Rat und Hilfe bei Diabetes mellitus Typ 2

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Rat und Hilfe bei Diabetes mellitus Typ 2
Wichtige Informationen zur Erkrankung
Ein Service Ihres Versorgungsteams
Inhalt
Was ist Diabetes mellitus Typ 2?
4
Diabetes mellitus erkennen und feststellen
7
Wie wird Diabetes behandelt?
12
Mögliche Begleit- und Folgeerkrankungen
22
Verzeichnis medizinischer Fachbegriffe
28
Das Diabetes-Gesundheitsquiz
29
Buchtipps, Adressen und Websites
30
Zum Schluss …
31
Sämtliche medizinischen Informationen und Empfehlungen sind neutral und basieren auf den Leitlinien der Arbeitsgemeinschaft
der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften e. V. oder der anerkannten Lehrmeinung. Unsere Broschüre wurde für
Sie von einem Team aus Ärzten, Krankenschwestern, Apothekern und Ernährungswissenschaftlern verfasst.
Um unsere Broschüren schneller und einfacher lesbar zu machen, unterscheiden wir nicht zwischen „weiblicher“ und
„männlicher“ Schreibweise.
2
Diabetes mellitus Typ 2
Liebe Leser,
in Deutschland leben ca. acht Millionen Menschen mit Diabetes mellitus Typ 2,
einer chronischen Erkrankung, die man mit einer geeigneten Lebensführung gut im
Griff haben kann. Stellen Sie sich also ganz auf Ihren Diabetes ein und integrieren
Sie die dadurch veränderten Bedürfnisse, die Ihr Körper jetzt hat, ganz bewusst in
Ihr Leben. So beeinflussen Sie nicht nur den Krankheitsverlauf positiv, Sie steigern
auch Ihr Wohlbefinden ganz entscheidend.
Alles, was Sie über Ihren Diabetes wissen sollten, haben wir auf den folgenden Seiten
für Sie zusammengefasst.
Falls Sie noch Fragen haben, rufen Sie uns bitte an oder kontaktieren Sie direkt
Ihren Arzt. Wir wünschen Ihnen eine interessante Lektüre.
Ihr KKH Versorgungsteam
3
Übergewicht und Bewegungsmangel
erhöhen das Risiko zuckerkrank zu werden.
Was ist Diabetes mellitus Typ 2?
Diabetes mellitus, im Volksmund auch Zuckerkrankheit genannt, ist eine Stoffwechsel­
erkrankung, die zu einem erhöhten Blutzuckerspiegel führt.
Diabetes mellitus – so unterscheiden
sich Typ 1 und Typ 2
Bei gesunden Menschen wird der nach der Nahrungs­
aufnahme im Blut zirkulierende Zucker mithilfe des
Hormons Insulin in die Körperzellen aufgenommen.
Bei Diabetes mellitus Typ 1 geschieht dies nicht, weil
die Insulinproduktion in der Bauchspeicheldrüse
gestört ist. Man spricht deshalb auch von einem
„absoluten Insulinmangel“. Beim Diabetes mellitus
Typ 2 wird Insulin produziert, jedoch ist die Insulin­
ausschüttung direkt nach einer Mahlzeit zu gering.
Außerdem ist die Insulin­wirkung an den Körperzellen
vermindert. Hier spricht man von einem „relativen
Insulin­mangel mit Insulin­resistenz“.
So wirkt Insulin
Die wichtigsten Energielieferanten des Körpers sind
Stärke und Zucker, also Kohlenhydrate. Im Darm
werden sie bei der Verdauung zu körperverwert­barem
Zucker umgewandelt und ins Blut abgegeben.
Der Blutzucker dient vor allem den Muskel- und
Herzmuskelzellen, den roten Blutkörperchen sowie
4
den Gehirnzellen als „Brennstoff“ zur Aufrecht­
erhaltung ihrer Funktions- und Leistungsfähigkeit.
Um von den Zellen genutzt („verbrannt“) zu werden,
muss der Zucker jedoch aus dem Blut ins Innere der
Zellen gelangen. Dies ermöglicht das Insulin. Steigt
der Blut­zucker­spiegel nach einer Mahlzeit an, schüttet die Bauchspeicheldrüse das Hormon Insulin in
die Blutbahn aus. Insulin wirkt wie eine Art Schlüssel. Es öffnet Insulinrezeptoren auf der Oberfläche
der Zellen so, dass Zucker aus dem Blut durch die
Zellwand dringen und in den Zellen verwertet
werden kann. Dadurch sinkt der Blut­zuckerspiegel
wieder ab.
Wie entsteht Diabetes mellitus Typ 2?
Während bei Typ-1-Diabetes die Insulin­­­pro­duk­tion
häufig schon während der Jugendzeit versiegt, sind
die Ursachen des wesentlich häufigeren Typ-2Diabetes noch nicht bis in alle Einzelheiten bekannt.
Man weiß laut Forschungs­berichten aber, dass
bestimmte Faktoren bei der Entstehung eine Rolle
spielen. Besonders sticht hier die genetische
Veranlagung hervor – viele Typ-2-Diabetiker haben
in ihrer nahen Verwandtschaft gleichermaßen
Erkrankte. Welche „Diabetesgene“ im Einzelnen
für die Vererbung der Erkrankung verantwortlich
sind, ist heute noch nicht ausreichend geklärt.
Zusammen mit den erblichen Faktoren ist Typ-2Diabetes vor allem die Folge von Überernährung
und zu wenig Bewegung.
Besonders die Fetteinlagerung im Bauchbereich
scheint nach neueren Untersuchungen eine ganz
wesentliche Rolle bei der Entstehung von Diabetes
mellitus Typ 2 und vielen anderen chronischen
Erkrankungen zu spielen. Deswegen ist die Messung
des Taillenumfangs zur Einschätzung des eigenen
Risikos (siehe untere Illustration) hilfreicher als die
Bestimmung des Body-Mass-Index (BMI). Weitere
Erkrankungen, die in diesem Zusammenhang auftreten, sind Gicht, Gefäßverkalkungen, erhöhte Blutfette und Bluthochdruck. Diese Erkrankungen
werden unter dem Begriff Metabolisches Syndrom
zusammengefasst und beschrieben.
Wenn Sie sich weitergehende Informationen über
den Zusammenhang von Übergewicht, Diabetes
und Bluthochdruck wünschen und mehr dazu
wissen möchten, was Sie selbst dagegen tun können,
fordern Sie bitte unsere Broschüren „Ursprung und
Folgen des Metabolischen Syndroms“ und „Gesund
essen und trinken mit Flippino“ an.
Die Folgen übermäßigen Essens
Bei einem Überangebot an Nahrung muss die
Bauchspeicheldrüse vermehrt Insulin aus­schütten.
Zugleich bewirken verschiedene Stoffwechsel­
prozesse, dass die Zellen immer unempfindlicher für
das Insulin werden: Die Zahl der Insulin-Rezep­toren
auf der Zellober­fläche nimmt ab.
Um diese verringerte Empfindlichkeit (Insulin­resistenz) auszugleichen, schüttet die Bauchspeicheldrüse zunächst vermehrt Insulin aus. Sinkt die Insulinempfindlichkeit weiter, erschöpft sich schließlich
die Leistungsfähigkeit der Bauchspeicheldrüse. Die
Insulinproduktion reicht nicht mehr aus. Die Folge:
Der Blutzuckerspiegel bleibt dauerhaft erhöht.
So äußert sich Diabetes mellitus
Häufiges Wasserlassen bei großem Durst kann
ein erstes Anzeichen von Diabetes mellitus sein.
Der Grund dafür ist, dass dem Zucker, der bei zu
hohen Blutzuckerwerten in den Harn übertritt,
immer auch etwas Flüssigkeit folgt.
Auch Juckreiz oder eine Neigung zu Haut­ent­zün­­
dungen können erste Anzeichen sein. Häufig sind
auch vermehrte Müdigkeit, Abgeschlagenheit und
Schwäche sowie Heiß­hunger, Schwitzen und Kopfschmerzen Hinweise für die mangelnde Aufnahme
des Energie­lieferanten Zucker in die Körperzellen.
Dies kann manchmal auch zu unerwarteten
Ge­wichtsverlusten führen, denn Zucker steht den
Zellen nicht mehr als Brennstoff zur Verfügung.
Stattdessen gewinnt der Körper die benötigte
Energie aus Fetten oder Eiweiß.
Messen Sie Ihren Taillenumfang mög­lichst
morgens vor dem Frühstück. Stellen Sie sich
dafür unbekleidet vor einen Spiegel und
entspannen Sie Ihren Bauch. Messen Sie nun
Ihren Taillenumfang dort, wo Ihr Bauch den
größten Umfang hat – das ist bei den
meisten Menschen etwa die Nabelhöhe.
Riskanter Zustand:
Männer > 94 cm, Frauen > 80 cm
Gesundheitsgefährdender Zustand:
Männer > 102 cm, Frauen > 88 cm
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80
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All diese Anzeichen können auf einen Diabetes
mellitus hinweisen, sind jedoch nicht aus­schließ­lich
für diese Erkrankung typisch. Anders als beim
Typ-1-Diabetes im Jugendalter werden beim Typ-2-­
Diabetes von den Betroffenen meist kaum Beschwerden wahrgenommen. Die Krankheit wird häufig
im Rahmen einer Blutunter­suchung aus anderem
Anlass oder erst beim Auftreten diabetischer Folgeschäden fest­gestellt.
Grundsätzlich gilt: Je länger und je stärker der Blut­
zuckerspiegel erhöht bleibt, umso eher treten Folge­
erkran­kungen auf.
Diabetes mellitus Typ 2 –
Volkskrankheit der Industrienationen
Eine „gute Einstellung“ bezieht sich also nicht nur
auf den Laborwert Blutzucker, sondern auch auf die
richtige Motivation, bei der Behandlung mitzuwirken. Mit dieser „guten Einstellung“ können Sie
Folgeschäden ver­hindern oder zumindest hinauszögern.
Diabetes mellitus gilt in allen modernen Industrienationen mittlerweile als Volkskrankheit. In Deutsch­
land sind ca. acht Millionen Menschen betroffen.
Die meisten von ihnen – mehr als 90 Prozent –
haben Typ-2-Diabetes. Die Zuckerkrankheit tritt
besonders in den Ländern häufig auf, in denen
Nahrungsüberfluss und Bewegungsmangel zu ihrer
Entstehung beitragen können.
Diabetes mellitus Typ 2 verursacht Folgeschäden an
zahlreichen Organen und Organsystemen. Diese
Folgeschäden können die Lebensqualität und die
Lebenserwartung der Betroffenen erheblich einschränken.
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Die Folgeschäden der Zuckerkrankheit sind kein
unabwendbares Schicksal. Im Gegenteil: Diabetiker
können mit einem gesunden Lebensstil (z. B. nicht
rauchen, körperlich aktiv sein und gesund ernähren)
den Verlauf ihrer Krankheit äußerst positiv beeinflussen.
Zukunftsaussichten
Experten befürchten für die Zukunft eine weitere
dramatische Zunahme der Erkrankungen an
Diabetes mellitus Typ 2 in den Industrieländern.
Diese Entwicklung ließe sich – genau wie der
­Verlauf einer Diabetes-Erkrankung – durch eine
geeignete Lebens­führung und veränderte Ernährungs­gewohnheiten positiv beeinflussen.
Diabetes mellitus erkennen und feststellen
Bei den ersten Anzeichen, die auf eine eventuelle Erkrankung an Diabetes mellitus
schließen lassen, sollten Sie Ihren Hausarzt aufsuchen. Stellt er bei Ihnen Diabetes
mellitus fest, können durch die frühzeitige Behandlung Folgeschäden verhindert,
zumindest aber eingedämmt werden.
