SPIELSTUDIE 2015 SAG JA ZUM SPIELEN! Jeder weiß, dass man beim Spielen fürs Leben lernt. Spielen fördert unsere Entwicklung. Es macht uns kreativer, stärker und aktiver. Es lehrt uns, wie wir miteinander arbeiten und uns miteinander beschäftigen können. Spielen weckt Neugier. Es macht unsere Welt ein bisschen größer. Das gilt nicht nur für Kinder, sondern auch für Erwachsene. Bei so vielen Vorteilen ist es sinnvoll, die Menschen dazu zu bewegen, mehr zu spielen. Dabei bedeutet Spielen nicht unbedingt, dass man sich mit Kinderspielzeug oder Gesellschaftsspielen die Zeit vertreiben muss (obwohl das sicher auch nicht schadet!). Spielen ist eine Lebenseinstellung. Spielen heißt, an alles, was man tut, mit Spaß heranzugehen. Gerade die ganz normalen Alltagsaktivitäten, die einen Großteil unseres Lebens zu Hause ausmachen, werden auf spielerische Weise schöner. Überlege mal, wie viel mehr Spaß wir alle hätten, wenn wir mehr spielen würden. So viel Schönes kann passieren, wenn wir dazu „Ja“ sagen. Für IKEA ist Spielen ein wichtiges Thema. So wichtig, dass wir nun die weltweit größte Untersuchung zum Thema durchgeführt haben. Wir haben fast 30.000 Eltern und Kinder aus 12 Ländern befragt, um zu erfahren, wie sie spielen und gemeinsam Zeit verbringen. Dadurch haben wir viele Einblicke in das moderne Familienleben gewonnen, die wir an dieser Stelle zusammenfassen möchten. Die Studie hat uns gezeigt: Wenn wir ein besseres Leben zu Hause schaffen wollen, müssen wir die Menschen motivieren und ihnen die Möglichkeit geben, mehr zusammen zu spielen. Im Folgenden präsentieren wir die Ergebnisse unserer Studie. INHALT HINTERGRUND 4 1. ZEITDRUCK UND ORGANISATION 6 2. SICHERHEIT, BESORGTHEIT UND RISIKOVERMEIDUNG 12 3. GEMEINSAME FAMILIENZEIT 18 4. EINSTELLUNG ZUM SPIELEN 26 ERINNERUNGEN AN DEN SPASS BEIM SPIELEN 36 5. EINSTELLUNG ZU FREUNDEN UND FAMILIE 40 6. NUTZUNG VON MEDIENGERÄTEN 46 INTERNETNUTZUNG 52 HOFFNUNGEN UND TRÄUME 56 HINTERGRUND DER STUDIE UND HINWEISE ZUR DURCHFÜHRUNG IKEA hat 2014 ein groß angelegtes Studienprojekt in 12 Ländern durchgeführt. Das Ziel war, die kindliche Entwicklung und den Stellenwert des Spielens zu untersuchen und zu erfahren, wie Jugendliche und Eltern das Leben zu Hause in der Familie wahrnehmen. Die Studie ist ein Nachfolgeprojekt zur Spielstudie 2009, in der 7.833 Mütter und Väter von 0- bis 12Jährigen und 3.101 Mütter und Väter von 7- bis 12-Jährigen befragt wurden. Mit Umfragen in 25 Ländern war die Studie die umfangreichste, die je zum Thema Spielen, Kindererziehung und Leben zu Hause durchgeführt wurde. Die Umfrageplattform Research Now war sowohl 2009 als auch 2014 für die Umsetzung der Online-Studie verantwortlich. Die Untersuchung von 2009 wurde nun wiederholt und die Studienkohorte um zwei zusätzliche Gruppen erweitert, Jugendliche zwischen 13 und 18 Jahren und Eltern von 0- bis 16-Jährigen. Um eine bessere Vergleichbarkeit zwischen den Ergebnissen 2009 (Globaler IKEA Index 2009) und 2014 (Globaler IKEA Index 2014) zu erzielen, wurden manche Fragen aus 2009 wiederholt. Weitere Fragen, insbesondere zur Nutzung elektronischer Medien, wurden ergänzt, um einen noch besseren Einblick in das moderne Familienleben zu gewinnen. Die Studie umfasst 16.174 Interviews mit Eltern von Kindern zwischen 0 und 16 Jahren, 6.235 Interviews mit Eltern von Kindern zwischen 7 und 12 Jahren und 6.790 Interviews mit Jugendlichen zwischen 13 und 18 Jahren. Das Forschungsinstitut Family, Kids and Youth hat mit IKEA an der Entwicklung des Fragebogens, der Auswertung der Ergebnisse und der Erstellung eines Überblicks über den aktuellen Stand in Sachen kindliche Entwicklung, Kindererziehung, Familienleben und Bedeutung des Spielens zusammengearbeitet. Die Umfrageplattform Research Now hat die Befragungen für die Spielstudie 2015 in folgenden Ländern durchgeführt: GB, Frankreich, Deutschland, Italien, Niederlande, Russland, Spanien, Schweden, USA, Indien, China und Südkorea. Da alle Interviews online geführt wurden, repräsentiert die Studie ausschließlich die Meinung von Eltern und Kindern mit Internetzugang (in der Regel zu Hause), in dieser Studie auch als „online befragte Eltern/Kinder“ bezeichnet. In Schwellenländern (z.B. China, Russland, Südkorea und Indien), in denen das Internet nicht flächendeckend vorhanden und nicht für jedermann zugänglich ist, ist die Meinung von Menschen mit geringerem Einkommen sowie der ländlichen und der technisch weniger versierten Bevölkerung unterrepräsentiert. Die Daten wurden gewichtet, um sicherzustellen, dass alle Länder im gleichen Verhältnis in den Globalen Index einfließen (8,33% pro Land) und dass in jedem Land Mütter und Väter gleich stark repräsentiert sind (50% Mütter und 50% Väter). STUDIENZIELE Das übergeordnete Ziel dieser Studie war, herauszufinden, was sich seit der Spielstudie 2009 in den Bereichen Spielen und gemeinsame Familienzeit verändert hat. Insbesondere sollte durch sie festgestellt werden: • ob sich die Einstellung zum Spielen und die Art zu spielen bei Eltern und Kindern verändert hat, • ob Kinder mehr, weniger oder anders spielen, • ob Eltern mehr oder weniger mit ihren Kindern spielen, • welche die wichtigsten Familienaktivitäten zu Hause sind, • das Ausmaß, in dem die Medien, insbesondere digitale Medien, das Leben der Familie zu Hause beeinflussen, • die wichtigsten Verhaltensweisen, Emotionen und Vorteile, die Familien weltweit beim Leben zu Hause und in der gemeinsam verbrachten Zeit in der Familie erleben. STUDIENKOHORTE Children 7-12 Young people 13-18 Parents of 0-16 7- bis 12-Jährige 13- bis 18-jährige Jugendliche Eltern von 0- bis 16-Jährigen Children 7-12 Young people 13-18 7- bis 12-Jährige 13- bis 18-jährige Jugendliche Parents of 0-16 TOTAL China France Germany India Italy Netherlands Eltern von 0- bis 16-Jährigen GESAMT China Frankreich Deutschland Indien Italien Niederlande Children 7-12 Young people 13-18 Parents of 0-16 TOTAL Russia South Korea Spain Sweden UK USA 7- bis 12-Jährige 13- bis 18-jährige Jugendliche Eltern von 0- bis 16-Jährigen GESAMT Russland Südkorea Spanien Schweden Großbritannien USA 1. ZEITDRUCK UND ORGANISATION Eltern wollen Zeit mit ihren Kindern verbringen, doch die Realität sieht anders aus. Viele haben dazu schlichtweg nicht die Zeit. Aktuelle Studien* aus Spanien und Großbritannien zeigen, dass Eltern heute immerhin mehr Zeit mit ihren Kindern verbringen als noch in den 70er-Jahren, als viele der heutigen Eltern geboren wurden. In dieser Studie steht qualitativ hochwertige Familienzeit im Mittelpunkt. Eltern wollen wertige Zeit mit ihren Kindern verbringen, aber im Vergleich zu 2009 finden es heute mehr Eltern schwierig, Zeit für das Spiel mit ihren Kindern zu finden. Das ist besonders in den Industrieländern der Fall. Viele Eltern geben zu, sie seien „viel zu gestresst, um mit den Kindern zu spielen“. Und das verursacht bei Eltern ein schlechtes Gewissen. In Frankreich, Deutschland, den Niederlanden, Spanien, Großbritannien und den USA stimmen heute mehr Eltern der Aussage „Ich habe nicht genug Zeit, um mit meinen Kindern zu spielen“ zu. In Indien – 2009 noch nicht in der Studie vertreten – ist die Zahl der Eltern, die diesem Satz zustimmen, mit 60% am höchsten. Und sogar in den kinderfreundlichen Niederlanden ist die Zahl von einem Viertel in 2009 (25%) auf ein Drittel in 2014 (33%) gestiegen. Andererseits findet über ein Viertel der befragten Kinder, besonders in den Schwellenländern Indien, China, Südkorea und Russland, dass ihre Eltern zu viele Aktivitäten außerhalb der Schule für sie organisieren. Und die Zahl der Kinder, die sich mehr Spielzeit mit ihren Eltern wünschen, ist im Vergleich zu 2009 um 19% (von 28% auf 47%) gestiegen. Ein weiteres wichtiges Ergebnis: Rund drei Viertel (73%) der Eltern und fast die Hälfte (49%) der Jugendlichen würden gern mehr Zeit damit verbringen, mit der Familie zu Hause zu entspannen. *www.theguardian.com/lifeandstyle/2014/jun/15/fathers-spend-more-time-with-children-than-in-1970s Immer mehr Eltern finden es schwierig, Zeit zum Spielen mit ihren Kindern zu finden. Wie schon 2009 müssen sich viele Eltern diese Zeit regelrecht „freischaufeln“: Rund die Hälfte (49%) der befragten Eltern stimmen der Aussage „Ich habe nicht genug Zeit, um mit meinen Kindern zu spielen“ zu (16% stimmten sogar sehr zu). Das ist eine Steigerung gegenüber 2009, als nur 45% diese Meinung teilten. Und auch die Zahl der Eltern mit schlechtem Gewissen steigt. 49% stimmen der Aussage „Ich habe oft ein schlechtes Gewissen, weil ich nicht genug Zeit mit meinen Kindern verbringe“ zu. 17% stimmen sehr zu. 2009 waren es noch 45%. Eltern unter Zeitdruck haben keine Zeit, mit ihren Kindern zu spielen. Es gibt Länder, in denen der Anteil der Eltern mit wenig Zeit zum Spielen höher ist als in anderen. 2009 waren China, Russland, Italien und Frankreich die „zeitärmsten“ Länder (unter denen, die auch 2014 untersucht wurden). 2014 erweisen sich Indien (60%), Frankreich (59%) und China (57%) als besonders zeitarm. Auch in Russland liegt die Zahl der Eltern, die meinen, zu wenig Zeit zum Spielen mit ihren Kindern zu haben (53%), über dem Durchschnitt. Zu den „zeitreicheren“ Ländern gehören dagegen die Niederlande (33%), Schweden (40%), Südkorea (42%) und Deutschland (45%). AQ3. Anteil der Eltern, die der Aussage „Ich habe das Gefühl, dass ich nicht genügend Zeit habe, mit meinen Kinder zu spielen“ zustimmen Percentage (%) Index China France Germany India Italy Netherlands Russia South Korea Spain Sweden UK USA Index Ikea Global Index 2009 Ikea Global Index 2014 Anteil (%) Index China Frankreich Deutschland Indien Italien Niederlande Russland Südkorea Spanien Schweden Großbritannien USA Index Globaler IKEA Index 2009 Globaler IKEA Index 2014 Immer mehr Kinder fühlen sich von ihren Eltern außerhalb der Schulzeit zu stark durchorganisiert. Rund ein Viertel der 7- bis 12-Jährigen (Globaler Index 2014: 26%) finden, ihre Eltern organisierten zu viele Aktivitäten für sie außerhalb der Schule. 