Nachhaltigkeitsbericht 2007 Nachhaltigkeitsbericht 2007 KLIM SCHÜTZEN Aus Visionen Werte schaffen. Unser wirtschaftlicher Erfolg ist die beste Grundlage für Nachhaltigkeit Inhalt HOCHTIEF ist ein internationaler Baudienstleister. Für komplexe Projekte aller Art bieten wir eine An­ge­bots­palette mit vier Modulen: Entwicklung, Bau, Dienstleistungen sowie Konzessionen und Betrieb. Mit diesen eng verzahnten Modulen deckt HOCHTIEF die gesamte Wertschöpfungskette des Bauens ab. So können wir das Know-how und die Leistungen verschiedener Unternehmenseinheiten weltweit optimal verbinden und unseren Kunden maßgeschneiderte Lösungen anbieten – die ideale Basis für unseren Erfolg. Damit schaffen wir Mehrwert für unsere Stakeholder und das Unternehmen. Erfolgsbasis ..................................................................6 Das Unternehmen ...........................................................8 Die Kennzahlen . ............................................................ 11 Interview......................................................................... 14 Innovationen...................................................................16 Unsere Stakeholder........................................................18 Dynamische Entwicklung bei HOCHTIEF 25,13 25 in Mrd. Euro Auftragsbestand Auftragseingang Leistung 20 20,56 16,72 15 Vorwort ..........................................................................5 Arbeitsplatz . .............................................................. 22 Die Mitarbeiter................................................................24 Die Kennzahlen...............................................................29 Interview.........................................................................32 Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz .....................34 Die Kennzahlen...............................................................35 Lebensqualität............................................................ 38 Erneuerbare Energien.....................................................40 Geothermie als Chance .................................................42 Nachhaltiges Bauen.......................................................44 Ökologische Aspekte......................................................48 Die Kennzahlen............................................................... 51 Kulturschatz............................................................... 54 Die Gesellschaft ............................................................56 Die Kennzahlen............................................................... 61 Prüfungsbescheinigung ........................................... 62 Index nach GRI G3-Richtlinien................................. 63 10 2002 2003 2004 2005 2006 Impressum.................................................................. 65 Ansprechpartner........................................................ 65 Weitere Informationen zu den Kennzahlen finden Sie auf Seite 11 sowie unter www.hochtief.de im Bereich Investor Relations. Wir haben uns bei der Berichterstattung in diesem Nachhaltigkeitsbericht für eine kurze Darstellung der relevanten Themen entschieden. Alle Themenfelder dieses Berichts finden Sie im Internet – unter www.hochtief.de/nachhaltigkeit bieten wir Ihnen detailliertere Informationen. Der Berichtszeitraum ist November 2005 bis Oktober 2007. Die Berichtszeiträume der Daten werden separat ausgewiesen. Dieses Symbol weist in diesem Bericht auf Links im Internet hin. Die entsprechenden Internet-Adressen haben wir auf den jeweiligen Seiten angegeben. Um die Übersichtlichkeit und Lesefreundlichkeit zu gewährleisten, nennen wir in den Texten dieses Berichts stets ausschließlich die Eigennamen unserer Tochter- und Beteiligungsgesellschaften. Die genauen Namen finden Sie in der Unternehmensübersicht auf den Seiten 3 und 4. In allen Texten beziehen wir uns mit der allgemeinen Anrede sowie den Funktionen grundsätzlich auf Damen und Herren. Das Unternehmen im Überblick Management-Holding HOCHTIEF Aktiengesellschaft Unternehmensbereiche HOCHTIEF Airport Weitere Informationen zu den Unternehmensbereichen von HOCHTIEF finden Sie im Internet unter: www.hochtief.de www.leighton.com.au www.turnerconstruction.com HOCHTIEF AirPort ist einer der international führenden unabhängigen Flughafenmanager. Zum Beteiligungsportfolio gehören derzeit Anteile an den Flughäfen Athen, Budapest, Düsseldorf, Hamburg, Sydney und Tirana. Insgesamt nutzten 49,1 Millionen Passagiere im ersten Halbjahr 2007 die sechs Flughäfen. HOCHTIEF AirPort ist ein Flughafenmanager besonderen Typs − Betreiber und Investor zugleich. Die Gesellschaft kombiniert praxiserprobtes Know-how beim operativen und kaufmännischen Management von Flughäfen mit innovativen Finanzierungsmethoden. Als Anteilseigner optimiert HOCHTIEF AirPort aktiv seine Beteiligungen und entwickelt diese weiter. Mit integriertem Wissen aus den Bereichen Aviation, Non-Aviation, Masterplanning und Financing werden die Flughäfen ganzheitlich betrieben. Zusätzlich vermarktet HOCHTIEF AirPort sein Wissen als unabhängiger Berater und Transaktionsmanager. *Der Financial Close wird im vierten Quartal 2007 erwartet. HOCHTIEF Development Als Fundament für weiteres profitables Wachstum wurde im Jahr 2005 gemeinsam mit renommier­ ten Finanz­investoren die Gesellschaft HOCHTIEF AirPort Capital gegründet. Das bestehende Portfolio soll zielgerichtet ausgebaut werden, von Interesse sind vor allem langfris­tige Engagements. HOCHTIEF Facility Management sorgt für gutes Klima im Gebäude der Lufthansa in Frankfurt. Die Gesellschaften von HOCHTIEF Development sind auf baunahe Dienstleistungen für Immobilien, Anlagen und Infrastrukturprojekte spezialisiert. HOCHTIEF PPP Solutions plant, finanziert, baut und betreibt in öffentlich-privaten Partnerschaften Infrastrukturprojekte, überwiegend in den Bereichen des öffentlichen Hochbaus und des Verkehrs. HOCHTIEF Facility Management bietet ein Komplettangebot technischer, kaufmännischer und infrastruktureller Dienstleistungen für Gebäude und Liegenschaften – von Konzepten bis zur Übernahme von Funktionen bei betrieblichen Prozessen. Eine be­sonde­re Bedeutung kommt dabei dem Bereich HOCHTIEF Facility Management Energy zu, der für einen verantwortungsvollen Einsatz von Energieträgern zuständig ist. HOCHTIEF Projektentwicklung entwickelt, realisiert und vermarktet europaweit Immobilienprojekte. Dazu zählen Büro- und Hotelgebäude sowie Einzelhandels- und Logistikimmobilien. HOCHTIEF Property Management verwaltet und optimiert Immobilienbestände und sorgt für eine nachhaltige Wertschöpfung. An den HOCHTIEF-Flughäfen wird das Umweltschutz­ management konsequent vorangetrieben. 3 Nachhaltigkeitsbericht 2007 Die Deutsche Bau- und Siedlungs-Gesellschaft bietet Immobilien-Asset-Management – die wert­orientierte strategische Steuerung von Immobilienanlagen. HOCHTIEF Construction Services Americas HOCHTIEF Construction Services Asia Pacific Der Unternehmensbereich Americas koordiniert die Aktivitäten der HOCHTIEF-Gesellschaften in den USA und Brasilien. Über die Tochtergesellschaft Turner ist HOCHTIEF in den USA, dem größten Baumarkt der Welt, im Hochbau führend. In den wachstumsstarken Marktsegmenten Bildungs-, Gesundheits- und Gewerbeimmobilien sowie dem Bereich des nachhaltigen Bauens – dem sogenannten Green Building – ist Turner seit Langem die Nummer 1. Gleichzeitig engagiert sich das Unternehmen verstärkt im Dienstleistungsbereich. Mit Turner Logistics zum Beispiel erbringt unsere US-Tochter komplexe Beschaffungsdienstleistungen für Turner-Projekte und externe Kunden. Besondere Expertise besitzt die Gesellschaft im expansiven Geschäftsfeld Krankenhausausstattung. Mit der Flatiron Construction Corp. haben wir im September ein führendes US-Unternehmen im Verkehrsbau übernommen.* Damit stärken wir unser Baugeschäft in den USA. Die Tochtergesellschaft HOCHTIEF do Brasil zählt seit Jahrzehnten zu den führenden Bauunternehmen im brasilianischen Markt. Neben dem Hochund Infrastrukturbau erbringt das brasilianische Unternehmen seit Anfang 2007 auch Facility-Management-Dienstleistungen. HOCHTIEF Construction Services Europe Der Unternehmensbereich Europe bündelt unter Führung der HOCHTIEF Construction die Erfahrung von HOCHTIEF im Kerngeschäft Bauen. Dazu gehören der Hoch-, Tief- und Ingenieurbau in ausgewählten europäischen Ländern; beispielsweise in Deutschland, Großbritannien, Österreich sowie Polen, Tschechien und Russland. Außerdem ist HOCHTIEF Construction als Projektmanager auch weltweit tätig. Teamwork trägt maßgeblich zum kontinuierlich wachsenden Erfolg von Leighton bei. HOCHTIEF ist über die Mehrheitsbeteiligung an der Unternehmensgruppe Leighton auch in Australien Marktführer. Das Leistungsspektrum umfasst die Bereiche Hoch- und Infrastrukturbau, Rohstoffgewinnung und Konzessionen, Projektentwicklung sowie Instandhaltung und Dienstleistungen. Mit sieben operativen Einheiten – Leighton Contractors, Thiess, John Holland und Leighton Properties in Australien, Leighton Asia und Leighton International sowie Al Habtoor-Leighton in der Golfregion – deckt Leighton die komplette Wertschöpfungskette des Bauens ab. Seit einigen Jahren konzentriert sich der Unternehmensbereich verstärkt auf zukunftsweisende Marktsegmente wie Gesundheitsimmobilien, Hotels, Büro- und Geschäftsgebäude sowie das Bauen im Bestand. Infrastrukturprojekte wie Flughäfen, Häfen, Tunnel und Brücken ergänzen das Leistungsangebot. HOCHTIEF Construction begleitet Projekte vor, während und nach dem Bau. Von der Gebäudediag­ nose und Standortanalyse bis zum Bauträgergeschäft bietet das Unternehmen umfangreiche Dienstleistungspakete an. Mit partnerschaft­lichen Geschäftsmodellen wie PreFair realisiert HOCHTIEF Construction bereits einen wichtigen Teil seiner Hochbauleistung. Leighton baut seine führende Position als Betreiber und Manager im Bereich Contract-Mining konsequent aus. Auch in den Bereichen Infrastruktur und Projektentwicklung nimmt Leighton eine führende Marktstellung ein. Auf der Basis der starken Position im Heimatmarkt Australien intensiviert Leighton seine Aktivitäten in ausgewählten asiatischen Ländern und in der Golfregion. Aufgrund von regionalen Besonderheiten gelten bei Leighton eigene Unternehmensleit­linien und Ethikrichtlinien. Turner setzt beim nachhaltigen Bauen und beim Innenausbau in den USA Maßstäbe. 4 Nachhaltigkeitsbericht 2007 Eine innovative Glasfassade sorgt beim GAP 15 in Düsseldorf für ein optimales Raumklima. Vorwort Liebe Leserinnen und Leser, Lebensräume zu gestalten und dabei das Klima zu schüt­ zen, das ist die Aufgabe, der sich unser Unternehmen je­ den Tag stellt. Wir wissen um unsere Verantwortung da­ bei – gegenüber Mensch und Umwelt, jetzt und für die Zukunft. Für HOCHTIEF als interna­tionalen Baudienstleis­ ter ist dies eine Herausforderung, denn jedes unserer Projekte ist ein Unikat und bedarf individueller Lösungen. Nachhaltiges Handeln hat Tradition bei HOCHTIEF. Es ist in den Leitsätzen unseres Unternehmens verankert und für alle Mitarbeiter verbindlich. In unserem aktuellen Nachhal­ tigkeitsbericht geben wir Ihnen einen Überblick über unsere Aktivitäten und unser Engagement. HOCHTIEF ist noch im­ mer ein Branchenpionier der Nachhaltigkeit und veröffent­ licht als einziges Unternehmen der Bauindustrie im deutsch­ sprachigen Raum umfassende Daten und Fakten zu den Themen Ökologie, Ökonomie sowie gesellschaftliches En­ gagement. Umwelt- und Klimaschutz sowie Energieeinsparung sind Themen, mit denen wir uns konstruktiv auseinandersetzen. So engagieren wir uns beispielsweise für die Geothermie, um regenerative Energie zu erzeugen. HOCHTIEF will einen wesentlichen Beitrag dazu leisten, ressourcenschonend zu agieren und seine Projekte energieeffizient zu realisieren. Dafür haben wir uns klare Ziele gesteckt. Unser Ansatz ist es, Projekte verantwortungsvoll entlang ihres Lebens­ zyklus zu begleiten – von der Entwicklung über den Bau bis hin zu Bewirtschaftung und Betrieb. Durch die ganz­ heitliche Projektbearbeitung kann unser Unternehmen zahlreiche Einsparpotenziale generieren. Und wir bieten Menschen mit unseren innovativen Konzepten gute Alter­ nativen zu herkömmlichen Wohn- und Arbeits­situationen – etwa Lösungen für ein zeitgemäßes Zusammenleben mehrerer Generationen. Als international tätiges Unternehmen und als Corporate Citi­ zen engagiert sich HOCHTIEF auf der ganzen Welt für so­ ziale Belange. Unsere Schwerpunkte liegen insbesondere im Bereich der Bildung und Nachwuchsförderung. Hier sehen wir besondere gesellschaftliche Aufgaben, für die wir uns gewinnbringend im Interesse der Öffentlichkeit ein­ setzen können. In unserer Berichterstattung orientieren wir uns an den Richtlinien der Global Reporting Initiative (GRI), die die Ver­ Dr.-Ing. Herbert Lütkestratkötter, Vorsitzender des Vorstands (rechts), Albrecht Ehlers, Mitglied des Vorstands und Arbeits­ direktor gleichbarkeit und Messbarkeit der Nachhaltigkeitsperfor­ mance von Unternehmen zum Ziel haben. Wir haben seit der Veröffentlichung unseres Nachhaltig­ keitsberichts im November des Jahres 2005 intensiv dar­ an gearbeitet, unsere Berichterstattung zu verbessern, und weisen zusätzliche Informationen aus, zum Beispiel Angaben zu CO2 -Emissionen unserer europäischen Ein­ heiten. Darüber hinaus haben wir uns entschlossen, unseren Nach­ haltigkeitsbericht durch eine Wirtschaftsprüfungsgesell­ schaft prüfen zu lassen (siehe Seite 62). Weitere und kontinuierlich aktualisierte Informationen zum Thema Nachhaltigkeit bei HOCHTIEF finden Sie im Inter­ net auf unserer Plattform www.hochtief.de/nachhaltigkeit. Hier können Sie uns auch Ihre Fragen stellen oder weitere Informationen anfordern. Wir hoffen, Ihnen einen für Sie interessanten Bericht vor­ zulegen, und freuen uns auf Ihre Reaktion! Dr.-Ing. Herbert Lütkestratkötter, Vorsitzender des Vorstands RA Albrecht Ehlers, Mitglied des Vorstands, Arbeitsdirektor Nachhaltigkeitsbericht 2007 ERFOLGSB SIS für ein Unternehmen im Wandel Die eng verzahnte Angebotspalette von HOCHTIEF macht es möglich, dass wir ein außergewöhnlich breites Leistungsspektrum bieten können. Dazu zählen zum Beispiel der klassische Hochbau, der Betrieb von Flughäfen, Infrastrukturprojekte wie Tunnel sowie vielfältige Dienstleistungen rund um Immobilien. Nachhaltigkeitsbericht 2007 Unser nachhaltiges Handeln Alle HOCHTIEF-Projekte haben direkten Einfluss auf das öffentliche Leben. Sie wirken sich auf Millionen von Menschen in aller Welt aus. Wir übernehmen also hohe gesellschaftliche und ökologische Verantwortung. Dies spiegelt sich auch in unserer Vision wider: „HOCHTIEF baut die Welt von morgen. – Ge­mein­ sam mit unseren Partnern gestalten wir Le­bens­ räume, schlagen Brücken, gehen neue Wege und steigern nachhaltig die uns anvertrauten Werte.“ Um die Vision Realität werden zu lassen, hat HOCHTIEF in seinen Leitlinien auch das klare Bekenntnis zum nach­­ haltigen Handeln festgeschrieben. Die Vision und die Leitlinien sind für alle HOCHTIEFler an allen Standorten weltweit verbindlich. Wir sind überzeugt, dass es für unsere Mitarbeiter eine große Chance bedeutet, sich an diesen Vorgaben zu orientieren, damit den Wandel bei HOCHTIEF mitzugestalten und sich persönlich weiterzuentwickeln. Mit nachhaltigem Handeln leisten wir nicht nur einen wichtigen Beitrag zu Natur- und Klimaschutz und steigern die Lebensqualität. Wir kombinieren in unserer Strategie Ökologie, Ökonomie und soziales Engagement. So schafft HOCHTIEF die Basis für anhaltendes profitables Wachstum. Deshalb beginnt unsere Projektarbeit damit, die effizientesten Konzepte mithilfe von zukunftsweisenden Technologien zu entwickeln. Diese setzen wir in enger Abstimmung mit den Kunden um. Viele Projekte begleitet unser Unternehmen noch Jahrzehnte nach ihrer Fertigstellung. So profitieren Kunden, Endnutzer, Aktionäre, Mitarbeiter und HOCHTIEF gleichermaßen. Nachhaltigkeitsbericht 2007 Das Unternehmen Weitere Informationen zum Thema Unternehmen finden Sie im Internet unter www. hochtief.de. www.sustainabilityindexes.com www.leighton.com.au Unsere Strategie Als internationaler Baudienstleister bieten wir unseren Kunden ein komplexes Leistungsspektrum. Es umfasst Bau, Entwicklung, Dienstleistungen sowie Konzessionen und Betrieb von Immobilien und Anlagen. Durch seine eng verzahnte Angebotspalette schafft HOCHTIEF Mehrwert für Kunden, Aktionäre, Mitarbeiter und das Unternehmen. Dies kann nur gelingen, wenn wir wirtschaftliches Handeln eng mit der Verantwortung für unsere Gesellschaft und die Umwelt verknüpfen. Aktive Corporate Social Responsibility ist deshalb ein wesentlicher Bestandteil der HOCHTIEFUnternehmensstrategie. In unserer Vision und in den Leitli­ nien nimmt nachhaltiges Handeln einen hohen Stellenwert ein. Mit dem vorliegenden zweiten Nachhaltigkeitsbericht kön­ nen sich alle Interessenten umfassend über die HOCHTIEFAktivitäten informieren. Unsere australische Beteiligung Leighton sowie deren Töchter Leighton Contractors und Thiess veröffentlichen ergänzend eigene Nachhaltig­ keitsberichte. Die konsequent umgesetzte Strategie hat entscheidend dazu beigetragen, dass HOCHTIEF 2007 im Ranking der internationalen Fachzeitschrift „Engineering News-Record“ auf Platz vier (nach Umsatzvolumen) der größten Baudienst­ leister der Welt steht. Außerdem gibt es in der gesamten Baubranche kein internationaler aufgestelltes Unternehmen als HOCHTIEF. %NTWICKLUNG +ONZESSIONEN "AU UND"ETRIEB $IENST LEISTUNGEN Alle Module der Angebotspalette sind eng miteinander verzahnt. Nachhaltigkeitsbericht 2007 Im September 2007 wurde HOCHTIEF erneut als einziger deutscher Baudienstleister in die renommierten Dow Jones Sustainability Indizes (DJSI) aufgenommen. In den DJSI sind ausschließlich Firmen vertreten, die neben finanziellen auch ökologische und soziale Kriterien bei der Unternehmens­ führung berücksichtigen und dokumentieren. Unsere Aktie wird sowohl im DJSI World als auch im DJSI STOXX ge­ führt . Internationale Präsenz Als international aufgestellter Baudienstleister sehen wir es als unsere Aufgabe, den Globalisierungsprozess mitzuge­ stalten und dabei alle gesellschaftlichen Gruppen zu berück­ sichtigen. So bleiben wir im ständigen Dialog mit unseren Stakeholdern. Deshalb orientiert sich unser nachhaltiges Handeln an hohen ethischen und moralischen Standards. Mit dem Code of Conduct hat HOCHTIEF einen für alle Mitarbeiter verbind­ lichen Verhaltenskodex implementiert, der kontinuierlich an aktuelle Entwicklungen angepasst wird. Damit unterstrei­ chen wir unser Engagement gegen Korruption sowie für Transparenz und Verantwortung. Über eine Ethik-Hotline können HOCHTIEFler mit einer Vertrauensperson in der Unternehmenszentrale ethische Fragen besprechen. Un­ sere Geschäftspartner halten wir zu ähnlichem Handeln an. Mit unserem globalen Netzwerk engagieren wir uns auf al­ len wichtigen Märkten der Welt – vor allem in den USA, Australien und Europa sowie verstärkt auch in Asien und in der Golfregion (siehe Seite 12). HOCHTIEF unterstützt das wirtschaftliche Wachstum in diesen Regionen und trägt aktiv dazu bei, die Lebensräume zu optimieren. Der grenzüberschreitende Erfahrungsaustausch erlaubt es uns, in einem Land erprobte Lösungen weltweit zu reali­ sieren. Der Know-how-Transfer zwischen Holding, Gesell­ schaften und Unternehmensbereichen erhöht unsere Leis­ tungsfähigkeit und trägt zusätzlich zur Nachhaltigkeit bei. Derzeit sind wir vor allem in den wachsenden Marktseg­ menten nachhaltiges Bauen, Public-Private-Partnership, privater Infrastrukturbau, Hafen- und Kraftwerksbau sowie bei Gesundheitsimmobilien aktiv und stärken unsere Posi­ tion als Baudienstleister in den Bereichen Facility-Manage­ ment und Property-Management kontinuierlich. Corporate Governance als zentrales Anliegen HOCHTIEF orientiert sich am Deutschen Corporate Gover­ nance Kodex seit dessen Verabschiedung im Jahr 2002 und identifiziert sich mit dessen Zielen. Im März 2007 ha­ ben Vorstand und Aufsichtsrat die Entsprechenserklärung nach § 161 AktG abgegeben. Danach entsprechen wir sämtlichen Empfehlungen des Kodex. Außerdem arbeiten wir ständig daran, die Corporate-Governance-Praxis wei­ terzuentwickeln. Nachhaltiges Risikomanagement Risikomanagement steht bei HOCHTIEF für sämtliche orga­ nisatorischen Prozesse und Instrumente, durch die Risiken frühzeitig identifiziert sowie geeignete Maßnahmen zur Ge­ gensteuerung entwickelt und umgesetzt werden. So werden beispielsweise Projekte bereits vor Vertragsabschluss darauf­ hin untersucht, ob Gefahren bezüglich des Umweltschutzes oder der Arbeitssicherheit vorliegen. Das konzernweite Risi­ kofrüherkennungssystem als integraler Bestandteil unseres Planungs-, Steuerungs- und Berichterstattungssys­tems stellt sicher, dass regelmäßig alle wesentlichen Risiken erhoben, bewertet und kommuniziert werden. Die daraus abgeleiteten Maßnahmen zur aktiven Risikosteuerung tragen maßgeb­ lich zum Unternehmenserfolg bei. Individueller Herstellungsprozess HOCHTIEF baut Unikate und betreut viele Projekte während ihres gesamten Lebenszyklus. Diese Individualität und der Wille, höchste Kundenansprüche zu erfüllen, erfordern es, dass wir für jedes Projekt einen eigenen Herstellungspro­ zess entwickeln. Nur so gelingt es uns aber auch, bestmög­ lichen Arbeits- und Gesundheitsschutz zu gewährleis­ten sowie die angestrebte ökologische Effizienz zu erzielen. Unser Unternehmen steuert alle Phasen des nachhaltigen Herstellungsprozesses durch ein integriertes Manage­ mentsystem. Es umfasst unter anderem Qualitäts-, Liefe­ ranten- und Personalmanagement sowie Umwelt-, Arbeitsund Gesundheitsschutz. Planungsphase entscheidet über Nachhaltigkeit Zukunftsweisende Technologien unterstützen HOCHTIEF dabei, frühzeitig verlässliche prozessverbessernde Infor­ mationen für den gesamten Lebenszyklus des Projekts zu sammeln und entsprechend zu reagieren. So entstehen innovative Lösungen, die den Flächenverbrauch reduzie­ ren sowie zu flexiblen Nutzungs- und Energiekonzepten führen. B ei s pielh a ft Im nordrhein-westfälischen Gladbeck hat HOCHTIEF PPP Solutions den ersten auf Public-Private-Partnership-(PPP-)Basis realisierten Rathausneubau Deutsch­ lands an die Stadt und deren Bürger übergeben. Rathaus Gladbeck Mit der Übergabe des ersten deutschen Public-PrivatePartnership-Rathauses setzte HOCHTIEF PPP Solu­ tions im Oktober 2006 einen weiteren Meilen­ stein im Bereich Planen, Finanzieren, Bauen und Betreiben öffentlicher Gebäude. HOCHTIEF Facility Management sorgt nun 25 Jahre lang für den Be­ trieb der Immobilie. Damit spart die Stadt Gladbeck Kosten – 14 Prozent gegenüber herkömmlich betrie­ benen Rathäusern. www.hochtiefpppsolutions.de www.hochtief.de/risikomanagement Das 44-Millionen-Euro-Projekt überzeugt nicht nur durch hohe ökonomische, sondern auch durch vorbildliche ökologische Effizienz. Bei dem Neubau setzten die Ver­ tragspartner die Erfordernisse des nordrhein-westfä­ lischen Runderlasses „Umweltschonendes Bauen“ um. Dazu gehören unter anderem eine verringerte Schad­ stoffbelastung des Baukörpers sowie der Einsatz um­ weltverträglicher und recyclingfähiger Baustoffe. So tragen beispielsweise zertifiziertes Holz sowie Dämm­ stoffe mit hohem Recyclinganteil dazu bei, Ressour­ cen zu schonen. Außerdem ließen wir die meisten Baustoffe vor ihrem Einsatz auf mögliche Schadstoffe, emissionsfähige Inhaltsstoffe und ihre Geruchseigen­ schaften durch ein unabhängiges Büro für integrierten Umweltschutz prüfen. Während der Realisierungs­ phase kontrollierte HOCHTIEF regelmäßig, ob die Nachunternehmer ausschließlich die freigegebenen Baustoffe nutzten. Der Erfolg der umgesetzten Maßnahmen spiegelt sich in der hohen Zufriedenheit des Auftraggebers und der Mitarbeiter im Rathaus Gladbeck sowie der Bürger der Stadt wider. Zu den von HOCHTIEF genutzten Verfahren gehört ViCon (Virtual Design and Construction). Mit dem virtuellen Pla­ nen (siehe Seite 16) lassen sich Risiken deutlich reduzieren Nachhaltigkeitsbericht 2007 und Schnittstellen optimieren. HOCHTIEF gehört zu den weltweit führenden ViCon-Anwendern. Detailliert geplante Bauabläufe minimieren den Energieverbrauch auf den Bau­ stellen. Gleichzeitig tragen sie unter anderem dazu bei, Ressourcen zu schonen, Lärmbelästigungen zu vermeiden und die Arbeitssicherheit weiter zu verbessern. Nachhaltigkeit schafft HOCHTIEF in der Planungsphase aber auch, indem ökologisch und ökonomisch sinnvolle Materialien ausgewählt werden. Projektbezogene Finanzdienstleistungen Ökologisch und ökonomisch effiziente Immobilien lassen sich vielfach nur mit hohem Kapitalaufwand realisieren. HOCHTIEF-Experten entwickeln deshalb individuelle Fi­ nanzstrukturen, die gemeinsam mit Banken und Investoren weltweit umgesetzt werden. Unser Finanzservice begleitet darüber hinaus die Tochter- und Beteiligungsgesellschaften in allen Phasen bei nationalen und internationalen Pro­ jekten. Partner bei allen Beschaffungsfragen HOCHTIEF übernimmt die weltweite Beschaffung von Ma­ terial, Systemen und Dienstleistungen. Der zentrale Einkauf führt zu größeren Abnahmemengen und damit deutlichen Kosteneinsparungen – für Kunden und unser Unterneh­ men. Zur Optimierung der Beschaffung haben wir im Au­ gust 2007 die Gesellschaft HOCHTIEF Global Trade ge­ gründet. Dadurch hat unser Unternehmen die Möglichkeit, direkt beim Hersteller einzukaufen. Unsere US-Tochter­ gesellschaft Turner ist über Turner Logistics ebenfalls erfolg­ reich als Beschaffungsdienstleister für eigene Projekte sowie Drittkunden tätig (siehe Seite 20). En ch Be g, a tun -M h a f s et s B ew i r t s c dA P r o p e r t y- u n t na rieb ge , m en Bau t Ve ch rsi ng Lo , B gi esc h sti af fun k g, r Vo Während Na c k l u n g , Pl a t wi nanzier u nung ng , Fi er u Lebenszyklus-Management bei HOCHTIEF 10 Nachhaltigkeitsbericht 2007 Individuelle Baustellenlogistik Der Erfolg eines Projekts hängt wesentlich von reibungs­ losen Abläufen auf der Baustelle ab. Über das Tochterun­ ternehmen Streif Baulogistik bieten wir deshalb internen und externen Kunden maßgeschneiderte Lösungen für ef­ fiziente Prozesse an. So kombiniert das Unternehmen Leistungen für die Baustelleneinrichtung, Bauabwicklung und Optimierung der Baustellenabläufe. Damit können Ressourcen geschont und Kosten gesenkt werden. Versicherungen gegen Projektrisiken Als Baudienstleister versichert HOCHTIEF über die Mak­ lergesellschaft HOCHTIEF Insurance konzernweit Projekt­ risiken – vor, während und nach dem Bauen. Zu diesem Angebot gehört es zum Beispiel, dass wir Bauleistungen bei Immobilien und Anlagen sowie PPP-Infrastrukturpro­ jekten absichern. Außerdem können sich Kunden, Eigen­ tümer und Endnutzer nach der Bauphase bei HOCHTIEF Insurance gegen Risiken wie Feuer und Betriebsunterbre­ chung versichern. Bei Turner übernimmt die Einheit Casu­ alty and Surety vergleichbare Versicherungsleistungen. Revitalisierung als Alternative zum Neubau Die Zahl renovierungsbedürftiger Immobilien wächst welt­ weit dynamisch (siehe Seite 47). Mit der Gebäudediagnose hat HOCHTIEF deshalb ein Instrument entwickelt, mit dem sich effiziente, energiesparende und wertsteigernde Revi­ talisierungsmaßnahmen entwickeln lassen. Damit steigt auch der Komfort für die Nutzer. Wichtiger Beitrag zum Werterhalt der Projekte Mit dem Komplettangebot aus technischen, kaufmännischen und infrastrukturellen Dienstleistungen bietet HOCHTIEF Facility Management die Bewirtschaftung von Immobilien und Anlagen. So gewährleisten wir problemlose Prozess­ abläufe und die hohe Funktionalität der von uns bewirt­ schafteten Projekte. Durch die ganzheitliche Betrachtung erschließen wir für die HOCHTIEF-Kunden attraktive Opti­ mierungspotenziale: Betriebs- und Bewirtschaftungskos­ten sinken dauerhaft, Fixkosten werden flexibilisiert. Der Wert der betreuten Gebäude und Anlagen bleibt damit nicht nur langfristig erhalten, sondern kann sogar gesteigert werden. Langfristige Kooperation mit den Kunden HOCHTIEF begleitet nicht nur Public-Private-PartnershipProjekte wie Schulen, Rathäuser oder Mautstraßen und -tunnel noch lange nach ihrer Fertigstellung. Als AssetManager übernehmen wir auch das Portfolio-Management für gewerbliche Immobilien. Außerdem entwickelt und rea­ lisiert HOCHTIEF für seine Kunden langfristige Objekt- und Standortstrategien. Auf Wunsch wird HOCHTIEF auch als Property-Manager tätig, vermietet die ihm anvertrauten Die Kennzahlen 2002 2003 2004 2005* 2006 Auftragseingang Mio. EUR 14.430 14.352 15.587 15.599 20.565 Leistung Mio. EUR 12.782 11.503 13.107 14.854 16.719 Auftragsbestand am Jahresende Mio. EUR 14.075 16.465 18.715 21.096 25.134 Mitarbeiter im Jahresdurchschnitt Gesamt Anzahl davon: Deutschland International 33 100 8 437 24 663 34 039 7 751 26 288 36 409 9 423 26 986 41 469 9 761 31 708 46 847 9 639 37 208 Außenumsatz Veränderung zum Vorjahr Materialaufwand Materialintensität Personalaufwand Personalintensität Abschreibungen Ergebnis der betrieblichen Tätigkeit Beteiligungsergebnis Finanzergebnis Ergebnis vor Steuern Umsatzrendite vor Steuern Ergebnis nach Steuern Eigenkapitalrendite Konzerngewinn EBITDA Betriebliches Ergebnis/EBITA 12.007 –1,3 9.514 79,1 1.677 13,9 288 233 – 142 30 121 1,0 90 4,6 43 425 157 10.534 –12,3 8.078 76,7 1.579 15,0 232 121 45 – 6 160 1,5 77 3,9 16 431 220 11.944 13,4 9.151 76,6 1.835 15,4 263 156 34 – 3 187 1,6 81 4,3 41 490 227 13.653 14,3 10.422 76,3 2.162 15,8 287 280 63 – 6 337 2,5 156 7,1 68 652 366 15.508 13,6 11.682 75,3 2.584 16,7 325 222 88 29 338 2,2 201 8,6 89 652 327 Mio. EUR in % Mio. EUR in % Mio. EUR in % Mio. EUR Mio. EUR Mio. EUR Mio. EUR Mio. EUR in % Mio. EUR in % Mio. EUR Mio. EUR Mio. EUR Ausführliche Informationen zu unseren Kennzahlen des Geschäftsjahres 2006 sowie zu unseren Quartalsabschlüssen 2007 finden Sie unter www.hochtief.de. Ziele im Finanzbereich finden Sie im Geschäftsbericht 2006. *Aufgrund der erstmaligen Anwendung des geänderten