Ensemble, das durch
seine Architektur und sparsamen Energieverbrauch überzeugt.
... den Bau umweltverträglicher Gebäude
„Wir wissen aus einer Umfrage, dass sich die Bewohner
umweltfreundlicher Häuser wohler fühlen. Mehr Tageslicht
und 35 Prozent mehr Frischluftzufuhr führen zu größerem
Wohlbefinden. Deshalb untersucht Turner zunächst den ge­
planten Standort einer Immobilie daraufhin, wie das Sonnen­
licht das Gebäude trifft und wie Belüftung, Wasser, Licht
und Strom gehandhabt werden müssen. Bei der an­schlie­­
ßenden Konzeptionierung berücksichtigen wir die gewonne­
nen Erkenntnisse und schaffen damit höhere ökologische
und ökonomische Effizienz.“
... umweltschonende Verfahren und Baustoffe
„Die grundlegenden Prozesse im Baugewerbe haben sich
nicht geändert. Es ist aber trotzdem möglich, gesündere
und umweltschonendere Häuser zu bauen. Dazu gehört
zum Beispiel die Nutzung der Außenluft in einem Gebäude.
In ökologisch konzipierten Bauten können wir die Luft vor
dem Eintritt in das Gebäude reinigen. Die wieder ins Freie
geleitete Luft ist sauberer als vorher.“
... Turner als gutes Beispiel für nachhaltiges Bauen
„Der Bau umweltschonender Gebäude ist für uns ein Teil
der sozialen Philosophie. Sicherheit, gesellschaftliches
Engagement und Nachhaltigkeit spielen für uns eine wichtige
Rolle.“
Nachhaltigkeitsbericht 2007
47
Ökologische Aspekte
Es ist unser Ziel, bei allen Projekten und Aktivitäten deren
ökologische Auswirkungen frühzeitig zu identifizieren und
so gering wie möglich zu halten. Dazu nutzen wir unser Innovationsmanagement sowie erprobte Produkte und Verfahren, um Ressourcen zu schonen und umweltfreundlich
zu handeln.
HOCHTIEF AirPort: Exper­
tentreffen zum Thema Kli­
mawandel.
www.hochtief.de/nach­
haltigkeit
Umweltschutzkonzepte umsetzen
Für HOCHTIEF ist es selbstverständlich, dass für alle Projekte die Umweltrichtlinien
des Konzerns angewendet
werden. Bei besonders großen Aufträgen erstellen wir für
unsere Kunden detaillierte Umweltschutzkonzepte und bringen innovative Ideen durch unsere Sondervorschläge ein.
www.greenhouse.gov.au
So haben wir beispielsweise für den Flughafen in der albanischen Hauptstadt Tirana einen Umweltschutz-Aktionsplan
entwickelt. Im Juli 2007 hat der Flughafen die erste Klär­
anlage Albaniens in Betrieb genommen und erfüllt somit
eines der Ziele aus unserem Konzept, das auch Bestandteil des Konzessionsvertrags für den Airport ist. Damit setzt
HOCHTIEF AirPort Standards im Umweltschutz und sorgt
dafür, dass in den Fluss Terkuza jetzt nur noch gereinigtes
Wasser zurückgeleitet wird. Das Unternehmen beweist
einmal mehr sein hohes Engagement für effizientes Umweltmanagement an seinen Beteiligungsflughäfen.
Der HOCHTIEF-Flughafen in Budapest hat im August 2007
beschlossen, umfangreiche Schallschutzmaßnahmen umzusetzen. Ein eigens zu diesem Zweck eingesetztes Team
koordiniert die notwendigen Aktivitäten.
Auf dem Flughafen Buda­
pest werden mithilfe des
Hundes Maggie Vögel von
der Start- und Landebahn
ferngehalten.
48
Nachhaltigkeitsbericht 2007
Das von HOCHTIEF Facility Management betriebene Nürnberger easyCredit-Stadion hat 2007 zum zweiten Mal in
Folge die europäische EMAS-Zertifizierung (Eco-Management and Audit Scheme) für sein Umweltkonzept erhalten.
Die Umweltgutachter der Europäischen Union bescheinigen dem Stadion unter anderem beste Noten in den Bereichen Wasserbewirtschaftung, Energienutzung und Abfallmanagement. Die Arena verfügt zum Beispiel über eine
Regenwasseraufbereitung, mit der die gesamte Rasenfläche bewässert wird. Ein weiterer ökologischer Vorteil ist
die Fotovoltaikanlage auf dem Dach, die das Stadion mit
Ökostrom versorgt.
Dem Klimaschutz verpflichtet
Unsere Gesellschaften Leighton Contractors und Thiess
sind dem von der australischen Regierung initiierten „Greenhouse Challenge Plus Programm“
beigetreten, um
Treibhausgase zu reduzieren. Das Programm sieht vor, dass
die Mitglieder aus Industrieunternehmen in ihren täglichen
Entscheidungsprozessen berücksichtigen, dass Treibhaus­
gase gesenkt werden. Außerdem sollen sie dafür sensibi­
lisiert werden, Treibhausgasemissionen zu überwachen und
weitere Energieeffizienzmaßnahmen anzuwenden. Leighton
ist darüber hinaus dem ebenfalls von der australischen Re­
gierung gegründeten Programm „Energy Efficiencies Opportunities“ beigetreten. Hierbei liegt der Fokus auf dem Management eines effizienten Energieeinsatzes, um so die Umwelt
zu entlasten und damit gleichzeitig die Wettbewerbsfähigkeit zu erhöhen.
In den USA nimmt Turner seit Dezember 2006 als erstes
Unternehmen der Baubranche am „Climate Leaders Program“ der U.S. Environmental Protection Agency teil. Es
zielt ebenfalls darauf, Treibhausgase zu reduzieren. Turner
steht darüber hinaus der „Clinton Climate Initiative“ beratend
zur Seite, um dazu beizutragen, die Treibhausgase in New
York, Chicago und Los Angeles zu verringern.
HOCHTIEF AirPort lud die Umweltverantwortlichen seiner
Flughäfen in Athen, Budapest, Düsseldorf, Hamburg, Sydney
und Tirana im August 2007 zu einem Workshop ein. An
dem Treffen nahmen auch Experten der Unique Flughafen
Zürich AG und des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung teil. Gemeinsam diskutierten sie mögliche Einflüsse
durch die Folgen des Klimawandels sowie daraus entstehende Anforderungen an die Flughäfen. Vor allem die Rechte
des Emissionshandels spielten dabei eine Rolle. Ziel war
es, einen Überblick über diese Themen zu erhalten und
daraus eine Strategie zu erarbeiten, wie CO ² und andere
Emissionen bei den HOCHTIEF-Airports vermindert werden können.
Beispielhaft
G lobale E rw ä r M ung
Ich habe dich über
globale Erwärmung
reden hören. Was ist
denn das?
Energieeffizienz steigern
Durch aktives Energiemanagement bei unseren weltweiten Projekten und Standorten wollen wir den Energieverbrauch senken und damit zum Klimaschutz beitragen.
Kann diese
Erwärmung uns
betreffen?
Mit dem Erwerb der Vattenfall Europe Contracting GmbH
im Oktober 2007 weitete HOCHTIEF seine Dienstleistungsaktivität konsequent aus und ist somit einer der führenden Anbieter für Energiemanagement und Energiecontracting in Deutschland.
HOCHTIEF Facility Management beispielsweise setzt erfolgreich integrierte Energiekonzepte um. So garantiert unsere Gesellschaft dem Klinikum Augsburg, durch ein Energiecontracting genau definierte Einsparpotenziale zu
erschließen. Dieses Contracting zählt zu den größten seiner Art in Deutschland. So trägt HOCHTIEF dazu bei,
dass die Umwelt um 17 000 Tonnen CO ²-Emissionen pro
Jahr entlastet wird.
Darüber hinaus plant, finanziert und installiert HOCHTIEF in
dem Klinikum umfangreiche Maßnahmen im Bereich der Gebäudetechnik. Sie führen in den nächsten zehn Jahren zu
Energieeinsparungen in Höhe von 2,6 Mio. Euro. Die geplan­
ten Kostenreduzierungen erreichen wir, indem HOCHTIEF
die kompletten Kälte- und Dampfkesselanlagen sowie große
Teile der Lüftungstechnik saniert und ein kontinuierliches
Energiemanagement einführt. Die Investitionskosten werden
vollständig aus den Einsparungen refinanziert.
Einen geringeren Energieverbrauch erreicht Streif Baulogistik
auch in der Bauphase durch Effizienz in der Planung der
Baustelleneinrichtung und im Einsatz der Baumaschinen.
Weitere Energieeinsparpotenziale werden auf den Baustellen durch innovative Büro-, Unterkunfts- und Sanitärcontainer erreicht. Sie sparen bis zu 35 Prozent Energie im Vergleich zu Konkurrenzmodellen.
Mit zunehmender Industrialisierung, ansteigendem Kraftstoff-,
Mineral- und Erdgasverbrauch werden immer größere Mengen von
Abgasen in die Atmosphäre gelangen. Das führt zur Erwärmung
der Erdatmosphäre.
Nachricht von
„HOCHTIEFinho“: In Co­
micform informiert unsere
Gesellschaft HOCHTIEF
do Brasil über Umweltund andere wichtige The­
men. Diese Rubrik in der
Mitarbeiterzeitschrift soll
die brasilianischen
HOCHTIEFler auch für
Umweltthemen sensibili­
sieren.
Aber klar. Mit dem Temperatur­
anstieg schmelzen die Polarkappen und führen so zu einem weltweiten Anstieg des Meeresspiegels:
Und das zieht wiederum Klimaveränderungen nach sich.
Und deswegen lesen wir in der
Presse so häufig über Unwetter
und Naturkatastrophen?
Was müssen wir
denn tun, um die
Erderwärmung zu
verhindern?
Klinikum Augsburg:
nachhaltig CO 2 -Emissi­
onen einsparen durch
Energiecontracting (Bild
links)
Genau so ist es!
Wir müssen unsere Konsumgewohnheiten ändern:
wiederverwertbaren Müll trennen, alkoholbetriebene Autos
nutzen, Energie einsparen
usw.
Wenn wir alle unseren Beitrag leisten,
helfen wir, unseren Planeten zu retten!
49
Neue Wege geht auch unsere US-Tochtergesellschaft: Im
Jahr 2007 überprüfte und analysierte Turner den Energieverbrauch in 50 eigenen Büros. Weitere Untersuchungen
sind im Jahr 2008 geplant. Anschließend wird unsere USGesellschaft Ziele formulieren und einen Maßnahmenplan
erstellen, um den Energieverbrauch in den eigenen Büros
nachhaltig zu senken.
Das neue Containertermi­
nal in Bremerhaven wird
Platz für die größten Con­
tainerschiffe der Welt bie­
ten.
Erneuerbare Energien fördern
HOCHTIEF unterstützt weltweit die Nutzung von erneuerbaren Energien (siehe Seite 40).