2009 stimmten dem nur 16% der 7- bis 12-Jährigen zu. Die wachsende Zustimmung zu dieser Aussage wird besonders deutlich in Indien (66%), China (48%), Südkorea (41%) und Russland (35%). Die 7- bis 12-Jährigen in Frankreich (10%), Italien (11%), den Niederlanden (13%), Großbritannien (13%), Schweden (13%), den USA (19%) und Spanien (19%) fühlen sich in der Freizeit am wenigsten von ihren Eltern durchorganisiert. Heute sind mehr Eltern der Meinung, dass ihre Kinder zu vielen festen Freizeitaktivitäten nachgehen und dadurch zu wenig Zeit zum Spielen haben. Rund ein Viertel der Eltern (26%) stimmt folgender Aussage zu: „Ich habe das Gefühl, dass meine Kinder mit zu vielen anderen Aktivitäten beschäftigt sind und daher zu wenig Zeit zum Spielen zu Hause haben“. 2009 empfanden das nur 16% der Eltern so. Besonders für zeitlich stark eingeschränkte Eltern in Indien ist das ein Problem: Hier stimmten zwei Drittel (66%) der Befragten zu. In den „zeitreichen“ Ländern Schweden (12%) und den Niederlanden (13%) stimmen die Eltern dem am wenigsten zu. AQ3. Anteil der Eltern, die der Aussage „Ich habe das Gefühl, dass meine Kinder mit zu vielen anderen Aktivitäten beschäftigt sind und daher zu wenig Zeit zum Spielen zu Hause haben“ zustimmen Fast alle 7- bis 18-Jährigen aus den befragten Ländern verbringen den überwiegenden Teil ihrer Freizeit mit einem oder beiden Elternteilen (Globaler Index 2014 bei den 7- bis 12Jährigen: 83%; Globaler Index 2014 bei den 13- bis 18-Jährigen: 60%). Dieses Niveau ist in allen Ländern etwa gleich, wobei Kinder und Jugendliche in Frankreich, Spanien, den USA und Italien (und 13- bis 18-Jährige in China) mehr Freizeit mit ihren Eltern verbringen als Kinder in anderen Ländern. Die Spielzeit außerhalb der Schule verbringen die meisten 7- bis 12-Jährigen weltweit weiterhin mit ihren Eltern (Globaler Index 2014: 58%). Auch Freunde werden als häufige Spielkameraden genannt (Globaler Index: 25%). Das ist überwiegend in Schweden (50%), den Niederlanden (40%), Deutschland (39%) und Großbritannien (28%) der Fall. Die 7- bis 12-Jährigen in Frankreich (9%), Südkorea (15%), China (17%) und Italien (17%) spielen nach der Schule am wenigsten mit Freunden. BQ1b. Anteil der 7- bis 12-Jährigen – „Wer spielt am häufigsten mit dir (außerhalb der Schule)?“ Percentage (%) My mum My friends My dad My grandparents Other relative My neighbor Don’t know Anteil (%) Meine Mama Meine Freunde Mein Papa Oma und Opa Andere Verwandte Nachbarn Weiß nicht Mehr 7- bis 12-Jährige als noch 2009 würden gern mehr mit ihren Eltern spielen. Damals gaben rund zwei Fünftel (38%) an, sie wünschten sich mehr Spielzeit mit ihren Eltern. 2014 war es fast die Hälfte (47%). Das Ergebnis deckt sich mit dem wachsenden Zeitdruck, den die Eltern wahrnehmen, und bestätigt deren Gefühl, zu wenig mit ihren Kindern zu spielen. Für Kinder in den „zeitarmen“ Ländern China (64%) und Indien (56%) ist das besonders wichtig. Auch südkoreanische Kinder würden gern mehr mit ihren Eltern spielen (56% stimmen zu). Eine überdurchschnittlich hohe Zahl der befragten Kinder aus Russland (53%) und Frankreich (52%) würde sich ebenfalls über mehr Spielzeit mit den Eltern freuen. BQ9. Anteil der 7- bis 12-Jährigen, die der Aussage „Ich fände es toll, wenn meine Mama oder mein Papa mehr Zeit hätten, um mit mir zu spielen“ zustimmen Kindern und Jugendlichen bleibt der Zeitdruck, unter dem ihre Eltern ständig stehen, nicht verborgen. Etwa die Hälfte (51%) der 7- bis 12-Jährigen und zwei Fünftel (41%) der Jugendlichen zwischen 13 und 18 meinen: „Meine Eltern sind immer im Stress“. Besonders in China (69% 7-12; 60% 13-18) und Frankreich (66% 7-12; 51% 13-18) berichten beide Altersgruppen von gestressten Eltern. Auch die 7- bis12-jährigen aus Indien (61%) nehmen den Zeitdruck der Eltern verstärkt wahr. Dagegen fühlen sich die Kinder in den Niederlanden (31% 7-12; 20% 13-18) und Deutschland (32% 7-12; 28% 13-18) am wenigsten durch den Zeitdruck ihrer Eltern benachteiligt. Der Stressfaktor nimmt zu und nimmt Eltern den Spaß am Spielen mit ihren Kindern. Rund ein Drittel (31%) stimmt der Aussage „Wenn ich mit meinen Kindern spiele, bin ich oft so müde und abgespannt, dass ich gar keine Freude daran habe“ zu (8% stimmen „sehr“ zu, 23% „ein bisschen“). Das ist ein Anstieg gegenüber 2009, als nur 26% dem zustimmten (5% stimmten sehr zu). Eltern aus den Niederlanden sind am wenigsten gestresst und können das Spielen mit ihren Kindern eher genießen. Hier gaben nur 16% an, zu gestresst für Spielspaß zu sein. 2009 waren es mit nur 12% allerdings weniger. AQ9. Anteil der Eltern, die der Aussage „Wenn ich mit meinen Kindern spiele, bin ich oft so müde und abgespannt, dass ich gar keine Freude daran habe“ zustimmen Jugendliche verbringen gern Zeit mit ihren Eltern. Die 13- bis 18-Jährigen verbringen während der Woche im Schnitt 3,8 Stunden (am Tag) mit ihren Eltern, am Wochenende 7,2 Stunden (am Tag). Jugendliche in Südkorea verbringen am wenigsten Zeit mit ihren Eltern: 1,5 Stunden an Wochentagen und 5,1 Stunden am Wochenende. Auch chinesische Jugendliche verbringen während der Woche unterdurchschnittlich wenig Zeit mit ihren Eltern (2,8 Stunden pro Tag), am Wochenende nähert sich der Wert allerdings dem globalen Durchschnitt (6,9 Stunden pro Tag). Länder, in denen Jugendliche gemessen am globalen Mittelwert an Wochentagen und am Wochenende überdurchschnittlich viel Zeit mit den Eltern verbringen, sind Frankreich, Russland, Spanien, Italien, Schweden und Indien. CQ1a/b. Anteil der 13- bis 18-jährigen Jugendlichen – „Wie viel Zeit kannst du im Durchschnitt pro Tag während der Woche/an Wochenenden tagsüber (d. h. ohne die Nachtstunden) mit deinen Eltern verbringen?“ Average time (hours) Average time – weekdays Durchschnittliche Zeit (Stunden) Durchschnittliche Zeit – an Wochentagen Average time – weekends Durchschnittliche Zeit – an Wochenenden Eltern und Jugendliche (13-18 Jahre) würden gern mehr Zeit mit entspanntem Zusammensein verbringen. Fast drei Viertel (73%) der Eltern stimmen zu (17% stimmen sogar sehr zu), dass sie gern mehr zusammen mit ihren Kindern „chillen“ würden. (2009 waren es noch 71%). Für Jugendliche zwischen 13 und 18 Jahren ist das weniger interessant, hier stimmt nur rund die Hälfte (49%) der Befragten zu. Auch zwischen den Ländern gibt es hier große Unterschiede. Jugendliche in China (80%), Indien (77%) und Russland (55%) wünschen sich am meisten mehr entspannte Freizeit mit der Familie, den jungen Leuten in Schweden (23%) und den Niederlanden (27%) fehlt das am wenigsten. 2. SICHERHEIT, BESORGTHEIT UND RISIKOVERMEIDUNG Die Elternrolle ist untrennbar mit Ängsten verbunden. Nur 6% der befragten Eltern sagen, sie würden sich überhaupt keine konkreten Sorgen um ihre Kinder machen. Obwohl Kindesentführungen durch Fremde selten sind (die meisten Entführungen geschehen innerhalb der Familie), ist diese Angst bei Eltern weit verbreitet, wohl auch aufgrund der umfangreichen Medienberichterstattung über solche Fälle. Darum haben viele Eltern verständlicherweise Angst, ihre Kinder unbeaufsichtigt draußen spielen zu lassen. Die Angst vor einer Entführung ist am größten in Indien, Italien, Großbritannien und Frankreich. Auch die Furcht vor einem Verkehrsunfall gehört zu den größten Ängsten der Eltern. Wie diese Studie zeigt, hat die Angst vor einer Kindesentführung oder einem Verkehrsunfall seit 2009 leicht abgenommen, die Angst der Eltern vor Mobbing ist dagegen gestiegen. Das könnte daran liegen, dass Kinder oft über Mobbing in der Schule berichten, oder weil Drangsalierungen durch die digitalen Medien neue Kanäle gefunden und zugenommen haben. Die meisten Eltern sind sich darüber im Klaren, dass ihre Ängste übertrieben sind und stimmen der Aussage „Ich denke, in unserer Gesellschaft werden Kinder überbehütet“ zu. Das bestätigt auch ein Blick auf die eigenen Kindheitserinnerungen der Eltern (Kapitel 4). Sicherheitsbedenken wirken sich direkt auf die Spielgewohnheiten von Kindern aus. Die Angst davor, Kinder draußen mit Freunden spielen zu lassen, ist gewachsen. Und rund ein Fünftel der 7- bis 12-Jährigen weltweit darf überhaupt nicht allein draußen spielen. Wissenschaftliche Untersuchungen* haben jedoch gezeigt, dass Kinder, denen es gestattet wird, Risiken einzugehen, belastbarer sind und im späteren Leben besser mit Problemen umgehen können. *http://ann.sagepub.com/content/591/1/146.short Die Spielstudie 2009 zeigte, dass moderne Eltern zunehmend den Wunsch verspüren, ihre Kinder vor unerwünschten äußeren Einflüssen zu schützen. Die IKEA Indexdaten 2009 ergaben, dass in nahezu allen Ländern für rund ein Drittel der Eltern die Gefahr durch Fremde oder durch den Straßenverkehr, die Angst vor elterlichem Versagen und vor Mobbing zu den größten Ängsten gehören. Während die Angst der Eltern vor Kindesentführern nahezu gleich geblieben ist, ist die Angst vor Mobbing in der Schule gewachsen. Insgesamt stimmen die Sorgen der Eltern 2014 mit denen aus dem Jahr 2009 überein, nur beim Thema Mobbing ist ein leichter Anstieg erkennbar (43% in 2014 gegenüber 38% in 2009). Die Angst vor Kindesentführern und Verkehrsunfällen ist fast gleich geblieben (46% in 2014 gegenüber 49% in 2009). Die Zahl der Eltern, die Angst haben, in der Erziehung zu versagen, ist dagegen gesunken (32% in 2014 gegenüber 38% in 2009). Auch der Anteil