Ihre Krankengeschichte
Ihr Blutzucker wird bestimmt
Ihr Arzt wird Sie als erstes nach Ihrer Kranken­
geschichte fragen und bei Verdacht auf Diabetes
mellitus folgende Sachverhalte mit Ihnen abklären:
Bestätigen Ihre Aussagen den Verdacht, wird Ihr
Arzt nun Ihren Blutzuckerspiegel messen. Üblicher­
weise werden Sie morgens in nüchternem Zustand
untersucht. Nüchtern bedeutet, dass Sie in den vorausgegangenen acht Stunden vor der Untersuchung
nichts gegessen und keinen Alkohol oder zuckerhal­
tige Getränke zu sich genommen haben dürfen – nur
Wasser und ungesüßter Tee sind erlaubt. Der Grund:
Eine Mahlzeit oder süße Getränke lassen den Blut­
zuckerspiegel ansteigen, Alkohol lässt ihn sinken.
Auch ein Infekt oder die Einnahme bestimmter Medi­­kamente können das Untersuchungsergebnis verfälschen. Denken Sie deshalb bitte daran, gegebenenfalls Ihren Arzt zu infor­mieren.
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Aktuelle Beschwerden oder Krankheitszeichen
Zuckerkrankheit bei nahen Verwandten
Tägliche Flüssigkeitsaufnahme und -ausscheidung
Ernährungsgewohnheiten
Gewichtsverhalten
Durchschnittliche körperliche Aktivität
Körperliche und geistige Leistungsfähigkeit
Aktuelle und frühere Erkrankungen
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Das Blut zur Blutzuckermessung wird aus einer
Vene entnommen, oft genügt auch schon ein klei­
ner Blutstropfen aus dem Ohrläppchen oder der
Fingerspitze. Welche Methode Ihr Arzt anwendet,
hängt davon ab, welches Gerät er zur Auswertung
nutzt und ob noch andere Laboruntersuchungen
mit dieser Probe geplant sind.
Das Ergebnis der Blutzuckermessung
Diabetes mellitus liegt vor, wenn der Wert des
Blutzuckers im venösen Blutplasma an mindestens zwei verschiedenen Tagen vor dem
Frühstück (nüchtern) 126 mg/dl (7,0 mmol/l)
oder darüber beträgt.
mg/dl = Milligramm pro Deziliter
mmol/l = Millimol pro Liter
Ihr Glukose-Belastungstest
Kann ein Diabetes mellitus durch die Blutzucker­
untersuchung bei Ihnen nicht eindeutig nachgewiesen werden, wird ein Glukose-Belastungstest
gemacht. Dabei wird die Reaktion des Stoffwechsels
auf die Aufnahme von Glukose (Traubenzucker)
überprüft. Um vergleichbare Ergebnisse zu erzielen,
muss folgendes Vorgehen eingehalten werden:
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An den drei Tagen vor der Untersuchung:
täglich ca. 200 g (150 – 250 g) Kohlenhydrate
essen, z. B. Nudeln oder Kartoffeln
Kein Test 3 Tage vor, während und 3 Tage nach
der Menstruation
In den letzten zehn bis 16 Stunden vor der
Untersuchung: Fasten, erlaubt sind nur Wasser
oder ungesüßter Tee
8–12 Stunden vor dem Test Verbot von Rauchen,
Kaffee und besonderer körperlicher Aktivität
Am Tag der Untersuchung:
óó Blutentnahme aus der Vene oder Fingerspitze
und Bestimmung des Nüchternblutzuckers.
Innerhalb der nächsten fünf Minuten Trinklösung
(75 g Traubenzucker auf 250–300 ml Wasser)
óó Danach Pause von 2 Stunden: Liegen oder sitzen,
keine Muskelanstrengung, nicht essen, nicht
trinken und auch nicht rauchen
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Danach zweite Blutentnahme mit Bestimmung
des Nüchternblutzuckers. Damit ist die Unter­
suchung beendet.
Auch bei dieser Untersuchung können ein Infekt
oder die Einnahme bestimmter Medikamente (sämtliche Hormone, orale Antidiabetika, Diu­reti­ka vom
Thiazidtyp, Salicylate und Kontra­­­zeptiva) das Untersuchungsergebnis verfälschen. Denken Sie deshalb
bitte daran, gege­benenfalls Ihren Arzt zu informieren.
Beim Gesunden bewirkt die Insulinausschüttung
nach dem Trinken der Traubenzucker­lösung, dass
die Zellen den Zucker zügig auf­nehmen. Der Blut­
zucker liegt nach zwei Stunden nur noch mäßig
über dem Nüchternwert. Als Diabe­tiker haben Sie
auch noch zwei Stunden nach der Glukoseaufnahme
einen deutlich erhöhten Blutzuckerwert, da entweder zu wenig Insulin produziert wird oder aber seine
Wirkung auf die Glukoseaufnahme in die
Zellen behindert ist. Mit dem Glukosebelastungstest kann dieser Zustand nachgewiesen werden,
wenn der Blutzuckerwert zwei Stunden nach Trinken
der Glukoselösung bei Messung im Venenblut bei
200 mg/dl (11,1 mmol/l) oder darüber liegt.
Ihr Blutzucker hat ein Gedächtnis
Blutzuckermessungen können nur die aktuelle
Stoff­wechselsituation widerspiegeln, sie sind für
den Arzt also lediglich „Momentaufnahmen“.
Damit er den Verlauf Ihrer Blutzuckerwerte über
einen längeren Zeitraum beurteilen kann, wird das
sogenannte glykosylierte Hämoglobin, abgekürzt
HbA1c, gemessen. Man kann es also als das „Blut­
zuckergedächtnis“ bezeichnen.
Hämoglobin ist der Farbstoff der roten Blutkörperchen. Ein gewisser Teil des Hämoglobins ist immer
mit dem Zucker aus dem Blut verknüpft. Ist der
Blutzuckerspiegel dauerhaft erhöht, wird mehr
von dem Blutzucker an das Hämoglobin gebunden.
Diese Bindung ist dauer­haft. Sie besteht ebenso
lange, wie ein rotes Blutkörperchen im Organismus
lebt, nämlich bis zu 120 Tage. Der rote Blutfarbstoff
registriert die höchste Blutzuckersituation, die über
eben diesen Zeitraum aufgetreten ist. Die Blut­
zucker­­spitzen sind innerhalb dieser drei Monate
immer nachweisbar, d. h. eine „Zucker-Sünde“ kann
am darauffolgenden Tag nicht „weg­gefastet“
­werden.
Ihr Arzt nutzt die Messung des glykosylierten Hämoglobins, um die Wirksamkeit Ihrer ­Behandlung anhand der Entwicklung Ihres Diabetes über einen
längeren Zeitraum nachvollziehen zu können.
Bei Gesunden liegt der Wert des HbA1c bei etwa
20 bis 42 mmol/mol (4 bis 6 %).
Die Umrechnung von Prozent HbA1c in
HbA1c mmol/mol erfolgt nach der Formel:
HbA1c (mmol/mol) = (% HbA1c – 2,15) x 10,929
Der HbA1c-Zielwert sollte zur Vorbeugung von
F­ olgeerkrankungen zwischen 6,5 % und 7,5 %
(48 bis 58 mmol/mol) liegen. Welcher Wert für Sie
persönlich sinnvoll ist, besprechen Sie gemeinsam
mit Ihrem Arzt.
Folgende Faktoren sind ausschlaggebend:
óó
óó
óó
óó
Persönliches Engagement
Alter und Gesundheitszustand
(je jünger und gesünder Sie sind, desto näher
liegt Ihr Zielwert am empfohlenen Ziel-HbA1c)
Nutzen-Risiko-Bewertung der Wirkstoffe
(Unterzuckerung, Gewichtszunahme)
Art des Medikamentes
Ihre Füße werden untersucht
Eine der Folgeerkrankungen der Zuckerkrankheit
ist das sogenannte diabetische Fußsyndrom.
Durch Verletzungen am Fuß können entzündete,
schlecht heilende Geschwüre entstehen, die dazu
führen können, dass der betroffene Bereich des
Fußes amputiert werden muss. Ursachen sind Durchblutungsstörungen und Nerven­schäden (­Neuropathien). Oft beginnt die Krankheit mit kleinen,
unscheinbaren Verletzungen wie versehent­lich eingeschnittener Nagelhaut oder wunden Stellen
durch unpassende Schuhe.
Insbesondere die Nervenschäden verhindern, dass
Betroffene Schmerzen empfinden und sich sofort
um die Verletzungen kümmern. Wird eine Verletzung nicht bemerkt und entsprechend behandelt,
können Krankheitserreger die Stellen besiedeln und
eine Entzündung hervorrufen.
Fußkontrolle
Um diese kleinen Verletzungen rechtzeitig
zu entdecken, sollten Sie als Diabetiker Ihre
Füße jeden Tag einmal in Augenschein
nehmen und sie sorgfältig auf Druckstellen,
Blasen oder Hinweise auf Pilzinfektionen
kontrollieren. Lassen Sie Ihre Füße und Ihre
Schuhe außerdem mindestens einmal jährlich
gründlich von einem Arzt untersuchen.
Besteht bei Ihnen ein erhöhtes Risiko, sollten
Sie Ihre Füße und auch Ihre Schuhe quartals­
weise überprüfen lassen. Sprechen Sie
darüber mit Ihrem Arzt.
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Die Fußuntersuchung
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Füße inspizieren
Bei der Inspektion (Betrachtung) der Füße ­werden
die Hautbeschaffenheit sowie Art und Ausmaß
möglicher Geschwüre erfasst. Die Farbe und
Temperatur der Haut gibt Hinweise auf mögliche Durchblutungsstörungen (kühle, blasse und
feuchte Haut) oder Nervenschäden (rosige, warme
und trockene Haut). Der Arzt achtet besonders
auf Schwielen, Druckstellen und übermäßige
Verhornungen, denn diese sind oft die Ausgangspunkte für weitere Schäden.
Arterienpulse prüfen
Die Arterienpulse werden geprüft. Typische Stellen,
an denen die Arterienpulse gefühlt werden können, sind die Leiste, die Kniekehle, die Innen­
knöchelhinterseite und der Fuß­rücken. Sind die
Pulse nicht oder nur schwach fühlbar, kann dies
ein Hinweis auf eine Durchblutungsstörung
durch Veränderungen in den Arterien sein.
Stimmgabeltest
Beim Stimmgabeltest wird eine Stimmgabel
angeschlagen und beispielsweise an den Knöchel
des Patienten gehalten, während sie vibriert.
Werden die Vibrationen dort nicht wahrgenommen, spricht dies für (diabetische) Schädigungen
der Nerven des Unterschenkels oder des Fußes.
10-g-Monofilament-Test
Mit diesem Test kann Ihr Arzt das Berührungsund Druckempfinden untersuchen. Er drückt
einen speziellen Kunststofffaden an die Fußsohle
und überprüft, ob Sie die Berührung oder den
Druck spüren.
Schuhe inspizieren
Es ist wichtig, dass die Schuhe ganz genau sitzen.
Deshalb wird die Passform überprüft.
Bestehen Anzeichen dafür, dass ein Geschwür des
diabetischen Fußes infiziert, d. h. mit Krankheits­
keimen besiedelt ist, wird Sie Ihr Arzt an eine auf
den diabetischen Fuß spezialisierte und für die
Behandlung qualifizierte Praxis über­weisen.
Ihr Sehvermögen kann leiden
Durch den erhöhten Blutzuckerspiegel können sich
die kleinen Blutgefäße in der Netzhaut Ihres Auges
verändern und es kann zu Einblutungen in diesem
Bereich kommen. Die Folge: Das Sehvermögen kann
abnehmen und im schlimmsten Fall zur Erblindung
führen.
Aus diesem Grund wird bei Ihnen als Diabetiker
mindestens einmal jährlich eine Untersuchung des
Augenhintergrundes (Funduskopie) durchgeführt.
Da der Augenhintergrund die einzige Stelle des
Körpers ist, an der man Blutgefäße direkt ansehen
kann (sie verlaufen hier in der Netzhaut des Auges),
kann Ihr Augenarzt sehr genau feststellen, in wel­
chem Zustand sie sich befinden.
Vor der Untersuchung erhalten Sie Augen­tropfen,
die die Pupille so erweitern, dass Ihr Arzt den Augenhintergrund auch in seinen Rand­bereichen sehen
kann. Sowohl das Einträufeln der Tropfen als auch
die Untersuchung selbst sind völlig schmerzfrei.
