Die Stadt Patras

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Name:*
Tsobanelis, Konstantinos
Universität: Uni. of Patras
Email:*
Land:
Tel:*
Zeitraum:
Programm:
Erasmus via FB 16
( * diese Angaben sind freiwillig! )
Griechenland
2010/11
Fächer: Medizin
Datum: 3. Mai 2011
LLP/E R F A H R U N G S – B E R I C H T (ausformulierte Version)
Die Stadt Patras
Patras liegt im Süden Griechenlands auf der Halbinsel Peloponnes und ist nach Athen
und Thessaloniki mit etwa 200.000 Einwohnern die drittgrößte Stadt Griechenlands. Sie
ist Hauptstadt Westgriechenlands und eine sehr wichtige Hafenstadt.
Im Westen wird Patras vom Ionischen Meer und im Osten von den Ausläufern des
Panachaiko-Gebirges begrenzt.
Das Stadtzentrum von Patras ist reich an Einkaufsmöglichkeiten mit vielen Cafés und
Bars, so dass man dort fast zu jeder Tageszeit auf viele Menschen und viel Verkehr
stößt.
Zu einem echten Wahrzeichen der Stadt hat sich die Charilaos-Trikoupis-Brücke
entwickelt, die die Peloponnes mit dem westgriechischen Festland verbindet. Mit einer
Länge von 2.252 Metern ist sie die zweitgrösste Schrägseilbrücke der Welt und ihre
nächtliche Belichtung (vor allem an Wochenenden mit verschieden Farben) bietet
jedem Besucher einen imposanten Anblick.
Unter den Griechen ist Patras für seinen Karneval bekannt, der als größter und bester
im ganzen Land gilt. Seinen Ursprung hat der Karneval aus der Sage, in welcher
Dionysos in der fruchtreichen Gegend heftige Trinkgelage feierte und seinen Lastern
fröhnte. Bis heute hat sich daran auch nicht viel geändert, nur dass es etwas moderner
geworden ist. Es dröhnt laute Musik aus allen Kneipen und Diskotheken und es wird bis
in die Morgenstunden gefeiert. Obwohl Karneval mittlerweile auf der ganzen Welt
ähnlich gefeiert wird, lohnt es sich, dass wie es die Menschen in Patras nennen „Patrino
Karnavali“ einmal selbst zu erleben.
Die Universität
Genauso wie die Einwohnerzahl von Patras ist auch die Universität drittgrößte Kraft in
Griechenland bezüglich Studentenzahl, Fachbereiche, wissenschaftlichen Mitarbeitern
etc.
Der Universitätscampus liegt etwa 10 km außerhalb des Stadtzentrums in Rio und
verteilt sich auf eine Fläche von 600 Hektar! Dies bedeutet einerseits viele Freiräume,
die vor allem mit Olivenbäumen begrünt sind und andererseits stellt es für die
Studenten ein Mobilisationsproblem dar, welches meist mit privaten PKW gelöst wird.
Vergleichbar mit der Situation am Uniklinikum Frankfurt ist der medizinische
Fachbereich direkt ans Krankenhaus angegliedert, so dass man als Medizinstudent in
Patras fast ausschließlich auf andere Medizinstudenten trifft.
Das Krankenhaus ist als Gebäude nicht sehr ansehnlich und macht von außen keinen
guten Eindruck, jedoch ist das Krankenhauspersonal dafür gut ausgebildet und
hilfsbereit.
Formalitäten
Vor dem Beginn meines Erasmus-Aufenthaltes hatte ich viele Gerüchte gehört über das
Bürokratiechaos in Griechenland, was mich selbstverständlich beunruhigte, bin aber
erleichtert sagen zu können, dass sich meine Befürchtungen im Nachhinein überhaupt
nicht bewahrheitet haben. Sicherlich war es hier ein riesiger Vorteil, griechisch als
Muttersprache zu sprechen.
In Patras angekommen muss man zunächst zum International Office, welches sich im
Hauptgebäude der Uni befindet. Die dortigen zentralen ERASMUS-Beauftragten sind
sehr nett, bestätigen die Ankunft und schicken die Studenten zu den jeweiligen
Fachbereichen, um sich dort endgültig einzuschreiben. Somit wurde ich zum Sekretariat
der medizinischen Fakultät geschickt und schrieb mich dort nochmals ein. Diesmal aber
mit den genauen Kursen, die ich belegen wollte. Nachdem alle nötigen Papiere
ausgefüllt waren, wurde mir mitgeteilt, dass ich meinen Studentenausweis und MensaKarte am Anfang der nächsten Woche abholen könnte. Daraufhin ging ich zu meinem
ERASMUS-Koordinator am Fachbereich, der mich freundlich empfing und mir seine
Hilfe anbot bei jeglichen Problemen, die ich während meines ERASMUS-Aufenthaltes
haben sollte. Er empfahl mir außerdem, mich bei allen Lehrstuhlinhabern persönlich
vorzustellen, bei denen ich einen Kurs belegen wollte.
Somit ging ich zu allen Lehrstuhlinhabern, in der Regel Professoren der Kliniken, um
mich vorzustellen und mitzuteilen, dass ich mich in Ihre Kurse eingeschrieben hatte.