der Eltern, der sich davor fürchtet, dass das eigene Kind keine Freunde findet, ist zurückgegangen (18% in 2014 gegenüber 25% in 2009). Die Angst vor Kindesentführern ist am größten in Spanien (60%), Frankreich (58%), Deutschland (56%), Italien (53%) und Russland (52%). Am wenigsten verbreitet ist diese Sorge in Schweden (31%), China (33%) und den Niederlanden (33%). Mobbing ist besonders für Eltern in Spanien (60%), Italien (57%) und Frankreich (50%) ein Thema. Die meiste Angst vor Unfällen haben Eltern aus Russland (59%) und den Niederlanden (51%). Interessanterweise ist die Befürchtung, in der Erziehung zu versagen, bei Eltern in Südkorea (60%) größer als bei Eltern in allen anderen Ländern. Auch die Eltern in Italien (49%) und China (40%) sind in diesem Punkt überdurchschnittlich besorgt. AQ4. Eltern haben uns gesagt, welche Sorgen sie sich in Bezug auf ihre Kinder machen. Welche davon beunruhigen auch Sie als Elternteil? - Dass sie entführt oder belästigt werden - Dass sie von Mitschülern schikaniert werden - Dass sie einen Verkehrsunfall haben - Dass ich bei der Erziehung Fehler mache - Dass ich nicht oft genug mit ihnen spiele - Dass sie sich beim Spielen draußen verletzen - Dass sie keine Freunde finden - Anderes - Keines davon = ich mache mir keine Sorgen Eltern machen sich im Vergleich zu 2009 mehr Sorgen darüber, dass ihre Kinder überbehütet sein könnten und welche Konsequenzen das haben könnte. Während 2009 fast die Hälfte (46%) der befragten Eltern der Aussage „Ich denke, in unserer Gesellschaft werden Kinder überbehütet“ zustimmte, waren es 2014 sogar 53%. Die Tendenz zur überfürsorglichen Gesellschaft beeinflusst das Verhalten der Eltern. Fast die Hälfe (46% gegenüber 47% in 2009) meint, Überbehütung sei notwendig, und sagt: „Ich mache mir große Sorgen um die Sicherheit meiner Kinder und habe das Gefühl, dass ich sie in unserer heutigen Zeit ganz besonders schützen muss“. Die Zustimmung zur Notwendigkeit elterlicher Überfürsorge ist am höchsten in Indien (75%) und den USA (62%), und in China (53%) und Großbritannien (52%) immerhin noch über dem Durchschnitt. Eltern in den Niederlanden (24%), Südkorea (25%), Schweden (30%), Deutschland (41%) und Frankreich (42%) sind unterdurchschnittlich besorgt. AQ5. Anteil der Eltern, die der Aussage „Ich mache mir große Sorgen um die Sicherheit meiner Kinder und habe das Gefühl, dass ich sie in unserer heutigen Zeit ganz besonders schützen muss“ zustimmen Sicherheitsbedenken wirken sich weiter auf das Spielverhalten der Kinder aus. 2009 sagten zwei von fünf Elternteilen (39%), sie fänden es gut, wenn ihre Kinder häufiger draußen spielen könnten, machten sich aber Sorgen um ihre Sicherheit. 2014 ist diese Angst auf etwa die Hälfte (51%) der Befragten gestiegen. Davon stimmen 17% der befragten Eltern der Aussage sogar sehr zu. Am höchsten ist die Zustimmung in Indien (79%), China (67%), Russland (63%), Südkorea (63%) und Spanien (62%). Am geringsten ist die Zustimmung in Schweden (16%) und den Niederlanden (18%). In Frankreich (45%) und den USA (47%) liegt die Zustimmungsquote unter dem Durchschnitt. Die Angst davor, Kinder draußen mit ihren Freunden spielen zu lassen, ist gewachsen. Das Spiel und die Interaktion zwischen Kindern und ihren Freunden werden durch die Angst der Eltern vor Fremden beeinträchtigt. 39% der befragten Eltern sagten: „Die Angst vor Fremden hält mich davon ab, meine Kinder allein zum Spielen mit ihren Freunden gehen zu lassen“. 2009 lag die Zahl noch bei 30%. Noch deutlicher ist die Angst vor Fremden in Indien (68%), Italien (55%), Großbritannien (54%), Frankreich (50%) und Spanien (47%). Die Eltern in den Niederlanden (13%), Deutschland (22%), Schweden (24%) und China (27%) fürchten sich am wenigsten vor Fremden. Rund ein Fünftel der 7- bis 12-Jährigen weltweit darf nicht allein draußen spielen – das sind mehr als noch 2009. Das dürfte eine unmittelbare Folge der wachsenden Sicherheitsbedenken der Eltern sein. Mehr als ein Fünftel der befragten 7- bis 12-Jährigen gibt an, nicht allein draußen spielen zu dürfen (22% gegenüber 18% in 2009). AQ5. Anteil der Eltern, die der Aussage „Ich fände es gut, wenn meine Kinder häufiger draußen spielen könnten, mache mir aber Sorgen um ihre Sicherheit“ zustimmen Hier gibt es erhebliche Unterschiede zwischen den untersuchten Ländern. In Spanien (45%), Italien (55%), Frankreich (64%) und Südkorea (66%) dürfen die 7- bis 12-Jährigen am wenigsten allein draußen spielen. Dagegen gaben fast alle befragten 7- bis 12-Jährigen aus Schweden(93%), den Niederlanden (93%) und Deutschland (90%) an, alleine draußen spielen zu dürfen. Es scheint einen Zusammenhang zwischen dem Verbot, allein draußen zu spielen, und dem eigenen Sicherheitsempfinden der Kinder zu geben. Fast ein Fünftel (18%) der 7- bis 12Jährigen aus den untersuchten Ländern fühlt sich beim Alleine-Spielen im Freien nicht sicher. Kinder in Südkorea (54%), Italien (31%) und Russland (30%) berichten am häufigsten, sich nicht sicher zu fühlen, wenn sie alleine draußen spielen. In all diesen Ländern spielen Kinder generell weniger unbeaufsichtigt im Freien. Eine Ausnahme bildet Spanien, wo 45% der Kinder nicht alleine draußen spielen dürfen, aber nur 13% angeben, sich dabei nicht sicher zu fühlen. Kinder und Jugendliche sind sich der Sicherheitsbedenken ihrer Eltern und der Konsequenzen für ihr Leben genau bewusst. Fast die Hälfte (45%) der 7- bis 12-Jährigen und mehr als ein Drittel (37%) der 13- bis 18-Jährigen stimmen der Aussage „Meine Eltern sind sehr um meine Sicherheit besorgt und lassen mich darum nicht allein rausgehen, um Freunde zu treffen“ zu. 73% der 7- bis 12-Jährigen sagen: „Meine Eltern sind sehr um meine Sicherheit besorgt“ 51% der 13- bis 18-Jährigen geben an: „Meine Eltern sind sehr um meine Sicherheit besorgt, und ich finde, sie sind übertrieben besorgt um mich.“ BQ4. Anteil der 7- bis 12-Jährigen, die die Frage „Darfst du alleine draußen spielen?“ mit „Ja“ beantwortet haben Die Mehrheit der Jugendlichen sieht die Überbesorgtheit der Erwachsenen kritisch. In den untersuchten Ländern stimmen 58% der 13- bis 18-Jährigen der Aussage „Die Erwachsenen in unserer Gesellschaft sind gegenüber Kindern überfürsorglich geworden“ zu. Jugendliche aus China (72%), Indien (72%), Spanien (66%), Frankreich (65%) und Großbritannien (65%) teilen diese Meinung am häufigsten. Die 13- bis 18-Jährigen in den Niederlanden (32%) und Schweden (44%) stimmen der Aussage am wenigsten zu. Die jeweiligen Ansichten decken sich mit dem ermittelten Grad der Besorgtheit der Eltern in diesen Ländern. CQ5. Anteil der 13- bis 18-jährigen Jugendlichen, die der Aussage „Ich bin der Meinung, dass die Erwachsenen in unserer Gesellschaft gegenüber Kindern überfürsorglich geworden sind“ zustimmen Über die Hälfte der Jugendlichen zwischen 13 und 18 Jahren wünscht sich mehr Unabhängigkeit von den Eltern. 55% stimmen der Aussage „Ich wünsche mir, dass mir meine Eltern mehr Freiheiten lassen“ zu. Der Wunsch nach mehr Freiheiten ist besonders bei den 13- bis 18-Jährigen in China (87%), Indien (71%), Russland (67%) und Spanien (63%) verbreitet. Jüngere Kinder (Altersgruppe 7-12) wünschen sich ebenfalls mehr Freiheit (56% Zustimmung). CQ5. Anteil der 13- bis 18-jährigen Jugendlichen, die der Aussage „Ich wünsche mir, dass mir meine Eltern mehr Freiheiten lassen“ zustimmen Über die Hälfte der Befragten aus den Altersgruppen 7-12 und 13-18 finden dagegen, dass sie genug Freiheiten haben. 52% der 7- bis 12-Jährigen und 59% der 13- bis18-Jährigen stimmten der Aussage „Meine Eltern sind ziemlich entspannt und lassen mich die Dinge tun, die ich tun will“ zu. 3. GEMEINSAME FAMILIENZEIT Das Familienleben zu Hause ist sowohl für die Eltern als auch für die Jugendlichen zwischen 13 und 18 Jahren sehr wichtig. Mehr als siebzig Prozent der Eltern und sechzig Prozent der Jugendlichen stimmen der Aussage „Mein Zuhause soll ein Ort für Spaß und Spiel sein“ zu. Die gemeinsamen Mahlzeiten sind ein Indikator für die Bedeutung der gemeinsam verbrachten Zeit zu Hause. Vier von zehn Elternteilen sagen: „Wir essen immer als Familie zusammen“. Dies ist besonders in den Niederlanden der Fall, wo sechs von zehn Elternteilen dieser Aussage zustimmten. Nebenbei bemerkt sind die Niederlande laut dem UNICEF Bericht zum Wohlbefinden von Kindern in wohlhabenden Ländern aus dem Jahr 2013* das Land mit der höchsten Lebensqualität für Kinder, gefolgt von den vier nordeuropäischen Ländern Finnland, Island, Norwegen und Schweden. Auf globaler Ebene sagen 8 von 10 befragten Elternteilen, dass sie die Mahlzeiten regelmäßig zusammen am Tisch einnähmen. Fernsehen ist die beliebteste gemeinsame Familienaktivität. 