ADHS-Fachtagung Vortag Einig 21 03 2012

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Diagnose ADHS
Miteinander erfolgreich handeln
Fachtagung Frankfurt 21. März 2012
- Die Basis gemeinsamen Handlens Grundlagen zum Störungsbild ADHS
und interdisziplinären Dialog
als Chance für einen Grundkonsens
ADHS-Netz
Südhessen
Fachtagung 03/2012
Dr. med. Michael Einig
Leitender Arzt der Vitos-KJP-Tagesklinik und Ambulanz Dietzenbach
Dr. med. Michael Einig
Arzt für Kinder- und Jugendpsychiatrie und -psychotherapie
2
ADHS-Netz Südhessen
ein Projekt der
Vitos-Klinik Hofheim
(Riedstadt)
- Leiter der Geschäftstelle adhs-netz-bergstrasse@
vitos-riedstadt.de
ADHS-Netz Südhessen
Vitos
kinder- und jugendpsychiatrische
Tagesklinik und Ambulanz
Dietzenbach
- Leitender Arzt Offenbacher Str.17-19
63128 Dietzenbach
[email protected]
ADHS-Fachtagung 03/2012
Offenlegung möglicher Interessenkonflikte
der letzten 5 Jahre
3
In den letzten 5 Jahren hatte der Autor
Vortragshonorare
JA NEIN Univ.Frankfurt
Psychotherapieseminare,
Schulen, Ebs,
Schulämter, Kath..Kirche,
Fa.Shire, HSM
Industriegesponserte Vortragsreihen
JA NEIN JA Klinische Prüfungen
Lilly, BMBF ,
Janssen- Cilag
NEIN Mitgliedschaften in wissenschaftlichen Beiräten
von pharmazeutischen Unternehmen
JA NEIN Aktienbesitz und Beteiligung an
pharmazeutischen Unternehmen
JA NEIN ADHS-Netz Südhessen
Dr. med. Michael Einig
ADHS-Fachtagung 03/2012
ADHS ein Grund für
Zusammenarbeit
ADHS
Umgang mit
unterschiedliche Sichtweisen, Ansätze
strukturellen Unterschiede der
Bereiche/Institutionen
mangelnde Ressourcen
Vorbehalte
Gefahr, sich in Teilaspekten zu verkämpfen !
ADHS-Netz Südhessen
ADHS-Fachtagung
03/2012
Dr. med. Michael Einig
Leitender Arzt der Vitos-KJP-Tagesklinik und Ambulanz Dietzenbach
Die Basis gemeinsamen Handlens
5
ADHS
Diagnose
Symptome
Ursachen
Zahlen
Diagnostik
Therapie
Hilfen
beim
Dialog
Grundlagen zum Störungsbild ADHS
als Chance für einen Grundkonsens
Voraussetzung
gelingender interdisziplinärer Arbeit
Grundkonsens zum Störungsbild
gemeinsame Sprache
wissenschaftliche
Grundlage
Leitlinien der Fachgesellschaften
"Eckpunktepapier der interdisziplinären Konsensuskonferenz zur
Verbesserung der Versorgung von Kindern, Jugendlichen und
Erwachsenen mit Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätsstörung
(ADHS)" , Oktober 2002
ADHS-Netz Südhessen
Dr. med. Michael Einig
ADHS-Fachtagung 03/2012
Aktuelle Terminologie
6
ADHS
Diagnose
Symptome
Ursachen
ADHS: Aufmerksamkeits-Defizit-Hyperaktivitäts-Syndrom (DSM-IV)
HKS: Hyperkinetische Störung (ICD 10)
einfache Aktivitäts- und Aufmerksamkeitsstörung (ICD 10)
Zahlen
Diagnostik
Therapie
Hilfen
beim
Dialog
ADS: Aufmerksamkeits-Defizit-Syndrom
ADHS vom vorwiegend unaufmerksamen Typus (DSM-IV)
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Dr. med. Michael Einig
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Diagnosekriterien ADHS
7
ADHS
Diagnose
Symptome
Unaufmerksamkeit
Impulsivität
Hyperaktivität
Ursachen
Zahlen
Diagnostik
viele Kinder zeigen solche Auffälligkeiten
Therapie
in einem für den Entwicklungsstand abnormen Ausmaß
Hilfen
beim
Dialog
(d.h. deutlich stärker ausgeprägt, als bei Kindern gleichen Alters bzw. Intelligenz)
Auftreten situationsübergreifend
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Diagnosekriterien nach ICD 10
(International Statistical Classification of Diseases and Relates Health Problems, 10th Rev.)