Umweltfreundliche Verkehrssysteme nutzen und
fördern
Etwa 20 Prozent der CO 2 -Emissionen werden durch den
Verkehr erzeugt. Durch optimierte Transportwege bei den
Projekten und die Auswahl emissionsarmer Transportmittel reduziert HOCHTIEF Emissionen. Darum entwickelt Streif
Baulogistik individuelle Logistikkonzepte für Baustellen. Die
benötigten Materialien und Geräte werden in möglichst
großen Chargen zu Außenlagern geliefert und von dort zeitsowie mengengenau zu den Projekten transportiert. Gerade
in Innenstadtlagen mit geringen Lagerflächen ist es wichtig, die Anlieferung termingenau zu organisieren. So lassen
sich unnötige Wartezeiten und Staus vermeiden, Lärm sowie Emissionen verringern und damit Ressourcen schonen.
Mit seiner Kompetenz beim Management großer Infrastruk­
turprojekte unterstützt HOCHTIEF die Verlagerung des
Verkehrs von der Straße auf die Schiene und den Seeweg.
HOCHTIEF Construction realisiert zurzeit mehrere Hafenprojekte der Superlative. Beim Bau des Containerterminals
in Danzig setzt HOCHTIEF gleich mehrfach Meilensteine,
um den Hafen auf eine Zukunft mit stetig wachsenden Containerschiffgrößen vorzubereiten. Zu den besonderen Merkmalen von Polens zukünftigem größtem Tiefseehafen gehört der Pier, der 800 Meter in die Ostsee hineinragen wird.
Die neu geschaffene Fläche beträgt etwa 44 Hektar. Beim
Bau des Piers wurden historische Funde wie zum Beispiel
eine Ankerwinde und eine Pfeife aus dem 17. Jahrhundert
geborgen und für die Nachwelt erhalten.
Für das Containerterminal in Bremerhaven baut HOCHTIEF
die längste Kaimauer der Welt. Das Bauwerk der Superlative führt insgesamt fünf Kilometer an der Weser entlang und
bietet Anlegeplatz für die größten Containerschiffe der Welt.
HOCHTIEF achtet auch bei seinem eigenen Fuhrpark auf
Nachhaltigkeit. So werden in Deutschland 97 Prozent der
Dienstwagen mit effizienten Dieselmotoren betrieben. Turner und Leighton haben Fahrzeugmodelle mit Hybridantrieb
in den Fuhrpark aufgenommen. Außerdem hat unsere USTochter darüber hinaus ihre Dienstwagenflotte geprüft. Inef-
50
Nachhaltigkeitsbericht 2007
fiziente Fahrzeuge werden sukzessive durch umweltfreundlichere ersetzt.
In Deutschland fördern wir die Nutzung der öffentlichen
Verkehrsträger. Wir unterstützen unsere Mitarbeiter durch
vergünstigte Fahrkarten. Ebenso tragen wir die Kosten für
den öffentlichen Nahverkehr, wenn unsere Aktionäre zur
Hauptversammlung mit Bus und Bahn anreisen.
Wasserversorgung sichern
In Tschechien ist HOCHTIEF an dem Neu- und Ausbau
des Wasserinfrastrukturprojekts in Pilsen und Umgebung
beteiligt. Zu den Aufgaben gehört es, bestehende Wasserleitungen sowie die Kanalisation zu erneuern. Darüber
hinaus entstehen Auffangtanks für Regenwasser und eine
Wasseraufbereitungsanlage. Das Projekt wird die Trinkwasserversorgung nachhaltig optimieren und so zur erhöhten
Lebensqualität der Anwohner beitragen.
Über unsere australische Tochtergesellschaft Leighton sind
wir am Bau mehrerer Meerwasserentsalzungsanlagen beteiligt. Zusammen mit Veolia Water baut John Holland zum
Beispiel in Kurnell bei Sydney eine solche Anlage. Das Konsortium wird die Anlage anschließend über 20 Jahre betreiben. Die Baumaßnahmen umfassen unter anderem Zu- und
Abflusskanäle, ein Trinkwasserdepot sowie ein Verwaltungsgebäude. Landschaftspflegerische Maßnahmen begleiten die Arbeiten, das Baustellengelände wird nach Ende
der Bauzeit renaturiert. Die sogenannte Sydney Desalina­
tion Plant wird bei Inbetriebnahme täglich 250 Megaliter
Wasser durch Osmosetechnologie entsalzen.
Die Leighton-Tochter Thiess baut zurzeit mehrere komplexe
Wasseraufbereitungsanlagen. So realisiert die Gesellschaft
beispielsweise für die Metro Alliance Waste Water Treatment
Plant drei Abwasseraufbereitungsanlagen. Nach Fertigstellung wird die Wasseraufbereitungskapazität der Anlagen 150 Mio. Liter pro Tag betragen.
Die Kennzahlen
Umweltdaten
Die Umweltdaten geben den Energie- und Wasserverbrauch sowie die CO2-Emissionen der Unternehmenseinheiten in Deutschland und Europa an. Die Daten basieren auf den stoffspezifischen Kostenarten unter der
Annahme mittlerer Preise. Bauverfahren, Baustoffe, Flächenverbrauch und Gebäudetechnik der einzelnen Bauprojekte wirken sich maßgeblich auf die Entwicklung der
Umweltdaten aus. Diese Faktoren werden vorrangig von
den Auftraggebern bestimmt. HOCHTIEF kann als Dienstleister hier nur indirekt Einfluss nehmen.
Auf Darstellung des Rohstoffverbrauchs wird verzichtet,
da HOCHTIEF keinen wesentlichen Einfluss auf die Höhe
des Verbrauchs hat (weitere Informationen unter www.
hochtief.de/nachhaltigkeit).
Umweltschäden
HOCHTIEF hat 2003 ein für alle Unternehmensbereiche
gültiges Meldesystem für Umweltschäden eingerichtet.
In den Berichtsjahren wurden keine Umweltschäden gemeldet. Unsere Beteiligungsgesellschaft Leighton teilt
Vorfälle mit Umweltrelevanz in drei Kategorien ein:
Kategorie 1: ­hohe Umweltrelevanz, irreversibler Schaden
Kategorie 2: mittlere Umweltrelevanz, langfristiger, aber
reversibler Schaden
Kategorie 3: g
eringe Umweltrelevanz, Schaden innerhalb von drei Monaten zu beseitigen
In den Geschäftsjahren 2005 und 2006 wurden insgesamt vier Vorfälle mit hoher Relevanz verzeichnet. Weitere Details finden Sie im „Leighton Sustainability Report“ unter www.leighton.com.au.
Treibstoffverbrauch (in 1 000 l)
7 000
7 031,5
6 000
5 517,4
4 217,2
4 000
3 090
3 000
In Europa:
HOCHTIEF Facility Manage­
ment Luxemburg (nur Treib­
stoffe)
HOCHTIEF Hungaria Facility
Management (für 2005 nur
Treibstoffe)
HOCHTIEF Hellas
HOCHTIEF Facility Manage­
ment Polska
HOCHTIEF Czech Republic
HOCHTIEF Construction,
Niederlassung Ungarn
Durst-Bau GmbH
HOCHTIEF Polska
HOCHTIEF Luxemburg
HOCHTIEF (UK)
HOCHTIEF Russia (nur
Treibstoffe)
2 875
2 000
1 000
0
2003
2004
2005
2006
Stromverbrauch (in GJ)
210 000
180 000
182 123
K Deutschland
K Europa (ohne Deutschland)
150 000
120 000
117 975,6
113 972,4
111 738
97 132
90 000
82 850
60 000
30 000
0
2003
2004
2005
2006
Emission von Treibhausgasen (in Tonnen CO 2 -Äquivalent)*
80 000
Deutschland:
K direkte Emissionen
K indirekte Emissionen
70 000
60 000
31 922
40 000
In Deutschland:
HOCHTIEF Construction AG
(alle Niederlassungen in
Deutschland)
Streif Baulogistik Deutsch­
land
DeBauSie
HOCHTIEF Projektentwick­
lung
HOCHTIEF Facility Manage­
ment GmbH Deutschland
Starkenberger Baustoffwerke
(ab 2006)
5 370
5 000
50 000
Die Daten folgender HOCHTIEF-Gesellschaften werden berück­
sichtigt:
K Deutschland
K Europa (ohne Deutschland)
*Quelle CO2-Umrechnungsfaktoren: Umweltbundesamt, Europäischer
Energiemix statistisches
Jahrbuch (UCTE 2005)
Europa
(ohne Deutsch­
land):
K direkte Emissionen
K indirekte Emissionen
19 430
30 000
16 666
20 000
29 594
10 000
0
11 829
13 740
21 123
13 572
2003
2004
10 116
19 369
2005
Wasserverbrauch (in m3)
450 000
442 233
361 246
360 000
270 000
K Deutschland
K Europa (ohne
Deutschland)
221 100
180 000
94 000
90 000
0
2003
2004
2005
85 980
2006
Ziele im Umweltschutz
Ziel
Maßnahme
Status
Bewusstsein zum Umweltschutz ausbilden und fördern.
Ideenwettbewerb zum Umweltschutz
entwickeln und bis Mitte 2008 einführen.
Umweltschutz ist in die Neugestaltung des Ideenmanagements in die HOCHTIEF-Intranetplattform integriert.
Neugestaltung der Intranetplattform für
Umweltschutz
Intranetplattform für Arbeits-, Gesundheits- und
Umweltschutz wurde im Frühjahr 2007 freigeschaltet. Die Seiten werden nun in die globale
Plattform integriert.
Kenntnisse im Umweltschutz
erhöhen.
E-Learning mit Lernchecks zu Umweltschutzthemen im Intranet bis Ende 2008
anbieten.
Konzept für E-Learning-Module zum Thema
Umweltschutz, das die Inhalte der Intranetplattform ergänzt, erstellt.
Umweltschutzstandard von
Projekten verbessern.
Freiwillige Umweltbeauftragte auf allen
Projekten in Deutschland bis Ende 2007
einsetzen.
2007 wurden allen Projekten in Deutschland
zentral disponierte Umweltbeauftragte zugeteilt.
Verbesserung der Umweltschutzorganisation
Standardisierung der Umweltschutzprozesse in Europa und Erhöhung der Anzahl der Umweltschutzmanagement-Zertifikate in Europa auf 73 Prozent bis Ende
2008
Anteil der Zertifizierungen in Europa: 49 Prozent
Selbstauskunft der Nachunternehmer
Integration der Fragen zum Umweltschutz in das
bzgl. Umweltschutz vor Beauftragung bis einheitliche Präqualifizierungssystem
Ende 2008 für alle deutschsprachigen
Unternehmenseinheiten einholen.
Internationalen Erfahrungsaustausch bzgl. Umweltschutz fördern.