80% der Eltern stimmen dem zu, und 90% sagen, sie würden Mediengeräte in der Familie zusammen benutzen. Unter anderem spiele man gemeinsam an Spielekonsolen oder dem PC oder surfe zusammen im Internet. Familienaktivitäten finden jedoch nicht nur zu Hause statt. Über ein Drittel der Eltern stimmt der Aussage „Wir treiben gemeinsam mit der Familie Sport“ zu und vier von zehn Familien gehen regelmäßig zusammen wandern. Viele Eltern sagen, sie wünschten sich mehr Outdoor-Aktivitäten mit der Familie. Mehr als die Hälfte gibt an, gern mit der Familie wandern gehen zu wollen und vier von zehn Elternteilen würden gern zusammen Sport treiben. Jüngere Kinder stimmen dem ebenfalls zu. Rund 40% der 7- bis 12-Jährigen würden gern mit der Familie wandern gehen oder Sport treiben. Nur das Fernsehen ist noch beliebter. Jugendliche der Altersgruppe 13-18 wollen lieber andere Dinge mit der Familie tun. Vier von zehn Jugendlichen geben an, sie würden gern zusammen essen, sich von Angesicht zu Angesicht unterhalten und gemeinsam fernsehen. Die meisten Familien nehmen sich regelmäßig Zeit, um sich miteinander zu unterhalten. Sieben von zehn befragten Elternteilen gaben an, sie unterhielten sich regelmäßig von Angesicht zu Angesicht in der Familie. Vier von zehn Elternteilen und Jugendlichen zwischen 13 und 18 sagten, sie hätten gern mehr Zeit für persönliche Gespräche in der Familie. *https://www.unicef.org.uk/Images/Campaigns/Report%20card%20briefing2b.pdf Die Zahl der Familien, die die Mahlzeiten „immer“ gemeinsam einnehmen, ist gestiegen. Während sich der Anteil der Eltern, die die Hauptmahlzeit des Tages zumindest an den meisten Tagen mit ihren Kindern zusammen einnehmen, verringert hat (73% in 2014 gegenüber 75% in 2009), ist die Zahl der Eltern, die die Hauptmahlzeit „immer“ zusammen mit ihren Kindern einnehmen, heute höher als noch 2009 (2014: 40%, 2009: 36%). Eltern in den Niederlanden nehmen die Hauptmahlzeit am häufigsten mit ihren Kindern ein (61% „immer“, 27% „an den meisten Tagen“). In Russland, Spanien und Südkorea nehmen die Eltern am seltensten ihre Hauptmahlzeit zusammen mit den Kindern ein („immer“: Russland 25%, Spanien 32%, Südkorea 38%; „an den meisten Tagen“: Russland 42%, Spanien 23%, Südkorea 23%). AQ8. Anteil der Eltern, die die Hauptmahlzeit des Tages „immer“ gemeinsam mit ihrem Kind/ihren Kindern einnehmen Eltern in China, den USA, Russland, den Niederlanden, Schweden, Indien und Großbritannien würden gern öfter zusammen in der Familie essen. Drei Viertel (75%) der Eltern in China und etwa die Hälfte der Eltern in den USA (55%), Russland (54%), den Niederlanden (52%), Schweden (52%), Indien (51%) und Großbritannien (48%) würden gern öfter gemeinsam essen. AQ6b. Anteil der Eltern, die der Aussage „Wir würden gerne häufiger gemeinsam mit der Familie am Tisch sitzen und eine Mahlzeit einnehmen“ zustimmen Die Mahlzeiten sind nach wie vor ein wichtiger Teil des Familienlebens. Der Globale Index 2014 zeigt, dass die Mehrheit der Eltern trotz enormen Zeitdrucks die Hauptmahlzeit regelmäßig zusammen mit den Kindern einnimmt. Insgesamt sagen vier von fünf Elternteilen, sie würden regelmäßig als Familie am Esstisch zusammenkommen (80%). Das gemeinsame Essen gehört zu den Top-Familienaktivitäten in Schweden (88%), Italien (88%), den Niederlanden (87%), Frankreich (87%), China (82%), Deutschland (80%), und Südkorea (72%). AQ6a. Anteil der Eltern, die sagen, dass sie regelmäßig „gemeinsam mit der Familie am Tisch sitzen und eine Mahlzeit einnehmen“ Das Familienleben gestaltet sich so, dass Eltern und Kinder regelmäßig verschiedene Dinge zusammen unternehmen. Gemeinsame Zeit ist Familien also wichtig. Wie viel Zeit gemeinsam verbracht wird und wie, variiert von Land zu Land. Gemeinsam fernsehen ist die häufigste Familienaktivität (82%), besonders in Großbritannien (88%), den USA (88%), Spanien (86%) und den Niederlanden (86%). Fast die Hälfte der Eltern (48%) gab an, regelmäßig Brett- und Kartenspiele zusammen zu spielen. 18% hören gemeinsam mit der Familie Radio. AQ6a. Anteil der Eltern, die sagen, dass sie regelmäßig „gemeinsam mit der Familie fernsehen“ Eltern sind gern mit der Familie aktiv. Zwei von fünf Familien gehen regelmäßig wandern (40%) und etwas mehr als ein Drittel (36%) treibt gemeinsam Sport. In Russland ist Wandern die beliebteste Familienaktivität: 81% der russischen Eltern gaben an, sie gingen regelmäßig mit der Familie wandern. Ebenfalls beliebt ist das Wandern in Spanien (67%) und den Niederlanden (57%). Familien in Südkorea (20%) und Italien (21%) gehen weitaus seltener mit der Familie wandern, ebenso wie Familien in Großbritannien (23%) und Indien (23%). Auch die Sportbegeisterung der Familien variiert von Land zu Land. Besonders sportlich sind Familien in Spanien (46%) und den USA (40%), am wenigsten sportbegeistert sind Familien in Südkorea (29%), Italien (29%) und Indien (30%). AQ6a. Anteil der Eltern, die sagen, dass sie regelmäßig „gemeinsam mit der Familie wandern gehen“ AQ6a. Anteil der Eltern, die sagen, dass sie regelmäßig „gemeinsam mit der Familie Sport (z. B. Fußball oder Tennis) treiben“ Viele Eltern wünschen sich mehr Outdoor-Aktivitäten mit der Familie. Der Globale Index 2014 zeigt, dass 52% der online befragten Eltern gern in der Natur wandern gehen und 44% gern Sport zusammen treiben würden. Der Wunsch nach körperlicher Aktivität ist am größten in Südkorea, wo Eltern sich laut Studienergebnis bisher nicht in besonderem Maße gemeinsam mit der Familie sportlich betätigen (40% treiben tatsächlich Sport mit der Familie, 82% würden dies gern tun). Auch in Russland würden die Eltern gern mehr sportlichen Freizeitaktivitäten nachgehen, wobei die Mehrheit dies bereits tut (85% treiben Sport zusammen mit der Familie, 80% würden dies gern tun). Auch die jüngeren Kinder wünschen sich Outdoor-Aktivitäten mit der Familie. 38% der 7- bis 12-Jährigen würden gern wandern gehen, und 38% gern zusammen mit ihren Eltern Sport treiben. Einen höheren Stellenwert (42%) nimmt nur das gemeinsame Fernsehen ein. Die Gruppe der 13- bis 18-Jährigen möchte dagegen eher anderen Familienaktivitäten nachgehen, wie gemeinsam essen (39%), sich unterhalten (38%) und fernsehen (38%). Anders als die 7- bis 12-Jährigen sind nicht so sehr an mehr sportlicher Betätigung interessiert (33% wandern, 30% Sport treiben). Familien nutzen oft gemeinsam Mediengeräte. 9 von 10 Eltern gaben an, regelmäßig mit der Familie Mediengeräte zu nutzen. Besonders beliebt sind das Spielen mit Spielekonsolen (Wii/Playstation/Xbox; 29%), Surfen im Internet (28%) und Computerspiele auf dem PC/Laptop (26%). 22% spielen auf einem Tablet und 18% auf dem Smartphone. Nur 14% der Eltern gaben an, soziale Netzwerke gemeinsam als Familie zu nutzen. Das bestätigt die These, dass die Beschäftigung mit Social Media eher ein individueller Zeitvertreib als eine Gemeinschaftsaktivität ist. AQ6a. Nettoanteil der Eltern, die sagen, dass sie regelmäßig gemeinsam mit der Familie Mediengeräte nutzen AQ6b. Nettoanteil der Eltern, die sagen, dass sie Mediengeräte gern gemeinsam mit der Familie nutzen möchten Die meisten Familien nehmen sich die Zeit für regelmäßige persönliche Gespräche. 71% der Eltern gaben an, sich regelmäßig von Angesicht zu Angesicht mit der Familie zu unterhalten. Auch die Kinder stimmen dem zu, wenn auch in geringerem Maße (7 bis 12 Jahre: 57%, 13 bis 18 Jahre: 65%). Am häufigsten Zeit für persönliche Unterhaltungen nehmen sich Familien in Großbritannien (80%) und den USA (80%), dicht gefolgt von Russland (78%). Die Eltern aus Südkorea gaben am seltensten an, regelmäßig mit der Familie zu sprechen (49%) und möchten dies auch in Zukunft nicht ändern (30%). Dies ist möglicherweise auf kulturelle Unterschiede zurückzuführen. AQ6a. Anteil der Eltern, die sagen, dass sie sich regelmäßig „mit der Familie einfach nur von Angesicht zu Angesicht unterhalten“ Zwei von fünf Elternteilen und Jugendlichen würden sich gern mehr von Angesicht zu Angesicht unterhalten. 44% der Eltern und 39% der 13- bis 18-Jährigen wünschen sich mehr Gespräche in der Familie. Die 7- bis 12-Jährigen teilen diesen Wunsch nicht so sehr, hier gaben nur 31% an, sie würden sich gern mehr unterhalten. Das könnte daran liegen, dass die meisten Kinder dieser Altersgruppe ohnehin schon viel mit ihren Familienmitgliedern reden (57%). Insgesamt sind sich Eltern und Jugendliche einig, dass Spiel und Spaß in der Familie einen hohen Stellenwert einnehmen. 7 von 10 Elternteilen (71%) und 3 von 5 13- bis 18-Jährigen (63%) stimmen der Aussage „Mein Zuhause sollte ein Ort für Spiel und Spaß sein“ zu. Dies gilt besonders für Eltern und Jugendliche in Großbritannien, den USA, Indien und Deutschland. Eltern und Jugendliche aus Russland und Südkorea gaben am seltensten an, dass das Zuhause ein Ort für Spiel und Spaß sein sollte, genau wie Jugendliche in Schweden. CQ9. Anteil der 13- bis 18-jährigen Jugendlichen, die der Aussage „Mein Zuhause sollte ein Ort für Spiel und Spaß sein“ zustimmen AQ12. Anteil der Eltern, die der Aussage „Mein Zuhause sollte ein Ort für Spiel und Spaß sein“ zustimmen 4. EINSTELLUNG ZUM SPIELEN Die Bedeutung des Spielens für die physische, soziale und kognitive Entwicklung von Kindern ist gut belegt.