IAS 19 angepasst. Auftragseingang nach Regionen (Stand 31.12.2006) Leistung nach Regionen (Stand 31.12.2006) Auftragsbestand nach Regionen (Stand 31.12.2006) Asien/ Pazifik 41,0 % Asien/ Pazifik 38,0 % Asien/ Pazifik 43,8 % Deutschland 8,5 % Deutschland 13,3 % Europa 7,5 % Europa 9,6 % Amerika 40,9 % 100 Prozent = 20,56 Mrd. Euro Amerika 41,2 % 100 Prozent = 16,72 Mrd. Euro Deutschland 13,1 % Europa 7,4 % Amerika 35,7 % 100 Prozent = 25,13 Mrd. Euro Betrachtungsgrenzen des Berichts Im internationalen Be­teiligungsportfolio von HOCHTIEF gibt es Beteiligungsgesellschaften, die über eigene Managementsysteme verfügen. Damit ist eine einheitliche Datenerhebung über den gesamten Konzern nicht durchgängig möglich. Wir geben darum stets an, wo die Betrachtungsgrenzen liegen. Nachhaltigkeitsbericht 2007 11 Zahlreiche Beteiligungsgesellschaften zeigen die globale Präsenz von HOCHTIEF HOCHTIEF weltweit Turner Corporation HOCHTIEF UK Construction Ltd. HOCHTIEF PPP Solutions UK Ltd. HOCHTIEF Facility Management UK Ltd. HOCHTIEF Facility Management Ireland Ltd. HOCHTIEF Construction Scandinavia HOCHTIEF AirPort GmbH HOCHTIEF Construction AG HOCHTIEF PPP Solutions GmbH (Austria, Germany, Greece) HOCHTIEF Projektentwicklung GmbH HOCHTIEF Facility Management GmbH (Germany, Greece, Luxembourg) HOCHTIEF Property Management GmbH HOCHTIEF Insurance Broking and Risk Management Solutions GmbH HOCHTIEF ViCon GmbH Deutsche Bau- und Siedlungs-Gesellschaft mbH Streif Baulogistik GmbH HOCHTIEF Polska Sp. z o.o. HOCHTIEF Development Polska Ltd. HOCHTIEF Facility Management Polska Sp. z o.o. Adressen und Ansprechpartner unserer Niederlassungen finden Sie im Internet unter www.hochtief.de. HOCHTIEF Russia HOCHTIEF CZ a.s. HOCHTIEF Development Czech Republic s.r.o. HOCHTIEF Development Austria GmbH Durst-Bau GmbH HOCHTIEF Construction Bulgaria HOCHTIEF Construction Romania HOCHTIEF Construction Hungary HOCHTIEF Hungária Facility Management Kft. HTP Hungária Kft. Leighton Asia Ltd. HOCHTIEF Procurement Asia Leighton Contractors Pty Ltd. Flatiron Construction Corp. Leighton Holdings Ltd. HOCHTIEF do Brasil S.A. HOCHTIEF Facility Management do Brasil Ltda. Leighton International Ltd. Leighton Properties Pty Ltd. Thiess Pty Ltd. Adressen und Ansprechpartner unserer Niederlassungen fi nden Sie im Internet unter www.hochtief.de. HOCHTIEF India Pvt. Ltd. HOCHTIEF Construction Chilena Ltda. HOCHTIEF PPP Solutions (Chile) Ltda. John Holland Group Pty Ltd. Korruptionsrisiko 2006: Konzernumsatzanteile nach Ländern HWE Mining Aktionärsstruktur nach Ländern (Stand 30.06.2007) CPI* Länder (HOCHTIEF-Tätigkeit/ Kunden) Anteil am Konzern­ umsatz in % Sehr geringes Korruptions­ risiko CPI > 8 Australien, Hongkong, Luxemburg, Neuseeland, Österreich, Schweiz, Großbritannien 37 Geringes Risiko 8 > CPI > 6 Chile, Deutschland, Irland, Vereinigte Staaten 54 Mittleres Risiko 6 > CPI > 4 Griechenland, Malaysia, Südafrika, Tschechien, Ungarn 2 Hohes Risiko 4 > CPI > 2 Brasilien, Indien, Indonesien, Polen, Russland, Ukraine 7 Benelux 1,37 % Frankreich 1,73 % Skandinavien 4,32 % Sonstige 5,70 % Spanien/ Portugal 25,15 % Weitere Informa­ tionen zu unserer Aktionärsstruktur finden Sie im Internet unter www. hochtief.de. Russland 9,99 % USA 14,20 % Deutschland 19,87 % UK 17,67 % Aktionärsstruktur nach Besitz (Stand 30.06.2007) Free Float 64,93 % Rasperia1) 9,99 % *Transparency International Corruption Perceptions Index 2006 ACS2) 25,08 % 1) Rasperia Trading Ltd., Cyprus 2) Actividades de Construcción y Servicios S.A., Madrid Nachhaltigkeitsbericht 2007 12 Projekte, betreut deren Mieter und sorgt für die Instand­ haltung der Immobilien. Mit unserem After-Sales-Service sorgen wir dafür, dass in der Gewährleistungszeit mögliche Probleme rechtzeitig er­ kannt und beseitigt werden. Zum HOCHTIEF-Servicepa­ ket gehört außerdem ein umfassendes Benutzerhandbuch für den problemlosen Umgang mit der neuen Immobilie. Integriertes Umwelt- und Sicherheitsmanagement Das bereichsübergreifende Kompetenzzentrum für Ar­ beits-, Gesundheits- und Umweltschutz (AGUS-Center) stellt sicher, dass diesen Bereichen bei HOCHTIEF der notwendige hohe Stellenwert eingeräumt wird. Das Kom­ petenzzentrum hat die Aufgabe, das in der konzernweit gültigen AGUS-Richtlinie geforderte integrierte Um­ welt- und Sicherheitsmanagement kontinuierlich zu opti­ mieren. In enger Kooperation mit den nationalen und inter­ nationalen Tochter- und Beteiligungsgesellschaften wird es unternehmensübergreifend umgesetzt und überwacht. Mehr als 50 Prozent der operativen HOCHTIEF-Unter­neh­ mens­einheiten sind inzwischen durch externe Gutachter zertifiziert (siehe Seite 35). Die 20 Mitarbeiter des AGUS-Centers betreuen die deut­ schen HOCHTIEF-Unternehmenseinheiten bei nationalen und internationalen Projekten. Ihr Einsatz wird zentral ko­ ordiniert. In einem Ausschuss erarbeitet das AGUS-Center gemein­ sam mit Mitgliedern des Betriebsrats und den Betriebs­ ärzten vom Arbeitsmedizinischen Dienst der Bauberufs­ genossenschaft neue Maßnahmen zum Arbeitsschutz. Außerdem werden Erfahrungen ausgetauscht und gemein­ same Ziele formuliert. Neben diesen Tätigkeiten organi­ siert das AGUS-Center auch den seit 2005 jährlich veran­ stalteten Tag der Arbeitssicherheit (siehe Seite 37). CSR-Committee gegründet Corporate Social Responsibility (CSR) erhält in unserem Unternehmen einen immer höheren Stellenwert. Deshalb entstand im Sommer 2007 das HOCHTIEF-CSR-Commit­ tee. Als konzernweiter Steuerungskreis ist es die Aufgabe des Gremiums, den Gedanken der CSR in allen Bereichen von HOCHTIEF zu implementieren. Außerdem geht es dar­ um, einen unternehmensweiten Überblick über unsere ver­ schiedenen Projekte und bereichsübergreifende Koopera­ tionen zu schaffen. CSR-Organisation HOCHTIEF-Vorstand Strategie Empfehlungen CSR-Committee: für CSR zuständiges Vorstandsmitglied, CSR-Koordinator, Mitglieder des AGUS-Centers, des Betriebsrats, des Service Centers, Mitglieder der Zentralabteilungen Beschaffung, Controlling, Finanzen (Investor Relations), Personal, Recht (Corporate Governance), Unternehmenskommu­ nikation, Unternehmensentwicklung Informationsaustausch, Arbeitsgruppen und Controlling www.hochtief.de/ nachhaltigkeit Unternehmensbereiche/ operative Unternehmenseinheiten Das Committee hat darüber hinaus die Aufgabe, dem Vor­ stand über die CSR-Initiativen von HOCHTIEF zu berich­ ten, ihn zu beraten und Empfehlungen auszusprechen. Zu den Themen zählen beispielsweise Unternehmensethik, Risiko- und Krisenmanagement, Arbeits- und Gesundheits­ schutz, Umwelt- und Klimaschutz, Menschenrechte, Sozial­ standards sowie Sponsoring. Zusammen mit den Verantwortlichen aus den Unternehmens­ bereichen und den operativen Einheiten sind die Mitglieder des CSR-Committee dafür verantwortlich, dass die Maßnah­ men umgesetzt und die vereinbarten Ziele erreicht werden. Das Gremium tagt einmal im Quartal. Der CSR-Koordina­ tor kann zusätzliche Treffen einberufen. Es ist geplant, dass die Mitarbeiter bis Ende 2007 die Möglichkeit haben, sich über wesentliche Inhalte dieser Zusammenkünfte im Intra­ net zu informieren. Ausgezeichneter Nachhaltigkeitsbericht Die Wirtschaftsprüferkammer in Berlin verlieh HOCHTIEF für den ersten Nachhaltigkeitsbericht mit dem Titel „Le­ bensräume gestalten“ den Deutschen Umwelt Reporting Award (DURA) 2006. Bei der Preisübergabe lobte die Jury bei der Berichterstattung vor allem die hohe Glaubwürdig­ keit und den Fokus auf das Kerngeschäft. Als konzernweiter Steuerungskreis definiert das Team für HOCHTIEF wesentliche CSR-Aspekte und unterstützt da­ bei, die notwendigen Daten und Informationen zu sammeln. Nachhaltigkeitsbericht 2007 13 I n te r v iew „Für innovative Nachhaltigkeitsideen muss es in der Wirtschaft Anschieber geben“ Alle reden über nachhaltiges Handeln. Doch was bedeutet das eigentlich, und welche Anforderungen stellen sich für die Untern e h m e n? Weitere Informationen zur Arbeit des Rates für Nachhaltige Entwicklung finden Sie unter www.nachhaltigkeitsrat.de. I m A u f t r a g d e r B u n d e s r e g i e r u n g e n t w i c ke l t d e r R a t f ü r N ac h h a l t i g e E n t w ic k l u n g Vo rs c h l ä g e z u Z i e l e n u n d I n d i k a t o r e n z u r Fo r te n t w i c k l u n g d e r N a c h h a l t i g ke i t s s t r a t e g i e . E r s c h l ä g t ko n k r e t e P r o j e k t e z u r U m s e t z u n g d i e s e r S t r a te g i e vo r u n d b e r ä t d i e Re g i e r u n g i n i h r e r N a c h h a l t i g ke i t s p o l i t i k . D r. Vo l ke r H a u f f, Vo r s i t z e n d e r d e s R a t e s f ü r N a c h h a l t i g e E n t w i c k l u n g , u n d D r. H e r b e r t Lü t ke s t r a t köt te r, Vo r s i t ze n d e r d e s Vo r s t a n d s vo n H O C H T I E F, s p r a c h e n m i t d e r R e d a k t i o n d e s N ac h h a l t i gke i t s b e r ic h t s ü b e r d i e B e d e u t u n g d e s T h e m a s N a c h h a l t i g ke i t . *UN-Weltkommission für Umwelt und Entwicklung unter dem Vorsitz der damaligen norwegischen Ministerpräsidentin Gro Harlem Brundtland Herr Dr. Hauff, was sind Ihre Beweggründe für Ihr großes Engagement? Dr. Volker Hauff: Das Thema beschäftigt mich seit mehr als 30 Jahren. Zunächst in meiner Zeit im Forschungsmi­ nisterium. Die nächste Station in meiner persönlichen Ent­ wicklung war die Mitarbeit in der Brundtland-Kommissi­ on*. In dem Bericht, den wir 1987 vorgelegt haben, bildet der Begriff „Sustainable Development“ den roten Faden für alle benannten Handlungsfelder. Wir hatten in dem Be­ richt eine Empfehlung ausgesprochen, von der wir zunächst dachten, sie sei eher nebensächlich: Es sollte eine interna­ tionale Konferenz der Staats- und Regierungschefs statt­ finden. Das war vermutlich unsere wichtigste Empfehlung, denn deswegen gab es 1992 den „World Summit of Envi­ ronment and Development“ in Rio. Zehn Jahre später tra­ fen sich die Verantwortlichen in Johannesburg. Das war dann übrigens schon der „World Summit on Sustainable Development“ – so hat sich der Begriff im Laufe der Zeit entwickelt. Im Zusammenhang mit der Entwicklung einer nachhaltigen Strategie im Vorfeld von Johannesburg hat die Bundesregierung den Rat für Nachhaltige Entwicklung berufen – als beratendes Gremium, in dem die Zivilgesell­ schaft in ihrer Vielfalt vertreten ist. Warum ich mich für die Arbeit zur Nachhaltigkeit interes­ siere, hat einen einfachen Grund: Ich bin der felsenfesten Überzeugung, dass sie das beherrschende Thema dieses Jahrhunderts sein wird. 14 Nachhaltigkeitsbericht 2007 Welchen Stellenwert hat das nachhaltige Handeln bei HOCHTIEF? Dr. Herbert Lütkestratkötter: Als international aufge­ stelltes Unternehmen fühlen wir uns verpflichtet, nachhaltig zu handeln und dabei auch eine Vorreiterrolle zu überneh­ men. Wir sind nach wie vor unter den Bauunternehmen im deutschsprachigen Raum das einzige Unternehmen, das ei­ nen Nachhaltigkeitsbericht veröffentlicht. Warum tun wir das? Zum einen, weil Nachhaltigkeit einen zunehmend größeren Raum bei uns einnimmt – auch für die 50 000 Mitarbeiter bei HOCHTIEF, die stolz auf die Leistungen ihres Konzerns sind. Zum anderen ist das Thema Nachhaltigkeit für uns natürlich auch von wirtschaftlicher Bedeutung. Dafür gibt es zahlreiche Beispiele. Unsere amerikanische Tochterge­ sellschaft Turner etwa hat schon zirka 200 sogenannte „Green Buildings“ in den USA errichtet. Mit dem WestendDuo in Frankfurt haben wir ein besonders energieeffizientes Gebäude realisiert. Wir konnten die Büroimmobilie gut ver­ markten, obwohl zu dieser Zeit in Frankfurt zwei Mio. Qua­ dratmeter Büroflächen leer standen. Im Bereich FacilityManagement haben wir die Bewirtschaftung eines großen Klinikums in Augsburg übernommen und erst einmal die gesamte Energietechnik überarbeitet: Künftig werden dort 17 000 Tonnen CO2 vermieden. Nachhaltigkeit ist also Teil unseres täglichen Geschäfts. Das Thema geht bei uns aber weit über den Umweltschutz hinaus. Von der Arbeitssicher­ heit bis hin zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf – alle diese Faktoren nehmen wir sehr ernst und arbeiten daran. Das honoriert übrigens auch der Finanzmarkt: Unsere Aktie ist im Jahr 2006 in den Dow Jones Sustainability Index auf­ genommen worden. Im September dieses Jahres haben wir uns auch für das Jahr 2007/2008 qualifiziert. Mit welchen Strategien treiben Sie die nachhaltige Entwicklung voran? Dr. Hauff: Wir haben einen klaren Auftrag der Regierung, der aus drei Punkten besteht. Der erste: Wir sollen die Regie­ rung beraten. Zweitens schlagen wir konkrete Projekte, wie zum Beispiel eine Kampagne zu nachhaltigem Konsum, vor. Drittens ist es unsere Aufgabe, den öffentlichen Dialog an­ zuregen und zu führen. Wir arbeiten dabei mit Schulen zu­ sammen, loben Wettbewerbe aus und veranstalten jedes Jahr eine große Konferenz. Worauf es uns bei unserer Ar­ beit ankommt: Wir machen deutlich, dass Nachhaltigkeit sehr viel mehr bedeutet als Umweltschutz. Das bedeutet Wachstum – auch wirtschaftliches Wachstum – gekoppelt mit sozialer Gerechtigkeit und einer Verantwortung für eine natürliche Umwelt. Was bedeutet eigentlich „Green Building“, also „Grünes Bauen“, und wie unterscheidet es sich vom traditionellen Bauen? Dr. Lütkestratkötter: „Green Building“ ist eine Art Label. So nennen sich Gebäude, bei denen auf Ressourcenscho­ nung bereits in der Planungs- und Bauphase geachtet wird. Es geht natürlich auch um die Baumaterialien, -verfahren und -abläufe. Das alles führt zu höherer Energieeffizienz und hat auch nicht zuletzt mit dem spürbaren Klima in einem Gebäude zu tun. Heute bauen wir Gärten in Hochhäuser und errichten Doppelfassaden für einen guten Luftaustausch. Für mich geht das Nachhaltige Bauen aber deutlich über die reine Bautechnik hinaus und bedeutet auch, Quartiere zu schaffen, in denen Menschen gern leben wollen, über alle Altersstufen hinweg. Wir müssen, auch angesichts des demografischen Wandels, neue Formen des Zusammen­ lebens entwickeln. Ich bin im Münsterland auf einem Bau­ ernhof groß geworden – in der Region lebten nicht selten fünf Generationen unter einem Dach. Ein solches Konzept des Zusammenlebens geht bei HOCHTIEF in der innova­ tiven Quartierentwicklung auf: In Hamburg realisieren wir gerade das „Quartier 21“. Dort werden alte und junge Men­ schen, Familien und Singles leben. Das ist für mich ein ver­ netztes Nachhaltigkeitskonzept, das deutlich über das Bauen hinausgeht. Für solche innovativen Nachhaltigkeitsideen muss es in der Wirtschaft „Anschieber“ geben – und da sind HOCHTIEF und auch ich persönlich begeisterte Impulsgeber. Welche Bedeutung wird das Thema Nachhaltigkeit künftig in der Wirtschaft einnehmen? Dr. Hauff: Vor 20 Jahren waren die NGOs* und die Wissen­ schaft die treibenden Kräfte der Nachhaltigkeit. Die Wirt­ schaft war der große Verhinderer, und die Politik hat abge­ wartet. Inzwischen verteilen sich die Rollen anders: Die Wissenschaft ist mehr als zurückhaltend, die Wirtschaft hat die Nase ganz eindeutig vorn. Der große Teil der Wirt­ schaftsunternehmen betreibt das Thema sehr ernsthaft. Wer sich auf Nachhaltigkeit nur als Modethema einlässt, den wird es einholen, denn an den eigenen Maßstäben muss man sich auch messen lassen. Wir halten darum auch viel von öffentlicher Diskussion und Wettbewerb bei diesem Thema. Die Fragen, wie glaubwürdig und wie trans­ parent Unternehmen sind, führen dazu, dass die Ernsthaf­ tigkeit gegenüber dem Thema zunehmen wird. Einsatz und Förderung von erneuerbaren Energien gehören auch zum nachhaltigen Handeln. Wie zeigt sich das bei HOCHTIEF? Dr. Lütkestratkötter: Es gibt bei uns eine ganze Reihe von Technologien, die die nachhaltige Entwicklung vorantreiben. Ich denke zum Beispiel an die Nutzung von geothermischer Energie: HOCHTIEF wird bald erstmals in Deutschland, im süddeutschen Molassebecken, Tiefenbohrungen vorneh­ men. Wir hoffen, auf diese Weise Wärme nutzbar machen Nachhaltiges Bauen umfasst viele Aspekte: Dr. Herbert Lütkestratkötter, Vorsitzender des Vorstands der HOCHTIEF Aktiengesellschaft (links), und Dr. Volker Hauff, Vorsitzender des Rates für Nachhaltige Entwicklung, im Gespräch. zu können. Seit vielen Jahren haben wir Kompetenz im Bau von Wasserkraftanlagen. In Brasilien bauen wir mit un­ serer Landesgesellschaft HOCHTIEF do Brasil gerade meh­ rere Wasserkraftwerke und ich bin wirklich begeistert zu sehen, wie dort auf Biodiversität geachtet wird – bei der Umsiedlung von Tieren und Pflanzen etwa. Ein anderes Beispiel ist das Thema Energie-Contracting, das für uns im Zusammenhang mit der Bewirtschaftung von Immobilien und Anlagen immer wichtiger wird. In Offenbach haben wir bei einem Public-Private-Partnership-Schulprojekt eine Partnerschaft gegründet, bei der alle Schulen Strom, Gas und Wasser gemeinsam beziehen. Wir haben so die Ver­ bräuche messbar gemacht und beteiligen alle Partner an den Einsparungen. Welche Rahmenbedingungen und Instrumente muss es überhaupt geben, um Messbarkeit zu gewährleisten? Dr. Hauff: Es wurde bereits eine ganze Reihe von Kriterien entwickelt. Die Bundesregierung ist unserem Rat gefolgt und hat für das Thema Nachhaltigkeit insgesamt 21 Indikatoren wie zum Beispiel Ressourcenproduktivität definiert. Der Bericht des Statistischen Bundesamts dazu liegt inzwischen vor. Die Industrie beschäftigt sich mit dem Thema, etwa über die Organisation Econsense , ebenso der Mittel­ stand. Dann gibt es natürlich noch die internationalen Ver­ einigungen und Standards. Klar ist: Wir brauchen Verbind­ lichkeit, damit die Dinge vergleichbar sind. Ob jemand einen Nachhaltigkeitsbericht macht, sei ihm freigestellt, aber wenn er ihn macht, dann können gemeinsame Anforde­ rungen zur Messbarkeit führen. Dabei muss natürlich Raum für die individuelle Situation jeder einzelnen Branche und jedes einzelnen Unternehmens bleiben. *Nicht staatliche, nicht auf Gewinn ausgerichtete Organisationen www.econsense.de Econsense versteht sich als Ideenplattform der deutschen Wirtschaft und bietet so die Möglichkeit, nachhaltige Entwicklung und unternehmerische Verantwortung zu stärken und Kompetenzen auszubauen. Dr. Lütkestratkötter: Für HOCHTIEF spielt die Messbarkeit eine große Rolle. Darum orientieren wir uns bei der Berichter­ stattung an den internationalen Standards der Global Repor­ ting Initiative. Wichtig ist nun, dass das Thema Nachhaltigkeit noch besser verstanden wird – die Transparenz, die durch Messbarkeit erreicht wird, ist ein wichtiger Schritt dazu. Vielen Dank für das Gespräch. Nachhaltigkeitsbericht 2007 15 Innovationen Tiefe Einblicke: Mithilfe der Laser-Scanning-Technologie erstellt Thiess ein detailliertes Oberflächenmodell der Mine, um effizienter arbeiten zu können und die Arbeitssicherheit zu erhöhen. www.hochtief.de/vicon www.inhaus-zentrum.de Innovationen sind bei HOCHTIEF fester Bestandteil der Unternehmensstrategie. Mit einem konsequenten Innova­ tionsmanagement generiert das Unternehmen neues Wis­ sen, um Prozesse zu optimieren und neue Geschäftsfelder zu erschließen. Forschung und Entwicklung stärken aller­ dings nicht nur die Wettbewerbsfähigkeit von HOCHTIEF: Zahlreiche Innovationsprojekte unseres Unternehmens tra­ gen mit ihren zukunftsweisenden Lösungen auch zu einer Verbesserung im Nachhaltigkeitsbereich bei. Innovationsschwerpunktthemen mit Nachhaltigkeit ViCon (Virtual Design and Construction) HOCHTIEF gehört in der Bauindustrie zu den weltweit führenden Anwendern des virtuellen Planens und Bauens. Das ViCon-Verfahren ermöglicht es, jedes Projekt zunächst in allen Dimensionen digital zu erstellen: Technik, Kosten, zeitliche Abläufe, Raumnutzung und beteiligte Gewerke werden in einem dreidimensionalen Gebäudemodell er­ fasst. Um die Zeit als vierte Dimension ergänzt, liefert es über den gesamten Lebenszyklus prozessverbessernde Informationen. Es dient allen Projektbeteiligten von der Vermarktung bis zum Facility-Management als Arbeitsmit­ tel und erleichtert die Kommunikation sowie Abstimmung. Noch bevor die Realisierung eines Gebäudes oder eines Infrastrukturprojekts beginnt, können mittels ViCon mög­ liche Risiken im Bauablauf oder späteren Betrieb erkannt und behoben werden. Das spart Zeit, Kosten und Material. Gerade bei den von HOCHTIEF hergestellten Unikaten ist ressourcenschonendes Planen, Bauen und Betreiben von besonderer Bedeutung. Die zukunftsweisende Technologie wurde von HOCHTIEF in enger Kooperation mit nationalen und internationalen Hoch­ schulen kontinuierlich weiterentwickelt. Der Forschungs­ schwerpunkt hat sich für das Unternehmen inzwischen zu einem erfolgreichen Geschäftsfeld entwickelt: Anfang 2007 wurde die HOCHTIEF ViCon GmbH gegründet. Die heute erhältliche Technologie erlaubt die Erstellung von 4-D-Mo­ dellen in angemessener Zeit und zu annehmbaren Kosten. Bis Mitte 2007 setzte der HOCHTIEF-Konzern ViCon welt­ weit bei 305 Projekten ein. Auch die australische HOCHTIEF-Beteiligungsgesellschaft Thiess arbeitet mit dreidimensionalen Modellen, die auf dem HOCHTIEF-Innovationsschwerpunkt ViCon aufbauen: Die sogenannte Laser-Scanning-Technologie wird hauptsäch­ lich für Oberflächenmodelle von Minen und Erdarbeiten, aber auch im Infrastrukturbereich bei Minenprojekten ge­ 16 Nachhaltigkeitsbericht 2007 nutzt. So können Vermessungsingenieure beispielsweise genaue Daten zu Erdbewegungen ermitteln, Bergingeni­ eure die Bewegung von Materialien abstimmen oder den Zustand von Materialien, Wegen oder Rampen beurteilen. Die Effizienz der Arbeiten wird dadurch gesteigert und die Arbeitssicherheit erhöht. iBuild (Intelligent Building) Mit dem Innovationsschwerpunkt iBuild zielt HOCHTIEF darauf, seine Position im expansionsstarken Bereich „In­ telligent Building“ zu stärken. Im Fokus der Aktivitäten steht das Forschungsprojekt inHaus2 in Duisburg: Hier werden intelligente und vernetzte Technologien – von Bau­ physik bis Mikroelektronik – für Gewerbeimmobilien ent­ wickelt und marktfähig gemacht. Denn Nutzimmobilien der heutigen Generation genügen häufig nicht den Ansprü­ chen an Wirtschaftlichkeit, Sicherheit, Flexibilität und Be­ haglichkeit. Im inHaus2 werden daher betriebs- und anwen­ dungsorientierte Systemlösungen sowohl in den Bereichen Planen und Bauen als auch im Gebäudebetrieb und FacilityManagement erprobt. Im Forschungsteil des Gebäudes werden Räume als Hotel-, Büro-, Kranken- oder Seniorenzimmer der Zukunft gestal­ tet. Gerade die Seniorenbetreuung und -pflege ist ein wich­ tiges Zukunftsthema auch in der Bau- und Immobilienwirt­ schaft: Im inHaus2 entsteht eine realistische Wohn- und Pflegeumgebung, in der technologische Lösungen zur Ver­ besserung des Alltags von alten und behinderten Menschen entwickelt und getestet werden können. Das inHaus2 wird in enger Zusammenarbeit verschiedener HOCHTIEF-Gesellschaften mit der Fraunhofer Gesellschaft und zahlreichen anderen Partnern aus Wirtschaft und For­ schung realisiert. Bis Ende 2010 laufen die Forschungen und Entwicklungen, um die Systeme im Betrieb zu testen, zu verbessern und marktfähig zu machen. Vielseitig: Beim Forschungsprojekt inHaus2 werden intelligente Technologien für Gewerbeimmobilien getestet – zum Beispiel für das Krankenzimmer der Zukunft (Bild links). Effizienter Hochwasserschutz: Bei den „Kranhäusern“ am Rheinauhafen in Köln kommt die Weiße Wanne nach dem HOCHTIEFSystem zum Einsatz. HOCHTIEF organisiert den Bau des inHaus2 in Form einer intelligenten Baustelle: Von Anfang an wurden ViCon-Tech­ Hochwasserschutz: Weiße Wanne – System HOCHTIEF nologien in den Planungsprozess eingebunden, wobei jede einzelne Bauphase räumlich und zeitlich vorab im 4-D-Mo­ dell simuliert wurde. Außerdem wurde ein Baustellenportal mit WebCam eingesetzt sowie eine 4-D-Bauablaufplanung durchgeführt. Neben Planung und Bau übernimmt HOCHTIEF auch das Facility-Management im inHaus2. Grundstücke an Flussufern und in Küstennähe waren schon immer beliebte und vielfältig genutzte Siedlungsflä­ chen. In Zeiten von zunehmenden Überschwemmungen und Hochwasser ist es daher umso wichtiger, Lösungen zu finden, die den Gebäuden in gefährdeten Gebieten zu­ mindest bautechnisch die größtmögliche Sicherheit bieten. Mit der „Weißen Wanne – System HOCHTIEF“ ist es mög­ lich, ein Gebäude effizient abzudichten. Bei der Weißen Wanne werden Außenwände, Bodenplatte und Decke eines Bauwerks aus wasserundurchlässigem Beton hergestellt. Resources Es ist Ziel von HOCHTIEF, in allen Lebenszyklusphasen unserer Projekte Ressourcen zu schonen und die Umwelt möglichst wenig zu belasten. Um dies zu unterstützen, wurde 2006 der Innovationsschwerpunkt Resources ge­ gründet, der sich mit den Zukunftsmärkten für erneuerbare Energien und nachhaltiges Bauen beschäftigt. Aktivitäten, die auf den Klimawandel reagieren, werden hier ebenfalls gebündelt. Erste Forschungsprojekte beziehen sich auf die Bereiche Offshore-Windenergie, Geothermie, Solar­ energie und Küstenschutz (siehe Seite 40). Ideenraum Um einen unbürokratischen, flexiblen und transparenten Wissenstransfer über die Unternehmensbereiche hinweg zu ermöglichen und zu vereinfachen, arbeitet HOCHTIEF derzeit an einem sogenannten Ideenraum im Intranet. Hier haben Mitarbeiter die Möglichkeit, ihre Ideen zu ver­ schiedenen Kategorien, wie zum Beispiel Arbeitssicherheit, Gesundheit und Umweltschutz, einzubringen. Dies können Vorschläge sein, die zum einen den Büroalltag erleichtern und zum anderen sogar innovative Geschäftsfelder er­ schließen. Der Ideenraum wird von sogenannten Ideenpaten betreut. Sie sorgen für die Umsetzung und Weiterentwicklung der gemachten Vorschläge bei HOCHTIEF. Auch damit bieten wir unseren Mitarbeitern die Möglichkeit, unser Unterneh­ men aktiv mitzugestalten. Entscheidend für die Qualität und damit den Erfolg der Wei­ ßen Wanne sind der verwendete Beton und die eingesetz­ te Fugendichtung. Beides wurde beim System HOCHTIEF in Forschungsvorhaben von unseren Experten optimiert und schließlich ein bauaufsichtlich zugelassener Massen­ beton von HOCHTIEF entwickelt. Wichtig ist darüber hinaus, dass die Weiße Wanne an die örtlichen Bedingungen angepasst wird: Wasser kann in verschiedenen Formen auf die Außenflächen von Bauwer­ ken einwirken – zum Beispiel als Bodenfeuchte, nicht stau­ endes Wasser, drückendes Wasser oder zeitweise aufstau­ endes Sickerwasser. Je nach Situation sowie in Abhängigkeit von der Funktion und der späteren Nutzung des Gebäu­ des wird die Weiße Wanne nach dem System HOCHTIEF optimal angepasst. Unser Unternehmen setzt das Verfahren grundsätzlich bei Projekten in hochwassergefährdeten Gebieten ein. Und das nicht nur bei Kellern und Tiefgaragen, sondern auch bei hochwertigen Objekten wie Büro- und Computerräu­ men, Archiven, Wohnungen oder Bauwerken, die inmit­ ten von Wasserflächen stehen. Nachhaltigkeitsbericht 2007 17 Unsere Stakeholder HOCHTIEF präsentiert sich jährlich auf der Expo Real in München und stellt den Kunden das Leistungsspektrum vor. Offener Dialog und hohe Transparenz Die vorbehaltlose Kommunikation mit den HOCHTIEF-Stake­ holdern ist uns wichtig. Dazu zählen wir Entscheider aus Wirtschaft und Verwaltung, also Kunden, Vertreter von Bund, Ländern und öffentlichen Kommunen, Aktionäre, Analysten, Investoren, Journalisten, Nachbarn und Anwohner, Nicht­ regierungsorganisationen (NGOs), Verbände und Organi­ sationen, Nachunternehmer, Studenten, Hochschulabsol­ venten und Wissenschaftler sowie unsere Mitarbeiter. Um das notwendige gegenseitige Vertrauen und Ver­ ständnis zu schaffen, nutzen wir für jede Stakeholder- Jahresumsatzes durch „Wiederholkunden“. In Deutsch­ land steigt die Zahl der Stammkunden ebenfalls. Gruppe individuelle Kommunikationsmaßnahmen. Kunden Partnerschaftliches Vertragsmodell Mit dem partnerschaftlichen Vertragsmodell PreFair haben wir ein Angebot entwickelt, das langfristig durch güns­tige Preise überzeugt und trotzdem höchste Qualität gewähr­ leistet. Das Besondere bei PreFair: Kunden, Architekten, Fachplaner und HOCHTIEF beginnen ihre Zusammenarbeit bereits in der ersten Projektphase und erschließen damit frühzeitig erhebliches Einspar- und Verbesserungspotenzial. Außerdem können wir durch Sondervorschläge zur Nach­ haltigkeit einen zusätzlichen Beitrag zur Effizienz der Pro­ jekte leisten – zum Beispiel durch zukunftsweisende Maß­ nahmen für die Wasser- und Energieversorgung. Die Zahl der abgeschlossenen PreFair-Verträge steigt kontinuierlich an. Das gilt auch im Bereich Bauen im Bestand. Hier kön­ nen wir durch unsere Expertise wertvolle Verbesserungs­ möglichkeiten einbringen, die dazu beitragen, den Wert der Projekte nachhaltig zu steigern. Über unsere amerikanische Tochtergesellschaft Turner bieten wir den Kunden bereits seit Jahren das sogenann­ te Precon­struction-Management an, das uns als Vorlage für PreFair diente. Damit zeigt sich einmal mehr, wie gut der nachhaltige weltweite Erfahrungstransfer zwischen HOCHTIEF und seinen Gesellschaften funktioniert. www.wtc2008.org 18 Nachhaltigkeitsbericht 2007 Zahl der Stammkunden erhöht Als Hersteller von Unikaten kann HOCHTIEF die Kunden­ zufriedenheit nicht mit klassischen Befragungen, wie sie bei der Serienherstellung üblich sind, ermitteln. Für uns gilt die Zahl der Folgeaufträge als Indikator dafür, ob wir mit unseren Leistungen überzeugt haben. Im Berichtszeit­ raum hat HOCHTIEF demnach die Zufriedenheit der Auf­ traggeber weiter gesteigert. Das gilt vor allem für unsere US-Tochter: Turner erzielte 2006 bereits 70 Prozent des Kundendaten werden vertraulich behandelt, es gab keine Beschwerden im Berichtszeitraum. Kundennutzen als wichtigstes Ziel Unsere Auftraggeber sollen von der Zusammenarbeit mit HOCHTIEF profitieren und überzeugenden Mehrwert er­ halten. Um diese selbst gestellte Herausforderung zu be­ stehen, optimieren wir unsere Leistungspalette aus vielfäl­ tigen Bau-, Beratungs- und Dienstleistungen während des gesamten Lebenszyklus eines Projekts ständig. Partnerschaftlicher Dialog mit den Kunden Enger persönlicher Kontakt sowie konstruktive und offene Gespräche sind entscheidende