8
ADHS
Diagnose
Symptome
Ursachen
Zahlen
Diagnostik
Therapie
Hilfen
beim
Dialog
1. drei Kernsymptome
I. Unaufmerksamkeit
II. Impulsivität
III. Hyperaktivität
2. zeitliche Voraussetzungen
3. situative Voraussetzungen
4. es besteht Leidensdruck
5. Ausschluß anderer Unsachen
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ADHS
(einfache Aktivitäts- und Aufmerksamkeitsstörung)
Unaufmerksamkeit
Impulsivität
Hyperaktivität
Beginn vor dem siebten Lebensjahr
Symptomdauer mindestens sechs Monate
tritt in mehr als einem Lebensbereich auf
Symptome verursachen deutliches Leiden
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Diagnosekriterin nach DSM IV-TR
(Diagnostic and Statistical Manual of Mental Disorders, 4th Edition, Text Revision)
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ADHS
drei Subtypen
Diagnose
Symptome
Ursachen
Zahlen
Diagnostik
Therapie
Hilfen
beim
Dialog
ADHS: Mischtyp
ADHS: vorwiegend unaufmerksamer Typ
ADHS: vorwiegend hyperaktiv-impulsiver Typ
es müssen nicht immer alle drei Kernsymptome
vorhanden sein (ICD 10 strenger als DSM-IV !)
Einsatz weltweit in Forschung und Diagnostik
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Symptomatik
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Unaufmerksamkeit
10
ADHS
Diagnose
Symptome
Ursachen
Zahlen
Diagnostik
Therapie
Hilfen
beim
Dialog
Der Betroffene zeigt Schwierigkeiten bzgl. Ablenkbarkeit
und Daueraufmerksamkeit
(Auswahl)
ist
durch Außenreize leicht ablenkbar
beachtet Einzelheiten nicht oder macht Flüchtigkeitsfehler
hat Schwierigkeiten, die Aufmerksamkeit über längere Zeit aufrechtzuerhalten
Routineaufgaben werden vermieden
führt Anweisungen anderer nicht vollständig durch
hat Schwierigkeiten bei der Organisation von Arbeitsabläufen
verliert häufig Gegenstände bzw. Arbeitsmaterialien
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Symptomatik
Impulsivität
11
ADHS
Diagnose
Symptome
Ursachen
Zahlen
Diagnostik
Therapie
Hilfen
beim
Dialog
Der Betroffene zeigt eine gesteigerte Impulsivität auf
kognitiver, emotionaler und motivationaler Ebene
(Auswahl)
platzt mit Antwort heraus
kann beim Spielen oder in Gruppensituationen nicht abwarten
unterbricht oder stört andere häufig
hat einen starken Rededrang
verletzt oft Regeln und Grenzen
zeigt heftige emotionale Reaktionen („Hitzkopf“)
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Symptomatik
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Hyperaktivität
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Der Betroffene zeigt eine gesteigerte motorische Aktivität
ADHS
Diagnose
Symptome
Ursachen
Zahlen
Diagnostik
Therapie
Hilfen
beim
Dialog
(Auswahl)
ist ständig in Bewegung, zappelt oder windet sich auf seinem Stuhl
verlässt seinen Platz in Situationen, in denen Sitzenbleiben erwartet wird
das durchgängige Muster ist durch Eingrenzungen nicht nachhaltig
beeinflussbar
hat oft Schwierigkeiten, ruhig zu spielen oder ist unnötig laut
wirkt motorisch ungeschickt
zeigt ein schlechtes Schriftbild
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Symptomatik
13
dimensional
veränderlich
ADHS
Diagnose
Symptome
Ursachen
ADHS ist keine kategoriale
Diagnose
(z.B. Schwangerschaft ja/nein)
Zahlen
Diagnostik
Therapie
Hilfen
beim
Dialog
ADHS ist eine
dimensionale Diagnose
es gibt fließende Grenzen
die Symptomatik unterliegt einer
zeitlichen Veränderung
(Jahreszeiten, Alter)
(z.B. Übergewicht oder
Bluthochdruck)
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Zum Beachten
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die Diagnose ADHS ist die Beschreibung einer
typischen Symptomkonstellation im Kontext
situativer und zeitlicher Faktoren
nicht alles was wie ADHS aussieht
ist auch ein ADHS !
