Eidg. Berufsprüfung Fachfrau/Fachmann im Finanz- und Rechnungswesen 2015 Rechnungswesen Aufgabe 1 Finanzbuchhaltung Prüfungszeit 1 ½ Stunden Punktzahl 21 von 100 Beachten Sie bitte folgende Punkte: 1. Kontrollieren Sie, ob dieser Aufgabensatz vollständig ist. Er umfasst nebst dem Deckblatt insgesamt 10 Seiten sowie den Kontenrahmen. 2. Schreiben Sie Ihren Namen und Ihre Kandidatennummer auf jedes Lösungsblatt. 3. Schreiben Sie Ihre Antworten direkt bei den dafür vorgesehenen Stellen in der Aufgabenstellung. 4. Legen Sie die Lösungsblätter und allfällige Notizblätter in die Umschlagmappe. Wir wünschen Ihnen viel Erfolg! ©Trägerorganisation Berufsprüfung Fachfrau/Fachmann im Finanz- und Rechnungswesen 2015 Rechnungswesen, Aufgabe 1 Name, Vorname, Kandidatennummer Seite 1 von 10 Für alle Teilaufgaben gelten folgende Rundungsregeln: - Ergebnisse in absoluten Zahlen sind auf ganze Einheiten zu runden. - Prozentzahlen sind auf eine Nachkommastelle zu runden. Die Teilaufgaben 1 bis 5 können unabhängig voneinander gelöst werden. Für Buchungen sind ausnahmslos die Konten gem. beigelegtem Kontenrahmen KMU zu verwenden. Die Buchungen sind mit Angabe der Kontennummer zu bilden. Die Zahl der Buchungslinien muss nicht mit der Zahl Ihrer Buchungen übereinstimmen. Basis zur Lösung der Fragstellungen ist das seit 1.1.2013 in Kraft gesetzte Obligationenrecht. Falls nichts Spezielles erwähnt wird, sind die Mehrwertsteuer sowie die Verrechnungssteuer zu berücksichtigen. Es wird keine Offen-Posten-Buchhaltung geführt. Die angegebenen Beträge (mit Ausnahme von Prozentwerten) verstehen sich in TCHF (tausend Schweizer Franken). 1. Bewertung (4 Punkte) Eine Aktiengesellschaft mit einem Jahresumsatz von CHF 400‘000 führt das Konto Vorräte mittels laufender Inventur. Die Vorräte setzen sich aus Rohmaterial sowie fertigen und unfertigen Erzeugnissen zusammen; im Weiteren werden auch Handelswaren geführt. Ende des Jahres 2014 sind folgende Schlussbestände an fertigen und unfertigen Erzeugnissen bei der Inventur aufgenommen worden: - Zwischenprodukt B, 12 Stück, durchschnittliche Herstellkosten je Stück CHF 25; Zunahme Lagerbestand seit 1.1.2014: 5 Stück - Fertigprodukt C, 10 Stück, durchschnittliche Herstellkosten je Stück CHF 45, Abnahme Lagerbestand seit 1.1.2014: 6 Stück. Zur Ermittlung der Selbstkosten wird ein Zuschlag von 20% auf den Herstellkosten angewendet. a) Die Aktiengesellschaft erstellt eine Produktionserfolgsrechnung. Über welches Konto (inkl. Nummer) sind die Bestandsänderungen der unfertigen Erzeugnisse zu verbuchen und welcher Gesetzesartikel (inkl. Absatz und Ziffer) ist dazu massgeblich? ©Trägerorganisation Berufsprüfung Fachfrau/Fachmann im Finanz- und Rechnungswesen 2015 Rechnungswesen, Aufgabe 1 Name, Vorname, Kandidatennummer Seite 2 von 10 b) Begründen Sie kurz, wie der Sachverhalt zu beurteilen wäre, wenn es sich um ein Einzelunternehmen handeln würde (restliche Angaben unverändert). Die Angabe eines Gesetzesartikels ist nicht verlangt. c) Beim vom Unternehmen verwendeten Rohmaterial handelt sich um Kupfer. Dieses wird an einer Metallbörse regelmässig eingekauft. Am 31.12.2014 sind 10 Tonnen Kupfer an Lager; der Marktpreis für eine Tonne Kupfer beträgt an diesem Tag CHF 6‘200/Tonne; der durchschnittliche Einkaufspreis je Tonne Kupfer betrug im Jahr 2014 CHF 6‘000/Tonne. Zu welchem Wert könnte das Kupfer in der Bilanz per 31.12.2014 maximal bilanziert werden? - Geben Sie die dazu notwendige Buchung an, wenn die Einkäufe zum Durchschnittskurs 2014 bilanziert wurden und das Rohmateriallager laufend geführt wurde. Nennen Sie den massgeblichen Gesetzesartikel (inkl. Absatz). SSoll Soll Haben Betrag Maximaler Bilanzwert: Gesetzesartikel: d) Das Unternehmen beabsichtigt, Fertigprodukt C im Jahresabschluss mit Total CHF 540 zu bilanzieren. Erläutern Sie, wie dieser Wert rechnerisch begründet werden kann und geben Sie an, ob diese Bewertung zulässig wäre (inkl. Angabe des massgeblichen Gesetzesartikels, ohne Absatz). e) Im Rahmen des Jahresabschlusses werden die Handelswaren nur zu 2/3 des Einstandswertes bilanziert. Kreuzen Sie bei den nachfolgenden Aussagen die richtige Antwort an. Es ist nur eine Aussage richtig. □ □ □ □ □ Bei einer Abnahme des Handelswarenbestandes werden stille Reserven gebildet. Der Bestand stiller Reserven ist im Anhang offen zu legen. Handelsrechtlich stellt dieser Wertansatz das gesetzliche Minimum dar. Bei einer Zunahme des Handelswarenbestandes werden stille Reserven aufgelöst. Keine der aufgeführten Aussagen ist richtig. ©Trägerorganisation Berufsprüfung Fachfrau/Fachmann im Finanz- und Rechnungswesen 2015 Rechnungswesen, Aufgabe 1 2. Name, Vorname, Kandidatennummer Seite 3 von 10 Mehrwertsteuer und Kunden-/Warenverkehr (5 Punkte) Die nachfolgenden Geschäftsfälle sind unabhängig voneinander zu lösen. a) Per 1.5.2013 senden Kunden Waren im Einstandswert von CHF 1'700 an die Scholz AG zurück. Die Waren sind nach wie vor verkäuflich und einwandfreier Art. Die Kunden erhalten dafür Gutschriften im Betrag von 3'510 (inkl. 8% MWST). Wie lauten die nötigen Buchungen der Scholz AG, wenn das Lager mit laufender Inventur geführt wird? SSoll Soll b) Betrag Die Hummler AG bestellt bei der Koller AG eine Spezialanfertigung einer Maschine zum Preis von CHF 120‘000 (exkl. 8% MWST). Die Koller AG stellt der Hummler AG Rechnung über eine Anzahlung von 50 % des Kaufpreises inkl. 8 % MWST. Wie lauten die nötigen Buchungen der Koller AG? SSoll Soll c) Haben Haben Betrag Per 31.7.2014 werden durch die Koller AG Waren mit einem Einstandswert von insgesamt 40'000 für 99'900 (inkl. 8% MWST) auf Kredit verkauft. Wie lauten die nötigen Buchungen der Koller AG, wenn das Lager mit laufender Inventur geführt wird? SSoll Soll Haben Betrag ©Trägerorganisation Berufsprüfung Fachfrau/Fachmann im Finanz- und Rechnungswesen 2015 Rechnungswesen, Aufgabe 1 d) Name, Vorname, Kandidatennummer Seite 4 von 10 Die Maxi AG erhält von der Versicherung eine Bankgutschrift über CHF 44‘000 (exkl. MWST) als Schadenersatz für den Wasserschaden im Warenlager aus dem Jahr 2012. Dieser Vorfall wurde bisher in der Buchhaltung noch nicht erfasst. d1) Wie lauten die nötige(n) Buchung(en) im Jahresabschluss 2013? SSoll Soll Haben Betrag d2) Wie lauten die nötige(n) Buchung(en) im Jahresabschluss 2013, wenn der Wasserschaden im Jahr 2013 vorgefallen wäre und bereits mittels der Buchung Handelswarenaufwand / Handelswaren 44‘000 ausgebucht worden wäre? SSoll Soll e) Haben Betrag Für im Sortiment geführte Spirituosen offeriert die Valti GmbH die folgenden Zahlungskonditionen: Zahlung innert 15 Tagen 2 % Skonto; 45 Tage netto. Welchem Jahreszinssatz entspricht dieser Skonto, wenn ein Jahr mit 360 Tagen gerechnet wird? ©Trägerorganisation Berufsprüfung Fachfrau/Fachmann im Finanz- und Rechnungswesen 2015 Rechnungswesen, Aufgabe 1 Name, Vorname, Kandidatennummer Seite 5 von 10 3. Rechnungsabgrenzungen (4 Punkte) a) Welche der folgenden Abgrenzungsbuchungen im Jahresabschluss 2013 beeinflusst das Jahresergebnis des Folgejahres 2014 positiv? Kreuzen Sie bei den nachfolgenden Aussagen die richtige(n) Antwort(en) an. Es kann eine oder mehrere Antwort(en) richtig sind. □ □ □ □ Aufwandsvortrag Ertragsvortrag Aufwandsnachtrag Ertragsnachtrag b) Die Frunz AG mietet ihre Ladenflächen von der Huller AG an. Die Frunz AG bezahlt im Dezember 2013 bereits die Miete für Januar und Februar des Jahres 2014. b1) Um welche Art der Rechnungsabgrenzung handelt es sich bei der Frunz AG im Jahresabschluss per Ende 2013? – Kreuzen Sie die richtige Antwort an; es ist nur eine Antwort richtig. □ □ □ □ Aufwandsvortrag Ertragsvortrag Aufwandsnachtrag Ertragsnachtrag b2) Begründen Sie kurz (mit Angabe des massgeblichen Gesetzesartikels inkl. Absatz), ob die Frunz AG in jedem Fall eine Rechnungsabgrenzung buchen muss. b3) Um welche Art der Rechnungsabgrenzung handelt es sich bei der Frunz AG im Jahresabschluss per Ende 2013? – Kreuzen Sie die richtige Antwort an; es ist nur eine Antwort richtig. □ □ □ □ b4) Leistungsguthaben Leistungsschuld Geldguthaben Geldschuld Nehmen Sie an, die Rechnungsabgrenzungen der Frunz AG würden als ruhendes Konto geführt. Wie lautet/lauten die per 31.12.2014 nötige/n Buchung/en, wenn die Miete aufgrund eines 2012 für fünf Jahre abgeschlossenen Mietvertrages jährlich gleich hoch bleibt? – Falls keine Buchung nötig ist, so vermerken Sie „keine Buchung nötig“. SSoll Soll Haben Betrag ©Trägerorganisation Berufsprüfung Fachfrau/Fachmann im Finanz- und Rechnungswesen 2015 Rechnungswesen, Aufgabe 1 Name, Vorname, Kandidatennummer Seite 6 von 10 b5) Die Frunz AG beabsichtigt im Jahresabschluss 2014, die Bilanzsumme zu reduzieren. Aus diesem Grunde ist vorgesehen, aktive Rechnungsabgrenzungen mit passiven Rechnungsabgrenzungen zu verrechnen. Gegen welchen Grundsatz der ordnungsgemässen Rechnungslegung kann dies unter Umständen verstossen (ohne Angabe eines Gesetzesartikels)? c) Die Trulla AG führt einen nicht auf einem separaten Konto erfassten Heizölvorrat (das Öl wird zu Heizzwecken verwendet). Der Heizölvorrat hat per 31.12.2014 einen Wert von CHF 8‘640 (inkl. MWST). Der Heizölvorrat wird abgegrenzt. Wie lautet/lauten die nötige(n) Buchung(en) im Jahresabschluss 2014? SSoll Soll d) Haben Betrag Die Jahresprämie von CHF 12’600 für die Fahrzeugversicherungen der Geschäftsfahrzeuge wurde per Fälligkeits- und Vertragstermin 15.09.2013 durch E-Banking im Voraus bezahlt. Wie lautet die per 1.1.2014 notwendige Auflösung der Abgrenzungsbuchung von Ende 2013? SSoll Soll Haben Betrag ©Trägerorganisation Berufsprüfung Fachfrau/Fachmann im Finanz- und Rechnungswesen 2015 Rechnungswesen, Aufgabe 1 4. Name, Vorname, Kandidatennummer Seite 7 von 10 Erfolgsrechnung und Kontierung (5 Punkte) Von der Molina AG liegt für das Geschäftsjahr 2013 die folgende, in Anlehnung an den Kontenrahmen KMU gegliederte, externe Erfolgsrechnung vor (alle Angaben in CHF 1‘000): Betrieblicher Ertrag aus Lieferung & Leistung - Rohstoffaufwand - Handelswarenaufwand Bruttoergebnis nach Material- & Warenaufwand - Personalaufwand Produktion - Übriger Personalaufwand Bruttoergebnis nach Personalaufwand - Raumaufwand - Übriger Betriebsaufwand - Abschreibungen EBIT - Finanzaufwand (betrieblich) Betriebliches Ergebnis vor Steuern - Betriebsfremde Aufwände + Betriebsfremde Erträge + Ausserordentliche Erträge Jahresgewinn vor Steuern - Direkte Steuern Jahresgewinn nach Steuern a) b) 4’600 − 2’070 − 645 1’885 − 600 − 225 1’060 − 270 − 568 − 135 87 − 85 2 − 75 57 161 145 − 25 120 Wie viel beträgt gemäss Erfolgsrechnung die Grösse EBITDA? Welche der nachfolgenden Grössen in der Erfolgsrechnung werden durch die Buchung „Bestandesänderungen Fertige Erzeugnisse an Vorräte Erzeugnisse“ verändert? – Es sind zwei Aussagen richtig. □ □ □ □ □ Betrieblicher Ertrag aus Lieferungen & Leistungen Rohstoffverbrauch Handelswarenaufwand EBIT Ausserordentliche Erträge ©Trägerorganisation Berufsprüfung Fachfrau/Fachmann im Finanz- und Rechnungswesen 2015 Rechnungswesen, Aufgabe 1 c) Betrieblicher Ertrag aus Lieferungen & Leistungen EBITDA Handelswarenaufwand EBIT EBT Keine der aufgeführten Antworten ist richtig Welches der nachfolgenden Konten kann nicht zur Bildung von stillen Reserven verwendet werden? – Es ist eine Aussage richtig. □ □ □ f) Betrieblicher Ertrag aus Lieferungen & Leistungen Bruttoergebnis nach Material- & Warenaufwand Handelswarenaufwand EBIT Ausserordentliche Erträge Das Bilanzkonto „Rückstellungen für Steuern“ ist im Geschäftsjahr 2013 um 50 gestiegen (Abgrenzung für Gewinnsteuern). Welche der nachfolgenden Grössen in der Erfolgsrechnung werden durch diese Buchung verändert? – Es ist eine Aussage richtig. □ □ □ □ □ □ e) Seite 8 von 10 Welche der nachfolgenden Grössen in der Erfolgsrechnung werden durch die Buchung „Vorräte Rohstoffe an Rohstoffaufwand“ verändert? – Es sind zwei Aussagen richtig. □ □ □ □ □ d) Name, Vorname, Kandidatennummer Gesetzliche Gewinnreserven Rohstoffaufwand Handelswarenaufwand Das Rohstofflager wird im externen Abschluss konstant zu 80% des Einstandswertes bewertet. Der Endbestand im internen Abschluss betrug 120; dieser erhöhte sich seit Jahresbeginn um 50%. Wie hoch ist der Rohstoffaufwand im internen Jahresabschluss? - Zeigen Sie den Lösungsweg zu Ihren Berechnungen auf. ©Trägerorganisation Berufsprüfung Fachfrau/Fachmann im Finanz- und Rechnungswesen 2015 Rechnungswesen, Aufgabe 1 5. a) Name, Vorname, Kandidatennummer Seite 9 von 10 Wertschriften und Lohnabrechnung (3 Punkte) Im Rahmen der Liquiditätsbewirtschaftung hält die XETA AG ein Portfolio aus Aktien (kotierte und nicht kotierte Titel) sowie eine zehnjährige kotierte Bundesobligation, die eine Restlaufzeit von noch sieben Jahren aufweist. Die Bundesobligation wurde am 1.4.2014 zum Kurs von 108 erworben; sie wird mit 1.5% jährlich verzinst. Die nachfolgenden Aussagen sind auf ihre Richtigkeit zu beurteilen. Falsche Aussagen sind richtig zu stellen. a1) Die Bundesobligation kann im Umlauf- oder Anlagevermögen bilanziert werden; bei einer Bilanzierung im Anlagevermögen muss sie zu den Anschaffungskosten bewertet werden. □ □ Aussage richtig Aussage falsch, die berichtigte Version lautet wie folgt: a2) Eine aufgrund der gehaltenen Aktien an die XETA AG bezahlte Dividende ist im Rahmen der Absatzerfolgsrechnung als Bestandteil von Art. 959b Abs. 3 Ziff. 2 OR zu zeigen (Ausweis als Bestandteil der umsatzbezogenen Aufwendungen). □ □ Aussage richtig Aussage falsch, die berichtigte Version lautet wie folgt: a3) Die Rendite der Bundesobligation wird, sofern diese bis Verfall gehalten wird und dort zu pari zurückbezahlt wird, kleiner wie deren Couponzinssatz sein. □ □ Aussage richtig Aussage falsch, die berichtigte Version lautet wie folgt: a4) Bei einer Bewertung der Aktien gem. Art. 960b OR darf der Anschaffungswert im Rahmen der Folgebewertung nicht unterschritten werden, sofern der am Bilanzstichtag relevante Kurs über dem Anschaffungswert liegt. □ □ Aussage richtig Aussage falsch, die berichtigte Version lautet wie folgt: ©Trägerorganisation Berufsprüfung Fachfrau/Fachmann im Finanz- und Rechnungswesen 2015 Rechnungswesen, Aufgabe 1 b) Name, Vorname, Kandidatennummer Seite 10 von 10 Beatrice Gasser, 26-jährig, studiert an der Hochschule und arbeitet nebenbei auf Stundenbasis als Controllerin bei der Halden AG. Für den Monat Dezember 2014 ist folgende Lohnabrechnung gegeben: Bezeichnung Stundenlohn Ferienzuschlag Total AHV Basis Anzahl 12 420.00 Ansatz 35.00 8.33% Lohn CHF 420.00 35.00 455.00 AHV/IV/EO/ALV 455.00 6.25% -28.45 Auszahlung 426.55 Der Verwaltungskosten- und FAK-Beitrag beträgt CHF 1.45. Der Lohn wird am 24. Dezember 2014 über das Bankkonto ausbezahlt. Wie lauten die nötigen Buchungen der Halden AG? SSoll Soll Haben Betrag ©Trägerorganisation Das Original Sterchi I Mattle I Helbling Schweizer Kontenrahmen KMU veb.ch – grösster Schweizer Verband für Rechnungslegung, Controlling und Rechnungswesen. Seit 1936. Schweizer Kontenrahmen KMU: Offizielle Schulversion 1 Aktiven 2 Passiven 10 Umlaufvermögen 20 Kurzfristiges Fremdkapital 100 1000 1020 Flüssige Mittel Kasse Bankguthaben 200 2000 2030 Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen (Kreditoren) Erhaltene Anzahlungen 106 1060 1069 Kurzfristig gehaltene Aktiven mit Börsenkurs Wertschriften Wertberichtigungen Wertschriften 110 1100 1109 Forderungen aus Lieferungen und Leistungen Forderungen aus Lieferungen und Leistungen (Debitoren) Delkredere 210 2100 2120 2140 Kurzfristige verzinsliche Verbindlichkeiten Bankverbindlichkeiten Verbindlichkeiten aus Finanzierungsleasing Übrige verzinsliche Verbindlichkeiten 114 1140 1149 1170 1171 1176 1180 1189 1190 1199 Übrige kurzfristige Forderungen Vorschüsse und Darlehen Wertberichtigungen Vorschüsse und Darlehen Vorsteuer MWST Material, Waren, Dienstleistungen, Energie Vorsteuer MWST Investitionen, übriger Betriebsaufwand Verrechnungssteuer Forderungen gegenüber Sozialversicherungen und Vorsorgeeinrichtungen Quellensteuer Sonstige kurzfristige Forderungen Wertberichtigungen sonstige kurzfristige Forderungen 220 2200 2201 2206 2208 2210 2261 2270 2279 Übrige kurzfristige Verbindlichkeiten Geschuldete MWST (Umsatzsteuer) Abrechnungskonto MWST Verrechnungssteuer Direkte Steuern Sonstige kurzfristige Verbindlichkeiten Beschlossene Ausschüttungen Sozialversicherungen und Vorsorgeeinrichtungen Quellensteuer 120 1200 1210 1220 1230 1250 1260 1270 1280 Vorräte und nicht fakturierte Dienstleistungen Handelswaren Rohstoffe Werkstoffe Hilfs- und Verbrauchsmaterial Handelswaren in Konsignation Fertige Erzeugnisse Unfertige Erzeugnisse Nicht fakturierte Dienstleistungen 230 2300 2301 2330 Passive Rechnungsabgrenzungen und kurzfristige Rückstellungen Noch nicht bezahlter Aufwand Erhaltener Ertrag des Folgejahres Kurzfristige Rückstellungen 130 1300 1301 Aktive Rechnungsabgrenzungen Bezahlter Aufwand des Folgejahres Noch nicht erhaltener Ertrag 14 Anlagevermögen 140 1400 1409 1440 1441 1449 Finanzanlagen Wertschriften Wertberichtigungen Wertschriften Darlehen Hypotheken Wertberichtigungen langfristige Forderungen 148 1480 1489 Beteiligungen Beteiligungen Wertberichtigungen Beteiligungen 150 1500 1509 1510 1519 1520 1529 1530 1539 1540 1549 Mobile Sachanlagen Maschinen und Apparate Wertberichtigungen Maschinen und Apparate Mobiliar und Einrichtungen Wertberichtigungen Mobiliar und Einrichtungen Büromaschinen, Informatik, Kommunikationstechnologie Wertberichtigungen Büromaschinen, Informatik, Kommunikationstechnologie Fahrzeuge Wertberichtigungen Fahrzeuge Werkzeuge und Geräte Wertberichtigungen Werkzeuge und Geräte 160 1600 1609 Immobile Sachanlagen Geschäftsliegenschaften Wertberichtigungen Geschäftsliegenschaften 170 1700 1709 1770 1779 Immaterielle Werte Patente, Know-how, Lizenzen, Rechte, Entwicklungen Wertberichtigungen Patente, Know-how, Lizenzen, Rechte, Entwicklungen Goodwill Wertberichtigungen Goodwill 180 1850 Nicht einbezahltes Grund-, Gesellschafter- oder Stiftungs­kapital Nicht einbezahltes Aktien-, Stamm-, Anteilschein- oder Stiftungskapital 24 Langfristiges Fremdkapital 240 2400 2420 2430 2450 2451 Langfristige verzinsliche Verbindlichkeiten Bankverbindlichkeiten Verbindlichkeiten aus Finanzierungsleasing Obligationenanleihen Darlehen Hypotheken 250 2500 Übrige langfristige Verbindlichkeiten Übrige langfristige Verbindlichkeiten (unverzinslich) 260 2600 Rückstellungen sowie vom Gesetz vorgesehene ähnliche Positionen Rückstellungen 28 Eigenkapital (juristische Personen) 280 2800 Grund-, Gesellschafter- oder Stiftungskapital Aktien-, Stamm-, Anteilschein- oder Stiftungskapital 290 2900 2940 2950 2960 2970 2979 Reserven und Jahresgewinn oder Jahresverlust Gesetzliche Kapitalreserve Aufwertungsreserve Gesetzliche Gewinnreserve Freiwillige Gewinnreserven Gewinnvortrag oder Verlustvortrag Jahresgewinn oder Jahresverlust 2980 Eigene Aktien, Stammanteile oder Anteilscheine (Minusposten) 28 Eigenkapital (Einzelunternehmen) 2800 2820 2850 2891 Eigenkapital zu Beginn des Geschäftsjahres Kapitaleinlagen und Kapitalrückzüge Privat Jahresgewinn oder Jahresverlust 28 Eigenkapital (Personengesellschaft) 2800 2810 2820 2831 2850 2860 2870 2881 Eigenkapital Gesellschafter A zu Beginn des Geschäftsjahres Kapitaleinlagen und Kapitalrückzüge Gesellschafter A Privat Gesellschafter A Jahresgewinn oder Jahresverlust Gesellschafter A Eigenkapital Kommanditär A zu Beginn des Geschäftsjahres Kapitaleinlagen und Kapitalrückzüge Kommanditär A Privat Kommanditär A Jahresgewinn oder Jahresverlust Kommanditär A Geldflussrechnung 3 3000 3200 3400 3600 3700 3710 3800 3805 3900 3901 3940 4 4000 4200 4400 4500 4900 5 5000 5700 5800 5900 6 6000 6100 6105 6200 6260 6300 6400 6500 6570 6600 6700 6800 6900 6950 7 7000 7010 7500 7510 8 8000 8100 8500 8510 8900 9 9200 Betrieblicher Ertrag aus Lieferungen und Leistungen Produktionserlöse Handelserlöse Dienstleistungserlöse Übrige Erlöse aus Lieferungen und Leistungen Eigenleistungen Eigenverbrauch Erlösminderungen Verluste Forderungen (Debitoren), Veränderung Delkredere Bestandesänderungen unfertige Erzeugnisse Bestandesänderungen fertige Erzeugnisse Bestandesänderungen nicht fakturierte Dienstleistungen Aufwand für Material, Handelswaren, Dienstleistungen und Energie Materialaufwand Produktion Handelswarenaufwand Aufwand für bezogene Dienstleistungen Energieaufwand zur Leistungserstellung Aufwandminderungen Personalaufwand Lohnaufwand Sozialversicherungsaufwand Übriger Personalaufwand Leistungen Dritter Übriger betrieblicher Aufwand, Abschreibungen und Wertberichtigungen sowie Finanzergebnis Raumaufwand Unterhalt, Reparaturen, Ersatz mobile Sachanlagen Leasingaufwand mobile Sachanlagen Fahrzeug- und Transportaufwand Fahrzeugleasing und -mieten Sachversicherungen, Abgaben, Gebühren, Bewilligungen Energie- und Entsorgungsaufwand Verwaltungsaufwand Informatikaufwand inkl. Leasing Werbeaufwand Sonstiger betrieblicher Aufwand Abschreibungen und Wertberichtigungen auf Positionen des Anlagevermögens Finanzaufwand Finanzertrag Betrieblicher Nebenerfolg Ertrag Nebenbetrieb Aufwand Nebenbetrieb Ertrag betriebliche Liegenschaft Aufwand betriebliche Liegenschaft Betriebsfremder, ausserordentlicher, einmaliger oder periodenfremder Aufwand und Ertrag Betriebsfremder Aufwand Betriebsfremder Ertrag Ausserordentlicher, einmaliger oder periodenfremder Aufwand Ausserordentlicher, einmaliger oder periodenfremder Ertrag Direkte Steuern Abschluss Jahresgewinn oder Jahresverlust Hinweis der Autoren: Einzelkonti können weggelassen und/oder andere aus dem Schweizer Konten­ rahmen KMU hinzugefügt werden, die Struktur muss jedoch erhalten bleiben. Mögliche Gliederung einer Geldflussrechnung mit Fonds «Flüssige Mittel» nach der indirekten Methode + / – Jahresgewinn (+) oder Jahresverlust (–) + / – Abschreibungen/Wertberichtigungen (+) und Zuschreibungen (–) auf Positionen des Anlagevermögens + / – Bildung (+) und Auflösung (–) von Rückstellungen + / – Wertminderung (+) und Werterhöhung (–) kurzfristig gehaltener Aktiven mit Börsenkurs + / – Abnahme (+) oder