Versuch: Kurzzeitmetechnik Praktikum fur Fortgeschrittene I uberarbeitete Version vom 29. November 1993 Inhaltsverzeichnis 1 Einfuhrung 2 2 Das Untersuchungsobjekt: Die Rubinemission 7 1.1 Echtzeitmethoden . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1.2 Sampling-Methoden . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1.3 Rauschunterdruckungsmethoden . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3 Beschreibung der Gerate 3.1 Das Boxcar-System . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3.1.1 Bedienung des \Linear Gate" . . . . . . . . . . . 3.1.2 Bedienung des \Scan Delay Generator" . . . . . 3.2 Der Transientenrekorder . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3.2.1 Datenblatt der Mekarte T0410 . . . . . . . . . . 3.2.2 Durchfuhrung des Mevorgangs . . . . . . . . . . 3.2.3 Bedienungsanleitung zum Treiber TPU0410 V2.4 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2 4 5 8 8 12 13 15 15 15 17 4 Aufgaben 24 A Literatur 25 Abbildungsverzeichnis 1 Vielkanalanalysator . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2 Transientenrekorder . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3 Boxcar-Integrator . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4 Lock-In-Verstarker . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5 Autokorrelator . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6 Energieniveaus und U bergange der Rubinemission . . . . 7 Verschiebung des Zeitfensters durch das Rampenverfahren 8 Aufbau des Boxcar-Systems (schematisch) . . . . . . . . . 9 Zusammenhang zwischen den Zeitkonstanten . . . . . . . Bedienungsfeld des \Linear Gate" . . . . . . . . . . . . . . . . Bedienungsfeld des \Scan Delay Generator" . . . . . . . . . . . 1 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3 . 3 . 4 . 5 . 6 . 7 . 8 . 9 . 9 . 12 . 13 1 EINFUHRUNG 2 1 Einfuhrung In diesem Versuch sollen verschiedene Metechniken zur Aufnahme von Kurzzeitsignalen, d.h. Signalen im Bereich von etwa 10 ns (und kurzer) bis hin zu 100 ms, verglichen werden. Diese Techniken lassen sich aufgrund der Methode der Signalverarbeitung unterscheiden. Bei den sog. \Sampling"-Methoden tastet man das Signal stuckweise Ausschnitte aus einem wiederkehrenden Signal ab. Dieses Abtasten kann sequentiell oder stochastisch innerhalb der Dauer des Signals erfolgen. Abhangig von der Realisation der Abtastfensterverschiebung (analoge oder digitale Steuerung) darf das wiederkehrende Signal unregelmaig wiederkehren oder es mu streng periodisch sein. Im Gegensatz dazu werden bei sogenannten Echtzeitmethoden Signalverlaufe \parallel" aufgenommen, so da einmalige nicht wiederkehrende Signale aufgenommen werden konnen. U ber das bloe Erfassen von Signalwerten hinaus bieten sich Moglichkeiten, den storenden Rauschanteil zu verringern und den Signalverlauf zu glatten, was jedoch ein wiederkehrendes Signal voraussetzt. Im Fall streng periodischer Signale (modulierte Signale geringer Frequenzbandbreite) stehen spezielle Verfahren zur Rauschunterdruckung zur Verfugung, wie die Lock-In-Technik und der Autokorrelator. Im folgenden werden die jeweiligen Verfahren vorgestellt. 1.1 Echtzeitmethoden Der Vielkanalanalysator ordnet jedem Signalabschnitt eine Speicherstelle, einen \Kanal", zu, in welcher, der entsprechende Signalwert abgespeichert wird. Dies wird durch eine Anzahl Kondensatoren realisiert, die durch O nung eines Gatters aufgeladen werden. Eine Steuerlogik sorgt durch sukzessives O nen der Gatter fur eine Abtastung, so da berets nach nur einer Periode ein wiederkehrendes Signal Stuck fur Stuck in den Kanalen abgespeichert ist. Findet dieser Vorgang durch wiederholtes Auftauchen des Signals mehrfach statt, so wird in den Kanalen der zeitliche Mittelwert der Amplituden der jeweiligen Signalintervalle gebildet, was zu einer Glattung des Signals durch Aufhebung der zufallig auftauchenden Rauschanteile fuhrt. Der Vorteil des Vielkanalanalysators liegt in seiner Geschwindigkeit durch sein paralleles Aufzeichnungsverfahren. Um jedoch eine angemessene Auosung zu erhalten, ist eine groe Anzahl von Kanalen notwendig, was einen erheblichen technischen und nanziellen Aufwand bedeutet. Zu beachten ist das sog. Nyquist-Theorem, welches besagt, da die Abtastfrequenz mindestens doppelt so gro wie die maximal auftretende Signalfrequenz sein mu, damit keine Information verloren geht. Andererseits fuhrt eine Erhohung der Bandbreite durch schnelleres Sampling dazu, da zusatzliche Rauschkomponenten an Einu gewinnen (Zusatzrauschen durch U berschubandbreite). 