Editorial Sehr geehrte Leserin, sehr geehrter Leser! Im Zuge der Neubesetzungen von Lehrstühlen an unserer Fakultät wird Herr Dr.-Ing. Justin Geistefeldt zum 1. Juli 2010 die Professur „Verkehrsplanung und Verkehrsmanagement“ in der Nachfolge von Herrn Prof. Dr.-Ing. Brilon antreten. Herr Dr. Geistefeldt, Absolvent und Promovend unserer Fakultät, ist bislang Dezernent beim Hessischen Landesamt für Straßen- und Verkehrswesen. Darüber hinaus wurde ein weiteres Berufungsverfahren für eine neue W2-Professur „Energie- und ressourceneffizientes Bauen“ eingeleitet. Gerade auf diesem auch gesellschaftspolitisch hochaktuellen Gebiet erwartet sich die Fakultät ein erhebliches Forschungspotenzial, was mit einer entsprechenden Besetzung dieser neuen Professur besonders forciert werden soll. Gleichzeitig wird mit dieser Professur die Lehre im Bereich „Umwelttechnik und Ressourcenmanagement“ nachhaltig verstärkt und sinnvoll erweitert. Eine weitere, für die Fakultät einschneidende personelle Veränderung ergibt sich in unserem Dekanat. Unser langjähriger Geschäftsführer des Dekanats, Herr Dr.-Ing. Reinhard Bergmann, wird zum 31. August 2010 in den Ruhestand treten. Wenngleich auch bereits die Nachfolge geregelt ist, wird die Wissenslücke um die zahllosen Details unserer Fakultät, die Herr Dr. Bergmann hinterlässt, in nächster Zukunft spürbar werden. Im vergangenen Wintersemester wurde der Studiengang Computational Engineering, der an unserer Fakultät bereits seit 2000 erfolgreich betrieben wird, auch in die neugegründete VietnamesischDeutsche-Universität in Ho Chi Minh City exportiert. Erklärtes Ziel ist es, dass diese Universität, die u.a. vom DAAD nachhaltig gefördert wird, als Modell-Universität bis 2020 in die Reihen der 200 besten Hochschulen der Welt vorrücken soll. Im ersten Semester werden dort in dem von uns betreuten Studiengang bereits 20 Studierende von deutschen und vietnamesischen Dozenten unter der Federführung von Professoren unserer Fakultät ausgebildet, wobei in den nächsten Jahren erhebliche Zuwächse erwartet werden. Die General-Instandsetzung der Ruhr-Universität Bochum nimmt mittlerweile immer mehr Fahrt auf und wirft dabei auch schon erste Schatten auf unsere Fakultät. So sollen die neuen Gebäude ID und IDN im Herbst dieses Jahres bezugsfertig sein. Damit steht dann auch der Umzug des Grundbaulabors aus dem Lottental und des Labors für Verkehrswegebau aus dem ICFW-Trakt in das IDN-Gebäude (östlich von ICN) an. Gleichzeitig muss der derzeit im Bereich ICFW beheimatete Lehrstuhl für Verkehrswegebau (Prof. Radenberg) interimsmäßig in unser Stammgebäude IA umziehen, da ab Herbst 2010 die Instandsetzung im gesamten IC-Komplex beginnen soll, in den unsere Fakultät dann voraussichtlich Ende 2012 gemeinsam mit der Fakultät für Maschinenbau umziehen soll. Zusätzlich sind bis dahin im IA-Gebäude noch weitere Flächen für Verwaltungseinheiten verfügbar zu machen, sodass für alle Einheiten unserer Fakultät gilt, etwas enger zusammenzurücken. Wie den meisten von Ihnen sicherlich bekannt ist, wird sich die Ruhr-Universität Bochum bei der jetzt ausgeschriebenen dritten Runde der Exzellenzinitiative erneut bewerben. Dabei steht die enge Verknüpfung von Lehre und Forschung in besonderem Fokus. Wenn auch in den Ingenieurwissenschaften, und insbesondere im Bauingenieurwesen, aktuelle Forschungserkenntnisse stets laufend in die Lehre eingebaut wurden, gibt es dennoch weitere Ideen, diese beiden Hauptaufgaben eines Hochschullehrers noch enger miteinander zu verknüpfen. Diesbezüglich werden derzeit von einer Arbeitsgruppe verschiedene Ansätze eruiert, die dann insbesondere in die Master-Studiengänge „Bauingenieurwesen“ und „Umwelttechnik und Ressourcenmanagement“ einfließen sollen. Mit freundlichen Grüßen Univ. Prof. Dr.-Ing. R. Breitenbücher Dekan der Fakultät für Bau- und Umweltingenieurwissenschaften Neues aus der Fakultät Promotionen im Jahr 2009/2010 Dipl.-Ing. Bastian Klein: Ermittlung von Ganglinien für die risikoorientierte Hochwasserbemessung von Talsperren Dipl.-Ing. Andreas Wöllhardt: Tragmodelle für offene und geschlossene Stahlprofile im Einspannbereich von Stahlbetonkonstruktionen M.Sc. Dominik Wisser: : Modeling of Irrigation and Reservoirs in Regional and Global Water Cycles Dipl.-Ing. Felix Nagel: Numerical modelling of partially saturated soil and simulation of shield supported tunnel advance Dipl.-Ing. Bach Tuyet Trinh: Constitutive Modelling and Numerical Simulation of Localization Phenomena in Solid Materials with Application to Soils and Geomaterials Dipl.-Ing. Michèl Bender: Zum Querkrafttragverhalten von Stahlbetonbauteilen mit Kreisquerschnitt Dipl.-Ing. Björn Siebert: Betonkorrosion infolge kombinierten Säure-Sulfat-Angriffs bei Oxidation von Eisendisulfiden im Baugrund Dipl.-Ing. Erkan Rumanus Ein mikromechanisch orientiertes numerisches Schädigungsmodell für Stahlbeton unter Einbeziehung von hygro-mechanischen Einwirkungen Dipl.-Ing. Ulrich Schmitz: Vergleichende Untersuchungen zum Einsatz von Mess-, Steuer- und Regeltechnik auf Kläranlagen mit Belebungsverfahren als Grundlage eines universellen Anwenderprogramms Dipl.-Ing. Ingo Mittrup: Unterstützung der messtechnischen Langzeitüberwachung sicherheitsrelevanter Ingenieurbauwerke basierend auf einem Multiagentensystemansatz Preise und Auszeichnungen Preise für Studierende (durch Universität): M.Sc. Mehdi Goodarzi Professor-Zerna-Preise: - Bester Abschluss Vordiplom: cand.-ing. Kathrin Herberg - Bester Abschluss Diplom: Dipl.-Ing. Rebekka Ebel - Beste Promotion: Dr.-Ing. Yvonne Lins Umweltpreis Dipl.-Ing. Markus Schulte Ruth und Gert Massenberg-Studienabschlussstipendium: cand.-ing. Christina Günther Buchpreise für nachfolgend beste Abschlüsse: - Bauingenieurwesen: Dipl.-Ing. Denise Hussein Dipl.-Ing. Christina Fust - UTRM: Dipl.-Ing. Melanie Weber Dipl.-Ing. Danijel-Josip Borosa - Computational Engineering: M.Sc. Muhammad Sabeel Khan M.Sc. Kiril Stojanowski Neuer Professor am Lehrstuhl Informatik im Bauwesen Pünktlich zum Wintersemester 2009/2010 ist Prof. Dr.-Ing. Markus König dem Ruf auf die W3-Professur „Informatik im Bauwesen“ am Institut für Computational Engineering der Fakultät für Bau- und Umweltingenieurwissenschaften gefolgt und übernahm zum 01.10.2009 die Lehr- und Forschungstätigkeiten von Prof. Dr.-Ing. Dietrich Hartmann. Nach seinem Bauingenieurstudium mit Studienrichtung Angewandte Informatik an der Leibniz-Universität Hannover war Prof. König zwischen 1997 und 2003 als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Bauinformatik der Leibniz-Universität Hannover unter der Leitung von Prof. Dr.