Analyse der beschleunigten Expansion des inhomogenen Universums im Zweiskalenmodell René Florin Wegner, 18.06.1988 Unna 21. Oktober 2011 Bachelorarbeit U niversität Bielef eld Ref erent : P rof. Dr. Dominik Schwarz Koref erent : Dr. Dominika Konikowska Inhaltsverzeichnis 1 2 Einleitung 3 Annahme eines homogenen und isotropen Universums auf groÿen Skalen 3 4 5 2.1 Friedmann Gleichungen 2.2 Kosmologische Parameter . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6 Das inhomogene und anisotrope Universum 8 3.1 Geometrie des Raumes und zeitliche Entwicklung . . . . . . . . . 8 3.2 Gemittelte skalare Einstein'schen Feldgleichungen . . . . . . . . . 8 3.3 Die gemittelten skalaren Einsteingleichungen mit eektiven Gröÿen 11 3.4 Zweiskalenmodell . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Verhalten der beschleunigten Expansion im skalenZweiskalenmodell 14 4.1 Skalenverhalten der kosmischen Parameter . . . . . . . . . . . . . 4.2 Ansatz eines Skalenverhaltens für vernachlässigbare 4.3 4.4 QF . . . . . . Ansatz einer gewichteten Verteilung als Skalenverhalten für und 5 12 QF . 14 15 hRiF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20 Allgemeiner Ansatz über maximale Unbestimmtheit. . . . . . . . 24 Schlusswort 30 1 Einleitung Ziel dieser Bachelorarbeit ist es, dass angelehnt an einem Skalen-Ansatz für die kosmischen Parameter, die Expansion eines nicht isotropen und inhomogenen Universum näher beschrieben werden soll. Vor allem soll versucht werden das Auftreten einer positiven Beschleunigung zu erklären. Hierzu wird angenommen, dass das Universum auf hinreichend groÿen Skalen homogen ist, so dass es in Domänen Di zerlegt werden kann, in welchen die, über die jeweilige Domäne gemittelten, Energiedichten miteinander übereinstimmen. Nun existieren in Di Bereiche mit Unterdichte und Überdichte, welche deniert werden als Domäne Ei mit niedriger Energiedichte und als Domäne Mi mit höherer Energiedichte als der Energiedichte des Mittelwertes. Weiterhin werden die wesentlichen physikalischen Gröÿen, die für kosmologische Modelle ausschlaggebend sind, zum vereinfachtem Vergleich als kosmologische Parameter umformuliert. Diese beschreiben verschiedene Energieformen, die zuerst auf eine kritische Energie genormt sind, bei der sich das Universum zusammenziehen würde. Diese Energieformen sind die in Materie gebundene Energie, welche Ωm zugeordnet wird, die Vakuum Energie, welche mit der kosmologischen Konstante Raumkrümmung mit ΩR Λ auf ΩΛ zurückzuführen ist und der Energie der . Ggf. können diese Parameter noch unterteilt wer- den z.B. relativistische und nicht relativistische materielle Energie, wobei unter den Annahmen die aus dieser Arbeit hervorgehen keine weiteren Unterteilungen nötig sind. Nach der später beschriebenden Mittelung erhält die kosmologische Konstante ΩQ bzw. die entsprechende kinematische Rückwirkung Q eine nicht vernachlässigbare Bedeutung. Notwendig für die Beschreibung der physikalischen Gröÿen eines Systems ist eine Metrik. Allerdings verlangt die Robertson Walker (RW) Metrik einen homogenen und isotropen Raum, welcher nicht vorliegen soll. Daher werden die physikalischen Gröÿen gemittelt bzw. durch eektive Gröÿen ersetzt. Nun können aber die Gröÿen in den einzellnen Domänen so stark vom Mittelwert abweichen, dass weiteres Rechnen ungenaue Ergebnisse liefern würde. Dies kann entgegen gegangen werden, indem über die Domänen gemittelt wird. Desto mehr Domänen dabei berücksichtigt werden, desto genauer sollte dann die Ergebnisse sein. Hier in dieser Arbeit sollen dazu die Domänen zu zwei gröÿeren zusammengefasst werden. Da nun die Mittelwertbildung und die zeitliche Entwicklung eines Parameters nicht zwangsläug kommutieren, muss davon ausgegangen werden, dass obwohl die Summe der Volumina der einzelnen Domänen das Volumen der übergeordneten Domäne ergibt, die kosmologischen Parameter und andere Gröÿen gemittelt auf Di mehr als nur die Summe der jeweiligen Gröÿen der Unterteilungen sind. Weshalb sich interessante Szenarien abspielen können wie zum Beispiel, dass die Expansionsbeschleunigung von D negativ ist, obwohl alle Untergebiete eine positive Wechselwirkung aufweisen. Dieser Zusammenhang ist einer der wichtigsten Punkte, welche in dieser Arbeit nährer untersucht werden soll. Wegen dem Wirken der Gravitation soll- 3 te die Beschleunigung der Expansion des Universums negativ sein, was aber nach Messungen nicht der Realität entspricht. Somit könnte der Ansatz eines Mehrskalenmodell im inhomogenen Universum eine theoretische Bestätigung der Messwerte ergeben. Diese zu den Haupteil führenden Informationen wurden vorwiegend aus den Quellen [1], [2] , [3] und [8] entnommen. 4 2 Annahme eines homogenen und isotropen Universums auf groÿen Skalen 2.1 Friedmann Gleichungen In der Kosmologie gibt es Prozesse wie bestimmte Supernovae, welche immer die gleichen Voraussetzungen haben und daher immer das selbe elektromagnetische Spektrum ausstrahlen. Aber es wurde bemerkt, dass die meisten Spektren rotverschoben sind. Dieses lässt sich damit erklären, dass sich die meisten Galaxien voneinander wegbewegen und so die Wellenlängen der Photonen lang gezogen werden. Weiterhin steht fest, dass die Rotverschiebung stärker wird, desto weiter ein System entfernt ist, was darauf zurückzuführen ist, dass sich der Raum, welches das Photon passiert expandiert und das, nach heutigen Erkenntnissen, mit zunehmender Beschleunigung. Um die Beschaenheit des Raumes zu beschreiben, bedarf es zum einen der Grundgleichungen der allgemeinen Relativitätstheorie, wobei Rµν der 1 Rµν − gµν Rρρ + Λgµν = 8πGTµν , 2 gµν der metrische, Tµν der Energie Impuls Ricci-, Gravitations- und Λ (1) Tensor, G die die kosmologische Konstante sind. Zudem wird eine Me- trik für den Raum und die Zeit gebraucht. Für ein homogenes und isotropes Universum gilt; dr2 2 2 2 2 ds = dt − a (t) + r dθ + sin (θ) dφ , 1 − kr2 2 2 2 welche die Robertson Walker Metrik ist. Hier sei dimensionalen Raum, che, k a (t) ds (2) das Linienelement im 4- der Skalenfaktor auf der 3-dimensionalen Hyperä- der Krümmungsparameter und r, θ und φ die Kugelkoordinaten auf der 3-dimensionalen Hyperäche. Wird zusätzlich davon ausgegangen, dass sich die Materie im Universum wie eine ideale Flüssigkeit verhält, dann lässt sich der Energie Impuls Tensor zu Tµν = pgµν + ( + p) uµ uν vereinfachen. Mit p als isotropen