Das Jahr 2013 an der Wiener Börse

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Das Jahr 2013 an der Wiener Börse
2013: Entwicklung wichtiger Marktindikatoren
Nach einem schwierigen ersten Halbjahr 2013 hat sich die Stimmung auf dem heimischen
Aktienmarkt in der zweiten Jahreshälfte zum Positiven gewendet, und der Leitindex ATX
der Wiener Börse konnte das Jahr mit einem Plus von 6,05 % (9,19 % inkl. Dividenden)
beenden. In Anbetracht der Tatsache, dass er bereits 2012 mit einem Plus von knapp
27 % zu den weltweiten Top-Performern gezählt hatte, ist die Aufrechterhaltung des Aufwärtstrends beachtlich, auch wenn der ATX 2013 nicht mit anderen internationalen Leitindizes mithalten konnte. Insgesamt war das zweite Halbjahr 2013 dank der sich weiter
abzeichnenden Stabilisierung des einsetzenden wirtschaftlichen Aufschwunges von einer
weiteren Normalisierung des Börseumfeldes gekennzeichnet, einzig Gerüchte über ein
„Tapering“ (die Rückführung der lockeren Geldpolitik der Notenbanken) sorgten gelegentlich für etwas Verunsicherung und erhöhte Volatilität.
ATX Performance 2.1.2002 – 30.12.2013
500
450
400
350
300
250
200
150
100
50
dez 13
jan 13
jan 12
jan 11
jan 10
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jan 08
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jan 04
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jan 02
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Besonders erfreulich war 2013 die Entwicklung der Liquidität gemessen an den durchschnittlichen monatlichen Handelsumsätzen mit Aktien. Seit dem Sommer 2013 steigen
die Aktienumsätze wieder an und liegen konstant um 20 % bis 30 % höher als in den
Vergleichsmonaten 2012. Im Durchschnitt lagen sie monatlich bei 3,2 Mrd. Euro und damit
um rund 200 Mio. Euro im Monat höher als 2012. Auch die Marktkapitalisierung konnte
– im Einklang mit der positiven Kursperformance – 2013 weiter zulegen und lag per Jahresultimo bei 85,40 Mrd. Euro (gegenüber 80,43 Mrd. Euro per Ultimo 2012, ein Zuwachs
von 6,18 %).
Der heimische Kapitalmarkt zeigte sich 2013 weiter aufnahmefähig für frisches Kapital:
Acht Kapitalerhöhungen brachten rund 1,58 Mrd. Euro. Dabei stechen besonders jene der
Erste Group Bank AG (660,6 Mio. Euro) und jene der UNIQA Insurance Group AG (757 Mio.
Euro) hervor. Der Wert von 2012 – drei Kapitalerhöhungen mit in Summe 522 Mio. EUR –
konnte damit um ein Dreifaches übertroffen werden.
2013 war auch wieder ein überaus starkes Jahr bei den Unternehmensanleihen (Corporate
Bonds). Nach dem historisch stärksten Bond-Jahr 2012 an der Wiener Börse (29 neue
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Corporate Bonds sowie eine Aufstockung; 5,5 Mrd. Euro) konnte das Rekordniveau mit 29
neuen Unternehmensanleihen und drei Aufstockungen, die in Summe ein Emissionsvolumen von 5,2 Mrd. Euro brachten, knapp gehalten werden.
Marktindikatoren per Ultimo 2013
Leitindex
1-Jahres-Performance 2013
(30.12.2012 – 30.12.2013)
5-Jahres-Performance seit 2009
(30.12.2008 – 30.12.2013)
ATX
+6,05 %
+45,45 %
Aktienmarktkapitalisierung
85,40 Mrd. EUR
Handelsumsätze Aktien 1–12/2013
(Doppelzählung)
38,88 Mrd. EUR
Anzahl börsenotierter Unternehmen
Anzahl der Handelsmitglieder
Anzahl der Wertpapiere
n Aktien
n Anleihen
n Strukturierte Produkte
102
91
108
3.418
5.921
Neues vom Unternehmen Wiener Börse
Ende September 2013 erweiterte die Wiener Börse ihre Marktsegmentierung für Unternehmensanleihen und führte das neue Segment „corporates prime“ ein. Dieses „Premiumsegment“ für Anleihen soll vor allem für Privatanleger mehr Transparenz schaffen. Emittenten,
deren Anleihen im corporates prime einbezogen werden, verpflichten sich vertraglich zur
Einhaltung erhöhter Transparenz-, Qualitäts- und Publizitätskriterien, welche über die geltenden gesetzlichen Bestimmungen des Börsegesetzes bzw. die Bestimmungen der Bedingungen für den Betrieb des Dritten Marktes hinausgehen. Damit werden zusätzliche
Informationen zur Verfügung gestellt, die vor allem Privatanleger bei der Entscheidungsfindung unterstützen sollen. Alle übrigen Unternehmensanleihen notieren im „corporates
standard“.
