SÜDWESTRUNDFUNK SWR2 AULA – Manuskriptdienst Emotionen – Kompass des Verhaltens Autor und Sprecher: Professor Ulfried Geuter * Redaktion: Ralf Caspary Sendung: Sonntag, 3. März 2013 8.30 Uhr, SWR 2 _________________________________________________________________ Bitte beachten Sie: Das Manuskript ist ausschließlich zum persönlichen, privaten Gebrauch bestimmt. Jede weitere Vervielfältigung und Verbreitung bedarf der ausdrücklichen Genehmigung des Urhebers bzw. des SWR. Mitschnitte auf CD von allen Sendungen der Redaktion SWR2 Wissen/Aula (Montag bis Sonntag 8.30 bis 9.00 Uhr) sind beim SWR Mitschnittdienst in Baden-Baden für 12,50 € erhältlich. Bestellmöglichkeiten: 07221/929-26030 Kennen Sie schon das neue Serviceangebot des Kulturradios SWR2? Mit der kostenlosen SWR2 Kulturkarte können Sie zu ermäßigten Eintrittspreisen Veranstaltungen des SWR2 und seiner vielen Kulturpartner im Sendegebiet besuchen. 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Firefox gibt es auch Addons oder Plugins zum Betrachten von E-Books. http://www1.swr.de/epub/swr2/wissen.xml ________________________________________________________________ 2 Ansage: Mit dem Thema: „Emotionen – Kompass des Verhaltens“. Lange Zeit galten in der Psychologie Gefühle allenfalls als Anhängsel der Gedanken, als Beiwerk eines eher rationalen Systems. Das hat sich vor allem dank der Erkenntnisse der modernen Hirnforschung geändert: Heute weiß man, dass Menschen anscheinend rationale Entscheidungen aufgrund von Emotionen fällen, dass Gefühle unsere Gedanken dominieren, dass unsere Psyche täglich einem Wechselbad von Gefühlen ausgesetzt ist. Wie das alles genau funktioniert, erläutert Ulfried Geuter, Psychotherapeut aus Berlin: Ulfried Geuter: Woher wissen Sie eigentlich, dass Sie wütend sind - wenn Sie es sind? Oder traurig? Oder dass Sie sich vor etwas ekeln? Oder dass Sie gerade gut drauf sind? Oder schlecht? Vielleicht geht Ihnen heute alles “gut von der Hand”, wie man so sagt. Oder Sie sind so übel gelaunt, dass Ihnen am besten niemand zu nahe kommt. Weil er dann zu spüren bekäme, wie Ihnen zumute ist. Oder Sie strahlen so, dass jeder Sie umarmen möchte. Mit all diesen Ausdrücken beschreiben wir einen inneren Zustand, körperlich oder räumlich. “Es geht gut von der Hand” – man sieht bei diesem Ausdruck förmlich eine flüssige Bewegung vor sich. Oder “Niemand soll mir zu nahe kommen” – da wird ein Abstand benannt, den man zwischen sich und den anderen legen möchte. Und wenn Sie strahlen, sieht man Ihnen Ihre Stimmung im Gesicht an, an den Bewegungen ihrer mimischen Muskulatur, ohne dass Sie etwas sagen. Ähnlich ist es mit Wut oder Trauer. Bei der Wut stellen sich uns die Nackenhaare auf, wir spüren die Faust in der Tasche und in unserer Phantasie rütteln wir vielleicht unser Gegenüber oder setzen ihn in eine Rakete und schießen ihn zum Mond. Bei der Trauer fangen wir an zu weinen, oder wir spüren eine Beklemmung in der Brust, eine Schwere in den Beinen und über unsere Gedanken legt sich ein Schleier der Trübsal. Die Antwort auf die Frage, woher Sie wissen, dass Sie wütend sind oder traurig, heißt also: Sie spüren es in Ihrem Körper und Sie sehen es an Ihren Gedanken und Phantasien. Das Gleiche gilt für Ihre Stimmung: gut drauf sein oder nicht. Wir bekommen es mit über unsere Empfindungen und unsere Gedanken. Und eine Fülle von Informationen fassen wir zusammen, indem wir sagen: Ich fühle mich so und so. Wer nichts fühlt, ist innerlich tot. Nicht mehr fühlen zu können, macht im tiefsten SWR2 Aula vom 03.03.2013 Emotionen – Kompass unseres Verhaltens Von Professor Ulfried Geuter 3 Grund die Depression aus. Ein schwer depressiver Mensch ist nicht traurig, denn in der Trauer fühlen wir etwas, er ist vielmehr stumpf, leer. Emotionen machen das Leben aus, unsere Lebendigkeit. Sie geben uns Orientierung in der Welt, sie teilen uns mit, was wir wovon halten, sie sind das Instrument, mit dem wir innerlich die Welt vermessen, und sie geben