Druck, als homogene Energiedichte und (3) uµ als Geschwindigkeit der Flüssigkeit. Die Energiedichte besteht aus vielen Komponenten wie zum Beispiel aus baryonischer Materie, Neutrinos und Photonen. Für jede Komponente erhält man eine Zustandsgleichung p = w. Die Werte für w können statistisch erfasst werden, so gilt nach [2] 2.2.3 für relativistische Materie dunkler Materie (4) w = 1 3 und sowohl für gewöhnliche als auch für kalter w = 0. Aus den Gleichungen (1) bis (3) folgen die Friedmann Gleichungen 5 H2 = Λ 8πG k − 2 + 3 a 3 (5) und 4πG Λ ä =− ( − 3p) + a 3 3 (6) mit der Denition des Hubble Parameters als H (t) = ȧ (t) . a (t) (7) k 8πG 3 und a2 bzw. und 3p bei vernachlässigbaren Λ 3 in (5) und (6) nicht gegenseitig eliminieren, muss davon ausgegangen werden, dass das Universum entweder positiv oder negativ beschleunigt expandiert. Ink Λ teressant ist auch, dass 3 − a2 für die gesamte Energie des Universums und 8πG 2 H − 3 für die Summe der kinetischen und potentiellen Energie steht. Λ3 würde demnach für die Vakuumenergie stehen. Solange sich die Terme Zudem kann bei vernachlässigbar kleinem Energie auf ein negatives k Λ von dominierender kinetischer also einem negativ gekrümmten Raum, dessen Ex- pansion niemals aufhört, geschlossen werden. Wegen der nie endende Expansion nennt man ein solches Universum ein oenes Universum. Dominiert jedoch die potentielle Energie, so rekollabiert das Universum nach einiger Zeit, da k positiv ist. Ein Universum mit positiver Krümmung wird daher geschlossenes Universum genannt. Für den Fall, dass k =0 ist, ergibt sich ein aches Universum, welches ständig expandiert. Aus (5) und (6) folgt die Kontinuitätsgleichung ˙ = −3H ( + p) , (8) welche zur Abhängigkeit −3(1+w) ∝ a (t) führt. Nach a(t) (9) aufgelöst, kann eine Aussage zum Verhalten der Expansion von homogenen und isotropen Bereichen im Universum, während einer Epoche in der w konstant ist, getroen werden. Zum Beispiel wäre für ein Universum, welches von relativistischer Materie geprägt ist die Gleichung (9) 2.2 −4 ∝ a (t) Kosmologische Parameter Neben den Friedmann Gleichungen sind beim homogenen und isotropem Modell des Universums die komologischen Parameter von hoher Bedeutung, da ihrer Anpassung an jeweilig betrachteten Systeme zum Vergleich mit anderen Systemen nützlich ist. Ωr = 8πG 8πG Λ k r,0 , Ωm = m,0 , ΩΛ = , Ωk = − 2 2 2H02 2H02 3H02 a0 H0 6 (10) Der Index 0 bedeutet hier, dass die bezogene physikalische Gröÿe zum heutigen Zeitpunkt betrachtet wird. Der Strahlungsparameter Ωr = Ωγ + Ων fasst somit Photonen und relativistische Neutrinos zusammen. Zur weiteren Vereinfachung wird analog Ωm = Ωb +Ωdm geschrieben, wobei b und dm die nicht relativistische baryonische und dunkle Materie bedeuten. Mittels dieser Denition wird die erste Friedmann Gleichung zur heutigen Zeit t0 als Ωtot = Ωm + Ωr + Ωk + ΩΛ = 1 (11) umgeschrieben. Für die zeitliche Entwicklung der Parameter wird ein Skalenverhalten a0 n angesetzt, so dass a Ωm a 3 0 a + Ωr a 4 0 a + Ωk a 2 0 a + ΩΛ = H2 H02 (12) folgt. Messungen des kosmischen Mikrowellenhintergrundes und von Supernovae bringen folgende Ergebnisse: Wert in Si-Einheiten H0 Ωm ΩΛ Ωγ Ωtot 72, (3) s km M pc 0.26(2) 0.74(3) 4.8(4) · 10−5 1.006(6) [T abelle 1. P arameter, Quelle : [7]] 7 3 Das inhomogene und anisotrope Universum 3.1 Geometrie des Raumes und zeitliche Entwicklung Um die Entwicklung der Raumzeit des Universums zu beschreiben, muss die Zeitachse ausgezeichnet werden, wodurch die Einsteingleichungen im Allgemeinem nicht kovariant bleiben. Eine Möglichkeit hierfür ist die Aufspaltung der vierdimensionalen Raumzeit in 3 Raum-dimensionen + 1 Zeitdimension nach dem ADM - benannt nach Arnowitt, Deser, Misner - Formalismus. Hier wird die vierdimensionale Raumzeit in dreidimensionalen, raumartigen und paarweise disjunkten Hyperächen Σ unterteilt, deren Normalvektoren nµ in der Richtung der zeitartigen Koordinate zeigen. Dass die Hyperächen paarweise disjunkt sind ist allerdings nur für rotationsfreie Materie möglich. Damit folgt für einen Projektor auf eine Hyperäche: i, j ∈ {1, 2, 3} hµν = gµν + nµ nν . Mit µ, ν ∈ {0, 1, 2, 3}und folgt weiterhin die Drei-Metrik gij = gµν hµi hνj . Zudem sei g die Determinante der mit gij (13) assoziierten Matrix. Damit weitere Rechnungen vereinfacht werden wird die Materie des Universums als rotationsfreies ideale Flüssigkeit gesehen, welches eigentlich eine sehr starke Verallgemeinerung ist. Rotationsfrei bedeutet hier, dass der Beobachter, welcher ein Koordinatensystem festlegt, mit dem Fluid mit schwimmen kann. Dies bedeutet für nµ = −nν = (−1, 0, 0, 0) = uµ die Vierergeschwindigkeit des Fluids und für die Vierermetrik des ADM-Formalismus ds2 = −dt2 + gij dX i dX j . 3.2 (14) Gemittelte skalare Einstein'schen Feldgleichungen Weiterhin sei die externe Krümmung deniert als Kij = −uµ;ν hµi hνj und die interne Krümmung sei deniert über den Ricci Tensor (15) Rij in der drei- dimensionalen Hyperäche. Damit werden die ADM-Gleichungen für eine rotationsfreie Flüssigkeit im Ruhesystem zu: 1 σ 2 R σ + (K σσ ) − K ij K ji = 8πG + Λ, 2 (16) K ij||i − K|j = 0, (17) ˙ = K σσ , (18) ∂t gij = −2gik K kj (19) 8 und ∂t K ij = K σσ K ij + Rij − (4πG + Λ) δ ij . (20) Gleichungen (16) und (17) werden Zwangsbedingungen und Gleichungen (18) - (20) werden Entwicklungsgleichungen genannt. Gleichung (15) kann, mittels uµ;ν = u(µ;ν) + u[µ;ν] in der Aufspaltung von einen symmetrischen und einem verschwindenden anti symmetrischen Teil, als 1 −Kij = σij + θgij 3 umgeschrieben werden.θ ist die Expansionsrate und (21) σij ist der Scherungstensor. Mit (21) ergeben sich (16) -(20) zu: 1 1 1 σ R σ + θ² − σµν σ µν = 8πG + Λ, 2 3 2 σ ij||i = 2 θ|j , 3 (22) (23) ˙ = −θ, (24) 2 ∂t gij = 2gik σ kj + θgij 3 (25) 1 1 ∂t σ ij = −θσ ij − Rij + 4πG − θ2 − θ̇ + Λ δ ij . 