1 EINFUHRUNG Signal 3 R 1 2 3 n -LL -LL -LL -LL bb bb Ausgang - C Trigger - Steuerlogik Abbildung 1: Vielkanalanalysator Nach einem ahnlichen Prinzip arbeitet der Transientenrekorder. Er wandelt stuckweise das analoge Signal in digitale Werte um, die in Speicherzellen eines Schieberegisters abgelegt werden. Das \Durchschieben" der Speicherinhalte des Schieberegisters kann durch einen Triggerpuls gestoppt werden, was { im Gegensatz zu anderen Meverfahren { auch die Untersuchung des Signalverlaufs vor dem Triggerpuls erlaubt, da sich zum Triggerzeitpunkt noch die vorhergehenden Signalwerte im Speicher benden. Der Triggerpunkt kann also an eine beliebige Stelle im Signalverlauf gelegt werden: Im \Pre-Trigger-Modus" werden die dem Trigger vorangehenden Daten gespeichert, im \Post-Trigger-Modus" die nachfolgenden, was einer Darstellung nach Art des Oszilloskops o.a. entspricht. Der \Mid-Trigger" liegt als Zwischenwert zwischen diesen Extremen irgendwo im Signalverlauf. Signal - A/D-Wandler - Schieberegister 6 Trigger - Ausgang - 6 Steuerlogik Abbildung 2: Transientenrekorder U ber einen D/A-Wandler stehen die Speicherinhalte in analoger Form zur Verfugung oder konnen z.B. mit einem Computersystem weiterverarbeitet werden. Gerade die digitale Datenverarbeitung eronet die Moglichkeit der Rauschunterdruckung durch Mittelung einer groen Anzahl von Messungen. Die Leistungsfahigkeit des Transientenrekorders ist in entscheidendem Ma vom A/D-Wandler abhangig, dessen Umsetzzeit die max. Abtastfrequenz begrenzt. Da auch hier wieder das 1 EINFUHRUNG 4 Nyquist-Theorem zu beachten ist (Abtastfrequenz gleich doppelte Signalbandbreite), ist die maximale Bandbreite ebenfalls von der Umsetzzeit abhangig: 1 fmax 2 t (fmax : Bandbreite, t : Umsetzzeit) Neben dieser zeitlichen Quantisierung ist auch die Vertikalauosung durch die Anzahl der Bits des verwendeten A/D-Wandlers begrenzt. Um ein transientes Signal auch nach seinem Abschlu noch langere Zeit betrachten und untersuchen zu konnen, halt das Speicheroszilloskop den Signalverlauf im Gegensatz zu gewohnlichen Oszilloskopen im Bildschirm gespeichert. Dies geschieht mittels einer Magnesiumoxidschicht, in welcher die beschleunigten Elektronen eine Spur in Form von Ladungen hinterlassen. Treen nun langsame Elektronen aus einer in der Rohre plazierten Quelle auf die Schicht, so durchdringen sie sie nur an den aufgeladenen Stellen und erhellen dahinter die Phosphorschicht. Bei diesem Verfahren sind Schreibgeschwindigkeit und Speicherdauer sehr begrenzt, zudem sind die Rohren teuer und haben einen hohen Verschlei. Speicheroszillographen sind jedoch durch die modernen Transientenrekorder mit ihren vielfaltigen Triggermoglichkeiten weitgehend verdrangt worden. 1.2 Sampling-Methoden Im Gegensatz zum Vielkanalanalysator arbeitet der Boxcar-Integrator nur mit einem einzigen Kanal, auf welchen die Signalspannung gegeben wird. Dieser wird durch ein triggergesteuertes Tor geonet, so da pro Signaldurchlauf ein bestimmtes Signalinkrement (\Sample") erfat wird. Das \Zeitfenster", wahrend dessen das Tor oen ist, kann mittels Verzogerung zwischen Triggerpuls und Zeitpunkt der Onung verschoben werden, um so einen beliebigen Abschnitt des Signals zu untersuchen. Die momentane Signalamplitude wird dann wahrend der Toronungszeit integriert. Signal - - Sample/Hold Tor - Tiefpa Ausgang - 6 Trigger- Torsteuerung Abbildung 3: Boxcar-Integrator Auf diese Weise ndet bereits eine begrenzte Rauschunterdruckung statt, da die Integration des Signals wahrend der Torzeit einer Tiefpalterung entspricht bei einmaligem Signaldurchlauf wird der Mittelwert des Signals jedoch noch einen erheblichen statistischen Fehler gegenuber dem \wahren" Signalwert (ohne Rauschen) aufweisen. Rauschen ist allerdings ein Zufallsproze, soda sich bei wiederholter Betrachtung des gleichen Signals die Rauschanteile im zeitlichen 1 EINFUHRUNG 5 Mittel aufheben und das geglattete (rauschverminderte) Signal zuruckbleibt. Betrachtet man dies als einen Korrelationsvorgang, so werden nur Signale mit einer Kausalbeziehung zueinander verstarkt, wahrend die unkorrelierten Rauschanteile keinen Beitrag liefern, und man erreicht so eine Verbesserung des Signal-Rausch-Verhaltnisses. Dies setzt ein nicht unbedingt periodisches, aber zumindest wiederholbares Signal voraus (s. o.). Das genannte Verfahren hat den Nachteil, da man so nur einen bestimmten Teil des Signals untersuchen kann (Momentaufnahme). Ist man am gesamten Signalverlauf interessiert, so besteht die Moglichkeit, den Zeitraum zwischen Triggerpuls und Onung des Zeitfensters zu variieren, d.h. das Fenster bei jedem erneuten Signaldurchlauf etwas spater zu onen, um so allmahlich das gesamte Signal \abzuscannen". Im Vergleich zum Vielkanalanalysator ist der Boxcar-Integrator durch diesen sequentiellen Scanning-Proze zwar langsamer, er benotigt jedoch nur einen Kanal und ist damit vergleichsweise einfach (und preiswert) konstruierbar. Dafur kann man im BoxcarSystem qualitativ bessere Gates mit kurzeren Schaltzeiten verwenden, was ihn gerade fur die Messung von Kurzzeitsignalen pradestiniert. 