Faktoren für den anhalten­ den Unternehmenserfolg von HOCHTIEF. Diesen partner­ schaftlichen Dialog suchen wir aber nicht nur im Tages­ge­ schäft. Mit informativen Kundenveranstaltungen schaffen wir die Plattform für den angestrebten offenen Dia­log. Hohe Präsenz auf Messen Die HOCHTIEF-Gesellschaften präsentieren sich und ihr Leistungsangebot auf nationalen sowie internationalen Messen. Bei diesen Veranstaltungen vertiefen wir unseren Kontakt zu Stammkunden und können gleichzeitig poten­ zielle Auftraggeber auf uns aufmerksam machen. So neh­ men wir zum Beispiel an der Expo Real in München oder an der MIPIM in Cannes, dem Green Building Council „Green­ build“ in Washington und der Society for College and Univer­ sity Planning sowie am World Tunnel Congress (WTC) der International Tunnelling Association (ITA) teil. Der Kon­ gress findet im September 2008 in Agra, Indien, statt. Wir unterstützen die Veranstaltung als einer der Hauptspon­ soren der ITA. Auch Leighton nutzt Messen zur Kontakt­ pflege, Kunden­akquisition und um sich auf neue Märkte vorzubereiten. Das Unternehmen präsentierte sich unter anderem auf der Coal Trans India 2006 in Neu-Delhi. Experten im Gespräch: intensiver Erfahrungsaustausch zwischen HOCHTIEF und Architekten (Bild links) Die jährliche HOCHTIEFHauptversammlung: Zusammentreffen von institutionellen und privaten Anlegern Teilnahme an Fachveranstaltungen HOCHTIEF-Mitarbeiter sind weltweit sehr gefragte Refe­ (siehe Seite 58). Unsere Projekte mit der öffentlichen Hand zielen aber auch darauf, die Mobilität der Bevölkerung zu för­ renten bei Bautechniktagen, Symposien und anderen Branchenveranstaltungen. Außerdem nutzen unsere Ex­ perten diese Möglichkeiten als Plattform zum Erfahrungs­ austausch. Seit 2005 unterstützen wir die Jahrestagung Public-Private-Partnership in Deutschland. Auch die Kon­ ferenz für Immobilien Lebenszyklus Management (ILM) im November 2007 hat HOCHTIEF mit veranstaltet. Durch dieses Engagement unterstreichen wir die Bedeutung des nach­ haltigen Handelns. HOCHTIEF Construction lud Ende 2005 renommierte Architekten zum 1. ArchitektenPartnerForum ein. Das Motto hieß „PreFair: HOCHTIEF und Architekten als Partner – die gemeinsame Verantwortung für die Bau­ kultur“. HOCHTIEF Construction wird diesen Dialog mit Architekten kontinuierlich fortsetzen. dern und die Energieversorgung kontinuierlich zu verbes­ sern. Mehrfach ausgezeichnetes Kundenmagazin Unser Kundenmagazin „concepts by HOCHTIEF“ infor­ miert Kunden, Partner sowie Entscheider in Wirtschaft und Politik zweimal im Jahr über aktuelle und attraktive HOCHTIEF-Projekte. Übergeordnete Themen, wie zum Beispiel Klimawandel, umweltfreundliche Energien oder Antikorruption, werden dort ebenfalls behandelt. Die Pu­ blikation erscheint auch in englischer Sprache und wird von unseren internationalen Tochtergesellschaften eingesetzt. Beim größten europäischen Wettbewerb für Unterneh­ menskommunikation, dem Best of Corporate Publishing, wurde „concepts by HOCHTIEF“ zum dritten Mal hinterei­ nander in der Kategorie „Handwerk/Bau/Architektur“ mit Gold ausgezeichnet. Vertreter von Bund, Ländern und Kommunen Wir kooperieren weltweit bei unterschiedlichsten Projekten mit öffentlichen Partnern. Dabei geht es unter anderem um komplexe Infrastrukturbauten, die dazu beitragen, den Klimaschutz zu fördern und Lebensräume nachhaltig zu entwickeln – wie zum Beispiel beim U-Bahn-Bau in Köln Aktionäre, Analysten, Investoren Der persönliche, regelmäßige Kontakt zu bereits gewon­ nenen sowie potenziellen Anlegern prägt die Arbeit un­ serer Investor-Relations-Spezialisten. Sie wenden sich an professionelle Investoren genauso wie an private Kapital­ anleger. So präsentiert sich HOCHTIEF bei Analystenkon­ ferenzen und nimmt an internationalen Investorentreffen teil. Außerdem veranstalteten wir 2006 an bedeutenden Finanzplätzen 22 Roadshows. Für Kleinanleger finden be­ sondere Informationsveranstaltungen statt. Darüber hinaus sorgen wir durch zahlreiche Telefonkonferenzen und Ein­ zelgespräche, die Hauptversammlung sowie den Geschäfts­ bericht, die Quartalsberichte und den Nachhaltigkeitsbe­ richt für eine umfassende Information des Kapitalmarkts. Bei Airport- ebenso wie bei PPP-Projekten müssen wir uns bei der Akquisi­tion besonderen Anforderungen an Umwelt-, Gesundheits- und Arbeitsschutz stellen. Dies verlangen die internationalen Finanzierungsinstitute. Aus­ gewiesene HOCHTIEF-Umweltexperten übernehmen die notwendigen Verhandlungen mit den Kapitalgebern. Journalisten Mit regelmäßigen Pressekonferenzen und Pressege­ sprächen fördert HOCHTIEF die unabhängige Berichter­ stattung. Dabei nehmen Nachhaltigkeitsthemen einen im­ mer größeren Raum ein. Turner setzt den Schwerpunkt der Pressearbeit auf das „Grüne Bauen“. Individuelle Fra­ gen von Journalisten zum Unternehmen sowie zu Entwick­ lung und Trends im Bereich des internationalen Bau­dienst­ leisters beantwortet die Presseabteilung umgehend. Nachbarn und Anwohner Informationen siehe Seite 58. Nachhaltigkeitsbericht 2007 19 www.transparency.de www.hochtief.de/ nachhaltigkeit Nichtregierungsorganisationen (NGOs) HOCHTIEF pflegt den intensiven Gedankenaustausch mit NGOs und beantwortet deren kritische Fragen vorbehalt­ los. Seit 1999 gehören wir aus tiefer Überzeugung zu den Mitgliedern von Transparency International . Wir bewerten unsere Partner nicht nur im Auswahlprozess, sondern auch während der Zusammenarbeit. So kontrol­ liert HOCHTIEF Produkt- und Servicequalität sowie Liefer­ zuverlässigkeit, Arbeits-, Umwelt- und Gesundheitsschutz und überprüft die Kosten. Verbände und Organisationen Unser Unternehmen und seine Gesellschaften sind in allen für unsere Branche relevanten Verbänden und Organisationen vertreten, wie zum Beispiel dem Hauptverband der Deut­ schen Bauindustrie. Wir beteiligen uns aktiv an deren Ar­ beit . Konzernweite Beschaffungsrichtlinie HOCHTIEF orientiert sich gemäß den Corporate-Gover­ nance-Leitlinien an einer konzernweit verbindlichen Be­ schaffungs­richtlinie. Sie regelt das Nachunternehmer- und Lieferantenmanagement sowie die Gestaltung unserer Be­ schaffungsaktivitäten. Die Richtlinie sowie die vor Ort gül­ tigen Regeln bilden den Leitfaden für alle Mitarbeiter in der Beschaffung und stärken unsere Beschaffungskultur. Unsere Nachunternehmer Strenge Auswahlkriterien HOCHTIEF wendete im Jahr 2006 mehr als 75 Prozent der Konzernleistung für die Beschaffung von Material und Dienstleistungen auf. Dementsprechend hoch sind die An­ forderungen, die wir an Nachunternehmer und Lieferanten stellen. Ihre Auswahl beginnt mit einer umfassenden Eva­ luierung. Dabei bevorzugt HOCHTIEF Partner, die sich ak­ tiv mit Nachhaltigkeit und Corporate Social Responsibility beschäftigen und konsequent danach handeln. Turner analysiert auch die Aktivitäten der potenziellen Nachunter­ nehmer in den Bereichen Arbeits- und Gesundheitsschutz. Bei der Auftragsvergabe achten wir auf Objektivität und Transparenz, behandeln die potenziellen Nachunterneh­ mer und Lieferanten fair und räumen jedem dieselben Chan­ cen ein. Außerdem zielt HOCHTIEF darauf, mit seinen Ent­ scheidungen die lokale Wirtschaft zu stärken und möglichst mit Partnern vor Ort zu kooperieren. Turner arbeitet zum Beispiel seit mehr als 30 Jahren häufig mit Unternehmen zusammen, die von Angehörigen ethni­ scher Minderheiten oder Frauen (siehe Seite 58) geführt wer­ den. Allein im Jahr 2006 vergab unsere US-Tochter an diese Betriebe 2 800 Aufträge mit einem Gesamtvolumen von zirka einer Mrd. Euro. Im Mai 2007 erhielt Turner für sein Engagement für Minderheiten den Corporate Leadership Award des National Minority Supplier Development Council. Mit einem konsequent umgesetzten Programm, das Dro­ gen- und Alkoholmissbrauch auf der Baustelle vermeiden soll, zielen wir darauf, mögliche Gefahrensituationen auszuschlie­ ßen. Bei Turner finden deshalb Tests bei Arbeitsantritt so­ wie unangekündigte Stichproben statt. Wer negativ auf­ fällt, wird unverzüglich von der Arbeit ausgeschlossen. Das Programm ist bei unserer US-Gesellschaft Bestand­ teil sämtlicher Verträge mit Nachunternehmern. Eine klare interne und externe Kommunikation trägt dazu bei, die von HOCHTIEF verlangten Anforderungen verständ­ lich und nachvollziehbar zu machen. 20 Nachhaltigkeitsbericht 2007 Die Beschaffung arbeitet eng mit dem Qualitätsmanage­ ment der Unternehmensbereiche zusammen. So gelingt es, hohe Qualitätsstandards für Waren und Dienstleis­ tungen unternehmensweit zu definieren und umzusetzen. Transparente Beschaffungswege 2006 hat HOCHTIEF das Projekt ProVis (Procurement Visibi­ lity) fortgeführt. ProVis soll sämtliche Beschaffungsvorgän­ ge transparenter machen. Damit erhalten die Unterneh­ menseinheiten konzernweite Beschaffungsinformationen. Das versetzt sie in die Lage, Aufträge zu bündeln und ein­ heitliche Standards zur Lieferanten- und Nachunternehmer­ qualifizierung anzuwenden. Über eine neues LieferantenExtranet können Nachunternehmer und Lieferanten seit Dezember 2006 online mit HOCHTIEF in Kontakt treten und ihre Leistungen darstellen. HOCHTIEF wird mit die­ sem Lieferantenportal die Geschäftsprozesse mit seinen Partnern weiter optimieren. Im August 2007 gründete HOCHTIEF gemeinsam mit dem chinesischen Handelsunternehmen B.S.C. Industries Ltd. die HOCHTIEF Procurement Asia Ltd. Aufgabe der neuen Gesellschaft ist es unter anderem, unsere Tochtergesell­ schaften weltweit mit Baumaterialien und Ausstattungs­ elementen von Herstellern aus China direkt zu beliefern. Gleichzeitig trägt HOCHTIEF Procurement Asia dazu bei, Lieferengpässe bei Baumaterialien in Europa und den USA zu vermeiden. Die Qualität der Produkte und ihr Herstel­ lungsprozess werden vom TÜV Rheinland durch kontinu­ ierliche Lieferantenaudits überwacht. Enge Zusammenarbeit mit den Projektbeteiligten Unsere Projekte sind Unikate und entstehen an immer neuen Standorten – meist mit unterschiedlichen Nachun­ ternehmern. HOCHTIEF achtet sehr darauf, dass alle Be­ teiligten rechtzeitig in die Projektarbeit einbezogen werden und die jeweiligen Richtlinien wie zum Beispiel die Bau­ stellenordnung exakt einhalten. Teamwork: HOCHTIEF arbeitet eng mit den Nachunternehmern zusammen – nicht nur auf den Baustellen (Bild links). Der partnerschaftliche Dialog mit unseren Kunden ist für HOCHTIEF ein wichtiger Erfolgsfaktor. Unser Unternehmen hält es für selbstverständlich, auf al­ len Baustellen gesetzliche und soziale Standards einzuhal­ Es ist vorgesehen, dass wir jederzeit und unangekündigt prüfen können, ob sich Nachunternehmer und Lieferanten ten. So waren wir im Jahr 2000 das weltweit erste Bauun­ ternehmen, das die Sozialstandards der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) unterzeichnet hat. Damit verpflich­ ten wir uns, die Standards in Bezug auf die Rechte von ei­ genen Mitarbeitern und von Arbeitnehmern der Partner einzuhalten. an den geplanten Verhaltenskodex halten. Werden Verstöße entdeckt, will es sich HOCHTIEF vorbehalten, die Ge­ schäftsverbindung zu lösen. Handeln nach ethischen Grundsätzen Wir halten es für unsere Pflicht, in allen Ländern, in denen wir arbeiten, die geltenden Gesetze und Geschäftsgepflo­ genheiten strikt einzuhalten. Außerdem sind die hohen HOCHTIEF-Managementstandards, der Code of Con­ duct sowie unsere ethischen Grundsätze auch bei ­internationalen Geschäften verbindlich. Mit unserer Mitgliedschaft bei Transparency International un­ terstreichen wir das klare Bekenntnis von HOCHTIEF, sich jeder Form von Bestechung und Korruption zu widersetzen. Unser Unternehmen zahlt keine Bestechungsgelder und verstößt weder direkt noch indirekt gegen die Gesetze zur Vermeidung von Korruption. Daran halten wir uns auch in Ländern, in denen sogenannte handelserleichternde Zah­ lungen üblich sind. Darüber hinaus fördert HOCHTIEF un­ ter anderem die Verbreitung der „Verhaltensrichtlinien zur Bekämpfung der Korruption im Geschäftsverkehr“ der In­ ternationalen Handelskammer . Code of Conduct auch für Nachunternehmer HOCHTIEF-Mitarbeiter orientieren sich bereits am Code of Conduct. In Zukunft werden wir über das neue Liefe­ ranten-Extranet auch Nachunternehmer und Lieferanten dazu verpflichten, sich an einen von uns formulierten Ver­ haltenskodex zu halten. Darin fordert HOCHTIEF bei­ spielsweise, die internationalen Standards ethischen Ver­ haltens zu befolgen, die Grundrechte der Mitarbeiter zu achten sowie deren Sicherheit und Umweltschutz zu ge­ währleisten. Überdurchschnittliche Zahlungsmoral Unsere Nachunternehmer können darauf vertrauen, dass wir ihre Forderungen pünktlich begleichen. Die Mitarbeiter in der Kreditorenbuchhaltung und in der Endkontrolle sind angehalten, sich exakt an die Fälligkeiten auf den Eingangs­ rechnungen zu halten. Intensives Nachunternehmermanagement Wir setzen auf den offenen Dialog mit den Nachunterneh­ mern. Denn nur so können wir bei unseren Projekten ge­ meinsam die Umsetzung optimieren und innovative Lö­ sungen für die Kunden entwickeln. Deshalb lädt HOCHTIEF Con­struction Nachunternehmer aus bestimmten Gewer­ ken wie zum Beispiel Fassaden- oder Innenausbau regel­ mäßig zum individuellen Erfahrungsaustausch ein. Die im­ mer höhere Komplexität der HOCHTIEF-Projekte bringt es mit sich, dass wir viele Angebote heute nur noch gemein­ sam mit hoch qualifizierten Nachunternehmern abgeben. Regelmäßig stattfindende Informationsabende haben das Ziel, die partnerschaftliche Zusammenarbeit weiter zu ver­ bessern und noch effizienter zu gestalten. www.hochtief.de/ corporategovernance www.icc-deutschland.de Studenten, Hochschulabsolventen und Wissenschaftler Informationen siehe Seite 57. Unsere Mitarbeiter Informationen siehe Seiten 24–31. Nachhaltigkeitsbericht 2007 21 ARBEITSPL TZ mit Perspektive Bildseite Mitarbeiter Perspektiven schaffen, Begeisterung wecken: Bei den ersten „Oster­ ferientagen“ bot HOCHTIEF 2007 den Kin­ dern von Mit­arbeitern am Standort Essen die Mög­ lichkeit, den Arbeitsplatz der Eltern kennenzuler­ nen und sich für Technik zu begeistern. Die jüngs­ ten Teilnehmer hatten Spaß mit technischen Experimen­ten und beim Baggern. Die etwas äl­ teren Kinder besuchten eine Baustelle, und der Nachwuchs im Teenager­ alter konnte sich über Ausbildungs- und Be­ rufsmöglichkeiten bei HOCHTIEF informieren. Die Ferientage unter dem Motto „Aufgepasst“ sind ein Teil des Konzepts, mit dem HOCHTIEF die Ver­ einbarkeit von Beruf und Familie fördern will. 22 Nachhaltigkeitsbericht 2007 Engagierte und kompetente Mitarbeiter Anhaltender unternehmerischer Erfolg und überdurch­ schnittliche Qualität lassen sich nur mit besonders engagierten und begeisterten Mitarbeitern gewährleis­ ten. Wir sind uns dessen bewusst und handeln da­ nach. Unsere Unternehmenskultur und unsere Leitlinien gel­ ten an allen nationalen und internationalen HOCHTIEFStandorten. Jeder Mitarbeiter erhält die gleichen Chancen. Mit einem guten Arbeitsklima wollen wir zu besonderem Einsatz motivieren. Nur so kann sich HOCHTIEF durch zukunftsweisende Ideen und ein einzigartiges Wissenspotenzial vom internationalen Wettbewerb differenzieren. Wir fördern unsere Mitarbeiter in allen Bereichen durch kontinuierliche Weiterbildung und finanzielle Anreize. Außerdem übertragen wir ihnen frühzeitig Verantwortung und schaffen damit herausfordernde Entscheidungsfreiräume. Zugleich stellt sich HOCHTIEF durch die seit Jahren stetig erhöhte Zahl von Ausbil­ dungsplätzen der gesellschaftlichen Verpflichtung, jungen Leuten den Weg in eine erfolgreiche beruf­ liche Zukunft zu ebnen. HOCHTIEF sieht es darüber hinaus als bedeutende Aufgabe an, die Vereinbarkeit von Familie und Beruf für alle Mitarbeiter weiter voranzutreiben. So leisten wir als attraktiver Arbeitgeber einen Beitrag, um den Fachkräftemangel zu verringern und Alterna­ tiven zu bisherigen Arbeitszeit- und Arbeitsplatz­ rege­lungen zu bieten. Wir werden unser hohes En­ gagement für die Mitarbeiter fortsetzen und weiter ausbauen. Nachhaltigkeitsbericht 2007 23 Die Mitarbeiter Weitere Informationen zum Thema Mitarbeiter finden Sie im Internet unter www. hochtief.de/nachhaltigkeit und www.hochtief.de/karriere. Europaweit konnten zirka 13 000 HOCHTIEFler an der ersten Mitarbeiterbefragung teilnehmen. Auch bei Leigh­ ton Contractors wurden 5 200 Mitarbeiter erstmals befragt. Gutes Zeugnis für HOCHTIEF 2006 rief HOCHTIEF zur ersten europaweiten Mitarbeiterbefragung auf. Dabei konnten zirka 13 000 Mitarbeiter unter dem Motto „Wir bewegen HOCHTIEF“ anonym ihre Meinung zu Themen wie Vision und Leitlinien, Zusammenarbeit sowie Karriere und Entwicklungschancen äußern. Das Ergebnis der Umfrage zeigt, wie zufrieden die HOCHTIEFler mit ihrem Arbeitgeber sind: 80 Prozent der Teilnehmer sagten, dass sie gerne bei HOCHTIEF arbeiten. Trotzdem gab es auch Kritik. Unmittelbar nach der Auswertung der Ergebnisse begann die Umsetzung zielgerichteter Maßnahmen, um die identifizierten Defizite zu beseitigen und das Arbeitsumfeld weiter zu optimieren. In diesen Verbesserungsprozess werden alle Mitarbeiter einbezogen. Die hohe Zufriedenheit der Mitarbeiter drückt sich auch in ihrer großen Loyalität gegenüber HOCHTIEF aus. Die durchschnittliche Dauer der Betriebszugehörigkeit liegt in Deutschland bei 13,3 Jahren. Auch international ist dieser Wert hoch: Bei HOCHTIEF Polska beträgt er zum Beispiel 11,8 Jahre, bei HOCHTIEF CZ in Tschechien 11,4 Jahre und bei unserer US-Tochtergesellschaft Turner sieben Jahre. Externe Bewertungen zeigen ebenfalls, dass unser Unternehmen zu den beliebtesten Arbeitgebern in der Baubranche gehört. So belegte HOCHTIEF beispielsweise beim Ranking des Wirtschaftsmagazins „karriere“ Platz 2 unter den „Top-Arbeitgebern in Deutschland 2006“. Mit einem jährlichen „strukturierten Mitarbeitergespräch“ fördert HOCHTIEF den konstruktiven Dialog zwischen Vorgesetzten und Mitarbeitern. Auf dieses Gespräch hat jeder HOCHTIEFler einen Anspruch. In einigen HOCHTIEF-Gesellschaften, etwa bei Turner, HOCHTIEF do Brasil und HOCHTIEF Polska, gibt es zusätzlich 360-Grad-Feedbacks für Manager. Dabei erhalten die Mitarbeiter die Möglichkeit, ihre Vorgesetzten zu bewerten. Turner nutzt darüber hinaus ein Development Appraisal System (DAS). Damit werden, ähnlich wie beim Mitarbeitergespräch, Ziele sowie Entwicklungsmöglichkeiten ermittelt und mögliche Lernfelder identifiziert. Daraus leiten die Personalverantwortlichen langfristige Entwicklungspläne ab. Intensive Mitarbeiterbindung Wir beteiligen unsere Führungskräfte schon seit vielen Jahren durch eine erfolgsorientierte Vergütung am Ergebnis des Unternehmens. Alle Mitarbeiter, die mit weit überdurchschnittlichen Leis­tungen überzeugen, erhalten zusätzlich eine Gratifikation. Mit sogenannten Long-Term-Incentive-Plänen schaffen wir einheitliche und lang­fris­tige Leistungsanreize für das Management. Eine leistungs­abhängige Ver- 24 Nachhaltigkeitsbericht 2007 Wir bewegen HOCHTIEF. Mitarbeiterbefragung November 2006. gütung gibt es in Deutschland auch für tariflich bezahlte Mitarbeiter. Die internationalen HOCHTIEF-Gesellschaften wie zum Beispiel Turner und Leighton nutzen ebenfalls Bonus- und Anreizsysteme, die sich am Unternehmenserfolg orientieren. Außerdem Aus bietet VisionenHOCHTIEF Werte schaffen. regelmäßig Belegschaftsaktien zu Vorzugspreisen an. Im Jahr 2006 Aus Visionen Werte schaffen. nutzten fast 40 Prozent der Berechtigten die Möglichkeit, sich auf diese Weise am Erfolg des Unternehmens zu beteiligen. Mitarbeiterbindung erfolgt bei uns aber nicht nur über finan­zielle Anreize. Die individuelle Personalentwicklung sowie die Möglichkeit, sich in anspruchsvolle Projekte einzubringen, schaffen Zufriedenheit und Begeisterung. Kontinuierliche Aus- und Weiterbildung Hoch motiviertes und überdurchschnittlich qualifiziertes Personal bildet das Fundament für unser anhaltendes Wachstum und unsere Profitabilität. Deshalb genießen Personalentwicklung und Weiterbildung bei HOCHTIEF hohe Priorität. Die vielfältigen Schulungen und Lehrgänge richten sich an die Mitarbeiter in allen HOCHTIEF-Gesellschaften und auf allen Hierarchieebenen. Im Jahr 2006 nahmen allein in Deutschland 3 210 Mitarbeiter an zirka 270 Veranstaltungen teil – von arbeitsplatzspezifischen Fachseminaren bis hin zu Trainings für Kommunikationsverhalten und Mitarbeiterführung. Insgesamt beliefen sich die Weiterbildungsmaßnahmen in Deutschland auf mehr als 36 000 Stunden. Hinzu kamen zahlreiche Unterweisungen in den Bereichen Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz. Bei Turner beginnt für jeden neuen Mitarbeiter mit dem Tag seines Eintritts in das Unternehmen ein individuelles Entwicklungsprogramm. Mit dem sogenannten Just-in-time-Training werden Mitarbeiter stets so gefördert, wie es ihrer jeweiligen Position entspricht. 2006 nahmen mehr als 4 800 Mitarbeiter an einem der Weiterbildungskurse teil. Die Niederlassungen von Turner bieten zusätzlich zu dem zentralen Programm etwa 130 Weiterbildungskurse an. Insgesamt entsprachen die Weiterbildungsaktivitäten bei Turner 35 Stunden pro Jahr und Mitarbeiter oder insgesamt 200 000 Stunden. In Deutschland noch unge­ wöhnlich – in Osteuropa keine Seltenheit: Eine HOCHTIEFMitarbeiterin arbeitet als Kranführerin (Bild links). Mit Recht stolz auf ihre Leis­ tung: Im Juli 2007 erhielten die ersten HOCHTIEF-Aka­ demieabsolventen mit dem Bachelor ihr international anerkanntes Diplom. Aktives Wissensmanagement Der unternehmensweite Wissenstransfer ist ein wichtiger Baustein für den Erfolg von HOCHTIEF. Deshalb enthält das konzerneigene Weiterbildungsprogramm zahlreiche Lehrgänge, die von Mitarbeitern geleitet werden, um so das Know-how im Unternehmen weiterzugeben. In der Seminarreihe „Führungswerkstatt“, die sich an das obere und mittlere Management richtet, geht es um übergreifende Fragestellungen, etwa „Wie können wir gemeinsam Spitzenleistungen erbringen?“ oder „Wie lässt sich das konzernweite Risikomanagement weiter optimieren?“. Mit der Projekt-Datenbank „i-know“ vernetzt HOCHTIEF vorhandene Informationen über Mitarbeiter und Projekte. Damit lassen sich unter anderem Kompetenzen effizient nutzen sowie interne Netzwerke auf- und ausbauen. Außerdem wird es möglich, die Kommunikation innerhalb der Bereiche sowie bereichsübergreifend zu stärken. Computerbasiertes Lernen tritt in unserem Unternehmen immer häufiger an die Stelle klassischer Seminare. Deshalb wird die Angebotspalette in diesem Bereich kontinuierlich ausgebaut und umfasste im Berichtszeitraum beispielsweise Kurse zu Themen wie Fremdsprachen, IT oder Grundlagen der Betriebswirtschaft. Zum „Turner Knowledge Network“, der elektronischen Wissensplattform unserer amerikanischen Tochtergesellschaft, gehört die „Turner University“. 124 interaktive Trainingskurse waren 2006 darüber zugänglich. Dazu gehörten beispielsweise Kurse zu Organisationsentwicklung, Arbeitssicherheit sowie persönlicher Kompetenz. Mit dem in den Online-Seminaren erworbenen Wissen können die TurnerMitarbeiter ihre berufliche Entwicklung aktiv mitgestalten. 2006 nahm das „Training Magazine“ Turner zum zweiten Mal in Folge in die Liste der Top 100 der „Lernenden Unternehmen“ (Learning Companies) auf. Die Übersicht bewertet vor allem vorbildliche Weiterbildungsangebote und die Entwicklungschancen der Mitarbeiter in amerikanischen Unternehmen. Engagement für den Nachwuchs in der Bauwirtschaft Die konzerneigene HOCHTIEF-Akademie bietet motivierten gewerblichen und technischen Mitarbeitern seit dem Jahr 2000 die Möglichkeit, sich in acht Semestern berufsbegleitend zum Diplom-Bauingenieur weiterzubilden. Das Stu­ dium wird in Kooperation mit der Fachhochschule Münster angeboten und ist in der deutschen Bauwirtschaft einzig­ artig. Interne und externe Referenten vermitteln Fachwissen mit hohem Praxisbezug und beziehen aktuelle Forschungsund Projektergebnisse in den Lehrplan ein. Die Vorteile für alle Beteiligten: Die Akademieabsolventen verbessern ihre Karrierechancen, unser Unternehmen tritt dem aktuellen Ingenieurmangel wirkungsvoll entgegen. Im Juli 2007 ver­gab die HOCHTIEF-Akademie erstmals den Titel „Bachelor of Engineering – Baustellenmanagement“ an 30 Absolventen. Seit 2007 können sich auch externe Studenten – Maurer, Beton- und Stahlbauer, Bauzeichner sowie andere Fachkräfte aus der Bauwirtschaft – an der Akademie einschreiben. Ein neuer Studiengang zum „Bachelor of Facility Management“ soll das Ausbildungsangebot schon bald ergänzen. Im Herbst 2007 startete bereits zum zweiten Mal der berufsbegleitende Fernstudiengang „Facility Management“. HOCHTIEF Facility Management bietet diesen viersemestrigen Lehrgang in Zusammenarbeit mit der Hochschule Wismar an. Um zugelassen zu werden, müssen die Teilnehmer über einen Hochschulabschluss sowie mindes­ tens ein Jahr Berufspraxis verfügen. Seit 2006 können HOCHTIEFler über ein unternehmensrelevantes Thema promovieren. Dazu stellt sie HOCHTIEF für drei Jahre von der Arbeit frei. Während dieser Zeit arbeiten die Doktoranden an der beteiligten Hochschule und bekommen von HOCHTIEF weiterhin ihr Gehalt. Unser Unternehmen erhält durch dieses Programm hervorragend für den eigenen Bedarf ausgebildete Führungs­kräfte und die Promovierten verbessern nachhaltig ihre Karrierechancen. Unser Unternehmen plant, das Programm auch international anzubieten. Nachhaltigkeitsbericht 2007 25 Um dem nationalen Fachkräftemangel entgegenzuwirken, hat die australische HOCHTIEF-Gesellschaft Thiess ein innovatives Ausbildungsmodell für Erwachsene entwickelt: Das „Thiess Apprenticeship Training Scheme“ (TATS) baut auf den vorhandenen Berufserfahrungen der Teilnehmer auf und bereitet sie kurzfristig auf neue Tätigkeiten vor. Im Jahr 2007 wurden mithilfe von TATS dringend benötigte Schweißer und Kesselschmiede ausgebildet. In Zukunft will Thiess mit dem Programm auch zusätzliche Elektriker gewinnen. Vielfalt bei Turner: Die un­ terschiedliche Herkunft der Mitarbeiter bei der amerika­ nischen HOCHTIEF-Tochter birgt großes Wissens- und Kreativitätspotenzial. Mit dem modular aufgebauten Programm „Strategische Lernpartnerschaft“ schafft Thiess in Kooperation mit der Universität von Queensland eine Schnittstelle für Theorieund Praxiswissen. So können sich beispielsweise gewerbliche Mitarbeiter wissenschaftlich weiterbilden und das elektronische Angebot der Universitätsbibliothek nutzen. Außerdem werden angehenden Ingenieuren Praktika auf Baustellen vermittelt. Ambitionierte Schulabgänger sind bei uns ebenfalls hochwillkommen. 2007 absolvierten 478 junge Leute bei HOCHTIEF in Deutschland ihre Ausbildung. Sie konnten aus mehr als 26 Berufen (siehe Seite 30) auswählen. Wie in den Jahren zuvor haben wir die Zahl der Auszubildenden weiter erhöht und 80 zusätzliche Ausbildungsplätze geschaffen. Damit starteten 169 Jugendliche im Jahr 2007 ihre Ausbildung bei HOCHTIEF. Mit dieser hohen Zahl von Auszubildenden übernehmen wir nicht nur gesellschaftliche Verantwortung. Wir tragen damit und durch unser hochwertiges Aus­bil­ dungs­­angebot auch dazu bei, den Mangel an qualifizierten Fachkräften in unserer Branche zu reduzieren. Um den Nachwuchs frühzeitig auf die Möglichkeiten in technischen Berufen sowie auf unser Unternehmen aufmerksam zu machen, sprechen wir junge Leute bereits in Schulen und Universitäten an. Auch unsere internationalen Tochter­ gesellschaften präsentieren sich in unterschiedlichen Bil­ dungseinrichtungen. Alle HOCHTIEF-Gesellschaften bieten dem Nachwuchs attraktive nationale und internationale Praktika. Unser Unternehmen wird aber auch aktiv, wenn es darum geht, grundlegende Bildungsdefizite der Mitarbeiter zu beseitigen. So startete zum Beispiel Ende 2005 bei HOCHTIEF do Brasil ein kostenloses Alphabetisierungsprogramm für die Mitarbeiter einer Baustelle in São Paulo. Hier bekamen die projektbezogen eingestellten Arbeiter und die Teams der Nachunternehmer die Möglichkeit, in acht Monaten Lesen und Schreiben zu lernen. Das erfolgreiche Programm wird nun auf anderen Baustellen in Brasilien fortgesetzt. Allein im Jahr 2007 haben bisher 51 Mitarbeiter an dem Programm erfolgreich teilgenommen. 