uns wie ein Kompass eine Richtung vor, wie wir uns verhalten wollen und sollen. Emotionen sind komplexe, körperlich basierte Bewertungen von Reizen, Erlebnissen, Erfahrungen. Und sie sind Botschaften an andere Menschen. Wir kommunizieren mit ihnen unsere Wahrnehmungen, unsere Wünsche und unsere Absichten. Wenn ich wütend bin, mag mein Gesichtsausdruck und meine Körpersprache meinem Gegenüber signalisieren: Bleib du besser stehen, von mir droht Gefahr. Der Psychologe Gustav Kafka sprach 1950 von vier Uraffekten: “Her mit dir zu mir” – “Her mit mir zu dir”– “Weg mit dir von mir” – “Weg mit mir von dir”, vier Formen der Bewegung zwischen einem Subjekt und einem Objekt, einem Gegenüber. Ist man traurig, möchte man jemand bei sich haben: Her mit dir zu mir. Oder: Her mit mir zu dir. Dieser Wunsch kann auch eine Angst begleiten, wenn ich Beistand suche in der Angst vor etwas Drittem. Angst kann aber auch bedeuten: Weg mit mir von dir, und zwar wenn die Angst sagt: Ich mache mich besser vor dir aus dem Staub, denn hier wird es gefährlich. Wenn also der Kompass der Emotion die Nadel in Richtung Flucht dreht. Und “Weg mit dir von mir” kann mit Wut einhergehen, wenn ich eine Bedrohung mit dem Mittel des Kampfes bewältigen will. Dieser Impuls kann auch Ausdruck eines Ekels sein, wenn ich einen Blutegel, der sich bei mir angesaugt hat, loswerden möchte. Oder einen Menschen, vor dem ich mich ekle. Reagiere ich mit Ekel, wenn ich etwas gegessen habe, möchte ich auch etwas “heraus aus mir” haben. In der Sprache der Wissenschaft spricht man von “lokomotorischen Wünschen”, die Emotionen beinhalten. Die beiden grundlegenden Wünsche im Bezug zwischen Subjekt und Objekt sind Annäherung, die dem Ziel der Befriedigung eines Bedürfnisses dient, und Vermeidung, die dem eigenen Schutz dient. Etwas ist uns angenehm, dann wenden wir uns ihm zu, etwas ist uns unangenehm, wir wenden uns von ihm ab. Das ist eine Bewertung, die noch vor den eigentlichen Emotionen erfolgt, bevor uns etwas traurig, ängstlich, wütend oder neugierig macht. So plötzlich, wie eine Emotion uns ergreifen kann, eine plötzliche Angst oder eine plötzliche Wut, so vielfältig ist das, was in einem emotionalen Prozess geschieht. Und so komplex die in einer Emotion enthaltene Bewertung einer Situation. Schauen wir es uns genauer an. Nehmen wir an, Sie schlendern gedankenverloren durch ein Kaufhaus, schauen hier und dort, sind gefangen von den Auslagen, den Dingen, die Sie sehen, so sehr, dass Sie diesen Typen, der gerade an Ihrer Handtasche herumfummelt, nicht bemerken. Ihre Aufmerksamkeit ist so gerichtet, dass Sie nicht wahrnehmen, was für Sie Wichtiges gerade passiert. Plötzlich schreien Sie. Sie sehen den Mann SWR2 Aula vom 03.03.2013 Emotionen – Kompass unseres Verhaltens Von Professor Ulfried Geuter 4 nur noch wegrennen, schäumen vor Wut, rennen hinter ihm her, aber Sie sind zu langsam. Sie geben auf, halten an, das Blut pocht in Ihren Adern, das Herz schlägt zum Hals, Sie fluchen, dann kommt der Schock, Sie erstarren, dann kippt Ihr Zustand, Sie weinen los, weil Sie realisieren, was Sie verloren haben. Emotionen über Emotionen. An der kleinen Geschichte können wir ablesen, was bei einem emotionalen Prozess so alles abläuft. Das erste heißt in der Emotionsforschung die Orientierungsreaktion. Am Anfang jedes emotionalen Prozesses steht ein Auslöser, ein Reiz, meist einer in der Außenwelt. Aber auch innere psychische und körperliche Ereignisse können emotionale Prozesse in Gang setzen wie Träume oder Erkrankungen. Ein Reiz wird zunächst hinsichtlich seiner Relevanz bewertet. Dabei ist die erste Frage: Ist etwas neu für mich? Erfordert es meine Aufmerksamkeit? Das allermeiste, was um uns herum und in uns geschieht oder das wir wahrnehmen, blenden wir ohnehin aus. Wir bekommen es nicht mit und wissen es nachher nicht. Jedes Auto, das Sie auf dem Weg zur Arbeit sehen, hat eine Farbe. Sie registrieren sie nicht, denn sie ist unbedeutend. Es sei denn, vor