1.3 Rauschunterdruckungsmethoden Sind Signal und Rauschen im Frequenzbereich deutlich voneinander getrennt, so konnen Filter bereits zur Rauschunterdruckung beitragen, da sie die Frequenzbereiche mit hohem Rauschanteil ausblenden. Eine scharfe Abgrenzung von Signal- und Rauschanteilen ist allerdings eher selten der Fall. Ein wesentlich wirkungsvolleres Verfahren zur Rauschverminderung bei periodischen Signalen stellt der Lock-In-Verstarker dar, auch Phasenempndlicher Detektor genannt. Man moduliert das Signal und mischt das Ergebnis multiplikativ mit einem Referenzsignal bei der Modulationsfrequenz. Anschlieend erhalt man durch Integration das demodulierte Signal im Basisband weitgehend ohne storende Rauschanteile. Der Lock-in liefert also die Fourierkomponente der Signals bei der Modulationsfrequenz (oder auch der zweiten Harmonischen von dieser). Die Amplitude des Ausgangssignals wird maximal, wenn moduliertes Signal und Referenzsignal genau in Phase sind. Es handelt sich im Grunde um einen Kreuzkorrelationsvorgang zwischen den beiden Eingangssignalen, wobei die unkorrelierten Rauschanteile wieder keinen Beitrag liefern konnen. Moduliertes Signal - Mischer - Tiefpa - 6 Referenzsignal Abbildung 4: Lock-In-Verstarker Ausgang 1 EINFUHRUNG 6 Auf ahnliche Weise arbeitet der Autokorrelator, der das Signal auf Selbstahnlichkeit hin untersucht. Dazu wird das Signal mit einer phasenverschobenen Version seiner selbst multipliziert. Vergroert man die Phasenverschiebung von Null an, so tragen nur noch die koharenten Anteile, namlich die des Signals, zum Output bei, wahrend die Rauschanteile mit wachsender Phasenverschiebung verschwinden. Naturlich besteht auch die Moglichkeit, unterschiedliche Signale zu korrelieren (Kreuzkorrelation) und somit auf Kausalitatsbeziehungen hin zu untersuchen. Das Ausgangssignal ist ein sog. Kreuzkorrelogramm, in welchem Informationen uber Amplitude und Frequenz der Eingangssignale enthalten sind, hingegen die Phaseninformation verloren ist. ? Signal Mischer - Verzogerungs- 6 element Abbildung 5: Autokorrelator - Tiefpa Ausgang - 2 DAS UNTERSUCHUNGSOBJEKT: DIE RUBINEMISSION 7 2 Das Untersuchungsobjekt: Die Rubinemission In diesem Versuch sollen drei der oben beschriebenen Metechniken zur Untersuchung des Abklingverhaltens eines durch LED-Pulse angeregten Rubinkristalls benutzt werden. Das mit einem Photomultiplier aufgenommene Signal der Rubinemission wird mit einem Boxcar-Integrator und einem Transientenrekordersystem verarbeitet und die Lebensdauer des U bergangs bestimmt. Rubin ist ein durch Cr3+ -Ionen verunreinigter Al2 O3-Kristall. Er erscheint rot, da die Cr3+Dotierung fur die Absorption im grunen Spektralbereich verantwortlich ist. Das Termschema des Rubins fur die entscheidenden U bergange sieht wie folgt aus: E 6 F1 4F 2 4 6 Z@Z@ 6 HZHZZ@HHjZ@ZZ~ ZZZ~@@R Pumpen (grun) 2A E Laser (rot) ?? 4 A2 Abbildung 6: Energieniveaus und U bergange der Rubinemission 4F und 4 F sind zwei zu B andern aufgeweitete Niveaus des Cr3+-Ions. Die Anregung in diese 1 2 Bander erfolgt im Versuch durch eine grune LED. Aus den Pumpniveaus relaxieren die Elektronen in einem strahlungslosen U bergang in die beiden Niveaus 2A und E . Da die U bergangsdauer dieses Prozesses wesentlich kurzer ist als die der direkten Relaxation ins Grundniveau, gehen fast alle angeregten Elektronen in die Niveaus 2A und E uber. Das untere der beiden Niveaus wird dabei starker besetzt als das obere, soda der strahlende U bergang ins Grundniveau im wesentlichen von Niveau E aus stattndet. Bei diesem U bergang werden Photonen der Wellenlange 694,3 nm emittiert. Die Niveaus sind metastabil und daher ist ihre Lebensdauer relativ gro. Aufgrund der gegenuber der direkten Relaxation vom Pump- ins Grundniveau sehr kurzen E lat sich dort durch entsprechend intensives Pumpen BeU bergangszeit in die Niveaus 2A setzungsinversion gegenuber dem Grundzustand erreichen. Der Rubin ist daher ein laseraktives Material. Die Abnahme der Besetzungsdichte lat sich beschreiben durch dN (t) = ;A N (t) dt wobei die reziproke Lebensdauer A = 1 als Einsteinkoezient bezeichnet wird. Die Losung lautet N (t) = N0 e; t Die Besetzungsdichte im Niveau nimmt exponentiell ab. Die emittierte Lichtintensitat ist proportional der Besetzungsanderung I (t) N_ (t) e; t Der Photomultiplier wandelt diese Intensitat in einen proportionalen Strom um, welcher wiederum in eine proportionale Spannung umgesetzt wird. 3 BESCHREIBUNG DER GERATE 8 3 Beschreibung der Gerate 3.1 Das Boxcar-System In diesem Vesuch lat man das Boxcar-System im Scan-Modus arbeiten, d.h. das Zeitfenster wird langsam uber das Signal hinweggeschoben, was eine Untersuchung des gesamten Signalverlaufs erlaubt. Die Variation des Zeitpunktes der Fensteronung geschieht mittels zweier Spannungsrampen, einer schnellen mit der Anstiegszeit T und einer langsamen. Das Zeitfenster t wird immer dann geonet, wenn die schnelle Rampe den augenblicklichen Wert der langsamen erreicht, was bei jedem Signaldurchlauf zu einem spateren Zeitpunkt nach dem Triggerpuls der Fall ist, soda der erwunschte Eekt erreicht wird. U 6 ((( ( ( ( ( ( ((((( ((( ( ( ( ( (( ((((((( -t T t Abbildung 7: Verschiebung des Zeitfensters durch das Rampenverfahren Zudem lat sich eine Zeitverzogerung zwischen Triggerung und Start der schnellen Rampe ein stellen, wodurch die Onung des Zeitfensters je Periode um einen konstanten Zeitraum hinausgezogert und der abgetastete Signalbereich relativ zum Signal nach hinten verschoben wird, um so z.B. einen storenden oder uninteressanten Bereich zu \uberspringen". Da das System wahrend der Laufzeit der schnellen Rampe nicht auf Triggerimpulse reagiert, ist zu beachten, da Verzogerungszeit (Initial Delay) und Rampenlaufzeit T zusammen nicht groer als die Signalperiode sind, um bei jedem Signaldurchlauf eine korrekte Triggerung zu gewahrleisten. 