Zunahme (–) Forderungen aus Lieferungen und Leistungen + / – Abnahme (+) oder Zunahme (–) kurzfristiger Forderungen + / – Abnahme (+) und Zunahme (–) Vorräte und nicht fakturierte Dienstleistungen + / – Abnahme (+) und Zunahme (–) aktive Rechnungsabgrenzungen + / – Zunahme (+) und Abnahme (–) Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen + / – Zunahme (+) und Abnahme (–) kurzfristige Verbindlichkeiten + / – Zunahme (+) und Abnahme (–) passive Rechnungsabgrenzungen + / – Verluste (+) und Gewinne (–) aus Veräusserungen von Sachanlagen + / – Sonstige nicht fondswirksame Aufwände (+) und Erträge (–) = Geldfluss aus Geschäftstätigkeit – + Investitionen in Finanzanlagen Devestitionen von Finanzanlagen – + Investitionen in Beteiligungen Devestitionen von Beteiligungen – + Investitionen in mobile Sachanlagen Devestitionen von mobilen Sachanlagen – + Investitionen in immobile Sachanlagen Devestitionen von immobilen Sachanlagen – + Investitionen in immaterielle Werte Devestitionen von immateriellen Werten = Geldfluss aus Investitionstätigkeit + / – Aufnahme (+) oder Rückzahlungen (–) von kurz- und langfristigen Finanz­ verbindlichkeiten – Gewinnausschüttungen + / – Kapitalerhöhungen (+) oder Kapitalrückzahlungen (–) + / – Kauf (–) oder Verkauf (+) eigener Anteile = Geldfluss aus Finanzierungstätigkeit = Zunahme oder Abnahme flüssige Mittel Veränderung Fonds «flüssige Mittel»: Beginn Geschäftsjahr Ende Geschäftsjahr = Zunahme oder Abnahme flüssige Mittel Erfolgsrechnung Bilanz Produktionserfolgsrechnung (Gesamtkostenverfahren) Nettoerlöse aus Lieferungen und Leistungen + / – Bestandesänderungen an unfertigen und fertigen Erzeugnissen sowie an nicht fakturierten Dienstleistungen = Betrieblicher Ertrag aus Lieferungen und Leistungen – Material- und Warenaufwand = Bruttoergebnis nach Material- und Warenaufwand – Personalaufwand = Bruttoergebnis nach Personalaufwand – Übriger betrieblicher Aufwand = Betriebliches Ergebnis vor Abschreibungen und Wert­ berichtigungen, Finanzerfolg und Steuern («EBITDA») – Abschreibungen und Wertberichtigungen auf Positionen des Anlagevermögens = Betriebliches Ergebnis vor Finanzerfolg und Steuern («EBIT») – Finanzaufwand + Finanzertrag = Betriebliches Ergebnis vor Steuern («EBT») + / – Betrieblicher Nebenerfolg – Betriebsfremder Aufwand + Betriebsfremder Ertrag – Ausserordentlicher, einmaliger oder periodenfremder Aufwand + Ausserordentlicher, einmaliger oder periodenfremder Ertrag = Jahresgewinn oder Jahresverlust vor Steuern – Direkte Steuern = Jahresgewinn oder Jahresverlust Aktiven Flüssige Mittel Kurzfristig gehaltene Aktiven mit Börsenkurs Forderungen aus Lieferungen und Leistungen Übrige kurzfristige Forderungen Vorräte und nicht fakturierte Dienstleistungen Aktive Rechnungsabgrenzungen Umlaufvermögen Finanzanlagen Beteiligungen Mobile Sachanlagen Immobile Sachanlagen Immaterielle Werte Nicht einbezahltes Grund,- Gesellschafter- oder Stitungskapital Anlagevermögen Passiven Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen Kurzfristige verzinsliche Verbindlichkeiten Übrige kurzfristige Verbindlichkeiten Passive Rechnungsabgrenzungen Kurzfristiges Fremdkapital Langfristige verzinsliche Verbindlichkeiten Übrige langfristige Verbindlichkeiten Rückstellungen sowie vom Gesetz vorgesehene ähnliche Positionen Langfristiges Fremdkapital Fremdkapital Grund-, Gesellschafter- oder Stiftungskapital Gesetzliche Kapitalreserve Gesetzliche Gewinnreserve Freiwillige Gewinnreserven Gewinnvortrag oder Verlustvortrag Jahresgewinn oder Jahresverlust Eigene Kapitalanteile (Minusposten) Eigenkapital (juristische Personen) Herausgeber veb.ch – grösster Schweizer Verband für Rechnungslegung, Controlling und Rechnungswesen Lagerstrasse 1, Postfach 1262, 8021 Zürich www.veb.ch, [email protected] Verlag Verlag SKV AG Hans-Huber-Str. 4, Postfach 1853, 8027 Zürich www.verlagskv.ch Autoren Walter Sterchi / Herbert Mattle / Markus Helbling Ausgabe 1/2013 Unterstützt von: Weitere Exemplare können kostenlos bezogen werden über [email protected] oder PDF-Download auf www.veb.ch, Kontenrahmen KMU. Sofort bestellen! In den Stores ist einkostenloses App für iOS und Android erhältlich. Der Kontenrahmen KMU kostet CHF 78 und ist im Verlag SKV und im Buchhandel erhältlich (ISBN 978-3-286-51075-3). Nachdruck, Vervielfältigung jeder Art und elektronische Verbreitung nur mit ausdrücklicher Genehmigung des Herausgebers. www.verlagskv.ch © Eidg. Berufsprüfung Fachfrau/Fachmann im Finanz- und Rechnungswesen 2015 Rechnungswesen Aufgabe 2 Kostenrechnung Prüfungszeit 1 ½ Stunden Punktzahl 21 von 100 Beachten Sie bitte folgende Punkte: 1. Kontrollieren Sie, ob dieser Aufgabensatz vollständig ist. Er umfasst nebst dem Deckblatt insgesamt 7 Seiten. 2. Schreiben Sie Ihren Namen und Ihre Kandidatennummer auf jedes Lösungsblatt. 3. Schreiben Sie Ihre Antworten direkt bei den dafür vorgesehenen Stellen in der Aufgabenstellung. 4. Legen Sie die Lösungsblätter und allfällige Notizblätter in die Umschlagmappe. Wir wünschen Ihnen viel Erfolg! ©Trägerorganisation Berufsprüfung Fachfrau/Fachmann im Finanz- und Rechnungswesen 2015 Rechnungswesen, Aufgabe 2 Name, Vorname, Kandidatennummer Seite 1 von 7 Standard-Kostenrechnung der Taschen AG Allgemeine Informationen zu allen Teilaufgaben Die Taschen AG produziert für verschiedene Handelsunternehmen zwei Typen NotebookTaschen. Taschen aus echtem Rindsleder (Kostenträger Leder) Taschen aus Segeltuch (Kostenträger Tuch) Produktionsprozess Die Produktion der Taschen erfolgt jeweils in 1 000-er Serien (je Fertigungsauftrag werden unmittelbar aufeinanderfolgend jeweils 1 000 Taschen desselben Typs hergestellt). Kostenstelle Stanzerei Das Leder wird in Form von ganzen Häuten durch die Kostenstelle direkt beschafft. Die Lederhäute unterscheiden sich in Grösse und Form, weshalb die notwenigen Schnittteile in manueller Arbeit ausgestanzt werden müssen. Die fertigen Schnittteile werden nach Abschluss des Fertigungsauftrags an die Kostenstelle Näherei überführt. Für das Ausstanzen der Teile wurde eine Standardzeit von 20 Minuten je Tasche ermittelt. Die Stanzerei-Gemeinkosten (Stanzerei-GK) werden mithilfe eines Standard-Kostensatzes je Personen-Stunde verrechnet. Kostenstelle Schneiderei Der Segeltuchstoff wird in genormten Rollen durch die Kostenstelle direkt beschafft. Das Ausschneiden der Schnittteile erfolgt maschinell. Die fertigen Schnittteile werden nach Abschluss des Fertigungsauftrags an die Kostenstelle Näherei überführt. Für das Ausschneiden der Teile wurde eine Standardzeit von 5 Minuten je Tasche ermittelt. Die Schneiderei-Gemeinkosten (Schneiderei-GK) werden mithilfe eines Standard-Kostensatzes je Maschinen-Stunde verrechnet. Kostenstelle Näherei Das weitere notwendige Einzelmaterial (Innenfutter etc.) wird durch die Kostenstelle direkt beschafft. Das Vernähen der Schnittteile und des übrigen Einzelmaterials erfolgt für beide Typen in manueller Arbeit. Nach Fertigstellung der Taschen werden diese verpackt und ohne Zwischenlagerung an die Kunden verschickt. Für das Vernähen, die Fertigstellung und den Versand wurden diese Standard-Zeiten ermittelt: - 60 Minuten je Leder-Tasche - 40 Minuten je Segeltuch-Tasche Die Näherei-Gemeinkosten (Näherei-GK) werden mithilfe eines Standard-Kostensatzes je Personen-Stunde verrechnet. Kostenstelle Verwaltung/Verkauf Die Verrechnung der Verwaltungs- und Verkaufs-Gemeinkosten (VV-GK) erfolgt im Verkaufszeitpunkt mithilfe eines einheitlichen Zuschlagssatzes in % der Herstellkosten. ©Trägerorganisation Berufsprüfung Fachfrau/Fachmann im Finanz- und Rechnungswesen 2015 Rechnungswesen, Aufgabe 2 Name, Vorname, Kandidatennummer Seite 2 von 7 Teilaufgabe 1: Kostenauflösung für das Jahr 20_1 (3 Punkte) Die Taschen AG beabsichtigt, in Zukunft eine DB-Rechnung zu erstellen. Berechnen Sie die fixen und variablen Gemeinkosten der Kostenstelle Näherei für das Geschäftsjahr 20_1. Für das Jahr 20_1 wird mit 16 000 Personen-Stunden gerechnet. Als Basis für die Berechnung der Gemeinkosten der Kostenstelle Näherei dienen nachfolgende Informationen sowie die Kostenstellenabrechnung des ersten Geschäfts-Halbjahres 20_0. In den ersten 6 Monaten des Jahres 20_0 wurden 7 000 Personen-Stunden geleistet. Personalkosten Die fixen Personalkosten betragen im Jahr 20_0 jeweils Fr. 40 000.- pro Monat. Bei den restlichen Personalkosten handelt es sich um variable Kosten. Nächstes Jahr wird bei den fixen Personalkosten mit einer durchschnittlichen Erhöhung von 4% gerechnet, die variablen Lohnkosten je Stunde bleiben unverändert. Abschreibungskosten Die Näherei verfügt über 8 gleichartige Hochleistungs-Nähmaschinen. Der Anschaffungswert der Maschinen betrug gesamthaft Fr. 320 000, wobei die Hälfte des Anschaffungswertes über die geschätzte Nutzungsdauer von 8 Jahren, der Rest über die geschätzte Gesamt-Leistung abgeschrieben wird. Zinskosten Im Jahr 20_0 wird das betriebsnotwendige Kapital zu 5% verzinst, nächstes Jahr soll der Zinssatz auf 6% angehoben werden. Die Höhe des betriebsnotwendigen Kapitals bleibt voraussichtlich unverändert. Energiekosten Die Aufteilung der Energiekosten erfolgt nach dem Schichthöhenverfahren resp. der Mini-MaxMethode auf der Grundlage der folgenden Erhebungen: - Januar 20_ 0: 850 produktive Stunden Energiekosten Fr. 1 000.- Februar 20_0: 800 produktive Stunden Energiekosten Fr. 950.- März 20_0: 1 100 produktive Stunden Energiekosten Fr. 1 100.- April 20_0: 900 produktive Stunden Energiekosten Fr. 1 025. Diverse Gemeinkosten Diese ergeben sich als Differenz zu den bereits eingetragenen Totalbeträgen. Taschen AG Personalkosten Monate 1 – 6 20_0 (7 000 h) Fixe Kosten 432 500 Abschreibungen 17 000 Zinsen 7 500 Energiekosten 6 000 Diverse Gemeinkosten Total Kosten Kostensatz je Stunde 329 650 792 650 - 960 000 Fr. 60.- / h ©Trägerorganisation Kostenstelle: Näherei Budget 20_1 (16 000 h) variable Kosten Gesamtkosten 480 000 Fr. 30.-/h 1 440 000 Fr. 120.-/h Berufsprüfung Fachfrau/Fachmann im Finanz- und Rechnungswesen 2015 Rechnungswesen, Aufgabe 2 Name, Vorname, Kandidatennummer Seite 3 von 7 Teilaufgabe 2: Ermittlung der Standards für das Jahr 20_2 (3 Punkte) Ermitteln Sie die Standards je Stück für die beiden Erzeugnisse (auf zwei Nachkommastellen runden). Die Planung für das Jahr 20_2 basiert auf folgenden Produktions- und Verkaufsmengen: Produktions- und Verkaufsmengen Leder-Taschen Segeltuch-Taschen 6 000 Stück 15 000 Stück Zur Ermittlung der Standard-Einzelmaterialkosten stehen diese Informationen zur Verfügung: Stückliste Leder-Tasche Stückliste Segeltuch-Tasche Bezeichnung Einheit Menge EP je Bezeichnung Einheit Menge EP je Einheit Einheit 2 2 Rindsleder m 0,8 Fr. 50.Segeltuch m 0,5 Fr. 40.Innenfutter fertig Stück 1,0 Fr. 18.Innenfutter fertig Stück 1,0 Fr. 18.Schnallen Stück 2,0 Fr. 4.Schnallen Stück 2,0 Fr. 4.Tragband m 2,0 Fr. 2.Tragband m 2,0 Fr. 2. Zur Ermittlung der Standard-Kalkulationssätze stehen diese Daten zur Verfügung: Grundplanstunden Stanzerei Schneiderei Näherei Leder-Taschen Segeltuch-Taschen Total Grundpläne in Fr. Total Gemeinkosten Kalkulations-Sätze Stanzerei Schneiderei Fix Variabel Fix Variabel 90 000 30 000 150 000 Standards für das Jahr 20_2 Je Leder-Tasche Je Tuch-Tasche + + = + + + = + = + = + = Einzelmaterial Variable Stanzerei-GK Variable Näherei-GK Variable Herstellkosten Fixe Stanzerei-GK Fixe Schneiderei-GK Fixe Näherei-GK Herstellkosten Total Fixe VV-GK Selbstkosten Gewinn (Vorgabe) Selbstkosten Erlösminderungen Verkaufspreis 18.00 10.00 275.00 175.00 ©Trägerorganisation Näherei Verw./Verk. Fix Variabel Fix 960 000 480 000 576 000 Berufsprüfung Fachfrau/Fachmann im Finanz- und Rechnungswesen 2015 Rechnungswesen, Aufgabe 2 Name, Vorname, Kandidatennummer Seite 4 von 7 Teilaufgabe 3: Betriebsabrechnung 20_5 (15 Punkte) Aufgrund der grossen Nachfrage konnte das Volumen in den letzten Jahren massiv gesteigert werden. Die grösseren Mengen führten zu einer Anpassung der Standard-Preise (StandardEinzelmaterialpreise und Standard-Kalkulationssätze). Die Stücklisten sowie die Operationspläne blieben unverändert. Plan-Output 20_5 Die Planung für das Jahr 20_5 basiert auf folgenden Produktions- und Verkaufsmengen: Produktions- und Verkaufsmengen Leder-Taschen Segeltuch-Taschen 12 000 Stück 60 000 Stück Kalkulationssätze 20_5 Die Standard-Kalkulationssätze wurden bereits im Vorjahr angepasst: Kalkulationssätze Kalkulations-Sätze Stanzerei Fix Fr. 30.-/h Variabel Fr. 30.-/h Schneiderei Fix Variabel Fr. 60.-/h Näherei Fix Fr. 45.-/h Variabel Fr. 45.-/h Verw./Verk. Fix 20% der HK Standards je Tasche 20_5 Für das Geschäftsjahr 20_5 wurden diese Standards ermittelt und im System hinterlegt: + + = + + + = + = + = + = a) Einzelmaterial Variable Stanzerei-GK Variable Näherei-GK Variable Herstellkosten Fixe Stanzerei-GK Fixe Schneiderei-GK Fixe Näherei-GK Herstellkosten Total Fixe VV-GK Selbstkosten Gewinn Selbstkosten Erlösminderungen Verkaufspreis Je Leder-Tasche Je Tuch-Tasche 55.00 45.00 10.00 45.00 30.00 110.00 75.00 10.00 5.00 45.00 30.00 165.00 110.00 33.00 22.00 198.00 132.00 18.00 12.00 216.00 144.00 24.00 16.00 240.00 160.00 Vervollständigen Sie die Betriebsabrechnung für das Geschäftsjahr 20_5 zu Standard-Kosten einschliesslich der Budgetzahlen (starre Budgets) in Franken Tausend (TFr.). Die Verbuchung des Einzelmaterialverbrauchs erfolgt für beide Erzeugnisse auf Basis der hinterlegten Standards je Stück (Standard-Mengen • Standard-Preise). Die Leistungsverrechnung der Kostenstelle Stanzerei erfolgt ebenfalls auf Basis der hinterlegten Standards (Standard-Mengen • Standard-Preise), die Schneiderei sowie die Näherei werden aufgrund der rapportierten Ist-Stunden entlastet (Ist-Mengen • Standard-Preise). ©Trägerorganisation Berufsprüfung Fachfrau/Fachmann im Finanz- und Rechnungswesen 2015 Rechnungswesen, Aufgabe 2 Name, Vorname, Kandidatennummer Seite 5 von 7 Einzelmaterialkosten Die Aktivierung der Materialvorräte erfolgt in der Finanzbuchhaltung auf Basis der hinterlegten Standard-Einstandspreise. Einkaufspreisdifferenzen und Inventardifferenzen werden durch die Finanzbuchhaltung erfolgswirksam erfasst und sachlich abgegrenzt. Die Einstandspreise waren um Fr. 8 000 höher als die hinterlegten Standard-Einstandspreise. Bei der Inventur wurde bei den Rindslederhäuten ein Überschuss von Fr. 24 000 festgestellt. Bestandesänderungen unfertiger Erzeugnisse Die Leder-Taschen werden in den Monaten Februar bis November produziert, weshalb es weder zu Beginn noch am Ende des Berichtsjahres unfertige Erzeugnisse gibt. Die Inventur der unfertigen Segeltuch-Taschen zeigt folgende Werte: Unfertige Segeltuch-Taschen in Fr. 31.12.20_4 Menge Preis Betrag Einzelmaterial Für 1 000 Taschen 45 000 Variable Näherei-GK 400 h Fr. 45/h 18 000 Variable HK 63 000 Fixe Schneiderei-GK 50 h Fr. 60/h 3 000 Fixe Näherei-GK 400 h Fr. 45/h 18 000 Total HK 84 000 31.12.20_5 Veränd. Menge Preis Betrag in Fr. Für 3 000 Taschen 135 000 90 000 1 000 h Fr. 45/h 45 000 27 000 180 000 117 000 100 h Fr. 60/h 6 000 3 000 1 000 h Fr. 45/h 45 000 27 000 231 000 147 000 Erlösminderungen Den einzelnen Kostenträgern werden im Verkaufszeitpunkt die Standard-Erlösminderungen belastet. Die Finanzbuchhaltung erfasste im Berichtsjahr Erlösminderungen von Fr. 1 200 000. Ist-Daten 20_5 Fertig gestellte und verkaufte Mengen Rapportierte Personen-Stunden Stanzerei Rapportierte Maschinen-Stunden Schneiderei Rapportierte Personen-Stunden Näherei Leder-Taschen Segeltuch-Taschen 13 000 Stück 60 000 Stück 4 200 h 5 100 h 13 200 h 40 400 h Betriebsabrechnung 20_5 in Tausend Franken (TFr.) 11 Sachliche Abgrenzung Einzelmaterial 420 Preisdifferenzen 430 Inventardifferenzen Sachliche Abgrenzung 12 Sachliche Abgrenzung Erlösminderungen 380 Erlösminderungen FIBU 9389 Verr. Standard-E‘minderungen Sachliche Abgrenzung Die übrigen Objekte der Betriebsrechnung sind auf der Folgeseite aufgeführt. ©Trägerorganisation Berufsprüfung Fachfrau/Fachmann im Finanz- und Rechnungswesen 2015 Rechnungswesen, Aufgabe 2 Name, Vorname, Kandidatennummer Betriebsabrechnung 20_5 in Tausend (TFr.) 31 Kostenstelle Stanzerei 2100 Unfertige Leder-Taschen Ist 500 Personalkosten Budget Abweichung 400 Einzelmaterialkosten 144 140 4 9310 Variable Stanzerei-GK 670 Diverse Gemeinkosten 82 76 6 9330 Variable Näherei-GK 690 Abschreibungen 26 24 2 Variable HK Produktion 252 240 12 9315 Fixe Stanzerei-GK Total Kosten 9990 Variable Verrechnung 9335 Fixe Näherei-GK 9995 Fixe Verrechnung 9210 Variable HK Verkauf ? 9215 Fixe HK Verkauf ? 32 Kostenstelle Schneiderei 3100 Unfertige Segeltuch-Taschen Ist 500 Personalkosten 670 Diverse Gemeinkosten 690 Abschreibungen Budget Abweichung 98 100 125 120 -2 9330 Variable Näherei-GK Variable HK Produktion 81 Total Kosten 400 Einzelmaterialkosten 1 304 9325 Fixe Schneiderei-GK 9335 Fixe Näherei-GK 9995 Fixe Verrechnung 9310 Variable HK Verkauf ? 9315 Fixe HK Verkauf 390 Variable BÄ unfertige Erz. 395 Fixe BÄ unfertige Erz. ? 33 Kostenstelle Näherei 2150 Verkauf Leder-Taschen Ist Budget 500 Personalkosten 3 530 670 Diverse Gemeinkosten 1 095 690 Abschreibungen 3 500 320 Standard-Erlöse 30 9380 Standard-E‘minderungen 9210 Variable HK Verkauf 85 Total Kosten Abweichung 90 -5 4 710 Deckungsbeitrag 9215 Fixe HK Verkauf 9990 Variable Verrechnung 9415 Fixe VV-GK 9995 Fixe Verrechnung ? ? 41 Kostenstelle Verwaltung/Verkauf Ist 3150 Verkauf Segeltuch-Taschen Budget Abweichung 320 Standard-Erlöse 500 Personalkosten 950 940 10 670 Diverse Gemeinkosten 430 426 4 690 Abschreibungen 350 350 1 730 1 716 Total Kosten 9380 Standard-E‘minderungen 9310 Variable HK Verkauf Deckungsbeitrag 14 9315 Fixe HK Verkauf 9995 Fixe Verrechnung 9415 Fixe VV-GK ? ? ©Trägerorganisation Seite 6 von 7 Berufsprüfung Fachfrau/Fachmann im Finanz- und Rechnungswesen 2015 Rechnungswesen, Aufgabe 2 Name, Vorname, Kandidatennummer Seite 7 von 7 b) Analysieren Sie die Produktionsdifferenz auf den fertig gestellten Segeltuch-Taschen. Segeltuch-Taschen Verbuchung Standard Differenz Einzelmaterial + Variable Näherei-GK = Variable Herstellkosten + Fixe Schneiderei-GK + Fixe Näherei-GK = Total Herstellkosten c) Beurteilen Sie die folgenden Aussagen Nr. Aussage In der Regel weisen Kostenstellen 1 Unterdeckungen auf, sofern die tatsächliche Produktionsmenge höher als die geplante Produktionsmenge liegt. Aufgrund der Kostenstellenrechnung der 2 Stanzerei kann darauf geschlossen werden, dass die Abschreibungen leistungsorientiert erfolgten. Der Überschuss im Materialvorrat zeigt 3 klar, dass beim Herausfassen des Materials Zählfehler passierten. Richtig Begründung bei falscher Aussage d) Verbuchen Sie die ausgewählten Geschäftsfälle im ERP-System der Taschen AG. Bezeichnungen können abgekürzt werden. # Geschäftsfall S/H 1 Für die Herstellung von Ledertaschen S wurde Einzelmaterial aus dem Lager bezoH gen (Konto 120 Materialvorrat). 2 Die Kostenstelle Schneiderei rapportiert die S geleisteten Arbeitsstunden. Diese werden H im System verbucht. 3 Ein Kunde zieht bei der Zahlung einer S Rechnung Skonto ab (Konto 110 KundenH forderungen). Konto K-Bezeichnung Objekt O-Bezeichnung e) Berechnen Sie den Leistungsgrad der Kostenstelle Stanzerei für das Jahr 20_5. Runden Sie das Ergebnis auf eine Nachkommastelle. ©Trägerorganisation Eidg. Berufsprüfung Fachfrau/Fachmann im Finanz- und Rechnungswesen 2015 Rechnungswesen Aufgabe 3 Finanzplanung Bilanz- und Erfolgsanalyse Geldflussrechnung Prüfungszeit 1 ½ Stunden Punktzahl 21 von 100 Beachten Sie bitte folgende Punkte: 1. Kontrollieren Sie, ob dieser Aufgabensatz vollständig ist. Er umfasst nebst dem Deckblatt insgesamt 7 Seiten. 2. Schreiben Sie Ihren Namen und Ihre Kandidatennummer auf jedes Lösungsblatt. 3. Schreiben Sie Ihre Antworten direkt bei den dafür vorgesehenen Stellen in der Aufgabenstellung. 4. Legen Sie die Lösungsblätter und allfällige Notizblätter in die Umschlagmappe. Wir wünschen Ihnen viel Erfolg! ©Trägerorganisation Berufsprüfung Fachfrau/Fachmann im Finanz- und Rechnungswesen 2015 Rechnungswesen, Aufgabe 3 Name, Vorname, Kandidatennummer Seite 1 von 7 Aufgabe 1: Finanzplanung (7,5 Punkte) Vervollständigen Sie die Planungsrechnungen der Planura AG für das erste Quartal 20_4 gemäss den folgenden Angaben mithilfe der Lösungsblätter auf der nächsten Seite. Schlussbilanz per 31.12.20_3 Flüssige Mittel 10 Kreditoren (Warenlieferanten) 300 Debitoren (Kunden) 660 Passive Rechnungsabgrenzung 10 Warenvorrat 120 Darlehen 200 Sachanlagen (SA) 800 Aktienkapital 400 ./. Wertberichtigung SA -300 Kapitalreserven 30 Gewinnreserven 350 1 290 1 290 Das Zahlungsverhalten und die Bruttomarge können für die Jahre 20_3 und 20_4 als konstant betrachtet werden. Vereinfachend sind alle Monate mit 30 Tagen zu rechnen. Alle Steuerfolgen sind zu vernachlässigen. Die Warenverkäufe erfolgen auf Kredit. 