Ihnen fährt ein pink angemalter alter Citroen 2CV, in dem eine Frau mit blau gefärbten Haaren sitzt. Ein echter Hingucker. Da werden Sie aufmerksam. Auch die meisten Träume erinnern Sie nicht. Aber manche packen Sie, sie lassen Sie schwitzen, erschrecken oder vor Lust aufwachen oder sie sind ganz bizarr, ganz auffallend, und die bleiben hängen. Wird ein Ereignis für wichtig oder interessant erachtet, steigt die Aufmerksamkeit. Der Organismus erzeugt Wachsamkeit. Wenn Sie Bremsen quietschen hören, sind Sie sofort da, auch wenn ihr Geist gerade noch irgendwo spazieren ging. Stellt sich keine Aufmerksamkeit ein, kann uns nichts berühren. Wir müssen als erstes also etwas mitbekommen, damit wir emotional darauf reagieren können. Als nächstes melden die tiefer liegenden, limbischen Teile des Gehirns eine erste grundlegende Bewertung: Ist etwas angenehm oder unangenehm, ist es gut oder schlecht für uns. Diese grundlegende Bewertung, die über Annäherung oder Vermeidung entscheidet, schreibt der Neurobiologe Jaak Panksepp, erfolgt innerhalb von 200 Millisekunden. Ohnehin befinden wir uns, abhängig von unserer Stimmung, immer in irgendeinem Zustand des Wohlbefindens. Irgendwo auf einer Achse von Lust bis hin zu Unlust. In der Emotionsforschung heißt dies Valenz. Ein Ereignis, das uns nahe geht, verändert diesen Zustand. Und noch auf einer zweiten Achse wird unser Zustand verändert: Wir sind immer in irgendeiner Ausprägung aktiviert oder nicht aktiviert. Zum Beispiel sind wir sehr angespannt. Dann sind wir aktiviert, aber auf eine unangenehme Weise. Oder wir sind total rege, dann sind wir aktiviert auf dem angenehmen Pol. Sind wir in einer lethargischen oder erschöpften Verfassung, sind wir deaktiviert auf dem unangenehmen Pol. Entspannt, zufrieden und SWR2 Aula vom 03.03.2013 Emotionen – Kompass unseres Verhaltens Von Professor Ulfried Geuter 5 wunschlos fühlen wir uns, wenn wir deaktiviert auf dem angenehmen Pol sind. Es ist, als würden wir uns mit unserem Grundzustand immer irgendwo in einem der vier Felder eines Koordinatensystems aufhalten, dessen eine Achse von unangenehm zu angenehm, dessen andere von deaktiviert zu aktiviert zeigt. Ein Ereignis, das uns berührt, schiebt uns in diesem Koordinatensystem irgendwo hin. Es verändert die Valenz und die Erregung. Es macht Lust auf etwas oder Unlust, und es macht uns erregt oder weniger erregt. Zum Beispiel wenn Sie feststellen, es fehlt ja Gott-sei-Dank nichts in meiner Handtasche, weil ich den Mann gerade noch rechtzeitig bemerkt habe, wird sofort die Kurve Ihrer Erregung nach unten gehen, die gerade noch hochgeschossen war. Sie entspannen sich. In unserem Modell können wir noch einen weiteren Schritt der emotionalen Reaktion unterscheiden: Über eine konkrete Emotion erkennen wir die Bedeutung eines Ereignisses. Ich werde ängstlich, also muss ich stillhalten, fliehen oder angreifen, damit mir nichts geschieht; ich werde zornig, also muss ich mich wehren und eine Bedrohung abwehren oder dafür sorgen, dass ein anderer sich mir gegenüber anders verhält: “Halt, so nicht!”, sondern anders. Oder ich werde neugierig, dann weiß ich, ich nähere mich dem Objekt meiner Neugier und freue mich vielleicht sogar darauf. Oder ich bin traurig und möchte Trost und mich am liebsten bei jemandem an die Schulter sinken lassen. Nun sind wir bei den Reaktionen, die wir normalerweise als Emotionen bezeichnen. Angst, Ärger, Neugier oder Trauer verleihen einem Geschehen Bedeutung. Diese Emotionen sind Programme komplexer Reaktionen auf Ereignisse. Trauer ist meist eine Reaktion auf Trennung oder Verlust, Angst auf Bedrohung und Gefahr. Ärger stellt sich ein, wenn einem Menschen durch andere seelische oder körperliche Schmerzen zugefügt, seine Möglichkeiten beschnitten oder seine Erwartungen enttäuscht werden. Erfahrungen von Selbstwirksamkeit, Bindung, sozialer Akzeptanz und Lust erzeugen Freude. Die Erfahrung, dass etwas schädlich oder äußerst unangenehm ist, zieht Ekel nach