Trends und Strategien exzellenter Logistik Ergebnisse von Studien zum europäischen Supply Chain Management Prof. Dr. Dr. h.c. Hans-Christian Pfohl Technische Universität Darmstadt Fachgebiet Unternehmensführung und Logistik Stuttgart, 19. Januar 2006 2006 Prof. Dr. Dr. h.c. Hans-Christian Pfohl Agenda I. II. III. IV. V. Strategische Bedeutung von Supply Chain Management Logistiktrends Erfolgsfaktoren exzellenter Unternehmen Erfolgspositionen exzellenter Unternehmen Serviceinnovationen 2006 Prof. Dr. Dr. h.c. Hans-Christian Pfohl I. Strategische Bedeutung von Supply Chain Management Integrierte Betrachtung von Objektflüssen im Supply Chain Management Unternehmen Lieferanten Informationen Dienstleister Dienstleister Kunden Rechte Beschaffung Produktion Distribution Güter Finanzmittel • Aus der Logistikkonzeption entstammende und konsequent an den Wünschen der (End-)Kunden orientierte ganzheitliche Fluss- und Prozessorientierung • Integrierte Betrachtung aller Objektflüsse (Güter, logistische Informationen, akquisitorische Informationen, Finanzmittel, Rechte) von der Quelle bis zur Senke Quelle: Pfohl (2000) 2006 Prof. Dr. Dr. h.c. Hans-Christian Pfohl I. Strategische Bedeutung von Supply Chain Management Zuordnung der Gesamtverantwortung für die Logistik im Unternehmen Abteilungsebene 4% Hauptabteilungsebene 13% Bereichsleitung 25% Vorstand/Geschäftsführung 58% Quelle: BVL-Studie (2005) 2006 Prof. Dr. Dr. h.c. Hans-Christian Pfohl I. Strategische Bedeutung von Supply Chain Management Beteiligung an der Formulierung der strategischen SCM-Ziele Immer Mittelwert 5 4,0 3,8 4 3,6 3 2 Niemals 1 CEO CFO COO n = 25 n = 32 n = 11 Quelle: ELA/Bearing Point-Studie (2002) 2006 Prof. Dr. Dr. h.c. Hans-Christian Pfohl I. Strategische Bedeutung von Supply Chain Management Oberste Unternehmensziele und deren Zielerreichung durch Supply Chain Management Absolute Häufigkeit Mittelwert 3,5 Wachstum 33 3,3 23 Gewinn Wachstum fördern Cash flows steigern 4,4 21 Kunden Kundenservice verbessern 19 Der Beste sein 3,0 16 Qualität Produktqualität verbessern 13 Innovation 3,9 12 Partnerschaft 8 Kosten 4,1 35 30 25 20 15 10 5 Kosten reduzieren 4,2 4 Schnelligkeit Partnerschaften verbessern 0 1 n Kein Einfluss 2 3 Quelle: ELA/Bearing Point-Studie (2002) 2006 Prof. Dr. Dr. h.c. Hans-Christian Pfohl 4 Durchlaufzeiten verringern 5 Sehr hohen Einfluss I. Strategische Bedeutung von Supply Chain Management Kennzahlenbereiche zur Messung der Unternehmensleistung Mittelwert Höchster 4 Rang 3,4 3,1 3 2,0 1,9 2 Niedrigster 1 Rang Kunden Innovationen/ Potenziale Prozesse Quelle: ELA/Bearing Point-Studie (2002) 2006 Prof. Dr. Dr. h.c. Hans-Christian Pfohl Finanzen I. Strategische Bedeutung von Supply Chain Management Kennzahlenbereiche zur Messung der Supply Chain Performance Mittelwert Höchster 4 Rang 3,1 3 2,8 2 Niedrigster 1 Rang 2,7 1,7 Kunden Innovationen/ Potenziale Prozesse Quelle: ELA/Bearing Point-Studie (2002) 2006 Prof. Dr. Dr. h.c. Hans-Christian Pfohl Finanzen I. Strategische Bedeutung von Supply Chain Management Die meisten Unternehmen sind wertorientiert und fordern dies auch von der Logistik Verfolgt Ihr Unternehmen die Steigerung des