Klimawandel und Klimaschutz Klimawandelgas Kohlendioxid

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Der Treibhausgaseffekt:
Treibhausgase verhindern die Wärmeabstrahlung
der Erde in den Weltraum – es wird immer wärmer!
Klimawandel und Klimaschutz
UBB-Vortragsunterlage
DI Christian Krumphuber LK OÖ, DI Arno Mayer LK Stmk
Klimawandelgas Kohlendioxid:
sprunghafter CO2 – Anstieg
Treibhausgase –
Anteil Landwirtschaft ca. 9%
Klimawandel: Land- und
Forstwirtschaft als betroffener Sektor
Hochwasser
Zunahme von Naturkatastrophen
Stürme
Überschwemmungen
Dürre
Hitzeperioden
etc.
Ertragsausfälle
Dürre
Hagel
Wirbelsturm – nicht mehr nur in
USA/Karibik, 2014 auch in Deutschland
Klimawandel – Land- und
Forstwirtschaft
Land- und Forstwirtschaft ist primär Opfer
Ertragsausfälle
Unwetter
Erosion
Krankheiten, Schädlinge, etc.
Landwirtschaft ist – in geringem Umfang Verursacher
In Österreich ca. 9% des CO2 –Ausstoßes
Kann Land- und Forstwirtschaft Beitrag zum
Klimaschutz leisten?
Verursacher des Treibhauseffektes
Problem Methan
Methan (CH4) ist 25 mal klimaschädlicher als CO2
Ca. 1/5 Anteil an THG-Emissionen weltweit
6,4 Milliarden t CO2 – Äquivalente durch Methan
= Lachgas
Entspricht ca. 280 Mio. t Methan-Emissionen
57% davon global aus Landwirtschaft
60 Mio. t Tierhaltung
100 Mio. t Wiederkäuer
87 Mio. t Wiederkäuer
13 Mio. t Düngermanagement
Problem Lachgas
Lachgas (N2O) ist 300 mal klimaaktiver als CO2
Ca. 10% der globalen THG-Emissionen
Österreichische Dimension
Methan + Lachgas
Methan:
minus 16% gegenüber 1990
im wesentlichen Reduktion Rinderbestand
minus 23% Rinderbestand gegenüber 1990
3,4 Milliarden t CO2 – Äquivalente durch Lachgas
Entspricht 11 Mio. t Lachgas-Emissionen
2/3 der weltweiten Lachgasemissionen werden
der Landwirtschaft zugerechnet
Um- und Abbau von Stickstoff bzw. stickstoffhältigen
Düngermittel
Möglichkeiten Reduktion der
THG-Emissionen (1)
Methan
Grundsätzlich: Rinderhaltung ohne Methanemissionen
gibt es nicht
Grünland: möglichst junges, gut verdauliches,
rohfaserarmes Futter
Pro produzierte Einheit (z.B.: Milch oder Fleisch) sind
leistungsbetonte Tiere effizienter
Hinsichtlich Methanreduktion sind hohe Leistungen mit
möglichst geringer Anzahl Tiere effizienter
Einsatz spezieller Futtermittelzusatzstoffe (vieles
davon im Versuchsstadium)
Einsatz von Pflanzenfetten in der Fütterung
Einsatz von Tanninen, Saponinen und Halogenderivaten
Einsatz von Propionsäurevorstufen, Hefen und Enzymen
Lachgas:
minus 12,5% gegenüber 1990
Im wesentlichen Reduktion N-Anwendung in
Landwirtschaft
ca. minus 30.000 t Mineral-Stickstoff seit 1990
bessere Anwendungstechnologien
Möglichkeiten Reduktion der
THH-Emissionen (2)
Lachgas:
Lachgasemission wird erhöht bei:
Hohem Wassergehalt des Bodens (nicht beinflussbar)
Hoher Bodentemperatur im Winter (nicht beinflussbar)
Hohem Gehalt an gelöstem organischen Kohlenstoff
Hohem N-min-Gehalt des Bodens
Daher:
Soweit wie möglich keine Düngung im Herbst
Düngung soweit als möglich in den Bestand
Düngung bei Mais so knapp wie möglich vor Anbau
Gewässerschutz und Klimaschutz sind weitestgehend
deckungsgleich.