3 2 (26) und Mit der Absicht physikalische Gröÿen über verschiedene Domänen zu mitteln, ist es angenehm mit skalaren Gröÿen weiter zu rechnen, weshalb die Gleichungen (21) - (26) über Spurbildung und Kombination umgeschrieben werden als: 1 θ̇ + θ2 = −4πG − σµν σ µν + Λ, 3 (27) 1 2 1 1 θ = 8πG − Rσσ + σµν σ µν + Λ 3 2 2 (28) 0 = ˙ + θ (29) und Gleichung (27) nennt sich Raychaudhuri Gleichung, (28) Hamilton constraint und (29) Kontinuitätsgleichung. F zu konstanter Zeit t gdx1 dx2 dx3 , welches aus (13) hergeleitet Probefunktion f gilt demnach: Um diese Gleichungen über ein Gebiet wird das Maÿ dµg = benötigt. Für eine √ 9 zu mitteln, worden ist, ´ F hf iF (t) ≡ Die Mittlung verlangt, dass auf Daher ändert sich die Form von F F f (t, x) dµg ´ . dµg F (30) die Drei-Metrik angewandt werden darf. beim Ändern der Zeit, bzw. beim Ändern der Koordinaten, während der Beobachter mit dem Fluid mitschwimmt. Somit ist ein Zusammenhang zwischen Morphologie von F und der zeitlichen Entwick- lung der inhomogenen Metrik zu erkennen. Um die zeitliche Änderung eines Mittelwertes zu berechnen bedarf es vorher zum angenehmen Rechnen einen bestimmten Ausdruck der Expansionsrate √ ∂t g(t,x) . Damit ergibt sich θ (t, x) = √ g(t,x) aus der Quotientenregel: ∂t hf iF = h∂t f iF + hf θiF − hf iF hθiF . Sofern hf θiF 6= hf iF hθiF (31) vertauscht zeitliche Entwicklung und Mittelwert- bildung nicht. Die Gleichheit würde allerdings im homogenen Standardmodell gelten. Bevor nun (27) - (29) gemittelt werden, muss für den direkten Vergleich zum Standardmodell ein Skalenfaktor aF (t) ≡ |F| |Fi | 13 (32) ´ |Fi | ≡ Fi dµg zum Referenzzeitpunkt ti . Gebiet F gilt nach Denition: eingeführt werden. Mit dem Volumen Für den Hubble Parameter im HF ≡ ȧF 1 = hθiF . aF 3 Ohne Einschränkung der Allgemeinheit wird die kinematische Rückwirkung QF ≡ Q im Gebiet hθiFi = 0 F als (33) gesetzt und zudem wird 2 2 2 θ F − hθiF − hσµν σ µν iF 3 (34) deniert, womit die gemittelten skalaren Einsteingleichungen (Buchert Gleichungen) lauten: 3 äF = −4πG hiF + QF + Λ aF 3HF2 = 8πG hiF − 1 1 hRiF − QF + Λ 2 2 0 = ∂t hiF + 3HF hiF (35) (36) (37) Der wesentliche Unterschied zu den Friedmann Gleichungen liegt hier bei der Präsenz der kinematischen Rückwirkung. Da diese nur für den Spezialfall einer Gleichheit von zwei Drittel der Varianz der lokalen Expansionsrate - erster Term in (34) - und dem zweifachen des Scherungsterms - zweiter Term in (34) - 10 verschwindet, ist die Anwendbarkeit der Friedmann Gleichungen nicht von der Gröÿe des Gebietes abhängig. Die Bedeutsamkeit der kinematischen Rückwirkung wird auch an der beschleunigten Expansion eines Gebietes in (35) sichtbar. Hier kann QF neben der kosmologischen Konstante das Vorzeichen der Beschleunigung bestimmen und somit zu einer positiv beschleunigten Expansion führen, was im Friedmann Modell nicht so leicht zu erreichen war. Weiterhin ist die zeitliche Entwicklung der kinematischen Rückwirkung für diese Arbeit interessant, die aus einer Lösung eine gekoppelten Dierentialgleichung folgt, die aus einer Kombination von (35) mit (36) und (37) folgt. −6 2 6 a−2 F ∂t aF hRiF = −aF ∂t aF QF (38) Für eine verschwindende kinematische Rückwirkung tritt der Fall des Standardmodells auf, dass die Krümmung QF hRiF ∝ a−2 F sein muss. Für endliche Werte von treten zusätzliche Terme auf, die nicht zwangsweise verschwinden und somit der Krümmung erlauben kein monoton steigendes bzw. fallendes Verhalten zu haben. 3.3 Die gemittelten skalaren Einsteingleichungen mit effektiven Gröÿen Die gemittelten skalaren Einsteingleichungen (35) -(37) lassen sich mit Hilfe von eektiven Gröÿen umschreiben. Dazu seien F ef f = hiF − 1 (QF + hRiF ) 16πG (39) und pF ef f = 1 (hRiF − 3QF ) 48πG (40) die eektive Energiedichte und der eektive Druck. Damit ähneln (35) - (37) den Friedmanngleichungen (5), (6) und (8); 3 äF F = Λ − 4πG F ef f + 3pef f , aF (41) 3HF2 = Λ + 8πGF ef f (42) F F ˙F ef f = −3HF ef f + pef f . (43) und (46) und (47) wurden so gewählt, damit (48) und (49) zu den Friedmann Gleichungen passen. Daher lieÿ sich (50) bilden und beim weiteren Umformen zur gemittelten Integrabilitätsbedingung führen: 0 = ∂t QF + 6HF QF + ∂t hRiF + 2HF hRiF 11 (44) 3.4 Zweiskalenmodell Wenn es eine Homogenitätslänge, ab welcher die physikalischen Gröÿen dem allgemeinem Mittelwert entsprechen, gibt, dann liegt diese nach [1] 2.2.1 deutlich über 100 Mpc. Weshalb die Annahme eines homogenen und isotropen Universums aufgehoben wird und somit als Ansatz für ein inhomogenes Universum die Unterteilung in Domänen gleicher Energiedichte genommen wird. Bei der Zerlegung des Universums in Quader mit Kantenlängen, welche gröÿer als die Homogenitätslänge sind, soll es eine mittlere Dichte geben, welche sich kaum ändert bei Verlängerung der bisherigen Kantenlängen. So dass ein solcher Quader die selben Eigenschaften aufweist wie seine Umgebung und im idealen Fall wie das gesamte Universum. Da auf kleineren Skalen die Dichteverteilung im Innerem des Quaders inhomogen wird, kann er in Domänen zerlegt werden, welche eine Dichte über oder unter der mittleren Dichte besitzen. Nun soll der gesamte Quader die Domäne mit Unterdichte sollen die Domänen lungen mit Überdichte sollen M(i) E (i) sein D sein, die Unterteilungen und die Domänen der Untertei- heiÿen. Weiterhin sind die Domänen nach Konstruktion paarweise disjunkt, so dass für die Vereinigungen M = S (i) M E= S E (i) und S D = M E Da die Unterteilungen paarweise disjunkt sind 3 3 3 gilt demnach |D| = |E| + |M|. Zudem soll aD = aE + aM gelten, was bedeutet, dass die Domänen D , E und M auf Di normiert sind. Diese Formulierung macht es sehr angenehm den Anteil λM der materiedominierten Regionen im gesamten Volumen |D| zu bestimmen. Analog gilt fürλE gilt: λE = a3 |E| = 1 − λM = 3E . |D| aD (45) Nach Messergebnissen aus einer N-body Simulation liegt zum heutigen Zeitpunkt λM zwischen 0.1 und 0.01.[Quelle 1, Seite 40.] Des Weiterem sollen Aussagen getroen werden, wie das Verhalten von physikalischen Gröÿen in den Unterteilungen das Verhalten der entsprechenden Gröÿen in D bestimmt. Sei dazu f eine beliebige skalare und integrierbare Funktion, die für Observablen in der Kosmologie steht. Nach der in (30) denierten Mittlung gilt: ˆ |D| hf iD = f dµg = D=M S E Xˆ i f dµg + E (i) Xˆ j M(j) f dµg = |E| hf iE +|M| hf iM , was äquivalent ist zu hf iD = (1 − λM ) hf iE + λM hf iM . (46) Daher ergeben sich die Gleichungen: hiD = (1 − λM ) hiE + λM hiM , 12 (47) hRiD = (1 − λM ) hRiE + λM hRiM , (48) HD = (1 − λM ) HE + λM HM , (49) 2 QD = (1 − λM ) QE + λM QM + 6 (1 − λM ) λM (HE − HM ) (50) äD äE äM 2 = (1 − λM ) + λM + 2 (1 − λM ) λM (HE − HM ) . aD aE aM (51) und Da die kinematische Rückwirkung aus gemittelten Funktionen besteht, wurden in (46) die Expansionsrate bzw. dessen Varianz und der Scherrungsterm eingegeben. Wegen den in (45) auftretenden Terms auch bei negativen äE und äM 2 2 (1 − λM ) λM (HE − HM ) kann äD positiv