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Ursachen
15
Biologische Ursachen
genetische Faktoren
erworbene Schädigungen
ADHS
Diagnose
?
(Alkohol-, Nikotinkonsum der Schwangeren, Frühgeburtlichkeit etc.)
Symptome
Ursachen
A
Genetik
Psychosoziale Faktoren (Umweltfaktoren)
z.B. niedriger sozioökonomischer Status
psychische Erkrankung eines Elternteils
ungünstiges, instabiles Beziehungsumfeld
Zahlen
Diagnostik
Therapie
Hilfen
beim
Dialog
D
familiäre Instabilität, anhaltender Streit zwischen Eltern
unstrukturierter Tagesablauf, inkonsequenter Erziehungsstil
häufige Kritik bzw. Bestrafungen, Traumatisierung
erworbene
biologische
Umweltfaktoren
Schäden
S
Vieles, was wir noch nicht verstehen
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psychodynamische Sichtweise
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ADHS
Diagnose
Symptome als Kompromisslösung des Individuums
und intrapsychischer Lösungsversuch
bei Entwicklungskrisen, traumatischen Erfahrungen,
familiärer/schulischer Überforderung, Beziehungsproblemen,
innerpsychischen Konflikten (n.VAKJP)
Folgen können sein (u.a.)
Symptome
Ursachen
Zahlen
Diagnostik
Therapie
Hilfen
beim
Dialog
gestörte Entwicklung früher Objektbeziehungen und Bindungsfähigkeit
Beeinträchtigung der Selbstentwicklung
Störung der Regulation von Gefühlen und Erregungszuständen
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H
Störung im Neurotransmitterstoffwechsel
Dopamin, Noradrenalin
17
Gestörte Informationsverarbeitung und Funktion neuronaler Netze
ADHS
Diagnose
Symptome
Reizfilterschwäche
Beeinträchtigung der Selbstregulation/exekutiver Funktionen
Ursachen
gestörtes Arbeitsgedächtnis
gestörte Steuerung von Motivation, Aufmerksamkeit, Affekt
Zahlen
ADHS-Kernsymptomatik
Diagnostik
Therapie
Hilfen
beim
Dialog
Folgen
psychodynamische Auswirkungen (Entwicklung Selbstbild, Bindungsfähigkeit etc.)
Leistungsprobleme, Misserfolge, negative Interaktion mit den Bezugspersonen
Entstehung von Begleiterkrankungen
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Ursachen
statische Sichtweise - Festhalten an einem "Stolperstein" ? 18
Biologisches Modell
ADHS
Diagnose
Symptome
Gene /
somatische Schädigung
Beziehungsmodell
psychosoziale Belastung
(Lernerfahrung, Trauma, Umweltfaktoren)
Ursachen
Zahlen
Diagnostik
Neurotransmitter /
neuronale Funktion (Netze)
Persönlichkeit / Beziehungen
Therapie
Hilfen
beim
Dialog
Verhalten
Therapie / Pädagogik
Medikation
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Ursachen
dynamisches biopsychosoziales Modell – Chance für mehr Dialog !