Plattform für Umweltschutz im internatio- Intranetplattform für Arbeits-, Gesundheits- und
nalen Intranet (global-i) einrichten.
Umweltschutz wurde im Frühjahr 2007 freigeschaltet. Die Seiten werden nun in die globale
Plattform integriert.
Qualität der Umweltdaten
verbessern.
Globale Datenbank zum CSR-Reporting
aufbauen.
Konzeptphase
Einheitlichen Stromlieferanten für alle
HOCHTIEF-Bürostandorte in Deutschland bis Ende 2007 beauftragen.
Ausschreibung im September 2007 abgeschlossen.
Ausbau des Geschäftsfelds Energiecontracting
Akquisition Vattenfall Europe Contracting GmbH,
Oktober 2007
Innovationsprojekte zur Energie- und
Ressourceneffizienz fördern.
Innovationsschwerpunkt Resources 2006 gestartet. Erste Forschungsprojekte zu Geothermie
und Offshore-Windenergie sind angelaufen.
Förderung der Geothermie
Gesellschaft für den Bau und Betrieb von Geothermiekraftwerken gegründet.
Maßnahmenplan zur Senkung des Energieverbrauchs in Turner-Büros bis Mitte
2008 aufstellen und umsetzen.
Erste Erhebung des Energieverbrauchs im Sommer 2007 abgeschlossen.
Erhöhung der Anzahl akkreditierter Gebäude (Green Building) in den USA und
Australien
Steigerung der Anzahl der mit LEED-Zertifikat
ausgezeichneten Gebäude in den USA im Berichtszeitraum von 31 auf 48; 70 weitere Projekte
sind zur Zertifizierung registriert.
Neubau und Renovierungen von TurnerBürogebäuden gemäß LEED-Standard
Renovierung von vier Bürogebäuden gemäß
LEED-Standard abgeschlossen.
Entwicklung eines modularen GreenBuilding-Konzepts für Schulgebäude in
den USA
Projektantrag gestellt und genehmigt.
Förderung von nachhaltigem Bauen in
Deutschland
Gründungsmitglied der Deutschen Gesellschaft
für nachhaltiges Bauen, Innovationsprojekt Gebäudepass steht kurz vor dem Abschluss.
Einsparen von Ressourcen
Verstärkung des nachhaltigen Bauens
Minimierung von Emissionen
Alle neuen Dienstwagen mit Dieselparti- 25 Prozent aller dieselbetriebenen Dienstfahrkelfilter ausstatten, bis Ende 2009 auszeuge in Deutschland sind mit Partikelfilter ausschließlich dieselbetriebene Dienstwagen gestattet.
mit DPF.
Reduzierung der Abfallmengen
Zertifizierung der abfallwirtschaftlichen
Tätigkeiten als Entsorgungsfachbetrieb
Zwei Standorte der HOCHTIEF Facility Management sind gemäß Entsorgungsfachbetriebeverordnung zertifiziert, Projekt bis auf Weiteres abgeschlossen.
Abfalltrennung auf allen Turner-Baustellen
der USA einführen und damit bis Ende
2007 eine Recyclingquote von über 50
Prozent bezogen auf die Gesamtmenge
erreichen.
Recyclingquote von Turner für das erste Halbjahr
2007 liegt bei 52,8 Prozent.
Nachhaltigkeitsbericht 2007
52
Umweltingenieure von
Thiess prüfen den Fort­
schritt des Renaturie­
rungsprogramms einer
ehemaligen Kohlenmine
(Bild links).
Beim Greater Bargoed
Community Project in
Großbritannien wurden
Amphibien umgesiedelt,
anschließend wurde der
alte Teich vom Schlick be­
freit. Er dient seither als
Bewässerungsquelle für
Erdarbeiten.
Abfälle verwerten
Durch Bautätigkeit werden hohe Mengen an Abfall er-
In Deutschland liegt die Verwertungsquote von Bauabfällen bei weit über 90 Prozent.
zeugt. Wir fühlen uns verantwortlich für einen umweltgerechten Umgang mit diesen Stoffen. Die Trennung von
Abfällen ist darum nicht nur in den Büros, sondern auch
auf allen HOCHTIEF-Baustellen weltweiter Standard.
Insbesondere bei großen Projekten, wo viel Erdaushub
anfällt, wird durch mobile Anlagen der angefallene Abfall
vor Ort aufbereitet und wiederverwertet oder bei anderen Projekten eingesetzt. Dies spart lange Transportwege,
aber vor allem Ressourcen. Beim Bau des Stadions Mön­
chengladbach wurde beispielsweise der Erdaushub für
ein Straßenbauprojekt wiederverwendet.
Lebensräume bewahren
Beim Bau von neuen Projekten werden immer Flächen
verbraucht und damit auch zu großen Teilen versiegelt.
Unser Ziel ist es, neue Flächen für Siedlungen und Verkehr
deutlich zu reduzieren und damit Naturräume zu erhalten.
Bei innerstädtischen Lagen gelingt es uns häufig, Bau­
lücken zu schließen, Brachflächen zu nutzen oder alte
Gebäude zu revitalisieren. Damit vermeiden wir es, zu­
sätzliche Flächen zu versiegeln.
Die Leighton-Gesellschaft Thiess hat mit dem Thiess
Waste Management System (TWMS) eine Computersoftware entwickelt, die dazu beiträgt, Abfall zu reduzieren und zu recyceln.
Auch Thiess Services beteiligt sich aktiv an den Bestrebungen, Abfälle in den Wirtschaftskreislauf zurückzuführen, und betreibt in Australien fünf Recyclinghöfe. Die
Gesellschaft wird 2007 mehr als 300 000 Tonnen Abfall
aufbereiten.
Abfallentsorgung bieten wir auch mit unseren Gebäudedienstleistungen an: In Büro-, Produktions-, Lager- und
Laborbereichen stellt HOCHTIEF Facility Management
Sammelbehälter auf, um verwertbare Abfälle zu trennen.
HOCHTIEF transportiert die derart gesammelten Abfälle
zu zentralen Sammelstellen. Dort werden sie weitersortiert und einer erneuten Verwertung zugeführt.
An dem von Turner 2005 eingeführten nationalen Recyclingprogramm nahmen 2006 Mitarbeiter auf 306 Bauprojekten teil. Sie erreichten eine Recyclingquote von mehr
als 50 Prozent. Bei Green-Building-Projekten werden
sogar bis zu 95 Prozent der Bauabfälle wiederverwertet.
Außerdem sorgen wir dafür, so wenig wie nötig in den
natürlichen Lebensraum von Flora und Fauna einzugreifen. Beim Straßenbauprojekt Bruce Highway Upgrade
beispielsweise hat unsere australische Beteiligungsgesellschaft Leighton Contractors einen sogenannten Wildtierspäher eingestellt. Dies geschah, um potenziell gefährdete wilde Tiere aufzuspüren und gegebenenfalls zu
schützen. So haben wir zum Beispiel Koalas, deren Lebensraum durch die Bauarbeiten beeinträchtigt wurde,
in ein neues Gebiet artgerecht umgesiedelt.
Insbesondere bei der Renaturierung von Minen ist die
australische Beteiligungsgesellschaft Thiess erfahren.
Dabei deckt die Gesellschaft verschiedene Formen des
ökologischen Wiederaufbaus ab, zum Beispiel forstet
Thiess nach dem Abbau einer Mine die heimische Flora
wieder auf. Thiess bezieht den Umweltschutz in sein
Managementsystem sowie seine Arbeitsmethoden ein
und hält so den ökologischen Einfluss durch die Minenaktivitäten so gering wie möglich. Auf diesen Erfahrungen
baut Thiess auf und arbeitet daran, die nachhaltige Entwicklung und die Verbesserung der Biodiversität voranzutreiben.
Nachhaltigkeitsbericht 2007
53
KULTURSCH TZ
bewahren
HOCHTIEF setzte 2007
sein Bauhaus-Engage­
ment mit dem Sponso­
ring einer weiteren Aus­
stellung im Meisterhaus
Kandinsky-Klee in Dessau
fort (siehe Seite 56). Auch
zahlreiche HOCHTIEFMitarbeiter nutzten die
Chance und ließen sich
von den Werken der
Künstler beeindrucken.
54
Nachhaltigkeitsbericht 2007
Vielfältiges Engagement
Als Corporate Citizen ist es für HOCHTIEF selbstver­
ständlich, gesellschaftliche Verantwortung zu über­
nehmen und das Umfeld aktiv mitzugestalten.
Dem ökologischen und sozialen Engagement räu­
men wir einen hohen Stellenwert ein.
Nachhaltiges Handeln gehört zu den wesentlichen Be­
standteilen der langfristigen Strategie unseres Unter­
nehmens und wird für HOCHTIEF immer wichtiger.
Wir gestalten Lebensräume und sind deshalb im
ständigen Kontakt mit einer Vielzahl von Menschen –
in der Stadt, auf dem Land, überall auf der Welt.
Dazu gehören Ureinwohner in noch weitgehend un­
erschlossenen Regionen genauso wie die Bewohner
internationaler Metropolen.
Unser Engagement für die Gesellschaft reicht vom
Sponsoring für das Bauhaus und moderne Archi­
tektur bis hin zu Initiativen zur Weiterbildung Ju­­
gendlicher und Erwachsener im lokalen Umfeld.
Da­s Unternehmen und seine Mitarbeiter helfen,
wenn Katas­trophen Menschen in Not bringen. Wir
beschränken unseren Einsatz aber nicht nur auf das
Heute: Mit unserem Engagement wollen wir auch
zukunftsorientierte Lösungen entwickeln und reali­
sieren.
Viele HOCHTIEF-Mitarbeiter setzen sich privat für
soziale und karitative Belange ein. Auf diese Weise
unterstützen sie indirekt auch das Engagement un­
seres Unternehmens. Wir sind stolz darauf, dass sie
neben ihrer beruflichen Tätigkeit hohen Einsatz zeigen.
Nachhaltigkeitsbericht 2007
55
Die Gesellschaft
Weitere Informationen zum
Thema Gesellschaft finden
Sie im Internet unter www.
hochtief.de/nachhaltigkeit.
Neues entdecken: Beim
Girls’ Day lernen junge Mäd­
chen „frauenuntypische“
Berufe kennen.
Wir verstehen uns als Teil der Communities, in denen wir
arbeiten. Daher engagiert sich HOCHTIEF auf vielfältige
Weise für gesellschaftliche und soziale Belange. Nach unserem 2007 eingeführten Sponsoring-Konzept konzentriert
das Unternehmen seine Unterstützung auf zwei Schwerpunktthemen: Bauhaus und moderne Architektur sowie
Bildung und Nachwuchsförderung. Das gesellschaftliche
Engagement geht allerdings weit über Spenden und Sponsoring hinaus.
Bauhaus-Sponsoring und moderne Architektur
Die Förderung von Kunst und Kultur hat bei HOCHTIEF
Tradition. Dabei fühlt sich unser Unternehmen als interna­
tionaler Baudienstleister besonders der modernen Architek­
turgeschichte und insbesondere dem Bauhaus verpflichtet.