sein. Dieses Phänomen soll daher näher betrachtet werden. Sei F =D so folgt nach der Mittlung von (35) über E und M äE äM +(1 − λM ) QE + Λ − 4πG hiE − 3 = 0, λM QM + Λ − 4πG hiM − 3 aM aE dass bei beliebigen λM die Terme in den eckigen Klammern, unabhängig von der jeweilig anderen Klammer, verschwinden müssen. Analoge Rechnung für (36) und (44). Da sich (44) auf (37) zurückführen lässt kann in (37) auch für nicht nur D sondern auch E oder M F eingesetzt werden. Zuletzt muss noch auf die gemittelten kosmologischen Parameter eingegangen werden. Damit diese Konstanten der Denition nach wohldeniert sind werden sie hier auf HD normiert, da HM oder HE bei weiteren Analysen gegen 0 gehen können. Zudem wird relativistische und nicht relativistische Materie unter m zusammen gefasst und es wird zur kinetischen Rückwirkung ein weitere Parameter deniert. Für ΩF m ≡ F ∈ {D, M, E}gilt: hRiF 8πG Λ QF hiF , ΩF ΩF , ΩF Λ ≡ R ≡− Q ≡− 2 2 2 2 3HD 3HD 6HD 6HD (52) Nach (36) ist die Summe aller vier Parameter gleich 1 und aus (47) - (50) folgt das Verhalten für die Mittlung der Parameter in D. M E ΩD m = λM Ωm + (1 − λM ) Ωm (53) M E ΩD Λ = ΩΛ + ΩΛ (54) M E ΩD R = λM ΩR + (1 − λM ) ΩR (55) −2 D 2 2 −2 ΩD + (1 − λM ) ΩD Q = λM ΩQ − HM HD Q − HE HD (56) 13 4 Verhalten der beschleunigten Expansion im Zweiskalenmodell 4.1 Skalenverhalten der kosmischen Parameter äD aD und Ziel ist es, das Verhalten dessen Unterteilungen E Nun wird versucht, über Aussagen zu D (t) für eine Domäne D zu bestimmen. Für D und M sollen den Gleichungen im Abschnitt 2 genügen. eine Analyse der Entwicklung von E und M genauere zu gewinnen. = (1 − λM ) äaEE + λM aäM + M 2 äF 2 (1 − λM ) λM (HE − HM ) . Hier tauchen Terme auf wie aF und HF , F ∈ {D, E, M}, welche mit (35) und (36) umgeschrieben werden können. 3 äaFF = −4πG hiF + QF + Λ und 3HF2 = 8πG hiF − 12 hRiF − 21 QF + Λ. Weshalb die Entwicklungen von hiF , hRiF und QF wichtig sind. Für den Fall einer Materie dominierten Epoche des Universums bzw. von D ist bei Energieerhaltung die Nach (45) ist die Mittlung äD aD über E und M: äD aD Energiedichte anti-proportional zum dreidimensionalen Volumen: 8πG Fi 2 hiF = Ωm 3HD i aFi aF 3 (57) hRiF und QF zu bestimmen wird (38) gebraucht. −6 m 6 2 a−2 F ∂t aF hRiF = −aF ∂t aF QF folgt mit dem Ansatz hRiF = RaF n QF = QaF , dass einmal m = −2 und n = −6 sein kann, ohne dass hRiF QF miteinander gekoppelt sind, oder dass für m = n folgende Beziehung (2 + n) RanF = − (n + 6) QanF . Für zeitlich konstante Q, R und c0 folgen Um das Verhalten von Aus und und gilt: die Gleichungen hRiF = −c0 (n + 6) anF , QF = c0 (n + 2) anF , welche für beliebige n gelten. Da mit n∈N bzw. −n ∈ N (58) eine Basis für den Lösungsraum der Dierentialgleichung gegeben ist, kann davon ausgegangen werden, dass die allgemeine Lösung für hRiF und QF eine Summe ist, dessen gewichtete Summanden eine Basis des jeweiligen Lösungsraumes sind. Zuerst sollen aber einfache Fälle besprochen werden und zwar erstens der Fall für eine verschwindende kinetische Rückwirkung QF = 0 ⇒ 1 Fi 2 hRiF = −ΩR 6HD i aFi aF 2 (59) und zweitens der Fall einer endlichen Aufsummierung von Lösungen, bei welchen die gewichtenden Koetienten cn relativ groÿ zu sein scheinen: X 1 Fi i (QF + hRiF ) = − ΩF cn Q + ΩR 2 6HDi n∈U 14 aFi aF n ; U ⊆ Z. (60) 4.2 Ansatz eines Skalenverhaltens für vernachlässigbare QF . Für den in (59) beschriebenen Fall kann weiter vereinfacht werden, dass a3Mi ≈ 1 3 1 Di 3 Fi 3 2 aDi und hiMi & hiEi ist. Dann gilt Ωm aFi = 2 Ωm aDi und für eine verschwindende kosmologische Konstante Λ werden (35) und (36) zu: a3Ei ≈ ΩDi 1 äF =− m 2 HDi aF 4 aDi aF 3 , HF2 ΩDi = m 2 HDi 2 aDi aF 3 i + ΩF m aFi aF 2 (61) Weshalb sich (45) zu 2 äDi (1 − λM ) = Di a 2 2 HDi Ωm D aDi aE 3 λM + 2 aDi aM 3 + s 3 2 s 3 2 2 Ei Mi 2Ω 2Ω a a a a Ei Mi Di Di R ⇒ 2 (1 − λM ) λM + DRi − + D aE aE aM aM Ωm Ωmi cd a2D äD = −1 + q q λM 2 ± c−1 (1 − λM ) 2 ± c−1 e aE − m aM 2 (62) D umformen lässt. Für cd = 2 2 ΩDi a3 HD m D i i Ωmi a3D i Fi 2 4ΩR aF , cf = i , f ∈ {e, m} Da ΩF R sowohl i positiv als auch negativ sein kann wird des weiteren der Betrag geschrieben um die beiden Fälle anschaulicher zu machen. An (62) wird erkannt, dass das Vorzeichen der Beschleunigung in mit den Gröÿen der Domänen berechnen: daF HF dt = E M und ändern kann. daF aF mit (61) und dem Startwert aF aFi D sich lässt sich aus (33) der Integration nach folgt: tD − tDi 1 = HDi ˆaF áF r aFi D Ωmi 2 a3Di áF dáF , Fi 2 2 ± ΩR aFi áF was sich mittels quadratische Ergänzung und dem Einbringen von (63) cf umschrei- ben lässt zu: ˆaF HDi (tD − tDi ) = aFi áF r dáF . q Fi 2 −2 aFi ΩR cf ±cf (áF ± cf ) ∓ 1 Für den Fall der positiven Krümmung cosh (x́) = c−1 f (áF + cf ) 15 i ΩF R > 0 folgt mit der Substitution: r ˆx Fi aFi ΩR cf HDi (tD − tDi ) = c2f (cosh (x́) − 1) dx́ xi x = arccosh c−1 f aF + 1 mit bzw. xi = arccosh c−1 a + 1 . F i f Die resultieren- de Lösung ist dann: r i −1 aFi ΩF R cf HDi (tD − tDi ) = sinh (x) − x − sinh (xi ) + xi (64) Um weitere Auswertungen zu vereinfachen werden τF ≡ aFi r Fi −1 ΩR cf HDi (tD − tDi ) und αF ≡ c−1 f aF deniert. Mit diesen Denitionen und weiteren Umformungen lässt sich (64) umformulieren als: τF = q 2 αF + 2αF − ln αF + 1 + Für den Fall negativer Krümmung q 2 αF − sinh (xi ) + xi + 2αF −1 i ΩF R < 0 wird mit cos (x́) = cf (áF + cf ) substituiert und es ergibt sich, dass ˆy −τF = (cos (x́) + 1) dx́ yi mit y = arccosh (αF − 1) bzw. yi = arccos (αF − 1) ist. Somit folgt die Lösung: −τF = sin (y) + y − sin (yi ) + yi . (65) Da hier in Betracht gezogen werden muss, dass der Raum sich wieder zu zusammen ziehen wird, existiert eine Fallunterscheidung, ob t vor oder nach der maximalen Ausdehnung von τF0,1 = ∓ q 2αF − 2 αF aF liegt. Daher ergibt sich aus (65): q 2 + i ln αF − 1 ± i 2αF − αF + sin (yi ) − yi Damit diese Gleichung reell bleibt, ist aF = 2cf = D Ωmi a3D i Fi 2 2ΩR aF i . Mit αF ∈ [0; 2] und αFi = c−1 f aFi = F 4ΩRi a3F i D Ωmi a3D i 16 damit das maximale ≈ 10−6 1 ist xi vernachlässigbar klein und und τF 1 ∈ [π; 2π] yi = (2k + 1) π, k ∈ Z. Damit lassen sich τF 0 ∈ [0, π] einen physikalischen Sinn geben als Zeit vor der maximalen Ausdehnung der Region bzw. nach der maximalen Ausdehnung. Für den Fall einer positiven Krümmung ist Nun müssen αe und αm τF ∈ [0; ∞) τF invertiert nach und in (63) eingesetzt werde. Da dies analytisch nicht möglich ist, wurde das Programm Mathematica verwendet um die Graphen zu plotten. 