-Ing. Rudolf Damrath tätig. Im Jahre 2003 promovierte er über mathematische Konzepte zur Modellierung von Prozessen für die kooperative Gebäudeplanung. Anschließend war Prof. König als Geschäftsführer der Firma jPartner Software GmbH & Co. KG tätig, die er im Jahre 2000 infolge eines erfolgreich durchgeführten Forschungsprojektes mit der Volkswagen AG mit gegründet hatte. Im Jahre 2004 hat Prof. König einen Ruf auf die Juniorprofessur „Theoretische Methoden des Projektmanagements“ an die BauhausUniversität Weimar angenommen und in den letzten Jahren verschiedene Forschungsprojekte erfolgreich bearbeitet. Seine wissenschaftlichen Schwerpunkte liegen auf den Gebieten der Kopplung von komplexen Systemen, der wissensbasierten Bauablaufplanung und der Simulation von Bauprozessen unter Verwendung heuristischer Optimierungsverfahren. Aktuelle Projekte beschäftigen sich beispielsweise mit der automatischen Generierung von Bauprozessen unter Verwendung von Erfahrungswissen (DFG-Projekt), der formalen Beschreibung von unscharfen Randbedingungen für die Optimierung von Ausbauprozessen (DFG-Projekt) oder Strategien für den robusten Entwurf von Tragwerken (ProExzellenz Thüringen). Im Rahmen seiner zukünftigen Forschungsaktivitäten sollen intelligente Konzepte zur kontextbezogenen Kopplung von Ingenieurmodellen unter Einsatz von Methoden des Virtual Engineering entwickelt werden. Hierzu wird in den nächsten Jahren ein sogenanntes Virtual Engineering Labs an der Fakultät für Bau- und Umweltingenieurwissenschaften der Ruhr-Universität Bochum eingerichtet. Dynamische Modellkopplungen bzw. komplexe Interaktionen sind auch im Rahmen des beantragten Sonderforschungsbereichs „Interaktionsmodelle für den maschinellen Tunnelbau“ von essentieller Bedeutung. Bericht der Fachschaft Auch in diesem Semester ist die Fachschaft Bauingenieurwesen wieder besonders aktiv. Wie jedes Semester wird auch in diesem die legendäre IAParty veranstaltet, die am 10.06.10 stattfindet. Natürlich gibt es auch, wie es für die warmen Monate üblich ist, ein Fußballturnier der besonderen Art. Das Turnier wird voraussichtlich am 23.06.10 ausgetragen und es sind wie jedes Jahr alle Studierenden, Lehrstuhlmitarbeiter und Professoren herzlich eingeladen. Seit Neustem gibt es in der Fachschaft auch BauIng T-Shirts, selbstverständlich in verschiedenen Größen und Farben für Frauen und Männer. Die Fachschaft Bauingenieurwesen freut sich auf eine rege Teilnahme an den diesjährigen Veranstaltungen und wünscht allen Studierenden, Mitarbeitern und Professoren der Fakultät ein erfolgreiches Semester. Bild 1: Die Fachschaft beim Spiel …. Bild 2: …. und bei der Arbeit Neues aus den Lehrstühlen und Arbeitsgruppen Baustofftechnik Entwicklung von selbstverdichtendem Beton für den Einsatz im Straßenbau Bei der Herstellung von Betonfahrbahndecken mit Gleitschalungsfertigern ist der Einsatz von Betonen mit steifer bis sehr steifer Konsistenz bis dato unabdingbar (Bild 1). Solch steife Betone erfordern eine verhältnismäßig hohe Verdichtungsarbeit, die über am Fertiger fest angeordnete Innenrüttler geleistet wird. Infolge lokal konzentrierter Verdichtung tritt in den Rüttelgassen ein erhöhter Feinmörtelanteil auf, wodurch sich die Betoneigenschaften in diesen Bereichen u. U. gegenüber denen der angrenzenden Betonflächen verändern können. Treten im Laufe der Nutzung Risse auf, werden diese bevorzugt entlang der Rüttelgassen – auch wenn diese nicht zwangsläufig rissursächlich sind – als systembedingte Schwachstelle lokal fixiert. Mit selbstverdichtendem Beton (SVB) könnte beim Bau von Fahrbahndecken der Einbau erleichtert, wirtschaftlich verbessert und die oben als potentielle Schwachstellen dargelegten Rüttelgassen eliminiert werden. Da ein herkömmlicher SVB in sehr fließfähiger Konsistenz mit Gleitschalungsfertigern nicht eingebaut werden kann, ist für diesen Zweck ein Beton mit ausgeprägt thixotropen Eigenschaften, d. h. hoher Fließfähigkeit während des Einbaus und anschließender Aufbau von Formstabilität innerhalb kürzester Zeit zu entwickeln. Bild 2: Beton mit thixotropen Eigenschaften (links: unmittelbar nach Mischen sehr fließfähig, rechts: 5 min später hohe Grünstandfestigkeit) Bild 1: Gleitschalungsfertiger im Straßenbau Um dieser Fragestellung nachzugehen, wurden am Lehrstuhl für Baustofftechnik der Ruhr-Universität Bochum im Rahmen eines Forschungsprojektes der Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt) die wesentlichen Einflussparameter auf die Fließfähigkeit und das thixotrope Verhalten an Leimen und Betonen untersucht. Dazu wurden verschiedene Betonzusatzstoffe (Quarzmehl und Metakaolin) und Betonzusatzmittel (Thixotropiermittel, Fließmittel und Schichtsilikate) eingesetzt. In einschlägigen Laboruntersuchungen wurde die Leistungsfähigkeit verschiedener Betonrezepturen anhand wesentlicher Frischbetoneigenschaften (Fließfähigkeit, Grünstandfestigkeit, Formstabilität) und Festbetoneigenschaften (Luftporenkennwerte, Druckfestigkeit, Biegezugfestigkeit) bewertet und durch Neukombination positiver Einflussfaktoren optimiert. Maßgebliches Bewertungskriterium in den Frischbetonuntersuchungen war das Verhältnis des Strukturabbaus des Betons unter Scherwirkung (z. B. beim Mischen und Einbringen) und des Strukturaufbaus in der anschließenden Ruhephase nach dem Einbringen in die Gleitschalung. Zusätzlich wurde die Verformung des Betons nach dem Einbringen in eine Schalung (Grünstandfestigkeit) bei der Bewertung berücksichtigt. In den ersten Versuchen konnte bereits eine starke Abhängigkeit der Fließfähigkeit und der Thixotropie von der Kombination unterschiedlicher Zusatzstoffe und Zusatzmittel nachgewiesen werden. Es zeigte sich beispielsweise, dass Betone mit Kombinationen von Thixotropiermittel, Schichtsilikat und Quarzmehl die günstigsten Eigenschaften hinsichtlich der Zielsetzung aufwiesen (Bild 2). Die Versuchsergebnisse ergaben weiterhin, dass aufgrund des sensiblen betontechnologischen Verhaltens, kleinste Dosierungsänderungen einen gravierenden Einfluss auf die Thixotropie und Formstabilität ausüben können. Gegenwärtig wird am Lehrstuhl für Baustofftechnik weiter an einer Optimierung der Betonrezeptur gearbeitet. Verkehrswegebau Entwicklung eines neuen Laboralterungsverfahrens für Asphalt Asphalte unterliegen beim Herstellungsprozess, beim Transport, beim Einbau und während der Nutzungszeit einem irreversiblen Alterungsprozess. Dieser Alterungsprozess führt zu einer Veränderung der physikalischen und chemischen Eigenschaften des im Asphalt verwendeten Bitumens. Die Viskosität des Bitumens und damit verbunden auch die Steifigkeit des Asphaltes werden während der Alterung erhöht. Dieses führt zwar zu einer verbesserten Standfestigkeit