80% der Kunden zahlen in 30 Tagen, der Rest in 60 Tagen. Der Verkaufsumsatz im November 20_3 betrug 300. Die Waren werden einen Monat vor dem Verkauf auf Kredit eingekauft. Zur Hälfte erfolgt die Zahlung 30 Tage nach dem Einkauf und zur Hälfte 60 Tage nach dem Einkauf. Es wird im Dezember jeweils ein 13. Monatslohn ausbezahlt. Es finden 20_4 voraussichtlich keine Personalschwankungen bzw. Lohnänderungen statt. Das seit 20_1 bestehende Darlehen ist jeweils per Ende Februar nachschüssig zu 6% p.a. verzinslich. Es erfolgen keine Rückzahlungen. Im März 20_4 ist eine Aktienkapitalerhöhung von nominell 50 und einem Agio von 30 mit Barliberierung geplant. Im Februar 20_4 wird von der Generalversammlung voraussichtlich eine Bardividende von 40 beschlossen. Die Auszahlung an die Aktionäre soll im Februar stattfinden, die Überweisung der Verrechnungssteuer im März. Im Januar 20_4 wird ein Fahrzeug mit einem Anschaffungswert von 120 gekauft. Die Inbetriebnahme erfolgt auf Anfang Februar. Die Zahlung erfolgt im März. Die voraussichtliche Nutzungsdauer beträgt 4 Jahre, der geschätzte Restwert am Ende der Nutzungsdauer 24. Alle Sachanlagen werden linear abgeschrieben. ©Trägerorganisation Berufsprüfung Fachfrau/Fachmann im Finanz- und Rechnungswesen 2015 Rechnungswesen, Aufgabe 3 Name, Vorname, Kandidatennummer Seite 2 von 7 Fortsetzung von Aufgabe 1 Plan-Erfolgsrechnung Q1/20_4 Januar Februar März Total Warenertrag 200 250 400 850 ./. Warenaufwand -120 -150 -240 -510 ./. Personalaufwand -26 -26 -26 -78 ./. Abschreibungen -20 -60 -68 -190 ./. Zinsaufwand ./. Diverser Aufwand = -62 Erfolg Finanzplan Q1/20_4 Januar Februar März Total Zahlungen von Kunden ./. Zahlungen an Lieferanten ./. Zahlungen Personal ./. Zahlungen für Zinsen ./. Zahlungen für diversen Aufwand = -62 -60 Geldfluss aus Betriebstätigkeit ./. Investitionen ./. Gewinnausschüttung = Plan-Bilanz per 31.03.20_4 Flüssige Mittel Kreditoren (Warenlieferanten) Debitoren (Kunden) Passive Rechnungsabgrenzung Warenvorrat 320 Darlehen Sachanlagen (SA) Aktienkapital ./. Wertberichtigung SA Kapitalreserven Gewinnreserven Gewinn ©Trägerorganisation 200 -68 -190 Berufsprüfung Fachfrau/Fachmann im Finanz- und Rechnungswesen 2015 Rechnungswesen, Aufgabe 3 Name, Vorname, Kandidatennummer Seite 3 von 7 Aufgabe 2: Verschuldungsfaktor (1 Punkt) Von einem Handelsbetrieb liegen per Ende 20_5 diese Angaben in alphabetischer Reihenfolge vor: Durchschnittliche Lagerdauer 45 Tage EBIT Fremdkapitalquote (Fremdfinanzierungsgrad) 40 75% Geldfluss aus Betriebstätigkeit 50 Gesamtkapitalrendite 10% Intensität des Anlagevermögens 50% Warenaufwand 560 Warenvorrat Anfang 20_5 80 Beantworten Sie die Fragen. Das Jahr ist vereinfachend mit 360 Tagen zu rechnen. a) Wie hoch ist der Warenvorrat per Ende 20_5? b) Wie hoch ist der Verschuldungsfaktor Ende 20_5 (auf eine Dezimalstelle genau)? ©Trägerorganisation Berufsprüfung Fachfrau/Fachmann im Finanz- und Rechnungswesen 2015 Rechnungswesen, Aufgabe 3 Name, Vorname, Kandidatennummer Seite 4 von 7 Aufgabe 3: Aktivitätsanalyse (1,5 Punkte) Von der Handel AG liegen per Ende 20_4 diese Angaben in alphabetischer Reihenfolge vor: Anfangsbestand Debitoren 27 Anfangsbestand Kreditoren (Warenlieferanten) 21 Anfangsbestand Warenvorrat 20 Bruttogewinnmarge 25% Kreditverkäufe zu Verkaufspreisen 240 Schlussbestand Kreditoren (Warenlieferanten) 23 Schlussbestand Warenvorrat 16 Beantworten sie die Fragen auf eine Dezimale genau. Das Jahr ist vereinfachend mit 360 Tagen zu rechnen. a) Wie hoch ist die durchschnittliche Kreditorenfrist? b) Wie hoch sollte der Debitorenbestand Ende 20_4 sein, wenn eine durchschnittliche Debitorenfrist von 36 Tagen angestrebt wird? c) Ein Lieferant der Handel AG bietet folgende Zahlungsbedingung an: 30 Tage netto, 10 Tage 3%. Welcher Jahreszinsfuss liegt dieser Zahlungsbedingung zugrunde? ©Trägerorganisation Berufsprüfung Fachfrau/Fachmann im Finanz- und Rechnungswesen 2015 Rechnungswesen, Aufgabe 3 Name, Vorname, Kandidatennummer Seite 5 von 7 Aufgabe 4: Analyse von Bilanz, Erfolgsrechnung und Geldflussrechnung (5 Punkte) Die folgenden Aussagen sind unter sonst gleichen Umständen (ceteris paribus) zu beurteilen. Kreuzen Sie die Aussagen als richtig an, oder begründen Sie, weshalb diese falsch sind. Nr. Aussage Richtig Begründung bei falscher Aussage 1 Durch den Kauf einer Sachanlage gegen Barzahlung sinkt der Anlagedeckungsgrad 2. 2 3 4 5 6 7 8 9 10 Durch Auflösung stiller Reserven kann die Eigenkapitalrendite gemäss externer Rechnung gesteigert werden. Wenn Leasing bilanziert wird, sinkt der Eigenfinanzierungsgrad. In der DuPont-Pyramide wird die Eigenkapitalrendite in EBIT-Marge und Kapitalumschlag aufgegliedert. Wird der Geldfluss aus Betriebstätigkeit gesteigert, verringert sich der Zinsdeckungsfaktor. Durch Umwandlung eines Kreditors (Verbindlichkeit aus Lieferungen und Leistungen) in ein langfristiges Darlehen sinkt der Liquiditätsgrad 2. Bei steigendem Zinsaufwand vermindert sich die Gesamtkapitalrendite. Ein negativer Geldfluss aus Betriebstätigkeit (Cashdrain) kann auch entstehen, ohne dass ein Verlust vorliegt. EBITDA unterscheidet sich gegenüber dem Geldfluss aus Betriebstätigkeit hauptsächlich durch Zinsen, Steuern sowie Veränderungen von Debitoren, Vorräten und Kreditoren. Je höher der Verschuldungsfaktor desto besser die Bonität. ©Trägerorganisation Berufsprüfung Fachfrau/Fachmann im Finanz- und Rechnungswesen 2015 Rechnungswesen, Aufgabe 3 Name, Vorname, Kandidatennummer Seite 6 von 7 Aufgabe 5: Geldflussrechnung (6 Punkte) Zur Fabrika AG liegen folgende Angaben vor: Schlussbilanz 31.12.20_6 Flüssige Mittel Debitoren (Kunden) Übrige kurzfristige Forderungen Materialvorrat Unfertige und fertige Erzeugnisse Sachanlagen ./. Wertberichtigung Sachanlagen 3 17 3 8 9 80 -20 Kreditoren (Materiallieferanten) Übriges kurzfristiges Fremdkapital Langfristige Finanzverbindlichkeiten Rückstellungen Aktienkapital Kapitalreserven Gewinnreserven Gewinnvortrag 100 10 3 20 9 25 5 15 13 100 Erfolgsrechnung 20_7 ./. ./. ./. ./. + = ./. ./. = Fakturierter Verkaufserlös (Produktionserlös) Bestandesänderung unfertige und fertige Erzeugnisse Materialaufwand Abschreibungen Sachanlagen Sonstiger Betriebsaufwand Gewinn aus Veräusserung von Sachanlagen EBIT Zinsaufwand (= Ausgabe) Steueraufwand (= Ausgabe) Gewinn 128 -4 -32 -9 -70 2 15 -1 -3 11 Rückstellungsspiegel 20_7 + ./. ./. = Anfangsbestand Bildung Auflösung Verwendung Schlussbestand 9 2 -3 -1 7 Zusätzliche Angaben zum Jahr 20_7 Im Mai 20_7 wurde das Aktienkapital um nominell 5 mit einem Agio von 2 erhöht. Die Liberierung erfolgte durch eine Sacheinlage. Die Bildung und die Auflösung von Rückstellungen werden über den sonstigen Betriebsaufwand erfasst. Im Jahr 20_7 wurden Sachanlagen mit einem Anschaffungswert von 14 gegen Barzahlung erworben und Sachanlagen mit einem Anschaffungswert von 8 gegen Barzahlung verkauft. Die Dividendenausschüttung erfolgte bar. ©Trägerorganisation Berufsprüfung Fachfrau/Fachmann im Finanz- und Rechnungswesen 2015 Rechnungswesen, Aufgabe 3 Name, Vorname, Kandidatennummer Seite 7 von 7 Fortsetzung von Aufgabe 5 Erstellen Sie die Geldflussrechnung nach Swiss GAAP FER mit indirektem Nachweis des Geldflusses aus Betriebstätigkeit sowie die Schlussbilanz. Nebst den Zahlen werden auch aussagekräftige Texte verlangt. Die Anzahl Hilfszeilen entspricht nicht der Musterlösung. Geldflussrechnung 20_7 Geldfluss aus Betriebstätigkeit Gewinn + Geldfluss aus Geldfluss aus = Schlussbilanz 31.12.20_7 Flüssige Mittel Debitoren (Kunden) Kreditoren (Materiallieferanten) 11 21 Übriges kurzfristiges Fremdkapital 3 Übrige kurzfristige Forderungen 3 Langfristige Finanzverbindlichkeiten Materialvorrat 6 Rückstellungen Unfertige und fertige Erzeugnisse Aktienkapital Sachanlagen Kapitalreserven ./. Wertberichtigung Sachanlagen -23 Gewinnreserven Gewinnvortrag ©Trägerorganisation 20 17 12 Eidg. Berufsprüfung Fachfrau/Fachmann im Finanz- und Rechnungswesen 2015 Rechnungswesen Aufgabe 4 - Eigenkapitaltransaktion (Rückkauf eigener Aktien) - Investitionsrechnung Prüfungszeit 1 Stunde Punktzahl 16 von 100 Beachten Sie bitte folgende Punkte: 1. Kontrollieren Sie, ob dieser Aufgabensatz vollständig ist. Er umfasst nebst dem Deckblatt insgesamt 8 Seiten. 2. Schreiben Sie Ihren Namen und Ihre Kandidatennummer auf jedes Lösungsblatt. 3. Schreiben Sie Ihre Antworten direkt bei den dafür vorgesehenen Stellen in der Aufgabenstellung. 4. Legen Sie die Lösungsblätter und allfällige Notizblätter in die Umschlagmappe. Wir wünschen Ihnen viel Erfolg! ©Trägerorganisation Berufsprüfung Fachfrau/Fachmann im Finanz- und Rechnungswesen 2015 Rechnungswesen, Aufgabe 4 Name, Vorname, Kandidatennummer Seite 1 von 8 Aufgabe 1: Rückkauf eigener Aktien zum Zweck der Kapitalherabsetzung durch Ausgabe von handelbaren Put-Optionen (8 Punkte) Ausgangslage Bilanz der Alpha AG VOR der Kapitalherabsetzung (stark vereinfacht / in Tausend CHF) Aktiven Passiven TCHF TCHF Flüssige Mittel 2 500 Kurzfristiges Fremdkapital 1 500 Übriges Umlaufvermögen 1 000 Langfristiges Fremdkapital 1 000 Anlagevermögen 2 000 Aktienkapital * 900 Gesetzliche Gewinnreserve 450 Freie Gewinnreserve 5 500 1 650 5 500 * 45‘000 Aktien à nom. CHF 20.- Die Alpha AG führt operativ nicht mehr benötigte flüssige Mittel an die Aktionäre zurück. Der Verwaltungsrat der Alpha AG beabsichtigt deshalb einen Aktienrückkauf mittels handelbaren Put-Optionen. Am 31. März 20_1 veröffentlicht die Alpha AG folgendes Inserat (Auszug): Emittentin der Put-Option Alpha AG Zuteilung der Put-Optionen 1 Put-Option pro Alpha-Aktie Ausübungsverhältnis 15 Put-Optionen berechtigen zum Verkauf 1 Alpha-Aktie an die Gesellschaft. Ausübungstag Montag, 16. Juni 20_1 Ausübungspreis (Rückkaufpreis) CHF 80.00 je Alpha Aktie, unter Abzug der eidgenössischen Verrechnungssteuer von 35% auf der Differenz zwischen dem Rückkaufpreis und dem Nennwert einer Alpha-Aktie von CHF 20.- nominal Optionsart Europäisch Auslieferung / Lieferung Die Auszahlung des Nettorückkaufpreises gegen Lieferung der entsprechenden Anzahl Namenaktien und Put-Optionen erfolgt am Donnerstag, 19. Juni 20_1. Kotierung Die Kotierung der Put-Optionen an der SIX Swiss Exchange wurde auf den 15. Mai 20_1 beantragt und bewilligt. Die Put-Optionen werden voraussichtlich vom 15. Mai 20_1 bis und mit Freitag, 13. Juni 20_1 gehandelt. Die ordentliche Generalversammlung 2014 der Alpha AG beschliesst die Kapitalherabsetzung in der Höhe des mittels Put-Optionen erzielten Rückkaufvolumens. ©Trägerorganisation Berufsprüfung Fachfrau/Fachmann im Finanz- und Rechnungswesen 2015 Rechnungswesen, Aufgabe 4 Name, Vorname, Kandidatennummer Seite 2 von 8 Fortsetzung von Aufgabe 1 Lösen Sie die nachfolgenden Aufgaben 1.1 bis 1.6 1.1 Wie hoch ist der Nettorückkaufpreis (Rückkaufpreis abzüglich Verrechnungssteuer) einer Alpha Aktie? Lösung Berechnung Der Nettorückkaufpreis einer Alpha-Aktie beträgt CHF ____________. 1.2 Der Börsenkurs einer Alpha-Aktie beträgt CHF 74.00. Berechnen Sie den inneren Wert einer einzelnen Option. (Der innere Wert entspricht der Differenz zwischen dem Börsenkurs und dem Ausübungspreis.) Lösung Berechnung Der innere Wert einer Option beträgt CHF ____________. 1.3 Aktionär A. Meier besitzt 50 Alpha-Aktien. Er möchte im Rahmen dieses Aktienrückkaufangebotes 4 Aktien an die Alpha AG verkaufen. Wie viele Put-Optionen muss er noch kaufen bzw. wie viele Put-Optionen kann er an der Börse verkaufen? Lösung Berechnung A. Meier kann _________ Optionen verkaufen bzw. muss _________ Optionen kaufen. ©Trägerorganisation Berufsprüfung Fachfrau/Fachmann im Finanz- und Rechnungswesen 2015 Rechnungswesen, Aufgabe 4 Name, Vorname, Kandidatennummer Seite 3 von 8 Fortsetzung von Aufgabe 1 1.4 Alle ausgegebenen Optionen wurden eingelöst. Wie hoch ist das Aktienkapital nach dieser Kapitalherabsetzung? Lösung Berechnung Das Aktienkapital beträgt nach der Kapitalherabsetzung CHF ____________. 1.5 1.6 Beurteilen Sie die unmittelbaren Auswirkungen dieser Eigenkapitaltransaktion auf die unten genannten Grössen (Zutreffendes ankreuzen): Zunahme Abnahme Keine Veränderung Cashflow Anlagedeckungsgrad 2 EBIT Kapitalumschlag Liquiditätsgrad 2 Beurteilen Sie, ob die nachfolgenden Aussagen richtig oder falsch sind: Richtig Falsch 1. Eine Put-Option mit europäischem Ausübungsmodus kann während der ganzen Laufzeit verkauft werden. 2. Eine Put-Option ist „out of the money“, wenn der vereinbarte Ausübungspreis über dem aktuellen Kurs liegt. 3. Der Wert der Put-Option fällt, wenn der Kurs des Basiswertes steigt. ©Trägerorganisation Berufsprüfung Fachfrau/Fachmann im Finanz- und Rechnungswesen 2015 Rechnungswesen, Aufgabe 4 Name, Vorname, Kandidatennummer Seite 4 von 8 Aufgabe 2: Investitionsrechnung Die Teilaufgaben 2.1 und 2.2 können unabhängig voneinander gelöst werden. Teilaufgabe 2.1: Eröffnung eines Convenience-Shops im Hauptbahnhof Zürich (6 Punkte) Ausgangslage Die Food AG plant, im Hauptbahnhof Zürich einen Convenience-Shop in gemieteten Räumlichkeiten zu eröffnen. Für das Verkaufslokal wurde ein fester 10-Jahres-Mietvertrag ausgehandelt. Die Jahresmiete beträgt 11% vom jeweils erzielten Jahres-Nettoumsatz. Folgende Grundlagen für die Investitionsrechnung wurden ermittelt: Investitionssumme Ladeneinrichtung CHF 1‘200‘000 Jährlich geplanter Nettoumsatz CHF 4‘500‘000 Bruttogewinnmarge 45% Umsatzmiete 11% vom Nettoumsatz Übrige jährliche fixe Betriebsausgaben (ohne Zinsen und Abschreibungen) CHF 1‘273‘000 Erhöhung Umlaufvermögen (Permanenter Warenbestand zu Einstandspreisen im Verkaufslokal. Am Ende des Mietvertrages kann dieser Warenbestand gegen bar verkauft werden.) CHF 400‘000 Liquidationserlös Ladeneinrichtung nach 10 Jahren am Ende des Mietvertrages CHF 100‘000 Nutzungsdauer (= feste Mietdauer) 10 Jahre Kalkulatorischer Zinsfuss 8% Bei den dynamischen Berechnungen ist vereinfachend davon auszugehen, dass die Zahlungen Ende Jahr erfolgen. Als Grundlage für die Berechnungen sind die Zinseszinstabellen auf Seite 8 zu verwenden. Sie werden gebeten, für den Investitionsentscheid die nachfolgenden Berechnungen auszuführen. Runden Sie alle Ergebnisse auf eine Dezimalstelle. ©Trägerorganisation Berufsprüfung Fachfrau/Fachmann im Finanz- und Rechnungswesen 2015 Rechnungswesen, Aufgabe 4 Name, Vorname, Kandidatennummer Seite 5 von 8 Teilaufgabe 2.1 2.1.1 Berechnen Sie die statische Rendite dieser geplanten Investition (auf eine Kommastelle genau). Berechnung CHF Nettoerlös pro Jahr ./. Warenaufwand = Bruttogewinn ./. Umsatzmiete ./. Übrige jährliche fixe Betriebsausgaben = Jährlicher Cashflow ./. ./. = Jährlicher Gewinn Berechnung statische Rendite Die statische Rendite beträgt ____________ %. ©Trägerorganisation Berufsprüfung Fachfrau/Fachmann im Finanz- und Rechnungswesen 2015 Rechnungswesen, Aufgabe 4 Name, Vorname, Kandidatennummer Seite 6 von 8 Fortsetzung von Teilaufgabe 2.1 2.1.2 Berechnen Sie den Kapitalwert (Net Present Value, NPV) der geplanten Investition bei einem kalkulatorischen Zinssatz von 8%. Berechnung Der Kapitalwert (NPV) der geplanten Investition beträgt CHF ________________. . 2.1.3 Wie hoch muss der jährliche Umsatz mindestens sein, damit der Kapitalwert (bei einem kalkulatorischen Zinssatz von 8%) dieser Investition nicht unter null gerät? Alle übrigen Grundlagen für die Investitionsberechnung (Seite 4) verändern sich nicht. Berechnung Der jährliche Umsatz muss mindestens CHF ________________ betragen. ©Trägerorganisation Berufsprüfung Fachfrau/Fachmann im Finanz- und Rechnungswesen 2015 Rechnungswesen, Aufgabe 4 Name, Vorname, Kandidatennummer Seite 7 von 8 Teilaufgabe 2.2: Investition Kaffeemaschine (2 Punkte) Ausgangslage Die Food AG plant in ihrem neuen Shop eine Kaffeemaschine in Selbstbedienung zu installieren. Der Hersteller der Kaffeemaschine erstellt zwei Offerten zuhanden der Food AG. Offerte 1: Kauf Kaffeemaschine Kaufpreis Kaffeemaschine CHF 24‘000 Kosten jährliches Serviceabonnement (Monatlicher Service und Reparatur vor Ort innerhalb 24 Stunden) CHF 3‘000 Nutzungsdauer 3 Jahre Kalkulatorischer Zinssatz 8% Liquidationserlös am Ende der Nutzungsdauer CHF 0 Bei dieser Variante wird der Verkauf des Kaffees durch die Food AG im Shop einkassiert. Nettoverkaufspreis pro Kaffee CHF 2.50 (exkl. MWSt) Bruttogewinn pro Kaffee CHF 2.00 Offerte 2: Installation Kaffeeautomat im Shop auf Kosten des Maschinenherstellers Kommission für Shop-Betreiber: CHF 0.50 pro verkaufter Kaffee Kaufpreis Kaffeemaschine CHF 0 Kosten jährliches Serviceabonnement (Monatlicher Service und Reparatur vor Ort innerhalb 24 Stunden) CHF 0 Nutzungsdauer bzw. Vertragsdauer 3 Jahre Kommission pro verkaufter Kaffee CHF 0.50 Aufgabe Ab welcher Menge verkaufter Kaffee pro Jahr lohnt sich der Kauf einer Kaffeemaschine? (Dynamische Berechnung) Berechnung Ab _______________ verkaufter Kaffees pro Jahr lohnt sich der Kauf einer Kaffeemaschine. ©Trägerorganisation Berufsprüfung Fachfrau/Fachmann im Finanz- und Rechnungswesen 2015 Rechnungswesen, Aufgabe 4 Name, Vorname, Kandidatennummer Seite 8 von 8 ZINSTABELLEN ABZINSUNGSFAKTOREN: Zinssatz 2% bis 30% Gegenwartswert einer Zahlung von 1.-, fällig Ende Jahr. Jahre 2% 4% 6% 8% 10% 12% 14% 16% 18% 20% 22% 24% 26% 28% 30% 1 0.980 0.962 0.943 0.926 0.909 0.893 0.877 0.862 0.847 0.833 0.820 0.806 0.794 0.781 0.769 2 0.961 0.925 0.890 0.857 0.826 0.797 0.769 0.743 0.718 0.694 0.672 0.650 0.630 0.610 0.592 3 0.942 0.889 0.840 0.794 0.751 0.712 0.675 0.641 0.609 0.579 0.551 0.524 0.500 0.477 0.455 4 0.924 0.855 0.792 0.735 0.683 0.636 0.592 0.552 0.516 0.482 0.451 0.423 0.397 0.373 0.350 5 0.906 0.822 0.747 0.681 0.621 0.567 0.519 0.476 0.437 0.402 0.370 0.341 0.315 0.291 0.269 6 0.888 0.790 0.705 0.630 0.564 0.507 0.456 0.410 0.370 0.335 0.303 0.275 0.250 0.227 0.207 7 0.871 0.760 0.665 0.583 0.513 0.452 0.400 0.354 0.314 0.279 0.249 0.222 0.198 0.178 0.159 8 0.853 0.731 0.627 0.540 0.467 0.404 0.351 0.305 0.266 0.233 0.204 0.179 0.157 0.139 0.123 9 0.837 0.703 0.592 0.500 0.424 0.361 0.308 0.263 0.225 0.194 0.167 0.144 0.125 0.108 0.094 10 0.820 0.676 0.558 0.463 0.386 0.322 0.270 0.227 0.191 0.162 0.137 0.116 0.099 0.085 0.073 ZINSTABELLEN RENTENBARWERTFAKTOREN (Rbf): Zinssatz 2% bis 30% Gegenwartswert einer Zahlung von jährlich 1.-, fällig Ende Jahr, während n Jahren. Jahre 2% 4% 6% 8% 10% 12% 14% 16% 18% 20% 22% 24% 26% 28% 30% 1 0.980 0.962 0.943 0.926 0.909 0.893 0.877 0.862 0.847 0.833 0.820 0.806 0.794 0.781 0.769 2 1.942 1.886 1.833 1.783 1.736 1.690 1.647 1.605 1.566 1.528 1.492 1.457 1.424 1.392 1.361 3 2.884 2.775 2.673 2.577 2.487 2.402 2.322 2.246 2.174 2.106 2.042 1.981 1.923 1.868 1.816 4 3.808 3.630 3.465 3.312 3.170 3.037 2.914 2.798 2.690 2.589 2.494 2.404 2.320 2.241 2.166 5 4.713 4.452 4.212 3.993 3.791 3.605 3.433 3.274 3.127 2.991 2.864 2.745 2.635 2.532 2.436 6 5.601 5.242 4.917 4.623 4.355 4.111 3.889 3.685 3.498 3.326 3.167 3.020 2.885 2.759 2.643 7 6.472 6.002 5.582 5.206 4.868 4.564 4.288 4.039 3.812 3.605 3.416 3.242 3.083 2.937 2.802 8 7.325 6.733 6.210 5.747 5.335 4.968 4.639 4.344 4.078 3.837 3.619 3.421 3.241 3.076 2.925 9 8.162 7.435 6.802 6.247 5.759 5.328 4.946 4.607 4.303 4.031 3.786 3.566 3.366 3.184 3.019 10 8.983 8.111 7.360 6.710 6.145 5.650 5.216 4.833 4.494 4.192 3.923 3.682 3.465 3.269 3.092 ©Trägerorganisation Eidg. Berufsprüfung Fachfrau/Fachmann im Finanz- und Rechnungswesen 2015 Rechnungswesen Aufgabe 5 Konzernrechnung Kalkulation Prüfungszeit 1 ½ Stunden Punktzahl 21 von 100 Beachten Sie bitte folgende Punkte: 1. Kontrollieren Sie, ob dieser Aufgabensatz vollständig ist. Er umfasst nebst dem Deckblatt insgesamt 7 Seiten. 2. Schreiben Sie Ihren Namen und Ihre Kandidatennummer auf jedes Lösungsblatt. 3. Schreiben Sie Ihre Antworten direkt bei den dafür vorgesehenen Stellen in der Aufgabenstellung. 4. Legen Sie die Lösungsblätter und allfällige Notizblätter in die Umschlagmappe. Wir wünschen Ihnen viel Erfolg! ©Trägerorganisation Berufsprüfung Fachfrau/Fachmann im Finanz- und Rechnungswesen 2015 Rechnungswesen, Aufgabe 5 Name, Vorname, Kandidatennummer Seite 1 von 7 Aufgabe 1: Eigenkapitalnachweis (3 Punkte) Die Holding H besitzt seit langem 80% der Aktien der Tochter T. Es liegen folgende Informationen vor: Konzerneigenkapital per Ende Jahr 20_8 20_9 Aktienkapital 300 400 + Kapitalreserven 100 150 + Gewinnreserven 200 250 = Den Holdingaktionären zurechenbares Eigenkapital 600 800 50 66 650 866 + Minderheitsanteile am Eigenkapital = Total Eigenkapital Gewinne 20_9 Konzerngewinn 93 Gewinnausschüttungen 20_9 Dividendenauszahlung der Holding 40 Dividendenauszahlung der Tochter 10 Erstellen Sie den Eigenkapitalnachweis für das Jahr 20_9. Eigenkapitalnachweis 20_9 Aktienkapital Kapitalreserven Gewinnreserven Anfangsbestand = Schlussbestand ©Trägerorganisation Total Holding- Minderheiten Total aktionäre Eigenkapital Berufsprüfung Fachfrau/Fachmann im Finanz- und Rechnungswesen 2015 Rechnungswesen, Aufgabe 5 Name, Vorname, Kandidatennummer Seite 2 von 7 Aufgabe 2: Quotenkonsolidierung (4 Punkte) Die Holding H besitzt alle Aktien der Tochtergesellschaft T sowie 40% des Aktienkapitals des Joint Ventures J. Führen Sie aufgrund der folgenden Angaben die Konsolidierung nach Swiss GAAP FER per Ende 20_4 mithilfe des Konsolidierungsbogens auf der nächsten Seite durch. Die leere Spalte steht zur freien Verfügung für zusätzliche Berechnungen. Anfang 20_1 kaufte die Holding H alle Aktien der Tochter T zum Preis von 60. Die Konsolidierung von T ist bereits richtig im Lösungsblatt eingetragen. Anfang 20_2 kaufte H einen Anteil von 40% am Joint Venture J zum Preis von 26. Das Eigenkapital von J betrug im Kaufzeitpunkt 40 (Aktienkapital 30, Kapitalreserven 10). Der Goodwill ist zu aktivieren und linear in 10 Jahren abzuschreiben. H gewährte J Anfang 20_3 ein Darlehen von 100, das jeweils Ende Jahr nachschüssig zu 5% p.a. verzinslich ist. H lieferte J im Dezember 20_4 erstmals Handelswaren zum Fakturawert von 50 (Einstandswert 30), die Ende Jahr noch bei J an Lager waren. J schüttete 20_4 eine Dividende von 5 aus. ©Trägerorganisation Berufsprüfung Fachfrau/Fachmann im Finanz- und Rechnungswesen 2015 Rechnungswesen, Aufgabe 5 Name, Vorname, Kandidatennummer Seite 3 von 7 Fortsetzung von Aufgabe 2 Konsolidierungsbogen Ende 20_4 Bilanz H Aktiven Diverse Aktiven T Passiven Aktiven J (100%) Passiven Aktiven 400 80 150 Warenvorrat 90 30 50 Beteiligung an T 60 Beteiligung an J 26 Aktivdarlehen Passiven Konsolidierung Soll 100 15 Div. Fremdkapital 309 35 100 Aktienkapital 200 20 30 20 Kapitalreserven 50 25 10 25 Gewinnreserven 80 19 15 9 Gewinn Bilanz 37 11 5 3 676 Erfolgsrechnung H Aufwand Warenertrag 676 110 T Ertrag Aufwand 1000 600 Finanzertrag 110 200 J (100%) Ertrag Aufwand 200 150 200 Ertrag Gewinn ER Konsolidierung Soll Konzern Haben Aufwand 400 300 7 14 5 Goodwill-Abschr. Diverser Aufwand 93 40 Passivdarlehen Finanzaufwand Passiven 202515 Goodwill Warenaufwand Konzern Haben Aktiven 3 356 39 90 37 11 5 1007 1007 200 200 400 3 400 ©Trägerorganisation Ertrag Berufsprüfung Fachfrau/Fachmann im Finanz- und Rechnungswesen 2015 Rechnungswesen, Aufgabe 5 Name, Vorname, Kandidatennummer Seite 4 von 7 Aufgabe 3: Buchungssätze zur Konzernrechnung (8 Punkte) Angaben zur Tochter T Anfang 20_1 kaufte die Holding H 75% der Aktien der Tochter T zum Kaufpreis von 115. Im