Allerdings ist Ihr Sehvermögen danach für etwa drei
bis vier Stunden eingeschränkt: Sie sehen unschärfer,
verschwommen und sind möglicher­weise lichtempfindlicher. Am besten ist es daher, Sie legen den
Untersuchungstermin auf den Nachmittag oder
Abend, wenn es draußen nicht mehr so hell ist, und
nehmen für alle Fälle eine Sonnenbrille mit, um Ihre
Augen zu schützen. Bitte denken Sie auch daran,
dass Sie nach der Netzhautuntersuchung nicht
selbst Auto fahren dürfen. Am besten, Sie lassen
sich abholen.
Seien Sie beruhigt: Am nächsten Morgen können
Sie in jedem Fall wieder so sehen wie vor der Untersuchung und auch wieder selbst Auto fahren.
Die Funktion Ihrer Nieren
wird untersucht
Wird ein Diabetes mellitus nicht oder nur unzureichend behandelt, können die Nieren geschädigt
werden. Deshalb gehört zu den Untersuchungen
bei Ihrem Arzt auch die Kontrolle der Nierenfunktion.
Mindestens einmal im Jahr wird Ihre Nierenfunk­
tion durch Bestimmung der glomerulären Filtrationsrate (eGFR) auf Basis des Serum-KreatininWerts (ein Blutwert) überprüft. Zusätzlich kann
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Ihr Arzt abhängig von der Erkrankungsdauer, Ihrem
Alter, einer eventuellen Retinopathie und anderen
Folgeerkrankungen die Untersuchung Ihres Urins
auf die Ausscheidung von Albumin (körpereigenes
Eiweiß) für erforderlich halten.
Besteht der Verdacht auf eine Nierenschädigung,
wird eine weitere Untersuchung nach zwei bis vier
Wochen durchgeführt. Ist die Eiweißausscheidung
eindeutig erhöht, wird Ihr Arzt weitere Unter­
suchungen durchführen, um Ihre Nierenfunktion
genau beurteilen zu können. Wenn Ihr Arzt dies für
geboten hält, wird er Sie an einen Nierenspezialisten (Nephrologen) über­weisen.
Ihr Urin wird mittels Teststreifen oder im Labor auf
den Gehalt an Zucker und Albumin untersucht.
Lassen Sie sich in Ihrer Arztpraxis erklären, was
genau benötigt wird. Wenn Sie ein spezielles Gefäß
erhalten, in dem Sie die Probe abgeben sollen, lassen
Sie Ihren Urin dort bitte direkt hinein. Aus der Toilette entnommen ist er zu stark verdünnt.
Insbesondere bei einer diabetischen Netz­haut­erkrankung der Augen ist auch eine
Urinunter­suchung unerlässlich, da die Schädi­
gung der Netz­haut mit einer diabetischen
Nierenschädigung häufig einhergeht.
Es kann sein, dass Ihr Arzt ausrechnen möchte,
welche Menge einer bestimmten Substanz, z. B.
Eiweiß (Albumin), Ihre Nieren innerhalb von
24 Stunden ausscheiden. Sammeln Sie dann
bitte Ihren gesamten Urin über diesen Zeitraum
(24-Stunden-Sammel­urin) in dem Sammelgefäß,
das Sie von Ihrem Arzt erhalten haben. Geben Sie
es danach mit Ihrem Namen beschriftet zur weiteren Untersuchung in der Praxis ab.
Wird Nüchtern-Urin benötigt, erfahren Sie, wie lange vorher Sie nichts essen dürfen. Da der erste
­Morgenurin nach dem Aufwachen noch Rück­stände
aus Ihrer letzten Mahlzeit enthält, entnehmen Sie
die Probe bitte erst aus dem Urin danach.
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Wie wird Diabetes behandelt?
Mit Diabetes mellitus Typ 2 können Sie gut leben. Ernähren Sie sich gesund, bewegen
Sie sich regelmäßig und profitieren Sie zusätzlich von medizinischen Maßnahmen.
So stabilisieren Sie nicht nur Ihren Gesundheitszustand und verbessern Ihre Lebens­
qualität. Auch mögliche Folgeerkrankungen können Sie so vermeiden oder
Ihr Auftreten zumindest hinauszögern.
Was Sie und Ihr Arzt erreichen wollen
Was Sie selbst tun können
Die Behandlung Ihres Diabetes soll positiv auf Ihren
Organismus wirken, Ihr Wohlbefinden stärken und
Folgeerkrankungen vermeiden oder zumindest ver­zögern helfen. Um das zu erreichen, wird Ihr Arzt
mit Ihnen gleich zu Beginn der Behandlung „Nahziele“ vereinbaren, die auf Ihre persönliche Lebens­
situation, die Ausprägung Ihres Diabetes und Ihren
körperlichen Zustand genau abgestimmt sind.
Haben Sie sich erschreckt, als Sie erfahren haben,
dass Sie zuckerkrank sind? Vielen ergeht es so und
die Vorstellung, plötzlich anders leben zu müssen,
löst Angst und Sorgen, manchmal aber auch Schuldgefühle aus. Neben einer gewissen erblichen Veranlagung sind es tatsäch­lich vor allem Übergewicht
und Bewegungs­mangel, die eine Rolle bei der Entstehung des Diabetes mellitus Typ 2 spielen. Andererseits bietet aber gerade diese Tatsache auch ­Chancen:
Denn nur mit einer gesunden Lebensführung können Sie den Krankheitsverlauf, wie in der Tabelle auf
S. 13 beschrieben, positiv beeinflussen.
Solche Ziele können sein
óó Ein bestimmtes Körpergewicht zu erreichen,
sofern Sie Übergewicht haben
óó Die Werte Ihrer Blutfette zu normalisieren
óó Bessere Kondition durch regelmäßige Bewegung
óó Eine gleichmäßig gute Blutzuckereinstellung
auf möglichst normale Werte, d. h. Vermeiden
von zu hohen, aber auch zu niedrigen Blutzuckerwerten
óó Normalisierung des HbA1c-Werts (des glyko­
sylierten Hämoglobins), Ihres „Blutzucker­
gedächtnisses“
óó Die Einstellung Ihres Blutdrucks auf optimale
Werte (< 140/90 mmHg)
óó Mit dem Rauchen aufzuhören
Zugegeben:
Einen solchen Lebensstil zu erreichen und vor allem
beizubehalten, erfordert einiges an Disziplin. Wenn
Sie jedoch bedenken, dass alle ärztlichen Maßnahmen bei der Behandlung Ihres Diabetes mellitus Typ 2
ohne eine gesunde Lebensführung erfolglos bleiben
werden, fällt es Ihnen vielleicht etwas leichter,
durchzuhalten. Wir wünschen Ihnen auf jeden Fall
ganz viel Erfolg dabei!
Die richtige Ernährung
ist für Sie jetzt sehr wichtig
Für Sie als Diabetiker ist es im Umgang mit Ihrer
Erkrankung besonders wichtig, sich richtig zu
ernähren. Das heißt nicht, dass Sie eine strikte Diät
einhalten sollen. Die Ernährung für Diabetiker
unterscheidet sich in ihrer Zusammensetzung und
Menge in keinster Weise von der opti­­malen Ernährung gesunder Menschen. Der Unterschied ist nur,
dass Ihr Körper „Ernährungssünden“ nicht verzeiht.
Ohne eine kontrollierte Ernährung sind deshalb
alle anderen Maßnahmen zur Behandlung Ihrer
Zuckerkrankheit sinnlos.
12
Wenn Sie darauf achten …
haben Sie nicht nur Ihren Diabetes gut im Griff.
Ausgewogen essen, auf den
Energiebedarf abgestimmt!
Vorsorge vor schweren Erkrankungen wie Arteriosklerose,
Fettstoffwechselstörungen, Gicht und manchen Krebsarten
Normalgewicht erreichen
und halten!
Viel beweglicher und leistungsfähiger, Erkrankungen
der Knochen und Gelenke seltener
Regelmäßig bewegen!
Beugt Demenz, Depression und Osteoporose vor, wirkt lebens­
verlängernd und sorgt für Stressabbau
Regelmäßiger Tagesablauf
mit ausreichend Nachtschlaf
Leistungsfähiger und entspannter, verringertes Infektionsrisiko
Kein Alkohol, kein Nikotin
Geringeres Risiko, z. B. an Krebs zu erkranken bzw. einen
Schlaganfall oder Herzinfarkt zu erleiden
Kohlenhydrate
Basis und Hauptanteil einer gesunden Ernährung
sind Kohlenhydrate (Zucker, Stärke). Ihr Anteil an
Ihrer Gesamtnahrung sollte etwas mehr als die ­
Hälfte betragen. Damit es nicht zu Blutzuckerschwankungen kommt, sollten Sie sie gleichmäßig
über den Tag verteilt zu sich nehmen. Essen Sie
bevorzugt komplexe Kohlenhydrate, also Stärke aus
Kartoffeln, Obst, Gemüse und Getreideprodukten.
Damit Ihr Blutzucker anschließend nur langsam
ansteigt, nehmen Sie ausreichend Ballaststoffe wie
Vollkornprodukte, Gemüse, Kartoffeln, Hülsenfrüchte
und Obst zu sich.
Mit „Zucker“ im umgangssprachlichen Sinne ist meist
der Haushaltszucker gemeint. Er setzt sich aus zwei
einfachen Zuckerbausteinen zusammen: aus Traubenzucker (Glukose) und Fruchtzucker (Fruktose).
Wird der Blutzucker gemessen, wird dabei die
Konzentration des Einfachzuckers Glukose im Blut
erfasst. Stärke ist dagegen eines der wichtigsten
komplexen Kohlenhydrate, hier sind Zuckerbausteine in großen Gebilden miteinander verbunden.
Fette
Für Sie als Diabetiker sollte der Anteil an Fett in
Ihrer Nahrung maximal ein Drittel betragen und
davon zu höchstens einem Drittel aus gesättigten
Fettsäuren bestehen.
Warum, und was bedeutet das? Da Fette viel Energie
liefern und mehr als doppelt so viel Kalorien wie ein
Gramm Kohlenhydrate oder Eiweiß enthalten, führt
ein übermäßiger Genuss vor allem zu Über­gewicht,
und das sollten Sie als Diabetiker vermeiden.
Wie viele Menschen nehmen vielleicht auch Sie
gesättigte Fettsäuren vor allem über Fleisch- und
Wurstwaren sowie Milch und Milchprodukte zu
sich. Zu viel gesättigte Fettsäuren erhöhen aber
das Risiko für Fettstoffwechselstörungen, und das
wiederum kann zu Herz-Kreislauferkrankungen
führen. Vermeiden Sie deshalb vor allem gesättigte
Fette, die überwiegend in tierischen Produkten wie
z. B. Braten, Wurst, Butter und Schmalz enthalten
sind. Greifen Sie lieber zu ungesättigten Fetten.
Sie sind überwiegend pflanzlich und z. B. in Raps-,
Oliven- und Sojaöl enthalten. Als Richtgröße merken
Sie sich am besten ein Verhältnis 1 : 2 gesättigte/
ungesättigte Fettsäuren.
Auch Cholesterin ist ein Fett. Als wichtiger Bestandteil von Zellwänden und Baustein für viele Hormone,
ist es eine für uns lebenswichtige Substanz. Choles­
terin wird von unserem Körper zum größten Teil
selbst produziert, nur ein Fünftel nehmen wir über
(tierische) Nahrung auf. Da es nicht wasserlöslich
ist, wird Choles­terin, um es im Blut zu transportie­
ren, an spezielle Eiweiße gebunden – es bilden sich
sogenannte Lipoproteine.
13
Die erhöhte Konzen­tra­­tion bestimmter Lipoproteine
im Blut ist ein bedeutender Risikofaktor für die Entstehung von Arteriosklerose. Entscheiden Sie sich
deshalb lieber für Nahrungsmittel mit geringem
Fett­gehalt. So ist es leichter, das Gewicht in Schach
zu halten. Sollten Sie übergewichtig sein, können
Sie auf diese Weise auch leichter abnehmen.