des Asphaltes ist aber auch verbunden mit einer verminderten Relaxationsfähigkeit. Mit ansteigendem Alterungsniveau des Asphaltes ist eine Abnahme der Klebkraft des Bitumens am Gestein zu beobachten. Während die beschleunigte Bitumenalterung im Labor bereits Gegenstand zahlreicher Forschungsarbeiten war und als Verfahren in mehreren verschiedenen Normen festgelegt ist, gibt es für die beschleunigte Alterung von Asphaltproben nur unzureichende Kenntnisse. Bislang wurden international einige zum Teil sehr verschiedene Alterungsverfahren entwickelt, sodass die Ergebnisse aufgrund unterschiedlicher Prüfbedingungen (Temperatur, Druck, Expositionsmedium und Alterungsdauer) kaum vergleichbar sind. Im Rahmen eines im Auftrag der Bundesanstalt für Straßenwesen und in Kooperation mit der Technischen Universität Dresden durchgeführten Forschungsprojekts (FE 04.205/2006/ARB) wurde am Lehrstuhl für Verkehrswegebau ein neues Alterungsverfahren 100 80 EP RuK [οC] für Asphalt entwickelt (Bochumer Alterungsverfahren). Die zu alternden Asphaltprobekörper werden als Platten hohlraumreich hergestellt und in einen Aluminiumbehälter eingebaut. Der Aluminiumbehälter verfügt über einen Lufteinlass an der Oberseite und ein Lochblech auf der Unterseite und wird für die gewünschte Alterungsdauer in einem Trockenschrank bei 100 °C gelagert. Während der Lagerung wird kontinuierlich eine definierte Menge an erhitzter Druckluft durch den Asphaltprobekörper geleitet. Dadurch wird der Asphalt einer oxidativen und thermischen Alterung ausgesetzt (siehe Abbildung 1). 60 natürlich gealterte Bindemittel 40 Frischbindemittel Regression der künstlich Regression der natürlich (RUB) gealterten Bindemittel gealterten Bindemittel y = 5,9625ln(x) + 1,4791 R² = 0,9196 20 1.000 y = 7,9734ln(x) - 18,429 R² = 0,8844 10.000 nach MGH nach AS1 RUB nach AS2 RUB 100.000 1.000.000 Komplexer Schubmodul G* bei 60 ⁰C [Pa] Bild 2: Zusammenhang zwischen dem Erweichungspunkt Ring und Kugel und dem komplexen Schubmodul bei 60 °C von natürlichen und künstlich gealterten Bindemitteln Stahl- und Verbundbau Bild 1: Prinzipskizze des Bochumer Alterungsverfahrens Die Validierung des Bochumer Alterungsverfahrens an natürlich gealterten Probekörpern hat gezeigt, dass eine Alterung von 3 bzw. 5 Tagen einer ungefähren Liegezeit in situ von 10 bis 15 Jahren entspricht. In Abbildung 2 ist der Zusammenhang zwischen dem Erweichungspunkt Ring und Kugel und dem komplexen Schubmodul G* bei 60 °C der untersuchten Bindemittel in Abhängigkeit ihres Zustandes dargestellt. Dabei wurden Frischbindemittel, extrahierte Bindemittel aus dem hergestellten Asphaltmischgut und in zwei Alterungsstufen (3 und 5 Tage) gealterte Bindemittel aus dem extrahierten Asphalt mit den extrahierten Bindemitteln aus den natürlich gealterten Asphalten verglichen. Die in Abbildung 2 angegebenen Kenngrößen dienen der Beurteilung der physikalisch-rheologischen Eigenschaften der Bindemittelproben. Der Erweichungspunkt Ring und Kugel gibt die Temperatur an, bei dem ein Bindemittel unter genormten Prüfbedingungen eine bestimmte Konsistenz erreicht. Der komplexe Schubmodul wird mit dem dynamischen Scherrheometer bestimmt und gibt den Quotienten aus Höchstspannung und Höchstdehnung bei einer harmonischen und sinusförmigen Rotationsschwingung an. Tragmodelle für offene und geschlossene Stahlprofile im Einspannbereich von Stahlbetonkonstruktionen In dieser Arbeit werden Tragmodelle zur Berechnung der erforderlichen Einspanntiefe von Stahlprofilen in Stahlbetonkonstruktionen mit verschiedenen Querschnittsformen behandelt. Für I-Querschnitte werden die vorhandenen Tragmodelle vorgestellt und erläutert. Anschließend das Tragverhalten mit Hilfe von Finite Elemente Berechnungen und anhand von vorhandenen Versuchsergebnissen untersucht. Die daraus gewonnenen Erkenntnisse werden zur Weiterentwicklung der bisherigen Verfahren verwendet. Für rechteckige und kreisförmige Hohlprofile existieren bislang keine praxistauglichen Modelle. Für diese Querschnitte werden im Rahmen der Arbeit Untersuchungen durchgeführt und in Anlehnung an das Tragverhalten von I-Profilen Modelle zur Berechnung der Einspanntiefe hergeleitet. Die neu entwickelten Modelle werden anhand von Versuchsergebnissen verifiziert und es werden Bemessungshilfen gegeben, die eine schnelle Ermittlung der erforderlichen Einspanntiefe erlauben (siehe Bild 1). Modell zur Berechnung der erforderlichen Einspanntiefe von Hohlprofilen NE c2 My,E grenz pc Vz,E Do Ru f c ceff 0,416ao ao grenz ra Fließgelenk t ceff Ro Du au 0,416au c2 c NE grenz pc = beff beff c H grenz pc c grenz c : zulässige Betonpressungen : effektive Breite Rechteckhohlprofil beff = 2 ceff S,M tionsgestützte quantitative Risikoanalysen abgebildet. Der Lehrstuhl für Tunnelbau, Leitungsbau und Baubetrieb erarbeitet in diesem Projekt schwerpunktmäßig geeignete Modelle für die Ermittlung der Lebenszykluskosten der verschiedenen Ausstattungssettings. Daneben werden die zur Evaluierung notwendigen Brandversuche und Risikoanalysen fachlich begleitet und ein Entscheidungsmodell zur letztendlichen Auswahl einer bauwerksspezifischen Betriebstechnik entwickelt. Die Laufzeit des Projekts beträgt zwei Jahre. Kreishohlprofil beff = D D Bild 1: Modellannahmen zur Berechnung der erforderlichen Einspanntiefe f mit rechteckigem oder kreisförmigem Hohlprofilquerschnitt Tunnelbau, Leitungsbau und Baubetrieb SOLIT²- Safety of Life in Tunnels Die Tunnel-Brandereignisse der Vergangenheit zeigen, dass Unglücke dieser Art einerseits zu Toten und Verletzten führen können, andererseits aber in nahezu allen Fällen beträchtliche Schäden am Bauwerk zu beklagen sind. Neben den direkten Reparaturkosten verursacht die notwendige Sperrung des jeweiligen Tunnels dabei weitere hohe indirekte volkswirtschaftliche Kosten. Das mit Beginn dieses Jahres gestartete SOLIT2Projekt knüpft an das erfolgreiche Vorgängerprojekt SOLIT an. Auf Basis der dort gewonnenen Daten soll der Kenntnisstand über das Zusammenspiel zwischen klassischer Tunnelbetriebstechnik, wie beispielsweise der Ventilation, und Neuentwicklungen, wie Wassernebel-Brandbekämpfungsanlagen, spürbar erhöht werden. Im Rahmen des Projektes sind so innovative Planungsansätze für Sicherheitseinrichtungen in Tunneln abzuleiten. Hauptziele des Projektes sind: ‐ die effektive Integration von bspw. Wassernebel-Brandbekämpfungsanlagen in die bestehenden Betriebskonzepte ‐ die Abschätzung möglicher Kompensationen der herkömmlichen Betriebstechnik durch bspw. Wassernebel-Brandbekämpfungsanlagen. Praktisch bedeutet dies, dass durch Investitionen in zusätzliche Betriebstechnik, bei verbesserten Sicherheitsniveaus, auch