'LIIXVLRQVPHVVXQJHQDQ3RO\HWK\OHQJO\NROHQ PLWWHOV3)*1056SHNWURVNRSLHXQG G\QDPLVFKHU/LFKWVWUHXXQJ Von der Fakultät für Naturwissenschaften der Universität Duisburg-Essen (Campus Duisburg) zur Erlangung des akademischen Grades eines 'RNWRUVGHU1DWXUZLVVHQVFKDIWHQ'UUHUQDW genehmigte Dissertation von .LUVWHQ'XQNKRUVW aus Hamburg Referent: Prof. Dr. W. S. Veeman Korreferent: Prof. Dr. W. Borchard Tag der mündlichen Prüfung: 10.11.2004 Die vorliegende Arbeit wurde in der Zeit von Juli 1997 bis Juni 2004 am Institut für Physikalische und Theoretische Chemie der Universität Duisburg-Essen (Standort Duisburg) angefertigt Mein besonderer Dank gilt +HUUQ3URI'U,U:LHEUHQ69HHPDQ für die Überlassung des interessanten Themas sowie seine immerwährende, freundliche Unterstützung und Diskussionsbereitschaft während der Erstellung dieser Arbeit. +HUUQ 3URI 'U : %RUFKDUG aus dem Fachgebiet Angewandte Physikalische Chemie danke ich für die Überlassung der Laser-Streulichtapparatur zur Durchführung der DLSMessungen und für die Übernahme des Korreferats. Für die Hilfe im Umgang mit den NMR-Spektrometern und die ständige Unterstützung bei technischen Fragestellungen und Problemen möchte ich mich bei +HUUQ 'LSO,QJ 0 =lKUHV und +HUUQ'LSO,QJ8%DFKRUVNL bedanken. +HUUQ 'U 5DOI 0DLEDXP danke ich für die schnelle Einweisung in den Umgang mit der Streulichtapparatur sowie der Unterstützung bei den ersten DLS-Messungen. Darüber hinaus gilt mein Dank DOOHQ0LWDUEHLWHULQQHQXQG0LWDUEHLWHUQGHV)DFKJHELHWHV 3K\VLNDOLVFKH &KHPLH der Gerhard-Mercator-Universität Duisburg für die freundliche Atmosphäre und die gute Zusammenarbeit. Mein besonderer Dank gilt dabei )UDX'U,OND%URHNPDQQ+HUUQ'U8ZH*URSLHWVFK +HUUQ 'LSO&KHP 0DUFR 0LOHV und +HUUQ 'U 5DLQHU 6FKUHLEHU für die ständige Hilfsbereitschaft und die interessanten fachlichen Diskussionen. Außerdem möchte ich mich bei meinen (OWHUQ und 5RQQL bedanken, die für die moralische Unterstützung während dieser Arbeit gesorgt haben. Und schließlich gilt mein Dank all denen die zum Gelingen dieser Dissertation beigetragen haben und hier nicht erwähnt werden. )UPHLQHQ9DWHU In der Wissenschaft gleichen wir alle nur den Kindern, die am Rande des Wissens hie und da einen Kiesel aufheben, während sich der weite Ozean des Unbekannten vor unseren Augen erstreckt. Isaac Newton (1643-1727), engl. Physiker, Mathematiker u. Astronom ,QKDOWVYHU]HLFKQLV (LQOHLWXQJ BBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBB 1.1 Geschichtlicher Hintergrund der NMR-Technik 1 1.2 Entwicklung der Abbildungs-NMR (NMR-imaging) 1 1.3 Diffusionsmessungen mittels PFG-NMR-Spektroskopie 2 1.4 Historische Entwicklung der Lichtstreuung 3 1.5 Aufgabenstellung 5 1.6 Literatur zur Einleitung 6 7KHRUHWLVFKH*UXQGODJHQBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBB 2.1 2.2 2.3 Grundlagen der NMR-Spektroskopie 9 2.1.1 Eigendrehimpuls und magnetisches Moment 9 2.1.2 Kerne im statischen Magnetfeld 10 2.1.3 Zeeman-Wechselwirkung 12 2.1.4 Boltzmann-Statistik 14 2.1.5 Resonanzbedingung 15 2.1.6 Rotierendes Koordinatensystem 16 2.1.7 Puls-Verfahren 17 2.1.8 Relaxation 19 2.1.9 Freier Induktionsabfall 21 2.1.10 Chemische Verschiebung 22 Diffusions-Pulssequenzen 23 2.2.1 Hahn-Spin-Echo-Pulssequenz 23 2.2.2 Stimuliertes Echo-Experiment 25 Grundlagen der Diffusion 26 2.3.1 Die Fickschen Gesetze 28 2.3.2 Stokes-Einstein-Beziehung 31 2.3.3 Hydrodynamische Wechselwirkungen in Lösungen 32 I Inhaltsverzeichnis 2.4 2.5 2.6 2.3.4 Zusammenhang zwischen Diffusionskoeffizient und Molekülgestalt 35 2.3.5 Einfache Mittelwerte der Molmassen 37 2.3.6 Exponentenmittel der Molmasse 38 Anwendungen von Feldgradienten in der NMR-Spektroskopie 39 2.4.1 Einführung 39 2.4.2 k-Raum-Abbildungs-NMR (k-space-imaging) 40 2.4.3 q-Raum-Abbildungs-NMR (q-space-imaging) 45 2.4.4 q-Raum-Abbildung und Diffusion 52 2.4.4.1 Freie Diffusion 52 2.4.4.2 Gehinderte Diffusion 55 Dynamische Lichtstreuung 58 2.5.1 Prinzip der Autokorrelationsfunktion (AKF) 59 2.5.2 Zeitkorrelationsfunktionen der Streuintensität und des elektrischen Feldes 63 2.5.3 Die Kumulantenmethode 67 Literatur zu Kapitel 2 70 ([SHULPHQWHOOHU7HLO BBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBB 3.1 3.2 3.3 Polyethylenglykol 73 3.1.1 Nomenklatur 73 3.1.2 Mechanismus der Polymerisation 74 3.1.3 Eigenschaften 76 Probenherstellung 78 3.2.1 NMR 78 3.2.2 DLS 78 Verwendete Geräte und Programme 80 3.3.1 NMR-Spektrometer und NMR-Messkopf 80 3.3.2 NMR-Mess- und Auswerteprogramme 80 3.3.3 Durchführung der PFG-NMR-Diffusionsmessungen 81 3.3.4 Laser-Streulicht-Apparatur 81 3.3.5 4 x 4-bit Korrelator 86 3.3.6 LS-Mess- und Auswerteprogramme 89 3.3.6.1 ODIL 89 3.3.6.2 DILS 90 Durchführung der DLS-Messungen 91 3.3.7 3.4 II Literatur zu Kapitel 3 92 Inhaltsverzeichnis 4 Ergebnisse und Diskussion 95 4.1 NMR-Charakterisierung von PEG 200 96 4.2 Bestimmung der Relaxationszeiten 7 und 7 4.3 Diffusionsmessungen an PEG 200, PEG 400 und PEG 600 103 4.4 Diffusionsmessungen an unterschiedlichen Mischungen von PEG 109 4.5 Diffusionsmessungen an PEG 1500, PEG 6000 und PEG 20.000 117 4.6 Bestimmung der Teilchengestalt von PEG in Lösung 129 4.7 Bestimmung der Molmassenverteilung von Polyethylenglykol 134 4.8 Dynamische Streulichuntersuchungen an PEG/Wasser-Systemen 143 4.9 100 4.8.1 Das System PEG 1500/Wasser 145 4.8.2 Das System PEG 6000/Wasser 148 4.8.3 Das System PEG 20.000/Wasser 150 4.8.4 DLS-Untersuchungen an PEG-Mischungen in Wasser 155 Vergleich der Messmethoden PFG-NMR und DLS 4.10 Literatur zu Kapitel 4 156 157 =XVDPPHQIDVVXQJ BBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBB $QKDQJBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBB 6.1 Signalintensitäten (Tund Gradientenstärken J der PFG-NMR-Messungen 163 6.2 Daten der dynamischen Zimm-Diagramme 174 6.3 Daten des statischen Zimm-Diagramms 178 6.4 Matlab Fitprogramme 179 6.5 6.4.1 Logarithmische Normalverteilung 179 6.4.2 Gauss-Verteilung 181 Abkürzungen und Symbole 183 III Inhaltsverzeichnis IV 1 Einleitung (LQOHLWXQJ *HVFKLFKWOLFKHU+LQWHUJUXQGGHU1057HFKQLN Der erste Nachweis von Kernresonanz-Signalen gelang im Jahre 1946 den beiden Arbeitsgruppen Bloch, Hansen und Packard [1], sowie Purcell, Torrey und Pound [2]. Für diese Entdeckung wurden Bloch und Purcell 1952 mit dem Nobelpreis für Physik ausgezeichnet. Seitdem hat sich die NMR-Spektroskopie (Nuclear Magnetic Resonance) schnell zu einer anspruchsvollen Technik für Chemiker, Biologen, Physiker und Mediziner entwickelt. Das Hauptanwendungsgebiet der Kernresonanzspektroskopie ist die Strukturaufklärung von Molekülen, sowie die Untersuchung von Vorgängen auf molekularer Ebene. Darüber hinaus hat sich die Untersuchung von Transportphänomenen in Molekularsystemen in den letzten Jahren als Ausgangspunkt für einzigartige Anwendungen in der Materialforschung und besonders in der Polymerforschung herauskristallisiert. (QWZLFNOXQJGHU$EELOGXQJV105105LPDJLQJ Es ist bekannt, dass einige frühe Pioniere der NMR-Spektroskopie, die ersten biologischen Experimente mit dieser Technik an sich selbst durchführten. Dem Gerücht nach, soll Edward Purcell schon vor mehr als fünfzig Jahren seinen Kopf in eine passende NMR-Spule plaziert haben, um festzustellen ob der Unterschied zwischen intensivem Denken und völlig freiem Geist anhand der NMR-Signalschärfe messbar ist. Obwohl keine brauchbaren Ergebnisse erzielt wurden und diese Experimente nicht als Vorläufer der NMR-Bildgebungstechnik (MRI magnetic resonance imaging) interpretiert werden können, zeigt es doch, dass schon die ersten 1 1 Einleitung Anwender der NMR-Technik von der Möglichkeit fasziniert waren, mit Hilfe der Kernresonanzspektroskopie auch biologische Systeme zu untersuchen. Im Jahre 1973 berichtete Lauterbur [3] zum ersten Mal über die Rekonstruktion einer Protonenspindichte-Verteilung mit Hilfe der NMR-Spektroskopie. Im gleichen Jahr bewiesen Mansfield und Grannell [4] unabhängig voneinander die Fourier-Beziehung zwischen der Spindichte und dem gemessenen NMR-Signal, in Anwesenheit von magnetischen Feldgradienten. Bei dieser Bildgebungstechnik wird eine Messzelle schichtweise abgetastet, wobei ein magnetischer Feldgradient mit einer bestimmten Raumrichtung angelegt wird. Aus den verschiedenen Projektionen kann man dann ein zweidimensionales NMR-Bild rekonstruieren. In den letzten Jahren sind große Fortschritte bei der Verbesserung dieser Abbildungstechnik gemacht worden. Ein Hauptanwendungsgebiet ist die Materialprüfung, da es mit ihr möglich ist die innere Struktur von Objekten zerstörungsfrei zu untersuchen. Die in der Medizin eingesetzte Magnetische Resonanz Tomographie ist vergleichbar mit der Röntgenmethode und wird heute in vielen großen Krankenhäusern als Routineuntersuchung durchgeführt, allerdings nach dem jetzigen Kenntnisstand ohne Gefahr für lebende Zellen. Mit ihrer Hilfe können Gehirntumore oder andere Erkrankungen im Inneren des menschlichen Körpers ohne chirurgischen Eingriff diagnostiziert werden. 'LIIXVLRQVPHVVXQJHQPLWWHOV3)*1056SHNWURVNRSLH Eine mit der Magnetischen Resonanz Tomographie sehr verwandte Technik ist die in dieser Arbeit verwendete „gepulste Feldgradienten-NMR-Spektroskopie“ (Pulsed Field Gradient oder PFG-NMR). Viele chemische und biochemische Prozesse werden durch Molekularbewegungen verursacht oder begleitet. Daher wurde die Untersuchung von Diffusionsphänomenen ein wichtiger Gegenstand der Grundlagenforschung. Das wissenschaftliche Interesse fokussierte sich dabei auf die Entwicklung von neuen, effizienten Messmethoden. Dank der Entwicklung der PFG-NMR-Spektroskopie wurde die Leistungsfähigkeit der Selbstdiffusionsuntersuchungen von Flüssigkeiten im Vergleich zu 2 1.4 Historische Entwicklung der Lichtstreuung anderen Techniken um ein vielfaches gesteigert und ist bis heute unerreicht [5, 6]. Nun konnten auch weniger mobile Systeme wie Flüssigkristalle [7] oder makromolekulare Komponenten [8] untersucht werden und lieferten komplett neue Einblicke in diesem Forschungsgebiet. Die spektakulärsten Ergebnisse wurden bei der Untersuchung von Zeolithen erreicht [9, 10]. Die Charakterisierung von Mischungen kann ein sehr zeitintensiver Prozess sein, besonders wenn man es mit erheblichen spektralen Überschneidungen zu tun hat. Im Vergleich zu klassischen Diffusionsmessungen liefert die PFG-NMR-Fouriertransformationstechnik ein exzellentes Werkzeug für die schnelle und zerstörungsfreie Selbstdiffusionsmessung von Mehrkomponentensystemen. Sie erlaubt die gleichzeitige Bestimmung der Selbstdiffusionskoeffizienten aller Einzelkomponenten. Die PFG-NMR-Spektroskopie basiert auf einer Methode von Stejskal und Tanner [11] und ist auf das Kernspin-Echo-Konzept von Hahn [12] und Carr und Purcell [13] zurückzuführen. Den Diffusionskoeffizienten ' erhält man aus der Abnahme des Echosignals unter dem Einfluss von gepulsten magnetischen Feldgradienten [14]. Da die PFG-NMR-Messungen des Diffusionskoeffizienten nicht von einer treibenden Kraft, wie z.B. Konzentrations-, Temperatur- oder Geschwindigkeitsgradient abhängt, spiegelt sie die Brownsche Molekularbewegung wider und verweist so auf die Selbstdiffusion. +LVWRULVFKH(QWZLFNOXQJGHU/LFKWVWUHXXQJ Eine weitere Methode zur Bestimmung von Diffusionskoeffizienten, die sich in den letzten Jahren zur Standardmethode entwickelt hat, ist die dynamische Lichtstreuung (DLS). Die ersten wissenschaftlichen Untersuchungen zu diesem Thema erschienen im 19. Jahrhundert von Tyndall [15] und Rayleigh [16]. Sie konnten unter anderem zeigen, dass die blaue Farbe des Himmels durch die Streuung des Sonnenlichts an Luftpartikeln zustande kommt, da der Streuwinkel umgekehrt proportional zur vierten Potenz der Wellenlänge ist. Mit der Entwicklung der Schwankungstheorie von Einstein [17] und Smoluchowski [18], zu 3 1 Einleitung Beginn des 20. Jahrhunderts, wurde der Grundstein für die Theorie der Lichtstreuung in kondensierten Medien gelegt. Den ersten Arbeiten von Debye und Zimm in den 40er Jahren ist es zu verdanken, dass die statische Lichtstreuung zu einer der wichtigsten Methoden für die Bestimmung von Polymerstrukturen im thermodynamischen Gleichgewicht avancierte [1921]. Die Idee der dynamischen Lichtstreuung beruht auf dem Dopplerprinzip [22], nach dem die Frequenz eines sich bewegenden Senders zu höheren oder tieferen Frequenzen verschoben wird, je nachdem ob er sich auf den Empfänger zu oder von ihm fortbewegt. Der Betrag der Verschiebung hängt von der Geschwindigkeit des Senders im Verhältnis zur Ausbreitungsgeschwindigkeit des Lichtes ab. Bei Molekülen in der Gasphase oder in Lösung kommt es zu einer kontinuierlichen Linienverbreiterung, die proportional zum Diffusionskoeffizienten ist [23-27]. Mit dem Nachweis dieser Kernaussage wurde die dynamische Lichtstreuung begründet. Zunächst konnte diese Frequenzverschiebung nur bei Gasen ermittelt werden, da diese bei hohen Temperaturen eine relativ große Geschwindigkeit besitzen. Bei Lösungen gelang es erst mit der Entwicklung des Lasers als monochromatische Lichtquelle und hochempfindlichen Detektoren die Linienverbreiterung zu beobachten. Mit steigender Molmasse verlangsamt sich die Bewegung der gelösten Moleküle aber dermaßen, dass die Auflösungsgrenze, der zur Detektion verwendeten Interferometer, schnell erreicht wurde. Ein wirklicher Durchbruch gelang um 1970 mit den Arbeiten von Pike et al. [28], die erstmals das Wiener-Khintschine-Prinzip [29, 30] verwirklichten. Nach diesem Prinzip gibt es zu jeder Spektrallinie im Frequenzbereich eine zugeordnete Funktion im Zeitbereich, die als Zeitkorrelationsfunktion bezeichnet wird. Beide Funktionen sind durch Fouriertransformationen bezüglich Frequenz und Zeit miteinander verbunden. Die Zeitkorrelationsfunktion kann mit schnellen Rechnern, den sogenannten Autokorrelatoren, verarbeitet werden. 4 1.5 Aufgabenstellung $XIJDEHQVWHOOXQJ Im Vorfeld dieser Arbeit sollte ein niedermolekulares, wasserlösliches Polymer gefunden werden, welches je nach Molmasse unterschiedliche, messbare Diffusionskoeffizienten aufweist. Hauptthema dieser Arbeit war die Untersuchung einzelner wässriger Lösungen dieses Polymers mit Hilfe der PFG-NMR-Technik, um Informationen über das Diffusionsverhalten der Makromoleküle zu erhalten. Dazu wurden Polymermischungen mit unterschiedlichen Molmassen im Vergleich zu den reinen Komponenten charakterisiert. Es galt dabei festzustellen, ob die gemessenen Selbstdiffusionskoeffizienten der Einzelkomponenten in den verschiedenen Mischungen wiedergefunden werden können. Zusätzlich sollten mit den erhaltenen Ergebnissen die Molmassenverteilungen der Polyethylenglykole bestimmt werden. Wenn man den gemessenen Diffusionskoeffizienten mit der Stokes-Einstein-Beziehung in den hydrodynamischen Radius 5 umrechnet und diesen wiederum mit theoretisch berechneten Radien verschiedener Molekülformen vergleicht, kann man Informationen über die Teilchengestalt erhalten. Aus der Molmassenabhängigkeit der Diffusionskoeffizienten, die durch sogenannte „Skalengesetze“ ausgedrückt wird, lassen sich ebenfalls Rückschlüsse über die Teilchengestalt bzw. die Moleküleigenschaften des Polymers ziehen. Der Diffusionskoeffizient ist dabei der Molmasse direkt (Kugeln, Knäuel) oder annähernd (Stäbchen) proportional. Des weiteren sollten die Proben noch mit einer anderen Standardmethode, der dynamischen Lichtstreuung (DLS), untersucht und die Ergebnisse aus beiden Messmethoden miteinander verglichen werden. 5 1 Einleitung /LWHUDWXU]XU(LQOHLWXQJ [1] F. Bloch, W. Hansen, M. Packard, 3K\V5HY (1946), 127 [2] [3] [4] [5] [6] [7] [8] [9] [10] [11] [12] [13] [14] [15] [16] [17] [18] [19] [20] E. Purcell, H. C. Torrey, R. V. Pound, 3K\V5HY (1946), 37 P. C. Lauterbur, 1DWXUH (1973), 190 P. Mansfield, P. K. Grannell, -3K\V& (1973), L422 E. L. Hahn, 3K\V5HY (1950), 746 D. W. Mc Call, D. C. Douglass, E. W. Anderson, 3K\V)OXLGV (1959), 87 G. J. Krüger, 3K\V5HS (1982), 229 E. D. Meerwall, $GY3RO\P6FL (1983), 1 H. Pfeifer, 105%DVLF3ULQF3URJ (1972), 53 H. Pfeifer, 3K\V5HS (1976), 293 E. O. Stejskal, J. E. Tanner, -&KHP3K\V (1965), 288 E. L. Hahn, 3K\V5HY (1950), 580 H. Y. Carr, E. M. Purcell, 3K\V5HY (1954), 630 P. Stilbs, 3URJ1XFO0DJQ5HVRQ6SHFWURVF (1987), 1 J. Tyndall, 3KLO0DJ (1869), 384 L. Rayleigh, 3KLO0DJ (1871), 41, 107, 274, 447 A. Einstein, $QQ3K\V (1910), 1275 M. v. Smoluchowski, $QQ3K\V (1908), 25, 205 P. Debye, $SSO3K\V (1944), 338 P. Debye, -3K\V&ROO&KHP (1947), 18 [21] B. H. Zimm, -&KHP3K\V (1948), 1093, 1099 [22] Ch. Doppler, Abh. K. Böhm. Wiss. 2 (1842), 465 [23] G. Benedek, J. B. Lastovka, K. Frisch, T. Greytak, -2SW6RF$P (1964), 1284 [24] [25] H. Z. Cummins, N. Knable, Y. Yeh, 3K\V5HY/HW (1964), 150 B. J. Berne, R. Pecora, '\QDPLF /LJKW 6FDWWHULQJ, John Wiley & Sons, New York, 1976 [26] [27] [28] 6 M. Born, 2SWLN, Springer, Berlin, Heidelberg, 1965 R. Pecora, -&KHP3K\V (1964), 1604 E. Jakeman, C. J. Oliver, E. R. Pike, -3K\V$ (1968), 406 1.6 Literatur zur Einleitung [29] [30] N. Wiener, $FWD0DWK (1930), 117 A. J. Khintschine, 0DWK$QQ (1934), 604 7 1 Einleitung 8 2 Theoretische Grundlagen 7KHRUHWLVFKH*UXQGODJHQ *UXQGODJHQGHU1056SHNWURVNRSLH (LJHQGUHKLPSXOVXQGPDJQHWLVFKHV0RPHQW>@ & Viele Kerne besitzen einen Eigendrehimpuls S . Nach der Quantenmechanik ist dieser Drehimpuls gequantelt: & S = I(I + 1) ! (2-1) mit , = Kernspinquantenzahl und ! = (Plancksches Wirkungsquantum)/2π. Der Kernspin , kann die Werte 0, ½, 1,1 ½ , 2,... annehmen. & & Mit dem Drehimpuls S ist ein magnetisches Moment µ verknüpft, das durch folgende Gleichung charakterisiert wird: & & µ =γ S (2-2) Die Proportionalitätskonstante γ heißt gyromagnetisches Verhältnis. Sie ist für jedes Isotop eine charakteristische Konstante. Je höher ihr Wert ist, umso größer ist die Nachweisempfindlichkeit eines Kernes im NMR-Experiment. & Aus den Gleichungen (2-1) und (2-2) ergibt sich für das magnetische Moment µ : & µ =γ I(I + 1) ! (2-3) Man kann erkennen, dass Kerne mit einem Kernspin , = 0 kein magnetisches Moment besitzen und folglich NMR-spektroskopisch nicht nachweisbar sind. 9 2 Theoretische Grundlagen In Tabelle 2-1 sind die Eigenschaften von einigen Kernen angegeben die für die NMRSpektroskopie wichtig sind: ,VRWRS + + & ) 6SLQ QDWUOLFKH TXDQWHQ +lXILJNHLW>@ ]DKO, ½ 99,985 UHODWLYH J\URPDJQ9HUKlOWQLVJ (PSILQGOLFKNHLWEHL > UDG7 V @ NRQVWDQWHP)HOG% 1,00 26,7519 0,015 9,65*10-3 4,1066 ½ 1,108 -2 1,59*10 6,7283 ½ 100 0,83 25,1815 1 7DEHOOH NMR-spektroskopisch relevante Eigenschaften einiger Kerne [3]. Da in die Beziehung für die relative Empfindlichkeit eines Kernspins das gyromagnetische Verhältnis in der Form γ eingeht, ist die 13CResonanz gegenüber der Protonenresonanz um den Faktor 6000 unempfindlicher. .HUQHLPVWDWLVFKHQ0DJQHWIHOG>@ & Bringt man einen Kern in ein äußeres, statisches Magnetfeld %0 richtet sich der & Drehimpulsvektor S nach der Quantentheorie so aus, dass seine Komponente in Feldrichtung S ein ganz- oder halbzahliges Vielfaches von ! ist: S = P ! (2-4) P ist die magnetische Quantenzahl; sie kann die Werte ,, ,-1,...,-, annehmen. Damit ergeben & & sich (2, + 1) mögliche Einstellungen des Drehimpulses S im statischen Magnetfeld %0 . Für die Komponente des magnetischen Momentes in Feldrichtung ergibt sich: µ = P γ ! 10 (2-5) 2.1 Grundlagen der NMR-Spektroskopie & In Abbildung 2-1 ist die Richtungsquantelung des Drehimpulses S in einem statischen & Magnetfeld %0 für Kerne mit , = ½ und , = 1 gezeigt. & ]]%%00 pz = 1 ! 2 & ] %00 P=+ P = +1 pz = ! 1 2 P=0 pz = 0 1 pz = − ! 2 P=− 1 2 $EELOGXQJRichtungsquantelung des Drehimpulses p z = −! P = −1 & S im Magnetfeld für Kerne mit , = ½ und , = 1. Klassisch betrachtet kann man sich vorstellen, dass die Kerne wie Kreisel um die Richtung des Magnetfeldes (z-Richtung) präzedieren. Die Präzessionsfrequenz bezeichnet man als Larmor-Frequenz ν . Sie ist der magnetischen Flussdichte % proportional. ν = γ %0 2π (2-6) Aufgrund der Richtungsquantelung sind aber, abweichend zum klassischen Kreisel, für die präzedierenden Kerne nur diskrete Winkel erlaubt. & ] %0 α P=+ 1 2 β P=− 1 2 $EELOGXQJ Doppelpräzessionskegel für Kerne mit dem Kernspin I = ½. α ist die parallele und β die antiparallele Ausrichtung der Spins bezüglich des externen Magnetfeldes. 11 2 Theoretische Grundlagen =HHPDQ:HFKVHOZLUNXQJ>@ Die Energie eines Kernes in einem äußeren Magnetfeld der Flussdichte % beträgt: ( = − µ %0 = − P γ ! %0 (2-7) Aufgrund der (2,+1) Orientierungsmöglichkeiten des Kernes mit , ≠ 0, sind die Energieniveaus nicht mehr entartet. Es ergeben sich (2,+1) Energiezustände, die sogenannten Zeeman-Niveaus. Für einen Kern mit dem Kernspin , = ½ ergeben sich zwei Energiewerte. Für P = + ½ ist µ im allgemeinen parallel zur Feldrichtung ausgerichtet und damit energetisch günstiger, bei P = - ½ ist µ antiparallel. Genau andersherum verhält es sich bei Kernen deren gyromagnetisches Verhältnis negativ ist (z.B. 15 N, 29 Si). Für Kerne mit dem Spin , = 1 existieren drei Energieniveaus. , = ( P=− 1 2 1 , =1 2 1 ( β = + γ ! %0 2 0 P=+ P = −1 1 2 1 (α = − γ ! %0 2 =0 P = +1 (−1 = +γ ! %0 (0 = 0 (+1 = −γ ! %0 $EELOGXQJEnergieniveauschema für einen Kern mit , = ½ bzw. mit , = 1. Die Energiedifferenz zweier benachbarter Energieniveaus beträgt: ∆( = γ ! %0 Folglich erhöht sich der Energieunterschied mit steigender Flussdichte % . 12 (2-8) 2.1 Grundlagen der NMR-Spektroskopie ( ∆(1 0 %1 P=− 1 2 P=+ 1 2 ∆( 2 %2 %0 $EELOGXQJ Energieunterschiede benachbarter Energieniveaus in Abhängigkeit von der magnetischen Flussdichte % . 13 2 Theoretische Grundlagen %ROW]PDQQ6WDWLVWLN>@ Die Besetzung der verschiedenen Zeeman-Niveaus ist im thermodynamischen Gleichgewicht durch die Boltzmann-Verteilung gegeben. Für Kerne mit , = ½ gilt: 1β 1α =H − ∆ (2-9) wobei 1β die Zahl der Kerne im energiereicheren Niveau und 1α die Zahl der Kerne im energieärmeren Niveau ist. N ist die Boltzmann-Konstante und 7 die absolute Temperatur. Im Vergleich zur mittleren Energie der Wärmebewegung ist ∆( für alle Kerne sehr klein. Daher ist der Besetzungsüberschuss der energieärmeren Niveaus sehr gering. Er liegt im ppmBereich. Die z-Komponenten aller magnetischen Dipolmomente einer Probe lassen sich zu einer & makroskopische Magnetisierung 0 0 in Feldrichtung zusammenfassen. & % 0 ]]% 0 1α 1β & 0 000 P=+ 1 2 P=− 1 2 $EELOGXQJ Verteilung der Population 1αund1βauf dem Doppelresonanzkegel. Da 1α!1β, resultiert eine & makroskopische Magnetisierung 0 0 . 14 2.1 Grundlagen der NMR-Spektroskopie 5HVRQDQ]EHGLQJXQJ>@ Im NMR-Experiment werden Übergänge zwischen den einzelnen Energieniveaus durch & Einstrahlung eines resonanten Radiofrequenzfeldes (RF-Feld) %1 mit der Frequenz ν induziert. Dabei muss die Frequenz ν so gewählt werden, dass die Resonanzbedingung (2-10) erfüllt ist: ∆( = K ν 1 = K ν = γ ! % 0 (2-10) Das heißt, die Frequenz ν der eingestrahlten elektromagnetische Welle muss mit der LarmorFrequenz ν der Kerne übereinstimmen. Die Energieabsorption induziert einen Übergang vom energieärmeren in das energiereichere Niveau. Dabei ändert sich die Orientierung des Kernspins. Bei der Energieemission erfolgt der umgekehrte Vorgang. Beide Übergänge sind gleich wahrscheinlich. Da das energieärmere Niveau geringfügig stärker besetzt ist überwiegt jedoch die Energieabsorption aus dem & eingestrahlten %1 -Feld. Die Intensität des gemessenen NMR-Signals ist proportional zu der Anzahl der Spins einer Kernsorte in der Probe und damit proportional zu der Konzentration. Sind beide Niveaus gleich besetzt (1α = 1β) kommt es zur Sättigung. Die Anzahl der Übergänge aus Absorption und Emission gleichen sich aus und man beobachtet kein NMRSignal. Die spontane Emission spielt in der NMR keine Rolle. Laut der Quantenmechanik sind nur Übergänge erlaubt bei der sich die Magnetquantenzahl P um 1 ändert: ∆P = ± 1 (2-11) Das heißt, es erfolgen nur Übergänge zwischen benachbarten Energieniveaus. Auch ein gleichzeitiges Umklappen von zwei Kernen, durch Einwirkung eines RF-Pulses, ist in erster Ordnung verboten. 15 2 Theoretische Grundlagen 5RWLHUHQGHV.RRUGLQDWHQV\VWHP>@ & Im Laborkoordinatensystem rotiert der Gesamtmagnetisierungsvektor 0 , wenn er nicht mit & der Richtung des externen Magnetfeldes %0 zusammenfällt, mit der Larmor-Frequenz ν um die z-Achse. Verwendet man anstelle des ortsfesten ein rotierendes Koordinatensystems (x‘, y‘, z), das mit der gleichen Frequenz ν & Magnetisierungsvektor 0 . & %0 rotiert, so erhält man einen statischen ] & %0 & 0 ] & 0 \ \’ [ [’ Laborkoordinatensystem rotierendes Koordinatensystem & $EELOGXQJ Präzession des Magnetisierungsvektors 0 im festen Laborkoordinatensystem K(x,y,z) und & statischer Vektor 0 im rotierenden Koordinatensystem K’(x’,y’,z). Im rotierenden Koordinatensystem wirkt dann scheinbar kein Magnetfeld. Daher muss ein & & fiktives Magnetfeld % ′ angenommen werden, welches gleich groß und dem externen Feld %0 entgegen gerichtet ist: & ν 2π & %′ = = − %0 γ 16 (2-12) 2.1 Grundlagen der NMR-Spektroskopie 3XOV9HUIDKUHQ>@ Unter einem Puls versteht man ein Frequenzband, das kontinuierlich um eine Frequenz ν verteilt ist und von einem Hochfrequenz-Generator für eine kurze Zeit τ generiert wird. τ ist die Pulslänge, die normalerweise in der Größenordnung von einigen µs liegt. Um NMRÜbergänge anzuregen, strahlt man einen oszillierendes Magnetfeld senkrecht zum externen & Magnetfeld %0 , z.B. entlang der x-Achse, mit der Amplitude % und der Frequenz ν ein. Die & lineare Oszillation des Magnetfeldes %1 kann man mit Hilfe zweier gleich großer Vektoren beschreiben, die in der x, y-Ebene mit der gleichen Frequenz ν in entgegengesetzter Richtung rotieren. & %%0 0 ] & %%11(U )U [ " & %11(! )O \ 2%&1 2%1 $EELOGXQJ Linear oszillierendes Magnetfeld mit der maximalen Amplitude 2% als Summe eines links- und & & eines rechtszirkulierenden Feldes %1 O und %1 ( U ) . & 2 %1 cos ω W [ = & & %1 (U ) [cos ω W [ + sin ω W \ ]+ & & %1 (O ) [cos ω W [ − sin ω W \ ] (2-13) Von den beiden zirkulierenden Vektoren kann nur die Komponente in Wechselwirkung mit & & dem Magnetisierungsvektor 0 treten, die den gleichen Drehsinn wie 0 hat. Wählt man die & Oszillationsfrequenz ν = ν , so wird auch das %1 -Feld im rotierenden Koordinatensystem & statisch und man kann seinen Effekt auf den Magnetisierungsvektor 0 0 anschaulich machen. 17 2 Theoretische Grundlagen θ = 90° ( + θ = 180° * & 00 0 θ * θ & % %11 - [′ ) , ′ ′ & %%1 & . 0 0′ =0 = 0 y′ .0/ ) ′ [′ [′ ) & %%11 &1 − −0 0 0 E D ′ F & $EELOGXQJ Auslenkung der makroskopischen Magnetisierung 0 0 im rotierenden Koordinatensystem nach einem beliebigen RF-Puls (a), einem 90°-Puls (b) und einem 180°-Puls (c). & & & Unter dem Einfluss von %1 wird die makroskopische Magnetisierung 0 0 senkrecht zum %1 & Feld um die x’ -Achse gedreht. Dabei wird der Winkel θ zwischen z-Achse und Vektor 0 0 um so größer, je höher die Amplitude % # und die Dauer τ$ des Pulses ist: θ = γ %1 τ % (2-14) Beim Puls-Verfahren gibt es zwei Spezialfälle. Wählt man den RF-Puls so, dass sich die Besetzungszahlen 1α und 1β genau umkehren, spricht man von einem 180°-Puls (π-Puls). Der & Magnetisierungsvektor 0 0 zeigt in die –z-Richtung und es befinden sich mehr Kerne im energiereicheren Niveau. Nach einem sogenannten 90°-Puls (π/2-Puls) ist 0& = 0, d.h. die beiden Zeeman-Niveaus sind gleich besetzt. Im Unterschied zur Sättigung ist hier aber die Quermagnetisierung 0' ’ am größten. Das kann man damit erklären, dass die Kernspins nach & Einwirkung des %1 -Feldes teilweise in Phase präzedieren und nicht mehr statistisch auf der Oberfläche des Doppelkegels verteilt sind. Die Empfängerspule ist in der Regel in der y-Achse angeordnet, dadurch wird nach einem 90°-Puls ein maximales Signal induziert, während man nach einem 180°-Puls kein Signal beobachtet. 18 2.1 Grundlagen der NMR-Spektroskopie 5HOD[DWLRQ>@ Mit der Einstrahlung des RF-Pulses ist eine Veränderung der Besetzungszahlen der Energieniveaus verbunden. Nach dieser Störung strebt das Spinsystem danach, die ursprüngliche Boltzmann-Verteilung wieder herzustellen. Durch Relaxationsprozesse wird die aufgenommene Energie Gleichgewichtszustand wieder zurück. abgegeben Man muss und das zwischen System kehrt in den zwei Relaxationsprozessen & unterscheiden. Die Relaxation der Magnetisierungskomponente in Richtung des %0 -Feldes wird durch die 6SLQ*LWWHU oder ORQJLWXGLQDOH 5HOD[DWLRQV]HLW 7 2 und die Relaxation der Magnetisierungskomponente senkrecht zur Feldrichtung wird durch die 6SLQ6SLQ oder WUDQVYHUVDOH5HOD[DWLRQV]HLW73 charakterisiert. Die Spin-Gitter-Relaxation ist stets mit einer Energieänderung des Spinsystems verbunden. Durch die Bewegung von Molekülen entstehen fluktuierende Magnetfelder am Ort des beobachteten Kerns. Haben diese Felder die entsprechende Frequenz, können KernspinÜbergänge induziert werden. Dabei wird die zuvor aufgenommene Energie an das Gitter (Nachbarmoleküle bzw. Gefäßwand) abgegeben, wobei dessen thermische Energie zunimmt. θ = 180° = = & & 0B = 00 8 0 > & %1 % 1 [′ @ A −− ? ′ [′ 00 D ′ 9 − E −: ; 0 < = 0 0 1 − 2 ⋅ H 1 7 0 & & 0 C = −0 0 F & $EELOGXQJ D Auslenkung der makroskopischen Magnetisierung 0 0 im rotierenden Koordinatensystem & nach einem 180°-Puls. E XQG F Zeitliche Entwicklung der makroskopischen Magnetisierung 0 4 direktnach der & & & & & Abschaltung des %1 -Feldes ( 0 5 = − 0 0 ) bis zurück zum Gleichgewichtszustand ( 0 6 = 0 0 ). Bei der Spin-Spin-Relaxation ändert sich die Energie des Spinsystems nicht, da die Besetzungsverhältnisse gleich bleiben. Lediglich die Phasenbeziehung zwischen den 19 2 Theoretische Grundlagen gebündelt präzedierenden Kernen geht verloren. Es handelt sich also um einen Entropieprozess. Die transversale Relaxation kommt hauptsächlich durch Feldinhomogenitäten zustande. Daher präzedieren die Kerne mit etwas unterschiedlichen Larmor-Frequenzen, zum Teil schneller und zum Teil langsamer als die resultierende Quermagnetisierung 0DFE . Dies führt zu einer Auffächerung der Spins bis die Quermagnetisierung verschwunden ist. θ = 90° O Q S ODQJVDPH 6SLQV P & % %11 R ′ 0 y’ VFKQHOOH 6SLQV [′ [′ R ′ acbed [′ TIUWVYX[Z TI\ ]^X`_ F E D ′ $EELOGXQJ Zeitliche Abnahme der Quermagnetisierung 0GIH nach einem 90°-Puls (a). Das Auffächern (b und c) der zunächst gebündelt präzedierenden Kerne wird durch Feldinhomogenitäten verursacht. Mathematisch werden beide Relaxationsprozesse durch die nachfolgenden BlochschenGleichungen beschrieben. Es handelt sich dabei um Geschwindigkeitsprozesse 1. Ordnung. 