Abstracts der GewinnerInnen

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Zusammenfassung
Hat EMPATHIE einen Einfluss in der therapeutischen Arbeit? Wenn ja, welchen? Mit dieser
Frage beschäftigt sich die vorliegende Arbeit. Der aktuelle Stand der Literatur soll
diesbezüglich erforscht werden.
Das Einfühlungsvermögen spielt eine wichtige Rolle im klinischen und therapeutischen
Setting. Empathie stellt unter anderem einen zentralen Punkt für eine erfolgreiche Interaktion
und Beziehung zwischen zwei Personen dar. In der Literatur wird die Rolle der Empathie in
der Physiotherapie kaum behandelt. Das Ziel dieser Arbeit ist es, die aktuelle Literatur
hinsichtlich des Einflusses der Empathie im therapeutischen Prozess zu eruieren und die
Brücke zur Physiotherapie zu schlagen.
Um die Forschungsfrage zu beantworten, wurde in den Datenbanken Pubmed und
Cochrane, in Quellenverzeichnissen wissenschaftlicher Artikel und in den Suchmaschinen
„google“ und „google scholar“ nach geeigneter Literatur recherchiert. Die Basisliteratur
konnte von der Hauptbibliothek der Paris Lodron Universität Salzburg und den
Fachbibliotheken der Naturwissenschaften, Gesellschaftswissenschaften und Philosophie
der Katholisch-Theologischen Fakultät bezogen werden.
Die
Ergebnisse
zeigen,
psychotherapeutische
dass
Ergebnis
Empathie
verbessert.
des/der
In
der
Therapeuten/Therapeutin
Psychotherapie
können
das
durch
empathisches Verhalten seitens des/der Therapeuten/Therapeutin die Therapieergebnisse
positiv beeinflusst werden.
Im klinischen/ärztlichen Setting kann sich empathisches
Verhalten seitens der Ärzte/Ärztinnen auf Körperstrukturen und -funktionen, persönliche
Bewältigungsressourcen und das Gesundheitsverhalten der Patienten/Patientinnen positiv
auswirken. Desweiteren zeigt sich eine positive Auswirkung hinsichtlich Schmerz und Angst,
Dauer und Intensität einer Erkältung, Glucosegehalt und LDL-Cholesterin im Blut bei
Diabetes Patienten/Patientinnen, krebsspezifischer Lebensqualität und Depression bei
Krebspatienten/ -patientinnen und Zufriedenheit der Patienten/Patientinnen. In der
personzentrierten
Physiotherapie
spielt
empathisches
Verhalten
seitens
des/der
Therapeuten/Therapeutin aus Sicht der Patienten/Patientinnen eine zentrale Rolle.
Die Frage, ob Empathie einen Einfluss in der therapeutischen Arbeit hat, kann mit einem Ja
beantwortet werden. Der aktuelle Stand der Literatur zeigt, dass Empathie sowohl im
psychotherapeutischen, klinischen/ärztlichen als auch im physiotherapeutischen Setting den
Therapieprozess positiv beeinflusst. Für die Physiotherapie lassen diese Ergebnisse die
persönliche und fachliche Auseinandersetzung mit Empathie zu einem wichtigen Fokus
werden. Vor allem im physiotherapeutischen Bereich wird eine intensivere Forschungsarbeit
zu dieser Thematik empfohlen.
Schlüsselwörter:
Empathie,
Psychotherapie,
Physiotherapie,
ärztliche
Empathie,
Patientenzufriedenheit;
Abstract
This paper should find the answer of the question, whether and if so, how empathy
influences the therapeutic process. The current state of the literature should be presented.
Empathy plays an important role in the therapeutic and clinical encounter. Empathic behavior
is a precondition for a successful interaction and relationship between two persons.
Insufficient attention has been paid to the role of empathy in the labor of physical therapy.
The aim of this paper is to represent the current state of the literature and to create the
bridge to physical therapy.
The results show that empathy influences the therapeutic process as well in psychotherapy,
in the clinical encounter as in physical therapy. Empathy in psychotherapy has a positive
effect on the therapeutic outcomes. Clinical empathy has also a positive influence on body
structures and functions, personal coping strategies and on health-related behavior.