Im Mittelpunkt unseres Engagements stand 2007 die Ausstellung „Bauhaus-Ideen um Itten, Klee, Kandinsky. Vom
Expressiven zum Konstruktiven“, die sowohl in Murnau als
auch in Dessau gezeigt wurde. Die von HOCHTIEF initiierte und ermöglichte Schau zeigte mehr als 100 Werke unter
anderem von Oskar Schlemmer, Lothar Schreyer und László
Moholy-Nagy und verdeutlichte die Entwicklung der avant­
gardistischen Formensprache. Viele der gezeigten Exponate
stammten aus der eigenen Bauhaussammlung unseres Unternehmens.
www.wissensfabrikdeutschland.de
www.sachen-machen.
Im Bereich moderner Architektur unterstützte HOCHTIEF
Ende 2006 die erste große Gesamtschau von Oswald Mathias Ungers, die in Berlin gezeigt wurde. Zum besonderen Stilelement seiner Arbeit zählt das Quadrat als Symbol
des Gleichmaßes und der Wiederkehr. HOCHTIEF hat in
den vergangenen Jahren mehrere Ungers-Projekte realisiert.
HOCHTIEF Construction sponserte 2007 die Ausstellung
„Berliner Brücken. Neue Verbindungen nach der Wende“.
Die gezeigten Brücken, darunter zwei HOCHTIEF-Projekte,
werden als Symbol für das Zusammenwachsen von Ostund West-Berlin nach der Wiedervereinigung interpretiert.
org
Seit 2002 verleiht das National Building Museum mit finanzieller Unterstützung unserer amerikanischen Tochter Turner
den Henry C. Turner Prize. Der nach dem Unternehmensgründer benannte Preis zeichnet Praktiker für die Entwicklung innovativer Bautechniken aus. 2007 ging die Auszeichnung an die Architektur- und Ingenieurbüros Gehry
Partners und Gehry Technologies.
56
Nachhaltigkeitsbericht 2007
Bildung und Nachwuchsförderung
HOCHTIEF hat es sich weltweit zur Aufgabe gemacht, junge Menschen in ihrer persönlichen Entwicklung sowie ihrer
beruflichen Aus- und Weiterbildung zu unterstützen – durch
finanzielle Förderung von Bildungseinrichtungen und -aktionen ebenso wie durch selbst initiierte Programme. Der
Schwerpunkt liegt dabei auf technikorientierten Berufen
und Studiengängen.
Jugendliche für Technik und Bauen begeistern
HOCHTIEF beteiligt sich traditionell an der deutschlandweiten „Sommeruniversität“ und dem „Girls’ Day“. Bei beiden
Aktionen haben Jugendliche die Gelegenheit, naturwissenschaftliche und technische Studienfächer kennenzulernen.
Das Unternehmen bietet hier beispielsweise Baustellenbesichtigungen an oder stellt den Beruf des Facility-Managers
vor.
Seit 2007 ist HOCHTIEF Mitglied der Initiative „Wissensfabrik“
. Deren Ziel ist es, den Standort Deutschland zukunftsfähig und die nächste Generation fit für den globalen
Wettbewerb zu machen. Wir sind hier an der Entwicklung
einer „Technikkiste“ beteiligt: Sie wird als Hilfsmittel im Sachunterricht von Grundschulen zum Einsatz kommen und
soll Kinder an Themen des Bauens und Ingenieurwesens
heranführen. Derzeit werden HOCHTIEF-Mitarbeiter im
Umgang mit der Kiste geschult, um diese dann im nächsten Schritt in den Grundschulen vorzustellen. Ähnliche Ziele
verfolgt die Initiative „Sachen machen“
des Vereins
Deutscher Ingenieure (VDI), die HOCHTIEF unterstützt. Auch
hier werden Schüler über praxisorientierte Projekte an technische Themen herangeführt.
Am Standort der HOCHTIEF-Unternehmenszentrale in Essen
sind 2007 zwei Programme angelaufen, um die berufliche
Zukunft Jugendlicher zu fördern: Zusammen mit der Agentur für Arbeit, dem Ausbildungszentrum der Bauindustrie
und einer lokalen Schule bietet HOCHTIEF benachteiligten
Jugendlichen Praktika auf Baustellen an. Im Anschluss können die jungen Leute an Berufseignungstests und Informationsveranstaltungen teilnehmen. Darüber hinaus beteiligen
wir uns an einem dualen Vorbereitungsjahr für Jugendliche,
die keine Lehrstelle gefunden haben.
Turner Youth Force 2020: engagiert für Jugendliche
Turner bietet Initiativen und Programme für Jugendliche in
allen Städten und Regionen, in denen das Unternehmen
vertreten ist. Das Turner-Youth-Force-2020-Programm hat
sich zum Ziel gesetzt, für die Baubranche zu werben, Jugendliche von der Bedeutung einer guten Schulbildung zu
überzeugen und ihnen Perspektiven für eine berufliche Zukunft in der Bauindustrie aufzuzeigen. Die amerikanische
HOCHTIEF-Tochter bietet die dazu nötige Führung und Unterstützung durch Turner-Mitarbeiter an. Das Programm
besteht aus zwei Säulen: Patenschaften für Schulen sowie
Stipendien für Schüler. Fast jede Niederlassung von Turner
hat eine Patenschaft für eine Schule übernommen, die von
Jugendlichen aus benachteiligten Vierteln besucht wird.
Der Lehrplan greift Themen aus der Bauindustrie auf und
die Turner-Mitarbeiter engagieren sich ehrenamtlich als
Mentoren. Die Turner-Niederlassung New York bietet darüber hinaus jedes Jahr fünf sehr guten Schülern die Möglichkeit, sich für das Turner-Youth-Force-Stipendium zu bewerben. Es unterstützt die Gewinner nicht nur finanziell
während ihres Studiums, sondern gibt ihnen zusätzlich die
Chance, in den Semesterferien bereits erste Berufserfahrungen im Unternehmen zu sammeln. Nach erfolgreichem
Abschluss des Studiums werden die Absolventen von Turner übernommen.
ACE-Mentorenprogramm
Das ACE Mentor Program of America wurde 1994 gegründet, um dem ständig wachsenden Bedarf an qualifizierten
Fachkräften in der Baubranche zu begegnen. Turner unterstützte das Programm von Anfang an. Neben der finanziellen Unterstützung sind mehr als 250 Turner-Mitarbeiter als
Mentoren aktiv und sitzen dem nationalen Gremium bei.
Durch das Programm können Schüler erste berufliche Erfahrungen in den Bereichen Architektur, Bau- und Ingenieurwesen erlangen. Dafür verpflichten sich die Schüler zur
Teilnahme an einem einjährigen baubranchenbezogenen
Projekt, das sie gemeinsam mit den Mentoren gestalten.
Auch nach Ende des Programms bleiben die Schüler häufig mit den Turner-Mitarbeitern in Kontakt oder absolvieren
weitere Praktika.
Computer-Sponsoringprogramm
Im Jahr 2003 hat HOCHTIEF AirPort ein Sponsoring-Programm ins Leben gerufen: Seitdem stattet das Unternehmen jährlich wechselnd Schulen in unmittelbarer Nähe der
Ausgezeichnete Kooperation:
Thiess erhielt 2006 den Na­
tional Australia Bank Part­
nering Award von der Austra­
lia Business Arts Foundation
für die innovativste und nutz­
bringendste Partnerschaft
zwischen einem Unterneh­
men und Künstlern.
Beteiligungsflughäfen mit neuwertigen Rechnern und
Computerzubehör aus. Auf diese Weise möchte das Unternehmen das Lernumfeld der Kinder verbessern.
Kooperation mit Hochschulen und Universitäten
HOCHTIEF engagiert sich für Lehre und Forschung und
kooperiert in diesem Zusammenhang mit einer Vielzahl nationaler und internationaler Universitäten und Hochschulen. Durch Vorträge und Fachveranstaltungen tragen die
HOCHTIEF-Experten dazu bei, Praxiswissen an Studierende weiterzugeben. Um für die vielfältigen Aufgaben in
unserem Unternehmen zu werben und Studierende über
Berufschancen zu informieren, nehmen HOCHTIEF und
die Tochtergesellschaften regelmäßig an Campusveranstaltungen, Absolventenmessen und -kongressen teil.
Erstmals fand im November 2006 der Hochschultag der
HOCHTIEF Construction AG statt. Er soll den Austausch
zwischen Theorie und Praxis fördern. Professoren und
Studierende von Technischen Hochschulen waren eingeladen, mit Unternehmensvertretern über die gegenseitigen
Erwartungen und die notwendigen Qualifikationen der
Studierenden zu sprechen.
www.acementor.org
Bereits zum zweiten Mal hat Streif Baulogistik 2007 in Kooperation mit Fachhochschulen einen Logistikpreis ausgeschrieben. Gesucht werden neue Ideen und Lösungen auf
dem Gebiet der Baulogistik. Die HOCHTIEF-Tochter will
auf diese Weise den Nachwuchs fördern und innovative
Ideen von Anfang an begleiten.
Beim Solar Decathlon 2007 unterstützen wir die Teams
der Technischen Universität Darmstadt und der University
of Maryland im Wettbewerb um neue Solarenergienutzung
(siehe Seite 41).
Unsere australische Tochtergesellschaft Leighton pflegt seit
mehreren Jahren eine strategische Partnerschaft mit der
University of New South Wales, an der Ingenieure ausgebildet
Nachhaltigkeitsbericht 2007
57
Im Herzen Kölns: Die in un­
mittelbarer Nähe der Bau­
stelle liegenden Gebäude
mussten vor Lärm und Er­
schütterung besonders ge­
schützt werden (Bild links).
Immer informiert: Aktuelle
Aushänge waren nur ein Teil
der umfassenden Anwoh­
nerkommunikation beim
Projekt EastLink in Austra­
lien.
www.thiessjohnholland.
com.au
werden. Das Unternehmen fördert zum Beispiel seit mehr
als acht Jahren Studierende aus ländlichen Regionen mit
Im Herzen Kölns ist HOCHTIEF am Bau der Nord-SüdStadtbahn beteiligt. Von den Bauarbeiten sind zahlreiche
Stipendien.
Personengruppen betroffen: Privathaushalte ebenso wie
­öffentliche Einrichtungen, darunter mehrere Museen und
die Kölner Philharmonie. Die Tunnelröhren verlaufen direkt
unter dem Konzertsaal. Alle Arbeiten müssen daher permanent hinsichtlich Schall und Erschütterungen überwacht
und mit dem Spielplan abgestimmt werden. Zudem ist das
Gebiet archäologisch interessant. Es wurde vertraglich festgelegt, dass der komplette Bauaushub als archäologische
Grabung zu betrachten ist. Entsprechend vorsichtig musste
vorgegangen werden.