0J − 00 G0 J =− GW 71 G0 K ′ 0K ′ =− GW 72 und (2-15) G0 L GW ′ =− 0L 72 ′ (2-16) wobei 1/7 M und 1/7N die Geschwindigkeitskonstanten der jeweiligen Relaxationsprozesse sind. 20 2.1 Grundlagen der NMR-Spektroskopie )UHLHU,QGXNWLRQVDEIDOO>@ & Im Laborkoordinatensystem präzediert der Magnetisierungsvektor 0 nach jedem Puls & ungleich 180° bzw. 360° um das %0 –Feld. Diese rotierende Magnetisierung induziert in einer Empfängerspule eine zeitabhängige elektrische Spannung. Die Abnahme der Quermagnetisierung heißt freier Induktionsabfall (E: Free Induction Decay oder FID). Da die Magnetisierung durch Relaxation mit der Zeit abnimmt, ist das FID gedämpft. Wie schnell ein FID abklingt wird hauptsächlich durch die Relaxationszeit 7f und durch Feldinhomogenitäten bestimmt. Der FID enthält sowohl die Resonanzfrequenzen als auch die Intensitäten. Um das Spektrum aber analysieren zu können, müssen wir es von der Zeitdomäne in die Frequenzdomäne umwandeln. Mit Hilfe der Fourier-Transformation (FT) lassen sich die Spektren ineinander umrechnen: ) (ω ) = IW entspricht dem FID 1 2π in der ∞ ∫ I (W ) H h − ω g GW (2-17) −∞ Zeitdomäne und )ω dem Spektrum in der Frequenzdomäne. )ω ist eine komplexe Funktion, die sich aus einem Real- und einem Imaginärteil zusammensetzt. Beide Teile enthalten die gleiche Information, sind aber um 90° phasenverschoben. In der Regel ist es üblich den Realteil zu verwenden. Nach der FourierTransformation erhält man meistens Signale mit Absorptions- und Dispersionsanteilen. Der Dispersionsanteil kann aber durch eine Phasenkorrektur entfernt werden. In der zweidimensionalen NMR-Spektroskopie berechnet man oft das sogenannte Magnitudenspektrum (MS = 5H 2 + ,P 2 ). Die erhaltenen Signale haben dann einen breiteren Fuß als die Signale aus dem Realteil, man kann damit allerdings Phasenproblemen aus dem Weg gehen. 21 2 Theoretische Grundlagen &KHPLVFKH9HUVFKLHEXQJ>@ Die Resonanzfrequenz eines jeden Kernspins wird durch seine chemische Umgebung beeinflusst. Durch das äußere Magnetfeld werden in der Elektronenwolke eines Kerns Kreisströme induziert, die nach der Lenzschen Regel dem Erzeugerfeld entgegen gerichtet & & sind. Das am Kernort wirkende Magnetfeld % i j j ist also kleiner als das angelegte Feld %0 . Die Kerne sind abgeschirmt. & & % k l l = (1 − σ ) %0 (2-18) σ ist die Abschirmungskonstante. Damit ergibt sich für die Resonanzbedingung Gl. (2-10): ∆( = K ν 1 = γ ! (1 − σ ) %0 (2-19) Mit zunehmender Elektronenzahl wird im Allgemeinen die Abschirmung größer, das bedeutet dass chemisch nicht-äquivalente Kerne mit unterschiedlicher Umgebung im NMR-Spektrum getrennte Resonanzlinien haben. Um die Resonanzfrequenz unabhängig von der Feldstärke des jeweiligen Magneten zu machen, verwendet man einen relativen Maßstab. Dazu misst man die Frequenz-Differenz ∆ν zwischen den Resonanzsignalen der untersuchten Probe und dem einer Referenzsubstanz. Als innerer Standard dient in der 1H- und 13 C-NMR-Spektroskopie meist Tetramethylsilan (TMS). Die dimensionslose Größe δ wird chemische Verschiebung genannt und ist folgendermaßen definiert: δ = ν Substanz − ν Referenz ⋅ 10 6 ν Referenz Die Zahlenwerte werden zur Vereinfachung in ppm (E: parts per million) angegeben. 22 (2-20) 2.2 Diffusions-Pulssequenzen 'LIIXVLRQV3XOVVHTXHQ]HQ Im Allgemeinen basieren alle Diffusionsexperimente auf zwei Standardtypen von Pulssequenzen, der Hahn-Spin-Echo- und der stimulierten Echo-Pulssequenz. Alle anderen bekannten Pulsfolgen können als Modifizierung dieser beiden Sequenzen angesehen werden. +DKQ6SLQ(FKR3XOVVHTXHQ] Die Spin-Spin-Relaxation 7m kommt hauptsächlich durch Feldinhomogenitäten zustande. Doch handelt es sich dabei um einen rein apparativen Beitrag, der für Chemiker uninteressant ist. Daher schlug E. L. Hahn 1950 [4] ein Verfahren zur Bestimmung von 7m vor, bei dem dieser Anteil eliminiert wird. Bei der Hahn-Spin-Echo-Sequenz erfolgt zunächst ein 90° RF-Puls aus x‘-Richtung, der die & makroskopische Magnetisierung 0 0 in die x’ y’ -Ebene dreht. Die einzelnen Spins beginnen & nun, aufgrund von 7m -Relaxation und %0 Feldinhomogenitäten, zu dephasieren. Der Betrag der Quermagnetisierung 0nco nimmt durch das Auffächern ab. Die relative Drehrichtung der Spins ist in Abbildung 2-12 durch die kleinen Pfeile markiert. Nach der Zeit τ, bei der eine gewisse Phasenverschiebung vorliegt, erfolgt ein 180° RF-Puls aus y’ -Richtung. Dieser Puls invertiert das Spinsystem und damit das Vorzeichen der Phasenverschiebung. Da die Spins ihre Drehrichtung bezüglich des Koordinatensystems beibehalten haben, refokussieren sie wieder in y’ -Richtung und man erhält nach 2τ die maximale Amplitude. An diesem Punkt sind alle Spins wieder in Phase. Das typische Echosignal kommt dadurch zustande, dass die transversale Magnetisierung langsam wieder anwächst, bei 2τ ihr Maximum durchläuft und anschließend einem normalen FID entspricht. 23 2 Theoretische Grundlagen 90° [’ 180° \ ’ τ τ $EELOGXQJ Schematische Darstellung der Pulsfolge des Hahn-Spin-Echo-Experiments. & 00 z x’ z z z & $ & % y’ x’ & $ x’ y’ 90° [ y’ τ z x’ & % y’ 180° \ x’ y’ τ $EELOGXQJ Entwicklung des Spinsystems an den unterschiedlichen Zeitpunkten der Pulsfolge. Die kleinen Pfeile geben die Drehrichtung der Vektoren & & $ und % relativ zum rotierenden Koordinatensystem an. Infolge von Spin-Spin-Relaxation (7m ) in der Zeit 2τ wird die ursprüngliche Signalintensität , p , die direkt nach dem 90°-Puls vorliegt, nicht mehr erreicht. Die Intensität des Echos ,(2τ) ist gegeben durch: , = ,0 H 2τ − q 2 (2-21) Das Spin-Echo-Experiment kann man auch auf mehrere chemisch nicht-äquivalente Kerne anwenden. Bei zwei unterschiedlichen Kernsorten A und B werden die & & Magnetisierungsvektoren 0 r und 0 s ebenfalls nach der Zeit 2τ refokussiert und man erhält nach der FT des Echos zwei Signale νt und νu . 24 2.2 Diffusions-Pulssequenzen 6WLPXOLHUWHV(FKR([SHULPHQW In vielen Materialien ist die Frequenz der durch die Molekularbewegung verursachten fluktuierenden Felder viel geringer als die Larmor-Frequenz der Kerne. Daher ist die translatorische Relaxationszeit 7m erheblich kürzer als 7 v . Es besteht aber die Möglichkeit, die transversale Magnetisierung, die zu einem gewissen Zeitpunkt τ v vorhanden ist, einzufrieren und zu einem späteren Zeitpunkt wieder abzurufen. Dies ist besonders von Bedeutung, wenn man die Bewegung der Moleküle über einen längeren Zeitraum messen will. Bei der dazu benutzten Methode, dem „stimulierten Echo-Experiment“, wird der 180 xw ′ -Puls der HahnSpin-Echo-Pulssequenz durch zwei 90 zy ′ -Pulse ersetzt. Diese beiden Pulse sind durch die Zeit τ2 voneinander getrennt. 90° [’ 90° [’ τ1 90° [’ τ2 τ1 $EELOGXQJ Schematische Darstellung der Pulsfolge des stimulierten Echo-Experimentes. Der zweite 90 zy ′ -Puls rotiert die y’ -Komponente der makroskopischen Magnetisierung nach der Zeit τ v in longitudinale Polarisation entlang der z-Achse. Da die x’ -Magnetisierung unbeeinflusst bleibt, wird nur die Hälfte der transversalen Magnetisierung in die –z-Richtung gedreht. In dem Zeitintervall τm findet die Rückkehr der Spins in den Gleichgewichtszustand ausschließlich über 7 v -Relaxationsprozesse statt. Der dritte 90 zy ′ -Puls dreht das Spinsystem wieder entlang der y’ -Achse und nach einer weiteren Zeit τ1 erhält man das maximale Echosignal. 25 2 Theoretische Grundlagen *UXQGODJHQGHU'LIIXVLRQ Materie besitzt im Allgemeinen die Tendenz, räumliche Konzentrationsunterschiede durch einen Teilchentransport auszugleichen und dadurch den Gleichgewichtszustand zu erreichen. Dieses Verhalten nennt man Diffusion. Es beschreibt allgemein das Streben eines Systems nach maximaler Entropie. Im makroskopischen Maßstab kann man diesen Prozess z.B. in einem 2-Komponentensystem mit einem Konzentrationsgradienten verfolgen. In diesem Fall kommt es zu einem & Teilchenfluss - , der als Transport der Masse P pro Zeiteinheit W in positiver x-Richtung, durch eine Einheitsfläche $definiert ist. Man spricht dann von Transportdiffusion. /|VHPLWWHO /|VHPLWWHO XQG 3RO\PHU [=0 D $EELOGXQJ Diffusionszelle mit der Abmessung D, in der zum Zeitpunkt W = 0 eine Polymerlösung mit reinem Lösemittel überschichtet ist. Es liegt ein Konzentrationsgradient in x-Richtung vor. Die ersten quantitativen Untersuchungen der Diffusion wurden von Adolf Fick, in der Zeit um 1855 durchgeführt. Er erkannte, dass der Materietransport auf dem gleichen Prinzip beruht, wie die Wärmeleitung. Auf der mathematischen Basis des Gesetzes der Wärmeleitung, welches ein paar Jahre zuvor von J. B. J. Fourier (1822) entwickelt wurde, entstand das 1. Ficksche Gesetz der Diffusion [5]. 26 2.3 Grundlagen der Diffusion Im Jahre 1820 beschrieb der Schottische Botaniker Robert Brown [6] ein anderes Phänomen, das anscheinend in enger Beziehung zu der Diffusion stand. Bei der Beobachtung von Pollensamen, mit Hilfe eines damals neuartigen Mikroskops, entdeckte er, dass die einzelnen Teilchen eine schnelle, scheinbar zufällige Bewegung ausführen. Dieses Verhalten, das durch unterschiedliche Wechselwirkungen der Teilchen mit der Umgebung zustande kommt, wird als „Brownsche Molekularbewegung“ bezeichnet. Das durch die Brownsche Bewegung hervorgerufene Verschieben ganzer Moleküle (z.B. Polymere) gegen Moleküle anderer Art (z.B. Lösemittel) bezeichnet man als 7UDQVSRUWGLIIXVLRQ. Sind jedoch alle Moleküle vom gleichen Typ, führen die Platzwechsel nicht zu einem Nettofluss des Polymeren, den man makroskopisch beobachten kann und man spricht von 6HOEVWGLIIXVLRQ. /|VHPLWWHO XQG 3RO\PHU D $EELOGXQJ Diffusionszelle mit der Abmessung D, in der Selbstdiffusion, hervorgerufen durch die Brownsche Molekularbewegung, stattfindet. Der Platzwechsel der Teilchen führt zu keinem Nettofluss des Polymers. Die enge Beziehung zwischen der Brownschen Molekularbewegung und der Diffusion wurde zuerst von A. Einstein [7] entwickelt. Die quantitative Beschreibung der Brownschen Molekularbewegung beruht auf der zeitabhängigen Konzentrationsverteilung der einzelnen Teilchen, die sich anfänglich in einem bestimmten Raumabschnitt aufhalten. Um die Teilchen zu unterscheiden, stellt man sie sich als gekennzeichnet vor. Unter der Voraussetzung, dass sich die Gesamtkonzentration der Teilchen im beobachteten Abschnitt nicht ändert, kann man die Fickschen Gesetze anwenden. 27 2 Theoretische Grundlagen 'LH)LFNVFKHQ*HVHW]H & Der Diffusionsprozess kann quantitativ mit Hilfe des Diffusionsflusses - beschrieben werden, der als Transport der Masse P pro Zeiteinheit durch eine Einheitsfläche definiert ist. & & Gemäß dem ersten Fickschen Gesetz ist der Partikelfluss - an der Position U proportional zum Konzentrationsgradienten: & & & - (U , W ) = − ' ∇F(U , W ) (2-22) & wobei die Konstante ' der Translationsdiffusionskoeffizient und F(U W ) die Konzentration der Teilchen pro Volumeneinheit sind und der Nablaoperator ∇ den Gradienten angibt. Das negative Vorzeichen in Gleichung (2-22) kennzeichnet die entgegengesetzten Richtungen vom Diffusionsfluss im Vergleich zum Konzentrationsgradienten ∇F . Diffusionsmessungen unter stationären Bedingungen basieren direkt auf dem 1. Fickschen Gesetz. Will man jedoch Angaben über die räumliche und zeitliche Konzentrationsverteilung in der Lösung gewinnen, muss man ein zweites Gesetz ableiten. Mit Hilfe der Kontinuitätsbedingung [8] Gl. (2-23) kann man die durch den Fluss hervorgerufene Konzentrationsänderung beschreiben: & & & ∂F(U , W ) = −∇- (U , W ) ∂W (2-23) Gleichung (2-23) besagt, dass eine Konzentrationsänderung stattgefunden hat, wenn sich die Flüsse in ein Volumenelement hinein und wieder hinaus nicht aufheben, (Massenerhaltungssatz). Kombiniert man Gleichung (2-22) mit (2-23) erhält man das zweite Ficksche Gesetz: & & ∂F(U , W ) = '∇ 2 F(U , W ) ∂W Gleichung (2-24) beschreibt die konzentrationsabhängige Transportdiffusion. 28 (2-24) 2.3 Grundlagen der Diffusion Die Selbstdiffusion tritt jedoch auch ohne Konzentrationsgradient auf. Daher ist es günstig, & & die Konzentration durch den „Propagator“ 3 (U0 U , W ) zu ersetzen. Er gibt an, wie groß die & Wahrscheinlichkeit ist, ein diffundierendes Teilchen, das anfänglich (W ) die Position U0 & hat, nach der Zeit W an der Stelle U wiederzufinden. & & 3(U0 U , W ) & U0 & U (W ) & & $EELOGXQJ Die Verteilungsfunktion 3(U0 U , W ) gibt die Wahrscheinlichkeit an, dass ein Teilchen in der Zeit W von & & U0 nach U diffundiert ist. Damit ergibt sich: & & ∂3(U0 U , W ) ∂W & & = '∇ 2 3(U0 U , W ) (2-25) & & & & mit der Anfangsbedingung 3(U0 U ,0 ) = δ (U − U0 ). Für die freie Diffusion liefert die Lösung von Gleichung (2-26) eine Gauss-Verteilung der folgenden Form [9, 16]: [ 3 & & & & 2 − 3(U0 U , W ) = (4π' W ) 2 exp − (U − U0 ) / 4 ' W ] (2-26) 29 2 Theoretische Grundlagen & & & & Man erkennt, dass 3 (U0 U , W ) nur von der Verschiebung (U − U0 ) abhängt und nicht von der & Ausgangsposition U0 . Die Berechnung des mittleren Verschiebungsquadrates aus Gleichung (2-26) liefert die „Einstein-Gleichung“ [10]: (U& − U&0 )2 [ ] 3 & & 2 & & 2 & − = ∫ (U − U0 ) (4π' W ) 2 exp − (U − U0 ) / 4 ' W GU = 6 ' W (2-27) Gleichung (2-27) liefert den Zusammenhang zwischen dem Diffusionskoeffizienten ' aus dem 1. bzw. 2. Fickschen Gesetz und der mittleren quadratischen Verschiebung eines & & 2 Teilchens (U − U0 ) , welche quantitativ die Brownsche Molekularbewegung beschreibt. 30 2.3 Grundlagen der Diffusion 6WRNHV(LQVWHLQ%H]LHKXQJ Der Zusammenhang zwischen dem Diffusionskoeffizienten und der molekularen Größe ist durch die Stokes-Einstein-Gleichung gegeben: '= N 7 { I (2-28) wobei N| die Boltzmann-Konstante, 7 die Temperatur und I der Reibungskoeffizient ist. Stokes führte 1856 eine genaue Berechnung für den Reibungskoeffizienten I } einer kompakten Kugel mit dem hydrodynamischen Radius 5~ ^ (Stokes-Radius) durch, die sich mit der Geschwindigkeit v, ohne Wirbelbildung, durch eine Flüssigkeit bewegt. Das Ergebnis ist in der Literatur unter „Stokessches Gesetz“ [8] bekannt und lautet: I 0 = 6πη 0 5 (2-29) wobei η 0 die Viskosität des Lösemittels ist. Da I nicht direkt zugänglich ist, kann man mit Hilfe der Stokes-Einstein-Beziehung aus den gemessenen Werten von ' den Reibungskoeffizienten und damit den hydrodynamischen Radius berechnen. Formal kann man diesen Zusammenhang auch auf anders geformte Teilchen übertragen. Im Allgemeinen sind die molekularen Formen komplizierter und können noch Beiträge anderer Faktoren (z.B. durch Hydratation) enthalten. Der Reibungskoeffizient muss dann entsprechend korrigiert werden. Aus diesem Grund liefert die Diffusion ebenfalls Informationen über die Form und die Wechselwirkungen der diffundierenden Teilchen. Bei Molekülen die im Durchschnitt isotrop sind aber eine willkürliche Struktur aufweisen, wird 5~ ^ in Gleichung (2-28) durch den Radius 5 einer hydrodynamisch äquivalenten Kugel ersetzt, die sich reibungsmäßig genau so verhält wie das Molekül. 31 2 Theoretische Grundlagen +\GURG\QDPLVFKH:HFKVHOZLUNXQJHQLQ/|VXQJHQ Die Bewegung von Flüssigkeiten oder Teilchen in Flüssigkeiten kann nur selten durch so einfache Ansätze wie bei dem Stokesschen Gesetz beschrieben werden. Meistens muss man auf die Ansätze der Hydrodynamik zurückgreifen. Dazu kann man die Navier-StokesGleichung, welche die Energiebilanz eines sich bewegenden Flüssigkeitselementes beschreibt, für verschiedene Randbedingungen, wie z.B. feste Oberflächen, lösen. Bei Polymeren dagegen besitzen z.B. die Monomereinheiten statistischer Knäuel gegenüber dem umgebenden Lösemittel, im Gegensatz zu kompakten Kugeln, keine festen Oberflächen. Außerdem sind die Monomereinheiten aneinander gekoppelt, so dass die fließende Einheit auch aus Segmenten bestehen kann, die mehrere Monomeranteile beinhaltet. Die Enden dieser Segmente können sich wiederum aufgrund von Konformationsrotation und Wärmebewegung, ähnlich wie eine Feder, aufeinander zu oder voneinander weg bewegen. Um dieses Problem mathematisch zu lösen, werden bei den )HGHU3HUOH0RGHOOHQ die Segmente durch elastisch Hanteln angenähert, wobei sich die Masse des Segments nur auf die Perlen konzentriert und die Federn als masselos angesehen werden. Die Dynamik dieses Modells wird durch die Hooke-Elastizität der Feder beschrieben. Beim 5RXVH0RGHOO wird die ganze Polymerkette in „Rouse-Segmente“ unterteilt, wobei die räumliche Verteilung der Monomere auf jedes Segment der Gauss-Statistik folgt. Jedes Rouse-Segment wird durch eine Perle und eine Feder beschrieben und diese Einheit wiederum durch eine Differenzialgleichung. Bei der Lösung dieses Satzes von Gleichungen ist zu berücksichtigen, dass alle Perle-Feder-Einheiten miteinander gekoppelt sind, es sich also um eine koordinierte thermische Segmentbewegung handelt. Bei der Diffusion beobachtet man aber nicht die gesamte gekoppelte Segmentbewegung, sondern nur die Resultierende. Außerdem muss man zwei Fälle unterscheiden. Bei verdünnten Lösungen bestehen zwischen den einzelnen Segmenten keine hydrodynamischen Wechselwirkungen, d.h. die Bewegungen sind unabhängig von sich ebenfalls bewegenden, benachbarten Molekülsegmenten. Das Lösemittel kann dann ungehindert durch das Knäuel fließen, so dass das Knäuel als „völlig durchspült“ (free-draining) angesehen werden kann. 32 2.3 Grundlagen der Diffusion Dagegen geht die =LPP7KHRULH, die auf die Kirkwood-Riseman-Theorie (siehe unten) aufbaut, von sehr starken hydrodynamischen Wechselwirkungen zwischen den Segmenten aus. Infolge dieser Wechselwirkungen werden die Lösemittelmoleküle, die sich im Knäuel befinden, gezwungen sich mit dem Kettensegment zu bewegen. In diesem Fall ist das Knäuel „ völlig undurchspült“ (non-free-draining). Bei der .LUNZRRG5LVHPDQ7KHRULH sind unterschiedliche hydrodynamische Wechselwirkungen erlaubt. Sie berechneten den Lösemitteleinfluss von Knäueln mit GaussVerteilung der Segmente. Nach dieser Theorie besteht eine Polymerkette aus 1 Perlen mit dem Radius 5 , die durch masselose Federn miteinander verbunden sind. Jede Perle steht dabei für eine Monomereinheit oder ein Segment der Länge / aus mehreren Monomereinheiten. Nach der Stokes-Gleichung beträgt der Reibungskoeffizient einer einzelnen Perle dann I = 6πη 0 5 . Wenn zwischen den einzelnen Perlen keine hydrodynamischen Wechselwirkungen stattfinden, ist der Reibungskoeffizient der gesamten Kette folglich I = 6πη 0 5 1 . Wenn aber Wechselwirkungen zwischen den Perlen auftreten, dann ist der Reibungskoeffizient der Kette umso größer, je größer das Gesamtvolumen der Kette ist und das ergibt sich aus dem mittleren Abstand U zwischen je zwei Perlen L und M. Der Ausdruck für I muss daher noch durch die U −1 Summe der mittleren reziproken Abstände aller Perlenpaare geteilt werden. Aus Dimensionsgründen muss die Doppelsumme im Nenner noch mit einer Länge multipliziert werden, um auf die Einheit des Reibungskoeffizienten zu kommen. Diese Länge ist der Perlenradius 5 , der aber noch durch die Zahl der Perlen zu teilen ist, da mehr Perlen auch einen größeren Reibungskoeffizienten pro Kette bedeuten. Damit der Gesamtausdruck für große Perlenzahlen, kleine Perlenradien und große Abstände in den für ein Knäuel ohne hydrodynamische Wechselwirkungen übergeht, muss zum Nenner noch 1 addiert werden. Damit erhält man für den Reibungskoeffizienten eines Knäuels mit hydrodynamischen Wechselwirkungen: I = 1+ 6πη 0 1 5 5 1 ∑∑ =1 =1 U (2-30) −1 33 2 Theoretische Grundlagen Das Mittel über die reziproken Abstände zwischen der L-ten und der M-ten Perle beträgt { ( U −1 = 6 π1 /2 )} 1 2 , wobei 1 die Zahl der Elemente mit der Länge / ist. (Für die genaue Berechnung siehe Spezialliteratur, z.B. H. G. Elias, 0DNURPROHNOH%DQG[11]). Durch Einsetzen dieses Ausdrucks in Gleichung (2-30), Ersetzen der Summen durch Integrale und Integration über die Kugelschale erhält man die Kirkwood-Riseman-Gleichung: I¤ = 6πη 0 1 5¢£ 8 6 1 + 1¡ 2 3π ¡ 1 2 5¢£ 1 1 ¡ (2-31) 2 / Wird der zweite Teil des Nenners kleiner als 1, also für 1 ¥1 ¨ 2 << 5¦§ /¥ , geht die Gleichung in die für ein durchspültes Knäuel über. Für 1 ©1 ¬ 2 >> 5ª« /© ist dagegen das zweite Glied des Nenners viel größer als 1 und ( ) Gleichung (2-31) geht über in I ¯ = 61 ­ 2 πη 0 1 ®1 ­ 2 /® 3π 1 ­ 2 8 . Bei ungestörten Knäueln beträgt das Mittel über die Fadenabstände U 2 1/ 2 = 1 °1 / 2 /° . Mit U 2 ± 1 2 = 61 ± 2 V2 ± 1 2 ergibt sich daraus für ein undurchspültes Knäuel [11]: ³ I ´ = 6πη 0 V 2 ( wobei 5 ¶ ≡ 3π 1 µ 2 ) 8 V2 µ 1 2 ≈ 0 6647 V 2 µ 1 2 1 2 (3π ³ 1 2 ) 8 = 6πη 0 5 ² ≈ (2 3) V 2 (2-32) µ 1 2 der effektive hydrodynamische Radius der dem Knäuel äquivalenten Kugel ist. Bei großen Molmassen verhalten sich nach dieser Theorie undurchspülte, ungestörte Knäuel wie feste kugelförmige Teilchen. Die Kernspins haben keinen Einfluss auf die hydrodynamischen Eigenschaften der Moleküle. Die untersuchten Proben sind alle homogen und die translatorische Bewegung kann direkt mit Hilfe der PFG-NMR-Technik (siehe Kap. 2.4) gemessen werden. 34 2.3 Grundlagen der Diffusion Die =XVDPPHQKDQJ]ZLVFKHQ'LIIXVLRQVNRHIIL]LHQWXQG0ROHNOJHVWDOW Molmassenabhängigkeit der Diffusionskoeffizienten kann für verschiedene Molekülformen berechnet werden. Bei harten Kugeln erhält man mit dem hydrodynamischen Volumen kompakter Teilchen 9 ¹ = (4π / 3)5 · 3¸¹ , welches sich wiederum durch die Molmasse 0 = P 1 º = ρ 9 » 1 º ausdrücken lässt, durch Einsetzen in die Stokes-Einstein-Gleichung (2-28): 1 '= 2 162π 1/ 3 7 ρ 1 / 3 −1 / 3 0 N ½ 1 ¼1 / 3 η0 (2-33) mit 5 ¾ ¿ÁÀ = hydrodynamische Radius einer kompakten Kugel, m = Masse, 1 = AvogadroKonstante, ρ = Dichte, Nà = Bolzmann-Konstante, 7 = absolute Temperatur und η 0 = Viskosität des Lösemittels. Danach ist für kompakte Kugeln und kugelähnlichen Teilchen der Diffusionskoeffizient reziprok proportional zur dritten Wurzel aus der Molmasse. Für ungestörte Knäuel erhält man mit der Beziehung V2 1Ä 2 = . Å 0 1Ä 2 [11] aus den Gleichungen (2-28) und (2-32) für die Molmassenabhängigkeit des Diffusionskoeffizienten: N Ç 7 −1 / 2 Æ 0 ' = 0,0798 η0 . mit V 2 1/ 2 (2-34) = mittlerer quadratischer Trägheitsradius und .È = Konstante. Die Exponenten α der Molmassenabhängigkeit der Diffusionskoeffizienten lauten somit -1/3 für harte Kugeln, -1/2 für ungestörte Knäuel und wie man weiter berechnen kann -0,588 für gestörte Knäuel und -1 für steife Stäbchen (im Grenzfall 0 → ∞ ) [11]. 35 2 Theoretische Grundlagen Für Teilchen beliebiger Gestalt lässt sich daher analog die Molmassenabhängigkeit der hydrodynamischen Größe ' durch eine einfache Potenzfunktion, dem sogenannten „ Skalengesetz“ , wiedergeben [12]: ' = .É 0 α wobei .Ê (2-35) und α empirische, molmassenunabhängige Konstanten für jedes Polymer- Lösemittelgemisch bei gegebener Temperatur und gegebenen Druck sind. Diese Gleichung gilt allerdings nur für sehr verdünnte Lösungen, in denen die Makromoleküle keine Wechselwirkungen miteinander eingehen. 36 2.3 Grundlagen der Diffusion (LQIDFKH0LWWHOZHUWHGHU0ROPDVVHQ Physikalische Methoden, die auf Systeme angewendet werden die sich im thermodynamischen Gleichgewicht befinden (Osmometrie, statische Lichtstreuung, Sedimentationsgleichgewicht, usw.), führen zu HLQIDFKHQ0LWWHOZHUWHQ der Molmassen wie z. B. 0 Ë , 0 Ì und 0 Í , da sie auf einer Reihe von einfachen miteinander verknüpften statistischen Gewichten basieren. Für molekulareinheitliche Spezies gilt: zahlenstatistisches Gewicht Q Î = PÎ / 0 Î (2-36) massenstatistisches Gewicht PÏ = QÏ 0 Ï (2-37) z-statistisches Gewicht ] Ð = PÐ 0 Ð = Q Ð 0 Ð 2 (2-38) Damit kann man die Gleichungen für die Mittelwerte der Molmasse formulieren: Zahlenmittel der Molmasse 0Ò ∑Q 0 = ∑Q Ñ Ñ Ñ (2-39) Ñ Ñ Massenmittel der Molmasse 0Ô ∑Z 0 = ∑Z Ó Ó Ó Ó z-Mittel der Molmasse 0Ö ∑] 0 = ∑] Õ Õ Õ Õ Õ Ó ∑Q 0 = ∑Q 0 Ó 2 Ó Ó Ó (2-40) Ó Ó ∑Z 0 = ∑Z 0 Õ 2 Õ Õ Õ Õ ∑Q 0 = ∑Q 0 Õ Õ 3 Õ Õ Õ Õ 2 (2-41) Õ mit Z× = P× / ∑× P× = Massenanteil („ Gewichtsbruch“ ) der Spezies L. 37 2 Theoretische Grundlagen Der Einfachheit halber wurde angenommen, dass der Wert 0Ø für molekulareinheitliche Verbindungen steht. Andernfalls muss immer der Mittelwert eingesetzt werden, der dem multiplizierenden Argument entspricht, z. B. ZÙ = Q Ù 0 Ú ,Ù [11]. Bei molekularuneinheitlichen Polymeren nehmen die Mittelwerte mit Erhöhung des statistischen Gewichts zu. Daraus folgt: 0Ý ≤ 0Ü ≤ 0Û (2-42) ([SRQHQWHQPLWWHOGHU0ROPDVVH Hydrodynamische Messmethoden (z.B. Viskosimetrie verdünnter Lösungen) liefern im Allgemeinen nicht die einfachen Mittelwerte 0 Þ , 0 ß und 0 à , sondern kompliziertere Mittel. Die Molmassenabhängigkeit des Diffusionskoeffizienten ist durch die Potenzfunktion, Gl. (2-35), gegeben. Für das Diffusionsmittel der Molmasse erhält man dann: 'ä 0 ã ≡ 0 α å ä = .ã á 1 α ∑ Zâ 0 â α â = Zâ ∑ â á 1 α (2-43) wobei α dem Exponenten in Gleichung 2-35 entspricht. Es handelt sich hier um ein Gewichtsmittel der Ordnung α ≠ 1 . 38 2.4 Anwendungen von Feldgradienten in der NMR-Spektroskopie $QZHQGXQJHQYRQ)HOGJUDGLHQWHQLQGHU1056SHNWURVNRSLH (LQIKUXQJ Bei der konventionellen NMR-Spektroskopie liefert das Spektrum der Kernresonanzen Informationen über die chemische Umgebung der Spins. Bei dieser Messmethode kommt es darauf an, dass identische Kerne gleiche Ergebnisse liefern. Es ist also wichtig, dass das & statische Magnetfeld %0 an jeder Stelle der Probe konstant ist, da Feldgradienten zu einer schlechten Auflösung führen und damit die Analyse der Relaxationsexperimente erschweren. Bei der Feldgradienten-NMR-Technik arbeitet man dagegen absichtlich mit Feldprofilen, die linear über den Probenraum variiert werden. Das bedeutet, dass die Larmor-Frequenzen der Spins eine entsprechende räumliche Abhängigkeit zeigen, wodurch es möglich ist, analog zur Röntgendiffraktion, Bilder zu erzeugen. Dieses linear veränderliche Feld wird als Feldgradient & bezeichnet und wird unabhängig von dem wesentlich größeren %0 -Feld durch spezielle Spulen erzeugt. 1973 begann Lauterbur [13] von größeren Objekten NMR-Bilder zu erzeugen, wobei er die Verteilung von Wasser in lebenden Systemen studierte. Im gleichen Jahr bewiesen Mansfield und Grannell [14] unabhängig davon die Fourier-Beziehung zwischen der Spindichte und dem NMR-Signal in Anwesenheit von magnetischen Feldgradienten. Seit dieser Zeit wurden auf diesem Gebiet große Fortschritte gemacht und Feldgradienten werden mittlerweile in fast allen Bereichen der NMR angewendet, angefangen bei der hochauflösenden NMR, über NMR-Imaging, auch bekannt als MRI (magnetic resonance imaging), bis hin zur NMRMikroskopie. Die meisten modernen NMR-Spektrometer sind heute serienmäßig mit Gradienteneinheiten ausgestattet, wodurch auch die Möglichkeit besteht Diffusionsmessungen als Standard-NMR-Methode durchzuführen. Die Anwendung von Feldgradienten kann man grob in zwei Bereiche einteilen, in den N- und in den T5DXP. Während der N5DXP das räumliche Spektrum von Kernspin-Positionen beinhaltet (Kernspintomographie), enthält der T5DXP das räumliche Spektrum von KernspinOrtsverlagerungen (PFG-NMR). Eine nähere Beschreibung folgt auf den nächsten Seiten. 39 2 Theoretische Grundlagen Mit Hilfe der gepulsten Feldgradienten-NMR-Technik (PFG-NMR), die in dieser Arbeit angewendet wird, kann man bequem und zerstörungsfrei die Molekulardynamik untersuchen. Da der zugrunde liegende Diffusionsprozess direkt gemessen wird, eignet sich die PFG-NMRTechnik auch besonders zur Untersuchung von biologischen Systemen. Die Monographie von P. T. Callaghan [15] über das verwandte Feld der NMR-Mikroskopie enthält viele Punkte der Theorie und technische Aspekte der PFG-NMR-Technik. Experimentelle und theoretische Gesichtspunkte der Diffusion in Flüssigkeiten werden von Tyrrell und Harris [16] untersucht. Das Buch von Crank [17] gilt als Standardwerk für die Mathematik der Diffusion, während Kärger et al. [18] die Prinzipien und Anwendungen der PFG-NMR abhandeln. Stilbs [19] liefert einen detaillierten Bericht über FT- Diffusionsmessungen. N5DXP$EELOGXQJV105NVSDFHLPDJLQJ & Nehmen wir an, es befinden sich 1 Spins in einem homogenen Magnetfeld %0 parallel zur z& Achse mit einem Feldgradienten * . Da dass, durch den Gradienten verursachte, zusätzliche & Magnetfeld sehr viel kleiner ist als das statische Magnetfeld %0 , wird die Larmor-Frequenz & & der Spins nur durch Komponenten beeinflusst, die parallel zu %0 sind. Das Magnetfeld %æ (U ) & im Punkt U ergibt sich dann zu: & & & %ç (U ) = %0 + * ⋅ U (2-44) ∂% ∂% ∂% & % (U ) = %0 + [ è + \ è + ] è è ∂[ ∂\ ∂] (2-45) und damit: 40 2.4 Anwendungen von Feldgradienten in der NMR-Spektroskopie & Stellen wir uns nun vor, dass die Spins bei der Position U das Volumenelement G9 G[G\G] einnehmen. Die Resonanzfrequenz der Kerne in diesem Volumenelement ist dann: & & & ω (U ) = γ %0 + γ * ⋅ U (2-46) & & & Wenn ρ (U ) die lokale Spindichte am Ort U ist, dann befinden sich ρ (U ) G9 Spins in diesem Element. Für das NMR-Signal G6W nach einem 90°-Puls kann man dann schreiben: & & G6 (W ) ∝ ρ (U ) G9 exp[L ω (U ) W ] (2-47) Zur Vereinfachung kann man die Proportionalitätskonstante in Gleichung (2-47) gleich eins setzen und erhält: [( )] & & & G6 (W ) = ρ (U ) G9 exp L γ %0 + γ * ⋅ U W ( (2-48) ) & & In der Praxis wird das Signal mit der Frequenz γ %0 + γ * ⋅ U und die Sendefrequenz einer Mischstufe zugeführt. Nach dem Mischen verbleibt nur noch die Differenzfrequenz. Diesen Prozess nennt man „ heterodyne mixing“ [15]. Wählt man als Referenzfrequenz jetzt γ %0 („ on-resonance“ Bedingung), so oszilliert das detektierte Signal im rotierenden & & Koordinatensystem gerade mit γ * ⋅ U . Mit Hilfe dieser Technik kann man den Term γ %0 in Gl. (2-48) vernachlässigen und wir erhalten für die Signalamplitude: [ ] & & & & 6 (W ) = ∫∫∫ ρ (U ) exp L γ * ⋅ U W GU (2-49) & wobei GU die Integration über das Volumen darstellt. Aufgrund des linearen Zusammenhangs zwischen Frequenz und die durch den Feldgradienten verursachte Verschiebung, führt die inverse Fourier-Transformation von 6W direkt zur Spindichte-Verteilung. Um das offensichtlicher zu machen, führte Mansfield [15] das & & & Konzept des reziproken Raum-Vektors N = γ * W ein, wodurch 6 (W ) in 6 N übergeht: () 41 2 Theoretische Grundlagen [ () ] & & & & & 6 N = ∫∫∫ ρ (U ) exp L N ⋅ U GU () [ (2-50) ] & & & & & ρ (U ) = ∫∫∫ 6 N exp − L N ⋅ U GN (2-51) Gleichung (2-50) und (2-51) geben die grundlegende Beziehung von NMR-Imaging wieder. & & Sie sagen aus, dass das Signal 6 N und die Spindichte ρ (U ) gegenseitig konjugiert sind. & & Praktisch wird 6 N in der Zeitdomäne gemessen und ρ (U ) durch Fourier-Transformation in & der Frequenzdomäne berechnet. Konsequenterweise ist ρ (U ) eine Art dreidimensionales & Spektrum von 6 N . () () () Anhand eines eindimensionalen Beispiels kann man diese Beziehung anschaulich machen. Nehmen wir an, es befinden sich zwei mit Wasser gefüllte Kapillaren an den Orten x = 0 und & & x = L, in einem homogenen %0 -Feld, mit einem Gradienten * in x-Richtung : & %%00 [=0 [=/ [ & * *[ $EELOGXQJ Darstellung zweier Proben (z.B. wassergefüllte Kapillaren) in einem homogenen Magnetfeld & & %0 in z-Richtung mit einem zusätzlichen Feldgradienten in * x-Richtung. Nach Anregung und Detektion ergibt sich für das Signal 6W: 6 (W ) = $ exp[L ω 0 W ]+ $ exp[L (ω 0 + γ *é / ) W ] 42 (2-52) 2.4 Anwendungen von Feldgradienten in der NMR-Spektroskopie Wählt man ω 0 als Referenzfrequenz und definiert N ê = γ *ê W , dann folgt daraus: 6 (N ë ) = $ + $ exp[L N ë /] (2-53) Einsetzen von Gleichung (2-53) in Gleichung (2-51) liefert die Spindichte-Verteilung für dieses Beispiel: ∞ ρ ([ ) = ∫ { $ + $ exp[L N ì /]} exp[− L N ì [ ] GN ì (2-54) −∞ ρ ([ ) = ∞ ∫ $ exp[− L N [] GN í í −∞ + ∞ ∫ $ exp[L N (/ − [ )] GN í í (2-55) −∞ ρ ([ ) = $ δ ([ ) + $ δ ([ − / ) (2-56) Die Deltafunktion δ[ ist für x = 0 gleich 1 und für alle übrigen Werte von x gleich Null. In entsprechender Weise ist die Deltafunktion δ[/ an der Stelle x = L gleich 1 und für alle anderen x-Werte gleich Null. Nach Gleichung (2-56) erhält man dann für die Spindichte-Verteilung die in Abbildung 2-18 gezeigte eindimensionale Projektion: [=0 [=/ [ ρ ([ ) $EELOGXQJ Eindimensionale Projektion der Spindichte-Verteilung ρ ([ ) für zwei wassergefüllte Kapillaren an den Orten x = 0 und x = L bei Anwesenheit eines magnetischen Feldgradienten in x-Richtung. 