Furthermore there is a positive effect on pain and anxiety, duration and severity on the
common cold, on the hemoglobin A1c and LDL cholesterol of diabetes patients, cancerspecific quality of life and depression and on patient satisfaction. In the patient-oriented
physical therapy empathy plays an important role from the point of view of patients.
Empathy influences the therapeutic and clinical labor. The current state of the literature
shows effects in psychotherapy, doctor-patient interaction and physical therapy. Personal
and professional involvement with the theme of empathy is an important issue for
physiotherapists. Further research is needed to give more information about the role of
empathy in physical therapy.
Key words: empathy, psychotherapy, physical therapy, clinical empathy, patient satisfaction;
Zusammenfassung
Fragestellung:
Welchen Einfluss haben der M. popliteus und das popliteofibulare Ligament auf die statische
bzw. dynamische Kniestabilität?
Methode:
Für die Beantwortung der Forschungsfrage wurde eine Literaturrecherche in medizinischen
Datenbanken durchgeführt. Die Auswahl und die Beurteilung der Studien erfolgten
nach vorher festgelegten Kriterien.
Ergebnisse:
Bezüglich der statischen Stabilität wurden signifikante ROM-Vergrößerungen nach Durchtrennung der poplitealen Strukturen in der Transversal- und Frontalebene im Flexionsbereich
von 0° - 60° entdeckt. Die elektromyographischen Ergebnisse zeigten, entsprechend der
dynamischen Stabilität, signifikante Aktivitätsmerkmale des M. popliteus als aktiver Kniegelenksstabilisator während der Standbeinphase, einer Kniebeuge und bei unvorhersehbaren
Gleichgewichtsprovokationen in 30° Flexion. Des Weiteren konnten, bei Beschädigung der
Strukturen des Systems Popliteus, signifikant erhöhte Krafteinwirkungen auf das Lig. cruciatum anterior nachgewiesen werden.
Schlussfolgerung:
Das System Poplitieus erhält mit seinen aktiven und passiven Strukturen eine wichtige Rolle
in der Kniegelenksstabilisierung. Speziell in niedrigen und mittleren Flexionsbereichen (0° 60°) steuern die genannten Strukturen einen hohen Beitrag zur posterior-lateralen Stabilität
gegen posteriore Translationen, Außenrotations- und Varusstress bei. Daraus konnte festgestellt werden, dass das System Popliteus, gemeinsam mit den anderen posterio-lateralen
Strukturen rund um das menschliche Kniegelenk, ein funktionelles Stabilitätskonstrukt bildet.
Angesichts der niedrigen Repräsentativität durch die geringen StudienteilnehmerInnenzahlen
und des veralteten Studienfeldes bedarf es noch weiterer Forschungen, um signifikant gesicherte Aussagen über diese Strukturen zu treffen.
Schlüsselwörter:
M. popliteus, Popliteus Komplex, Kniestabilität, statische/dynamische Kniestabilität, Lig.
popliteofibulare
Zusammenfassung
Forschungsfrage: Verbessert segmentales Stabilisationstraining (SST) des M. transversus
abdominis (TrA) bei PatientInnen mit chronischem Low-Back-Pain (cLBP) die Feed-ForwardAktivierung (FFA) und somit klinische Parameter wie Schmerzen und Behinderung im täglichen Leben und Beeinträchtigung von Funktion während Aktivitäten?
Hintergrund: Der TrA ist aufgrund seiner Verbindung zu den Lendenwirbeln für die LendenBecken-Stabilität von großer Bedeutung. Seit Ende der 90er-Jahre werden PatienInnen mit
cLBP mit einer verzögerten Aktivierung des TrA assoziiert. Seither wurde viel Forschung in
diesem Bereich betrieben und es entwickelte sich das SST, dessen Ziel es ist durch Verbesserung der FFA die Lendenwirbelsäule zu stabilisieren und somit die Beschwerden der PatientInnen zu lindern. Es gewann stetig an Popularität und wird von PhysiotherapeutInnen
allgemein zur Behandlung von cLBP anerkannt und eingesetzt.