3 BESCHREIBUNG DER GERATE Signal - 9 - Trigger Scan Delay ? - Ausgabe C ? Tor R bb - bb b + 6 R C Tiefpa Integrator Abbildung 8: Aufbau des Boxcar-Systems (schematisch) Das Boxcar System setzt sich aus zwei Funktionseinheiten zusammen: Der \Scan Delay Generator" (Brookdeal 425A) steuert die O nung des Integrationsfensters durch das oben beschriebene Rampenverfahren, das \Linear Gate" (Brookdeal 415) beinhaltet die Integrationseinheit. Es handelt sich hierbei im wesentlichen um ein Sample-and-Hold-System, wobei die Signalspannung wahrend der O nungszeiten der Mefenster schrittweise exponentiell auntegriert und der jeweilige Wert in der Zwischenzeit konstant gehalten wird. Dies mu in Betracht gezogen werden, wenn man die Zeitkonstanten des nachgeschalteten Tiefpasses und des Integrators einander anpat, da die "beobachtete Zeitkonstante" des Integrators um das Tastverhaltnis Tt gestreckt ist: TP = Tt Int U 6 t T Int TP Abbildung 9: Zusammenhang zwischen den Zeitkonstanten - t 3 BESCHREIBUNG DER GERATE 10 Oensichtlich besteht ein Zusammenhang zwischen der Integrationszeit und der Qualitat des Ergebnisses. Eine verbesserte Rauschunterdruckung durch ein groeres Int wird mit einer langeren Medauer "bezahlt". Quantitativ beschreibt man die Rauschminderung durch das sog. SNIR (signal-to-noise improvement ratio), was nach Ernst (1965) durch den Quotienten der SignalRausch-Verhaltnisse an Aus- und Eingang des Systems deniert ist: Output SNIR = S=N S=N Input Es stellt sich die Frage, wodurch das SNIR des Boxcar-Systems bestimmt ist. Dieses Problem wurde bereits von verschiedenen Autoren fur unterschiedliche Ausgangssituationen behandelt. Aufbauend auf Arbeiten von Jardetzky et al. (1965) zeigte wiederum Ernst, da fur den Fall eines linearen Mittelungsprozesses bei weiem Rauschen das SNIR der Wurzel aus der Zahl N der Messungen entspricht, die jeder Mepunkt erfahrt. Dieser Fall ist hier allerdings nicht gegeben, da durch den Integrationsproze eine exponentiell gewichtete Mittelung stattndet und der uberwiegende Rauschproze das Quantenrauschen des emittierten Lichts ist. Bei geringen Intensitaten macht sich der Quantencharakter des Lichtes deutlich bemerkbar. Setzt man einen idealen Detektor voraus, so lost jedes auf den Photomultiplier treende Photon ein Elektron aus der Photoschicht. Der so entstehende und durch Multiplikation an den Dynoden verstarkte Strom weist denselben statistischen Charakter wie das Quantenrauschen auf. Es zeigt sich, da die Zahl der ankommenden Photonen pro Zeitintervall einer Poissonverteilung folgt und somit die Standardabweichung vom Mittelwert der Wurzel aus demselben entspricht. Nun bestehen verschiedene Moglichkeiten, ein Rauschverhalten zu charakterisieren. Eine davon ist die Bestimmung der Autokorrelationsfunktion (AKF) des Rauschens. Um die AKF des in unserem Fall auftretenden Rauschspektrums zu bestimmen, ist zu berucksichtigen, da das Quantenrauschen des Photodetektors auf den Integrator gegeben wird, welcher eine Tiefpacharakteristik aufweist. Um dessen Einu geltend zu machen, geht man den Umweg uber das Leistungsspektrum des Quantenrauschens, welches man wiederum nach dem Carson-Theorem (s. Literatur) aus der Fouriertransformierten der Einzelpulse gewinnt. Man erhalt W (f ) = 2U0 e wobei U0 die zum Elektronenstrom I0 proportionale Spannung ist. Damit liegt das Eingangsleistungsspektrum des Integrators vor, und mittels der zugehorigen Tiefpa-U bertragungsfunktion errechnet sich das Ausgangsspektrum nach Waus (f ) =j H (f ) j2 mit H (f ) = 1 Wein (f ) 1 + i2fRCInt U0e ) Waus (f ) = 1 + (22fRC Int)2 Schlielich berechnet man die AKF aus Z1 Waus (f ) cos(2f )df 0e = 2URC e; RCInt ( ) = 0 3 BESCHREIBUNG DER GERATE 11 Es zeigt sich eine mit wachsendem exponentiell fallende Autokorrelationsfunktion. Fur ein solches Rauschverhalten wurde von Neelkantan und Dattagupta (1978) fur den Fall exponentieller Mittelung das SNIR wie folgt bestimmt: v u 2Int SNIR = u u T t t 1 + 2e; Int mit Int = RCInt = Zeitkonstante des Integrators. Falls T Int , so ist der Exponentialterm vernachlassigbar und man kann schreiben r Int : SNIR = 2 t Dieses Ergebnis wollen wir in weiteren Zusammenhang mit dem hier verwendeten Meverfahren bringen. Da man eine Integrationsgenauigkeit bis auf 99% der Eingangsspannung verlangt, mu die Zeitkonstante des Integrators der Bedingung genugen N t = 5Int und daher s SNIR = 25N : p Dieses Ergebnis erinnert an das Resultat fur lineare Mittelung, SNIR = N . In jedem Fall ist das SNIR also der Wurzel aus der Zahl der Abtastungen proportional. Ist NS die Zahl der Abtastvorgange pro Messung, so ist die Gesamtmezeit TR = NS T Pro Messung wird also NS -mal das Integrationsfenster der Lange t geonet. Man kann sich uberlegen, da jeder Punkt des Signals genau einmal abgetastet wird, falls t = NT S Findet jedoch eine Mehrfachabtastung statt, d.h. fallt ein Punkt N-mal in den Bereich des Integrationsfensters, so ist t = NT N S und s 2 N SNIR = 5 = 25tT2TR Vor Beginn jeder Messung mu also geklart werden, welche Gerateeinstellung welche Rauschminderung zur Folge hat. s 3 BESCHREIBUNG DER GERATE 12 3.1.1 Bedienung des \Linear Gate" METER GATE MODE ? ? TIME CONSTANT SIGNAL ? ? 