Berliner Festspiele Musikfest Berlin 2017 INHALT Musikfest Berlin 2017 31. August – 18. September 2017 Einführung zum Programm des Musikfest Berlin 2017 Überblick: Orchester und Ensembles, Solist*innen Überblick: Komponist*innen, Werke Monteverdi 450 Weitere Orchesterprogramme Rebecca Saunders Solist*innenprogramme im Kammermusiksaal Isang Yun 100 IPPNW-Benefizkonzert Quartett der Kritiker Partner, Förderer und Medienpartner Berliner Festspiele Musikfest Berlin Pressekontakt Patricia Hofmann, Jennifer Wilkens Tel.: +49 30 254 89 223, E-mail: [email protected] Fotos zum Download unter: www.berlinerfestspiele.de/pressefotos Die Kurztexte zu den Konzertprogrammen stammen – falls nicht anders gekennzeichnet – von Habakuk Traber. Berliner Festspiele Pressebüro, Schaperstrasse 24, 10719 Berlin, T +49 (0)30 254 89–223, F +49 (0)30 254 89–155 [email protected], www.berlinerfestspiele.de Berliner Festspiele Musikfest Berlin 2017 Vom 31. August bis 18. September 2017 startet das Berliner Konzertleben mit dem Musikfest Berlin in die neue Spielzeit, veranstaltet von den Berliner Festspielen in Kooperation mit der Stiftung Berliner Philharmoniker. An 19 Tagen werden in der Philharmonie und deren Kammermusiksaal, im Italienischen Kulturinstitut Berlin, in der Akademie der Künste am Pariser Platz, im Konzerthaus Berlin, im Pierre Boulez Saal und in der St. Hedwigs-Kathedrale 27 Veranstaltungen mit über 80 Werken von 51 Komponist*innen präsentiert, aufgeführt von 22 Instrumental- und Vokalensembles und zahlreichen Solist*innen des internationalen Musiklebens und der Musikstadt Berlin. Vor 450 Jahren wurde Claudio Monteverdi in Cremona geboren, in Mantua stand er für viele Jahre im Dienst des Hofes. Dort komponierte er seine berühmte „Marienvesper“, zugleich auch seine noch berühmtere „Favola d’Orfeo“. Schließlich wurde er zum „Maestro di Capella della Chiesa di S. Marco“ ernannt. Und der San Marco und die Serenissima sollten auch seine langjährige Wirkungsstätte bis zu seinem Tode bleiben. Zahlreiche weitere Werke für die Bühne sollen noch entstanden sein. Aber nur die beiden späten Opern „Il ritorno d’Ulisse in patria“ und „L’incoronazione di Poppea“ sind zusammen mit dem „L’Orfeo“ der Nachwelt erhalten geblieben. Name und Musik Claudio Monteverdis stehen für ein neues Zeitalter der abendländischen Musikgeschichte, für den Umbruch von der Renaissance zum Barock, für einen neuen Stil des Singens, für einen neuen Umgang mit der Sprache und den Emotionen in der Musik, für die „Erfindung“ der Gattung der Oper, und manchem Kenner gar für den hoffnungsvollen Neustart der abendländischen Musikgeschichte insgesamt. Berliner Festspiele Pressemappe 2/54 Berliner Festspiele Musikfest Berlin 2017 Für das international gefeierte Monteverdi-Jahr 2017 haben Sir John Eliot Gardiner, der Monteverdi Choir und das Orchester der English Baroque Soloists zusammen mit zahlreichen Gesangssolist*innen eine halbszenische Neuproduktion der Opern vorbereitet, die sie auf einer großen Europa- und Amerikatournee präsentieren und die in Deutschland nur beim Musikfest Berlin in der Philharmonie zu erleben ist. „Wir spielen die drei Opern als Zyklus“, sagt Sir John Eliot Gardiner, „weil wir das Publikum auf eine Reise mitnehmen möchten – von der Schäferidylle zum höfisch-städtischen Leben, vom Mythos zur politischen Historie, von der Unschuld zur Korruption, von einem Mann, mit dem die Götter ihr Spiel treiben, über einen Helden, der sich nicht von seinen menschlichen Leidenschaften befreien kann, bis zum Doppelporträt eines wahnsinnigen Liebespaares, dessen Ehrgeiz und Lust völlig außer Kontrolle geraten sind.“ Den drei Opern am Beginn des Festivals in der Philharmonie korrespondieren die Aufführungen von Monteverdis Marienvesper im Pierre Boulez-Saal und Missa da Capella „In illo tempore“ in der benachbarten St. Hedwigs-Kathedrale durch den RIAS Kammerchor am Ende des Festivals. Sie bilden zugleich das Antrittskonzert von Justin Doyle, des neuen Chefdirigenten des RIAS Kammerchores. „Dialogo della musica moderna et della antica“ hieß zu Monteverdis Zeiten eine viel diskutierte Streitschrift Vincenzo Galileis, Zeitgenosse Monteverdis und Vater des berühmten Astronomen Galileo Galilei, die für eine Moderne in der Musik argumentierte. Und so spannt auch das diesjährige Programm des Musikfest Berlin ein breit gefächertes Panorama auf, das von der älteren Musikgeschichte der Spätrenaissance und des Frühbarocks über die klassisch-romantische Orchestermusik bis zu Luigi Nonos epochemachendem „Il Canto Sospeso“ und den Komponisten unserer Tage reicht, zu Salvatore Sciarrino, Wolfgang Rihm, Harrison Birtwistle, Rebecca Saunders und Mark Andre. Von der in London geborenen, seit vielen Jahren in Berlin ansässigen Rebecca Saunders kommt eine neue, zeit- und raumgreifende Komposition zur Uraufführung, die sich dem Monolog der Molly Bloom aus dem „Ulysses“ von James Joyce widmet. Der Kammermusiksaal der Philharmonie wird von den 20 Musikern des Ensemble Musikfabrik auf allen Ebenen und in alle Richtungen bespielt. Der Fluss der Zeit gerinnt zur räumlichen Installation. Am folgenden Sonntag, in einer Matinee, präsentiert sich das Ensemble Musikfabrik noch einmal, diesmal in Gestalt seiner Solistinnen und Solisten, die fünfzehn eigens für sie geschriebene instrumentale Solowerke aufführen. Berliner Festspiele Pressemappe 3 / 54 Berliner Festspiele Musikfest Berlin 2017 Auch das Eröffnungswochenende enthält eine sonntägliche Matinee mit Musik für ein Soloinstrument: Der aus Russland stammende Violinist Ilya Gringolts folgt dem italienischen Strang des Festivalprogramms und spielt die herausfordernden Cappricen von Salvatore Sciarrino und Nicoló Paganini für Violine solo – insgesamt 30 an der Zahl. Herausfordernd ist auch das Programm, mit dem Isabelle Faust und Kris Bezuidenhout im Kammermusiksaal auftreten: Die sechs Sonaten für Violine und Cembalo von Johann Sebastian Bach gehören zum Besten, was für diese Besetzung geschrieben wurde. Und verbirgt sich hinter den Werken für Soloinstrumente zumeist Mehrstimmiges, so sind Bachs Sonaten für Violine und Cembalo eigentlich Triosonaten. Eine Reihe von Veranstaltungen sind Isang Yun gewidmet, dem großen koreanischen Komponisten, dem Berlin eine neue Heimat wurde und der am 17. September 100 Jahre alt geworden wäre. Isang Yun zu Ehren gastiert an diesem Tag in einer sonntäglichen Matinee das Gyenoggi Philharmonic Orchestra unter der Leitung seiner Chefidirigentin Shiyeon Sung im Konzerthaus am Gendarmenmarkt. Und auch Vladimir Jurowski nimmt sich der Musik Isang Yuns an, wenn er im Rahmen des Musikfest Berlin am 17. September sein Antrittskonzert als neuer Chefdirigent des Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin in der Philharmonie gibt: mit einem Programm, das die Moderne des 20. Jahrhunderts mit der 5. Symphonie von Ludwig van Beethoven verknüpft. Neben den in Berlin ansässigen Orchestern und Chören, dem Monteverdi Choir und den English Baroque Soloists gastieren auch beim diesjährigen Musikfest Berlin wieder zahlreiche Solist*innen, Ensembles und Orchester, so das Royal Concertgebouw Orchestra Amsterdam mit Daniele Gatti, der Chor und das Orchester von MusicAeterna aus Perm mit Teodor Currentzis, das SWR Symphonieorchester und Vokalensemble mit Peter Rundel, und schließlich – erstmals beim Musikfest Berlin – die Filarmonica della Scala aus Mailand mit ihrem Chefdirigenten Riccardo Chailly. Eröffnet wird das Musikfest Berlin von der Staatskapelle Berlin und Daniel Barenboim mit der 8. Symphonie von Anton Bruckner, und es geht zu Ende mit einem Konzert des Orchesters der Deutschen Oper Berlin unter Leitung von Donald Runnicles: mit Musik von Hector Berlioz und Richard Wagner. Berliner Festspiele Pressemappe 4 / 54 Berliner Festspiele Musikfest Berlin 2017 ORCHESTER und ENSEMBLES SOLIST*INNEN ORCHESTER und ENSEMBLES SOLIST*INNEN Orchester und Ensembleformationen mit ihren Dirigent*innen — AKADEMIE FÜR ALTE MUSIK Bernhard Forck BERLINER PHILHARMONIKER Marek Janowski BERLINER PHILHARMONIKER Susanna Mälkki BUNDESJUGENDORCHESTER Einstudierung Prof. Axel Gerhardt CHOR UND ORCHESTER DER DEUTSCHEN OPER BERLIN Donald Runnicles CHORUS AND ORCHESTRA MUSICAETERNA Teodor Currentzis DEUTSCHES SYMPHONIE-ORCHESTER BERLIN Christoph Eschenbach ENGLISH BAROQUE SOLOISTS Sir John Eliot Gardiner ENSEMBLE MUSIKFABRIK Enno Poppe FILARMONICA DELLA SCALA Riccardo Chailly GYEONGGI PHILHARMONIC ORCHESTRA Shiyeon Sung KONZERTHAUSORCHESTER BERLIN Iván Fischer MINGUET QUARTETT MONTEVERDI CHOIR Sir John Eliot Gardiner RIAS KAMMERCHOR Justin Doyle ROYAL CONCERTGEBOUW ORCHESTRA AMSTERDAM Daniele Gatti RUNDFUNKCHOR BERLIN Einstudierung Gijs Leenaars RUNDFUNK-SINFONIEORCHESTER BERLIN Vladimir Jurowski STAATSKAPELLE BERLIN Daniel Barenboim SWR EXPERIMENTALSTUDIO SWR SYMPHONIEORCHESTER Peter Rundel VOKALENSEMBLE STUTTGART Einstudierung Michael Alber Berliner Festspiele Pressemappe 5 / 54 Berliner Festspiele Musikfest Berlin 2016 INTERPRET*INNEN Instrumentalsolist*innen (Auswahl) — TZIMON BARTO Klavier KRISTIAN BEZUIDENHOUT Cembalo ISABELLE FAUST Violine ILYA GRINGOLTS Violine LEONIDAS KAVAKOS Violine GIL SHAHAM Violine CHRISTIAN TETZLAFF Violine JÖRG WIDMANN Klarinette Vokalsolist*innen (Auswahl) — KRYSTIAN ADAM Tenor(Orfeo/Telemaco) HANA BLAŽIKOVÁ Sopran (Euridice/Minerva/Fortuna/Poppea) GIANLUCA BURATTO Bass (Seneca) JENNY CARLSTEDT Mezzosopran THOMAS COOLEY Tenor MOJCA ERDMANN Sopran ANJA HARTEROS Sopran (Sieglinde) SUNHAE IM Sopran KANGMIN JUSTIN KIM Countertenor (Nerone/Speranza) JULIA LEZHNEVA Sopran DONATIENNE MICHEL-DANSAC Sopran CATRIONA MORISON Mezzosopran HANNA-ELISABETH MÜLLER Sopran TAREQ NAZMI Bass ALISON OAKES Sopran (Brünnhilde) MELINDA PARSONS Sopran MARIANNA PIZZOLATO Mezzosopran (Ottavia) LUCILE RICHARDO