Einsparungen bei der herkömmlichen Betriebstechnik möglich sind. In der Gesamtbilanz über den Lebenszyklus können somit Kosten gespart werden. Dieses Kompensationspotential wird im Rahmen des Projektes durch simula- Statik und Dynamik Internationale Konferenz: Computational Modelling of Concrete Structures (EURO-C 2010) Vom 15. bis zum 18. März 2010 fand zum 6. Mal die internationale Konferenz EURO-C 2010 (Computational Modelling of Concrete Structures) zum Thema computergestützte Modellierung und Berechnungsmethoden von Betonstrukturen statt. Die Serie der EURO-C-Konferenzen wird seit 1990 gemeinsam von Prof. Nenad Bićanić (University of Glasgow), Prof. René de Borst (TU Eindhoven), Prof. Herbert Mang (TU Wien) und Prof. Günther Meschke (RUB) organisiert und fand dieses Jahr in Schladming (Dachstein Region, Österreich) statt. Mit ca. 110 Teilnehmern aus 24 Nationen sowie ca. 90 Vorträgen bot die Konferenz ein internationales Forum zum Austausch und zur Diskussion des ak- tuellen Standes der Forschung im Bereich neuartiger Modellierungs- und Simulationsmethoden für zementgebundene Werkstoffe (Beton, Stahl- und Faserbeton) bzw. Beton-, Stahl-, Spann- und Faserbetontragwerke. Das relativ breite Themenspektrum reichte von neuen numerischen Modellen zur Beschreibung des Werkstoffverhaltens auf mehreren Skalen unter unterschiedlichen mechanischen und nichtmechanischen Beanspruchungen bis zur Nutzung neuartiger numerischer Methoden zur Optimierung des Tragverhaltens von Faser-, Stahl- und Spannbetontragwerken. Es wurde deutlich, dass die Erfassung der komplexen Mikrostruktur zementgebundener Werkstoffe und der Interaktionen unterschiedlicher mechanischer, physikalischer und chemischer Prozesse Basis von Mehrskalen- und Mehrphasen-Modellen zunehmend im Blickpunkt der Modellbildung steht. Repräsentativ für diesen Trend steht der Titel des Keynote-Vortrags von Prof. F.-J. Ulm (Massachusetts Institute of Technology, USA) ,,Concrete: From atoms to concrete structures‘‘, in dem die Möglichkeiten einer durchgehenden mehrskaligen Modellierungsstrategie zur Entwicklung neuer zementgebundener Hochleistungswerkstoffe aufgezeigt wurde. Neben den 84 Präsentationen der Teilnehmer in insgesamt 17 Sessions wurden Keynote Lectures von Prof. Zdeněk Bažant (Nortwestern University, USA), Prof. Sarah Billington (Standford University, USA), Prof. Jacky Mazars (Institut Polytechnique de Grenoble, Frankreich), Prof. Xavier Oliver (Technical University of Catalonia, Spanien), Prof. Bernhard Pichler (TU Wien) und Prof. Franz-Josef Ulm (Massachusetts Institute of Technology, USA) zu aktuellen Fortschritten und Herausforderungen für Forschung und Entwicklung im Bereich computergestützter Modelle und Methoden für zementgebundene Werkstoffe bzw. zur Analyse von Betonbzw. Stahl- und Spannbetonstrukturen gehalten. Die Beiträge zur Konferenz sind in dem Tagungsband "Computational Modelling of Concrete Structures" erschienen. Dieser ist am Lehrstuhl für Statik und Dynamik erhältlich. Bild 1: Prof. Bažant (Northwestern University, USA) eröffnete die Konferenz mit einem Beitrag zur Modellierung von Betonkriechen und hygrothermischen Deformationen. Bild 2: Prof. Ulm (Massachusetts Institute of Technology, USA) beendete die viertägige Vortragsreihe mit einem visionären Ausblick auf die Möglichkeiten innovativer Simulationsmethoden zur Entwicklung neuer, leistungsfähigerer zementgebundener Werkstoffe. Bild 3: Prof. Derome (ETH Zürich), Prof. Meschke (RUB) und Prof. Carmeliet (ETH Zürich) im entspannten Gespräch während des Welcome-Cocktails Bild 4: Prof. Mang (TU Wien) während der Ansprache beim KonferenzBankett Windingenieurwesen und Strömungsmechanik Erfassung diffuser Emissionen klimaschädlicher Gase aus Infrastrukturanlagen mittels Fourier Transform - Infrared (FTIR) - Fernmessverfahren Eine maximale Reduktion der Emissionen von Treibhausgasen (z.B. CO2, CH4, N2O, NH3) ist das wesentliche Ziel der Umweltpolitik in Europa und weltweit. Dazu müssen jedoch zunächst alle relevanten Quellen erfasst und quantifiziert werden. Eine Möglichkeit zur Quantifizierung bieten die so- genannten Fernmessverfahren, mit denen über weite Strecken integral, aber auch lokal aufgelöste Stoffkonzentrationen direkt in der Atmosphäre ermittelt werden können. Besondere klimarelevante Quellen finden sich im Bereich der Landwirtschaft (z.B. Düngung, Tierhaltung), dem Autoverkehr (z.B. Abgase), Wasseraufbereitung (z.B. Kläranlagen) und diversen Industrien (z.B. chemische Industrie). Besonders häufig eingesetzte Fernmessverfahren sind die vom Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz (LANUV) betriebenen openpath-FTIR-Fernmessverfahren. Damit können alle infrarot-aktiven Gase simultan qualifiziert (Stoffidentifizierung) und quantifiziert (Konzentrationsmessungen) werden. Zusätzlich werden Winddaten wie Windrichtung und Windgeschwindigkeit mit entsprechenden Systemen in der Nähe der Quellen erfasst. Mit den Informationen über die Stoffkonzentration, Windgeschwindigkeit und Windrichtung werden mittels eines Massenbilanzansatzes die Stoffströme der Emissionen berechnet. An der Forschungsgruppe Windingenieurwesen und Strömungsmechanik (WIST) untersuchte Frau cand. ing. Karina Krause in Zusammenarbeit mit Dr. rer. nat. Rainer Hirschberger vom Ingenieurbüro Niemann & Partner und dem LANUV die Einsetzbarkeit von FTIR-Messungen zur Stoffstrombestimmung von potenziell klimaschädlichen Gasen, die in öffentlichen Infrastruktureinrichtungen freigesetzt werden. Als Beispiel wurde die Methanfreisetzung über den verschiedenen Reinigungsstufen einer kommunalen Kläranlage mit einer Kapazität von 200 Einwohnergleichwerten behandelt. Bild 1: Beispiel Vorklärbecken (untersucht wird die Emissionsfahne über dem Becken unter der Einwirkung von Wind) Abbildung 2a: Verwendeter („bistatischer“) Messaufbau bestehend aus der Strahlungsquelle („Globar – glowing bar“ im Hintergrund rot, s. auch Abbildung 2b) und dem Empfänger (im Vordergrund, bestehend aus Teleskop, Interferometer und Detektor) Bild 2b: Infrarot-Strahlungsquelle („Globar“) im inaktiven Zustand Die Infrarotspektroskopie ist ein physikalisches Analyseverfahren, das auf der Wechselwirkung elektromagnetischer Strahlung aus dem infraroten Bereich mit Molekülen beruht. Die Bezeichnung Infrarot bezieht sich auf einen bestimmten Wellenlängenbereich der eingesetzten Strahlung. Infrarote Strahlung liegt zwischen dem für das menschliche Auge sichtbaren Bereich und dem unsichtbaren Radiowellenbereich des elektromagnetischen Spektrums (s. Abbildung 3). Bild 3: Elektromagnetisches Spektrum (Quelle: http://www.wissenschaftschulen.de/sixcms/media.php/767/Elmag