Zusammenfassung Gesundheit und Innovation

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Inhaltliche Zusammenfassung zu der Veranstaltung Zukunft[s]unternehmen Nordwest: Gesundheit und Innovation
„IT und Technik in der Pflege – Chancen & Grenzen einer smarten Vernetzung“ am 29. März 2017 an der Universität Oldenburg
TEIL I - IMPULSVORTRÄGE
Impuls: Technische Ansätze zur Verbesserung der Situation Pflegender
Prof. Dr.-Ing. Andreas Hein
Direktor Department für Versorgungsforschung,
Universität Oldenburg
Leiter der Abteilung Assistenzsysteme und Medizintechnik
Professor
Hein
stellte
verschiedene
Forschungsschwerpunkte
aus
der
Abteilung
Assistenzsysteme und Medizintechnik vor und ist
besonders auf die Forschung zu Assistenzsystemen, die
Pflegende entlasten, eingegangen. Dabei misst er u.a. mit
Hilfe von körpernaher Sensorik Posen von Pflegenden und
die Wirkung statischer/dynamischer Kräfte, um daraus
Roboter zur Unterstützung und Anleitung von Pflegenden
zu erproben. So ist beispielsweise ein Assistenzsystem
entwickelt worden, das per Steuerung Patienten aus
Betten heben kann.
29. März 2017
„IT und Technik in der Pflege – Chancen & Grenzen einer smarten Vernetzung“
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Impuls: Telepflege - Moderne Technik unterstützt die Pflegeversorgung
Melanie Philip, Vita Akademie GmbH, Geschäftsführerin und Janina Ehlers Vita Akademie GmbH, Pädagogische Leitung Bereich Pflege
Frau Ehlers ging zunächst auf die Probleme
pflegerischer Versorgung in ländlichen Regionen
ein. Es müssen oft große Distanzen zurückgelegt
werden, um Patienten zu versorgen, was sich aus
ökonomischer Sicht für die ambulanten
Pflegedienste nicht rechnet. Zudem gibt es in
ländlichen Regionen weniger Pflegekräfte und
pflegende Angehörige (Abwanderung in die
Stadt), aber der Pflegebedarf in ländlichen
Regionen nimmt zu. Viele zu Pflegende werden
daher von Pflegehilfskräften übernommen, die
aber nicht alle Aufgaben übernehmen dürfen.
Frau Philip stellt das Projekt Telepflege vor, das im
Mai 2017 startet und welches die Vita Akademie in
Kooperation mit zahlreichen Akteuren aus Praxis,
Gesellschaft und Politik durchführt. Das Projekt
erprobt,
inwieweit
Pflegeaufgaben
durch
Hilfskräfte übernommen werden können, wenn
durch den Einsatz von Technik (z.B. Tablets und
VR-Brillen) und mit Supervision durch und mit
virtueller Präsenz von examinierten Pflegekräften
räumliche Distanzen überwunden werden.
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„IT und Technik in der Pflege – Chancen & Grenzen einer smarten Vernetzung“
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Impuls: "Innovationen in der Pflege: Erfahrungen aus der Gründerperspektive"
Ralf Eckert
oldntec GmbH, Gründer und Geschäftsführer
Herr Eckert berichtete über seinen Weg als Gründer
von
der
Idee
zum
Produkt
und
zur
Unternehmensgründung.
oldntec ergänzt mit seinem System ambiact
konventionelle Hausnotrufsysteme, indem es als
Zwischenstecker die Nutzung elektronischer Geräte
erkennt. Bleibt die Nutzung des Gerätes aus, wird ein
Alarm über ein vorhandenes Hausnotrufsystem
ausgelöst. Das System kann so ggf. den Zeitraum bis
Hilfe kommt verkürzen.
Damit schließt das System die Versorgungslücke
konventioneller Hausnotrufsysteme. Bestehende
Systeme erfreuen sich nicht immer der Akzeptanz der
Nutzer, so dass im Notfall kein Alarm ausgelöst
werden kann oder regelmäßig Fehlalarme ausgelöst
werden.
29. März 2017
„IT und Technik in der Pflege – Chancen & Grenzen einer smarten Vernetzung“
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Impuls: „Advanced Nursing Practice: Akademisierte Pflege an der Schnittstelle zwischen Technik und Mensch“
Dr. Julia Gockel
Wiss. Mitarbeiterin, Abteilung Medizinische Ausbildung
und Ausbildungsforschung (MedAF), Universität
Oldenburg
Frau Dr. Gockel verschaffte den Teilnehmenden Einblick
in ihre Forschung. Sie referierte über die Notwendigkeit,
die Pflegeausbildung auf die neuen Bedürfnisse, z. B.,
durch den Einsatz von Technik in der Pflege
anzupassen. Dazu müssen beispielsweise Ressourcen
für Anwendungsschulungen zur Verfügung gestellt,
neue rollengerechte Arbeitsfelder definiert und
integrierte Versorgungsmodelle etabliert werden.
Der technologische Wandel sollte zusammen mit
Wissenschaft und Praxis gestaltet werden. Es ist zudem
notwendig Pflegekräfte auf Masterniveau auszubilden,
neue Studiengänge und Standards zu definieren, um
mit den komplexeren Anforderungen umgehen zu
können. Pflegekräfte können dann beratende, lehrende,
praktizierende und leitende Aufgaben übernehmen.
29. März 2017
„IT und Technik in der Pflege – Chancen & Grenzen einer smarten Vernetzung“
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TEIL II - WARP CONFERENCE
In vier zehnminütigen Slots haben die Teilnehmenden sich auf Basis der Impulsvorträge mit wechselnden Gesprächspartnerinnen und -partner
aus verschiedene beruflichen Kontexten (z.B. Wissenschaft  Arbeitsbereiche: Pflegeausbildung, IT in der Pflege sowie Wirtschaft
Apotheken, Pflegedienste, Kliniken, Startup) zu folgenden Fragen ausgetauscht:



Welche Chancen und Grenzen gibt es beim
Einsatz von IT und Technik in der Pflege?
Welche Hemmnisse und Grenzen gibt es bei
dem Einsatz von IT und Technik in der
Pflege?
Wie sieht die zukünftige Entwicklung der
Pflege aus, was muss beim Einsatz von IT
und Technik beachtet werden? Was ändert
sich in Zukunft? Wie können wir uns
vorbereiten oder darauf reagieren?
Worin steckt ungenutztes Potential für
Innovation, worin für Kooperation im
Zusammenspiel von Wissenschaft und
Praxis. Wie können Hemmnisse ggf. auch in
Kooperation zwischen Wissenschaft und
Wirtschaft überwunden werden?
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„IT und Technik in der Pflege – Chancen & Grenzen einer smarten Vernetzung“
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„IT und Technik in der Pflege – Chancen & Grenzen einer smarten Vernetzung“
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TEIL III - GRAPHIC RECORDING UND SLOW-NETWORKING
Ergebnisse/ Erkenntnisse aus den Vorträgen und der Warp Conference

Potentiale:
o Es bestehen schon heute Pflegeengpässe und die
Zahl der zu Pflegenden wird in den nächsten Jahren
weiter wachsen. Daher ist der Einsatz von Technik,
die den Pflegenden einen Zeitvorteil einbringen
kann, sinnvoll.
o Übersichtliche
Gestaltung
von
Dokumentationssystemen
zur
einfachen
Handhabung in der Pflege.
o Schnellere
und
gezieltere
Hilfe
von
Pflegebedürftigen auch in ländlichen Regionen.

Bedürfnisse:
o Bereits in der Grundpflege arbeiten viele Pflegekräfte am Kapazitätslimit. Sie brauchen Zeit und Schulungen, um sich mit der
Technik auseinanderzusetzen. Zudem ist die Frage der Ausbildungs- und Qualifizierungsfinanzierung ungeklärt. Wer trägt die
Kosten, wer bringt die Zeit auf, wenn Personal ohnehin knapp ist?
o Patientenzentrierung ist auch bei Technologieeinsatz gewünscht.
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„IT und Technik in der Pflege – Chancen & Grenzen einer smarten Vernetzung“
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
Barrieren:
o Die gesetzlichen Rahmenbedingungen
geben eine umfassende Versorgung
über die Telepflege noch nicht her,
daher sind Anpassungen notwendig.
o Die Bereitschaft Technik einzubinden ist
nicht bei allen Pflegekräften vorhanden.
Dieses setzt sich auch in der
Folgegeneration fort. Die Gruppe ist oft
nicht technikaffin.
o Es bestehen Ängste, sich zu sehr von der
Technik abhängig zu machen (Was,
wenn die Internetverbindung weg/
schlecht ist oder der Strom ausfällt?).
o Es besteht eine Barriere bei Patientinnen
und Patienten. Sie wollen keine
komplexe Technik, sondern bekannte
und gewohnte ärztliche Untersuchung.
Hier können bspw. Apotheken
Beratungsservices anbieten und die
Technik verständlich und zugänglich
machen.
Die Teilnehmenden waren sich einig, dass die Technisierung der Pflege fortschreitet, aber damit nicht alle Probleme gelöst werden. Es geht
auch darum, die Pflegeprozesse insgesamt zu optimieren: „Wenn Sie schlechte Prozesse digitalisieren, haben Sie am Ende schlechte digitale
Prozesse.“ Entscheidend ist es, den Einsatz neuer Technik zu evaluieren und ggf. zu verbessern.
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Maßgeblich für die weitere Entwicklung ist die Bereitschaft der Pflegenden und zu Pflegenden, neue Technologien kennenzulernen und
einzusetzen. Pflegekräfte müssen Zeit und Raum erhalten, die Anwendung neuer Technik zu erlernen. Die Ausbildung muss auf die neuen und
komplexeren Anforderungen ausgerichtet werden.
Für Fragen und Anregungen stehen wir gerne zur Verfügung. Aktuelle Informationen zur Reihe unter www.uol.de/zukuftsunternehmen
KONTAKT
Miriam Wiediger
Sarah Zumbrock
Leiterin GIZ
Universität Oldenburg
Referat Forschung und Transfer
Gründungs- und Innovationszentrum (GIZ)
Referentin für Kooperationsbeziehungen
Wissenschaft – Wirtschaft
Universität Oldenburg
Referat Forschung und Transfer
Gründungs- und Innovationszentrum (GIZ)
Geschäftsführerin
GIZ gGmbH
Tel.: +49 441 798-4851
[email protected]
29. März 2017
Tel.: +49 441 798-2774
[email protected]
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