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Biologisches Modell
ADHS
Gene /
somatische Schädigung
Diagnose
Symptome
Beziehungsmodell
psychosoziale Belastung
(Lernerfahrung, Trauma, Umweltfaktoren)
Ursachen
Zahlen
Diagnostik
Neurotransmitter /
neuronale Funktion (Netze)
Persönlichkeit / Beziehungen
Therapie
Hilfen
beim
Dialog
Verhalten
Therapie / Pädagogik
Medikation
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Vorkommen von ADHS
20
ADHS
Häufigkeit
4,8% Prävalenz Deutschland der Kinder von 3 -17 Jahren (KiGGS,2007)
Diagnose
•
Symptome
•
Ursachen
Zahlen
Diagnostik
Therapie
Hilfen
beim
Dialog
niedriger sozioökonomischer Status ist Risikofaktor
Kinder mit Migrationshintergrund erhalten seltener die Diagnose
5,29% Prävalenz weltweit (Polanczyk,2007)
•
(keine bedeutsamen Unterschiede zw. Nord-/Südamerika, Europa, Afrika u. Asien)
Geschlechtsverteilung: Jungen häufiger betroffen (m:w = 3-5:1)
familiäre Häufung (10-15% der nächsten Angehörigen betroffen)
Begleiterkrankungen bei 50-80 % der Patienten
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Dr. med. Michael Einig
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Begleiterkrankungen
21
liegen bei 50-80% aller ADHS-Patienten vor
ADHS
Diagnose
Symptome
Ursachen
Zahlen
Diagnostik
Therapie
Hilfen
beim
Dialog
Oppositionelle Störungen bzw.
Störungen d. Sozialverhaltens
Tic-Störungen
Lernstörungen (LRS, Dyskalkulie etc.)
motorische Entwicklungsstörungen
Sprachentwicklungsverzögerungen
Emotionale Störungen
ADHS allein
31 %
: bis 50%
: 10-30%
: 10-30%
: bis 50%
affektive Störungen
n=579
Depressive Störung : 15-30%
Angststörung
o
o
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40 %
Oppositionelles
Verhalten
11 %
Tics
14 %
Störung des
Sozial34%
verhaltens Angststörungen
MTA,1999
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Diagnostik (multiaxiale)
22
die Diagnose ist zeitaufwendig
die Diagnose gehört in kompetente Hände
ADHS
Diagnose
Symptome
Ursachen
Zahlen
Diagnostik
Therapie
Hilfen
beim
Dialog
Kinder- und Jugendpsychiater
speziell ausgebildeter Kinder- und Jugendarzt
Kinder- und Jugendpsychotherapeut
KJP-Ambulanzen, Sozialpädiatrische Zentren (SPZ)
den „ADHS-Test“ gibt es nicht !
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Diagnostik (multiaxiale)
23
ADHS
Diagnose
Symptome
Erhebung der Vorgeschichte durch Befragung der Eltern, des
Kindes sowie seiner Lehrer bzw. weiterer Bezugspersonen
Körperlich-neurologische Basisdiagnostik
Ursachen
(z.B. Schilddrüsenerkrankung, Anfallsleiden, Medikamente, geistige Behinderung)
Zahlen
Diagnostik
Erfassung sonstiger Entwicklungsverzögerungen
(Sprache, Motorik, sozial-emotionale Entwicklung etc.)
Therapie
Hilfen
beim
Dialog
Ausschluss organischer Ursachen
Verhaltensbeobachtung z.B. mittels standardisierter Fragebögen in
möglichst vielen Lebensbereichen (Familie, Schule u.a.)
Testpsychologische Untersuchung
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Diagnostik
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Testpsychologische Untersuchung
24
obligat
ADHS
Diagnose
Symptome
Ursachen
orientierende Intelligenz-Diagnostik
bei Vorschulkindern ausführliche Entwicklungsdiagnostik empfohlen
bei Schulkindern mit Leistungsproblemen neben einer ausführlichen
Intelligenzdiagnostik auch Ausschluss von Teilleistungsschwächen (LRS etc.)