Methode: Für vorliegenden Literaturvergleich wurde in fachspezifischen Datenbanken wie
PubMed, PEDro, Cochrane, in den Referenzen von thematisch entsprechenden Artikeln und
in der Bibliothek der Fachhochschule und der Universität Salzburg recherchiert.
Ergebnisse: SST des TrA führt zu keiner signifikanten Verbesserung der FFA, sehr wohl
jedoch zu signifikanter Verbesserung von Schmerzen, Behinderung und Funktion. Die Veränderungen der klinischen Parameter stehen jedoch in keinem Zusammenhang mit Veränderungen der FFA. Außerdem zeigte sich, dass SST nicht effektiver ist als andere Therapieformen und dass die FFA bei cLBP-PatientInnen nicht, wie angenommen wird, verzögert ist,
sondern bei den PatientInnen wie auch bei gesunden Menschen variiert.
Conclusio: Die Grundannahme, dass cLBP mit verzögerter FFA in Zusammenhang steht, ist
widerlegt und FFA erklärt nicht den Mechanismus, warum SST einen Effekt auf klinische
Resultate hat. Vorliegende Arbeit spricht sich zwar nicht generell gegen SST aus, sehr wohl
jedoch gegen den oft sehr undifferenzierten Einsatz dieses Therapieansatzes bei Rückenschmerz-PatientInnen. Bei einer Subgruppe von cLBP-PatientInnen mit tatsächlich verzögerter TrA-Aktivierung könnte die FFA durch SST möglicherweise verbessert werden und auch
zur Verbesserung von klinischen Resultaten effektiver sein als andere, jedoch viel aktivere
Therapieformen. Dies ist jedoch nicht evidenzbasiert und scheitert in der Praxis derzeit an
der Möglichkeit diese Subgruppe zu identifizieren. Sie bildet dennoch den Ausgangspunkt für
weitere Forschung.
Schlüsselwörter: Transversus abdominis, Feed-Forward-Aktivierung, chronischer LowBack-Pain, segmentales Stabilisationstraining, Schmerz, Behinderung
Abstract
Research question: Does segmental stabilization exercise (SSE) of the M. transversus
abdominis (TrA) improve the feed forward activation (FFA) and clinical outcomes like pain,
disability and function of patients with chronic low back pain (cLBP)?
Background: The TrA is linked to the lumbar spine and therefore considered to play an important role for lumbo-pelvic stability. Since the late 90s cLBP-patients have been associated
with delayed FFA of the TrA. Since then a lot of research has been accomplished which led
to the development of SSE. Its goal is to improve FFA of the TrA in order to enhance lumbarpelvic stability and function and to relieve pain and disability. Through the years it has gained
continuously popularity and is now accepted and used by physiotherapists for the treatment
of cLBP. The effectivity of this approach has been rarely questioned and is investigated in
this thesis.
Method: Medical databases like PubMed, PEDro, Cochrane, the references of subject specific articles and the library of the University of Applied Science and the University of Salzburg have been researched for this comparison of literature.
Results: SSE leads to significant improvements of pain, disability and function but to no significant enhancement of FFA. There is no relationship between the changes of clinical outcomes and the changes of FFA. Additionally it appears that SSE isn’t more effective in improving clinical outcomes than other more active types of therapy and that the FFA of cLBPpatients isn’t delayed as the common opinion is. The FFA varies in patients, as well as in
healthy humans.
Conclusion: The assumption that people with cLBP have delayed FFA seems to be wrong
and FFA isn’t the mechanism explaining improvements of clinical outcomes. Nevertheless,
the results of this work don’t speak against SSE in general, but against its undifferentiated
use for all patients with cLBP. For a subgroup of cLBP which actually have delayed TrAactivation, the FFA could probably be improved by SSE and the improvement of the clinical
outcomes could be even more effective than other forms of therapy. But until now has been
impossible to identify this subgroup in clinical practice. Furthermore this hasn’t been proven
by evidence yet and needs to be investigated by further research.
Key words: transversus abdominis, segmental stabilization, abdominal hollowing, abdominal
drawing-in maneuver, chronic low back pain, feed forward activation, clinical outcomes, pain,
disability
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