Eiweiße
Eiweiß (Protein) ist in Fisch, magerem Fleisch und
Milchprodukten enthalten und wird von unserem
Körper zum Aufbau verschiedenster Substanzen
benötigt. Zu viel tierisches Eiweiß belastet jedoch
die Nieren, da sie für den Abbau überschüssigen
Eiweißes zuständig sind. Sollten Ihre Nieren bereits
geschädigt sein, begrenzen Sie bitte Ihre Eiweißaufnahme, da Sie sie ansonsten überfordern könnten.
Salz
Essen Sie bitte nicht mehr als sechs Gramm Salz am
Tag, das entspricht etwa einem Tee­löffel. Ein höherer Kochsalzverzehr kann zu Bluthochdruck führen
oder ihn verschlimmern. Da viele Diabetiker von
Bluthochdruck betroffen sind, beherzigen Sie bitte
diese Einschränkung zu Ihrem eigenen Wohl.
Mengen
Wie viel Sie täglich essen dürfen, hängt von verschie­
denen Faktoren ab. Dies sind vor allem Ihr momentanes Körpergewicht, Ihr angestrebtes Gewicht und
Ihr täglicher Energieverbrauch durch körperliche
Bewegung. Ihr Arzt wird die für Sie optimale Nahrungsmenge individuell nach der Einheit „BE“, der
sogenannten „Broteinheit“, berechnen. Ein BE entspricht etwas 12 Gramm Kohlenhydraten.
Darüber hinaus können Sie an Schulungen teilnehmen, in denen Sie lernen, welche Nahrungsmittel
für Sie als Diabetiker besonders günstig sind, wie
man ihre optimale Menge berechnet und auch,
wie man sie schmackhaft zubereitet.
Getränke
Auf gesüßte Getränke sollten Sie grundsätzlich
verzichten. Im Vergleich zu ihrer durstlöschenden
Wirkung enthalten sie zu viel Zucker, den Sie in die
BE- und Kalorienberechnung mit einbeziehen müssen. Fruchtsäfte, auch ohne Zuckerzusatz, enthalten immerhin den natür­lichen Zucker der Früchte.
Als Schorle verdünnte Fruchtsäfte (Verhältnis
Wasser : Saft etwa 5 : 1) dürfen Sie trinken, müssen
den Zuckeranteil aber ebenfalls berechnen. Ein Liter
natürlicher Apfelsaft enthält etwa 10 BE an Kohlenhydraten.
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Milch ist grundsätzlich kein Getränk gegen Durst.
Vor allem bei Vollmilch ist es wichtig, den Fett­
gehalt in die Kalorienbilanz mit einzubeziehen.
Alkoholische Getränke sind nicht grundsätzlich verboten. Sie sollten sie jedoch, wenn überhaupt, nur
in Verbindung mit einer kohlenhydratreichen Mahlzeit zu sich nehmen. Hier gilt ausnahmsweise einmal die Regel von der „guten Grundlage“, denn
Alkohol kann leicht eine Unterzuckerung auslösen.
Die Menge sollte allerdings 10 Gramm reinen Alkohol bei Frauen und 20 Gramm bei Männern pro Tag
nicht überschreiten. Zur Orientierung:
Ein Glas Wein von 200 ml enthält etwa 20 Gramm,
ein halber Liter Bier etwa 25 Gramm reinen Alkohol.
Süßstoff
Kalorienfreie Süßstoffe und Zuckeraustauschstoffe
als Zuckerersatz enthalten weniger Kalorien als
Zucker. Produkte, die damit gesüßt sind, können Sie
zu sich nehmen, sollten aber bedenken, dass die
Wirkung dieser Stoffe umstritten ist. Manche
Forscher vermuten, dass der Zuckerersatz und die
verringerte Kalorienzahl den Körper verwirren,
wodurch ein zusätzliches Hungergefühl ausgelöst
wird. Zudem haben solche Produkte meist einen
höheren Fettanteil, um den Geschmacksverlust
auszugleichen.
Auf spezielle Diabetikerprodukte, wie sie in Supermärkten und Reformhäusern angeboten werden,
können Sie verzichten. Meist enthalten sie Fruchtzucker zum Süßen, der gegenüber dem normalen
Haushaltszucker keine Vorteile für Sie bringt. Vor
allem Gebäck und Schokoladenprodukte für Diabetiker können genauso fett- und kalorienhaltig wie
normale Produkte sein.
Regelmäßige Bewegung
ist für Sie jetzt sehr wichtig
Wie viel körperliche Aktivität an unserem Körper
bewirkt, zeigt folgendes Beispiel: Allein durch
Bewegung schafft es so mancher Typ-2-Diabetiker,
seinen Stoffwechsel so zu normalisieren, dass er
keinerlei blutzuckerregulierende Medikamente
braucht. Auch für Sie ist es jetzt sehr wichtig,
die Initiative zu ergreifen. Fangen Sie an. Gehen
Sie spazieren, fahren Sie Rad oder gehen Sie
schwimmen – jede regelmäßige Bewegung hilft
Ihrem Organismus und wirkt sich positiv auf Ihren
Stoffwechsel und Ihren Kreislauf aus:
Die Zellen
Die Zellen (z. B. Herz- und Muskelzellen), die den
Zucker aus dem Blut zur Energiegewinnung benötigen, reagieren wieder empfindlicher auf das Insulin.
Dies liegt daran, dass durch eine gesteigerte körperliche Aktivität auf ihrer Oberfläche mehr Insulinrezeptoren gebildet bzw. die vorhandenen Rezeptoren
empfindlicher werden. Das noch von der Bauchspeicheldrüse gebildete Insulin kann also wieder effektiver zur Wirkung kommen.
Der Fettstoffwechsel
Die Bewegung beeinflusst auch den Fettstoffwechsel
positiv. Freie Fettsäuren werden zur Energiegewinnung verbrannt, die Konzentration an gefäßschädi­
gendem LDL-Choles­terin kann gesenkt werden,
während der Anteil des „herzschützenden“
HDL-Cholesterins steigen kann. Die Blutfettwerte
können also insgesamt normalisiert werden.
Das Gewicht
Durch die Bewegung wird Übergewicht abgebaut,
welches ebenfalls an der Entstehung des Diabetes
mellitus beteiligt ist. Die Leistungsfähigkeit des
Herzens und der Atmungsorgane kann vor allem
durch Ausdauersportarten deutlich verbessert
werden.
Die Seele
Schließlich profitiert auch die Seele von körperlicher
Aktivität. Wer sich regelmäßig bewegt, baut Stress
ab, ist ausgeglichener und zufriedener.
Fangen Sie noch heute an! Am besten mit Aktivitä­
ten, die Sie ganz einfach in Ihren Alltag integrieren
können. Eine halbe Stunde täglich genügt für den
Anfang völlig. So überfordern Sie sich nicht und
halten besser durch.
15
Das könnten Sie machen
óó Nehmen Sie für kurze Wege nicht mehr das Auto,
sondern das Rad (spart auch CO2).
óó Nehmen Sie anstelle des Aufzugs jetzt immer
die Treppe.
óó Machen Sie einen schönen „Verdauungs­
spaziergang“ vorm Zubettgehen.
óó Verabreden Sie sich mit Freunden zum regel­
mäßigen Sport (Rad fahren, Nordic Walking,
Schwimmen o. ä.).
Er wird gegebenenfalls einige Untersuchungen
durchführen, wie z. B.:
Achtung:
Wenn Sie lange keinerlei Sport getrieben haben,
fragen Sie vorher Ihren Arzt, welches Maß an Bewegung er Ihnen empfiehlt. Das gilt insbesondere,
wenn Sie Probleme mit Ihrem Herzen oder Kreislauf haben. Ihr Arzt sagt Ihnen, wie schnell Ihr Herz
beim Sport schlagen soll – über eine Pulsuhr haben
Sie das dann leicht im Griff.
Viele andere Ausdauersportarten sind ebenfalls
geeignet. Fragen Sie einfach Ihren Arzt und fangen
Sie gleich damit an – egal, ob allein, in einer Gruppe
oder im Verein. Hauptsache, Sie tun etwas für Ihre
Gesundheit!
Viele Vereine bieten spezielle Sportprogram­me für
Diabetiker an. Dort sind Sie unter sich und werden
von erfahrenen Trainern betreut.
Neben gesunder Ernährung und regelmäßiger
Bewegung ist auch die Einhaltung der festgelegten
Arzttermine äußerst wichtig. Nehmen Sie sie auf
jeden Fall immer wahr, auch wenn Sie gerade keine
Beschwerden verspüren. Und auch dann, wenn Sie
ein schlechtes Gewissen haben, weil Sie die vereinbarten Ziele nicht erreicht haben. Erklären Sie Ihrem
Arzt, dass Sie nicht so viel abgenommen haben, wie
Sie wollten, sich zu wenig bewegt haben oder Ihr
Blutzucker einfach nicht immer optimal war. Sie werden gemeinsam einen Weg finden und Ihre Therapie­
ziele gegebe­nenfalls noch einmal überdenken.
Auch wenn bei Ihnen bereits ein diabetisches Fußsyndrom besteht, sollten Sie vor Aufnahme einer
regelmäßigen sportlichen Aktivität darüber mit
Ihrem Arzt sprechen.
Treiben Sie Ausdauersport
Walking
óó schnelles Gehen (gelenkschonender als
­Jogging), besonders geeignet, um den Puls
im gewünschten Bereich zu halten
óó gut passende Laufschuhe und lockere
­Sportbekleidung
Nordic Walking
óó gesamter Körpereinsatz durch Stöcke,
noch gelenkschonender als Walking
óó nur spezielle Stöcke, qualifizierte und umfassende Einweisung erforderlich
Rad fahren
óó optimales Kreislauftraining
óó Fahrrad oder Heimtrainer (Pulsmesser)
16
óó
óó
óó
óó
óó
óó
Blutdruckmessung
körperliche Untersuchung inkl. Inspektion der Füße
Labor: z. B. Blutbild, Blutfette, Leberwerte,
Nierenwerte, Urinstatus, Nüchternzucker, HbA1c
EKG, Belastungs-EKG
neurologische Untersuchung
augenärztliche Untersuchung
Halten Sie Ihre Arzttermine ein
Achten Sie auf die Signale Ihres Körpers
Wenn Sie sich Zeit nehmen und Ruhe und Entspannung gönnen, lernen Sie auch feine Signale Ihres
Körpers wahrzunehmen. Das ist sehr wichtig, um
auf frühzeitige Warnzeichen z. B. für eine schwere
Stoffwechselentgleisung gleich reagieren zu können.
Wenn Sie das Gefühl haben, besonders durstig zu
sein, oder öfter als sonst die Toilette aufsuchen
müssen, kann dies schon auf einen zu hohen Blutzucker hinweisen. Eine Unterzuckerung kündigt sich
dagegen oft durch Zittern, Herzrasen oder Kopfschmerzen an.
Zur besseren Kontrolle Ihres Zuckerstoffwechsels
können Sie Ihren Blutzucker messen. Zur Blutzucker­
selbstmessung gibt es zahlreiche Geräte, die klein
und einfach zu bedienen sind. Falls Sie solche Messungen durchführen sollen, wird man Ihnen im Rahmen der Diabetiker­schulung zeigen, wie Sie dabei
vorgehen müssen.
Blutzuckerselbstmessungen sind dann erforder­lich,
wenn Sie Insulin spritzen und die Dosis dabei dem
jeweiligen Blutzucker angepasst werden muss
(intensivierte Insulintherapie).
Auch wenn Sie mit Tabletten (oralen Antidiabeti­ka) behandelt werden sollten, kann in Absprache mit Ihrem
Arzt eine Blutzuckerselbstmessung sinnvoll sein.
Führen Sie Tagebuch
Messen Sie Ihren Blutzucker selbst?
Dann fragen Sie Ihren Arzt nach einem
Diabetes-Tagebuch, in das Sie Folgendes
eintragen sollten:
óó
óó
óó
óó
óó
óó
Ihre Zuckerwerte
körperliche Bewegung
Stress
Krankheit
Unterzuckerung (Uhrzeit)
veränderte Ernährung
Durch dieses Tagebuch behalten Sie nicht
nur den Überblick. Es hilft auch Ihrem Arzt,
die Behandlung optimal auf Ihre persönlichen
Erfordernisse auszurichten.