Erstmals förderte Thiess 2007 als Hauptsponsor den nationalen Design-Wettbewerb der Initiative „Engineers Without
Borders“ (EWB). In Zusammenarbeit mit australischen und
neuseeländischen Universitäten waren junge Studierende
des Bauingenieurwesens aufgerufen, in Teams nachhaltige
Entwicklungsideen für ein bestehendes Waisenhaus in Indien zu erstellen. Am Ende des Semesters waren die Universitäten aufgefordert, die besten Vorschläge bei EWB einzureichen. Eine Jury, in der Thiess vertreten ist, ermittelte
das Gewinnerteam. Dieses erhielt nicht nur ein Preisgeld,
sondern konnte schließlich das Waisenhaus in Indien besuchen und die Umsetzung seines Konzepts begutachten.
HOCHTIEF: Mitglied der Community
Wo immer HOCHTIEF ein Projekt realisiert und Lebensräume gestaltet – es geschieht inmitten von Menschen. Ein
gutes Miteinander sowie eine offene Kommunikation mit
den Anwohnern und Nachbarn unserer Projekte sind wichtige Erfolgsfaktoren für HOCHTIEF. Wir verstehen uns als
Gäste und Partner in den Communities, in denen wir darum auch bewusst langfristige Verantwortung übernehmen.
Der Community-Gedanke hat in manchen Ländern, wie zum
Beispiel den USA und Australien, eine lange Tradition, die
Aktivitäten sind hier entsprechend stark ausgeprägt und vielseitig. Heute bringen sich aber alle Konzernunternehmen
und -einheiten von HOCHTIEF aktiv in das Geschehen in
ihrem Umfeld ein.
HOCHTIEF als Nachbar
Besonders wichtig ist es, die Anwohner aktiv über die Projekte zu informieren sowie lokale Anspruchsgruppen frühzeitig einzubeziehen und ihre Interessen zu berücksichtigen.
Bei Großprojekten werden daher langfristige Pläne für die
Projektkommunikation entwickelt.
58
Nachhaltigkeitsbericht 2007
Beim Infrastrukturprojekt EastLink
im australischen Bundesstaat Victoria wird seit 2006 eine umfangreiche Anwohnerkommunikation praktiziert: Das Community-RelationsTeam von Thiess veranstaltete über 60 Baustellenführungen
und Präsentationen, wickelte mehr als 4 700 Anrufer über
eine eigens eingerichtete Hotline ab. Über 50 000 Haushalte wurden mithilfe eines vierteljährlichen Newsletters
sowie über Postwurfsendungen und Hausbesuche über
den Baufortschritt und aktuelle Entwicklungen informiert.
Darüber hinaus fanden regelmäßige Forumsveranstaltungen mit Anwohnern und Vertretern der lokalen Wirtschaft
statt. Eine ähnliche Maßnahme zur Anwohnerkommunikation wird auch bei dem HOCHTIEF-PPP-Projekt NordostUmfahrung von Wien, der A5 in Österreich, umgesetzt.
Regionale Wirtschaft fördern
Zur Community-Idee gehört es auch, der regionalen Wirtschaft Impulse zu geben sowie lokale Unternehmen und
Arbeitnehmer in die Projekte einzubeziehen.
Das langjährige Engagement von Turner für Unternehmen,
die von Angehörigen ethnischer Minderheiten oder Frauen
geführt werden, gilt in den USA als vorbildlich und wurde
vielfach ausgezeichnet. Die amerikanische HOCHTIEF-Tochter möchte die Präsenz dieser Unternehmen erhöhen, ihre
Auslastung verbessern und ihre Zukunftsfähigkeit unter-
Schulsanierung: Die Schüler
der Rexhe-Deliu-Schule in
Tirana freuen sich über das
von HOCHTIEF AirPort sa­
nierte Schulgebäude (Bild
links).
Kindermalwettbewerb
„Mein Traumhaus“: Die Sie­
ger konnten mit HOCHTIEF
CZ einen Tag ihrer Träume
verbringen.
stützen. Um dies zu erreichen, vergibt Turner regelmäßig
einen festgelegten Prozentsatz von Aufträgen an Firmen, die
Durch verschiedene Aktionen unterstützen die Mitarbeiter
von HOCHTIEF in Großbritannien die Behandlung und Be-
von Angehörigen der genannten Gruppen geleitet werden.
Gleichzeitig haben diese Unternehmer die Möglichkeit, sich
über ein Turner-eigenes Mentoren- und Förderprogramm
in technischen, administrativen und betriebswirtschaftlichen Themen weiterzubilden. Seit der Gründung im Jahr
1969 haben mehr als 15 000 Personen die Angebote der
Turner School of Construction Management wahrgenommen.
treuung Krebskranker und ihrer Familien an den Maggie’s
Cancer Centres. So nahmen die HOCHTIEFler auch an
der Charity-Veranstaltung „Maggie’s Monster Bike & Hike
Challenge 2007“ teil. In 24 Stunden legten sie dabei zu Fuß
und auf dem Mountainbike rund 120 Kilometer quer durch
die schottischen Highlands zurück. Das gesammelte Geld
wurde gespendet.
Seit Langem bereits fördert die australische HOCHTIEFTochter Leighton mit vielfältigen Maßnahmen die Beschäftigung von Aborigines bei Infrastruktur- und Minenprojekten
und setzt sich für ihre berufliche Aus- und Weiter­bildung
ein. Das Unternehmen arbeitet hierbei eng mit staatlichen
Behörden, Interessengemeinschaften der australischen
Ureinwohner und mit von Aborigines geführten Betrieben
zusammen. Im Februar 2006 hat Leighton 50 Prozent am
Unternehmen Ngarda Civil & Mining erworben. Die Gesellschaft ist in der Bau- und Bergbaubranche führend in der
Beschäftigung und Weiterbildung von Aborigines und bietet ihre Serviceleistungen zahlreichen Unternehmen in
Australien an.
Lokale Aktivitäten und Hilfsprojekte: Beispiele
In vielfältigen Aktionen engagieren sich die HOCHTIEFGesellschaften und -Mitarbeiter weltweit für die gesellschaftlichen Belange in der Nähe ihrer Projekte und Standorte.
Im Sommer 2006 organisierte und finanzierte HOCHTIEF
AirPort mit Partnern die Sanierung eines Schulgebäudes
in unmittelbarer Nähe des Flughafens Tirana. Im Zuge der
grundlegenden Instandsetzungsarbeiten der Rexhe-DeliuSchule wurde das Dach abgedichtet, Sanitäranlagen, Türen und Fenster erneuert. Aufgrund des großen Bedarfs
soll das Sponsoringprogramm auch auf andere Schulen in
der Umgebung des albanischen Flughafens ausgeweitet
werden.
In Tschechien rief HOCHTIEF CZ im Sommer 2007 einen
Malwettbewerb zum Thema „Mein Traumhaus“ aus: Kinder
aus mehr als 100 Heimen und anderen sozialen Einrichtungen malten ihre idealen Wohnstätten. Die 15 jungen Gewinner wurden mit einem „Tag ihrer Träume“ belohnt, an
dem sich auch die HOCHTIEF-Mitarbeiter beteiligten. Zusätzlich wird das Unternehmen an mehreren Kinderheimen und Schulen unentgeltlich notwendige Reparaturen
vornehmen.
Erstmals nahm HOCHTIEF 2006 am „Ruhrdax“ teil, einer
lokalen Ehrenamtsbörse im Ruhrgebiet. Vor allem bei Projekten, die kleinere Bauleistungen erforderten, war das
Unternehmen gefragt. Aber auch die Gestaltung eines
neuen Logos für eine Kindertagesstätte oder die Renovierungshilfe in einem Mädchenheim gehörten zu den Aufgaben, die HOCHTIEF-Mitarbeiter ehrenamtlich übernahmen.
Dafür wurden sie von ihrer Arbeit freigestellt.
Die Düsseldorfer Niederlassung von HOCHTIEF Construction engagiert sich seit mehreren Jahren für ein örtliches
Kinderhospiz. Neben Geldspenden für die Einrichtung ermöglichte die Niederlassung Ausflüge für die Geschwister
der erkrankten Kinder, beispielsweise den Besuch eines
Fußballbundesligaspiels in dem von HOCHTIEF erbauten
Stadion in Mönchengladbach und eines Popkonzerts in der
Kölnarena.
Professionelle Hilfe: Die
HOCHTIEF-Unternehmens­
kommunikation entwickelte
ehrenamtlich unter anderem
ein neues Logo für eine Kin­
dertagesstätte in Dortmund.
Nachhaltigkeitsbericht 2007
59
Freiwilliges Engagement:
Mit der Unterstützung von
Leighton-Mitarbeitern wird
Schülern in Indonesien Eng­
lischunterricht erteilt (Bild
links).
Quartier 21: eine kleine Stadt
im Park, mitten in Hamburg.
Hier wird generationenüber­
greifendes Wohnen möglich.
Die Athener Flughafenbetreibergesellschaft AIA, an der
HOCHTIEF mehrheitlich beteiligt ist, spendete Ende Au-
soziales Zentrum verstanden, die sich durch eine flexible
Raumgestaltung den spezifischen Bedürfnissen verschie-
gust 2007 eine Mio. Euro an die Opfer der Brandkatastrophe in Griechenland. Darüber hinaus hat sie zu weiterer Unterstützung aufgerufen: Jeder von einem Mitarbeiter
gespendete Euro wird von AIA verdoppelt.
dener Nutzergruppen anpasst. Vor dem Hintergrund des
demografischen Wandels mit steigendem Altersdurchschnitt und sinkenden Geburtenraten in Deutsch­land geht
es darum, neue und vielseitige Nutzungsformen für öffentliche Gebäude zu entwickeln. In einer von HOCHTIEF finanzierten Machbarkeitsstudie wurde 2006 die Umsetzung
des Konzepts für eine Schule im Ruhrgebiet geprüft: Demnach wäre es sinnvoll, die heute bestehende Schule in
Mülheim an der Ruhr zu einem Zentrum auszubauen, in
dessen Räumen verschiedene Schulformen, eine Kindertagesstätte und Sozialeinrichtungen eng zusammenarbeiten.
Das Zentrum könnte so zu einer Begegnungsstätte für alle
Generationen des Viertels werden.
Eine ähnliche Hilfsaktion startete unsere australische Gesellschaft Thiess: Zirka 70.000 Euro spendeten die Mitarbeiter und das Unternehmen für Betroffene des Hurrikans
Larry, der in Queensland Anfang 2006 Millionenschäden
verursachte. Weitere Spenden gingen zudem an von Trockenheit betroffene Farmer und die Opfer von Buschfeuern. In Indonesien wurden nach lang anhaltenden Regenfällen und Überschwemmungen Anfang 2006 mehr als
2 800 Menschen in 17 Dörfern durch Thiess medizinisch
versorgt und geimpft. Die betroffenen Dörfer befinden sich
in direkter Nachbarschaft zu den von Thiess betriebenen
Satui- und Senakin-Minen, deren Mitarbeiter zum Teil aus
den Dörfern stammen.