43 2 Theoretische Grundlagen Man hat zwei Möglichkeiten den k-Raum abzutasten, entweder hält man, wie im oben genannten Beispiel, den Gradienten *î konstant und variiert W oder man hält W konstant und erhöht schrittweise die Feldgradientenstärke. Die zweite Methode ist aber sehr umständlich, da für jeden Wert von *î die NMR-Anregung wiederholt werden muss. In Abbildung 2-19 sind noch weitere Beispiele für die Projektionen der SpindichteVerteilungen aufgezeigt. 2EMHNW 3U RMHNWLRQ 2EMHNW 3U RMHNWLRQ $EELOGXQJ Projektionen der Spindichte-Verteilungen einiger einfacher geometrischer Objekte. & Je größer der eingesetzte Gradient ist, desto besser ist die Ortsauflösung, sprich N . Während bei derk-Raum-Abbildungs-NMR die Ortsauflösung mit abnehmender Voxelgröße durch das Signal-Rausch-Verhältnis auf ca. (10µm)³ begrenzt ist, da in dem immer kleiner werdenden Volumenelement irgendwann keine Spins mehr vorhanden sind, wird sie bei der q-RaumAbbildungs-NMR nur durch die Größe des angewendeten Gradienten beschränkt. 44 2.4 Anwendungen von Feldgradienten in der NMR-Spektroskopie T5DXP$EELOGXQJV105TVSDFHLPDJLQJ Bei der q-Raum-Abbildungs-NMR wird jetzt nicht mehr der Ort der Spins beobachtet, wie beim k-Raum, sondern nur die Bewegung der einzelnen Kernspins. Dazu untersucht man die Echosignalabnahme eines Stejskal-Tanner-PFG-NMR-Experiments. Bei der sogenannten Stejskal-Tanner-PFG-Sequenz [20] werden zusätzlich zu der Hahn-SpinEcho-Sequenz (siehe Abschnitt 2.1.10) in jeder Zeitperiode τ zwei Magnetfeld-Pulse mit gleicher Dauer δ und Amplitude J eingefügt, die durch die Zeit ∆ voneinander getrennt sind. & Diese Pulse erzeugen zusätzlich zu dem homogenen Feld %0 ein inhomogenes ortsabhängiges & % -Feld, das für einem Feldgradienten z.B. in z-Richtung sorgt. Die Funktion der Gradientenpulse besteht darin, die Magnetisierung der Spins, die in dem Zeitintervall ∆ zu einem anderen Ort U¶ diffundiert sind, zu dephasieren. Im einfachsten Fall ist δ wesentlich kleiner als ∆, so dass während der Gradientenpulse keine translatorische Bewegung der Spins erfolgt. Die Feldgradientenpulse haben keinen Effekt auf stationäre Spins. 90° [’ 180 ° \ ’ τ τ ∆ γJ δ $EELOGXQJ Schematische Darstellung des Stejskal-Tanner-PFG-NMR-Experimentes. Im oberen Teil sind die RF-Pulse und das Signal dargestellt, im unteren Teil die zusätzlichen Gradientenpulse. 45 2 Theoretische Grundlagen Abbildung 2-21 Gradientenpulse. zeigt die ortsabhängige 90°x’ [ Dephasierung 180°y’ ò ñ der Spins während der Echo [ ô ó $EELOGXQJ Ortsabhängige, zeitliche Entwicklung der Magnetisierungshelizes während der Gradientenpulse in Abwesenheit von Diffusionsprozessen. Die Kernspins mit unterschiedlicher z-Koordinate erfahren aufgrund des Gradienten in z& Richtung ein unterschiedliches % -Feld. Während der Gradientenpulse ist die Larmor-Frequenz der Spins, in Abhängigkeit von ihrer räumlichen Orientierung zur z-Achse, gegeben durch: ω (U ) = −γ (%0 + J U ) (2-57) & Die individuellen Kernmomente, die sich an unterschiedlichen Orten U aufhalten, sind verschiedenen äußeren Feldern ausgesetzt, dabei differieren ihre Larmor-Frequenzen ω ï und es kommt zu einer Auffächerung der transversalen Magnetisierung 0ð . Die Spins, die in der & Zeit δ ein stärkeres % -Feld erfahren, dephasieren schneller als die anderen. Das ist in Abb. 221 mit den Spin-Helizes angedeutet. Verändern die Kerne während der Zeit ∆ ihre Position in Bezug auf die z-Achse nicht, wird der Effekt des ersten Gradientenpulses, nach der Invertierung des Spinsystems durch den 180° Puls, vom Zweiten exakt aufgehoben. Wie in Abbildung 2-21 gezeigt refokussieren die Spins vollständig und man erhält nach 2τ das maximale Echosignal. Sind die Kerne jedoch in der Zeit ∆ von einem Ort U zu einem anderem Ort U¶ diffundiert, dann erfahren die Spins beim zweiten Gradientenpuls eine andere Magnetfeldstärke als beim Ersten. 46 2.4 Anwendungen von Feldgradienten in der NMR-Spektroskopie Das hat eine Phasenverschiebung um den Winkel φ zur Folge, die umso größer wird, je weiter die Diffusion der Teilchen in z-Richtung erfolgt ist. Es kommt zu einer Echosignalverminderung die erheblich größer ist, als die durch Feldinhomogenitäten und Spin-Spin-Relaxationsprozesse verursachte Signalabnahme. Im Detail kann man das folgendermaßen erklären: Nach dem RF-Puls mit der Frequenz ω beginnen die Spins aufgrund von Feldinhomogenitäten zu dephasieren. ] φ \′ [′ $EELOGXQJ Phasenwinkel φ der transversalen Magnetisierung in der x’ y’ -Ebene des rotierenden Koordinatensystems. ω÷ ω0 ω $EELOGXQJ Durch kleine Feldinhomogenitäten ist ωõ ≠ω ö und es kommt es zu Phasenverschiebungen. 47 2 Theoretische Grundlagen Für den Phasenwinkel φ im rotierenden Koordinatensystem ergibt sich dann ohne Gradienteneinwirkung für den Spin L: φ ø (τ − ) = (ω 0 − ω ø )τ mit ω = ω 0 = - γ% ù (2-58) . Nach der Zeit τ erfolgt ein 180° RF-Puls. Dieser Puls invertiert das Spinsystem und damit das Vorzeichen der Phasenverschiebung: φ ú (τ + ) = −(ω 0 − ω ú )τ (2-59) Dadurch refokussieren die einzelnen Spins unabhängig vom Wert ω û und man erhält nach 2τ das maximale Echosignal: φ ü (2τ ) = −(ω 0 − ω ü )τ + (ω 0 − ω ü )τ = 0 (2-60) Die einzige Echosignalverminderung ergibt sich dann aus dem Effekt der transversalen Relaxation: ( (2τ ) = ( (0 ) exp[− 2τ / 72 ] (2-61) Durch die Einwirkung der Feldgradienten hängt der Grad der Dephasierung von der räumlichen Orientierung der Spins in bezug auf die z-Achse ab. Für den Phasenwinkel eines Spins L nach dem 90° RF-Puls und dem Gradientenpuls ergibt sich nun: & & φ ý (τ − ) = (ω 0 − ω ý )τ + γ δ J ⋅ U 48 (2-62) 2.4 Anwendungen von Feldgradienten in der NMR-Spektroskopie und nach dem 180° RF-Puls: & & φ þ (τ + ) = −(ω 0 − ω þ )τ − γ δ J ⋅ U (2-63) Nach dem zweiten Gradientenpuls erhält man für den Phasenwinkel: & & & & φ ÿ (2τ ) = −(ω 0 − ω ÿ )τ + (ω 0 − ω ÿ )τ − γ δ J ⋅ U + γ δ J ⋅ U ′ (2-64) & & Jetzt erhält man das maximale Echosignal nur, wenn U = U ′ ist, d.h. die Spins haben ihre & Position in Bezug auf die Richtung des stationären %0 -Feldes nicht verändert: & & & & φ (2τ ) = −γ δ J ⋅ U + γ δ J ⋅ U & & & φ (2τ ) = γ δ J ⋅ (U −U ) (2-65) & & & Die Zahl der Spins im Volumenelement ∂9 ≡ ∂U ist gleich ρ (U ) ∂U . Damit ergibt sich für die Echosignalhöhe: & & & & & & & & & ( (J ) = ∫∫ ρ (U ) 3(U U ′ ∆ ) H[S[L γ δ J ⋅ (U ′ − U )] GU ′GU (2-66) & & wobei die Funktion 3(U U ′ ∆ ) angibt, wie groß die Wahrscheinlichkeit ist, einen Spin der & & sich am Ort U befindet, nach einer Zeit ∆ am Ort U ’ wiederzufinden. & & & Substituiert man nun den Vektor U −U in Gl. (2-65) durch die dynamische Verschiebung 5 , so kann man Gleichung (2-66) umschreiben: ( ) [ ] & & & & & & & & & ( (J ) = ∫ [∫ ρ (U ) 3 (U U + 5 ∆ ) GU ]H[S[L γ δ J ⋅ 5 ] G5 & & & & & & & & & ( (J ) = ∫∫ ρ (U ) 3 U U + 5 ∆ H[S L γ δ J ⋅ 5 G5 GU (2-67) (2-68) 49 2 Theoretische Grundlagen ( ) & Setzt man den „ durchschnittlichen Propagator“ 3 5, ∆ ein, der den über die ganze Probe gemittelten Wert für die örtliche Bewegung der Kernspins wiedergibt, dann ist die mittlere & Wahrscheinlichkeit, ein Teilchen, das sich ursprünglich am Ort U befindet, nach der Zeit ∆ & am Ort U ’wiederzufinden, gegeben durch [15]: ( ( ) ) & & & & & & 3 5, ∆ = ∫ ρ (U ) 3 U U + 5, ∆ GU (2-69) Damit vereinfacht sich Gleichung (2-68) zu: ( ) [ ] & & & & & ( (J ) = ∫ 3 5 ∆ H[S L γ δ * ⋅ 5 G5 (2-70) Analog zur Signalbeschreibung bei der k-Raum-Abbildung kann man den reziproken & & Raumvektor T = γ δ J definieren. Für das Signal ergibt sich dann: ( ) [ ] & & & & & ( (T ) = ∫ 3 5, ∆ exp L T ⋅ 5 G5 und ( ) [ ] & & & & & 3 5, ∆ = ∫ ( (T ) exp− L T ⋅ 5 GT (2-71) (2-72) ( ) ( ) & & Gleichung (2-71) und (2-72) stellen die Fourier-Beziehungen zwischen ( (T ) und 3 5, ∆ & dar. Die Akquisition des Signals im q-Raum liefert also eine Abbildung von 3 5, ∆ , & während die Akquisition im k-Raum eine Abbildung von ρ (U ) wiedergibt. Bei der k-Raum& & Abbildungs-NMR kann für jedes Volumenelement GU die Spindichte ρ (U ) abgebildet werden. Die Nachweisgrenze ist nur durch die maximale Ortsauflösung limitiert. Die q-RaumAbbildungs-NMR liefert hingegen keine ortsaufgelösten Erkenntnisse, sondern über die ganze Probe gemittelte Bewegungsinformationen (Diffusion und Strömungen) von allen Spins in der Probe. Dabei ist die q-Raum-Abbildungs-NMR-Auflösung nur durch die Größe der angewendeten Gradienten und durch Artefakte begrenzt und kann daher auch noch Bewegungen im nm-Bereich messen. 50 2.4 Anwendungen von Feldgradienten in der NMR-Spektroskopie Wenn man einen Gradienten mit bekannter Größe auf eine Probe anwendet, ist der entscheidende Punkt, dass die Larmor-Frequenz der einzelnen Spins eine räumliche Signatur bekommt. Bei PFG-Messungen ist daher das NMR-Signal, in Abhängigkeit von der molekularen Verschiebung, phasenkodiert. Im PFG-NMR-Experiment werden in der Regel 30-50 Einzelspektren gesammelt. Das erste Spektrum wird ohne Gradientenpuls aufgenommen und hat dementsprechend, unter Berücksichtigung der Relaxationsprozesse, das maximale Echosignal. Bei den Folgespektren wird der Gradient schrittweise um einen festen Wert erhöht. Bei Mischungen müssen die kleinen Gradienten-Werte ausreichen um auch die schnellen Komponenten zu erfassen. Andererseits müssen die J-Werte auch groß genug gewählt werden, so dass die Signalverminderung der langsamsten Komponente mindestens eine Größenordnung beträgt. $EELOGXQJ Typisches PFG-NMR-Experiment. Die Pulslänge δ ist konstant und die Pulsamplitude J nimmt von vorne nach hinten schrittweise zu [21]. 51 2 Theoretische Grundlagen T5DXP$EELOGXQJXQG'LIIXVLRQ )UHLH'LIIXVLRQ Im Falle von freier (Selbst-) Diffusion ist Gleichung (2-69) vergleichsweise einfach auszuwerten. Für Diffusionsprozesse in homogenen Medien, die nicht durch Porenwände oder Ähnliches & & & & behindert werden, ist 3 U U + 5, ∆ unabhängig von der Startposition U und nur noch von der ( ) Gesamtverschiebung abhängig. Das wiederum spiegelt die Natur der Brownschen Molekularbewegung wider. Daher ist die Diffusion für alle Moleküle in der Probe gleich groß und man kann schreiben [15]: ( ) ( ) ∫ ρ (U& ) GU& = 13(5, ∆ ) & & 3 5 , ∆ = 3 5, ∆ & (2-73) wobei 1 die Gesamtzahl der Spins ist. 1 kann man in die Gerätekonstante mit einbeziehen und erhält: ( ) ( ) & & 3 5, ∆ = 3 5 , ∆ (2-74) Die klassische Beschreibung der freien Diffusion erfolgt über das zweite Ficksche Gesetz: & & ∂1 (U W ) ∂ 1 (U W ) =' & ∂W ∂U (2-75) & Diese Gleichung gibt den Zusammenhang zwischen der Anzahl der Spins in U zum Zeitpunkt & W, also 1 (U W ) , und dem Diffusionskoeffizienten ' wieder. 52 2.4 Anwendungen von Feldgradienten in der NMR-Spektroskopie & Da bei der q-Raum-Abbildungs-NMR nur die Diffusion in Richtung des Feldgradienten J von Bedeutung ist, reicht die eindimensionale Lösung dieser Differenzialgleichung. Mit der Anfangsbedingung [15]: ( ) ( ) & 1 5 0 = 1 0 & 1 5 0 = 0 & für 5 = 0 & für 5 ≠ 0 (2-76) & & & & wobei 5 = 5 und 5 J , erhält man dann die allgemeine Lösung: ( ) & 1 5, ∆ = & 52 exp − 4π'∆ 4 '∆ 10 (2-77) ( ) & In isotropen Systemen gilt für die Wahrscheinlichkeit 3 5, ∆ = 3(5, ∆ ) und man erhält: 3(5, ∆ ) = 1 (5, ∆ ) = 10 52 exp − 4π'∆ 4 '∆ 1 (2-78) & Für den Fall, dass J genau in z-Richtung verläuft, ergibt sich für das Echosignal in & Abhängigkeit von T = T : ( (T ) = 52 exp − exp[L T 5 ] G5 4π'∆ 4 '∆ ∞ 1 ∫ −∞ (2-79) Da nur der reelle Teil des Signals von Bedeutung ist folgt: ( (T ) = 52 exp − cos(T5 ) G5 4π'∆ 4 '∆ ∞ 1 ∫ −∞ ∞ ( (T ) = 2 ∫ 0 52 exp − cos(T5 ) G5 4π'∆ 4 '∆ 1 (2-80) 53 2 Theoretische Grundlagen Die Lösung des Integrals nach Bronstein et al. [22] liefert schließlich: ( (T ) = T2 1 4π'∆ exp − 4 '∆ 4π'∆ 2 4 2 [ ] [ ( (T ) = H[S − '∆ T 2 = H[S − γ 2δ 2 * 2 '∆ ] (2-81) Da man eigentlich die Gerätekonstante & noch berücksichtigen muss, dividiert man ( (T ) durch das Echosignal ( (0) beim Gradienten T und erhält die Auswertegleichung der Diffusionsmessungen mittels PFG-NMR für „ freie Diffusion“ : ( (T ) = H[S − γ 2δ 2 J 2 '∆ ( (0 ) [ ] (2-82) Gleichung (2-82) gilt für Fälle in denen die Pulslänge der Feldgradientenpulse δ wesentlich kleiner als die Diffusionszeit ∆ ist. In der Praxis wird die Gradientenamplitude J variiert und ∆ und δ werden konstant gehalten. Liegt die Gradientenlänge δ in der Größenordnung von ∆, so muss in der Auswertegleichung die Diffusionszeit durch die reduzierte Beobachtungszeit ∆- δ/3 ersetzt werden [20]: ( (T ) = exp − γ 2δ 2 J 2 '(∆ − δ / 3) ( (0 ) [ 54 ] (2-83) 2.4 Anwendungen von Feldgradienten in der NMR-Spektroskopie *HKLQGHUWH'LIIXVLRQ Bei der gehinderten Diffusion wird die Bewegung der Moleküle auf einen gewissen Bereich beschränkt, z.B. wird Wasser in einer Zelle durch die Zellwand an der Diffusion gehindert. & Diese Einschränkung bedeutet, dass der „ durchschnittliche Propagator“ 3 5, ∆ jetzt nicht ( ) mehr durch eine Gauss-Verteilung beschrieben wird und einen zeitabhängigen Charakter erhält. Stellen wir uns vor, die Diffusion der Moleküle in einer flüssigen Probe wäre durch einen rechteckigen Kasten begrenzt. Nehmen wir an, im PFG-Experiment erfolgt der Gradientenpuls parallel zu einer Seite ], des Kastens mit der Länge D. Wenn wir das Echosignal bei verschiedenen Zeiten ∆ aufnehmen, müssen wir zwei Grenzfälle unterscheiden. Nach einer sehr geringen Diffusionszeit bewegen sich die meisten Moleküle, mit Ausnahme derer die sich in unmittelbarer Nähe einer Wand befinden, frei nach der Brownschen Molekularbewegung. Dann erhalten wir für das Signal ( (T ) das gleiche Ergebnis wie bei der ungehinderten freien Diffusion in Gleichung (2-80): Für ∆ << D2 gilt 2' 3 (], ∆ ) = ]2 exp − 4π'∆ 4 '∆ 1 (2-84) Im anderen Fall, wenn die Diffusionszeit ∆ wesentlich länger ist als die Strecke D, dann sind alle Moleküle im Kasten schon mehrmals hin und her diffundiert und haben jegliche Information über ihre anfängliche Position verloren. 3 (] ] ′, ∆ ) gibt dann die Wahrscheinlichkeit an, einen Kern irgendwo entlang ] ′ zu finden, und das ist wiederum die Spindichte im Kasten ρ (] ′): Für ∆ >> D2 2' 3 (= , ∆ ) = ρ (] ′) (2-85) 55 2 Theoretische Grundlagen Bei einem PFG-NMR-Experiment mit δ << ∆ kann man für die Echosignalverminderung, für alle Werte von ∆, schreiben [23]: ( (T ) = 2{1 − cos(2πTD )} (2πTD )2 + 4(2πTD ) 2 Q 2π 2 '∆ D2 ∞ exp − ∑ =1 − (− ) FRV(πTD ) ∗ (πTD ) − (Qπ ) { (2-86) } Gleichung (2-86) stellt die allgemeine Lösung für gehinderte Diffusion in einer vorgegebenen Geometrie dar. Für die Betrachtung der beiden Grenzfälle ergibt sich dann [15]: kurze Zeitskala: ∆ << D2 2' [ ] [ ( (T ) = H[S − 4π 2 T 2 '∆ = H[S − γ 2δ 2 J 2 '∆ ] (2-87) lange Zeitskala: ∆ >> D2 2' ( (T ) = 2{1 − cos(2πTD )} (2πTD )2 (2-88) Im Falle von schwachen Gradientenpulsen, d.h. 2πTD << 1 oder J << 1 folgt für die lange γδD Zeitskala, Gleichung (2-88): ( (T ) ≈ 1 − 1 (2πTD )2 12 [ ( (T ) ≈ H[S − γ 2δ 2 J 2 ' ∆ wobei ' = ] (2-89) D2 ist. 12∆ Gleichung (2-89) macht deutlich, dass sich der effektive Diffusionskoeffizient ' mit steigender Diffusionszeit ∆ verringert, d.h. die Diffusion wird zunehmend von den 56 2.4 Anwendungen von Feldgradienten in der NMR-Spektroskopie Kastenwänden eingeschränkt. Das gilt aber nur unter der Bedingung, dass die Größe von T wesentlich kleiner ist als der reziproke Abstand der Hindernisse. Abbildung 2-25 zeigt die Echosignalabnahme für die Diffusion in einem Kasten nach Gleichung (2-86) mit unterschiedliche Diffusionszeiten ∆. $EELOGXQJ Echosignalabnahme bei der Diffusion in einem Kasten, nach Gl. (2-86). Die Darstellung zeigt zum einen den Verlauf der Echosignalverminderung, (T, für kurze Diffusionszeiten ∆ und zum anderen für ∆Zeiten, die in der Größenordnung liegen, die ein Molekül durchschnittlich zur Diffusion durch die Box benötigt [15]. 57 2 Theoretische Grundlagen '\QDPLVFKH/LFKWVWUHXXQJ Seit den Arbeiten von Debye [24, 25] in den 40er Jahren hat sich die Lichtstreuung zu einer wichtigen Methode zur Bestimmung von Polymerstrukturen im thermodynamischen Gleichgewicht entwickelt. Bei der dynamischen Lichtstreuung (DLS) macht man sich das Prinzip des Doppler-Effektes [26] zu nutze. Makromoleküle führen in Lösung verschiedene Bewegungen aus. Wird eine Welle (Licht, Schall) mit der Frequenz ω von einer sich bewegenden Quelle ausgesandt, ist sie für einen ruhenden Beobachter um die Frequenz ∆ω verschoben. Der Betrag der Verschiebung hängt von der Geschwindigkeit des Senders im Verhältnis zur Ausbreitungsgeschwindigkeit der Licht- bzw. Schallwelle ab. Strahlt man kohärentes Licht z.B. in eine polymere Lösung ein, wird keine diskrete Frequenzverschiebung beobachtet. Da sich die streuenden Teilchen in alle Raumrichtungen bewegen und zusätzlich eine Geschwindigkeitsverteilung vorliegt, erhält man eine kontinuierliche Linienverbreiterung, die proportional zum Diffusionskoeffizienten ist. Während Gasmoleküle bei hohen Temperaturen eine relativ große Geschwindigkeit haben, so dass die Frequenzverschiebung mit gebräuchlichen Spektrometern (z. B. Fabry-PerotInterferometer) gemessen werden kann, sind die Bewegungen in Lösungen, besonders mit steigender Molmasse, so langsam, dass sie unter die Auflösungsgrenze des Fabry-PerotSpektrometers fallen. Die Linienverbreiterung bei Lösungen wurde erst mit der Entwicklung des Lasers beobachtbar, allerdings auch nur mit Spektrometern höchsten Auflösungsvermögens. Es musste also eine neue Messmethode entwickelt werden. Dies gelang um 1970 der englischen Gruppe um Pike [27], die erstmals das Wiener-KhintschineTheorem [28, 29] anwendeten. Nach diesem Prinzip gibt es zu jeder Spektrallinie 6ω eine zugeordnete Funktion im Zeitbereich, die als Zeitkorrelationsfunktion &W bezeichnet wird. Beide Funktionen sind durch Fouriertransformationen bezüglich der Frequenz ω und der Zeit W miteinander verbunden: 6 (ω ) = 58 1 2π +∞ ω ∫ & (W ) H GW −∞ (2-90) 2.5 Dynamische Lichtstreuung & (W ) = +∞ −ω ∫ 6 (ω ) H Gω (2-91) −∞ In Abbildung 2-26 wird der wesentliche Vorteil der Transformation verdeutlicht. Zu kleinen Frequenzverschiebungen gehören große Zeiten W der Zeitkorrelationsfunktion und umgekehrt. Praktisch bedeutet dies, dass die langsamen Bewegungen, die zu kleinen Verschiebungen führen, bei längeren Zeiten beobachtet werden und mit sogenannten Autokorrelatoren messbar sind. ( ) ( ω) (ω − ω0) 6 (ω ) , zweier durch den Dopplereffekt verbreiterten Spektrallinien mit unterschiedlicher Frequenzverschiebung und die zugehörigen Zeitkorrelationsfunktionen, & (W ). $EELOGXQJ Linienprofile, 3ULQ]LSGHU$XWRNRUUHODWLRQVIXQNWLRQ$.) Während bei der statischen Lichtstreuung eine über die Zeit gemittelte Streulichtintensität gemessen wird und man dazu meist ein großes Streuvolumen und eine relativ lange Registrierzeit wählt, um ein gut geglättetes Signal der Streuintensität zu erhalten, geht man bei der dynamischen Lichtstreuung den umgekehrten Weg. Hierbei interessiert nur die zeitliche Schwankung der Streulichtintensität. Dazu verringert man das Streuvolumen auf eine Größe von etwa 1*10-6 cm3, und wählt kurze Messzeiten bis in den Bereich von µs [30]. Man erhält somit starke Fluktuationen der Streuintensität, wie sie in Abbildung 2-27 dargestellt sind. 59 2 Theoretische Grundlagen $W $ $ $W $ W 'W $EELOGXQJ Fluktuation der Streuintensität infolge der ungeordneten Molekülbewegung um den zeitlichen Mittelwert $(W ) . Die Zeitachse ist in diskrete Zeitintervalle ∆W eingeteilt. Diese Schwankungen kommen dadurch zustande, dass sich infolge der Brownschen Molekularbewegung mehrere Moleküle zufällig zusammenfinden und die Streuintensität erhöhen. Nach einer gewissen Zeit lösen sich diese Cluster wieder auf und weniger Licht wird gestreut. Ist der Zeitabschnitt, nachdem die Streulichtmessung wiederholt wird, klein gegenüber der Zeit, die die Streuzentren benötigen um das Streuzentrum zu verlassen, beobachtet man nur eine geringe Änderung der Streuintensität. Ist sie dagegen größer als eine Bewegungszeit, besteht keine Korrelation zwischen den beiden Messwerten. Um diesen Zusammenhang zu verdeutlichen, betrachtet man die in Abbildung 2-27 dargestellte Streuintensität $W, sie schwankt um einen Mittelwert $ . Für den zeitlichen Verlauf der Größe $W um $ ergibt sich mit W = Startzeit und 7 = Dauer der Mittelung: ( $ W0 ,7 ∗ ) + ∗ 1 0 = ∗ ∫ $(W ) GW 7 0 (2-92) Im Idealfall wird $W über unendlich lange Zeit gemittelt: $(W 0 ) 60 + ∗ 1 0 = lim $(W ) GW , ∗ →∞ 7 ∗ ∫ 0 (2-93) 2.5 Dynamische Lichtstreuung Handelt es sich bei $W um eine stationäre Größe, dann ist der Mittelwert $(W ) unabhängig von W ! : 1 $(W ) = " lim ∗ →∞ 7 ∗ " ∗ ∫ $(W ) GW (2-94) 0 Die Zeitachse in Abbildung 2-27 ist in diskrete Zeitintervalle ∆W unterteilt. Ferner wird ein Zeitintervall τ Q⋅∆W definiert. Zu zwei verschiedenen Zeitpunkten W und Wτ gilt allgemein $W ≠ $Wτ. Für kleine Werte von τ unterscheiden sich $W und $Wτ nur wenig, sie sind stark miteinander korreliert. Mit zunehmenden Werten von τ dagegen nimmt auch die Differenz dieser Größen zu, unter gleichzeitigem Verlust der Korrelation. Ein Maß für diese Korrelation ist die Autokorrelationsfunktion (AKF), *# τ, der fluktuierenden Größe $W: *% (τ ) = $(W )$(W + τ ) 1 = $ lim ∗ →∞ 7 ∗ $ ∗ ∫ $(W ) $(W + τ ) GW (2-95) 0 Geht man davon aus, dass $W im Zeitintervall ∆W nur wenig variiert, kann man Gl. (2-94) und (2-95) durch folgende Summen annähern: & 1 $ W ≈ & OLP ∑ $' →∞ 1 ' =1 *+ (τ ) = $(W )$(W + τ ) (2-96) ( 1 ≈ ( lim ∑ $) $) + * →∞ 1 ) =1 (2-97) , mit W M∆W; 7 1∆W; Wτ MQ∆Wund M, 1, Q = 1,2,3,... . Je kleiner das Intervall ∆W ist, umso besser ist die Approximation. 61 2 Theoretische Grundlagen Mit Hilfe schneller Rechner, den sogenannten Korrelatoren, kann die AKF aus der Messung der Fluktuationen von $W ermittelt werden. Daher wird das Messverfahren der dynamischen Lichtstreuung auch als Photonen-Korrelations-Spektroskopie (PCS) bezeichnet. Da *# τ die Korrelation zwischen $W und $Wτ beschreibt, nimmt die Funktion *# τ für τ ihren Maximalwert an: *- (0 ) = $(W )$(W + τ ) τ =0 = $(W )$(W ) = $(W ) 2 (2-98) Für τ → ∞ wird *# τ minimal, da die Korrelation völlig verloren geht: *. (∞ ) = lim $(W )$(W + τ ) = $(W ) $(W + τ ) = $(W ) $(W ) = $(W ) 2 (2-99) τ →∞ Die in Abbildung 2-28 dargestellte AKF */ (τ ) fällt mit zunehmender Zeit von ihrem Anfangswert *0 (τ = 0 ) = $ 2 auf einen konstanten Wert *1 (τ = ∞ ) = $ , die Basislinie, 2 ab. *3 (τ ) $(W ) 2 1/ H $(W ) 2 τ4 τ $EELOGXQJ Korrelationsfunktion, *2 τ, einer zeitlich fluktuierenden Größe, $W, als Funktion von τ. 62 2.5 Dynamische Lichtstreuung Diesen Verlauf kann man folgendermaßen erklären: Zu Beginn der Beobachtung hat die Bewegung der Teilchen noch eine bestimmte Richtung und Geschwindigkeit. Infolge von stattfindenden Stoßprozessen ändern sich diese nach einer gewissen Zeit, so dass sie nicht mehr in Beziehung zu den ursprünglichen Werten stehen. Da das Rauschen ein völlig unkorreliertes Signal ist, fällt es nach genügend langer Mittelung weg. Unter der Voraussetzung, dass die Fluktuationen statistischer Natur sind, lässt sich dieses Verhalten durch einen Exponentialansatz beschreiben: *6 (τ ) = $(W )$(W + τ ) = $ 2 ( + $(W ) − $(W ) 2 2 )H 5 −τ τ (2-100) wobei die Relaxationszeit τ7 die charakteristische Abklingzeit der Größe $W darstellt [29]. Nach dem Wiener-Khintschine-Theorem ist die AKF *8 (τ ) über Fouriertransformation mit der Spektraldichte 6 (ω ) verbunden. Eine einfache abfallende Exponentialfunktion im Zeitbereich liefert danach eine Lorentzkurve im Frequenzbereich (siehe Abb. 2-26). Die =HLWNRUUHODWLRQVIXQNWLRQHQGHU6WUHXLQWHQVLWlWXQGGHVHOHNWULVFKHQ)HOGHV durch die Brownsche Molekularbewegung der Teilchen hervorgerufenen Konzentrationsschwankungen, sowie die Segmentdichte und Temperaturschwankungen * * führen zu zeitlichen Fluktuationen des elektrischen Feldes des Streulichts ( (T , W ). Daher enthält die Autokorrelationsfunktion des elektrischen Feldes * (1) (τ ) (AKF 1. Ordnung) Informationen über die Zeitabhängigkeit dieser Größen und damit über die dynamischen Eigenschaften des Systems [32]. Für die Feldautokorrelationsfunktion * (1) (τ ) und ihre normierte Größe J (1) (τ ) erhält man: 63 2 Theoretische Grundlagen * * * * (1) (T , W ) = ( * (T , W )( (T , W + τ ) (2-101) * * ( * (T , W )( (T , W + τ ) * J (T , τ ) = * 2 ( (T , W ) (2-102) (1) 9 & & & & ( ist die konjugierte komplexe Größe zu ( und T ist der Streuvektor mit T = N 0 − N : . Hier & & bezeichnet N 0 den Wellenvektor des eingestrahlten Lichtes und N ; den Wellenvektor des Streulichtes. Bei der quasi-elastischen Lichtstreuung wird die Wellenlänge des eingestrahlten & 2πQ & Lichtes durch den Streuprozess nur minimal verändert, d.h. für N < ≅ = N 0 ergibt sich λ0 & der Streuvektor T , mit Hilfe des Kosinussatzes, direkt aus der Geometrie (Abb. 2-29) [33]: & & T 2 = N0 − N = 2 ( ) & & = N 02 + N = 2 − 2N 0 N = cosθ = 2N 02 − 2N 02 cosθ = 4N 02 sin 2 (θ / 2 ) & T = 2N 0 (sin (θ / 2 )) = (4πQ / λ 0 )(sin (θ / 2 )) (2-103) wobei Q der Brechungsindex der Lösung, λ > die Wellenlänge des Primärlichtes im Vakuum und θ der Streuwinkel ist. 'HWHNWRU & N6 & N0 θ & & & T = N0 − N 6 & N0 $EELOGXQJ Geometrie des Streuprozesses bei der quasi-elastischen Lichtstreuung. 64 2.5 Dynamische Lichtstreuung Die Temperatur- und Dichteschwankungen Konzentrationsschwankungen des des Gelösten Lösemittels sind vernachlässigbar gegenüber den klein. Die Konzentrationsfluktuationen können im thermodynamischen Gleichgewicht durch das zweite Ficksche Gesetz beschrieben werden. Zwischen der normierten Feldautokorrelationsfunktion und dem translatorischen Diffusionskoeffizienten aus dem Fickschen Gesetz besteht folgender Zusammenhang [34]: ?A@ & J (1) (T ,τ ) = H − 2 τ = H − Γτ (2-104) wobei Γ, die sogenannte Abklingkonstante, die durch den Dopplereffekt verursachte Linienverbreiterung des Streulichts gegenüber dem Primärlicht, ist. Ein fundamentales Problem der optischen Experimente ist, dass das elektrische Feld nicht & 2 direkt zugänglich ist. Stattdessen wird die Intensität , (W ) = ( (T ,W ) experimentell bestimmt und daraus die Intensitätsautokorrelationsfunktion * (2 ) (τ ) (AKF 2. Ordnung) berechnet: * * (2 ) (T , W ) = , (W ), (W + τ ) (2-105) , (W ), (W + τ ) * J (2 ) (T , τ ) = 2 , (W ) (2-106) bzw. normiert: Wenn die Amplituden des Streulichts am Ort des Detektors einer Gauss-Verteilung folgen, dann lässt sich der Zusammenhang zwischen den normierten Autokorrelationsfunktionen 1. und 2. Ordnung mit Hilfe der Siegert-Relation [34-37] beschreiben: * * 2 J (2 ) (T ,τ ) = 1 + J (1) (T ,τ ) (2-107) BAC * J (2 ) (T , τ ) = 1 + H −2 (2-108) bzw. mit Gleichung (2-104): 2 τ 65 2 Theoretische Grundlagen Mit Hilfe von Gleichung (2-108) kann man aus der, mit der dynamischen Lichtstreuung ermittelten AKF 2. Ordnung, den translatorischen Diffusionskoeffizienten der gelösten Komponente bestimmen. & Die normierte Autokorrelationsfunktion J (1) (T , τ ) ist bei kleinen monodispersen Teilchen über einen großen Zeitbereich eine einfache Exponentialfunktion. Besteht das System aus zwei monodispersen Teilchensorten mit unterschiedlicher Größe und damit verschiedenen Diffusionskoeffizienten, kommt es zur Überlagerung von zwei Exponentialfunktionen [31]: J (1) (T*,τ ) = D(T* ) H − E D 1 2 τ * E D + E(T ) H − 2 2 τ (2-109) * * wobei D(T ) und E(T ) Amplitudenfaktoren sind, die von der Konzentration der Teilchen und dem Streuwinkel abhängen. Aufgrund des Herstellungsverfahrens weisen synthetische Makromoleküle aber eine mehr oder weniger ausgeprägte Polydispersität auf, die sich in den Lichtstreuungsspektren widerspiegelt. Für polydisperse Systeme muss daher Gleichung (2-104) zu einer Summe oder Verteilung von Exponenten verallgemeinert werden. Daher wird die Verteilungsfunktion * (Γ ) der Abklingkonstante Γ = 'T 2 eingeführt [32, 34, 38]. Sie gibt die Streuintensitätsbeiträge der einzelnen Komponenten an: ∞ J (1) (τ ) = ∫ * (Γ ) H − Γτ GΓ (2-110) 0 mit ∞ ∫ *(Γ ) GΓ = 1 und 0 ∞ Γ = ∫ * (Γ ) Γ GΓ (2-111) 0 Zur Bestimmung von * (Γ ) und damit dem Diffusionskoeffizienten nach dieser Gleichung gibt es mehrere Möglichkeiten: Die inverse Laplace-Transformation von Gl. (2-110), die Analyse der Daten mit dem Programm CONTIN von Provencher und die Kumulantenmethode nach Koppel. Letzteres Auswerteverfahren wurde in dieser Arbeit hauptsächlich angewendet und ist auf den folgenden Seiten näher beschrieben. 66 2.5 Dynamische Lichtstreuung 'LH.XPXODQWHQPHWKRGH Um die Messergebnisse auszuwerten, sind eine Reihe von Verfahren entwickelt worden. Die Kumulantenmethode nach Koppel [38] wird als Standardmethode zur Auswertung der AKF´s polydisperser Proben angesehen. Dabei wird an die normierte, logarithmierte Feldautokorrelationsfunktion ein Polynom angepasst. Koppel zeigte als erster die Übereinstimmung der momentengenerierenden Funktion 0 (− τ Γ ) der Verteilung * (Γ ), mit der AKF 1. Ordnung: 0 (− τ , Γ ) ≡ H − Γτ = J (1) (τ ) (2-112) Die Wichtung des Mittelwertes H − Γτ erfolgt durch die Verteilungsfunktion * (Γ ). Eine analoge Beziehung findet man für die kumulantengenerierende Funktion . (− τ , Γ ), die den natürlichen Logarithmus von 0 (− τ , Γ ) darstellt: . (− τ , Γ ) ≡ ln 0 (− τ , Γ ) = ln J (1) (τ ) (2-113) Nach Koppel lässt sich die Funktion . (− τ , Γ ) in einer Reihe entwickeln: F ∞ F F N (Γ ) . (− τ , Γ ) = ∑ =1 . (− τ , Γ ) = − N1 (Γ ) (− τ ) L! τ τ2 τ3 + N 2 (Γ ) − N 3 (Γ ) + ... 1! 2! 3! (2-114) (2-115) Die Koeffizienten NG (Γ) werden als die i-ten Kumulanten der Abklingzeit Γ bezeichnet. NH liefert Informationen über den gesuchten Mittelwert des Diffusionskoeffizienten, NI ist ein Maß für die Breite der Molmassenverteilung und mit NJ bzw. NK erhält man Angaben über die Symmetrie und die Flachheit der Verteilung. 67 2 Theoretische Grundlagen Es zeigt sich in der Praxis, dass die Funktion (2-115) schon ab dem dritten Kumulanten mit großen Fehlern behaftet sein kann. Das wird durch die Anpassung eines Polynoms mit geringerer Ordnung vernachlässigt. Kann man die Amplituden des elektrischen Feldes des Streulichts mit einer Gauss-Verteilung beschreiben, dann verschwinden alle Kumulanten NG (Γ) mit i > 2 und für die ersten beiden Kumulanten gilt: N1 (Γ ) = Γ (2-116) N 2 (Γ ) = (Γ − Γ ) 2 (2-117) Für die kumulantengenerierende Funktion . (− τ , Γ ) ergibt sich dann: . (− τ , Γ ) = ln J (1) (τ ) = − Γ τ + (Γ − Γ ) 2 τ2 2 (2-118) Durch Anpassung eines Polynoms 2-ten Grades an ln J (1) (τ ) kann der Mittelwert des Diffusionskoeffizenten der gelösten Komponente bestimmt werden [38]: ' = Γ T2 ∑M QM 0 M 'M = ∑M QM 0 M 2 = ' L (2-119) Die mit der Kumulantenmethode berechneten Diffusionskoeffizienten sind z-Mittel. Dabei ist zu beachten, dass der experimentell bestimmte Wert nicht dem wahren translatorischen Diffusionskoeffizienten entspricht. Gegenseitige Wechselwirkungen der gelösten Teilchen und innere Bewegungen flexibler Kettenmoleküle verursachen lokale Konzentrationsschwankungen, die ebenfalls einen Anteil zur AKF beitragen. Durch Extrapolation der Konzentration und des Beobachtungswinkels gegen Null können diese Einflüsse eliminiert werden. Burchard et al. haben eine Beziehung für nicht zu große Teilchen abgeleitet [39], mit der diese Extrapolation durchgeführt werden kann: 68 ( 5O 2 N T2 < 5 ) 2.5 Dynamische Lichtstreuung ' S TUT = Γ T 2 ( ) = ' R 1 + & 5Q 2 P T 2 − ... (2-120) mit ' X = ' W (1 + N V F − ...) (2-121) In dieser Gleichung ist ' Y der translatorische Diffusionskoeffizient bei der Konzentration F, wobei die Konzentrationsabhängigkeit im Faktor NZ enthalten ist. & ist ein strukturabhängiger, dimensionsloser Koeffizient. Bei harten Kugeln ist z.B. & = 0, bei linearen monodispersen flexiblen Ketten 0,1733 und bei polydispersen Ketten 0,25 [39]. 