Zahlen
Diagnostik
fakultativ
Therapie
Hilfen
beim
Dialog
Aufmerksamkeitstest (z.B. in der Gruppensituation)
Persönlichkeitsdiagnostik
ergänzende Verhaltensbeobachtung vor Ort
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Diagnostik
weitere wichtige Aspekte
25
ADHS
Diagnose
Symptome
Ursachen
Zahlen
Diagnostik
Teilleistungsschwächen
Störungen im Sozialverhalten
Ticstörung
emotionale Störungen
Ausschluss weiterer psychiatrischer Störungen
Therapie
Hilfen
beim
Dialog
Abklärung von Begleiterkrankungen
u.a. tiefgreifende Entwicklungsstörungen, Persönlichkeitsstörungen
Erfassung ungünstiger Lebens-/Erziehungssituationen
Ausschluss schulischer Über- oder Unterforderung
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ADHS-Fachtagung 03/2012
Durchführungsprotokoll
des zentralen-adhs-netzes
26
ADHS
Diagnose
Symptome
Ursachen
Zahlen
Ergebnis eines
intensiven
interdisziplinären
Diskussionsprozesses !
Diagnostik
Therapie
Hilfen
beim
Dialog
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Hilfen
für ADHS-Patienten und deren Familien
27
die ADHS-Symptomatik betrifft
verschiedene Lebensbereiche
die Hilfen sind umfassend anzulegen
die Unterstützung erfolgt gemeinsam durch
unterschiedliche Institutionen und
Berufsgruppen
die "multimodale Therapie" ist nur ein Teil
dieser Hilfen
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Dr. med. Michael Einig
ADHS-Fachtagung 03/2012
Multimodale Therapie bei ADHS
ADHS
Diagnose
Symptome
Ursachen
erfolgt im Rahmen eines kontinuierlichen
Beratungsprozesses mit den Eltern und dem
Patient unter Einbeziehung seiner Lehrer bzw.
weiterer Bezugspersonen oder Institutionen
Zahlen
Diagnostik
Therapie
Hilfen
beim
Dialog
Ebene der Eltern
Ebene des Patienten
Interventionen in Schule, Jugendhilfe, Kita ….
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Multimodale Therapie bei ADHS
29
Ebene der Eltern
Ebene des Patienten
ADHS
Diagnose
Symptome
Ursachen
Zahlen
Diagnostik
Therapie
Hilfen
beim
Dialog
Psychoedukation
Anleitungen zu Interventionen
in der Familie
Elterntraining
Beratung bzgl. weiterer Hilfen
z.B. im Bereich Jugendhilfe
und Sonderpädagogik
Psychoedukation
psychotherapeutische Interventionen
Verhaltenstherapie (z.B. Selbstinstruktions-, Konzentrationstraining)
Spieltherapie ,"klassische" Psychotherapie (bei Komorbidität)
nach Indikation weitere therapeutische Hilfen
Heilmittel (z.B. Ergotherapie, Logopädie, Psychomotorik)
Neurofeedback
Lerntherapie
ggf. voll- bzw. teilstationäre KJP-Behandlung
ggf. Medikation
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ADHS-Fachtagung 03/2012
Multimodale Therapie bei ADHS
30
Interventionen in Schule, Jugendhilfe, Kita ….
ADHS
Diagnose
Symptome
Ursachen
Zahlen
Diagnostik
Therapie
Hilfen
beim
Dialog
Psychoedukation der Mitarbeiter der anderen Institutionen
Anleitung bei der Umsetzung spezifischer Interventionen im
Unterricht, KiTa oder auch Einrichtungen der Jugendhilfe
Beteiligung an der Einleitung und Koordination der
verschiedenen Hilfen im Rahmen von Helferkonferenzen
Beteiligung an der Fortbildung zum Thema ADHS
z.B. IQ-Hessen; Goethe Lehrerakademie (Uni Frankfurt)
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Dr. med. Michael Einig
ADHS-Fachtagung 03/2012
weitere Hilfen bei ADHS u.a.