6 6 POWER 6 OUTPUT 6 ZERO REFERENCE 6 INPUT In diesem Gerat ist die Integrationseinheit untergebracht. U ber den Signaleingang wird das Signal des Photomultipliers immer dann auf den Integrator gegeben, wenn das \Tor" uber einen Impuls des Referenzeinganges geschlossen wird, welchen hier der \Scan Delay Generator" liefert. POWER: Gerat ein/aus METER: Einstellung des Mebereichs der Anzeige fur den OUTPUTSignalausgang (1 V, 3 V, 10 V). ZERO: Kalibrierung des Nullpunktes der Anzeige GATE MODE: In der Schalterstellung INTEGRATE kann hier die Zeitkonstante des Integrators zwischen 1 s und 1 ms gewahlt werden. TIME CONSTANT: In der Schalterstellung INT kann mittels des Drehschalters die Zeitkonstante des Tiefpasses zwischen 1 ms und 100 s gewahlt werden. SIGNAL: U ber den Kippschalter wird die Eingangswiderstand gewahlt. Dessen richtige Anpassung sorgt gewohnlich dafur, da die uber das BNC-Kabel ankommende Leistung der Hochfrequenzpulse am Eingang vollstandig absorbiert wird und keine storenden Reexionen entstehen. Da die im Versuch auftauchenden Wellenlangen jedoch sehr gro sind, ist dieser Eekt vernachlassigbar und man wahlt einen hoheren Widerstand, damit der dem ankommenden Stromimpuls entsprechende Spannungshub groer wird. Deshalb sollte hier der Eingangswiderstand 100k" betragen. OUTPUT: Signalausgang REFERENCE: U ber diesen Eingang wird das Zeitfenster geonet (s.o.) Dazu ist ein positiver Puls von mindestens 1V notwendig. INPUT: Eingang des Mesignals. Die maximale Eingangsspannung betragt 1 V man beachte die OVERLOAD-Anzeige. 3 BESCHREIBUNG DER GERATE 13 3.1.2 Bedienung des \Scan Delay Generator" TRIGGER INITIAL DELAY ? ? OUTPUT PULSE WIDTH TIME BASE ? READOUT ? ? 6 6 6 6 6 6 6 PULSE SCAN SINGLE INT AUTO OUTPUT RAMP SWEEP SCAN CONTROL OUTPUT Dieses Gerat steuert den Eingang des Integrators, d.h. das O nen des Zeitfensters kann auf oben beschriebene Weise realisiert werden. Die Laufzeiten der beiden Spannungsrampen sowie die Groe des Zeitfensters konnen hier eingestellt werden. SLOPE INPUT POWER: TRIGGER: POWER Gerat ein/aus Einstellung des Triggerlevels. Im hier benutzten AUTO-Betrieb wird etwa beim Mittelwert des Signalpegels getriggert. SLOPE : Hier kann bestimmt werden, ob die Triggerung durch die steigende oder die fallende Flanke erfolgen soll. Im Versuch sollte der Schalter nach rechts fur die abfallende Flanke gekippt sein, da das Signal invertiert ist. INITIAL DELAY: Mit einem Drehschalter kann eine konstante Verzogerung von 300 ns bis 10 s zwischen Triggersignal und dem Start der Messung eingestellt werden. Beachten Sie, da man auf diese Weise den Anregungspuls der LED ausblenden kann! TIME BASE: Einstellung der Durchlaufzeit der schnellen Rampe. Der auere Drehschalter erlaubt eine Wahl zwischen 1 s und 5 s, der innere eine Multiplikation dieses Wertes mit 1, 2 oder 5 (rote Beschriftung). Initial Delay und Time Base durfen zusammen nicht langer als eine Signalperiode sein! (s.o.) OUTPUT PULSE WIDTH: Die zeitl. Lange des Integrationsfensters wird hier zwischen 10 ns und 5 s (multipliziert mit 1, 2 oder 5) gewahlt. 3 BESCHREIBUNG DER GERATE READ OUT: Die Durchlaufzeit der langsamen Rampe und damit die Gesamtmezeit kann hier eingestellt werden. Bereich: 10 ms . . . 5000 s (x1, x2, x5) SINGLE SWEEP: Diese Schalterstellung des dritten Kippschalters von rechts sorgt fur einmaligen Durchlauf der langsamen Rampe und damit der Messung. INT SCAN: Hier wird mit RUN die langsame Rampe und damit die Messung gestartet. AUTO CONTROL: Eine Option, die in Verbindung mit dem Brookdeal 415 und einer Eingangsbuchse auf der Gerateruckseite einen speziellen Ausgabemodus erlaubt. Wird hier micht verwendet, deshalb auf OFF stellen. INPUT: Eingangsbuchse fur das Signal PULSE OUTPUT: Ausgabe eines konstanten 1V-Pulses mit einer durch OUTPUT PULSE WIDTH vorgegebenen Lange. SCAN RAMP OUTPUT: Steuerung der x-Achse des Ausgabegerates. Die langsame Rampe lauft von 0 bis -10 V. 14 3 BESCHREIBUNG DER GERATE 15 3.2 Der Transientenrekorder Beim vorliegenden System handelt es sich um die in einen AT-kompatiblen PC eingebaute Mekarte T0410. Sie beinhaltet einen 8-Bit-A/D-Wandler und ein bis zu 4 kByte groes Schieberegister mit einstellbarer Speichertiefe, in welchem die Daten wie im Theorieteil beschrieben abgelegt werden. Im Aufzeichnungsmodus werden die