* Eltern wissen das. Neun von zehn der für die Studie befragten Elternteile sehen das Spielen als wichtig für die Entwicklung, das Wohlbefinden und das Glück eines Kindes an. Außerdem setzt sich die Erkenntnis, das Spielen auch für Erwachsene wichtig ist, immer mehr durch. Über die Hälfte der befragten Eltern möchte dem Kind in sich freien Lauf lassen und zum Spielkameraden ihrer Kinder werden. Dies wurde in der Studie besonders in den Schwellenländern China, Indien und Russland deutlich. Sechs von zehn Eltern stimmen der Aussage „Jeder sollte mehr Zeit zum Spielen haben und weniger arbeiten“ zu. Demgegenüber gibt insgesamt ein Viertel der Eltern zu, beim Spielen mit den eigenen Kindern manchmal gelangweilt zu sein. Fast alle Eltern sind der Meinung, dass Spielen eine erzieherische Wirkung hat. Sechs von zehn befragten Elternteilen sagen, Spiele seien am besten, wenn sie lehrreich sind. In der Studie 2009 stimmten dem weniger als die Hälfte der Eltern zu. Wieder sind es die Schwellenländer China, Indien und Russland, in denen pädagogisch wertvolles Spiel den höchsten Stellenwert einnimmt: Mehr als 80% der befragten Eltern aus diesen Ländern stimmen dem zu. In Schweden und den Niederlanden ist diese Auffassung mit einer Zustimmungsquote von einem Drittel am wenigsten verbreitet. Hier räumten neun von zehn Elternteilen aber ein, dass Spielen die Fantasie und Kreativität ihres Kindes anrege. Nur sehr wenige Kinder (6%) fühlen sich zum Spielen schon „zu groß“. Während Eltern beim Spielen Wert auf den pädagogischen Aspekt legen, will rund die Hälfte der befragten Kinder lieber kreativ sein und sich eigene Aktivitäten ausdenken. Spielen hat außerdem eine therapeutische Wirkung auf Kinder. Fast die Hälfte der 7- bis 12Jährigen sagen, sie fühlten sich beim Spielen „unbeschwert und sorglos“. Sechs von zehn Kindern vergessen die Zeit, wenn sie spielen. Der Einbau von digitalen Geräten ins Spiel wird von Eltern und Kindern begrüßt. Mehr als die Hälfte der Eltern und zwei Fünftel der Kinder meinen, dass man zum Spielen durchaus Tablets, Smartphones, Spielekonsolen und Computer nutzen kann. *www.legofoundation.com/en-us/research-and-learning/foundation-research/cultures-of-creativity/ Eltern erkennen allgemein an, dass Spielen wichtig für die kindliche Entwicklung ist. Der Globale Index 2014 zeigt, dass 89% der Aussage „Ich bin der Meinung, dass Spielen für die Entwicklung eines Kindes wichtig und unentbehrlich ist“ zustimmen (89% der Eltern von 7bis 12-Jährigen und 86% der Eltern von 13- bis 18-Jährigen; 59% stimmen sehr zu). In der Spielstudie 2009 lag der globale Durchschnitt mit 93% knapp darüber. In der Studie 2014 herrscht in allen Ländern Übereistimmung darüber, dass Spielen unentbehrlich ist, damit sich ein Kind wohlfühlt und glücklich ist (Globaler Index 2014: 86% stimmen zu, davon 49% „sehr“). AQ9. Anteil der Eltern, die der Aussage „Ich bin der Meinung, dass Spielen für die Entwicklung eines Kindes wichtig und unentbehrlich ist“ zustimmen AQ10. Anteil der Eltern, die der Aussage „Spielen ist unentbehrlich, damit sich mein Kind wohlfühlt und glücklich ist“ zustimmen Zeitlich stark eingebundene Eltern würden gern zu Spielkameraden ihrer Kinder werden. Der Globale Index 2014 zeigt, dass mehr als die Hälfte der Eltern gern dem Kind in sich freien Lauf lassen und zu Spielkameraden ihrer Kinder werden würden. 2009 waren es noch 50%. Die Zustimmung zu dieser Aussage variiert von Land zu Land. Am höchsten ist sie in China (81%), Indien (79%) und Russland (71%), Länder, in denen Eltern Schwierigkeiten haben, Zeit für ihre Kinder zu finden. Am geringsten ist die Zustimmung in den Niederlanden (27%) und Schweden (33%). Das mag daran liegen, dass die Eltern in diesen Ländern grundsätzlich mehr Zeit für ihre Kinder haben und mehr Möglichkeiten, mit ihren Kindern zu spielen. AQ9. Anteil der Eltern, die der Aussage „Ich möchte dem Kind in mir freien Lauf lassen können und zum Spielkameraden meines Kindes werden“ zustimmen Viele Eltern sehen das Spielen als wertvollen Zeitvertreib an, von dem sowohl Kinder als auch Erwachsene profitieren können. Im Schnitt stimmen drei von fünf Erwachsenen (60%) der Aussage zu, dass „jeder mehr Zeit zum Spielen haben und weniger arbeiten sollte“. Besonders groß ist die Zustimmung in Großbritannien (77%), Spanien (75%) und Italien (71%). Ebenso gefällt den meisten Eltern die Idee, dass auch Erwachsene Zeit zum Spielen haben sollten (Globaler Index 2014: 79%), besonders Eltern in China (86%), den USA (86%), Indien (85%) und Italien (84%). AQ12. Anteil der Eltern, die der Aussage „Jeder sollte mehr Zeit zum Spielen haben und weniger arbeiten“ zustimmen AQ12. Anteil der Eltern, die der Aussage „Mir gefällt die Vorstellung, dass Erwachsene – genau wie Kinder – Zeit zum Spielen haben dürfen“ zustimmen Die meisten Jugendlichen zwischen 13 und 18 Jahren sind der Meinung, dass Spielen auch für Erwachsene wichtig ist. Nur ein Viertel (25%) der 13- bis 18-Jährigen wiederspricht dem mit der Aussage „Spielen ist für Kinder gedacht, nicht für Erwachsene“. Am geringsten ist die Zustimmung in Südkorea (14%), den USA (17%) und Schweden (18%), am höchsten in Deutschland (34%), Indien (34%), China (31%) und Russland (30%). CQ9. Anteil der 13- bis 18-jährigen Jugendlichen, die der Aussage „Spielen ist für Kinder gedacht, nicht für Erwachsene“ zustimmen Einige Eltern geben zu, sich beim Spielen mit ihren Kindern zu langweilen. Ein Viertel (26%) stimmt der Aussage „Ich langweile mich schnell, wenn ich Spiele für Kinder spiele“. Dem stimmten am stärksten die Eltern in Indien (41%), Schweden (34%) und den USA (32%) zu. Manche der befragten Eltern aus den verschiedenen Ländern erachten das gemeinsame Spielen mit ihren Kindern nicht als wichtig. Der globale Durchschnitt zeigt, dass eine Minderheit der Eltern der Meinung ist, Spielen sei für Kinder gedacht, nicht für Erwachsene (Globaler Index 2014: 16%). Eltern in Indien (40%) und China (20%) teilen diese Auffassung eher als Eltern aus anderen Ländern, was wahrscheinlich auf kulturelle Unterschiede zurückzuführen ist. AQ12. Anteil der Eltern, die der Aussage „Spielen ist für Kinder gedacht, nicht für Erwachsene“ zustimmen Über den pädagogischen Wert des Spielens sind sich die Eltern überall gleichermaßen einig. Wie der Globale Index 2014 zeigt, glauben über die untersuchten Länder hinweg fast alle Eltern (96%), dass Spielen eine erzieherische Wirkung hat (insgesamt ein leichter Rückgang gegenüber 2009: 99%). Interessanterweise sind die Eltern in den Niederlanden nicht ganz so sehr vom pädagogischen Nutzen des Spielens überzeugt. Hier stimmten nur 82% der Aussage zu und 16% gaben an, nicht zu wissen, ob Spielen eine erzieherische Wirkung auf ihre Kinder haben kann. AQ11. Anteil der Eltern, die der Meinung sind, dass Spielen auch eine erzieherische Wirkung auf ihr Kind/ihre Kinder haben kann Obwohl die meisten Eltern sich darüber einig sind, dass Spielen eine pädagogische Wirkung haben kann, ist dies für viele keine Voraussetzung für den Nutzen des Spiels. Insgesamt 33% meinen, dass „Spielen nicht immer einen Zweck erfüllen“ müsse. 38% widersprechen dieser Aussage. Beide Werte sind gegenüber 2009 gestiegen: Damals stimmten 27% der Eltern zu, 47% widersprachen. Die Anzahl der Eltern, die der Meinung sind, Spielen sei am besten, wenn es eine erzieherische Wirkung hat, ist gestiegen. 59% der Eltern stimmen der Aussage „Spielen ist am besten, wenn es eine erzieherische Wirkung auf mein Kind hat“ zu. 2009 waren es noch 45%. 13% widersprechen der Aussage und weitere 27% wollen weder zustimmen noch widersprechen. Die Meinung zu diesem Thema geht in den untersuchten Ländern weit auseinander: Eltern in Russland (87%), China (85%) und Indien (82%) sind am ehesten der Meinung, dass Spielen einen pädagogischen Wert haben sollte. Eltern in den Niederlanden (29%), Schweden (31%), Südkorea (45%) und Großbritannien stimmen am wenigsten zu. AQ10. Anteil der Eltern, die der Aussage „Spielen ist am besten, wenn es eine erzieherische Wirkung auf mein Kind hat“ zustimmen Eltern teilen weiterhin die Auffassung, dass Spielen verschiedene Zwecke erfüllen kann. Neben dem erzieherischen Potenzial sehen die Eltern den Nutzen des Spiels überwiegend in der Förderung der kindlichen Kreativität und Fantasie. Rund 9 von 10 befragten Elternteilen (88%) stimmen dieser Aussage zu und zwar in allen Ländern gleichermaßen stark. Dieser Wert stimmt fast genau mit dem Ergebnis aus dem Jahr 2009 (89%) überein. Eltern sind aber auch der Meinung, dass Spielen ganz einfache Funktionen erfüllen, und z. B. als Zeitvertreib oder als Mittel gegen Langeweile dienen kann. Drei von fünf Elternteilen (Globaler Index 2014: 62%) stimmen der Aussage „Beim Spielen merken mein Kind und ich überhaupt nicht, wie schnell die Zeit vergeht“ zu. Im Jahr 2009 waren es noch 65%. Mehr als die Hälfte (Globaler Index 2014: 56%) meint: „Spielen soll verhindern, dass sich mein Kind langweilt“ (gegenüber 52% in 2009). AQ10. Anteil der Eltern, die der Aussage „Spielen soll verhindern, dass sich mein Kind langweilt“ zustimmen AQ10. Anteil der Eltern, die der Aussage „Beim Spielen merken mein Kind und ich überhaupt nicht, wie schnell die Zeit vergeht“ zustimmen Viele Eltern sehen im Spiel eine Möglichkeit, das echte Leben zu „proben“. Rund zwei Drittel der Eltern (Globaler Index 2014: 65%) stimmen der Aussage „Spielen ist eine Probe für das wahre Leben“ zu (gegenüber 63% in 2009). Eltern in China (83%), Schweden (79%) und Indien (77%) sind am stärksten der Auffassung, dass Spielen eine wichtige Probe fürs Leben ist. Eltern in Deutschland (47%), Spanien (60%), Großbritannien und Frankreich (beide 61%) stimmen dem am wenigsten zu. AQ10. Anteil der Eltern, die der Aussage „Spielen ist eine Probe für das wahre Leben“ zustimmen Die Ansichten der Kinder zum Thema Spielen unterscheiden bei dieser Frage sich nicht sehr von denen der Eltern. Sie vertiefen sich völlig ins Spiel und vergessen dabei Sorgen, Langeweile und die Zeit. 47% der 7- bis 12-Jährigen stimmen der Aussage „Beim Spielen vergesse ich meine Sorgen“ zu (gegenüber 48% in 2009). Etwas mehr als die Hälfte (56%) vergisst beim Spielen die Zeit (gegenüber 61% in 2009) und etwa ähnlich viele (57%) gaben an, Spielen vertreibe die Langeweile (gegenüber 65% in 2009). Sehr wenige der 7- bis 12-Jährigen fühlen sich zum Spielen schon „zu groß“. Nur 6% stimmen dem zu. Die Zahlen bei dieser Frage stimmen in allen Ländern mit denen aus der Spielstudie 2009 überein. Kinder in Indien (13%) und Schweden (11%) fühlen sich am ehesten zu alt zum Spielen. Die Präferenzen zwischen dem Spielen drinnen und draußen variieren in den untersuchten Ländern. Die 7- bis 12-Jährigen in Deutschland, China und den Niederlanden spielen am liebsten draußen, während Kinder in Schweden, den USA, Spanien und Russland lieber drinnen spielen. BQ9. Anteil der 7- bis 12-Jährigen, die der Aussage „Ich spiele gerne im Haus/in der Wohnung“ zustimmen BQ9. Anteil der 7- bis 12-Jährigen, die der Aussage „Ich spiele gerne draußen“ zustimmen Etwas weniger als die Hälfte der Kinder weltweit