Erwerbszeitpunkt betrugen das Aktienkapital von T 40 und die Kapitalreserven von T 60. Der Goodwill wird nach Swiss GAAP FER aktiviert und linear auf fünf Jahre abgeschrieben. Es bestehen keine Anzeichen für eine Wertbeeinträchtigung. Im Jahr 20_3 fand bei T eine Aktienkapitalerhöhung von nominell 20 mit einem Agio von 12 statt, an der sich H im Umfang ihrer Beteiligung beteiligte. Die Gewinnreserven betrugen Ende 20_4: bei H = 96, bei T = 24. Es wurden 20_4 folgende Gewinne erzielt: H = 44, T = 16. Bei der Elimination unrealisierter Gewinne ist die Aktionärsstruktur des Empfängers massgeblich. MAK = Minderheitsanteile am Eigenkapital, MAG = Minderheitsanteile am Gewinn. Angaben zur assoziierten Gesellschaft A Anfang 20_2 kaufte die Holding H 20% der assoziierten Gesellschaft A zum Kaufpreis von 25, was dem Equity-Wert zum Erwerbszeitpunkt entspricht. Das Eigenkapital von A betrug im Erwerbszeitpunkt 100. Der Equity-Wert enthält das anteilige Eigenkapital sowie den Goodwill, der nicht abgeschrieben wird. Im Einzelabschluss von H wird die Beteiligung an A zum Anschaffungswert bilanziert. Aufgabe Kreuzen Sie die jeweils zutreffende Auswahlantwort (eine aus vier) an. Alle Aussagen beziehen sich auf den Konzernabschluss per Ende 20_4. Bilanz und Erfolgsrechnung bilden in sich geschlossene separate Buchungskreise. a) Welche Buchung ist im Rahmen der Kapitalkonsolidierung falsch? Aktienkapital / Beteiligung an T 45 Kapitalreserven / Beteiligung an T 54 Gewinnreserven / Beteiligung an T 18 Goodwill / Beteiligung an T 40 b) Welche Buchung ist im Rahmen der Ausscheidung der Minderheitsanteile falsch? Aktienkapital / MAK 15 Kapitalreserven / MAK 18 Gewinnreserven / MAK 6 Gewinn Erfolgsrechnung / MAG Erfolgsrechnung 4 c) Welche Buchung ist richtig unter der Voraussetzung, dass der Goodwill im Erwerbszeitpunkt 40 betrug? Goodwill-Abschreibung / Gewinn Erfolgsrechnung 30 Gewinn Bilanz / Gewinnreserven 24 Gewinnreserven / Goodwill 24 Kapitalreserven / Goodwill 40. ©Trägerorganisation Berufsprüfung Fachfrau/Fachmann im Finanz- und Rechnungswesen 2015 Rechnungswesen, Aufgabe 5 Name, Vorname, Kandidatennummer Seite 5 von 7 Fortsetzung von Aufgabe 3 d) H lieferte T im Jahr 20_4 Waren im Fakturawert von 120 (Einstandswert 80). Der Warenvorrat aus konzerninternen Lieferungen betrug bei T 48 (Anfang 20_4) bzw. 36 (Ende 20_4). Welche Buchung ist falsch? Warenertrag / Warenaufwand 120 Gewinnreserven / Warenvorrat 12 Warenvorrat / Gewinn Bilanz 3 Warenvorrat / MAK 4 e) T schüttete folgende Dividenden aus: 20_1 = 0, 20_2 = 0, 20_3 = 12, 20_4 = 16. Welche Buchung ist richtig? Beteiligungsertrag / Gewinn Erfolgsrechnung 16 Gewinn Erfolgsrechnung / Beteiligungsertrag 16 Gewinn Bilanz / Gewinnreserven 12 Beteiligungsertrag / Gewinnreserven 16 f) Anfang 20_4 betrug das Eigenkapital von A 150. A schüttete 20_4 eine Dividende von 5 aus und erzielte einen Gewinn von 15. Welche Buchung ist richtig? Gewinn Erfolgsrechnung / Ertrag aus assoziierter Gesellschaft 10 Beteiligung an A / Gewinn Bilanz 10 Beteiligungsertrag / Gewinn Bilanz 2 Beteiligung an A / Gewinnreserven 10 g) T verkaufte H Anfang 20_3 eine selbst hergestellte Sachanlage im Fakturawert von 50 (Herstellkosten 30). Die Anlage wird im Einzelabschluss von H und im Konzernabschluss linear indirekt auf 10 Jahre abgeschrieben. Welche Buchung ist richtig? Produktionserlös (Fabrikateertrag) / Gewinn Erfolgsrechnung 50 Gewinn Erfolgsrechnung / Ertrag aus aktivierter Eigenleistung 30 Gewinn Bilanz / Sachanlagen 50 Wertberichtigung Sachanlagen / Gewinnreserven 2 h) H gewährte T am 30.04.20_4 ein Darlehen von 100, das halbjährlich am 30.04. und am 31.10. zu 6% p.a. nachschüssig verzinslich ist. Welche Buchung ist richtig? Aktivdarlehen / Passivdarlehen 100 Zinsertrag / Zinsaufwand 3 Zinsertrag / Gewinn Erfolgsrechnung 4 Passive Rechnungsabgrenzung / Aktive Rechnungsabgrenzung 1 ©Trägerorganisation Berufsprüfung Fachfrau/Fachmann im Finanz- und Rechnungswesen 2015 Rechnungswesen, Aufgabe 5 Name, Vorname, Kandidatennummer Seite 6 von 7 Aufgabe 4: Kalkulation (6 Punkte) Die Tenaj SA in Neuveville produziert aus Edelstahl die Erzeugnisse A, B und C. Die Unternehmensergebnisse wurden in den letzten Jahren immer etwas schlechter, weshalb Sie gebeten werden, einige Kalkulationsaufgaben zu lösen. Als Basis zur Lösung der verschiedenen Problemstellungen dienen diese Informationen: Erzeugnis A Erzeugnis B Erzeugnis C Variable Herstellkosten je Stück Fr. 450 Fr. 180 Fr. 110 Verkaufspreis je Stück Fr. 900 Fr. 300 Fr. 200 Fertigungszeit je Stück 10 Stunden 3 Stunden 3 Stunden Deckungsbeitrag je Stück Fr. 450 Fr. 120 Fr. 90 Deckungsbeitrag je Stunde Fr. 45 Fr. 40 Fr. 30 Deckungsbeitragsmarge 50% 40% 45% Die jährlichen Fixkosten betragen Fr. 180 000.-. a) Bei wieviel Franken liegt die Preisuntergrenze für das Erzeugnis B bei Unterbeschäftigung? b) Annahme: Es werden nur Erzeugnisse A verkauft, wodurch sich die Fixkosten um Fr. 80 000 verringern. Wie hoch müsste der wertmässige Verkaufsumsatz mit A sein, um einen Gewinn von 10% des Umsatzes zu erzielen? c) Es werden voraussichtlich 100 Stück A und 500 Stück B verkauft. Wie viele Stück C müssen verkauft werden, um einen Gewinn von Fr. 15 000 zu erzielen. ©Trägerorganisation Berufsprüfung Fachfrau/Fachmann im Finanz- und Rechnungswesen 2015 Rechnungswesen, Aufgabe 5 Name, Vorname, Kandidatennummer Seite 7 von 7 Fortsetzung von Aufgabe 4 d) Auf welches Erzeugnis müssen Sie zur Optimierung des Deckungsbeitrages bei einem Engpass in der Fertigung am ehesten verzichten? Ein Fremdbezug ist nicht möglich. Begründen Sie Ihre Antwort. Verzicht auf Erzeugnis: Begründung: e) Bei wieviel Franken liegt die Preisuntergrenze für das Erzeugnis B, falls bei einem Engpass in der Fertigung das Erzeugnis A verdrängt würde. f) Welches Erzeugnis ist bei einem Engpass in der Fertigung zur Optimierung des Deckungsbeitrages am ehesten einzukaufen? Die Kosten für die Beschaffung (buy) sind wie folgt: Kosten bei Fremdbezug je Stück Erzeugnis A Fr. 480 Erzeugnis B Fr. 192 Berechnungen (werden nicht bewertet) Einkauf Erzeugnis: Begründung: ©Trägerorganisation Erzeugnis C Fr. 125 Eidg. Berufsprüfung Fachfrau/Fachmann im Finanz- und Rechnungswesen 2015 Steuern Aufgabe 1 Mehrwertsteuer Prüfungszeit 1 ½ Stunden Punktzahl 50 von 100 Beachten Sie bitte folgende Punkte: 1. Kontrollieren Sie, ob dieser Aufgabensatz vollständig ist. Er umfasst nebst dem Deckblatt insgesamt 17 Seiten. 2. Schreiben Sie Ihren Namen und Ihre Kandidatennummer auf jedes Lösungsblatt. 3. Schreiben Sie Ihre Antworten direkt in die dafür vorgesehenen Lücken in der Aufgabenstellung. 4. Legen Sie die Lösungsblätter und allfällige Notizblätter in die Umschlagmappe. Wir wünschen Ihnen viel Erfolg! ©Trägerorganisation Berufsprüfung Fachfrau/Fachmann im Finanz- und Rechnungswesen 2015 Steuern, Aufgabe 1 Name, Vorname, Kandidatennummer Seite 1 von 17 Wo in den Aufgaben von Steuern, steuerlicher Belastung usw. die Rede ist, betrifft dies nur die Mehrwertsteuer. Sämtliche Geschäftsfälle sind nach dem ab 1.1.2010 gültigen MWSTG bzw. der MWSTV zu lösen und bei sämtlichen Lösungen sind die aktuellen, seit dem 1. Januar 2011 gültigen Steuersätze anzuwenden. Sofern eine in der Fragestellung verlangte Begründung der Lösung fehlt, wird diese - auch wenn richtig - als falsch bewertet. Fall 1 (6.0 Punkte) Bestimmen Sie in den nachfolgenden Fällen den Ort der Leistung. Für das korrekte Ankreuzen erhalten Sie einen halben Punkt. Für eine möglichst aussagekräftige Begründung (idealerweise die präzise Angabe einer rechtlichen Grundlage) erhalten Sie einen weiteren halben Punkt. Widersprüchliche Aussagen ergeben keine Punkte. Hinweis: Alle nachgenannten Leistungserbringer sind im Inland ansässig und im MWST-Register eingetragen. 1.1. JEAN CHABLET (Einzelfirma) besorgt das Rasenmähen und den Heckenschnitt im Garten eines in Pontarlier (F) gelegenen Wohnhauses einer Privatperson. Der Ort der Leistung befindet sich im Inland Ausland Rechtliche Grundlage: 1.2. Die BLS AG verkauft der in Nantes (F) wohnhaften ANNE DENEUVE eine Fahrkarte für eine Bahnfahrt von Thun nach Brig. Der Ort der Leistung befindet sich im Inland Rechtliche Grundlage: ©Trägerorganisation Ausland Berufsprüfung Fachfrau/Fachmann im Finanz- und Rechnungswesen 2015 Steuern, Aufgabe 1 Name, Vorname, Kandidatennummer Seite 2 von 17 1.3. Die TRADE AG verkauft ab ihrem Lager in Winterthur Textilien an die in Genua (I) ansässige MODA SARL. Mit dem Transport nach Genua beauftragt sie ein Transportunternehmen. Der Ort der Leistung (Verkauf Textilien) der TRADE AG befindet sich im Inland Ausland Rechtliche Grundlage: 1.4. Die BODENSEE ZEITUNG AG publiziert im Auftrag der in Bregenz (A) ansässigen BREGENZER FESTSPIELE GMBH ein Inserat, in dem für die Aufführung von Mozarts «Zauberflöte» geworben wird. Der Ort der Leistung (Publikation Inserat) befindet sich im Inland Ausland Rechtliche Grundlage: 1.5. Die TRANSPORTS SA (Speditionsunternehmen) befördert im Auftrag der in Grenoble (F) ansässigen CUISINE SA eine Ladung Küchenutensilien von Genf nach Lausanne. Der Ort der Leistung der TRANSPORTS SA befindet sich im Inland Ausland Rechtliche Grundlage: 1.6. Die KEHRICHTVERBRENNUNGSANLAGE HAGENNOLZ verbrennt bzw. entsorgt im Auftrag der in Konstanz (D) ansässigen BLOCK GMBH Industrieabfälle. Der Ort der Leistung befindet sich im Inland Rechtliche Grundlage: ©Trägerorganisation Ausland Berufsprüfung Fachfrau/Fachmann im Finanz- und Rechnungswesen 2015 Steuern, Aufgabe 1 Name, Vorname, Kandidatennummer Seite 3 von 17 Fall 2 (6.0 Punkte) Bestimmen Sie durch Ankreuzen, ob in den folgenden Fällen eine steuerbare oder eine von der Steuer ausgenommene Leistung vorliegt. Wenn Sie der Auffassung sind, dass eine Leistung steuerbar ist, bringen Sie in der Spalte «steuerbar» ein Kreuz an und vermerken Sie im Feld «Satz» daneben den anzuwendenden Steuersatz, in diesem Fall sind nur die weissen Felder auszufüllen. Wenn Sie der Meinung sind, dass eine von der Steuer ausgenommene Leistung vorliegt, bringen Sie in der Spalte «ausgenommen» ein Kreuz an und bestimmen, ob eine freiwillige Versteuerung (Option) möglich ist oder nicht. Wenn Sie die Möglichkeit einer Option bejahen, vermerken Sie zusätzlich im Feld «Satz» den anwendbaren Steuersatz, in diesem Fall sind nur die schattierten Felder auszufüllen. Begründungen sind nicht erforderlich. Ergänzende Hinweise: Alle Leistungen werden von im MWST-Register eingetragenen Unternehmen erbracht Alle Leistungen werden im Inland erbracht (Ort der Leistung im Inland) Beschreibung steuerbar Satz ausgenommen Option möglich? nein 2.1. Vermieten einer Wohnung an eine Privatperson (zur Benutzung als Wohnsitz) 2.2. Vermieten eines Bankschliessfachs (zur Aufbewahrung von Wertsachen) 2.3. Verkauf von Obligationen 2.4. Verkauf von Eintrittstickets für ein Musical 2.5. Vermieten eines nicht mehr benötigten Lagerschuppens an eine Privatperson zur Verwendung als Hobbyraum 2.6. Vermieten eines Campingplatzes an Touristen ©Trägerorganisation ja Satz Berufsprüfung Fachfrau/Fachmann im Finanz- und Rechnungswesen 2015 Steuern, Aufgabe 1 Name, Vorname, Kandidatennummer Seite 4 von 17 Fall 3 (7.0 Punkte) Die im MWST-Register eingetragene HANDELS AG in Spiez hat im Sommer des Jahres 2007 eine Lagerhalle auf ihrem Areal in Spiez erstellen lassen. Damals fielen auf den Baukosten CHF 140‘000.-- an Vorsteuern an, die abgezogen wurden. Dies, weil die Halle zu 100% für die steuerbare Tätigkeit verwendet wurde. Im März 2014 wird die Lagerhalle für CHF 2‘000‘000 (inkl. Wertanteil des Bodens von CHF 200‘000) ohne Option an eine Immobiliengesellschaft verkauft. In den Jahren zwischen Erstellung und Verkauf erfolgte nur der übliche Liegenschaftsunterhalt. 3.1. Welche Steuerfolge/n ergibt/ergeben sich bei der HANDELS AG aus diesem Verkauf? Kreuzen Sie die jeweils zutreffende/n Aussage/n an. Die HANDELS AG schuldet Umsatzsteuer. Die HANDELS AG schuldet keine Umsatzsteuer. Die HANDELS AG muss eine Vorsteuerkorrektur vornehmen. Die HANDELS AG muss keine Vorsteuerkorrektur vornehmen. Die HANDELS AG muss eine Vorsteuerkürzung vornehmen. Die HANDELS AG muss keine Vorsteuerkürzung vornehmen. Andere Aussage: …………………………………………………………………………………….. 3.2. Nennen Sie die präzise/n rechtliche/n Grundlage/n für Ihre Aussage/n unter Ziffer 3.1 hiervor: 3.3. Berechnen Sie nachfolgend in nachvollziehbarer Art und Weise den allfällig geschuldeten Steuerbetrag der HANDELS AG: ©Trägerorganisation Berufsprüfung Fachfrau/Fachmann im Finanz- und Rechnungswesen 2015 Steuern, Aufgabe 1 Name, Vorname, Kandidatennummer Seite 5 von 17 Beantworten Sie die nachfolgenden Fragen unter der Voraussetzung, dass für den Verkauf der obigen Liegenschaft das Meldeverfahren angewendet wird und die Immobiliengesellschaft nach dem Kauf 50% der Lagerhalle mit Option und 50% ohne Option vermietet. 3.4. Welche Steuerfolge/n ergibt/ergeben sich bei der HANDELS AG und der Immobiliengesellschaft aus diesem Verkauf bzw. Kauf? Kreuzen Sie die jeweils zutreffende/n Aussage/n an. Die HANDELS AG schuldet Umsatzsteuer. Die HANDELS AG schuldet keine Umsatzsteuer. Die Immobiliengesellschaft muss eine Vorsteuerkorrektur vornehmen. Die Immobiliengesellschaft muss keine Vorsteuerkorrektur vornehmen. Die Immobiliengesellschaft muss eine Vorsteuerkürzung vornehmen. Die Immobiliengesellschaft muss keine Vorsteuerkürzung vornehmen. Andere Aussage: ……………………………………………………………………………………. 3.5. Nennen Sie die präzise/n rechtliche/n Grundlage/n für Ihre Aussage/n unter Ziffer 3.4 hiervor: 3.6. Berechnen Sie nachfolgend in nachvollziehbarer Art und Weise den allfällig geschuldeten Steuerbetrag der Immobiliengesellschaft? ©Trägerorganisation Berufsprüfung Fachfrau/Fachmann im Finanz- und Rechnungswesen 2015 Steuern, Aufgabe 1 Name, Vorname, Kandidatennummer Seite 6 von 17 Fall 4 (8.0 Punkte) Die im MWST-Register eingetragene HAUS AG mit Sitz in Schaffhausen ist im Immobilienbereich tätig. Sie besitzt Liegenschaften im In- und Ausland. Dabei handelt es sich sowohl um Wohnliegenschaften als auch um gewerblich genutzte Objekte. Die nachfolgend dargestellten Vorgänge sind hinsichtlich möglicher Steuerfolgen zu beurteilen. Zu jedem einzelnen Geschäftsfall erhalten Sie einen Hinweis, welcher mehrwertsteuerliche Teilbereich (Vorsteuerabzug oder Umsatzsteuer) konkret zu beurteilen ist. Allfällige Steuerbeträge (Umsatzsteuer, Bezugsteuer, abzugsfähige Vorsteuern, Vorsteuerkorrekturen oder -kürzungen) sind zu berechnen. Begründen Sie ihre Antworten stichwortartig mit einer prägnanten Aussage oder der relevanten rechtlichen Grundlage. Ergänzende Hinweise: Gehen Sie davon aus, dass die von Unternehmen mit Sitz im Inland an die HAUS AG gestellten Rechnungen, soweit es sich um steuerbare Leistungen handelt, den formellen Anforderungen genügen; dass die von Unternehmen mit Sitz im Inland an die HAUS AG gestellten Rechnungen, die von der Steuer ausgenommene Leistungen zum Gegenstand haben, keine MWST ausweisen (d.h. die Leistungserbringer haben nicht optiert); dass alle nachgenannten Unternehmen mit Sitz im Ausland nicht im schweizerischen MWSTRegister eingetragen sind. 4.1. Die HAUS AG lässt in einem mit Option vermieteten Büro die Wände neu streichen. Die Rechnung des Malerunternehmens beläuft sich auf CHF 10‘800 (inkl. 8.0% MWST). Beurteilen Sie den Geschäftsfall bezüglich Vorsteuerabzug. 4.2. Die HAUS AG verkauft einem Investor eine Parzelle unbebautes Land am Stadtrand von Schaffhausen für CHF 100‘000 (exkl. allfällige MWST). Beurteilen Sie den Geschäftsfall bezüglich Umsatzsteuer. ©Trägerorganisation Berufsprüfung Fachfrau/Fachmann im Finanz- und Rechnungswesen 2015 Steuern, Aufgabe 1 Name, Vorname, Kandidatennummer Seite 7 von 17 4.3. Die SCHAFFHAUSER NACHRICHTEN AG stellt der HAUS AG ein Inserat im Betrag von CHF 2‘160 (inkl. 8.0% MWST) in Rechnung. Mit dem Inserat werden Mieter für eine der HAUS AG gehörende Gewerbeliegenschaft in Tuttlingen (D) gesucht. Beurteilen Sie den Geschäftsfall bezüglich Vorsteuerabzug. 4.4. Die HAUS AG lässt ein ihr gehörendes Mehrfamilienhaus in Riedheim (D), dass sie zu Wohnzwecken an Private vermietet, durch die LIEGENSCHAFTSVERWALTUNGS AG mit Sitz in Deutschland verwalten. Die LIEGENSCHAFTSVERWALTUNGS AG stellt dafür der HAUS AG ein Verwaltungshonorar von umgerechnet CHF 12‘250 in Rechnung. Beurteilen Sie den Geschäftsfall bezüglich Bezugsteuer. 4.5. Die HAUS AG engagiert sich auch im sozialen Wohnungsbau. In Schaffhausen lässt sie ein Mehrfamilienhaus mit günstigen Mietwohnungen, die sie in der Folge an Private mit tiefen Einkommen vermieten will, erstellen. Die Erstellungskosten belaufen sich auf CHF 10‘000‘000 (inkl. 8.0% MWST). Der Kanton Schaffhausen beteiligt sich mit einer Subvention von CHF 500‘000 an diesen Erstellungskosten. Beurteilen Sie den Geschäftsfall bezüglich Vorsteuerkürzung. ©Trägerorganisation Berufsprüfung Fachfrau/Fachmann im Finanz- und Rechnungswesen 2015 Steuern, Aufgabe 1 Name, Vorname, Kandidatennummer Seite 8 von 17 4.6. Die HAUS AG vermietet Herrn HUGELSHOFER (Privatperson) seit vielen Jahren eine Wohnung in einem Mehrfamilienhaus in Bülach. Die monatliche Miete beläuft sich auf CHF 2‘000 (exkl. allfällige MWST). Nun möchte Herr HUGELSHOFER im Untergeschoss des Mehrfamilienhauses, weil er sich ein zweites Auto zugelegt hat, noch einen Parkplatz dazu mieten. Die HAUS AG schliesst mit Herrn HUGELSHOFER einen weiteren (separaten) Mietvertrag über diesen Parkplatz ab. Die monatliche Miete des Parkplatzes beläuft sich auf CHF 80 (exkl. allfällige MWST). Beurteilen Sie den Geschäftsfall (eine monatliche Parkplatzmiete) bezüglich Umsatzsteuer. ©Trägerorganisation Berufsprüfung Fachfrau/Fachmann im Finanz- und Rechnungswesen 2015 Steuern, Aufgabe 1 Name, Vorname, Kandidatennummer Seite 9 von 17 Fall 5 (5.0 Punkte) Kreuzen Sie die aus Ihrer Sicht korrekte Lösung an. Für das korrekte Ankreuzen erhalten Sie einen halben Punkt. Für eine möglichst aussagekräftige Begründung (idealerweise die präzise Angabe einer rechtlichen Grundlage) erhalten Sie einen weiteren halben Punkt. Widersprüchliche Aussagen ergeben keine Punkte. 5.1. Die im MWST-Register eingetragene MOTT AG rechnet die MWST nach vereinbarten Entgelten und der Saldosteuersatzmethode ab. Sie vermietet neben ihrer Kerntätigkeit (Handel) auch zwei Büros an Gewerbetreibende. Für diese Mieterträge kann die MOTT AG optieren. richtig falsch Rechtliche Grundlage: 5.2. Die im MWST-Register eingetragene COMMERCE GMBH wendet die Saldosteuersatzmethode an. Der ihr zugeteilte Saldosteuersatz ist 2.1%. In einer deutschen Zeitschrift lässt sie Werbeinserate schalten. Der deutsche Verlag stellt dafür umgerechnet CHF 2‘000 in Rechnung. Die COMMERCE GMBH schuldet die Bezugsteuer im Betrag von CHF 0.- CHF 42.- CHF 160.-Rechtliche Grundlage: 5.3. Die ESTV hat der PIZZA FANTASTICO GMBH zwei Saldosteuersätze bewilligt. 5.2% für den Betriebszweig Restaurant und 0.1% für den Betriebszweig Pizza-Kurier. Es ist ausreichend, wenn die Erträge beider Betriebszweige über ein einziges Ertragskonto in der Buchhaltung erfasst werden. richtig falsch Rechtliche Grundlage: 5.4. Die TREU AG eröffnet in Frauenfeld am 1.1.2014 ein Treuhandbüro. Gemäss Businessplan / Budget wird sie im Geschäfts- und Kalenderjahr 2014 einen Umsatz aus Treuhanddienstleistungen von voraussichtlich CHF 1‘900‘000 erzielen. Die TREU AG kann ab Beginn der Steuerpflicht die Saldosteuersatzmethode mit dem Satz von 6.1% anwenden die Saldosteuersatzmethode mit dem Satz von 6.1% nicht anwenden Rechtliche Grundlage: ©Trägerorganisation Berufsprüfung Fachfrau/Fachmann im Finanz- und Rechnungswesen 2015 Steuern, Aufgabe 1 Name, Vorname, Kandidatennummer Seite 10 von 17 5.5. Der FC OBERFURTHAL (ehrenamtlich geführter Fussballverein) erzielt einen steuerbaren Inlandumsatz von CHF 180‘000 (Sponsoring, Stadionrestaurant). Der Kassier des Vereins fragt Sie an, ob der Verein die MWST mit der Saldosteuersatzmethode abrechnen könne. Der FC OBERFURTHAL kann die Saldosteuersatzmethode mit den Sätzen 6.1% und 5.2% anwenden die Saldosteuersatzmethode mit den Sätzen 6.1% und 5.2% nicht anwenden Rechtliche Grundlage: ©Trägerorganisation Berufsprüfung Fachfrau/Fachmann im Finanz- und Rechnungswesen 2015 Steuern, Aufgabe 1 Name, Vorname, Kandidatennummer Seite 11 von 17 Fall 6 (4.0 Punkte) 6.1. Die in Frankreich ansässige LES PLANIFICATEURS SA erbringt im Jahr 2014 für Kunden mit Sitz im Inland Architekturleistungen (Planungsarbeiten im Zusammenhang mit im Inland liegenden Grundstücken) für umgerechnet CHF 120‘000. Kreuzen Sie die zutreffende Aussage an. Eine Begründung ist nicht erforderlich. Die LES PLANIFICATEURS SA muss sich ins Schweizer MWST-Register eintragen lassen. Die LES PLANIFICATEURS SA kann sich ins Schweizer MWST-Register eintragen lassen. Eine mehrwertsteuerliche Registrierung der LES PLANIFICATEURS SA in der Schweiz ist ausgeschlossen. 