5\ 2 [ ist der z-gemittelte quadratische Trägheitsradius. Nach einem Vorschlag von Burchard [30] werden beide Extrapolationen in einem dynamischen Zimm-Diagramm (analog der Auswertung von statischen LS-Messungen) durchgeführt. Durch Auftragung von ' ] ^_^ gegen T 2 + N ` F erhält man aus dem Ordinatenabschnitt der Extrapolationskurven ' a , und aus den Anfangssteigungen für F → 0 die Größe &⋅ 5c 2 b , bzw. für T → 0 die Größe NZ . Abbildung 2-30 zeigt ein Beispiel für ein dynamisches Zimm-Diagramm. $EELOGXQJ Dynamisches Zimm-Diagramm. Aus dem Ordinatenabschnitt der Extrapolationskurven erhält man ' a . 69 2 Theoretische Grundlagen /LWHUDWXU]X.DSLWHO [1] H. Friebolin, (LQ XQG ]ZHLGLPHQVLRQDOH 1056SHNWURVNRSLH, VCH Verlagsgesellschaft Weinheim, 1988 [2] H. Günther, 1056SHNWURVNRSLH, Georg Thieme Verlag Stuttgart, New York 3. neubearb. u. erw. Aufl., 1992 [3] [4] [5] [6] [7] [8] %UXNHU$OPDQDF, Bruker Analytik GmbH (1996) E. L. Hahn, 3K\V5HY(1950), 580 A. E. Fick, $QQ3K\V (1855), 59 R. Brown, 3KLO0DJ (1828), 161, (1830), 41 A. Einstein, $QQ3K\V (1905), 349 M. D. Lechner, K. Gehrke, E. H. Nordmeier, 0DNURPROHNXODUH&KHPLH, Birkhäuser Verlag, Basel, 2. Aufl. 1996 [9] [10] W. S. 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Kärger, 'LIIXVLRQLQFRQGHQVHGPDWWHU, Vieweg, Braunschweig, 1998 [34] [35] [36] [37] [38] [39] B. Chu, /DVHU/LJKW6FDWWHULQJ, Academic Press, New York, 1974 A. J. F. Siegert, 0,7/DE5HS (1943) L. Mandel, 3URF3K\V6RF/RQGRQ (1964), 435 R. J. Glauber, 3K\V5HY (1963), 2766 D. E. Koppel, -&KHP3K\V (1972), 4814 W. Burchard, M. Schmidt, W. H. Stockmayer, 0DFURPRO (1980), 1265 71 2 Theoretische Grundlagen 72 3.1 Polyethylenglykol ([SHULPHQWHOOHU7HLO 3RO\HWK\OHQJO\NRO 1RPHQNODWXU Polyethylenglykole gehören zu der Klasse der Polyether und besitzen die allgemeine Formel: H[O-CH2-CH2]nOH (3-1) wobei n den Polymerisationsgrad angibt. Die polymeren Derivate des Ethylenoxids werden je nach Molekulargewicht in zwei Klassen eingeteilt. Polymere mit niedrigen Molmassen im Bereich von 200 – 20.000 g/mol werden Polyethylenglykole (PEG´s) genannt. Sie finden unter anderem Verwendung als Bindemittel für keramische Massen, Konsistenzgeber, Emulgatoren, Flockungsmittel, Weichmacher oder Trennmittel in sehr unterschiedlichen Einsatzgebieten, wie z.B. die Metallverarbeitung, Pharmazie oder Elektrotechnik. Polymerderivate mit höherem Molekulargewicht zwischen 1*105 – 5*106 g/mol, werden als Polyethylenoxide (PEO´s) bezeichnet. Sie werden für die Herstellung von Filmen und Folien, sowie als Haftcremes und Schmiermittel in Bereichen benutzt, in denen Wasserlöslichkeit und hohe Viskosität gefragt sind. PEG wurde zuerst 1859 von A. Wurtz hergestellt, indem er Ethylenglykol mit Ethylenoxid behandelte. In späteren Arbeiten versetzte er Epoxid mit wässrigen Alkalis und konnte so PEG´s bis 500 g/mol gewinnen. Kommerziell wurden Polyethylenglykole erstmals 1939 von der Firma Union Carbide Corporation unter dem Namen Carbowax [1] verkauft und gewannen ab etwa 1950, vor allem auf dem Schaumstoffsektor, großtechnische Bedeutung. Polyethylenglykole sind flüssige bzw. wachsartige bis feste Stoffe, die sich in Wasser bis 100°C und in vielen anderen organischen Lösemitteln gut lösen. PEG´s werden als toxikologisch unbedenklich eingestuft und biologisch bis zu 80% abgebaut [2]. 73 3 Experimenteller Teil 0HFKDQLVPXVGHU3RO\PHULVDWLRQ Die technische Darstellung von Polyethylenglykol erfolgt über die basenkatalysierte Polyaddition von Ethylenoxid. Zur Herstellung von Polyethylenoxiden mit höherem Molekulargewicht benötigt man katalytische Systeme, die über einen anderen Mechanismus verlaufen. Je nach Katalysator und Reaktionsbedingungen liegen die Molmassen im Bereich von ca. 2*102 – 5*106 g/mol, entsprechend den Polymerisationsgraden n von ca. 5 – 1*105 [2]. Der Mechanismus der Polymerisation von PEG mit einer molaren Masse von ca. M ≤ 25.000 g/mol verläuft über die Polymerisation von Ethylenoxid, in Gegenwart eines Starters oder Initiators, wie Ethylenglykol, Wasser oder Alkohol und einem Alkalihydroxid als Katalysator. Die Polymerisation lässt sich in folgende Teilschritte gliedern [1, 3, 4]: 1. Initiierung: ROH + NaOH RONa+ + H2O (3-2) ROCH2CH2O−Na+ (3-3) O + RONa + mit R = H, Alkyl oder HO-CH2CH22. Kettenfortpflanzung: O − + ROCH2CH2O Na + ROCH2CH2OCH2CH2O−Na+ (3-4) 3. Kettenübertragung: RO-[CH2CH2O]n-CH2CH2O−Na+ + ROH 4. Kettenabbruch: 74 RO-[CH2CH2O]n+1-H + RO−Na+ (3-5) 3.1 Polyethylenglykol RO-[CH2CH2O]n-CH2CH2O Na+ + H2O − RO-[CH2CH2O]n+1-H + NaOH (3-6) Nach einer entsprechenden Reaktionszeit bleibt kein Starter mehr übrig und das gebildete Polymer hat eine geringe Molekulargewichtsverteilung. Setzt man Ethylenglykol als Initiator ein, werden hauptsächlich OH-Gruppen als Endgruppen gebildet. Die obere Grenze des erreichbaren Molekulargewichts ist durch eine Abbruchreaktion limitiert. Dieser Abbruch kommt durch die Dehydration der Endgruppe des wachsenden Polymers zustande, bei gleichzeitiger Regeneration von Natriumhydroxid [1, 4]: RO-[CH2CH2O]n-CH2CH2O−Na+ RO-[CH2CH2O]n-CH=CH2 + NaOH (3-7) Zusätzlich begrenzen chemische Seitenreaktionen und die Reinheit des eingesetzten Ethylenoxids das durchschnittliche Molekulargewicht des Polymers. Zur Darstellung von Polyethylenoxiden mit molaren Massen von mehr als ca. 24.000 g/mol verwendet man andere Katalysatoren. Als wichtigste Vertreter werden Erdalkalioxide und -carbonate, sowie metallorganische Verbindungen eingesetzt. Metallhalogenide bzw. Metalloxide können die Ausbeuten verbessern. In der Literatur geht man von einem anionisch koordinativen Mechanismus aus. Dabei wird ein Metallatom des Katalysators über ein freies Elektronenpaar am Sauerstoffatom des Epoxidrings koordiniert und dadurch die Ringöffnung über einen nukleophilen Angriff erleichtert [3]: mit M = Metall Atom $EELOGXQJ Anionischer koordinativer Polymerisationsmechanismus zur Darstellung hochmolekularer PEG´s. 75 3 Experimenteller Teil Bei den hochmolekularen PEO´s fällt das Polymer als feinkörniges Produkt an. Wegen der hohen Aktivität des Katalysators ist der verbleibende Rest im Produkt so gering, dass er nicht entfernt werden muss und dieses direkt in den Handel kommt [1]. (LJHQVFKDIWHQ Die Molmasse der üblichen Polyethylenglykole liegt zwischen 200 und 20.000 g/mol und die Konsistenz reicht von farblosen klaren Flüssigkeiten über Pasten, bis hin zu wachsartigen Substanzen. Die Dichte der Flüssigkeiten bei 20°C liegt zwischen 1,12 und 1,18 g/cm³. Die Schmelzpunkte reichen von weniger als –40°C bis ca. 60-70°C. Hochmolekulare Polyethylenoxide mit einer Molmasse von über 1 Mio. g/mol sind kristalline Substanzen. Die Struktur von Polyethylenoxiden wurde von verschiedenen Autoren mit Hilfe der Röntgendiffraktometrie [5, 6], der IR-Spektroskopie [5, 7] und der Ramanspektroskopie [8, 9] untersucht. Die Röntgendiffraktometriedaten sprechen für eine helikale Struktur wie sie in Abbildung 3-2 gezeigt ist. $EELOGXQJ Helikale Struktur von festen Polyethylenoxid [1]. 76 = CH2 = O. 3.1 Polyethylenglykol Die gute Wasserlöslichkeit der Polyethylenglykole kommt durch die abwechselnde Anordnung der hydrophoben Ethylengruppen mit den hydrophilen Sauerstoffatomen zustande. Man hat viele Eis-ähnliche Strukturen vorgeschlagen um die PEO-Ketten in wässrigen Lösungen unterzubringen [10, 11]. Dabei ist jeder Ethersauerstoff des Polymers von zwei Wassermolekülen koordiniert [12], dadurch bildet sich eine Hydrathülle mit einer sogenannten Eisbergstruktur [4] um die -CH2CH2-Gruppen, wodurch die hydrophoben Einheiten von der Lösung abgeschirmt werden. Die Wasserlöslichkeit sinkt allgemein mit steigender Temperatur, da die Wasserstoff-Brückenbindungen mehr und mehr aufgespalten werden und damit die Hydrophilie des Moleküls abnimmt. Die Struktur von PEG in wässrigen Lösungen wird immer noch diskutiert. Die Deutungen der experimentellen Ergebnisse stimmen nicht immer überein. Die Ergebnisse der Viskosimetrie [13-16] sprechen für eine Knäuel-ähnliche Konformation der PEG-Moleküle in wässrigen Lösungen, während die kalorimetrischen Messungen [17] eine helikale Struktur andeuten. Die NMR- und IR-Spektroskopie [18, 19] liefern Anzeichen für die Formation eines Komplexes, bei dem jede Ethylenoxid-Einheit von drei Wassermolekülen koordiniert ist, wodurch eine mehr oder weniger reguläre Struktur von PEG in wässrigen Lösungen vorliegt. 77 3 Experimenteller Teil 3UREHQKHUVWHOOXQJ Die in der Arbeit verwendeten Polyethylenglykole stammen von der Firma Merck-Schuchardt OHG und weisen alle eine Molmassenverteilung auf: PEG 200 (mittlere Molmasse = 190-210 [g/mol]) PEG 400 (mittlere Molmasse = 380-420 [g/mol]) PEG 600 (mittlere Molmasse = 570-630 [g/mol]) PEG 1.500 (mittlere Molmasse = 1.400-1.600 [g/mol]) PEG 6.000 (mittlere Molmasse = 5.000-7.000 [g/mol]) PEG 20.000 (mittlere Molmasse ≥ 17.000 [g/mol]) 105 Die Proben mit einer Konzentration von 1-4 Gewichtsprozent wurden durch Lösen der entsprechenden Menge PEG in D2O (Aldrich, Reinheit > 99%) hergestellt. Da sich beim Lösevorgang störende Blasen bilden, wurden die Lösungen einige Stunden stehen gelassen, bis sie homogen und klar waren. '/6 Schwebeteilchen in den Lösungen, z.B. Staub, führen bei den Lichtstreuungsexperimenten zu Problemen, die das Ergebnis verfälschen können. Daher ist es wichtig die Staubmenge durch intensive Reinigungsprozesse zu reduzieren. 78 3.2 Probenherstellung Als Lösemittel wurde tridestilliertes Wasser verwendet. Die jeweils berechnete Menge PEG wurde auf einer Analysenwaage in ein verschließbares Schraubdeckelglas eingewogen. Anschließend wurde das Glas sofort mit Klarsichtfolie verschlossen und die entsprechende Menge Wasser über eine PE-Spritze mit aufgesteckter Kanüle hinzu gegeben. Die verschlossenen Probengläschen wurden intensiv geschüttelt und zum Homogenisieren über Nacht, bei Raumtemperatur stehen gelassen. Am nächsten Tag filtrierte man die Lösungen über Membranfilter (Firma Schleicher & Schuell, Porengröße 0,2 µm) ab, anschließend wurden sie zehn Stunden bei 4000 Umdrehungen pro Minute zentrifugiert. Dann füllte man aus dem oberen Drittel der Zentrifugenröhrchen mit einer Eppendorf-Pipette je 1 ml der Lösungen in eine Streulichtküvette. Diese wurden mit Teflonstopfen und Teflonband verschlossen um Konzentrationsänderungen durch Verdunstung des Lösemittels zu verhindern. Auf diese Weise wurden Lösungen in einem Konzentrationsbereich von 5 – 11 Gewichtsprozent hergestellt. Sämtliche Probengläschen und Zentrifugenröhrchen wurden vor der Benutzung mit staubarmen destillierten Aceton ausgespült. Die Streulichtküvetten wurden zunächst mit einem Reinigungskonzentrat (Mucasol, Firma Merz & Co.) und dann mit destilliertem Wasser ausgekocht und anschließend mit staubarmen destillierten Aceton gespült. Die so gereinigten Küvetten wurden in einem Exsikkator aufbewahrt. 79 3 Experimenteller Teil 9HUZHQGHWH*HUlWHXQG3URJUDPPH 1056SHNWURPHWHUXQG1050HVVNRSI Alle NMR-Experimente wurden an einem hochauflösenden Flüssigkeitsspektrometer $YDQFH '5; mit einem BAFPA-40-Gradientenverstärkersystem der Firma Bruker Messtechnik GmbH durchgeführt. Bei dem verwendeten NMR-Messkopf handelt es sich um einen Diff30Probenkopf mit 5 mm 1 H-NMR-Spule, deren Gradientenspule über einen externen Wasserkreislauf gekühlt wird. Mit dieser Gradienteneinheit kann eine maximale Feldstärke von 12 T/m bei einer Gradientenpulslänge von 5 ms erzeugt werden. Die Form des FID´s bzw. des Echos kann durch Wirbelströme („eddy currents“), die durch das An- bzw. Abschalten des Gradientenpulses entstehen, gestört werden. Mit einer speziellen Vorrichtung der Gradienteneinheit, der sogenannten Preemphasis, wird die Form der Gradientenpulse so modifiziert, dass innerhalb der Gradientenstabilisierungszeit, welche die Zeit zwischen dem abfallenden Gradientenpuls und dem darauf folgenden RF-Puls bzw. dem Beginn der Akquisition ist, keine Wirkung der Wirbelströme mehr festzustellen ist. 1050HVVXQG$XVZHUWHSURJUDPPH Alle Diffusionsmessungen wurden mit einem PFG-Pulsprogramm (PGSE GLIIBVH) der Firma Bruker Messtechnik GmbH durchgeführt. Es handelt sich dabei um ein modifiziertes HahnSpin-Echo-Pulsprogramm (Abb. 2-20). Die Intensitäten der aufgenommenen NMR-Signale wurden durch Integration bzw. Dekonvolution mit den Programmen Win-NMR und Win-Fit der Firma Bruker Messtechnik GmbH ermittelt. Daraus erhält man nach der Auswertegleichung (2-83), durch mono-, bi- oder triexponentielle Angleichung mit dem Programm Microcal Origin 5.0 bzw. 6.0, die entsprechenden Diffusionskoeffizienten '. 80 3.3 Verwendete Geräte und Programme 'XUFKIKUXQJGHU3)*105'LIIXVLRQVPHVVXQJHQ Alle Experimente wurden zunächst bei Raumtemperatur 22°C (± 1°C) und später, als eine Temperierung des Probenkopfes möglich war, bei einer Temperatur von 25°C (± 0,1°C), einer Gradientenpulslänge δ von 1 ms und einer Diffusionszeit ∆ von 20 ms durchgeführt. Die Gradientenstärke wurde innerhalb von 32 Schritten von 0 T/m auf 6 bzw. 8 T/m erhöht. Bei jedem Gradientenschritt wurden 16 bzw. 32 Scans aufgenommen, wobei die höhere Gradientenstärke und Scanzahl bei den Proben angewendet wurde, die PEG 20.000 enthielten, um auch dessen langsamere Diffusionszeit zu erfassen. Die Recycle-Delay betrug 6 Sekunden. Zur Feldgradientenkalibrierung wurde die von der Firma Bruker Analytik GmbH voreingestellte Kalibrierung überprüft. Dazu wurde der Diffusionskoeffizient anhand der Protonenresonanz von Deuteriumoxid (99% D2O und 1% HDO) gemessen und mit dem Literaturwert (' = 1,872*10-9m²/s) [20] verglichen. Für den Diffusionskoeffizienten dieser Probe kann der Literaturwert von D2O verwendet werden, da es sich fast ausschließlich um D2O handelt und H2O nur als Spur angesehen werden kann. Der experimentell ermittelte Wert bei 25°C beträgt ' = (1,874 ± 0,002)*10-9m2/s. /DVHU6WUHXOLFKW$SSDUDWXU Alle dynamischen Streulichtmessungen wurden im Fachgebiet von Prof. Dr. W. Borchard an einer Laserstreulichtapparatur der Firma ALV-Laser Vertriebsgesellschaft mbH durchgeführt. Diese Messvorrichtung besteht im wesentlichen aus drei Teilen: 1. der Primärlichtquelle, 2. dem Goniometer/Detektor-System und 3. der Signalverarbeitungsund Speichereinheit. Um mechanische Störungen auszuschalten, die z.B. durch Gebäudeschwingungen oder vorbeifahrende Straßenbahnen verursacht werden können, ist die Apparatur auf einer optischen Bank montiert, die auf der Granit-Platte eines schwingungsisolierten Tisches befestigt ist. Abb. 3-3 zeigt die schematische Skizze der Messanordnung von oben [21]. 81 3 Experimenteller Teil Die optische Bank (gestrichelte Linie) besteht aus drei parallelen Schenkeln mit einem rechtwinklig dazu angeordneten Abschlussstück. Auf zwei der Schenkel sind die als Primärlichtquelle verwendeten Laser LA1 und LA2 montiert. Am Ende des dritten Schenkels befindet sich das Goniometer/Detektor-System. Auf dem rechtwinklig angeordneten Abschlussstück der optischen Bank befinden sich zwei Umlenkspiegel S1 und S3, über die der Laserstrahl bis zur Messzelle in der die Streulichtküvette fixiert ist, abgelenkt wird. Mit Hilfe des beweglichen dritten Spiegels S2 kann wahlweise der Helium-Neon-Laser (LA2) in den Strahlengang eingeblendet werden. AM/D : Verstärker/Diskriminator OA : optischer Abschwächer B1, B2 : Blenden OD : optisches Detektionssystem IMB : Index-Matching-Bad PMT : Photomultiplier K : Küvette S1, S3 : Umlenkspiegel L1 : Linse S2 : verschiebbarer Spiegel LA1 : Nd:YAG-Laser ST : schwingungsisolierter Tisch LA2 : Helium-Neon-Laser T : Probenthermostatisierung M1, M2 : Photodioden Θ : Beobachtungswinkel $EELOGXQJ Schematische Skizze der Laser-Streulicht-Apparatur, von oben aus betrachtet [21]. 82 3.3 Verwendete Geräte und Programme Der Nd:YAG-Laser (LA1), 0RGHOO'3<,,± der Firma ADLAS arbeitet im TEM00Modus. Das heißt, dass der Querschnitt des vertikal polarisierten Strahls Gauss-Charakter besitzt. Die Wellenlänge λ des Lasers beträgt 532 nm bei einer Leistung von 140 mW. Laut Hersteller betragen die Leistungsschwankungen ± 0,5% in 8 Stunden. Der Helium-Neon-Laser (LA2), 0RGHOO 6, der Firma Spectra Physics ist aufgrund der Brewster-Fenster, die den Abschluss der Laserröhren bilden, horizontal polarisiert. Da für die statischen Streulichtmessungen jedoch vertikal polarisiertes Licht benötigt wird, ist der Laser gegenüber seiner Normalposition um 90° gekippt auf der optischen Bank montiert. Er arbeitet ebenfalls im TEM00-Modus, bei einer Wellenlänge λ von 632,8 nm und einer Leistung von 32 mW. Die Leistungsschwankungen sind laut Hersteller kleiner als 5%. Damit auch stärker streuende Systeme gemessen werden können, ohne den Photomultiplier (PMT) zu überlasten, kann die Primärstrahlintensität mit Hilfe eines optischen Abschwächers (OA) reduziert werden. Als Kontrolleinheit befinden sich vor und hinter dem optischen Abschwächer zwei Photodioden M1 und M2. Sie messen die Intensitäts- und Richtungsstabilität des Primärstrahls. Die so erhaltenen Daten, die direkt an den Korrelator weitergegeben werden, dienen als Referenzwert, um Intensitätsschwankungen des Lasers über den Messzeitraum zu eliminieren. Die zwei Blenden B1 und B2, die vor und hinter den Photodioden M1 und M2 auf der optischen Bank montiert sind, haben die Aufgabe störende Reflexe des Primärstrahls auszublenden. Über die Linse L1 (Brennweite I = 200 mm) wird der Primärstrahl im Zentrum der Probenküvette (K) gebündelt. Auf diese Weise können mit der Blendenanordnung des optischen Detektionssystems (OD) Streuvolumen bis zu 1*10-6 cm3 [21] erreicht werden. Kleine Streuvolumen sind gerade bei der dynamischen Lichtstreuung von großer Bedeutung, da hier Intensitätsschwankungen von Molekülen gemessen werden, die sich aufgrund der Brownschen Molekularbewegung ins Streuvolumen hinein bzw. hinaus bewegen. Bei einem zu großen Streuvolumen würde man nicht mehr die zeitliche Fluktuation messen, sondern lediglich einen Mittelwert der Streulichtintensität erhalten. 83 3 Experimenteller Teil Abbildung 3-4 zeigt eine detaillierte Abbildung des Goniometer/Detektor-Systems und der angeschlossenen Steuer- und Auswerteelektronik. AM/D : Verstärker/Diskriminator ML : Motorlogik B3 : verstellbare Blende OB : optische Bank B4 : feste Blende OD : optisches Detektionssystem DR : Drucker OK : Okular GA : Goniometerausleger PC : Rechner GO : Goniometer PMT : Photomultiplier IF : Interferenzfilter PS : Hochspannungsnetzgerät IMB : Index-Matching-Bad SF : Strahlenfalle K : Küvette T : Probenthermostatisierung KO : Korrelator TE1,2 : Thermoelemente L2 : Linse TH : Thermostat M1, M2 : Photodioden TK : Temperatur A/D-Wandler $EELOGXQJ Detailliertere Skizze des Goniometer/Detektorsystems, sowie der zugehörigen Steuer- und Auswerteelektronik [21]. 84 3.3 Verwendete Geräte und Programme Die Halterung für die Probenküvette befindet sich in einer mit Toluol gefüllten, zylindrischen Quarzglaswanne, dem sogenannten Index-Matching-Bad (IMB). Um eine Reflexion des Laserstrahls an der zylindrischen Oberfläche des IMB zu vermeiden, befinden sich an der Einbzw. Austrittsstelle des Primärstrahls in das Index-Matching-Bad zwei planparallele vergütete Fenster. Toluol besitzt in etwa den gleichen Brechungsindex wie Quarzglas, daher werden ebenfalls die Reflexionen an der Quarz-Toluol-Grenzfläche minimiert. Nachdem der Laserstrahl die Probenküvette passiert hat, wird er mit Hilfe einer Strahlenfalle (SF) durch Abschwächprismen auf einen Bruchteil der Ausgangsintensität verringert. Eine weitere Aufgabe des Toluols besteht darin, für den Temperaturausgleich zwischen der Küvette und dem thermostatisierten Zellgehäuse (T) zu sorgen. Der externe Thermostat (TH, /DXGD 5&6 '), dessen Temperaturfühler (TE1) sich im IMB befindet, besitzt eine Regelgenauigkeit von 0,02 °C. Die Übertragung der aktuellen Temperatur an den Korrelator (KO) erfolgt über einen zweiten Temperaturregler (TE2) mit angeschlossenem A/D-Wandler (TK). Das optische Detektionssystem (OD), der Photomultiplier (PMT) und die Verstärker/Diskriminator-Einheit (AM/D) sind auf dem Goniometerausleger (GA) angebracht. Der Goniometerausleger wird, mit Hilfe eines Schrittmotors und Winkelencoders, über eine Motorlogik (MK) automatisch vom Korrelator gesteuert. Auf diese Weise können Beobachtungswinkel in einem Bereich von Θ = 12 – 150° mit einer Genauigkeit von ± 0,01° angesteuert werden. Ein Magnetschalter verhindert die Überschreitung des Grenzwinkels und damit die Überlastung des Photomultipliers. Das optische Detektionssystem (OD) setzt sich aus einer Linse (L2) und einer Blendenkombination (B3, B4) zusammen. Die Linse bildet das Streulicht auf der Kathode des Photomultipliers ab. Mit den Blenden wird die Größe des Raumwinkels und damit das Streuvolumen festgelegt. Zu diesem Zweck lässt sich der Durchmesser von Blende B3 in fünf Stufen, von 200 bis 1000 µm, variieren. Hinter Blende B4 befindet sich ein Interferenzfilter (IF), mit dessen Hilfe Störlichtanteile beseitigt werden, die nicht zum Frequenzbereich des gestreuten Primärlichts gehören (z.B. Fluoreszenz). 85 3 Experimenteller Teil Direkt hinter dem optischen Detektionssystem befindet sich der Photomultiplier (PMT, 7KRUQ (0,.$). Dieser wird über ein externes Netzgerät (PS, 7KRUQ(0,%) mit einer Betriebsspannung von 1780 V versorgt. Die Verstärker/Diskriminator-Einheit (AM/D) verstärkt und normiert die vom Photomultiplier gelieferten Signale und unterdrückt das Untergrundrauschen. Anschließend werden die Signale des Photomultipliers, die Daten der Photodioden (M1, M2), die Beobachtungswinkel Θ und die Messtemperatur (TE2) an den Korrelator ($/9, ALV-GmbH) weitergeleitet. Der Korrelator ist über einen Parallelbus mit einem Rechner (PC, (SVRQ3&$;) verbunden. Dieser steuert die Messung und übernimmt die Auswertung und Speicherung der vom Korrelator übermittelten Messdaten. Die Ergebnisse können auf einem angeschlossenen Drucker (DR, (SVRQ64) ausgedruckt werden. [ELW.RUUHODWRU Das Prinzip der Autokorrelationsfunktion (AKF) wurde bereits in Kapitel 2.4.1 erklärt. Bei der dynamischen Lichtstreuung entspricht die physikalische Größe $ der Intensität des Streulichts , . In Abbildung 3-5 ist das allgemeine Operationsschema des Korrelators in Hinsicht auf die Berechnung der Intensitätsautokorrelationsfunktion aus den gemessenen Intensitätsfluktuationen dargestellt. Beim sogenannten „photon-counting“ werden die gestreuten Photonen, die auf den Photomultiplier (PMT) auftreffen, in Form von normierten Pulsen im Zähler (Z) summiert. Das Zeitintervall ∆W („sample time clock“ oder kurz STC-Zeit), in dem die Zählung erfolgt, wird von einem Taktgeber (UT) mit Hilfe der Steuersoftware vorgegeben. Nach jedem Zeitintervall ∆W wird die bis dahin im Zwischenspeicher (Z) summierte Anzahl der Photonen an die Position 1 des Schieberegisters (SR) übertragen und gleichzeitig werden die Inhalte aller Schieberegister um eine Position nach rechts verschoben. Die Anzahl n der Schieberegisterpositionen ist identisch mit der Anzahl der Speicherkanäle (SK) und damit auch mit der Anzahl der Messpunkte der Autokorrelationsfunktion. 86 3.3 Verwendete Geräte und Programme MB : Multiplikatorbausteine SR : Schieberegister PMT : Photomultiplier UT : Taktgeber SK : Speicherkanäle Z : Zähler $EELOGXQJ Allgemeines Operationsschema eines Korrelators [21]. Nach dem n-ten Zeitintervall befindet sich die n-te Summe der Photonen, $ , in der Position 1 des Schieberegisters und die im ersten Zeitintervall gemessene Summe der Photonen, $ , in der Position n des Schieberegisters. Bevor das Schieberegister weiter gerückt wird, werden Inhalte der einzelnen Positionen an die n nachgeschalteten Multiplikationsbausteine (MB) weitergeleitet. Hier werden die Werte mit dem aktuellen Zählerinhalt multipliziert. Die erhaltenen Produkte werden anschließend in den jeweiligen Speicherkanälen (SK) des Korrelators addiert. Als Ergebnis erhält man im ersten Speicherkanal die Summe aller Produkte $ $ , im Zweiten die Summe aller Produkte $ $ und im n-ten Speicherkanal die Summe aller Produkte $ $ . Bei einer genügend lang gewählten Messzeit W wird dieser Prozess ca. 100.000 mal wiederholt und man erhält aus dem Inhalt aller Speicherkanäle die Messpunkte der zur Basislinie exponentiell abfallenden Intensitätsautokorrelationsfunktion [22]. 87 3 Experimenteller Teil Die Schieberregisterpositionen des 4 x 4-bit Korrelators weisen eine Wortlänge von 4 Bit auf. Damit bei langen Zeitintervallen ∆W diese Wortlänge nicht überschritten werden kann, besitzt der Korrelator einen vorgeschalteten Speicher. In diesem werden die vom Photomultiplier kommenden Signale zwischengespeichert, bevor sie zur eigentlichen Signalverarbeitung kommen. Dieser Speicher erlaubt es, neben der Echtzeitbearbeitung (realtime mode), die Signale im sogenannten „ batch-mode“ auszuwerten, d.h. die Signale werden in der zeitlichen Abfolge ihres Eintreffens zwischengespeichert und an den Prozessor, entsprechend seiner maximalen Arbeitsgeschwindigkeit, weitergeleitet [21]. Die Länge des Intervalls ∆W (STC-Zeit) kann, über das auf dem angeschlossenen Rechner arbeitende Steuerprogramm ODIL, in einem Bereich von 20 ns bis 245,8 µs eingestellt werden. Der Korrelator besitzt insgesamt 1024 Speicherkanäle. Wird die Messung im „ realtime-mode“ durchgeführt, ist die Anzahl der maximal nutzbaren Kanäle durch die vorgegebene STC-Zeit begrenzt. Läuft die Messung dagegen im „ batch-mode“ , wird mit Hilfe eines 32 KByte Datenpuffers die Datenmessung und Korrelation alternierend durchgeführt. Damit besteht die Möglichkeit selbst bei kleinen Zeitintervallen alle 1024 Kanäle des Korrelators zu nutzen. Allerdings hat dies eine erhebliche Verlängerung der Gesamtmesszeit zur Folge. An den Korrelator ist ein Monitor angeschlossen, der es ermöglicht, während der Messung die entstehende Autokorrelationsfunktion zu beobachten und wichtige Parameter, wie die Temperatur und die Stabilität des Lasers, zu kontrollieren. 88 3.3 Verwendete Geräte und Programme /60HVVXQG$XVZHUWHSURJUDPPH 3.3.6.1 ODIL Das Programm ODIL (Online Dynamic and Integrated Lightscattering) wurde von der Firma ALV GmbH zur Steuerung der Streulichtmessungen und zur Erfassung bzw. Auswertung der vom Korrelator ($/9) gelieferten Daten entwickelt. Alle Messparameter, Daten und Ergebnisse können auf der Festplatte des an den Korrelator angeschlossenen PC`s gespeichert und auf dem Drucker (DR) ausgedruckt werden. Innerhalb des Programms ODIL hat man die Möglichkeit, zwischen vier Messmodi zu wählen: Im „ calibrate mode“ wird die winkelabhängige Streulichtintensität des Standards (Toluol) gemessen. Mit den Ergebnissen kann die Justage der LS-Anlage überprüft werden. Im „ static-mode“ werden alle statischen, winkelabhängigen Messungen der Streuintensität von Lösungen durchgeführt [23]. Die Theorie hierzu kann man in Fachbüchern zur statischen Lichtstreuung nachlesen [24, 25]. Im „ solvent mode“ werden die winkelabhängigen Streuverhältnisse des Lösemittels ermittelt. Die resultierenden Werte werden von denen aus der statischen Messung abgezogen, um so die winkelabhängigen Streuintensitäten der gelösten Komponente zu erhalten. Im „ cumulant-mode“ werden die dynamischen Streulichtmessungen durchgeführt. Die & Intensitätsautokorrelationsfunktion J (2 ) (T τ ) wird dabei entweder auf die gemessene Basislinie oder auf unendliche Verschiebungszeiten τ normiert. & Die normierte Feldautokorrelationsfunktion J (1) (T τ ) erhält man dann mit Gleichung (2-107). Zur Berechnung des scheinbaren Diffusionskoeffizienten ' aus den ermittelten Daten stehen drei Möglichkeiten zur Verfügung. Die Auswertung nach der Kumulantenmethode wird 89 3 Experimenteller Teil sofort während der Messung durchgeführt. Des weiteren verfügt ODIL über eine abgewandelte Form des Programms CONTIN (&217,1 '3$/9, ALV GmbH). Dieses befindet sich auf einem Parallelprozessorboard ($/9 , ALV GmbH) des Rechners und kann von dort aus aufgerufen werden. 3.3.6.2 DILS Mit Hilfe des Programms DILS (Dynamic and Integrated Lightscattering and Plot Editor) [26] kann man, aus den mit dem Programm ODIL gesammelten Messdaten, statische bzw. dynamische Zimm-Diagramme (siehe Abb. 2-30) erstellen. In diesem Diagramm werden die Messreihen gleichzeitig auf unendliche Verdünnung und auf einen Beobachtungswinkel von Θ = 0° extrapoliert [22]. Aus dem Zimm-Diagramm der statischen Messungen berechnet das Programm DILS direkt die molare Masse 0 , den quadratischen Trägheitsradius 5 2 und den zweiten osmotischen Viralkoeffizienten $ . Aus dem dynamischen Zimm-Diagramm ermittelt das Programm den Diffusionskoeffizient ' . Hieraus wird unter Verwendung der Stokes-Einstein-Gleichung (2-28) der hydrodynamische Radius 5 berechnet. 90 3.3 Verwendete Geräte und Programme 'XUFKIKUXQJGHU'/60HVVXQJHQ Vor jeder Messung wurde die, mit der zu untersuchenden Lösung gefüllte, Küvette mit staubarmen destilliertem Aceton abgespült und anschließend mit Linsenpapier getrocknet. Danach wurde die Küvette in der Halterung des thermostatisierten Index-Matching-Bades fixiert und 30 min auf 25°C temperiert. Alle winkelabhängigen Messungen wurden im Bereich von 30° bis 150° mit einer Schrittweite von 10° durchgeführt. Da die Streuintensität der Polyethylenglykol-Lösungen sehr gering war wurde ein Konzentrationsbereich von 5 – 11 Gewichtsprozent gewählt. Die Messungen erfolgten bei allen Proben ausschließlich im batch-mode, da Testversuche zeigten, dass im realtime-mode bei geringeren Konzentrationen und größeren Winkeln nicht mehr genügend Streulicht empfangen wurde, um Ergebnisse zu erzielen. Im batch-mode wurde über drei Werte pro Winkeleinstellung gemittelt. Die Kanalzahl betrug 96, welche gleichbedeutend mit der Anzahl der Messpunkte der Intensitätsautokorrelationsfuktion ist. Die STC-Zeit wurde in einem Vorversuch bei einem festen Beobachtungswinkel von 90° bestimmt und betrug 1,0 µs. Der Korrelator bestimmt in Abhängigkeit von der Streuintensität automatisch die Messzeit. Diese konnte bei großen Winkeln auf 60 Minuten pro Messung anwachsen. Alle Messungen wurden mit dem Nd:YAG-Laser der Firma ADLAS (λ = 532nm) durchgeführt. Die räumliche und zeitliche Stabilität des Lasers wurde vor und nach jeder Messung kontrolliert und konnte während der Messungen über einen Monitor verfolgt werden. Wenn es zu Stromschwankungen oder ähnlichen Störungen kam, welche die Laserintensität beeinflussten, wurde die Primärlichtquelle zunächst wieder für 1 Stunde stabilisiert und anschließend die Messung erneut durchgeführt. 