Mezzosopran (Penelope/Arnalta/Venere) YEREE SUH Sopran ROBIN TRITSCHLER Tenor SIR BRYN TERFEL Bassbariton (Wotan) CARLO VISTOLI Countertenor (Ottone) ANDREW WATTS Countertenor FURIO ZANASI Bariton (Ulisse/Apollo) Berliner Festspiele Pressemappe 6 / 54 Berliner Festspiele Musikfest Berlin 2016 KOMPONIST*INNEN WERKE Komponist*innen und Werke — Mark Andre (*1964) über für Klarinette, Orchester und Elektronik (2014/2015) Georges Aperghis (*1945) Damespiel für Bassklarinette solo (2011)* Johann Sebastian Bach (1685-1750) Sonaten Nr. 1 -6 für Violine und obligates Cembalo BWV 1014-1019 Vykintas Baltakas (*1972) Pasaka – Ein Märchenfür sprechenden Pianisten (1995-97) Béla Bartók (1881-1945) Konzert für Violine und Orchester Nr. 2 Sz 112 (1937/1938) Ludwig van Beethoven (1770-1827) Symphonie Nr. 5 c-Moll op.67 mit Orchesterretuschen von Gustav Mahler (1804-08) Hector Berlioz (1803-1869) Ausschnitte aus der dramatischen Symphonie Roméo et Juliette op.17 Heinrich Ignaz Franz Biber (1644-1704) Passacaglia für Violine Solo aus den Rosenkranz-Sonaten Nr. 16 g-Moll (1678) Heinrich Ignaz Franz Biber Sonate Nr. 5 für Violine und Cembalo e-Moll (1681) Harrison Birtwistle (*1934) Cortege a ceremony for fourteen musicians in memory of Michael Vyner (2007) Harrison Birtwistle 26 Orpheus Elegies for oboe, harp and countertenor nach Texten von Rainer Maria Rilke (2003/04) Johannes Brahms (1833-1897) Konzert für Violine und Orchester D-Dur op. 77 (1878) Berliner Festspiele Pressemappe 7 / 54 Berliner Festspiele Musikfest Berlin 2016 KOMPONIST*INNEN WERKE Anton Bruckner (1824-1896) Symphonie Nr. 4 Es-Dur (2. Fassung 1878/1880) Anton Bruckner Sinfonie Nr. 8 c-Moll (Originalfassung, Edition Robert Haas, 1939) Anton Bruckner Sinfonie Nr. 9 d-Moll (1894/ Cohrs 2000/2005) Ferruccio Busoni (1866-1924) Tanzwalzer für Orchester op. 53 (1920) Francesco Cavalli (1602-1676) Dunque, Giove immortale – Verginella io morir vo Rezitiv und Arie der Calisto aus La Calisto (I,2) (1651) Francesco Cavalli Sien mortali o divini – Non è maggior piacere Rezitativ und Arie der Calisto aus: La Calisto (I,4) (1651) Louis Couperin (1626-1661) Prélude und Passacaille C-Dur aus den „Pièces de Clavecin“ Nr. 10 und Nr. 27 Tansy Davies (1973*) für Horn solo (2017) Uraufführung Johann Jakob Froberger (1616-1676) Suite in C-Dur für Cembalo Solo Toshio Hosokawa (*1955) Three Essays für Oboe solo (2014) Toshio Hosokawa Klage für Sopran und Orchester nach Texten von Georg Trakl (2013) George Lewis (*1952) Oraculum für Posaune solo (2016) Deutsche Erstaufführung Berliner Festspiele Pressemappe 8 / 54 Berliner Festspiele Musikfest Berlin 2017 KOMPONIST*INNEN WERKE György Ligeti (1923-2006) Lux Aeterna für 16-stimmigen gemischten Chor und Basso continuo (1966) György Ligeti Lontano für großes Orchester (1967) Liza Lim (*1966) The green Lion eats the Sun für Doppeltrichter-Euphonium solo (2014) Liza Lim Axis Mundi für Fagott solo (2012-13) Gustav Mahler (1860-1911) 1. Satz „Trauermarsch“ aus: Symphonie Nr. 5 cis-Moll, eingespielt vom Komponisten auf einer Klavierrolle für das Welte-Mignon-Reproduktionsklavier (1905) Gustav Mahler Symphonie Nr. 5 cis-Moll (1901/02) Luca Marenzio (1553-1599) Crudele, acerba, inesorabil Morte (Canzionere, 332) aus: Il Nono Libro de‘ Madrigali a 5 voci (1599) Felix Mendelssohn Bartholdy (1809-1847) Symphonie Nr. 4 A-Dur „Italienische“ (1833) Claudio Monteverdi (1567-1643) L’Orfeo Favola in Musica in einem Prolog und fünf Akten (1607) Libretto von Alexandro Striggio d.J.(1573–1630) Claudio Monteverdi Il ritorno d’Ulisse in patria. Tragedia di lieto fine in einem Prolog und drei Akten (1641) Libretto von Ciacomo Badoaro (1602-1654) Claudio Monteverdi L’incoronazione di Poppea. Opera Musicale in einem Prolog und drei Akten (1643) Libretto von Gian Francesco Busenello (1598–1659) Berliner Festspiele Pressemappe 9 / 54 Berliner Festspiele Musikfest Berlin 2016 KOMPONIST*INNEN WERKE Claudio Monteverdi Missa da Capella a sei voci „In illo tempore“ (1610) Claudio Monteverdi Vespro della Beata Vergine SV 206 (1610) Wolfgang Amadeus Mozart (1719-1787) Requiem d-Moll für gemischten Chor und Orchester KV 626 (1791) Wolfgang Amadeus Mozart Ouvertüre zur Oper Don Giovanni KV 527 mit dem Konzertschluss von Ferruccio Busoni (1866-1924) Wolfgang Amadeus Mozart Ch‘io mi scordi di te?...Non temer, amato bene Rezitativ und Arie für Sopran, Klavier und Orchester KV505 (1786) Luigi Nono (1924-1990) Il canto sospeso (1955/56) Für Sopran, Alt und Tenorsoli, gemischten Chor u. Orchester Luigi Nono Julius Fučík I. Teil, für zwei Rezitatoren und Orchester (1949) Knut Nystedt (1915-2014) Immortal Bach für Chor a capella Nicolò Paganini (1782-1840) 24 Capricci op. 1 per Violine solo op. 1 (ca. 1820) Hans Pfitzner (1869-1949) Drei Orchestervorspiele zur musikalischen Legende Palestrina (1912-1915) Enno Poppe (*1969) Fell für Schlagzeug solo (2016) Enno Poppe Haare für Geige solo (2013/14) Berliner Festspiele Pressemappe 10 / 54 Berliner Festspiele Musikfest Berlin 2017 KOMPONIST*INNEN WERKE Enno Poppe Filz für Viola Solo (2017) Uraufführung Henry Purcell (1659-1695) Hear my prayer, O Lord für 8-stimmigen Chor und Basso continuo (1680-82) Henry Purcell I will sing unto the Lord für 5-stimmigen Chor und Basso coninuo (vor 1679) Henry Purcell Remember not, Lord, our offences (ca. 1680-82) Johann Rosenmüller (1617-1684) Sonata nona D-Dur aus: Sonatae 2,3,4 e 5 stromenti da arco et altri (1682) Luigi Rossi (~1598-1653) Lasciate Averno – Lamento des Orfeo aus: Orfeo. Tragicomedia per musica (1647) Salomone Rossi (~1570-1630) Auswahl aus Die Gesänge des Salomon (1622/23) Wolfgang Rihm (1952) IN-SCHRIFT (1995) Wolfgang Rihm Konzert für Klavier und Orchester Nr. 2 (2014) Antonio Sartorio (~1630-1681) Ausschnitte aus L’Orfeo. Drama per musica (1672) Rebecca Saunders (*1967) Yes (2016/2017) für Sopran und „spatialised ensemble“ Uraufführung Rebecca Saunders Bite für Flöte solo (2016) Rebecca Saunders Fury für Kontrabass solo (2005) Berliner Festspiele Pressemappe 11 / 54 Berliner Festspiele Musikfest Berlin 2017 KOMPONIST*INNEN WERKE Rebecca Saunders shadow für Klavier solo (2013) Alfred Schnittke (1934-1998) Drei geistliche Gesänge für Chor a cappella (1984) Gegrüßest seist Du Jungfrau Maria – Herr Jesus, Gottes Sohn – Vater unser Alfred Schnittke Konzert für Chor 2. Satz Ich, der um die menschlichen Leidenschaften weiß (1984/85) Johannes Schöllhorn (*1962) grisaille für Violoncello solo (2013)* Arnold Schönberg (1874-1951) Konzert für Violine und Orchester op. 36 (1934/1936) Robert Schumann (1810-1856) Ouvertüre zum Dramatischen Gedicht Manfred op. 115. (1848) Salvatore Sciarrino ( *1947) Sei Capricci per Violine solo (1976) Jean Sibelius (1865-1957) Symphonie Nr. 2 D-Dur op. 43 (1902) Alessandro Stradella (1639-1682) Affliggetemi pure, amare memorie Kantate für Sopran und Basso continuo Alessandro Stradella Sinfonia in d-Moll für Violine, Violoncello und Basso continuo, McC 22 Igor Strawinsky (1882-1971) Credo für Chor a capella Berliner Festspiele Pressemappe 12 / 54 Berliner Festspiele Musikfest Berlin 2017 KOMPONIST*INNEN WERKE Sergej Tanejew (1856–1915) Johannes von Damaskus 2. Satz „Doch ob der Leib in Schlaf versenkt“ für Chor a capella Marco Uccellini (~1610-1680) Sinfonia seconda, quarta e sesta a cinque stromenti C-Dur aus: Ozio regio. Libro VII op. 7 (1660) Giuseppe Verdi (1813-1901) aus dem Zyklus Quattro pezzi sacri (1886-1897) 2. Stabat Mater für Chor und Orchester 4. Te Deum für Sopran, Chor und Orchester Nicola Vicentino (ca. 1576) L`aura Che `l verde Lauro et l`aureo crine aus dem Libro quinto der Madrigali a 5 voci (1572) Richard Wagner (1813-1883) Die Walküre, 3. Aufzug konzertante Aufführung Carl Maria von Weber (1786-1826) Ouvertüre zur Oper Euryanthe J. 291, op. 81 (1823) Isang Yun (1917-1995) Concertino für Akkordeon und Streichquartett (1983) Dimensionen für großes Orchester (1971) Dolce. Etüde V aus: Sieben Etüden für Violoncello solo (1993) Gasa für Violine und Klavier (1963) Glissées Vier Stücke für Violoncello solo (1970) Images für Flöte, Oboe, Violine und Violoncello (1968) Muak Tänzerische Fantasie für großes Orchester (1978) Ost-West-Miniatur für Oboe und Violoncello (1995) Ost-West-Miniatur II für Oboe und Violoncello (1994) Piri für Oboe solo (1971) Quartett für Flöten (1986) Réak für großes Orchester (1966) Trio für Violine, Violoncello und Klavier (1972/75) John Zorn (*1953) Merlin für Trompete solo (2016) Berliner Festspiele Pressemappe 13 / 54 Berliner Festspiele Musikfest Berlin 2017 Monteverdi 450 Das Musikfest Berlin 2017 präsentiert anlässlich des 450. Geburtstages von Claudio Monteverdi seine drei großen überlieferten Opern in einem Zyklus in der Philharmonie Berlin. Der Dirigent Sir John Eliot Gardiner leitet die von ihm gegründeten Spitzenensembles historischer Aufführungspraxis, die English Baroque Soloists und den Monteverdi Choir. Die halbszenischen Aufführungen erfolgen unter der Regie von Gardiner und Elsa Rooke. Zu den rund 20 Gesangssolist*innen gehören u.a. Krystian Adam, Hana Blažíková, Gianluca Buratto, Yulia van Doren, Francisco Fernandez Rueda, Kangmin Justin Kim und Carlo Vistoli. Die MonteverdiTrilogie mit den Opern „L‘Orfeo“ (2. September), „Il ritorno d’Ulisse in patria“ (3. September) und „L’incoronazione di Poppea“ (5. September) wird im Rahmen der Europatournee des Projektes Monteverdi 450 von Sir John Eliot Gardiner in Deutschland nur einmal, beim Musikfest Berlin, zu erleben sein. Claudio Monteverdi, geboren 1567 in Cremona, gilt als Mitbegründer der Gattung Oper: Er überführte die knappen Formen des Madrigals in abendfüllende Musikdramen, ließ in seinem innovativen Schaffen die Kunst seiner Vorgänger weit hinter sich und läutete damit eine neue Epoche der Musikgeschichte ein. Monteverdi verstand es meisterhaft, Emotionen durch Musik auszudrücken, und diese Gabe wurde zur treibenden Kraft in all seinen Opern. „Die gesamte Palette menschlicher Gefühle – so verwirrend, mitreißend, unheimlich und manchmal unkontrollierbar sie auch sein mögen – bildet den Subtext der erhaltenen Musikdramen Monteverdis“, erklärt Sir John Eliot Gardiner. „In der Regel ist er – genau wie sein Zeitgenosse Shakespeare – voller Empathie für seine Figuren, selbst für die eher zwielichtigen Charaktere. Und wie Shakespeare liebte er den Kontrast zwischen erhabener Tragödie und derber Komödiantik.