8 ΑF 6 4 2 0 0 1 2 3 4 5 6 ΤF [Abbildung 1. αF für positive Krümmung bei QF = 0] Der Graph verhält sich für groÿe Zeiten wie eine Gerade, was durch den schwächer werdenden Logarithmus kommt. Damit verbunden ist das stetige expandieren des Raumes. 2.0 ΑF 1.5 1.0 0.5 0.0 0 1 2 3 4 5 6 ΤF [Abbildung 2. αF für negative Krümmung bei QF = 0] Wie erwartet rekollabiert der Raum ab dem Zeitpunkt τF = π . Interessant ist auch, dass der Raum in endlicher Zeit komplett kollabiert ist. Sowohl das aus dem Nichts entstehen des Raumes als auch das komplette Verschwinden des Raumes ist unrealistisch, da die beinhaltete Energie erhalten sein muss. Da allerdings anzunehmen ist, dass die Energiedichte sich zum Schluss nicht mehr 17 klassisch, sondern relativistisch verhält, kann dieses Modell dafür keine genauen Werte liefern. Daher sollte davon ausgegangen werden, dass diese Graphen nur für den Beobachter innerhalb dieser Domäne gilt und nicht für einen der weit genug entfernt ist um Mittlungen über die Domänen zuzulassen. Daher wird jeder Graph in dem Zeiträumen, in welchen eine Divergenz physikalischer Gröÿen zu beobachten ist, falsch sein. In beiden Fällen existiert eine Abbremsung der Expansionsgeschwindigkeit, was erwarten lässt, dass die Beschleunigung der übergeordneten Region D auch vorwiegend negativ ist. Um dies genauer zu betrachten wird (62) benutzt. αF Da in (62) sowohl als auch λF vorkommen, wird λF zuerst umgeformt und (62) wird zu s cd a2D äD = −1 + s = −1 + = −1 + a3M 2 ± c−1 e aE − 3 aD s 3 (cm αM ) (2 ± αE ) 3 3 (cm αM ) + (ce αE ) − s a3E 2 ± c−1 m aM 3 aD !2 3 (ce αE ) (2 ± αM ) 3 !2 3 (cm αM ) + (ce αE ) !2 s s 3 (2 ± α ) αM αE3 (2 ± αM ) E . − 3 3 + c c−1 α 3 αM cm c−1 + αE3 e αM e m E Mit annähernd gleichen Anfangsbedingungen der Domänen M und E ergibt sich Mi Mi 2 Di 3 a 4 Ω Ω a Ω M R R ce i m Di ≈1 = = D 3 i Ei cm 4 ΩERi a2Ei Ωm aDi ΩR und τE τM r aEi ΩERi cm r = ≈ 1 ⇒ τE ≈ τM ≡ τ Fi aFi ΩR ce M mit E , ergibt sich bei gleichen M und E : cd a2D äD ≈ −1 Damit die Krümmungen Wegen diesem geringen Unterschied von Vorzeichen der Krümmung in von M und E verschiedene Vorzeichen besitzen, müssen diese sehr klein sein um den hier gegebenen Anfangsbedingungen nicht zu widersprechen. Bei der Betrachtung einer geringen Abweichung der Beträge der Krümmungen beider Domänen, ergibt sich folgender Graph: 18 -0.2 .. cDaD2a D -0.4 -0.6 -0.8 -1.0 0 1 2 3 4 5 6 Τ [Abbildung 3. cd a2D äD für τ ∈ {0; 2π} bei QF = 0 und Domänen mit unter- schiedlichen Vorzeichen der Krümmungen] Es wurde ce cm in Gröÿenordnungen von 10% variiert, sodass ausgesagt werden kann, dass bei solchen Variationen kaum eine Änderung des Graphen zu sehen ist. cd a2D äD ist überwiegend negativ und besitzt eine Unstetigkeit in der ersten τ = π , da hier eine Domäne zu kollabieren beginnt. τ & 5.9 der Wert von cd a2D äD nicht mehr zu erkennen ist, wurde Zeiten τ erkennbarer aufgelöst: Ableitung an der Stelle Da für Zeiten für spätere .. cDaD2a D 1.0 0.5 0.0 5.7 5.8 5.9 6.0 6.1 6.2 Τ [Abbildung 4. cd a2D äD für τ ∈ {5, 7; 2π} bei QF = 0 und Domänen mit unterschiedlichen Vorzeichen der Krümmungen] Für τ & 5, 96 tritt eine positive Beschleunigung ein, obwohl die unterge- ordneten Domänen eine negative Beschleunigung besitzen. Weiterhin ist anzunehmen, dass für gröÿere Unterschiede in den Beträgen der Krümmung beider Domänen der Zeitpunkt, ab dem die gesamte Beschleunigung positiv wird, immer kleiner wird. Zusammengefasst wurde im Rahmen dieses Ansatzes die Möglichkeit einer positiven Beschleunigung der Expansion des Universums bestätigt. Allerdings 19 ist der Zeitpunkt ab den eine positive Beschleunigung auftritt relativ spät in Relation zum gesamten Zeitraum, in welchem die rekolabierende Domäne existieren soll. 4.3 Ansatz einer gewichteten Verteilung als Skalenverhalten für hRiF QF . und Um den Ansatz in (60) nachzugehen sei nahme, dass für n=2 U = {1, 2, 3}. Zudem ist es anzunehmen, dass mit wahrscheinlichem für n=1 und n=3 Dies folgt aus der An- die Lösung wegen Symmetriegründen wahrscheinlich ist. n = 2 die Gewichtung nicht vernachlässigbar gering ist. Somit soll eine alterna- tive Entwicklung mit nicht verschwindender kinetischen Rückwirkung erhalten werden. Mit den Koezienten c1 , c 2 und c3 , welche die verschiedenen Skalen- verhalten gewichten, ergibt sich aus (60): −2 −3 −1 −3 hRiF = −5c1 a−1 F − 4c2 aF − 3c3 aF , QF = c1 aF − c3 aF (66) 1 −2 −3 ⇒ − (QF + hRiF ) = c1 a−1 F + c2 aF + c3 aF 4 (67) Sehr interressant ist das verschwinden der Skalenverhalten a−2 F in QF , was aber allgemein aus (58) folgte und den Ansatz aus (59) erst ermöglichte. Zudem kann eine Symmetrie der Verteilung der Koetienten n=2 gewählt wurde. Alternativ würde n=6 cn die aber keinen Bezug zum vorherigen Fall hätte. Mit erkannt werden, weshalb eine ähnliche Symmetrie bilden, −1 −2 −3 2 i 6HD ΩF R = 5c1 aFi + 4c2 aFi + 3c3 aFi i und −1 −3 2 i 6HD ΩF Q = c1 aFi − c3 aFi i ergeben sich Bedingungen an die Koezienten, die sie jedoch nicht eindeutig festlegen. (3 Koezienten und 2 Gleichungen) demnach gilt: c2 = 3 2 2 Fi 2 i i 3 HDi aFi ΩR + 3ΩF − 2aFi c1 , c3 = a2Fi c1 − 6HD ΩF Q Q aFi i 2 (68) Die Gleichungen (35) und (36) werden umgeschrieben als: äF = 2c1 a−1 F − aF 1 Fi i Ω − 6ΩF Q 2 m 2 3 2 i HD a a−3 + HD ΩF Λ i Fi F i Fi Fi −2 2 2 Fi 2 3 2 i i −HF2 = ΩF + 3Ω H a a − Ω − 4Ω HD a a−3 − HD ΩF Di Fi F m R Q Q Λ i Fi F i Interessant ist, dass der Beitrag, welcher proportional zu fällt und somit die Verteilung der Koezienten cn a2D äD = 2 HD i 20 weg- nicht bedeutsam ist. Mit der Annahme, dass die Koezienten sowohl in selben Wert haben, folgt für (45): 2 a−1 F ist, in HF M also auch in E den 2c1 2 1 Ei 2c1 2 1 Mi Ei 3 Ei Mi 3 i 3 aEi +ΩΛ aE + 2 aM − Ωm − 6ΩQ a3Mi +ΩM Λ aM + 2 aE − 2 Ωm − 6ΩQ HD H 2 Di i 4 a3E a3M 3 a3E + a3M r r 3 Ei Ei Ei Ei 2 −2 ΩΛ + Ωm − 4ΩEQi a3Ei a−3 − Ω + 3Ω E R Q aEi aE − 2 3 Mi Mi Mi Mi i ΩΛ + Ωm − 4ΩM a3Mi a−3 a2Mi a−2 Q M − ΩR + 3ΩQ M 2 Aus (33) lässt sich wieder die Entwicklung von daF = dt = HF aF r 3 2 a3E und a3M !2 (69) bestimmen. daF r Fi Fi −2 2 Fi Fi i − 4Ω aFi a−1 + 3Ω + Ω aFi HDi − ΩF m Q Q F + ΩΛ aFi aF R Um ein numerisches Berechnen mit Mathematica durchzuführen, müssen Vereinfachungen durchgeführt werden. Zuerst wurde aus [1] die zu erwartende Relation von i ΩF m zu i ΩF Q und i ΩF R −6 Fi −7 Fi i i Ωm und mit Tabelle 1. ΩF Ωm und ΩF R ≈ 2, 