Möglichkeiten Reduktion der
THG-Emissionen (3)
Indirekte Maßnahmen des Klimaschutzes:
Stickstoffeffizienz der Düngung
Einsparung von Mineraldünger durch optimalen
Wirtschaftsdüngereinsatz
Hintergrund:
Produktion von Stickstoffmineraldünger hat hohen
Energieverbrauch (Erdgas)
1 kg N mineralisch verbraucht ca. 1 kg Erdgas
1 kg Erdgas verursacht ca. 2,5 kg CO2 – Emissionen
Jedes kg N eingespart reduziert CO2- Emissionen um
2,5 kg
Möglichkeiten Reduktion der
THG-Emissionen (5)
Energieverbrauch Landwirtschaft:
Jährlich ca. 300.000 t Dieselverbrauch durch
Landwirtschaft- somit ca. 930.000t CO2-Emissionen
Spritsparen- ecodriving
Fahren im optimalen Drehzahlbereich
Keine unprofessionellen Reparaturen („aufgeschweißte
Scharspitzen“)
Arbeitsbreite erhöhen statt schneller fahren
Bearbeitungsverfahren/Bearbeitungstiefe überdenken
Möglichkeiten Reduktion der
THG-Emissionen (4)
Nährstoffeffizienz in der Schweinehaltung
Ziel ist verringerte Stickstoffausscheidungen im
Wirtschaftsdünger
Weniger N im Wirtschaftsdünger
Weniger Ammoniakabgasung
Ist somit auch Maßnahme zur Luftreinhaltung
Weniger N-Eintrag im Boden- somit weniger Lachgas
Wichtigste Maßnahme: Phasenfütterung
Ist heute Großteils umgesetzt
Maßnahme, wo sich ökonomische und ökologische
Zielsetzungen treffen.
Bedeutung der Böden für den
Klimaschutz
Grundlage: Böden speichern Kohlenstoff in Form von
Humus
Humus besteht zu 58% aus Kohlenstoff
Oberboden 0-30cm
Gewicht: 4.200 t/ha
Davon 1% Humus = 42t= 24t C = 88t CO2
Humusgehalt der Böden abhängig von Fülle von Faktoren
Bewirtschaftungsform
Niederschlagverhältnisse
Bodenschwere (geologische Unterschiede)
Einfluss des Menschen = Bodenbewirtschaftung
Humusgehalt schwankt von 2-4% (Acker) bis 10%
(Grünland)
Thema ist relativ
EU-Papiere Klimawandel: Bedeutung des Böden anerkannt
Steirisches Klimawandel -Projekt
des Wegener Zentrums/UNI Graz mit der
Landwirtschaftskammer
Temperatur: 2041–2050 im Vgl. zu 1980er
Deutliche Erhöhung vor allem von Frühling bis Herbst
Wie sieht das Klima in der Steiermark in den Jahren 2041–2050 im Vergleich zu 1981–1990 aus?
Winter
Frühling
Sommer
Herbst
Besonderheit: Alpen sind Nord-Süd Barriere, wenig Polarluft kommt in die Steiermark, der
Klimawandel wirkt sich dadurch stärker aus, als in anderen Regionen Europas!
Errechnete Temperaturänderung für 2041 - 2050
+1.9 °C (+0.32 °C pro Jahrzehnt) im Winter,
+2.2 °C (+0.37 °C pro Jahrzehnt) im Frühling,
+2.3 °C (+0.38 °C pro Jahrzehnt) im Sommer und
+2.7 °C (+0.45 °C pro Jahrzehnt) im Herbst
Errechnete Niederschlagsänderung für 2041 - 2050
im Winter +8.5 % (+0,2 mm/Tag),
im Frühling +1.4 % (0,0 mm/Tag),
im Sommer -12.2 % (-0,3 mm/Tag) und
im Herbst -13.8 % (-0,5 mm/Tag).
Niederschlag: 2041–2050 im Vgl. 1980er
Minus im Sommer (bis -20 %) und Herbst (-30 %)
Winter
Frühling
Sommer
Herbst
Sommer- und Hitzetage
Die Anzahl der Sommertage pro Jahr mit über 25°C wird sich
verdoppeln:
Im Osten, Süd-Osten (Graz), Süden (Klagenfurt):
Anstieg um 40 Tage auf bis zu 80
Die Anzahl der Hitzetage pro Jahr mit über 30°C wird sich im Osten
vervierfachen, im
restl. Österreich werden häufige Hitzetage ein neues Phänomen
sein.