26 Nachhaltigkeitsbericht 2007 Vielfalt erschließt zusätzliche Potenziale HOCHTIEF legt großen Wert darauf, Mitarbeiter zu beschäftigen, die sich in Geschlecht, Herkunft, Talent, kultureller Prägung sowie Erfahrungen voneinander unterscheiden. Diese Vielfalt, Diversity genannt, wird durch unterschiedliche Sprachen, Bildung sowie Denk- und Arbeitsweisen verstärkt. Die tägliche Praxis beweist, dass sich Vielfalt nicht nur auf die Zusammenarbeit positiv auswirkt. Die unterschiedlichen Fähigkeiten und Voraussetzungen führen auch dazu, Effizienz, Kreativität und Produktivität zu steigern. Unser Diversity-Management zielt deshalb mit Erfolg darauf, ein Arbeitsumfeld zu schaffen, in dem jeder respektiert und individuell gefördert wird. Ähnliches gilt für Turner. Hier gibt es unter anderem das Programm „Affirmative Action“. Es trägt dazu bei, dass Minderheiten bei der Auswahl neuer Mitarbeiter gleiche Chancen wie andere Bewerber bekommen. Der HOCHTIEF-Konzern ist sich bewusst, dass alle Mitarbeiter individuelle Chancen erhalten müssen, um sich optimal zu entwickeln und ihre volle Leistungsfähigkeit zu entfalten. Damit wir Toleranz und Chancengleichheit im Umgang miteinander und im Unternehmensalltag konsequent praktizieren, sind diese Aspekte in unseren Unternehmensleitlinien verbindlich festgeschrieben. Genauso strikt werden auch alle relevanten Gesetze und Vorschriften, die dem Schutz der Mitarbeiter dienen, eingehalten. Dazu gehört das im Jahr 2006 europaweit in Kraft getretene Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz (AGG). Das häufig als „Antidiskriminierungsgesetz“ bezeichnete AGG soll mögliche Benachteiligungen aufgrund von Alter, Geschlecht, Rasse, ethnischer Herkunft, Religion, Behinderung, sexueller Identität oder einer bestimmten Weltanschauung verhindern. HOCHTIEF nimmt dieses Gesetz sehr ernst und hat alle Führungskräfte umfassend über das Gesetz und seine Folgen aufgeklärt. Beschwerden liegen derzeit nicht vor. Im Ernstfall würde das Unternehmen jeder Meldung konsequent nachgehen und die notwen- Beispielhaft Praktizierte Diversity: Mit 50 Prozent beteiligte sich Leighton an einem Unter­ nehmen der australischen Ureinwohner. Die beiden Gesellschaften arbeiten be­ reits seit vielen Jahren zu­ sammen (Bild links). Teamwork gelungen: HOCHTIEF-Auszubildende präsentieren Personalvor­ stand Albrecht Ehlers den von ihnen gestalteten „Azubi-Guide“. digen Maßnahmen einleiten. Wer sich benachteiligt fühlt oder erfährt, dass ein Kollege diskriminiert wird, kann sich an die interne Konfliktberatungsstelle wenden. Dort stehen Betriebsräte sowie Personalverantwortliche als Ansprechpartner bereit. Sie helfen, Konfliktsituationen zu entschärfen, und vermitteln zwischen den Betroffenen. Chancengleichheit gilt selbstverständlich bereits bei der Personalauswahl. Bei diesem Prozess geht es ausschließlich darum, den am besten geeigneten Bewerber auszuwählen. Auch die Personalentwicklung orientiert sich nur am Leistungspotenzial des jeweiligen Mitarbeiters und seinem Talent. Das heißt unter anderem: Führungspositionen stehen Frauen und Männern gleichermaßen offen. Allerdings liegt branchenbedingt der Anteil der Mitarbeiterinnen nach wie vor mit zirka zwölf Prozent auf einem relativ niedrigen Niveau. Wir geben uns damit nicht zufrieden und arbeiten intensiv daran, Frauen für technische Berufe zu begeistern und zu qualifizieren (siehe Seite 56). Darüber hinaus bietet zum Beispiel Thiess in Australien spezielle Entwicklungs- und Förderprogramme für Mitarbeiterinnen. Der Erfolg dieser Aktivitäten spiegelt sich unter anderem in einem Preis wider, den die Thiess-Managerin Simone Wetzlar erhielt. Die Leiterin sämtlicher Minenprojekte in Queensland wurde im März 2006 für ihre herausragenden Leistungen vom Queensland Resources Council mit dem sogenannten Resources Award for Women ausgezeichnet. Familienbewusste Personalpolitik HOCHTIEF fühlt sich verpflichtet und herausgefordert, die Vereinbarkeit von Familie und Beruf mit innovativen, individuellen Maßnahmen zu fördern. Deshalb optimieren wir unser Angebot zur flexiblen Arbeitsplatz- und Arbeitszeitgestaltung kontinuierlich. Dabei setzt HOCHTIEF beispielsweise moderne IT-Technologien ein. Außerdem unterstützt das Unternehmen die Mitarbeiter in Deutschland, indem es bei der Suche nach qualifizierten Betreuerinnen und Ta- Azubis helfen Azubis 2007 haben 169 junge Menschen ihre Ausbildung bei HOCHTIEF in Deutschland begonnen. Um ihnen den Einstieg zu erleichtern und die Kultur unseres Unternehmens näherzubringen, gibt es seit Dezember 2006 den „Azubi-Guide“. Die Broschüre beschreibt, welche Vision (siehe Seite 7) wir verfolgen und welche Leitlinien die Richtschnur unseres täglichen Handelns sind. Außerdem erhalten die jungen HOCHTIEFler einen Überblick über die Organisation unseres Unternehmens. Das Besondere: Der „Azubi-Guide“ wurde von den HOCHTIEF-Auszubildenden in Deutschland selbst erarbeitet und gestaltet. Die Arbeit begann mit einem zweitägigen Workshop. An diesem Treffen nahmen 20 Auszubildende aus verschiedenen Ausbildungsberufen und den unterschiedlichen deutschen Unternehmensbereichen teil, um gemeinsam über die HOCHTIEF-Leitlinien und unsere Vision zu diskutieren. Die zentralen Fragen dabei waren: Wie kann ein Auszubildender in seinem Arbeitsumfeld den Leitlinien entsprechend handeln? Und wie kann ein junger HOCHTIEFler dazu beitragen, die HOCHTIEF-Vision Realität werden zu lassen? Ein Kernteam aus Auszubildenden der Unternehmenszentrale in Essen analysierte anschließend die Ergebnisse und verfasste die Texte. Außerdem organisierten die Teilnehmer Fotoaufnahmen mit ihren jungen Kollegen, um den „Azubi-Guide“ zu illustrieren. Dabei ging es vor allem darum, praxisorientierte Beispiele zu präsentieren, die sich im Büro ebenso wie auf der Baustelle leicht umsetzen lassen. In Zukunft erhält jeder HOCHTIEF-Auszubildende den „Azubi-Guide“. Um sicherzustellen, dass unsere neuen Kollegen die Broschüre möglichst oft nutzen, wurde sie in einen praktischen Ausbildungsplaner integriert. Nachhaltigkeitsbericht 2007 27 gesmüttern für Kinder ebenso wie für pflegebedürftige Angehörige hilft. Ausgezeichnet: Familien­­ ministerin Ursula von der Leyen überreichte das Zer­ tifikat „berufundfamilie“ an Sabine Hübner-Henninger, Leiterin Personalmarketing und Stellenmarkt bei HOCHTIEF. In den USA bietet Turner ein gesundheitliches Vorsorgeprogramm an. Mitarbeiter können sich telefonisch bei der Initiative CareAllies Smart Steps über chronische Krankheiten, wie zum Beispiel Asthma, Diabetes sowie Herzbeschwerden, informieren und sich kostenlos beraten lassen. Die harmonische Eingliederung bei einer Rückkehr an den Arbeitsplatz nach längerer Abwesenheit gehört ebenfalls zu unserer familienbewussten Personalpolitik. So durchlaufen zum Beispiel Mitarbeiter, die nach Elternzeit, Krankheit oder aus anderen Gründen wieder in das Unternehmen zurückkehren, ein individuell gestaltetes Wiedereinstiegsprogramm. Im Juli 2007 erhielten die HOCHTIEF-Unternehmenszentrale und die Servicebereiche am Standort Essen für ihr vorbildliches Engagement von der gemeinnützigen Hertie-Stiftung das Grundzertifikat „berufundfamilie“. Die Stiftung hatte zuvor die Aktivitäten unseres Unternehmens zur besseren Balance von Beruf und Familie in einem ausführlichen Audit untersucht. Durch die Auditierung verpflichtet sich HOCHTIEF, in den nächsten drei Jahren weitere Maßnahmen zu definierten Themen umzusetzen. Dazu gehören etwa der Ausbau der Teilzeitarbeit, der enge Kontakt zu Mitarbeitern in Elternzeit sowie die familienfreundliche Gestaltung von Arbeitsabläufen. Die praktische Umsetzung der Ziele und Maßnahmen wird jährlich von der berufundfamilie GmbH, einer Tochter der Hertie-Stiftung, überprüft. Unterschiedliche Arbeitszeitregelungen Die wöchentliche Arbeitszeit von HOCHTIEF-Mitarbeitern hängt von den geltenden Gesetzen, Tarifverträgen und Betriebsvereinbarungen an den jeweiligen Standorten ab. Sie liegt in den einzelnen Unternehmensbereichen weltweit zwischen 35 und 48 Stunden. Wer sich für ein Teilzeitmodell entschieden hat, kann von einem bis zu fünf Tage pro Woche mit unterschiedlicher Stundenzahl arbeiten. Überdurchschnittliche Sozialleistungen Unsere Sozialleistungen gehen in den meisten Fällen über die gesetzlichen Standards hinaus. Aufgrund der unterschiedlichen sozialen Systeme in den Ländern, in denen HOCHTIEF tätig ist, erhalten die Mitarbeiter auch unterschiedliche freiwillige soziale Leistungen. Dazu zählt unter anderem die betriebliche Altersversorgung. HOCHTIEF hat in Deutschland ein beitragsorientiertes Leistungssystem geschaffen und vergibt jährlich Rentenbausteine. Die Summe der Bausteine entspricht der späteren Leistung. Darüber hinaus gewähren wir Erwerbsminderungs-, Alters- und Hinterbliebenenrenten. Die Pensionsverpflichtungen sind vollständig durch den HOCHTIEF Pension Trust e. V. und Rückdeckungsversicherungen abgesichert sowie durch werthaltige Ver- 28 Nachhaltigkeitsbericht 2007 mögensgegenstände unterlegt. Die Mittel für die Rentenzahlungen werden aus dem laufenden Geschäft bestritten und am Jahresende vom HOCHTIEF Pension Trust erstattet. Weitere Beispiele für freiwillige soziale Leistungen bei HOCHTIEF sind kostenlose medizinische Betreuung, subventionierte Kantinenpreise, Fahrtkostenzuschüsse und Gratisparkplätze. Bei Leighton und Turner orientieren sich die Pensionszusagen ebenfalls an einem Beitragssystem. Bestehende Zusagen aus geschlossenen leistungsbezogenen Pen­sions­ plänen werden weitgehend durch Investmentanlagen abgesichert. Darüber hinaus profitieren die Mitarbeiter bei Turner von einem flexiblen Versicherungsmodell mit unterschiedlichen Modulen. Unsere Gesellschaft HOCHTIEF Insurance bietet außerdem einen preiswerten Versicherungsschutz für private Risiken an – von der Haftpflicht- über die Kfz- bis hin zur Wohngebäudeversicherung. Außerdem können HOCHTIEFler seit Anfang 2007 die unternehmenseigene Internet-Plattform „KaufPilot“ auch für private Einkäufe nutzen und erhalten damit vergünstigte Einkaufsmöglichkeiten. Um Mitarbeitern und deren Angehörigen in Notsituationen zur Seite zu stehen, gibt es den Helfmann-Fonds. Er gewährt beispielsweise bei Betriebsunfällen, längeren Krankheiten oder in Todesfällen finanzielle Unterstützung. Tariflöhne als Mindestmaß HOCHTIEF hält sich strikt an die in der deutschen Bauindustrie gültigen Tariflöhne oder gesetzlichen Mindestlöhne und unterschreitet diese nicht. Zum Beispiel liegt das Gehalt der niedrigsten Beschäftigungsstufe bei der HOCHTIEF Con­ struction AG in Deutschland mindestens 7,2 Prozent über dem Mindestlohn. Wir verurteilen Lohn- und Sozialdumping und treten für allgemein verbindliche Tarifverträge ein. Außerdem unterstützt unser Unternehmen die Kontrolle durch die zuständigen Behörden. Die Kennzahlen Kennzahlen zu Mitarbeitern im HOCHTIEF-Konzern Mitarbeiter nach Regionen Anteil der Mitarbeiter ethnischer Gruppen bei Turner in Nordamerika Europa 4 346 (8,44 %) Afroamerikaner 465 Ureinwohner 21 Deutschland 9 728 (18,90 %) Andere 8 Lateinamerikaner 422 Asiaten 320 Amerika 9 572 (18,59 %) Asien/Pazifik 27 834 (54,07 %) Weiße 4 494 Bei HOCHTIEF sind zum 30.06.2007 51 480 Mitarbeiter tätig. Stichtag 01.06.2007 Mitarbeiter nach Geschlecht Mitarbeiterstruktur Gewerbliche Mitarbeiter 25 529 Frauen 6 052 Männer 45 428 Angestellte Mitarbeiter 25 951 Stichtag 30.06.2007 Stichtag 30.06.2007 Anzahl der Auszubildenden zum Stichtag 30.09. bei HOCHTIEF in Deutschland 478 500 486 388 400 Zahl der Mitarbeiter steigt weiter Zum 30. Juni 2007 waren bei HOCHTIEF insgesamt 51 480 Mitarbeiter beschäftigt. Die Zahl der Beschäftigten hat in den vergangenen Jahren stetig zugenommen. Vor allem der deutliche Ausbau des Dienstleistungsgeschäfts sowie die personalintensiven Großprojekte unserer Beteiligungsgesellschaft Leighton haben zu diesem Zuwachs beigetragen. 414 409 423 Altersstruktur bei HOCHTIEF in Deutschland und Turner in Amerika in Jahren 57,80 56,46 60 % K Turner, USA KH OCHTIEF Deutschland 50 % 40 % 300 28,13 30 % 200 20 % 100 22,77 20,76 14,07 10 % 0 % 0 2002 2003 2004 2005 2006 2007 < 30 30–50 > 50 Stichtag 30.06.2007 (Deutschland), 01.07.2007 (Turner) Behindertenquote Die Schwerbehindertenquote bei HOCHTIEF in Deutschland beträgt 3,66 Prozent. Die Integration behinderter Mitarbeiter gestalten wir nach den individuellen Erfordernissen jedes Einzelnen. Da die Quote unter den gesetzlich vorgeschriebenen fünf Prozent liegt, entrichtet HOCHTIEF Ausgleichszahlungen. Nachhaltigkeitsbericht 2007 29 Ziele im Personalwesen Altersstruktur bei HOCHTIEF in Deutsch­ land Ziel Maßnahme Status Steigerung der Mitarbeiterzufriedenheit Auswertung der Mitarbeiterbefragung 2006. Entwickeln und Umsetzen von Maßnahmen. Umsetzungsdialoge zwischen Mitarbeitern und Führungskräften etabliert. Umsetzungsbeauftragte benannt und geschult. Regelmäßige systematische Mitarbeiterbefragungen durch- Letzte Befragung im Jahr führen. Erneute Mitarbeiterbefragung 2009 durchführen. 2006 Europaweit gleiche Standards für Vergütung. Einstellungspläne festlegen. Transparenz der Personalplanung verbessern. Erstellung einer internationalen Personalrichtlinie und Inkraftsetzung bis Mitte 2008 Abstimmung Eckpunkte Sicherung des Fachkräftenachwuchses im Bereich Facility-Management Angebot eines ergänzenden Studiengangs „Bachelor of Facility Management“ im Bildungsprogramm ab Frühjahr 2008 Projektplan erstellt. Verbesserte Vernetzung der Unterneh- Einrichtung von „HOCHTIEF-Lounges“, in denen mensbereiche Vertreter verschiedener Unternehmensbereiche sich untereinander austauschen können (bis Mitte 2008). Ansprechpartner der Unternehmensbereiche in den Regionen benannt. Ablaufplan erstellt. Erste Lounge im September 2007 gestartet. Förderung der Mobilität im Konzern Titelgeschichte zu Mobilität und Interview mit dem zuständigen Vorstandsmitglied in der Baubude Ausgabe September 2007. Umsetzungskonzept in Abstimmung mit den Unternehmensbereichen. Erstellung und Umsetzung eines Personalrotationskonzepts bis Ende 2008 Verbesserung der Integration/Optimie- Einführung und Umsetzung von Mentorenprogrammen und Konzept liegt vor. rung des Know-how-Transfers älterer Programmen zur Vorbereitung auf den Ruhestand bis Ende Mitarbeiter 2009 Potenzielle Führungskräfte gewinnen und fördern. Promotionsprogramm etablieren und bis Ende 2008 international ausweiten. Grundsätze des Promotionsprogramms erarbeitet, fünf laufende Promotionsvorhaben. Förderung der Kenntnis und Um­ setzung des Code of Conduct von HOCHTIEF Einbau der Code-of-Conduct-Schulung als Baustein in bestehende Seminare, Betonung des Themas in Führungskräfteseminaren Konzept zur Integration erarbeitet. Umsetzung im Weiterbildungsprogramm 2008 enthalten. Vereinbarkeit von Beruf und Familie fördern. Umsetzung der Ziele aus der Zertifizierung „berufundfamilie“ durch die Hertie-Stiftung in der HOCHTIEF Aktiengesellschaft Managementholding bis 2010 Umsetzung gestartet. HOCHTIEF zu einem der attraktivsten Arbeitgeber Deutschlands entwickeln. Personalmarketingkonzept entwickeln und bis Ende 2008 umsetzen. Konzeption abgeschlossen, erste Aktionen veranlasst. HOCHTIEF bildet in folgenden Berufen aus: Anlagenmechaniker Aufbereitungsmechaniker Baugeräteführer Baumaschinenmecha­niker Baustoffprüfer Bauzeichner Beton- und Stahlbetonbauer Betriebswirt (VWA) Betriebselektriker Dipl.-Ingenieur (BA) Elektroinstallateur Elektroniker für Betriebstechnik Elektroniker für Gebäude- und Infrastruktursysteme Energieelektriker Fachkraft für Veranstaltungstechnik Lebensalter 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 31 32 33 34 35 36 37 38 39 40 41 42 43 44 45 46 47 48 49 50 51 52 53 54 55 56 57 58 59 60 61 62 63 64 65 66 67 68 69 70 71 72 73 74 Stichtag 30. Juni 2007 Immobilienfachwirt Industriekaufmann Industriemechaniker Kanalbauer Kaufmann für Bürokommunikation Kaufmann in der Grundstücks- und Wohnungswirtschaft Maurer Mechatroniker Mediengestalter für Digital- und Printmedien Vermessungstechniker Zimmerer Insgesamt waren zum 30.09.2007 478 Auszubildende bei HOCHTIEF in Deutschland beschäftigt. Nachhaltigkeitsbericht 2007 30 Offener Dialog: Bei Integra­ tionsprozessen beantwor­ ten Projektteams sämtliche Fragen der betroffenen Mit­ arbeiter (Bild links). Kontinuierlicher Erfah­ rungsaustausch: Die HOCHTIEF-Betriebsräte treffen sich regelmäßig. Im Juni 2007 hat HOCHTIEF noch vor Ende der Tarifverhandlungen Löhne, Gehälter und Ausbildungsvergü- lien GmbH in die Gesellschaften HOCHTIEF Property Management und HOCHTIEF Facility Management. Wie tungen deutschlandweit freiwillig um 3,1 Prozent erhöht. Zusätzlich erhielten die Mitarbeiter eine Einmalzahlung in Höhe von 0,4 Prozent. bei solchen Vorgängen üblich, begleitete ein HOCHTIEFIntegrations­team mit Mitgliedern aus den beteiligten Unternehmen die Eingliederung. Damit wird es möglich, Best-Practice-Lösungen für die künftige Organisationsstruktur und die Zusammenarbeit zu entwickeln. Im Zuge von Akquisitionen hatte HOCHTIEF Facility Management bereits 2004 etwa 2 200 Mitarbeiter von der Lufthansa und 1 500 Mitarbeiter von Siemens übernommen. Bei der Gehaltsfindung richtet sich HOCHTIEF ausschließlich nach der Art der Tätigkeit sowie nach Qualifikation und notwendiger Erfahrung. Sonstige Kriterien, wie etwa Geschlecht, Alter, Religion, spielen dabei keine Rolle. Ausführliche Einarbeitungsprogramme Wer bei HOCHTIEF einen Arbeitsvertrag unterschreibt, durchläuft zunächst ein Einarbeitungsprogramm. Dieses orientiert sich an den individuellen Voraussetzungen – so gibt es unter anderem Programme für kaufmännische und technische Nachwuchskräfte. Das in Deutschland angebotene Einstiegsprogramm „Blue Chip“ umfasst unter dem Motto „Von Anfang an mittendrin“ beispielsweise Sozial verträglicher Stellenabbau Im ersten Halbjahr 2007 haben wir die Zahl der Arbeitsplätze in Deutschland um 173 reduziert. Jobrotation, Mentoring und die Teilnahme an Veranstaltungen, damit neue Mitarbeiter die Möglichkeit erhalten, ein persönliches Netzwerk aufzubauen. Gesellschaften wie Turner, Leighton und HOCHTIEF do Brasil haben ähnliche Programme entwickelt. Dabei geht es vor allem darum, neuen Mitarbeitern und Trainees in den interna­ tionalen Einheiten einen optimalen Start zu verschaffen und sie fest in ihre Teams zu integrieren. Auf diese Weise erreichen wir auch einen effektiven Wissenstransfer zwischen älteren und jüngeren, erfahrenen und neuen Mitarbeitern. zum Beispiel Beratungsgespräche und Trainingsangebote. Bevor sich HOCHTIEF von einem Mitarbeiter trennt, prüfen wir, ob der Betroffene in eine andere Konzerneinheit oder einen anderen Bereich versetzt werden kann. Vorbildlicher Integrationsprozess beim Outsourcing HOCHTIEF Facility Management verfügt über jahrelange Erfahrung bei Outsourcingprozessen seiner Kunden und der damit verbundenen Integration von Mitarbeitern bei HOCHTIEF. Wir bieten unseren Auftraggebern bei Outsourcingprozessen umfassende partnerschaftliche Lösungen an, die ohne soziale Härten realisiert werden können. Damit wird auch ein harmonischer Verlauf des Prozesses gewährleistet. So übernahm HOCHTIEF zum 1. Juli 2007 mehr als 350 Mitarbeiter der Allianz Immobi- Betriebsbedingte Kündigungen erfolgen generell sozial verträglich. Sollten solche Maßnahmen unausweichlich sein, steht HOCHTIEF den Mitarbeitern bei der Suche nach einem neuen Arbeitsplatz zur Seite. Dazu gehören Konstruktive Zusammenarbeit mit dem Betriebsrat Unsere Mitarbeiter haben an allen Standorten das Recht, eigene Interessenvertretungen zu wählen und sich von ihnen unterstützen zu lassen. In Deutschland werden 94 Prozent der Beschäftigten durch Betriebsräte vertreten. Arbeitnehmervertreter sind auch im Aufsichtsrat der HOCHTIEF Aktiengesellschaft präsent. Der Vorstand legt großen Wert darauf, die Belange der Mitarbeiter bestmöglich in die unternehmerischen Prozesse zu integrieren, und setzt deshalb auf die konstruktive Zusammenarbeit mit den Betriebsräten. Die Geschäftsleitung trifft sich monatlich mit den Arbeitnehmervertretern. Bei wesentlichen betrieblichen Veränderungen finden diese Gespräche häufiger statt. Das Recht der HOCHTIEFler, sich gewerkschaftlich zu organisieren, wird ausdrücklich begrüßt. Nachhaltigkeitsbericht 2007 31 Interview „Wir begegnen dem Fachkräftemangel mit attraktiven Arbeitsplätzen und verantwortungsvollen Aufgaben“ Fachkräftemangel verhin­ dert das profitable Wachs­ tum der Unternehmen. Alb­ recht Ehlers, Mitglied des Vorstands der HOCHTIEF Aktiengesellschaft und Ar­ beitsdirektor (rechts), und Dr. Hans Böhm, Geschäfts­ führer der Deutschen Ge­ sellschaft für Personalfüh­ rung, diskutieren die Situation. Weitere Informationen zur Deutschen Gesellschaft für Personalführung finden Sie unter www.dgfp.de. E i n z u n e h m e n d e r M a n g e l a n Fa c h k r ä f t e n m a c h t s i c h i n d e n U n t e r n e h m e n b e m e r k b a r. D i e B a u b r a n c h e b l e i b t vo n d i e s e r E n t w i c k­ lung nicht verschont: Dringend werden Fa c h k r ä f t e – I n g e n i e u r e e b e n s o w i e Fa c h a r ­ beiter – benötigt, damit die Unternehmen zukunftsfähig bleiben. Aus dem Stegreif ist das Problem nicht zu beheben. Umfassende Maßnahmen sind er forderlich, um die s c h l i m m s t e n Fo l g e n a b z u m i l d e r n . D i e D e u t s c h e G e s e l l s c h a f t f ü r Pe r s o n a l f ü h ­ r u n g ( D G F P e . V. ) ve r f o l g t d a s Z i e l , Pe r ­ s o n a l m a n a g e m e n t i n P r a x i s , Fo r s c h u n g u n d Lehre zu fördern. Dazu begleitet sie aktiv d a s Pe r s o n a l m a n a g e m e n t vo n U n t e r n e h m e n und setzt dynamische Veränderungen in Gang. D r. H a n s B ö h m , G e s c h ä f t s f ü h r e r d e r D G F P, u n d A l b r e c h t E h l e r s , M i t g l i e d d e s Vo r s t a n d s u n d A r b e i t s d i r e k t o r vo n H O C H T I E F, k a m e n zu einem Gespräch zusammen, um über den Fa c h k r ä f t e m a n g e l z u d i s k u t i e r e n . D i e Fr a ­ gen stellte die Redaktion des Nachhaltig­ ke i t s b e r i c h t s . Welche Gründe gibt es für den Fachkräftemangel in den Unternehmen? Dr. Hans Böhm: Wir müssen selbstkritisch erkennen, dass die meisten Unternehmen in den vergangenen Jahren große Sünden begangen haben. Viele sind aus reinen Kostengründen der Versuchung erlegen, durch Vorruhe­ stands­programme Mitarbeiter abzubauen. Solche Programme reichten oft bis zu einer Altersgrenze von 50 Jahren! Gleichzeitig haben die Unternehmen keine neuen Mitarbeiter rekrutiert. Das Resultat sind Belegschaften, in denen kaum jemand unter 30 und kaum jemand über 50 Jahren alt ist. Es ist klar, dass in spätestens zehn Jahren dieses System zusammenbricht. Die Unternehmen haben zu lange nicht reagiert. Nun fehlt der Nachwuchs. Albrecht Ehlers: In unserer Branche kommt erschwerend hinzu, dass in Deutschland innerhalb der vergangenen zehn Jahre mehr als 750 000 Arbeitsplätze abgebaut wurden. Zudem haben die Unternehmen während der Baukrise viel weniger junge Leute ausgebildet. Nicht zuletzt leiden die Bauberufe unter einem vergleichsweise schlechten Image, das den Nachwuchs von einer Ausbildung oder einem Studium im Bereich Bauen abgehalten hat. 32 Nachhaltigkeitsbericht 2007 Wie stark ist HOCHTIEF denn vom Fachkräfte­mangel betroffen? Ehlers: Das ist schon ein großes Thema für uns. Es fehlt kurz- und mittelfristig an guten Ingenieuren und guten gewerblichen Mitarbeitern – übrigens nicht nur in Deutschland. Unsere amerikanische Tochtergesellschaft Turner etwa hat das gleiche Problem. Ob in Europa, den USA oder Australien – unsere Gesellschaften suchen überall nach qualifiziertem Personal. Der Fachkräftemangel ist also ein weltweites Thema. Lässt sich der Bedarf zum Beispiel durch ­A rbeitskräfte aus Osteuropa decken? Böhm: Das kann in Einzelfällen eine Lösung sein, flächendeckend aber nicht. Wir sollten uns auf keinen Fall darauf verlassen, dass wir aus den mittel- und osteuropäischen Ländern oder der ehemaligen Sowjetunion Arbeitskräfte für Deutschland bekommen, die unsere Personalprobleme lösen. Auch aus Asien werden wir eine solche Hilfe nicht bekommen. Es gilt sicherlich auch, global zu rekrutieren. Unternehmen, die international tätig sind, sollten eine internationale Belegschaft nicht nur akzeptieren, sondern ganz gezielt anstreben. Welche anderen Optionen sehen Sie, wenn der ­A rbeitsmarkt die Fachkräfte nicht stellen kann? Böhm: Wenn man in einem Land aus Fachkräftemangel oder anderen Gründen nicht mehr produzieren kann, müssen Produktionen verlagert werden. Ehlers: Bei Baudienstleistungen ist das Problem natürlich etwas anders gelagert, weil unsere Baustellen und Projekte immer lokal ausgerichtet sind. Für uns liegt eine besondere Herausforderung darin, unsere Kunden zu begleiten. Also etwa einem global tätigen Kunden Facility-ManagementLeistungen an seinen internationalen Standorten anzubieten. Bezogen auf unsere Thematik heißt das: Interessante Aufgaben und ein innovatives Spektrum sind reizvoll für Absolventen und Fachkräfte. So müssen unsere Arbeitsplätze aussehen. Wir begegnen dem Fachkräftemangel also mit attraktiven Arbeitsplätzen und verantwortungsvollen Aufgaben. Wie können die Unternehmen der Herausforderung des Fachkräftemangels konkret begegnen? Böhm: Durch die Professionalisierung ihrer Personalarbeit und hierbei insbesondere durch ein umfassendes Kompetenzmanagement von der Ausbildung bis zur Führungskräfteentwicklung und zum Wissensmanagement. Es ist wichtig, dass Unternehmen sich zu lernenden Organisationen entwickeln. Immer bedeutsamer wird auch das Thema Work-Life-Balance. Welche konkreten Maßnahmen ergreift HOCHTIEF? Ehlers: Wir haben eine Reihe von Maßnahmen getroffen, um diesen Herausforderungen zu begegnen. Ein Beispiel ist unser neues Mitarbeiter-werben-Mitarbeiter-Programm, bei dem HOCHTIEFler geeignete Bewerber aus ihrem Bekanntenkreis vermitteln. Das Programm ist sehr erfolgreich angelaufen. Zu unseren Maßnahmen gehört auch das interne Weiterbildungsangebot unserer HOCHTIEF-Akademie. HOCHTIEF ist das einzige Unternehmen seiner Branche, das einen staatlich anerkannten Bachelor-Abschluss im Ingenieurbereich anbietet. Wir haben die Akademie inzwischen auch für Externe geöffnet und entwickeln gerade einen internen Studiengang im Bereich Facility-Management. Zudem arbeiten wir an internen Programmen des Know-how-Transfers zwischen älteren und jüngeren Mitarbeitern. Um Nachwuchs für unsere Disziplinen zu rekrutieren, setzen wir aber schon weit vorher an: Wir gehen zum Beispiel in die Schulen, um junge Leute für naturwissenschaftliche und technische Fächer zu motivieren. Wir engagieren uns auch an Universitäten, bieten Praktika und die Chance, Diplomarbeiten bei uns zu schreiben. Wie können Unternehmen ihre Mitarbeiter denn langfristig binden? Ehlers: Die Zufriedenheit unserer Mitarbeiter zählt! Wir müssen ihnen darum gute Entwicklungsmöglichkeiten geben. Es gibt bei HOCHTIEF viele Aufgaben, bei denen die Mitarbeiter frühzeitig viel Verantwortung übernehmen können – solche Chancen motivieren und binden natürlich. Es ist aber auch die Aufgabe von Unternehmen, eine ausgewogene Work-Life-Balance zu ermöglichen und Modelle anzubieten, die eine gute Vereinbarkeit von Familie und Beruf zulassen – ein wichtiges Angebot insbesondere für Frauen. In diesem Bereich sind wir gut aufgestellt. Im „karriere“Ranking 2006 belegte HOCHTIEF den zweiten Platz. Und gerade haben wir mit der Hertie-Stiftung im Zusammenhang mit der Zertifizierung „berufundfamilie“ eine umfassende Zielvereinbarung für HOCHTIEF getroffen. Auf diese Weise dokumentieren wir unsere Aktivitäten und unsere Überzeugung auch nach außen. Böhm: Beim Thema Mitarbeiterbindung geht es vor allem um eine gute Unternehmenskultur: Werte, Identifikation und gute Führung machen diese aus. Die Menschen sollen und wollen sich wohlfühlen in ihrem Unternehmen. Dr. Hans Böhm und Albrecht Ehlers verfolgen ein gemein­ sames Ziel: Sie wollen den Fachkräftemangel beseiti­ gen. Unternehmen müssen den Mitarbeitern zeigen, dass ihnen an der Leistung der Mitarbeiter etwas liegt und dass sie dafür auch etwas tun. Dazu gehört auch und besonders Anerkennung für gute Arbeit, das erhöht die Motivation. Welche Rolle spielen in diesem Zusammenhang ­Reputation und Image von Unternehmen? Ehlers: HOCHTIEF ist eine bekannte, wertvolle Marke – und die hat Anziehungskraft. In unserer Branche stehen wir auf der Liste der Absolventen ganz oben. Ein gutes Image und eine starke Marke sind also sehr wichtig, wenn es darum geht, neue Mitarbeiter auf einem umkämpften Markt zu gewinnen. Böhm: Ja, das Branding als attraktiver Arbeitgeber ist ganz bedeutsam für das heutige Personalmarketing. Gerade bei Fachkräfteknappheit werden die Unternehmen am besten abschneiden, die bei ihren Zielgruppen als bevorzugte Arbeitgeber gelten. Für Mitarbeiter zählt heute auch der sogenannte Emotional Reward, also die gefühlte, die emotionale Vergütung. Das heißt für die Unternehmen: Es geht nicht nur darum, gut zu zahlen. Sie müssen Arbeitsplätze in einer herausragenden, sehr positiv besetzten Kultur bieten. Können Ethik-Richtlinien eine gute Reputation von Unternehmen unterstützen? Ehlers: Ja, bei HOCHTIEF ist die Ethik-Richtlinie eine wichtige Richtschnur für das Handeln des Unternehmens und seiner Mitarbeiter. Die Richtlinie und unser Verhaltenskodex, der „Code of Conduct“, vermitteln Klarheit und Sicherheit. Es gibt überall auf der Welt Geschäfte, die wir nicht machen, weil wir sonst gegen unseren Kodex verstoßen würden. Solches ethisch orientierte Verhalten zeichnet ein verantwortungsbewusstes Unternehmen aus – und unsere Mitarbeiter schätzen dies. HOCHTIEF wird konsequent weiter daran arbeiten, dass unser Unternehmen auch in Zukunft zu den besten Arbeitgebern in der Bauindustrie gehört. Wir danken Ihnen für das Gespräch. Nachhaltigkeitsbericht 2007 33 Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz Weitere Informationen zum Thema Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz fin­ den Sie im Internet unter www.hochtief.de/nachhal­ tigkeit. Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz haben bei HOCHTIEF Tradition. So profitieren inzwischen zirka 90 Prozent der Mitarbeiter im HOCHTIEF-Konzern von den ­Ergebnissen aus den regelmäßig stattfindenden Sitzungen des Ausschusses für Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz. An diesen Treffen nehmen Führungskräfte, Arbeitnehmervertreter und die operativ arbeitenden Sicherheitsexperten teil. Sie definieren gemeinsam neue Ziele, identifizieren Verbesserungspotenziale und vereinbaren Maßnahmen, um den Arbeits- und Gesundheitsschutz weiter zu optimieren. und im Brandschutz hat bei uns ebenfalls einen hohen Stellenwert. Seit einigen Jahren können Dienstwagenfahrer an einem Fahrsicherheitstraining teilnehmen. Damit wollen wir das Risiko gesundheitlicher und materieller Schäden reduzieren. Das Training hat bereits zum gewünschten Erfolg geführt: Zwischen 2004 und 2006 ist zwar die Zahl der Dienstwagen um 20 Prozent gestiegen, gleichzeitig ging die Zahl der Schadensmeldungen jedoch um zehn Prozent zurück. Um Arbeitsunfälle, zum Beispiel beim Auf- und Abbau von Die Arbeits- und Umweltschutzexperten von HOCHTIEF prüfen auf den Baustellen, ob die Mitarbeiter die vorgegebenen Richtlinien umsetzen. An diesen Checks beteiligen sich oft auch die zuständigen Behörden und Berufsgenossenschaften. Mängel werden von den Kontrolleuren dokumentiert. Außerdem legen sie Maßnahmen fest, um die Defizite zu beseitigen, und begleiten deren Umsetzung. Gezielte Schulungen senken Unfallrisiko In Deutschland sind Trainings in den Bereichen Arbeits-, Gesundheits- und Umweltschutz fester Bestandteil unseres Weiterbildungsprogramms. Im Jahr 2006 waren dies zirka drei Stunden pro Mitarbeiter. Wer für HOCHTIEF in einem anderen Land arbeitet, erhält vor Beginn seiner Tätigkeit eine umfangreiche Schulung zu den an seinem Einsatzort gültigen Vorschriften. Das gilt vor allem für die Mitarbeiter, die auf Baustellen in Großbritannien eingesetzt sind, weil dort besonders hohe Sicherheitsstandards erfüllt werden müssen. Jede HOCHTIEF-Gesellschaft ermittelt ihren jeweiligen Schulungsbedarf aufgrund der Risiken und Gefährdungen der Mitarbeiter und erstellt auf dieser Basis ein individuelles Trainingsprogramm. Das Angebot umfasst allgemeine und arbeitsplatzbezogene Schulungen sowie verbindliche Unterweisungen für besondere Situationen, wie etwa den Umgang mit Gefahrstoffen oder Arbeitssituationen in großer Höhe. Wer neu in unser Unternehmen eintritt, wird ausführlich über die für ihn und seine Aufgaben gültigen gesetzlichen Arbeits- und Umweltschutzvorschriften aufgeklärt. Die grundsätzlichen Schulungen wiederholen wir mindestens einmal pro Jahr. Zusätzlich finden in allen Unternehmensbereichen regelmäßig Informationsgespräche und Kurzunterweisungen zu Arbeits-, Gesundheits- und Umweltschutz statt. Außerdem sind diese Themen Bestandteile der Lehrpläne der HOCHTIEF-Akademie und der Turner University. Eine fundierte Ausbildung der Mitarbeiter in Erster Hilfe 34 Nachhaltigkeitsbericht 2007 Kränen, weiter zu verringern, hat die HOCHTIEF-Tochter Streif Baulogistik 2006 eine Sicherheitsoffensive gestartet. Sie sieht unter anderem vor, dass Experten die vorhandenen Sicherheitsmaßnahmen und -systeme überprüfen und dass identifizierte Mängel umgehend beseitigt werden. Zusätzlich führte die HOCHTIEF-Tochter eine regelmäßige Sicherheitskonferenz ein, erweiterte den vorhandenen Arbeitsausschuss und beschäftigt nun eine zusätzliche Sicherheitskraft. In einem Unterweisungshandbuch hält die Gesellschaft fest, wann welche Mitarbeiter zu welchen Themen geschult wurden. HOCHTIEF do Brasil erhielt vom Federação da Indústria do Rio de Janeiro (Industrie-Verband Rio de Janeiro) den „Premio de Destaque 2006“. Kein anderes brasilianisches Unternehmen investiert nach Überzeugung des Verbands mehr in Gesundheit und Arbeitsschutz seiner Mitarbeiter als unsere Tochtergesellschaft. Turner erhielt den „Intel Corporation’s Supplier Safety Leadership and Excellence Award 2006“. Ausgezeichnet wurden die Bemühungen des Managements, ein gutes Arbeitsklima zu schaffen und die Unternehmenskultur strategisch weiterzuentwickeln. Die Initiativen unserer US-Tochtergesellschaft im Bereich Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz gelten in der USBauindustrie als vorbildlich. Konsequentes Notfallmanagement HOCHTIEF arbeitet daran, bei allen Projekten Risiken für Kunden, Mitarbeiter und das Unternehmen auf ein Minimum zu reduzieren. Wir entwickeln deshalb für jeden Auftrag ein effektives Notfallmanagement. Dazu werden mögliche Notfallszenarien durchgespielt und entsprechende Vor­ kehrungen getroffen. So führt das Unternehmen beispiels­ weise groß angelegte Rettungsübungen mit externen Helfern durch oder stellt – falls erforderlich – zusätzliche Rettungs­ geräte sowie Feuerlöscheinrichtungen bereit. Nicht alle Probleme lassen sich jedoch auch bei genauester Planung vorhersehen. Sie entstehen plötzlich und können Die Kennzahlen Tausendmannquote (Unfälle/1 000 MA) 75 73,12 K 2003 K 2004 K 2005 K 2006 70 65 60 55 49,45 50 45 39,66 40 35 29,53 28,90 30 28,32 30,12 23,77 23,97 25 32,50 22,79 19,31 20 15 70,30 70,33 66,96 14,35 10 10,07 6,77 6,64 5 4,70 6,08 8,88 6,06 3,09 0 Afrika Amerika Deutschland Asien/Pazifik Europa/ohne Deutschland *Quelle: Geschäfts- und Rechnungsergebnisse der gewerblichen Berufsgenossenschaften Deutschlands Bauindustrie allgemein in Deutschland* HOCHTIEF-Zertifizierungen im Arbeitsschutz Region Deutschland Europa Unternehmens­ bereich HOCHTIEF Construction Services Europe Gemäß SCC zertifiziert Niederlassungen EE, CET, CEM, Sachsen Gemäß OHSAS 18001 zertifiziert Amerika HOCHTIEF Construction Services Europe Asien/Pazifik HOCHTIEF Construction Services Americas HOCHTIEF Construction Services Asia Pacific HOCHTIEF HOCHTIEF do Leighton Asia, Construction CZ Brasil Philippinen; Leighton InterHOCHTIEF (UK) national, Indien, Indonesien, Malaysia, Singapur, Sri Lanka Gemäß AS 4801 zertifiziert Stand Juli 2007 (Anteil bezogen auf Mitarbeiter­ anzahl) HOCHTIEFKonzern Insgesamt ist es HOCHTIEF gelungen, die Tausendmannquote des Konzerns von 11,2 im Jahr 2005 auf 7,2 im Jahr 2006 zu senken. Ziel ist es, Arbeitsunfälle zu vermeiden und die Unfallquote im laufenden und nächsten Jahr weiterhin deutlich zu reduzieren. Die Unternehmenseinheiten setzen sich hierzu eigene Ziele. Thiess John Holland Leighton Contractors 8 % 49 % 33 % 77 % Tausendmannquote Die Tausendmannquote berechnet sich aus den Arbeitsunfällen, die mehr als einen Ausfalltag verursachen, bezogen auf 1 000 Mitarbeiter. Die dargestellten Daten beinhalten die Arbeitsunfälle in den HOCHTIEFUnternehmenseinheiten und bei den Großprojekten unter Führung von HOCHTIEF. Zum Vergleich ist die Tausendmannquote des Wirtschaftszweigs Bau in Deutschland aus den Berichtsjahren mitaufgeführt. Leighton hat eine eigene Arbeitssicherheitskampagne, um so dem erhöhten Risiko des Minengeschäfts entgegenzuwirken. 54 % Anzahl tödlicher Arbeitsunfälle im HOCHTIEF-Konzern Region 2003 2004 2005 2006 Afrika 0 0 0 0 Amerika 0 0 0 0 Asien/Pazifik 2 6 3 3 Deutschland 0 2 0 1 Europa (ohne Deutschland) 0 0 1 0 HOCHTIEF-Konzern gesamt 2 8 4 4 Nachunternehmer (in Europa) sind nicht in die Tabelle miteinbe­ zogen. Sie müssen jedoch die für HOCHTIEF geltenden Sicher­ heitsstandards erfüllen. Nachruf Wir bedauern es sehr, dass Mitarbeiter bei ihrer Arbeit zu Tode gekommen sind. Ihren Angehörigen gilt unsere Anteilnahme. Nachhaltigkeitsbericht 2007 35 Unsere Plakataktion zur Arbeitssicherheit Ziele für die Arbeitssicherheit und den Gesundheitsschutz Ziel Maßnahmen Status Vermeidung von Arbeitsunfällen durch Steigerung des Bewusstseins zum Arbeitsund Gesundheitsschutz Jährlichen Tag für Arbeitssicherheit und Plakatak­ tionen zum Arbeitsschutz in allen europäischen Unternehmenseinheiten bis 2009 einführen. Am Tag der Arbeitssicherheit 2007 haben bereits neben den deutschen Unternehmenseinheiten auch die Unternehmenseinheiten in Österreich und Luxemburg teilgenommen. Die Plakataktion „Wer improvisiert – verliert“ wurde 2007 erstmals auch in Polen durchgeführt. Für deutsche Standorte Arbeitsschutzkalender 2008 mit monatlichen Unterweisungsthemen erstellen. Druck des Kalenders beauftragt, Verteilung an alle deutschsprachigen Unternehmenseinheiten und Projekte im Dezember 2007. Ideenwettbewerb zum Arbeits- und Gesundheitsschutz entwickeln und einführen. Arbeits- und Gesundheitsschutz ist in die Neugestaltung des Ideenmanagements in die HOCHTIEF-Intranetplattform integriert. Neugestaltung der Intranetplattform für Arbeitsschutz Intranetplattform für Arbeits-, Gesundheits- und Umweltschutz wurde im Frühjahr 2007 freigeschaltet. Die Seiten werden nun in die globale Plattform integriert. Animierten Baustellenrundgang als Unterweisungshilfe für Mitarbeiter und Nachunternehmer zur Verfügung bis Mitte 2007 stellen. Film wurde durch ViCon GmbH im Oktober 2007 realisiert, Verteilung bis Mitte 2008 geplant. E-Learning mit Lernchecks zu Arbeitsschutzthemen im Intranet für deutsche Unternehmenseinheiten bis Ende 2008 anbieten. Konzept zur Ergänzung der Intranetplattform für Arbeitsund Gesundheitsschutz um E-Learning-Module erstellt. Neues Weiterbildungskonzept Arbeitsschutz für Personalverantwortliche in Deutschland entwickeln und bis Ende 2009 umsetzen. Konzeption für flächendeckende Schulungsmaßnahmen mit der BG Bau in Bearbeitung Arbeitsschutzstandard auf Baustellen/Projekten verbessern. Workshop für Sicherheitsfachkräfte in Deutschland bis Ende 2007 anbieten. Workshop für Sicherheitsfachkräfte im Oktober 2007 mit 21 Teilnehmern durchgeführt. Arbeitsschutz in interne und externe Audits bei HOCHTIEF Construction Services Europe (HTE) und HOCHTIEF Facility Management (HTFM) bis Ende 2008 integrieren. Bei HTE sind Arbeitsschutzthemen in externe Audits integriert, Konzeption zur Integration bei HTFM in der Entwicklung. Vermeiden von Wiederholungsunfällen Weitergehende Untersuchungen von Arbeitsunfällen und statistische Auswertungen der Unfallursachen bis Ende 2008 Einheitliches System zur Untersuchung von Arbeitsunfällen in Deutschland eingeführt; Datenbank zur Auswertung der Unfallursache im Aufbau. Kommunikation über Arbeitsunfälle und deren Ursachen verbessern. Konzeption zur Berichterstattung über Arbeitsunfälle über Rundmail erstellt. Neues einheitliches System zur Erfassung und Untersuchung von Beinaheunfällen und kritischen Situationen in Deutschland bis Ende 2009 einführen. Prozess zur Ideenfindung angestoßen. Selbstauskunft der Nachunternehmer bzgl. Arbeitsschutz vor Beauftragung bis Ende 2008 für alle deutschsprachigen Unternehmenseinheiten einholen. Integration der Fragen zum Arbeitsschutz in das einheitliche Präqualifizierungssystem Arbeitsschutz-Schulungen für ausgewählte Nachunternehmer anbieten. Nachunternehmer-Schulungen zum Thema Gefahrstoffe sind für das Weiterbildungsprogramm 2008 vorgesehen. Standardisierung der Arbeitsschutzprozesse in Europa und Erhöhung der Anzahl der Arbeitsschutzmanagement-Zertifikate in Europa auf 67 Prozent bis Ende 2008 Anteil der Zertifizierungen in Europa: 48 Prozent Einheitliches EU-konformes (Reach) Gefahrstoffmanagementsystem entwickeln und allen EU-Unternehmenseinheiten bis Ende 2009 zur Verfügung stellen. Konzepterarbeitung abgeschlossen, Innovationsantrag genehmigt. Anzahl der durch Arbeitsschutzausschüsse vertretenen Mitarbeiter auf 95 Prozent in den europäischen Unternehmenseinheiten durch Gründung von weiteren Arbeitsschutzausschüssen erhöhen. In Europa werden bislang 67 Prozent der Mitarbeiter in Arbeitsschutzausschüssen vertreten. Internationalen Erfahrungsaustausch bezüglich Arbeitsschutz fördern. Internationale Arbeitsschutztreffen mit Vertretern aus allen HOCHTIEF-Unternehmenseinheiten bis Ende 2009 etablieren. Planung für regelmäßige Treffen erstellt, erstes Treffen mit Vertretern der brasilianischen Unternehmenseinheiten in Deutschland im September 2007. Vorbereitung auf Notfälle optimieren. Erarbeitung eines allgemeinen Notfallplans Kriseninformationssystem mit Krisen-Hotline im September 2007 eingerichtet. Defibrillatoren in allen deutschen Unternehmenseinheiten zur Verfügung stellen und Schulungsprogramm bis Mitte 2008 umsetzen. Im Oktober 2007 an allen HOCHTIEF-Standorten in Essen Defibrillatoren installiert und Schulungen durchgeführt. In Deutschland Impfberatung für lokale Infektionskrankheiten anbieten und bis Ende 2007 durchführen. Impfberatung bei Grippe und Auslandsreisen, Impfungen gegen Meningitis (Zeckenschutz) für Mitarbeiter in betroffenen Gebieten im Sommer 2007. Kenntnisse im Arbeitsschutz erhöhen. Nachunternehmer in das Arbeitsschutzmanagementsystem einbinden. Verbesserung der Arbeitsschutzorganisation Fördern der Mitarbeitergesundheit Mal eben nicht eingeschmiert, mal eben die Haut riskiert. Wer improvisiert – verliert. Mal eben Gas gegeben, für immer ausgebremst. Wer improvisiert – verliert. +URZDENDICKEN-AXMARKIERT MALEBENDEN+OPFRISKIERT 7ERIMPROVISIERTnVERLIERT +URZDEN6ERSTANDAUSGESCHALTET MALEBENVERBRANNT 7ERIMPROVISIERTnVERLIERT 0DOHEHQYROOJHGU¸KQW PDOHEHQZHJJHWUHWHQ :HULPSURYLVLHUWŎYHUOLHUW -ALEBENZULAUT FàRIMMERTAUB 7ERIMPROVISIERTnVERLIERT Nachhaltigkeitsbericht 2007 36 HOCHTIEFler in Deutsch­ land können die eigene Ge­ sundheitsvorsorge mit einem umfassenden medizi­ nischen Check-up durch ei­ nen Betriebsarzt ergänzen (Bild links). Thiess Indonesia erzielte bei drei Minenprojekten ei­ nen Weltrekord: mehr als ein Jahr ohne einen schwe­ reren Arbeitsunfall. zu unabsehbaren Folgen führen. Dazu gehören zum Beispiel Bombendrohungen, Entführungen oder größe- den „MCA National Award for Safety and Health Innova­ tion for 2007“. Bislang führte die Montage der Reifen mit re Brände. Wir haben deshalb im September 2007 ein „Kriseninformationssystem“ installiert, in dem wesentliche Verantwortlichkeiten und der Ablauf in Krisensitua­ tionen festgelegt sind. Zentraler Bestandteil ist eine Krisen-Hotline, die im Ernstfall kontaktiert werden muss. Leighton und Turner haben ebenfalls für eine Vielzahl von möglichen Notfällen verbindliche Krisenmanagementpläne erstellt. Entsprechende Richtlinien existieren auch für den Fall, dass eine Infektionskrankheit ausbricht und eine Vielzahl von Mitarbeitern infiziert wird. einem Durchmesser von zirka vier Metern zu einer Reihe von tödlichen Unfällen. Um dieser Gefahr vorzubeugen, entwickelte unsere australische Gesellschaft den „Tyre Handler Protection Arm“. Das Prinzip der Innovation überzeugt durch Einfachheit und hohe Effektivität: Umstürzende Reifen können jetzt die Arbeiter nicht mehr verletzen. Um rasch bei plötzlich auftretenden Herzproblemen helfen zu können, gibt es in vielen HOCHTIEF-Unternehmensbereichen, auf größeren Baustellen sowie bei unserer US-Tochtergesellschaft Defibrillatoren. Die Mitarbeiter werden im Umgang mit den häufig lebensrettenden Geräten geschult. Gesundheitsschutz am Arbeitsplatz In Deutschland bieten wir allen HOCHTIEFlern die Möglichkeit, sich regelmäßig in den arbeitsmedizinischen Zentren untersuchen zu lassen. Arbeitsplatzbezogene Vorsorgechecks machen es möglich, Arbeitsbedingungen und -situationen zu optimieren. Turner verpflichtet alle Mitarbeiter, die gemeinsam ein Projekt realisieren, dazu, den webbasierten Kurs „Industrial Hygiene and Health Hazard Management“ der Turner University zu absolvieren. Vom Unternehmen subventionierte oder kostenlose Grippeimpfungen gehören unter anderem bei Thiess in Australien zum Standard. Wer besonderen Gefährdungen, zum Beispiel durch Druckluftarbeiten, Umgang mit Asbest oder Arbeit in Strahlenschutzbereichen, ausgesetzt ist, wird regelmäßig untersucht. Thiess erhielt für seine innovative Entwicklung zum gefahrloseren Reifenwechsel bei Planierraupen von dem australischen Fachgremium Minerals Council of Australia Tag der Arbeitssicherheit wird Tradition Das HOCHTIEF-Kompetenzzentrum für Arbeits-, Gesundheits- und Umweltschutz, AGUS-Center genannt, ver­ anstaltete auch 2007 für alle Bereiche in Deutschland einen Tag der Arbeitssicherheit. Mit dieser Maßnahme will HOCHTIEF das Gesundheitsbewusstsein der Mitarbeiter stärken und dazu beitragen, Arbeitsunfälle zu vermeiden sowie bereits vorhandene Standards zu optimieren. Im April 2007 waren alle HOCHTIEFler in Deutschland aufgerufen, sich mit dem Klimawandel und den daraus entstehenden extremen Wetterlagen zu befassen. Mit dem regelmäßig stattfindenden „National Safety Stand Down Day“ zielt Turner ebenfalls darauf, die Arbeitssicherheit zu verbessern. An diesem Tag wird die Arbeit an allen Projekten vorübergehend unterbrochen. Die Mitarbeiter nehmen in dieser Zeit an einer Sicherheitsschulung zu einem speziellen Thema teil. Großes Angebot an sportlichen Aktivitäten HOCHTIEF-Mitarbeiter haben an vielen Standorten die Möglichkeit, an einem Betriebssportprogramm teilzunehmen. Außerdem unterstützen wir zahlreiche weitere sportliche Aktivitäten. So übernimmt HOCHTIEF in vielen Fällen beispielsweise Startgelder oder die Kosten für Trikots. Vielfach beteiligt sich das Unternehmen auch an den Gebühren für den Besuch von Fitness-Studios. Damit wollen wir den Mitarbeitern die Möglichkeit geben, einen gesunden Ausgleich zu ihrer täglichen Arbeit zu finden. Nachhaltigkeitsbericht 2007 37 LEBENSQU LITÄT schaffen und sichern Große Herausforderung für Leighton: In Neu­ seeland beteiligt sich die HOCHTIEF-Gesell­ schaft derzeit am Bau der Northern Motorway Extension. Das Auto­ bahnprojekt erfüllt alle erdenklichen Umwelt­ auflagen. So galt es bei­ spielsweise, mehrere kleine Flüsse zu verla­ gern und durch ein grö­ ßeres Gewässer zu lei­ ten – ohne das natürliche Schwimmverhalten der Fische zu beeinträch­ tigen. Leighton ent­ wickelte dazu ein inno­ vatives System, das den Flussbewohnern durch Trennwände den Eindruck vermittelt, sie würden sich in ihren bisherigen Gewässern befinden. 38 Nachhaltigkeitsbericht 2007 Die Umwelt im Fokus HOCHTIEF versteht es als Herausforderung und Ver­ pflichtung, bei allen nationalen und internationalen Projekten aktiven Umweltschutz zu praktizieren. Nach­ haltiges Bauen hat bei uns Tradition. In den USA ge­ hören wir zu den Wegbereitern des „Green Building“, des sogenannten „Grünen Bauens“. reits viele zukunftsweisende Projekte abgeschlossen oder arbeiten an ihrer Realisierung. Der Bau innova­ tiver Kläranlagen, die Entwicklung zukunftsweisender Baustoffe und die professionelle Beratung unserer Kunden in allen Fragen des Energiemanagements sind weitere Beispiele für den hohen Einsatz von HOCHTIEF für die Umwelt. Als Baudienstleister produziert HOCHTIEF Abfälle und verbraucht Energie. Nicht nur deshalb entwickelt un­ ser Unternehmen ständig neue Dienstleistungen und Produkte, die darauf zielen, die Umwelt nachhaltig zu schützen und mit natürlichen Ressourcen schonend umzugehen. Dazu zählt auch das hohe Engagement von HOCHTIEF für regenerative Energien, unter ande­ rem die Geothermie. In diesem Bereich haben wir be­ Unser Unternehmen wird dem Umweltschutz auch in Zukunft bei allen Aktivitäten und Projekten höchsten Stellenwert einräumen. Damit wollen wir die Lebens­ qualität sichern und – wenn möglich – weiter steigern. Das ist ein ehrgeiziges Ziel. Aber wir sind fest ent­ schlossen, durch unser nachhaltiges Handeln einen Beitrag dazu zu leisten. Nachhaltigkeitsbericht 2007 39 Erneuerbare Energien Wegweisende Entwicklung: Mit der Hubinsel „Odin“ las­ sen sich unter anderem Tie­ fenfundamente für Windrä­ der erstellen. Angesichts steigenden Energieverbrauchs und schwindender fossiler Brennstoffe rücken erneuerbare Energien zunehmend ins Interesse nachhaltigen Wirtschaftens. Denn der Einsatz von Wind- und Wasserkraft, Solarenergie, Biomasse und Geothermie bietet sowohl ökologisch als auch ökonomisch langfristig großes Potenzial. HOCHTIEF ist bereits seit mehreren Jahren auf diesem zukunftsträchtigen Markt aktiv: Das Unternehmen bringt hier seine umfassenden Erfahrungen aus Planung, Bau und Betrieb von technischen Anlagen und Kraftwerken ein. Windenergie Windenergieanlagen vor der Küste, sogenannte OffshoreParks, sind eine Weiterentwicklung der vorhandenen Technologien an Land. Die hohe durchschnittliche Windgeschwindigkeit auf dem Wasser bietet ein großes, bislang ungenutztes Energiepotenzial. Die Anlagen werden vor allem in der Nord- und Ostsee gebaut, da dort die Gewässer eine relativ geringe Tiefe haben. Das Bundesumweltministerium geht davon aus, dass sich 20 000 bis 25 000 Megawatt bis zum Jahr 2030 mit Offshore-Windenergieparks gewinnen lassen. Die alternative Stromproduktion würde dann mehr als 15 Prozent des deutschen Strombedarfs decken. Um der viel geäußerten Kritik entgegenzutreten, die Anlagen würden die Landschaft verschandeln, entstehen die Parks viele Kilometer vom Festland entfernt und außerhalb der Schifffahrtswege. Untersuchungen bei Windparks in Dänemark ergaben, dass Vögel die Anlagen umfliegen und die Standorte keinen negativen Einfluss auf ihre Flugroute ausüben. Seit 2001 ist HOCHTIEF auf dem wachstumsstarken Offshore-Markt aktiv. Die Bandbreite der Leistungen umfasst Planung, Bau und Gründung der Betonfundamente, Untergrunduntersuchungen sowie Installation, Wartung und Demontage von Messmasten und Windkraftanlagen. Für den Windenergiepark Amrum Bank beispielsweise wurde ein insgesamt fast 90 Meter hoher Messmast gebaut und in einer Wassertiefe von 22 Metern in den Boden gerammt. Die Messstation erfasst rund um die Uhr die Windgeschwindigkeit in verschiedenen Höhen, die Wassertemperatur sowie Wellenhöhe und -richtung. HOCHTIEF ist für die Inbetriebnahme, den Probebetrieb und bis 2010 für die Wartung des Masts verantwortlich. Beim Windpark Lillgrund vor der schwedischen Küste übernahm HOCHTIEF die Schwergewichtsgründung der Windkraftanlagen: Die Betonfundamente mit einem Ge- 40 Nachhaltigkeitsbericht 2007 wicht von jeweils 1 200 Tonnen wurden punktgenau im Meeresboden versenkt. Lillgrund wird nach der Fertigstellung mit 48 Anlagen der größte europäische Windpark auf See sein und eine Leistung von 110 Megawatt erbringen. Wasserkraft Wasserkraft leistet derzeit von allen erneuerbaren Energie­ formen mit einem Anteil von etwa 20 Prozent weltweit den größten Beitrag zur Stromversorgung. Der große Vorteil von Energie aus Wasserkraft ist, dass sie leicht und fast verlustfrei gespeichert werden kann und kurzfristig verfügbar ist. Während in Deutschland das Potenzial für Wasserkraftwerke weitestgehend ausgeschöpft ist, sehen Experten in vielen anderen Ländern noch gute Ausbaumöglichkeiten. So war und ist HOCHTIEF unter anderem am Bau von Wasser­ kraftwerken und Staudämmen in Afrika, China, Südame­ rika, Kanada und Schottland beteiligt. Das Element Wasser zu nutzen, verlangt eine besondere Beachtung des Umweltschutzes, denn gerade in der Nähe von Wasserläufen befindet sich oftmals schützenswerte Flora und Fauna. HOCHTIEF arbeitet darum immer eng mit Umweltbehörden und lokalen Verbänden zusammen. Bis Februar 2009 errichtet HOCHTIEF in den schottischen Highlands das Wasserkraftwerk Glendoe. Bei dem Projekt übernehmen wir neben der Planung und dem Bau auch die Verantwortung für den kompletten Anlagenbau des Kraftwerks durch die Nachunternehmer. Die Anlage mit einer Leistung von 100 Megawatt liegt etwa 250 Meter tief unter der Oberfläche in einer Kaverne. Gespeist wird sie durch ein rund 13 Mio. Kubikmeter fassendes Wasserreservoir, das von einem Damm aufgestaut wird. Das Kraftwerk liegt im schottischen Hochmoor, einem Naturschutzgebiet mit einer Vielzahl unter Artenschutz stehender Pflanzen und Tiere. Entsprechend müssen strenge Umweltschutzauflagen beachtet werden, um die Auswirkungen auf die Natur so gering wie möglich zu halten. Schon in der Baugenehmigungsphase wurden daher die Umweltbehörden einge- Beispielhaft Sichere Passage: Zu den Umweltschutzmaßnahmen beim brasilianischen Was­ serkraftwerk PCH Santa Fé durch HOCHTIEF gehörte auch der Bau einer Fisch­ treppe (Bild links). Gute Mischung: Die Gangel­ ter Einrichtungen Maria Hilf heizen mit der Unterstützung von HOCHTIEF mit Bio­gas, das durch die Vergärung von Mais und Gülle entsteht. bunden und deren Auflagen in die Verträge aufgenommen. Zwei Umweltingenieure beaufsichtigen den Baufortschritt. Eine Wühlmauskolonie sowie eine seltene Moosart wurden aufwendig umgesiedelt, abgetragener Torf und Gletschergeschiebe werden für spätere Renaturierungsmaßnahmen zwischengelagert. In Brasilien plant und baut HOCHTIEF do Brasil mehrere kleine Wasserkraftwerke. Auch hier sind die Umweltauflagen hoch: Am Paraibuna River wurde beispielsweise eine 50 Meter lange Fischtreppe errichtet und das Gelände aufgeforstet. Solarenergie Der Einsatz von Solartechniken wie Fotovoltaikanlagen und Sonnenkollektoren spielt eine wichtige Rolle beim Nachhaltigen Bauen, in dem HOCHTIEF weltweit eine Spitzenposition einnimmt. Entsprechend unterstützt das Unternehmen die Forschung im Bereich der Solarenergie, zum Beispiel in Form des „Solar Decathlon 2007“ . An dem vom US-Energieministerium ausgeschriebenen internationalen Wettbewerb um solares und energieeffizientes Bauen nahmen 20 Hochschulen aus mehreren Nationen teil. Ihre komplett über Solarenergie betriebenen Gebäude traten im Wettbewerb um das beste zukunftsweisende, energieautarke Wohnhaus gegeneinander an. HOCHTIEF und Turner unterstützten dabei zwei Teams – die Technische Universität Darmstadt sowie die University of Maryland – sowohl finanziell als auch mit seinem umfangreichen Know-how. Im Oktober 2007 fand die Preisverleihung in Washington, D. C., statt. Das Team aus Darmstadt siegte, die University of Maryland erreichte den zweiten Platz. Die Jury bescheinigte den Gebäuden eine exzellente Energiebilanz sowie eine hohe Markttauglichkeit und lobte die innovative Integration der Fotovoltaikanlagen. Wärme aus Biomasse Beim Vergären von organischem Material, zum Beispiel Mais und Gülle, entsteht Biogas. Dies kann nach einer Zwischenlagerung wiederum verbrannt und zur Strom- und Wärmeerzeugung genutzt werden. Möglich macht dies eine moderne Biogasanlage, wie sie HOCHTIEF Facility Management Energy in den Gangelter Einrichtungen Maria Hilf Anfang 2007 realisiert hat. Die Gesundheits- und Pflegeeinrichtungen decken 60 Prozent ihres Wärmebedarfs mit Ökoenergie und senken so ihre Heizkosten um etwa 30 Prozent. Die von HOCHTIEF geplante und umgesetzte Biogasanlage mit Blockheizkraftwerk hat eine Leistung von 4 400 Megawattstunden pro Jahr. Der gewonnene Strom wird vollständig in das öffentliche Netz eingespeist. Die entstehende Wärme wird zu etwa 75 Prozent als Nutzwärme in den Gangelter Einrichtungen eingesetzt und reduziert dort den Verbrauch an fossilen Brennstoffen um zirka zwei Drittel. www.solardecathlon.org Die Rohstoffe werden von örtlichen Landwirten geliefert: Zirka 8 000 Tonnen Mais und 4 000 Tonnen Gülle setzt die Anlage jährlich um. Das vergärte Gemisch wird schließlich als Dünger auf die Felder ausgebracht. Da der Betrieb der Anlage zudem CO 2 neutral ist, werden die Emissionen um über 3 600 Tonnen im Jahr gesenkt. Die Biogasanlage ist Teil eines umfangreichen Energieeinsparcontractings (siehe Seite 49) von HOCHTIEF Facility Management Energy, mit dem Maria Hilf bereits in den Jahren zuvor durch Modernisierungsmaßnahmen den Verbrauch deutlich reduzieren konnte. Nachhaltigkeitsbericht 2007 41 Chance: Geothermie Energie-Clou: Das Frank­ furter WestendDuo wird mittels Erdwärme sowohl geheizt als auch gekühlt – und die Betriebskosten sin­ ken dadurch deutlich. Unter der Erdoberfläche sind unvorstellbar große Mengen Energie gespeichert. Dieses unerschöpfliche Reservoir lässt sich als Wärme, Geothermie genannt, nutzen. Sie stammt entweder aus der Entstehungszeit der Erde oder aus den andauernden radioaktiven Zerfallsprozessen. 99 Prozent der Erdkruste sind mehr als 1 000 Grad Celsius warm – im Erdkern herrschen sogar Temperaturen bis zu 6 500 Grad Celsius. Der Temperaturunterschied zwischen der kalten Erd­oberfläche und dem heißen Untergrund erzeugt einen zur Oberfläche gerichteten Wärmestrom, der sich mit zunehmender Tiefe kontinuierlich weiter aufheizt. In Deutschland besitzen drei Regionen ein besonders attraktives geothermisches Potenzial. So herrscht vor allem im Süddeutschen Molassebecken, etwa zwischen Bodensee und dem Fluss Regen, eine besonders hohe Erdtemperatur, und es sind ausreichende Wasservorräte vorhanden. Heute werden unterschiedliche Verfahren genutzt, um von der Erdwärme zu profitieren. Dazu gehört die hydrothermale Geothermie, mit deren Hilfe Strom erzeugt werden kann (siehe Seite 43). Diese von HOCHTIEF favorisierte Geothermie ist ein bereits erprobtes Verfahren. Dabei wird die Kraft des heißen Tiefenwassers in Strom verwandelt. Die Menge an gewonnener Energie hängt von der Ergiebigkeit des Grundwasserkörpers und der Fördertemperatur ab. Die Nachfrage nach hydrothermalen Geothermiekraftwerken wächst. HOCHTIEF will von dieser Entwicklung profitieren und gründet 2007 mit einigen Partnern die Süddeutsche Geothermieprojekte GmbH & Co. KG (SGG). Zu der Gesellschaft gehören neben HOCHTIEF PPP Solutions und HOCHTIEF Construction der Projektentwickler RENERCO Renewable Energy Concepts AG sowie die Fondsgesellschaft SachsenFonds GmbH. In einem ersten Schritt sollen im Süddeutschen Molassebecken mehrere Kraftwerke mit einer Leistung von jeweils vier bis fünf Megawatt entstehen. Die SGG besitzt bereits eine Vielzahl von behördlichen Genehmigungen, um nach geothermischer Energie zu suchen. Erste Standorte für Geothermiekraftwerke wurden identifiziert. Jedes Geothermieprojekt ist in zwei Phasen unterteilt. Es beginnt mit der Standortentwicklung, den notwendigen Bohrungen und dem Nachweis der sogenannten Fündigkeit. Die SGG verkauft das „fündige“ Bohrloch anschließend an einen Investor, zum Beispiel eine Kommune. Diese beauftragt die SGG dann mit Bau und Betrieb des Kraftwerks. HOCHTIEF bringt in die Gesellschaft seine ganzheitlichen Erfahrungen 42 Nachhaltigkeitsbericht 2007 in den Bereichen Planen, Bauen und Betreiben von komplexen Infrastrukturprojekten ein. So ist zum Beispiel HOCHTIEF PPP Solutions als Infrastrukturdienstleister genauso betei­ ligt wie der Kraftwerksbauexperte HOCHTIEF Construction Energy Europe. Die HOCHTIEF-Tochter Streif Baulogistik hat bereits eine zukunftsweisende Tiefbohranlage für die Projekte angeschafft. HOCHTIEF Facility Management könnte zukünftig den Betrieb der fertig gestellten Kraftwerke übernehmen. Mit diesem eng verzahnten Leistungs­ angebot erschließt sich HOCHTIEF ein weiteres wachstumsstarkes Geschäftsfeld. Zwei aktuelle Beispiele In der Aachener Innenstadt beteiligt sich HOCHTIEF Con­ struction derzeit am Bau eines neuen Service-Centers für die Rheinisch-Westfälische Technische Hochschule (RWTH). Hier wird die Erdwärme über eine Tiefensonde genutzt. Sie heizt und kühlt das Gebäude. Im Vorfeld fanden umfangreiche Bohrungen in einer Tiefe von 2,5 Kilometern statt. Die anschließend eingeführte Sonde generiert aus der Wärme im Erdinneren die Vorlauftemperatur für die Gebäudetechnik. Ab 2008 will die RWTH fast 80 Prozent des gesamten Wärme- und Kältebedarfs des Service-Centers mit Geothermie decken. Bei verschiedenen kleineren Projekten nutzt HOCHTIEF die oberflächennahe Geothermie – zum Beispiel bei der Büroimmobilie WestendDuo in Frankfurt am Main. Hier wird 21 Grad Celsius warmes Tiefengrundwasser aus nur 140 Metern Tiefe hochgepumpt und wieder zurückgeleitet. Im Winter lässt sich das Wasser für die Heizung und im Sommer für die Kühlung nutzen. Ein Wärmeaustauscher und eine Wärmepumpe sorgen für die stets richtige Temperatur. Die Folge: Die Betriebskosten reduzieren sich und der CO 2 Ausstoß wird verringert. EXPERTENURTEIL Simone Probst ist Präsidentin des Bundesverbands Geo­ thermie . Von 1998 bis 2005 war die Diplom-Physikerin Parlamentarische Staatsse­ kretärin beim Bundesminister für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit. Wärme und Strom aus der Erde sind Energien der Zukunft. Die von HOCHTIEF angewendete hydro­ thermale Geothermie nutzt unterir­ dische Thermalwasserlagerstätten. Tiefbohrungen zwischen 3 000 und 4 000 Metern sind notwendig, um zu dem zirka 120 Grad Celsius war­ men Wasser zu gelangen. Dazu sind zwei Bohrungen erforderlich. Die erste dient dazu, das Wasser zu fördern. Die zweite Bohrung führt das Wasser zurück in die Tiefe. www.geothermie.de Weitere Informationen zum Thema Nachhaltiges Bauen finden Sie im Internet unter www.hochtief.de/nachhal­ tigkeit. Simone Probst über ... ... die Zukunft der Geothermie „Die Geothermie wird gigantisch wachsen. Schon im Frühjahr 2007 stand in Deutschland mehr als ein Gigawatt Wärme aus geothermischen Ressourcen zur Verfügung. Wenn die Entwicklung so weitergeht, ist die Geothermie auf dem besten Weg, mittelfristig die wichtigste Wärmequelle Deutschlands zu werden.