Dass Österreichs Wirtschaft über viele „Hidden Champions“ – im internationalen Vergleich
gesehen relativ kleine bis mittelgroße börsenotierte Unternehmen, die in ihrer jeweiligen
Marktnische weltweit eine führende Position einnehmen – verfügt, darauf will der ATX Global Players, einer der beiden Neuzugänge in der Indexpalette der Wiener Börse im Jahr
2013, aufmerksam machen. Denn: Viele der an der Wiener Börse notierten Unternehmen
spielen am Weltmarkt eine gewichtige Rolle. Im globalen Vergleich gibt es in Österreich
sogar überdurchschnittlich viele Weltmarktführer, die mit dem ATX Global Players vor den
Vorhang und ins Rampenlicht geholt werden. Der neue Index besteht aus allen (derzeit
sind es 15) Unternehmen des prime markets, die mindestens 20 % ihres Umsatzes außerhalb Europas erwirtschaften.
Der KTX Local stellte 2013 den zweiten Index-Neuzugang dar. Er folgt einem Kooperationsabkommen mit der KASE (Kazakhstan Stock Exchange) und besteht aus den acht am
stärksten gehandelten Unternehmen an der KASE.
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Die Wiener Börse 2013 auf internationaler Ebene
2013 wurden vier neue internationale Handelsmitglieder zum direkten Handel an der Wiener Börse zugelassen: die deutsche Peter Koch GmbH Wertpapierhandelsbank, die Pariser Niederlassung von Instinet Europe Ltd., die polnische Niederlassung von WOOD &
Company Services a.s. und die rumänische S.S.I.F. Transilvania Capital S.A. Bereits seit
2007 sind mehr internationale Investmenthäuser zum direkten Handel an der Wiener Börse
zugelassen als inländische (per Jahresende 2013 57 ausländische Mitglieder von insgesamt 91). Auf sie entfielen im Dezember 2013 mit 71,3 % bereits mehr als zwei Drittel aller
Handelsumsätze.
2013 wurden neun Investorenkonferenzen in Kooperation mit österreichischen und internationalen Banken abgehalten, je zwei fanden in London und New York statt, je eine in
Frankfurt, Mailand, Paris, Warschau und Zürich. 90 Unternehmen nahmen teil, mehr als
460 Meetings mit rund 240 Investoren wurden geführt. Seit 2003 organisiert die Wiener
Börse gemeinsam mit Bankpartnern jährlich bis zu zehn Investorenkonferenzen an allen
großen Finanzzentren weltweit. Die Roadshows haben wesentlich zur Internationalisierung
des Finanzplatzes Wien beigetragen und sich als integraler Bestandteil des Serviceangebots für die gelisteten Unternehmen etabliert.
Nach Ländern geordnet, zählen laut einer Studie des Finanzdienstleisters Ipreo zum Stichtag 31. Dezember 2013 die USA mit 22,8 % zu den größten institutionellen Investoren
in den ATX prime. Danach folgen Österreich (19,3 %), UK (13,7 %), Frankreich (6,6 %),
Norwegen (5,9 %), Deutschland (5 %) und die Niederlande (3,3 %). Insgesamt wird die
Investorenbasis der ATX prime-Unternehmen zunehmend breiter und umfasst nun auch
Länder wie Mexiko (2,8 %). An achter Stelle rangiert mit Polen (2,9 %) bereits ein Land aus
dem CEE-Raum.
Im Indexbereich hat sich die Wiener Börse erfolgreich als globaler Know-how Träger etabliert: Weltweit basiert ein Großteil aller strukturierten Produkte mit Zentral- und OsteuropaBezug auf den Indizes der Wiener Börse. Zu Jahresende 2013 berechnete die Wiener
Börse 89 Indizes, neben österreichischen auch 66 Indizes, die nationale, regionale oder
branchenbezogene Entwicklungen in den CEE- und CIS-Ländern abbilden.
Der Datenvertrieb ist bereits das zweitgrößte Geschäftsfeld der Wiener Börse. Im März
2013 wurden die Kursinformationen der Börsen Dhaka und Montenegro in den Datenfeed
ADH der Wiener Börse integriert. Aktuell können Datenkunden der Wiener Börse über ihre
bestehende Datenleitung nun zusätzlich die Kursinformationen von neun weiteren Märkten
– Banja Luka, Belgrad, Budapest, Bukarest, Dhaka, Laibach, Mazedonien, Montenegro
und Prag – beziehen, darüber hinaus auch jene von drei Energiebörsen, nämlich der Energy Exchange Austria (EXAA), der CEGH Gas Exchange der Wiener Börse und der Power
Exchange Central Europe in Prag.
Die Wiener Börse ist Begründerin der CEE Stock Exchange Group (CEESEG), der weiters die Börsen Budapest, Laibach und Prag angehören. Ziel der Börsengruppe ist unter
anderem, über die Nutzung von Xetra® als einheitlichem Handelssystem die Liquidität an
den vier – im internationalen Vergleich gesehen relativ kleinen – regionalen Börsen zu steigern. Mit der Implementation von Xetra® in Budapest im Dezember 2013 konnte nach Prag
(2012), Laibach (2010) und Wien (1999) 2013 ein wichtiges mittelfristiges Projekt auf Gruppenebene abgeschlossen werden. Ein einheitliches Handelssystem ermöglicht „Cross
Membership“ und vereinfacht die länderübergreifende Anbindung von Handelsmitgliedern
zu anderen Börsen in der Gruppe, was sich positiv auf die Umsätze auswirken soll.
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