2 · 10 Q ≈ −4, 5 · 10 Fi Fi Verhältnis ΩΛ ≈ 2, 85Ωm .Weiterhin sollen aber sowohl der Fall positiver bestimmt: das als auch negativer Krümmung besprochen werden. Demnach folgt: r Für daF 2 Fi Ωm aFi HDi dt ≈ q 3 −1 −2 2 i ∓10−6 ΩF m + aFi aF + 2, 85aFi aF αF ≡ a−1 Fi aF ergibt sich: r 2 Fi 2 Ωm aFi HDi dt ≈ q 3 Für alle αF ≥ 0 dαF −1 i 2 ∓10−6 ΩF m + αF + 2, 85αF (70) bleibt die Zeit eine reelle Gröÿe, sodass die Domänen unab- hängig von ihrer Krümmung nie kollabieren. Daher kann der Unterschied zwischen positiver und negativer Krümmung in (70) vernachlässigt werden. (Mit der Startbedingung folgt: αF ≥ 1) Nach Mathematica ist die Lösung: 23 q Fi 2 αF = 1, 418 sinh 2, 068 Ωm aFi HDi (t − ti ) + 1, 295 21 (71) 120 100 ΑF 80 60 40 20 0 0.0 0.5 1.0 1.5 2.0 2.5 3.0 ΤF [Abbildung 5. αF (tF ) im Modell (60) mit U = {1, 2, 3}] αF als Ordinatenachse, zeigt deutlich Dieser Graph, mit eine positive Be- schleunigung, die zu einer Divergenz des Graphen für hohe Zeiten führt. Um tF αM und αE in (69) einzusetzen, müssen noch die Skallierung der Zeiten angepasst werden. Mit p i 2 2, 068 ΩF m aFi HDi (t − ti ) ≡ tF gilt: tE √ E Ωmi a2 = √ Mi E2 i tM Ωm aM i 2c1 Somit kann tM von 0 bis ∞ laufen. Da in (69) noch die fünf Parameter aFi , 2 HD i Fi Fi und Ωm fehlen, müssen für aFi und Ωm zu erwartende Werte genommen werden. −1 M E Sei dazu aMi ≈ aEi ≈ 2 3 und Ωm i ≡ eΩmi ≡ 0, 25e Nach der Konstruktion ist e > 1. Damit lässt sich (69) zusammenfassen zu: 2 a2D äD = 2 HD i 4 1 e 2 3 c1 2 2 3 αE + αM − + ΩΛ αE3 + αM − + 2 HDi 8 2 3 4 αE3 αM 3 3 αE3 + αM r 3 1 ΩΛ + αE−2 αE−1 ∓ 10−6 − 2 4 r 3 −2 −1 ΩΛ + eαM αM ∓ 10−6 2 !2 Für groÿe Zeiten wird das Vorzeichen der Krümmung wieder relevant, so dass für e = 1 ein nicht triviales Ergebnis erscheinen kann. Allerdings ist der Term in der das Vorzeichen der Krümmung relevant ist für groÿe Zeiten vernachlässigbar 4 klein, so dass kaum ein Unterschied auällt. Für 2 3 c1 2 HD i negativ. 22 ≥ 1 ist 2 a2D äD nicht 2 HD i 120 .. 2aD2a DHD2i 100 80 60 40 20 0 0.0 0.2 0.4 0.6 0.8 1.0 tM 4 [Abbildung 6. 2 a2D äD 2 3 c1 für 2 2 HD HD i ≥ 1 und e ∈ {1; 100} im Modell (60) mit i U = {1, 2, 3}] Sowohl bei der oberen Linie für e = 1 als auch bei der unteren Linie für e = 100 sind die Verläufe monoton steigend und die Werte positv. Der Wert a2 ä 2 HD2 D für e = 100 soll dabei das Verhalten von äD für groÿe Unterschiede Di zwischen den Domänen repräsentieren. Analog soll mit e = 1 Aussagen über äD bei sich gering unterscheidenden Domänen getroen werden. Allerdings scheint 4 mit der Annahme, dass 2 3 c1 2 HD ≥1 ist keine besondere Änderung des Graphens i e einzutreen. a2 ä 1 kann 2 HD2 D jedoch mit variierenden 4 2 3 c1 Für 2 HD i für kleine Zeiten negativ sein. Di 20 10 .. 2aD2a DHD2i 15 5 0 -5 0.00 0.05 0.10 0.15 0.20 0.25 0.30 tF 4 [Abbildung 7. 2 a2D äD 2 3 c1 für 2 2 HD HD i 1 und e ∈ {1; 100} im Modell (60) mit i U = {1, 2, 3}] Hier ist das selbe Verhalten wie in Abbildung 6. zu erkennen, nur dass es einen Zeitintervall gibt, in dem die Werte für 2 a2D äD negativ sind. 2 HD i 23 Interessant ist es, dass der Fall negativer Beschleunigung, welcher wegen der auftretenden Gravitation erwartet wurde, bei dieser Struktur der kinetischen Rückwirkung und der Krümmung der Domänen, sehr unwahrscheinlich vorkommt. Daher scheint dieser Ansatz fragwürdig zu sein. 4.4 Allgemeiner Ansatz über maximale Unbestimmtheit. Um die allgemeine Lösung der Gleichung (38) und damit das allgemeine Verhal- hRiF ,n = −cn (6 + n) anF , QF ,n = cn (2 + n) anF für beliebigen und hRiF = Ra−2 F und QF = Qa−6 kombiniert. c , R und Q sind reelle Konstanten, da die Linearkomn F bination auch reell ist und mit −n ∈ N eine Basis des entsprechenden Vektorraumes gebildet wird. Die Wahl −n ∈ N beruht darauf, dass für n ∈ N sowohl hRiF also auch QF mit aF divergieren. Gleichzeitig würden bei −n ∈ N hRiF und QF für aF → 0 divergieren. Wobei der Ansatz eines Materie dominierten ten der beschleunigten Expansion zu erhalten werden die Lösungen Universums bei diesem Grenzwert nicht mehr gilt und somit die weiteren Rechnungen falsch wären. hinreichend groÿe Mit n → −n aF , Die hier gewonnenen Erkenntnisse gelten somit nur für was die hier gewählte Wahl der Basis angenehm macht. ergibt sich hRiF = − X −2 cn (6 − n) a−n F + RaF (72) n∈N und QF = X −6 cn (2 − n) a−n F + QaF . (73) n∈N Die Anzahl an hier zu bestimmenden Parametern und QF cn ist unendlich. Da hRiF allerdings physikalische Gröÿen sind, müssen die Reihen konvergieren, weshalb die Summanden schnell genug gegen 0 gehen müssen. Diese Konvergenz rechtfertigt das Bestimmen endlich vieler Parameter um dem Ergebnis näher zu kommen. Im Ansatz (60) wurden daher nur die Lösungen für n ∈ {1, 2, 3} genutzt und andere Lösungen vernachlässigt. Anstelle des Vernachlässigen von unwahrscheinlichen Termen, kann auch versucht werden den unendlich vielen unbestimmten Parametern Zwangsbedingungen zu geben, wodurch sich ihre Anzahl reduzieren lässt. Eine physikalische Interpretation wäre, dass die mittlere Krümmung und die kinetische Rückwirkung in jedem Gebiet des Universums sich anders verhalten kann; Was eine anderen Wahl der Koezienten cn entspricht. Wenn dieses Verhalten sogar zufällig im Sinne der Quantenmechanik ist, dann entsprechen die LösungenhRiF ,n und Ra−2 F −n ∈ N hRiF bendet und analog habe QF die QF ,n − n ∈ N und Qa−6 F zu benden. Wenn den Zustände in denen sich Möglichkeit sich in den Zuständen nun aus hinreichend groÿen Distanzen gemessen wird, sollte das Ergebnis maximaler Unbestimmtheit genügen. Hierbei wird angenommen, dass kein weiteres physikalisches Gesetz einen Einuss auf die Verteilung hat, so dass das Systhem nur mit einem Mittelwert und einer Standardabweichung beschrieben werden 24 kann. Da hRiF und QF über (38) gekoppelt sind müsste somit bei der Bestim- mung von drei Parametern in F hRiF sowohl als auch QF bestimmbar sein. Diese Parameter könnten sich allerdings von Region zu Region ändern. Wichtig cn normierbar P cn P gilt c = 1 ( hRi und Q sind allerdings n F F cn um eine Konstante gestreckt.) Daher ist gerechtfertigt cn als Wahrscheinlichkeiist auch, dass wegen der Konvergenz der Reihen die Koezienten sind P cn = const. Für cn → ten zu betrachten. Jedes vielfache der Reihe wäre dann auch eine Lösung, was zwei weitere zu bestimmende Parameter ergibt, welche allerdings schon aus den kosmologischen Parametern entnommen