“ ... die Gründe für das Wachstum „Energieverbrauch und -preise nehmen nach wie vor mit rasanter Geschwindigkeit zu. Außerdem sind der Energiegewinnung aus fossilen Brennstoffen natürliche Grenzen gesetzt. Immer mehr Menschen wird jetzt klar, dass der einzige Ausweg aus diesem Dilemma die Erschließung erneuerbarer Energien ist.“ ... die Vorteile der Geothermie „Es ist inzwischen klar erwiesen, dass sich Erdwärmesys­ teme auch langfristig rechnen. Außerdem sind sie umweltfreundlich, komfortabel und wartungsarm. Und nicht zuletzt sucht natürlich die Versorgungssicherheit ihresgleichen. Das Potenzial an Geothermie in der Bundesrepublik entspricht dem 600-Fachen des Jahresstromverbrauchs.“ ... die Situation in der Branche „Viele Unternehmen, die sich in Deutschland mit Geothermie beschäftigen, stoßen derzeit aufgrund der gewaltig steigenden Nachfrage an ihre Kapazitätsgrenzen. Ich kann es deshalb nur begrüßen, dass sich HOCHTIEF dieser Herausforderung annimmt und sich in diesem Wachstumsbereich mit innovativen Ideen und Konzepten etabliert. Die Chancen für anhaltenden unternehmerischen Erfolg stehen überdurchschnittlich gut, denn Erdwärmesys­teme lassen sich ökologisch sinnvoll einsetzen. Ich bin optimistisch, dass sich diese Erkenntnis in den kommenden Jahren weiter durchsetzt.“ Nachhaltigkeitsbericht 2007 43 Nachhaltiges Bauen Turner baute die Zentrale für Owen Illinois World in Perrysburg, Ohio. Das Ge­ bäude erhielt das Gold-Zer­ tifikat des U.S. Green Buil­ ding Councils. www.worldgbc.org In Europa, vor allem in Deutschland, hat das nachhaltige Bauen bereits Tradition. Schon seit vielen Jahren realisiert HOCHTIEF Projekte, die hohen ökologischen Standards entsprechen. In unserem Unternehmen wird nachhaltiges Handeln auch durch den Know-how-Transfer zwischen den Unternehmensbereichen und den Gesellschaften gefördert. Durch einen kontinuierlichen Erfahrungsaustausch übertragen wir erprobte Best-Practice-Lösungen auf andere Länder sowie Projekte und schaffen ertragsfördernde Synergien. So nutzen wir konzernweit beispielsweise innovative Konzepte zum umwelt- und ressourcenschonenden Bauen. „Grüne“ Gebäude sind attraktiv und effizient Beim Planen, Bauen und Betreiben unserer Immobilien und Anlagen genießen Umweltschutz und Energiesparen hohe Priorität. Das zahlt sich für alle Beteiligten aus, denn gute Renditen und niedrige Betriebskosten erhöhen die Effizienz nachhaltig gestalteter Projekte und steigern so zum Beispiel das Vermietungspotenzial. Die Endnutzer profitieren zudem von einem positiven Lebens- beziehungsweise Arbeitsumfeld. www.usgbc.org www.davislangdon. com/usa/research www.dgnb.de Die aktuelle Studie „The Cost of Green Revisited“ des Beratungsunternehmens Davis Langdon belegt, dass nachhaltiges Bauen nur unwesentlich kostenintensiver ist als herkömmliches Bauen. Die meisten sogenannten grünen Gebäude lassen sich somit bei gleicher Ausstattung mit ähnlichen Budgets umsetzen wie traditionell realisierte Projekte . Von der Tradition zum Standard Im Juni 2007 wurde die Deutsche Gesellschaft für nachhaltiges Bauen e. V. gegründet. HOCHTIEF gehört zu den Gründungsmitgliedern und engagiert sich aktiv in der Führung der Gesellschaft. Die Organisation verfolgt das Ziel, nachhaltiges Bauen und Betreiben von Bauwerken in Deutschland konsequent voranzutreiben und Lebensräume zukunftsfähig zu gestalten. Ein Gebäudezertifikat soll es ermöglichen, dass dieses Ziel in absehbarer Zeit Realität wird. Das Zertifikat soll an Projekte verliehen werden, die während der Planungsphase und beim Bauen gesundheitsfördernde und ressourcenschonende Kriterien in den Vordergrund stellen. Wir werden die Ergebnisse aus dem HOCHTIEF-Forschungsprojekt „Gebäudepass“ in die Arbeit der neuen Gesellschaft einfließen lassen. Hierbei geht es darum, bereits entwickelte Gebäudepässe auf ihre Effizienz zu untersuchen und die 44 Nachhaltigkeitsbericht 2007 relevanten Kriterien für ein ganzheitliches und möglichst einheitliches Zertifikat zu ermitteln. Die Deutsche Gesellschaft für nachhaltiges Bauen wird unter dem Dach des World Green Building Council aktiv. Diese Organisation engagiert sich weltweit für nachhaltige Bauweisen und ressourcenschonende Immobilien. Der Schwerpunkt ihrer Aktivitäten liegt in den USA. Wir sind über unsere amerikanische Tochtergesellschaft Turner dort seit einigen Jahren Vorreiter im „Grünen Bauen“. Außerdem ist das Unternehmen im U.S. Green Building Council aktiv. Turner-Mitarbeiter wurden schon mehrfach in den Vorstand des Councils gewählt. Wertvolle Auszeichnungen Unsere australische Gesellschaft Thiess erhielt 2006 den Victorian Case Earth Award in der Kategorie „Hervorragende Umweltleistungen“. Beim Morwell-RiverDiversion-Projekt galt es, einen Fluss umweltverträglich umzuleiten, um neue Kohlefelder für das Yallourn Elektrizitätswerk im Bundesstaat Victoria zu erschließen. Das Kraftwerk produziert 22 Prozent des Stroms, der in Victoria verbraucht wird. Thiess entwickelte für die Umleitung des Flusses ein innovatives Konzept, das es ermöglichte, wertvollen Kulturbesitz und Hunderte gefährdete Eukalyptusbäume zu retten. In den USA bekam unsere Tochtergesellschaft Turner im Jahr 2006 für den Bau der Verkaufszentrale von Toyota Motors in South Hampton vom Sustainable Buildings Industry Council den zweiten Preis des Exemplary Sustainable Building Award sowie eine Auszeichnung für den zukunftsweisenden Wal-Mart Aurora, Colorado Experimental Store. Beide Projekte wurden nachhaltig realisiert. Beispielhaft Das von Turner gebaute Tahoe Center for Environ­ mental Services des Sierra Nevada Colleges erhielt das Platin-Zertifikat des U.S. Green Building Councils (Bild links). Auch beim Bau der Büroim­ mobilie 400 George Street im australischen Brisbane steht die Nachhaltigkeit im Fokus. Unsere US-Tochter entwirft und realisiert unter anderem umweltschonende und energiesparende Großprojekte, die nach dem USA-weiten LEED-Standard (Leadership in Energy and Environmental Design) zertifiziert werden. 200 nachhaltige Bauprojekte mit einem Gesamtvolumen von knapp neun Mrd. Euro entstehen derzeit unter der Leitung von Turner oder wurden bereits fertig gestellt. Von den bis Oktober 2007 abgeschlossenen Projekten erhielten 50 eine LEED-Zertifizierung, 70 wurden in die Liste der registrierten „Green Buildings“ aufgenommen. Im stark wachsenden Segment des ökologischen Bauens nimmt Turner damit weiterhin eine führende Stellung in den USA ein und wird dem hohen Anspruch des HOCHTIEFKonzerns gerecht. So arbeitet das Unternehmen zum Beispiel mit alternativen Klimakonzepten, um Energiekosten zu reduzieren, setzt auf natürliches Licht, sorgt für wassersparende Techniken und nutzt fotovoltaische Solarsysteme. Im Jahr 2006 haben 146 Turner-Mitarbeiter die Prüfung zum „LEED-akkreditierten Experten“ abgelegt. Damit stieg die Zahl dieser Spezialisten bei unserer Tochtergesellschaft auf mehr als 260. Ein von Turner erstelltes „Grünes Handbuch“ sowie gezieltes Training aller Mitarbeiter und Nach­ unternehmer, die an Green-Building-Projekten arbeiten, sind Beispiele für weitere Schritte, mit denen das Unternehmen seine Position in dem wachsenden Geschäftsfeld weiter stärkt. Außerdem entwickelte unsere Tochtergesellschaft gemeinsam mit dem U.S. Green Building Council eine Online-Version des LEED-Trainings, das über die Plattform Turner Knowledge Network sowohl den eigenen Mitarbeitern als auch Externen zur Verfügung steht . In Australien ist HOCHTIEF über seine Leighton-Gesellschaften im Green Building Council of Australia (GBCA) vertreten. Bei Thiess sind ebenfalls mehrere Mitarbeiter auf den Bereich des nachhaltigen Bauens spezialisiert und als „Green Star Accredited Professionals“ beim GBCA re- 400 George Street Die HOCHTIEF Gesellschaft Leighton Properties hat das Gebäude 400 George Street, ein 350-Mio.-DollarProjekt in Brisbane, entwickelt. Den Bau übernimmt die Leighton-Schwestergesellschaft Thiess. Das Gebäude überzeugt unter anderem durch seine Glasfassade, die individuelle Raumaufteilung und eine Vielzahl von nachhaltigen Details. So haben unsere Projektentwickler beispielsweise auf die kontinuierlich weniger werdenden Trinkwasservorräte in Queensland und die strengen Regeln zum Wasserverbrauch reagiert. Zu den Maßnahmen gehört unter anderem, dass die Toiletten mit Regenwasser gespült werden. Abstellräume, Duschen und Umkleiden sollen die Nutzer des Gebäudes dazu motivieren, statt mit dem Auto mit dem Fahrrad zur Arbeit zu kommen. Höhere Decken tragen dazu bei, dass mehr Tageslicht in die Räume gelangt und damit der Energieverbrauch reduziert wird. Thiess achtet schon während der Bauphase auf die Umwelt und setzt, wenn möglich, recycelte Materialien ein. Zum Beispiel wird das zum Bohren für Felsverankerungen nötige Wasser aufgefangen und wiederverwertet. Thiess Services übernimmt das konsequente Abfallmanagement auf der Baustelle. Arbeitssicherheit spielt beim Bau des Gebäudes ebenfalls eine große Rolle: Alle Handwerker sind mit Handschuhen, langärmeliger Kleidung, Sicherheitsbrillen und Gehörschutz ausgestattet. Alkoholtests sind vorgeschrieben, es herrscht Rauchverbot. Die Ansprüche an die Sicherheit gehen insgesamt über das in der australischen Bauindustrie übliche Niveau hinaus. Auch die Nachunternehmer werden eingebunden und wurden in Workshops über die Ziele des nachhaltigen Projekts informiert. www.turnerconstruc­ tion.com/greenbuildings www.gbcaus.org Nachhaltigkeitsbericht 2007 45 HOCHTIEF realisiert mit der Elbphilharmonie ein neues Wahrzeichen für Hamburg – ein weiteres überzeugen­des Beispiel für nachhaltiges Bauen (Bild links). Mit einem nachhaltigen De­ sign erzielte Turner beim Bau des Hearst Towers Stahl­ einsparungen von rund 20 Prozent und erhielt das GoldZertifikat des U.S. Green Building Councils. Visualisierung: Herzog & de Meuron gistriert. Darüber hinaus engagiert sich unsere Beteiligungsgesellschaft Leighton gemeinsam mit dem GBCA in Sydney voraussichtlich eine Fünfsternezertifizierung im Australian Greenhouse Rating erhalten. Bei dem Projekt für die Etablierung des Green-Star-Bewertungssystems für nachhaltige Gebäude. verwendet unsere Tochtergesellschaft recycelte Baumaterialien, baut eine energieeffiziente Klimaanlage ein und installiert einen Regenwassertank. Das aufgefangene Wasser wird unter anderem dazu genutzt, die Klimaanlage zu kühlen. Damit lassen sich mehr als zehn Mio. Liter Wasser pro Jahr einsparen. Überzeugende Beispiele Mit der Hamburger Elbphilharmonie erstellt HOCHTIEF ein weiteres Projekt, das hohe Ansprüche an die Nachhaltigkeit in allen Bereichen erfüllt. So installieren wir beispielsweise auf dem Dach des Gebäudes eine Fotovoltaikanlage zur Energiegewinnung. Der Energiebedarf der Klimatechnik wird erheblich reduziert, da das Elbwasser ganzjährig zur Rückkühlung der Kältemaschinen genutzt wird. Die Elbphilharmonie ist ein Projekt aus dem Bereich Bauen im Bestand: Der bebaute Raum wird vielfältig genutzt, ohne dass neue Flächen versiegelt werden. Bei den Constantinhöfen in Köln, einer Büro- und Wohn­ immobilie, setzte unser Unternehmen ebenfalls eine Reihe von umweltfreundlichen Maßnahmen um. Dazu gehören unter anderem halogenfreie Elektroverkabelungen, Niedrigenergiestandards durch geothermisch unterstützte Heizungen und Kühlungen sowie begrünte Dächer und Innenhöfe. Ein unabhängiges Institut überprüfte sämtliche verwendeten Materialien auf ihre Umweltverträglichkeit. Das Ergebnis fiel rundum positiv aus. Beim ConventParc in Hamburg realisierte HOCHTIEF ein einzigartiges Konzept für ein Niedrigenergiehaus. Es verbindet attraktive Raumoptionen mit natürlicher Atmosphäre. Das „Gatrium“ als grüne Lunge der Büroimmobilie erzeugt zusammen mit der natürlichen Belüftung einen Eindruck von freier Natur und verbessert damit die Arbeitsbedingungen der Nutzer nachhaltig. Auch in Australien überzeugen wir mit innovativen Projekten: Leighton wird zum Beispiel für das nachhaltig gestaltete, 75 000 Quadratmeter große Bürogebäude Westpac Place 46 Nachhaltigkeitsbericht 2007 Maßstäbe im grünen Bauen setzt auch der von Turner errichtete Hearst Tower: Er erhielt als erstes Bürogebäude in New York City im September 2006 die LEED-Zertifizierung in Gold. Gründe dafür gibt es viele: Durch die Rautenform der Fassade konnten rund 20 Prozent Stahl gegenüber der konventionellen Hochhausbauweise eingespart werden. Sensoren messen den natürlichen Lichteinfall und regulieren dementsprechend die Beleuchtung im Innern des Gebäudes. Eine spezielle Dachkonstruktion fängt Regenwasser auf, das in einem Tank gesammelt und für Klimaanlagen und Bewässerungen genutzt wird. Außerdem erhöht ein innovatives Heizungs-, Lüftungs- und Energiekonzept die Energieeffizienz des Gebäudes um 22 Prozent. Gesundheitsverträgliche Innenraumluft Bei der Entwicklung hochwertiger Immobilien gehört es zum Standard bei HOCHTIEF, die Qualität der Innenraumluft durch die Wahl und den Einsatz emissionsarmer Baustoffe zu optimieren. In Zusammenarbeit mit einem unabhängigen Expertenbüro hat HOCHTIEF dazu ein Verfahren entwickelt: Die Steuerung der Ausschreibungs- und Bauprozesse sowie abschließende Dokumentation und Messungen sichern eine gesundheitsverträgliche Innenraumluft. Das Zertifikat „Schadstoffarme Baustoffe und gesundheitsverträgliche Innenraumluft“ dokumentiert den Erfolg dieser Aktivitäten. Gesundheitsverträgliche Innenraumluft wurde auch den Schulen bescheinigt, die wir in Köln und Leverkusen be- EXPERTENURTEIL Peter Davoren ist CEO und Prä­ sident der HOCHTIEF-Tochter Turner Construction Company mit Sitz in New York. Das von Thiess gebaute Lon­ don Circuit Bürogebäude strebt aufgrund seines nach­ haltigen Designs eine Fünf­ sternezertifizierung durch das Australian Building Greenhouse Rating an (Bild links). treiben. HOCHTIEF hat bei diesen Projekten eine Schadstoffsanierung vorgenommen und für den anschließenden Peter Davoren über ... ... die Gründe für nachhaltiges Bauen bei Turner Ausbau die erforderlichen hochwertigen Materialien genutzt, um die gewünschten Qualitätsstandards zu erzielen – das alles bei laufendem Schulbetrieb. „In den neunziger Jahren fehlte in den USA das Bewusstsein für nachhaltiges Bauen, genauso wie die Erkenntnis, was Erderwärmung in der Praxis heißt. Und das, obwohl unsere Bauindustrie Jahr für Jahr Bauprojekte im Wert von zirka 200 Mrd. Dollar errichtet. Das wollten und mussten wir ändern.“ Werte erhalten und steigern Bei einer Gebäudediagnose wird die verlässliche Basis gelegt, um eine Revitalisierungsmaßnahme zu entwickeln und effizient zu realisieren. Dabei bezieht HOCHTIEF die späteren Betriebskosten in die Planung mit ein. Durch diese Lebenszyklusbetrachtung lassen sich nachhaltig Werte steigern. HOCHTIEF-Experten erstellen bei der Gebäudediagnose zunächst eine umfassende Dokumentation über den technischen und betriebswirtschaftlichen Zustand einer Immobilie. Daraus leiten unsere Fachleute verschiedene Varianten für die Revitalisierung des Gebäudes ab – sie berechnen unterschiedliche Investitionsaufwände und variable Rendite­ chancen. Die Kunden erhalten damit eine solide Grundlage für ihre Entscheidung. Mit der Revitalisierung von Bestandsgebäuden bewahren wir Traditionen, erhalten das ursprüngliche Straßenbild und bieten den Nutzern zeitgemäßen Komfort. Die Anforderungen an das Bauen im Bestand sind dabei vielseitig. So entwickelte HOCHTIEF bei der Sanierung des unter Denkmalschutz stehenden Charlottenburger Tors in Berlin ein neues Entwässerungskonzept, um Regenwasser zu kanalisieren und die Sandsteinoberfläche so zukünftig besser zu schützen. Das Dominium, ein Traditionsbau in der Kölner Innenstadt, wird von HOCHTIEF kernsaniert und um moderne Neubauten ergänzt. Es entsteht ein einzigartiges Ensemble, das durch seine Architektur und sparsamen Energieverbrauch überzeugt. ... den Bau umweltverträglicher Gebäude „Wir wissen aus einer Umfrage, dass sich die Bewohner umweltfreundlicher Häuser wohler fühlen. Mehr Tageslicht und 35 Prozent mehr Frischluftzufuhr führen zu größerem Wohlbefinden. Deshalb untersucht Turner zunächst den ge­ planten Standort einer Immobilie daraufhin, wie das Sonnen­ licht das Gebäude trifft und wie Belüftung, Wasser, Licht und Strom gehandhabt werden müssen. Bei der an­schlie­­ ßenden Konzeptionierung berücksichtigen wir die gewonne­ nen Erkenntnisse und schaffen damit höhere ökologische und ökonomische Effizienz.“ ... umweltschonende Verfahren und Baustoffe „Die grundlegenden Prozesse im Baugewerbe haben sich nicht geändert. Es ist aber trotzdem möglich, gesündere und umweltschonendere Häuser zu bauen. Dazu gehört zum Beispiel die Nutzung der Außenluft in einem Gebäude. In ökologisch konzipierten Bauten können wir die Luft vor dem Eintritt in das Gebäude reinigen. Die wieder ins Freie geleitete Luft ist sauberer als vorher.“ ... Turner als gutes Beispiel für nachhaltiges Bauen „Der Bau umweltschonender Gebäude ist für uns ein Teil der sozialen Philosophie. Sicherheit, gesellschaftliches Engagement und Nachhaltigkeit spielen für uns eine wichtige Rolle.“ Nachhaltigkeitsbericht 2007 47 Ökologische Aspekte Es ist unser Ziel, bei allen Projekten und Aktivitäten deren ökologische Auswirkungen frühzeitig zu identifizieren und so gering wie möglich zu halten. Dazu nutzen wir unser Innovationsmanagement sowie erprobte Produkte und Verfahren, um Ressourcen zu schonen und umweltfreundlich zu handeln. HOCHTIEF AirPort: Exper­ tentreffen zum Thema Kli­ mawandel. www.hochtief.de/nach­ haltigkeit Umweltschutzkonzepte umsetzen Für HOCHTIEF ist es selbstverständlich, dass für alle Projekte die Umweltrichtlinien des Konzerns angewendet werden. Bei besonders großen Aufträgen erstellen wir für unsere Kunden detaillierte Umweltschutzkonzepte und bringen innovative Ideen durch unsere Sondervorschläge ein. www.greenhouse.gov.au So haben wir beispielsweise für den Flughafen in der albanischen Hauptstadt Tirana einen Umweltschutz-Aktionsplan entwickelt. Im Juli 2007 hat der Flughafen die erste Klär­ anlage Albaniens in Betrieb genommen und erfüllt somit eines der Ziele aus unserem Konzept, das auch Bestandteil des Konzessionsvertrags für den Airport ist. Damit setzt HOCHTIEF AirPort Standards im Umweltschutz und sorgt dafür, dass in den Fluss Terkuza jetzt nur noch gereinigtes Wasser zurückgeleitet wird. Das Unternehmen beweist einmal mehr sein hohes Engagement für effizientes Umweltmanagement an seinen Beteiligungsflughäfen. Der HOCHTIEF-Flughafen in Budapest hat im August 2007 beschlossen, umfangreiche Schallschutzmaßnahmen umzusetzen. Ein eigens zu diesem Zweck eingesetztes Team koordiniert die notwendigen Aktivitäten. Auf dem Flughafen Buda­ pest werden mithilfe des Hundes Maggie Vögel von der Start- und Landebahn ferngehalten. 48 Nachhaltigkeitsbericht 2007 Das von HOCHTIEF Facility Management betriebene Nürnberger easyCredit-Stadion hat 2007 zum zweiten Mal in Folge die europäische EMAS-Zertifizierung (Eco-Management and Audit Scheme) für sein Umweltkonzept erhalten. Die Umweltgutachter der Europäischen Union bescheinigen dem Stadion unter anderem beste Noten in den Bereichen Wasserbewirtschaftung, Energienutzung und Abfallmanagement. Die Arena verfügt zum Beispiel über eine Regenwasseraufbereitung, mit der die gesamte Rasenfläche bewässert wird. Ein weiterer ökologischer Vorteil ist die Fotovoltaikanlage auf dem Dach, die das Stadion mit Ökostrom versorgt. Dem Klimaschutz verpflichtet Unsere Gesellschaften Leighton Contractors und Thiess sind dem von der australischen Regierung initiierten „Greenhouse Challenge Plus Programm“ beigetreten, um Treibhausgase zu reduzieren. Das Programm sieht vor, dass die Mitglieder aus Industrieunternehmen in ihren täglichen Entscheidungsprozessen berücksichtigen, dass Treibhaus­ gase gesenkt werden. Außerdem sollen sie dafür sensibi­ lisiert werden, Treibhausgasemissionen zu überwachen und weitere Energieeffizienzmaßnahmen anzuwenden. Leighton ist darüber hinaus dem ebenfalls von der australischen Re­ gierung gegründeten Programm „Energy Efficiencies Opportunities“ beigetreten. Hierbei liegt der Fokus auf dem Management eines effizienten Energieeinsatzes, um so die Umwelt zu entlasten und damit gleichzeitig die Wettbewerbsfähigkeit zu erhöhen. In den USA nimmt Turner seit Dezember 2006 als erstes Unternehmen der Baubranche am „Climate Leaders Program“ der U.S. Environmental Protection Agency teil. Es zielt ebenfalls darauf, Treibhausgase zu reduzieren. Turner steht darüber hinaus der „Clinton Climate Initiative“ beratend zur Seite, um dazu beizutragen, die Treibhausgase in New York, Chicago und Los Angeles zu verringern. HOCHTIEF AirPort lud die Umweltverantwortlichen seiner Flughäfen in Athen, Budapest, Düsseldorf, Hamburg, Sydney und Tirana im August 2007 zu einem Workshop ein. An dem Treffen nahmen auch Experten der Unique Flughafen Zürich AG und des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung teil. Gemeinsam diskutierten sie mögliche Einflüsse durch die Folgen des Klimawandels sowie daraus entstehende Anforderungen an die Flughäfen. Vor allem die Rechte des Emissionshandels spielten dabei eine Rolle. Ziel war es, einen Überblick über diese Themen zu erhalten und daraus eine Strategie zu erarbeiten, wie CO ² und andere Emissionen bei den HOCHTIEF-Airports vermindert werden können. Beispielhaft G lobale E rw ä r M ung Ich habe dich über globale Erwärmung reden hören. Was ist denn das? Energieeffizienz steigern Durch aktives Energiemanagement bei unseren weltweiten Projekten und Standorten wollen wir den Energieverbrauch senken und damit zum Klimaschutz beitragen. Kann diese Erwärmung uns betreffen? Mit dem Erwerb der Vattenfall Europe Contracting GmbH im Oktober 2007 weitete HOCHTIEF seine Dienstleistungsaktivität konsequent aus und ist somit einer der führenden Anbieter für Energiemanagement und Energiecontracting in Deutschland. HOCHTIEF Facility Management beispielsweise setzt erfolgreich integrierte Energiekonzepte um. So garantiert unsere Gesellschaft dem Klinikum Augsburg, durch ein Energiecontracting genau definierte Einsparpotenziale zu erschließen. Dieses Contracting zählt zu den größten seiner Art in Deutschland. So trägt HOCHTIEF dazu bei, dass die Umwelt um 17 000 Tonnen CO ²-Emissionen pro Jahr entlastet wird. Darüber hinaus plant, finanziert und installiert HOCHTIEF in dem Klinikum umfangreiche Maßnahmen im Bereich der Gebäudetechnik. Sie führen in den nächsten zehn Jahren zu Energieeinsparungen in Höhe von 2,6 Mio. Euro. Die geplan­ ten Kostenreduzierungen erreichen wir, indem HOCHTIEF die kompletten Kälte- und Dampfkesselanlagen sowie große Teile der Lüftungstechnik saniert und ein kontinuierliches Energiemanagement einführt. Die Investitionskosten werden vollständig aus den Einsparungen refinanziert. Einen geringeren Energieverbrauch erreicht Streif Baulogistik auch in der Bauphase durch Effizienz in der Planung der Baustelleneinrichtung und im Einsatz der Baumaschinen. Weitere Energieeinsparpotenziale werden auf den Baustellen durch innovative Büro-, Unterkunfts- und Sanitärcontainer erreicht. Sie sparen bis zu 35 Prozent Energie im Vergleich zu Konkurrenzmodellen. Mit zunehmender Industrialisierung, ansteigendem Kraftstoff-, Mineral- und Erdgasverbrauch werden immer größere Mengen von Abgasen in die Atmosphäre gelangen. Das führt zur Erwärmung der Erdatmosphäre. Nachricht von „HOCHTIEFinho“: In Co­ micform informiert unsere Gesellschaft HOCHTIEF do Brasil über Umweltund andere wichtige The­ men. Diese Rubrik in der Mitarbeiterzeitschrift soll die brasilianischen HOCHTIEFler auch für Umweltthemen sensibili­ sieren. Aber klar. Mit dem Temperatur­ anstieg schmelzen die Polarkappen und führen so zu einem weltweiten Anstieg des Meeresspiegels: Und das zieht wiederum Klimaveränderungen nach sich. Und deswegen lesen wir in der Presse so häufig über Unwetter und Naturkatastrophen? Was müssen wir denn tun, um die Erderwärmung zu verhindern? Klinikum Augsburg: nachhaltig CO 2 -Emissi­ onen einsparen durch Energiecontracting (Bild links) Genau so ist es! Wir müssen unsere Konsumgewohnheiten ändern: wiederverwertbaren Müll trennen, alkoholbetriebene Autos nutzen, Energie einsparen usw. Wenn wir alle unseren Beitrag leisten, helfen wir, unseren Planeten zu retten! 49 Neue Wege geht auch unsere US-Tochtergesellschaft: Im Jahr 2007 überprüfte und analysierte Turner den Energieverbrauch in 50 eigenen Büros. Weitere Untersuchungen sind im Jahr 2008 geplant. Anschließend wird unsere USGesellschaft Ziele formulieren und einen Maßnahmenplan erstellen, um den Energieverbrauch in den eigenen Büros nachhaltig zu senken. Das neue Containertermi­ nal in Bremerhaven wird Platz für die größten Con­ tainerschiffe der Welt bie­ ten. Erneuerbare Energien fördern HOCHTIEF unterstützt weltweit die Nutzung von erneuerbaren Energien (siehe Seite 40). Umweltfreundliche Verkehrssysteme nutzen und fördern Etwa 20 Prozent der CO 2 -Emissionen werden durch den Verkehr erzeugt. Durch optimierte Transportwege bei den Projekten und die Auswahl emissionsarmer Transportmittel reduziert HOCHTIEF Emissionen. Darum entwickelt Streif Baulogistik individuelle Logistikkonzepte für Baustellen. Die benötigten Materialien und Geräte werden in möglichst großen Chargen zu Außenlagern geliefert und von dort zeitsowie mengengenau zu den Projekten transportiert. Gerade in Innenstadtlagen mit geringen Lagerflächen ist es wichtig, die Anlieferung termingenau zu organisieren. So lassen sich unnötige Wartezeiten und Staus vermeiden, Lärm sowie Emissionen verringern und damit Ressourcen schonen. Mit seiner Kompetenz beim Management großer Infrastruk­ turprojekte unterstützt HOCHTIEF die Verlagerung des Verkehrs von der Straße auf die Schiene und den Seeweg. HOCHTIEF Construction realisiert zurzeit mehrere Hafenprojekte der Superlative. Beim Bau des Containerterminals in Danzig setzt HOCHTIEF gleich mehrfach Meilensteine, um den Hafen auf eine Zukunft mit stetig wachsenden Containerschiffgrößen vorzubereiten. Zu den besonderen Merkmalen von Polens zukünftigem größtem Tiefseehafen gehört der Pier, der 800 Meter in die Ostsee hineinragen wird. Die neu geschaffene Fläche beträgt etwa 44 Hektar. Beim Bau des Piers wurden historische Funde wie zum Beispiel eine Ankerwinde und eine Pfeife aus dem 17. Jahrhundert geborgen und für die Nachwelt erhalten. Für das Containerterminal in Bremerhaven baut HOCHTIEF die längste Kaimauer der Welt. Das Bauwerk der Superlative führt insgesamt fünf Kilometer an der Weser entlang und bietet Anlegeplatz für die größten Containerschiffe der Welt. HOCHTIEF achtet auch bei seinem eigenen Fuhrpark auf Nachhaltigkeit. So werden in Deutschland 97 Prozent der Dienstwagen mit effizienten Dieselmotoren betrieben. Turner und Leighton haben Fahrzeugmodelle mit Hybridantrieb in den Fuhrpark aufgenommen. Außerdem hat unsere USTochter darüber hinaus ihre Dienstwagenflotte geprüft. Inef- 50 Nachhaltigkeitsbericht 2007 fiziente Fahrzeuge werden sukzessive durch umweltfreundlichere ersetzt. In Deutschland fördern wir die Nutzung der öffentlichen Verkehrsträger. Wir unterstützen unsere Mitarbeiter durch vergünstigte Fahrkarten. Ebenso tragen wir die Kosten für den öffentlichen Nahverkehr, wenn unsere Aktionäre zur Hauptversammlung mit Bus und Bahn anreisen. Wasserversorgung sichern In Tschechien ist HOCHTIEF an dem Neu- und Ausbau des Wasserinfrastrukturprojekts in Pilsen und Umgebung beteiligt. Zu den Aufgaben gehört es, bestehende Wasserleitungen sowie die Kanalisation zu erneuern. Darüber hinaus entstehen Auffangtanks für Regenwasser und eine Wasseraufbereitungsanlage. Das Projekt wird die Trinkwasserversorgung nachhaltig optimieren und so zur erhöhten Lebensqualität der Anwohner beitragen. Über unsere australische Tochtergesellschaft Leighton sind wir am Bau mehrerer Meerwasserentsalzungsanlagen beteiligt. Zusammen mit Veolia Water baut John Holland zum Beispiel in Kurnell bei Sydney eine solche Anlage. Das Konsortium wird die Anlage anschließend über 20 Jahre betreiben. Die Baumaßnahmen umfassen unter anderem Zu- und Abflusskanäle, ein Trinkwasserdepot sowie ein Verwaltungsgebäude. Landschaftspflegerische Maßnahmen begleiten die Arbeiten, das Baustellengelände wird nach Ende der Bauzeit renaturiert. Die sogenannte Sydney Desalina­ tion Plant wird bei Inbetriebnahme täglich 250 Megaliter Wasser durch Osmosetechnologie entsalzen. Die Leighton-Tochter Thiess baut zurzeit mehrere komplexe Wasseraufbereitungsanlagen. So realisiert die Gesellschaft beispielsweise für die Metro Alliance Waste Water Treatment Plant drei Abwasseraufbereitungsanlagen. Nach Fertigstellung wird die Wasseraufbereitungskapazität der Anlagen 150 Mio. Liter pro Tag betragen. Die Kennzahlen Umweltdaten Die Umweltdaten geben den Energie- und Wasserverbrauch sowie die CO2-Emissionen der Unternehmenseinheiten in Deutschland und Europa an. Die Daten basieren auf den stoffspezifischen Kostenarten unter der Annahme mittlerer Preise. Bauverfahren, Baustoffe, Flächenverbrauch und Gebäudetechnik der einzelnen Bauprojekte wirken sich maßgeblich auf die Entwicklung der Umweltdaten aus. Diese Faktoren werden vorrangig von den Auftraggebern bestimmt. HOCHTIEF kann als Dienstleister hier nur indirekt Einfluss nehmen. Auf Darstellung des Rohstoffverbrauchs wird verzichtet, da HOCHTIEF keinen wesentlichen Einfluss auf die Höhe des Verbrauchs hat (weitere Informationen unter www. hochtief.de/nachhaltigkeit). Umweltschäden HOCHTIEF hat 2003 ein für alle Unternehmensbereiche gültiges Meldesystem für Umweltschäden eingerichtet. In den Berichtsjahren wurden keine Umweltschäden gemeldet. Unsere Beteiligungsgesellschaft Leighton teilt Vorfälle mit Umweltrelevanz in drei Kategorien ein: Kategorie 1: ­hohe Umweltrelevanz, irreversibler Schaden Kategorie 2: mittlere Umweltrelevanz, langfristiger, aber reversibler Schaden Kategorie 3: g eringe Umweltrelevanz, Schaden innerhalb von drei Monaten zu beseitigen In den Geschäftsjahren 2005 und 2006 wurden insgesamt vier Vorfälle mit hoher Relevanz verzeichnet. Weitere Details finden Sie im „Leighton Sustainability Report“ unter www.leighton.com.au. Treibstoffverbrauch (in 1 000 l) 7 000 7 031,5 6 000 5 517,4 4 217,2 4 000 3 090 3 000 In Europa: HOCHTIEF Facility Manage­ ment Luxemburg (nur Treib­ stoffe) HOCHTIEF Hungaria Facility Management (für 2005 nur Treibstoffe) HOCHTIEF Hellas HOCHTIEF Facility Manage­ ment Polska HOCHTIEF Czech Republic HOCHTIEF Construction, Niederlassung Ungarn Durst-Bau GmbH HOCHTIEF Polska HOCHTIEF Luxemburg HOCHTIEF (UK) HOCHTIEF Russia (nur Treibstoffe) 2 875 2 000 1 000 0 2003 2004 2005 2006 Stromverbrauch (in GJ) 210 000 180 000 182 123 K Deutschland K Europa (ohne Deutschland) 150 000 120 000 117 975,6 113 972,4 111 738 97 132 90 000 82 850 60 000 30 000 0 2003 2004 2005 2006 Emission von Treibhausgasen (in Tonnen CO 2 -Äquivalent)* 80 000 Deutschland: K direkte Emissionen K indirekte Emissionen 70 000 60 000 31 922 40 000 In Deutschland: HOCHTIEF Construction AG (alle Niederlassungen in Deutschland) Streif Baulogistik Deutsch­ land DeBauSie HOCHTIEF Projektentwick­ lung HOCHTIEF Facility Manage­ ment GmbH Deutschland Starkenberger Baustoffwerke (ab 2006) 5 370 5 000 50 000 Die Daten folgender HOCHTIEF-Gesellschaften werden berück­ sichtigt: K Deutschland K Europa (ohne Deutschland) *Quelle CO2-Umrechnungsfaktoren: Umweltbundesamt, Europäischer Energiemix statistisches Jahrbuch (UCTE 2005) Europa (ohne Deutsch­ land): K direkte Emissionen K indirekte Emissionen 19 430 30 000 16 666 20 000 29 594 10 000 0 11 829 13 740 21 123 13 572 2003 2004 10 116 19 369 2005 Wasserverbrauch (in m3) 450 000 442 233 361 246 360 000 270 000 K Deutschland K Europa (ohne Deutschland) 221 100 180 000 94 000 90 000 0 2003 2004 2005 85 980 2006 Ziele im Umweltschutz Ziel Maßnahme Status Bewusstsein zum Umweltschutz ausbilden und fördern. Ideenwettbewerb zum Umweltschutz entwickeln und bis Mitte 2008 einführen. Umweltschutz ist in die Neugestaltung des Ideenmanagements in die HOCHTIEF-Intranetplattform integriert. Neugestaltung der Intranetplattform für Umweltschutz Intranetplattform für Arbeits-, Gesundheits- und Umweltschutz wurde im Frühjahr 2007 freigeschaltet. Die Seiten werden nun in die globale Plattform integriert. Kenntnisse im Umweltschutz erhöhen. E-Learning mit Lernchecks zu Umweltschutzthemen im Intranet bis Ende 2008 anbieten. Konzept für E-Learning-Module zum Thema Umweltschutz, das die Inhalte der Intranetplattform ergänzt, erstellt. Umweltschutzstandard von Projekten verbessern. Freiwillige Umweltbeauftragte auf allen Projekten in Deutschland bis Ende 2007 einsetzen. 