sich und schafft dadurch Abstand. Die Erfahrung, etwas für den Organismus Nützliches anzutreffen, löst Neugier aus. Diese emotionalen Programme wurden im Zuge der Evolution in unsere Natur eingebaut. Bei Einzellern sehen wir nur Starre oder Bewegung. Amöben ziehen sich zurück, wenn sie bedroht sind. Aber wir sprechen nicht davon, dass sie Angst haben. Eine Schlange zeigt Flucht oder Angriff, sie kann sich starr hinlegen oder plötzlich nach vorne schießen. So ist ihr Verhaltensrepertoire. Aber sie kommuniziert nicht mit ihren Artgenossen über emotionale Signale. Schlangen haben keine Mimik. Anders Säugetiere. Schon Charles Darwin stellte 1872 in seinem Buch “Der Ausdruck der Gemüthsbewegungen bei dem Menschen und den Thieren” dar, dass Tiere in der Mimik und im Körperausdruck Gefühle mitteilen. Das hängt mit der Struktur des Nervensystems zusammen. Säugetiere verfügen SWR2 Aula vom 03.03.2013 Emotionen – Kompass unseres Verhaltens Von Professor Ulfried Geuter 6 über einen bestimmten Ast des parasympathischen Nervensystems, den so genannten ventralen Zweig des Nervus Vagus. Ventral bedeutet, dass er auf die Vorderseite des Körpers gerichtet ist. Dieser ventrale Vagus gehört zum Autonomen Nervensystem, das für die grundlegenden emotionalen Reaktionen sorgt. Das Autonome Nervensystem hat nämlich zwei Äste: den Sympathikus, der für Aktivierung, Erregung zuständig ist und alle Arten von Kampf-Flucht-Reaktionen physiologisch bereitstellt, und den Parasympathikus, der für Entspannung sorgt, aber auch für plötzliches Herunterfahren der Energie, zum Beispiel im Totstellreflex beim Schock. Dieser Parasympathikus bildete bei den Säugetieren den genannten, zusätzlichen Zweig aus, und zwar im Zuge einer evolutionären Entwicklung von Muskeln im Gesicht und am Kopf. Der Neurophysiologe Stephen Porges bringt dies in Verbindung mit dem Stillen und der zum Säugen gehörenden sozialen Verbundenheit. Der entsprechende Zweig versorgt nämlich Kehlkopf, Rachen, Speiseröhre, Bronchien und Herz und ist dadurch am Emotionsausdruck der Mimik beteiligt. Ferner versorgt er Muskeln, die mit Saugen, Schlucken, Atmen und stimmlichen Äußerungen zusammenhängen. Er beruhigt Atem und Herzschlag und fördert Verhaltenszustände, in denen Wachstum und Erholung möglich ist. Das hängt laut Porges mit dem Bindungsverhalten der Säugetiere zusammen. Physiologisch stellt dieser Nerv deren Fähigkeit bereit, auf Gefahren mit emotionaler Kommunikation gegenüber den Artgenossen zu reagieren und Schutz in der Gemeinschaft der anderen zu suchen. Schlangen rufen bei Gefahr keine anderen Schlangen herbei. Wenn aber eine Antilope zu fliehen beginnt, flieht die ganze Herde. Und wenn Sie im Kaufhaus schreien, erwarten Sie, dass die anderen sofort wissen, dass etwas Wichtiges passiert ist. Bleiben wir noch ein wenig bei der Biologie. Das Stammhirn sorgt für Aufmerksamkeit, Wachheit, Orientierung. Dies steht in Verbindung mit dem ersten Schritt der Reaktion auf ein Ereignis, der Orientierungsreaktion. Das limbische System sorgt für eine Wertung auf der Ebene angenehm-unangenehm und auf der der Aktivierung. Auch die eigentlichen Emotionen werden wesentlich über das limbische System gesteuert, beispielsweise die Angst über die Amygdala, den Mandelkern. Die Großhirnrinde wird dann aktiv, wenn wir uns die Bedeutung eines Ereignisses vergegenwärtigen, wenn die schiere Emotion zu einem Gefühl wird. Das heißt, wenn man sich bewusst wird, was geschehen ist, wie man darauf reagiert und wie man weiter reagieren möchte. Wenn man etwas einordnet, ihm geistig, gedanklich eine Bedeutung verleiht. Die Großhirnrinde hat allerdings weniger Zugriff auf die limbischen Strukturen als umgekehrt. Von der Amygdala zum Beispiel gehen viele Nervenfasern in Richtung Großhirnrinde, sie versorgt also sozusagen unser Denken mit viel emotionaler Information. In umgekehrter Richtung sind es weniger Fasern. Furcht lässt sich leicht konditionieren, nämlich im Mandelkern, und wir