6.2. Die in Bern ansässige Stiftung PRO ENZIAN erzielt folgende Erträge: Spenden von Personen mit Sitz im Inland Spenden von Personen mit Sitz im Ausland Subventionen des Kantons Bern Dividenden aus Aktien (5%-Beteiligung) Total CHF CHF CHF CHF CHF 290‘000 40‘000 20‘000 10‘000 360‘000 Die Abschlüsse der letzten 5 Jahre zeigten ein ähnliches Bild. Kreuzen Sie die zutreffende Aussage an. Eine Begründung ist nicht erforderlich. Die Stiftung PRO ENZIAN muss sich ins MWST-Register eintragen lassen. Die Stiftung PRO ENZIAN kann sich ins MWST-Register eintragen lassen. Eine mehrwertsteuerliche Registrierung der Stiftung PRO ENZIAN ist ausgeschlossen. ©Trägerorganisation Berufsprüfung Fachfrau/Fachmann im Finanz- und Rechnungswesen 2015 Steuern, Aufgabe 1 Name, Vorname, Kandidatennummer Seite 12 von 17 6.3. Der in St. Gallen ansässige VERBAND ZUR FÖRDERUNG DER WILDIMKEREI (Verein) erzielt folgende Erträge: Statutarisch festgesetzte Mitgliederbeiträge von Personen mit Sitz im Inland Statutarisch festgesetzte Mitgliederbeiträge von Personen mit Sitz im Ausland Verkauf von Büchern an Personen mit Sitz im Inland (ab Lager St. Gallen) Verkauf von Büchern an Personen mit Sitz im Ausland (ab Lager St. Gallen) Schulungen und Kurse über die Wildimkerei in St. Gallen Kapitalerträge (Zinsen) Total CHF 80‘000 CHF 12‘000 CHF 20‘000 CHF 3‘000 CHF CHF CHF 25‘000 2‘000 142‘000 Welches ist der für die Abklärung der Steuerpflicht massgebende Umsatz? Kennzeichen Sie die entsprechenden Ertragspositionen mit «» und benennen Sie den massgebenden Umsatz betragsmässig. Begründungen sind nicht erforderlich. Massgebender Umsatz: ©Trägerorganisation Berufsprüfung Fachfrau/Fachmann im Finanz- und Rechnungswesen 2015 Steuern, Aufgabe 1 Name, Vorname, Kandidatennummer Seite 13 von 17 Fall 7 (4.0 Punkte) Füllen Sie für die nachstehenden Geschäftsfälle den jeweils abgebildeten Teil des Abrechnungsformulars vollständig aus. 7.1. Die im MWST-Register eingetragene TRADE AG in Winterthur verkauft ab Hafen Rotterdam (NL) Kunststoffgranulat an zwei Kunden: Der in Prag (CZ) ansässigen DUBČEK S.R.O; Verkaufsumsatz: CHF 100‘000 (exkl. allfällige MWST). Der in Liestal (CH) ansässigen MEIER KUNSTSTOFFE AG; Verkaufsumsatz: CHF 50‘000 (exkl. allfällige MWST). Die TRADE AG beauftragt die SPEDI AG in Winterthur mit dem Transport der Ware von Rotterdam nach Prag bzw. Liestal. ©Trägerorganisation Berufsprüfung Fachfrau/Fachmann im Finanz- und Rechnungswesen 2015 Steuern, Aufgabe 1 Name, Vorname, Kandidatennummer Seite 14 von 17 7.2. Die im MWST-Register eingetragene IMMO AG in St. Gallen vermietet Gewerberäumlichkeiten in der ganzen Schweiz. 70% der Mieterträge stammen aus mit Option vermieteten Objekten, 30% aus ohne Option vermieteten Objekten. Umsatz: CHF 1‘000‘000 (exkl. allfällige MWST). ©Trägerorganisation Berufsprüfung Fachfrau/Fachmann im Finanz- und Rechnungswesen 2015 Steuern, Aufgabe 1 Name, Vorname, Kandidatennummer Seite 15 von 17 Fall 8 (5.0 Punkte) Nennen Sie für die nachfolgenden Fälle das für die MWST relevante Entgelt (Bemessungsgrundlage) und berechnen Sie die geschuldete Umsatzsteuer. Wenn Sie der Meinung sind, dass keine Umsatzsteuer geschuldet ist, vermerken Sie einen Steuerbetrag von CHF 0.--. Begründungen sind nicht erforderlich. Ergänzende Hinweise: alle nachgenannten Leistungserbringer sind im Inland ansässig und im MWST-Register eingetragen alle angegebenen Beträge verstehen sich inkl. allfällige MWST 8.1. Anwalt LUZIUS KOFMEHL stellt einem Klienten mit Sitz im Inland rechtliche Abklärungen im Zusammenhang mit einer geplanten Ausweitung von Geschäftsaktivitäten nach Frankreich wie folgt in Rechnung: Mein Honorar für Rechtsberatung gemäss Vereinbarung Spesen: Flug Zürich-Paris Hotelübernachtung in Paris Total CHF 10‘000 CHF 300 CHF 250 CHF 10‘550 8.2. Die METZGEREI SALA verkauft einer Kundin folgendes Geschenkset zum Pauschalpreis von CHF 50: Aus der internen Preiskalkulation der METZGEREI SALA ist folgendes bekannt: Wertanteil Fleischwaren CHF 30 Wertanteil Wein CHF 11 Wertanteil Holzbrett CHF 9 ©Trägerorganisation Berufsprüfung Fachfrau/Fachmann im Finanz- und Rechnungswesen 2015 Steuern, Aufgabe 1 Name, Vorname, Kandidatennummer Seite 16 von 17 Fall 9 (5.0 Punkte) Die im MWST-Register eingetragene IMPEX AG in Zürich ist im internationalen Warenhandel tätig. Nehmen Sie Stellung zu den Fragen im Zusammenhang mit den nachfolgend dargestellten Geschäftsfällen und begründen Sie Ihre Antworten mittels präziser Angabe einer rechtlichen Grundlage oder einer Ziffer einer MWST-Info. Gehen Sie davon aus, dass wo immer eine Zollabfertigung erfolgt, die relevanten Zollbelege auch erstellt werden bzw. vorhanden sind. 9.1. Die IMPEX AG verkauft der in Winterthur ansässigen TRADE AG Kunststoffprofile für CHF 50‘000, die die TRADE AG ihrerseits an die in Den Haag (NL) ansässige VAN BEETEREN B.V. weiterverkauft. Die IMPEX AG erteilt der in Kloten ansässigen SPEDI AG den Auftrag, die Profile ab ihrem Lager am Firmensitz direkt zum Kunden der TRADE AG nach Den Haag (NL) zu transportieren. Die SPEDI AG erstellt (im Auftrag der TRADE AG) auch die Ausfuhrzollanmeldung. Schuldet die IMPEX AG für die an die TRADE AG in Rechnung gestellte Leistung die MWST? 9.2. Die SPEDI AG stellt der IMPEX AG den Transport der Kunststoffprofile gemäss Ziffer 9.1 hiervor mit CHF 2‘000 in Rechnung. Schuldet die SPEDI AG für die an die IMPEX AG in Rechnung gestellte Leistung die MWST? 9.3. Die IMPEX AG verkauft der in Zug ansässigen GLOBAL ACTIVITY AG Elektronikgeräte, die sich im Zollfreilager Zürich-Flughafen befinden. Schuldet die IMPEX AG für die an die GLOBAL ACTIVITY AG in Rechnung gestellte Leistung die MWST? 9.4. Die IMPEX AG verfügt über eine Unterstellungserklärung für die Einfuhr in eigenem Namen. Sie bestellt bei einem belgischen Lieferanten Waren und weist diesen an, diese direkt an ihren Kunden, die HAFNER AG in Biel, zu versenden. Die Einfuhrverzollung erfolgt mit besagter Unterstellungserklärung. Warenfluss: Belgischer Lieferant HAFNER AG Rechnungsfluss: Belgischer Lieferant IMPEX AG HAFNER AG Schuldet die IMPEX AG für die an die HAFNER AG in Rechnung gestellte Leistung die MWST? ©Trägerorganisation Berufsprüfung Fachfrau/Fachmann im Finanz- und Rechnungswesen 2015 Steuern, Aufgabe 1 Name, Vorname, Kandidatennummer Seite 17 von 17 9.5. Anlässlich einer Einfuhr von Handelswaren hat der Zolldeklarant irrtümlicherweise einen Einfuhrwert von CHF 100‘000 statt korrekterweise CHF 10‘000 deklariert. Statt CHF 800.-- hat die Eidg. Zollverwaltung antragsgemäss eine Einfuhrsteuer von CHF 8‘000.-- erhoben. HILDI ABDERHALDEN (Fachfrau im Finanz- und Rechnungswesen, führt die Buchhaltung der IMPEX AG) schlägt vor, die zu viel erhobene Einfuhrsteuer bei der Eidg. Zollverwaltung zur Rückerstattung zu beantragen. Wie stellen Sie sich zu diesem Vorschlag. ©Trägerorganisation Eidg. Berufsprüfung Fachfrau/Fachmann im Finanz- und Rechnungswesen 2015 Steuern Aufgabe 2 Direkte Steuern Verrechnungssteuer Prüfungszeit 1 ½ Stunden Punktzahl 50 von 100 (davon Direkte Steuern 38 und Verrechnungssteuer 12) Beachten Sie bitte folgende Punkte: 1. Kontrollieren Sie, ob dieser Aufgabensatz vollständig ist. Er umfasst nebst dem Deckblatt insgesamt 17 Seiten. 2. Schreiben Sie Ihren Namen und Ihre Kandidatennummer auf jedes Lösungsblatt. 3. Schreiben Sie Ihre Antworten direkt bei den dafür vorgesehenen Stellen in der Aufgabenstellung. 4. Legen Sie die Lösungsblätter und allfällige Notizblätter in die Umschlagmappe. Wir wünschen Ihnen viel Erfolg! ©Trägerorganisation Berufsprüfung Fachfrau/Fachmann im Finanz- und Rechnungswesen 2015 Steuern, Aufgabe 2 Name, Vorname, Kandidatennummer Seite 1 von 17 Aufgabenteil A Direkte Steuern Die Aufgaben sind, sofern nicht ausdrücklich etwas anderes erwähnt wird, ausschliesslich nach dem Bundessteuerrecht (DBG) zu lösen, und alle Fragen beziehen sich, sofern nicht ausdrücklich etwas anderes erwähnt wird, auf in der Schweiz ansässige (unbeschränkte Steuerpflicht in der Schweiz) natürliche und juristische Personen. Fall 1 (1.0 Punkte) Beurteilen Sie die nachfolgenden Aussagen 1 und 2 auf deren Richtigkeit (Richtig oder Falsch). Im Lösungsschema, das Sie im Anschluss an die zu beurteilenden Aussagen finden, sind die Aussagen abschliessend zu beurteilen. Nr. 1 2 Aussagen Von den Einkünften können die Mitgliederbeiträge und Zuwendungen, die an eine beliebige politische Partei in der Schweiz geleistet wurden, bis zu einem gesetzlich festgelegten Gesamtbetrage abgezogen werden. Von den einzelnen Gewinnen aus Lotterien oder lotterieähnlichen Veranstaltungen werden 5 Prozent, jedoch höchstens CHF 5‘000, als Einsatzkosten von den Einkünften abzogen. Aufgabe Kreuzen Sie im nachstehenden Lösungsschema die richtige Lösung an. Achten Sie darauf, dass nur eine Zeile die richtige Antwort beinhaltet. Werden keine, zwei oder mehrere Felder angekreuzt, so gilt die Antwort als falsch. Ankreuzen Lösungsvarianten Die Aussage 1 ist richtig und die Aussage 2 ist falsch. Die Aussage 1 ist falsch und die Aussage 2 ist richtig. Beide Aussagen sind richtig. Beide Aussagen sind falsch. Fall 2 (1.0 Punkte) Beurteilen Sie die nachfolgenden Aussagen 1 und 2 auf deren Richtigkeit (Richtig oder Falsch). Im Lösungsschema, das Sie im Anschluss an die zu beurteilenden Aussagen finden, sind die Aussagen abschliessend zu beurteilen. Nr. 1 2 Aussagen Bei Scheidung, gerichtlicher oder tatsächlicher Trennung werden die Ehegatten für die ganze Steuerperiode separat veranlagt. Bei allen natürlichen Personen gilt das Kalenderjahr immer auch als Steuerperiode und als Veranlagungsperiode. ©Trägerorganisation Berufsprüfung Fachfrau/Fachmann im Finanz- und Rechnungswesen 2015 Steuern, Aufgabe 2 Name, Vorname, Kandidatennummer Seite 2 von 17 Aufgabe Kreuzen Sie im nachstehenden Lösungsschema die richtige Lösung an. Achten Sie darauf, dass nur eine Zeile die richtige Antwort beinhaltet. Werden keine, zwei oder mehrere Felder angekreuzt, so gilt die Antwort als falsch. Ankreuzen Lösungsvarianten Die Aussage 1 ist richtig und die Aussage 2 ist falsch. Die Aussage 1 ist falsch und die Aussage 2 ist richtig. Beide Aussagen sind richtig. Beide Aussagen sind falsch. Fall 3 (5.0 Punkte) Beat Huber ist verwitwet und lebt zusammen mit seiner minderjährigen Tochter im gleichen Haushalt. Er hat seinen steuerrechtlichen Wohnsitz das ganze Jahr in der Schweiz. Im Kalenderjahr 2014 stellt sich seine finanzielle Situation wie folgt dar: Tatbestand B. Huber hat folgende Einkünfte erzielt: Nettosalär aus unselbständiger Erwerbstätigkeit vom 1.1. bis 30.9.2014, für den Rest des Jahres erwerbslos (ohne Ersatzeinkommen) Wertschriftenertrag: Zinsen Wertschriftenertrag: Beteiligungserträge aus 50% Anteil der Aktien der Simbua AG, welche im Privatvermögen gehalten werden Eigenmiete für selbstgenutzte Eigentumswohnung (steueramtlich festgesetzt) B. Huber hat folgende steuerliche Abzüge geltend gemacht: Fahrkosten: Von B. Huber bezahltes Jahresabonnement für öffentliches Verkehrsmittel Mehrkosten der Verpflegung: Jahrespauschale Übrige Berufskosten: 3% des Nettolohnes, mindestens im Jahr 2‘000, höchstens im Jahr 4‘000 Weiterbildungskosten: effektive Kosten Vermögensverwaltungskosten: Effektive Kosten Werterhaltende, effektive Kosten für die Liegenschaft Wertvermehrende, effektive Kosten für die Liegenschaft CHF 108‘000 4‘000 50‘000 24‘000 1‘200 3‘200 Hinweis: Ist zu berechnen. 900 1‘500 12‘000 20‘000 Hinweis: Alle effektiven Kosten sind vollständig nachgewiesen und damit, bei steuerlicher Abzugsfähigkeit, auch in dieser Höhe zu akzeptieren. Aufgabenstellung: a) Berechnen Sie für Beat Huber das steuerbare Einkommen für die Steuerperiode 2014. Berücksichtigen Sie bei den Abzügen noch den geltend zu machenden Abzug gemäss Art. 33 Abs. 1 Buchstabe g und Abs. 1 bis DBG und die zum Abzug berechtigten Sozialabzüge. Weitere Abzüge sind nicht zu berücksichtigen. Für die Erarbeitung der Lösung kann nach-folgendes Raster übernommen werden. ©Trägerorganisation Berufsprüfung Fachfrau/Fachmann im Finanz- und Rechnungswesen 2015 Steuern, Aufgabe 2 Name, Vorname, Kandidatennummer Tatbestand (Einkünfte und Abzüge) Bemerkung/Berechnung Seite 3 von 17 CHF Steuerbares Einkommen b) Welcher Tarif findet bei B. Huber Anwendung? Geben Sie den steuerlichen Begriff und den massgebenden Artikel des DBG an (Artikelnummer mit allfälligem Absatz und/oder Buchstaben). ©Trägerorganisation Berufsprüfung Fachfrau/Fachmann im Finanz- und Rechnungswesen 2015 Steuern, Aufgabe 2 Name, Vorname, Kandidatennummer Seite 4 von 17 Fall 4 (4.0 Punkte) Ronald Genoud, geboren 1947, wurde am 14. April 2014 Opfer eines schweren Verkehrsunfalles. Infolge der erlittenen Verletzungen verstarb er am 15. September 2014. Seine Ehefrau (geboren 1949) erhält im Zusammenhang mit dem Todesfall ihres Ehemannes im Jahre 2014 die folgenden Leistungen. Wie werden diese Leistungen steuerlich erfasst? Kreuzen Sie die nach Ihrer Meinung richtige Antwort an. Es ist nur eine Antwort richtig. Wird keine Antwort oder werden mehrere Antworten angekreuzt, gilt die Aufgabe als falsch gelöst. Zusätzlich sind auch die entsprechenden Gesetzesartikel des DBG (Artikelnummern mit allfälligen Absätzen und Buchstaben) aufzuführen. a) Genugtuungsentschädigung CHF 45’000 Voll steuerbar, Zusammenrechnung mit dem übrigen Einkommen Teilweise steuerbar, Zusammenrechnung mit dem übrigen Einkommen Gesonderte Besteuerung Von der Steuer ausgenommen Gesetzesartikel: Artikel, Absatz und Buchstabe ………………………………………………. b) Kapitalleistung aus der Vorsorgestiftung (Pensionskasse) des Arbeitgebers CHF 425’000 Voll steuerbar, Zusammenrechnung mit dem übrigen Einkommen Teilweise steuerbar, Zusammenrechnung mit dem übrigen Einkommen Gesonderte Besteuerung Von der Steuer ausgenommen Gesetzesartikel: Artikel, Absatz und Buchstabe ………………………………………………. c) Beiträge aus der privaten Taggeldversicherung (Erwerbsausfall) für den Zeitraum vom 14. April bis zum 14. September 2014 (154 Tage à CHF 35.- = CHF 5'390) Voll steuerbar, Zusammenrechnung mit dem übrigen Einkommen Teilweise steuerbar, Zusammenrechnung mit dem übrigen Einkommen Gesonderte Besteuerung Von der Steuer ausgenommen Gesetzesartikel: Artikel, Absatz und Buchstabe ………………………………………………. d) Kapitalleistung aus einer privaten Risikolebensversicherung (reine Todesfall - Risikoversicherung ohne Rückkaufswert) CHF 130’000 Voll steuerbar, Zusammenrechnung mit dem übrigen Einkommen teilweise steuerbar, Zusammenrechnung mit dem übrigen Einkommen Gesonderte Besteuerung Von der Steuer ausgenommen Gesetzesartikel: Artikel, Absatz und Buchstabe ………………………………………………. ©Trägerorganisation Berufsprüfung Fachfrau/Fachmann im Finanz- und Rechnungswesen 2015 Steuern, Aufgabe 2 Name, Vorname, Kandidatennummer Seite 5 von 17 Fall 5 (4.5 Punkte) Die Erfolgsrechnung der Einzelfirma Goelette per 31. Dezember 2014 weist einen Gewinn von CHF 186‘000 aus. Berechnen Sie das steuerbare Einkommen des Einzelunternehmers aus selbständigem Erwerb für das Steuerjahr 2014. Sie können hierzu die nachstehende Tabelle benützen. In jeder Zeile (Buchstabe a bis g) ist der von Ihnen berechnete Zuschlag bzw. Abzug in der Spalte „Korrekturen / Berechnungen / Begründungen“ zu umschreiben (Stichwort genügt) und allfällige Berechnungen detailliert und nachvollziehbar darzustellen; der den Gewinn verändernden Betrag unter der Spalte „CHF“ aufzuführen. Sie erhalten zusätzlich folgende Angaben: a) Warenlager 01.01.2014 31.12.2014 Einstandswert CHF 210‘000 270‘000 Buchwert CHF 140‘000 140‘000 Die steuerlich zulässige Warenlagerreserve von einem Drittel ist für das Geschäftsjahr 2014 anzupassen. b) Eine Garantierückstellung von CHF 12‘000 wurde aufgelöst, die Auflösung ist im Gewinn von CHF 186‘000 enthalten. Diese Rückstellung wurde bereits im Jahre 2013 steuerlich korrigiert (versteuerte stille Reserve). c) In der Buchhaltung wurden CHF 15‘000 Abschreibungen auf der Liegenschaft vorgenommen. Diese Liegenschaft wird mehrheitlich privat genutzt. Von den Abschreibungen entfallen CHF 9‘000 auf den privat genutzten Teil der Liegenschaft und CHF 6‘000 auf den geschäftlich genutzten Teil. d) Im Geschäftsaufwand sind die folgenden Aufwendungen enthalten: Direkte Steuern des Unternehmers Goelette CHF 37‘000 Beitrag der Ehefrau an die Säule 3a (Ehefrau arbeitet in der Unternehmung mit) CHF 6‘000 Private Krankenkassenbeiträge des Unternehmers CHF 4‘000 e) Das Geschäftsfahrzeug wird von Herrn Goelette auch privat genutzt. Der Privatanteil wurde steueramtlich auf CHF 6‘000 festgesetzt. In der Buchhaltung wurde jedoch kein Privatanteil ausgeschieden/verbucht. f) Ein Geschäftsfahrzeug wurde für CHF 10‘000 an den Sohn des Unternehmers verkauft. Der Buchwert betrug CHF 8‘000 und der Verkehrswert CHF 14‘000. g) Der Geschäftsverlust aus dem Jahre 2006 von CHF 4‘000, konnten in den Vorjahren nicht mit dem übrigen Einkünften verrechnet werden. ©Trägerorganisation Berufsprüfung Fachfrau/Fachmann im Finanz- und Rechnungswesen 2015 Steuern, Aufgabe 2 Name, Vorname, Kandidatennummer Seite 6 von 17 Tabelle für die Berechnung des steuerbaren Einkommens der Einzelfirma Goelette Korrekturen / Berechnungen /Begründungen Steuerbarer Gewinn gemäss Buchhaltung 2014 a) b) c) d) e) f) g) Steuerbarer Reingewinn für das Jahr 2014 ©Trägerorganisation CHF 186‘000 Berufsprüfung Fachfrau/Fachmann im Finanz- und Rechnungswesen 2015 Steuern, Aufgabe 2 Name, Vorname, Kandidatennummer Seite 7 von 17 Fall 6 (3.0 Punkte) Herr Müller ist Inhaber der Einzelunternehmung Müller Maschinen. In der Bilanz ist eine Kapitalanlageliegenschaft enthalten, die unbestritten Geschäftsvermögen darstellt. Von dieser Liegenschaft sind folgende Zahlen bekannt: Kaufpreis Steuerlich akzeptierter Buchwert Verkehrswert CHF 800‘000 CHF 750‘000 CHF 900‘000 Diese Liegenschaft wird heute zum Verkehrswert an einen unabhängigen Dritten verkauft. Welche Folgen ergeben sich bei der Grundstückgewinnsteuer im monistischen wie im dualistischen Grundstückgewinnsteuersystem? Wählen Sie zwei der folgenden Aussagen, die Sie als richtig beurteilen, indem Sie die zwei für Sie richtigen Aussagen als „Richtig“ ankreuzen. Werden weniger oder mehr als zwei Aussagen angekreuzt, werden für die gesamte Aufgabe keine Punkte vergeben. Richtig Aussagen Mit der Grundstückgewinnsteuer werden im monistischen und im dualistischen System CHF 150‘000 (900‘000 – 750‘000) erfasst. Mit der Grundstückgewinnsteuer werden im monistischen System CHF 100‘000 erfasst (Verkehrswert/Erlös ./. Kaufpreis) und mit der Einkommenssteuer CHF 50‘000 (Kaufpreis ./. Buchwert = wiedereingebrachte Abschreibungen). Im dualistischen System wird keine Grundstückgewinnsteuer erhoben, da es sich bei der Liegenschaft um Geschäftsvermögen handelt (Buchwertprinzip). Es erfolgt keine Abrechnung über die Liegenschaft. Der ganze Gewinn wird sowohl im monistischen wie auch im dualistischen System mit der Einkommenssteuer erfasst. Fall 7 (2 Punkte) Familie Huber möchte im Vorfeld einer Besprechung mit der Steuerverwaltung Akteneinsicht, um sich besser auf das Gespräch vorbereiten zu können. Kreuzen Sie bei jeder der vier Feststellungen an, ob für diese Akten im offenen Veranlagungsverfahren Recht auf Einsicht besteht (Ja) oder nicht (Nein). Wird bei einer Feststellung Ja und Nein angekreuzt oder keine Auswahl getroffen, erfolgt keine Bewertung. Art der Unterlagen Ja 1 Von der steuerpflichtigen Person selbst eingereichte Akten 2 Verwaltungsinterne Notizen, Weisungen oder interne Stellungnahmen 3 Meldungen von Steuerbehörden und anderen Behörden 4 Denunziationsschreiben ©Trägerorganisation Nein Berufsprüfung Fachfrau/Fachmann im Finanz- und Rechnungswesen 2015 Steuern, Aufgabe 2 Name, Vorname, Kandidatennummer Seite 8 von 17 Fall 8 (6.0 Punkte) Die Nana AG betreibt einen Handelsbetrieb. Ihr Hauptsitz befindet sich im Kanton Zug. Die betriebliche Tätigkeit wird am Hauptsitz (Kanton Zug) und im Kanton Nidwalden (Betriebsstätte) in gemieteten Lokalitäten ausgeübt. In diesen Kantonen besitzt die Gesellschaft keine Liegenschaften. Im Kanton Schaffhausen ist die Nana AG Eigentümerin an einer an Dritte vermieteten Kapitalanlageliegenschaft (keine Betriebsstätte). Folgende, am Lageort gegebene steuerlich zu akzeptierende Werte (in TCHF) sind bekannt: Legende: HS: Hauptsteuerdomizil BS: Betriebsstätte KLO: Kapitalanlageliegenschaftsort Posten Mobile Konten Lokalisierte Betriebsaktiven Kapitalanlageliegenschaft: Buchwert 3‘000 Nettoertrag 100 (anteilige Schuldzinsen sind bereits verrechnet) Steuerbares Kapital Umsatz Betriebsgewinn (ohne Einkünfte aus der Kapitalanlageliegenschaft) Präzipuum in Prozenten Gesamt Kanton Zug HS Kanton Kanton Nidwalden Schaffhausen BS KLO 220 780 100 540 120 240 0 0 800 2'500 150 2'000 100 500 50 0 0 20 Aufgabe: Nehmen Sie die interkantonale Kapital- und Gewinnsteuerausscheidung für das Jahr 2014 nach der indirekten Methode vor, wobei dem Hauptsteuerdomizil 20% des Betriebsgewinns (= Gewinn ohne Gewinn aus der Kapitalanlageliegenschaft) als Vorausanteil (Präzipuum) zuzuweisen ist. Für die Kapital- wie die Gewinnausscheidung können Sie im nachfolgenden Schema „Steuerbares Kapital“ und im Schema „Steuerbarer Gewinn“ die Ausscheidung vornehmen. Achten Sie darauf, dass die Ausscheidungen vollständig, nachvollziehbar und übersichtlich dargestellt werden. ©Trägerorganisation Berufsprüfung Fachfrau/Fachmann im Finanz- und Rechnungswesen 2015 Steuern, Aufgabe 2 Name, Vorname, Kandidatennummer Seite 9 von 17 Lösungsschema Steuerbares Kapital in TCHF: Posten Gesamt Kanton Zug Kanton Nidwalden Kanton Schaffhausen Gesamt Kanton Zug Kanton Nidwalden Kanton Schaffhausen Mobile Konten Lokalisierte Betriebsaktiven Kapitalanlageliegenschaft Steuerbares Kapital Lösungsschema Steuerbarer Gewinn in TCHF: Posten Vorkolonne Steuerbarer Gewinn ©Trägerorganisation Berufsprüfung Fachfrau/Fachmann im Finanz- und Rechnungswesen 2015 Steuern, Aufgabe 2 Name, Vorname, Kandidatennummer Seite 10 von 17 Aufgabe 9 (3.5 Punkte) Die Computerfirma Soft AG übernimmt ihre Tochtergesellschaft Hard AG durch Absorption. Es sind folgende Abschlüsse per 31.12.2013 vorhanden (in CHF): Soft AG Hard AG Aktiven Umlaufsvermögen Beteiligung Hard AG Anlagevermögen Total Aktiven 200'000 40‘000 160‘000 400‘000 70‘000 130‘000 200‘000 Passiven Fremdkapital Aktienkapital Reserven Total Passiven 110‘000 200‘000 90‘000 400‘000 75‘000 100‘000 25‘000 200‘000 Aufgaben: a) Wie sieht die Bilanz der Soft AG nach der Fusion aus? Ergänzen Sie in der nachfolgenden Darstellung die Spalte „Nach Fusion“ Soft AG Aktiven Umlaufsvermögen Beteiligung Hard AG Hard AG 200'000 70‘000 40‘000 Anlagevermögen 160‘000 130‘000 Total Aktiven 400‘000 200‘000 Passiven Fremdkapital 110‘000 75‘000 Aktienkapital 200‘000 100‘000 90‘000 25‘000 400‘000 200‘000 Reserven inkl. Fusionsergebnis Total Passiven Nach Fusion Aktiven Passiven ©Trägerorganisation Berufsprüfung Fachfrau/Fachmann im Finanz- und Rechnungswesen 2015 Steuern, Aufgabe 2 b) Name, Vorname, Kandidatennummer Seite 11 von 17 Berechnen Sie den Fusions-Gewinn oder –Verlust und nennen Sie den Artikel des DBG (Artikelnummer mit allfälligem Absatz und Buchstaben), der die Besteuerung von FusionsGewinnen oder – Verlusten von juristischen Personen