2007 wurden allen Projekten in Deutschland zentral disponierte Umweltbeauftragte zugeteilt. Verbesserung der Umweltschutzorganisation Standardisierung der Umweltschutzprozesse in Europa und Erhöhung der Anzahl der Umweltschutzmanagement-Zertifikate in Europa auf 73 Prozent bis Ende 2008 Anteil der Zertifizierungen in Europa: 49 Prozent Selbstauskunft der Nachunternehmer Integration der Fragen zum Umweltschutz in das bzgl. Umweltschutz vor Beauftragung bis einheitliche Präqualifizierungssystem Ende 2008 für alle deutschsprachigen Unternehmenseinheiten einholen. Internationalen Erfahrungsaustausch bzgl. Umweltschutz fördern. Plattform für Umweltschutz im internatio- Intranetplattform für Arbeits-, Gesundheits- und nalen Intranet (global-i) einrichten. Umweltschutz wurde im Frühjahr 2007 freigeschaltet. Die Seiten werden nun in die globale Plattform integriert. Qualität der Umweltdaten verbessern. Globale Datenbank zum CSR-Reporting aufbauen. Konzeptphase Einheitlichen Stromlieferanten für alle HOCHTIEF-Bürostandorte in Deutschland bis Ende 2007 beauftragen. Ausschreibung im September 2007 abgeschlossen. Ausbau des Geschäftsfelds Energiecontracting Akquisition Vattenfall Europe Contracting GmbH, Oktober 2007 Innovationsprojekte zur Energie- und Ressourceneffizienz fördern. Innovationsschwerpunkt Resources 2006 gestartet. Erste Forschungsprojekte zu Geothermie und Offshore-Windenergie sind angelaufen. Förderung der Geothermie Gesellschaft für den Bau und Betrieb von Geothermiekraftwerken gegründet. Maßnahmenplan zur Senkung des Energieverbrauchs in Turner-Büros bis Mitte 2008 aufstellen und umsetzen. Erste Erhebung des Energieverbrauchs im Sommer 2007 abgeschlossen. Erhöhung der Anzahl akkreditierter Gebäude (Green Building) in den USA und Australien Steigerung der Anzahl der mit LEED-Zertifikat ausgezeichneten Gebäude in den USA im Berichtszeitraum von 31 auf 48; 70 weitere Projekte sind zur Zertifizierung registriert. Neubau und Renovierungen von TurnerBürogebäuden gemäß LEED-Standard Renovierung von vier Bürogebäuden gemäß LEED-Standard abgeschlossen. Entwicklung eines modularen GreenBuilding-Konzepts für Schulgebäude in den USA Projektantrag gestellt und genehmigt. Förderung von nachhaltigem Bauen in Deutschland Gründungsmitglied der Deutschen Gesellschaft für nachhaltiges Bauen, Innovationsprojekt Gebäudepass steht kurz vor dem Abschluss. Einsparen von Ressourcen Verstärkung des nachhaltigen Bauens Minimierung von Emissionen Alle neuen Dienstwagen mit Dieselparti- 25 Prozent aller dieselbetriebenen Dienstfahrkelfilter ausstatten, bis Ende 2009 auszeuge in Deutschland sind mit Partikelfilter ausschließlich dieselbetriebene Dienstwagen gestattet. mit DPF. Reduzierung der Abfallmengen Zertifizierung der abfallwirtschaftlichen Tätigkeiten als Entsorgungsfachbetrieb Zwei Standorte der HOCHTIEF Facility Management sind gemäß Entsorgungsfachbetriebeverordnung zertifiziert, Projekt bis auf Weiteres abgeschlossen. Abfalltrennung auf allen Turner-Baustellen der USA einführen und damit bis Ende 2007 eine Recyclingquote von über 50 Prozent bezogen auf die Gesamtmenge erreichen. Recyclingquote von Turner für das erste Halbjahr 2007 liegt bei 52,8 Prozent. Nachhaltigkeitsbericht 2007 52 Umweltingenieure von Thiess prüfen den Fort­ schritt des Renaturie­ rungsprogramms einer ehemaligen Kohlenmine (Bild links). Beim Greater Bargoed Community Project in Großbritannien wurden Amphibien umgesiedelt, anschließend wurde der alte Teich vom Schlick be­ freit. Er dient seither als Bewässerungsquelle für Erdarbeiten. Abfälle verwerten Durch Bautätigkeit werden hohe Mengen an Abfall er- In Deutschland liegt die Verwertungsquote von Bauabfällen bei weit über 90 Prozent. zeugt. Wir fühlen uns verantwortlich für einen umweltgerechten Umgang mit diesen Stoffen. Die Trennung von Abfällen ist darum nicht nur in den Büros, sondern auch auf allen HOCHTIEF-Baustellen weltweiter Standard. Insbesondere bei großen Projekten, wo viel Erdaushub anfällt, wird durch mobile Anlagen der angefallene Abfall vor Ort aufbereitet und wiederverwertet oder bei anderen Projekten eingesetzt. Dies spart lange Transportwege, aber vor allem Ressourcen. Beim Bau des Stadions Mön­ chengladbach wurde beispielsweise der Erdaushub für ein Straßenbauprojekt wiederverwendet. Lebensräume bewahren Beim Bau von neuen Projekten werden immer Flächen verbraucht und damit auch zu großen Teilen versiegelt. Unser Ziel ist es, neue Flächen für Siedlungen und Verkehr deutlich zu reduzieren und damit Naturräume zu erhalten. Bei innerstädtischen Lagen gelingt es uns häufig, Bau­ lücken zu schließen, Brachflächen zu nutzen oder alte Gebäude zu revitalisieren. Damit vermeiden wir es, zu­ sätzliche Flächen zu versiegeln. Die Leighton-Gesellschaft Thiess hat mit dem Thiess Waste Management System (TWMS) eine Computersoftware entwickelt, die dazu beiträgt, Abfall zu reduzieren und zu recyceln. Auch Thiess Services beteiligt sich aktiv an den Bestrebungen, Abfälle in den Wirtschaftskreislauf zurückzuführen, und betreibt in Australien fünf Recyclinghöfe. Die Gesellschaft wird 2007 mehr als 300 000 Tonnen Abfall aufbereiten. Abfallentsorgung bieten wir auch mit unseren Gebäudedienstleistungen an: In Büro-, Produktions-, Lager- und Laborbereichen stellt HOCHTIEF Facility Management Sammelbehälter auf, um verwertbare Abfälle zu trennen. HOCHTIEF transportiert die derart gesammelten Abfälle zu zentralen Sammelstellen. Dort werden sie weitersortiert und einer erneuten Verwertung zugeführt. An dem von Turner 2005 eingeführten nationalen Recyclingprogramm nahmen 2006 Mitarbeiter auf 306 Bauprojekten teil. Sie erreichten eine Recyclingquote von mehr als 50 Prozent. Bei Green-Building-Projekten werden sogar bis zu 95 Prozent der Bauabfälle wiederverwertet. Außerdem sorgen wir dafür, so wenig wie nötig in den natürlichen Lebensraum von Flora und Fauna einzugreifen. Beim Straßenbauprojekt Bruce Highway Upgrade beispielsweise hat unsere australische Beteiligungsgesellschaft Leighton Contractors einen sogenannten Wildtierspäher eingestellt. Dies geschah, um potenziell gefährdete wilde Tiere aufzuspüren und gegebenenfalls zu schützen. So haben wir zum Beispiel Koalas, deren Lebensraum durch die Bauarbeiten beeinträchtigt wurde, in ein neues Gebiet artgerecht umgesiedelt. Insbesondere bei der Renaturierung von Minen ist die australische Beteiligungsgesellschaft Thiess erfahren. Dabei deckt die Gesellschaft verschiedene Formen des ökologischen Wiederaufbaus ab, zum Beispiel forstet Thiess nach dem Abbau einer Mine die heimische Flora wieder auf. Thiess bezieht den Umweltschutz in sein Managementsystem sowie seine Arbeitsmethoden ein und hält so den ökologischen Einfluss durch die Minenaktivitäten so gering wie möglich. Auf diesen Erfahrungen baut Thiess auf und arbeitet daran, die nachhaltige Entwicklung und die Verbesserung der Biodiversität voranzutreiben. Nachhaltigkeitsbericht 2007 53 KULTURSCH TZ bewahren HOCHTIEF setzte 2007 sein Bauhaus-Engage­ ment mit dem Sponso­ ring einer weiteren Aus­ stellung im Meisterhaus Kandinsky-Klee in Dessau fort (siehe Seite 56). Auch zahlreiche HOCHTIEFMitarbeiter nutzten die Chance und ließen sich von den Werken der Künstler beeindrucken. 54 Nachhaltigkeitsbericht 2007 Vielfältiges Engagement Als Corporate Citizen ist es für HOCHTIEF selbstver­ ständlich, gesellschaftliche Verantwortung zu über­ nehmen und das Umfeld aktiv mitzugestalten. Dem ökologischen und sozialen Engagement räu­ men wir einen hohen Stellenwert ein. Nachhaltiges Handeln gehört zu den wesentlichen Be­ standteilen der langfristigen Strategie unseres Unter­ nehmens und wird für HOCHTIEF immer wichtiger. Wir gestalten Lebensräume und sind deshalb im ständigen Kontakt mit einer Vielzahl von Menschen – in der Stadt, auf dem Land, überall auf der Welt. Dazu gehören Ureinwohner in noch weitgehend un­ erschlossenen Regionen genauso wie die Bewohner internationaler Metropolen. Unser Engagement für die Gesellschaft reicht vom Sponsoring für das Bauhaus und moderne Archi­ tektur bis hin zu Initiativen zur Weiterbildung Ju­­ gendlicher und Erwachsener im lokalen Umfeld. Da­s Unternehmen und seine Mitarbeiter helfen, wenn Katas­trophen Menschen in Not bringen. Wir beschränken unseren Einsatz aber nicht nur auf das Heute: Mit unserem Engagement wollen wir auch zukunftsorientierte Lösungen entwickeln und reali­ sieren. Viele HOCHTIEF-Mitarbeiter setzen sich privat für soziale und karitative Belange ein. Auf diese Weise unterstützen sie indirekt auch das Engagement un­ seres Unternehmens. Wir sind stolz darauf, dass sie neben ihrer beruflichen Tätigkeit hohen Einsatz zeigen. Nachhaltigkeitsbericht 2007 55 Die Gesellschaft Weitere Informationen zum Thema Gesellschaft finden Sie im Internet unter www. hochtief.de/nachhaltigkeit. Neues entdecken: Beim Girls’ Day lernen junge Mäd­ chen „frauenuntypische“ Berufe kennen. Wir verstehen uns als Teil der Communities, in denen wir arbeiten. Daher engagiert sich HOCHTIEF auf vielfältige Weise für gesellschaftliche und soziale Belange. Nach unserem 2007 eingeführten Sponsoring-Konzept konzentriert das Unternehmen seine Unterstützung auf zwei Schwerpunktthemen: Bauhaus und moderne Architektur sowie Bildung und Nachwuchsförderung. Das gesellschaftliche Engagement geht allerdings weit über Spenden und Sponsoring hinaus. Bauhaus-Sponsoring und moderne Architektur Die Förderung von Kunst und Kultur hat bei HOCHTIEF Tradition. Dabei fühlt sich unser Unternehmen als interna­ tionaler Baudienstleister besonders der modernen Architek­ turgeschichte und insbesondere dem Bauhaus verpflichtet. Im Mittelpunkt unseres Engagements stand 2007 die Ausstellung „Bauhaus-Ideen um Itten, Klee, Kandinsky. Vom Expressiven zum Konstruktiven“, die sowohl in Murnau als auch in Dessau gezeigt wurde. Die von HOCHTIEF initiierte und ermöglichte Schau zeigte mehr als 100 Werke unter anderem von Oskar Schlemmer, Lothar Schreyer und László Moholy-Nagy und verdeutlichte die Entwicklung der avant­ gardistischen Formensprache. Viele der gezeigten Exponate stammten aus der eigenen Bauhaussammlung unseres Unternehmens. www.wissensfabrikdeutschland.de www.sachen-machen. Im Bereich moderner Architektur unterstützte HOCHTIEF Ende 2006 die erste große Gesamtschau von Oswald Mathias Ungers, die in Berlin gezeigt wurde. Zum besonderen Stilelement seiner Arbeit zählt das Quadrat als Symbol des Gleichmaßes und der Wiederkehr. HOCHTIEF hat in den vergangenen Jahren mehrere Ungers-Projekte realisiert. HOCHTIEF Construction sponserte 2007 die Ausstellung „Berliner Brücken. Neue Verbindungen nach der Wende“. Die gezeigten Brücken, darunter zwei HOCHTIEF-Projekte, werden als Symbol für das Zusammenwachsen von Ostund West-Berlin nach der Wiedervereinigung interpretiert. org Seit 2002 verleiht das National Building Museum mit finanzieller Unterstützung unserer amerikanischen Tochter Turner den Henry C. Turner Prize. Der nach dem Unternehmensgründer benannte Preis zeichnet Praktiker für die Entwicklung innovativer Bautechniken aus. 2007 ging die Auszeichnung an die Architektur- und Ingenieurbüros Gehry Partners und Gehry Technologies. 56 Nachhaltigkeitsbericht 2007 Bildung und Nachwuchsförderung HOCHTIEF hat es sich weltweit zur Aufgabe gemacht, junge Menschen in ihrer persönlichen Entwicklung sowie ihrer beruflichen Aus- und Weiterbildung zu unterstützen – durch finanzielle Förderung von Bildungseinrichtungen und -aktionen ebenso wie durch selbst initiierte Programme. Der Schwerpunkt liegt dabei auf technikorientierten Berufen und Studiengängen. Jugendliche für Technik und Bauen begeistern HOCHTIEF beteiligt sich traditionell an der deutschlandweiten „Sommeruniversität“ und dem „Girls’ Day“. Bei beiden Aktionen haben Jugendliche die Gelegenheit, naturwissenschaftliche und technische Studienfächer kennenzulernen. Das Unternehmen bietet hier beispielsweise Baustellenbesichtigungen an oder stellt den Beruf des Facility-Managers vor. Seit 2007 ist HOCHTIEF Mitglied der Initiative „Wissensfabrik“ . Deren Ziel ist es, den Standort Deutschland zukunftsfähig und die nächste Generation fit für den globalen Wettbewerb zu machen. Wir sind hier an der Entwicklung einer „Technikkiste“ beteiligt: Sie wird als Hilfsmittel im Sachunterricht von Grundschulen zum Einsatz kommen und soll Kinder an Themen des Bauens und Ingenieurwesens heranführen. Derzeit werden HOCHTIEF-Mitarbeiter im Umgang mit der Kiste geschult, um diese dann im nächsten Schritt in den Grundschulen vorzustellen. Ähnliche Ziele verfolgt die Initiative „Sachen machen“ des Vereins Deutscher Ingenieure (VDI), die HOCHTIEF unterstützt. Auch hier werden Schüler über praxisorientierte Projekte an technische Themen herangeführt. Am Standort der HOCHTIEF-Unternehmenszentrale in Essen sind 2007 zwei Programme angelaufen, um die berufliche Zukunft Jugendlicher zu fördern: Zusammen mit der Agentur für Arbeit, dem Ausbildungszentrum der Bauindustrie und einer lokalen Schule bietet HOCHTIEF benachteiligten Jugendlichen Praktika auf Baustellen an. Im Anschluss können die jungen Leute an Berufseignungstests und Informationsveranstaltungen teilnehmen. Darüber hinaus beteiligen wir uns an einem dualen Vorbereitungsjahr für Jugendliche, die keine Lehrstelle gefunden haben. Turner Youth Force 2020: engagiert für Jugendliche Turner bietet Initiativen und Programme für Jugendliche in allen Städten und Regionen, in denen das Unternehmen vertreten ist. Das Turner-Youth-Force-2020-Programm hat sich zum Ziel gesetzt, für die Baubranche zu werben, Jugendliche von der Bedeutung einer guten Schulbildung zu überzeugen und ihnen Perspektiven für eine berufliche Zukunft in der Bauindustrie aufzuzeigen. Die amerikanische HOCHTIEF-Tochter bietet die dazu nötige Führung und Unterstützung durch Turner-Mitarbeiter an. Das Programm besteht aus zwei Säulen: Patenschaften für Schulen sowie Stipendien für Schüler. Fast jede Niederlassung von Turner hat eine Patenschaft für eine Schule übernommen, die von Jugendlichen aus benachteiligten Vierteln besucht wird. Der Lehrplan greift Themen aus der Bauindustrie auf und die Turner-Mitarbeiter engagieren sich ehrenamtlich als Mentoren. Die Turner-Niederlassung New York bietet darüber hinaus jedes Jahr fünf sehr guten Schülern die Möglichkeit, sich für das Turner-Youth-Force-Stipendium zu bewerben. Es unterstützt die Gewinner nicht nur finanziell während ihres Studiums, sondern gibt ihnen zusätzlich die Chance, in den Semesterferien bereits erste Berufserfahrungen im Unternehmen zu sammeln. Nach erfolgreichem Abschluss des Studiums werden die Absolventen von Turner übernommen. ACE-Mentorenprogramm Das ACE Mentor Program of America wurde 1994 gegründet, um dem ständig wachsenden Bedarf an qualifizierten Fachkräften in der Baubranche zu begegnen. Turner unterstützte das Programm von Anfang an. Neben der finanziellen Unterstützung sind mehr als 250 Turner-Mitarbeiter als Mentoren aktiv und sitzen dem nationalen Gremium bei. Durch das Programm können Schüler erste berufliche Erfahrungen in den Bereichen Architektur, Bau- und Ingenieurwesen erlangen. Dafür verpflichten sich die Schüler zur Teilnahme an einem einjährigen baubranchenbezogenen Projekt, das sie gemeinsam mit den Mentoren gestalten. Auch nach Ende des Programms bleiben die Schüler häufig mit den Turner-Mitarbeitern in Kontakt oder absolvieren weitere Praktika. Computer-Sponsoringprogramm Im Jahr 2003 hat HOCHTIEF AirPort ein Sponsoring-Programm ins Leben gerufen: Seitdem stattet das Unternehmen jährlich wechselnd Schulen in unmittelbarer Nähe der Ausgezeichnete Kooperation: Thiess erhielt 2006 den Na­ tional Australia Bank Part­ nering Award von der Austra­ lia Business Arts Foundation für die innovativste und nutz­ bringendste Partnerschaft zwischen einem Unterneh­ men und Künstlern. Beteiligungsflughäfen mit neuwertigen Rechnern und Computerzubehör aus. Auf diese Weise möchte das Unternehmen das Lernumfeld der Kinder verbessern. Kooperation mit Hochschulen und Universitäten HOCHTIEF engagiert sich für Lehre und Forschung und kooperiert in diesem Zusammenhang mit einer Vielzahl nationaler und internationaler Universitäten und Hochschulen. Durch Vorträge und Fachveranstaltungen tragen die HOCHTIEF-Experten dazu bei, Praxiswissen an Studierende weiterzugeben. Um für die vielfältigen Aufgaben in unserem Unternehmen zu werben und Studierende über Berufschancen zu informieren, nehmen HOCHTIEF und die Tochtergesellschaften regelmäßig an Campusveranstaltungen, Absolventenmessen und -kongressen teil. Erstmals fand im November 2006 der Hochschultag der HOCHTIEF Construction AG statt. Er soll den Austausch zwischen Theorie und Praxis fördern. Professoren und Studierende von Technischen Hochschulen waren eingeladen, mit Unternehmensvertretern über die gegenseitigen Erwartungen und die notwendigen Qualifikationen der Studierenden zu sprechen. www.acementor.org Bereits zum zweiten Mal hat Streif Baulogistik 2007 in Kooperation mit Fachhochschulen einen Logistikpreis ausgeschrieben. Gesucht werden neue Ideen und Lösungen auf dem Gebiet der Baulogistik. Die HOCHTIEF-Tochter will auf diese Weise den Nachwuchs fördern und innovative Ideen von Anfang an begleiten. Beim Solar Decathlon 2007 unterstützen wir die Teams der Technischen Universität Darmstadt und der University of Maryland im Wettbewerb um neue Solarenergienutzung (siehe Seite 41). Unsere australische Tochtergesellschaft Leighton pflegt seit mehreren Jahren eine strategische Partnerschaft mit der University of New South Wales, an der Ingenieure ausgebildet Nachhaltigkeitsbericht 2007 57 Im Herzen Kölns: Die in un­ mittelbarer Nähe der Bau­ stelle liegenden Gebäude mussten vor Lärm und Er­ schütterung besonders ge­ schützt werden (Bild links). Immer informiert: Aktuelle Aushänge waren nur ein Teil der umfassenden Anwoh­ nerkommunikation beim Projekt EastLink in Austra­ lien. www.thiessjohnholland. com.au werden. Das Unternehmen fördert zum Beispiel seit mehr als acht Jahren Studierende aus ländlichen Regionen mit Im Herzen Kölns ist HOCHTIEF am Bau der Nord-SüdStadtbahn beteiligt. Von den Bauarbeiten sind zahlreiche Stipendien. Personengruppen betroffen: Privathaushalte ebenso wie ­öffentliche Einrichtungen, darunter mehrere Museen und die Kölner Philharmonie. Die Tunnelröhren verlaufen direkt unter dem Konzertsaal. Alle Arbeiten müssen daher permanent hinsichtlich Schall und Erschütterungen überwacht und mit dem Spielplan abgestimmt werden. Zudem ist das Gebiet archäologisch interessant. Es wurde vertraglich festgelegt, dass der komplette Bauaushub als archäologische Grabung zu betrachten ist. Entsprechend vorsichtig musste vorgegangen werden. Erstmals förderte Thiess 2007 als Hauptsponsor den nationalen Design-Wettbewerb der Initiative „Engineers Without Borders“ (EWB). In Zusammenarbeit mit australischen und neuseeländischen Universitäten waren junge Studierende des Bauingenieurwesens aufgerufen, in Teams nachhaltige Entwicklungsideen für ein bestehendes Waisenhaus in Indien zu erstellen. Am Ende des Semesters waren die Universitäten aufgefordert, die besten Vorschläge bei EWB einzureichen. Eine Jury, in der Thiess vertreten ist, ermittelte das Gewinnerteam. Dieses erhielt nicht nur ein Preisgeld, sondern konnte schließlich das Waisenhaus in Indien besuchen und die Umsetzung seines Konzepts begutachten. HOCHTIEF: Mitglied der Community Wo immer HOCHTIEF ein Projekt realisiert und Lebensräume gestaltet – es geschieht inmitten von Menschen. Ein gutes Miteinander sowie eine offene Kommunikation mit den Anwohnern und Nachbarn unserer Projekte sind wichtige Erfolgsfaktoren für HOCHTIEF. Wir verstehen uns als Gäste und Partner in den Communities, in denen wir darum auch bewusst langfristige Verantwortung übernehmen. Der Community-Gedanke hat in manchen Ländern, wie zum Beispiel den USA und Australien, eine lange Tradition, die Aktivitäten sind hier entsprechend stark ausgeprägt und vielseitig. Heute bringen sich aber alle Konzernunternehmen und -einheiten von HOCHTIEF aktiv in das Geschehen in ihrem Umfeld ein. HOCHTIEF als Nachbar Besonders wichtig ist es, die Anwohner aktiv über die Projekte zu informieren sowie lokale Anspruchsgruppen frühzeitig einzubeziehen und ihre Interessen zu berücksichtigen. Bei Großprojekten werden daher langfristige Pläne für die Projektkommunikation entwickelt. 58 Nachhaltigkeitsbericht 2007 Beim Infrastrukturprojekt EastLink im australischen Bundesstaat Victoria wird seit 2006 eine umfangreiche Anwohnerkommunikation praktiziert: Das Community-RelationsTeam von Thiess veranstaltete über 60 Baustellenführungen und Präsentationen, wickelte mehr als 4 700 Anrufer über eine eigens eingerichtete Hotline ab. Über 50 000 Haushalte wurden mithilfe eines vierteljährlichen Newsletters sowie über Postwurfsendungen und Hausbesuche über den Baufortschritt und aktuelle Entwicklungen informiert. Darüber hinaus fanden regelmäßige Forumsveranstaltungen mit Anwohnern und Vertretern der lokalen Wirtschaft statt. Eine ähnliche Maßnahme zur Anwohnerkommunikation wird auch bei dem HOCHTIEF-PPP-Projekt NordostUmfahrung von Wien, der A5 in Österreich, umgesetzt. Regionale Wirtschaft fördern Zur Community-Idee gehört es auch, der regionalen Wirtschaft Impulse zu geben sowie lokale Unternehmen und Arbeitnehmer in die Projekte einzubeziehen. Das langjährige Engagement von Turner für Unternehmen, die von Angehörigen ethnischer Minderheiten oder Frauen geführt werden, gilt in den USA als vorbildlich und wurde vielfach ausgezeichnet. Die amerikanische HOCHTIEF-Tochter möchte die Präsenz dieser Unternehmen erhöhen, ihre Auslastung verbessern und ihre Zukunftsfähigkeit unter- Schulsanierung: Die Schüler der Rexhe-Deliu-Schule in Tirana freuen sich über das von HOCHTIEF AirPort sa­ nierte Schulgebäude (Bild links). Kindermalwettbewerb „Mein Traumhaus“: Die Sie­ ger konnten mit HOCHTIEF CZ einen Tag ihrer Träume verbringen. stützen. Um dies zu erreichen, vergibt Turner regelmäßig einen festgelegten Prozentsatz von Aufträgen an Firmen, die Durch verschiedene Aktionen unterstützen die Mitarbeiter von HOCHTIEF in Großbritannien die Behandlung und Be- von Angehörigen der genannten Gruppen geleitet werden. Gleichzeitig haben diese Unternehmer die Möglichkeit, sich über ein Turner-eigenes Mentoren- und Förderprogramm in technischen, administrativen und betriebswirtschaftlichen Themen weiterzubilden. Seit der Gründung im Jahr 1969 haben mehr als 15 000 Personen die Angebote der Turner School of Construction Management wahrgenommen. treuung Krebskranker und ihrer Familien an den Maggie’s Cancer Centres. So nahmen die HOCHTIEFler auch an der Charity-Veranstaltung „Maggie’s Monster Bike & Hike Challenge 2007“ teil. In 24 Stunden legten sie dabei zu Fuß und auf dem Mountainbike rund 120 Kilometer quer durch die schottischen Highlands zurück. Das gesammelte Geld wurde gespendet. Seit Langem bereits fördert die australische HOCHTIEFTochter Leighton mit vielfältigen Maßnahmen die Beschäftigung von Aborigines bei Infrastruktur- und Minenprojekten und setzt sich für ihre berufliche Aus- und Weiter­bildung ein. Das Unternehmen arbeitet hierbei eng mit staatlichen Behörden, Interessengemeinschaften der australischen Ureinwohner und mit von Aborigines geführten Betrieben zusammen. Im Februar 2006 hat Leighton 50 Prozent am Unternehmen Ngarda Civil & Mining erworben. Die Gesellschaft ist in der Bau- und Bergbaubranche führend in der Beschäftigung und Weiterbildung von Aborigines und bietet ihre Serviceleistungen zahlreichen Unternehmen in Australien an. Lokale Aktivitäten und Hilfsprojekte: Beispiele In vielfältigen Aktionen engagieren sich die HOCHTIEFGesellschaften und -Mitarbeiter weltweit für die gesellschaftlichen Belange in der Nähe ihrer Projekte und Standorte. Im Sommer 2006 organisierte und finanzierte HOCHTIEF AirPort mit Partnern die Sanierung eines Schulgebäudes in unmittelbarer Nähe des Flughafens Tirana. Im Zuge der grundlegenden Instandsetzungsarbeiten der Rexhe-DeliuSchule wurde das Dach abgedichtet, Sanitäranlagen, Türen und Fenster erneuert. Aufgrund des großen Bedarfs soll das Sponsoringprogramm auch auf andere Schulen in der Umgebung des albanischen Flughafens ausgeweitet werden. In Tschechien rief HOCHTIEF CZ im Sommer 2007 einen Malwettbewerb zum Thema „Mein Traumhaus“ aus: Kinder aus mehr als 100 Heimen und anderen sozialen Einrichtungen malten ihre idealen Wohnstätten. Die 15 jungen Gewinner wurden mit einem „Tag ihrer Träume“ belohnt, an dem sich auch die HOCHTIEF-Mitarbeiter beteiligten. Zusätzlich wird das Unternehmen an mehreren Kinderheimen und Schulen unentgeltlich notwendige Reparaturen vornehmen. Erstmals nahm HOCHTIEF 2006 am „Ruhrdax“ teil, einer lokalen Ehrenamtsbörse im Ruhrgebiet. Vor allem bei Projekten, die kleinere Bauleistungen erforderten, war das Unternehmen gefragt. Aber auch die Gestaltung eines neuen Logos für eine Kindertagesstätte oder die Renovierungshilfe in einem Mädchenheim gehörten zu den Aufgaben, die HOCHTIEF-Mitarbeiter ehrenamtlich übernahmen. Dafür wurden sie von ihrer Arbeit freigestellt. Die Düsseldorfer Niederlassung von HOCHTIEF Construction engagiert sich seit mehreren Jahren für ein örtliches Kinderhospiz. Neben Geldspenden für die Einrichtung ermöglichte die Niederlassung Ausflüge für die Geschwister der erkrankten Kinder, beispielsweise den Besuch eines Fußballbundesligaspiels in dem von HOCHTIEF erbauten Stadion in Mönchengladbach und eines Popkonzerts in der Kölnarena. Professionelle Hilfe: Die HOCHTIEF-Unternehmens­ kommunikation entwickelte ehrenamtlich unter anderem ein neues Logo für eine Kin­ dertagesstätte in Dortmund. Nachhaltigkeitsbericht 2007 59 Freiwilliges Engagement: Mit der Unterstützung von Leighton-Mitarbeitern wird Schülern in Indonesien Eng­ lischunterricht erteilt (Bild links). Quartier 21: eine kleine Stadt im Park, mitten in Hamburg. Hier wird generationenüber­ greifendes Wohnen möglich. Die Athener Flughafenbetreibergesellschaft AIA, an der HOCHTIEF mehrheitlich beteiligt ist, spendete Ende Au- soziales Zentrum verstanden, die sich durch eine flexible Raumgestaltung den spezifischen Bedürfnissen verschie- gust 2007 eine Mio. Euro an die Opfer der Brandkatastrophe in Griechenland. Darüber hinaus hat sie zu weiterer Unterstützung