werden können. Wenn nun in (66) und (67) die Koezienten cn mittels maximaler Unbe- stimmtheit ermittelt werden sollen, fällt auf dass die Sonderrolle, welche die −6 −2 Ra−2 F und QaF annehmen, schwierig zu integrieren sind. Die aF −6 bzw. aF Abhängigkeit liegt bereits als Zustand vor, kann aber nicht vernach−6 −2 lässigt werden, da der Grenzwert hRiF oder QF gegen null zu QaF oder RaF −2 führen muss. Der Summand müsste bei hRiF für n = 2 − (6 − n + R) aF und −2 bei QF für n = 6 (1 − n + Q) aF sein. Zudem taucht das Problem auf, dass diese Zustände nicht normiert sind. Zustände müssen normiert sein, weil sonst Lösungen ihre Vervielfachung des normierten Zustandes in die Wahrscheinlichkeit einginge und die Verteilung der Wahrscheinlichkeiten verzerrt. Abgesehen davon, dass a−n F bei aF = 0 nicht wohldeniert und somit normierbar ist, würde bei jeder Normierung der konstante Vorfaktor vor jedem Zustand, der aus der Kopplung der physikalischen Gröÿen kam, sich weg kürzen. Damit wäre der normierte Zustand keine Lösung von (38). Die Kopplungskonstante kann aber auch nicht in die Wahrscheinlichkeit hineingezogen werden, da sie sich bei der Bedingung P cn = 1 wieder weg normieren würden. Zuletzt bleibt die Möglichkeit zuerst eine allgemeine Wahrscheinlichkeitsverteilung zu schaen und diese in (38) einzusetzen, um die Kopplung zu erzeugen. Ein weitere Vorteil hierbei ist es, dass die Bedingung mit dem Grenzwert hRiF oder QF gegen null automatisch gege- ben ist, solange die gewählte Basis zu diesem Ergebnis führen kann. Letzteres sollte wegen dem Basisaustauschsatz immer erfüllt sein. Genauere Herleitungen zu den stochastischen Methoden können in [4], [5] und [6] nachgelesen werden. Gestartet wird mit der Denition des Bestimmtheitsmaÿ und der integrierten Zwangsbedingungen: U =− X ln (pn ) pn − pn hbα i = P bα pn X hbα i λα (74) α der Erwartungswert, welcher aus einer Zwangsbedingung her- pn kommt. α bα ist damit die Gröÿe, über welche in der Zwangsbedngung mit Index gemittelt wird. λα ist ein Parameter, der der jeweiligen Zwangsbedingung ei- ne Gewichtung gibt und hRiF und QF pn ist die Wahrscheinlichkeit, welche später für cn für eingesetzt werden soll. Hier gilt: α=0: X pn 25 pn = 1 (75) α=1: X xn pn = X, X ∈ {hRiF , QF } (76) pn xn ist der n-te normierte Basisvektor des Lösungsraumes von X α=2: X 2 (xn − X) pn = σ 2 (77) pn Mit P 2 X X ∂pn U = − ln (pn ) + 1 + λX + x λ + (x − X) λ = 0 folgt, dass n n 0 1 2 pn pn gleich null sein muss. i h 2 X X pn = exp − 1 + λX 0 + xn λ1 + (xn − X) λ2 der Term innerhalb der Summe über Aus der ersten Zwangsbedingung folgt: h i 2 X exp − xn λX 1 + (xn − X) λ2 h i pn = P 2 X exp − xn λX 1 + (xn − X) λ2 n Wichtig ist noch die zweite Zwangsbedingung: h i P 2 X xn exp − xn λX + (x − X) λ n 1 2 h i X = nP 2 X exp − xn λX + (x − X) λ n 1 2 (78) n = −∂λX ln 1 " X h i 2 X exp − xn λX 1 + (xn − X) λ2 # n Die quardratische Ergänzung liefert: λX 1 X − 2 λX 1 4λX 2 ( ) 2 X X xn λX +(x − X) λ = λ xn + n 1 2 2 λX 1 2λX 2 −X , λX 2 6= 0 " = −∂λX ln 1 " X exp −λX 2 " X " n = −∂λX ln 1 n exp λX xn + 1X − X 2λ2 −λX 2 2 # λX xn + 1X − X 2λ2 " exp −λX 1 X 2 ## 2 ## λX 1 + 4λX 2 λX 1 + X− X 2λ2 Dazu äquivalent ist nun eine Gleichung, die X nur in der Exponentialfunktion enthält. " " 2 ## X λX λX 1 1 X = −∂λX ln exp −λ2 xn + X − X 1 2λX 2λ2 2 n 26 (79) 2 + Für λX 2 =0 ergibt sich für X " X X = −∂λX ln 1 # X exp −λ1 xn (80) n In beiden Fällen muss die Basis xn bei festem aF mit n schnell genug wach- sen, damit der Ausdruck wohldeniert ist, was die allgemeine Normierungsbedingung der Basis Vektoren fragwürdig macht. Aber bereits in (72) existiert ein Widerspruch. xn xn ∝ anF , oder xn ∝ a−n F . Nach für lim X je nach Wahl einer der war bis jetzt beliebig. Z.B. dem Programm Mathematica erhält man aF →0 Basen verschiedene Werte, was dem beliebigen Auswählen einer Basis widerspricht. Ein Ausweg wäre, dass eine Basis eine bestimmte Struktur haben muss, um zugelassen zu werden. Orthogonalität ist hier keine Notwendigkeit, sondern dient nur der Ästhetik. Denkbar wäre, dass die Beschaenheit des Lösungsraumes eine Norm vorgibt, und nur Basen zugelassen sind, welche bezüglich dieser Norm wohldeniert also normierbar sind. Da das widersprüchliche Verhalten von (72) bei der Basis Wahl auf Singularitäten in Grenzwerten zurückzuführen ist, könnte dies eine denkbare Lösung sein. Angenommen es existiert eine geeignete Wahl einer Basis, so müsste (78) oder (79) invertiert werden und in (38) eingesetzt werden. Anstelle den Mittelwert und die Varianz der Kopplung anzupassen, könnten die Koezienten Q R und λ2 für hRiF und λ1 und 3 unabhängige Gröÿen gibt. λQ 2 für QF λR 1 so angepasst werden, dass es nur noch Eine weitere Möglichkeit für den allgemeinen Ansatz bietet sich, wenn (66) und (67) auf beliebig viele Koezienten erweitert werden. Da in weiteren Rechnungen dieser Arbeit nur QF und QF + hRiF benötigt werden, kann versucht werden, die Koezienten so zu gewichten, dass diese beiden Gröÿen maximal unbestimmtheit sind. Da uns vor allem der Betrag der Koezienten interessiert und angenommen wird, dass der in QF c2 hierfür QF +hRiF be- wegfallende Koezient vernachlässigbar ist, wird nur die maximale Unbestimmtheit von trachtet. Da die Normierung der Zustände wegen der Divergenz der Zustände bei aF = 0 nicht möglich ist, können jetzt nur nicht normierte Zustände genommen werden, was damit nur als Veranschaulichung dient und somit keine genauen Egebnisse liefern kann. Mit dieser Konstruktion genügen die lung. Zudem sei von n und σ2 n∈R um die Rechnung zu erleichtern, die Varianz. Dann gilt für ˆ cn der Gauÿvertei- der Erwartungswert QF + hRiF : e− QF + hRiF = N η (n−η)2 2σ 2 a−n F dn Über quadratischer Ergänzung ergibt sich: ˆ N e − (n−η)2 2σ 2 ˆ −ln(aF )n dn = N 1 e − (n−η+ln(aF )σ2 ) = Ń e− ln(aF )η+ 2 ln(aF ) 2σ 2 2 σ2 27 2 −ln(aF )η+ 12 ln(aF )2 σ 2 −η+ 21 ln(aF )σ 2 = Ń aF dn 2 1 QF + hRiF = QFi Für QF = 2 ln(aF )σ a−η+ F + hRiFi −η+ 1 ln(aFi )σ 2 aFi 2 ´ (n−η)2 QF = M (n − 2)e− 2σ2 a−n F dn ˆ −η+ 1 ln(aF )σ 2 M aF 2 = − gilt nach quadratischer Ergänzung: (n−η+ln(aF )σ2 ) ne 2σ 2 ˆ 2 dn − 2 ˆ −η+ 1 ln(aF )σ 2 M aF 2 n + η − ln (aF ) σ −η+ 21 ln(aF )σ 2 = Ḿ aF 2 e − aF −η+ 12 ln(aFi )σ 2 aFi (n−η+ln(aF )σ2 ) e n − 2σ 2 2 dn − 2 √ ! dn 2σ 2 2 η − 1 − ln (aF ) σ 2 −η+ 12 ln(aF )σ 2 QF = QFi (81) 2σ 2 π η − 1 − ln (aF ) σ 2 (η − 1 − ln (aFi ) σ 2 ) (82) Dem entsprechend