Spektrum.jpg) Das hier angewendete Verfahren gehört zu den Methoden der Molekülspektroskopie, die auf der Anregung von Energiezuständen in Molekülen beruhen. Das heißt, es besteht eine Wechselwirkung zwischen elektromagnetischer Strahlung im IRWellenbereich und den Molekülen. Dabei nehmen die Moleküle Schwingungs- und Rotationsenergie auf. Ein Infrarot-Absorptionsspektrum wird erhalten, wenn Strahlung bei einer bestimmten Wellenlänge absorbiert wird. Verschiedene Moleküle absorbieren elektromagnetische Strahlung bei unterschiedlichen Wellenlängen. Abbildung 4 zeigt das Infrarotspektrum eines Gasgemisches. per million) von Methan und bei über die Messdauer veränderlichen Windfelder zu identifizieren. Im Ergebnis zeigt sich, dass das FTIR ein Analyseverfahren darstellt, mit dem die gesuchten atmosphärischen Spurengase identifiziert und quantifiziert werden können. Mittels einer nachgeschalteten Auswertung werden mit diesem Messverfahren die Gesamtemissionen aus diffusen Quellen ermittelt. Die konkreten Messergebnisse und –auswertungen werden in Abstimmung mit dem LANUV nach Abschluss des Projektes im Verlaufe des Jahres publiziert. Hydrologie, Wasserwirtschaft und Umwelttechnik Bild 4: Beispiel eines Infrarotspektrums: Absorption über der Wellenzahl (Quelle: http://www.ftir.de/Bericht_FTIR_Theorie.pdf) In der Auswertung wird die Emission als Massenstrom aus einer Konzentrationsverteilung über eine die Emissionsfahne (rot in Abbildung 5) schneidende Fläche sowie unter Hinzuziehung des Windgeschwindigkeitsprofils U(z) als zeitlicher Mittelwert über die Einzelmessdauer bestimmt (Bild 5). U Z Messfläche BMBF- Projekt: „Nachhaltiges Wasserressourcenmanagement in der Küstenregion der Provinz Shandong“, V.R. China In den nördlichen Provinzen Chinas bedingen die Wasserknappheit und -verschmutzung massive Probleme für die sozioökonomische Entwicklung, die Lebensqualität der Bevölkerung und den landschaftsökologischen Zustand. In der Küstenregion der Provinz Shandong, die sich im Nordosten Chinas am Unterlauf des Gelben Flusses befindet, hat sich in den letzten Jahrzehnten infolge der Übernutzung des Grundwassers und der resultierenden Umkehrung des Fließgradienten der Einstrom von Salzwasser (Salzwasserintrusion) in das Grundwasser wesentlich verstärkt. Die erneuerbaren Wasserressourcen der Provinz umfassen nur etwa 340 m³/Person und Jahr. Dies entspricht einem absoluten Wasserstress. Zum Vergleich von „relativ genügend Wasser“ spricht man ab einer Verfügbarkeit von 1700 m³/Person und Jahr. Damit besteht bereits eine enorme Wasserknappheit. Vor allem im Flussgebiet des Huangshuihe River (Einzugsgebiet: 1.475 km²), im Nordosten der Provinz Shandong, ist die Situation sehr kritisch. Einem erneuerbaren Dargebot von 120 Mio. m³/a steht ein Wasserbedarf von 162 Mio. m³/a gegenüber. Der erforderlichen Y X Bild 5: Massenstrombestimmung Eine besondere Schwierigkeit bestand darin, die gesuchten Emissionen bei einer bereits vorliegenden Hintergrundkonzentration von etwa 2 ppm (parts Bild 1: Wasserbedarf und Wasserverfügbarkeit im Flussgebiet des Huangshuihe. Mehrfachnutzung des Wassers steht die mit großen Wasserverlusten verbundene landwirtschaftliche Bewässerung entgegen. Die Unterschiede in der saisonalen Verteilung von Bedarf und Dargebot (Abbildung 1) verschärfen die Wasserprobleme ebenso wie der schlechte bauliche Zustand der vorhandenen Talsperre. Infolge der zunehmenden Wasserkonflikte und der resultierenden sozioökonomischen Probleme wurden seitens der zuständigen chinesischen Behörden Maßnahmen veranlasst, die keine grundlegende Verbesserung der Situation mit sich brachten. Hierzu zählte der Versuch einer vertikalen Abdichtung des Grundwasserleiters mit Betoninjektionen in einem beschränkten Bereich entlang der Küstenlinie. Bewirtschaftungsmaßnahmen waren infolge fehlender Koordinierung und unzureichender Effizienzaussagen sowie fehlender Kosten-Nutzen-Betrachtungen nicht hinreichend. Der Lehrstuhl für Hydrologie, Wasserwirtschaft und Umwelttechnik ist im Rahmen eines BMBF-Verbundprojektes an der Entwicklung geeigneter nachhaltiger Bewirtschaftungsstrategien beteiligt. Das vorrangige Ziel besteht im Ausgleich der Wasserbilanz. Hierzu wurden zunächst die wichtigsten Wasserflüsse im Untersuchungsgebiet ermittelt, wobei zwischen natürlichen hydrologischen Wasserflüssen und anthropogenen Eingriffen und den damit verbundenen Veränderungen differenziert wurde (Abbildung 2). Jährlich wächst danach das Grundwasserdefizit um 13 Mio. m3. chenwasser). Die Bewässerungslandwirtschaft nutzt „Blue Water“, um die Bodenfeuchte zu erhöhen. Diese Bilanzierung setzt die parallele Abschätzung der Wassernutzungen (kursive Zahlenangaben) und der hydrologischen Prozesse (z.B. der Interaktion zwischen Grund- und Oberflächenwasser) voraus. Nur auf der Grundlage der gemeinsamen Betrachtung ist es möglich, Wassernutzungen in ihrer hydrologischen und letztlich sozioökonomischen Bedeutung zu beurteilen. Mit Hilfe dieser Bilanz und den Reaktionen auf Änderungen können unterschiedlich funktionierende Maßnahmen miteinander verglichen werden. Dieses zunächst nur lineare Modell, in das einzelne Maßnahmen zur Veränderung der Flüsse (z.B. Veränderung der Flächennutzung, Anbaustrukturen oder Bewässerungstechniken) eingebracht werden, stellt die Grundlage eines ersten, auf linearer Programmierung beruhenden Entscheidungsunterstützungssystems (EUS) dar. In Stufe 1 des EUS werden alle verfügbaren Maßnahmen, insbesondere aus den Bereichen Wassereinsparung, Grundwasseranreicherung, Wasserrecycling, bauliche und administrative Maßnahmen, in ihren Effekten auf die Wasserbilanz quantifiziert. Durch lineare Abhängigkeiten können Kombinationen der Einzelmaßnahmen gebildet und bewertet werden. Im Rahmen der Linearen Programmierung wird dann der Entscheidungsraum mit zunächst variablen Restriktionen aufgespannt. In der zweiten Planungsstufe werden dann ausgewählte Maßnahmekombinationen im Detail untersucht und anhand von technischen, ökonomischen und sozialen Kriterien bewertet. In Zusammenarbeit mit den regionalen Entscheidungsträgern kann auf dieser Grundlage eine Strategie ausgewählt werden. Mit diesem zweistufigen Ansatz wird das Ziel verfolgt, einerseits keine denkbare Alternative außer Acht zu lassen und andererseits den Planungsprozess optimal zu gestalten. Mit diesem zweistufigen Ansatz sind bereits wichtige Fortschritte bei der methodischen Entwicklung im Bereich der Integrierten Wasserbewirtschaftung erzielt worden. Informatik im Bauwesen Bild2: Derzeitige mittlere jährliche Bilanz der natürlichen und anthropogen bedingten Wasserflüsse in dem Huangshui-Flussgebiet (Angaben der Wasserflüsse in Mio. m³) Die hydrologischen Flüsse sind mit durchgezogenen, die anthropogen bedingten Flüsse dagegen durch gestrichelte Pfeile dargestellt. Dargestellt sind auch die Bereiche des „Green Water“ (Bodenfeuchte) und des „Blue Water“ (Grund- und Oberflä- BMBF-Verbundprojekt Mefisto Seit Oktober 2009 ist der Lehrstuhl „Informatik im Bauwesen“ an dem BMBF-Verbundprojekt Mefisto (Management - Führung - Information - Simulation im Bauwesen) im Rahmen der Hightech-Strategie „IKT 2020 – Forschung für Innovationen“ der Bundesregierung mit zwei wissenschaftlichen Mitarbeiterstellen beteiligt. Die von 12 leistungsstarken Partnern aus Wirtschaft und Wissenschaft getragene Innovationsallianz Mefisto (Fördervolumen: 9,4 Mio. Euro) entwickelt ein Managementführungssystem für den Baubereich, das anhand operativer Daten und Daten aus diversen Planungssystemen aussagekräftige Simulationen von Entscheidungsalternativen auf unterschiedlichen Führungsebenen ermöglicht. Das Spektrum reicht von der Programm-, Kosten-, Termin- und Finanzplanung über den Vergabe- und Auftragsprozess bis hin zur Leistungserfassung, Vertragsmodifikation und Leistungsabrechnung. Die Interoperabilität der Modelle und die Visualisierung werden dabei als Schlüsseldisziplinen angesehen, um komplexe Zusammenhänge und zurückliegende Entscheidungsgrundlagen verständlich, transparent und nachvollziehbar zu machen. Durch innovative und intelligente Visualisierungstechniken wird eine Verständnisebene zwischen den Projektpartnern aufgebaut, die vertrauensbildend wirkt und Missverständnisse vermeiden hilft. Auf dieser Grundlage soll die gesamte Wertschöpfungskette der Bauprozesse substantiell verbessert werden, was neben ökonomischen auch ökologische und gesellschaftliche Vorteile hat. Der Lehrstuhl für „Informatik im Bauwesen“ der Ruhr-Universität Bochum entwickelt in diesem Zusammenhang neuartige Konzepte zur wissensbasierten Spezifikation von produktionstechnischen und logistischen Simulationsmodellen unter Berücksichtigung variabler, teilweiser unscharfer Ausführungsrestriktionen. Siedlungswasserwirtschaft Demonstrationsbetrieb zur Wasserwiederverwendung in Marokko Im Rahmen des in den vergangenen Jahren am Lehrstuhl für Siedlungswasserwirtschaft und Umwelttechnik bearbeiteten BMBF-Projektes „Einsatzbedingungen und Verfahrensketten zur Wiederverwendung von kommunalem Abwasser“ konnte in den Monaten Juli bis Oktober 2009 ein abschließender Demonstrationsbetrieb im Partnerland Marokko erfolgreich realisiert werden. Frau Grote und Herr Schmidtlein, zwei wissenschaftliche Mitarbeiter des Lehrstuhls, betrieben in diesem Zeitraum eine auf dem Gelände Bourergreg der staatlichen marokkanischen Wasserbehörde Office National de l’Eau Potable (ONEP) in Rabat vorhandene biologische Abwasserreinigungsanlage, die vorab um nachfolgende Reinigungsstufen (Filtration, UVDesinfektion) erweitert wurde. Der Betrieb der Pilotanlage wurde durch ein umfangreiches Messprogramm begleitet, wobei der Schwerpunkt der Untersuchungen auf der Analyse der Leistungsfähigkeit der demonstrierten Verfahrensketten aus hygienischer bzw. mikrobieller Sicht lag. Eine Erweiterung der vorhandenen Laborkapazität ermöglichte die Bestimmung entsprechender Indikatororganismen direkt vor Ort, wodurch eine hohe Analysequalität gewährleistet werden konnte. Die Pilotanlage – in den Jahren 2000-2001 in marokkanischkanadischer Kooperation errichtet – wird von ONEP derzeit als Anlage zu Forschungs-, Trainings- und Weiterbildungszwecken genutzt und bot daher eine ideale Plattform, um die im Rahmen des Forschungsprojektes vorab in Deutschland erzielten Ergebnisse zu demonstrieren. Obwohl in Marokko im Vergleich zu den in Deutschland betriebenen Anlagen in einigen Bereichen veränderte Randbedingungen vorherrschten – beispielsweise war die Abwassertemperatur deutliche erhöht und die organischer Schmutzfracht im zufließenden kommunalen Abwasser war deutlich geringer konzentriert – konnte sowohl eine vergleichbare Belastung an Indikatororganismen nachgewiesen, als auch die entsprechende Leistungsfähigkeit der einzelnen Verfahrensschritte bestätigt werden. Mit Hilfe des Belebtschlammverfahrens ließ sich der Gehalt an E. coli und intestinalen Enterokokken um ca. 2,0-2,5 Log-Stufen reduzieren. Die erzielte Ablaufqualität entsprach jedoch keinen gehobenen Anforderungen für eine Wasserwiederverwendung, sodass eine nachfolgende Desinfektion für die meisten Anwendungsfälle erforderlich war. Eine nachfolgende Schnellsandfiltration führte zu keinem wesentlichen Rückhalt an Indikatororganismen, jedoch zu einer deutlichen Reduktion an Feststoffen, was insbesondere bei hohem Algenwachstum durch die starke Sonneneinstrahlung vorteilhaft ist. Eine Verbesserung der Transmissionswerte, die für die Auslegungen einer nachfolgenden UV-Desinfektionsstufe maßgeblich sind, ließ sich bei geringem Algenvorkommen durch die eingefügte Sandfiltrationsstufe jedoch nur bedingt erzielen. Mindestbestrahlungsdosen für eine ausreichende UV-Desinfektion wurden sowohl im kontinuierlichen Betrieb als auch in Laborversuchen ermittelt. In Ergänzung zu dem Demonstrationsbetrieb in Rabat wurde der Ablauf einer für Marokko repräsentativen Teichanlage in Ain Taoujdat auf die Eignung für eine nachfolgende UV-Desinfektion analysiert. Bei einer generell relativ geringen Reinigungsleis- tung der Teichanlage zeichnete sich die Wasserqualität des Ablaufs insbesondere durch hohe Algenkonzentrationen sowie sehr kleine Transmissionswerte aus, wodurch der direkte Anschluss einer UV-Desinfektion nicht möglich ist. Eine ausführliche Darstellung der Projektergebnisse findet sich in dem in Kürze erscheinenden „Leitfaden zur Abwassertechnologie in anderen Ländern“ sowie im Abschlussbericht zu diesem BMBF-Vorhaben (02WA0583). rung oder die Funktionsweise der DMS erläutert. Gleichzeitig erfolgten eine Traglastabschätzung sowie eine Vorhersage der wahrscheinlichen Versagensarten durch die Studierenden. Im Rahmen einer Bewehrungsabnahme galt es für die Teilnehmer anschließend, die ihnen zugeteilten Bewehrungspläne den richtigen Bewehrungskörben vor Ort zuzuordnen und diese hinsichtlich korrekter Lage, ausreichender Verankerungslängen, Betondeckung und Mindestabstände zu prüfen. Gleichzeitig bot sich die Möglichkeit, die auf ausgewählten Bewehrungsstäben applizierten DMS im Vorfeld der Betonage zu begutachten. Bild 1: Demonstrationsanlage Rabat, Marokko Massivbau Lehrversuche an Stahlbetonbalken In Zusammenarbeit mit der Gemeinschaftseinrichtung Konstruktionsteilprüfung wurden im Frühjahr 2010 vom Lehrstuhl für Massivbau Lehrversuche an zwölf Stahlbetonbalken durchgeführt. Die