Tragen Sie Ihren DiabetesGesundheitspass immer bei sich
Den Diabetes-Gesundheitspass bekommen
Sie von Ihrem Arzt. Er enthält wichtige
Daten, wie:
óó
óó
óó
óó
óó
Laborbefunde
Messwerte
Medikamente
Angaben zu weiteren Erkrankungen
Befunde anderer Ärzte
Anhand der Eintragungen kann sich jeder
behandelnde Arzt schnell ein Bild über Ihren
Gesundheitszustand machen. Besonders
wichtig ist der Diabetes-Pass in Notfallsitua­
tionen. Sollte tatsächlich einmal eine Stoffwechselentgleisung zur Bewusstlosigkeit
führen, kann jeder Arzt anhand der Daten
sofort die richtigen Maßnahmen ergreifen.
Gut organisiert zu sein, gibt auch Ihnen ein gutes
Gefühl der Sicherheit. Doch das heißt nicht, dass
man auf sich allein gestellt bleiben muss. Wenn Sie
mögen, schließen Sie sich doch einfach anderen Diabetikern an. Es gibt viele und sie sind gut organisiert.
Sie können in vielerlei Hinsicht profitieren, sei es
durch gemeinsame Unternehmungen, sportliche
Aktivitäten oder auch den Austausch von Tipps zu
verschiedenen Dingen des Alltags.
Informationen zur Selbsthilfe
Deutsche Diabetes Gesellschaft e. V. (DGG)
Reinhardtstraße 31
10117 Berlin
Oder im Internet unter:
www.diabetesgate.de oder
www.deutsche-diabetes-hilfe.de/shg-suche
Wenn Sie darüber hinaus Fragen zu Selbsthilfegruppen haben, wenden Sie sich an diabetesDE –
Deutsche Diabetes-Hilfe, Tel. 030 201677-0 oder
[email protected].
17
Beugen Sie Stoffwechsel­entgleisungen vor
Überzuckerung (Hyperglykämie)
Sowohl beim unbehandelten als auch beim behandelten Diabetes mellitus kann es passieren, dass der
Stoffwechsel „entgleist“. Ursache kann eine Überzuckerung (Hyperglykämie) sein, da der Blutzuckerspiegel weit erhöht ist. Die schwersten Entgleisungen
können über Bewusstseins­störungen bis hin zur
Bewusstlosigkeit (hyper­­glykämisches Koma) führen.
In dieser lebensbedrohlichen Situation, die bei Typ2-Diabetikern selten auftritt, muss sofort ein Notarzt gerufen werden.
Auslöser dieser Überzuckerung sind oft Infekte oder
eine mangelnde Insulinbehandlung. Dass sich mög­
licherweise eine Hyperglykämie anbahnt, bemerken
Sie daran, dass Sie vermehrt Durst haben, oft und
viel Wasser lassen müssen, unter Unruhe leiden und
sich matt fühlen. Wenn Sie ein Blutzuckermess­
gerät benutzen, sollten Sie Ihre Werte kontrollieren.
In jedem Fall müssen Sie bei diesen Krankheits­
zeichen Ihren Arzt aufsuchen, damit er der Ursache
auf den Grund gehen und die derzeitige Therapie
anpassen kann.
Unterzuckerung (Hypoglykämie)
Fällt der Blutzucker unter einen bestimmten
Schwellenwert ab, kommt es zu einer Unterzucke­
rung (Hypoglykämie). Ursachen dieser hypoglykämi­­schen Stoffwechselentgleisung sind häufig eine
Über­dosierung von Insulin, von Sulfonylharnstoffen
(blutzuckersenkenden Tabletten) oder zu wenig
aufgenommene Kohlehydrate. Auch andere blutzuckersenkende Medikamente, wie beispielsweise
Metformin, können eine stärkere blutzuckersen­ken­
de Wirkung entfalten, wenn sie mit eigentlich nicht
auf den Blutzucker wirkenden Medikamen­ten, wie
z. B. ACE-Hemmern, kombiniert werden. Behalten
Sie daher bei neuen Medikamenten immer Ihren
Blutzucker im Blick!
Bei einem Blutzuckerabfall wird das Stresshormon
Adrenalin vermehrt ausgeschüttet. Wann die ersten
körperlichen Anzeichen wie Herzrasen, Schweißausbrüche und Zittern einsetzen, hängt davon ab, wie
schnell der Blutzucker sinkt.
Da jetzt auch das Gehirn zu wenig mit Zucker versorgt wird, kann es zu Kopfschmerzen, Sehstörungen, Schwäche und Lähmungen kommen. Eine
Bewusstseinseintrübung kann bis hin zur Bewusst­
losigkeit (hypoglykämischer Schock) führen.
18
In dieser lebensbedrohlichen Situation muss sofort
ein Notarzt gerufen werden. Bei einer schweren
Hypoglykämie ist immer Fremdhilfe vonnöten.
Achten Sie auf die ersten Anzeichen einer Unterzuckerung. Sie werden lernen, auf Ihren Körper zu
hören und seine Signale ernst zu nehmen. Schon
mit etwas Traubenzucker können Sie rasch gegensteuern, meist verschwinden die Symptome schon
nach wenigen Minuten.
Tragen Sie immer etwas Traubenzucker bei
sich und informieren Sie auch Ihre Angehörigen, Kollegen und Sportkameraden darüber.
So sind Sie bei einer sich ankündi­genden
Unterzuckerung immer auf der sicheren
Seite.
Suchen Sie bei Anzeichen einer Unterzuckerung
Ihren Arzt auf. Er wird Ihre Blutzuckereinstellung
überprüfen und die Ursache klären. Möglicher­weise
müssen die Medikamente oder Ihre Ernährungs­
weise geändert werden.
Brauchen Sie Medikamente?
Bevor Ihr Arzt Ihnen Medikamente zur Blutzucker­
senkung verschreibt, sollten Sie alles daran setzen,
andere Wege zu finden. Viele Diabetiker haben
ihren Blutzucker allein durch eine andere Ernährung, Gewichtsnormalisierung und regelmäßige
körperliche Aktivität auf normale Werte abgesenkt.
Versuchen Sie es auch! Sollten Sie am Ende wirklich
keinerlei Erfolg dabei haben, wird Ihnen Ihr Arzt
die erforderlichen Medikamente verschreiben.
Das gilt selbstverständlich auch, wenn bei Ihnen
bereits Folgeschäden wie zum Beispiel eine Koro­
nare Herzkrankheit, Sehverschlechterungen oder
eine nachlassende Nierenleistung eingetreten oder
zu befürchten sind. Es gibt Medikamente, die Sie
einnehmen können (orale Antidiabetika) und solche,
die Sie spritzen müssen. Lassen Sie sich von Ihrem
Arzt den Nutzen und die Risiken Ihrer Medikamente
erläutern. Ihr Arzt wird Ihnen aufgrund der Festlegungen im Gesundheits­programm vorrangig
Medika­mente wie Glibenclamid, Metformin oder
Humaninsulin verordnen. Hält er eine indivi­duelle
Therapieplanung mit anderen Wirkstoffen wie
z. B. Insulin-Analoga/weitere orale Anti­diabetika für
geboten, muss er Sie darauf hinweisen, dass hierfür
derzeit keine ausreichen­den Belege zur Sicherheit
im Langzeit­gebrauch sowie zur Risikoreduktion relevanter gesundheitlicher Folgen vorliegen. Außerdem ist Ihr Arzt dazu verpflichtet, Sie darüber zu
informieren, ob für den jeweiligen Wirkstoff Daten
zur Wirksamkeit, Steuerbarkeit und Verträglichkeit
vorliegen.
óó
óó
Medikamente zum Einnehmen
Voraussetzung für eine Behandlung mit diesen
Arzneimitteln ist, dass Ihre Bauchspeicheldrüse noch
eine gewisse Menge Insulin produziert. Nur dann
können diese Medikamente wirken. Bei den oralen
Antidiabetika werden zwei Gruppen unterschieden:
die „insulinotropen“ (Sulfonylharnstoffe, Glinide,
Exenatide, Sitagliptin) wirken in der Bauch­
speicheldrüse und stimulieren die Ausschüttung
von Insulin. Eine Unterzuckerung kann eintreten
und Sie können bei Einnahme dieser Medika­
mente an Gewicht zunehmen.
die „nicht-insulinotropen“ (Biguanide, alphaGlukosidase-Hemmer) wirken nicht an der
Bauchspeicheldrüse, sondern z. B. an den Muskelzellen und im Darm. Sie verstärken die Wirkung
von Insulin und verlangsamen die Aufnahme
von Glukose aus der Nahrung. Die Gefahr einer
Unter­zuckerung besteht nicht, und diese Wirkstoffe können auch bei Übergewicht eingesetzt
werden.
Medikamentenübersicht
Biguanide (z. B. Metformin)
Sulfonylharnstoffe (z. B. Glibenclamid)
Wirkung: Neubildung und Abgabe von Glukose ins
Blut wird gehemmt, Glukose in Muskel­zellen wird
besser verwertet und im Darm langsamer aus der
Nahrung aufgenommen.
Besonderheiten: Eines der am häufigsten bei
Übergewicht verwendeten Antidiabetika in Tablettenform, da es bei Metformin zu keiner Gewichtszunahme kommt. Wichtig ist es, auf die Kontraindikationen zu achten, da z. B. bei eingeschränkter
Nierenleistung die Übersäuerung des Blutes droht,
was lebensbedrohlich ist.
Wirkung: stimuliert die Freisetzung von Insulin
aus der Bauchspeicheldrüse.
Besonderheiten: mögl. Gewichtszunahme,
Normalgewicht halten und körperliche Aktivität
besonders wichtig. Manchmal allergische Reak­tion.
Gefahr der Unterzuckerung z. B. bei Überdosierung, körperlicher Anstrengung, ungenügender
Nahrungsaufnahme, Alkoholkonsum, Einschränkung der Nierenleistung oder Funktionsstörung
der Leber. Bei ersten Anzeichen wie Zittern, Herzrasen, Schweißausbrüchen sofort Traubenzucker
einnehmen, Arzt informieren.
Sulfonylharnstoffanaloga (Glinide, z. B. Repaglinide)
Alpha-Glukosidase-Hemmer (z. B. Acarbose)
Wirkung: Die Insulinproduktion in der Bauch­
speicheldrüse wird angeregt. Schnelle Wirkung:
Vor der Mahlzeit eingenommen, senken Glinide
den Blutzucker nach dem Essen vergleichsweise
rasch wieder ab.
Besonderheiten: Ein Nutzen dieser Wirkstoff­
gruppe ist nicht belegt. Eine Ausnahme gilt für
Diabetiker mit schweren Nierenfunktionsstörungen. Für diese Patienten kann die Wirkstoffgruppe
Repaglinid verordnet werden.
Wirkung: Verzögerung der Glukoseaufnahme aus
dem Darm, Blutzuckerspitzen nach den Mahlzeiten
werden abgeflacht.
Besonderheiten: werden nur noch selten eingesetzt. Die blut­zuckersenkende Wirkung ist vergleichsweise gering und kann auch durch ballaststoffreiche Ernährung erzielt werden. Blähungen,
Durchfall, Bauchschmerzen und gelegentliche
Übelkeit sind vor allem zu Beginn der Behandlung
möglich.
Neue Antidiabetika: DPP-4-Inhibitoren (z. B. Sitagliptin)
Wirkung: Die Wirkung ist abhängig von der Höhe des Blutzuckers und vermindert das Risiko der Unterzuckerung. Sie fördern die Freisetzung von Insulin und hemmen die Freisetzung der Gegenspieler des
Insulins (Glukagon).
Besonderheiten: In Kombination mit Metformin muss man besonders auf Unterzuckerungen achten.
Es gibt Hinweise, dass das Medikament in seltenen Fällen zur Entzündung der Bauchspeicheldrüse
­führen kann. Aufgrund fehlender Daten kann zur langfristigen Sicherheit dieser Wirkstoffgruppe und
dazu, ob das Medikament über die blutzuckersenkende Wirkung hinaus Folgeerkrankungen reduziert,
noch keine abschließende Aussage getroffen werden.