reagieren heute mit einer SWR2 Aula vom 03.03.2013 Emotionen – Kompass unseres Verhaltens Von Professor Ulfried Geuter 7 alten Angst, die wir früher einmal gelernt haben, so sehr wir uns auch sagen, dass sie nicht nötig ist. Emotionen haben es leichter, unsere Gedanken zu bewegen, als umgekehrt. Emotionen sind uns ins Gesicht geschrieben. An mimischen Zeichen lassen sie sich erkennen. Der Psychologe Paul Ekman hat diesen mimischen Gefühlszeichen sein Forscherleben gewidmet. Acht Emotionen glaubt er bei Menschen in allen Kulturen anhand der Muskelbewegungen im Gesicht eindeutig ausmachen zu können: Freude, Trauer, Zorn, Angst, Ekel, Überraschung, Verachtung und Neugier. Er nennt sie die Basisemotionen. Diese Emotionen sind festgelegte Programme, mit denen der Organismus reagiert. Von ihnen unterscheidet man eine andere Gruppe von Emotionen, bei denen Menschen immer auch mit Gedanken über sich selbst beschäftigt sind: zum Beispiel Stolz, Scham, Eifersucht oder Schuld. Wer sich schämt oder schuldig fühlt, vergleicht sich selbst, sein Verhalten mit einem Maßstab, den er sich zu eigen gemacht hat. Wer stolz ist, misst sich an einer Erwartung. Der Stolz sagt innerlich zu ihm: Du bist etwas ganz Besonderes, Tolles. Die Schuld sagt: Du hast versagt, hast etwas falsch gemacht. Angst, Zorn oder Ekel beinhalten solche Botschaften nicht, die sich auf einen selbst beziehen. Sie sind einfach da: Basisemotionen. Und auch nur sie, meint Ekman, lassen sich eindeutig im Gesicht erkennen, und zwar schon bei Säuglingen, wenn man anhand von Filmaufnahmen die Bewegungen ihrer mimischen Muskulatur untersucht. Bei Trauer zum Beispiel gehen die Augenbrauen immer nach oben, bei Zorn gehen sie nach unten und ziehen sich zusammen, dann bekommen wir eine Zornesfalte. Bei Angst sind die oberen Augenlider angehoben, die unteren angespannt. An der Mimik lassen sich auch unechte von echten Gefühlsausdrücken unterscheiden. Ein falsches Lächeln zeigt sich oft darin, dass jemand zwar mit dem Mund lächelt, aber nicht mit den Augen. Ein betrügerisches Lächeln darin, dass jemand zwar die zum Lächeln gehörenden richtigen Muskeln bewegt, aber in einem falschen Rhythmus, beispielsweise dass die Lippen und die Augenmuskeln leicht nacheinander bewegt werden und nicht gleichzeitig. So etwas erkennt man bei anderen Menschen meist intuitiv. Das liegt daran, dass wir über die so genannten Spiegelneuronen den Ausdruck des anderen in uns selbst nachempfinden und dadurch die Intentionen des anderen erschließen können. Und zwar nicht nur seinen mimischen, sondern auch seinen körperlichen Bewegungsausdruck, den kinästhetischen Ausdruck. Denn auch in der Körpersprache teilen sich Emotionen mit. Ein Zorniger bewegt sich vielleicht mit einem entschlossenen Schritt auf mich zu und spannt dabei seinen Rücken, ein Ängstlicher knickt am Brustbein ein, als würde er seinen Bauch schützen wollen, und geht vielleicht einen Schritt zurück. Wer überrascht ist, wirft vielleicht den Kopf nach hinten und hält seinen Atem an. Und wer sich gerade über den Gewinn der Goldmedaille freut, lächelt nicht nur still vor sich hin, sondern tanzt wie ein Bär SWR2 Aula vom 03.03.2013 Emotionen – Kompass unseres Verhaltens Von Professor Ulfried Geuter 8 oder hüpft wie ein Kind vor Freude. Auch die so genannten selbstreflexiven Gefühle wie Scham oder Stolz zeigen sich im Körper. Der Beschämte dreht sich nach innen und zieht den Kopf ein, der Stolze reckt seine Brust. Bei Experimenten zeigte sich sogar, dass sich keine andere Emotion so gut an der Körpersprache erkennen lässt wie gerade die Scham. Der Körper ist die Bühne unserer Emotionen, schreibt der Neurobiologe Antonio Damasio. Betreten sie die Bühne des Geistes, werden aus ihnen Gefühle: Wenn wir über den Sinn einer Emotion nachdenken, eine Erfahrung auswerten, Schlussfolgerungen ziehen, wenn wir eine emotionale Reaktion im Bewusstsein mit dem sie auslösenden Ereignis verknüpfen, wenn wir sagen können: Es macht mich