“ Berliner Festspiele Pressemappe 14/54 Berliner Festspiele Musikfest Berlin 2017 MONTEVERDI 450 Die 1607 uraufgeführte Monteverdi-Oper „L‘Orfeo“ gilt als erster großer Erfolg der neuen Gattung an der Wende der Renaissance zum Barock und behandelt den Mythos der gescheiterten Reise des Sängers Orpheus in die Unterwelt zur Errettung seiner Geliebten Eurydike. Für „Il ritorno d’Ulisse in patria“ aus dem Jahr 1641 nutzte der Komponist die Odyssee von Homer als Grundlage. Und mit der Oper „L’incoronazione di Poppea“, uraufgeführt 1643, behandelte Monteverdi erstmals ein historisches Sujet: die erotische Obsession des Kaisers Nero für die machthungrige Poppea. Sir John Eliot Gardiner: „Wir spielen die drei Opern als Zyklus, weil wir das Publikum auf eine Reise mitnehmen möchten – von der Schäferidylle zum höfisch-städtischen Leben, vom Mythos zur politischen Historie, von der Unschuld zur Korruption, von einem Mann, mit dem die Götter ihr Spiel treiben, über einen Helden, der sich nicht von seinen menschlichen Leidenschaften befreien kann, bis zum Doppelporträt eines wahnsinnigen Liebespaares, dessen Ehrgeiz und Lust völlig außer Kontrolle geraten sind. Wer trägt am Ende den Sieg davon? Vielleicht die Musik.“ Samstag, 2. September 19:00 Uhr, Philharmonie Berlin L’Orfeo Favola in musica in einem Prolog und fünf Akten (Mantua, 1607) Sonntag, 3. September 19:00 Uhr, Philharmonie Berlin Il ritorno d’Ulisse in patria Tragedia di lieto fine in einem Prolog und drei Akten (Venedig, 1641) Dienstag, 5. September 19:00 Uhr, Philharmonie Berlin L’incoronazione di Poppea Opera musicale in einem Prolog und drei Akten (Venedig, 1642) Halbszenische Aufführungen in italienischer Sprache mit deutschen Übertiteln Rick Fisher Lichtdesign Patricia Hofstede Kostüme Elsa Rooke, Sir John Eliot Gardiner Regie Monteverdi Choir English Baroque Soloists und Gesangssolist*innen Sir John Eliot Gardiner Leitung Berliner Festspiele Pressemappe 15 / 54 Berliner Festspiele Musikfest Berlin 2017 MONTEVERDI 450 Freitag 15. September 19:00 Uhr, Pierre Boulez Saal 18:00 Uhr Einführung, Pierre Boulez Saal 21:30 Uhr, St. Hedwigs-Kathedrale Samstag 16. September 15:30 Uhr, St. Hedwigs-Kathedrale 17:30 Uhr, Pierre Boulez Saal 16:30 Uhr Einführung, Pierre Boulez Saal Pierre Boulez Saal Claudio Monteverdi Vespro della Beata Vergine (Marienvesper) für Chor, Solostimmen und Orchester St. Hedwigs-Kathedrale Claudio Monteverdi (1567 – 1643) Missa da Capella „In illo tempore” für sechsstimmigen Chor und Generalbass Dorothee Mields, Hannah Morrison Sopran Thomas Hobbs, Andrew Staples Tenor Capella de la Torre, Katharina Bäuml RIAS Kammerchor Justin Doyle Leitung Ohne geistliche Kompositionen bliebe eine Würdigung Claudio Monteverdis einseitig. In den dreißig venezianischen Jahren war er als Kapellmeister von San Marco im offiziellen Hauptberuf Kirchenmusiker, in den zwei Jahrzehnten am Hof von Mantua hatte er auch für gute Musik in den Kirchen zu sorgen. Die norditalienische Residenz nahm sich gegenüber der römischen Kurie größere Freiheiten als andere Fürstentümer. Die Liturgie der Gottesdienste und ihre künstlerische Ausgestaltung unterwarf man nicht völlig den päpstlichen Dekreten, sondern behielt sich eigene Wege vor. Damit wurde der künstlerische Experimentiergeist auch im geistlichen Bereich beflügelt. Monteverdis „Marienvesper”, in den letzten Mantuaner Jahren geschrieben, galt durch die Einbeziehung konzertanter Elemente als Avantgardestück mit Langzeitwirkung. Der Komponist veröffentlichte sie zusammen mit seiner Messe „In illo tempore”, die er fast demonstrativ im „alten”, sanktionierten Stil hielt. Themen aus Nicolas Gomberts Motette „In illo tempore” bilden ihr musikalisches Rückgrat. Berliner Festspiele Pressemappe 16 / 54 Berliner Festspiele Musikfest Berlin 2017 Weitere Orchesterprogramme Filarmonica della Scala, Riccardo Chailly © Luca Piva Neben den in Berlin ansässigen Orchestern und Chören gastieren in diesem Jahr das Royal Concertgebouw Orchestra Amsterdam mit Daniele Gatti, der Chor und das Orchester von MusicAeterna aus Perm mit Teodor Currentzis, das SWR Symphonieorchester und Vokalensemble mit Peter Rundel, und schließlich – erstmals beim Musikfest Berlin – die Filarmonica della Scala aus Mailand mit ihrem Chefdirigenten Riccardo Chailly und Leonidas Kavakos als Solisten. Die Orchester präsentieren in diesem Jahr ein Porgramm, das ein breit gefächertes Panorama aufspannt: von der älteren Musikgeschichte der Spätrenaissance und des Frühbarock über die große Symphonik um Bruckner, Brahms und Mahler, weiter über Werke von Schönberg, Ligeti und Luigi Nonos epochemachenden Il Canto Sospeso bis hin zur zeitgenössischen Musik von Wolfgang Rihm und Mark Andre. Berliner Festspiele Pressemappe 17/54 Berliner Festspiele Musikfest Berlin 2017 WEITERE ORCHESTERPROGRAMME Mittwoch 6. September, 20:00 Uhr, Philharmonie 19:00 Uhr Einführung Wolfgang Rihm (*1952) IN-SCHRIFT für Orchester Anton Bruckner (1824 – 1896) Symphonie Nr. 9 d-Moll Royal Concertgebouw Orchestra Amsterdam Daniele Gatti Leitung Das Konzert beginnt mit der gemeinsamen Aufführung der Ouvertüre zur Oper Euryanthe von Carl Maria von Weber durch die Instrumentalisten des Royal Concertgebouw Orchestra Amsterdam und des Nationalen Bundesjugendorchesters Deutschland unter der Leitung von Daniele Gatti. in Side by Side-Projekt des RCO Amsterdam im Rahmen der “RCO meets Europe Concert Tour 2016-2018”. Einstudierung der Instrumentalisten des Bundesjugendorchesters: Axel Gerhardt. Seit August 2016 besucht das Koninklijk Concertgebouw Orkest Amsterdam nach und nach alle 28 Staaten der EU und eröffnet seine Gastkonzerte stets Side by Side mit einem Jugendorchester des jeweiligen Landes, in Berlin mit dem Bundesjugendorchester. Zwei Schwerpunkte bestimmen wie konträre Pole das Programm des diesjährigen Festivals: Musik von und um Claudio Monteverdi und die große Symphonik um die vorletzte Jahrhundertwende. Das Amsterdamer Eliteensemble, regelmäßiger Gast beim Musikfest, bringt beide zusammen. Wolfgang Rihm komponierte sein Orchesterstück „IN-SCHRIFT“ für eine Aufführung im Markusdom von Venedig, wo Monteverdi von 1613 bis zu seinem Tod die musikalischen Geschicke lenkte. Die Verteilung mehrerer Chöre im Raum, Wahrzeichen der Musik an San Marco, wollte Rihm nicht einfach übernehmen. „Alle Räumlichkeit sollte in die Musik einbeschrieben sein.” Wolfgang Schreiber charakterisierte „IN-SCHRIFT“ als „ein Poème von lyrischer und zugleich wilder Schönheit, von abgründiger Tiefe” – symphonische Musik, die im sakralen Raum zur Welt kam. Bruckner nahm bei seiner Neunten den sakralen Raum in die Symphonie, die er nicht vollendete. Im letzten vollständig ausgearbeiteten, dem langen langsamen Satz, kommen sich Katastrophe und Entrückung so nah wie selten sonst. Das ist christliche Spiritualität in konzentriertester Form, ohne Worte, Jüngster Tag und himmlische Schönheit, und das alles in der weltlichen Gattung par excellence zur Klangsprache gebracht. Berliner Festspiele Pressemappe 18 / 54 Berliner Festspiele Musikfest Berlin 2017 WEITERE ORCHESTERPROGRAMME Donnerstag 7. September, 20:00 Uhr, Philharmonie 19:00 Uhr Einführung Henry Purcell I will sing unto the Lord für fünfstimmigen Chor und Basso continuo Henry Purcell Remember not, Lord, Our Offences für fünfstimmigen Chor und Basso continuo Henry Purcell (1659 – 1695) Hear my Prayer, O Lord für achtstimmigen Chor und Basso continuo Sergej Tanejew (1856–1915) Johannes von Damaskus 2. Satz „Doch ob der Leib in Schlaf versenkt“ für Chor a capella Igor Strawinsky (1882 – 1971) Credo für Chor a capella Knut Nystedt (1915 - 2014) Immortal Bach für Chor a capella György Ligeti (1923 - 2006) Lux Aeterna für 16-stimmigen gemischten Chor a capella Alfred Schnittke (1934 – 1998) Drei geistliche Gesänge für Chor a capella Alfred Schnittke Ich, der ich um die menschlichen Leidenschaften weiß aus dem Konzert für Chor, 2. Satz Berliner Festspiele Pressemappe 19 / 54 Berliner Festspiele Musikfest Berlin 2017 WEITERE ORCHESTERPROGRAMME Wolfgang Amadeus Mozart (1756 – 1791) Requiem für gemischten Chor und Orchester KV 626 d-Moll Introitus - Kyrie - Sequenz (I. Dies Irae, II. Tuba mirum, III. Rex tremendae, IV. Recordare, V. Confutatis, VI. Lacrimosa) - Offertorium (I. Domine Jesu, II. Hostias) Sanctus - Benedictus - Agnus Dei - Communio (Lux aeterna) Julia Lezhneva Sopran Catriona Morison Mezzosopran Thomas Cooley Tenor Tareq Nazmi Bass Chorus MusicAeterna, Vitaly Polonsky Einstudierung Orchestra MusicAeterna Teodor Currentzis Leitung Als Klassikrebell machte er Furore, mit seinem Orchester MusicAeterna erzeugt er das, was die Künste am Leben hält: Kontroversen. Die Laufbahn von Teodor Currentzis ist so ungewöhnlich wie ihre ästhetischen Resultate. Die Studien, die er in seiner Heimatstadt Athen begann, setzte er in St. Petersburg bei Ilja Musin, dem Doyen der russischen Dirigierschule, fort. Danach blieb er in Russland, übernahm als GMD in Nowosibirsk faktisch die Verantwortung für den Kern des Musiklebens in der größten Stadt Sibiriens. Dort gründete er MusicAeterna mit doppelter Zielrichtung: historische Musik im Originalklang und Musik des 20. Jahrhunderts. Er nahm das Ensemble