ist beim Spielen gern kreativ, denkt sich eigene Aktivitäten aus und findet, dass das Spielen ihre Kreativität und das Entwickeln eigener Ideen fördert. Insgesamt 45% der 7- bis 12-Jährigen stimmen der Aussage „Ich denke mir gern eigene Aktivitäten aus“ zu (gegenüber 51% in 2009), besonders in Schweden (55%), den USA (54%) und Großbritannien (52%). Ein ähnlich großer Anteil der befragten 7bis 12-Jährigen (Globaler Index 2014: 47%) sagt, das Spielen fördere die Kreativität (gegenüber 49% in 2009). Kinder in den USA stimmen dem besonders oft zu (57%). Einige Eltern wie auch Kinder räumen elektronischen Geräten beim Spielen einen gewissen Stellenwert ein, andere dagegen sehen die Nutzung solcher Geräte nicht als Spielen an. Insgesamt stimmt knapp mehr als die Hälfte (52%) der Eltern der Aussage „Spielen kann auch mit der Benutzung von Tablets, Smartphones und Computern verbunden sein“ zu, während 21% dem widersprechen und weitere 26% sich nicht sicher sind. Grundsätzlich geht die Meinung zu elektronischen Geräten beim Spielen in den verschiedenen Ländern sehr auseinander. Eltern in Großbritannien (64%), Spanien (63%), den USA (63%) und Indien (60%) akzeptieren die Nutzung digitaler Geräte am ehesten als „Spiel“, während Eltern aus Südkorea (36%) und Russland (41%) dies am wenigsten tun. Auch Frankreich (45%) und Deutschland (44%) liegen mit der Zustimmung zu dieser Frage unter dem Durchschnitt. AQ10. Anteil der Eltern, die der Aussage „Spielen kann auch mit der Benutzung von Tablets, Smartphones und Computern verbunden sein“ zustimmen Viele 7- bis 12-Jährige bringen das Spielen mit digitalen Geräten in Verbindung. 43% stimmen der Aussage „Ich denke, ich spiele, wenn ich den Computer nutze” zu (gegenüber 53% in 2009) und 34% sagen: „Ich denke, ich spiele, wenn ich meine Spielekonsole nutze“ (gegenüber 42% in 2009). Die Einstellung der Kinder zur Verwendung von digitalen Geräten beim Spielen ist am positivsten in China und Großbritannien und am kritischsten in Italien und den Niederlanden. ERINNERUNGEN AN DEN SPASS BEIM SPIELEN Wir haben Eltern gefragt: Wenn ihr einmal an eure eigene Kindheit zurückdenkt: Welche ist eure schönste Erinnerung an das Spielen? Was habt ihr gespielt und warum war das so besonders? „Ich habe viel im nahegelegenen Wald gespielt. Es hat mir unheimlichen Spaß gemacht, mir dort kleine Höhlen zu bauen. Ich schuf Dinge aus dem Nichts.“ Vater eines 13-jährigen Jungen, Frankreich „In meiner Kindheit hatte ich keinen Fernseher und schon gar keinen Tablet-PC. Ich erinnere mich, dass ich am liebsten drinnen Verstecken mit meinen Freunden spielte, oder chinesische Spiele wie Bohnensäckchen, Adler und Huhn usw. Noch viel intensiver ist aber die Erinnerung daran, wie schön die Freundschaft zu meinen kleinen Spielkameraden war.“ Mutter eines 9-jährigen Mädchens, China „Dass ich bei Wind und Wetter draußen spielte und erst nach Hause ging, wenn es dunkel wurde … Das war Freiheit pur!!!“ Mutter eines 7-jährigen Mädchens, Deutschland „Ich erinnere mich daran, dass ich bis zur Dämmerung mit meinen Freunden draußen war, und mich erst auf den Nachhauseweg machte, wenn meine Eltern mich zum Abendessen riefen…“ Mutter eines 13-jährigen Jungen, Südkorea ERINNERUNGEN AN DEN SPASS BEIM SPIELEN Wir haben Kinder und Jugendliche gefragt: Wann hattet ihr beim Spielen besonders viel Spaß? Das kann vor kurzem gewesen sein oder als du noch kleiner warst. Erzähle uns, was du gespielt hast, mit wem und warum das so besonders war. „Wenn ihr das Spielen mit der Familie meint, dann ist es die ganze Zeit spaßig. Meine Mutter denkt sich immer verrückte Lieder aus und singt sie uns vor. Sie spielt alles mit mir, bringt mich zum Lasertag-Center und in den Trampolinpark und macht sogar mit. Beim Spielen mit Freunden habe ich besonders viel Spaß, wenn wir uns selber Spiele ausdenken. Manchmal spielen wir Krieg und manchmal denken wir uns Kunststücke auf dem Trampolin aus und schauen, wer es am besten kann.“ Junge, 11 Jahre, USA „Als ich zu meinen Cousinen in Urlaub gefahren bin. Wir haben uns oft verkleidet, denn meine Großmutter hat einen riesige Kommode voll mit Sachen drin, das war unsere ‚Schatzkiste‘.“ Mädchen, 13 Jahre, Frankreich „Als ich in die Schule kam, hatte ich einen Freund, der immer das neueste BionicleSpielzeug hatte. Ich wollte auch so eins und war sehr glücklich, als ich eins bekam. Von da an spielten wir immer zusammen. Jetzt bin ich fast 17, der Junge ist bis heute mein bester Freund und unsere geliebten Bionicle-Spielzeuge von früher haben wir auch noch.“ Junge, 16 Jahre, Großbritannien „Nach starkem Schneefall bei einer Schneeballschlacht zwischen Erwachsenen und Kindern. Der Schnee war wirklich toll und wir hatten jede Menge Spaß.“ Mädchen, 10 Jahre, China „Meine Lieblingsmomente waren, wenn ich mit meinem großen Bruder spielte. Ganz egal, was wir spielten, es war immer toll!“ Junge, 13 Jahre, USA 5. EINSTELLUNG ZU FREUNDEN UND FAMILIE Die Bedeutung von Familie und Freunden für Kinder ist gut dokumentiert*. Beide haben entscheidenden Einfluss auf das Glücksempfinden und die Belastbarkeit eines Kindes. Dafür spricht, dass acht von zehn Kindern lieber mit Freunden spielen, als fernzusehen (19%) oder im Internet zu surfen (17%). Sieben von zehn Kindern würden lieber mit ihren Eltern spielen, als sich im Internet zu beschäftigen (30%). Freundschaft ist besonders für Heranwachsende wichtig, die auf der Suche nach der eigenen Identität sind und sich langsam von den Eltern lösen. Überraschenderweise sagen aber fast zwei Drittel (63%) der 13- bis 18-Jährigen, Familie sei ihnen wichtiger als Freunde, und widerlegen damit den Mythos, dass Teenager Gleichaltrige der Familie stets vorziehen. Auf der anderen Seite schätzen Jugendliche ihren Freiraum und ihre Privatsphäre (80%), und wünschen sich mehr Zeit für sich allein, ohne Familie (74%). Auch die Eltern legen Wert auf kinderfreie Zeit. Rund sechs von zehn Befragten (62%) stimmten der Aussage „Mein Partner uns ich versuchen, uns Zeit für uns allein zu nehmen und zusammen Spaß zu haben“ zu. Das Ergebnis deckt sich mit dem aus Kapitel 4, wo fast ebenso viele Eltern (60%) zustimmten, dass „jeder mehr Zeit zum Spielen haben und weniger arbeiten sollte.“ Auch die Eltern ziehen die Familie den Freunden vor. Acht von zehn Befragten (84%) meinen, die Familie sei wichtiger. * Bagwell, C. and Schmidt, M. (2001). Friendships in Childhood and Adolescence. The Guilford Press. New York In Kapitel 1 haben wir festgestellt, dass Kinder überall auf der Welt sich wünschen, ihre Eltern würden mehr mit ihnen spielen (Globaler Index 2014: 47%). Das sind mehr als 2009 (Globaler Index 2009: 38%). Die Antworten auf mehrere Entscheidungsfragen bestätigen starke Präferenzen (Abschnitt 1) für das Spielen mit Freunden und Familie. Obwohl vier Fünftel (81%) der 7- bis 12-Jährigen lieber mit Freunden spielen als fernsehen (19%), ist der Anteil doch geringer als 2009 (89%). Ein ähnlich hoher Prozentsatz der 7- bis 12-Jährigen (83%) würde lieber mit Freunden spielen, als das Internet zu nutzen (17%). Auch hier ist ein leichter Rückgang gegenüber 2009 zu verzeichnen, als 86% sagten, sie würden lieber mit Freunden spielen. Fast drei Viertel (70%) würden lieber mit ihren Eltern spielen, als das Internet zu nutzen (30%). BQ13-15. Anteil der 7- bis 12-Jährigen – „Würdest du am kommenden Wochenende lieber X als Y, wenn du dich für eines entscheiden müsstest?“ - Fernsehen oder mit Freunden spielen - Fernsehen - Mit Freunden spielen - Mit Freunden spielen oder das Internet nutzen - Mit Freunden spielen - Das Internet nutzen - Das Internet nutzen oder mit meinen Eltern spielen - Das Internet nutzen - Mit meinen Eltern spielen Für die Mehrheit der 13- bis 18-Jährigen ist die Familie wichtiger als Freunde (Globaler Index 2014: 63%). Zwischen den einzelnen Ländern gibt es jedoch merkliche Unterschiede: Jugendliche in Indien (83%), China (74%) und den USA (72%) stimmen der größeren Bedeutung der Familie gegenüber Freunden mehr zu als Jugendliche in den Niederlanden (45%), Schweden (51%), Frankreich (55%) und Deutschland (55%). Bei den Eltern steht die Familie noch deutlicher im Vordergrund. 84% sagen, die Familie sei ihnen wichtiger als Freunde. Die Zustimmung zu dieser Aussage ist in allen Ländern etwa gleich groß, wobei die Eltern in den USA (89%), Großbritannien (87%) und Schweden (87%) am stärksten zustimmen. Jugendliche zwischen 13 und 18 Jahren verbringen am Wochenende und während der Woche unterschiedlich viel Zeit mit Freunden. Im Schnitt verbringen Jugendliche während der Woche 4 Stunden (pro Tag) mit Freunden und am Wochenende 4,5 Stunden (pro Tag). Die Werte weichen in den verschiedenen Ländern erheblich voneinander ab. Jugendliche in Schweden verbringen am Wochenende mit Abstand die meiste Zeit mit ihren Freunden (durchschnittlich 8,0 Stunden pro Tag). Jugendliche in den Niederlanden (5,0), Russland (5,0), Spanien (4,8) und Deutschland (4,8) verbringen am Wochenende ebenfalls überdurchschnittlich viel Zeit mit ihren Freunden. Jugendliche in Südkorea verbringen am Wochenende am wenigsten Zeit mit ihren Freunden (2,5), gefolgt von China (3,1) und Indien (3,8). CQ2a/b. Anteil der 13- bis 18-jährigen Jugendlichen – „Wie viel Zeit kannst du im Durchschnitt pro Tag während der Woche/an Wochenenden tagsüber (d. h. ohne die Nachtstunden) mit deinen Freunden verbringen?