regelt! ©Trägerorganisation Berufsprüfung Fachfrau/Fachmann im Finanz- und Rechnungswesen 2015 Steuern, Aufgabe 2 Name, Vorname, Kandidatennummer Seite 12 von 17 Fall 10 (6 Punkte) Xaver Meier ist Alleinaktionär der Meier Fabrikation AG. Im Rahmen des Veranlagungsverfahrens für die Steuerperiode 2014 (Geschäftsjahr = Kalenderjahr) hat die Steuerbehörde bei der Gesellschaft die folgenden Tatbestände festgestellt: Tatbestände betreffend Geschäftsjahr 2014 a) Per 1.1.2014 hat Aktionär Meier der Gesellschaft ein in seiner Freizeit entwickeltes Patent zum Preis von CHF 200'000 veräussert. Per 31.12.2014 wurde das Patent um 20 % auf den Restwert von CHF 160'000 abgeschrieben. Die Gesellschaft wurde aufgefordert, die Werthaltigkeit des Patents per 1.1.2014 nachzuweisen und zu dokumentieren. Dieser Nachweis wurde nicht erbracht, somit liegt ein Nonvaleur vor. b) Ein Lieferant der Gesellschaft hat per 30.6.2014 in der Quote von 20 % auf seine fakturierte Forderung von ursprünglich CHF 30'000 verzichtet. Damit konnte eine strittige Garantieverpflichtung endgültig bereinigt werden. Den Betrag von CHF 6'000 hat die Gesellschaft wie folgt in die gesetzlichen Reserven eingebucht: Kreditoren / gesetzliche Reserven. c) Den Mitarbeitenden steht bei privatem Finanzierungsbedarf die Möglichkeit offen, von der Gesellschaft ein zinsloses Darlehen in angemessener Höhe zu beziehen. Mitarbeitende haben davon Gebrauch gemacht, wobei sich die gesamte Darlehenssumme sowohl per 1.1.2014 als auch per 31.12.2014 unverändert auf den Totalbetrag von CHF 200'000 beläuft. CHF 40'000 6'000 0 Ein Zinsertrag wurde somit nicht verbucht: Gegenüber einer Bank hätten die Mitarbeitenden die bezogene Darlehenssumme mit einem Jahreszins von mindestens 5 % zu verzinsen gehabt, weil keine oder nur geringfügige Sicherheiten vorhanden waren. d) Im Hinblick auf den Erwerb einer Fabrikationsliegenschaft (Vertragsabschluss am 10.1.2015 mit Nutzen und Gefahr per 1.1.2015) wurde per 30.6.2014 bereits eine Akontozahlung im Betrag von CHF 400'000 geleistet. Diese Zahlung wurde per 30.6.2014 unter der Bilanzposition "Liegenschaften" aktiviert und zulasten der Erfolgsrechnung mit einer vollen Jahresquote von 7 % gemäss Merkblatt der EStV (Fabrikationsliegenschaft) abgeschrieben. Verbuchte Abschreibung 2014 28'000 Aufgabenstellung: Setzen Sie im nachfolgenden Schema in der Spalte "Gewinnkorrekturen pro 2014" für jeden einzelnen Tatbestand unter Buchstabe a - d den massgebenden Korrekturbetrag ein. Dabei ist eine Aufrechnung mit + und eine Reduktion mit - zu bezeichnen. Sofern keine steuerlichen Korrekturen im Gewinn vorzunehmen sind, setzen Sie 0 ein. In der Spalte "Verdeckte Vorteilszuwendung an Aktionär" ist für jeden einzelnen Tatbestand festzuhalten, ob es sich um eine verdeckte Vorteilszuwendung (geldwerte Leistung) handelt oder nicht. Diese Frage ist jeweils für jeden Tatbestand unter Buchstabe a – d mit ja oder nein zu beantworten. Sollten Sie bei a) zu der Auffassung kommen, dass eine verdeckte Vorteilszuwendung vorliegt, ist zusätzlich noch der massgebende Betrag einzusetzen. ©Trägerorganisation Berufsprüfung Fachfrau/Fachmann im Finanz- und Rechnungswesen 2015 Steuern, Aufgabe 2 Tatbestand Name, Vorname, Kandidatennummer Gewinnkorrekturen pro 2014: Betrag mit + oder – oder 0 Beispiel: + 10‘000 oder – 10‘000, sofern keine Korrektur: 0 Seite 13 von 17 Verdeckte Vorteilszuwendung an Aktionär: ja oder nein (unter a ist noch der Betrag in CHF zu erwähnen, sollten Sie zu der Auffassung kommen, dass eine verdeckte Vorteilszuwendung vorliegt) a) Betrag: b) c) d) ©Trägerorganisation Berufsprüfung Fachfrau/Fachmann im Finanz- und Rechnungswesen 2015 Steuern, Aufgabe 2 Name, Vorname, Kandidatennummer Seite 14 von 17 Fall 11 (2 Punkte) Xaver Meier ist seit mehreren Jahren Alleinaktionär der beiden in der Schweiz ansässigen Betriebsgesellschaften Chemie AG und Pharma AG (beide sind Gewinn erzielende Schwestergesellschaften mit intaktem Eigenkapital). Die Chemie AG verfügt über eine Liegenschaft sowie über die beiden Betriebe Pflanzenschutz und Tiernahrung. Die Buchwerte und die stillen Reserven dieser Aktiven (in CHF) können wie folgt zusammengefasst werden. Aktiven der Chemie AG Kapitalanlageliegenschaft Betrieb Pflanzenschutz Betrieb Tiernahrung Buchwerte 1'500 2'500 5'000 stille Reserven 1'000 2'000 3'000 Xaver Meier zieht die folgenden (voneinander unabhängigen) Vermögensübertragungen aus der "Chemie AG" zugunsten der "Pharma AG" in Betracht. a) Die nicht betrieblich genutzte Liegenschaft soll zum Buchwert von der Chemie AG an die Pharma AG veräussert werden. Die Pharma AG verwendet die Liegenschaft für betriebliche Zwecke. Kann die Liegenschaft steuerneutral (zum Buchwert) von der Chemie AG an die Pharma AG veräussert werden? Antworten Sie mit Ja oder Nein. ©Trägerorganisation Berufsprüfung Fachfrau/Fachmann im Finanz- und Rechnungswesen 2015 Steuern, Aufgabe 2 Name, Vorname, Kandidatennummer Seite 15 von 17 b) Der Betrieb Pflanzenschutz soll zum Buchwert von der Chemie AG an die Pharma AG abgespalten werden. Die Abspaltung erfolgt zulasten des Eigenkapitals der Chemie AG und zugunsten des Eigenkapitals der Pharma AG (kein Verkauf). Kann der Betrieb Pflanzenschutz zum Buchwert zulasten des Eigenkapitals von der Chemie AG an die Pharma AG abgespalten werden? Antworten Sie mit Ja oder Nein, begründen Sie Ihre Antwort mit Nennung von mindestens zwei Voraussetzungen und führen Sie den massgebenden DBG-Artikel (Artikelnummer mit allfälligen Absätzen und/oder Buchstaben) an. ©Trägerorganisation Berufsprüfung Fachfrau/Fachmann im Finanz- und Rechnungswesen 2015 Steuern, Aufgabe 2 Name, Vorname, Kandidatennummer Seite 16 von 17 Aufgabenteil B Eidg. Verrechnungssteuer Die Aufgaben sind ausschliesslich entsprechend der jeweiligen Fragestellung nach dem Bundesgesetz und der Verordnung über die Verrechnungssteuer (VStG und VStV) zu lösen. Fall 12 (6 Punkte) 1. Eine Gesellschaft hält 8% ihrer eigenen Aktien. Nennen Sie den Gesetzesartikel, der den Erwerb von eigenen Aktien regelt und geben Sie an, innert welcher Frist diese eigenen Aktien wieder veräussert werden müssen. …………………………………………………………………………………………………………. …………………………………………………………………………………………………………. 2. Innert welcher Frist muss ein Anspruch auf Rückerstattung der Verrechnungssteuer geltend gemacht werden? Nennen Sie den entsprechenden Gesetzesartikel. …………………………………………………………………………………………………………. …………………………………………………………………………………………………………. 3. Die Alpha AG verfügt über ein Aktienkapital von CHF 1'000'000 und wird zu je 50% durch Herrn Morier in Lausanne und Herrn Sachs in München beherrscht. An der ordentlichen Generalversammlung vom 15. Juni 2014 wurde beschlossen, das Aktienkapital um CHF 500'000 zu Lasten der freien Reserven zu erhöhen. Kann die Gesellschaft im konkreten Fall das Meldeverfahren gemäss Artikel 24 Absatz 1 Buchstabe b VStV beantragen? Begründen Sie Ihre Antwort im Detail. ………………………………………………………………………………………………………….. ………………………………………………………………………………………………………….. ………………………………………………………………………………………………………….. 4. Eine natürliche Person mit Wohnsitz im Inland erhält von einer schweizerischen Versicherungsgesellschaft eine Kapitalleistung aus einer Lebensversicherung im Betrag von CHF 100'000. Berechnen Sie die geschuldete Verrechnungssteuer und nennen Sie den zutreffenden Gesetzesartikel. ………………………………………………………………………………………………………….. ………………………………………………………………………………………………………….. ©Trägerorganisation Berufsprüfung Fachfrau/Fachmann im Finanz- und Rechnungswesen 2015 Steuern, Aufgabe 2 Name, Vorname, Kandidatennummer Seite 17 von 17 Fall 13 (6 Punkte) Die X AG in Lausanne wurde im Jahr 1980 mit einem Aktienkapital von CHF 1'000'000, eingeteilt in 1'000 Aktien zu je CHF 1‘000, gegründet. Sie ist im Maschinenbau tätig. Die Inhaber der Beteiligungsrechte sind die folgenden: - Jean Holding AG, Bern Herr Jean, wohnhaft in Bern Y Anstalt in Vaduz, Liechtenstein 60% 20% 20% Per 30. Juni 2014 präsentiert sich die Bilanz der X AG wie folgt: Flüssige Mittel Diverse Aktiven 6’000’000 Diverse Passiven 6'000’000 Aktienkapital Gesetzliche Reserven Reserven aus Kapitaleinlagen Übrige Reserven Gewinnvortrag ________ 12’000'000 400’000 1'000’000 500’000 5'000’000 5'000’000 100’000 ________ 12’000’000 Am 1. September 2014 beschliesst die Generalversammlung der X AG die Ausschüttung einer Dividende im Betrag von CHF 5'000'000, welche je zur Hälfte zu Lasten der Reserven aus Kapitaleinlagen und der übrigen Reserven ausbezahlt wird. Fragen und Aufgaben: a. b. c. Die Berechnung der geschuldeten Verrechnungssteuer ist im Detail darzulegen. Wie kann die Gesellschaft ihre Steuerpflicht erfüllen? Zeigen Sie auf, wie und wo jeder Aktionär die Verrechnungssteuer zurückfordern kann. ©Trägerorganisation Eidg. Berufsprüfung Fachfrau/Fachmann im Finanz- und Rechnungswesen 2015 Löhne und Sozialversicherungen Prüfungszeit 1 Stunde Punktzahl 50 Beachten Sie bitte folgende Punkte: 1. Kontrollieren Sie, ob dieser Aufgabensatz vollständig ist. Er umfasst nebst dem Deckblatt insgesamt 11 Seiten. 2. Schreiben Sie Ihren Namen und Ihre Kandidatennummer auf jedes Lösungsblatt. 3. Schreiben Sie Ihre Antworten direkt bei den dafür vorgesehenen Stellen in der Aufgabenstellung. 4. Legen Sie die Lösungsblätter und allfällige Notizblätter in die Umschlagmappe. Wir wünschen Ihnen viel Erfolg! ©Trägerorganisation Berufsprüfung Fachfrau/Fachmann im Finanz- und Rechnungswesen 2015 Löhne und Sozialversicherungen Name, Vorname, Kandidatennummer Aufgabe 1: AHV und BVG Seite 1 von 11 5.0 Punkte Per 01. Januar 2015 sind die unten stehenden Mitarbeiter neu in ein Unternehmen eingetreten. Für Pius Weber, die Aushilfe, wurde ein Nettolohn vereinbart. a) Bestimmen Sie aus der Sicht des neuen Arbeitgebers in der dafür vorgesehenen Spalte das Datum der AHV-Pflicht, oder schreiben Sie "Eintrittsmonat". b) Definieren Sie in der gleichen Tabelle den AHV-pflichtigen Jahreslohn der neu eingetretenen Mitarbeitenden. Wenn kein AHV-pflichtiger Lohn vorliegt, schreiben Sie die Ziffer 0, leere Felder werden nicht bewertet. Neueintritte per 01.01.2015 Name Vorname Jahrgang Jahreslohn CHF Datum AHV-pflicht Fischer Markus 1961 72'000.00 Buchmann Peter 1978 90'000.00 Kleiber Urs 1947 22'000.00 Pauls Emma 1999 6'000.00 Weber Pius 1968 1‘950.00 ©Trägerorganisation AHV-pflichtiger Lohn Berufsprüfung Fachfrau/Fachmann im Finanz- und Rechnungswesen 2015 Löhne und Sozialversicherungen Name, Vorname, Kandidatennummer Seite 2 von 11 Fortsetzung von Aufgabe 1 c) Das Unternehmen hat nur das BVG-Obligatorium abgeschlossen. Bestimmen Sie in der dafür vorgesehenen Spalte den im BVG versicherten Lohn. Wenn kein versicherter Lohn vorliegt, schreiben Sie die Ziffer 0. Leere Felder werden nicht bewertet. Name Vorname Jahrgang Jahreslohn CHF Fischer Markus 1961 72'000.00 Buchmann Peter 1978 90'000.00 Kleiber Urs 1947 22'000.00 Pauls Emma 1999 6'000.00 Weber Pius 1968 1'950.00 BVG versicherter Lohn Aufgabe 2: AHV–massgebender Lohn 4.0 Punkte Kreuzen Sie an, welche Lohnarten AHV-pflichtig sind, welche nicht. AHVpflichtig Lohnart Orts- und Teuerungszulage Familienzulagen Verlobungs- und Hochzeitsgeschenke unter CHF 500.00 im Jahr Prämie bis zu CHF 500.00 für das Bestehen von beruflichen Prüfungen Von Arbeitgebenden bezahlte Steuern Erwerbsersatz für Dienstleistende und bei Mutterschaft aus der EO Versicherungstaggelder bei Unfall oder Krankheit aus dem UVG oder einer Krankentaggelversicherung Tantiemen, feste Entschädigungen und Sitzungsgelder an Mitglieder der Verwaltung ©Trägerorganisation nicht AHVpflichtig Berufsprüfung Fachfrau/Fachmann im Finanz- und Rechnungswesen 2015 Löhne und Sozialversicherungen Name, Vorname, Kandidatennummer Seite 3 von 11 Aufgabe 3: AHV-Abrechnung 6.0 Punkte Die Schreinerei Bucher Martin ist eine Einzelfirma und ein Einmannbetrieb: Steuerbares Einkommen definitv 102'000.00 Verlust Vorjahr Investiertes Eigenkapital per 31.12.14 3'000.00 32'800.00 Bezahlte Beiträge bis 31.12.14 9‘500.00 Verwaltungskosten 2.00% FAK-Beitrag 1.60% Zinssatz für das Eigenkapital 2.00% Errechnen Sie die AHV/IV/EO-Beiträge, die für Martin Bucher im Januar 2015 noch fällig wurden. Beachte Sie dabei, dass das Eigenkapital auf den nächsten Tausender aufgerundet und das AHVpflichtige Einkommen auf den nächsten Hunderter abgerundet wird. Abrechnung Einzelfirma Basis Steuerbares Einkommen Steuerbares Einkommen aufgerechnet Verlust Vorjahr Zins Eigenkapital Zwischentotal AHV/IV/EO Beiträge FAK-Beitrag Verwaltungskosten Bereits bezahlt Schlussbetrag Einzelfirma ©Trägerorganisation % Betrag Berufsprüfung Fachfrau/Fachmann im Finanz- und Rechnungswesen 2015 Löhne und Sozialversicherungen Name, Vorname, Kandidatennummer Aufgabe 4: IV-Grad Seite 4 von 11 3.5 Punkte Ein Mitarbeiter (Bruno Albisser) ist seit dem 1. Dezember 2014 infolge Krankheit arbeitsunfähig. Er wird gemäss Arztzeugnis seine Arbeit nur noch teilweise aufnehmen können. Sein Jahreslohn beträgt CHF 90'000. Die IV hat aufgrund der medizinischen Grundlagen entschieden, dass Bruno Albisser in einer angepassten Tätigkeit noch CHF 35'000 pro Jahr verdienen kann. a) Nennen Sie den Zeitraum, ab wann dieser Mitarbeiter frühestens mit einer IV-Rente rechnen kann. b) Bestimmen Sie in unten stehender Tabelle die entsprechenden Beträge. Den IV-Grad errechnen Sie auf zwei Kommastellen genau. Kriterien Betrag/Prozent/Stufe Valideneinkommen Invalideneinkommen Erwerbseinbusse IV-Grad Rentenstufe ©Trägerorganisation Berufsprüfung Fachfrau/Fachmann im Finanz- und Rechnungswesen 2015 Löhne und Sozialversicherungen Name, Vorname, Kandidatennummer Seite 5 von 11 Aufgabe 5: Leistungen der ALV 5.0 Punkte Ein Arbeitgeber mit fünf Mitarbeitenden wurde im Februar 2015 zahlungsunfähig. Alle Arbeitsverhältnisse sind ungekündigt, die Löhne können den Mitarbeitenden nicht mehr ausbezahlt werden, obwohl sie weitergearbeit haben. Der Konkurs wurde eröffnet, die Lohnforderungen bestehen. a) Kreuzen Sie an, welche Entschädigung die betroffenen Mitarbeitenden von der Arbeitslosenversicherung während des oben beschriebenen Sachverhalts fordern können. Entschädigungen der ALV Kreuz Arbeitslosenentschädigung Kurzarbeitsentschädigung Schlechtwetterschädigung Insolvenzentschädigung b) Kreuzen Sie an, ob die untenstehenden Aussagen zu obigem Sachverhalt richtig oder falsch sind. Leistungen der ALV Richtig Alle betroffenen Mitarbeiter können eine Kurzarbeitsentschädigung von 80% für 3 Monate bei der ALV beantragen. Alle betroffenen Mitarbeiter können eine Insolvenzentschädigung von 100% für höchstens 4 Monate bei der ALV beantragen. Alle betroffenen Mitarbeiter können eine Insolvenzentschädigung von 80% für 8 Monate bei der ALV beantragen. Alle betroffenen Mitarbeiter können eine Schlechtwetterentschädigung von 100% für 2 Monate bei der ALV beantragen. ©Trägerorganisation Falsch Berufsprüfung Fachfrau/Fachmann im Finanz- und Rechnungswesen 2015 Löhne und Sozialversicherungen Name, Vorname, Kandidatennummer Aufgabe 6: Kurzarbeit und Sozialversicherungbeiträge Seite 6 von 11 4.5 Punkte Ein Unternehmen (GmbH) muss für zwei Monate 50% Kurzarbeit einführen. Die Lohnsumme bei einer vollen Beschäftigungslage beträgt 225’000 pro Monat . In diesem Unternehmen wird kein 13. Monatslohn ausbezahlt. In dieser monatlichen Lohnsumme ist der Lohn des Geschäftsführers von CHF 15’000 (pro Monat) enthalten. Dieser Geschäftsführer hat Einzelunterschrift und ist massgeblich finanziell am Unternehmen beteiligt. Es handelt sich bei allen Zahlen um Bruttolöhne. a) Berechnen Sie die AHV/IV/EO- und ALV-Beiträge, die während eines Monats der Kurzarbeit für den Arbeitgeber total (Arbeitnehmer- und Arbeitgeberbeiträge) gegenüber der Ausgleichskasse fällig werden. Beiträge AHV/IV/EO Basis % Betrag 225'000.00 ALV 1 ALV 2 b) Kann der Geschäftsführer ebenfalls Kurzarbeitsentschädigung beziehen? Begründen Sie Ihre Antwort. ©Trägerorganisation Berufsprüfung Fachfrau/Fachmann im Finanz- und Rechnungswesen 2015 Löhne und Sozialversicherungen Name, Vorname, Kandidatennummer Aufgabe 7: UVG Seite 7 von 11 6.0 Punkte Die Mitarbeiterin Rosa Nussbaumer hatte einen unbezahlten Urlaub bewilligt bekommen. Dieser dauerte vom 01.08.2014 bis 31.12.2014. a) Nennen Sie die Dauer der Nachdeckung der Unfallversicherung nach UVG. b) Beschreiben Sie stichwortartig, wie Rosa Nussbaumer den Versicherungsschutz aus der Unfallversicherung während des ganzen unbezahlten Urlaubs hätte aufrecht erhalten können. c) Frau Nussbaumer beginnt Ihre Arbeit wieder am 05.01.2015. Rosa Nussbaumer verdient pro Monat brutto CHF 8’000.00 (x13) und ist alleinerziehend. Sie bezieht eine volle Kinderzulage von CHF 300.— pro Monat. Am 15.02.2015 verunfallt Frau Nussbaumer und legt bis zum 27.02.2015 ein Arztzeugnis vor, welches ihre Arbeitsunfähigkeit zu 100% bestätigt. Errechnen Sie mit Hilfe der untenstehenden Tabelle das Unfalltaggeld, welches der Arbeitgeber für diese Absenz erhält. Rechnen Sie alle Zwischenergebnisse auf Rappen genau, und runden Sie erst am Schluss Ihrer Berechnung auf fünf Rappen genau. Entschädigung Betrag Monatslohn 8'000.00 Jahreslohn Kinderzulagen pro Jahr Versicherter Lohn Taggeld Absenz-Tage Bezahlte Unfalltage ……..Tage ………Tage Total Überweisung Total Überweisung gerundet ©Trägerorganisation Berufsprüfung Fachfrau/Fachmann im Finanz- und Rechnungswesen 2015 Löhne und Sozialversicherungen Name, Vorname, Kandidatennummer Seite 8 von 11 Aufgabe 8: BVG – Pensionskasse 6.0 Punkte Im Folgenden finden Sie einen Auszug aus dem Versicherungsausweis (Pensionskasse) der Mitarbeiterin Pia Lüscher mit einem Jahreslohn von CHF 80'000. Persönliche Daten Vers. Nr. 33474 Arbeitgeber Musterdienstelle AHV-Nummer 756.2960.7176.79 Geburtsdatum 30.04.1970 Zivilstand verheiratet Lohndaten Massgebender Lohn 80'000.00 Koordinationsabzug 20'000.00 Versicherter Lohn (VL) 60'000.00 Beiträge versicherte Person in % vom VL im Jahr im Monat Gesamtbeitrag 8.20% 4'920.00 410.00 Sparbeitrag 7.20% 4'320.00 360.00 1.00% in % vom VL 600.00 im Jahr Gesamtbeitrag 14.80% 8'880.00 740.0 Sparbeitrag Risikobeitrag Beiträge Arbeitgeber 50.00 im Monat 10.80% 6'480.00 540.00 Risikobeitrag 1.50% 900.00 75.00 Umlagebeitrag 2.00% 1'200.00 100.00 0.50% in % vom VL 300.00 im Jahr Invalidenrente 60% 36'000.00 3'000.00 Ehegattenrente/Lebenspartner 40% 24'000.00 2'000.00 7'200.00 600.00 180'000.00 Teuerungsfond Risikoleistungen Waisenrente/Kinderrente zur IV 12% Todesfallkapital (falls kein anderer Leistungsanspruch) 25.00 im Monat Die Höhe des Todesfallkapitals entspricht der Freizügigkeitsleistung mind. 100% bzw. maximal 300% des versicherten Lohns. Sparguthaben Sparkapital Freizügigkeitsleistungen per 31.12.2014 201'260.55 davon Anteil BVG 70'140.90 Sparbeitrag laufendes Jahr Altersrente Rücktrittsalter 64 / Sparkapital Umwandlungssatz im Jahr 10'800.00 im Monat 731'967.35 5.88% Rente 43'039.70 ©Trägerorganisation 3'586.60 Berufsprüfung Fachfrau/Fachmann im Finanz- und Rechnungswesen 2015 Löhne und Sozialversicherungen Name, Vorname, Kandidatennummer Seite 9 von 11 Fortsetzung von Aufgabe 8 Kreuzen Sie an, ob untenstehende Aussagen zum Pensionskassenausweis von Pia Lüscher richtig oder falsch sind. Richtig Falsch Bei dieser Vorsorgelösung handelt es sich um ein reines Beitragsprimat. Das Risiko Alter ist im Beitragsprimat versichert. Die Risiken Tod und Invalidität sind im Leistungsprimat versichert. Der tiefere Koordinationsabzug weist auf eine überobligatorische Lösung hin. Der Sparbeitrag für das Risiko Alter beträgt total 36%. Der Sparbeitrag für das Risiko Alter beträgt total 18%. Aufgabe 9: Bilaterale Verträge 2.0 Punkte Ein Mitarbeiter einer schweizerischen Versicherungsgesellschaft arbeitet seit Januar 2008 in Köln. Er hat dort eine Wohnung bezogen und erhält den Lohn von der deutschen Tochtergesellschaft. Erklären Sie stichwortartig, welchem Land dieser Mitarbeiter sozialversicherungsrechtlicht untersteht. ©Trägerorganisation Berufsprüfung Fachfrau/Fachmann im Finanz- und Rechnungswesen 2015 Löhne und Sozialversicherungen Name, Vorname, Kandidatennummer Aufgabe 10: Lohnabrechnung Seite 10 von 11 8.0 Punkte Ein Mitarbeiter trat per 31.01.2015 aus der Firma aus. Ergänzen Sie auf der Folgeseite für diesen Mitarbeiter die Austrittslohnabrechnung (Januar 2015). Alle Beträge sind auf Rappen genau zu rechnen, die Nettoauszahlung ist auf fünf Rappen zu runden. Wochenstunden 40.0 Monatslohn Fr. 7‘400.00 plus 13. Monatslohn pro rata temporis Überzeitsaldo 16 Stunden (Entschädigung plus 25%) Ferientage 5.50 (werden bei Austritt ausbezahlt) Kinderzulage ein Kind CHF 300.— pro Monat Anteil Leistungsprämie Fr. 1‘000.00 (wird bei Austritt ausbezahlt) BVG Obligatorium 8.0% Anteil Mitarbeiter (kein Überobligatorium, in 12 Lohnläufen) NBU-Prämie 0.5% Anteil Mitarbeiter UV-Z Prämie 0.3% Anteil Mitarbeiter Krankentaggeldprämie 1.0% Anteil Mitarbeiter Konto UBS 759-690-99999-XX ©Trägerorganisation Berufsprüfung Fachfrau/Fachmann im Finanz- und Rechnungswesen 2015 Löhne und Sozialversicherungen Name, Vorname, Kandidatennummer Seite 11 von 11 Fortsetzung von Aufgabe 10 Bezeichnung Ansatz Anzahl Lohn Anteil 13. ML Überzeit Ferientage …………………….. Zwischentotal Kinderzulage Brutto AHV/IV/EO ALV 1 ALV 2 BVG Obligat. NBU-Prämie UV-Z Krankentaggeldversicherung Sozialabzüge Nettoauszahlung ©Trägerorganisation Betrag Total Eidg. Berufsprüfung Fachfrau/Fachmann im Finanz- und Rechnungswesen 2015 Recht Prüfungszeit 1 Stunde Punktzahl 50 Beachten Sie bitte folgende Punkte: 1. Kontrollieren Sie, ob dieser Aufgabensatz vollständig ist. Er umfasst nebst dem Deckblatt insgesamt 7 Seiten Aufgabenstellung und 2 Seiten Anhang. 2. Schreiben Sie Ihren Namen und Ihre Kandidatennummer auf jedes Lösungsblatt. 3. Schreiben Sie Ihre Antworten direkt bei den dafür vorgesehenen Stellen in der Aufgabenstellung. 4. Berechnungen stellen Sie bitte übersichtlich und nachvollziehbar dar. 5. Legen Sie die Lösungsblätter und allfällige Notizblätter in die Umschlagmappe. Wir wünschen Ihnen viel Erfolg! ©Trägerorganisation Berufsprüfung Fachfrau/Fachmann im Finanz- und Rechnungswesen 2015 Recht Name, Vorname, Kandidatennummer Seite 1 von 7 Hinweis: Für ein blosses „ja“ oder „nein“ als Antwort werden keine Punkte erteilt. Ebenfalls keine Punkte werden erteilt bei richtigem „ja“ oder „nein“, aber falscher Begründung. 