mit nach Perm, wo er seit 2011 amtiert, und führte es von dort zu einer erstaunlichen internationalen Karriere. In seinem Musikfest-Programm treffen sich alte und neue Musik in Wolfgang Amadeus Mozart und seinem „Requiem”. Thomas Tallis’ achtchöriges, vierzigstimmiges „Spem in alium” und György Ligetis „Lux aeterna” bringen auf unterschiedliche Weise den Raum selbst zum Klingen und brechen dadurch seine Endlichkeit auf. Henry Purcell und Alfred Schnittke transzendieren liturgisch eingebundene Texte in die Sphäre der Kunst, Schnittkes „Konzert für Chor” nach Texten des alten armenischen Mystikers Gregor von Narek überspannt mit seiner Polystilistik die Zeiten von der Gregorianik bis zur Musik eines Ligeti oder Penderecki. Im Angesicht der Ewigkeit verflüchtigen sich die Grenzen zwischen dem, was war, dem, was ist, und dem, was sein kann. Berliner Festspiele Pressemappe 20 / 54 Berliner Festspiele Musikfest Berlin 2017 WEITERE ORCHESTERPROGRAMME Freitag 8. September, 20:00 Uhr, Philharmonie 18:55 Uhr Einführung Wolfgang Amadeus Mozart (1756 – 1791) Ouvertüre zur Oper Don Giovanni mit dem Konzertschluss von Ferruccio Busoni Wolfgang Amadeus Mozart Ch’io mi scordi di te? – Non temer, amato bene Rezitativ und Arie für Sopran, Klavier und Orchester KV 505 Wolfgang Rihm (*1952) Konzert für Klavier und Orchester Nr. 2 Felix Mendelssohn Bartholdy (1809 – 1847) Symphonie Nr. 4 A-Dur op. 90 („Italienische”) Hanna-Elisabeth Müller Sopran Tzimon Barto Klavier Deutsches Symphonie-Orchester Berlin Christoph Eschenbach Leitung Wolfgang Rihm schrieb sein zweites Klavierkonzert 2014 für Tzimon Barto. An dem amerikanischen Pianisten beeindruckte ihn vor allem „ein sensationell ,riskantes´ Pianissimo. Das hat den ganzen ersten Teil der Komposition inspiriert.” Das „singende Spiel”, das der Natur des Klaviers abgetrotzt werden muss, Dialoge des Protagonisten mit Solisten aus dem Orchesters und Rihms besondere Kunst, durch die Farb- und Schattenwirkungen des Orchesterklangs Tiefenwirkungen zu schaffen, bestimmen weite Teile des einsätzig durchgestalteten Werkes. Rihm komponierte es als eine „Musique fleuve”, die stets weiter will, ohne Wegzeiger zu setzen, die drängt, steigert, innehält, sich bisweilen umhört und auf den Impuls zum Weitergehen wartet. Die Virtuosität, die von Pianisten gefordert wird, ist Teil der Klangziselierung und der stets wandelbaren Bewegung. Christoph Eschenbach, der das Werk seit der gemeinsamen Uraufführung mit Tzimon Barto bereits mehrfach dirigierte, verstärkte in den letzten Jahren seine Zusammenarbeit mit dem DSO. Er stellt Rihms Konzert zwischen zwei Kompositionen, die von der sprichwörtlichen „Italianità” in der Musik leben: Mozarts kleines Doppelkonzert für Sopran, Klavier und Orchester, ein Juwel in der Literatur der Konzertarien, und Mendelssohns vierte Symphonie, die von der Klassizität der Antike so viel in sich aufgenommen hat wie vom Zauber des Südens und von seiner Melancholie. Berliner Festspiele Pressemappe 21 / 54 Berliner Festspiele Musikfest Berlin 2017 WEITERE ORCHESTERPROGRAMME Samstag 9. September, 19:00 Uhr, Philharmonie Sonntag 10. September, 20:00 Uhr, Philharmonie Einführung jeweils 1 Stunde vor Konzertbeginn Ferruccio Busoni (1866 – 1924) Tanz-Walzer für Orchester op. 53 Béla Bartók (1881 – 1945) Konzert für Violine und Orchester Nr. 2 Jean Sibelius (1865 – 1957) Symphonie Nr. 2 D-Dur op. 43 Gil Shaham Violine Berliner Philharmoniker Susanna Mälkki Leitung Keine Moderne ohne Walzer. Das erste Zwölftonstück war ein solcher, und Ferruccio Busoni, der Visionär einer Musik, die sich in ungeahnten tonalen Galaxien bewegte, komponierte am Anfang seiner zweiten Berliner Zeit 1920 mit seinem „Tanz-Walzer” nicht nur zeitlich ein Pendant zu Ravels „La valse”. Eine Hommage an Johann Strauß habe er im Sinn gehabt, ließ der Komponist zur Uraufführung durch die Berliner Philharmoniker am 13. Januar 1921 wissen. Keine „Aufforderung zum Tanz” entstand dabei, sondern die musikalische Nachzeichnung einer Tanzszene, geschrieben aus der variablen Distanz des Beobachters. In ihrem Untergrund rumort die Zeitgeschichte. Ein Jahr, von 1888-1889, unterrichtete Busoni am Konservatorium Helsinki und scharte eine Gruppe musikalischer Aufbruchsgeister um sich, die sich nach seinem Hund Lesko „Leskoviten” nannten. Jean Sibelius gehörte dazu; ihn ermutige Busoni , seinen Weg unbeirrt zu gehen. Die Zweite Symphonie markiert nach den großen Tondichtungen eine Hauptstation auf dem Weg des Finnen zur europäischen Größe. Sie wurde in der Zeit des Unabhängigkeitskampfes gegen die russische Bevormundung geschrieben. Das Zweite Violinkonzert war das letzte Werk, das Bartók vor seinem US-Exil vollendete. In der Form sucht es klassizistischen Rückhalt, im mittleren Satz konzentriert es seine Expressivität. Berliner Festspiele Pressemappe 22 / 54 Berliner Festspiele Musikfest Berlin 2017 WEITERE ORCHESTERPROGRAMME Dienstag 12. September, 20:00 Uhr, Philharmonie 19:00 Uhr Einführung Gustav Mahler (1860 – 1911) Erster Satz (Trauermarsch) aus der Symphonie Nr. 5 cis-Moll von Gustav Mahler 1905 auf einem Klavier für WelteMignon-Rollen eingespielt. Für die Aufführung beim Musikfest Berlin eingerichtet von Hans-W. Schmitz. Gustav Mahler Symphonie Nr. 5 cis-Moll Konzerthausorchester Berlin Iván Fischer Leitung Der Komponist selbst übernimmt das Vorspiel. Auf dem Rückweg von Berlin nach Wien machte Gustav Mahler am 9. November 1905 in Leipzig Station, um die Firma Welte und Söhne zu besuchen. Sie hatte ein besonderes Verfahren entwickelt, wie man das, was auf einem Klavier gespielt wurde, durch Lochung auf einer Papierrolle aufzeichnen und danach mithilfe eines ausgeklügelten mechanisch-pneumatischen Systems tempo- und lautstärkegetreu wiedergeben lassen konnte. Das Stück wurde bei Aufnahmesitzungen nur einmal gespielt, nichts nachträglich korrigiert. Charme und Impetus des Augenblicks blieben mit allen Konsequenzen gewahrt. Was gibt Mahlers Eigendeutung einer heutigen Interpretation vor? Iván Fischer gehört zu den Musikern, die in ihrer Arbeit besonders gründlich über die Polarität von ursprünglicher Intention eines Werkes und seine Übersetzung in die heutige Gedankenwelt reflektieren. Bei Mahler wird diese Spannung nicht nur durch die Geschichte verstärkt, die seinem Œuvre widerfuhr, sondern auch durch die Konstellation von veredeltem Volkston und kompositorischem Raffinement in der Fünften Symphonie selbst. Dabei haben sich die Gewichte verschoben: Heute ist der Satz populär, der nichts aus der damaligen Volksliedtradition enthält: das Adagietto, die Liebeserklärung an seine spätere Frau Alma. Im großen Ganzen der Symphonie dient es als Vorspiel zum Finale, das mit seiner spezifischen Melange aus Feierlaune und Feierlichkeit die Schatten des eröffnenden Trauermarsches bannen will. Berliner Festspiele Pressemappe 23 / 54 Berliner Festspiele Musikfest Berlin 2017 WEITERE ORCHESTERPROGRAMME Montag 11. September, 20:00 Uhr, Philharmonie 19:00 Uhr Einführung Schwebender Gesang Robert Schumann (1810 – 1856) Ouvertüre zum Dramatischen Gedicht Manfred op. 115 Mark Andre (*1964) über für Klarinette, Orchester und Live-Elektronik Luca Marenzio (1553 – 1599) Crudele, acerba, inesorabil morte fünfstimmiges Madrigal Nicola Vicentino (1511 – 1576) L'aura che'l verde lauro et l'aureo crine fünfstimmiges Madrigal Luigi Nono (1924 – 1990) Il canto sospeso für Sopran, Alt und Tenorsoli, gemischten Chor und Orchester Jörg Widmann Klarinette Mojca Erdmann Sopran, Jenny Carlstedt Mezzosporan Robin Tritschler Tenor SWR Experimentalstudio SWR Vokalensemble, Michael Alber Einstudierung SWR Symphonieorchester Peter Rundel Leitung Nine eleven. In diesem Konzert wird dieser Tag zu einem des musikalischen Gedenkens und Andenkens. Kaum ein eindrücklicheres, herausfordernderes Werk kennt die jüngere Musikgeschichte dazu als Luigi Nonos „Canto sospeso“, den „schwebenden Gesang“, basierend auf Abschiedsbriefen zum Tode verurteilter Widerstandskämpfer. Die zum Teil noch ganz jungen Widerständler beschreiben ihr eigenes Verschwinden – so wie die atmende, hauchende Soloklarinette in Mark Andres Requiem-Komposition „über“. Die Madrigale des Renaissancekomponisten und Theoretikers Nicola Vicentino und auch Robert Schumanns „Manfred-Ouvertüre“ waren für Nonos Komponieren wichtige Impulsgeber. Die reine Intonation in den frühen Chorstücken generiert eine feine Mikrotonalität im Zusammenklang; während schon die ersten Akkorde in Schumanns Musik das Metrum außer Kraft setzen – schwebende Klänge, auch hier. (Lydia Jeschke) Berliner Festspiele Pressemappe 24 / 54 Berliner Festspiele Musikfest Berlin 2017 WEITERE ORCHESTERPROGRAMME Mittwoch 13. September, 20:00 Uhr, Philharmonie 19:00 Uhr Einführung Johannes Brahms (1833 – 1897) Konzert für Violine und Orchester D-Dur op. 77 Giuseppe Verdi (1813 – 1901) Ouvertüre aus Les Vêpres siciliennes Stabat Mater für Chor und Orchester aus den Quattro pezzi sacri Te Deum für Doppelchor, Sopransolo und großes Orchester aus den Quattro pezzi sacri Leonidas Kavakos Violine Melinda Parsons Sopran Rundfunkchor Berlin Gijs Leenaars Einstudierung Filarmonica della Scala Riccardo Chailly Leitung „Ich bin Mailänder. Mein Vater hat dort gearbeitet, ich habe dort seit meiner frühesten Kindheit Oper eingesogen (…) Unsere Familie lebt hier. Ich konnte gar nicht anders”, bekannte Riccardo Chailly im Gespräch mit Manuel Brug, nachdem er sich entschlossen hatte, ab Januar 2015 die musikalische Leitung der Mailänder Scala zu übernehmen. Seine Chefpositionen bei Konzertorchestern aber hatte er beim heutigen DSO in Berlin (1982–1989), beim Concertgebouw Orkest Amsterdam (1988–2004) und am Leipziger Gewandhaus (2005–2016). An allen drei Orten spielte das (spät-)romantische Repertoire – Schumann, Brahms, Mahler, Strauss, Zemlinsky – eine wichtige Rolle. Die differenzierte und zugleich temperamentvolle Interpretation dieser Musik galt schon bald als eine besondere Spezialität des italienischen Dirigenten. Beides, das italienische Herz und die deutsch-romantische Faszination, bringt Chailly bei seinem ersten Musikfest-Gastspiel als Scala-Direktor zusammen. Die Ouvertüre aus der „Sizilianisches Vesper” und die imaginär szenischen Prägnanz der orchesterbegleiteten Stücke, des „Stabat mater” und des „Te Deum”, zeigen den Wahl-Mailänder Giuseppe Verdi in einer Stilbreite, die über seine Opern weit hinausreicht. Berliner Festspiele Pressemappe 25 / 54 Berliner Festspiele Musikfest Berlin 2017 WEITERE ORCHESTERPROGRAMME Donnerstag 14. September, 20:00 Uhr, Philharmonie Freitag 15. September, 20:00 Uhr, Philharmonie Samstag 16. September, 19:00 Uhr, Philharmonie Einführung jeweils 1 Stunde vor Konzertbeginn Hans Pfitzner (1869 – 1949) Drei Orchestervorspiele der musikalischen Legende Palestrina Anton Bruckner (1824 – 1896) Symphonie Nr. 4 Es-Dur Berliner Philharmoniker Marek Janowski Leitung Gut zwanzig Jahre verzichtete Marek Janowski auf zwei künstlerische Arbeitsfelder, die ihm eigentlich viel bedeuteten: auf das Dirigieren inszenierter Opern und auf Konzerte mit den Berliner Philharmonikern. Beides vermisste er. Im Zeichen seines Alterswerks nimmt er nun beide Stränge wieder auf: Im vergangenen Jahr debütierte er, 77-jährig, in Bayreuth mit dem „Ring des Nibelungen”, nun dirigiert er im Rahmen des Musikfests die Berliner Philharmoniker. Mit dem Programm begibt er sich auf sein Kerngebiet, dorthin, wo Oper und Symphonie sich kreuzen. Die Vorspiele aus Hans Pfitzners Künstleroper „Palestrina” verlangen auch von der Interpretation die symphonische Akribie und Transparenz, mit der sie komponiert sind. Anton Bruckner nannte seine Vierte eine ,Romantische Symphonie´, so wie Richard Wagner seinen „Lohengrin” als romantische Oper bezeichnete. Die Beziehungen zwischen beiden Werken beschränken sich nicht allein auf die Titel, sie reichen bis in die musikalische Substanz und Verlaufsform. Die Vierte beginnt mit einer quasi szenischen Imagination und sie endet mit einer Apotheose ihres Anfangs. Berliner Festspiele Pressemappe 26 / 54 Berliner Festspiele Musikfest Berlin 2017 WEITERE ORCHESTERPROGRAMME Sonntag 17. September, 11:00 Uhr, Konzerthaus Berlin 10:00 Uhr Einführung Matinee: Isang Yun 100 Isang Yun (1917 – 1995) Réak für großes Orchester Toshio Hosokawa (* 1955) Klage für Sopran und Orchester nach Texten von Georg Trakl György Ligeti (1923 – 2006) Lontano für großes Orchester Isang Yun Muak Tänzerische Fantasie für großes Orchester Yeree Suh Sopran Gyeonggi Philharmonic Orchestra Shiyeon Sung Leitung Zum 100. Geburtstag von Isang Yun gibt das Gyeonggi Philharmonic Orchestra nach 2015 sein zweites Gastspiel in Berlin. Das Orchester der südkoreanischen Nordwestprovinz rund um Seoul besteht seit 1997. Seit 2014 wird es von Shiyeon Sung geleitet, zuvor James Levines Assistentin in Boston und an der Seite von Myung-Wung Chung Associate Conductor des Seoul Philharmonic Orchestra. Zwei Werke Yuns, die aus der Spannung zwischen koreanischer und europäischer Musiktradition leben, rahmen das Programm. Bei „Muak” (Tanzstück) stellte sich der Komponist eine traditionelle koreanische und eine europäische Tanzgruppe vor. Im koreanischen Tanz wechseln Ruhe und Bewegung, während im europäischen der Rhythmus pausenlos antreibt. Der koreanische Tanz wirkt auf den europäischen ein. „Reak” überträgt Merkmale der zeremoniellen Hofmusik auf ein europäisches Orchester: die Schichtungen unterschiedlicher Verläufe und die spezifischen Klänge der Mundorgel, die sich der europäischen Akkordlehre nicht fügen; sie bilden den Kern von Yuns Harmonik. Mit Ligetis „Lontano” teilt „Reak” die Stilistik einer fein ziselierten Klangkomposition. Toshio Hosokawa, in Hiroshima geboren und aufgewachsen, studierte bei Yun in Berlin. „Das Foto einer Mutter, die nach dem Tohoku-Beben und -Tsunami ihr Kind an der Küste sucht, brachte mich dazu, das Stück „Klage” zu komponieren, in dem eine Frau ihren tiefen Schmerz bewältigt, indem sie ihm singend Ausdruck verleiht.” Berliner Festspiele Pressemappe 27 / 54 Berliner Festspiele Musikfest Berlin 2017 WEITERE ORCHESTERPROGRAMME Sonntag 17. September, 20:00 Uhr, Philharmonie 18:45 Uhr Einführung Antrittskonzert RSB-Chefdirigent Vladimir Jurowski Isang Yun (1917 – 1995) Dimensionen für großes Orchester Arnold Schönberg (1874 – 1951) Konzert für Violine und Orchester op. 36 Luigi Nono (1924 – 1990) Julius Fučík für zwei Rezitatoren und Orchester Ludwig van Beethoven (1770 – 1827) Symphonie Nr. 5 c-Moll op. 67 mit Orchester-Retuschen von Gustav Mahler Christian Tetzlaff Violine Max Hopp Sprecher (Fučík) Sven Philipp Sprecher (Offizier) Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin Vladimir Jurowski Leitung Der Auftakt weckt Erwartungen. Vladimir Jurowski und das Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin kennen sich von gemeinsamen Projekten. Im Musikfestkonzert aber tritt der 45-Jährige erstmals als Chefdirigent und Künstlerischer Leiter ans Pult des Orchesters. Sein Credo: Musik stellt Ansprüche. Den ersten Teil grundiert das, was Boris Schwartz die Signatur des 20. Jahrhunderts nannte: das Drama von Flucht, Exil und die Frage nach dem Ort der Kunst; die Emphase des Aufbruchs in Beethovens bekanntester „Volksrede an die Menschheit” (Th. W. Adorno) beschließt das Konzert. Internationale Proteste sorgten dafür, dass Isang Yun nach Entführung und Inhaftierung durch den südkoreanischen Geheimdienst wieder in Freiheit kam. Er wählte Berlin als Basis seines Wirkens. Taoistische Weltschau bildet das Programm der „Dimensionen” in Berliner Festspiele Pressemappe 28 / 54 Berliner Festspiele Musikfest Berlin 2017 WEITERE ORCHESTERPROGRAMME denen er „das Prinzip der „Bewegtheit in Unbewegtheit” zu gestalten, den lebendigen, individuellen Mikrokosmos dem gleichbleibenden, allgemeingültigen Makrokosmos eingliedern” wollte (H. Kunz). Arnold Schönbergs Violinkonzert, eine Antwort auf das letzte Werk seines Schülers Alban Berg, war seine erste große Komposition im amerikanischen Exil. Luigi Nono zog für sein Oratorium „Julius Fučik”, von dem er nur den ersten Teil vollendete, Texte des tschechischen Widerstandskämpfers heran, der 1943 von den Nationalsozialisten ermordet wurde; seine „Reportagen unter dem Strang geschrieben” galten als antifaschistische Pflichtlektüre. Auszüge aus ihnen werden in die Musik gesprochen. Das Thema und der Dichter begleiteten Nono bis weit in die 1960er-Jahre. Weiterführende Links: http://www.berliner-philharmoniker.de/ http://susannamalkki.com/ http://intermusica.co.uk/artist/Marek-Janowski http://www.deutscheoperberlin.de/ http://www.opus3artists.com/artists/donald-runnicles http://www.dso-berlin.de http://www.christoph-eschenbach.com/ http://www.konzerthaus.de/ http://www.allmusic.com/artist/iv%C3%A1n-fischer-mn0000162432/ biography http://www.kdschmid.de/orchesterprofil/items/filarmonica-della-scala. html http://www.klassikakzente.de/riccardo-chailly/biografie http://dongiovanni.teodor-currentzis.com/ https://www.rias-kammerchor.de/ https://www.rundfunkchor-berlin.de/ http://www.rsb-online.de/ https://imgartists.com/roster/vladimir-jurowski/ https://www.staatskapelle-berlin.de/de/ http://danielbarenboim.com http://www.swr.de/swr-classic/symphonieorchester/-/ id=17055418/1bbadl/ https://de.karstenwitt.com/peter-rundel Berliner Festspiele Pressemappe 29 / 54 Berliner Festspiele Musikfest Berlin 2017 Rebecca Saunders Rebecca Saunders © Camille Blake Von der in London geborenen, seit vielen Jahren in Berlin ansässigen Rebecca Saunders kommt eine neue, zeit- und raumgreifende Komposition zur Uraufführung, die sich dem Monolog der Molly Bloom aus dem „Ulysses“ von James Joyce widmet. Der Kammermusiksaal der Philharmonie wird von 19 Musiker*innenn des Ensembles Musikfabrik auf allen Ebenen und in alle Richtungen bespielt. Der Fluss der Zeit gerinnt zur räumlichen Installation. Die Sängerin Donatienne MichelDansac verkörpert die Stimme. Berliner Festspiele Pressemappe 30/54 Berliner Festspiele Musikfest Berlin 2017 REBECCA SAUNDERS Samstag 9. September, 19:00 Uhr, Kammermusiksaal 18:00 Uhr Einführung Rebecca Saunders (*1967) Yes eine räumliche Performance für Sopran, 19 Solisten und Dirigent [2016/2017] Nach dem letzten Kapitel von „Ulysses”, Molly Bloom, von James Joyce Uraufführung Kompositionsauftrag und Produktion der Berliner Festspiele / Musikfest Berlin mit freundlicher Unterstützung der Ernst von Siemens Musikstiftung. Die Ensemblearbeit an der Entstehung der Komposition wurde im Rahmen von Campus Musikfabrik von der Kunststiftung NRW gefördert. Harrison Birtwistle (*1934) Cortege A ceremony for fourteen musicians In memory of Michael Vyner 26 Orpheus Elegies für Oboe, Harfe und Countertenor nach den Orpheus-Sonetten von Rainer Maria Rilke [2003/04] alternierend mit JOHN DOWLAND Lachrimæ: seaven teares figured in seaven passionate pavanes [1604] arrangiert für sieben Instrumente von Harrison Birtwistle [2009] Donatienne Michel-Dansac Sopran Andrew Watts Countertenor Paul Jeukendrup Klangregie Ensemble Musikfabrik Enno Poppe Leitung Berliner Festspiele Pressemappe 31 / 54 Berliner Festspiele Musikfest Berlin 2017 REBECCA SAUNDERS Orpheus und Odysseus sind literarisch-mythische Archetypen. Sagen, Dramen, Fantasien über sie durchziehen die Künste seit der griechischen Antike. Monteverdis Opern stehen wie Wegmarken in dieser langen Kulturgeschichte. Sie ist nicht zu Ende. Werke zweier Gegenwartskomponisten werfen in diesem Programm den moderne-geschulten Blick auf die ewig alt-neuen Stoffe. Nach seiner Oper „The Mask of Orpheus” komponierte Sir Harrison Birtwistle das