digitalisierten Signalwerte am Eingang in das Register \hineingeschoben", wahrend die Speicherinhalte permanent weitergeschoben werden und nach Erreichen der letzten Speicherstelle verlorengehen. Das Triggern bewirkt, da das Einlesen neuer Daten gestoppt und die Information am Speicherende wieder zum Eingang zuruckgefuhrt werden, soda die Daten im Speicher zirkulieren, bis sie am Speicherende ausgelesen werden. Zur Durchfuhrung des Mevorgangs steht die mitgelieferte Treibersoftware \PCScope V2.4" sowie das von U. Kohler verfate Programm \Average2" zur Verfugung, welches die vom Kartentreiber abgespeicherten Daten einem Mittelungsproze unterzieht. Der menugesteuerte Mevorgang wurde durch Verwendung von Hotkeys weitgehend automatisiert. Nach Anschlu des Photomultipliers an die obere BNC-Buchse der Karte kann der Rechner eingeschaltet werden, woraufhin die autoexec.bat-Datei sofort das PCScope-Programm startet. Die Fehlermeldung Datei nicht gefunden sollte nicht weiter irritieren, da einige nicht benotigte Files geloscht wurden. Das Programm fuhrt nun kontinuierlich Messungen durch und stellt den Signalverlauf grasch auf dem Bildschirm dar. 3.2.1 Datenblatt der Mekarte T0410 Mekanale: Eingangsverstarker: 6 Mebereiche: Impedanz: Eingangsspannung: Abtastfrequenz: externer Takteingang: Speichertiefe: Trigger: Pre-Trigger: Triggerfunktionen: Betriebsarten: Leistungsbedarf: Abmessungen: Optionen: Hersteller: 1 Analogeingang Frequenzbereich DC . . . 5 MHz 640 mV . . . 128 V 1 M" / 30 pF max. 250 V (Spitze) DC . . . 10 MHz TTL-Pegel, BNC 4 kByte Spannungspegel -87,5% . . . 87,5% externer Triggereingang 0 . . . 100% Flanke, Spannungsfenster Single-Shot, Run +5 V / 800 mA, +12 V / 100 mA, -12 V / 100 mA kurze XT-kompatible Mekarte 200mm x 128mm x 20mm (LxBxH) RESI 0410 (speicherresidenter Treiber), TPT 0410 (Turbo-Pascal-Treiber) MessTeam Systeme fur Me- und Datentechnik eG 3.2.2 Durchfuhrung des Mevorgangs Parameter der Karte einstellen Durch Drucken von F1 wird automatisch die optimale Einstellung vorgenommen. Erstellung der Datenles Mit F2 gelangt man zum Menupunkt DOS - Autosave. Er wird durch Betatigung von ENTER und dann oder ! bestatigt. Daraufhin werden die Dateien auf der Festplatte erstellt. 3 BESCHREIBUNG DER GERATE 16 Mittelung Dies geschieht durch das Programm \Average2", welches durch F3 (evtl. in Verbindung mit der Taste 1 ) aufgerufen wird. Das Programm fragt die Anzahl der zu mittelnden Messungen ab. Wird kein sinnvoller Wert eingegeben, so erfolgt eine Nachfrage, ob die Zahl groer als 100 ist oder ob nur uber 100 Messungen gemittelt werden soll. Achtung: Danach schliet sich direkt der Ausdruck der Werte und einer Grak auf dem Drucker an, deshalb uberprufen, ob der Drucker eingeschaltet und ONLINE ist und ob er uber Papier verfugt! Beenden des Programms Die Tastenkombination Alt X beendet das Programm. Im allgemeinen ist die Benutzung der genannten Hotkeys ratsam, da andernfalls Programmabsturze durch Fehlbedienung nicht auszuschlieen sind. Der gesamte Vorgang sollte mehrmals mit variierender Anzahl zu mittelnder Messungen durchgefuhrt werden, z.B. mit Werten wie 1 (keine Mittelung), 10 und 100. Zum Abspeichern von 100 Messungen benotigt der Rechner ca. 1 min 40 s. 3 BESCHREIBUNG DER GERATE 17 3.2.3 Bedienungsanleitung zum Treiber TPU0410 V2.4 Dieser linkfahige Treiber steht speziell zur Unterstutzung von Turbo-Pascal 5.0/5.5/6.0 (Borland) zur Verfugung. Er kann uber die USES-Anweisung in eigene Programme eingebunden werden. Das im Sourcecode mitgelieferte Pascalprogramm TESTUNIT.PAS generiert ein Medatenle TREIBER.SCT, das mit Hilfe der Basissoftware dargestellt oder, mittels SCOTOASC.EXE, in ein ASCII-File transferiert werden kann. Beschreibung des Interfaceteils a) Typ- und Konstantenvereinbarungen TYPE KartenTyp = (Typ3240, Typ1620, Typ0410, Typ12840, Typ6420, Mathe) CouplingArt = (DC, AC, GND) Skalierung = RECORD Min, Max Step Einheit end : Longint : Real : STRING6] Einstelldaten = RECORD (* siehe PC-SCOPE- Bedienungsanleitung Format eines Mefiles *) END Typ XScale, YScale Coupl UpLevel, LoLevel LCACounter Freil Vers TriggerFile Logik Triggerswitch BusConfig Frei : KartenTyp : Skalierung : CouplingArt : : : : : : : : : Word Integer Byte STRING5] STRING12] Boolean Word Longint STRING18] KurvenP = ^Kurve Kurve = RECORD Setting Messwerte END : EinstellDaten : ARRAY0..