aufgerufen: Jeder von einem Mitarbeiter gespendete Euro wird von AIA verdoppelt. dener Nutzergruppen anpasst. Vor dem Hintergrund des demografischen Wandels mit steigendem Altersdurchschnitt und sinkenden Geburtenraten in Deutsch­land geht es darum, neue und vielseitige Nutzungsformen für öffentliche Gebäude zu entwickeln. In einer von HOCHTIEF finanzierten Machbarkeitsstudie wurde 2006 die Umsetzung des Konzepts für eine Schule im Ruhrgebiet geprüft: Demnach wäre es sinnvoll, die heute bestehende Schule in Mülheim an der Ruhr zu einem Zentrum auszubauen, in dessen Räumen verschiedene Schulformen, eine Kindertagesstätte und Sozialeinrichtungen eng zusammenarbeiten. Das Zentrum könnte so zu einer Begegnungsstätte für alle Generationen des Viertels werden. Eine ähnliche Hilfsaktion startete unsere australische Gesellschaft Thiess: Zirka 70.000 Euro spendeten die Mitarbeiter und das Unternehmen für Betroffene des Hurrikans Larry, der in Queensland Anfang 2006 Millionenschäden verursachte. Weitere Spenden gingen zudem an von Trockenheit betroffene Farmer und die Opfer von Buschfeuern. In Indonesien wurden nach lang anhaltenden Regenfällen und Überschwemmungen Anfang 2006 mehr als 2 800 Menschen in 17 Dörfern durch Thiess medizinisch versorgt und geimpft. Die betroffenen Dörfer befinden sich in direkter Nachbarschaft zu den von Thiess betriebenen Satui- und Senakin-Minen, deren Mitarbeiter zum Teil aus den Dörfern stammen. Ebenfalls in Indonesien hat Leighton 2007 ein Freiwilligenprogramm ins Leben gerufen: Leighton-Mitarbeiter geben Kindern von Schulen und Einrichtungen in der Nachbarschaft der Projekte Englischunterricht. Zukunftsorientiertes Handeln HOCHTIEF setzt sich mit den Trends von morgen auseinander. Nur so kann das Unternehmen seine Leistungspalette auf gesellschaftliche Anforderungen und Bedürfnisse abstimmen und zukunftsorientiert handeln. Daher beteiligen uns an Forschungsprojekten die sich mit Zukunftsthemen beschäftigen, unterstützen oder initiieren sie. www.zukunftsschulen.de 60 Nachhaltigkeitsbericht 2007 Im Jahr 2004 startete HOCHTIEF Construction das Projekt „Zukunftsschulen“ . Als Schirmherr begleiteten wir die interdisziplinäre Diskussion um ein zukunftsfähiges Konzept zu Finanzierung, Bau und Planung von Schulen. Die Schule der Zukunft wird dabei als offene Einrichtung und Mit dem demografischen Wandel und sich ändernden Wohnansprüchen älterer Menschen hängen auch zwei weitere Projekte zusammen, die HOCHTIEF im Jahr 2006 initiiert hat. In Hamburg realisiert HOCHTIEF Projektentwicklung gemeinsam mit Partnern das „Quartier 21“, ein Konzept für generationenübergreifendes Wohnen. Auf dem Grundstück eines ehemaligen Krankenhauses wird ein Stadtquartier entstehen, in dem Wohnungen mit Büros, Gastronomie, Einzelhandel, einer Schule und einer Privatklinik vereint werden. Neben privaten Eigenheimen und Mietshäusern wird es auch Seniorenwohnungen, zum Teil als Wohngruppen mit Betreuung und Pflege, geben. Das von HOCHTIEF Construction mit Partnern vorgestellte Konzept „WohnQuartier 4“ gibt Handlungsempfehlungen zum altersgerechten Wohnen. Es dient als Diskussionsgrundlage und Orientierung für praktisches Handeln – sowohl wenn es darum geht, eine neue Wohnanlage für Ältere zu schaffen, als auch bei der Beurteilung und Umgestaltung eines bereits bestehenden Quartiers. Berücksichtigt werden dabei unter anderem Faktoren wie Wohnumfeld, Gesundheit, Pflege sowie Kommunikation und Kultur. Aufteilung der Wertschöpfung 2004 in Mio. EUR An Mitarbeiter* An Kreditgeber An andere Gesellschafter An Aktionäre** An die öffentliche Hand* An Unternehmen* Nettowertschöpfung 2006 2005 in % 1.864,3 75,1 40,0 47,6 106,2 –6,4 2.126,8 87,6 3,5 1,9 2,2 5,0 –0,2 100,0 in Mio. EUR 2.163,1 77,7 88,5 58,4 180,8 9,3 2.577,8 in % 83,9 3,0 3,4 2,3 7,0 0,4 100,0 in Mio. EUR 2.576,0 69,9 112,3 72,3 136,7 16,8 2.984,0 in % 86,3 2,3 3,8 2,4 4,6 0,6 100,0 Die Wertschöpfungsrechnung zeigt die volkswirtschaftliche Leistungskraft von HOCHTIEF und erläutert die Verteilung an die einzelnen Interessengruppen. www.berichte.hochtief. de/gb06/ *Gemäß IFRS Anpassung der Vorjahreszahlen 2005 aufgrund einer im Konzernabschluss 2006 vorgenommenen Ände­ rung der Bewertung von Pensi­ onsrückstellungen **Der Ausschüttungsbetrag 2006 basiert auf den zum 31. Dezember 2006 im Umlauf be­ findlichen Aktien. Der tatsäch­ liche Ausschüttungsbetrag am Tag der Hauptversammlung (9. Mai 2007) kann hiervon durch zwischenzeitlichen Erwerb be­ ziehungsweise Veräußerung eigener Aktien abweichen. Spendenaufkommen bei HOCHTIEF nach Regionen (Die Angaben für den Bereich Asien/Pazifik beziehen sich auf den Zeitraum von Juli bis Juni des Folgejahres) Amerika 2.034.340 Euro Amerika 2.992.416 Euro Asien/Pazifik 1.805.841 Euro Asien/Pazifik 1.867.625 Euro Deutschland/ Europa 685.996 Euro 2005 Deutschland/ Europa 481.343 Euro 2006 Ziele im gesellschaftlichen Engagement Ziel Maßnahme Status Schüler und Studenten für technisches Mitgliedschaft bei VDI „Sachen machen“ und „Elevate“ soWissen und technische Berufe begeis­ wie in der Wissensfabrik tern und fördern. Sponsoringvertrag VDI abgeschlossen. „Wissens­ kiste Technik“ mit Knowhow unterstützt derzeit Schulungen für Unterricht. Klare Spenden- und Sponsoringregelung im Sinne der Corporate Social Responsibility Themenschwerpunkte Sponsoring festlegen, Mitarbeiter umfassend bis Ende 2007 informieren. Schwerpunkte Bildung/ Nachwuchsförderung sowie Bauhaus/moderne Architektur: Rundschreiben erschienen, Umsetzung ab September 2007. Nachhaltiges Handeln und ethisches Bewusstsein auch bei Nachunternehmern fördern und fordern. Verhaltensrichtlinie (Code of Conduct) für Nachunternehmer in das Präqualifizierungssystem für deutschsprachige Unternehmenseinheiten bis Ende 2008 integrieren. Entwurf der Verhaltensrichtlinie liegt vor, Start der Testphase des Präqualifizierungssystems im Oktober 2007. Stakeholderdialog intensivieren. 2008 Stakeholderbefragungen durchführen. Konzeption eines Onlinefragebogens in Vorbereitung Berufliche Perspektiven für benachtei- Kooperation mit Berufsschulen, Agentur für Arbeit u.a., um ligte Jugendliche schaffen. Jugendlichen frühe Praktika oder ein Praxisjahr als Übergang zum Ausbildungsplatz zu ermöglichen. Erstes Projekt mit einer Brennpunktschule aus Essen gestartet. Nachhaltigkeitsbericht 2007 61 Bescheinigung des unabhängigen Wirtschaftsprüfers An die HOCHTIEF Aktiengesellschaft, Essen Wir haben auftragsgemäß eine betriebswirtschaftliche Prüfung ausgewählter Angaben der Berichtsteile „Die Kennzahlen“ (Seiten 11–12, 29, 30, 35, 36, 51, 52, 61) des Nachhaltigkeitsberichts 2007 der HOCHTIEF Aktiengesellschaft durchgeführt. Verantwortung der gesetzlichen Vertreter Die Erstellung des Nachhaltigkeitsberichts 2007 unter Beachtung von in den Sustainability Reporting Guidelines Vol. 3 der Global Reporting Initiative (Seite 7 bis 17) genannten Kriterien: Wesentlichkeit, Nachhaltigkeitskontext, Vollständigkeit, Ausgewogenheit, Vergleichbarkeit, Genauigkeit, Aktualität, Klarheit und Zuverlässigkeit liegt in der Verantwortung des Vorstands der HOCHTIEF Aktiengesellschaft. Diese Verantwortung umfasst die Konzeption, Implementierung und Aufrechterhaltung eines internen Kontrollsystems, soweit es von Bedeutung ist für die Erstellung des Nachhaltigkeitsberichts, die Auswahl und Anwendung angemessener Methoden zur Erstellung des Nachhaltigkeitsberichts und die Vornahme von Schätzungen, die unter den gegebenen Umständen plausibel sind. Verantwortung des Wirtschaftsprüfers Unsere Aufgabe ist, auf Grundlage der von uns durchgeführten Tätigkeiten eine Beurteilung mit begrenzter Sicherheit über die in den Berichtsteilen „Die Kennzahlen“ ausgewiesenen Kennzahlen für die deutschen Standorte und Einheiten, über die in diesen Berichtsteilen auf den Seiten 11, 12, 29 und 61 aufgeführten weltweiten Kennzahlen sowie über die in diesen Berichtsteilen dargestellten Ziele aller Standorte und Einheiten abzugeben. Wir haben unseren Auftrag unter Beachtung des International Standard on Assurance Engagements (ISAE) 3000 durchgeführt. Hiernach haben wir unsere Berufspflichten einzuhalten und den Auftrag so zu planen und durchzuführen, dass bei kritischer Würdigung mit einer begrenzten Sicherheit ausgeschlossen werden kann, dass die in den Berichtsteilen „Die Kennzahlen“ ausgewiesenen Kennzahlen für die deutschen Standorte und Einheiten, die in diesen Berichtsteilen auf den Seiten 11, 12, 29 und 61 aufgeführten weltweiten Kennzahlen sowie die in diesen Berichtsteilen dargestellten Ziele aller Standorte und Einheiten in wesentlichen Belangen nicht in Übereinstimmung mit den oben genannten Kriterien der Sustainability Reporting Guidelines Vol. 3 der Global Reporting Initiative (Seite 7 bis 17) aufgestellt worden sind. Im Rahmen unseres Auftrags haben wir auf der Basis von Risikound Wesentlichkeitsbeurteilungen Nachweise eingeholt, um eine begrenzte Sicherheit zur Übereinstimmung der ausgewählten Angaben der Berichtsteile „Die Kennzahlen“ mit den Kriterien zu gewinnen. Art und Umfang der von uns durchgeführten Arbeiten erfolgte, auch unter der Verwendung angemessener Stichproben, auf Grundlage unseres pflichtgemäßen Ermessens zur Erlangung der begrenzten Sicherheit. Unsere Auftragsdurchführung umfasste folgende Arbeiten: • Einsichtnahme in die Dokumentation der Systeme, Prozesse und Dokumente zum Nachhaltigkeitsmanagement – u. a. die Stellenbeschreibung der CSR-Koordinatorin, die Satzung des CSR Comittee, den Code of Conduct sowie die Richtlinien zu Spenden und Sponsoring, zum Krisenmanagement, zu Umweltschutz- und Arbeitssicherheit, Beschaffungsmanagement 62 Nachhaltigkeitsbericht 2007 •E insichtnahme in die Dokumentation der Systeme und Prozesse zur Erhebung, Analyse und Aggregation der Nachhaltigkeitsdaten sowie deren stichprobenartige Überprüfung – u. a. anhand der Verfahrensanweisung zur Erstellung des Nachhaltigkeitsberichts • Befragung der mit der Erstellung des Berichts beauftragten Abteilung Unternehmenskommunikation und des AGUS-Centers • Befragungen von Mitarbeitern der Konzernbereiche Arbeitsschutz, Umweltschutz, Koordination CSR, Personal • Nachvollzug des Prozesses zur Themenfindung für den Nachhaltigkeitsbericht 2007/2008 • Abgleich der in dem Kapitel „Erfolgsbasis“ aufgeführten Finanzkennzahlen mit den entsprechenden Angaben in den Geschäftsberichten der Gesellschaft • Befragung des Beauftragten für Arbeitssicherheit, Umweltschutz und Qualitätsmanagement von HOCHTIEF do Brasil und Einsichtnahme in Belege seiner Tätigkeit • Verwertung der Arbeiten der internen Revision der HOCHTIEF Aktiengesellschaft, die im Berichtszeitraum den Prozess zur Datensammlung und zur Erstellung des Nachhaltigkeitsberichts innerhalb des AGUS-Centers überprüft hat. • Verwertung der Ergebnisse der regelmäßigen Auditierungen nach ISO 14001 und OHSAS 18001, die in der Mehrzahl der Einheiten der HOCHTIEF Aktiengesellschaft durchgeführt werden Eine betriebswirtschaftliche Prüfung zur Erlangung einer begrenzten Sicherheit ist in ihrem Umfang geringer als eine betriebswirtschaftliche Prüfung zur Erlangung einer hinreichenden Sicherheit und kann nicht die Feststellung aller wesentlichen Sachverhalte sicherstellen. Dementsprechend können wir keine Positivaussage (Prüfungsurteil) über die ausgewählten Angaben des Berichtsteils abgeben. Schlussfolgerung Auf der Grundlage unserer Arbeiten sind uns keine Sachverhalte bekannt geworden, die uns zu der Annahme veranlassen, dass die in den Berichtsteilen „Die Kennzahlen“ ausgewiesenen Kennzahlen für die deutschen Standorte und Einheiten, die in diesen Berichtsteilen auf den Seiten 11, 12, 29 und 61 aufgeführten weltweiten Kennzahlen sowie die in diesen Berichtsteilen dargestellten Ziele aller Standorte und Einheiten in wesentlichen Belangen nicht in Übereinstimmung mit den genannten Kriterien der Sustainability Reporting Guidelines Vol. 3 der Global Reporting Initiative (Seite 7 bis 17) aufgestellt worden sind. PricewaterhouseCoopers Aktiengesellschaft Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Frankfurt am Main, 15. Oktober 2007 Dieter Horst Michael Werner Index nach GRI G3-Richtlinien Profil Seite 1 Vision und Strategie......................................................7, 8 1.1 Vorwort des Vorsitzenden.................................................... 5 1.2 Wichtige Auswirkungen, Risiken und Chancen.......... 5, 7, 10 2 Organisationsprofil 2.1 Name des Unternehmens.............................................. 5, 65 2.2 Wichtigste Marken, Produkte und Dienstleistungen................................................. 8–10, 16–17 2.3 Unternehmensstruktur..................................................... 3, 4 2.4 Hauptsitz des Unternehmens............................................ 65 2.5 Länder der Geschäftstätigkeit............................................12 2.6 Eigentümerstruktur und Rechtsform.............................12, 65 2.7 Bediente Märkte.............................................................8, 12 2.8 Größe des berichtenden Unternehmens.......................11, 29 2.9 Wesentliche Änderungen bei Unternehmens- und Eigentumsstruktur.................................................. 12, GB 20 2.10 Auszeichnungen im Berichtszeitraum... 13, 19, 28, 34, 44, 48, 57 3 Berichtsparameter Berichtsprofil 3.1 Berichtszeitraum.................................................................. 2 3.2 Datum des letzten Berichts.................................................. 5 3.3 Berichtszyklus...................................................................... 2 3.4 Ansprechpartner für Fragen zum Bericht........................... 65 Berichtsumfang und -grenzen 3.5 Vorgehensweise bei der Bestimmung des Berichtsinhalts (u. a. Prioritäten)..................................................................13 3.6 Berichtsgrenzen..................................................................11 3.7 Einschränkungen des Berichtsumfangs................................4, 11 3.8 Grundlagen für Berichterstattung über Joint Ventures, Tochterunternehmen etc...................................................... 4 3.9Erhebungsmethoden, Berechnungsgrundlagen der Daten...................................................................... 11, 51 3.10 Gründe für die neue Darstellung von Informationen aus alten Berichten.........................................................8–10 3.11Wesentliche Veränderungen von Umfang, Messmethoden und Berichtsgrenzen.................trifft nicht zu 3.12Index nach GRI – tabellarische Übersicht mit Seitenzahlen................................................................ 63–64 3.13 Bestätigung – externe Verifizierung der Aussagen.......... 62 4Governance, Verpflichtungen und Engagement Corporate Governance 4.1 Corporate Governance, inkl. Verantwortung Nachhaltigkeit.................................................................9, 13 4.2 Unabhängigkeit des Aufsichtsrats............................... GB 96 4.3Kontrollorgan beziehungsweise unabhängige Mitglieder der Unternehmensführung..................................trifft nicht zu 4.4Aktionärs- und Mitarbeiterempfehlungen an den Vorstand............................................................19, 24 4.5Verknüpfung von Vorstandsvergütung mit Zielerreichung im Nachhaltigkeitsbereich...............GB 14–15 4.6 Verfahren zur Vermeidung von Interessenkonflikten...... 27, CoC 4.7 Expertise der Leitungsgremien bezüglich Nachhaltigkeit...................................................13–15, 32–33 4.8 Leitbild, Verhaltenskodizes und Unternehmenswerte.......7–8 4.9Verfahren auf Vorstands-/Aufsichtsratsebene zur Überwachung von Risiken und Chancen im Nach­ haltigkeitsbereich............................................................9, 13 4.10Verfahren zur Beurteilung der Leistungen des Vorstands.......................................................... 24, GB 14–15 Verpflichtungen gegenüber externen Initiativen 4.11 Berücksichtigung des Vorsorgeprinzips.............................. 9 4.12 Teilnahme an externen Initiativen................................. 20–21 4.13 Mitgliedschaften........................................................... 20–21 Einbeziehung von Stakeholdern 4.14 Liste der einbezogenen Stakeholder-Gruppen...................18 4.15 Identifizierung und Auswahl der Stakeholder................18, 24 4.16Einbeziehung von Stakeholdern (Art/Häufigkeit).....18–21, 24 4.17 Berücksichtigung der Stakeholder-Interessen..............18–21 Managementansatz und Leistungsindikatoren 5 Ökonomische Indikatoren...........8, 11, 20, 21, 28, 40, 42, 48, 58, 59, GB45 Angaben zum Managementansatz........................ 8, 9, 13, 39, GB41 Aspekt: Wirtschaftliche Leistung EC1 Erzeugter und ausgeschütteter wirtschaftlicher Wert.........11 EC2 Finanzielle Folgen des Klimawandels..................... 40, 42, 48 EC3 Betriebliche soziale Zuwendungen.................................... 28 EC4 Finanzielle Zuwendungen der öffentlichen Hand......... GB 45 Aspekt: Marktpräsenz EC5 Verhältnis Standardeintrittsgehälter zum lokalen Mindestlohn....................................................................... 28 EC6 Geschäftspolitik, -praktiken und Zahlungen an lokale Zulieferer.......................................................20–21, 58 EC7 Auswahl von lokalem Personal (Anteil an Führungspositionen).......................................................... 59 Aspekt: mittelbare wirtschaftliche Auswirkungen EC8 Infrastrukturinvestitionen und Dienstleistungen mit vorrangig öffentlichem Interesse................................ 8, 50, 58 EC9Art und Umfang wesentlicher indirekter wirtschaftlicher Auswirkungen .................................... 58, 59 6 Umwelt.......................................................................38–53 Aspekt: Materialien EN1 Gewicht/Volumen der eingesetzten Materialien.................51 EN2 Anteil von Recyclingmaterial am Gesamtmaterialeinsatz...................................................... 53 Aspekt: Energie EN3 Direkter Energieverbrauch (nach Primärenergieträgern)............51 EN4 Indirekter Energieverbrauch (nach Primärenergieträgern) .....51 EN5 Eingesparte Energie........................................................... 49 EN6 Initiativen zur Gestaltung von Produkten/ Dienstleistungen mit höherer Energieeffizienz........44–47, 49 EN7 Initiativen zur Verringerung des indirekten Energieverbrauchs....................................................... 49–50 Aspekt: Wasser EN8 Gesamter Wasserverbrauch (nach Quellen).......................51 EN9 Von Wasserentnahme betroffene Quellen...........trifft nicht zu EN10Anteil an rückgewonnenem, wiederverwendetem Wasser.... 45 Aspekt: Biodiversität EN11 Genutzte Flächen in schutz- und artenreichen Gebieten..........................................................................40, 41, 53 EN12Wesentliche Auswirkungen auf die Artenvielfalt............41, 53 EN13Geschützte und wiederhergestellte natürliche Lebensräume............................................................... 40, 53 EN14­Management der Auswirkungen auf Artenvielfalt.............. 53 EN15Anzahl der betroffenen Arten auf der Roten Liste der IUCN und anderen Listen................................................ k. A. Aspekt: Emissionen, Abwasser und Abfall EN16Direkte und indirekte Treibhausgasemissionen..................51 EN17 Andere relevante Treibhausgasemissionen........................ LR EN18Initiativen zur Verringerung der Treibhausgasemissionen................................. 40–43, 48, 50 EN19Ozonschädigende Substanzen...........................trifft nicht zu EN20NOX, SOX u. a. signifikante Luftemissionen.................... k. A. EN21Abwassereinleitung nach Art und Einleitungsort................51 EN22Abfallmenge nach Art und Entsorgungsmethode.............. 53 CoC: Code of Conduct, GB: Geschäftsbericht 2006, k. A.: keine Angabe, LR: Leighton Sustainability Report 2007 HT: www.hochtief.de/risikomanagement Nachhaltigkeitsbericht 2007 63 EN23Wesentliche Freisetzungen (Gesamtzahl und Volumina).....51 EN24Transportierte, importierte, exportierte, behandelte Abfallmenge....................................................................... 53 EN25Von Abwassereinleitungen betroffene Gewässer........... k. A. Aspekt: Produkte und Dienstleistungen EN26Initiativen zur Verringerung von Umweltauswirkungen der Produkte und Dienstleistungen.................................... 40–53 EN27Anteile von Produkten, deren Verpackung wiederverwendet wurde.....................................trifft nicht zu Aspekt: Einhaltung von Rechtsvorschriften EN28Geldbußen/Sanktionen wegen Nichteinhaltung von Umweltauflagen..................................................................51 Aspekt: Transport EN29Umweltauswirkungen des Transports von Produkten, Gütern und Mitarbeitern..................................................... 50 Aspekt:insgesamt EN30Gesamte Umweltschutzausgaben und -investitionen..... 40–53 7 Arbeitspraktiken und menschenwürdige Beschäftigung.................................................................22–31 Aspekt: Beschäftigung LA1 Belegschaft nach Beschäftigungsart und Regionen......... 29 LA2 Mitarbeiterfluktuation nach Altersgruppen, Geschlecht und Regionen...............................................................24, 29 LA3Betriebliche Leistungen für Vollzeitbeschäftigte...........24, 28 Aspekt: Arbeitnehmer-Arbeitgeber-Verhältnis LA4 Mitarbeiter, die unter Tarifverträge fallen................................... 28 LA5 Mitteilungsfristen in Bezug auf wesentliche betriebliche Veränderungen.................................................................. 31 Aspekt: Arbeitsschutz LA6 Vertretung der Gesamtbelegschaft in Arbeitsschutzausschüssen................................................ 34 LA7 Verletzungen, Abwesenheitszeiten und Todesfälle............ 35 LA8 Schulung, Beratung, Kontrollprogramme bezüglich ernster Krankheiten................................................ 34, 36–37 LA9 Vereinbarungen mit Gewerkschaften zu Arbeitsschutzthemen....................................................31, 34 Aspekt: Aus- und Weiterbildung LA10 Aus- und Weiterbildungsstunden nach Mitarbeiterkategorie..............................................................24 LA11Wissensmanagement und lebenslanges Lernen............... 25 LA12 Mitarbeiter mit regelmäßiger Leistungsbeurteilung und Entwicklungsplanung...................................................24 Aspekt: Vielfalt und Chancengleichheit LA13 Vielfalt oberes Management und Mitarbeiterstruktur..................................................26, 27, 29 LA14 Entlohnung nach Geschlecht und Mitarbeiterkategorie....... 31 8 Menschenrechte........................................... 20–31, GB59 Aspekt: Investitions- und Beschaffungspraktiken HR1Investitionsvereinbarung mit Menschenrechtsklauseln................................... 20, 21, GB 59 HR2 Anzahl der geprüften Zulieferer und Auftragnehmer..... 20, 21 HR3 Schulungsstunden der Mitarbeiter zu Menschenrechtsaspekten............................................24, 26 Aspekt: Gleichbehandlung HR4 Vorfälle von Diskriminierung und ergriffene Maßnahmen....................................................................... 26 Aspekt: V ereinigungsfreiheit und Recht auf Kollektivverhandlungen HR5Gefährdete Geschäftstätigkeiten und Gewährleistung der Vereinigungsfreiheit............................................................ 31 Aspekt: Kinderarbeit HR6 Gefährdete Geschäftstätigkeiten und Maßnahmen zur Verhinderung von Kinderarbeit..............................................21 Aspekt: Zwangs- und Pflichtarbeit HR7Gefährdete Geschäftstätigkeiten und Maßnahmen zur Verhinderung von Zwangsarbeit.................................. 21 Aspekt: Sicherheitspraktiken HR8 Geschultes Sicherheitspersonal bezüglich Menschenrechten...............................................trifft nicht zu Aspekte: Rechte der Ureinwohner HR9 Maßnahmen zum Schutz der Rechte der Ureinwohner........................................................trifft nicht zu 9 Gesellschaft............................................. 54–61, CoC, LR Aspekt: Gemeinwesen SO1Management der Auswirkungen auf die Standortgemeinden......................................................20, 58–59 Aspekt: Korruption SO2Anteil/Anzahl der überprüften Geschäftsbereiche.............HT SO3Zur Prävention geschulte Mitarbeiter in Prozent................ 30 SO4 Ergriffene Maßnahmen infolge von Korruptionsvorfällen............................................... 21, CoC 8 Aspekt: Politik SO5 Politische Positionen, Teilnahme an politischer Willensbildung und Lobbying..............................................19 S06 Zuwendungen an Politiker, Parteien und Einrichtungen............................................................CoC, LR Aspekt: wettbewerbswidriges Verhalten S07 Klagen aufgrund wettbewerbswidrigen Verhaltens......... k. A. Aspekt: Einhaltung der Gesetze S08 Geldbußen/Sanktionen für Nichteinhaltung der Gesetze.... k. A. 10 Produktverantwortung..............10, 18, 19, 34, 37, 44–47 Aspekt: Gesundheit und Sicherheit der Kunden PR1Lebenszyklusstadien, in denen Sicherheits- und Gesund­heitsauswirkungen von Produkten analysiert wurden................................................................. 10, 34, 37, 46 PR2 Vorfälle aufgrund der Nichteinhaltung von Regeln zum Sicherheits- und Gesundheitsschutz........................................ 35 Aspekt: Kennzeichnung von Produkten und Dienstleisungen PR3 Grundsätze/Verfahren zur Produktkennzeichnung...... 44–47 PR4 Vorfälle aufgrund der Nichteinhaltung von Regeln zur Produktkennzeichnung.......................................trifft nicht zu PR5 Praktiken in Zusammenhang mit Kundenzufriedenheit.....18–19 Aspekt: Werbung PR6Programme zur Einhaltung von Gesetzen und freiwilligen Vereinbarungen in der Werbung.........................trifft nicht zu PR7 Vorfälle aufgrund der Nichteinhaltung von Regeln zur Werbung.......................................................trifft nicht zu Aspekt: Schutz der Kundendaten PR8 Anzahl berechtigter Beschwerden wegen Datenschutzverletzungen...................................trifft nicht zu Aspekt: Einhaltung von Gesetzesvorschriften PR9Geldbußen für Gesetzesverstöße bezüglich der Nutzung von Produkten und Dienstleistungen.............................. k. A. Berichtsinhalte Die Inhalte dieses Berichts wurden auf der Basis interner Prozesse entwickelt. Die relevanten Informationen wurden in den operativen Gesellschaften des Konzerns abgefragt oder stammen aus offiziellen Dokumenten von HOCHTIEF. Der Berichtsinhalt wird von den fachlich zuständigen Mitarbeitern geprüft. Haftungsausschluss Die in diesem Bericht veröffentlichten Daten wurden mit größter Sorgfalt erhoben und verarbeitet. Dennoch können wir Übertragungsfehler nicht vollständig ausschließen. Nachhaltigkeitsbericht 2007 64 Impressum Ansprechpartner Herausgeber: HOCHTIEF Aktiengesellschaft Opernplatz 2, 45128 Essen Tel.: 0201 824-0, Fax: 0201 824-2777 [email protected], www.hochtief.de HOCHTIEF CSR-Committee Dr. Ute Bardelmeier, CSR-Koordinator Tel.: 0201 824-3957, Fax: 0201 824-3906 [email protected] Projektleitung, Redaktion: Lisa Zindler-Roggow Konzeption und Gestaltung: HOCHTIEF Unternehmenskommunikation Text/Recherche: Protext, Köln HOCHTIEF Unternehmenskommunikation: Verena Blaschke, Andrea Lommatzsch, Julia Schockemöhle, Martina Schwarz CSR-Koordination: Dr. Ute Bardelmeier Fotografie: Christoph Schroll, HOCHTIEF Wolfgang Kleber Ulrich Wirth Fotodesign (Klinikum Augsburg) Bildnachweise: HOCHTIEF-Bildarchiv, Essen Leighton Holdings, Sydney Turner Construction Company, New York AIA/Athens International Airport Architektenbüros Herzog & de Meuron, Basel Bauhausausstellung: Buchholz, Weihe, © VG Bild-Kunst, Bonn 2007 Kandinsky, Kleine Welten V–XII, © VG Bild-Kunst, Bonn 2007 Kandinsky, Fröhlicher Aufstieg, © VG Bild-Kunst, Bonn 2007 Muche, Der Tisch, © VG Bild-Kunst, Bonn 2007 Bildbearbeitung, Satz und Druckvorstufe: Creafix GmbH, Solingen Druck: Bacht Grafische Betriebe und Verlag GmbH, Essen HOCHTIEF Personalmanagement Center Europa Sabine Hübner-Henninger Tel.: 0201 824-2144, Fax: 0201 824-1927 [email protected] Martina Steffen Tel.: 0201 824-2624, Fax: 0201 824-92624 [email protected] HOCHTIEF Investor Relations Dr. Lars Petzold Tel.: 0201 824-1502, Fax: 0201 824-2750 [email protected] HOCHTIEF Corporate Governance Hartmut Paulsen Tel.: 0201 824-1561, Fax: 0201 824-1571 [email protected] HOCHTIEF Unternehmenskommunikation Jutta Hobbiebrunken Tel.: 0201 824-2610, Fax: 0201 824-1859 [email protected] Weitere Informationen über unser Engagement zur Nachhaltigkeit finden Sie im Internet unter www.hochtief.de/nachhaltigkeit. Der Nachhaltigkeitsbericht ist auf umweltfreundlichem Aleo-Bilderdruckpapier gedruckt. Es besteht zu 50 Pro­ zent aus zertifizierten Frischfasern, die aus nachhaltig be­wirtschafteten Wäldern stammen und nach den Regeln des Forest Stewardship Council (FSC) zertifiziert sind, sowie zu 50 Prozent aus Recyclingfasern (wovon 25 Prozent aus Haushaltssammelware stammen). Aleo wird in Fabriken produziert, die alle nach ISO 9001 und ISO 14001 sowie EMAS zertifiziert sind. Der Nachhaltigkeitsbericht liegt auch in englischer Sprache vor. Stand: Oktober 2007 Nachhaltigkeitsbericht 2007 65 HOCHTIEF Aktiengesellschaft Opernplatz 2, 45128 Essen Titelbild: Das WestendDuo in Frankfurt am Main Im November 2006 hat HOCHTIEF den Hightech-Doppelturm fertig gestellt. Die Büroimmobilie überzeugt nicht nur durch ihre Toplage und -archi­ tektur, sondern auch durch nachhaltige Lösungen: So wird beispielsweise Geothermie (siehe Seite 42) genutzt, um das Gebäude kostengünstig zu beheizen beziehungsweise zu kühlen. Eine spezielle Luftschicht zwischen den Scheiben der Doppelfassade führt zu einer verbesserten Isolierung. Damit sinken die Betriebskosten nachhaltig und in den Räumen entsteht ein „Wohlfühlklima“.