“ Time (hours) Average time – weekdays Average time – weekends Zeit (Stunden) Durchschnittliche Zeit – an Wochentagen Durchschnittliche Zeit – an Wochenenden Jugendliche zwischen 13 und 18 Jahren wünschen sich ein eigenes Zimmer und verbringen gern Zeit für sich allein. Vier Fünftel (80%) stimmen der Aussage „Meine Privatsphäre ist mir wichtig“ zu (44% stimmen sehr zu). Jugendlichen in Russland (90%), Frankreich (90%) und den USA (85%) ist das besonders wichtig. Die Jugendlichen in Schweden (71%) und Indien (73%) legen am wenigsten Wert auf Privatsphäre. Außerdem stimmen fast drei Viertel der Befragten (74%) der Aussage „Für mich ist es wichtig, Zeit allein ohne Familie zu verbringen, und Sachen zu tun, die mir Spaß machen“ zu (34% stimmen sehr zu). Auch Eltern legen Wert auf kinderfreie Zeit. 62% stimmen der Aussage „Mein Partner uns ich versuchen, uns Zeit für uns allein zu nehmen und zusammen Spaß zu haben“ zu (23% stimmen sehr zu). Eltern in Indien (81%), Spanien (69%), den USA (68%) und Russland (67%) verbringen eher Zeit allein, als Eltern in Südkorea (49%), Schweden (52%), Frankreich (55%) und Italien (57%). Rund neun Zehntel (86%) der weltweit befragten Jugendlichen zwischen 13 und 18 Jahren haben ein eigenes Zimmer. Die große Mehrheit der Jugendlichen in den Niederlanden (97%), Deutschland (96%), Frankreich (95%), China (95%), Schweden (94%) und Spanien (91%) hat einen Raum für sich. Dagegen haben Jugendliche in Italien (68%), Russland (70%), Indien (78%) und Südkorea (80%) am seltensten ein eigenes Zimmer. Bei dem Wert, den Jugendliche auf Freiraum und Privatsphäre legen, überrascht es nicht, dass das eigene Zimmer als sehr wichtig angesehen wird. Mehr als zwei Drittel (68%) der befragten 13- bis 18-Jährigen stimmen der Aussage „Mein Zimmer ist für mich der wichtigste Platz im ganzen Haus“ zu (33% stimmen sehr zu). Für fast ein Drittel der Jugendlichen ist ein eigenes Zimmer nicht möglich. 30% der 13- bis 18-Jährigen sagen „Ich hätte zu Hause gerne einen Platz ganz für mich alleine, aber unsere Wohnung/unser Haus ist zu klein und deshalb ist das nicht immer möglich“. Jugendliche in Indien (52%), Russland (43%) und Italien (38%) müssen aus diesem Grund am häufigsten auf ein eigenes Zimmer verzichten. Kinder und Jugendliche haben das Gefühl, dass ihre Eltern sehr auf Bildung bedacht sind. Über drei Viertel (77%) der 7- bis 12-Jährigen und 84% der 13- bis18-Jährigen aus allen untersuchten Ländern bestätigen: „Meine Eltern wollen, dass ich die bestmögliche Ausbildung erhalte“. Kinder und Jugendliche aus China, Frankreich, Italien, Indien und Russland stimmen dem am häufigsten zu. In Südkorea (52% 7-12; 68% 13- 18) und Spanien (63% 7-12; 70% 13-18) ist die Zustimmung zu dieser Aussage unterdurchschnittlich. CQ10. Anteil der 13- bis 18-jährigen Jugendlichen, die der Aussage „Ich hätte zu Hause gerne einen Platz ganz für mich alleine, aber unsere Wohnung/unser Haus ist zu klein und deshalb ist das nicht immer möglich“ zustimmen Die Mehrheit der befragten 13- bis 18-jährigen Jugendlichen hat große Ziele für die Zukunft und geht dieser mit einer positiven Einstellung entgegen. Rund zwei Drittel (69%) sagen: „Ich blicke positiv in die Zukunft“. Am positivsten ist die Haltung in Indien (85%), China (82%), Russland (81%) und den USA (79%). Jugendliche in Frankreich (48%), Südkorea (49%), Italien (63%) und Schweden (63%) sehen ihrer Zukunft am wenigsten optimistisch entgegen. Obwohl Jugendliche also allgemein optimistisch in die Zukunft schauen, bleibt die ein oder andere Sorge. 59% stimmen der Aussage „Ich mache mir manchmal Sorgen um meine Zukunft“ zu (20% stimmen sehr zu). Fast zwei Drittel der weltweit befragten 13- bis 18-Jährigen legen mehr Wert auf Glücklichsein als auf einen gut bezahlten Job. 63% stimmen der Aussage „Mir ist es wichtiger, glücklich zu sein, als viel Geld zu verdienen“ zu (26% stimmen sehr zu). Für Jugendliche aus China (74%), Indien (74%) und Großbritannien (69%) steht das persönliche Glück am meisten über einem gut bezahlten Job. Jugendliche aus Deutschland (42%), Russland (56%) und Südkorea (58%) stimmen dem am wenigsten zu. CQ11. Anteil der 13- bis 18-jährigen Jugendlichen, die der Aussage „Mir ist es wichtiger, glücklich zu sein, als viel Geld zu verdienen“ zustimmen Rund die Hälfte (49%) der Jugendlichen zwischen 13 und 18 Jahren geht davon aus, dass sie aus dem Elternhaus ausziehen werden, wenn sie studieren oder zu arbeiten beginnen. Aufgrund kultureller Unterschiede planen Jugendliche aus Indien (66%), Spanien (65%), den USA (62%), Italien (57%) und Schweden (56%) am ehesten ihren Auszug zum Studien-/Ausbildungsbeginn. Jugendliche aus Deutschland (30%), Südkorea (30%), Russland (38%) und Frankreich (43%) stimmen dem am wenigsten zu. 6. NUTZUNG VON MEDIENGERÄTEN In allen Ländern der Studie ist die Nutzung von Mediengeräten weit verbreitet. Das bestätigen auch die aktuellen Berichte von EU Kids Online, Pew Research Internet Project (USA) und The World Internet Project (Asien)*. Die IKEA Spielstudie hat ergeben, dass Kinder im Schnitt 1,5 Mediengeräte nutzen. Im jugendlichen Alter steigt die Zahl auf mehr als 2 Geräte pro Kopf. Welche Geräte genutzt werden, ist von Land zu Land verschieden. In Südkorea nutzen die Kinder eher Smartphones, in den USA, Großbritannien und den Niederlanden ist der Tablet-PC das Gerät der Wahl. In Russland und Schweden werden Tablets und Smartphones von Kindern gleichermaßen viel genutzt. Vier von zehn Elternteilen und ein Drittel der Kinder und Jugendlichen glauben, dass mobile Geräte die direkte Kommunikation in der Familie ersetzen, und ein Viertel der Eltern gibt zu, zu Hause manchmal nur über Textnachrichten und soziale Netzwerke mit anderen Familienmitgliedern zu kommunizieren. Auf der anderen Seite meinen fast drei Viertel der Eltern und vier von zehn Kindern und Jugendlichen, dass es zu Hause Zeiten geben sollte, in denen keine mobilen Geräte genutzt werden. Die Mehrheit der Kinder (75%) und Jugendlichen (87%) hält das Internet für ein tolles Hilfsmittel zum Lernen und vier von zehn Kindern und sechs von zehn Jugendlichen meinen, dass die regelmäßige Nutzung des Internets eine gute Vorbereitung auf das spätere Berufsleben sei. Jugendliche verbringen mehr Zeit im Internet als ihre Eltern denken. Während sieben von zehn Elternteilen das Internet als gutes Hilfsmittel zum Lernen sehen, findet es ein Drittel der Eltern schwierig, einzuschätzen, wie viel Zeit ihre Kinder im Internet verbringen sollten. *http://lsedesignunit.com/EUKidsOnline/ *http://www.pewinternet.org/2013/05/21/introduction/ *http://www.digitalcenter.org/wp-content/uploads/2013/12/2013worldinternetreport.pdf Für Eltern wie Kinder ist die individuelle und gemeinsame Nutzung von Mediengeräten ein wichtiger Teil des Alltags. Der Zugang von Kindern und Jugendlichen zu Mediengeräten ist erheblich. Eltern aus allen untersuchten Ländern gaben an, ihre Kinder würden am meisten den Fernseher (34%), Tablets (20%), Smartphones (17%) und Laptops (10%) verwenden. Außerdem haben laut Angaben der Eltern die meisten Kinder und Jugendliche eigene Smartphones (30%), Tablets (28%) und Fernseher (20%). In den einzelnen Ländern unterscheidet sich jedoch die Art der Geräte, die den Kindern zur persönlichen Nutzung zur Verfügung stehen. In Schweden (45%), Südkorea (43%) und Russland (37%) haben die Kinder meist ein Smartphone. In Großbritannien (43%), Russland (38%), den USA (37%), Schweden (35%) und den Niederlanden (33%) besitzen viele Kinder ein Tablet. Nach Angaben der Eltern werden in der gemeinsamen Familienzeit regelmäßig Spiele auf dem PC/Laptop, Smartphone oder Tablet gespielt. In den untersuchten Ländern spielt über ein Fünftel der Familien (26%) regelmäßig Spiele auf dem PC oder Laptop, 28% surfen gemeinsam im Internet, 22% spielen Spiele auf dem Tablet, 18% auf dem Smartphone und 14% nutzen gemeinsam mit der Familie soziale Netzwerke. Das Ergebnis deckt sich mit den Angaben der Kinder und Jugendlichen, wobei die 13- bis 18-Jährigen weniger regelmäßig Spiele auf dem PC/Laptop, Tablet oder Smartphone spielen als die Eltern und die 7- bis 12Jährigen. Deutliche Unterschiede gibt es beim Ausmaß, in dem Mediengeräte in der gemeinsamen Familienzeit genutzt werden. Eltern aus Indien und China geben häufiger an, das Spielen auf Smartphones habe einen festen Platz in der gemeinsamen Familienzeit (38% Indien, 31% China). China und Indien gehören zu den Ländern, in denen überdurchschnittlich viel auf dem Tablet gespielt wird (beide 26%), genau wie die Niederlande (29%), die USA (27%) und Großbritannien (26%). Das Surfen im Internet ist überdurchschnittlich beliebt in Indien (45%), Russland (40%) und Italien (36%). Mit Abstand am wenigsten werden Mediengeräte in Südkorea genutzt. Jugendliche (13-18 Jahre) haben eher Geräte für sich allein als die 7- bis 12-Jährigen. Im Schnitt sind es 2,2 Geräte bei den Jugendlichen und 1,5 Geräte bei den Kindern. Bei den 13bis 18-Jährigen ist das Smartphone das am häufigsten besessene Gerät – fast drei Viertel der Befragten (71%) gaben an, ein eigenes Smartphone zu haben. Die 7- bis 12-Jährigen besitzen überwiegend ein eigenes Tablet (34%), bei den 13- bis 18-Jährigen sind es nur 27%. Beide Gruppen besitzen gleichermaßen häufig eine Spielekonsole und einen eigenen Fernseher. CQ12d. Durchschnittliche Anzahl Mediengeräte, die 13- bis 18-jährigen Jugendlichen für die „persönliche Nutzung“ zur Verfügung stehen BQ16d. Durchschnittliche Anzahl Mediengeräte, die 7- bis 12-Jährigen für die „persönliche Nutzung“ zur Verfügung stehen 4 von 10 Eltern sagen, mobile Geräte ersetzten manchmal die persönliche Kommunikation in der Familie. Den Einfluss von Mediengeräten auf die Interaktion innerhalb der Familie nehmen sowohl die Eltern als auch die Kinder und Jugendlichen wahr. Nahezu zwei Fünftel (38%) der Eltern stimmen der Aussage „Manchmal nutzen in meiner Familie alle ihre mobilen Geräte, ohne miteinander zu reden“ zu (10% stimmen sehr zu). Die 7- bis 12-Jährigen bestätigen diese Beobachtung zu 32%, die 13- bis 18-Jährigen zu 37%. Ein Viertel der Eltern gibt zu, manchmal zu Hause über Textnachrichten und soziale Netzwerke mit der Familie zu kommunizieren. 