Ebenfalls in Indonesien hat Leighton 2007 ein Freiwilligenprogramm ins Leben gerufen: Leighton-Mitarbeiter geben
Kindern von Schulen und Einrichtungen in der Nachbarschaft der Projekte Englischunterricht.
Zukunftsorientiertes Handeln
HOCHTIEF setzt sich mit den Trends von morgen auseinander. Nur so kann das Unternehmen seine Leistungspalette
auf gesellschaftliche Anforderungen und Bedürfnisse abstimmen und zukunftsorientiert handeln. Daher beteiligen uns
an Forschungsprojekten die sich mit Zukunftsthemen beschäftigen, unterstützen oder initiieren sie.
www.zukunftsschulen.de
60
Nachhaltigkeitsbericht 2007
Im Jahr 2004 startete HOCHTIEF Construction das Projekt „Zukunftsschulen“
. Als Schirmherr begleiteten wir
die interdisziplinäre Diskussion um ein zukunftsfähiges Konzept zu Finanzierung, Bau und Planung von Schulen. Die
Schule der Zukunft wird dabei als offene Einrichtung und
Mit dem demografischen Wandel und sich ändernden
Wohnansprüchen älterer Menschen hängen auch zwei
weitere Projekte zusammen, die HOCHTIEF im Jahr 2006
initiiert hat. In Hamburg realisiert HOCHTIEF Projektentwicklung gemeinsam mit Partnern das „Quartier 21“, ein
Konzept für generationenübergreifendes Wohnen. Auf dem
Grundstück eines ehemaligen Krankenhauses wird ein
Stadtquartier entstehen, in dem Wohnungen mit Büros,
Gastronomie, Einzelhandel, einer Schule und einer Privatklinik vereint werden. Neben privaten Eigenheimen und
Mietshäusern wird es auch Seniorenwohnungen, zum Teil
als Wohngruppen mit Betreuung und Pflege, geben.
Das von HOCHTIEF Construction mit Partnern vorgestellte
Konzept „WohnQuartier 4“ gibt Handlungsempfehlungen
zum altersgerechten Wohnen. Es dient als Diskussionsgrundlage und Orientierung für praktisches Handeln – sowohl wenn es darum geht, eine neue Wohnanlage für Ältere
zu schaffen, als auch bei der Beurteilung und Umgestaltung eines bereits bestehenden Quartiers. Berücksichtigt
werden dabei unter anderem Faktoren wie Wohnumfeld,
Gesundheit, Pflege sowie Kommunikation und Kultur.
Aufteilung der
Wertschöpfung
2004
in Mio. EUR
An Mitarbeiter*
An Kreditgeber
An andere Gesellschafter
An Aktionäre**
An die öffentliche Hand*
An Unternehmen*
Nettowertschöpfung
2006
2005
in %
1.864,3
75,1
40,0
47,6
106,2
–6,4
2.126,8
87,6
3,5
1,9
2,2
5,0
–0,2
100,0
in Mio. EUR
2.163,1
77,7
88,5
58,4
180,8
9,3
2.577,8
in %
83,9
3,0
3,4
2,3
7,0
0,4
100,0
in Mio. EUR
2.576,0
69,9
112,3
72,3
136,7
16,8
2.984,0
in %
86,3
2,3
3,8
2,4
4,6
0,6
100,0
Die Wertschöpfungsrechnung zeigt die volkswirtschaftliche Leistungskraft von HOCHTIEF und erläutert die Verteilung an die einzelnen Interessengruppen.
www.berichte.hochtief.
de/gb06/
*Gemäß IFRS Anpassung der
Vorjahreszahlen 2005 aufgrund
einer im Konzernabschluss
2006 vorgenommenen Ände­
rung der Bewertung von Pensi­
onsrückstellungen
**Der Ausschüttungsbetrag
2006 basiert auf den zum 31.
Dezember 2006 im Umlauf be­
findlichen Aktien. Der tatsäch­
liche Ausschüttungsbetrag am
Tag der Hauptversammlung (9.
Mai 2007) kann hiervon durch
zwischenzeitlichen Erwerb be­
ziehungsweise Veräußerung
eigener Aktien abweichen.
Spendenaufkommen bei HOCHTIEF nach Regionen
(Die Angaben für den Bereich Asien/Pazifik beziehen sich auf den Zeitraum von Juli bis Juni des Folgejahres)
Amerika
2.034.340 Euro
Amerika
2.992.416 Euro
Asien/Pazifik
1.805.841 Euro
Asien/Pazifik
1.867.625 Euro
Deutschland/
Europa 685.996 Euro
2005
Deutschland/
Europa 481.343 Euro
2006
Ziele im gesellschaftlichen Engagement
Ziel
Maßnahme
Status
Schüler und Studenten für technisches Mitgliedschaft bei VDI „Sachen machen“ und „Elevate“ soWissen und technische Berufe begeis­ wie in der Wissensfabrik
tern und fördern.
Sponsoringvertrag VDI
abgeschlossen. „Wissens­
kiste Technik“ mit Knowhow unterstützt derzeit
Schulungen für Unterricht.
Klare Spenden- und Sponsoringregelung im Sinne der Corporate
Social Responsibility
Themenschwerpunkte Sponsoring festlegen, Mitarbeiter
umfassend bis Ende 2007 informieren.
Schwerpunkte Bildung/
Nachwuchsförderung sowie Bauhaus/moderne
Architektur: Rundschreiben erschienen, Umsetzung ab September 2007.
Nachhaltiges Handeln und ethisches
Bewusstsein auch bei Nachunternehmern fördern und fordern.
Verhaltensrichtlinie (Code of Conduct) für Nachunternehmer in das Präqualifizierungssystem für deutschsprachige
Unternehmenseinheiten bis Ende 2008 integrieren.
Entwurf der Verhaltensrichtlinie liegt vor, Start
der Testphase des Präqualifizierungssystems im
Oktober 2007.
Stakeholderdialog intensivieren.
2008 Stakeholderbefragungen durchführen.
Konzeption eines Onlinefragebogens in Vorbereitung
Berufliche Perspektiven für benachtei- Kooperation mit Berufsschulen, Agentur für Arbeit u.a., um
ligte Jugendliche schaffen.
Jugendlichen frühe Praktika oder ein Praxisjahr als Übergang zum Ausbildungsplatz zu ermöglichen.
Erstes Projekt mit einer
Brennpunktschule aus
Essen gestartet.
Nachhaltigkeitsbericht 2007
61
Bescheinigung des unabhängigen
Wirtschaftsprüfers
An die HOCHTIEF Aktiengesellschaft, Essen
Wir haben auftragsgemäß eine betriebswirtschaftliche Prüfung
ausgewählter Angaben der Berichtsteile „Die Kennzahlen“ (Seiten
11–12, 29, 30, 35, 36, 51, 52, 61) des Nachhaltigkeitsberichts 2007
der HOCHTIEF Aktiengesellschaft durchgeführt.
Verantwortung der gesetzlichen Vertreter
Die Erstellung des Nachhaltigkeitsberichts 2007 unter Beachtung
von in den Sustainability Reporting Guidelines Vol. 3 der Global
Reporting Initiative (Seite 7 bis 17) genannten Kriterien: Wesentlichkeit, Nachhaltigkeitskontext, Vollständigkeit, Ausgewogenheit,
Vergleichbarkeit, Genauigkeit, Aktualität, Klarheit und Zuverlässigkeit liegt in der Verantwortung des Vorstands der HOCHTIEF Aktiengesellschaft. Diese Verantwortung umfasst die Konzeption, Implementierung und Aufrechterhaltung eines internen Kontrollsystems,
soweit es von Bedeutung ist für die Erstellung des Nachhaltigkeitsberichts, die Auswahl und Anwendung angemessener Methoden
zur Erstellung des Nachhaltigkeitsberichts und die Vornahme von
Schätzungen, die unter den gegebenen Umständen plausibel sind.
Verantwortung des Wirtschaftsprüfers
Unsere Aufgabe ist, auf Grundlage der von uns durchgeführten
Tätigkeiten eine Beurteilung mit begrenzter Sicherheit über die in
den Berichtsteilen „Die Kennzahlen“ ausgewiesenen Kennzahlen
für die deutschen Standorte und Einheiten, über die in diesen Berichtsteilen auf den Seiten 11, 12, 29 und 61 aufgeführten weltweiten Kennzahlen sowie über die in diesen Berichtsteilen dargestellten Ziele aller Standorte und Einheiten abzugeben.
Wir haben unseren Auftrag unter Beachtung des International
Standard on Assurance Engagements (ISAE) 3000 durchgeführt.
Hiernach haben wir unsere Berufspflichten einzuhalten und den
Auftrag so zu planen und durchzuführen, dass bei kritischer Würdigung mit einer begrenzten Sicherheit ausgeschlossen werden
kann, dass die in den Berichtsteilen „Die Kennzahlen“ ausgewiesenen Kennzahlen für die deutschen Standorte und Einheiten, die
in diesen Berichtsteilen auf den Seiten 11, 12, 29 und 61 aufgeführten weltweiten Kennzahlen sowie die in diesen Berichtsteilen
dargestellten Ziele aller Standorte und Einheiten in wesentlichen
Belangen nicht in Übereinstimmung mit den oben genannten Kriterien der Sustainability Reporting Guidelines Vol. 3 der Global
Reporting Initiative (Seite 7 bis 17) aufgestellt worden sind.
Im Rahmen unseres Auftrags haben wir auf der Basis von Risikound Wesentlichkeitsbeurteilungen Nachweise eingeholt, um eine
begrenzte Sicherheit zur Übereinstimmung der ausgewählten Angaben der Berichtsteile „Die Kennzahlen“ mit den Kriterien zu gewinnen. Art und Umfang der von uns durchgeführten Arbeiten erfolgte, auch unter der Verwendung angemessener Stichproben,
auf Grundlage unseres pflichtgemäßen Ermessens zur Erlangung
der begrenzten Sicherheit. Unsere Auftragsdurchführung umfasste folgende Arbeiten:
• Einsichtnahme in die Dokumentation der Systeme, Prozesse und
Dokumente zum Nachhaltigkeitsmanagement – u. a. die Stellenbeschreibung der CSR-Koordinatorin, die Satzung des CSR Comittee,
den Code of Conduct sowie die Richtlinien zu Spenden und
Sponsoring, zum Krisenmanagement, zu Umweltschutz- und Arbeitssicherheit, Beschaffungsmanagement
62
Nachhaltigkeitsbericht 2007
•E
insichtnahme in die Dokumentation der Systeme und Prozesse
zur Erhebung, Analyse und Aggregation der Nachhaltigkeitsdaten
sowie deren stichprobenartige Überprüfung – u. a. anhand der
Verfahrensanweisung zur Erstellung des Nachhaltigkeitsberichts
• Befragung der mit der Erstellung des Berichts beauftragten Abteilung Unternehmenskommunikation und des AGUS-Centers
• Befragungen von Mitarbeitern der Konzernbereiche Arbeitsschutz,
Umweltschutz, Koordination CSR, Personal
• Nachvollzug des Prozesses zur Themenfindung für den Nachhaltigkeitsbericht 2007/2008
• Abgleich der in dem Kapitel „Erfolgsbasis“ aufgeführten Finanzkennzahlen mit den entsprechenden Angaben in den Geschäftsberichten der Gesellschaft
• Befragung des Beauftragten für Arbeitssicherheit, Umweltschutz
und Qualitätsmanagement von HOCHTIEF do Brasil und Einsichtnahme in Belege seiner Tätigkeit
• Verwertung der Arbeiten der internen Revision der HOCHTIEF
Aktiengesellschaft, die im Berichtszeitraum den Prozess zur Datensammlung und zur Erstellung des Nachhaltigkeitsberichts innerhalb des AGUS-Centers überprüft hat.