91 3 Experimenteller Teil /LWHUDWXU]X.DSLWHO [1] N. Clinton, P. Matlock, (SR[LGH 3RO\PHUV in (QF\FORSHGLD RI 3RO\PHU 6FLHQFH DQG7HFKQRORJ\, Vol. 6, John Wiley & Sons, New York, 1988 [2] CD 5|PSS&KHPLH/H[LNRQ Version 1.0, Georg Thieme Verlag, Stuttgart, New York, 1995 [3] [4] [5] K. J. Saunders, 2UJDQLF3RO\PHU&KHPLVWU\, Chapman & Hall, London, 1973 F. E. Bailey, J. V. Koleske, 3RO\HWK\OHQR[LGH, Academic Press, New York (1976) H. Tadokoro, Y. Chatani, T. Yoshihara S. Tahara, S. 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Niedermolekulare Polymere haben den Vorteil, dass sie eine enge Molmassenverteilung besitzen. Dadurch lassen sich die mittleren Diffusionskoeffizienten mit Hilfe der PFG-NMRSpektroskopie eindeutiger bestimmen. Im Rahmen dieser Arbeit sollten auch Mischungen von Polyethylenglykolen mit unterschiedlichen Molmassen untersucht werden. Dabei ist es wichtig, dass sich die einzelnen Molmassenverteilungen nicht zu sehr überschneiden und eine sorgfältige Auflösung der entsprechenden Diffusionskoeffizienten gewährleistet ist. Des Weiteren kann man bei niedermolekularen Polymeren davon ausgehen, dass es sich bei ihrem Bewegungsprozess um freie und nicht um gehinderte Diffusion handelt und somit die Auswertegleichung (2-83) die Ortsveränderung der Teilchen korrekt beschreibt. Aus diesen Gründen wurden für die ersten Untersuchungen die Polymere PEG 200, PEG 400 und PEG 600 ausgewählt. Zusätzlich wurde mit sehr verdünnten Lösungen gearbeitet um eine gegenseitige Beeinflussung der Polymere zu verhindern. 95 4 Ergebnisse und Diskussion 105&KDUDNWHULVLHUXQJYRQ3(* Zunächst wurde ein Protonen-Spektrum aufgenommen und die Resonanzlinien den entsprechenden Kernen zugeordnet. In Abbildung 4-1 ist das 1H-NMR-Spektrum von PEG 200 in 99%igem D2O zu sehen. HDO H-(O-CH2-CH2)n-OH $EELOGXQJ 1H-NMR-Spektrum von PEG 200 gelöst in 99%igem D2O. Das Signal bei δ = 4,8 ppm ist die Resonanzfrequenz der 1% Protonen im D2O und dient zur Referenzierung. Die Zuordnung der Resonanzlinien erfolgte mittels Integration und unter Zuhilfenahme von Literaturdaten [1, 2]. Zur deutlicheren Ansicht ist in Abbildung 4-2 eine Detailaufnahme des oberen 1H-NMRSpektrums (Abb. 4-1) mit der entsprechenden Resonanzlinienzuordnung dargestellt. 96 4.1 NMR-Charakterisierung von PEG 200 HC HC HD HB HA HC CH2-CH2-O-CH2-CH2-OH O CH2-CH2-O-CH2-CH2-OH HB # # # " # ! # # $ %# %" %! HD % % $ " # " " " ! " " $ # " ! $EELOGXQJ Detailaufnahme des Bereiches von 3,9 bis 3,5 ppm der Abbildung 4-1. Aufgrund des schnellen Protonenaustausches zwischen den Endgruppen von PEG 200 mit den Protonen des Wassers bzw. durch H-D-Austausch ist die Resonanzlinie der OH-Gruppe (HA) stark verbreitert oder verschwindet ganz, so dass sie im NMR-Spektrum nicht mehr zu sehen ist. Deutlich zu erkennen sind dagegen drei Multipletts. Die Integration liefert ein Flächenverhältnis von 2:1:1, dadurch lässt sich das Signal bei 3,715 ppm eindeutig den Protonen der Hauptkette des Polymers (HC) zuordnen. Aufgrund der Koordination von Lösemittelmolekülen an den Ethersauerstoffen des Polymers sind die benachbarten Methylenprotonen weniger abgeschirmt und erscheinen dadurch bei höheren Frequenzen. Das Signal beim niedrigeren δ-Wert von 3,65 ppm wird durch die Wasserstoffatome verursacht, die zwischen der Endgruppe und der Ethergruppe des Polymers liegen (HD). Die Resonanz bei 3,735 ppm (HB) kommt durch die Wasserstoffatome in direkter Nachbarschaft zur Endgruppe zustande. Sie ist wegen des negativen induktiven Effektes der OH-Gruppe zu tiefem Feld verschoben (siehe Abbildung 4-2). 97 4 Ergebnisse und Diskussion Bei Polyethylenglykolen mit höherer Molmasse werden die beiden Resonanzen von HB und HD allerdings völlig vom Fuß des Hauptsignals überlagert, da die Anteile der Endgruppen, im Vergleich zu den Protonen, die an die Hauptkette gebunden sind, entsprechend gering werden. Zusätzlich wurde ein zweidimensionales heteronukleares 13 C,1H-Korrelations-NMR- Spektrum aufgenommen, mit dessen Hilfe die Zuordnung der Signale überprüft werden konnte. Dieses ist in Abbildung 4-3 wiedergegeben. $EELOGXQJZweidimensionales 13C-1H-Korrelations-NMR-Spektrum von PEG 200 in 99%igem D2O. Links ist das eindimensionale 1H-NMR-Spektrum und oben das eindimensionale 13C-NMR-Spektrum mit den jeweils zugehörigen Verschiebungen δ in ppm abgebildet. 98 4.1 NMR-Charakterisierung von PEG 200 Bei dieser Messtechnik werden die an ein Kohlenstoffatom direkt gebundenen Wasserstoffatome durch einen Korrelationspeak angezeigt. In Abbildung 4-3 sind drei Kopplungsmuster zu erkennen. Mit Hilfe der zuvor gemachten 13 Signalzuordnung des Protonenspektrums kann nun das C-Spektrum von PEG 200 ausgewertet werden. &(' &6SHNWUXP HO 1 74,6 ppm 4 1 O 2 3 O 2 72,2 ppm 3 72,4 ppm 3 2 O 1 4 OH 4 63,1 ppm $EELOGXQJ 2EHQ 13C-Spektrum von PEG 200 in 99%igem D2O. 8QWHQ Peakzuordnung aus dem gemessenen Korrelationsspektrum 4-3. Aus den Kopplungsmustern ergibt sich die in Abbildung 4-4 dargestellte Zuordnung der Resonanzlinien des 13C-Spektrums. Dieses Ergebnis wird durch Vergleich mit Literaturdaten von entsprechenden Polyethylenoxiden bestätigt [1, 2]. 99 4 Ergebnisse und Diskussion %HVWLPPXQJGHU5HOD[DWLRQV]HLWHQ7) XQG7* Die Diffusionszeiten der Polyethylenglykol-Lösungen werden mit Hilfe der gepulsten Feldgradienten-Technik bestimmt. Zunächst müssen die transversalen Relaxationszeiten der unterschiedlichen H-Atome bestimmt werden Damit kann man die Zeitperioden τ zwischen den RF-Pulsen bzw. das Zeitintervall ∆ zwischen den Gradientenpulsen im PFG-NMRExperiment abschätzen (siehe Abb. 2-20 S.45) und entscheiden, ob eine Hahn-Spin-Echooder eine stimulierte Echo-Pulssequenz vorzuziehen ist. Die 7+ -Zeitmessungen an den einzelnen Signalen wurden mit Hilfe des in Abschnitt 2.2.1 beschriebenen Spin-Echo-Experimentes durchgeführt. Zur Ermittlung von 7+ geht man von der Gleichung (2-21) aus. Durch Logarithmieren erhält man: ln , (W ) = ln , 0 − W 72 (4-1) ,W = Intensität des Echos zu den Zeiten W = 2τ, 4τ ... . Misst man nun die Intensitäten des Echos nach den Zeiten τ, τ, usw. und trägt ln ,W gegen W auf, erhält man eine Gerade mit der Steigung –1/7+ . Für die Festlegung der Wartezeiten (Recycle-Delay) zwischen den Experimenten ist es wichtig, die longitudinale Relaxationszeit der Polymerprotonen zu bestimmen. Beim sogenannten „Inversion-Recovery-Experiment“ [3] werden eine Reihe von 1H-NMR-Spektren mit der Impulsfolge 180°-τ-90°-FID aufgenommen, wobei sich die Signalamplituden bei unterschiedlichen τ in charakteristischer Weise ändern. Die quantitative Auswertung der Spektren geht von Gleichung (2-15) aus. Durch Integration erhält man: 0 0 − 0 . = $H −, 1 wobei 0/ die Magnetisierung in z-Richtung zur Zeit W τ ist. 100 (4-2) 4.2 Bestimmung der Relaxationszeiten T1 und T2 Mit den Anfangsbedingungen des Inversion-Recovery-Experimentes zum Zeitpunkt τ : 0/ −0 0 und $ 0 0 , ergibt sich Gleichung (4-3): 0 0 − 0 3 = 20 0 ⋅ H −1 2 1 (4-3) Durch Logarithmieren und Ersetzen der Magnetisierung 0 durch die proportionalen Signalintensitäten , erhält man: ln (, 0 − , 4 ) = ln 2 , 0 − W 71 (4-4) wobei , 0 die maximale Intensität des Signals und ,/ die Intensität zur Zeit W τ sind. Zum Zeitpunkt τ5768 8 , bei der die Signalintensität ,W gerade Null ist (vergleiche Abb. 2-9), vereinfacht sich Gleichung (4-4) zu: τ 9;:< < = 71 OQ 2 (4-5) Trägt man ln , (W ) gegen W auf, wobei W den diskreten Wartezeiten τ entspricht, erhält man eine Gerade aus deren Steigung 7= folgt. Unter den Bedingungen der hochauflösenden NMR-Spektroskopie unterscheiden sich die 7 = - Zeiten der verschiedenartig gebundenen Protonen nur wenig und liegen ungefähr in der Größenordnung von einer Sekunde [3]. Da die Protonenresonanzen der Endgruppen (HB und HD in Abb. 4-2) mit zunehmender Molmasse der Polyethylenglykole nicht mehr von dem Signal der Hauptkette des Polymers (HC) zu trennen sind, wurde die longitudinale Relaxationszeit, nach Gleichung (4-5), nur für die Protonen HC ermittelt. Die Ergebnisse beider Relaxationszeit-Messungen sind in Tabelle 4-1 aufgelistet: 101 4 Ergebnisse und Diskussion 3URWRQ > +7? >V@ > +7@ >V@ B - 1,694 C 1,154 1,074 D - 1,691 7DEHOOH Relaxationszeiten der einzelnen Protonen von PEG 200 bei Raumtemperatur. Wie schon erwartet liegen die Relaxationszeiten,7 = und 7+ , im Bereich von einer Sekunde. Die 7+ -Zeit der Protonen im Inneren des Polymers (HC) ist dabei etwas kürzer. Das liegt daran, dass hier eine verminderte Molekülmobilität herrscht, wodurch es zu einer Erhöhung der magnetischen Kopplung kommt und die Protonen-Spins ihre Phasenkohärenz schneller verlieren. Da die Relaxationszeiten in der gleichen Größenordnung liegen und eine relativ hohe Diffusionsgeschwindigkeit der Polymere in Lösung erwartet wird, kann mit einer StejskalTanner-PFG-Pulssequenz gearbeitet werden, wobei die maximale Diffusionszeit ∆ durch die transversale Relaxationszeit limitiert wird. 102 4.3 Diffusionsmessungen an PEG 200, PEG 400 und PEG 600 'LIIXVLRQVPHVVXQJHQDQ3(*3(*XQG3(* Bei allen in dieser Arbeit aufgeführten Proben wurde D2O (99% Deuterium) als Lösemittel verwendet. Die Konzentrationen der Polyethylenglykole in D2 O betrugen 1-4 Gewichtsprozent. Die ersten Experimente wurden bei einer Temperatur von 295 ± 1 K durchgeführt. Zu einem späteren Zeitpunkt war es möglich die Proben mit Hilfe einer Temperaturkontrolleinheit auf einen konstanteren Wert von 298 ± 0,1 K zu temperieren. Mit Hilfe der PFG-NMR-Spektroskopie wurden die mittleren Diffusionskoeffizienten der Einzelkomponenten PEG 200, PEG 400 und PEG 600 bestimmt. In Abbildung 4-5 ist ein typisches Diffusionsexperiment dargestellt. J>7P@ HMBMA HMBED LMBGK LMBJI LMBCH LMBMA LMBED ACBGK ACBJI AGBCH ACBFA ACBED N;OGOQPSR TUTWV $EELOGXQJ Stackplot von PEG 200 in 99%igem D2O. Die Gradientenstärke wird bei jedem Durchlauf des Experimentes kontinuierlich erhöht. 103 4 Ergebnisse und Diskussion In Abbildung 4-6 ist die relative Signalabnahme der Protonen von PEG 200 gegen das Quadrat der Gradientenstärke aufgetragen. 3(* 1.0 PEG 200 in D2O E(2τ)/E0(2τ) 0.8 Fitfkt.: A1*exp(-x*d1) 0.6 0.4 Chi^2 R^2 = 0.00004 = 0.99978 A1 d1 1.00569 ±0.00432 4.3909E-10 ±4.8001E-12 0.2 0.0 ∆ = 20ms δ = 1ms 0.00E+000 1.00E+010 2 g *K 2 2 mit K=γ ∗δ *(∆−δ/3) Y $EELOGXQJ Auftragung der relativen Echosignalintensitäten [(τ( X τ] gegen J . (schwarze Kurve) von PEG 200 in 99%igem D2O und der Fitfunktion F(x)=A1*exp(-x*d1) (rote Kurve). Die rot eingezeichnete Kurve in Abbildung 4-6 ist die Fitfunktion, die mit dem Programm Microcal Origin 5.0 bzw. 6.0 an den Grafen angepasst wurde. Sie ist allgemein betrachtet, für alle durchgeführten Messungen, je nach Anzahl der Komponenten in der Probe eine mono-, bi- bzw. triexponentielle Funktion der Form: I ([ ) = $1 H[S(− [ G1) + $2 H[S(− [ G 2 ) + (4-6) wobei G, G,... die jeweiligen Diffusionskoeffizienten und $, $,... die dazu gehörigen Anteile an der Fitfunktion sind. [ und I[ ergeben sich aus der Achsenbeschriftung. Damit erhält man für den mittleren Diffusionskoeffizienten von PEG 200 bei 22°C: ' Z Z\[ ] = (4,39 ± 0,04)*10-10 m2/s. Die Ergebnisse aus den Untersuchungen der anderen Einzelkomponenten PEG 400 und PEG 600 sind im Folgenden dargestellt. 104 4.3 Diffusionsmessungen an PEG 200, PEG 400 und PEG 600 3(* 1.0 PEG 400 in D2O E(2τ)/E0(2τ) 0.8 Fitfkt.: A1*exp(-x*d1) 0.6 0.4 Chi^2 R^2 = 0.00005 = 0.99968 A1 d1 0.98039 3.2815E-10 ±0.0041 ±3.3997E-12 0.2 0.0 ∆ = 20ms δ = 1ms 0.00E+000 1.00E+010 2 g *K 2.00E+010 2 2 mit K=γ ∗δ *(∆−δ/3) Y $EELOGXQJ Relative Echosignalintensitäten [(τ( X τ] gegen J . von PEG 400 in 99%igem D2O. Für PEG 400 erhält man einen mittleren Diffusionskoeffizienten von: ' Z Z\[ ] = (3,28 ± 0,03)*10-10 m2/s. 3(* 1.0 PEG 600 in D2O E(2τ)/E0(2τ) 0.8 Fitfkt.: A1*exp(-x*d1) 0.6 0.4 Chi^2 R^2 = 9.9035E-6 = 0.99994 A1 d1 1.00075 2.5323E-10 ±0.00178 ±1.1087E-12 0.2 0.0 ∆ = 20ms δ = 1ms 0.00E+000 1.00E+010 2 g *K 2.00E+010 2 2 mit K=γ ∗δ *(∆−δ/3) Y $EELOGXQJ Relative Echosignalintensitäten [(τ( X τ] gegen J . von PEG 600 in 99%igem D2O. Der mittlere Diffusionskoeffizient von PEG 600 bei 22°C beträgt: ' Z Z\[ ] = (2,53 ± 0,01)*10-10 m2/s. 105 4 Ergebnisse und Diskussion Zusätzlich wurde eine Mischung untersucht die alle drei Polyethylenglykole enthielt. Dazu wurde, wie auch bei allen folgenden Mischungen, jeweils die gleiche Menge von den Einzelkomponenten eingewogen, um auf eine Gesamtkonzentration von 1-4 Gewichtsprozent Polymer in D2O zu kommen. 3(*3(*3(* PEG 200 + PEG 400 + PEG 600 in D2O 1.0 E(2τ)/E0(2τ) 0.8 Fitfkt.: A1*exp(-x*d1) + A2*exp(-x*d2) + A3*exp(-x*d3) 0.6 0.4 Chi^2 R^2 = 0.00002 = 0.9999 A1 A2 A3 d1 d2 d3 0.33 ±0 0.33 ±0 0.33 ±0 4.437E-10 2.475E-10 2.7685E-10 ±0 ±4.9242E-11 ±5.6433E-11 0.2 0.0 ∆ = 20ms δ = 1ms 0.00E+000 1.00E+010 2 g *K 2 2 mit K=γ ∗δ *(∆−δ/3) Y $EELOGXQJ Auftragung der relativen Echosignalintensitäten [(τ( X τ] gegen J . einer Mischung von PEG 200, PEG 400 und PEG 600 in 99%igem D2O mit der entsprechenden triexponentiellen Fitfunktion (rote Kurve). Beim Angleichen der Fitfunktion (4-6) an die Messkurve wurden zunächst alle Parameter (G G G $ $ $) variiert. Dabei wurden keine brauchbaren Ergebnisse erzielt. Anschließend wurden die Anteile A1, A2 und A3 bezüglich der Einwaage auf jeweils ein Drittel festgelegt. Als Ergebnis erhielt man zwei Diffusionskoeffizienten, wobei der eine dem von PEG 200 entsprach und der andere zwar in der richtigen Größenordnung lag, aber eine Fehlergrenze von 3*10-4 m2/s beinhaltete. Beim dritten Versuch wurden schließlich nicht nur die Anteile, sondern auch der zuvor ermittelte Diffusionskoeffizient festgesetzt und nur G und G variiert. Die Ergebnisse dieser Messung, sowie die Abweichungen von den Diffusionskoeffizienten der Einzelkomponenten, sind in Tabelle 4.2 angegeben: 106 mittleren 4.3 Diffusionsmessungen an PEG 200, PEG 400 und PEG 600 3(* .RQ]HQWUDWLRQ >JO@ 'LIIXVLRQVNRHIIL]LHQW _` a _ ^ >P V^ @ 200 20 4,39 ± 0,04 400 20 3,28 ± 0,03 600 20 2,53 ± 0,01 0LVFKXQJ *HVDPW 200 + 20 $EZHLFKXQJYRP 'LIINRHIGHU(LQ]HO NRPSRQHQWH>@ 4,437 ± 0,26 1,07 ± 5,92 400 + 2,769 ± 0,56 15,58 ± 17,07 600 2,475 ± 0,49 2,17 ± 19,37 7DEHOOH Berechnete Diffusionskoeffizienten aus den PFG-NMR-Messungen von PEG 200, PEG 400, PEG 600 und einer Mischung aus allen Dreien, in 99%igem D2O Aus Tabelle 4.2 wird ersichtlich, dass die berechneten Diffusionskoeffizienten der Mischung bis auf einen Wert relativ gut mit denen der Einzelkomponenten übereinstimmen. Die Schwierigkeiten bei der triexponentiellen Anpassung der Fitfunktion an die Messkurve beruhen darauf, dass die mittleren Diffusionskoeffizienten der ausgesuchten Proben für diese Analysemethode zu nahe beieinander liegen. Das hat folgenden Grund: Je nach Herstellungsverfahren, findet man bei den Polyethylenglykolen mehr oder weniger breite Molmassenverteilungen. Diese sind zwar bei den ausgesuchten Proben relativ schmal, jedoch macht sich die unterschiedliche Größe der Polymere kaum in der Diffusionszeit bemerkbar. Das zeigt sich besonders deutlich, wenn man die Messdaten monoexponentiell fittet. Denn auch hier erhält man, wie man in Abbildung 4-10 sehen kann, eine gute Näherung an die Messkurve. Erst im unteren Bereich der Auftragung kommt es zu einer geringen Abweichung. Man erhält hierbei einen mittleren Diffusionskoeffizienten von: ' Z Z\[ ] = (3,09 ± 0,04)*10-10 m2/s. 107 4 Ergebnisse und Diskussion 3(*3(*3(* PEG 200 + PEG 400 + PEG 600 1.0 E(2τ)/E0(2τ) 0.8 0.6 Fitfkt.: A1*exp(-x*d1) 0.4 Chi^2 R^2 = 0.00005 = 0.99968 A1 d1 0.98972±0.0046 3.0933E-10 ±3.6145E-12 0.2 0.0 ∆ = 20ms δ = 1ms 0.00E+000 1.00E+010 2 g *K 2 2 mit K=γ ∗δ *(∆−δ/3) $EELOGXQJ Monoexponentielle Anpassung der Fitfunktion an die Messkurve einer Mischung von PEG 200, PEG 400 und PEG 600 in 99%igem D2O (vergleiche Abb. 4-9). Unter diesem Gesichtspunkt kann man davon ausgehen, dass in einer Probe die mehrere Komponenten enthält, deren Diffusionszeiten in der gleichen Größenordnung liegen, eine Aufschlüsselung der Diffusionskoeffizienten aller Einzelkomponenten schwer bzw. gar nicht mehr möglich ist. Aus diesem Grunde wurde beschlossen weitere Kombinationen von Polyethylenglykolen zu untersuchen, bei denen die Molmassenverteilungen deutlicher voneinander getrennt sind und dadurch auch die Diffusionsgeschwindigkeiten eindeutiger bestimmt werden können. 108 4.4 Diffusionsmessungen an unterschiedlichen Mischungen von PEG 'LIIXVLRQVPHVVXQJHQDQXQWHUVFKLHGOLFKHQ0LVFKXQJHQYRQ3(* Im weiteren Verlauf der Arbeit wurden eine Reihe verschiedene Mischungen von Polyethylenglykolen untersucht. Von jeder Probe wurden mit Hilfe der PFG-NMR-Spektroskopie 24 bzw. 32 Einzelspektren aufgenommen, wobei die Gradientenstärke beim ersten Spektrum 0 T/m betrug und bei jedem weiteren Schritt kontinuierlich erhöht wurde. Die Abbildungen auf den nächsten Seiten zeigen die Auftragung der relativen Signalintensitäten der einzelnen Spektren gegen das Quadrat der jeweiligen Gradientenstärke. In den Tabellen unterhalb der Grafiken sind zuerst die Polymere angegeben aus denen sich die Proben zusammensetzten und ihre anteiligen Konzentrationen an der Gesamtlösung. Anschließend folgen die mit der Gleichung (4-6) berechneten Diffusionskoeffizienten in der Mischung. Je nach Anzahl der Komponenten erfolgte hierbei eine bi- bzw. triexponentielle Annäherung an die Messkurve. Als nächstes sind die berechneten Anteile an der Fitfunktion aufgelistet. Diese geben das Verhältnis der Verteilung der Diffusionskoeffizienten wieder und sollten daher mit den prozentualen Einwaagen übereinstimmen. Zum direkten Vergleich sind auch die Diffusionskoeffizienten der Einzelkomponenten angegeben, die mit der gleichen Messmethode bestimmt wurden. Die letzte Spalte enthält die prozentuale Abweichung der Mischungswerte von den Diffusionskoeffizienten der Einzelbestandteile. Beim Angleichen der Fitfunktion (4-6) an die Messpunkte wurden alle Parameter (d1, d2, d3, A1, A2, A3) variabel gehalten. In einem zweitem Durchgang wurden die Anteile an der Fitfunktion gemäß den Einwaagen festgelegt. Hierbei wurden aber keine besseren Resultate bezüglich der Diffusionskoeffizienten erzielt. Die Ergebnisse sind auf den nächsten Seiten dargestellt: 109 4 Ergebnisse und Diskussion 3(*3(* PEG 200 + 6000 in D2O 1.0 E(2τ)/E0(2τ) 0.8 Fitfkt.: A1*exp(-x*d1)+A2exp(-x*d2) Chi^2 = 6.3989E-6 A1 0.5758 A2 0.43005 d1 0.73797 d2 4.29659 0.6 0.4 ±0.00626 ±0.00605 ±0.00708 ±0.08322 0.2 ∆ = 20ms δ = 1ms 0.0 0 1 2 2 g *K * E+10 3 4 2 5 2 mit K=γ ∗δ *(∆−δ/3) $EELOGXQJ Relative Echosignalintensitäten einer Mischung von PEG 200 und PEG 6000 in D2O. PEG 200 6000 Konzentration D (*10-10m2s-1) Anteil an D (*10-10m2s-1) der Abweichung [g/l] in der Mischung Fitfunktion Einzelkomponente [%] 6 (50%) 43 % 4,39 4,297 ± 0,08 2,12 ± 1,82 6 (50%) 57 % 0,755 0,738 ± 0,007 2,25 ± 0,93 7DEHOOH Vergleich der aus der Fitfunktion ermittelten Diffusionskoeffizienten von PEG 200 und PEG 6000 mit denen der Einzelkomponenten. 3(*3(* PEG 200+1500 in D2O 1.0 E(2τ)/E0(2τ) 0.8 Fitfkt.: A1*exp(-x*d1)+A2exp(-x*d2) Chi^2 = 5.3096E-7 A1 0.39968 A2 0.59937 d1 3.99284 d2 1.30203 0.6 0.4 ±0.00595 ±0.00606 ±0.04299 ±0.00718 0.2 ∆ = 20ms δ = 1ms 0.0 0 1 2 g *K * E+10 2 3 2 4 2 mit K=γ ∗δ *(∆−δ/3) $EELOGXQJ Relative Echosignalintensitäten einer Mischung von PEG 200 und PEG 1500 in D2O. PEG 200 1.500 Konzentration [g/l] 13 (48%) 14 (52%) D (*10-10m2s-1) Anteil an D (*10-10m2s-1) der Abweichung in der Mischung Fitfunktion Einzelkomponente [%] 40 % 4,39 3,993 ± 0,04 9,04 ± 0,91 60 % 1,52 1,302 ± 0,007 14,34 ± 0,46 7DEHOOH Vergleich der Diffusionskoeffizienten von PEG 200 und PEG 1500 in der Mischung mit denen der Einzelkomponenten. 110 4.4 Diffusionsmessungen an unterschiedlichen Mischungen von PEG 3(*3(2 PEG 200 + 200.000 in D2O 1.0 E(2τ)/E0(2τ) 0.8 Fitfkt.: A1*exp(-x*d1)+A2exp(-x*d2) Chi^2 = 2.6308E-6 A1 0.83398 A2 0.16716 d1 4.39956 d2 0.14767 0.6 0.4 ±0.00215 ±0.0022 ±0.02238 ±0.00864 0.2 ∆ = 20ms δ = 1ms 0.0 0.0 0.5 1.0 2 g *K * E+10 1.5 2.0 2 2.5 2 mit K=γ ∗δ *(∆−δ/3) $EELOGXQJ Relative Echosignalintensitäten einer Mischung von PEG 200 und PEG 200.000 in D2O. Konzentration D (*10-10m2s-1) Anteil an D (*10-10m2s-1) der Abweichung [g/l] in der Mischung Fitfunktion Einzelkomponente [%] 200 16 (89%) 83 % 4,39 4,399 ± 0,02 0,21 ± 0,46 200.000 2 (11%) 17 % 0,108 0,148 ± 0,009 37,03 ± 8,33 PEG 7DEHOOH Vergleich der Diffusionskoeffizienten von PEG 200 und PEG 200.000 in der Mischung mit denen der Einzelkomponenten. 3(*3(*3(* PEG 200 +1500 + 6000 in D2O 1.0 Fitfkt.: A1*exp(-x*d1)+A2exp(-x*d2) +A3*exp(-x*d3) E(2τ)/E0(2τ) 0.8 Chi^2 = 6.6071E-7 A1 0.20345 A2 0.42288 A3 0.37431 d1 3.90448 d2 1.21369 d3 0.51306 0.6 0.4 ±0.02277 ±0.03383 ±0.0531 ±0.21569 ±0.12331 ±0.02626 0.2 ∆ = 20ms δ = 1ms 0.0 0 1 2 g *K * E+10 2 3 4 2 5 2 mit K=γ ∗δ *(∆−δ/3) $EELOGXQJ Relative Echosignalintensitäten von PEG 200, PEG 1500 und PEG 6000 in D2O. PEG 200 1.500 6.000 Konzentration D (*10-10m2s-1) Anteil an D (*10-10m2s-1) der [g/l] in der Mischung Fitfunktion Einzelkomponente 13 (32%) 21 % 4,39 3,910 ± 0,22 14 (34%) 42 % 1,52 1,214 ± 0,12 14 (34%) 37 % 0,755 0,513 ± 0,03 Abweichung [%] 10,93 ± 5,01 20,13 ± 7,81 32,05 ± 3,97 7DEHOOH Vergleich der Diffusionskoeffizienten von PEG 200, PEG 1500 und PEG 6000 in der Mischung mit denen der Einzelkomponenten. 111 4 Ergebnisse und Diskussion 3(*3(*3(2 PEG 200+1500+200.000 in D2O 1.0 E(2τ)/E0(2τ) 0.8 Fitfkt.: A1*exp(-x*d1)+A2exp(-x*d2) +A3*exp(-x*d3) Chi^2 = 1.4376E-7 A1 0.57823 A2 0.31524 A3 0.10624 d1 4.16231 d2 1.33128 d3 0.10472 0.6 0.4 ±0.00702 ±0.0055 ±0.00202 ±0.02863 ±0.02839 ±0.00422 0.2 ∆ = 20ms δ = 1ms 0.0 0 1 2 2 g *K * E+10 3 4 2 5 2 mit K=γ ∗δ *(∆−δ/3 ) $EELOGXQJ Relative Echosignalintensitäten von PEG 200, PEG 1500 und PEO 200.000 gelöst in D2O. Konzentration D (*10-10m2s-1) Anteil an D (*10-10m2s-1) der [g/l] in der Mischung Fitfunktion Einzelkomponente 200 16 (65%) 58 % 4,39 4,162 ± 0,03 1.500 6,6 (27%) 32 % 1,52 1,331 ± 0,03 200.000 2 (8%) 10 % 0,108 0,105 ± 0,004 PEG Abweichung [%] 5,19 ± 0,68 12,43 ± 1,95 2,78 ± 3,70 7DEHOOH Vergleich der Diffusionskoeffizienten von PEG 200, PEG 1500 und PEG 200.000 in der Mischung mit den Diffusionskoeffizienten der Einzelkomponenten. 3(*3(*3(* PEG 200 + 6000 + 20.000 in D2O 1.0 Fitfkt.: A1*exp(-x*d1)+A2exp(-x*d2) +A3*exp(-x*d3) E(2τ)/E0(2τ) 0.8 Chi^2 = 1.3385E-6 A1 0.23834 A2 0.43636 A3 0.32377 d1 3.98046 d2 0.82637 d3 0.39394 0.6 0.4 ±0.01205 ±0.07825 ±0.08867 ±0.14692 ±0.09168 ±0.03527 0.2 ∆ = 20ms δ = 1ms 0.0 0 1 2 2 g *K * E+10 3 4 5 2 6 2 mit K=γ ∗δ *(∆−δ/3) $EELOGXQJ Echosignalabnahme einer Mischung von PEG 200, PEG 6000 und PEG 20.000 in D2O. PEG 200 6.000 20.000 Konzentration D (*10-10m2s-1) Anteil an D (*10-10m2s-1) der [g/l] in der Mischung Fitfunktion Einzelkomponente 4,1 (31%) 24% 4,39 3,981 ± 0,15 4,7 (35%) 44% 0,755 0,826 ± 0,09 4,5 (34%) 32% 0,509 0,394 ± 0,04 Abweichung [%] 9,31 ± 3,41 9,40 ± 11,9 22,59 ± 0,79 7DEHOOH Vergleich der Diffusionskoeffizienten von PEG 200, PEG 6000 und PEG 20.000 in der Mischung mit denen der Einzelkomponenten. 112 4.4 Diffusionsmessungen an unterschiedlichen Mischungen von PEG In der Tabelle 4.9 sind alle Ergebnisse noch einmal übersichtlich zusammengefasst: 3(* 200 .RQ]$QWHLO DQLJHU /|VXQJ>@ 100 1500 100 1,52 ± 0,05 6000 100 0,755 ± 0,005 20.000 100 0,464 ± 0,15 200.000 100 0,108 ± 0,015 0LVFKXQJHQ 50 43 4,297 ± 0,08 2,12 ± 1,82 50 57 0,738 ± 0,007 2,25 ± 0,93 48 40 3,993 ± 0,04 9,04 ± 0,91 52 60 1,30 ± 0,007 14,34 ± 0,46 200 + 89 83 4,399 ± 0,02 0,21 ± 0,46 200.000 11 17 0,148 ± 0,009 37,03 ± 8,33 200 + 32 21 3,905 ± 0,22 10,93 ± 5,01 1500 + 34 42 1,214 ± 0,12 20,13 ± 7,81 6000 34 37 0,513 ± 0,03 32,05 ± 3,97 200 + 65 58 4,162 ± 0,03 5,19 ± 0,68 1500 + 27 32 1,331 ± 0,03 12,43 ± 1,95 200.000 8 10 0,105 ± 0,004 2,78 ± 3,70 200 + 31 24 3,981 ± 0,15 9,31 ± 3,41 6000 + 35 44 0,826 ± 0,09 9,40 ± 11,90 34 32 0,394 ± 0,04 14,53 ± 8,67 200 + 6000 200 + 1500 20.000 $QWHLODQGHU 'LIIXVLRQVNRHI $EZHLFKXQJYRP cd e c )LWIXQNWLRQ b >P Vb @ 'LIINRHIGHU(LQ]HO >@ NRPSRQHQWH>@ 4,39 ± 0,04 7DEHOOH Vergleich der Diffusionsdaten aus den unterschiedlichen Polyethylenglykolmischungen mit den Diffusionskoeffizienten der reinen PEG-Proben. Beim Analysieren der Messdaten in Tabelle 4.9 zeigt sich, dass der berechnete Diffusionskoeffizient für die schnellste Komponente (PEG 200) in den Mischungen fast immer die geringste Abweichung von dem Messwert der Einzelkomponente aufweist. Die jeweiligen Anteile an der Fitfunktion stimmen allerdings nur tendenziell mit den Einwaagen 113 4 Ergebnisse und Diskussion der unterschiedlichen Polyethylenglykole in den Proben überein. Um die Ergebnisse mit Hilfe des Auswerteverfahrens noch zu verbessern, wurde versucht zuerst den Diffusionskoeffizienten der langsamsten Komponente zu bestimmen. Dazu wurden zunächst nur die Messwerte bei den höheren Gradientenstärken berücksichtigt, da man hier davon ausgehen kann, dass die Echosignalintensitäten der schnelleren Teilchen gegen Null gehen. Bei der anschließenden Annäherung der Fitfunktion an alle Messwerte wurde der zuvor ermittelte Diffusionskoeffizient als Konstante eingesetzt. Die Ergebnisse sind in Tabelle 4.10 aufgeführt: 3(* 0LVFKXQJHQ .RQ]$QWHLO DQLJHU /|VXQJ>@ $QWHLODQGHU 'LIIXVLRQVNRHI $EZHLFKXQJYRP c(d e c )LWIXQNWLRQ b >P Vb @ 'LIINRHIGHU(LQ]HO >@ NRPSRQHQWH>@ 200 50 46 4,002 ± 0,06 8,84 ± 0,45 6000 50 54 0,704 ± 0,005 6,75 ± 0,66 200 48 34 4,487 ± 0,06 2,21 ± 1,37 1500 52 66 1,383 ± 0,012 9,01 ± 0,79 200 89 84 4,335 ± 0,02 1,25 ± 0,45 200.000 11 16 0,115 ± 0,001 6,48 ± 0,56 200 32 12 4,82 ± 0,41 9,79 ± 9,34 1500 34 37 1,71 ± 0,06 12,50 ± 3,95 6000 34 51 0,579 ± 0,006 23,30 ± 0,79 200 65 57 4,198 ± 0,02 4,37 ± 0,45 1500 27 32 1,376 ± 0,01 9,47 ± 0,66 200.000 8 11 0,112 ± 0,001 3,70 ± 0,93 200 31 22 4,156 ± 0,18 5,33 ± 4,10 6000 35 34 0,981 ± 0,05 29,93 ± 6,62 20.000 34 44 0,436 ± 0,004 5,47 ± 0,86 7DEHOOH Diffusionsdaten der Mischungen, wobei zuerst der Diffusionskoeffizient der langsamsten Komponente bestimmt wurde. 114 4.4 Diffusionsmessungen an unterschiedlichen Mischungen von PEG Beim Vergleich der Ergebnisse stellt sich heraus, dass die mit der zweiten Auswertemethode ermittelten Diffusionskoeffizienten fast in allen Fällen geringere Abweichungen von den Werten der Einzelkomponenten liefern. Sie liegen bis auf zwei Ausnahmen immer unterhalb von 10%. Allerdings verschlechtern sich in gleichem Maße die Anteile an der Fitfunktion, welche die Verteilung der Diffusionskoeffizienten in der Mischung widerspiegeln. Ein wirklich gutes Resultat wird nur für die Probe erzielt, die sowohl die langsamste (PEG 200.000) als auch die schnellste Komponente (PEG 200) enthält. Man kann daher schließen, dass die letzte Auswertemethode besonders für Proben geeignet ist, bei denen die Diffusionskoeffizienten der Komponenten um eine Größenordnung auseinanderliegen. Allgemein können die Abweichungen von den Ergebnissen der Einzelbestandteile durch folgende Faktoren zustande kommen: Bei allen untersuchten Polymeren liegen Molmassenverteilungen vor, die mit wachsender Molmasse entsprechend größer werden (siehe S.81). Dadurch erhält man auch eine Verteilung von Diffusionskoeffizienten, bei denen es zu Überschneidungen kommen kann. Diese werden vom Auswerteprogramm nicht mehr einzeln aufgelöst. Das würde auch die Verschiebung der Anteile an der Fitfunktion erklären. Die größten Abweichungen treten bei den Dreikomponentensystemen auf. Das liegt daran dass hier 6 Parameter gleichzeitig variiert werden. Bei der zweiten Auswertemethode wird ein Parameter im voraus bestimmt und dadurch die Anzahl der Variablen verringert. Daher erhält man dort bessere Ergebnisse. Im Nachhinein stellte sich außerdem heraus, dass das Kühlsystem der Gradienteneinheit fehlerhaft gearbeitet hat, so dass die Temperatur im Messkopf wahrscheinlich nicht konstant bei 22°C lag. Da nicht alle Messungen am gleichen Tag erfolgten, könnte das eine weitere Fehlerquelle darstellen, durch die sich manche Abweichung erklären lässt. Zu einem späteren Zeitpunkt wurde eine Temperierungseinheit in das NMR-Gerät eingebaut. Damit war es möglich die Temperatur im Messkopf auf einen konstanten Wert zu regulieren und so mögliche Fehlerquellen auszuschalten. 115 4 Ergebnisse und Diskussion Die in dieser Arbeit untersuchten Polyethylenglykole und ihre Kombinationen sollten auch mit der dynamischen Lichtstreuungsmethode charakterisiert werden. Wie sich bei den ersten Messungen herausstellte liegen PEG 200, PEG 400 und PEG 600, wegen der geringen Größe und der damit verbundenen minimalen Streulichtintensität, außerhalb der Detektierbarkeit der dynamischen Lichtstreuung. Es wurde daher beschlossen die noch folgenden Messungen an PEG 1500, 6000, und 20.000 bei 25°C durchzuführen. PEO 200.000 wurde im weiteren Verlauf der Arbeit nicht weiter berücksichtigt, da es zum einen nicht mehr zu den niedermolekularen Polymeren gehört und man andererseits davon ausgehen kann, dass die sehr hohe Molmassenverteilung Ursache für Probleme bei der Auswertung der Ergebnisse sein könnte. 116 4.5 Diffusionsmessungen an PEG 1500, PEG 6000 und PEG 20.000 'LIIXVLRQVPHVVXQJHQDQ3(*3(*XQG3(* Nach Einbau der Temperierungseinheit konnten die Messungen unter stabileren Versuchsbedingungen und bei einer konstanten Temperatur von 25°C (± 0,1°C) durchgeführt werden. Zunächst wurden jeweils die Polymere PEG 1500, 6000 und 20.000 in verdünnter Lösung untersucht. Anschließend wurden mehrere Mischungen aus unterschiedlichen Kombinationen der Einzelkomponenten analysiert. Die Konzentrationen der Polyethylenglykole in D2O betrugen ca. 2 Gewichtsprozent. In Abbildung 4-17 ist eine Staffeldarstellung gezeigt, in der alle aufgenommenen Einzelspektren von PEG 1500 hintereinander liegen. Dabei wurde die Pulsamplitude J, bei konstanten δ- und ∆-Werten,in jeweils 0,2 T/m Schritten von 0 auf 6 T/m erhöht. Echointensität E(2τ) 3(* Wz}~ z{yU ~ z{ UU qsrtuWvxw yz{U|}} mUgi mUgh mUgl y mgk mgUf kgi kgh kgl kgk npo kgUf j gi j gh j gl j gk j gUf f gi f gh ppm $EELOGXQJ Staffeldarstellung der Einzelspektren von PEG 1500. Gezeigt sind die Echosignalintensitäten (τ bei der jeweiligen Gradientenstärke, die schrittweise von 0 auf 6 T/m erhöht wird. Die scheinbaren Intensitätsschwankungen in Abbildung 4-17 kommen durch unterschiedliche Phasierungen der Einzelspektren zustande. Dies wird besonders deutlich, wenn man die relativen Signalintensitäten [(τ( τ], die man durch Integration der Einzelspektren erhält, gegen die Gradientenstärke J aufträgt (Abb. 4-18). 