1. 1.1. Personenrecht / OR Allgemeiner Teil / Vertragsrecht Gesellschaftsrecht Sachverhalt: Unternehmensberater Erik K. hat bei der Firma Büro- & Wohndesign AG für eine neue Mitarbeiterin aus einem Katalog ein Pult und einen Bürostuhl bestellt. In der Auftragsbestätigung steht in der Rubrik „Liefertermin“: „genau am 2. Juli“. Erik K. hatte gegenüber dem Verkäufer klar gemacht, dass es für ihn sehr wichtig sei, dass der Liefertermin exakt eingehalten wird. Ihm wurde gesagt, das sei problemlos zu schaffen. Als die Büromöbel am 3. Juli noch nicht geliefert sind, stellt Erik K. Ihnen folgende Fragen, die Sie ihm beantworten. Begründen Sie Ihre Antwort und nennen Sie den massgebenden Gesetzesartikel mit Angabe des Absatzes und gegebenenfalls der Ziffer. a) Befindet sich die Büro- & Wohndesign AG in Verzug, obwohl ich sie bisher nicht gemahnt habe? 2 b) Kann ich der Verkäuferin noch heute, am 3. Juli, erklären, ich trete vom Vertrag zurück oder muss ich ihr vorher eine angemessene Nachfrist setzen? 2 1.2. Sachverhalt: Ein Warenhaus hat bei einem Fabrikanten von Unterwäsche unter anderem 200 Paar weisse Herrenslip der Grösse L bestellt. Geliefert wurden aber 200 Unterhemden Grösse L. Die Ware wurde in neutralen Kartons geliefert. Der Fehler wurde aber erst drei Wochen nach der Lieferung festgestellt, weil der Wareneingang nicht kontrolliert wurde und die gelieferten Kartons im Lagerraum abgestellt wurden. Nun ist sich der Geschäftsführer nicht sicher, ob die 200 Unterhemden gemäss Obligationenrecht noch zurückgeschickt werden können, oder ob die falsche Lieferung im Sinne von Art. 201 OR genehmigt wurde, weil die Ware nicht unmittelbar nach Erhalt der Lieferung kontrolliert und der Lieferantin die falsche Lieferung sofort gemeldet wurde. Der Geschäftsführer sucht einen Rechtsanwalt auf. Dieser erklärt ihm, hier handle es sich nicht um ein Problem eines Sachmangels und Art. 201 OR finde keine Anwendung. Die Unterhemden könnten deshalb immer noch retourniert werden. Wie wird der Rechtsanwalt wohl seine Ansicht begründen? 3 ©Trägerorganisation Berufsprüfung Fachfrau/Fachmann im Finanz- und Rechnungswesen 2015 Recht 1.3. Name, Vorname, Kandidatennummer Seite 2 von 7 Sachverhalt: Die Einzelunternehmung Claudio Barnetta Mediasolutions hat für die Einzelunternehmung Metzgerei André Zeller eine Homepage für Fr. 2‘900.-- eingerichtet. Trotz zweimaliger Mahnung ist die Rechnung immer noch offen. Anlässlich der Organisation der Verlobungsfeier für seine Tochter schlägt Barnetta seinem zukünftigen Schwiegersohn vor, er solle die Metzgerei Zeller mit dem Catering beauftragen. Den Rechnungsbetrag der Metzgerei könne er dann mit seiner Forderung gemäss Art. 120 OR verrechnen. a) Begründen Sie, warum die Verrechnung - wie sie von Barnetta vorgeschlagen wird nicht gültig erfolgen kann. 2 b) Durch welche rechtlichen Schritte könnten Barnetta und/oder der zukünftige Schwiegersohn bewirken, dass die Verrechnung gültig erfolgen kann. Geben Sie auch an, ob, und wenn ja, welche Form dabei eingehalten werden muss. 2 1.4. Sachverhalt: Helene Rutz ist bei einem Treuhandbüro angestellt. Ihr Aufgabengebiet umfasst das Führen der Debitorenbuchhaltung und allgemeine Büroarbeiten. Die meisten Kunden stammen aus den Kantonen Zürich und Aargau. Vereinzelt stammen Kunden auch aus den Kantonen Schwyz und St. Gallen. Helene Rutz kennt die Namen der Kunden aufgrund ihrer Tätigkeit als Debitorenbuchhalterin. Sie hat aber keinen persönlichen Kontakt mit ihnen. Der Einzelarbeitsvertrag auferlegt Helene Rutz ein Konkurrenzverbot. Sie hat sich verpflichtet, nach Beendigung des Arbeitsverhältnisses während sechs Monaten bei keinem anderen Treuhandbüro in der gesamten Deutschschweiz als Debitorenbuchhalterin tätig zu sein. Ist das Konkurrenzverbot für Helene Rutz verbindlich, d.h. war der Arbeitgeber berechtigt, mit ihr ein Konkurrenzverbot zu vereinbaren? Die Antwort ist zu begründen und der entsprechende Gesetzesartikel anzugeben. 3 1.5. Eine Angestellte hat am 5. Januar 2015 eine unbefristete Stelle angetreten. Am 17. März 2015 erkrankt sie und wird vom Arzt bis zum 17. April krankgeschrieben. Während welcher Zeit ihrer krankheitsbedingten Verhinderung an der Arbeitsleistung hat sie gestützt auf Art. 324a Abs. 1 OR Anspruch auf Lohnzahlung? Bitte geben Sie Anfangs- und Enddatum an. 3 ©Trägerorganisation Berufsprüfung Fachfrau/Fachmann im Finanz- und Rechnungswesen 2015 Recht 1.6. Name, Vorname, Kandidatennummer Seite 3 von 7 Sachverhalt: Hans Glarner, Rebecca Rizzi und Roger Durand betreiben eine Kollektivgesellschaft auf dem Gebiet der Anlageberatung. Wegen des hohen Haftungsrisikos wollen sie diese in eine Aktiengesellschaft umwandeln. Die Bilanz der Firma präsentiert sich wie folgt: Aktiven Franken Liquide Mittel 50‘000.-- Kreditoren Hypothek 150‘000.-- Kapital Glarner Kapital Rizzi 500‘000.-- Kapital Durand 700‘000.-- Debitoren Anlagevermögen Passiven Franken 100‘000.-400‘000.-150‘000.-25‘000.-25‘000.-700‘000.-- Die drei Gesellschafter wollen am 3. Februar 2015 die Durand AG mit einem Aktienkapital von Fr. 300‘000.-- gründen. Das Kapital wird bar einbezahlt. Per 2. März 2015 soll die Durand AG das Geschäft der Kollektivgesellschaft mit Aktiven und Passiven - aus steuerlichen Gründen - zum Buchwert von Fr. 200‘000.-- übernehmen. Der entsprechende Vertrag zwischen der Kollektivgesellschaft und der in Gründung befindlichen Aktiengesellschaft wurde am 8. Januar 2015 formgültig abgeschlossen. Beantworten Sie die folgenden Fragen zu diesem Vorgang: a) Welche Mehrheit braucht der Beschluss der Kollektivgesellschafter, die Kollektivgesellschaft aufzulösen und den Geschäftsbetrieb an eine neue Gesellschaft zu verkaufen. Das Zutreffende ist anzukreuzen. Einstimmiger Beschluss Mehrheitsbeschluss 1 b) Wie wird bei der Gründung einer AG mit Barliberierung sichergestellt, dass das gezeichnete und liberierte Aktienkapital nach der Gründung der Gesellschaft dieser auch tatsächlich zur Verfügung steht? 2 c) Welche formellen rechtlichen Erfordernisse müssen die Gründer einer AG in der Gründungsphase erfüllen, damit der Kauf eines Geschäftsbetriebs, der unmittelbar nach der Gründung der Aktiengesellschaft durch die Aktiengesellschaft als Sachübernahme im Sinne des Gesetzes vollzogen werden soll, für die AG gültig ist? Nennen Sie mindestens zwei Erfordernisse, die erfüllt sein müssen. 2 d) Gemäss Obligationenrecht hat Glarner dank seiner Beteiligung am Aktienkapital in der Höhe von Fr. 225‘000.-- die absolute Mehrheit in der Generalversammlung. Das möchten die drei Gründer verhindern und suchen nach einer Lösung, wonach keiner die andern an der Generalversammlung überstimmen kann. Wie könnte dieses Ziel erreicht werden? Als Antwort genügt die Nennung eines Stichworts. 2 ©Trägerorganisation Berufsprüfung Fachfrau/Fachmann im Finanz- und Rechnungswesen 2015 Recht 2. 2.1. Name, Vorname, Kandidatennummer Seite 4 von 7 Ehe- und Erbrecht Sachverhalt: Murat Gül ist seit dem 3. April 2001 mit Fatima verheiratet. Fatima stirbt. Das eheliche Vermögen besteht aus einer Liegenschaft im Wert von Fr. 1‘200‘000.--. Gemäss Grundbuch ist Murat Alleineigentümer der Liegenschaft. Das unbebaute Land der Liegenschaft besass Murat schon im Zeitpunkt der Heirat zum damaligen Wert von Fr. 200‘000.--. Weiteres Vermögen brachten die beiden Eheleute nicht in die Ehe. Im Jahr 2004 erbte Fatima von ihrem verstorbenen Vater Fr. 250‘000.--. Mit diesem Betrag und Ersparnissen von Murat aus Arbeitserwerb im Betrag von Fr. 50‘000.-- wurde auf dem Grundstück ein Haus gebaut. Das unbebaute Land hatte zu dieser Zeit einen Wert von Fr. 300‘000.--, sodass nach dem Bau des Hauses die Liegenschaft einen Wert von insgesamt Fr. 600‘000.-- hatte. a) Wie gross ist die Ersatzforderung des Eigenguts von Fatima für die Investition ihrer Erbschaft in den Hausbau einschliesslich des Mehrwertanteils? Zur Beantwortung dieser Frage kann die nachfolgende Tabelle benutzt werden, muss aber nicht. 3 Eigengut Murat Eigengut Fatima Errungenschaft Murat Total Wert der Liegenschaft vor dem Hausbau 2004 Investitionen in Hausbau Wert der Liegenschaft nach dem Hausbau 2004 Beteiligungsverhältnis Mehrwert Total Ansprüche b) Wie gross ist der Nachlass von Fatima? Die Berechnung muss nachvollziehbar sein. Hinweis: Wenn Sie Frage a) nicht beantwortet haben, weil Sie die Mehrwertanteile nicht berechnen konnten, gehen Sie bei der Beantwortung der Frage b) von der Annahme aus, der Mehrwertanteil des Eigenguts von Fatima betrage Fr. 200‘000.-- und die Errungenschaft von Murat habe einen Wert von total Fr. 120‘000.--. 3 ©Trägerorganisation Berufsprüfung Fachfrau/Fachmann im Finanz- und Rechnungswesen 2015 Recht Name, Vorname, Kandidatennummer Seite 5 von 7 2.2. Sachverhalt: Hermann Götz stirbt 48-jährig an einem Herzinfarkt. Er ist ledig und hat keine Nachkommen. Seine Eltern sind bereits tot; Hermann war das einzige Kind seiner Eltern. Die Grosseltern väterlicher und mütterlicherseits sind ebenfalls bereits verstorben. Es leben nur noch folgende Verwandte: - Olga Peyer, die Schwester der Grossmutter mütterlicherseits Rosemarie Götz, eine Cousine väterlicherseits, Tochter des Onkels Jonas Götz Elvira Götz, die Witwe von Onkel Jonas Götz und Mutter von Rosemarie Götz Anna Syz, die voreheliche Tochter des Grossvaters mütterlicherseits Die verwandtschaftlichen Beziehungen der noch lebenden Erben gehen aus untenstehender Grafik hervor. Urgrosseltern Olga Peyer Elvira Götz Rosemarie Götz a) Anna Syz Hermann Götz Bezeichnen Sie namentlich die Erben von Hermann Götz und geben Sie deren Erbteile in Bruchteilen an. 2 b) Berechnen Sie die Pflichtteile der Erben von Hermann Götz. 1 ©Trägerorganisation Berufsprüfung Fachfrau/Fachmann im Finanz- und Rechnungswesen 2015 Recht Name, Vorname, Kandidatennummer Seite 6 von 7 Sachverhalt: Der Nachlass von Hermann Götz beträgt Fr. 100‘000.--. Die Erben erfahren 20 Tage nach seinem Tod, dass der Erblasser kurz vor seinem Tod in stark angetrunkenem Zustand einen Unfall mit einem Schaden von Fr. 600‘000.-- verursacht hat und dass die Gefahr besteht, dass die Haftpflichtversicherung auf den Nachlass von Hermann Götz Rückgriff nimmt. c) Begründen Sie, weshalb diese Information für die Erben wichtig ist. 2 d) Welchen Schritt empfehlen Sie den Erben? 1 3. 3.1. Schuldbetreibung und Konkurs Sachverhalt: In folgenden Fällen stellt die Gläubigerin nach Beseitigung des Rechtsvorschlags das Fortsetzungsbegehren. In welchem Verfahren wird die Betreibung fortgesetzt. Das zutreffende Verfahren ist anzukreuzen. Pfändung Konkurs Pfandverwertung a) Der im Handelsregister eingetragene Inhaber eines Coiffeursalons wird von der Eidg. Steuerverwaltung für geschuldete Mehrwertsteuern betrieben. b) Ein im Handelsregister als Mitglied einer Kollektivgesellschaft eingetragener Unternehmer hat für seine Freundin eine Wohnung gemietet. Nun wird er vom Vermieter für ausstehende Mietzinse betrieben. c) Heinz A. hat vor vier Jahren einen Partyservice gegründet. Seit letztem Jahr beträgt der Umsatz deutlich mehr als Fr. 100‘000.--. Trotzdem hat er sich noch nicht ins Handelsregister eintragen lassen. Nun wird er von einem Lieferanten betrieben. 3.2. 2 2 2 Sachverhalt: Ein Mieter, der ausserterminlich aus der Wohnung ausgezogen ist, wird vom Vermieter für die drei Mietzinse bis zum ordentlichen Kündigungstermin betrieben. Der Mieter erhebt Rechtsvorschlag, den der Vermieter im Verfahren um provisorische Rechtsöffnung beseitigen konnte. a) Mit welcher im SchKG vorgesehenen Klage kann der Mieter verhindern, dass die provisorische Rechtsöffnung definitiv wird? 2 b) Innerhalb welcher Frist muss er handeln? 1 ©Trägerorganisation Berufsprüfung Fachfrau/Fachmann im Finanz- und Rechnungswesen 2015 Recht 3.3. Name, Vorname, Kandidatennummer Seite 7 von 7 Sachverhalt: Am Mittwoch, 4. Mai ist dem Schuldner durch einen Angestellten des Betreibungsamtes der Zahlungsbefehl zugestellt worden. An welchem Tag läuft die zehntägige Rechtsvorschlagsfrist ab? Beachten Sie den Auszug aus der Schweizerischen Zivilprozessordnung (ZPO) im Anhang 2 4. Strafrecht 4.1. Sachverhalt: Treuhänder Max Randegger veruntreut Fr. 300‘000.-- eines Kunden (Art. 138 StGB). Den veruntreuten Betrag zahlt er in Liechtenstein auf das Konto einer ihm gehörenden liechtensteinischen Stiftung bar ein. Danach überweist er den Betrag auf ein Konto seiner Frau Conchita Gonzales Randegger, welche von der Veruntreuung weiss. In ihrer nächsten Steuererklärung deklarieren die Eheleute diesen Betrag als Erbschaft, die die aus Kolumbien stammende Ehefrau von ihrer Mutter gemacht hat. Conchita bringt eine Bestätigung ihres in Bogotà wohnenden Vaters bei, nach welcher dieser seiner Tochter im Rahmen der Erbteilung Fr. 300‘000.-- überwiesen habe, die in Liechtenstein deponiert gewesen seien. Diese Bestätigung wird dem Steueramt vorgelegt. Prüfen Sie, ob sich Conchita Gonzales Randegger der Verletzung von Art. 305bis StGB schuldig gemacht hat, und begründen Sie Ihre Antwort. Wenn Sie die Frage verneinen, nennen Sie ein Tatbestandsmerkmal, das nicht erfüllt ist. Wenn Sie die Frage bejahen, nennen Sie mindestens zwei Tatbestandsmerkmale, die erfüllt sind. Beachten Sie den Auszug aus dem Strafgesetzbuch (StGB) im Anhang. 3 ©Trägerorganisation Eidg. Berufsprüfung Fachfrau/Fachmann im Finanz- und Rechnungswesen 2015 Fallstudie Prüfungszeit 2 Stunden Punktzahl 100 Beachten Sie bitte folgende Punkte: 1. Kontrollieren Sie, ob dieser Aufgabensatz vollständig ist. Er umfasst nebst dem Deckblatt insgesamt 17 Seiten. 2. Schreiben Sie Ihren Namen und Ihre Kandidatennummer auf jedes Lösungsblatt. 3. Schreiben Sie Ihre Antworten direkt bei den dafür vorgesehenen Stellen in der Aufgabenstellung. 4. Legen Sie die Lösungsblätter und allfällige Notizblätter in die Umschlagmappe. Wir wünschen Ihnen viel Erfolg! ©Trägerorganisation Berufsprüfung Fachfrau/Fachmann im Finanz- und Rechnungswesen 2015 Fallstudie Name, Vorname, Kandidatennummer Seite 1 von 17 Allgemeine Angaben Alle Berechnungsresultate sind auf ganze Zahlen resp. ganze Kurzzahlen zu runden (vorbehalten anderslautende Rundungsregeln in der Aufgabenstellung). Dabei sind die kaufmännischen Rundungsregeln anzuwenden. Alle Berechnungen sind direkt in den vorgesehenen Lösungsfeldern übersichtlich und nachvollziehbar darzustellen. Die Rentenbarwert- und Abzinsungsfaktoren befinden sich auf Seite 17. Die Anzahl Buchungslinien muss nicht mit der Lösung übereinstimmen. Alle Teilaufgaben können unabhängig voneinander gelöst werden. Gemeinsame Ausgangslage der Teilaufgaben Die Planzer Transport&Logistics AG (nachstehend auch Planzer genannt) hat ihren Hauptsitz in Dietikon ZH. Sie ist in den Bereichen Transporte national und international, Spezialtransporte und Lagerung (inkl. Dienstleistungen wie Kommissionierung, Konfektionierung) tätig. Es bestehen 2 Standorte in der Schweiz (Dietikon und Basel) sowie 2 Tochtergesellschaften in angrenzenden europäischen Ländern (Italien und Deutschland). Am Hauptsitz Dietikon besteht eine eigene Betriebsliegenschaft und eigene Lagerräumlichkeiten, wobei eine integrierte Liegenschaftsrechnung geführt wird. An allen übrigen Standorten ist Planzer wie auch die Tochtergesellschaften eingemietet. Das Aktienkapital der Planzer beträgt total CHF 20 Mio. und ist aufgeteilt in 20‘000 Namenaktien à CHF 1‘000. Die Familie Planzer ist Alleinaktionärin. Die Unternehmung verfügt über rund 100 eigene LKW-Fahrzeuge, beschäftigt rund 600 Mitarbeiter und arbeitet zusätzlich noch mit rund 30 Subunternehmern zusammen. Sie befinden sich in der Rolle eines externen Beraters/einer externen Beraterin für die Planzer Transport&Logistics AG. Geschäftsleitung Stab Personalwesen (HR) Transporte (CH, Int.) Spezialtransporte Stab Sekretariat GL Lagerung Finanz&ReWe Stab Fi-&ReWe Nebenbücher ©Trägerorganisation Hauptbuch Controlling Berufsprüfung Fachfrau/Fachmann im Finanz- und Rechnungswesen 2015 Fallstudie Name, Vorname, Kandidatennummer Seite 2 von 17 Teilaufgabe 1: Organisation, Datenschutz, Datensicherheit (11 Punkte) Mit dem starken Wachstum der Planzer Transport&Logistics AG in den letzten Jahren hat die Organisation nicht immer schrittgehalten. Es sind mehrere Unsicherheiten in Bezug auf Zuständigkeiten und Kompetenzen vorhanden. Aufgabe 1.1 Beurteilen Sie die nachstehenden Fragen/Feststellungen der Geschäftsleitung zur Aufbauorganisation. Geben Sie nachfolgend an, ob die Aussage richtig ist (X in der Spalte R) oder begründen Sie, warum die Aussage falsch ist (Begründung F). Eine Begründung ist nur notwendig, wenn Sie der Meinung sind, dass die Aussage falsch ist. Nr. Aussagen R 1 Die Stelle Stab Fi-&ReWe kann der Lohnbuchhaltung verbindliche Anweisungen geben, welche Arbeiten terminlich bis wann zu erledigen sind. 2 Die Stelle Stab Fi-& ReWe entlastet die Leitung Finanz- & ReWe quantitativ. Sie koordiniert beispielsweise Meetings und Termine. 3 Wenn die Sachbearbeiter/-innen der Abteilungen „Nebenbücher“ und „Hauptbuch“ zusätzlich die Kompetenz erhalten eigenständig die Abschreibungsläufe für die Zwischen- und Jahresabschlüsse zu tätigen (vorher Leitungsaufgabe) handelt es sich um Job Enrichment. 4 Wenn sich die Debitoren- und Kreditorenbuchalter/-innen (Sachbearbeitung) der Abteilung Finanz- und Rechnungswesen über eintönige Arbeit beklagen, wäre es durch Job Enrichment möglich, sie als Sachbearbeiter auch ins Hauptbuch einzubinden. Begründung F ©Trägerorganisation Berufsprüfung Fachfrau/Fachmann im Finanz- und Rechnungswesen 2015 Fallstudie Name, Vorname, Kandidatennummer Seite 3 von 17 Aufgabe 1.2 Beantworten Sie die nachstehenden Fragen der Geschäftsleitung zur Ablauforganisation sowie zu Datenschutz und -sicherheit: Nr. Aussagen 1 2 3 Antwort Nennen Sie zwei sinnvolle Massnahmen, um im Finanz- und Rechnungswesen die Durchlaufzeiten möglichst tief zu halten. Mit was für einem Instrument (Darstellungsart) können Bearbeitungszeiten dargestellt werden. Nennen Sie ein Beispiel dafür, was man im Finanz- & ReWe disponieren können muss (was nicht fest organisiert sein darf/kann). 4 Nennen Sie ein Ereignis, vor dem die Datensicherung schützen muss. 5 Nennen Sie ein Ereignis, vor dem der Datenschutz schützen muss. Aufgabe 1.3 Bevor die Abteilung „Kreditorenbuchhaltung“ Eingangsfakturen verbucht, müssen gewisse Formalitäten überprüft werden: 1. Prüfung Visum Besteller 2. Prüfung Visum Kostenverantwortlicher (Abteilungsleiter des Bestellers) Nennen Sie die Prüfungshandlung bezüglich der MWST, die sinnvollerweise durch die Kreditorenbuchhaltung wahrgenommen wird, bevor Eingangsfakturen verbucht und bezahlt werden und vermerken Sie den massgeblichen Artikel des MWSTG. ©Trägerorganisation Berufsprüfung Fachfrau/Fachmann im Finanz- und Rechnungswesen 2015 Fallstudie Name, Vorname, Kandidatennummer Seite 4 von 17 Teilaufgabe 2: Überleitung von OR auf Swiss GAAP FER (30 Punkte) Um die Expansion der Planzer Transport&Logistics AG voranzutreiben haben sich die Eigentümer vor etwas mehr als einem Jahr entschieden, den Gang ins Nebensegment der Schweizer Börse zu wagen und dabei rund 40% der Aktien an Dritte zu verkaufen. Die Familie Planzer bleibt Mehrheitsaktionärin. Für das Jahr 2014 muss als Folge der Kotierung der Planzer-Aktien zum ersten Mal ein offizieller Abschluss nach Swiss GAAP FER erstellt werden (Anwendung ganze Swiss GAAP FER). Als externe(r) Berater/-in haben Sie die Aufgabe erhalten aus dem fertigen OR-Abschluss 2014 mittels untenstehender Überleitungstabelle den FER-Abschluss zu erstellen. Aufgabe Tragen Sie in den beiden Spalten „Korrektur Vorjahre“ und „Korrektur 2014“ die Bewertungsdifferenzen ein und erstellen Sie daraus die Swiss GAAP FER-Bilanz und –Erfolgsrechnung (Hinweis: Die Positionen ohne Veränderung sind in der FER-Jahresrechnung bereits eingetragen). Die Struktur gemäss FER 3 ist zu vernachlässigen. Sie haben nur den Auftrag die Bewertungen gemäss FER umzusetzen. Der Jahresrechnung dürfen keine neuen Konten hinzugefügt werden. Beachten Sie die Zusatzhinweise zur Bewertung. Schreiben Sie Ihre Berechnungen direkt unter die jeweiligen Zusatzangaben, wobei die Berechnungstabellen verwendet werden müssen. Bilanzen in TCHF Liquide Mittel Forderungen Lieferungen&Leistungen ./. WB Forderungen L&L Aktive Rechnungsabgrenzungen Bilanz OR 31.12.2014 4‘480 - Korrektur 2014 - Bilanz FER 31.12.2014 4‘480 - - 5‘620 - - 450 - - 2'500 4‘910 - - 4‘910 793 - - 793 7'500 - - 7'500 20‘000 - - 20'000 5‘620 -390 450 Langfristige Aufträge 4‘200 Einrichtungen/EDV 2‘500 Fahrzeuge 7‘900 Geschäftsliegenschaft 8‘650 Lagerräume 5‘700 Finanzanlagen 280 Total Aktiven 39‘390 Verbindlichkeiten L&L Passive Rechnungsabgrenzungen Langfristige Darlehen Korrektur Vorjahre Passive latente Steuern (Rückstellung) Aktienkapital Gewinnreserven 1‘700 Eigene Aktien -720 Jahresgewinn 5‘207 Total Passiven 39‘390 ©Trägerorganisation Berufsprüfung Fachfrau/Fachmann im Finanz- und Rechnungswesen 2015 Fallstudie Name, Vorname, Kandidatennummer Erfolgsrechnungen in TCHF Seite 5 von 17 ER OR 2014 41‘500 - Fahrzeugaufwand (inkl. Abschreibung) 3‘200 - Aufwand Subunternehmer 6‘850 - - 6‘850 Raumaufwand 2‘400 - - 2‘400 Verwaltungsaufwand 2‘330 - - 2‘330 Abschreibungen 1‘420 - - 1‘420 Immobilienaufwand (inkl. Abschreibung) 1‘910 - 860 - 1‘143 - - 1‘143 - - Jahresgewinn 5‘207 - Total Aufwand 66‘820 - Nettoertrag Transporte national Nettoertrag Transporte international 33‘700 10‘200 - - 33‘700 10‘200 6‘800 - - 6‘800 16‘900 - -780 - 66‘820 - Personalaufwand Finanzaufwand Laufender Steueraufwand Latenter Steueraufwand Nettoertrag Spezialtransporte Nettoertrag Lagerungen Erlösminderungen Total Erträge Korrektur 2014 ER FER 2014 Zusatzangaben WB Forderungen L&L/Erlösminderungen Aufgrund von Erfahrungswerten ist seit mehreren Jahren eine Pauschal-WB von 2% betriebswirtschaftlich