Unternehmenswertes als oberstes finanzwirtschaftliches Ziel? Wird von der Logistik eine Wertorientierung gefordert? vollkommen eher mehr Weiß nicht 14% Nein 27% 45% 47% 63 % 24% eher weniger gar nicht 2005 81 % 16% 16% neutral Ja 59% 36% 2% 9% 1% 4% 2010 ⇒ 81 % der Logistikmanager gehen davon aus, dass von Ihnen bis zum Jahr 2010 eine Wertorientierung in der Logistik gefordert wird. Quelle: BVL-Studie (2005) 2006 Prof. Dr. Dr. h.c. Hans-Christian Pfohl I. Strategische Bedeutung von Supply Chain Management Was bedeutet „Wertorientierung“ in der Logistik? Marktorientierung Risikoorientierung Ist ihr Unternehmen wertorientiert? Kennen Sie wertorientierte Kennzahlen? Zukunftsorientierung Serviceorientierung Logistikkostenorientierung Kennen Sie die Kapitalkosten? 71% 42% 55% 33% 28% 12% Unternehmen, die der Zukunfts-, Risiko- und Marktorientierung in der Logistik eine ... niedrige hohe ... Bedeutung beimessen. Mitarbeiterorientierung n=36 n=56 sehr hoch hoch niedrig Ökologieorientierung Alle Unternehmen (n=198) Unternehmen, die der Zukunfts-, Risiko- und Marktorientierung in der Logistik eine hohe Bedeutung beimessen (n=56) ⇒ Die am Kunden orientierten Kosten-, Zeit- und Qualitätsziele der Logistik müssen für eine Wertorientierung zukunfts-, risiko- und marktorientiert betrachtet werden. Quelle: BVL-Studie (2005) 2006 Prof. Dr. Dr. h.c. Hans-Christian Pfohl I. Strategische Bedeutung von Supply Chain Management Wertorientierung zwischen Top-Management und Logistikmanagement Fordern 63% 7% Berichten Logistikmanagement WertorIentIerung TopManagement 58% Machbar 9% Umsetzen Verstehen 24% ⇒ Obwohl von den meisten Logistikern bereits eine Wertorientierung gefordert wird, haben viele noch keine klare Vorstellung davon, wie diese in der Logistik umzusetzen ist! Quelle: BVL-Studie (2005) 2006 Prof. Dr. Dr. h.c. Hans-Christian Pfohl I. Strategische Bedeutung von Supply Chain Management Supply Chain Finance Unternehmen (Wertorientierung) Kosten Zeit Qualität Operative Wertschöpfung Kapitalmarkt Logistik ... ... ... ... Finanzen Endkunde SCM i.e.S. SCF (Prozesseffizienz) (Kapitalkosten) DV -technisch / prozessualfinanzwirtschaftlich logistisch KVP, JIT, CPFR, APS, ... Finanzprozesse/IT Finanzierung von Umlaufvermögen Zukunft Risiko Markt Finanzielle Wertschöpfung Finanzierung von Anlagevermögen Benchmarking-Kreis 2006 ⇒ Aufgaben an der Schnittstelle von Finanzen und Logistik sind dem Supply Chain Management zuzuordnen und werden als „Supply Chain Finance“ bezeichnet. Quelle: BVL-Studie (2005) 2006 Prof. Dr. Dr. h.c. Hans-Christian Pfohl Agenda I. II. III. IV. V. Strategische Bedeutung von Supply Chain Management Logistiktrends Erfolgsfaktoren exzellenter Unternehmen Erfolgspositionen exzellenter Unternehmen Serviceinnovationen 2006 Prof. Dr. Dr. h.c. Hans-Christian Pfohl II. Logistiktrends ELA und A.T. Kearney analysieren seit 20 Jahren gemeinsam logistische Spitzenleistungen in Europa Supply Chain Kosten 1982 Produktivitä Produktivität in der Supply Chain Supply Chain Qualitä Qualität 1987 1992 Supply Chain Dynamik 1997 Quelle: ELA/A.T. Kearney-Studie (2004) 2006 Prof. Dr. Dr. h.c. Hans-Christian Pfohl Differenzierung Collaboration 2003 