ändern sich (35) und (36) 1 2 Fi 3 −3 äF Ωm aFi aF + = − HD i aF 2 −η+ 12 ln(aF )σ 2 Fi aF ΩQ −η+ 1 ln(aFi )σ 2 aFi 2 Fi 2 Fi 3 HF2 = HD Ωm aFi a−3 F + ΩQ i η − 1 − ln (aF ) σ 2 i − 2ΩF Λ (η − 1 − ln (aFi ) σ 2 ) a−η+ 21 ln(aF )σ2 F i i + ΩF + ΩF R Λ −η+ 21 ln(aFi )σ 2 aFi Mit dieser Form von (35) und (36) ergibt sich (45) 2a2D äD 2 HD i = −Ωa3Ei − −η+ 12 ln(aE )σ 2 a E Ω i E Q −η+ 1 ln(a )σ 2 Ei aEi 2 i 3 ΩMi −ΩM m aMi − Q −η+ 12 ln(aM )σ 2 aM −η+ 12 ln(aMi )σ 2 aMi 2 η − 1 − ln (aE ) σ − 2ΩEΛi a3E (η − 1 − ln (aEi ) σ 2 ) η − 1 − ln (aM ) σ 2 i 3 − 2ΩM aM Λ (η − 1 − ln (aMi ) σ 2 ) 2 +4 a3M a3E (HE − HM ) 3 2 aM + a3E HD i 28 Weiterhin wird die zeitliche Abhängigkeit von aM und aE benötigt. Nach (33) gilt: daF HDi dt = v u u Fi 3 −1 Fi i tΩm aFi aF + ΩF + Ω Q R 2−η+ 1 ln(aF )σ 2 2 aF ( ) −η+ 1 ln aF σ2 2 i aF i i 2 + ΩF Λ aF Trotz Einsetzen typischer Werte der Parameter, und weiteren Vereinfachungen konnte Mathematica keine Lösung erhalten. σ 2 und kleine −η F F aF ΩQ + ΩR ∝ aF ist. Demnach würden für Gebiete mit unterschiedlichem η auch starke Unterschiede in der beschleunigten Expansion auftreten. 1 2 2 Wenn jedoch 2 ln (aF ) σ dominiert und σ nicht allzu stark variiert, dann Was allerdings hier erkannt werden kann, ist, dass für geringe sollten sich die beschleunigte Expansion in Abhängigkeit der kosmologischen Parameter in jedem Gebiet annähernd gleich sein. 29 5 Schlusswort Nachdem in dieser Arbeit langsam zum Problem der beschleunigten Expansion von Domänen im inhomogenen Universum mittels dem Zweiskalenmodell hin gearbeitet worden ist, konnte festgestellt werden, dass aus monotoner Beschleunigung der unterteilenden Domänen nicht die monotone Beschleunigung der übergeordneten Domäne folgt. Viel mehr können Übergänge gefunden werden, bei denen die zu erwartende gesamte Beschleunigung das Vorzeichen wechselt, oder wegen der Stetigkeit sogar keine Beschleunigung haben kann. Im Beispiel der wegfallenden kinetischen Rückwirkung konnte dies sehr gut beobachtet werden. Zudem war dies der einzige Fall, in welchem eine Domäne rekollabieren konnte. Mit einer in endlicher Zeit verschwindenden Domäne und Energieerhaltung fällt auf, dass dies eigentlich nicht möglich ist. Der Ausweg wäre, dass bei einem solchen System die Materie nicht mehr als ausschlieÿlich nicht relativistisch betrachtet werden kann. Dies würde eine andere Metrik des Raumes und somit andere physikalische Gleichungen bedeuten, weshalb hier die Aussagekraft der Graphen an den Punkten, wo relativistische Materie nicht vernachlässigbar ist, verschwindet. Es ist davon auszugehen, dass die Eigenzeit eines kollabierendes System immer langsamer wird, weshalb sich Prozesse wie das Kollabieren eines Raumes von einem äuÿeren Beobachter länger beobachtet wird als vom Beobachter im kollabierenden Raum. Daher sollten die betroenen Graphen innerhalb des relevanten Zeitraumes gestreckt werden um genauere Aussagen zu erhalten. Für den Ansatz einer beliebigen Gewichtung der Skalenverhalten bis dritter Ordnung el deutlich die induzierte positive Beschleunigung auf, welche ohne Erkenntnis dieser Struktur in der Natur nicht zu erwarten wäre. Daher war viel lehrreicher, dass verschiedene Kombinationen von Skalenansätzen der kinetischen Rückwirkung und der Krümmung, zu beliebigen Ergebnissen führen können. Es gibt zwar immer Zwangsbedingungen, welche die Wahl der Gewichtungskoezienten einschränkt, jedoch reichen diese nicht unbedingt aus, um ein eindeutiges Ergebnis zu verlangen. Daher der Ansatz der maximalen Unbestimmtheit der Koezienten. Mit dem Betrachten eines Mittelwertes und einer Standartabweichung der Verteilungen der Skalenansätze für zwei Domänen, konnten so unendlich viele Freiheiten des Systems auf drei bzw. über die gemessenen kosmologischen Konstanten auf eine Freiheit reduziert werden. Problem hierbei war nur, dass die Anwendung dieses Ansatzes fragwürdig ist. Angenommen die Krümmung und die kinetische Rückwirkung kann in jedem Punkt im Universum ein zufälliges Skalenverhalten haben, so muss aus hinreichend weiter Entfernung betrachtet, die Verteilung Normalverteilt sein. Um ein zufälliges Skalenverhalten zu haben muss es ein hinreichend kleines System geben, welches quantenmechanische Beschreibung benötigt. Wenn dies nicht der Fall wäre, so wäre das Skalenverhalten deterministisch und könnte, den äuÿeren Einüssen entsprechend, jedes beliebige Verhalten annehmen. Gleichzeitig ist das Angehen an die Rechnung schwierig, da zum einem die als Zustände interpretierten Skalenverhalten normiert sein müssen und zum anderen 30 die Rechenausdrücke zu viel Rechenaufwand benötigen. Alles im allem könnten die richtigen Annahmen der Skalierungen für die kinetische Rückwirkung und der mittleren Krümmung das Auftreten von positiv beschleunigter Expansion des Universum erklären, da bei der Mittelung eines inhomogenen Universums in (45) der Term auftaucht. 31 2 2 (1 − λM ) λM (HE − HM ) Literatur [1] Alexander Wiegand, Diplomarbeit, Ein skalendierenziertes Entwicklungsmodell des inhomogenen Univer- sums, Karlsruhe 26.09.2009 [2] Viatheslav Mukhanov, Physical Foundation of Cosmology, Ludwig-Maximillians-Universität München 2005 [3] Edward W. Kolb/ Michael Stanley Turner, The Early Universe, 3dte Auage, 1990 [4] L. D. Landau/ E. M. Lifschitz, Lehrbuch der Theoretischen Physik Band 2, 5te Auage, Januar 1971 [5] Torsten Flieÿbach, Statistische Physik, Lehrbuch zur Theoretischen Physik IV, 4te Auage 2007 [6] Wolfgang Nolting, Grundkurs Theoretische Physik 6, Statistische Physik, 6te Auage [7] Particle Data Group, PARTICLE PHYSICS BOOKLET, July 2010, URL: http://pdg.lbl.gov [8] Wiegand Alexander/ Buchert Thomas, Multiscale cosmology and structure-emerging dark energy: A plausibility analysis 32 Danksagung An dieser Stelle möchte ich mich für die organisatorische, pädagogische und fachliche Betreuung bedanken, welche ich von Herrn Prof. Dr. Dominik Schwarz und seiner Arbeitsgruppe erhielt. Insbesondere möchte ich darauf hinweisen, dass ich den Zugang zu grundlegenden Quellen, auf welche sich diese Arbeit stützt, von Alexander Wiegand erhalten habe, weshalb ich ihn dafür danken möchte. 33 Eigenständigkeitserklärung Hiermit erkläre ich, dass ich die vorliegende Arbeit selbständig verfasst und keine anderen als die angegebenen Quellen und Hilfsmittel verwendet habe. 33615 Bielefeld, den 21.10.2011 (René Wegner) 34