31
ADHS
oft besteht ein komplexer Hilfebedarf
(KJP-Schule-Jugendhilfe)
Schule
Diagnose
−
−
−
Symptome
Ursachen
Zahlen
Diagnostik
Therapie
Hilfen
beim
Dialog
institutionelle und pädagogische Strategien in der Schule
Nachteilsausgleich (s. Stellungnahme Staatsminister Banzer)
ergänzende Hilfen nach der VOLRR
Sonderpädagogische Förderung
Hilfen zur Erziehung durch das Jugendamt
−
−
−
Eingliederungshilfe n. § 35 a KJHG
sozialpädagogische Familienhilfe oder Einzelbetreuung
Tagesgruppen- bzw. Heimunterbringung
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ADHS-Fachtagung 03/2012
Multimodale Therapie bei ADHS
hilfreiches Material für Eltern, Therapeuten und Pädagogen
32
zentrales-adhs-netz.de
ADHS-Infoportal (adhs.info.de)
ADHS
Diagnose
Symptome
Ursachen
Zahlen
Diagnostik
Therapie
Hilfen
beim
Dialog
ADHS-Netz Südhessen
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ADHS-Fachtagung 03/2012
Stärken von ADHS-Kindern
33
ADHS-Kinder sind oft
ADHS
Diagnose
Symptome
Ursachen
Zahlen
Diagnostik
Therapie
Hilfen
beim
Dialog
kreativ
hilfsbereit
voller Tatendrang, begeisterungsfähig
gut gelaunt
offen und zugewandt
flexibel
mit ihnen wird es einem nicht langweilig
ADHS-Netz Südhessen
Dr. med. Michael Einig
ADHS-Fachtagung 03/2012
wichtig für den Behandlungsverlauf
34
beständiges Reflektieren der Fragen
ADHS
Diagnose
Symptome
Ursachen
Zahlen
Diagnostik
Therapie
Hilfen
beim
Dialog
ist die Diagnose ADHS noch gerechtfertigt ?
erfolgt tatsächlich eine multimodale Behandlung
und stehen die nichtmedikamentösen Hilfen im
Vordergrund der Bemühungen ?
sind zusätzliche Hilfen (z.B. Medikation) notwendig ?
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ADHS-Fachtagung 03/2012
Multimodale Therapie bei ADHS
35
ADHS
die medikamentöse Behandlung kann in bestimmten Fällen
ein wirksamer Baustein der multimodalen Behandlung sein
sie ist immer Teil eines umfassenden Behandlungskonzeptes
die Medikation ist indiziert
Diagnose
Symptome
Ursachen
Zahlen
• … wenn sich die Verhaltensauffälligkeiten durch andere Therapiemaßnahmen nicht ausreichend vermindern lassen. … (Döpfner 2005)
• bei absehbarer bzw. eingetretener Dekompensation teils auch
zu Beginn der Behandlung
Diagnostik
Therapie
Hilfen
beim
Dialog
ADHS-Netz Südhessen
Dr. med. Michael Einig
ADHS-Fachtagung 03/2012
Multimodale Therapie bei ADHS
ADHS
Diagnose
Symptome
Ursachen
Zahlen
die Bedeutung der Medikation im Kontext der multimodalen
Behandlung bei ADHS ist unstrittig !
Realität: eine multimodale Behandlung erfolgt jedoch oft nicht !
GEK-Studie zur Versorgungssituation 2007
Diagnostik
Therapie
Hilfen
beim
Dialog
bei 79 % erfolgt eine alleinige Stimulanzientherapie
nur 21 % erhalten eine zusätzliche Therapie
(dabei vorwiegend eine Ergotherapie)
(Glaeske 2008)
ADHS-Netz Südhessen
Dr. med. Michael Einig
ADHS-Fachtagung 03/2012
Multimodale Therapie bei ADHS
37
Allgemeines
ADHS
Diagnose
Voruntersuchungen notwendig
•
Symptome
Ursachen
Zahlen
Diagnostik
Therapie
Hilfen
beim
Dialog
u.a. Labor, ggf. EKG, ggf. EEG (je nach Präparat)
Aufklärung und Einwilligung von Eltern und Kind
sorgfältige Eindosierung und
regelmäßige Kontrolluntersuchungen
mit sorgfältiger Überprüfung des Nutzens
kontrollierter Auslassversuch 1 x pro Jahr
ADHS-Netz Südhessen
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Multimodale Therapie bei ADHS
38
Medikamente erster Wahl
Reservepräparate
ADHS
Diagnose
Methylphenidat
Symptome
weitere Psychostimulanien
−
Ritalin®
−
Dexamphetaminhemisulfat (Attentin ®)
−
Medikinet®
−
Amphetamin
Diagnostik
−
Concerta®
Therapie
−
Equasym® u. weitere Generika
Ursachen
Zahlen
Hilfen
beim
Dialog
Atomoxetin (Strattera ®)
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Antidepressiva
Neuroleptika
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Multimodale Therapie bei ADHS
39
Generell gilt für alle MPH-haltigen Präparate
ADHS
sehr sorgfältige Einschätzung der Schwere und Dauer
der Symptomatik
regelmäßige Überprüfung des Nutzens
Auslassversuche mind. 1 x pro Jahr
Behandlung unter „Aufsicht eines Spezialisten für
Verhaltensauffälligkeiten bei Kindern“
Diagnose
Symptome
Ursachen
Zahlen
Diagnostik
Therapie
Hilfen
beim
Dialog
ADHS-Netz Südhessen
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ADHS-Fachtagung 03/2012
Multimodale Therapie bei ADHS
Diagnose
Symptome
Ursachen
Zahlen
Diagnostik
Therapie
Hilfen
beim
Dialog
Ritalin, Medikinet, Concerta, Equasym u.a.)