Wiener Becken, Südoststeiermark - Anstieg auf 20 bis 25 Tage
Klagenfurter Becken - Anstieg auf bis zu 20 Tage
Auswirkungen der veränderten Klimabedingungen auf das Ertragspotential
bei Mais
Vorverlagerung des Anbautermins um rund 3 Wochen
möglich
Problem: Extremereignisse sind
schwer voraussagbar
•
besitzen ein hohes Schadenspotenzial
•
weit stärkere Auswirkungen auf die Gesellschaft als das mittlere Klima
Ertragspotential durch den Einsatz von spätreifender
Genetik deutlich erhöht (bis zu 1,5 Tonnen Kornertrag bzw.
drei Tonnen TS-Ganzpflanze)
Hitzewellen, Dürreperioden
Erntefeuchtigkeiten um mind. 1,2 % pro Woche niedriger,
deutlich verringerter Trocknungsbedarf
Extreme Niederschläge, Hagel
realisierbare Erträge bei Körnermais ca. 5 % geringer als
heute (nach Berechnung der Univ. f. Bodenkultur 5 bis 10
% Ertragsrückgang)
Windstürme
Deutlich mehr Möglichkeiten für Maisbau in der
Obersteiermark
Langfristige Auswirkungen auf
Boden- und Grundwasser (bis 2100),
Nachtnebel/Fuchs
Untersuchungen für das Leibnitzer Feld
Änderungen der Verdunstung, des Bodenwasserhaushalts und
der Grundwasserneubildung mit Bodenwasserhaushaltsmodell
analysiert
Infolge der zukünftig deutlich erhöhten Temperatur
nimmt die Verdunstung zu
wird der Bodenwasserhaushalt in den Sommermonaten zukünftig
deutlich geringer sein
wird ein negativer Effekt auf das Pflanzenwachstum erwartet
geht die jährliche Grundwasser - Neubildungsrate um etwa 25 %
zurück
verlängern sich die Trockenphasen deutlich
erhöht sich Nutzungsdruck auf Grundwasservorkommen
•
deutlicher Anstieg der Zahl der Hitzetage (Maximaltemp. über 30 °C)
•
Zunahme der Häufigkeit und Dauer von Hitzewellen
•
trotz abnehmender Niederschlagssummen erhöhte Intensitäten
•
längere Hagelsaison mit Zunahme der Ertreme
•
Zunahme der winterlichen Sturmaktivität (Ausnahme südl. der Alpen)
Analysen über die Änderung von Extremereignissen nur sehr begrenzt möglich!
Änderung des Wasservorrates im
Sommer: Österreichs Westen auch stark betroffen
J. Fürst , P. Nachtnebel, H. Kling, T. Hörhan, Institut für Wasserwirtschaft, BOKU
Alternative Strategien zu Mais und
Getreide – Fruchtfolgeplanung im Ackerbau
Zusätzliche Risiken können tatsächlichen
Ertrag extrem beeinflussen
wird entscheidend!
Kultur
Phasen mit hohem Wasserbedarf
Wasserbedarf
Mais
Wintergerste
Winterweizen
Sommergetreide
Winterraps
Soja
Energiepflanzen
Miscanthus
Weide
Pappel
Mai und Juli
März und Mai
März und Mai
April und Juni
März und Mai
Juli
hoch
mittel
mittel
mittel
mittel
mittel
Sommerstress
durch
Wassermangel
hoch
niedrig
niedrig
hoch
niedrig
hoch
Mai
April und Mai im Anwuchsjahr
April und Mai im Anwuchsjahr
mittel
mittel
gering
hoch
hoch
niedrig
Klimawandelanpassung −
Landwirtschaft
nationale Anpassungsstrategie
Zusammenfassung
Schwerpunkte
Klimawandel wird sehr konkrete Auswirkungen haben:
verstärkte Etablierung und Förderung von
wassersparenden Bewässerungssystemen sowie
Verbesserungen in der Bewässerungsplanung
nachhaltiger Aufbau des Bodens und Sicherung der
Bodenfruchtbarkeit, Bodenstruktur und Bodenstabilität
Züchtung und gezielter Einsatz von wassersparenden,
hitzetoleranten Kulturpflanzen (Art/Sorte) im Sinne einer
regional angepassten Bewirtschaftung
Bereitstellung wissenschaftlicher Grundlagen zu
möglichen neuen Krankheiten und Schaderregern
Temperaturanstieg von 3.3 °C bis 5.0 °C wird erwartet
Niederschlagsrückgang bis zu 30% vor allem im
Sommer/Herbst
Zunahme von Extremereignissen - Erosions- und
Hochwassergefahr
Zunahme von Stresssituationen (Krankheits- und
Unkrautdruck, neue Krankheiten, Schädlinge und
Unkräuter)
Rückgang der Grundwasserneubildungsrate bis zu 25%
spürbare Ertragsrückgänge bei der Hauptpflanze Mais und
allen anderen einjährigen Ackerkulturen mit Ausnahme von
Wintergetreide
Zunahme von Dauerkulturen (außer Dauergrünland) wie zB
Energiehölzer im Kurzumtrieb
Versicherungssysteme müssen weiter ausgebaut werden
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