wütend, wenn du dich so und so verhältst, weil es das und das für mich bedeutet. Zu diesem Denken über Emotionen brauchen wir die Sprache, etwas typisch Menschliches. Mittels der Sprache lernen wir, bestimmte innere Empfindungen als Gefühle zu benennen. Das ist ein wesentlicher Teil des kindlichen Lernens. Ein Baby schreit und die Mutter deutet ihm seine Reaktion: Jetzt bist du aber traurig. Oder: Jetzt bist du aber sauer. Dann lernt das Kind: Der innere Zustand, den ich empfinde, ist ein bestimmtes Gefühl, und das nennt man so und so. Emotionen teilen sich zunächst einmal als körperliche Empfindungen mit. Antonio Damasio nennt sie somatische Marker: Signale, die aus den Muskeln, Gefäßen und Organen an das Gehirn gehen, wie Schmerzen, Körpertemperatur, Hitze, Kitzeln, Schauern, Empfindungen im Magen, dem Darm oder den Genitalien, Signale aus den Blutgefäßen oder auch der Blutzuckerspiegel. Es wird uns kalt auf der Stirn, die Gefäße unter der Haut ziehen sich zusammen, eine heiße Erregung schießt in den Rücken, der Magen krampft sich zusammen, das sind Signale für Emotionen. Die Schriftsteller wissen das besser als die Psychologen, zum Beispiel mein Lieblingsautor Lion Feuchtwanger, wenn er einmal schreibt: “Sie spürt selber wieder vom Herzen heraufkriechen, ihren Hals, ihre Schulter packen jenes pressende Gefühl der Vernichtung”. Die wissenschaftliche Psychologie hat sich viele Jahre kaum mit den Gefühlen beschäftigt. Lange Zeit dominierte in ihr der Behaviorismus, der nur das äußerlich beobachtbare Verhalten des Menschen – sein behavior – zum alleinigen Gegenstand der Psychologie erklärte. Als ich Ende der 1960-er Jahre begann, Psychologie zu studieren, bestand die Allgemeine Psychologie aus den Feldern Wahrnehmung, Denken, Motivation und Lernen. Fühlen kam nicht vor, ja wer glaubte, sich mit den Gefühlen von Menschen befassen zu wollen, wurde der Lächerlichkeit preisgegeben. Im Psychologischen Labor wurde gemessen, und dabei konnte so etwas wie inneres Erleben nur stören. Im Zeitalter der aufkommenden Computer wurde dann der Mensch wie eine Denkmaschine betrachtet. Kognition hieß nun das leitende Fach der Allgemeinen Psychologie, SWR2 Aula vom 03.03.2013 Emotionen – Kompass unseres Verhaltens Von Professor Ulfried Geuter 9 und Gefühle galten allenfalls als Anhängsel von Gedanken. Entsprechend war die Psychotherapie. Als wissenschaftlich anerkannt galt damals nur eine Verhaltenstherapie, die davon ausging, dass alles, worunter Menschen leiden, einmal erlernt wurde und über Lernprogramme wieder verlernt werden kann. Später glaubte die Kognitive Verhaltenstherapie, Menschen würden allein dadurch gesunden, dass man die Welt ihrer Gedanken verändert. Doch mittlerweile hat sich der Wind gedreht. In einer Zeit, in der Politiker weinen dürfen und im Fernsehen Gefühlsexhibitionismus in Shows als quotensteigernde Unterhaltungsnorm gilt, geben auch Psychologen zu, dass Menschen fühlen. Und nicht zuletzt deswegen, weil sie gemerkt haben, dass sich die menschliche Intelligenz mit Computern nicht nachbauen lässt. Denn diese ist auch eine emotionale Intelligenz, für die man eines empfindenden und erlebenden Körpers bedarf. Wenn ich beim Schreiben dieses Vortrags auf meine somatischen Marker achte, muss ich eingestehen, dass an dieser Stelle ein wenig Zorn in meinen Worten schwingt. Denn wer in der Psychologie von unbewussten Gefühlen sprach, die unser Verhalten bestimmen, wurde lange Zeit als unwissenschaftlich geächtet. Vertreter der Psychoanalyse und der humanistischen Psychologie und Psychotherapie, einer Richtung, die davon ausgeht, dass sich der Mensch nur durch emotional bedeutsame Erfahrungen verändert, hatten an den Universitäten in Deutschland in der Psychologie keine Chance und haben sie noch immer nicht. Doch ist die Psychologie auch durch die Forschung unter Druck geraten, insbesondere durch die Ergebnisse der Neurowissenschaften. In zwei bahnbrechenden Büchern mit den Titeln “Descartes’ Irrtum” und “Ich fühle, also bin ich” zeigte der Neurobiologe Antonio Damasio auf, dass der Mensch seine Entscheidungen aufgrund von Gefühlen trifft und nicht aufgrund von Gedanken, und dass sich die Gewissheit unseres Seins nicht aus Gedanken speist, wie Descartes mit seinem berühmten Satz “Ich denke, also bin ich” behauptete, sondern aus einem elementaren körperlichen Selbstgefühl. Die grundlegende Basis des menschlichen Selbstgefühls, meint Damasio, das so genannte Protoselbst, baue sich nämlich dadurch auf, dass körperliche Zustände vollkommen unbewusst im Gehirn abgebildet werden. Bevor im Gehirn die Strukturen entstehen, die uns autobiografische Erinnerungen speichern lassen, also vor dem dritten Lebensjahr, reifen die hirnanatomischen Strukturen für ein Körperselbst heran: der Hirnstamm, der Hypothalamus, der somatosensorische und der cinguläre Kortex, Teile, die zu den phylogenetisch älteren Hirnteilen gehören und alle an der Regulation und an der Repräsentation, das heißt der Abbildung des Körpers und seiner Prozesse im Gehirn beteiligt sind. Die Empfindungen, die wir im Körper haben, schreibt die belgische Philosophin Helena De Preester, machen geradezu das aus, was wir Subjektivität nennen: unsere ganz persönliche Perspektive, die Welt zu sehen. SWR2 Aula vom 03.03.2013 Emotionen – Kompass unseres Verhaltens Von Professor Ulfried Geuter 10 In der psychologischen Theorie hat es so etwas wie Subjektivität lange nicht gegeben. In der Psychotherapie jedoch kommt man ohne sie nicht aus. Denn alles Leid, das Psychotherapeuten behandeln, hat mit Emotionen zu tun. Keine seelische Störung ohne eine Störung der Emotionalität. Manche Menschen nehmen ihre Gefühle erst gar nicht wahr und können daher auch keine Gefühle von sich mitteilen. Sie leiden an einer so genannten Alexithymie, einer Art emotionaler Frigidität. Sie empfinden nichts und denken stereotyp über sich und die Welt. Beim Arzt klagen sie über Schmerzen, aber nicht über Probleme. Ihnen müssen wir helfen, überhaupt erst einmal wach zu werden für eine Wahrnehmung ihrer selbst. Andere Menschen haben Schwierigkeiten, Gefühle zum Ausdruck zu bringen. Wenn sie eine emotional bedeutsame Erfahrung machen, würgen sie diese ab. Sie versuchen sie nicht ins Bewusstsein treten zu lassen. Sie merken, dass etwas Bedeutendes geschieht, aber dann sagen sie: Das ist nicht so wichtig. Sie müssen lernen, ihre Emotionen ernst zu nehmen, zu beobachten, was diese mit ihnen machen, wie sie ihren inneren Zustand verändern, und dann schauen, was sie für sie bedeuten. Einige Patienten ordnen falsch zu, was sie spüren. Wenn sie traurig sind, beginnen sie zu lachen, wenn sie sich schämen, trumpfen sie auf. Wieder andere gehen ganz auf in ihren Emotionen, auch wenn gar kein Grund mehr dafür vorliegt. Sie kommen nicht herunter von ihrer Angst, ihrer Wut oder ihrem Gefühl, klein und nichtig zu sein. Sie schimpfen beispielsweise überall herum, ecken an, finden andere Menschen schrecklich und neigen zu Aggressionen in Beziehungen. So genannte Borderline-Patienten sind häufig unter emotionaler Dauer-Erregung, ohne dass ein emotionserzeugendes Ereignis eingetreten ist. Emotionen können sich bei ihnen melden wie ein Sturm. Manche von ihnen erleben Gefahren als erregend oder neutrale Situationen als bedrohend. Da sie ihre inneren Spannungen nicht aushalten, fügen sich manche auch selbst Schmerzen zu, um die Spannungen abzuführen. Ihnen müssen wir als Psychotherapeuten helfen, ihre Gefühle zu regulieren, die Erregung herunterzufahren, Situationen und zwischenmenschliche Erfahrungen emotional adäquat wahrzunehmen und auf den Boden der Wirklichkeit zu kommen. Patienten, die eine traumatische Erfahrung erlebt haben, zum Beispiel anhaltenden Missbrauch oder Misshandlungen als Kind, sind manchmal wie erstarrt in sich gefangen oder auch ständig übererregt, weil sie immer noch in dem Gefühl der Bedrohung leben. Ein kleiner Reiz kann bei ihnen eine Gefühlskaskade auslösen. Solche Menschen