korrekt. Einzel-Wertberichtigungen sind keine notwendig. Gemäss OR wurde die WB Forderungen L&L (ruhendes Konto) Ende 2014 um TCHF 120 erhöht. Am 31.12.13 betrug der Forderungsbestand TCHF 5‘000. Berechnung Bewertungsdifferenz 2013 Berechnung Bewertungsdifferenz 2014 ©Trägerorganisation Berufsprüfung Fachfrau/Fachmann im Finanz- und Rechnungswesen 2015 Fallstudie Name, Vorname, Kandidatennummer Seite 6 von 17 Langfristige Aufträge Die Planzer hat im 2014 mit zwei namhaften Schweizer Playern der Unterhaltungselektronik je einen langfristigen Vertrag mit fixem Gesamtpreis über 3 Jahre für Lagerung, Kommissionierung usw. abgeschlossen. Die Kriterien der POC-Methode nach FER 22 sind erfüllt. Die Daten dieser beiden Aufträge zeigen sich wie folgt. Alle Zahlen in TCHF Auftrag Brack Auftrag ARP 12‘500 11‘500 1.3.14-1.3.17 1.6.14-1.6.17 Pro Halbjahr 1/6 Pro Jahr 1/3 IST-Kosten 31.12.14 3‘248 2‘300 Restkostenschätzung 8‘352 9‘500 Fixer Gesamtpreis Auftrag Laufzeit Zahlungskondition In der OR-Jahresrechnung sind bisher nur zum Teil die angefallenen Kosten dieser beiden Aufträge (keine weiteren langfristigen Aufträge) in der Position „Langfristige Aufträge“ aktiviert worden. Der Fertigstellungsgrad wird gemäss FER 22/21 nach der Cost-to-Cost-Methode berechnet. Halten Sie Ihre Berechnungsresultate in nachfolgender Tabelle fest: Auftrag Brack Auftrag ARP Fertigstellungsgrad (auf eine Dezimalstelle genau) Korrekter Stand Aktivum des langfristige Auftrages gemäss FER 22 (= Umsatz 2014, da Beginn im 2014) Erfolg aus Auftrag 2014 Ergebniskorrektur 2014 gegenüber OR-Abschluss Fahrzeuge Der gesamte Fahrzeugpark wurde per 01.01.2013 vollständig erneuert (seither keine Käufe und Verkäufe mehr). Für die Jahre 2013 und 2014 wurde im OR-Abschluss je 35% vom Buchwert abgeschrieben. Diese Abschreibungen wurden steuerlich vollständig akzeptiert. Betriebswirtschaftlich korrekt ist eine lineare Abschreibung von 1/6 des Anschaffungswertes. Ihre Berechnungen/Feststellungen: ______________________________________________________________________________ ______________________________________________________________________________ ______________________________________________________________________________ ______________________________________________________________________________ ©Trägerorganisation Berufsprüfung Fachfrau/Fachmann im Finanz- und Rechnungswesen 2015 Fallstudie Name, Vorname, Kandidatennummer Seite 7 von 17 Geschäftsliegenschaft Diese wird zu historischen Werten bewertet. Die OR-Abschreibung wird als bereits betriebswirtschaftlich korrekt erachtet. Die Werthaltigkeitsprüfungen ergaben bis Ende 2013 immer eine vollständige Werthaltigkeit des Buchwertes. Ende 2014 liegen folgende Werte vor: 1. Netto-Marktwert (Verkaufswert) TCHF 9‘300 2. Nutzwert TCHF 8‘900 Ihre Berechnungen/Feststellungen: ______________________________________________________________________________ ______________________________________________________________________________ ______________________________________________________________________________ ______________________________________________________________________________ Lagerräume Diese werden zu historischen Werten bewertet. Die planmässige Abschreibung gemäss OR wird als bereits betriebswirtschaftlich korrekt erachtet. Die Werthaltigkeitsprüfungen ergaben bis Ende 2013 immer eine vollständige Werthaltigkeit des Buchwertes. Per Ende 2014 liegen folgende Werte vor: 1. Netto-Marktwert (Verkaufswert) TCHF 5‘400 2. Jährliche Einnahmen aus dem Lager von TCHF 6‘920 und jährliche Ausgaben für das Lager von TCHF 6‘100 = Jährlicher Cashflow von TCHF 820 während der Restnutzungsdauer 3. Verbleibende Restnutzungsdauer 10 Jahre ab Ende 2014 4. Massgebender Zinssatz für Abzinsung 8% Berechnung Nutzwert Erzielbarer Wert Allfällige Wertbeeinträchtigung ©Trägerorganisation Berufsprüfung Fachfrau/Fachmann im Finanz- und Rechnungswesen 2015 Fallstudie Name, Vorname, Kandidatennummer Seite 8 von 17 Arbeitgeberbeitragsreserve Die Planzer zahlte im Jahr 2014 erstmals eine Arbeitgeberbeitragsreserve von TCHF 2‘100 in ihre Pensionskasse ein, die später für Arbeitgeberbeiträge verwendet werden muss. Diese Einzahlungen wurden zu Steueroptimierungszwecken vorgenommen, in der Erfolgsrechnung unter Personalaufwand verbucht und steuerlich auch so als Aufwand akzeptiert. Seit dem Anschluss von Planzer an die Pensionskasse besteht immer eine Überdeckung, auch Ende 2014 (wird gemäss Reglement voll zugunsten der Arbeitnehmenden verwendet). Ihre Berechnungen/Feststellungen: ______________________________________________________________________________ ______________________________________________________________________________ ______________________________________________________________________________ ______________________________________________________________________________ Eigene Aktien Im Jahr 2013 hatte die Planzer eigene Aktien mit Kurswert von TCHF 750 von einem austretenden Aktionär persönlich (d.h. ohne Transaktionskosten) gekauft. Diese Aktien befinden sich per Ende 2014 noch unverändert im Bestand der Gesellschaft und wurden gemäss OR am 31.12.2014 um TCHF 30 im Wert nach unten korrigiert. Im Jahr 2014 fanden keine Transaktionen mit eigenen Aktien statt. Ihre Berechnungen/Feststellungen: ______________________________________________________________________________ ______________________________________________________________________________ ______________________________________________________________________________ ______________________________________________________________________________ Passiv latente Steuern Der Steuersatz beträgt 18% auf dem Ergebnis vor Steuern (für laufende und latente Ertragssteuern). Der laufende Steueraufwand ist bereits betriebswirtschaftlich korrekt abgegrenzt. Berechnen und verbuchen Sie noch die latente Steuerabgrenzung. Ihre Berechnungen/Feststellungen: ______________________________________________________________________________ ______________________________________________________________________________ ______________________________________________________________________________ ______________________________________________________________________________ ©Trägerorganisation Berufsprüfung Fachfrau/Fachmann im Finanz- und Rechnungswesen 2015 Fallstudie Name, Vorname, Kandidatennummer Seite 9 von 17 Teilaufgabe 3: Analyse von Geldflussrechnungen (9 Punkte) Die Planzer Transport&Logistics AG hat von ihrem Branchenverband für eine Cashflowanalyse in anonymisierter Form Vergleichszahlen von anderen Logistikdienstleistern erhalten. Aufgabe Vergleichen Sie die folgenden (komprimierten) Geldflussrechnungen von drei verschiedenen Logistikdienstleistern mit unterschiedlichen Unternehmensgrössen. Geben Sie eine Beurteilung zur Güte dieser Unternehmungen anhand der erzielten Geldflüsse ab. Es handelt sich dabei um betriebswirtschaftlich korrekte Werte (so entsprechen z.B. die Abschreibungen den notwendigen Erneuerungsinvestitionen). Die Grössen Jahresgewinn / Rückzahlung fälliges langfristiges Fremdkapital / Dividenden sind als wiederkehrend und nachhaltig zu betrachten. Für die maximale Punktzahl ist für jede Unternehmung eine sinnvolle Beurteilung notwendig. Alle Zahlen in TCHF Logistiker A Logistiker B Logistiker C Jahresgewinn Abschreibungen Fahrzeuge Abschreibungen übrige Veränderung Debitoren Veränderung angef. Aufträge Veränderung TA Veränderung Kreditoren Veränderung TP = operativer Cashflow 35‘000 45‘000 12‘000 -500 -480 90 350 -80 91‘380 2‘000 3‘500 1‘900 -60 130 -50 50 0 7‘470 13‘000 17‘000 9‘000 8‘000 0 0 6‘000 0 53‘000 Nettoinvestitionen betriebliches Anlagevermögen = Investitionsbereich -75‘000 -3‘000 -15‘000 -75‘000 -3‘000 -20‘000 16‘380 4‘470 33‘000 0 -5‘000 -10‘000 -15‘000 0 -4‘000 -1‘000 -5‘000 0 -20‘000 -10‘000 -30‘000 +1‘380 -530 +3‘000 Free Cashflow Veränderung Grundkapital Rückzhlg. fälliges langfristiges Fremdkapital Dividenden = Finanzierungsbereich = Veränderung liquide Mittel Kommentare: ©Trägerorganisation Berufsprüfung Fachfrau/Fachmann im Finanz- und Rechnungswesen 2015 Fallstudie Name, Vorname, Kandidatennummer Seite 10 von 17 Teilaufgabe 4: Eidg. Mehrwertsteuer und direkte Steuern (25 Punkte) Die Planzer Transport&Logistics AG zieht Sie als externe(r) Berater/-in auch in steuerlichen Fragen bei, da keine kompetente Person in diesem Bereich intern verfügbar ist. Nehmen Sie Stellung zu folgenden Fragen und nennen Sie die gesetzliche Grundlage, wo dies in den Lösungsfeldern verlangt wird. Aufgabe 4.1: Mehrwertsteuern Die Planzer überlegt sich in Zug eine Holdinggesellschaft zu gründen, die Managementdienstleistungen erbringt (Unternehmensführung, Strategieberatung, Controlling usw.). Die Holdinggesellschaft wäre steuerlich im Sinne des Steuerharmonisierungsgesetzes akzeptiert und infolge Überschreitung der Umsatzgrenze auch MWST-pflichtig in der Schweiz. Beurteilen Sie diese Managementdienstleistungen in Bezug auf die Abrechnungspflicht mit der eidg. Mehrwertsteuer wenn diese erbracht werden für: a) die italienische Gesellschaft (Sitz in Bologna) b) die schweizerische Gesellschaft (Standort Basel) Antwort zu a) Antwort zu b) Massgebender Artikel und Absatz des MWSTG Aufgabe 4.2: Mehrwertsteuern Die Planzer, Basel transportiert im Auftrag der Latour SA, Belfort (F) eine Ladung Maschinenersatzteile von Belfort (F, 30 km von der CH-Grenze entfernt) nach Lausanne. Wie fakturiert die Planzer diese Transportleistung korrekt an die Latour SA, Belfort (F) in Bezug auf die eidg. Mehrwertsteuer? Antwort ©Trägerorganisation Berufsprüfung Fachfrau/Fachmann im Finanz- und Rechnungswesen 2015 Fallstudie Name, Vorname, Kandidatennummer Seite 11 von 17 Aufgabe 4.3: Mehrwertsteuern Die Planzer, Dietikon führt einen Spezialtransport mit Unkrautherbiziden für die Syngenta AG (Sitz: Schweiz) von Chur nach Argèles-Gazost (F, nahe der spanischen Grenze) durch. Die Inlandstrecke beträgt 320km (Chur bis Grenze nach Genf), die Auslandstrecke beträgt 800km. Beurteilen Sie diesen Transport bezüglich eidg. Mehrwertsteuer? Antwort Aufgabe 4.4: Verwaltungsratsmandat Ein Hauptaktionär der Planzer Transport&Logistics AG, Rolf Planzer, übt als natürliche Person ein nebenamtliches VR-Mandant bei der Global Storage AG aus und ist bei dieser im Handelsregister eingetragen. Die Planzer fakturiert dafür CHF 78‘000 (zzgl. 8% MWST) an die Global Storage AG. Wie beurteilen Sie diese Fakturierung der Planzer Transport&Logistics AG an die Global Storage? Korrekte Abrechnung für des VR-Mandats? Ja Nein (ohne Begründung) Richtige Handhabung falls oben Antwort „Nein“ Aufgabe 4.5: Mehrwertsteuern Die Planzer, Deutschland lagert Unterhaltungselektronikartikel im Auftrag eines Schaffhauser ITHändlers in einem Lager im Allgäu (D). Ausser solchen Lagerleistungen erbringt die Planzer, Deutschland keine Leistungen für Schweizer Unternehmen. Definieren Sie den Ort der Leistung dieser Lagerung und ob diese Leistung mit der eidg. Mehrwertsteuer abgerechnet werden muss. Begründen Sie mit Artikel und Absatz des MWSTG. Ort dieser Leistung Abrechnung mit eidg. MWST Artikel und Absatz des MWSTG. ©Trägerorganisation Berufsprüfung Fachfrau/Fachmann im Finanz- und Rechnungswesen 2015 Fallstudie Name, Vorname, Kandidatennummer Seite 12 von 17 Aufgabe 4.6: Interkantonale Steuerausscheidung Die Planzer, Schweiz führt nur eine Buchhaltung für die beiden Schweizer Standorte. Es bestehen somit keine Betriebsstättenbuchhaltungen (die beiden ausländischen Standorte sind nicht Gegenstand dieser Aufgabe). Nehmen Sie die interkantonale Steuerausscheidung zwischen dem Hauptsitz (Dietikon ZH) und der Betriebsstätte (Basel BS) in der Tabelle vor (quotenmässig indirekte Methode). Es gelten dabei die Regeln für Handelsbetriebe. Für den Hauptsitz ist ein Gewinnvorausanteil (Präzipuum) von 10% zu berücksichtigen. Bilanzen in TCHF Liquide Mittel Steuerbilanz 31.12.2014 4‘480 Restliches Umlaufvermögen 9‘880 Einrichtungen/EDV (davon 1/3 in Basel) 2‘500 Fahrzeuge (davon 1/2 in Basel) 7‘900 Immobilien (Liegenschaft, Lager) Hauptsitz Dietikon Betriebsstätte Basel 14‘350 Finanzanlagen 1‘000 Total Aktiven 40‘110 In Prozenten (auf 2 Dezimalstellen) Fremdkapital 13‘203 Steuerbares Eigenkapital 26‘907 Total Passiven 40‘110 Erfolgsrechnungen in TCHF Total Aufwendungen Jahresgewinn davon Vorausanteil 10% Steuer-ER 2014 61‘613 - - - - Hauptsitz Dietikon Betriebsstätte Basel - - - 5‘207 - Total Aufwandseite 66‘820 - Total Nettoerträge 66‘820 40‘092 66‘820 - 26‘728 In Prozenten Total Ertragsseite ©Trägerorganisation - Berufsprüfung Fachfrau/Fachmann im Finanz- und Rechnungswesen 2015 Fallstudie Name, Vorname, Kandidatennummer Seite 13 von 17 Aufgabe 4.7: Sonderauftrag direkte Steuern Hans Planzer (ebenfalls Hauptaktionär der Planzer Transport&Logistics AG) ist noch Verwaltungsrat einer produzierenden Industrie-KMU mit Sitz in der Schweiz und OR-Rechnungslegung. Er bittet Sie noch um steuerlichen Rat bezüglich Steuerfolgen zu dieser Gesellschaft, die vor drei Jahren saniert wurde. Unter anderem wurde die Betriebsliegenschaft aufgewertet (gem. Art. 670 OR). Gemäss letzter Bilanz und Anlagebuchhaltung sind folgende Informationen der Liegenschaft verfügbar, wobei aufgrund der schlechten Jahresergebnisse nie Abschreibungen getätigt wurden: - Bilanzwert (Fibu-Konto Betriebsliegenschaft) TCHF 3‘900 Anschaffungswert TCHF 2‘700 Aufwertungsreserve (Bilanzwert Fibu) TCHF 1‘200 Infolge der knappen Liquidität verkauft die Unternehmung nun die Betriebsliegenschaft für TCHF 4‘200 und zieht in eine Mietliegenschaft um. Berechnen Sie untenstehend die steuerlichen Folgen der Aufwertung vor drei Jahren und des Verkaufs bezüglich der direkten Bundessteuer. Wenn eine Handlung keine steuerlichen Folgen hat, ist dies ebenfalls zu vermerken im Lösungsfeld. Steuerwert vor Aufwertung: Folge der Aufwertung vor drei Jahren Veränderung Steuerwert: = Steuerwert nach Aufwertung: Steuerbarer Gewinn aus dem Verkauf der Liegenschaft (mit Berücksichtigung der Aufwertung oben) ©Trägerorganisation Berufsprüfung Fachfrau/Fachmann im Finanz- und Rechnungswesen 2015 Fallstudie Name, Vorname, Kandidatennummer Seite 14 von 17 Teilaufgabe 5: Investitionsrechnung mit Fragen (8 Punkte) Die Planzer Transport&Logistics AG möchte in Deutschland eigene, top ausgestattete, Lagerräumlichkeiten erwerben. Damit könnte man den deutschen Kunden wie auch den grenznahen Schweizer Kunden eine deutlich verbesserte Dienstleistung im Lagerbereich anbieten. Erledigen Sie die verlangten Berechnungen zu diesem Investitionsvorhaben mit den verlangten Methoden und beantworten Sie die gestellten Fragen. Wechselkursrisiken sind nicht zu beurteilen. Kaufpreis Lagerräume und Infrastruktur TCHF 8‘700 Nutzungsdauer Investition 8 Jahre Liquidationswert TCHF 2‘100 Nettocashflow pro Jahr TCHF 1‘600 Zinssatz 8% Aufgabe 5.1 Berechnen Sie die statische Amortisationsdauer. Nennen Sie zudem als Antwort, ob das nominelle Kapital innerhalb der Nutzungsdauer zurückfliesst und ob das Vorhaben weiterverfolgt werden soll. Berechnung Antwort Aufgabe 5.2 Berechnen Sie den dynamischen Kapitalwert (NPV-Methode) in TCHF. Bezeichnung Position Berechnungen/Zahlen in TCHF Aufgabe 5.3 Als Alternative besteht eine Investitionsmöglichkeit, die einen Kapitalwert von TCHF 1‘176 aufweist bei einer Investitionssumme (inkl. Infrastruktur) von TCHF 6‘100. Welche Variante soll bei Kapitalknappheit gewählt werden? Lagerräumlichkeiten Deutschland Alternative Möglichkeit ©Trägerorganisation Berufsprüfung Fachfrau/Fachmann im Finanz- und Rechnungswesen 2015 Fallstudie Name, Vorname, Kandidatennummer Seite 15 von 17 Teilaufgabe 6: Sozialversicherungen (17 Punkte) Aufgabe 6.1 Eine Mitarbeiterin im Sekretariat des Finanz- & Rechnungswesens, Hedwig Glanz, hat ihre Stelle per 31. März 2015 gekündigt. In diesem Zeitpunkt erlischt auch der Versicherungsschutz der betrieblichen Personal-Versicherungen. Als Arbeitgeber hat die Planzer Transport&Logistics AG die Pflicht die Arbeitnehmerin über gewisse Versicherungsaspekte anlässlich des Austritts zu informieren resp. die Möglichkeiten der Versicherungsweiterführung aufzuzeigen. Nennen Sie zu den unten aufgeführten Versicherungen die abzugebenden Pflichtinformationen in Stichworten. Gesetzliche Unfallversicherung (UVG) Krankentaggeldversicherung Pensionskasse Aufgabe 6.2 Die Planzer Transport&Logistics AG muss sich per 31. März 2015 von einem Mitarbeiter (ledig, keine Kinder, Monatslohn brutto 6‘800 x 13) trennen und hat deshalb seinen Arbeitsvertrag auf diesen Zeitpunkt gekündigt. Da der Arbeitgeber den Mitarbeiter bei Fragen und der Stellensuche unterstützen will, werden Sie gebeten die untenstehenden Berechnungen zum Taggeld aus der Arbeitslosenversicherung für den Monat Juni 2015 (3. Anspruchsmonat) vorzunehmen (jeweils auf 5 Rappen gerundet). Höhe des Taggeldes brutto Höhe des Taggeldanspruchs für den Monat Juni 2015 (1. Juni ist ein Montag/30. Juni ein Dienstag, keine Feiertage) ©Trägerorganisation Berufsprüfung Fachfrau/Fachmann im Finanz- und Rechnungswesen 2015 Fallstudie Name, Vorname, Kandidatennummer Seite 16 von 17 Aufgabe 6.3 Die Personalabteilung (HR) der Planzer Transport&Logistics AG sieht sich mit Fragen konfrontiert ob nachstehende Mitarbeiter der AHV unterstellt sind oder nicht oder sich freiwillig anschliessen können. Beurteilen Sie nachstehend mittels ankreuzen, ob die betroffenen Personen in der (neuen) Lebenssituation der AHV obligatorisch unterstellt sind, sich freiwillig unterstellen können oder gar nicht bei der schweizerischen AHV versichert sind (es ist jeweils nur ein Feld anzukreuzen). Art der AHV-Unterstellung Betroffene Person Obligatorisch Freiwillig möglich Nicht oder nicht mehr versichert Günter Hartings ist deutscher Staatsangehöriger und wohnt in Weil am Rhein (D). Er ist bei Planzer, Basel als Arbeitnehmer tätig. Walter Baumann ist Schweizer und arbeitet seit zwei Jahren in der Niederlassung Luxemburg von Planzer. Er ist bei Planzer, Dietikon angestellt und wird an Luxemburg weiterverrechnet. Jean Schneider (Franzose, Alter 55) hat während den letzten 12 Jahren bei Planzer, Dietikon gearbeitet. Er zieht im Mai 2015 mit seiner Familie nach Neuseeland, um dort eine Privatschule zu leiten. Herbert Müller lässt sich Ende April 2015 mit Alter 61 vorzeitig pensionieren und wandert nach Griechenland aus. Silvio Grunolini (italienischer Staatsangehöriger) ist seit 15 Jahren bei Planzer, Italien beschäftigt. Er arbeitet während 2,5 Monaten als Entsandter in der Niederlassung Zürich und wird von Planzer, Zürich entlöhnt. Aufgabe 6.4 Bestimmen Sie anhand der folgenden Lohnartenrekapitulation der Planzer Lager&Logistics AG welche AHV- und UVG-pflichtigen Lohnsummen mit der Ausgleichskasse und dem Unfallversicherer bezüglich der Beiträge abzurechnen sind. Es sind keine Jahreslöhne >126‘000 enthalten. Lohnart Bruttobarlohn Kinderzulagen Betrag in CHF Zudem stellt Planzer allen Mitarbeitenden kostenlos Zwischenverpflegungen zur Verfügung (Einkaufswert CHF 9‘800). 580‘000.00 8‘600.00 Mutterschaftsentschädigung 14‘300.00 Volle Verpflegung/Unterkunft 23‘500.00 Privatanteil Geschäftsfahrzeug (9,6% von Kaufpreis) 19‘200.00 AHV-Lohnsumme UVG-Lohnsumme ©Trägerorganisation Berufsprüfung Fachfrau/Fachmann im Finanz- und Rechnungswesen 2015 Fallstudie Name, Vorname, Kandidatennummer Seite 17 von 17 Zinseszins-Tabellen Abzinsungsfaktoren 4% 0.962 0.925 0.889 0.855 0.822 0.790 0.760 0.731 0.703 0.676 0.650 0.625 0.601 0.577 0.555 0.534 0.513 0.494 0.475 0.456 6% 0.943 0.890 0.840 0.792 0.747 0.705 0.665 0.627 0.592 0.558 0.527 0.497 0.469 0.442 0.417 0.394 0.371 0.350 0.331 0.312 8% 0.926 0.857 0.794 0.735 0.681 0.630 0.583 0.540 0.500 0.463 0.429 0.397 0.368 0.340 0.315 0.292 0.270 0.250 0.232 0.215 10% 0.909 0.826 0.751 0.683 0.621 0.564 0.513 0.467 0.424 0.386 0.350 0.319 0.290 0.263 0.239 0.218 0.198 0.180 0.164 0.149 12% 0.893 0.797 0.712 0.636 0.567 0.507 0.452 0.404 0.361 0.322 0.287 0.257 0.229 0.205 0.183 0.163 0.146 0.130 0.116 0.104 14% 0.877 0.769 0.675 0.592 0.519 0.456 0.400 0.351 0.308 0.270 0.237 0.208 0.182 0.160 0.140 0.123 0.108 0.095 0.083 0.073 16% 0.862 0.743 0.641 0.552 0.476 0.410 0.354 0.305 0.263 0.227 0.195 0.168 0.145 0.125 0.108 0.093 0.080 0.069 0.060 0.051 18% 0.847 0.718 0.609 0.516 0.437 0.370 0.314 0.266 0.225 0.191 0.162 0.137 0.116 0.099 0.084 0.071 0.060 0.051 0.043 0.037 20% 0.833 0.694 0.579 0.482 0.402 0.335 0.279 0.233 0.194 0.162 0.135 0.112 0.093 0.078 0.065 0.054 0.045 0.038 0.031 0.026 2% 4% 6% 8% 10% 12% 14% 16% 18% 20% 1 0.980 0.962 0.943 0.926 0.909 0.893 0.877 0.862 0.847 0.833 2 1.942 1.886 1.833 1.783 1.736 1.690 1.647 1.605 1.566 1.528 3 2.884 2.775 2.673 2.577 2.487 2.402 2.322 2.246 2.174 2.106 4 3.808 3.630 3.465 3.312 3.170 3.037 2.914 2.798 2.690 2.589 5 4.713 4.452 4.212 3.993 3.791 3.605 3.433 3.274 3.127 2.991 6 5.601 5.242 4.917 4.623 4.355 4.111 3.889 3.685 3.498 3.326 7 6.472 6.002 5.582 5.206 4.868 4.564 4.288 4.039 3.812 3.605 8 7.325 6.733 6.210 5.747 5.335 4.968 4.639 4.344 4.078 3.837 9 8.162 7.435 6.802 6.247 5.759 5.328 4.946 4.607 4.303 4.031 10 8.983 8.111 7.360 6.710 6.145 5.650 5.216 4.833 4.494 4.192 11 9.787 8.760 7.887 7.139 6.495 5.938 5.453 5.029 4.656 4.327 12 10.575 9.385 8.384 7.536 6.814 6.194 5.660 5.197 4.793 4.439 13 11.348 9.986 8.853 7.904 7.103 6.424 5.842 5.342 4.910 4.533 14 12.106 10.563 9.295 8.244 7.367 6.628 6.002 5.468 5.008 4.611 15 12.849 11.118 9.712 8.559 7.606 6.811 6.142 5.575 5.092 4.675 16 13.578 11.652 10.106 8.851 7.824 6.974 6.265 5.668 5.162 4.730 17 14.292 12.166 10.477 9.122 8.022 7.120 6.373 5.749 5.222 4.775 18 14.992 12.659 10.828 9.372 8.201 7.250 6.467 5.818 5.273 4.812 19 15.678 13.134 11.158 9.604 8.365 7.366 6.550 5.877 5.316 4.843 20 16.351 13.590 11.470 9.818 8.514 7.469 6.623 5.929 5.353 4.870 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 2% 0.980 0.961 0.942 0.924 0.906 0.888 0.871 0.853 0.837 0.820 0.804 0.788 0.773 0.758 0.743 0.728 0.714 0.700 0.686 0.673 Rentenbarwertfaktoren ©Trägerorganisation