19
Medikamente zum Spritzen
langfristigen Sicherheit dieser Wirkstoffgruppe und
dazu, ob das Medikament über die blutzuckersenkende Wirkung hinaus Folgeerkrankungen ­reduziert,
noch keine abschließende Aussage getroffen ­
werden.
Wie viele Diabetiker fürchten vielleicht auch Sie
sich davor, eines Tages eine Spritze benutzen und
sich auch mit dem Essen an feste Zeiten halten zu
müssen. Keine Sorge, vielen geht es so. Und auch
Ihre Befürchtungen werden sicher schwinden, wenn
Sie mit dem Thema vertrauter sind. Ihr Arzt wird Sie
ausführlich beraten, außerdem lernen Sie in einer
guten Schulung, wie Sie sich am besten auf die
neue Situation einstellen. Damit Sie von der Hilfe
anderer unabhängig bleiben, lernen Sie auch, sich
selbst zu spritzen.
Insuline
Wenn Ihre Bauchspeicheldrüse kein Insulin produ­
ziert oder sich Ihr Blutzucker über Tabletten und
eine angepasste Ernährung nicht ausreichend sen­ken
lässt, muss Ihrem Körper Insulin zugeführt werden.
Insulin kann nicht in Tablettenform eingenommen
werden, da es ein Eiweißhormon ist, das von der
Magensäure sofort zersetzt wird. Deshalb muss es
gespritzt werden. Es gibt bis heute keine Alternative
dazu. Insulin wird biosynthetisch durch gentechnologische Verfahren produziert.
Inkretinmimetika (z. B. Exenatide)
Diese Wirkstoffe werden als Ergänzung der Behandlung mit anderen Diabetesmedikamenten wie Metformin und/oder Sulfonylharnstoffen unter die
Haut gespritzt. Ihre Wirkung setzt in Abhängigkeit
vom Blutzucker ein. Inkretinmimetika fördern die
von Blutzucker abhängige Bildung und Freisetzung
von Insulin und hemmen die Freisetzung von Gluka­
gon. Zudem verzögern sie die Magenentleerung
und stimulieren das Sättigungsgefühl.
Man unterscheidet folgende Insulin­arten:
Kurz wirkendes Normalinsulin (früherer Name:
Altinsulin), das seine Wirkung nach 30 – 60
Minuten für ca. 5 Stunden entfaltet,
óó Verzögerungsinsulin, dessen Wirkung nach ca.
60 Minuten eintritt, dann jedoch für 9 bis maximal 18 Stunden anhält, und
óó Mischinsulin, eine Mischung aus Normalinsulin
und Verzögerungsinsulin.
óó
Als unerwünschte Wirkungen können Übelkeit und
Er­brechen auftreten und die Anfälligkeit für Infekte
kann ansteigen. Selten kann es zu einer Entzündung
der Bauchspeicheldrüse oder zu Funktionsstörungen der Nieren kommen. Vereinzelt wird über die
Möglichkeit der Tumorbildung in der Bauchspeicheldrüse berichtet. Aufgrund fehlender Daten kann zur
Darüber hinaus gibt es die sogenannten Insulin­
analoga. Ihre chemische Struktur weicht vom
Humaninsulin ein wenig ab, auch die Wirkkurve
verändert sich. Unterschieden wird zwischen kurz
So wirken die verschiedenen Insuline:
Substanz/-gruppe
Eintritt frühestens
nach (Min.)*
Eintritt spätestens
nach (Std.)*
Wirkungsdauer
(Std.)*
30
2
5-7
Verzögerungsinsulin
(NPH-Insulin)
60-120
4-6
12-16
Mischinsulin
Normal-/Verzögerungsinsulin
30-60
4-6
12-16
Kurzwirksame Insulinanaloga
Lispro, Aspart, Glulisin
10-20
1
2-5
Langwirksame Insulinanaloga
Glargin, Detemir
60-120
60-120
-
20-30
16-20
Mischinsuline
kurzwirksame Analoga/NPH
10-20
4-6
12-16
Schnell wirkendes Normalinsulin
(früherer Name: Altinsulin)
* Zeiten bei mittleren Dosen. Eintritts- und Wirkungsdauer sind bei höheren Dosen länger, bei geringeren Dosen kürzer.
20
­ irkenden und lang wirkenden Insulinanaloga.
w
­Erstere wirken schneller und kürzer, letztere länger
als die jeweiligen Humaninsuline. Insulinanaloga
bieten gegenüber Humaninsulin keinen Zusatz­
nutzen.
Die Gabe des Insulins erfolgt im Normalfall mit
einem Insulin-Pen. Das ist eine Injektionshilfe, die
eine Patrone mit Insulin enthält und mit einer
ganz dünnen Injektionsnadel versehen ist. Mithilfe
einer Dosiervorrichtung wird die entsprechende
Insulinmenge eingestellt und kann direkt gespritzt
werden. Sollte der Insulin-Pen defekt sein, kann das
Insulin im Notfall auch über eine Einmal-Plastikspritze injiziert werden.
Welche Therapie ist für Sie richtig?
Diabetes mellitus Typ 2 kann mit der konven­
tionellen oder der intensivierten Insulintherapie,
wie in der unteren Tabelle beschrieben, behandelt
werden. Sie erfahren von Ihrem Arzt, welche die
richtige für Sie ist.
Das alles klingt zunächst zwar kompliziert, aber Sie
müssen das nicht alles allein bewältigen. Ihr Arzt
hilft Ihnen dabei. Er wird Ihren Nahrungs­bedarf ermitteln und die entsprechende Insulin­dosis verordnen.
Und für Ihre Ernährung lernen Sie im Rahmen einer
Diabetikerschulung alles, was Sie wissen müssen,
um sich Ihren ganz persönlichen Ernährungsplan
zusammenzustellen. Es kann schon einige Wochen
dauern, in denen Sie ausprobieren müssen, welche
Mengen an Kohlenhydraten und Insulin Sie wirklich
benötigen und gut vertragen.
Gerade bei der intensivierten Therapie werden
Sie im Umgang mit Insulin geschult, da es in Abhängigkeit von den tageszeitlichen Schwankungen,
Ihrer Ernährung und Ihren Blutzuckerwerten dosiert
werden muss.
Therapieformen
Konventionelle Insulintherapie
Intensivierte Insulintherapie
Spritzen:
morgens und abends (evtl. auch mittags) vor den
Mahlzeiten eine bestimmte Menge Misch­insulin
oder Intermediärinsulin (ein Verzö­gerungsinsulin)
Spritzen:
meist zweimaliges Spritzen eines Intermediär­
insulins und zusätzlich mahlzeiten­­abhängiges
Spritzen eines Normal­insulins, dosiert je nach
Blutzuckerspiegel, Größe der Mahlzeit, Tageszeit
und geplanter körperlicher Belastung
Essen:
nach der Injektion eine bestimmte Menge
Kohlenhydrate zur Vermeidung einer Unter­
zuckerung (Hypoglykämie)
óó auch alle anderen Mahlzeiten zu bestimmten
Zeiten (Kohlenhydrateanteil gleichmäßig über
den Tag verteilen)
óó
Essen:
Zeit und Art der Mahlzeit können variiert
werden
óó
Aller Anfang ist schwer …
Doch schon bald kommt die
Routine. Und Ihr „Zucker“
gehört dann ganz selbstverständlich zu Ihrem Leben
dazu.
21
Hoher Blutzucker
Schädigung
Blutder Bluthochdruck
Nervengefäße
schädigungen
Fettstoffwechselstörungen
Hoher Blutzucker hinterlässt im Körper
Spuren.
Mögliche Begleit- und Folgeerkrankungen
Dauerhaft erhöhte Blutzuckerwerte wirken Tag für Tag auf Ihren Körper und
hinter­lassen Spuren. Hier erfahren Sie, wie Sie vorbeugen können, was untersucht
und behandelt wird.
Bluthochdruck
Wie viele Diabetiker leiden vielleicht auch Sie an
Bluthochdruck. Das ist der Fall, wenn Ihre ge­mes­se­
nen Werte an zwei Tagen bei 140/90 mmHg oder
darüber liegen. Da Bluthochdruck das bei Diabe­ti­
kern ohnehin überdurchschnittlich hohe Risiko für
Gefäßerkrankungen zusätzlich erhöht, ist es wichtig,
dass der Blutdruck konsequent und dauerhaft auf
unter 140/90 mm Hg gesenkt wird.
Das wird vor allem mit folgenden Medikamenten
erreicht:
ACE-Hemmer
ACE-Hemmer verhindern die Bildung eines wich­ti­
gen Botenstoffes, des sogenannten Angioten­sin II.
Dieses hat eine gefäßverengende Wirkung und
erhöht so den Blutdruck. ACE-Hemmer greifen in
22
die durch Hormone gesteuerte Regulation des Blutdrucks ein. Bei ACE-Hemmer-Unverträglichkeit oder
spe­ziellen Indika­tionen können Sie AT1-Rezeptor­­­an­tagonisten erhalten.
Diuretika
Diuretika sind sogenannte Entwässerungsmedikamente. Sie fördern die Flüssigkeitsausscheidungen
des Körpers und vermindern so die Flüssigkeitsmenge im Kreislauf. Auf diese Weise wird der Blutdruck
gesenkt.
Betablocker
Betablocker verringern am Herz die Frequenz und
die Kraft, mit der der Herzmuskel sich zusammenzieht. Der Blutdruck wird gesenkt, das Herz arbeitet
ökonomischer und der Sauerstoffbedarf des Herzmuskels ist geringer.
Fettstoffwechselstörungen
Bei vielen Typ-2-Diabetikern sind die Blutfettwerte
erhöht, unter anderem der des Cholesterins. Da dies
die Entstehung von Gefäßerkrankungen fördert,
wird mit Medikamenten gegengesteuert. Sogenannte Statine vermindern die körper­eigene Her­stellung
von Cholesterin und sind im Allgemeinen gut verträglich. Nur selten treten Nebenwirkungen wie Übelkeit, Durchfall oder Erbrechen auf.
Schädigung der großen Blutgefäße
(Makroangiopathie)
Ein hoher Blutzuckerspiegel schädigt die großen
Blutgefäße: Wandverdickungen und Ablagerungen
behindern den Blutfluss. Die großen Schlagadern
werden durch hohen Blutdruck und Fettstoffwechsel­
störungen zusätzlich geschädigt.
Auf die Beine
Verengte Beinarterien führen zu Muskelschmerzen
beim Gehen (sog. Schaufensterkrankheit). Später
können sich Geschwüre und abgestor­benes Gewebe
an den Füßen bilden.
Risiken für Ihre Gesundheit
Je länger eine dauerhafte Blutzucker­erhöhung
besteht, umso höher ist die Gefahr!
55 % aller Diabetiker sterben an einem Herzinfarkt. Auch Schlaganfälle kommen erheblich
häufiger vor als bei Gesunden.
Da alle Organe und Gewebe des Körpers auf eine
gute Durchblutung angewiesen sind, haben die
Gefäßschädigungen zahlreiche Auswirkungen:
An einer arteriellen Verschlusskrankheit der
Beine erkranken Diabetiker etwa dreimal so
häufig.
Auf das Herz
Verengte Herzkranzgefäße, die den Herzmuskel
versorgen, führen zur Koronaren Herzkrankheit (KHK)
und können Herzschmerzen (Angina Pectoris) sowie
Luftnot auslösen. Sind die Herzkranz­gefäße komplett verschlossen, kommt es zum Herzinfarkt.
Achtung: Herzschmerzen (Angina pectoris)
und ein Herzinfarkt können unbemerkt ablaufen, da auch die Funktion der schmerzleitenden Nervenfasern durch den hohen Blutzuckerspiegel beeinträchtigt sein kann.
Auf das Gehirn
Sind Hirnarterien von Durchblutungsstörungen
betroffen, kann es schlimmstenfalls zum Schlag­
anfall (Hirninfarkt) kommen.
Durch einen gut eingestellten Blutdruck kann
das Risiko für Herzinfarkt und Schlaganfall
vermindert werden.