müssen irgendwann der traumatischen Erfahrung wieder begegnen, um zu erfahren, dass sie heute in einer anderen Welt leben, in der die Bedrohung von damals nicht mehr existiert, sie nicht mehr ausgeliefert sind und selbst für sich sorgen können. SWR2 Aula vom 03.03.2013 Emotionen – Kompass unseres Verhaltens Von Professor Ulfried Geuter 11 Es gibt also viele Aufgaben, in der Psychotherapie mit gestörten Gefühlen zu arbeiten. Denken wir noch einmal an das anfangs genannte Modell. Das Erste, was nötig ist, um emotional etwas wahrzunehmen, ist eine Aufmerksamkeit für die Reize. Eine therapeutische Aufgabe in der Arbeit mit Emotionen ist daher, diese Aufmerksamkeit zu fördern, achtsam zu werden gegenüber sich selbst und der Umwelt. Das zweite war, dass wir etwas als angenehm oder unangenehm erleben, dass es unsere innere Erregung steigert oder senkt. Das müssen wir in uns zulassen können, uns davon nicht abschneiden, oder nicht mehr abschneiden, wenn wir einmal gezwungen waren, es zu tun, um emotional empfinden zu können. Und es regulieren können, wenn es zu viel ist. Zum dritten brauchen wir eine Wahrnehmung unserer konkreten Emotionen, der Angst, Trauer, Wut, Überraschung, Freude, um einzuschätzen, was ein Ereignis für uns bedeutet. Und dann möchten wir es oft auch mitteilen, mit anderen teilen, darüber nachdenken, etwas damit anfangen. Wir schauen, wie andere auf uns reagieren, überdenken dies, dann reagieren wir wieder auf sie und so weiter. Fühlen ist also nichts Starres. Emotionale Prozesse folgen nicht einem Modell und sind irgendwann abgeschlossen. Sie gehen weiter, Emotionen verändern sich, gehen über in etwas Neues. Sie verändern unsere Stimmung, unsere Gedanken, unsere Sicht auf die Welt. Wie das alles geschieht, unterliegt auch kulturellen Regeln. Der große Soziologe Norbert Elias hat dies in seinen Studien über den Prozess der Zivilisation gezeigt. Die Art und Weise, wie Menschen zusammenleben, macht es notwendig, Aggressionen zu zähmen, Scham zu empfinden oder etwas als peinlich zu erleben. Kinder lernen schon früh die entsprechenden Gefühlsregeln einer Kultur: Reiß dich zusammen, wenn du wütend wirst, sei tapfer, wenn du traurig bist, bläh dich nicht so auf, wenn du stolz bist, oder “du solltest dich was schämen”. Wie wir welche Emotionen in welchem Ausmaß erleben, wie wir sie mitteilen oder zurückhalten, unterliegt solchen Regeln. Vielfach sind diese Regeln Menschen nicht bewusst. Wer sich aber seiner Gefühle bewusst ist, gewinnt an Orientierung. ”Es gibt mehr Ding´ im Himmel und auf Erden, als eure Schulweisheit sich träumt, Horatio”, sagt Hamlet bei Shakespeare, nachdem er den Geist seines Vaters gesehen hat. Gefühle mögen uns manchmal erscheinen wie Geisterstimmen. Aber wenn wir auf sie hören, sie empfinden, sie in uns fließen lassen und über sie nachdenken können, dann sind sie wie ein Kompass, der uns Orientierung gibt. ***** * Zum Autor: Ulfried Geuter (geb. 1950) ist Dipl. Psych., Psychologischer Psychotherapeut, Psychoanalytiker und Körperpsychotherapeut. Er studierte Psychologie, SWR2 Aula vom 03.03.2013 Emotionen – Kompass unseres Verhaltens Von Professor Ulfried Geuter 12 Philosophie und Germanistik in Bonn, Promotion und Habilitation erfolgte an der Freien Universität Berlin. Nach seiner Tätigkeit in Lehre und Forschung arbeitete Ulfried Geuter als freier Wissenschaftsjournalist und als Psychotherapeut in eigener Praxis. 1996 und 1998 war er Gastprofessor und Lehrbeauftragter für Körperzentrierte Psychotherapie an der Universität Innsbruck; 2000-2002 Dozent bei den Lindauer Psychotherapiewochen; seit 2000 ist er Lehrtherapeut und Dozent in der Weiterbildung zum Psychotherapeuten am Institut für Psychologische Psychotherapie Berlin. 2005 & 2006 Lehrbeauftragter für Körperpsychotherapie an der Universität Marburg, 2010 Ernennung zum a. pl. Professor an der Universität Marburg. SWR2 Aula vom 03.03.2013 Emotionen – Kompass unseres Verhaltens Von Professor Ulfried Geuter