$FEFF] OF BYTE CONST RAM : ARRAY'A'..'H'] OF LongInt = ($200, $400, $800, $1000, $2000, $4000, $8000, $FF00) 3 BESCHREIBUNG DER GERATE 18 b) Prozeduren FUNCTION TimeMs : LongInt Liefert Zeit in Millisekunden seit Mitternacht. Wird im Beispielprogramm TESTUNIT.PAS benutzt. FUNCTION InitT0410(Basis : Word) : Boolean Initialisierung der Karte an der Portadresse BASIS. Falls die Initialisierung der Karte erfolgreich ist, wird TRUE zuruckgeliefert, andernfalls (z.B. wenn Karte fehlt) FALSE. PROCEDURE Auslesen(P1 : KurvenP) Auslesen der Medaten der Karte in einem vom aufrufenden Programm zur Verfugung gestellten RAM-Bereich. P1 ist eine Variable vom oben denierten Typ KurvenP, die auf diesen Bereich zeigt. Die Speicherreservierung kann z.B. durch die Anweisung GetMem(DatenP, SizeOf(Einstelldaten) + Speichertiefe) vorgenommen werden. Vorsicht: Die U bergabe eines falschen Pointers P1 oder die Verwendung eines zu kurzen RAM-Bereichs fuhrt meist zu volligem Systemabsturz. Vor dem Aufruf von AUSLESEN sollte der Kartenstatus uberpruft werden. FUNCTION GetKartenStatus : ChannelStatus Abfrage des momentanen Kartenstatus. FillPreTrg EndFillTrigLocked TrigFreiGegeben TriggerSignal MessungEnde : : : : : Pretrigger wird gefuellt Pretrigger gefuellt, Trigger gesperrt Trigger freigegeben Triggersignal erhalten Messung beendet PROCEDURE TriggerFreigegeben Der Trigger der T0410 wird freigegeben, d.h. das nachste Triggerereignis lost eine Messung aus. Um zu gewahrleisten, da der Pretriggerbereich ganz gefullt ist, sollte der Trigger erst dann freigegeben werden, wenn der Kartenstatus = "EndFillTriggerlocked" ist. PROCEDURE ResetKarte Diese Prozedur bewirkt einen Reset der Karte. Der Trigger wird gesperrt, der Kartenstatus wird auf "FillPreTrg" gesetzt. Zum Starten einer neuen Messung mu solange gewartet werden, bis der Status = "EndFillTrgLocked" ist. Danach kann der Trigger freigegeben werden. Die Prozedur "ResetKarte" wird automatisch nach dem Auslesen der Karte bzw. einer Neueinstellung aufgerufen. Sie sollte nur dann benutzt werden, wenn nach dem Abbruch einer Messung die Karte mit unveranderter Einstellung neu gestartet werden soll. (Siehe auch Beispielprogramm.) PROCEDURE ChannelEinstellung(S : STRING VAR Error : Byte) S: Einstellstring Es werden folgende Errorcodes in der Variablen ERROR zuruckgeliefert: Error = 0: Einstellung erfolgt Error = 1: Falsche StringLaenge Error = 2: Falscher Code Error = 3: Stringumwandlungsfehler 3 BESCHREIBUNG DER GERATE 19 Error = 19: Pretriggerwert auerhalb zulassiger Grenzen (0 bis 100%) Error = 23: Triggerlterwert auerhalb zulassiger Grenzen (1 bis 999) Einstellung der Karte mittels ubergebenem Einstellstring S. Der Einstellstring ergibt sich aus der in der Basissoftware zur gewunschten Einstellung notwendigen Zeichenfolge. Z.B. wird durch S='YE' der Y-Bereich auf E=12,8V gestellt. c) Einstellkommandos . Einstellung Y-Bereich Beispiel: S='YE' bewirkt Einstellung der Karte auf Y-Bereich von E=12,8V A B C D E F G H 640 1.28 2.56 6.4 12.8 25.6 64 128 mV V V V V V V V . Einstellung SamplingTime Beispiel: S$='SC' bewirkt Einstellung auf SamplingTime C=400ns A B C D E F G H I J K L M N O 100 200 400 1 2 4 10 20 40 100 200 400 1 2 4 ns ns ns us us us us us us us us us ms ms ms . Einstellung Pretrigger Beispiel: S$='PT#20' bewirkt Einstellung auf Trigger Pretrigger 20 % Vor der Zahlenangabe mu ein "#"-Zeichen stehen. Kann der ubergebene String nicht in einen Zahlenwert gewandelt werden, wird die Fehlernummer 3 zuruckgegeben. Die Zahlen sind ganzzahlige Prozentangaben. Werden Werte auerhalb der zulassigen Grenzen von 0 bis 100% angegeben, wird die Fehlernummer 19 zuruckgegeben. . Einstellung Triggermode Beispiele: S$='TMP' S$='TMN' bewirkt Einstellung auf Trigger Mode PositivEdge bewirkt Einstellung auf Trigger Mode NegativEdge 3 BESCHREIBUNG DER GERATE S$='TME' S$='TMA' 20 bewirkt Einstellung auf Trigger Mode Extern bewirkt Einstellung auf Trigger Mode AutoRun . Einstellung Speichertiefe Beispiel: S$='TRD' bewirkt Einstellung auf Trig Ram D=4KB A B C D 512 1 2 4 Byte KB KB KB . Einstellung Triggerlter Beispiel: S$='TT#2' bewirkt Einstellung von Trig Triggerlter auf 2 Samples Vor der Zahlenangabe mu ein "#"-Zeichen stehen. Kann der ubergebene String nicht in einen Zahlenwert gewandelt werden, wird die Fehlernummer 3 zuruckgegeben. Werden Werte auerhalb des zulassigen Bereichs 1 bis 999 Samples angegeben, wird die Fehlernummer 23 zuruckgegeben. . Einstellung Triggerlevel Beispiel: S$='LI' bewirkt Einstellung von Trigger Level auf I=12.5% A B C D E F G H I J K L M N O -87.5 -75 -62.5 -50 -37.5 -25 -12.5 0 12.5 25 37.5 50 62.5 75 87.5 % % % % % % % % % % % % % % % . Grundeinstellung T0410 nach Aufruf von InitT0410: Kanal 1: Y-Bereich Sampling.Rate Triggermode Pretrigger Level Speichertiefe Triggerfilter : : : : : : : 128 V 10 us positiv Edge 0% 0 4KB 1 3 BESCHREIBUNG DER GERATE 21 Statusanzeige Wahrend der Messung zeigt das Treiberprogramm den aktuellen Kartenstatus oben im Kanalfenster an. Dabei werden folgende Abkurzungen verwendet: OFF Der Kanal ist ausgeschaltet. PRE Der Trigger ist gesperrt, um die Aufzeichnung des gewunschten Pre-Triggerbereiches sicherzustellen. Der Pre-Trigger wird gefullt. (Status in Treiberprogrammen: FillPreTrg.) KEY Warten auf Leertaste zur Messungsfreigabe (oder Anklicken mit der Maus). Diese Anzeige erscheint nicht im Modus RUN , sondern nur im Modus SINGLE und existiert nicht in den Treiberprogrammen. TRG Die Triggerung der Karte ist scharf gemacht, d.h. das nachste Triggerereignis lost eine Messung aus. Warten auf ein Triggerereignis. (In den Treiberprogrammen wird dieser Status erreicht, nachdem die