II. Logistiktrends Seit der letzten Studie im Jahr 1998 hat sich die Supply Chain Landschaft dramatisch verändert 1998 2003 Hohe Erwartungen im Zusammenhang mit voll integrierten Lö Lösungen Technologie Pragmatischer Ansatz auf Basis ausgewählter Technologen Unsicherheit, Fortdauer der Asienkrise Entwicklungsmärkte Asien als Hauptquelle der Beschaffung und des Umsatzwachstums Steigende Kundenanforderungen Service Übernahme von Zusatzaktivitäten für das gleiche Geld Höhepunkt des dot.com booms Wirtschaft Stagnation, zumindest in Europa Risiko 11. September zeigt die Verletzbarkeit unserer Systeme Jahr 2000 – Risiko, das nie Wirklichkeit wurde Quelle: ELA/A.T. Kearney-Studie (2004) 2006 Prof. Dr. Dr. h.c. Hans-Christian Pfohl II. Logistiktrends Der Trend zu weiter sinkenden Supply Chain Kosten hat sich in 2003 fortgesetzt, aber eine Trendwende kündigt sich an VAS – Value Added Services 12,1 2.6 1,3 Verwaltung 1.3 Lagerbestand 2,5 8,5 1.7 VAS VAS VAS 6,4 6,1 5,9 1,0 0,8 0,8 0,9 0,8 1,5 1,1 2,6 2,7 0,5 0,5 2003 2008 erwartet 1,2 2,4 Lager 1,7 1,8 Transport 1,2 1,6 5,9 3,9 2,6 Transport Verpackung 1987 1993 1998 Supply Chain Kosten in % des Umsatzes Quelle: ELA/A.T. Kearney-Studie (2004) 2006 Prof. Dr. Dr. h.c. Hans-Christian Pfohl II. Logistiktrends Kosten und Komplexität werden steigen, da immer mehr wertschöpfende Aktivitäten in die Versorgungskette integriert werden ? 2,6 0,57 1,7 1,3 0,46 Fertigungs- und Montageaktivitäten 0,37 Auftragsspezifische Produktmodifikation 0,28 Länder-/ kundenspezifische Verpackung 0,66 0,80 1998 2003 0,77 0,45 1,22 Kosten der wertschö wertschöpfenden Aktivitä Aktivitäten (in % v. Umsatz) Quelle: ELA/A.T. Kearney-Studie (2004) 2006 Prof. Dr. Dr. h.c. Hans-Christian Pfohl 2008 geplant II. Logistiktrends Die Mehrzahl der Teilnehmer erwartet ein Steigen der Supply Chain Kosten 66 Transport 24 Transportverpackung 22 13 54 52 Lager 25 51 Lagerbestand 19 46 Verwaltung % der Unternehmen, die einen Kostenrückgang in den nächsten 5 Jahren erwarten % der Unternehmen, die eine Kostenerhöhung in den nächsten 5 Jahren erwarten Quelle: ELA/A.T. Kearney-Studie (2004) 2006 Prof. Dr. Dr. h.c. Hans-Christian Pfohl II. Logistiktrends Trotz deutlicher Verbesserungen auf der Qualitätsseite werden die Erwartungen der Kunden noch immer nicht erfüllt 98,4 97,1 98,9 96,0 91,7 93,8 89,0 1993 1998 96,3 2003 Vollstä Vollständigkeit -% der Aufträ Aufträge 98,3 92,9 88,0 88,2 1993 1998 2003 Pünktlichkeit -% der Aufträ Aufträge - 99,4 95,0 1993 99,7 99,7 97,6 97,8 1998 2003 Unbeschä Unbeschädigte Lieferung -% der Aufträ Aufträge - Service level vom Kunden erwartet Service level beim Kunden erreicht Quelle: ELA/A.T. Kearney-Studie (2004) 2006 Prof. Dr. Dr. h.c. Hans-Christian Pfohl II. Logistiktrends All diese Faktoren werden eine gesteigerte Supply Chain Komplexität erzeugen, die die Unternehmen managen müssen Mehr Warenbewegung von und nach Übersee Mehr Endprodukte SKUs` Kürzere Durchlaufzeiten Mehr von Fertigungseinrichtungen Höhere % von fehlerfreien Lieferungen von Kunden erwartet Kürzere Produkt-Lebensdauer Komplexitä Komplexitätstreiber relative Verä Veränderung (2003 = 100) Quelle: ELA/A.T. Kearney-Studie (2004) 2006 