kammermusikalische Gegenstück zu ihr. Nur Singstimme, Oboe und Harfe führen in die Welt des antiken Sängers. Als Texthintergrund wählte Birtwistle 26 von Rilkes „Sonetten an Orpheus”. Sie werden zum Teil ganz, zum Teil in Fragmenten gesungen, manchmal auch nur neben reinen Instrumentalstücke abgedruckt: Sie sind gegenwärtig, ohne in Worten zu erklingen. Rebecca Saunders komponierte für dieses Konzert „ein einstündiges räumliches Werk für den Kammermusiksaal der Philharmonie” (Edition Peters), als literarische Vorlage diente ihr der moderne Odysseus schlechthin: James Joyces „Ulysses”, daraus vor allem das Schlussstück, Molly Blooms letzter Monolog, der mit einem großen „Ja” endet. Rebecca Saunders Biografie Mit ihrer unverkennbaren Klangsprache ist die in Berlin lebende britische Komponistin Rebecca Saunders eine der führenden internationalen Vertreterinnen ihrer Komponistengeneration Für ihr Schaffen erhielt sie zahlreiche Auszeichnungen u.a.den Deutschen Autorenpreis der GEMA, den British Composer Award für Orchester 2016, den Preis für Kammermusik 2017 der Royal Philharmonic Society Preis und den renommierten Mauricio Kagel Musikpreis 2015. Saunders wurde 1967 in London geboren, und sie studierte Komposition bei Nigel Osborne in Edinburgh und bei Wolfgang Rihm in Karlsruhe. Seit 2012 ist sie Professor an der Hochschule für Musik, Theater und Medien Hannover und sie ist Mitglied der Berliner Akademie der Künste und der Sächsische Akademie der Künste. Seit 2003 interessiert sie sich vermehrt für die skulpturalen Eigenschaften von organisierten Klangereignissen. Mit „chroma“ (2003–2013) und „Stasis“ (2011/16) schuf sie Collagen für 21 bis 24 räumlich verteilte Kammermusikgruppen und Klangquellen, in mehreren Fassungen für ganz unterschiedliche Spielorte. Das Werk Berliner Festspiele Pressemappe 32 / 54 Berliner Festspiele Musikfest Berlin 2017 REBECCA SAUNDERS „Insideout“ entstand als Musik zu einer choreografischen Installation in Zusammenarbeit mit Sasha Waltz und war Saunders’ erstes Bühnenwerk. In 2016 wurde eine erweiterte choreografische Version ihres Violinkonzerts „Still“ (2011/16) in Zusammenarbeit mit dem Choreografen Antonio Rúz, Tänzer bei Sasha Waltz & Guests, Carolin Widmann, der Jungen Deutschen Philharmonie und Sylvain Cambreling uraufgeführt. 2013 bis 2017 entstand eine umfangreiche Reihe von Solowerken, während Saunders zugleich ihre Beschäftigung mit konzertanten Werken fortsetzte – zuletzt in „Void“ für zwei Schlagzeuger und Orchester, dem Trompetenkonzert „Alba“, sowie in „Skin“ für Sopran und Solistenensemble. „Skin“ ist das erste Werk in einer Reihe von drei Kompositionen mit Sopran - 2017 folgt ein einstündiges räumliches Werk für den Kammermusiksaal der Berliner Philharmonie, sowie 2021 ein Tanz- und Musiktheaterwerk. Weiterführende Links: http://www.edition-peters.de/composer/saunders-rebecca/w0419 http://www.james-saunders.com/interview-with-rebecca-saunders/ https://van.atavist.com/rebecca-saunders https://www.theguardian.com/music/tomserviceblog/2012/nov/05/ rebecca-saunders-contemporary-music-guide http://www.musikfabrik.eu/ http://www.acanthes.com/centre_2006/de/donnatienne.htm Berliner Festspiele Pressemappe 33 / 54 Berliner Festspiele Musikfest Berlin 2017 REBECCA SAUNDERS Berliner Festspiele Pressemappe 34/54 Berliner Festspiele Musikfest Berlin 2017 REBECCA SAUNDERS Sonntag, 10. September, 15:00 Uhr, AUSTELLUNGSFOYER Kammermusiksaal Eintritt frei Perspektivwechsel Künstlergespräch Rebecca Saunders Ed Atkins Bastian Zimmermann Moderation Im Anschluss an das Matineekonzert des Ensemble Musikfabrik mit Solowerken u.a. von Georges Aperghis, Liza Lim, Enno Poppe und Rebecca Saunders laden das Musikfest Berlin der Berliner Festspiele und field notes zum Gespräch in der Reihe „Perspektivwechsel“. Bei dem Künstlergespräch sprechen die Komponistin Rebecca Saunders und der Bildende Künstler Ed Atkins über die Verwendung von Stimme, Sprache, das gesprochene bzw. das gesungene Wort und Text in ihren künstlerischen Arbeiten. Ed Atkins (* 1982, London) gilt als ambivalenter Vertreter einer Künstlergeneration, die fundamentale Veränderungen der (Selbst-) Wahrnehmung in Hinblick auf rasante Entwicklungen und zunehmende Allgegenwärtigkeit der digitalen Medien kritisch hinterfragt. Atkins ist insbesondere für seine großangelegten Videoarbeiten bekannt, die esoterische Monologe, Karaoke und groteske Soundscapes mit computergenerierten 3D-Animationen verbinden. Sein neues Projekt „Old Food“ ist ab Ende September im Martin-Gropius-Bau der Berliner Festspiele im Rahmen von Immersion zu sehen. „A Primer for Cadavers“, eine Sammlung von Atkins’ Schriften, wurde letztes Jahr bei Fitzcarraldo Editions veröffentlicht. Perspektivwechsel Bei den Dialogveranstaltungen lädt field notes Literat*innen, Philosoph*innen und Bildende Künstler*innen ein, mit Komponist*innen über Gemeinsamkeiten und Differenzen im künstlerischen Schaffen zu sprechen. Das Gespräch findet im Rahmen des „Monats der zeitgenössischen Musik“ in Kooperation mit field notes / initiative neue musik berlin e.V. statt. Berliner Festspiele Pressemappe 35 / 54 Berliner Festspiele Musikfest Berlin 2017 Solist*innenprogramme im Kammermusiksaal Ilya Gringolts © Tomasz Trzebiatowski Am Sonntag, den 10. September, präsentiert sich in einer Matinee das Ensemble Musikfabrik noch einmal, diesmal in Gestalt seiner Solistinnen und Solisten, die fünfzehn eigens für sie geschriebene instrumentale Solowerke aufführen. Auch das Eröffnungswochenende enthält eine sonntägliche Matinee mit Musik für ein Soloinstrument: Der aus Russland stammende Violinist Ilya Gringolts folgt dem italienischen Strang des Festivalprogramms und spielt die herausfordernden Cappricen von Salvatore Sciarrino und Nicoló Paganini für Violine solo – insgesamt 30 an der Zahl. Herausfordernd ist auch das Programm, mit dem Isabelle Faust und Kristian Bezuidenhout im Kammermusiksaal am 1. September auftreten: Die sechs Sonaten für Violine und Cembalo von Johann Sebastian Bach gehören zum Besten, was für diese Besetzung geschrieben wurde. Und verbirgt sich hinter den Werken für Soloinstrumente zumeist Mehrstimmiges, so sind Bachs Sonaten für Violine und Cembalo eigentlich Triosonaten. Berliner Festspiele Pressemappe 36/54 Berliner Festspiele Musikfest Berlin 2017 SOLIST*INNENPROGRAMME IM KAMMERMUSIKSAAL Freitag, 1. September, 19:00 Uhr, Philharmonie 18:00 Uhr Einführung Violino e Cembalo Teil I Johann Sebastian Bach (1685 – 1750) Sonate Nr. 4 für Violine und Cembalo c-Moll BWV 1017 Johann Jakob Froberger (1616 – 1667) Suite für Cembalo C-Dur BWV 612a Johann Sebastian Bach Sonate Nr. 5 für Violine und Cembalo f-Moll BWV 1018 Heinrich Ignaz Franz Biber (1644 – 1704) Passacaglia für Violine solo g-Moll aus den Rosenkranz-Sonaten Johann Sebastian Bach Sonate Nr. 2 für Violine und Cembalo A-Dur BWV 1015 Teil II Johann Sebastian Bach Sonate Nr. 3 für Violine und Cembalo E-Dur BWV 1016 Louis Couperin (1626 – 1661) Prélude und Passacaille in C-Dur aus den Pièces de Clavecin Johann Sebastian Bach Sonate Nr. 1 für Violine und Cembalo h-Moll BWV 1014 Heinrich Ignaz Franz Biber Sonate Nr. 5 für Violine und Cembalo e-Moll Johann Sebastian Bach Sonate Nr. 6 für Violine und Cembalo G-Dur BWV 1019 Isabelle Faust Violine Kristian Bezuidenhout Cembalo Veranstaltungsende gegen 21:45 Uhr Berliner Festspiele Pressemappe 37 / 54 Berliner Festspiele Musikfest Berlin 2017 SOLIST*INNENPROGRAMME IM KAMMERMUSIKSAAL In der Generation vor Johann Sebastian Bach waren sie die Könige auf ihren Instrumenten: Johann Jakob Froberger und Louis Couperin, die Cembalisten, und der Geiger Heinrich Ignaz Franz Biber. Kreative Fantasie und phänomenales technisches Können beflügelten sich bei ihnen gegenseitig. Froberger erhielt die prägende Ausbildung in Italien, nahm aber mehr und mehr auch französischen Einflüsse auf. In der Kunst der Synthese war er ein Inspirator Bachs. Biber schulte seine legendäre Virtuosität ebenfalls an italienischen Vorbildern, ging aber weit über sie hinaus. Seine Passacaglia g-Moll, als Nachwort zu den Mysteriensonaten komponiert, ist das Meisterwerk dieser musikalischen Spezies vor Bachs berühmter d-Moll-Chaconne. Die sechs Sonaten Bachs sind ihrer satztechnischen Struktur nach Triosonaten. Die Violine und die rechte Hand des Cembalisten konzertieren als Oberstimmen, die häufig imitatorisch miteinander verflochten oder kontrapunktisch gegeneinander gestellt sind. Mit den unterschiedlichen Tonarten verbinden sich die grundverschiedenen Charaktere der Sonaten. Die Zusammenfassung von sechs Werken zu einem Band entsprach einer Publikationspraxis, die noch lange beibehalten wurde. Bei Bach meinte sie auch, dass damit ein kleines Kompendium der Ausdrucksmöglichkeiten, der Spielkunst und der Kompositionsvielfalt des Genres an Zeitgenossen und Nachwelt weitergegeben wurde. Berliner Festspiele Pressemappe 38 / 54 Berliner Festspiele Musikfest Berlin 2017 SOLIST*INNENPROGRAMME IM KAMMERMUSIKSAAL Sonntag 3. September, 11:00 Uhr, Kammermusiksaal 10:00 Uhr Einführung Recital: Ilya Gringolts Salvatore Sciarrino (*1947) Sei Capricci per violino solo Nicolò Paganini (1782 – 1840) 24 Capricci per violino solo Ilya Gringolts Violine Ende des Konzerts: ca. 12:45 Uhr Sie sind die Feuertaufe für jeden Geiger: die 24 Capricen von Nicolò Paganini, dem romantischen Instrumentalmagier par excellence. Jede für sich bedeutet schon eine besondere Herausforderung, alle nacheinander als Zyklus zu spielen, verlangt geigerisch-olympische Höchstleistungen. In ihrer Zusammenschau offenbaren sie jedoch nicht nur ihre äußerlich brillanten, sondern vor allem ihre musikalisch substanziellen Qualitäten. Als expansive Charakterstücke kommen sie den Etüden eines Chopin oder Liszt gleich, sie bieten intensives musikalisches Ein-Mann-Theater mit einer gewaltigen Spannweite des künstlerischen Ausdrucks. Doch damit nicht genug. Ilya Gringolts kombiniert Paganinis Feuer- und Wunderwerken mit den sechs Capricen von Salvatore Sciarrino. 