• Verwertung der Ergebnisse der regelmäßigen Auditierungen
nach ISO 14001 und OHSAS 18001, die in der Mehrzahl der Einheiten der HOCHTIEF Aktiengesellschaft durchgeführt werden
Eine betriebswirtschaftliche Prüfung zur Erlangung einer begrenzten
Sicherheit ist in ihrem Umfang geringer als eine betriebswirtschaftliche Prüfung zur Erlangung einer hinreichenden Sicherheit und
kann nicht die Feststellung aller wesentlichen Sachverhalte sicherstellen. Dementsprechend können wir keine Positivaussage (Prüfungsurteil) über die ausgewählten Angaben des Berichtsteils abgeben.
Schlussfolgerung
Auf der Grundlage unserer Arbeiten sind uns keine Sachverhalte
bekannt geworden, die uns zu der Annahme veranlassen, dass
die in den Berichtsteilen „Die Kennzahlen“ ausgewiesenen Kennzahlen für die deutschen Standorte und Einheiten, die in diesen
Berichtsteilen auf den Seiten 11, 12, 29 und 61 aufgeführten weltweiten Kennzahlen sowie die in diesen Berichtsteilen dargestellten
Ziele aller Standorte und Einheiten in wesentlichen Belangen nicht
in Übereinstimmung mit den genannten Kriterien der Sustainability
Reporting Guidelines Vol. 3 der Global Reporting Initiative (Seite 7
bis 17) aufgestellt worden sind.
PricewaterhouseCoopers
Aktiengesellschaft
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft
Frankfurt am Main, 15. Oktober 2007
Dieter Horst
Michael Werner
Index nach GRI G3-Richtlinien
Profil
Seite
1
Vision und Strategie......................................................7, 8
1.1 Vorwort des Vorsitzenden.................................................... 5
1.2 Wichtige Auswirkungen, Risiken und Chancen.......... 5, 7, 10
2
Organisationsprofil
2.1 Name des Unternehmens.............................................. 5, 65
2.2 Wichtigste Marken, Produkte und
Dienstleistungen................................................. 8–10, 16–17
2.3 Unternehmensstruktur..................................................... 3, 4
2.4 Hauptsitz des Unternehmens............................................ 65
2.5 Länder der Geschäftstätigkeit............................................12
2.6 Eigentümerstruktur und Rechtsform.............................12, 65
2.7 Bediente Märkte.............................................................8, 12
2.8 Größe des berichtenden Unternehmens.......................11, 29
2.9 Wesentliche Änderungen bei Unternehmens- und
Eigentumsstruktur.................................................. 12, GB 20
2.10 Auszeichnungen im Berichtszeitraum... 13, 19, 28, 34, 44, 48, 57
3
Berichtsparameter
Berichtsprofil
3.1 Berichtszeitraum.................................................................. 2
3.2 Datum des letzten Berichts.................................................. 5
3.3 Berichtszyklus...................................................................... 2
3.4 Ansprechpartner für Fragen zum Bericht........................... 65
Berichtsumfang und -grenzen
3.5 Vorgehensweise bei der Bestimmung des Berichtsinhalts
(u. a. Prioritäten)..................................................................13
3.6 Berichtsgrenzen..................................................................11
3.7 Einschränkungen des Berichtsumfangs................................4, 11
3.8 Grundlagen für Berichterstattung über Joint Ventures,
Tochterunternehmen etc...................................................... 4
3.9Erhebungsmethoden, Berechnungsgrundlagen
der Daten...................................................................... 11, 51
3.10 Gründe für die neue Darstellung von Informationen
aus alten Berichten.........................................................8–10
3.11Wesentliche Veränderungen von Umfang,
Messmethoden und Berichtsgrenzen.................trifft nicht zu
3.12Index nach GRI – tabellarische Übersicht mit
Seitenzahlen................................................................ 63–64
3.13 Bestätigung – externe Verifizierung der Aussagen.......... 62
4Governance, Verpflichtungen und Engagement
Corporate Governance
4.1 Corporate Governance, inkl. Verantwortung
Nachhaltigkeit.................................................................9, 13
4.2 Unabhängigkeit des Aufsichtsrats............................... GB 96
4.3Kontrollorgan beziehungsweise unabhängige Mitglieder
der Unternehmensführung..................................trifft nicht zu
4.4Aktionärs- und Mitarbeiterempfehlungen
an den Vorstand............................................................19, 24
4.5Verknüpfung von Vorstandsvergütung mit
Zielerreichung im Nachhaltigkeitsbereich...............GB 14–15
4.6 Verfahren zur Vermeidung von Interessenkonflikten...... 27, CoC
4.7 Expertise der Leitungsgremien bezüglich
Nachhaltigkeit...................................................13–15, 32–33
4.8 Leitbild, Verhaltenskodizes und Unternehmenswerte.......7–8
4.9Verfahren auf Vorstands-/Aufsichtsratsebene zur
Überwachung von Risiken und Chancen im Nach­
haltigkeitsbereich............................................................9, 13
4.10Verfahren zur Beurteilung der Leistungen des
Vorstands.......................................................... 24, GB 14–15
Verpflichtungen gegenüber externen Initiativen
4.11 Berücksichtigung des Vorsorgeprinzips.............................. 9
4.12 Teilnahme an externen Initiativen................................. 20–21
4.13 Mitgliedschaften........................................................... 20–21
Einbeziehung von Stakeholdern
4.14 Liste der einbezogenen Stakeholder-Gruppen...................18
4.15 Identifizierung und Auswahl der Stakeholder................18, 24
4.16Einbeziehung von Stakeholdern (Art/Häufigkeit).....18–21, 24
4.17 Berücksichtigung der Stakeholder-Interessen..............18–21
Managementansatz und Leistungsindikatoren
5
Ökonomische Indikatoren...........8, 11, 20, 21, 28, 40, 42,
48, 58, 59, GB45
Angaben zum Managementansatz........................ 8, 9, 13, 39, GB41
Aspekt: Wirtschaftliche Leistung
EC1 Erzeugter und ausgeschütteter wirtschaftlicher Wert.........11
EC2 Finanzielle Folgen des Klimawandels..................... 40, 42, 48
EC3 Betriebliche soziale Zuwendungen.................................... 28
EC4 Finanzielle Zuwendungen der öffentlichen Hand......... GB 45
Aspekt: Marktpräsenz
EC5 Verhältnis Standardeintrittsgehälter zum lokalen
Mindestlohn....................................................................... 28
EC6 Geschäftspolitik, -praktiken und Zahlungen an
lokale Zulieferer.......................................................20–21, 58
EC7 Auswahl von lokalem Personal (Anteil an
Führungspositionen).......................................................... 59
Aspekt: mittelbare wirtschaftliche Auswirkungen
EC8 Infrastrukturinvestitionen und Dienstleistungen mit
vorrangig öffentlichem Interesse................................ 8, 50, 58
EC9Art und Umfang wesentlicher indirekter
wirtschaftlicher Auswirkungen .................................... 58, 59
6
Umwelt.......................................................................38–53
Aspekt: Materialien
EN1 Gewicht/Volumen der eingesetzten Materialien.................51
EN2 Anteil von Recyclingmaterial am
Gesamtmaterialeinsatz...................................................... 53
Aspekt: Energie
EN3 Direkter Energieverbrauch (nach Primärenergieträgern)............51
EN4 Indirekter Energieverbrauch (nach Primärenergieträgern) .....51
EN5 Eingesparte Energie........................................................... 49
EN6 Initiativen zur Gestaltung von Produkten/
Dienstleistungen mit höherer Energieeffizienz........44–47, 49
EN7 Initiativen zur Verringerung des indirekten
Energieverbrauchs....................................................... 49–50
Aspekt: Wasser
EN8 Gesamter Wasserverbrauch (nach Quellen).......................51
EN9 Von Wasserentnahme betroffene Quellen...........trifft nicht zu
EN10Anteil an rückgewonnenem, wiederverwendetem Wasser.... 45
Aspekt: Biodiversität
EN11 Genutzte Flächen in schutz- und artenreichen
Gebieten..........................................................................40, 41, 53
EN12Wesentliche Auswirkungen auf die Artenvielfalt............41, 53
EN13Geschützte und wiederhergestellte natürliche
Lebensräume............................................................... 40, 53
EN14­Management der Auswirkungen auf Artenvielfalt.............. 53
EN15Anzahl der betroffenen Arten auf der Roten Liste der
IUCN und anderen Listen................................................ k. A.
Aspekt: Emissionen, Abwasser und Abfall
EN16Direkte und indirekte Treibhausgasemissionen..................51
EN17 Andere relevante Treibhausgasemissionen........................ LR
EN18Initiativen zur Verringerung der
Treibhausgasemissionen................................. 40–43, 48, 50
EN19Ozonschädigende Substanzen...........................trifft nicht zu
EN20NOX, SOX u. a. signifikante Luftemissionen.................... k. A.
EN21Abwassereinleitung nach Art und Einleitungsort................51
EN22Abfallmenge nach Art und Entsorgungsmethode.............. 53
CoC: Code of Conduct, GB: Geschäftsbericht 2006, k. A.: keine Angabe, LR: Leighton Sustainability Report 2007
HT: www.hochtief.de/risikomanagement
Nachhaltigkeitsbericht 2007
63
EN23Wesentliche Freisetzungen (Gesamtzahl und Volumina).....51
EN24Transportierte, importierte, exportierte, behandelte
Abfallmenge....................................................................... 53
EN25Von Abwassereinleitungen betroffene Gewässer........... k. A.