Prof. Dr. Dr. h.c. Hans-Christian Pfohl 1998 2003 2008 erwartet Agenda I. II. III. IV. V. Strategische Bedeutung von Supply Chain Management Logistiktrends Erfolgsfaktoren exzellenter Unternehmen Erfolgspositionen exzellenter Unternehmen Serviceinnovationen 2006 Prof. Dr. Dr. h.c. Hans-Christian Pfohl III. Erfolgsfaktoren exzellenter Unternehmen Im Blickpunkt der Entwicklung steht die Ausrichtung der gesamten Supply Chain auf die Bedürfnisse der Endverbraucher 1980 JIT (Automobilindustrie) Beschaffung Produktion Distribution Verbraucher 1990 ECR (Handel) Beschaffung Produktion Distribution Verbraucher Beschaffung Produktion Distribution Verbraucher 2000 Optimierung der gesamten Supply Chain (Elektroindustrie) Quelle: ELA/A.T. Kearney-Studie (1999) 2006 Prof. Dr. Dr. h.c. Hans-Christian Pfohl III. Erfolgsfaktoren exzellenter Unternehmen Die vorausgehende Studie hat sich mit der Dynamik zwischen den drei Dimensionen der “Supply Chain Performance” befasst Ergebnis: Anforderungen/Ziele Intelligente Informationsverknü Informationsverknüpfung Reaktionsfähigkeit • Kürzere Liefer-/Distributionszeiten • Höhere Versorgungsfrequenz • Reduzierte Los- und Auftragsgrößen Schlankheit • Optimale Bestände • Schlanke, klare und einfache Prozesse • Effektiver Einsatz der Fähigkeiten von Dienstleistern/Handelspartnern Sc sfä hig kei t Qualität hl a Re akt i on eit nkh Zeit Kosten Agilität Agilität • Fähigkeit, sich Nachfrageschwankungen anzupassen • Schnelle Anpassung auf Veränderungen des Produktmixes • Einsatz variabler Verteilungssysteme Quelle: ELA/A.T. Kearney-Studie (2004) 2006 Prof. Dr. Dr. h.c. Hans-Christian Pfohl III. Erfolgsfaktoren exzellenter Unternehmen Gestaltungsprinzipien für Supply Chains exzellenter Unternehmen Reaktionsfähigkeit Marktgetriebene Supply Chain • Immer kleinere Kundensegmente • Maßgeschneiderte Problemlösungen für die Kundensegmente • Übernahme von Aktivitäten aus der Wertkette des Kunden, um einen höheren Kundennutzen zu erreichen Möglichst späte auftragsspezifische Konfiguration und Anpassung an kundenspezifische Bedürfnisse • Entwicklung von Produkten und Prozessen im Hinblick auf Modularität und Einfachheit der Montage • Aufschieben von Entscheidungen (“Postponement”) im Hinblick auf Vermeidung von Prognosefehlern Agilität Schlankheit Fixkostenminimierung Fokussierung auf Kernkompetenzen • Berücksichtigung der Flexibilität als Eigenschaft der Produktionsfaktoren, Insbesondere auch der Betriebsmittel Austauschbarkeit und Standardisierung • Übernahme, Förderung und Durchsetzung von allgemeinen Standards • Konzentration auf die Unternehmensbereiche, die maximalen Beitrag Zum Erfolg eines Geschäfts haben • Ausgliederung von Strategisch nicht bedeutsamen und für die Differenzierung zum Wettbewerber nicht geeigneten Aktivitäten “ Flowgistics” • Möglichst wenig Unterbrechungen im Güter- und Informationsfluss • Annähern an das Ideal „Auftragsfertigung“ Intelligenz Quelle: Pfohl (2004) 2006 Prof. Dr. Dr. h.c. Hans-Christian Pfohl Lieferantennetzwerk basierte Supply Chain • Flexible Beziehungen in der gesamten Supply Chain • Vermeidung hoher Lieferantenwechselkosten aufgrund technologischer und vertraglicher