117 4 Ergebnisse und Diskussion Es zeigt sich, dass die Signale, mit zunehmender Gradientenstärke ohne Schwankungen von dem Maximalwert 1 (ohne Gradient) bis auf den Endwert 0 abfallen. rel. Echointensitäten E(2τ)/E0(2τ) 1 0 PEG 1500 in D2O ∆ = 20ms δ = 1ms 0 1 2 3 4 J [T/m] 5 6 $EELOGXQJ Auftragung der relativen Echosignalintensitäten [(τ( τ] aller Einzelspektren von PEG 1500 gegen die jeweilige Gradientenstärke J. 1.0 PEG 1500 in D2O E(2τ)/E0(2τ) 0.8 Fitfkt.: A1*exp(-x*d1) 0.6 0.4 Chi^2 R^2 = 1.9957E-6 = 0.99999 A1 d1 0.99694 1.5673E-10 ±0.00063 ±2.3616E-13 0.2 0.0 ∆ = 20ms δ = 1ms 0.00E+000 1.00E+010 2 g *K 2.00E+010 3.00E+010 2 4.00E+010 5.00E+010 2 mit K=γ ∗δ *(∆−δ/3) $EELOGXQJ Auftragung der relativen Echosignalintensitäten [(τ( τ] gegen J .. Die Fitfunktion A1*exp(-x*d1) liefert den Diffusionskoeffizienten von PEG 1500. Für den Diffusionskoeffizienten von PEG 1500 in D2O bei 25°C erhält man einen Wert von: ' W 118 = (1,57 ± 0,002)*10-10 m²/s. 4.5 Diffusionsmessungen an PEG 1500, PEG 6000 und PEG 20.000 Die weiteren Grafiken und Ergebnisse von den Untersuchungen der Einzelkomponenten, sowie die Resultate der unterschiedlichen Mischungen von jeweils zwei bzw. allen drei Polyethylenglykolen, sind auf den folgenden Seiten wiedergegeben. Echointensität E(2τ) 3(* W U ¢¡(£¤W¥§¦ U U U ppm 1,0 PEG 6000 in D2O E(2τ)/E0(2τ) 0,8 Fitfkt.: A1*exp(-x*d1) 0,6 Chi^2 R^2 = 0.00012 = 0.99901 A1 d1 0.96556 8.1136E-11 ±0.00415 ±8.3071E-13 0,4 0,2 ∆ = 20ms δ = 1ms 0,0 0,00E+000 1,00E+010 2 g *K 2,00E+010 3,00E+010 2 4,00E+010 5,00E+010 2 mit K=γ ∗δ *(∆−δ/3) $EELOGXQJ 2EHQ Stackplot der Einzelspektren von PEG 6000. 8QWHQ Auftragung der relativen Echosignalintensitäten [(τ( τ] gegen J . Der Diffusionskoeffizient von PEG 6000 bei 25°C beträgt ' ¨©Wª « = (8,11 ± 0,08)*10-11 m²/s. 119 4 Ergebnisse und Diskussion Echointensität E(2τ) 3(* ¿¹Á½W¸¿ ½¹W¸¿W¸(¼ ¼W¹ ¾ÀW¸· º¹ ½U¾ ·¿ ¢Ã(ÄÅWÆ§Ç ¸¹º»· ¼ ³­¯ ³­® ³­² · ³­± ³­U¬ ±­¯ ±­® ±­² ±­± ´¶µ ±­U¬ ° ­¯ ° ­® ° ­² ° ­ ± ° ­U¬ ¬ ­¯ ¬ ­® ppm 1,0 PEG 20.000 in D2O E(2τ)/E0(2τ) 0,8 Fitfkt.: A1*exp(-x*d1) 0,6 0,4 Chi^2 R^2 = 0.00019 = 0.99843 A1 d1 0.96809 4.9569E-11 ±0.00537 ±6.5492E-13 0,2 ∆ = 20ms δ = 1ms 0,0 0,00E+000 2,00E+010 2 g *K 4,00E+010 6,00E+010 2 8,00E+010 2 mit K=γ ∗δ *(∆−δ/3) $EELOGXQJ 2EHQ Stackplot der Einzelspektren von PEG 20.000. 8QWHQ Auftragung der relativen Echosignalintensitäten [(τ( È τ] gegen JÉ . Der Diffusionskoeffizient von PEG 20.000 bei 25°C beträgt ' ¨©Wª « = (4,96 ± 0,07)*10-11 m²/s. Anhand der letzten Abbildung erkennt man, dass die Fitfunktion nicht mehr eindeutig an die Kurve angepasst werden kann. Ansatzweise sieht man diesen Effekt auch schon bei PEG 6000 (siehe S.119 unten). 120 4.5 Diffusionsmessungen an PEG 1500, PEG 6000 und PEG 20.000 Die Ursache dafür liegt in der größeren Polydispersität von PEG 20.000 gegenüber den anderen Proben. Ein biexponentieller Fit liefert daher eine bessere Kurvenangleichung: 1,0 PEG 20.000 in D2O E(2τ)/E0(2τ) 0,8 Fitfkt.: A1*exp(-x*d1)+A2exp(-x*d2) 0,6 Chi^2 R^2 = 0.00001 = 0.9999 0,4 A1 A2 d1 d2 0.6264 0.3576 3.7703E-11 9.1642E-11 ±0.06282 ±0.06221 ±1.6647E-12 ±8.2852E-12 0,2 ∆ = 20ms δ = 1ms 0,0 0,00E+000 2,00E+010 4,00E+010 2 g *K 6,00E+010 2 8,00E+010 2 mit K=γ ∗δ *(∆−δ/3) $EELOGXQJ Auftragung der relativen Echosignalintensitäten [(τ( È τ] von PEG 20.000 gegen JÉ .. Die rote Kurve zeigt die Annäherung der biexponentiellen Fitfunktion A1*exp(-x*d1) + A2*exp(-x*d2). Als Ergebnis erhält man zwei Diffusionskoeffizienten für PEG 20.000 im Verhältnis 1,75 : 1. 'Ê ¨©Wª « = (3,77 ± 0,17)*10-11 und '¨ ¨©Wª « = (9,16 ± 0,83)*10-11. An diesem Beispiel kann man erkennen, wie schwierig es ist, polydisperse Makromoleküle mit einem einzigen Diffusionskoeffizienten zu charakterisieren (siehe auch Kapitel 4.7). Bei allen weiteren Berechnungen wurde für PEG 20.000 der zuerst berechnete monoexponentiellen mittleren Diffusionskoeffizienten ' ¨©Wª « = (4,96 ± 0,07)*10-11 als Vergleichswert eingesetzt und bei allen Systemen, die PEG 20.000 enthalten, maximal eine bi- bzw. triexponentielle Kurvenangleichung durchgeführt, da eine Erhöhung der unbekannten Parameter die Auswertung sehr erschwerte. 121 4 Ergebnisse und Diskussion PCa 9ki 05 PEG 1500 + 6000 Echointensität E(2τ) 3(*3(* æÝå âåà âÝåàáÜ äÝ ÞÜâä áÝÞ âãã Ö¢×(ØÙWÚ§Û ÜÝÞßàà ÒÌ Î ÒÌÍ ÒÌ Ñ Ü ÒÌÐ ÒÌUË ÐÌÎ ÐÌÍ ÐÌÑ ÐÌÐ ÓÕÔ ÐÌUË Ï ÌÎ Ï ÌÍ Ï ÌÑ Ï ÌÐ Ï ÌUË ËÌÎ Ë ÌÍ ppm 1,0 PEG 1500 + PEG 6000 in D2O E(2τ)/E0(2τ) 0,8 Fitfkt.: A1*exp(-x*d1)+A2exp(-x*d2) 0,6 0,4 Chi^2 R^2 = 3.5531E-6 = 0.99997 A1 A2 d1 d2 0.56311 0.43849 1.615E-10 7.5451E-11 ±0.04887 ±0.04919 ±6.0804E-12 ±3.1663E-12 0,2 ∆ = 20ms δ = 1ms 0,0 0,00E+000 1,00E+010 2 g *K 2,00E+010 3,00E+010 2 4,00E+010 5,00E+010 2 mit K=γ ∗δ *(∆−δ/3) $EELOGXQJ 2EHQ Stackplot der Einzelspektren einer Mischung von PEG 1500 und PEG 6000 in D2O. 8QWHQ Auftragung der relativen Echosignalintensitäten [(τ( È τ] gegen JÉ . PEG 1500 6000 Konzentration D (*10-10m2s-1) Anteil an D (*10-10m2s-1) der Abweichung [g/l] in der Mischung Fitfunktion Einzelkomponente [%] 9,3 (48%) 56% 1,62 ± 0,06 1,57 ± 0,002 3,19 ± 3,82 10,1 (52%) 44% 0,755 ± 0,03 0,811 ± 0,008 6,91 ± 3,70 7DEHOOH Vergleich der Diffusionskoeffizienten von PEG 1500 und PEG 6000 in der Mischung mit denen der Einzelkomponenten. 122 4.5 Diffusionsmessungen an PEG 1500, PEG 6000 und PEG 20.000 3(*3(* PEG 1500 + 20. 000 Echointensität E(2τ) PCa 9ki 06 úþWù þúùWùý ýú ÿWùø ûUúþÿ ø ñsò(óôWõ÷ö ùúûüøý îèê îèé îèí ø îèì îèUç ìèê ìèé ìèí ïÕ ìèð ì ìèUç ë èê ëèé ë èí ëèì ë èUç çèê ç èé ppm 1,0 PEG 1500 + PEG 20.000 in D2O E(2τ)/E0(2τ) 0,8 Fitfkt.: A1*exp(-x*d1)+A2exp(-x*d2) 0,6 Chi^2 R^2 = 0.00002 = 0.99983 0,4 A1 A2 d1 d2 0.60733 0.37716 1.7558E-10 5.4582E-11 ±0.03419 ±0.03488 ±7.5584E-12 ±2.8921E-12 0,2 ∆ = 20ms δ = 1ms 0,0 0,00E+000 2,00E+010 2 g *K 4,00E+010 6,00E+010 2 8,00E+010 2 mit K=γ ∗δ *(∆−δ/3) $EELOGXQJ 2EHQ Stackplot der Einzelspektren einer Mischung von PEG 1500 und PEG 20.000 in D2O. 8QWHQ Auftragung der relativen Echosignalintensitäten [(τ( τ] gegen J . PEG 1500 20.000 Konzentration D (*10-10m2s-1) Anteil an D (*10-10m2s-1) der Abweichung [g/l] in der Mischung Fitfunktion Einzelkomponente [%] 10,1 (49,5%) 61% 1,755 ± 0,08 1,57 ± 0,002 11,78 ± 5,10 10,3 (50,5%) 39% 0,545 ± 0,03 0,496 ± 0,007 9,88 ± 6,05 7DEHOOH Vergleich der Diffusionskoeffizienten von PEG 1500 und PEG 20.000 in der Mischung mit denen der Einzelkomponenten. 123 4 Ergebnisse und Diskussion PCb9ki 04 PEG 6000 + 20. 000 Echointensität E(2τ) 3(*3(* !"$#&%(' 1,0 ppm PEG 6000 + PEG 20.000 in D2O E(2τ)/E0(2τ) 0,8 Fitfkt.: A1*exp(-x*d1) + A2*exp(-x*d2) 0,6 0,4 Chi^2 R^2 = 2.3682E-6 = 0.99998 A1 A2 d1 d2 0.477 0.51658 9.6817E-11 4.2773E-11 ±0.0321 ±0.03235 ±3.0863E-12 ±1.0747E-12 0,2 ∆ = 20ms δ = 1ms 0,0 0,00E+000 2,00E+010 2 g *K 4,00E+010 6,00E+010 2 8,00E+010 2 mit K=γ ∗δ *(∆−δ/3) $EELOGXQJ 2EHQ Stackplot der Einzelspektren einer Mischung von PEG 6000 und PEG 20.000 in D2O. 8QWHQ Auftragung der relativen Echosignalintensitäten [(τ( τ] gegen J . PEG 6000 20.000 Konzentration D (*10-10m2s-1) Anteil an D (*10-10m2s-1) der Abweichung [g/l] in der Mischung Fitfunktion Einzelkomponente [%] 10,6 (50,5%) 48% 0,968 ± 0,031 0,811 ± 0,008 19,36 ± 3,82 10,4 (49,5%) 52% 0,428 ± 0,011 0,496 ± 0,007 13,71 ± 2,22 7DEHOOH Vergleich der Diffusionskoeffizienten von PEG 6000 und PEG 20.000 in der Mischung mit denen der Einzelkomponenten. 124 4.5 Diffusionsmessungen an PEG 1500, PEG 6000 und PEG 20.000 3(*3(*3(* PEG 1500 + 6000 + 20. 000 Echointensität E(2τ) PCb9ki 05 LFNJ 567,87:9 IFKMED GFJKDL ;=<?>:@ACB EFGHDI 1*- 1*+ 1,0 1*0 D 1*/ 1*) /*- /*+ /*0 24 /*3 / ppm /*) .*- .*+ .,*0 .*/ .*) ),*- )*+ PEG 1500 + PEG 6000 + PEG 20.000 in D2O E(2τ)/E0(2τ) 0,8 Fitfkt.: A1*exp(-x*d1) + A2*exp(-x*d2) + A3*exp(-x*d3) 0,6 0,4 Chi^2 R^2 = 1.652E-6 = 0.99999 A1 A2 A3 d1 d2 d3 0.35 ±0 0.33 ±0 0.32 ±0 9.0225E-11 4.5815E-11 1.6901E-10 ±1.4622E-12 ±3.9027E-13 ±2.1692E-12 0,2 ∆ = 20ms δ = 1ms 0,0 0,00E+000 2,00E+010 2 g *K 4,00E+010 6,00E+010 2 8,00E+010 2 mit K=γ ∗δ *(∆−δ/3) $EELOGXQJ 2EHQ Stackplot der Einzelspektren einer Mischung von PEG 1500, PEG 6000 und PEG 20.000 in D2O. 8QWHQ Auftragung der relativen Echosignalintensitäten [(τ( O τ] gegen JP . PEG 1500 6000 20.000 Konzentration D (*10-10m2s-1) Anteil an D (*10-10m2s-1) der [g/l] in der Mischung Fitfunktion Einzelkomponente (festgelegt) 6,2 (35%) 32% 1,69 ± 0,02 1,57 ± 0,002 5,8 (33%) 35% 0,902 ± 0,02 0,811 ± 0,008 5,6 (32%) 33% 0,458 ± 0,004 0,496 ± 0,007 Abweichung [%] 7,64 ± 1,27 11,22 ± 2,47 7,66 ± 0,82 7DEHOOH Vergleich der Diffusionskoeffizienten von PEG 1500, PEG 6000 und PEG 20.000 in der Mischung mit denen der Einzelkomponenten. 125 4 Ergebnisse und Diskussion Bei der letzten Probe, die alle drei Polymerkomponenten enthielt, zeigte sich, dass eine triexponentielle Annäherung an die Messkurve sehr schwierig war. Es stellte sich heraus, dass man bei jedem Durchlauf der mathematischen Angleichung andere Ergebnisse für die drei Diffusionskoeffizienten erhielt. Um schließlich das in Tabelle 4.14 dargestellte reproduzierbare Resultat zu erhalten, mussten die eingewogenen Massenanteile der Lösung vor der Berechnung festgelegt und konstant gehalten werden (siehe Abb. 4-26). In der Tabelle 4.15 sind die Ergebnisse noch einmal übersichtlich zusammengefasst: 3(* 1500 .RQ]$QWHLODQ $QWHLODQGHU 'LIIXVLRQVNRHI $EZHLFKXQJYRP T R R:S GHUFDLJHQ )LWIXQNWLRQ Q >P VQ @ 'LIINRHIGHU(LQ]HO /|VXQJ>@ >@ NRPSRQHQWH>@ 100 1,57 ± 0,002 6000 100 0,811 ± 0,008 20.000 100 0,496 ± 0,007 0LVFKXQJHQ 1500 48 56 1,62 ± 0,06 3,19 ± 3,82 6000 52 44 0,755 ± 0,032 6,91 ± 3,95 1500 49,5 61 1,755 ± 0,08 11,78 ± 5,10 20.000 50,5 39 0,545 ± 0,029 9,88 ± 5,85 6000 50,5 48 0,968 ± 0,031 19,36 ± 3,82 20.000 49,5 52 0,428 ± 0,011 13,71 ± 2,22 festgelegt 1.500 35 32 1,69 ± 0,02 7,64 ± 1,27 6.000 33 35 0,902 ± 0,015 11,22 ± 1,85 20.000 32 33 0,458 ± 0,004 7,66 ± 0,81 7DEHOOH Vergleich der berechneten Diffusionskoeffizienten, aus den PFG-NMR-Untersuchungen verschiedener Mischungen von PEG 1500, 6000 und 20.000, mit den Diffusionskoeffizienten der Einzelkomponenten. Die Abweichungen in Prozent beziehen Diffusionskoeffizienten der Einzelkomponenten. 126 sich auf die zuvor gemessenen 4.5 Diffusionsmessungen an PEG 1500, PEG 6000 und PEG 20.000 Auch bei den Ergebnissen dieser Mischungen zeigt sich, dass die beste Übereinstimmung der Diffusionskoeffizienten mit denen der reinen Polymerlösungen für die schnellste Komponente gefunden wird (hier PEG 1500). Die Anteile an der Fitfunktion stehen allerdings in keinem Einklang mit den Einwaagen des jeweiligen Polymers. Um zu überprüfen ob auch hier bessere Ergebnisse erzielt werden können, wurde in einem zweiten Auswerteverfahren erst der Diffusionskoeffizient der langsamsten Komponente bestimmt und dieser Wert im weiteren Verlauf der Berechnung konstant gehalten. Die Ergebnisse sind in Tabelle 4.16 festgehalten: 3(* .RQ]$QWHLODQ $QWHLODQGHU 'LIIXVLRQVNRHI $EZHLFKXQJYRP R:S T R GHUFDLJHQ )LWIXQNWLRQ Q >P VQ @ 'LIINRHIGHU(LQ]HO /|VXQJ>@ >@ NRPSRQHQWH>@ 0LVFKXQJHQ 1500 48 46 1,75 ± 0,03 11,46 ± 1,91 6000 52 54 0,815 ± 0,009 0,49 ± 1,11 1500 49,5 70 1,59 ± 0,03 1,27 ± 1,91 20.000 50,5 30 0,467 ± 0,007 5,85 ± 1,41 6000 50,5 45 1,00 ± 0,01 23,30 ± 1,23 20.000 49,5 55 0,440 ± 0,005 11,29 ± 1,01 2 Anteile festgelegt 1500 35 35 1,67 ± 0,02 6,36 ± 1,27 6000 33 33 0,819 ± 0,006 4,84 ± 1,21 20.000 32 32 0,472 ± 0,006 1,83 ± 1,22 7DEHOOH Diffusionskoeffizienten der Mischungen, wobei zunächst der Wert der langsamsten Komponente bestimmt wurde und dieser in der weiteren Berechnung als Konstante einging. Auch hier wird im Allgemeinen eine Verbesserung der Messergebnisse erzielt. Besonders deutlich erkennt man das am Dreikomponentensystem, denn hier werden die Abweichungen minimal. 127 4 Ergebnisse und Diskussion Bei PEG 6000 und PEG 20.000 liegen die Diffusionszeiten sehr nahe zusammen, so dass eine diskrete Auflösung der Werte nicht mehr möglich ist. Außerdem ist es, wie schon erwähnt, bei zunehmender Molmasse des Polymers schwierig die gemessenen Werte auf einen Diffusionskoeffizienten zu reduzieren. Mit der zweiten Auswertemethode konnten zwar bessere Ergebnisse für die Diffusionskoeffizienten in den Mischungen erzielt werden, allerdings zeigt sich gleichzeitig, dass die Anteile an der Fitfunktion nicht mit den prozentualen Einwaagen der Polymere übereinstimmen. Die Ursachen für die Abweichungen wurden schon ausführlich auf Seite 119 erläutert. Die Resultate bestätigen, dass die Schwierigkeiten beim Wiederfinden der korrekten Massenanteile auf erhebliche Überschneidungen der Molmassenverteilungen bei den Einzelkomponenten zurückzuführen sind. Die verbesserten Endergebnisse der letzten Messreihe lassen aber darauf schließen, dass durch den Einsatz der Temperierungseinheit zumindest eine Fehlerquelle beseitigt wurde. Bei allen bisherigen Messungen sind wir davon ausgegangen, dass sich die Makromoleküle unabhängig voneinander bewegen. Die gute Übereinstimmung der Diffusionskoeffizienten in den Mischungen mit denen der Einzelkomponenten in Lösung lässt darauf schließen, dass intermolekulare Wechselwirkungen, die einen Effekt auf die Diffusionszeiten haben, bei Konzentrationen von 20 g/l und darunter unbedeutend sind. 128 4.6 Bestimmung der Teilchengestalt von PEG in Lösung %HVWLPPXQJGHU7HLOFKHQJHVWDOWYRQ3(*LQ/|VXQJ Um Informationen über die Teilchengestalt zu erhalten, kann man aus den gemessenen Diffusionskoeffizienten, mit Hilfe der Stokes-Einstein-Beziehung (Gl. 2-28), den hydrodynamischen Radius der Polymere in Lösung berechnen. Aus deren Vergleich mit den theoretischen Radien für eine exakte Kugel oder ein Knäuel, kann man dann Rückschlüsse über die tatsächliche Gestalt von Polyethylenglykol in wässriger Lösung ziehen. In der folgenden Tabelle sind die theoretischen hydrodynamische Radien für das Modell einer kompakten Kugel und die aus den Messungen erhaltenen Ergebnisse für die hydrodynamischen Radien der Einzelkomponenten, sowie der Mischungen aufgeführt: 0ROPDVVH 3(* >JPRO@ 1500 'LIIXVLRQVNRHIIL]LHQW 7KHRUHWLVFKHU:HUW R:S T R Q >P VQ @ IU5U 0RGHO.XJHO >QP@ 1,57 0,81 ([SHULPHQWHOO EHVWLPPWHU:HUW IU5U >QP@ 1,56 6000 0,811 1,29 3,02 20.000 0,496 1,92 4,94 0LVFKXQJHQ 1500 1,62 0,81 1,51 6000 0,755 1,29 3,25 1500 1,59 0,81 1,54 20.000 0,467 1,92 5,25 6000 0,968 1,29 2,53 20.000 0,428 1,92 5,73 1500 1,67 0,81 1,47 6000 0,819 1,29 2,99 20.000 0,472 1,92 5,19 7DEHOOH Vergleich der theoretischen hydrodynamischen Radien 5V , die man für das Modell Kugel berechnen kann, mit denen, die sich aus den gemessenen Diffusionskoeffizienten ergeben. Der Vergleich der theoretischen und der experimentell bestimmten hydrodynamischen Radien zeigt, dass die theoretischen Werte von 5W fast immer mehr als die Hälfte kleiner sind als die experimentell bestimmten Werte. 129 4 Ergebnisse und Diskussion Daher kann man davon ausgehen, dass die Gestalt des Makromoleküls in jedem Fall von der einer exakten Kugel abweicht. Außerdem bestätigt es die Annahme, dass die Struktur von Polyethylenglykol in wässriger Lösung durch die am Sauerstoff assoziierten Wassermoleküle aufgeweitet ist und eine knäuelähnliche Form annimmt. Je nach der Reichweite der Wechselwirkungen zwischen den einzelnen Kettensegmenten eines Polymermoleküls unterscheidet man zwischen ungestörten und gestörten Knäueln. Kurzreichende Wechselwirkungen beschränken sich dabei auf benachbarte Kettenatome oder Atomgruppen innerhalb eines Segments. Langreichende Wechselwirkungen erfolgen dagegen zwischen räumlich benachbarten Segmenten, die allerdings entlang der Polymerkette durch viele Segmente getrennt sind. Endlich dicke Querschnitte bei genügend langen Ketten führen dazu, dass der von einem Segment eingenommene Raum nicht von einem anderen Segment der gleichen Kette eingenommen werden kann. Das Knäuel weist dann, bei abstoßenden Wechselwirkungen, ein internes ausgeschlossenes Volumen auf, wodurch die Kette gestört wird. Die Störung erfolgt aber wegen der Persistenz der Kette nicht durch benachbarte Segmente, sondern nur durch weiter entfernte. Wenn sich bei den langreichenden Wechselwirkungen die abstoßenden und anziehenden Kräfte die Waage halten, gibt es kein ausgeschlossenes Volumen und das Knäuel ist ungestört. Um also die exakte Gestalt des Moleküls zu bestimmen, sind noch weitere Untersuchungen nötig. Für sehr verdünnte Lösungen kann aus den gemessenen Diffusionskoeffizienten mit Hilfe von sogenannten „Skalengesetzen“ die Molmassenabhängigkeit von ' und damit die Molekülform bestimmt werden. Gleichung (4-6) stellt ein solches Skalengesetz dar und wurde bereits im theoretischen Teil (Abschnitt 2.3.5) dieser Arbeit abgeleitet: ' = .X ⋅ 0 α (4-6) In Abbildung 4-27 ist die Molmassenabhängigkeit der Diffusionskoeffizienten von der in dieser Arbeit untersuchten Polyethylenglykolen dargestellt. Für die Auswertung wurden die Diffusionskoeffizienten der bei 22°C analysierten Proben verwendet, da hier mehr Messpunkte vorhanden sind. Bei 25°C liegen nur drei Diffusionskoeffizienten vor, dadurch ist die Fehleranfälligkeit bei der linearen Regression sehr hoch. 130 4.6 Bestimmung der Teilchengestalt von PEG in Lösung -20.5 Molmassenabhängigkeit des Diffusionskoeffizienten -21.0 PEG 200 PEG 400 PEG 600 ln(Diffusionskoef.) [m²/s] -21.5 -22.0 PEG 1500 -22.5 -23.0 PEG 6000 -23.5 -24.0 -24.5 -25.0 -25.5 PEG 20.000 Linear Regression for Data4_F: Y=A+B*X Parameter Value Error -----------------------------------------------------------A -18.72719 0.17971 7,36*E-9 B -0.52239 0.02168 -----------------------------------------------------------R SD N P ------------------------------------------------------------0.99572 0.13037 7 <0.0001 ------------------------------------------------------------ 5 6 7 PEO 200.000 8 9 10 11 12 13 ln(Molmasse) [g/mol] $EELOGXQJ Molmassenabhängigkeit des Diffusionskoeffizienten für niedermolekulare Polyethylenglykolproben bei 22°C. Die Ausgleichsrechnung liefert ' YY[Z \ = 7,36*10-9 0 − 0 ] 52 mit einem Korrelationskoeffizienten von 0,9957. Theoretisch ergibt sich für das Beispiel einer kompakten Kugel mit 7 = 22°C (295,15 K) und der mittleren Dichte von Polyethylenglykol ρ ≈ 1 νa = 1,12 g/cm3, sowie der Viskosität von Wasser bei 22°C, η ^ = 0,9548 Pa s, für die Konstante ein Wert von ._ 22°C = 3,2*10-10 m2 (kg mol-1)1/3 s-1 und den Exponenten α = -1/3. Für die Molmassenabhängigkeit der Diffusionskoeffizienten ungestörter Knäuel erhält man allgemein die Abhängigkeit ' ∝ 0 − 1 / 2 und für gestörte Knäuel ergibt sich ' ∝ 0 − 0,588 (siehe Kap. 2.3.5). Der experimentell gefundene Wert spricht also für ein leicht expandiertes Knäuel. Dieses Ergebnis stimmt mit früheren Resultaten aus Viskositätsmessungen [5-8] und Untersuchungen von L. Lepori et al. [9] überein, bei denen eine knäuelähnliche Konformation der PEG-Moleküle in wässrigen Lösungen bzw. ein aufgeweitetes hydratisiertes Knäuel mit helikalen Segmenten vorgeschlagen wird. Chen et al. fanden für Polyethylenoxidproben in D2O bei 25°C die Beziehung ' Y`Z \ = 2,40*10-8 0 − 0, 62 [4]. Die Abweichungen können dadurch zustande kommen, dass Chen et al. 7 Proben im Bereich von 1600 – 500.000 g/mol 131 4 Ergebnisse und Diskussion untersucht haben, wobei die höhermolekularen Anteile stärker vertreten waren. Da bei der Auswertung in dieser Arbeit auch die Proben PEG 200, PEG 400 und PEG 600 mit einfließen, die in Lösung aufgrund ihrer Größe eher kugelförmig als knäuelartig vorliegen, kommt es zu einer Verringerung des Exponenten in Gleichung (4-6). Führt man die Ausgleichsrechnung nur für PEG 6000, PEG 20.000 und PEG 200.000 durch, so erhält man das Ergebnis ' YY[Z \ = 1,37*10-8 0 − 0 a 58 , welches schon näher am Resultat von Chen et al. liegt. Die Abweichung durch den Temperaturunterschied kann man vernachlässigen, da auch die bei 22°C und 25°C gemessenen Diffusionskoeffizienten nur um max. 7% differieren. Zur genaueren Bestimmung der Molekularstruktur eines Makromoleküls ist auch die Abhängigkeit des hydrodynamischen Radius von der Molmasse hilfreich. Wenn es sich bei dem Teilchen um eine Kugel handelt, sollte das Verhältnis 5b / 0 1 / 3 nicht von 0 abhängen. Ist das Teilchen dagegen ein ungestörtes Knäuel, bleibt 5c / 0 gestörten Knäuel ist 5d proportional zu 0 0 , 588 0,5 konstant und bei einem . In Tabelle 4.18a bzw. 4.18b ist die Anwendung der Skalengesetze, übertragen auf den hydrodynamischen Radius, illustriert: 0ROPDVVH 3(* >JPRO@ 7 & ([SHULPHQWHOO EHVWLPPWHU:HUW IU5e >QP@ .XJHO f?g h 5e 0 XQJHVW|UWHV .QlXHO ij k 5e 0 JHVW|UWHV .QlXHO ij kll 5e 0 200 0,55 0,095 0,039 0,025 400 0,74 0,101 0,037 0,022 600 0,96 0,114 0,039 0,022 1500 1,54 0,134 0,040 0,021 6000 3,12 0,172 0,040 0,019 20.000 4,57 0,168 0,032 0,014 200.000 22,5 0,385 0,050 0,017 7DEHOOH D Vergleich der Verhältnisse 5m 0α als Funktion von 0 für verschiedene Molekülgestalten bei 22°C. 132 4.6 Bestimmung der Teilchengestalt von PEG in Lösung 0ROPDVVH 3(* >JPRO@ 7 & ([SHULPHQWHOO EHVWLPPWHU:HUW IU5e >QP@ .XJHO f?g h 5e 0 XQJHVW|UWHV .QlXHO ij k 5e 0 JHVW|UWHV .QlXHO i,j kll 5e 0 1500 1,56 0,136 0,040 0,021 6000 3,02 0,166 0,039 0,018 20.000 4,94 0,182 0,035 0,015 7DEHOOH E Vergleich der Verhältnisse 5m 0α als Funktion von 0 für verschiedene Molekülgestalten bei 25°C. Die Tabelle 4.18a bestätigt, dass Polyethylenglykol gelöst in D2O bei 22°C annähernd als ungestörtes Knäuel vorliegt. Die Molmassenabhängigkeit des Diffusionskoeffizienten bei 25°C zeigt die gleiche Tendenz (Tabelle 4.18b), obwohl hier weniger Messpunkte zur Verfügung standen. Erst bei den höhermolekularen PEG´s kommt es zu geringen Abweichungen. Man kann davon ausgehen, dass sich die Knäuel in diesem Fall nicht mehr ungestört verhalten, sondern aufgrund des größeren ausgeschlossenen Volumens der längeren Polymerketten wesentlich stärker aufgeweitet sind. Dieser Trend steigt mit zunehmenden Molekulargewicht. Das bestätigen auch die Untersuchungen von Chen et al. an höhermolekularen PEO’s, die für das Skalengesetz einen Exponenten von –0,62 fanden, der für ein gestörtes Knäuel spricht. Diese Resultate bestätigen auch die am Anfang dieses Kapitels gemachten Annahme, dass Polyethylenglykol in wässrigen Lösungen als leicht expandiertes Knäuel vorliegt. 133 4 Ergebnisse und Diskussion %HVWLPPXQJGHU0ROPDVVHQYHUWHLOXQJYRQ3RO\HWK\OHQJO\NRO Bei der Polymerbildungsreaktion laufen mehrere chemische Reaktionen gleichzeitig ab, die den Gesetzen der Statistik folgen. Dadurch entsteht bei der Synthese ein polymerhomologes Gemisch, welches keine einheitliche Molmasse besitzt, sondern eine Molmassenverteilung. Die experimentell bestimmten Molmassen stellen folglich Mittelwerte dar. Um aus den Ergebnissen der PFG-NMR-Untersuchungen die Molmassenverteilungen von Polyethylenglykol zu bestimmen, geht man zunächst von der Auswertegleichung für freie Diffusion (2-83) aus. Unter Anwendung des in Abschnitt 4-6 dargestellten Skalengesetzes, wird in dieser Gleichung der Diffusionskoeffizient ' durch die Molmasse 0 ersetzt. Anschließend erweitert man die Auswertegleichung um die gewichtsgemittelte Verteilung der Molmasse Z0. Nach diesen Umformungen erhält man Gleichung (4-7): [( ) ] α 2 ( (T ) ∫ 0 Z(0 ) exp − . 0 T (∆ − δ / 3) G0 = ( (0 ) ∫ 0 Z(0 ) G0 (4-7) Bei monodispersen Proben ist Z0 eine Deltafunktion. In unserem polydispersen Fall wurde für Z0 eine logarithmische Normalverteilung (4-8) gewählt, da diese erfahrungsgemäß häufig die Molmassenverteilung in der ionisch-koordinativen Polymerisation beschreibt [10]: ( (T ) = ( (0 ) ∫0 0 2πσ 2 − ((ln 0 ) − (ln 0 1 ))2 2 α exp exp − ( . 0 ) T (∆ − δ / 3) G0 2 2σ − ((ln 0 ) − (ln 0 1 ))2 0 exp G0 ∫ 0 2πσ 2 2 2 σ [ ] (4-8) wobei σdie Standardabweichungund 0 n der Medianwert der Verteilung ist. Des Weiteren wurde zu Vergleichszwecken eine Gauss-Verteilung für Z0 angenommen. Ihre Anwendung auf Molmassenverteilungen ist allerdings aus zwei Gründen nicht ganz korrekt. Zum einen zeigen nur wenige Polymere eine um den Median statistisch schwankende symmetrische Verteilung und zum anderen werden bei der Integration der Funktion negative 134 4.7 Bestimmung der Molmassenverteilung von Polyethylenglykol Werte zugelassen, was physikalisch wenig sinnvoll ist, da es keine negativen Molmassen gibt. Gauss-Verteilungen können jedoch auch hier angewendet werden, wenn die Lage des Maximums und die Verteilungsbreite das Auftreten negativer Werte vernachlässigbar klein machen. Die um die Molmassenverteilung erweiterte Funktion (4-7) wurde für beide Verteilungsfunktionen mit dem Simulationsprogramm Matlab 6.1 an die experimentell bestimmten Echosignalabnahmen der Einzelkomponenten von Polyethylenglykol (vergleiche Kapitel 4.3 bzw. 4.5) angeglichen. Als Ergebnis erhält man jeweils den Mittelwert der Molmassenverteilung 0 n und die Standardabweichung σ, welche die Breite der Verteilung und damit die Abweichung vom Medianwert angibt. Mit diesen Werten kann man die logarithmische Normalverteilung bzw. Gauss-Verteilung der Molmassen von PEG simulieren. Auf den folgenden Seiten sind die Ergebnisse für die untersuchten Einzelkomponenten PEG 200, PEG 1500, PEG 6000 und PEG 20.000 abgebildet: 135 4 Ergebnisse und Diskussion 3(* Echosignalabnahme PEG 200 Matlab-Fit log. Normalverteilung 1,0 1,0 0,8 E(2τ)/E0(2τ) E(2τ)/E0(2τ) 0,8 0,6 0,4 0,2 0,0 Echosignalabnahme PEG 200 Matlab-Fit Gauss-Verteilung 0,6 0,4 0,2 ∆ = 20ms δ = 1ms 0,0 0,00E+000 5,00E+009 2 1,00E+010 2 g *K 1,50E+010 ∆ = 20ms δ = 1ms 0,00E+000 0,030 5,00E+009 2 2 mit K=γ ∗δ *(∆−δ/3 ) g *K 1,00E+010 2 1,50E+010 2 mit K=γ ∗δ *(∆−δ/3) Molmassenverteilung von PEG 200 logarithmische Normalverteilung Gauss-Verteilung 0,025 w(M)M 0,020 0,015 0,010 0,005 0,000 0 100 200 300 400 500 M / (g/mol) $EELOGXQJ 2EHQ Auftragung der relativen Echosignalintensitäten [(τ( o τ] gegen Jp . von PEG 200. Die Fitfunktionen (rot) liefern, links bei logarithmischer Normalverteilung und rechts bei Gauss-Verteilung, den Mittelwert der Molmassenverteilung 0 q und die Standardabweichung σ. 8QWHQ Die aus den Werten 0 q und σ simulierte logarithmische Normalverteilung (rot) bzw. Gauss-Verteilung (blau) der Molmasse von PEG 200. Aus den Berechnungen ergeben sich folgende Medianwerte für die Molmasse von PEG 200: 0 r /1 = 217,96 g/mol und 0 r *DXVV = 221,22 g/mol. 136 4.7 Bestimmung der Molmassenverteilung von Polyethylenglykol 3(* Echosignalabnahme PEG 1500 Matlab-Fit log. Normalverteilung 1,0 0,8 E(2τ)/E0(2τ) E(2τ)/E0(2τ) 0,8 0,6 0,4 0,2 0,0 Echosignalabnahme PEG 1500 Matlab-Fit Gauss-Verteilung 1,0 0,6 0,4 0,2 ∆ = 20ms δ = 1ms 0,00E+000 0,0 1,00E+010 2,00E+010 2 3,00E+010 2 g *K 4,00E+010 5,00E+010 ∆ = 20ms δ = 1ms 0,00E+000 0,0025 1,00E+010 2,00E+010 2 2 mit K=γ ∗δ *(∆−δ/3) g *K 3,00E+010 2 4,00E+010 5,00E+010 2 mit K=γ ∗δ *(∆−δ/3 ) Molmassenverteilung von PEG 1500 logarithmische Normalverteilung Gauss-Verteilung 0,0020 w(M)M 0,0015 0,0010 0,0005 0,0000 0 1000 2000 3000 4000 M / (g/mol) $EELOGXQJ 2EHQ Auftragung der relativen Echosignalintensitäten [(τ( s τ] gegen Jt . von PEG 1500 mit den dazugehöriger Fitfunktion, links bei logarithmischer Normalverteilung und rechts bei GaussVerteilung. 8QWHQ Simulierte logarithmische Normalverteilung bzw. Gauss-Verteilung der Molmasse von PEG 1500. Für die Medianwerte der Molmasse von PEG 1500 erhält man: 0 u /1 = 1459,8 g/mol und 0 u *DXVV = 1503,5 g/mol. 137 4 Ergebnisse und Diskussion 3(* Echosignalabnahme PEG 6000 Matlab-Fit log. Normalverteilung 1,0 0,8 E(2τ)/E0(2τ) E(2τ)/E0(2τ) 0,8 0,6 0,4 0,2 0,0 Echosignalabnahme PEG 6000 Matlab-Fit Gauss-Verteilung 1,0 0,6 0,4 0,2 ∆ = 20ms δ = 1ms 0,00E+000 0,0 1,00E+010 2,00E+010 2 3,00E+010 2 g *K 4,00E+010 5,00E+010 ∆ = 20ms δ = 1ms 0,00E+000 0,00030 1,00E+010 2 2 mit K=γ ∗δ *(∆−δ/3 ) g *K 2,00E+010 3,00E+010 2 4,00E+010 5,00E+010 2 mit K=γ ∗δ *(∆−δ/3 ) Molmassenverteilung von PEG 6000 logarithmische Normalverteilung Gauss-Verteilung 0,00025 w(M)M 0,00020 0,00015 0,00010 0,00005 0,00000 0 5000 10000 15000 20000 M / (g/mol) $EELOGXQJ 2EHQ Abnahme der relativen Echosignalintensitäten (schwarze Kurve) von PEG 6000 mit dazugehörigen Fitfunktionen (rote Kurven), links bei logarithmischer Normalverteilung und rechts bei GaussVerteilung. 8QWHQ Die aus den Ergebnissen der Berechnung mit Matlab 6.1 erhaltene logarithmische Normalverteilung bzw. Gauss-Verteilung der Molmassse von PEG 6000. Die jeweiligen Mittelwerte der Molmassenverteilung von PEG 6000 betragen: 0 u /1 = 3815,7 g/mol und 0 u *DXVV = 2929,5 g/mol. 138 4.7 Bestimmung der Molmassenverteilung von Polyethylenglykol 3(* Echosignalabnahme PEG 20000 Matlab-Fit log. Normalverteilung 1,0 1,0 0,8 E(2τ)/E0(2τ) E(2τ)/E0(2τ) 0,8 0,6 0,4 0,2 0,0 Echosignalabnahme PEG 20000 Matlab-Fit Gauss-Verteilung 0,6 0,4 0,2 ∆ = 20ms δ = 1ms 0,00E+000 0,0 2,00E+010 4,00E+010 2 6,00E+010 2 g *K 8,00E+010 ∆ = 20ms δ = 1ms 0,00E+000 2,00E+010 4,00E+010 2 2 mit K=γ ∗δ *(∆−δ/3 ) g *K 6,00E+010 2 8,00E+010 2 mit K=γ ∗δ *(∆−δ/3 ) Molmassenverteilung von PEG 20.000 logarithmische Normalverteilung Gauss-Verteilung 0,00012 0,00010 w(M)M 0,00008 0,00006 0,00004 0,00002 0,00000 0 10000 20000 30000 40000 50000 M / (g/mol) $EELOGXQJ 2EHQ Abnahme der relativen Echosignalintensitäten (schwarze Kurve) von PEG 20.000 mit den dazugehörigen Fitfunktionen (rote Kurven), links bei angenommener log. Normalverteilung und rechts bei Gauss-Verteilung. 8QWHQ Die aus den Werten 0 v und σ simulierte logarithmische Normalverteilung (rot) und Gauss-Verteilung (blau) der Molmasse von PEG 20.000. Die Berechnungen liefern folgende Medianwerte für die Molmasse von PEG 20.000: 0 w /1 = 5959,3 g/mol und 0 w *DXVV = -1,44*10-5 g/mol. 139 4 Ergebnisse und Diskussion Ein rein optischer Vergleich der Fitfunktionen mit den früheren Untersuchungen der Einzelkomponenten (siehe Kapitel 4.3 bzw.4.5) zeigt schon eindeutig, dass die Anpassungen mit den Verteilungsfunktionen wesentlich genauer sind, als die monoexponentiellen Annäherungen an die experimentellen Messdaten. Bei PEG 200, PEG 1500 und PEG 6000 fällt dieser Unterschied nur minimal aus. Bei PEG 20.000 ist er dafür umso deutlicher. Das war aufgrund der Polydispersität der Proben, die bei den höhermolekularen Polyethylenglykolen natürlich stärker ausgeprägt ist, auch zu erwarten. Weiterhin fällt auf, dass die Qualität der Anpassungen, sowohl bei der logarithmischen Normalverteilung (LNVerteilung) als auch bei der Gauss-Verteilung fast identisch ist. Die wesentlichen Unterschiede werden erst beim Betrachten der simulierten Funktionen deutlich. Bei PEG 200 und PEG 1500 verläuft die LN-Verteilung etwas breiter als die Gauss-Kurve, die Mittelwerte der Molmassen sind aber fast identisch. Bei PEG 6000 ist die Breite der Verteilungen annähernd gleich groß, während bei PEG 20.000 große Unterschiede auftreten. Allgemein wird die Gauss-Verteilung mit zunehmender Molemasse von Polyethylenglykol immer breiter und nimmt schließlich auch negative Werte an. Um Aussagen über die Güte der Ergebnisse treffen zu können, wurden die Messergebnisse den Herstellerdaten gegenübergestellt. In Tabelle 4.19 sind die experimentell bestimmten, mittleren Molmassen 0 x und die Molmassenverteilungen, die als Halbwertsbreiten der Kurven angegeben wurden, im Vergleich zu den Herstellerangaben übersichtlich dargestellt: 9HUWHLOXQJ 0 0y +HUVWHOOHU OW+HUVWHOOHU /19HUW >JPRO@ >JPRO@ >JPRO@ 200 190-210 218,0 9HUWHLOXQJ +:% >JPRO@ 9HUWHLOXQJ +:% >JPRO@ 173-259 0y *DXVV9HUW >JPRO@ 221,2 199-243 1500 1400-1600 1459,8 981-1872 1503,5 1245-1762 6000 5000-7000 3815,7 1502-5375 2929,5 930-4929 20.000 ≥ 17.000 5959,3 1320-8165 -1,44*10-5 0-21.794 7DEHOOH Vergleich der Herstellerangaben mit den Messergebnissen der PFG-NMR-Untersuchungen bei LN-Verteilung bzw. Gauss-Verteilung. Die beste Übereinstimmung mit den Herstellerangaben erhält man für die niedermolekularen Polyethylenglykole bei angenommener Gauss-Verteilung. Die Ergebnisse für PEG 200 und PEG 1500, bei denen mit einer logarithmischen Normalverteilung gerechnet wurde, kann man auch als gut bewerten. 