1976 geschrieben, nehmen sie auf jene zum Teil direkten Bezug, erforschen von ihnen aus neues Terrain vor allem dort, wo die Violine am zartesten und empfindlichsten reagiert: im Obertonspektrum der Flageoletts. In der besonderen Aura dieser Klangwelt wirken die Stücke wie kurze Erzählungen über die unbegrenzten Möglichkeiten und die unendliche Sensibilität der Tonkunst. Berliner Festspiele Pressemappe 39 / 54 Berliner Festspiele Musikfest Berlin 2017 SOLIST*INNENPROGRAMME IM KAMMERMUSIKSAAL Sonntag 10. September, 11:00 Uhr, Kammermusiksaal Matinee: 15 Solos Rebecca Saunders (*1967) Bite für Flöte solo* Shadow für Klavier solo Fury für Kontrabass solo Toshio Hosokawa (*1955) Three Essays für Oboe solo* Georges Aperghis (*1945) Damespiel für Bassklarinette solo* Liza Lim (*1966) Axis Mundi für Fagott solo* The green Lion eats the Sun für Doppeltrichter-Euphonium solo* Tansy Davies (*1973) Mini Opera für Horn* UA John Zorn (*1953) Merlin für Trompete solo* George Lewis (*1952) Oraculum für Trompete solo* DE Enno Poppe (*1969) Fell für Schlagzeug solo* Haare für Geige solo* Filz für Viola solo** UA Berliner Festspiele Pressemappe 40 / 54 Berliner Festspiele Musikfest Berlin 2017 SOLIST*INNENPROGRAMME IM KAMMERMUSIKSAAL Vykintas Baltakas (*1972) Pasaka – Ein Märchen für sprechenden Pianisten (1995 – 1997) Johannes Schöllhorn (*1962) grisaille für Violoncello solo* * Kompositionsaufträge des Ensemble Musikfabrik, gefördert durch das Ministerium für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport des Landes Nordrhein-Westfalen. ** Kompositionsauftrag von Ensemble Musikfabrik und der Kunststiftung NRW Helen Bledsoe Flöte Peter Veale Oboe Carl Rosman Klarinette Alban Wesly Fagott Christine Chapman Horn Marco Blaauw Trompete Bruce Collings Posaune Melvyn Poore Tuba Ulrich Löffler Klavier Benjamin Kobler Klavier Dirk Rothbrust Schlagzeug Hannah Weirich Violine Axel Porath Viola Dirk Wietheger Violoncello Florentin Ginot Kontrabass Ende des Konzerts: ca. 14:00 Uhr Berliner Festspiele Pressemappe 41 / 54 Berliner Festspiele Musikfest Berlin 2017 SOLIST*INNENPROGRAMME IM KAMMERMUSIKSAAL Der Charakter eines Klangkörper wie der des Ensemble Musikfabrik, das die innovative, unkonventionelle zeitgenössische Musik als sein eigentliches Produktionsfeld betrachtet, verdankt sich den Persönlichkeiten seiner Mitglieder. Im Fall der Musikfabrik sind das Musiker*innen, die neben der virtuosen Beherrschung ihres Instruments Teamgeist, Neugier und Mut neues ungewohntes Terrain zu betreten, mitbringen. In den vergangenen Jahren konnte jedes der 15 Mitglieder des Ensembles – dank einer öffentlichen Förderung – frei wählen, mit welcher Komponist*in es zusammenarbeiten wollte. Aus diesen sehr individuellen Partnerschaften sind sozusagen auf den Leib geschneiderte Kompositionen entstanden, die auf sehr individuelle Art die jeweiligen künstlerischen Persönlichkeiten der einzelnen Solist*innen aufgegriffen haben und widerspiegeln. Manche Komponist-Musiker-Partnerschaften lagen dabei fast auf der Hand und sind Ausdruck langjähriger Zusammenarbeit, wie das mitreißende Schlagzeugsolo „Fell“ von Enno Poppe, geschrieben für Dirk Rothbrust. Andere waren Startpunkt für etwas völlig Neues oder die Erfüllung eines langgehegten Wunsches, wie das virtuose Trompetensolo „Merlin“ für Marco Blaauw von John Zorn. Für das Konzert beim Musikfest Berlin sind noch einige neue Werke hinzugekommen. Als Uraufführungen erklingen die Stücke „Mini-Opera“ für Horn solo der Komponistin (und Hornistin) Tansy Davies, geschrieben für Christine Chapman, sowie ein Neues Werk von Enno Poppe für den Bratschisten Axel Porath. Weiterführende Links: http://www.impresariat-simmenauer.de/Artists/IsabelleFaust/ biography-de.html http://www.kristianbezuidenhout.com/ http://ilyagringolts.com/ http://www.musikfabrik.eu/ http://www.musikfabrik.eu/de/ensemble/mitglieder http://www.aperghis.com/ http://www.baltakas.net/ http://www.tansydavies.com/ https://de.schott-music.com/shop/autoren/toshio-hosokawa https://de.wikipedia.org/wiki/George_Lewis_(Posaunist) https://lizalimcomposer.wordpress.com/ http://www.ricordi.com/de-DE/Composers/P/Poppe-Enno.aspx http://www.edition-peters.de/composer/saunders-rebecca/w04191 http://www.johannes-schoellhorn.de/ https://de.wikipedia.org/wiki/John_Zorn Berliner Festspiele Pressemappe 42 / 54 Berliner Festspiele Musikfest Berlin 2017 Isang Yun 100 Isang Yun ©Hans Pölkow Das Musikfest Berlin, seine Berliner Partner und die Internationale Isang Yun Gesellschaft e.V. präsentieren vom 10. bis zum 17. September eine Reihe von sechs Veranstaltungen zu Ehren von Isang Yun, dem großen koreanischen Komponisten, dem Berlin eine neue Heimat wurde und der am 17. September 100 Jahre alt geworden wäre. Isang Yun zu Ehren gastiert an diesem Tag in einer sonntäglichen Matinee das Gyenoggi Philharmonic Orchestra unter der Leitung seiner Chefidirigentin Shiyeon Sung im Konzerthaus am Gendarmenmarkt. Und auch Vladimir Jurowski nimmt sich der Musik Isang Yuns an, wenn er im Rahmen des Musikfest Berlin am 17. September sein Antrittskonzert als neuer Chefdirigent des RundfunkSinfonieorchester Berlin in der Philharmonie gibt: mit einem Programm, das die Moderne des 20. Jahrhunderts mit der V. Symphonie von Ludwig van Beethoven verknüpft. Berliner Festspiele Pressemappe 43/54 Berliner Festspiele Musikfest Berlin 2017 ISANG YUN 100 31. August - 30. September Eröffnung 31. august, 15:00 Uhr foyer des kammermusiksaals der philharmonie Isang Yun 100: Ausstellung Die Ausstellung ist vom 1. bis 18. September 2017 für die Besucher der Philharmonie und des Kammermusiksaals jeweils eine Stunde vor Konzertbeginn und in der Pause zugänglich. Vom 19. bis 30. September ist ein Ausstellungsbesuch nur im Rahmen der Kammermusikveranstaltungen möglich. Eine Ausstellung der Isang Yun Gesellschaft e.V. zusammen mit Berliner Festspiele / Musikfest Berlin und der Stiftung Berliner Philharmoniker Europäisches und Asiatisches gelangt in den Werken des Koreaners Isang Yun (1917 – 1995) zu einer hoch individuellen Synthese. Sein Schaffen fügt sich in die übergreifende Strömung der Klangkomposition der Nachkriegsavantgarde ein, und ist zugleich tief in der Klanglichkeit und Musikanschauung traditioneller koreanischer Musik verwurzelt. Das Leben nur weniger Musiker des 20. Jahrhunderts ist so unmittelbar und direkt von den politischen Geschehnissen seiner Zeit beeinflusst gewesen wie das Isang Yuns. Yun wurde am 17. September 1917 im Süden Koreas geboren und erhielt dort seine Ausbildung. In den 50er Jahren kam er nach Deutschland und fand in Berlin eine zweite Heimat. Von dort aus hat er in alle Welt gewirkt, als Komponist und Musiker, als Lehrer, aber auch als politisch engagierter Mensch. Die Ausstellung zeichnet nicht nur die Stationen seines Lebens und Wirkens nach. Sie spürt auch den Quellen seiner musikalischen Poetik nach – wie seiner Orientierung an der traditionellen koreanischen Hofmusik, dem Einfluss der europäischen musikalischen Avantgarde der frühen sechziger Jahre – und zeigt auf, wie sich dies in seiner Musiksprache verdichtet hat. Berliner Festspiele Pressemappe 44 / 54 Berliner Festspiele Musikfest Berlin 2017 ISANG YUN 100 Sonntag 10. September, 17:00 Uhr Akademie der Künste, Pariser Platz Isang Yun 100: Im Gespräch Roundtable mit Kammermusik mit Prof. Dr. Eun-Jeung Lee Institut für Korea-Studien, FU Berlin Dr. Liana Kang-Schmitz Politologin Prof. Roswitha Staege Musikerin Doris Hertrampf Botschafterin a.D., Vorsitzende der Deutsch-Koreanischen Gesellschaft Walter-Wolfgang Sparrer Internationale Isang Yun Gesellschaft e.V. Stefan Buchen Moderation (NDR Hamburg) Thomas Hecker Oboe Mischa Meyer Violoncello Dienstag 12. September, 20:00 Uhr Konzerthaus Berlin, Werner Otto Saal Isang Yun 100: 2 x hören In der Reihe „2 x hören Zeitgenössisch“ des Konzerthaus Berlin präsentieren das Minguet Quartett und Stefan Hussong (Akkordeon) Isang Yuns Concertino für Akkordeon und Streichquartett. Christian Jost Moderation Berliner Festspiele Pressemappe 45 / 54 Berliner Festspiele Musikfest Berlin 2017 ISANG YUN 100 Sonntag 17. September, 11:00 Uhr, Konzerthaus Berlin 10:00 Uhr Einführung Matinee: Isang Yun 100 Isang Yun (1917 – 1995) Réak für großes Orchester Toshio Hosokawa (* 1955) Klage für Sopran und Orchester nach Texten von Georg Trakl György Ligeti (1923 – 2006) Lontano für großes Orchester Isang Yun Muak Tänzerische Fantasie für großes Orchester Yeree Suh Sopran Gyeonggi Philharmonic Orchestra Shiyeon Sung Leitung Details zum Programm siehe S. 27 Sonntag 17. September, 14:30 Uhr Hermann-Wolff-Saal der Philharmonie Isang Yun 100: Film November-Elegie Ein Portraitfilm zu Isang Yun von Barrie Gavin (1996) Berliner Festspiele Pressemappe 46 / 54 Berliner Festspiele Musikfest Berlin 2017 ISANG YUN 100 Sonntag 17. September, 16:00 Uhr, Kammermusiksaal Isang Yun 100: Kammerkonzert Quartett für Flöten Glissées Vier Stücke für Violoncello solo Gasa für Violine und Klavier Trio für Violine, Violoncello und Klavier Images für Flöte, Oboe, Violine und Violoncello u.a. mit Clemens Linder, Adele Bitter, Holger Groschopp, Roswitha Staege, Sunyung Hwang Sonntag 17. September, 20:00 Uhr, Philharmonie 18:45 Uhr Einführung Antrittskonzert RSB-Chefdirigent Vladimir Jurowski Isang Yun (1917 – 1995) Dimensionen für großes Orchester Arnold Schönberg (1874 – 1951) Konzert für Violine und Orchester op. 36 Luigi Nono (1924 – 1990) Julius Fučík für zwei Rezitatoren und Orchester Ludwig van Beethoven (1770 – 1827) Symphonie Nr. 5 c-Moll op. 67 mit Orchester-Retuschen von Gustav Mahler Christian Tetzlaff Violine Max Hopp Sprecher (Fučík) Sven Philipp Sprecher (Offizier) Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin Vladimir Jurowski Leitung Details zum Programm siehe S. 28 Berliner Festspiele Pressemappe 47 / 54 Berliner Festspiele Musikfest Berlin 2017 ISANG YUN 100 Isang Yun wurde am 17. September 1917 nahe der südkoreanischen Hafenstadt Tongyong geboren. Bis 1943 studierte er in Korea und Japan Violoncello und Komposition. Als Widerstandskämpfer gegen die japanische Fremdherrschaft lebte er im Untergrund und in politischer Haft. 1946 bis 1956 lehrte er an koreanischen Oberschulen und Universitäten. 