Bindungen • Lieferqualität als Basis langfristiger Zusammenarbeit III. Erfolgsfaktoren exzellenter Unternehmen Merkmale exzellenter Unternehmen im Supply Chain Management 144 132 130 30% 44% 114 100 Kunden-/ LieferantenSchnittstellen 14% 100 Wertschöpfende Prozesse 100 Mitarbeiter und Organisation Exzellente Unternehmen Quelle: ELA/A.T. Kearney-Studie (1999) 2006 Prof. Dr. Dr. h.c. Hans-Christian Pfohl Andere 32% 100 Information und Wissen IV. Erfolgspositionen exzellenter Unternehmen Logistische Spitzenleister nehmen in der Regel zwei Erfolgspositionen ein Strukturell Differenzierung Kollaboration Quelle: ELA/A.T. Kearney-Studie (2004) 2006 Prof. Dr. Dr. h.c. Hans-Christian Pfohl Organisatorisch IV. Erfolgspositionen exzellenter Unternehmen Die Studie zeigt, dass führende Unternehmen differenzierte Versorgungsketten einsetzen, um spezifische Anforderungen zu erfüllen Von “uniform” .... ... zu differenzierten Formen der Versorgungskette Leitung und Steuerung Typ 1: Fokus Effizienz Planung • Schlank • Effizient Produktion BeBeschaffung Lager Verteilung • Produktionsdominiert Auftrag Leitung und Steuerung Führung & Steuerung BeBeVerteiVerteiProProPlanung schafLager lung schafduktion fung Typ 2: Fokus Integration • Komplexes Produkt Planung & Beschaffung Produktion • Kollaborativ Lager Verteilung • Planungsdominiert Auftrag Leitung & Steuerung Typ 3: Fokus Flexibilität Planung BeBeProProschafschafduktion fung Quelle: ELA/A.T. Kearney-Studie (2004) VerVerteiteiMontage lung Lager Auftrag 2006 Prof. Dr. Dr. h.c. Hans-Christian Pfohl • Flexibel • Effektiv • Nachfragedominiert IV. Erfolgspositionen exzellenter Unternehmen S Di tra ffe te re gie nz d ie r e r un g Flexibilität Strategiealternativen der Logistik 9% 59 % Strategie der Differenzierung 5% Hybride Strategie ra te g ie Auslastung St 19 % 8% Strategie der Kostenführerschaft Standardisierung Individualisierung de Unternehmen verfolgen eine klare Logistikstrategie. Die Differenzierungs⇒ Die meisten r strategie dominiert dabei deutlich die Strategie der Kostenführerschaft. Quelle: BVL-Studie (2005) 2006 Prof. Dr. Dr. h.c. Hans-Christian Pfohl IV. Erfolgspositionen exzellenter Unternehmen Unternehmensergebnisse zeigen, dass Unternehmen, die ihre Versorgungsketten differenzieren, bessere Leistungen erzielen Durchschnittliche Supply Chain Kosten Durchlaufzeit (Durchschnitt in Tagen, 2003) (% v. Umsatz, 1998 –2003) 2003) 23,4 -1% -9 % 6,9 6,4 6,8 -22% 5,8 18,9 Differenzierende 1998 NichtDifferenzierende Differenzierende 2003 Quelle: ELA/A.T. Kearney-Studie (2004) 2006 Prof. Dr. Dr. h.c. Hans-Christian Pfohl NichtDifferenzierende IV. Erfolgspositionen exzellenter Unternehmen Die Instrumente für Kollaboration sind anerkannt, und ihr Einsatz wird in der Zukunft voraussichtlich stark wachsen Unternehmen, die Kollaborationstools mit ihren Lieferanten anwenden (% der Antworten, 2003/2008) 36 33 28 24 23 23 16 CPFR Collaborative planning and forecasting VMI (Vendor managed inventory) Elektronischer Katalog 20 Kapazitätsplanung Unternehmen, die Kollaborationstools mit ihren Kunden anwenden (% der Antworten, 2003/2008) 28 31 31 29 24 18 10 VMI (Vendor managed inventory) CPFR