140 4.7 Bestimmung der Molmassenverteilung von Polyethylenglykol Bei PEG 6000 und PEG 20.000 dagegen erhält man mit der LN-Verteilung die besseren Ergebnisse, da bei den Gauss-Kurven auch negative Werte auftreten. Allerdings werden mit beiden Verteilungen zu niedrige Mittelwerte berechnet. Auffällig ist auch, dass bei allen Berechnungen die Molmassenverteilungen breiter verlaufen als die Herstellerdaten und bei PEG 6000 und PEG 20.000 sogar in ganz anderen Bereichen liegen. Ein Vergleich der Werte fällt allerdings auch schwer, da nicht bekannt ist, auf welche Untersuchungsmethode sich die Angaben des Herstellers stützen. Sehr wahrscheinlich wurden sie mit Hilfe der MALDI-TOFMassenspektrometrie ermittelt. Bei den logarithmischen Normalverteilungen ist außerdem das Maximum der Kurve nicht mit dem Massenmittel identisch und die Funktion ist weder um dieses Maximum noch um 0 y symmetrisch. Ihr Hauptanteil liegt daher im Bereich der geringeren Molmassen. Der Hersteller gibt aber, außer bei PEG 20.000, eine symmetrische Verteilung an, daher kommt es zu Unterschieden. Für die vorangegangenen Untersuchungen der Mischungen von PEG in D2O ist es interessant die Überlagerungen der Verteilungen näher zu betrachten. Aus diesem Grund wurden die Molmassenverteilungen aller in diesem Kapitel untersuchten Polyethylenglykole übereinander gelegt (siehe Abb. 4-32). Dabei wurden allerdings nur die Ergebnisse berücksichtigt die mit Hilfe der logarithmischen Normalverteilung berechnet wurden, da sie über den gesamten Molmassenbereich betrachtet, die besseren Resultate liefern. 0,0010 Logarithische Normalverteilung der Molmassen von PEG 200 PEG 1500 PEG 6000 PEG 20.000 w(M)M 0,0008 0,0006 0,0004 0,0002 0,0000 0 2000 4000 6000 8000 10000 M / (g/mol) $EELOGXQJ Überschneidung der Molmassenverteilungen von PEG 200, PEG 1500, PEG 6000 und PEG 20.000 bei logarithmischer Normalverteilung. 141 4 Ergebnisse und Diskussion In Abbildung 4-33 ist das Verhältnis von PEG 6000 und PEG 20.000 noch einmal vergrößert dargestellt. Dadurch kann man die überlagernden Bereiche noch deutlicher erkennen. 0,00025 Logarithische Normalverteilung der Molmassen von PEG 6000 PEG 20.000 0,00020 w(M)M 0,00015 0,00010 0,00005 0,00000 0 10000 20000 30000 M / (g/mol) $EELOGXQJ Vergrößerte Darstellung der Überlagerung der Molmassenverteilungen von PEG 6000 und PEG 20.000 bei logarithmischer Normalverteilung. Betrachtet man die Ergebnisse genauer, sieht man, dass es bei den einzelnen Molmassenverteilungen doch zu erheblichen Überschneidungen kommt. Besonders gravierend sind diese Bereiche bei PEG 6000 und PEG 20.000. Dieser Sachverhalt erklärt auch die Schwierigkeiten, die bei der Zuordnung der Konzentrationsanteile in den Polyethylenglykol-Mischungen auftraten (vergleiche Abschnitt 4.4 und 4.5). Wie vorher schon vermutet führt es dazu, dass die jeweiligen Anteile an der Fitfunktion nicht mehr explizit aufgeschlüsselt werden können. Dies ist auch der Grund dafür, dass man bei den Proben, die entweder PEG 1500 und PEG 6000 oder PEG 6000 und PEG 20.000 beinhalteten, die schlechtesten Resultate erzielte. 142 4.8 Dynamische Streulichtuntersuchungen an PEG/Wasser-Systemen '\QDPLVFKH6WUHXOLFKWXQWHUVXFKXQJHQDQ3(*:DVVHU6\VWHPHQ Die Schwierigkeit bei den Untersuchungen der Systeme PEG 1500, PEG 6000 und PEG 20.000 in Wasser mit der dynamischen Lichtstreuung bestand darin, dass man aufgrund der geringen Streulichtintensität der wässrigen Lösungen schnell an die Grenzen der Detektierbarkeit der DLS-Methode gelangt. Um das zu verdeutlichen, ist in Abbildung 4-34 exemplarisch die Zeitkorrelationsfunktion zw{ g(1)(t) J W der Streuintensität von PEG 1500 gegen die Zeit W aufgetragen. t [µs] $EELOGXQJ Zeitautokorrelationsfunktion der Streuintensität von PEG 1500 in Wasser, aufgenommen bei einem Winkel von 40°. Die STC-Zeit bei 90° betrug 1µs. Man kann deutlich erkennen, dass die Anzahl der auftreffenden Photonen im Photomultiplier sehr gering ist. Daher konnte man schon im voraus mit langen Messzeiten rechnen, wodurch sich auch die Wahrscheinlichkeit für Störungen bei der Datenaufnahme erhöhte. 143 4 Ergebnisse und Diskussion Da bei allen Proben geringe Streulichtintensitäten vorgefunden wurden, lieferten die Untersuchungen an wässrigen Lösungen von PEG 200, PEG 400 und PEG 600 keine brauchbaren Ergebnisse und zusätzlich konnten bei allen übrigen Polyethylenglykollösungen Konzentrationen unterhalb von 5 Gewichtsprozent nicht vermessen werden. Folglich wurden die Messreihen in einem Konzentrationsbereich von 5-11 Gewichtsprozent durchgeführt und die Integrationszeiten mussten auf eine maximale Dauer von 1800 s pro Winkel angehoben werden. Die üblichen Messzeiten pro Winkeleinstellung liegen normalerweise bei 10 s. Bei den dynamischen Streulichtanalysen wurden zunächst, analog zu den PFG-NMRMessungen, die Einzelkomponenten PEG 1500, PEG 6000 und PEG 20.000 untersucht. Die Auswertung der mit dem Programm ODIL gesammelten Daten erfolgte mit dem in Abschnitt 3.3.6.2 beschriebenen Programm DILS. Alle Messungen waren sehr zeitintensiv und viele Lichtstreuungsexperimente mussten wiederholt werden, da nach der Auswertung entweder keine sinnvollen Resultate erzielt wurden oder die Zimm-Diagramme nicht auswertbar waren. Die dennoch erhaltenen Ergebnisse sind auf den nächsten Seiten aufgeführt: 144 4.8 Dynamische Streulichtuntersuchungen an PEG/Wasser-Systemen 'DV6\VWHP3(*:DVVHU In Abbildung 4-35 ist das dynamische Zimm-Diagramm von PEG 1500 in Wasser bei 25°C dargestellt. 1.00E-009 8.00E-010 2 Dapp/(m /s) 6.00E-010 Dynamisches Zimm-Diagramm von PEG 1500 in Wasser 5 Gew.% 7 Gew.% 9 Gew.% 11 Gew.% 4.00E-010 2.00E-010 0.00E+000 -2.00E-010 1.00E+011 2.00E+011 2 9 -2 3.00E+011 -2 q *10 /(cm )+kd*c*10 /(g/ml) 4.00E+011 (kd=3,192E+12) $EELOGXQJ Dynamisches Zimm-Diagramm von PEG 1500 in Wasser bei 25°C. '| }~} ist der scheinbare Diffusionskoeffizient, T πλ VLQθ ist der Streuvektor, F ist die Konzentration und N ist die Spreizkonstante für das Zimm-Diagramm die vom Auswerteprogramm ermittelt wird. Man erkennt deutlich, dass die einzelnen Kurven starken Schwankungen unterliegen. Ein Hauptgrund dafür ist das geringe Streulicht und die daraus resultierende Anfälligkeit der Probe gegenüber Störfaktoren. Zum Beispiel erhöhen Staubpartikel, die sich noch in der Lösung befinden können, erheblich die Streuintensität. Dieser Fehler sollte zwar durch die aufwendige Vorbereitung der Proben minimiert worden sein, jedoch verursachen schon geringste Unregelmäßigkeiten dieser Art eine extreme Lichtverstärkung. Um die Messergebnisse nicht zu verfälschen, musste daher die auftreffende Lichtintensität über einen langen Zeitraum gemittelt werden. Ein weiteres Problem hängt mit den daraus resultierenden hohen Integrationszeiten von bis zu 30 Minuten pro Winkeleinstellung zusammen, da mit länger werdender Messzeit auch die Wahrscheinlichkeit für Störungen erhöht wird. Diese können aber auch durch externe Einflüsse, wie z.B. Intensitätsschwankungen des Laserlichtes, verursacht werden. 145 4 Ergebnisse und Diskussion Zur Analyse der Daten extrapoliert das Auswerteprogramm DILS (siehe Abschnitt 3.3.6.2) die Messreihen im Zimm-Diagramm gleichzeitig auf den Beobachtungswinkel Null und auf unendliche Verdünnung. Die Winkelabhängigkeit des scheinbaren Diffusionskoeffizienten ergibt sich aus der Auftragung von ' : gegen T . Nach Gleichung (2-120) liefert der Achsenabschnitt den translatorischen Diffusionskoeffizienten ' und aus der Anfangssteigung erhält man ' Winkelabhängigkeiten von ? ' & 5 2 bei der Konzentration c . In Abbildung 4-36 sind die für die wässrigen Lösungen von PEG 1500 bei unterschiedlichen Konzentrationen dargestellt. Die roten Linien kennzeichnen die Extrapolation gegen den Beobachtungswinkel Null. 160 PEG 1500 in Wasser, Konz.: 5 Gew. % 140 120 120 100 100 80 80 Dapp*10 /(m /s) 140 40 20 40 20 0 -20 -20 0 10 20 30 40 2 9 q *10 /cm 160 50 60 70 -40 80 0 10 20 30 -2 40 2 9 q *10 /cm 160 PEG 1500 in Wasser, Konz.: 9 Gew. % 140 120 120 100 100 80 80 50 60 70 80 70 80 -2 PEG 1500 in Wasser, Konz.: 11 Gew. % 2 Dapp*10 /(m /s) 140 2 60 -11 -11 60 0 -40 Dapp*10 /(m /s) PEG 1500 in Wasser, Konz.: 7 Gew. % 2 60 -11 -11 2 Dapp*10 /(m /s) 160 40 20 60 40 20 0 0 -20 -20 -40 -40 0 10 20 30 40 2 9 q *10 /cm 50 -2 60 70 80 0 10 20 30 40 2 9 q *10 /cm 50 60 -2 $EELOGXQJ Winkelabhängigkeit des scheinbaren Diffusionskoeffizienten, '| }~} , von PEG 1500 in Wasser bei vier verschiedenen Konzentrationen (5, 7, 9 und 11 Gewichtsprozent). 146 4.8 Dynamische Streulichtuntersuchungen an PEG/Wasser-Systemen Die Konzentrationsabhängigkeit des translatorischen Diffusionskoeffizienten ergibt sich aus Gleichung (2-121). In Abbildung 4-37 sind die Werte von ' gegen F aufgetragen. Mittels linearer Regression erhält man daraus den z-gemittelten Diffusionskoeffizienten, ' , für unendliche Verdünnung und die Spreizkonstante, N (siehe Abb. 4-35). 35 Konzentrationsabhängigkeit von Dc für das System PEG 1500 in Wasser 30 2 Dc*10 /(m /s) 25 -11 20 15 10 5 4 6 8 10 12 -2 Konzentration c*10 /(g/ml) $EELOGXQJ Konzentrationsabhängigkeit des translatorischen Diffusionskoeffizienten, ' , von PEG 1500 in Wasser bei 25°C. Nach dieser Berechnung erhält man für PEG 1500 in Wasser bei 25°C einen z-gemittelten translatorischen Diffusionskoeffizienten von: ' 25° = (1,634 ± 0,201)*10-10 m2/s. Trotz der genannten Schwierigkeiten bei den Messungen stimmt dieser Wert erstaunlich gut mit den Ergebnissen aus den PFG-NMR-Untersuchungen von PEG 1500 (siehe Tabelle 4.15, S. 130) überein. Mit Hilfe der Stokes-Einstein-Gleichung (Gl. 2-28) kann man aus dem ermittelten Diffusionskoeffizienten den hydrodynamischen Radius des Polymeren in Lösung berechnen: 5 = 1,5 nm. 147 4 Ergebnisse und Diskussion 'DV6\VWHP3(*:DVVHU In Abbildung 4-38 ist das dynamische Zimm-Diagramm von PEG 6000 in Wasser bei 25°C dargestellt. 1.00E-009 8.00E-010 2 Dapp/(m /s) 6.00E-010 Dynamisches Zimm-Diagramm von PEG 6000 in Wasser 5 Gew.% 7 Gew.% 9 Gew.% 11 Gew.% 4.00E-010 2.00E-010 0.00E+000 -2.00E-010 1.00E+011 2.00E+011 2 9 -2 3.00E+011 -2 q *10 /(cm )+kd*c*10 /(g/ml) 4.00E+011 (kd=3,192E+12) $EELOGXQJ Dynamisches Zimm-Diagramm von PEG 6000 in Wasser bei 25°C. Im Gegensatz zu dem Zimm-Diagramm von PEG 1500 in Wasser (vergleiche Abb. 4-34) verlaufen die einzelnen Messkurven wesentlich gleichmäßiger. Mit zunehmender Größe des Polymers nimmt natürlich auch die Streulichtintensität zu und die Empfindlichkeit gegenüber Störungen ab. Allerdings muss man erwähnen, dass die gefundenen Intensitäten des Streulichtes noch weit unterhalb der üblichen Werte für DLS-Untersuchungen liegen. In Abbildung 4-39 ist die Winkelabhängigkeit des scheinbaren Diffusionskoeffizienten bei unterschiedlichen Konzentrationen abgebildet und Abb. 4-40 zeigt die Konzentrationsabhängigkeit von ' . Für PEG 6000 in Wasser bei 25°C erhält man so einen z-gemittelten translatorischen Diffusionskoeffizienten: ' 25° = (7,742 ± 0,632)*10-11 m2/s. Auch dieser Wert stimmt, innerhalb der Fehlergrenzen, mit dem Ergebnis der PFG-NMRMessung überein (Tabelle 4.15, S.130). Der hydrodynamischen Radius beträgt: 5 = 3,17 nm. 148 4.8 Dynamische Streulichtuntersuchungen an PEG/Wasser-Systemen 100 PEG 6000 in Wasser, Konz.: 5 Gew.% 80 60 60 Dapp*10 /(m /s) 80 20 0 20 -20 0 10 20 30 40 2 9 q *10 /cm 100 50 60 70 80 0 10 20 30 40 2 -2 9 50 q *10 /cm 100 PEG 6000 in Wasser, Konz.: 9 Gew.% 80 60 60 60 70 80 70 80 -2 PEG 6000 in Wasser, Konz.: 11 Gew.% 2 Dapp*10 /(m /s) 80 2 40 -11 -11 40 0 -20 Dapp*10 /(m /s) PEG 6000 in Wasser, Konz.: 7 Gew.% 2 40 -11 -11 2 Dapp*10 /(m /s) 100 20 0 40 20 0 -20 -20 0 10 20 30 40 2 9 q *10 /cm 50 60 70 80 0 10 20 -2 30 40 2 9 50 q *10 /cm 60 -2 $EELOGXQJ Winkelabhängigkeit des Diffusionskoeffizienten von PEG 6000 in Wasser bei einer Konzentration von 5, 7, 9 und 11 Gewichtsprozent. 30 Konzentrationsabhängigkeit von Dc für das System PEG 6000 in Wasser 25 2 Dc*10 /(m /s) 20 -11 15 10 5 0 4 6 8 10 -2 Konzentration c*10 /(g/ml) 12 $EELOGXQJ Konzentrationsabhängigkeit des translatorischen Diffusionskoeffizienten, ' , von PEG 6000 in Wasser bei 25°C. 149 4 Ergebnisse und Diskussion 'DV6\VWHP3(*:DVVHU In Abbildung 4-41 ist das dynamische Zimm-Diagramm von PEG 20.000 in Wasser bei 25°C dargestellt. 1.00E-009 8.00E-010 Dapp/(m /s) 6.00E-010 Dynamisches Zimm-Diagramm von PEG 20.000 in Wasser 5 Gew.% 7 Gew.% 9 Gew.% 11 Gew.% 2 4.00E-010 2.00E-010 0.00E+000 -2.00E-010 1.00E+011 2 2.00E+011 9 -2 3.00E+011 -2 q *10 /(cm )+kd*c*10 /(g/ml) 4.00E+011 (kd=3,192E+12) $EELOGXQJ Dynamisches Zimm-Diagramm von PEG 20.000 in Wasser bei 25°C. Auch aus diesem Zimm-Diagramm ist ersichtlich, dass der Kurvenverlauf mit zunehmender Molmasse des Polymers regelmäßiger wird. Abbildung 4-42 zeigt die Winkelabhängigkeit ' von : für die wässrigen Lösungen von PEG 20.000 bei unterschiedlichen Konzentrationen. In Abbildung 4-43 ist die Konzentrationsabhängigkeit von ' Nach beiden Extrapolationen erhält man den z-gemittelten dargestellt. translatorischen Diffusionskoeffizienten von PEG 20.000 in Wasser bei 25°C: ' 25° = (6,915 ± 2,86)*10-11 m2/s. Innerhalb der Fehlergrenzen stimmt auch dieser Wert mit den Ergebnis der PFG-NMRSpektroskopie überein. Allerdings ist der Fehler im Vergleich zu den bisherigen Resultaten relativ hoch. Für den hydrodynamischen Radius erhält man einen Wert von: 5 = 3,54 nm. 150 4.8 Dynamische Streulichtuntersuchungen an PEG/Wasser-Systemen 100 PEG 20.000 in Wasser, Konz.: 5 Gew.% 80 60 60 Dapp*10 /(m /s) 80 20 0 20 -20 0 10 20 30 40 2 9 q *10 /cm 100 50 60 70 80 0 10 20 30 40 2 -2 50 9 q *10 /cm 100 PEG 20.000 in Wasser, Konz.: 9 Gew.% 80 60 60 Dapp*10 /(m /s) 80 60 70 80 -2 PEG 20.000 in Wasser, Konz.: 11 Gew.% 2 2 40 -11 -11 40 0 -20 Dapp*10 /(m /s) PEG 20.000 in Wasser, Konz.: 7 Gew.% 2 40 -11 -11 2 Dapp*10 /(m /s) 100 20 0 40 20 0 -20 -20 0 10 20 30 40 2 9 q *10 /cm 50 60 70 80 0 10 20 30 40 2 -2 9 50 q *10 /cm 60 70 80 -2 $EELOGXQJ Winkelabhängigkeit des Diffusionskoeffizienten von PEG 20.000 in Wasser bei einer Konzentration von 5, 7, 9 und 11 Gewichtsprozent. 30 Konzentrationsabhängigkeit von Dc für das System PEG 20.000 in Wasser 25 2 Dc*10 /(m /s) 20 -11 15 10 5 0 4 6 8 10 12 -2 Konzentration c*10 /(g/ml) $EELOGXQJ Konzentrationsabhängigkeit des translatorischen Diffusionskoeffizienten, ' , von PEG 20.000 in Wasser bei 25°C. 151 4 Ergebnisse und Diskussion Betrachtet man Abbildung 4-43 genauer fällt auf, dass der Wert für die 11%ige Lösung aus der Reihe fällt. Extrapoliert man dagegen nur die Werte der niedrigeren Konzentrationen erhält man für den z-gemittelten translatorischen Diffusionskoeffizienten ' 25° = (3,173 ± 0,651)*10-11 m2/s. Dieser Wert ist um einiges niedriger als der aus den PFG-NMR-Messungen an PEG 20.000 und würde bedeuten, dass sich die Teilchen langsamer durch die Lösung bewegen als vorher berechnet. Sieht man sich aber bei allen untersuchten Systemen noch mal die Konzentrationsabhängigkeit von ' an, zeigt sich der Trend, dass die Werte zunächst ansteigen und zu den höheren Konzentrationen hin wieder abfallen. Das lässt die Schlussfolgerung zu, dass bei den 11%igen Lösungen eine gegenseitige Beeinflussung der Polymere untereinander nicht mehr ausgeschlossen werden kann und sich dadurch die Diffusionszeiten der Teilchen verringern. Diese Wechselwirkungen werden mit zunehmender Molmasse entsprechend größer und fallen daher bei PEG 20.000 mehr ins Gewicht. An dem System PEG 20.000/Wasser wurde zusätzlich noch eine statische Lichtstreuungsmessung durchgeführt. In Abbildung 4-44 ist das statische Zimm-Diagramm von PEG 20.000 in Wasser bei 25°C dargestellt. 0.004 Kc/R(q)/(mol/g) 0.003 Statisches Zimm-Diagramm von PEG 20.000 in Wasser 5 Gew.% 7 Gew.% 9 Gew.% 11 Gew.% 0.002 0.001 0.000 -0.001 5.00E+010 2 9 1.00E+011 -2 -2 q *10 /(cm )+kd*c*10 /(g/ml) 1.50E+011 (kd=8,026E+11) $EELOGXQJ Statisches Zimm-Diagramm von PEG 20.000 in Wasser bei 25°C. 152 2.00E+011 4.8 Dynamische Streulichtuntersuchungen an PEG/Wasser-Systemen Analog zu dem dynamischen Auswerteverfahren werden die einzelnen Messreihen gleichzeitig auf einen Beobachtungswinkel Null und auf unendliche Verdünnung extrapoliert. Danach erhält man folgende Grenzwerte [11]: 1 .¡ = OLP ¡ →0 5(T ) 0 2 1 16 2 5 1 + π λ2 0 3 1 .£ = ¢ θ → 0 5 (T ) 0 + 2 %F OLP VLQ 2 θ 2 (4-9) (4-10) Aus dem Ordinatenabschnitt der Extrapolationskurve erhält man demnach den Reziprokwert der Molmasse 1 0 ¤ Trägheitsradius 5¦ 2 ¥ und aus der Anfangssteigung den mittleren quadratischen . (Die ausführliche Herleitung würde den Rahmen dieser Arbeit sprengen. Der interessierte Leser kann sie aber bei T. Philipps [11] nachlesen.) In Abbildung 4-45 ist die Winkel- und in Abb. 4-46 die Konzentrationsabhängigkeit von .§ 5T dargestellt. Diese Untersuchungen ergaben allerdings keine sinnvollen Ergebnisse. Für das Gewichtsmittel der molaren Masse erhält man nach der Auswertung einen negativen Wert von –3377,51 g/mol und für den mittleren quadratischen Trägheitsradius: -1,95*10-11 cm2. Auch dies ist auf das verminderte Streulicht zurückzuführen. Bei der statischen Lichtstreuung wird mit größeren Blenden gearbeitet, dadurch wird die Anfälligkeit für Störungen nochmals erhöht. Kleinste Abweichungen können aber schon einen großen Effekt haben, da man aus dem Ordinatenabschnitt der Extrapolationskurven den Reziprokwert der gewichtsgemittelten Molmasse erhält. Bei den zwei anderen Proben wurde daraufhin auf die statischen Streulichtmessungen verzichtet, da diese Untersuchungen sehr zeitaufwendig sind und keine Aussicht auf Erfolg hatten. 153 4 Ergebnisse und Diskussion 100 PEG 20.000 in Wasser, Konz.: 5 Gew.% 80 80 60 60 Kc/R(q)*10 /(mol/g) 40 -4 -4 Kc/R(q)*10 /(mol/g) 100 20 20 -20 -20 0 10 20 30 40 2 50 9 q *10 cm 100 60 0 70 10 20 30 40 2 -2 9 q *10 cm 100 PEG 20.000 in Wasser, Konz.: 9 Gew.% 80 80 60 60 Kc/R(q)*10 /(mol/g) 40 -4 -4 40 0 0 Kc/R(q)*10 /(mol/g) PEG 20.000 in Wasser, Konz.: 7 Gew.% 20 50 60 70 -2 PEG 20.000 in Wasser, Konz.: 11 Gew.% 40 20 0 0 -20 -20 0 10 20 30 40 2 9 q *10 cm 50 60 0 70 10 20 -2 30 40 2 9 q *10 cm 50 60 70 -2 $EELOGXQJ Winkelabhängigkeit von Kc/R(q). Die Konzentrationen von PEG 20.000 in Wasser betrugen 5, 7, 9 und 11 Gewichtsprozent. 30 Konzentrationsabhängigkeit von Kc/R(q) für das System PEG 20.000 in Wasser -4 Kc/R(q)*10 /(mol/g) 25 20 15 10 5 0 4 6 8 10 12 -2 Konzentration c*10 /(g/ml) $EELOGXQJ Konzentrationsabhängigkeit des Wertes Kc/R(q) von PEG 20.000 in Wasser bei 25°C. 154 4.8 Dynamische Streulichtuntersuchungen an PEG/Wasser-Systemen '/68QWHUVXFKXQJHQDQ3(*0LVFKXQJHQLQ:DVVHU Nach der Analyse der Einzelkomponenten wurde eine Mischung von allen drei Polyethylenglykolen in Wasser untersucht. 1.00E-009 Dynamisches Zimm-Diagramm von PEG Mix in Wasser 8.00E-010 2 Dapp/(m /s) 6.00E-010 5 Gew.% 7 Gew.% 9 Gew.% 11 Gew.% 4.00E-010 2.00E-010 0.00E+000 -2.00E-010 1.00E+011 2.00E+011 2 9 -2 3.00E+011 -2 q *10 /(cm )+kd*c*10 /(g/ml) 4.00E+011 (kd=3,002E+12) $EELOGXQJ Dynamisches Zimm-Diagramm einer Mischung von PEG 1500, PEG 6000 und PEG 20.000 in Wasser bei 25°C. Die Extrapolation der Daten auf den Beobachtungswinkel Null und auf unendliche Verdünnung liefert einen z-gemittelten translatorischen Diffusionskoeffizienten von: ' 25° © ¨ = (1,139 ± 0,279)*10-10 m2/s. Dieser Wert bildet, innerhalb der Fehlergrenzen, den Mittelwert der Diffusionskoeffizienten aller Komponenten. Um die Verteilung des scheinbaren Diffusionskoeffizienten in dieser Mischung zu erhalten, wurde zunächst eine Auswertung mit dem Programm CONTIN versucht, welches auf der Arbeitsstation der dynamischen Lichtstreuungsapparatur installiert war. Allerdings erhielt man bis auf eine Fehlermeldung, dass die Werte außerhalb des analysierbaren Bereiches liegen, keine weiteren Resultate. Auch die Auswertung der Daten mit Hilfe einer inversen Laplace-Transformation von Gleichung (2-110) brachte keine sinnvollen Ergebnisse. 155 4 Ergebnisse und Diskussion 9HUJOHLFKGHU0HVVPHWKRGHQ3)*105XQG'/6 Die in dieser Arbeit durchgeführten Untersuchungen an niedermolekularen Polyethylenglykolen haben gezeigt, dass die gepulste Feldgradienten-NMR-Technik einige Vorteile gegenüber der dynamischen Lichtstreuung bietet, die als eine Standard-Methode für die Bestimmung von Diffusionskoeffizienten gilt. Zunächst einmal ist die Probenvorbereitung erheblich einfacher, da keine störenden Staubpartikel durch aufwendige Filtration entfernt werden müssen. Auch Verunreinigungen beeinflussen die Messergebnisse nicht, solange ihre Signale von den Resonanzen des Polymers getrennt werden können. Der Verbrauch an Probensubstanz ist ebenfalls erheblich geringer als bei der dynamischen Lichtstreuung, da für die NMR-Messungen nur ein Probenvolumen von maximal 1 ml benötigt wird und keine Konzentrationsreihen angesetzt werden müssen. Der größte Vorteil, bei der Untersuchung der niedermolekularen Polyethylenglykole, liegt aber in dem wesentlich kürzeren Zeitaufwand. Während bei den DLS-Messungen, aufgrund des geringen Streulichtes der untersuchten Proben, Messzeiten von bis zu 30 Minuten pro Winkeleinstellung anfielen, konnten die NMRAnalysen in der gleichen Zeit schon komplett abgeschlossen werden. Da die Signalstärke bei den PFG-NMR-Untersuchungen von der Anzahl der Protonen abhängt, war es sogar möglich, Lösungen mit einer Konzentration von 2 Gewichtsprozent zu untersuchen. Bei der DLS lag die Konzentration zwischen 5 und 11 Gewichtsprozent, wodurch eine gegenseitige Beeinflussung der Teilchen nicht mehr auszuschließen ist. Mit Hilfe der gepulsten Feldgradienten-NMR-Technik konnten auch Mischungen von Polyethylenglykol in D2O untersucht werden. Die gefundenen Diffusionskoeffizienten stimmten dabei gut mit den Daten der Einzelkomponenten überein. Bei den dynamischen Lichtstreuungsmessungen erhielt man dagegen nur einen Mittelwert von ' für alle Komponenten. Die statische LS-Untersuchung ergab kein sinnvolles Ergebnis, da man einen negativen Wert für die gewichtsgemittelte Molmasse erhielt. Die Ursache dafür ist das geringe Streulicht der Polyethylenglykol-Probe und der damit zusammenhängenden Anfälligkeit gegenüber Störungen. Bei höhermolekularen PEO-Proben wurden mit dieser Messmethode wesentlich bessere Ergebnisse erzielt [12]. Mit Hilfe der PFG-NMR-Technik konnten zusätzlich noch die Molmassenverteilungen der niedermolekularen PEG’s in ziemlich guter Übereinstimmung mit den Herstellerangeben bestimmt werden. 156 4.10 Literatur zu Kapitel 4 /LWHUDWXU]X.DSLWHO [1] K. Hayamizu, M. Yanagisawa and O. Yamamot, ,QWHJUDWHG 6SHFWUDO 'DWD %DVH 6\VWHP IRU 2UJDQLF &RPSRXQGV, National Institute of Advanced Industrial Science and Technology Tsukuba, Ibaraki, Japan, (Last updated: March 30, 2001) http://www.aist.go.jp/RIODB/SDBS/menu-e.html, SDBS 2918 [2] Spektrenkatalog Universitätsbibliothek, Standort Duisburg 6LJQDWXU 8/6 (1985) [3] H. Friebolin, (LQ XQG ]ZHLGLPHQVLRQDOH 1056SHNWURVNRSLH, VCH Verlagsgesellschaft Weinheim, 1988 [4] [5] A. Chen, D. Wu, Ch. S. Johnson Jr., -$P&KHP6RF (1995), 7965 F. E: Bailey, R. W. Callard, -$SSO3RO\P6FL (1959), 56 [6] H. G. Elias, 0DNURPRO&KHP (1967), 214 [7] A. Teramoto, S. Kusamizu, H. Tanaka, Y. Murakami, H. Fujita0DNURPRO&KHP [8] [9] [10] (1966), 78 B. Chew, A. Couper, -&KHP6RF)DUDGD\7UDQV (1976), 382 L. Lepori, V. Molica, -3RO\P6FL3RO\P3K\V(G (1978), 1123 K.-F. Arndt, G. Müller, 3RO\PHU&KDUDNWHULVLHUXQJ, Carl Hanser Verlag München, Wien, 1996 [11] T. Philipps, 'LVVHUWDWLRQ Ä6WDWLVFKH XQG G\QDPLVFKH /LFKWVWUHXXQJ YRQ KRFKPROHNXODUHQ/|VXQJHQXQG6XVSHQVLRQHQ³, Duisburg, 1991 [12] H. Venohr, 'LSORPDUEHLWÄ'LH%HVWLPPXQJGHUWKHUPRG\QDPLVFKHQ(LJHQVFKDIWHQ YRQ ZlVVULJHQ 3(2/|VXQJHQ ]ZLVFKHQ XQG & XQWHU EHVRQGHUHU %HUFNVLFKWLJXQJKRKHUPRODUHU0DVVHQ³ , Duisburg, 1992 157 4 Ergebnisse und Diskussion 158 5 Zusammenfassung =XVDPPHQIDVVXQJ Im Rahmen dieser Arbeit wurde das Diffusionsverhalten von niedermolekularen Polyethylenglykolen mit bekannter Molmasse und enger Molmassenverteilung in wässrigen Lösungen analysiert. Dazu wurden zunächst die reinen PEG-Komponenten und anschließend unterschiedliche Mischungen des Polymers untersucht. Als Messverfahren kam die PFGNMR-Spektroskopie zum Einsatz, welche die auf dem Prinzip der Brownschen Molekularbewegung basierende Selbstdiffusion der Teilchen misst. Dabei wird zusätzlich & & zum homogenen %0 -Feld ein inhomogenes ortsabhängiges % -Feld mit einem Feldgradienten erzeugt, so dass die Larmor-Frequenz der untersuchten Kernspins eine räumliche Signatur bekommt. Diese Messtechnik ermöglicht es, auch Moleküle mit identischer chemischer Verschiebung anhand ihrer unterschiedlichen Diffusionskoeffizienten zu charakterisieren. Zusätzlich wurden die Proben mit der dynamischen Lichtstreuung untersucht, die als Standardmethoden zur Bestimmung von Diffusionskoeffizienten eingesetzt wird, und die Ergebnisse beider Messtechniken miteinander verglichen. Bei der dynamischen Lichtstreuung wird die Frequenzverschiebung des Streulichtes, die durch die Brownsche Molekularbewegung der streuenden Teilchen in Lösung zustande kommt, gegenüber der Primärstrahlung erfasst. Die daraus resultierende kontinuierliche Linienverbreiterung ist proportional zum Diffusionskoeffizienten. Zunächst wurden mit Hilfe der gepulsten Feldgradienten-NMR-Technik die reinen Lösungen von Polyethylenglykol in D2O untersucht und die Diffusionskoeffizienten bestimmt. Mit steigender Polydispersität der Proben zeigte sich, dass es schwierig ist das Diffusionsverhalten der Makromoleküle mit nur einem einzigen Diffusionskoeffizienten zu beschreiben. Mit Hilfe der Stokes-Einstein-Beziehung kann man aus dem Diffusionskoeffizienten den hydrodynamischen Radius berechnen und diesen mit theoretisch berechneten Radien verschiedener Molekülformen (Kugel, ungestörtes Knäuel, gestörtes Knäuel) vergleichen. Dadurch erhält man Informationen über die Teilchengestalt. Der Vergleich mit theoretischen Radien zeigte, dass Polyethylenglykol in wässrigen Lösungen durch die am Sauerstoff assoziierten Wassermoleküle als leicht expandiertes Knäuel vorliegt. Mit Hilfe der Molmassenabhängigkeit des Diffusionskoeffizienten konnten Aussagen über das 159 5 Zusammenfassung hydrodynamische Verhalten der Knäuel gemacht werden. Der Exponent des ermittelten Skalengesetzes von –0,52 für PEG in D2O bei 22 °C spricht für ein annähernd ungestörtes Knäuel. Das wird auch durch die Abhängigkeit des hydrodynamischen Radius von der Molmasse bestätigt. Bei einem ungestörten Knäuel sollte das Verhältnis 5 / 0 0,5 konstant sein. Hier kommt es erst bei den höhermolekularen Polymeren PEG 20.000 und PEO 200.000 zu Abweichungen. Das kann man damit erklären, dass mit zunehmender Kettenlänge des Makromoleküls auch das interne ausgeschlossene Volumen steigt, wodurch es zu einer stärkeren Aufweitung des Knäuels kommt. Bei der Untersuchung der Mischungen von PEG 200, PEG 400 und PEG 600 mit der PFGNMR-Spektroskopie stellte sich heraus, dass die Bewegungen der Makromoleküle nicht mehr explizit aufgeschlüsselt werden konnten. Die Teilchen besitzen, aufgrund der vergleichbaren Molmasse, annähernd die gleichen Diffusionskoeffizienten und diese können mit Hilfe des Auswerteverfahrens nicht mehr getrennt werden. Im weiteren Verlauf wurden Mischungen mit jeweils 2 bzw. 3 Komponenten von Polyethylenglykol 200, 1500, 6000, 20.000 und 200.000 analysiert. Die ermittelten Diffusionskoeffizienten in den Mehrkomponentensystemen entsprachen überwiegend denen der Einzelkomponenten. Die Abweichungen beliefen sich auf weniger als 10%. Probleme gab es aber bei der Korrelation der Anteile an den Fitfunktionen mit den eingewogenen Konzentrationen der Polymere. Lediglich bei den Proben die sowohl die langsamste als auch die schnellste Komponente enthielten und deren Diffusionskoeffizienten sich um eine Größenordnung unterschieden, spiegelten die Beiträge an der Fitfunktion auch die Konzentrationsanteile wider. Mit Hilfe eines zweiten Auswerteverfahrens sollten die Resultate verbessert werden. Dabei wurden erst die Messwerte bei den höheren Gradientenstärken gefittet. Da man davon ausgehen kann, dass die Echosignalintensitäten der schnelleren Moleküle in diesem Bereich gegen Null gehen, kann man mit dem Auswerteverfahren den Diffusionskoeffizienten der größeren Teilchen bestimmen. Bei der anschließenden Analyse aller Messdaten wurde der so bestimmte Wert als Konstante eingesetzt. Diese Variante führte allgemein zu einer Verbesserung der Ergebnisse. Auffällig ist, dass es zu besonders großen Abweichungen von mehr als 10% nur in den Mischungen kommt, die gleichzeitig PEG 1500 und PEG 6000 oder PEG 6000 und PEG 20.000 enthielten. 160 5 Zusammenfassung Daraus konnte man schlussfolgern, dass bei diesen Proben erhebliche Überschneidungen der Molmassenverteilungen vorliegen, die mit Hilfe des Auswerteprogramms nicht mehr aufgeschlüsselt werden konnten. Nach dem Einbau einer Temperierungseinheit in das NMR-Gerät, mit der es möglich war, die Temperatur im Messkopf konstant zu halten, wurden Mischungen der ausgesuchten Proben PEG 1500, PEG 6000 und PEG 20.000 unter stabileren Versuchsbedingungen bei 25°C untersucht. Bei dieser Messreihe erzielte man ebenfalls gute Übereinstimmungen der Diffusionskoeffizienten mit denen der reinen Komponenten. Schwierigkeiten gab es nur bei der Reproduzierbarkeit der Ergebnisse des Dreikomponentensystems. Dies gelang erst, nachdem die eingewogenen Massenanteile des jeweiligen Polymers vorher festgelegt und während der Berechnung konstant gehalten wurden. Eine weitere Verbesserung der Resultate brachte das schon erwähnte zweite Auswerteverfahren. Die Abweichungen lagen dabei bis auf zwei Ausnahmen unterhalb von 10%. Allerdings zeigte sich auch hier, dass die Anteile an den Fitfunktionen nur teilweise mit den prozentualen Einwaagen der Polymere übereinstimmten. Dies bestätigte ein weiteres Mal die Annahme, dass es erhebliche Überlagerungen bei den Molmassenverteilungen geben muss. Zur Bestimmung der Molmassenverteilung wurde die Auswertegleichung modifiziert und um die gewichtsgemittelte Verteilung der Molmasse erweitert. Als Verteilungsfunktionen wurden eine logarithmische Normalverteilung und eine Gauss-Verteilung angenommen und die Ergebnisse mit den Herstellerangaben verglichen. Mit der Gauss-Verteilung konnte man am besten die Polymere PEG 200 und PEG 1500 beschreiben. Bei den höhermolekularen Polyethylenglykolen lässt sie dagegen negative Werte zu, die physikalisch unsinnig sind. Für PEG 6000 und PEG 20.000 liefert daher die logarithmische Normalverteilung die besseren Ergebnisse. Alle berechneten Verteilungen fallen etwas breiter aus als die Herstellerangaben, können aber trotzdem als gut bewertet werden, da sie im gleichen Bereich liegen. Nachdem die berechneten logarithmischen Normalverteilungen der untersuchten Polyethylenglykole in einem Schaubild übereinandergelegt wurden, zeigten sich leichte Überschneidungen im Bereich PEG 1500 und PEG 6000 und erhebliche Überlagerungen bei PEG 6000 und PEG 20.000. Mit diesen Ergebnissen konnten letztendlich die beschriebenen Probleme bei der Aufschlüsselung der Anteile an den Fitfunktionen erklärt werden. 