aus Studienbeiträgen mitfinanzierten Versuche dienten der praktischen Umsetzung und Veranschaulichung der Lehrinhalte der Veranstaltungen „Grundlagen des Stahlbeton- und Spannbetonbaus I & II“ des Bachelor-Studiengangs. Die Versuchsreihe bestand aus vier Stahlbetonbalken zum Biegetragverhalten sowie acht Stahlbetonbalken zum Schubtragverhalten. Bei konstanten Außenabmessungen (L/B/H = 160 cm x 15 cm x 20 cm) wurden Längs- und Schubbewehrungsgrad variiert, um die unterschiedlichen Versagensmechanismen zu veranschaulichen. Zur Bestimmung und Verifizierung der Versagensart wurden die Versuche mit Dehnungsmessstreifen (DMS) versehen. Auf Seiten der Biegetragfähigkeit konnten so sprödes und duktiles Biegezugversagen sowie das spröde Versagen der Betondruckzone veranschaulicht werden. Auf Seiten der Querkrafttragfähigkeit wurden Versuche sowohl zum Zug- als auch zum Druckstrebenversagen durchgeführt. Bereits im Vorfeld der Versuchsdurchführung wurden die Versuche gruppenweise vorgestellt und Details wie z.B. die weggeregelte Versuchsdurchfüh- Bild 1:Bewehrungsabnahme durch die Studierenden. Die Versuchsdurchführung erfolgte als klassischer Drei-Punkt-Biegeversuch. In Kleingruppen von maximal 15 Studierenden wurden jeweils zwei Versuche durchgeführt. Nach einer kurzen Einweisung erfuhren die Studierenden, dass nicht nur passives Zusehen, sondern aktive Mitarbeit bei der Versuchsdurchführung gefordert wurde. So galt es für die Teilnehmer, das Auftreten der Risse in Form von Rissbildern, Rissbreiten und zugehörigen Laststufen zu dokumentieren. Gleichzeitig konnten die Studierenden während der Versuchsdurchführung über Monitore die Entwicklung der Bewehrungsdehnungen verfolgen. Die vertikale Verformung der Stahlbetonbalken wurde über einen Wegaufnehmer in Feldmitte aufgenommen, sodass ebenfalls die Entwicklung des Last-Verformungsverlaufes parallel zum Versuch auf den Monitoren graphisch mitverfolgt werden konnte. Gemeinsam erfolgte abschließend die Charakterisierung des vorliegenden Versagenszustands. Für viele Studierende war überraschend, wie deutlich Risse mit relativ geringen Rissbreiten von 0,1 mm erkennbar sind. Gerade hier konnte bezüglich der zuvor theoretischen Grenzwerte bei der Rissbreitennachweisführung ein bleibender praktischer verband, Essen. Dort leitet er die Abteilung „Talsperrenüberwachung und Geotechnik“. Im Jahr 2006 erhielt er den Lehrauftrag „Talsperren“ am Lehrstuhl für Hydrologie, Wasserwirtschaft und Umwelttechnik der RUB. Die Flexibilität des konstruktiven Ingenieurs Bild 2: Rissbreitenmessung und Protokollierung der Rissentwicklung Eindruck gewonnen werden. Auch die bei den duktilen Versagensarten auftretenden großen Verformungen der Balken wurden von den Teilnehmern mit großem Interesse wahrgenommen. Nicht zuletzt die spröden Versagensarten – wie das Versagen der Betondruckzone oder das Druckstrebenversagen – zeigten eindrucksvoll durch das Absprengen und Heraustrennen ganzer Betonschollen, warum in der Stahlbetonbemessung dem duktilen Bauteilverhalten eine so hohe Bedeutung zukommt. Die während der Versuchsdurchführung aufgenommenen Messdaten werden nun im Rahmen von Bachelorarbeiten aufbereitet und ausgewertet. Abschließend werden die aktuellen Versuchsergebnisse in Form von Last-Verformungskurven, Rissbildern sowie kurzen Erläuterungen zum Tragverhalten im Rahmen einer vergleichenden Gegenüberstellung den Studierenden im Downloadportal der Lehrstuhl-Homepage zur Verfügung gestellt. Was machen eigentlich unsere Absolventen? Der Verfasser dieses Artikels, Dr.-Ing. Volker Bettzieche (geb. 1958), studierte bis 1986 an der Ruhr-Universität konstruktiven Ingenieurbau. Nach einer zweijährigen Tätigkeit als wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Universität Dortmund kehrte er wieder nach Bochum zurück, um 1991 an der Fakultät für Bauingenieurwesen zu promovieren. Es folgten zwei Jahre Sachverständigentätigkeit bei der DMT, Essen und 1993 der Wechsel zum Ruhr- Während meines Studium war mir nicht klar, dass die solide Ausbildung zum konstruktiven Ingenieur, die ich an der Ruhr-Universität erhalten habe, so viele Möglichkeiten im weiteren Berufsweg eröffnen würde. Die Wahl der Vertiefungsrichtungen „Berechnungsmethoden der Statik der Tragwerke“ (Prof. Wunderlich), Stahlbau (Prof. Roik) und „Grundbautechnik und Erdstatik“ (Prof. Jessberger) erfolgte wohl eher zufällig und war doch wesentliche Grundlage für meinen weiteren Berufsweg. Meine Promotion im Themengebiet „Grundwassermodelle“ (Prof. Schmid, Prof. Hartmann) erfolgte auf der Grundlage dieser Vertiefungsrichtungen. Nach Jahren der Theorieausbildung und Forschung an der Universität zog es mich in die „harte“ Praxis. Als wissenschaftlicher Mitarbeiter beim Institut für Förderung und Transport der Deutschen Montan Technologie GmbH (DMT) war ich mit der technischen Überprüfung von Förderanlagen im Bergbau beschäftigt. Mit den Kenntnissen eines Stahlbauers ging es darum, Sicherheits- und Betriebsfestigkeitsanalysen an Fördergerüsten und -seilen sowohl über- als auch untertage durchzuführen. Leider schienen die Zukunftsperspektiven im Bergbau nicht für ein Arbeitsleben zu halten, so dass ich 1993 einem Angebot des Ruhrverbands in die Entwicklungsabteilung Talsperrenwesen folgte. Talsperrensicherheit, eine umfassende Thematik Der Ruhrverband ist einer der elf großen Wasserwirtschaftsverbände in Nordrhein-Westfalen. Mit 14 großen Talsperren und Stauseen (darunter der Kemnader See) und mehr als 70 Kläranlagen sorgt er dafür, dass die Ruhr den vielfältigen Anforderungen als Wasserlieferant für mehr als 5 Millionen Menschen gerecht wird. Bild 1: Bruch der Möhnestaumauer nach Bombardierung im Mai 1943 (Fotoarchiv Ruhrverband) Zu meinem Tätigkeitsfeld gehörte von Anfang an die Sicherheit der Talsperren. Die Lerninhalte meiner o.g. Vertiefungsrichtungen, die Befassung mit den Sickerströmungen des Grundwassers im Rahmen der Promotion und mit der Sicherheit bei Förderanlagen im Bergbau - all diese Themen fanden sich bei den Talsperren wieder. Selbst Seile waren an den Betriebseinrichtungen zu betrachten. Exemplarisch möchte ich zwei meiner Tätigkeitsbereiche vorstellen: • die geodätische Überwachung und • die Standsicherheitsuntersuchungen von Staumauern. Geodätische Überwachung von Staumauern Staumauern bewegen sich. Selbst die massive, 40 m hohe Staumauer der Möhnetalsperre bewegt sich durch den wechselnden Wasserstand in der Talsperre und die im Jahresverlauf wechselnden Temperaturen um bis zu ± 10 mm. Größere Bewegungen allerdings würden auf Probleme oder Schädigungen im Baukörper oder Untergrund hinweisen. Um solche Abweichungen vom Regelzustand