Collaborative planning and forecasting Elektronischer Katalog Quelle: ELA/A.T. Kearney-Studie (2004) 2006 Prof. Dr. Dr. h.c. Hans-Christian Pfohl 11 Kapazitätsplanung 2003 2008 IV. Erfolgspositionen exzellenter Unternehmen Die Intensität der Kollaboration kann offensichtlich noch verbessert werden Informationen von Kunden werden genutzt Informationen werden den Lieferanten zur Verfü Verfügung gestellt Informationen werden entgegengenommen und weitergegeben 50% Auftragsinformation 29% Absatzvorhersage 18% Bestandshöhen Abverkaufsdaten/Versanddaten Verkaufsaktionen/Produktanlaufpläne Produktionsprogramme 11% 9% 8% Informationsfluss von Lieferanten zu Kunden (% der antwortenden Unternehmen) Quelle: ELA/A.T. Kearney-Studie (2004) 2006 Prof. Dr. Dr. h.c. Hans-Christian Pfohl IV. Erfolgspositionen exzellenter Unternehmen Die Untersuchungsergebnisse zeigen, dass kollaborierende Unternehmen einen besseren Lieferservice bieten 98,5 6,7 6,2 6,0 6,2 97,2 95,4 94,4 92,5 91,5 1998 2003 Durchschnittliche Supply Chain Kosten (% v. Umsatz, 19981998-2003 2003) % unbeschädigter % der Lieferung Pünktlichkeit % vollständiger Lieferung Erreichter Servicelevel (in % der jeweiligen Servicekriterien, 2003) Kollaborierende Unternehmen Quelle: ELA/A.T. Kearney-Studie (2004) 2006 Prof. Dr. Dr. h.c. Hans-Christian Pfohl Andere Agenda I. II. III. IV. V. Strategische Bedeutung von Supply Chain Management Logistiktrends Erfolgsfaktoren exzellenter Unternehmen Erfolgspositionen exzellenter Unternehmen Serviceinnovationen 2006 Prof. Dr. Dr. h.c. Hans-Christian Pfohl V. Serviceinnovationen Innovationsarten Mittelinduzierte Innovation Zweckinduzierte Innovation (technology push) (demand pull) Radikale Innovation Inkrementale Innovation Produktinnovation Prozessinnovation 2006 Prof. Dr. Dr. h.c. Hans-Christian Pfohl V. Serviceinnovationen Verflechtung von Produkt- und Prozessinnovationen 1 Sichtweise: Produktinnovation 2 Sichtweise: Prozessinnovation Mit abnehmender Häufigkeit von Durch grundlegende Prozessinnovationen Produktinnovationen entsteht ein werden eine Vielzahl von Produkt- zunehmender Rationalisierungsdruck innovationen in unterschiedlichen auf Die Herstellungsprozesse, um die Anwendungsbereichen induziert. Kosten der Produktion zu senken. Innovationshäufigkeit Innovationshäufigkeit Produkt Prozess Prozess Produkt Zeit 2006 Prof. Dr. Dr. h.c. Hans-Christian Pfohl Zeit V. Serviceinnovationen Ansätze der integrierten Produkt- und Prozessinnovation 3 Gleichzeitige Betrachtung von Produkt- und Prozessinnovationen durch: Simultaneous Engineering Ist die integrierte und zeitparallele Abwicklung der Produkt- und Prozessgestaltung mit dem Ziel: • Die „time-to-market“ zu verkürzen; • Die Entwicklungs- und Herstellkosten zu verringern; • Die Produktqualität im umfassenden Sinn zu verbessern. Business Process Reengineering Ist die radikale Veränderung und Neugestaltung von Geschäftsprozessen, mit dem Ziel einer sprunghaften Verbesserung in den Messgrößen Kosten, Qualität und Zeit, um so die Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens zu erhöhen. Dabei werden Produkt- und Prozessinnovationen kritisch hinterfragt oder ermöglicht. Change Management Ist ein ganzheitlicher Ansatz zum Management von Veränderungsprozessen. 