161 5 Zusammenfassung Die dynamischen Streulichtuntersuchungen an PEG/Wasser-Systemen stellten sich als sehr schwierig heraus. Das lag daran, dass man aufgrund der geringen Streulichtintensitäten der untersuchten Lösungen schnell an die Grenzen der Detektierbarkeit der DLS-Methode gelangte. Trotzdem kam es zu besonders guten Übereinstimmungen der berechneten Diffusionskoeffizienten mit den Ergebnissen der PFG-NMR-Spektroskopie. Bei PEG 1500 und PEG 6000 liegen die Abweichungen im Bereich von 4%. Die wesentlich größeren Unterschiede bei PEG 20.000 sind auf die hohen Konzentrationen der Lösungen zurückzuführen. Eine gegenseitige Beeinflussung der Makromoleküle kann hier nicht mehr ausgeschlossen werden, so dass es zu einer gehinderten Bewegung und damit zu einem kleineren Diffusionskoeffizienten kommt. Die statische LS-Messung an PEG 20.000 brachte keine sinnvollen Ergebnisse. Daher war es nicht möglich die gewichtsgemittelte Molmasse der Probe mit dieser Messmethode zu bestimmen. Auch die Untersuchung der Molmassenverteilung lieferte keine Resultate, da die Werte außerhalb des analysierbaren Bereiches des Auswerteprogramms lagen. Der Vergleich der beiden Messmethoden zeigte, dass die gepulste Feldgradienten-NMRTechnik Vorteile gegenüber der dynamischen Lichtstreuung bietet. Die Probenvorbereitung ist erheblich einfacher, da keine störenden Staubpartikel durch aufwendige Filtration entfernt werden müssen. Der Verbrauch an Probensubstanz ist geringer und die Messungen können mit wesentlich kürzeren Zeitaufwand durchgeführt werden. Besonders bei der Bestimmung der Molmassenverteilungen von Polyethylenglykol stellte sich die PFG-NMR-Spektroskopie im Bereich niedermolekularer Polymere gegenüber der dynamischen Lichtstreuung als leistungsstärkere Messtechnik heraus. Mit der vorliegenden Arbeit konnte gezeigt werden, dass sich die gepulste FeldgradientenNMR-Technik und die dynamische Lichtstreuung sehr gut ergänzen. Während bei der PFGNMR-Spektroskopie die besten Ergebnisse im Bereich von niedermolekularen Polymeren erzielt wurden, die eine geringe Molmassenverteilung aufweisen, hat die dynamische Lichtstreuung eindeutig ihre Vorteile bei der Untersuchung von höhermolekularen Polymeren, die ein starkes Streulicht erzeugen und somit auch bei sehr geringen Konzentrationen untersucht werden können. 162 6 Anhang $QKDQJ 6LJQDOLQWHQVLWlWHQ(TXQG*UDGLHQWHQVWlUNHQJGHU3)*105 0HVVXQJHQ In diesem Kapitel sind die Signalintensitäten (T und die zugehörigen Gradientenstärken J der in dieser Arbeit, mit Hilfe der PFG-NMR-Spektroskopie, untersuchten Proben aufgelistet. Die Experimente wurden bei einer Gradientenpulslänge von δ = 1 ms und einer Diffusionszeit von ∆ = 20ms durchgeführt. Das gyromagnetische Verhältnis γ von Protonen beträgt 2,675*108 [kg-1 s A]. Aus diesen Werten wurde, gemäß Gleichung (2-83), der Diffusionskoeffizient ' der jeweiligen Polymerprobe ermittelt. 7DEHOOHExperimentell ermittelte Signalintensitäten (T und Gradientenstärken J von den Proben PEG 400 (PC58ki02) und PEG 600 (PC58ki01): J>7P@ 3(* 3(* (T J>7P@ (T 0,000 3602,78 0,0 7025,45 0,267 3384,93 0,2 6864,53 0,533 3083,80 0,4 6382,47 0,800 2595,91 0,6 5546,02 1,067 2071,27 0,8 4725,70 1,333 1551,69 1,0 3706,71 1,600 1091,28 1,2 2806,03 1,867 720,68 1,4 2025,24 2,133 445,25 1,6 1401,58 2,400 259,83 1,8 914,58 2,667 144,79 2,0 568,58 2,933 76,44 2,2 335,94 3,200 38,57 2,4 194,08 3,467 18,12 2,6 108,46 3,733 8,20 2,8 56,14 4,000 3,56 3,0 29,22 163 6 Anhang 7DEHOOHExperimentell ermittelte Signalintensitäten (T und Gradientenstärken J von den Proben PEG 200 (PC06ki05) und PEG 200+400+600 (PC06ki06): J>7P@ 164 3(* 3(* (T J>7P@ (T 0,0000 17143,12 0,0000 17738,95 0,3333 16322,20 0,3333 16700,45 0,6666 12948,75 0,6666 14347,28 1,0000 9291,70 1,0000 11316,26 1,3333 5720,96 1,3333 7970,21 1,6666 3152,68 1,6666 5222,05 2,0000 1471,19 2,0000 3157,66 2,3333 645,56 2,3333 1787,33 2,6666 248,63 2,6666 942,45 3,0000 90,46 3,0000 451,68 6 Anhang 7DEHOOH Experimentell ermittelte Signalintensitäten (T und Gradientenstärken J von den Proben PEG 1500 (PC49ki01) und PEG 6000 (PC49ki02): J>7P@ 3(* 3(* (T J>7P@ (T 0,00000000 9051374 0,00000000 1814154 0,26086957 8883566 0,26086957 1783530 0,52173913 8423925 0,52173913 1748813 0,78260870 7851457 0,78260870 1663090 1,04347826 6988761 1,04347826 1573068 1,30434783 6005932 1,30434783 1468451 1,56521739 5068533 1,56521739 1333219 1,82608696 4125881 1,82608696 1199215 2,08695652 3215152 2,08695652 1067166 2,34782609 2415327 2,34782609 930707 2,60869565 1809850 2,60869565 799161 2,86956522 1287104 2,86956522 682004 3,13043478 900689 3,13043478 564600 3,39130435 603509 3,39130435 466949 3,65217391 394213 3,65217391 378206 3,91304348 251564 3,91304348 305113 4,17391304 156198 4,17391304 240164 4,43478261 95343 4,43478261 188620 4,69565217 57603 4,69565217 146039 4,95652174 35982 4,95652174 111679 5,21739130 23267 5,21739130 83826 5,47826087 18139 5,47826087 62961 5,73913043 15234 5,73913043 46537 6,00000000 14801 6,00000000 33786 165 6 Anhang 7DEHOOH Experimentell ermittelte Signalintensitäten (T und Gradientenstärken J von den Proben PEG 20.000 (PC49ki03) und PEG 200+200.000 (PC98ki02): J>7P@ 166 3(* 3(* (T J>7P@ (T 0,00000000 1650158 0,00000000 2834951 0,26086957 1646174 0,17391304 2794606 0,52173913 1618836 0,34782609 2667159 0,78260870 1560174 0,52173913 2468600 1,04347826 1503088 0,69565217 2226175 1,30434783 1415237 0,86956522 1950941 1,56521739 1328935 1,04347826 1669854 1,82608696 1233509 1,21739130 1389215 2,08695652 1134376 1,39130435 1165091 2,34782609 1024080 1,56521739 971913 2,60869565 930447 1,73913044 815177 2,86956522 827442 1,91304348 684265 3,13043478 729009 2,08695652 595167 3,39130435 640549 2,26086957 530315 3,65217391 556991 2,43478261 479603 3,91304348 480129 2,60869565 446658 4,17391304 411465 2,78260870 419525 4,43478261 350093 2,95652174 402046 4,69565217 294038 3,13043478 390150 4,95652174 246849 3,30434783 378164 5,21739130 207194 3,47826087 367908 5,47826087 171775 3,65217391 359376 5,73913043 142224 3,82608696 351723 6,00000000 117353 4,00000000 344016 6 Anhang 7DEHOOH Experimentell ermittelte Signalintensitäten (T und Gradientenstärken J von den Proben PEG 200+6000 (PC98ki08) und PEG 200+1500 (PC98ki05): J>7P@ 3(* 3(* (T J>7P@ (T 0,00000000 2198302 0,00000000 1609345 0,19354839 2193344 0,16129032 1591678 0,38709677 2113791 0,32258065 1553721 0,58064516 1998525 0,48387097 1491009 0,77419355 1851639 0,64516129 1399811 0,96774194 1672861 0,80645161 1302588 1,16129032 1522912 0,96774194 1190903 1,35483871 1354922 1,12903226 1078781 1,54838710 1199019 1,29032258 964107 1,74193548 1081566 1,45161290 852422 1,93548387 963854 1,61290323 748902 2,12903226 853806 1,77419355 650787 2,32258065 757903 1,93548387 563167 2,51612903 678392 2,09677419 486774 2,70967742 601555 2,25806452 416681 2,90322581 532542 2,41935484 353054 3,09677419 468902 2,58064516 299857 3,29032258 409990 2,74193548 252783 3,48387097 357343 2,90322581 210648 3,67741935 305631 3,06451613 175501 3,87096774 265671 3,22580645 144741 4,06451613 223076 3,38709677 118868 4,25806452 191374 3,54838710 96268 4,45161290 162134 3,70967742 77873 4,64516129 136600 3,87096774 62232 4,83870968 113505 4,03225807 49324 5,03225806 94199 4,19354839 38930 5,22580645 78477 4,35483871 30339 5,41935484 64687 4,51612903 23412 5,61290323 52095 4,67741936 18041 5,80645161 42418 4,83870968 13802 6,00000000 34521 5,00000000 10461 167 6 Anhang 7DEHOOH Experimentell ermittelte Signalintensitäten (T und Gradientenstärken J von den Proben PEG 200.000 (PC79ki04) und PEG 200+1500+6000 (PC98ki10): 3(*' PV 168 3(* J>7P@ (T J>7P@ (T 0,00000000 7297407 0,00000000 2598817 0,19354839 6912409 0,19354839 2578306 0,38709677 6248128 0,38709677 2525702 0,58064516 5720281 0,58064516 2428994 0,77419355 5421455 0,77419355 2298983 0,96774194 5282503 0,96774194 2159462 1,16129032 5189667 1,16129032 2009011 1,35483871 5102879 1,35483871 1847339 1,54838710 4974731 1,54838710 1691693 1,74193548 4838161 1,74193548 1537594 1,93548387 4740553 1,93548387 1387456 2,12903226 4582147 2,12903226 1251768 2,32258065 4450758 2,32258065 1124155 2,51612903 4298197 2,51612903 1004858 2,70967742 4155735 2,70967742 892009 2,90322581 3981442 2,90322581 795194 3,09677419 3827226 3,09677419 704351 3,29032258 3680791 3,29032258 621204 3,48387097 3500930 3,48387097 545060 3,67741935 3351603 3,67741935 473195 3,87096774 3211035 3,87096774 415889 4,06451613 3043459 4,06451613 360445 4,25806452 2919575 4,25806452 312712 4,45161290 2752930 4,45161290 269736 4,64516129 2623976 4,64516129 233203 4,83870968 2492897 4,83870968 199034 5,03225806 2356858 5,03225806 169762 5,22580645 2237108 5,22580645 145029 5,41935484 2111470 5,41935484 124074 5,61290323 1985037 5,61290323 105213 5,80645161 1883235 5,80645161 89271 6,00000000 1788049 6,00000000 75237 6 Anhang 7DEHOOH Experimentell ermittelte Signalintensitäten (T und Gradientenstärken J von den Proben PEG 200+1500+200.000 (PC98ki06) und PEG 200+6000+20.000 (PC98ki09): 3(* 3(* J>7P@ (T J>7P@ (T 0,00000000 1960076 0,00000000 2761520 0,19354839 1928549 0,22580645 2731087 0,38709677 1846740 0,45161290 2640197 0,58064516 1717831 0,67741935 2526490 0,77419355 1558231 0,90322581 2364266 0,96774194 1379708 1,12903226 2189757 1,16129032 1198448 1,35483871 2018370 1,35483871 1025761 1,58064516 1846296 1,54838710 872789 1,80645161 1681905 1,74193548 740356 2,03225806 1517262 1,93548387 629860 2,25806452 1378565 2,12903226 539265 2,48387097 1242445 2,32258065 466117 2,70967742 1112811 2,51612903 406482 2,93548387 1003191 2,70967742 358894 3,16129032 894690 2,90322581 319282 3,38709677 793115 3,09677419 287044 3,61290323 700946 3,29032258 260302 3,83870968 611877 3,48387097 238200 4,06451613 535849 3,67741935 219927 4,29032258 461272 3,87096774 204264 4,51612903 401747 4,06451613 191563 4,74193548 344364 4,25806452 180314 4,96774194 296037 4,45161290 170704 5,19354839 251097 4,64516129 162674 5,41935484 216329 4,83870968 155294 5,64516129 182373 5,03225806 148824 5,87096774 153675 5,22580645 143020 6,09677419 130167 5,41935484 137591 6,32258064 108777 5,61290323 132323 6,54838710 91708 5,80645161 127720 6,77419355 76289 6,00000000 123268 7,00000000 63208 169 6 Anhang 7DEHOOH Experimentell ermittelte Signalintensitäten (T und Gradientenstärken J von den Proben PEG 1500 (PCb9ki01) und PEG 6000 (PCa9ki02): J>7P@ 170 3(* (T J>7P@ 0,00000000 1027139 0,00000000 7343980 0,19354839 1017391 0,19354839 7176712 0,38709677 992614 0,38709677 7042109 0,58064516 950495 0,58064516 6831154 0,77419355 895394 0,77419355 6580101 0,96774194 830421 0,96774194 6308715 1,16129032 758789 1,16129032 5997646 1,35483871 681482 1,35483871 5671353 1,54838710 602460 1,54838710 5306474 1,74193548 522937 1,74193548 4918006 1,93548387 447366 1,93548387 4547575 2,12903226 376440 2,12903226 4156183 2,32258065 311067 2,32258065 3770477 2,51612903 254090 2,51612903 3395677 2,70967742 203672 2,70967742 3034475 2,90322581 160846 2,90322581 2696191 3,09677419 125012 3,09677419 2377608 3,29032258 95752 3,29032258 2076621 3,48387097 72092 3,48387097 1802510 3,67741935 53615 3,67741935 1560524 3,87096774 39194 3,87096774 1335421 4,06451613 28307 4,06451613 1136935 4,25806452 20138 4,25806452 961513 4,45161290 14125 4,45161290 808613 4,64516129 9797 4,64516129 675259 4,83870968 6724 4,83870968 561911 5,03225806 4546 5,03225806 463287 5,22580645 3034 5,22580645 380300 5,41935484 2009 5,41935484 310256 5,61290323 1315 5,61290323 251831 5,80645161 845 5,80645161 202761 6,00000000 3(* 6,00000000 (T 6 Anhang 7DEHOOH Experimentell ermittelte Signalintensitäten (T und Gradientenstärken J von den Proben PEG 20.000 (PCb9ki02) und PEG 1500+20.000 (PCa9ki06): J>7P@ 3(* 3(* (T J>7P@ 0,00000000 4803594 0,00000000 8661901 0,25806452 4691927 0,25806452 8452171 0,51612903 4612606 0,51612903 8078146 0,77419355 4472439 0,77419355 7564354 1,03225806 4317887 1,03225806 6986238 1,29032258 4123198 1,29032258 6328334 1,54838710 3907110 1,54838710 5637277 1,80645161 3659300 1,80645161 4908788 2,06451613 3395821 2,06451613 4209290 2,32258064 3118198 2,32258064 3585593 2,58064516 2849227 2,58064516 2998030 2,83870968 2574666 2,83870968 2494074 3,09677419 2315422 3,09677419 2060575 3,35483871 2062746 3,35483871 1697323 3,61290323 1827989 3,61290323 1394263 3,87096774 1608157 3,87096774 1142709 4,12903226 1406927 4,12903226 936826 4,38709677 1225859 4,38709677 768448 4,64516129 1058001 4,64516129 632521 4,90322581 912691 4,90322581 517265 5,16129032 783323 5,16129032 425752 5,41935484 669571 5,41935484 349279 5,67741935 567543 5,67741935 285681 5,93548387 480394 5,93548387 233082 6,19354839 403384 6,19354839 189791 6,45161290 338831 6,45161290 153975 6,70967742 283080 6,70967742 117038 6,96774193 235328 6,96774193 99882 7,22580645 195263 7,22580645 81245 7,48387097 161248 7,48387097 65071 7,74193548 132349 7,74193548 48646 8,00000000 (T 8,00000000 171 6 Anhang 7DEHOOH Experimentell ermittelte Signalintensitäten (T und Gradientenstärken J von den Proben PEG 6000+20.000 (PCb9ki04) und PEG 1500+6000+20.000 (PCb9ki05): J>7P@ 3(* (T J>7P@ (T 0,00000000 5133162 0,00000000 4344856 0,25806452 5060359 0,25806452 4297106 0,51612903 4961991 0,51612903 4172401 0,77419355 4807312 0,77419355 3983086 1,03225806 4599838 1,03225806 3734156 1,29032258 4345349 1,29032258 3448643 1,54838710 4054179 1,54838710 3130767 1,80645161 3745100 1,80645161 2810916 2,06451613 3417974 2,06451613 2482437 2,32258064 3091713 2,32258064 2173009 2,58064516 2769250 2,58064516 1876584 2,83870968 2454439 2,83870968 1607066 3,09677419 2154964 3,09677419 1367882 3,35483871 1879805 3,35483871 1153531 3,61290323 1625535 3,61290323 968164 3,87096774 1395537 3,87096774 808573 4,12903226 1189683 4,12903226 672050 4,38709677 1009601 4,38709677 556940 4,64516129 849588 4,64516129 459137 4,90322581 712981 4,90322581 378052 5,16129032 594237 5,16129032 309877 5,41935484 493415 5,41935484 251832 5,67741935 407043 5,67741935 205968 5,93548387 335731 5,93548387 166850 6,19354839 275665 6,19354839 134537 6,45161290 225534 6,45161290 108492 6,70967742 184041 6,70967742 87731 6,96774193 149495 6,96774193 70299 7,22580645 121164 7,22580645 55856 7,48387097 97895 7,48387097 45110 7,74193548 78987 7,74193548 36048 8,00000000 172 3(* 8,00000000 6 Anhang 7DEHOOH Experimentell ermittelte Signalintensitäten (T und Gradientenstärken J von den Proben PEG 1500+6000 (PCa9ki05): J>7P@ 3(* (T 0,00000000 4487347 0,19354839 4443729 0,38709677 4396921 0,58064516 4267527 0,77419355 4050065 0,96774194 3815004 1,16129032 3561231 1,35483871 3276916 1,54838710 2985225 1,74193548 2694091 1,93548387 2401544 2,12903226 2121991 2,32258065 1853122 2,51612903 1606706 2,70967742 1381687 2,90322581 1179391 3,09677419 994385 3,29032258 836958 3,48387097 702245 3,67741935 583803 3,87096774 482773 4,06451613 397197 4,25806452 327031 4,45161290 266058 4,64516129 216857 4,83870968 176709 5,03225806 142665 5,22580645 114843 5,41935484 92304 5,61290323 73614 5,80645161 58783 6,00000000 173 6 Anhang 'DWHQGHUG\QDPLVFKHQ=LPP'LDJUDPPH Dieser Abschnitt enthält die experimentell ermittelten scheinbaren Diffusionskoeffizienten ' , sowie die zugehörigen (T N F)-Werte aus denen sich die Zimm-Diagramme der in Kapitel 4.8 untersuchten Proben zusammensetzen. 7DEHOOH Experimentell ermittelte Diffusionskoeffizienten ' (Peg1500neu) in Wasser: F (JPO F (JPO T N F ' T N F ' 1,5009E+11 1,07900E-10 2,1536E+11 1,06800E-10 1,5375E+11 8,87900E-11 2,1902E+11 1,84500E-10 1,5872E+11 2,30800E-10 2,2399E+11 2,28300E-10 1,6484E+11 2,32700E-10 2,3011E+11 1,75000E-10 1,7193E+11 2,35000E-10 2,3721E+11 2,37700E-10 1,7978E+11 2,07600E-10 2,4505E+11 2,03100E-10 1,8815E+11 1,20200E-10 2,5342E+11 3,12200E-10 1,9677E+11 2,21300E-10 2,6205E+11 2,59900E-10 2,0540E+11 4,24500E-10 2,7067E+11 2,14900E-10 2,1377E+11 1,40400E-10 2,7904E+11 7,07200E-11 2,2162E+11 1,55200E-10 2,8689E+11 2,80800E-10 174 und (T NF)-Werte von PEG 1500 F (JPO F (JPO T N F ' T N F ' 2,7251E+11 1,45000E-10 3,3418E+11 1,10200E-10 2,7617E+11 3,31000E-10 3,3784E+11 2,03200E-10 2,8114E+11 1,08500E-10 3,4280E+11 2,23500E-10 2,8726E+11 3,48900E-11 3,4893E+11 2,40500E-10 2,9436E+11 8,74800E-11 3,5602E+11 2,17800E-10 3,0221E+11 2,24100E-10 3,6387E+11 1,95700E-10 3,1057E+11 2,17800E-10 3,7224E+11 1,66800E-10 3,1920E+11 2,10000E-10 3,8086E+11 1,50500E-10 3,2783E+11 2,39500E-10 3,8949E+11 1,60300E-10 3,3619E+11 2,72700E-11 3,9786E+11 2,49900E-10 3,4404E+11 1,87000E-10 4,0570E+11 2,71700E-10 6 Anhang 7DEHOOH Experimentell ermittelte Diffusionskoeffizienten ' (Peg6000neu) in Wasser: F (JPO und (T NF)-Werte von PEG 6000 F (JPO T N F ' T N F ' 1,5360E+11 8,8960E-11 2,1360E+11 9,6090E-11 1,5726E+11 1,1530E-10 2,1726E+11 1,2470E-10 1,6222E+11 1,0870E-10 2,2222E+11 1,1660E-10 1,6835E+11 1,2510E-10 2,2835E+11 1,4460E-10 1,7544E+11 1,2130E-10 2,3544E+11 1,3710E-10 1,8329E+11 1,4480E-10 2,4329E+11 1,3750E-10 1,9166E+11 1,2890E-10 2,5166E+11 1,3980E-10 2,0028E+11 1,2140E-10 2,6028E+11 1,5480E-10 2,0891E+11 1,4520E-10 2,6891E+11 1,4320E-10 2,1728E+11 1,3210E-10 2,7728E+11 1,5480E-10 2,2512E+11 1,4510E-10 2,8512E+11 1,5670E-10 F (JPO F (JPO T N F ' T N F ' 2,7570E+11 9,4440E-11 3,3420E+11 8,5170E-11 2,7936E+11 1,5970E-10 3,3786E+11 1,4400E-10 2,8432E+11 1,5380E-10 3,4282E+11 1,7420E-10 2,9045E+11 1,3890E-10 3,4895E+11 1,6590E-10 2,9754E+11 1,4880E-10 3,5604E+11 1,5720E-10 3,0539E+11 1,4580E-10 3,6389E+11 1,5420E-10 3,1376E+11 1,4900E-10 3,7226E+11 1,4120E-10 3,2238E+11 1,5240E-10 3,8088E+11 1,5790E-10 3,3101E+11 1,6720E-10 3,8951E+11 1,6070E-10 3,3938E+11 1,5700E-10 3,9788E+11 1,5650E-10 3,4722E+11 1,5430E-10 4,0572E+11 1,5230E-10 175 6 Anhang 7DEHOOH Experimentell ermittelte Diffusionskoeffizienten ' und (T NF)-Werte von PEG 20.000 (Peg200002E4a) in Wasser: F (JPO T N F ' T N F ' 1,1539E+11 5,5540E-11 1,6146E+11 6,4900E-11 1,1905E+11 7,8940E-11 1,6512E+11 1,0610E-10 1,2402E+11 8,4520E-11 1,7009E+11 1,1610E-10 1,3014E+11 8,4620E-11 1,7621E+11 1,0980E-10 1,3724E+11 9,6760E-11 1,8331E+11 1,2100E-10 1,4509E+11 9,5150E-11 1,9116E+11 1,1880E-10 1,5345E+11 9,2950E-11 1,9952E+11 1,2320E-10 1,6208E+11 9,9460E-11 2,0815E+11 1,2090E-10 1,7071E+11 1,0040E-10 2,1678E+11 1,1740E-10 1,7907E+11 9,8610E-11 2,2514E+11 1,1730E-10 1,8692E+11 9,5120E-11 2,3299E+11 1,3680E-10 176 F (JPO F (JPO F (JPO T N F ' T N F ' 2,0608E+11 1,0020E-10 2,5152E+11 7,6700E-11 2,0974E+11 1,1610E-10 2,5518E+11 9,5970E-11 2,1471E+11 1,2440E-10 2,6015E+11 9,0180E-11 2,2083E+11 1,1380E-10 2,6627E+11 9,1380E-11 2,2792E+11 1,2180E-10 2,7337E+11 1,2430E-10 2,3577E+11 1,2260E-10 2,8121E+11 1,2200E-10 2,4414E+11 1,2390E-10 2,8958E+11 1,4240E-10 2,5276E+11 1,3280E-10 2,9821E+11 1,3610E-10 2,6139E+11 1,3250E-10 3,0683E+11 1,3940E-10 2,6976E+11 1,3660E-10 3,1520E+11 1,3960E-10 2,7761E+11 1,2660E-10 3,2305E+11 1,0970E-10 6 Anhang 7DEHOOHExperimentell ermittelte Diffusionskoeffizienten ' und (T NF)-Werte von PEG 1500 + 6000 + 20.000 (PegMix) in Wasser: F (JPO F (JPO T N F ' T N F ' 1,5625E+11 4,8370E-11 2,0881E+11 5,8920E-11 1,5991E+11 1,0200E-10 2,1248E+11 8,7490E-11 1,6488E+11 1,0950E-10 2,1745E+11 1,0550E-10 1,7101E+11 1,0630E-10 2,2357E+11 8,0470E-11 1,781E+11 5,2490E-11 2,3067E+11 1,1640E-10 1,8596E+11 1,0900E-10 2,3852E+11 1,0860E-10 1,9433E+11 4,1790E-11 2,4689E+11 1,3140E-10 2,0296E+11 1,1990E-10 2,5552E+11 1,4700E-10 2,1159E+11 3,6310E-11 2,6415E+11 1,2410E-10 2,1996E+11 1,7520E-10 2,7252E+11 9,8720E-11 2,2781E+11 -- 2,8037E+11 9,9370E-11 F (JPO F (JPO T N F ' T N F ' 2,7549E+11 5,6330E-11 3,3442E+11 4,3470E-11 2,7915E+11 9,0000E-11 3,3808E+11 8,6810E-11 2,8412E+11 8,7830E-11 3,4305E+11 3,6940E-11 2,9025E+11 8,4110E-11 3,4918E+11 8,4320E-11 2,9734E+11 1,0950E-10 3,5627E+11 1,2260E-11 3,0520E+11 1,1120E-10 3,6413E+11 9,2740E-11 3,1357E+11 1,3030E-10 3,7249E+11 8,2560E-11 3,2220E+11 1,2590E-10 3,8113E+11 1,2840E-10 3,3083E+11 1,4240E-10 3,8976E+11 1,2730E-10 3,3920E+11 1,0860E-10 3,9813E+11 1,0470E-10 3,4705E+11 1,5700E-10 4,0598E+11 -- 177 6 Anhang 'DWHQGHVVWDWLVFKHQ=LPP'LDJUDPPV Dieser Abschnitt enthält die experimentell ermittelten Werte für . 5T, sowie die zugehörigen (T N F)-Werte aus denen sich das statische Zimm-Diagramm von PEG 20.000 in Wasser in Kapitel 4.8 zusammensetzt. 7DEHOOH Experimentell ermittelte Werte . 5T und (T NF) von PEG 20.000 (Peg200002E4a) in Wasser: F (JPO T N F . 5T T N F . 5T 4,6874E+10 3,3173E-4 6,3360E+10 6,1300E-4 5,7965E+10 3,7342E-4 7,4451E+10 6,1560E-4 7,2908E+10 4,0100E-4 8,9394E+10 6,5217E-4 8,9901E+10 4,1894E-4 1,0639E+11 6,5547E-4 1,0697E+11 4,3253E-4 1,2345E+11 6,6133E-4 178 F (JPO F (JPO F (JPO T N F . 5T T N F . 5T 7,9324E+10 5,7151E-4 9,5584E+10 1,2016E-3 9,0414E+10 7,2691E-4 1,0668E+11 1,1033E-3 1,0536E+11 8,4874E-4 1,2162E+11 1,1373E-3 1,2235E+11 7,8968E-4 1,3861E+11 1,1643E-3 1,3942E+11 9,1459E-4 1,5568E+11 1,1818E-3 6 Anhang 0DWODE)LW3URJUDPPH Die Analyse der Molmassenverteilung in Kapitel 4.7 wurde mit dem Programm Matlab 6.1 durchgeführt. Die zugehörige Programmierung ist auf den nächsten Seiten dargestellt. /RJDULWKPLVFKH1RUPDOYHUWHLOXQJ 6LPXODWLRQVSURJUDPPVLPGLI0ORJQHX function wert = simdifMlog3neu(M1,s,q) % function definition line n = length(q); for k = 1:n qnow=q(k); F1 = inline ('M./(sqrt(2.*pi.*(s^2))*M).*exp((log(M)-log(M1)).^2./(2.*((s^2))). *exp(-(M.^(-0.522)).*qnow.*(0.00000000736))','M','M1','s','qnow'); Q1 = quad(F1,1,20000,[],[],M1,s,qnow); F2 = inline ('M./(sqrt(2.*pi.*(s^2))*M).*exp((log(M)log(M1)).^2./(2.*(s^2)))','M','M1','s'); Q2 = quad(F2,1,20000,[],[],M1,s); wert(k) = Q1/Q2; end wert=wert(:) 179 6 Anhang )LW3URJUDPPILWGLI0ORJQHX function se = fitdifMlog3neu(param,q,Echo) % function definition line M1 = param(1); s = param(2); param n = length(q); for k = 1:n qnow = q(k); F1 = inline(’M./(sqrt(2.*pi.*(s^2))*M).*exp(-(log(M)-log(M1)).^2./(2.*(s^2))). *exp(-(M.^(-0.522)).*qnow.*(0.00000000736))’,’M’,’M1’,’s’,’qnow’); Q1 = quad(F1,1,20000,[],[],M1,s,qnow); F2 = inline(’M./(sqrt(2.*pi.*(s^2))*M).*exp(-(log(M)-log(M1)).^2./(2.*(s^2)))’,’M’,’M1’,’s’); Q2 = quad(F2,1,20000,[],[],M1,s); Fitted_Curve(k) = Q1/Q2; end Fitted_Curve=Fitted_Curve(:); Error_Vector=Fitted_Curve-Echo; se=sum(Error_Vector.^2); $XVIKUHQGHV3URJUDPPJDXVGLI0ORJQHX Anfang=[1500 2] options=optimset(’Display’,’iter’); [Ergebnisse,fval,exitflag,output]=fminsearch(’fitdifMlog3neu’,Anfang,options,q,Echo) plot(q,Echo,’*’) hold on fit=simdifMlog3neu(Ergebnisse(1),Ergebnisse(2),q); plot(q,fit,’r’) beep; 180 6 Anhang *DXVV9HUWHLOXQJ 6LPXODWLRQVSURJUDPP (VLPJDXVV0QHX function wert = simgaussMneu(M1,s,q) % function definition line n = length(q); for k = 1:n qnow=q(k); F1 = inline(’1./(sqrt(2.*pi.*(s.^2))).*exp(-(M-M1).^2./(2.*(s^2))). *exp(-(M.^(-0.522)).*qnow.*(0.00000000736))’,’M’,’M1’,’s’,’qnow’); Q1 = quad(F1,1,20000,[],[],M1,s,qnow); F2 = inline(’1./(sqrt(2.*pi.*(s.^2))).*exp(-(M-M1).^2./(2.*(s^2)))’,’M’,’M1’,’s’); Q2 = quad(F2,1,20000,[],[],M1,s); wert(k) = Q1/Q2; end wert=wert(:) )LW3URJUDPPILWJDXVV0QHX function se = fitgaussMneu(param,q,Echo) % function definition line M1 = param(1); s = param(2); param n = length(q); for k = 1:n qnow = q(k); F1 = inline(’1./(sqrt(2.*pi.*(s.^2))).*exp(-(M-M1).^2./(2.*(s^2))). *exp(-(M.^(-0.522)).*qnow.*(0.00000000736))’,’M’,’M1’,’s’,’qnow’); Q1 = quad(F1,1,20000,[],[],M1,s,qnow); F2 = inline(’1./(sqrt(2.*pi.*(s.^2))).*exp(-(M-M1).^2./(2.*(s^2)))’,’M’,’M1’,’s’); Q2 = quad(F2,1,20000,[],[],M1,s); Fitted_Curve(k) = Q1/Q2; end Fitted_Curve=Fitted_Curve(:); Error_Vector=Fitted_Curve-Echo; se=sum(Error_Vector.^2); 181 6 Anhang $XVIKUHQGHV3URJUDPPJDXV0QHX Anfang=[6000 200] options=optimset(’Display’,’iter’); [Ergebnisse,fval,exitflag,output]=fminsearch(’fitgaussMneu’,Anfang,options,q,Echo) plot(q,Echo,’*’) hold on fit=simgaussMneu(Ergebnisse(1),Ergebnisse(2),q); plot(q,fit,’r’) beep; 182 6 Anhang $ENU]XQJHQXQG6\PEROH α Exponent der Molmassenabhängigkeit des Diffusionskoeffizienten α Parallele Ausrichtung der Kernspins bezüglich des externen Magnetfeldes D Abmessung der Diffusionszelle D $ Amplitudenfaktor Einheitsfläche $ n-te Summe der Photonen $2 Virialkoeffizient $(W ) Streuintensität $ Mittelwert von $ AKF $utoNorrelationsIunktion AM/D Verstärker/Diskriminator-Einheit β Antiparallele Ausrichtung der Kernspins bezüglich des externen B-Feldes E Amplitudenfaktor %0 & magnetische Flussdichte des Magnetfeldes %0 %1 magnetische Flussdichte bei ∆(1 & Amplitude des eingestrahlten %1 -Feldes %1 %2 & %0 & %1 & %1 (O ) & %1 (U ) &′ %1 & % & % B1-4 magnetische Flussdichte bei ∆( 2 statisches Magnetfeld eingestrahltes Magnetfeld mit der Frequenz Y & linkszirkulierende Komponente des eingestrahlten %1 -Feldes & rechtszirkulierende Komponente des eingestrahlten %1 -Feldes fiktives Magnetfeld im rotierenden Koordinatensystem effektiv am Kernort wirkendes Magnetfeld Magnetfeld in z-Richtung Blenden 183 6 Anhang F Konzentration & dimensionsloser Koeffizient & Gerätekonstante & (W ) Zeitkorrelationsfunktion δ chemische Verschiebung δ Deltafunktion δ Dauer des Feldgradientenpulses ∆ Diffusionszeitintervall ∆( Energiedifferenz zweier benachbarter Energieniveaus ∆(1 Energiedifferenz bei %1 ∆( 2 Energiedifferenz bei %2 ∆P Änderung der Magnetquantenzahl bei Energieübergängen ∆ω Frequenzverschiebung ' Translationsdiffusionskoeffizient ' scheinbarer Diffusionskoeffizient ' translatorischer Diffusionskoeffizient bei der Konzentration F ' z-gemittelter translatorischer Diffusionskoeffizient ' Massenmittel des Diffusionskoeffizienten DILS 'ynamic and ,ntegrated /ightVcattering and Plot Editor DLS DR ( 'ynamische /ichtVtreuung 'Uucker Energie (α Energiezustand eines Kernes mit P= + ½ (β Energiezustand eines Kernes mit P= - ½ ( +1 Energiezustand eines Kernes mit P= + 1 (0 Energiezustand eines Kernes mit P= 0 ( −1 Energiezustand eines Kernes mit P= -1 ( Echosignalverminderung ( (0) 184 maximales Echosignal 6 Anhang ( (T ) & ( Größe des NMR-Echosignals in Abhängigkeit vom T-Faktor (* konjugiert komplexe Größe zu ( φ Winkel der Phasenverschiebung I Reibungskoeffizient I0 Reibungskoeffizient bei unendlicher Verdünnung I Reibungskoeffizient einer Polymerkette I Reibungskoeffizient einer einzelnen Perle I (W ) Spektrum in der Zeitdomäne ) thermodynamische Kraft elektrisches Feld des Streulichts ) (ω ) Spektrum in der Frequenzdomäne FID )ree ,nduction 'ecay (Freier Induktionsabfall) FT )ourier 7ransformation γ gyromagnetisches Verhältnis Γ Abklingkonstante J Amplitude des Feldgradientenpulses J (1) normierte Größe von * (1) J (2 ) & J normierte Größe von * (2 ) * Feldgradient im q-Raum Amplitude des Feldgradientenpulses * Verteilungsfunktion * (1) Feldautokorrelationsfunktion * (2 ) Intensitätsautokorrelationsfunktion * *! & * GA Autokorrelationsfunktion Komponente des Feldgradienten in x-Richtung Feldgradient *oniometerDusleger GO *Rniometer η0 Viskosität des Lösemittels 185 6 Anhang K Plancksches Wirkungsquantum ! (Plancksches Wirkungsquantum) / 2π , Kernspinquantenzahl , Intensität ,0 maximale Signalintensität IF ,nterferenzIilter ,P IMB IR M -" & - ,Paginärteil ,ndex-0atching-%ad ,nfraUot Laufzahl Diffusionsfluss der Komponente i bezüglich der x-Richtung Teilchenfluss N# Boltzmann-Konstante N$ Spreizkonstante für das Zimm-Diagramm N% i-ter Kumulant N& & N & N0 & N' . Komponente des Raumvektors in x-Richtung reziproker Raumvektor Wellenvektor des eingestrahlten Lichtes Wellenvektor des Streulichtes kumulantengenerierende Funktion .( allgemeine Konstante bezogen auf den Trägheitsradius .) allgemeine Konstante bezogen auf die Diffusion K .üvette KO .Rrrelator λ0 Wellenlänge des Primärlichtes im Vakuum / Ortskoordinate in x-Richtung /* Länge der Perle einer Polymerkette L1-2 Linsen LA1 Nd:YAG-Laser 186 6 Anhang LA2 Helium-Neon-Laser µ+ Komponente des magnetischen Momentes in Feldrichtung & µ magnetisches Moment P magnetische Quantenzahl P Masse 0 Molmasse 0 momentengenerierende Funktion 0, Molmasse der Kernsorte i 0- ´ & 0 & 00 & 0. transversale Magnetisierung in y´-Richtung Magnetisierungsvektor Gleichgewichtsmagnetisierung makroskopische Magnetisierung in Feldrichtung 0α0/ Diffusionsmittel der Molmasse 01 Diffusionsmittel der Molmasse 02 Zahlenmittel der Molmasse 03 Massenmittel der Molmasse 04 z-Mittel der Molmasse M1-2 Photodioden MB 0ultiplikatorEausteine 0otorOogik ML MRI 0agnetic 5esonance ,maging 0agnitudenVpektrum MS Y Frequenz Y1 Frequenz des eingestrahlten B-Feldes Y5 Larmor-Frequenz Y< 7 687 9 7 :; Y BDCEF Q Q > ?A@ = Frequenz der als Referenz verwendeten Kerne Frequenz der untersuchten Kerne Brechungsindex Laufzahl 187 6 Anhang Q Zahlenmittel 1α Zahl der Kerne im energieärmeren Niveau 1β Zahl der Kerne im energiereicheren Niveau 1G Anzahl der Perlen einer Polymerkette 1H Avogadro Konstante ( 1 I ≈ 6 023 ⋅ 10 23 PRO −1 ) NMR 1uclear 0agnetic 5esonance ω Kreisfrequenz ω0 Larmor-Frequenz der beobachteten Kernsorte (Kreisfrequenz) OA Rptischer $bschwächer OB OD ODIL OK S SJ & S Rptische %ank Rptisches 'etektionssystem 2nline 'ynamic and ,ntegrated /ightscatterung 2Nular Druck Komponente des Drehimpulsvektors in Feldrichtung Eigendrehimpuls 3 Propagator 3 durchschnittlicher Propagator PC Rechner PCS 3hotonen-Korrelations-6pektroskopie PEG Polyethylenglykol PEO Polyethylenoxid PFG 3ulsed )ield *radient PGSE GLIIBVH PFG-Pulsprogramm PMT Photomultiplier ppm Sarts Ser Pillion PS Hochspannungsnetzgerät θ Streuwinkel θ & Winkel zwischen z-Achse und Vektor 0 Θ Beobachtungswinkel 188 6 Anhang & T & T reziproker Raumvektor Streuvektor ρ Dichte ρ Spindichte UK L Radius zwischen zwei Perlen L und M U M 2 1 2 Mittel über die Fadenabstände Position des diffundierenden Teilchens nach der Zeit W & U & U0 Anfangsposition des diffundierenden Teilchens 5N hydrodynamischer Radius 5OQP Radius der Perlen in einer Polymerkette 5 R SQT hydrodynamischer Radius einer kompakten Kugel (Stokes-Radius) 5V 2 U & 5 z-gemittelter quadratischer Trägheitsradius dynamische Ortsveränderung in der Zeit W 5H 5Halteil RF 5adioIrequenz σ Abschirmungskonstante V2 1 2 mittlerer quadratischer Trägheitsradius 6 (ω ) Spektraldichte bei der Lichtstreuung 6 (W ) Signalamplitude in einem NMR-Spektrum S1, S3 Umlenkspiegel S2 verschiebbarer Spiegel SF 6trahlenIalle SK SR ST 6peicherNanäle 6chiebeUegister Vchwingungsisolierter 7isch STC 6ample 7ime &lock τ Wartezeit zwischen den RF-Pulsen bei einem NMR-Echo-Experiment τW Pulslänge 189 6 Anhang W Zeiteinheit W0 Startzeit 7 absolute Temperatur 71 Spin-Gitter-Relaxationszeit 72 Spin-Spin-Relaxationszeit 7 Dauer der Mittelung X T Probenthermostatisierung TE1,2 7hermoHlemente TH 7Kermostat TK Temperatur A/D-Wandler TMS 7etraPethylVilan UT Taktgeber YY Driftgeschwindigkeit der Kernsorte i 9Z hydrodynamisches Volumen w Massenanteil („Gewichtsbruch“) z z-Mittel Z Zähler ∇ Gradient (Nablaoperator) ∇F Konzentrationsgradient 190