23
Schädigung der kleinen Blutgefäße
(Mikroangiopathie)
Ein hoher Blutzuckerspiegel schädigt auch die
kleinen Blutgefäße: Glukose im Blut verbindet sich
mit verschiedenen Eiweißen in der Wand der Blut­
gefäße. Die Gefäßwände verdicken und die Gefäße
verengen sich. Als Folge gelangt insbesondere der
lebensnotwendige Sauerstoff schlechter ins Gewebe und die Durchblutung von Organen und damit
die Versorgung mit Nährstoffen verringern sich
ebenfalls.
Dies hat zahlreiche Auswirkungen:
Auf die Augen
Werden die kleinen Blutgefäße im Auge geschädigt,
können sie sich verschließen und die Netzhaut wird
nicht mehr ausreichend durchblutet. Um diesen
Mangel auszugleichen, bildet der Körper neue Gefäße. Doch ihre Wände sind sehr dünn und zerreißen
leicht, sodass Blut in die Netzhaut tritt. Da diese
Blutung Ihr Seh­ver­mögen kaum einschränkt, ­merken
Sie erst einmal nichts davon. Ihr Augenarzt kann sie
bei einer Funduskopie (Untersuchung des Augen­
hintergrunds) als rote Punkte oder Flecken ­erkennen.
Es können sich auch kleinste, säckchenförmige Aus­stülpungen (Aneurysmen) bilden oder Stoffwechselprodukte auf der Netzhaut ab­lagern, als scharf­
kantige, kalkhaltige Flecken oder weich begrenzte
Herde.
All diese Veränderungen führen zu einer Abnahme
Ihres Sehvermögens (bei 25 % der Typ-2-Diabe­tiker
wird nach 15 Jahren diese sog. Retinopathie festgestellt), im schlimmsten Fall zur Erblindung (30 %
aller Erblindungen in Europa sind durch Diabetes
verursacht). Doch rechtzeitig erkannt, kann dieser
Prozess aufgehalten werden: Ihr Arzt kann die
geschädigten Blutgefäße mit einer Laserbehandlung veröden, sodass weitere Blutungen und Gefäßneu­bildungen vermindert werden.
Aus diesem Grund ist es sehr wichtig, dass Sie sich
frühzeitig und danach regelmäßig beim Augenarzt
untersuchen lassen. Gerade auch dann, wenn Sie
keinerlei Beeinträchtigung Ihres Sehvermögens
wahrnehmen.
Auf die Nieren
Sind Ihre Augen geschädigt, sollten Sie auch ­Ihre
Nieren auf eine Schädigung (Nephro­pathie) untersuchen lassen, da Folgeschäden an Augen und
24
Nieren häufig gemeinsam auftreten. Sind Ihre
Nieren betroffen, können sie ihrer Filterfunktion
nicht mehr ausreichend nachkommen und es
werden mit dem Urin Substanzen ausgeschieden,
die von den Nieren eigentlich zurückgehalten
werden sollten. Umgekehrt stauen sich im Blut
Stoffe an, die über die Nieren entfernt werden
müssten. Schreitet die Schädigung aber ungehindert voran, können im Endstadium die Nieren
versagen und Sie dauerhaft auf eine Behandlung
mit der „künstlichen Niere“, der Dialyse, angewiesen sein.
Mit einer zielgerichteten Behandlung kann hier
jedoch rechtzeitig gegengesteuert werden.
­Wichtig sind dabei eine normnahe Blutdruck- und
Blutglukoseeinstellung, Rauchverzicht und bei
eingeschränkter Nierenfunktion (pathologisch
reduzierter glomerulärer Filtrationsrate) eine
adäquat begrenzte Eiweißaufnahme.
Beugen Sie einer Dialyse vor
In Europa und den USA sind bis zu 50 % aller
Dialysepatienten Diabetiker.
Der Grund: langjährig schlecht eingestellte
Blutzuckerwerte. Bei ca. 25 % der Typ-2Diabetiker sind die Nieren nach 10 Jahren
geschädigt.
Auf die Nerven
Die Schädigung der kleinen Blutgefäße führt dazu,
dass Nerven nicht mehr ausreichend mit Blut versorgt werden und daher Signale schlechter weiterleiten. Die Funktion der Nerven wird ebenfalls durch
die Ablagerung von Zuckerabbau­produkten in den
Nervenzellen und Hüllen der Nervenfasern beein-
trächtigt.
Bei einer autonomen Nervenschädigung wird Ihr
Arzt Sie ggf. zu einem Fachkollegen überweisen
(bei einer Blasenentleerungsstörung z. B. an einen
Urologen). Sind Ihre Nervenschädigungen mit
Schmerzen verbunden, können Sie von Ihrem Arzt
bestimmte Medikamente (Anti­depressiva, Anti­
konvulsiva) erhalten.
Alle Nerven können betroffen sein
Nervenart
Aufgabe
Folge der Schädigung
Motorische Nerven
Leiten Impulse vom Gehirn
zu den Muskeln, um Muskelbewegungen auszulösen
Lähmungen
Sensible Nerven
Leiten Empfindungen an das
Gehirn
Empfindungsstörungen, Taubheit der Haut,
Missempfindungen wie Brennen („burning
feet“– brennende Füße), Kribbeln oder
Schmerzen
Autonome Nerven
Kontrollieren z. B. Blutdruck,
Herzschlag, Verdauung und
Ausscheidungsfunktionen
Störungen der Blutdruckregulation, Herzrhythmusstörungen, Blasenentleerungs­störung,
Erektionsstörung (Impotenz), Völlegefühl und
saures Aufstoßen bei Magenentleerungs­
störung
25
Diabetischer Fuß
óó
Auch schwer heilende, meist schmerzlose Geschwüre an den Füßen im Rahmen des diabetischen
Fuß­syndroms („diabetischer Fuß“) sind Folgen der
Zuckerkrankheit.
Sollte Ihr Arzt bei Ihnen ein Fußgeschwür diagnostizieren, wird er Sie üblicherweise in eine DiabetesFußambulanz überweisen. Ein Team von Spezialisten kümmert sich dort um Ihr Geschwür, entfernt
abgestorbenes Gewebe und verbindet Ihren Fuß im
Anschluss so, dass er gut geschützt ist. Ebenso wird
Ihnen dort in einer Schulung vermittelt, wie Sie die
Verschlimmerung Ihres Geschwürs und das Neuauftreten verhindern können. Bei einer Besie­delung mit
Krankheitserregern erhalten Sie ggf. eine Verordnung für ein Antibiotikum.
Bei Nichtbehandlung
Es entstehen schmerzlose Geschwüre, die sich
vergrößern und von Krankheitserregern besiedelt
werden können. Der diabetische Fuß ist der häufigste
Grund für einen Klinik­aufent­halt. In manchen
Fällen sind gefäß­chirur­gische Eingriffe oder Amputationen notwendig.
Maßnahmen
óó Vermeiden Sie die Entstehung eines dia­be­tischen
Fußsyndroms durch einen kon­sequent auf dauerhaft normnahe Werte eingestellten Blutzucker.
óó Untersuchen Sie Ihre Füße (mit einem kleinen
Handspiegel) täglich und gründlich. Achten Sie
auf Verletzungen, Druckstellen, Rötungen und
Risse in der Hornhaut.
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óó
óó
Überlassen Sie Ihre Fußpflege einem medizinischen Fußpfleger (Podologen). Durch seine
Ausbildung ist er für die Behandlung von
Diabetikern besonders qualifiziert. Die Kosten
Ihres Podologen werden nach vorheriger ärztlicher Verordnung von Ihrer KKH übernommen. Ihr
Arzt oder eine diabeto­lo­gische Fußambulanz wird
Ihnen einen Podologen in Ihrer Nähe empfehlen.
Schützen Sie Ihre Füße vor Verletzungen und
laufen Sie niemals barfuß. Tragen Sie immer
Schuhe, auch am Strand (spezielle Bade­schuhe).
Wählen Sie Ihre Schuhe sorgfältig aus. Teure
orthopädische Schuhe sind nicht unbedingt
erforderlich. Sie dürfen aber niemals an irgendeiner Stelle drücken oder scheuern. Im Zweifel kann
ein orthopädischer Schuhmacher spezielle Polster
oder Einlagen anfertigen.
Tragen Sie keine Strümpfe, deren Bündchen die
Haut einschnüren.
Lassen Sie Ihre Füße mindestens einmal jährlich
gründlich von Ihrem Arzt unter­suchen. Besteht
bei Ihnen ein erhöhtes Risiko, sollten Sie Ihre Füße
und auch Ihre Schuhe quartalsweise überprüfen
lassen.
Bitte denken Sie immer daran: Es gibt keine
„Bagatellverletzungen“ an Ihren Füßen. Aus jeder
Wunde oder Druckstelle können sich schwer
heilende Geschwüre entwickeln.
Inspizieren Sie Ihre Füße deshalb regelmäßig
und gründlich, schützen Sie sie vor Verletzungen
und begeben Sie sich in professionelle Hände. Wenn
Sie all das beherzigen, werden Sie auch als Diabetiker weiterhin „gut zu Fuß“ sein.
Diabetischer Fuß
Ursachen
Mangelnde Durchblutung
Schädigung der Nerven von
Haut und Blutgefäßen
Schädigung der Nerven, die
Empfindung von Haut und
Mus­­keln an das Gehirn
melden
Folgen
Das Gewebe wird nicht
ausreichend mit sauerstoffreichem Blut versorgt,
Zellen gehen zugrunde,
Geschwüre entstehen.
Die Durchblutung kann
durch die beeinträchtigten
Nerven, die für die Engund Weitstellung der Blutgefäße zuständig sind, nicht
dem tatsächlichen Bedarf
angepasst werden.
Verletzungen oder Druckstellen durch schlecht
sitzende Schuhe werden
nicht mehr wahrgenommen.
26
Das tut Ihr Arzt gemeinsam
mit Spezialisten für Sie
Ihr Arzt kann Sie zu speziellen Schulungen zur
Ernäh­rung anmelden. Möchte er zur Behandlung
Ihres Diabetes Spezialisten hinzuziehen, wird er
Sie an einen Facharzt oder eine Klinik überweisen.
Schulung durch einen Ernährungsberater
Wenn eine Umstellung Ihrer Ernährung erforderlich
ist, kann Sie ein Ernährungsberater (Ökotrophologe)
unterstützen. Ihr Arzt meldet Sie zu einer speziellen
Schulung an.
Ambulante Behandlung beim Facharzt
Aufgrund möglicher Folgeschäden für die Netzhaut Ihres Auges ist einmal jährlich eine Kontrolluntersuchung (Augenhintergrund) beim Augenarzt erforderlich. Je nach Ergebnis werden Sie hier
weiterbehandelt. Falls nötig, wird er Ihnen auch
kürzere Zeitabstände für Folgeuntersuchungen
empfehlen.
óó Arbeitet Ihre Niere nicht mehr richtig bzw. die
Filtrationsrate hat sich innerhalb eines Jahres
­drastisch verschlechtert, wird Ihr Arzt Sie an
einen Nierenspezialisten (Nephrologen) überwei­
sen, der die Funktionsfähigkeit Ihrer Nieren über­
prüfen und ggf. behandeln wird.
óó Sind Ihre Blutdruckwerte trotz Behandlung nach
einem halben Jahr immer noch zu hoch, wird
Ihr Arzt Sie zur Weiterbehandlung an einen
Spezia­listen für Erkrankungen des Herz-Kreis­laufSystems überweisen. Dies kann ein Arzt für Innere
Medizin sein, möglicherweise mit der Zusatz­
bezeichnung „Kardiologe“ (Facharzt für Herz­
erkrankungen).
óó Sinkt der gemessene Wert des glykosylierten
Hämoglobins (HbA1c) bei Ihnen nicht wie erwartet, ist es nicht gelungen, Ihren Blut­zuckerwert
innerhalb eines halben Jahres dauerhaft auf die
angestrebten Werte einzustellen (das HbA1c gibt
Auskunft über die Stoffwechseleinstellung der
vergangenen Monate). In diesem Fall wird Sie Ihr
Arzt zu einem Diabetologen überweisen, einem
Arzt für Innere Medizin, der sich auf die Behandlung von Zuckerkrankheiten spezialisiert hat.