Auch von den meisten Professoren wird man als Student aus dem Ausland sehr
freundlich aufgenommen und über Details des Kursablaufes informiert. Auch die
jeweiligen Sekretariate der Professoren sind sehr „studentenfreundlich“. Diese sind
dafür zuständig, dass am Ende des Kurses die jeweiligen Noten zum Sekretariat der
medizinischen Fakultät geschickt werden.
Am Ende des Aufenthaltes bekommt man von dem Sekretariat der medizinischen
Fakultät ein Zeugnis mit allen gesammelten Noten, welches man bei seinem
ERASMUS-Koordinator abgibt und sein „Official Transcript“ bekommt.
Wohnsituation
An der Universität Patras gibt es 3 bekannte Wohnheime. Das Größte und
Preisgünstigste befindet sich auf dem Uni-Campus, hat aber einen schlechten Ruf.
Selbst konnte ich mir über die Zimmer dort kein Bild machen. Die beiden anderen
Wohnheime liegen jeweils außerhalb des Campus.
Ich war im Wohnheim „Kastellokampos“ untergebracht, welches sich ca. 2 Kilometer
entfernt vom Unigelände befindet und mich sehr begeistert hat. Das Wohnheim hat ca.
50 möblierte Zimmer und wurde erst vor wenigen Monaten errichtet. Jedes Zimmer war
mit einem Bad, kleiner Küchnische und Balkon ausgestattet und hatte Internetzugang.
Da die Zimmer noch keinen Feuermelder hatten, wurde man jedoch gebeten, aus
Sicherheitsgründen die zentrale Küche des Wohnheims zu nutzen.
Die Kosten betrugen 10 Euro pro Tag und haben das Zimmer, Internet, Strom und
Wasser beinhaltet.
Großer Nachteil dieses Wohnheims jedoch ist die schlechte Angliederung an öffentliche
Verkehrsmittel. Zwar gibt es eine Bushaltestelle in der Nähe des Wohnheims, die
Frequenz und Pünktlichkeit der Busse lässt jedoch zu wünschen übrig. Man sollte sich
privat um ein Fortbewegungsmittel kümmern, die günstigste Variante ist hier sicherlich
ein Fahrrad.
Studentische Vergünstigungen, Transportmittel
Als ERASMUS-Student darf man umsonst täglich(!) in der Mensa frühstücken,
Mittagessen und Abendessen.
Allgemein genießt man in Griechenland als Student viele Vorteile. Mit seinem
Studentenausweis bekommt man eigentlich überall mind. 25 % Rabatt, z.B. Bus und
Bahn, Kino, Konzerte.
In archäologische Stätten und Museen ist der Eintritt für Studenten sogar frei, weil dies
als Teil der Bildung angesehen wird.
In Patras sind die öffentlichen Verkehrsmittel problematisch. Es verkehren nur Busse,
die erstens alt sind und zweitens unregelmäßig fahren. Aus diesem Grund wurde von
der Universität ein spezielles Bussystem eingerichtet, in dem alle 30 Minuten ein
Reisebus das Zentrum mit der Universität verbindet. Das Ticket für diesen Bus kostet
15 Euro und gilt für 2 Monate.
Sehenswürdigkeiten und Kurztripps
Die Stadt Patras selbst hat neben einigen zentralen Plätzen in der Innenstadt, dem
Apollon-Theater, einigen Kirchen (vor allem „Agios Andreas“) und der Burg über der
Stadt nicht sehr viele Sehenswürdigkeiten. Ganz im Gegenteil zur Peloponnes, über
deren Geschichte und Sehenswürdigkeiten man an dieser Stelle ganze Bücher
schreiben könnte, zu nennen sei hier das antike Olympia, Mykene oder Epidauros. All
diese, und viele andere Orte, sind sicher eine Reise wert und man findet eigentlich
immer Erasmus-Studenten, die einen Kurztrip zu diesen Orten machen.
Die Hauptstadt Athen, Korinth, Delfi sind weitere, sehr attraktive Touristenziele und ca.
200-250 km entfernt von Patras.
Durch seine Lage ist Patras außerdem ein guter Startpunkt für eine Reise auf eine der
vielen griechischen Inseln. Zakinthos und Kefalonia sind mit der Fähre gut erreichbar
und beliebte Ziele von ERASMUS-Studenten in Patras.
Persönliches Fazit
Das Auslandssemester in Patras sehe ich rückblickend als eine wunderschöne
Erfahrung an, die ich jederzeit wiederholen würde.
Zunächst war da natürlich der Kontakt mit den anderen ERASMUS-Studenten, die alle
sehr nett und offen waren.
Patras hat sicherlich nicht das Nachtleben zu bieten wie die beiden Großstädte Athen
und Thessaloniki, jedoch gilt Patras zu Recht als „Studentenstadt“. Es gibt zahlreiche
Cafés, Bars und Clubs, wo sich die vielen jungen Menschen von Patras treffen und wo
man mit den anderen ERASMUS-Studenten gut feiern gehen kann.
Gefreut hat mich vor allem auch der Kontakt mit den anderen griechischen
Medizinstudenten, die mich freundlich in ihren Kreis aufgenommen haben und mir
jederzeit
geholfen
haben,
wenn
es
nötig
war,
sei
es
zum
Beispiel
mir
Unterrichtsmaterialen zukommen zu lassen.
Zusammenfassend kann man sagen, dass jeder Student, der sich mit dem
griechischem Lebensstil und der griechischen Kultur anfreunden kann, sicherlich seine
ERASMUS-Zeit in Griechenland in vollen Zügen genießen wird.
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