Prozedur Trigger freigeben aufgerufen wurde.) RUN Die normale Messung lauft, nachdem das Triggerereignis eingetreten ist. Die Dauer des Status Triggersignal ist abhangig vom eingestellten Pre-Trigger, der Speichertiefe und der Abtastrate. Beispiel: Pretrigger 10% , Speichertiefe: 1000 Byte, Abtastrate: 1 ms Die Dauer des Status RUN wird hier bestimmt durch den noch zu 90% zu fullenden Speichers (also 900 Mewerte) x 1 ms = 900 ms. Der Status RUN kann nur nach dem Status TRG erreicht werden. (Status in Treiberprogrammen: Triggersignal.) END Ende der Messung, Datentransfer ins PC-RAM. Die Messung ist jetzt abgeschlossen und die Mewerte konnen ausgelesen werden. Dieser Status folgt auf den Status RUN . (Status in Treiberprogrammen: Ende Messung.) ABO Abbruch der Messung im Rollmode, wenn bei Rollpause RAM-Bereich vollgeschrieben wird. 3 BESCHREIBUNG DER GERATE 22 Quelltext des Treiberprogramms {Auf der Diskette befinden sich drei Treiberversionen: } {- TPU0410.T50 fuer Turbo-Pascal 5.0 } {- TPU0410.T55 fuer Turbo-Pascal 5.5 } {Kopieren Sie den Treiber, den Sie benutzen wollen, nach TPU0410.TPU} CONST Basis = 640 VAR StartZeit SCT DatenP Error Status Speichertiefe {Basisadresse T0410} : : : : : : LongInt File KurvenP {Im Interfaceteil von TPU0410.TPU vereinbart} Byte ChannelStatus {Im Interfaceteil von TPU0410.TPU vereinbart} LongInt BEGIN IF InitT0410(Basis) THEN BEGIN WriteLn('T0410 ist initialisiert. Weiter mit Return') ReadLn ChannelEinstellung('YE', Error) {Y-Amplitude 'E'=12.8V} ChannelEinstellung('SB', Error) {SamplTime 'B'=200ns} ChannelEinstellung('TP#10', Error) {T rigger P retrigger 10%} ChannelEinstellung('TMP', Error) {T rigger M ode P ositiv} ChannelEinstellung('TRD', Error) {T rigger R am 'D'=4KB} Speichertiefe := RAM'D'] {Konstanten Array RAM im Interfaceteil von TPU0410.TPU vereinbart} ChannelEinstellung('TT#1',Error) {T rigger T riggerfilter 1 Sample} ChannelEinstellung('LH',Error) {L evel 'H'=0% } REPEAT Status := GetKartenStatus UNTIL Status = EndFillTrigLocked WriteLn('Pretrigger ist gefuellt. Weiter mit Return') ReadLn TriggerFreigegeben StartZeit :=TimeMS REPEAT Status := GetKartenStatus UNTIL (Status = MessungEnde) OR (TimeMS-StartZeit > 2000) IF Status <> MessungEnde THEN BEGIN CASE Status OF Triggersignal : WriteLn('TriggerEreignis. Weiter mit Return') TrigFreiGegeben : WriteLn('Kein TriggerEreignis. Weiter mit Return') END ReadLn ResetKarte {Soll eine Messung erneut gestartet werden, ohne dass 3 BESCHREIBUNG DER GERATE 23 eine Neueinstellung erfolgt, muss die Karte zurueckgesetzt werden } END ELSE BEGIN WriteLn('Messung ist beendet. Weiter mit Return') ReadLn GetMem(DatenP, SizeOf(EinstellDaten)+Speichertiefe) Auslesen(DatenP) Assign(SCT, 'TREIBER.SCT') Rewrite(SCT, 1) Blockwrite(SCT, DatenP^, SizeOf(EinstellDaten)+Speichertiefe) Close(SCT) END END ELSE WriteLn('Karte nicht gefunden') END. 4 AUFGABEN 24 4 Aufgaben 1. Zunachst soll das Fluoreszenzsignal der spontanen Rubinemission auf dem Analogoszilloskop dargestellt werden. Man uberlege sich den geeigneten Abschluwiderstand fur das Photomultipliersignal und die gunstigsten Einstell-Parameter des LED-Treibers 2. Die Experimentatoenr machen sich vertraut mit der Funktionsweise des Boxcar-Integrators und uberlegen sich mehrere Satze von sinnvollen Einstellparametern. Diese sind dem Betreuer gegenuber zu erlautern und zu begrunden. Fluoreszenzkurven sind fur mehrere SNIR-Werte mit dem Schreiber aufzuzeichnen. Das Photomultiplier-Dunkelstromsignal sollte als Referenz (\optische Null") verwendet werden. 3. Die Funktionsweise des Transientenrekorders ist dem Betreuer anhand der Menusteuerung des Treiberprogramms zu erlautern und eine sinnvolle Einstellung und Kopplung zu wahlen. Es sollen 100 individuelle Signalverlaufe gespeichert und anschlieend fur unterschiedliche Stichproben gemittelte Signalverlaufe errechnet, ausgedruckt und geplottet werden. 4. Aus den Signalabklingkurven ist die Fluoreszenzlebensdauer von Cr:Al2 O3 zu ermitteln durch: a) lineare Regression logarithmierter Daten b) exponentielle Regression der direkten Daten Mogliche Diskrepanzen zwischen beiden Methoden sind zu erlautern. Der statistische Fehler ist abzuschatzen A LITERATUR A Literatur Arbel, Arie F.: Analog signal processing and instrumentation Cambridge University Press 1980 (51YDM 1670) Benedict, R. Ralph: Electronics for Scientists and Engineers Prentice-Hall 1967 (YEA 1200) Malmstadt, H. / Crouch, S.R.: Electronic Measurements for Scientists Menlo Park, Calif. (51YEA 1496) Muller, R.: Rauschen Springer 1990 (YDO 1094) Lange, F.H.: Signale und Systeme, Bd. 3 VEB Verlag Technik 1973 (YCB 1346) Connor, F.R.: Noise Edward Arnold 1982 (YDO 1141) Hancock, John C.: An Introduction to the Principles of Communication Theory McGraw-Hill 1961 (YCB 1566) Bendat, Julius F.: Principles and Applications of Random Noise Theory Krieger 1977 (YDO 1183) Kunze, H.-J.: Physikalische Memethoden Teubner 1986 (41UKB 1808) Eichler, J. / Eichler, H.-J.: Laser Springer 1990 (UGD 1683) 25