1956 bis 1959 vollendete Yun seine Studien in Paris, in Berlin (bei Boris Blacher) und bei den Darmstädter Ferienkursen. 1964 wurde Yun in Berlin (West) ansässig, 1971 erwarb er die deutsche Staatsbürgerschaft. 1967 aus Deutschland entführt, war Yun bis 1969 Gefangener der Park-Diktatur in Südkorea, die er in der Folge als Exilpolitiker bekämpfte. 1969/70 lehrte Yun an der Musikhochschule Hannover. 1970 bis 1985 hatte er eine Kompositions-Professur an der Hochschule der Künste Berlin. Er leitete Kurse in den USA, in Japan, China, Hongkong, Nordkorea und mehreren Ländern Europas. Isang Yun war Mitglied der Akademien der Künste in Hamburg und Berlin, Ehrendoktor der Universität Tübingen, Ehrenmitglied der IGNM und Inhaber des Großen Bundesverdienstkreuzes sowie Mitglied der Academia Scientiarum et Artium Europaea, Salzburg. Er starb am 3. November 1995 in Berlin. Weiterführende Links: http://yun-gesellschaft.de/d/index.htm http://www.boosey.com/pages/cr/composer/composer_main.asp?site-la ng=de&firstname=isang&lastname=yun https://www.nytimes.com/2017/04/18/arts/music/concerts-isang-yunasia-europe.html?_r=0 http://www.zeit.de/1967/42/die-entfuehrung-des-isang-yun Berliner Festspiele Pressemappe 48 / 54 Berliner Festspiele Musikfest Berlin 2017 IPPNW-Benefizkonzert zugunsten des World Future Councils Akademie für Alte Musik © Uwe Arens Der World Future Council besteht aus 50 Ratsmitgliedern aus Politik, Geschäftswelt, Zivilgesellschaft, Wissenschaft und Kultur. Sie kommen aus allen fünf Kontinenten unsere Erde und haben in ihrem jeweiligen Arbeitsgebiet Herausragendes geleistet. Gemeinsam setzen sie sich für einen gesunden Planeten und gerechte Gesellschaften für unserer Kinder und Enkelkinder ein. Dafür erforscht und verbreitet der World Future Council effektive und zukunftsgerechte wie nachhaltige politische Lösungen. In enger Zusammenarbeit mit internationalen Organisationen, Experten und parlamentarischen Netzwerken ermittelt der World Future Council weltweit zukunftsweisende Politikansätze. Die Ergebnisse dieser Recherche fließen in seine Bildungsarbeit ein und unterstützen somit Entscheidungsträger bei der konkreten politischen Umsetzung. Der World Future Council hilft bei der Entwicklung und Verbreitung von Lösungen auf folgenden Gebieten: Klima und Energie, nachhaltige Ökosysteme und Ökonomien, Frieden und Abrüstung, Nahrungssicherheit, Zukunftsgerechtigkeit. Der World Future Council wurde von Jakob von Uexküll, der auch Gründer des Alternativen Nobelpreis ist, 2007 ins Leben gerufen. Er ist politisch unabhängig und arbeitet als gemeinnützige Stiftung, deren Arbeit nicht ohne kontinuierliche finanzielle Unterstützung durch private und institutionelle Spenden möglich wäre. Spendenkonto unter Stiftung World Future Council www.worldfuturecouncil.org/de/spenden Berliner Festspiele Pressemappe 49/54 Berliner Festspiele Musikfest Berlin 2017 IPPNW BENEFIZKONZERT Montag, 4. September, 19:00 Uhr Kammermusiksaal 18:00 Uhr Einführung IPPNW-Benefizkonzert zugunsten des World Future Councils Begrüßung durch Jakob von Uexküll: World Future Council – Stimme zukünftiger Generationen Amore Perduto – Musiken des italienischen Frühbarock Marco Uccellini (ca. 1610 – 1680) Sinfonia seconda für fünf Instrumente C-Dur Luigi Rossi (ca. 1598 – 1653) Lasciate Averno aus der Oper L'Orfeo Salamone Rossi (1570 – 1630) Die Gesänge des Salomon (Auswahl) Antonio Sartorio (ca. 1630 – 1680) Ausschnitte aus L’Orfeo Alessandro Stradella (1639 – 1682) Sinfonia für Violine, Violoncello und Basso continuo d-Moll Alessandro Stradella Affligetemi pure, amare memorie Kantate für Sopran und Basso continuo Johann Rosenmüller (1617 – 1684) Sonata nona für fünf Instrumente D-Dur Marco Uccellini Sinfonia quarta für fünf Instrumente C-Dur Francesco Cavalli (1602 – 1676) Dunque, Giove immortale – Verginella io morir vo‘ Rezitativ und Arie der Calisto aus der Oper La Calisto Berliner Festspiele Pressemappe 50 / 54 Berliner Festspiele Musikfest Berlin 2017 IPPNW BENEFIZKONZERT Marco Uccellini Sinfonia sesta für fünf Instrumente D-Dur Francesco Cavalli Sien mortali o divini – Non è maggior piacere Rezitativ und Arie der Calisto aus der Oper La Calisto Sunhae Im Sopran Akademie für Alte Musik Berlin Bernhard Forck Leitung Empfang nach dem Konzert im Ausstellungsfoyer des Kammermusiksaals Claudio Monteverdis Zeitgenossen, Schüler und Nachfolger im Geiste sind hier mit virtuosen Werken mit und ohne menschliche Stimme versammelt. Salomone Rossi, der seiner Herkunft wegen „Ebreo” genannt wurde, war Monteverdis Kollege in Mantua. Mit seinen Instrumentalwerken leistete er ebenso Pionierarbeit wie mit den mehrstimmigen Kompositionen für einen reformierten Synagogen-Gottesdienst, die er unter dem Titel „Gesänge des Salomo” veröffentlichte. Luigi Rosso und Antonio Sartorio, eine bzw. zwei Generationen jünger als der Jubilar, bieten nur zwei Beispiele für die stimulierende Wirkungsgeschichte von dessen „Orfeo” auf die Nachwelt. Francesco Cavalli wurde von Monteverdi in seine Hofkapelle an San Marco in Venedig berufen. Erst Knabensopran, dann Tenor, stieg er schon bald zum bekanntesten Opernkomponisten der Generation nach Monteverdi auf. Das musiktheatralische Werk Marco Uccellinis ist verschollen; überliefert aber sind seine Instrumentalwerke, virtuos in ihren Ansprüchen, originell in ihrer Formensprache. Dem Eskapismus des Lebens entsprachen bei Alessandro Stradella Extravaganzen in der Kunst, der vokalen wie der instrumentalen. Weiterführende Links: http://www.ippnw-concerts.de/ https://akamus.de/de http://www.sunhaeim.com/en Berliner Festspiele Pressemappe 51 / 54 Berliner Festspiele Musikfest Berlin 2017 Quartett der Kritiker Kritiker und Künstler sind keineswegs natürliche Feinde, auch wenn das gerne karikaturenhalber behauptet wird. Immerhin gab es Zeiten, da spielten sie, wie Hanslick und Brahms, vierhändig miteinander Klavier. Es gibt jedoch keinen Anlass anzunehmen, diese guten alten Zeiten seien vorüber; auch, wenn die alten Zeiten in Wahrheit niemals so gut waren, wie ihnen später nachgesagt wird. Deshalb ist es wichtig, dass all diejenigen, denen die Kunst eine Herzensangelegenheit ist und die ihre Sachwalter sind, an einem Strang ziehen, gemeinsam und für die Kunst und – durchaus – kritisch. Inzwischen hat in der Musikkritik das allfällige Geschäft der Public Relation (Porträts, Homestory, Interview) den kritischen Diskurs über die Werke und deren Interpretation (Rezension) in vielen Zeitungen und Zeitschriften weitgehend verdrängt. Die Werbung ersetzt Argumente. In den Klassikforen im Internet wird zwar von vielen sehr viel argumentiert, aber auch viel gefaselt. Und so ist eine kritische „Institution“ wie die Bestenlisten, die der Preis der deutschen Schallplattenkritik (PdSK) vierteljährlich veröffentlicht, heute wichtiger denn je. Eine Handvoll Musikkritiker hatte sich 1963 zusammengetan, um diesen Preis zu gründen mit dem Ziel, für den von Reklame überformten Schallplattenmarkt eine zuverlässige Qualitätskontrolle zu installieren, klar begründete Empfehlungen zu geben und die Interpretationskunst zu fördern. Heute gehören 160 Musikkritiker aus Deutschland, Österreich und der Schweiz zu diesem Verein, sie arbeiten alle ehrenamtlich und unentgeltlich in 32 Fach-Jurys und küren, neben den Bestenlisten, in jedem Herbst Jahres- und Ehrenpreisträger. Und manchmal setzen vier von ihnen sich jeweils zusammen zu einem „Quartett der Kritiker“, um ein bestimmtes Werk zu diskutieren, das live auf der Bühne zur Aufführung kommt. Eleonore Büning Berliner Festspiele Pressemappe 52/54 Berliner Festspiele Musikfest Berlin 2017 QUARTETT DER KRITIKER Sonntag, 3. September, 15:00 Uhr Italienisches Kulturinstitut Berlin Eintritt frei Quartett der Kritiker des Preises der deutschen Schallplattenkritik e.V. Eleonore Büning „Frankfurter Allgemeine Zeitung” Volker Hagedorn Journalist und Buchautor Matthias Hengelbrock Freier Musikjournalist Michael Stegemann Professor für Musikwissenschaft, TU Dortmund sprechen und diskutieren über Claudio Monteverdis Opern, insbesondere über die Interpretationsgeschichte von Il ritorno d'Ulisse in patria. Olaf Wilhelmer Moderation Deutschlandfunk Kultur Empfang im Italienischen Kulturinstitut Berlin im Anschluss an die Veranstaltung Berliner Festspiele Pressemappe 53 / 54 Redaktion: Felix Ewers, Nafi Mirzaii Berliner Festspiele Bundes in Berlin GmbH Dr. Barbara Barthelmes, Schöneberger Str.Berlin 15 Schaperstraße 24, 10719 Berliner Festspiele Berlin 2017 PARTNER Herstellung: Anke Buckentin Musikfest FÖRDERER 10963 T +49 30 254 89 Berlin 0 MEDIENPARTNER Motiv Offsetdruck NSK GmbH www.kbb.eu www.berlinerfestspiele.de Gestaltung: Stand: [email protected] 7. April 2017 Programm- und Nafi Mirzaii Besetzungsänderungen vorbehalten. Cover: Felix Ewers, Nafi Mirzaii PARTNER Herstellung: Motiv Offsetdruck NSK GmbH Stand: 7. April 2017 Programm- und Gefördert durch Besetzungsänderungen vorbehalten. Kulturveranstaltungen des Bundes in Berlin GmbH Schöneberger Str. 15 10963 Berlin www.kbb.eu FÖRDERER Medienpartner Gefördert durch MEDIENPARTNER Medienpartner Berliner Festspiele Pressemappe 54 / 54