23% stimmen der Aussage „Manchmal kommuniziere ich mit meiner Familie zu Hause nur über Textnachrichten und soziale Netzwerke“ zu. Auch manche Kinder und Jugendliche setzen zu Hause auf diese Art der Kommunikation. 17% der 7- bis 12-Jährigen und 23% der 13- bis 18-Jährigen stimmen der Aussage ebenfalls zu. Fast drei Viertel der Eltern sind der Meinung, es sollte Zeiten zu Hause geben, in denen keine mobilen Geräte verwendet werden. 72% der Eltern stimmen der Aussage zu (38% stimmen sehr zu). Familienzeit ohne mobile Geräte ist besonders wichtig für Eltern in den USA (84%), Indien (78%) und Italien (77%). Kindern und Jugendlichen ist technologiefreie Zeit weniger wichtig als Eltern. Sie sehen in mobilen Geräten eine Möglichkeit, sich frei zu entfalten. 43% der Kinder zwischen 7 und 12 und zwischen 13 und 18 stimmten der Aussage „Es sollte Zeiten zu Hause geben, in denen wir keine mobilen Geräte verwenden“ zu. 39% der 7- bis 12-Jährigen und 62% der Jugendlichen zwischen 13 und 18 sagten dagegen: „Ein mobiles, internetfähiges Gerät gibt mir die Freiheit, ich selbst zu sein“. CQ13a/b. 13- bis 18-jährige Jugendliche – „Wie viel Zeit verbringst du im Durchschnitt pro Tag während der Woche/an Wochenenden im Internet?“ Jugendliche verbringen mehr Zeit im Internet als ihre Eltern denken. Die Eltern schätzen die Zeit ihrer Kinder im Internet mit 1,2 Stunden pro Tag während der Woche und 2,2 Stunden pro Tag am Wochenende viel zu gering ein. Die Befragung der Jugendlichen ergab ungefähr das Doppelte! Die 13- bis 18-Jährigen verbringen während der Woche 2,6 Stunden pro Tag im Internet und am Wochenende 4,2 Stunden täglich. Die Befragung der Jugendlichen aller Länder zum Internetkonsum zeigt, dass die eifrigsten Internetnutzer in Russland (5,2), Schweden (5,2), Großbritannien (4,7) und Spanien (4,5) leben (Reihenfolge richtet sich nach der Dauer der Nutzung am Wochenende in Stunden). Jugendliche in Südkorea (3,2), Deutschland (3,6), Indien (3,7), China (3,7) und Italien (3,8) liegen mit ihrer Internetnutzung am Wochenende unter dem Durchschnitt. Während viele Eltern das Internet als ein gutes Hilfsmittel zum Lernen ansehen, sind sie andererseits unsicher, wie viel Zeit ihre Kinder online verbringen sollten. Durchschnittlich sieben Zehntel der Eltern sehen das Internet als ein gutes Hilfsmittel zum Lernen an (71%). Die Zustimmung variiert in den einzelnen Ländern, liegt in Großbritannien bei 87%, in Indien bei 85%, den USA bei 82%, in Schweden bei 81% und in Spanien bei 78%. Eltern aus Südkorea (54%), Russland (58%), Deutschland (60%) und Frankreich (64%) schreiben dem Internet weniger eine Lernfunktion zu. Rund ein Drittel (31%) aller befragten Eltern stimmte der Aussage „Ich finde es schwierig, einzuschätzen, wie viel Zeit mein Kind im Internet verbringen sollte“ zu. AQ16. Anteil der Eltern, die der Aussage „Das Internet ist ein tolles Hilfsmittel zum Lernen“ zustimmen Kinder und Jugendliche, besonders die 13- bis 18-Jährigen, sehen das Internet als Hilfsmittel zum Lernen und zur Vorbereitung auf die Zukunft. 75% der 7- bis 12-Jährigen und 87% der 13- bis 18-Jährigen stimmen der Aussage „Das Internet ist ein tolles Hilfsmittel, um sich zu informieren“ zu. 43% der 7- bis 12-Jährigen und drei Fünftel (60%) der 13- bis 18-Jährigen stimmen der Aussage „Die regelmäßige Nutzung des Internets hilft mir, mich auf meine zukünftige Berufslaufbahn vorzubereiten“ zu. Jugendliche (13-18) sind bei den Hausaufgaben oft auf das Internet angewiesen. 60% sagen: „Ohne das Internet könnte ich meine Hausaufgaben nicht machen“. Bei den 7- bis 12Jährigen stimmt dem immerhin ein Drittel (33%) zu. BQ17/CQ14. Anteil der 7- bis 12-Jährigen und der 13- bis 18-jährigen Jugendlichen, die den folgenden Aussagen zustimmen … - Das Internet ist ein tolles Hilfsmittel, um sich zu informieren - Die regelmäßige Nutzung des Internets hilft mir, mich auf meine zukünftige Berufslaufbahn vorzubereiten - Ohne das Internet könnte ich meine Hausaufgaben nicht machen 7- bis 12-Jährige 13- bis 18-jährige Jugendliche Mehr als ein Viertel der Eltern ist der Meinung, ihr Kind verbringe zu viel Zeit im Internet, ein weiteres Viertel hält sein Kind sogar für internetsüchtig. Mehr als ein Viertel (28%) stimmt der Aussage „Mein Kind verbringt zu viel Zeit im Internet“ zu. Ein ähnlich hoher Anteil der befragten Eltern (Index 2014: 25%) sagt: „Manchmal glaube ich, mein Kind ist internetsüchtig.“ Diese Sorge teilen auch die Kinder und Jugendlichen, besonders die Altersgruppe zwischen 13 und 18 Jahren. Ein Fünftel (20%) der 7- bis 12-Jährigen und 36% der 13- bis 18-Jährigen stimmen der Aussage „Ich glaube, ich verbringe zu viel Zeit im Internet“ zu. Darüber hinaus sagen 21% der 7- bis 12-Jährigen und 36% der 13- bis 18-Jährigen: „Manchmal glaube ich, ich bin internetsüchtig“. Die 13- bis 18-Jährigen in Indien scheinen besonders besorgt über die viele Zeit zu sein, die sie im Internet verbringen. Sie befürchten am häufigsten, internetsüchtig zu sein. Das Interessante daran ist, dass Jugendliche aus diesen Ländern die vermeintlich geringste Internetnutzung weltweit haben. Möglicherweise nehmen die Jugendlichen aus diesen Ländern ihren Internetkonsum bewusster wahr. INTERNETNUTZUNG Wir haben Kinder gefragt: Was würdest du sagen, wenn du die ganze nächste Woche kein Internet nutzen könntest? „Unfair! Nicht alle Jugendlichen sind internetsüchtig! Das Internet hilft mir dabei, mit anderen in Kontakt zu kommen, weil ich damit auf persönlichen Wege manchmal Schwierigkeiten habe“. Mädchen, 17 Jahre, Großbritannien „Ich würde einfach mal leben. Als wir letztes Jahr für 2 Wochen in Urlaub gefahren sind, hat meine Mutter uns verboten, mobile Geräte mitzunehmen. Wir hatten also keine Möglichkeit, einen PC, iPod Touch, Tablet oder ein Smartphone zu nutzen. Aber es war ok. Wir hatten eine tolle Zeit.“ Junge, 14 Jahre, USA „Neiiiin :( Das wäre hart. Es wäre schwer, mit Freunden in Kontakt zu bleiben, aber auch wegen der Schule ziemlich blöd, denn ich nutze das Internet jeden Tag für meine Hausaufgaben.“ Mädchen, 18 Jahre, Schweden „Das wäre schrecklich! Mein Vater und ich suchen immer im Internet nach Informationen zu Themen, die uns interessieren.“ Junge, 9 Jahre, Deutschland „Ich hätte mehr Zeit für Freunde und Familie, aber auch das Gefühl, ziemlich viel zu verpassen“. Junge, 17 Jahre, China INTERNETNUTZUNG Wir haben Jugendliche zwischen 13 und 18 Jahren gefragt: Was kannst du Gleichaltrigen zum Thema Internetnutzung und Familienleben erzählen? „Meine Mutter sagt immer, dass Technologie uns immer begleiten wird, aber dass die Familie das ist, was zählt. Mit dem Internet kann man wirklich coole Sachen machen und eine Menge sehen und lernen, aber meine Familie würde mir mehr fehlen. Wir nutzen in der Schule oft Computer, und an manchen Tagen will ich nach der Schule einfach nichts mehr sehen oder lesen. Das sind die Tage, an denen wir raus Kickball spielen gehen oder an denen ich mit meinen Freunden draußen unterwegs bin.“ Junge, 13 Jahre, USA „Der Esstisch ist bei uns technikfreie Zone.“ Junge, 13 Jahre, Schweden „Das Internet ist eine tolle Sache, mit der wir neues Wissen und Informationen bekommen können, die uns anders nicht zugänglich wären. Es lässt uns mit Menschen auf der ganzen Welt kommunizieren und den Kontakt zu Familie und Freunden halten. Wir dürfen aber nicht vergessen, dass es wichtig ist, das Leben zu genießen, und das geht nicht, wenn wir uns immer hinter einem Bildschirm verstecken. Das Familienleben kann manchmal schwierig sein. Man kann sich seine Familie nicht aussuchen, also muss man aus dem was man hat, das Beste machen… Ändern kann man es ohnehin nicht.“ Mädchen, 18 Jahre, Großbritannien „Die ganze Welt ist mit dem Internet verbunden. Es ist für unser Leben extrem wichtig, aber man sollte in der Familie einen Mittelweg finden.“ Junge, 13 Jahre, Indien HOFFNUNGEN UND TRÄUME Wir haben Eltern gefragt: Welche Hoffnungen und Träume habt ihr für eure Kinder? „Ich hoffe, die Zukunft meines Kindes verläuft anders als die meiner Generation. Wir mussten sehr um unsere akademische Ausbildung kämpfen. Mutter eines 2-jährgen Jungen, China „Dass sie noch lange spielt (bis ins hohe Alter) und sich ihre Kreativität und ihren Einfallsreichtum bewahrt.“ Mutter eines 10-jährigen Mädchens, Schweden „Ich hoffe, dass er glücklich ist und sich gern an die Zeit zurückerinnert, die wir zusammen verbracht haben.“ Mutter eines 15-jährgen Jungen, Frankreich „Ich wünsche ihr gesunden Menschenverstand, eine gute Selbstkenntnis, eine genaue Vorstellung davon, was und wer sie sein will, und den Ehrgeiz, das auch zu erreichen.“ Mutter eines 9-jährigen Mädchens, USA „Dass sie ganz in Ruhe und glücklich aufwächst. Ich möchte, dass sie solange Kind bleibt, wie sie kann, und nicht zu schnell erwachsen werden muss.“ Mutter eines 3-jährigen Mädchens, USA HOFFNUNGEN UND TEÄUME Wir haben Kinder und Jugendliche gefragt: Wenn ihr euch was wünschen könntet, was wäre das? „Eine Woche lang so viele Süßigkeiten und Eis, wie ich will!“ Mädchen, 8 Jahre, Indien „Dass der Tag mehr Stunden hat, weil ich nicht genug Zeit zum Spielen habe.“ Mädchen, 9 Jahre, Frankreich „Meine Mutter hat mit drei Kindern super viel zu tun. Ich wünsche mir, dass sie mal eine Auszeit nehmen kann.“ Mädchen, 17 Jahre, Großbritannien „Dass nicht immer alles mit so viel Druck verbunden ist – Schule, Familie, gutes Aussehen, gute Noten…“ Mädchen, 16 Jahre, USA SAG JA ZUM SPIELEN!