frühzeitig feststellen zu können, werden Staumauern und Staudämme überwacht. Vielfältige Messeinrichtungen kontrollieren Sickerwassermengen, Temperaturen und Bewegungen. Eine der wichtigsten Einrichtungen ist das geodätische Messnetz. Von vier Pfeilern, die etwa 200 m unterhalb der Möhnestaumauer eingerichtet wurden, werden die Bewegungen an 24 signifikanten Punkten entlang der 650 m langen Maueroberfläche kontrolliert. Die Genauigkeit des Messnetzes mit Seitenlängen von mehreren hundert Metern liegt dabei bei ± 3 mm. Zum Einsatz kommen z.B. lasergestützte Hochleistungstachymeter, von denen die Messergebnisse direkt in die Datenverarbeitung übernommen werden können. Bild 2: Geodätische Überwachung der Möhnestaumauer Standsicherheitsuntersuchungen von Staumauern Die Messdaten der Talsperrenüberwachung bilden eine wichtige Grundlage für die Beurteilung der Standsicherheit der oft mehr als 100 Jahre alten Staumauern. Mit Finite-Element-Modellen (FEM) kann das Verhalten einer Staumauer nachvollzogen werden. Hierbei sind Temperaturen (Temperaturmodell), Durchsickerungen (Strömungsmodell) und das Bauwerksverhalten (Festigkeits- bzw. Rissmodell) in gekoppelten Modellen zu analysieren. Schädigungen, z.B. Risse im Felsuntergrund einer Staumauer, führen zu veränderten Sickerströmungen oder sogar Festigkeitsverlusten und in deren Folge zu Bewegungen der Staumauer, die frühzeitig erkannt werden müssen. Letzte Eilmeldungen : Neuer SFB für unsere Fakultät ! Bild 3: Rissberechnung am Fuß einer Staumauer mit Hilfe der FEM Am 18. Mai 2010 wurde der von unserer Fakultät beantragte Sonderforschungsbereich „Interaktionsmodelle für den maschinellen Tunnelbau“ mit der Nummer SFB 837 durch den Senat der DFG bewilligt. Dabei handelt es sich um ein Verbundforschungsprojekt, das insgesamt 15 Forschungsprojekte umfasst und für 12 Jahre ausgelegt ist. Die vorliegende Förderung über die ersten 4 Jahre umfasst ca. 8 Mio €. Initiator und Sprecher dieses SFB´s ist Prof. Dr. Günther Meschke. Mit diesem SFB 837 ist es unserer Fakultät als bislang einziger Bauingenieurfakultät in Deutschland gelungen, den 3. SFB in praktisch unmittelbarer Folge einzurichten. Abteilungsleitung Wenn auch die technischen Fragestellungen das Herz eines Ingenieurs höher schlagen lassen, so ist doch der Arbeitsalltag in der Praxis von vielen weiteren Dingen geprägt. Die Leitung einer Abteilung in einem modernen Dienstleistungsunternehmen erfordert die Beschäftigung mit Personalführung und -management, Kosten-/Nutzenbetrachtungen und Projektcontrolling. Diese Themenfelder beanspruchen eine Führungskraft oft so weit, dass für Ingenieurfragestellungen kaum noch Zeit bleibt. Leider wurden die Ingenieure meiner Generation hierfür nicht vorbereitet. Bleibt die Einarbeitung „on the job“, was für einen Ingenieur, der sich ja auch fachlich weiterbilden muss, vom Grunde her nichts Ungewöhnliches ist. Akademische Jahresfeier 2010 – Veränderter Termin !! Die diesjährige Akademische Jahresfeier findet in diesem Jahr – entgegen dem traditionellen letzten November-Freitag – bereits statt am Freitag, 22. Oktober ab 16.30 Uhr Saal 2b, Veranstaltungszentrum RUB Auf dieser Veranstaltung werden wie immer die erfolgreichen Absolventen und Absolventinnen des Akademischen Jahres 2010 verabschiedet. Neben den Diplomierten werden in diesem Jahr die ersten Bachelor und Master verabschiedet. Weiterhin werden zahlreiche Ehrungen vorgenommen werden. Hierzu ergeht noch eine separate Einladung. Der SFB 837 nimmt seine Forschungen vor dem Hintergrund des zunehmenden Transportaufkommens auf den Straßen auf, das nicht zuletzt zu gestiegenen Anforderungen an unterirdische Tunnelbauten geführt hat. Im Hinblick auf eine sichere, wirtschaftliche und umweltverträgliche Planung und Erschließung solcher Tunnelbauten werden Prognosemodelle, Methoden und Konzepte erforscht. Mit der Verknüpfung der zu erforschenden Teilkomponenten soll eine bessere Bauplanung möglich und die Vortriebssteuerung im maschinellen Tunnelbau unterstützt werden. Weitere Informationen hierzu erscheinen im nächsten Newsletter. Prof. Dr. Günther Meschke: Neues Mitglied der Akademie der Wissenschaften und der Künste NRW Prof. Dr. Günther Meschke, Lehrstuhl Statik und Dynamik unserer Fakultät, ist als ordentliches Mitglied in die Akademie der Wissenschaften und der Künste NRW, Klasse für Ingenieurs- und Wirtschaftswissenschaften, gewählt worden. Die Akademie fördert den Austausch zwischen Forschern und Institutionen und berät die Landesregierung in Fragen der Forschungsförderung. Prof. Dr.-Ing. Markus Thewes: First Vice President der ITA Die International Tunnelling and Underground Space Association (ITA) hat auf ihrer Jahresversammlung vom 14.-20. Mai 2010 in Vancouver Prof. Dr.-Ing. Markus Thewes, Lehrstuhl Tunnelbau, Leitungsbau und Baubetrieb unserer Fakultät, zu ihrem First Vice President gewählt. In dieser Position ist Prof. Thewes Vertreter des Präsidenten und verantwortlich für "Technical Affairs", was insbesondere die Koordination von 13 Arbeitsgruppen und drei Komitees (Safety, Underground Space Use, Education+Training) betrifft. Liste der Professuren der Fakultät Baustofftechnik Univ. Prof. Dr.-Ing. R. Breitenbücher Verkehrswesen - Planung und Management Prof. Dr.-Ing. J. Geistefeldt (ab 07-2010) Mechanik - Materialtheorie Univ. Prof. Dr. rer. nat. K. Hackl Windingenieurwesen und Strömungsmechanik Univ. Prof. Dr.-Ing. R. Höffer Stahl-, Holz- und Leichtbau Univ. Prof. Dr.-Ing. R. Kindmann Informatik im Bauwesen Univ. Prof. Dr.-Ing. M. König Massivbau Univ. Prof. Dr.-Ing. P. Mark Statik und Dynamik Univ. Prof. Dr. techn. G. Meschke Mechanik adaptiver Systeme Univ. Prof. Dr.-Ing. T. Nestorović Verkehrswegebau Univ. Prof. Dr.-Ing. M. Radenberg Grundbau, Boden- und Felsmechanik Univ. Prof. Dr.-Ing. T. Schanz Geodäsie Univ. Prof. Dr.-Ing. M. Scherer Kontinuumsmechanik Jun.-Prof.. Dr.-Ing. H. Schütte Hydrologie, Wasserwirtschaft und Umwelttechnik Univ. Prof. Dr. rer. nat. A. Schumann Mechanik – Kontinuumsmechanik Univ. Prof. Dr.-Ing. H. Steeb Umwelttechnik und Ökologie im Bauwesen Univ. Prof. Dr. rer. nat. H. Stolpe Tunnelbau, Leitungsbau und Baubetrieb Univ. Prof. Dr.-Ing. M. Thewes Siedlungswasserwirtschaft und Umwelttechnik Univ. Prof. Dr.-Ing. M. Wichern Kontakte und nähere Informationen Nähere Informationen zu Forschung und Lehre sind unter der Fakultätshomepage http://www.rub.de/fbi zu finden. Die Leiter der Lehrstühle und Arbeitsgruppen stehen gerne für weitere Auskünfte zur Verfügung. Impressum Für den Inhalt verantwortlich: Prof. Dr.-Ing. R. Breitenbücher, Fakultät für Bau- und Umweltingenieurwissenschaften, Ruhr Universität Bochum, 44780 Bochum