2006 Prof. Dr. Dr. h.c. Hans-Christian Pfohl V. Serviceinnovationen Entwicklungen auf dem Güterverkehrsmarkt: Innovationen in Güterverkehr und Logistik – Eine Expertenbefragung Diskrepanzen in der Transportwirtschaft • Innovationsmanagement der Logistikbetreiber nur bedingt in der Lage, bestehende Systeme an veränderte Umweltbedingungen anzupassen (Anforderungen an Netzwerkmanagement) Innovationswiderstände • Externe Innovationshemmnisse: Gesetzliche und administrative Vorschriften zum Schutz der Eisenbahn im intermodalen Güterverkehr, steuerliche Gewinnabschöpfung, sachliche und persönliche Vorbehalte der Kunden • Interne Innovationshemmnisse: Zu geringe Budgets für Kreativ- und Entwicklungsarbeit, Mangel an Technologie- und Marktanalysen, ungenügende Mitarbeiterqualifikation, Akzeptanzverweigerung der Kunden, unprofessionelles Innovationsmanagement Quelle: Binnenbruck (2003) 2006 Prof. Dr. Dr. h.c. Hans-Christian Pfohl V. Serviceinnovationen Entwicklungen auf dem Güterverkehrsmarkt: Innovationen in Güterverkehr und Logistik – Eine Expertenbefragung Grundtendenzen • Entwicklungen von Informations-, Kommunikations- und Sicherheitstechnologien zur Sicherung des Güterverkehrs und Gestaltung optimierter Transport- und Transaktionsketten • Industrie strebt komplette, standardisierungsfähige Transport-Logistiksysteme an zur Synchronisation und Berechenbarkeit von Güterproduktion und Güterverteilung (Netzwerke) Leitfunktion der industriellen Nachfrage für die Nutzung von Logistikpotentialen •Vertaktung außerbetrieblicher Transportabläufe im In- und Ausland mit den innerbetrieblichen Produktions- und Lieferrhythmen •Technische und organisatorische Integration der Verkehrsunternehmen in diese „Just-in-time“-Vertaktung, (intermodale und internationale Zusammenarbeit) Quelle: Binnenbruck (2003) 2006 Prof. Dr. Dr. h.c. Hans-Christian Pfohl Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! Prof. Dr. Dr. h.c. Hans-Christian Pfohl Technische Universität Darmstadt Institut für Betriebswirtschaftslehre Fachgebiet Unternehmensführung & Logistik [email protected] 2006 Prof. Dr. Dr. h.c. Hans-Christian Pfohl Literatur Binnenbruck, H. H. (2003): Ist die deutsche Wirtschaft fit für Transport- und Logistikinnovationen? In: Internationales Verkehrswesen 55(2003)4, S. 143-149. ELA/A.T. Kearney (2004): Differentiation for Performance. Excellence in Logistics 2004. Brussels 2004. ELA/A.T. Kearney (1999): Insight to impact. Brussels 1999. ELA/Bearing Point (2002): What matters to Top Management. A survey on the influence of Supply Chain Management on Strategy and Finance. Brussels 2002. Pfohl, H.-Chr. (2004): Logistikmanagement. Konzeption und Funktionen. 2. vollst. überarb. u. erw. Aufl. Springer Verlag. Berlin u.a. 2004. Pfohl, H.-Chr. (2000): Supply Chain Management. Logistik plus? Logistikkette – Marketingkette – Finanzkette. Berlin 2000. Straube, F./Pfohl, H.-Chr./Günthner, W.A./Dangelmaier, W. (2005): BVL-Studie: Trends und Strategien in der Logistik – Ein Blick auf die Agenda des LogistikManagements 2010. Bremen 2005. 2006 Prof. Dr. Dr. h.c. Hans-Christian Pfohl