Diabetologen arbeiten in Kliniken, Praxen oder
sogenannten Schwerpunktzentren. Dort können
Sie eingehender untersucht und auch behandelt
werden. Sollten Sie schwanger sein oder eine
Schwangerschaft planen, wird Sie Ihr Arzt ebenfalls dorthin überweisen.
óó
óó
Erreichen Sie Ihren individuell festgelegten
HbA1c-Wert innerhalb eines Jahres nicht, sollte
geprüft werden, ob Sie von einer stationären
Diagnostik und Therapie in einem diabetologisch
qualifizierten Krankenhaus profitieren könnten.
Könnte sich bei Ihnen ein diabetischer Fuß entwickeln oder Sie sind daran bereits erkrankt, wird
Ihr Arzt Sie an eine spezielle Einrichtung, eine
sogenannte Fußambulanz, überweisen. In diesen
Ambulanzen, die meist an Kliniken angeschlossen
sind, arbeiten Ärzte und Fußpfleger zusammen,
oft gehören auch orthopädische Schuhmacher
dazu. Gemeinsam werden sie alles tun, um Ihre
Fußschäden zu heilen oder ein Voranschreiten zu
verhindern.
óó
Behandlung in der Klinik
Auch wenn Ihr Blutzucker gut eingestellt ist, kann
es Situationen geben, in denen eine ambulante
Behandlung nicht mehr ausreicht und Ihr Arzt Sie in
eine Klinik überweisen wird.
Dies ist unter anderem der Fall …
… bei einer Neigung zu nächtlichen Unter­zucke­
rungs­­phasen.
… bei einer bedrohlichen Stoffwechsel­ent­gleisung,
die zu einer schweren Über- oder auch Unterzuckerung und sogar Bewusstlosigkeit führen kann.
… wenn Sie die Zeichen einer Unterzuckerung
nicht wahrnehmen und schnell genug reagieren
können.
… wenn sich Ihr diabetischer Fuß infiziert (mit
Krankheitserregern besiedelt ist) oder Ihre Fuß­
geschwüre so tief reichen, dass Sehnen oder
Knochen betroffen sind.
… wenn andere Notfälle eintreten, wie Gefäß­
verschlüsse, Durchblutungsstörungen des Herzens
oder eine schwere Störung der Nierenfunktion.
27
Verzeichnis medizinischer Fachbegriffe
ACE-Hemmer Medikamente, die in die hormonelle
Steuerung des Blutdrucks eingreifen
Glukose Traubenzucker, wird bei der Blutzucker­
bestimmung gemessen
Adipositas Fettsucht, Fettleibigkeit, die Menge an
Körperfett ist hier abnormal und übermäßig erhöht,
wesentlicher Risikofaktor für Typ-2-­Diabetiker
Glukose-Toleranztest Test, bei dem nach der
Einnahme von Traubenzucker über einen
bestimmten Zeitraum der Abbau von Zucker
im Blut kontrolliert wird
Anamnese Ihre Krankengeschichte
Angiopathien Oberbegriff für die Schädigung
der Blutgefäße wie Arterien, Venen und Kapillaren
Arterien (Blutgefäße) Adern, die vom Herz kommend sauerstoffreiches Blut in den Körper leiten
Arteriosklerose Verkalkung der Arterien
Biguanide Tabletten, die Ihren Blutzucker senken
Blutzuckergedächtnis Ein Blutwert, der Auskunft
über die Blutzuckereinstellung der letzten
2 bis 3 Monate gibt
Cholesterin Eines der Fette, die sich im Blut befinden
Diabetischer Fuß Auch diabetisches Fußsyndrom
oder Fußgeschwür genannt
Diabetische Nephropathie Funktionsverlust der
Niere, ausgelöst durch eine langfristig schlechte
Blutzuckereinstellung
Diabetische Neuropathie Durch Diabetes bedingte
Schädigung der Nerven
Diabetes Typ 1 Der Körper produziert viel zu
wenig oder gar kein Insulin. Es muss daher gespritzt
werden.
Diabetes Typ 2 Erhöhte Blutzuckerwerte durch mangelnde Insulinproduktion oder unzureichen­de Insulinwirkung an den Körperzellen
Funduskopie Untersuchung Ihres Augenhinter­
grundes durch die Pupille hindurch mithilfe eines
besonderen Spiegels
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Harnzuckertest Teststreifen, mit dem Sie den
Zuckergehalt Ihres Urins selbst bestimmen
können
Hyperglykämie Überzuckerung
Hypoglykämie Unterzuckerung
Insulin Hormon aus der Bauchspeicheldrüse, das
hilft, Glukose zu verwerten, damit Ihr Körper daraus
Energie gewinnen kann
Metabolisches Syndrom Vier Einzelerkran­kun­gen,
die häufig in Kombination auftreten: erhöhte
Blutfettwerte, Bluthochdruck, erhöhter Blutzucker
und bauchbetontes Übergewicht. Mögliche Folgeerkrankung: Arteriosklerose, die zu Schlaganfall und
Herzinfarkt führen kann
Retinopathie Erkrankung der Netzhaut am Auge.
Eine schlechte Blutzuckereinstellung ist die häufigste Ursache.
Rezeptoren „Antennen“ oder „Schleusen­wärter“,
Bestandteile der Oberfläche von Zellen
Statine Medikamente, die den Cholesterin­spiegel
senken
Venen (Blutgefäße) Adern, die vom Körper kommend sauerstoffarmes Blut zum Herzen leiten
Das Diabetes-Gesundheitsquiz
Sie haben viel Wissenswertes über Diabetes mellitus Typ 2 und den Umgang
damit erfahren. Jetzt können Sie Ihr Wissen testen. Die Lösungen finden Sie unten
auf der Seite. Viel Spaß!
1.
Wo kommt das Insulin her?
a) aus dem Blut
b) aus der Bauchspeicheldrüse
c) aus dem Darm
2. Welches sind die Anzeichen einer Hypoglykämie (Unterzuckerung)?
a) Schnupfen, Husten, Heiserkeit
b) starke Zahnschmerzen
c) Herzklopfen, Herzrasen, kalte Schweißausbrüche, Zittern, Hunger
3. Wie sollten Sie sich ernähren?
a) ausgewogen und vollwertig
b) wenig Kohlenhydrate
c) wenig Eiweiß, viel Fett
4. Was ist bei körperlicher Aktivität zu beachten, wenn Sie Insulin spritzen?
a) immer bis an die Belastungsgrenze gehen
b) Blutzuckerkontrolle davor, währenddessen und danach
c) nach dem Sport kalorienreich essen und trinken
5. Was hilft, Ihren Zucker im Griff zu behalten?
a) keine körperlichen Aktivitäten
b) regelmäßige Gewichtszunahme
c) Körpersignale richtig deuten und ein Diabetes-Tagebuch führen
6. Ist die Untersuchung Ihrer Füße für Sie als Diabetiker wichtig?
a) Das ist bei Diabetes nicht wichtig.
b) Das macht mein Arzt für mich.
c) Ich untersuche meine Füße täglich und sie werden auch regelmäßig von meinem Arzt untersucht.
7. Ist regelmäßige Bewegung gut für Sie?
a) Für mich als Diabetiker ist Schonung das Beste.
b) Regelmäßige Bewegung verbessert bei mir die Insulinwirkung und senkt den HbA1c-Wert.
c) Bewegung ist nicht so wichtig, ich nehme doch Medikamente.
Lösungen: 1b, 2c, 3a, 4b, 5c, 6c, 7b
29
Buchtipps
Stiftung Warentest (Hg.): Diabetes Typ 2
Wie Sie gezielt gegensteuern.
Stiftung Warentest, Berlin, 2014.
Thurm, U.; Gehr, B.: Diabetes- und Sportfibel
Mit Diabetes weiter laufen.
Kirchheim-Verlag, Mainz, 2009.
Hirsch, A.: Diabetes ist meine Sache
Hilfen zum Umgang mit Angst, Wut und Traurigkeit.
Kirchheim-Verlag, Mainz, 2001.
Schmeisl, G. W.: Schulungsbuch für Diabetiker
Als Leitfaden für Typ-1- und insulinspritzende
Typ-2-DiabetikerInnen konzipiert.
Elsevier Verlag, München, 2011.
Howorka, K.: Insulinabhängig?
Funktioneller Insulingebrauch: Der Weg zur Freiheit
mit nahezu normalem Blutzucker.
Kirchheim-Verlag, Mainz, 2011.
Jörgens, V.; Grüßer, M.; Kronsbein P.:
Wie behandle ich meinen Diabetes?
Für Typ-2-Diabetiker, die nicht Insulin spritzen.
Kirchheim-Verlag, Mainz, 2014.
Nestlé (Hg.): Kalorien mundgerecht
Das praxisorientierte Handbuch für das tägliche
Essen und Trinken sowie zur indivi­duellen Ernährungs- und Kalorienkontrolle.
Neuer Umschau-Buchverlag, Neustadt, 2015.
Standl, E.; Mehnert, H.: Das große TRIAS-Handbuch
für Diabetiker
Typ 1 und Typ 2: Alles was Ihnen hilft – für ein aktives Leben ohne Einschränkungen.
Empfohlen vom Deutschen Diabetiker Bund.
TRIAS-Verlag, 2013.
Kulzer, B.; Hermanns, N.; Maier, B.; Haak, T.;
Reinecker, H.: Typ-2-Diabetes selbst kontrollieren
Ein Leitfaden für den Alltag mit praktischen Tipps
zur Änderung der Ess- und Lebens­gewohnheiten.
Für Diabetiker, die kein Insulin spritzen.
Kirchheim-Verlag, Mainz, 2010.
Toeller, M.; Schumacher, W.:
Richtig essen bei Diabetes
Hirzel-Verlag, Stuttgart, 2009.
Adressen und Websites
Selbsthilfeorganisationen
óó Deutsche Diabetes-Hilfe –
Menschen mit Diabetes e. V.
Reinhardtstraße 31
10117 Berlin
Telefon 030 2016770
Telefax 030 120894709
[email protected]
www.menschen-mit-diabetes.de
óó Diabetesgate
www.dgate.service-de-media.de
Dachverband für Fachgesellschaften
und Betroffenenverbände
óó Deutsche Diabetes-Union (DDU)
www.diabetes-union.de
óó Diabetes-Zentrum Quakenbrück
Danziger Straße 2
49610 Quakenbrück
Telefon 05431 152831
www.diabeteszentrum-quakenbrueck.de
30
Medizinische Fachgesellschaft
óó Deutsche Diabetes Gesellschaft e. V.
Reinhardtstraße 31
10117 Berlin
Telefon 030 31169370
Telefax 030 311693720
[email protected]
www.ddg.info
Sonstiges
óó Deutsches Diabetes Museum e. V.
Michael Schimschar
Im Hungerberg 5
38368 Grasleben
www.deutsches-diabetes-museum.de
[email protected]
Zum Schluss …
Wir hoffen, wir konnten Sie auf dem Weg zum
Diabetes-Experten ein Stück weiterbringen.
Und Sie haben Ihren Zucker immer gut im Griff.
Informieren Sie auch Ihre Familie, Bekannte und
Arbeitskollegen über Ihre Erkrankung, Ihre Bedürfnisse und notwendige Maßnahmen für den Fall
der Fälle, den Notfall. So können sie bei einer Blut­
zuckerentgleisung entsprechend reagieren und
Sie unterstützen.
Diese Broschüre soll Ihnen helfen, Ihre Erkrankung
und den Sinn ärztlicher Maßnahmen besser zu ver­stehen. Sie ersetzt nicht den Arztbesuch. Sicher
haben Sie noch weitere Fragen. Nehmen Sie direkt
Kontakt zu Ihrem Arzt auf oder sprechen Sie uns
einfach an. Wir stehen Ihnen gerne mit Rat und Tat
zur Seite.
Alles Gute für Sie und Ihre Gesundheit wünscht Ihnen
Ihr KKH Versorgungsteam
31
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