Aspekt: Produkte und Dienstleistungen
EN26Initiativen zur Verringerung von Umweltauswirkungen der
Produkte und Dienstleistungen.................................... 40–53
EN27Anteile von Produkten, deren Verpackung
wiederverwendet wurde.....................................trifft nicht zu
Aspekt: Einhaltung von Rechtsvorschriften
EN28Geldbußen/Sanktionen wegen Nichteinhaltung von
Umweltauflagen..................................................................51
Aspekt: Transport
EN29Umweltauswirkungen des Transports von Produkten,
Gütern und Mitarbeitern..................................................... 50
Aspekt:insgesamt
EN30Gesamte Umweltschutzausgaben und -investitionen..... 40–53
7
Arbeitspraktiken und menschenwürdige
Beschäftigung.................................................................22–31
Aspekt: Beschäftigung
LA1 Belegschaft nach Beschäftigungsart und Regionen......... 29
LA2 Mitarbeiterfluktuation nach Altersgruppen, Geschlecht
und Regionen...............................................................24, 29
LA3Betriebliche Leistungen für Vollzeitbeschäftigte...........24, 28
Aspekt: Arbeitnehmer-Arbeitgeber-Verhältnis
LA4 Mitarbeiter, die unter Tarifverträge fallen................................... 28
LA5 Mitteilungsfristen in Bezug auf wesentliche betriebliche
Veränderungen.................................................................. 31
Aspekt: Arbeitsschutz
LA6 Vertretung der Gesamtbelegschaft in
Arbeitsschutzausschüssen................................................ 34
LA7 Verletzungen, Abwesenheitszeiten und Todesfälle............ 35
LA8 Schulung, Beratung, Kontrollprogramme bezüglich
ernster Krankheiten................................................ 34, 36–37
LA9 Vereinbarungen mit Gewerkschaften zu
Arbeitsschutzthemen....................................................31, 34
Aspekt: Aus- und Weiterbildung
LA10 Aus- und Weiterbildungsstunden nach
Mitarbeiterkategorie..............................................................24
LA11Wissensmanagement und lebenslanges Lernen............... 25
LA12 Mitarbeiter mit regelmäßiger Leistungsbeurteilung
und Entwicklungsplanung...................................................24
Aspekt: Vielfalt und Chancengleichheit
LA13 Vielfalt oberes Management und
Mitarbeiterstruktur..................................................26, 27, 29
LA14 Entlohnung nach Geschlecht und Mitarbeiterkategorie....... 31
8
Menschenrechte........................................... 20–31, GB59
Aspekt: Investitions- und Beschaffungspraktiken
HR1Investitionsvereinbarung mit
Menschenrechtsklauseln................................... 20, 21, GB 59
HR2 Anzahl der geprüften Zulieferer und Auftragnehmer..... 20, 21
HR3 Schulungsstunden der Mitarbeiter zu
Menschenrechtsaspekten............................................24, 26
Aspekt: Gleichbehandlung
HR4 Vorfälle von Diskriminierung und ergriffene
Maßnahmen....................................................................... 26
Aspekt: V
ereinigungsfreiheit und Recht auf Kollektivverhandlungen
HR5Gefährdete Geschäftstätigkeiten und Gewährleistung der
Vereinigungsfreiheit............................................................ 31
Aspekt: Kinderarbeit
HR6 Gefährdete Geschäftstätigkeiten und Maßnahmen
zur Verhinderung von Kinderarbeit..............................................21
Aspekt: Zwangs- und Pflichtarbeit
HR7Gefährdete Geschäftstätigkeiten und Maßnahmen
zur Verhinderung von Zwangsarbeit.................................. 21
Aspekt: Sicherheitspraktiken
HR8 Geschultes Sicherheitspersonal bezüglich
Menschenrechten...............................................trifft nicht zu
Aspekte: Rechte der Ureinwohner
HR9 Maßnahmen zum Schutz der Rechte der
Ureinwohner........................................................trifft nicht zu
9
Gesellschaft............................................. 54–61, CoC, LR
Aspekt: Gemeinwesen
SO1Management der Auswirkungen auf die
Standortgemeinden......................................................20, 58–59
Aspekt: Korruption
SO2Anteil/Anzahl der überprüften Geschäftsbereiche.............HT
SO3Zur Prävention geschulte Mitarbeiter in Prozent................ 30
SO4 Ergriffene Maßnahmen infolge von
Korruptionsvorfällen............................................... 21, CoC 8
Aspekt: Politik
SO5 Politische Positionen, Teilnahme an politischer
Willensbildung und Lobbying..............................................19
S06 Zuwendungen an Politiker, Parteien und
Einrichtungen............................................................CoC, LR
Aspekt: wettbewerbswidriges Verhalten
S07 Klagen aufgrund wettbewerbswidrigen Verhaltens......... k. A.
Aspekt: Einhaltung der Gesetze
S08 Geldbußen/Sanktionen für Nichteinhaltung der Gesetze.... k. A.
10 Produktverantwortung..............10, 18, 19, 34, 37, 44–47
Aspekt: Gesundheit und Sicherheit der Kunden
PR1Lebenszyklusstadien, in denen Sicherheits- und
Gesund­heitsauswirkungen von Produkten analysiert
wurden................................................................. 10, 34, 37, 46
PR2 Vorfälle aufgrund der Nichteinhaltung von Regeln zum
Sicherheits- und Gesundheitsschutz........................................ 35
Aspekt: Kennzeichnung von Produkten und Dienstleisungen
PR3 Grundsätze/Verfahren zur Produktkennzeichnung...... 44–47
PR4 Vorfälle aufgrund der Nichteinhaltung von Regeln zur
Produktkennzeichnung.......................................trifft nicht zu
PR5 Praktiken in Zusammenhang mit Kundenzufriedenheit.....18–19
Aspekt: Werbung
PR6Programme zur Einhaltung von Gesetzen und freiwilligen
Vereinbarungen in der Werbung.........................trifft nicht zu
PR7 Vorfälle aufgrund der Nichteinhaltung von Regeln
zur Werbung.......................................................trifft nicht zu
Aspekt: Schutz der Kundendaten
PR8 Anzahl berechtigter Beschwerden wegen
Datenschutzverletzungen...................................trifft nicht zu
Aspekt: Einhaltung von Gesetzesvorschriften
PR9Geldbußen für Gesetzesverstöße bezüglich der Nutzung
von Produkten und Dienstleistungen.............................. k. A.
Berichtsinhalte
Die Inhalte dieses Berichts wurden auf der Basis interner Prozesse entwickelt. Die relevanten Informationen wurden in den operativen
Gesellschaften des Konzerns abgefragt oder stammen aus offiziellen Dokumenten von HOCHTIEF. Der Berichtsinhalt wird von den fachlich zuständigen Mitarbeitern geprüft.
Haftungsausschluss
Die in diesem Bericht veröffentlichten Daten wurden mit größter Sorgfalt erhoben und verarbeitet. Dennoch können wir Übertragungsfehler nicht vollständig ausschließen.
Nachhaltigkeitsbericht 2007
64
Impressum
Ansprechpartner
Herausgeber:
HOCHTIEF Aktiengesellschaft
Opernplatz 2, 45128 Essen
Tel.: 0201 824-0, Fax: 0201 824-2777
[email protected], www.hochtief.de
HOCHTIEF CSR-Committee
Dr. Ute Bardelmeier, CSR-Koordinator
Tel.: 0201 824-3957, Fax: 0201 824-3906
[email protected]
Projektleitung, Redaktion:
Lisa Zindler-Roggow
Konzeption und Gestaltung:
HOCHTIEF Unternehmenskommunikation
Text/Recherche:
Protext, Köln
HOCHTIEF Unternehmenskommunikation:
Verena Blaschke, Andrea Lommatzsch,
Julia Schockemöhle, Martina Schwarz
CSR-Koordination:
Dr. Ute Bardelmeier
Fotografie:
Christoph Schroll, HOCHTIEF
Wolfgang Kleber
Ulrich Wirth Fotodesign (Klinikum Augsburg)
Bildnachweise:
HOCHTIEF-Bildarchiv, Essen
Leighton Holdings, Sydney
Turner Construction Company, New York
AIA/Athens International Airport
Architektenbüros Herzog & de Meuron, Basel
Bauhausausstellung:
Buchholz, Weihe, © VG Bild-Kunst, Bonn 2007
Kandinsky, Kleine Welten V–XII, © VG Bild-Kunst, Bonn 2007
Kandinsky, Fröhlicher Aufstieg, © VG Bild-Kunst, Bonn 2007
Muche, Der Tisch, © VG Bild-Kunst, Bonn 2007
Bildbearbeitung, Satz und Druckvorstufe:
Creafix GmbH, Solingen
Druck:
Bacht Grafische Betriebe und Verlag GmbH, Essen
HOCHTIEF Personalmanagement Center Europa
Sabine Hübner-Henninger
Tel.: 0201 824-2144, Fax: 0201 824-1927
[email protected]
Martina Steffen
Tel.: 0201 824-2624, Fax: 0201 824-92624
[email protected]
HOCHTIEF Investor Relations
Dr. Lars Petzold
Tel.: 0201 824-1502, Fax: 0201 824-2750
[email protected]
HOCHTIEF Corporate Governance
Hartmut Paulsen
Tel.: 0201 824-1561, Fax: 0201 824-1571
[email protected]
HOCHTIEF Unternehmenskommunikation
Jutta Hobbiebrunken
Tel.: 0201 824-2610, Fax: 0201 824-1859
[email protected]
Weitere Informationen über unser Engagement
zur Nachhaltigkeit finden Sie im Internet unter
www.hochtief.de/nachhaltigkeit.
Der Nachhaltigkeitsbericht ist auf umweltfreundlichem
Aleo-Bilderdruckpapier gedruckt. Es besteht zu 50 Pro­
zent aus zertifizierten Frischfasern, die aus nachhaltig
be­wirtschafteten Wäldern stammen und nach den Regeln des Forest Stewardship Council (FSC) zertifiziert
sind, sowie zu 50 Prozent aus Recyclingfasern (wovon
25 Prozent aus Haushaltssammelware stammen).
Aleo wird in Fabriken produziert, die alle nach ISO
9001 und ISO 14001 sowie EMAS zertifiziert sind.
Der Nachhaltigkeitsbericht liegt auch in
englischer Sprache vor.
Stand: Oktober 2007
Nachhaltigkeitsbericht 2007
65
HOCHTIEF Aktiengesellschaft
Opernplatz 2, 45128 Essen
Titelbild:
Das WestendDuo in
Frankfurt am Main
Im November 2006 hat
HOCHTIEF den Hightech-Doppelturm fertig
gestellt. Die Büroimmobilie
überzeugt nicht nur durch
ihre Toplage und -archi­
tektur, sondern auch
durch nachhaltige Lösungen: So wird beispielsweise Geothermie (siehe
Seite 42) genutzt, um das
Gebäude kostengünstig
zu beheizen beziehungsweise zu kühlen. Eine spezielle Luftschicht zwischen
den Scheiben der Doppelfassade führt zu einer
verbesserten Isolierung.
Damit sinken die Betriebskosten nachhaltig
und in den Räumen entsteht ein „Wohlfühlklima“.
Zugehörige Unterlagen
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