ADHS
Methylphenidat
40
Wirkmechanismus: Verstärkung der Dopaminwirkung
Wirkungseintritt
Wirkdauer
Allgemeines
: schnell (nach 30-60 min)
: ca. 4-6 (-12 Std.)
ist ein Psychostimulans, "Wachmacher", kein „Beruhigungsmittel“ !
Anwendung seit über 50 Jahren
breite Datenlage zur Wirksamkeit und Nebenwirkungen
verschreibungspflichtiges Betäubungsmittel, keine Entzugssymptomatik
typische
Nebenwirkungen
Appetitminderung, Einschlafstörung
Tics
Missstimmung
Wachstumsverzögerung ?
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Multimodale Therapie bei ADHS
41
Diagnose
Ursachen
Zahlen
Diagnostik
Hilfen
beim
Dialog
kein Betäubungsmittel !
Ersteinstellung v.a. bei Ticstörung, Angststörung, Suchtproblematik
typische Nebenwirkungen
Therapie
: über Noradrenalinstoffwechsel
: nach 4-8 Wochen !
: 24 Stunden
verminderter Appetit
Müdigkeit
Kopf- und Bauchschmerzen
Puls- und Blutdruckerhöhung
Zunahme von Suizidgedanken bzw. selbstverletzendem Verhalten
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zum Nachdenken !
42
ADHS
Rastlosigkeit kann zum Grund für eine
medikamentöse Behandlung werden !
Diagnose
Symptome
Ratlosigkeit jedoch manchmal auch ! ?
Ursachen
Zahlen
Diagnostik
Therapie
Hilfen
beim
Dialog
Die Kombination verschiedener Hilfen und die
Zusammenarbeit der Helfer kann Rast- und
Ratlosigkeit bei allen Beteiligten reduzieren und ist
meist die wirksamste Form der Unterstützung für
ADHS-Familien !
ADHS-Netz Südhessen
Dr. med. Michael Einig
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Strattera ®
Symptome
Wirkmechanismus
Wirkungseintritt
Wirkdauer
Allgemeines
Atomoxetin
ADHS
ADHS ein Grund für
Zusammenarbeit
ADHS
ADHS-Netz Südhessen
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Hilfreiche
Strategien
für eine gelingende
interdisziplinäre
Zusammenarbeit
Dr. med. Michael Einig
Leitender Arzt der Vitos-KJP-Tagesklinik und Ambulanz Dietzenbach
Hilfreiche Strategien
für eine gelingende interdisziplinäre Zusammenarbeit
Kompetenzen und
Unterschiede
wechselseitiger Respekt
ADHS
Diagnose
Symptome
Ursachen
Zahlen
Diagnostik
Therapie
Hilfen
beim
Dialog
Begegnung auf Augenhöhe
Zusammenarbeit auf
Grundlage der
Fachkompetenz und dem
wechselseitigen Respekt
der Berufsgruppen
Kernkompetenzen klar
benennen und
respektieren lernen
unterschiedliche
Sichtweisen zulassen und
als Chance verstehen
ADHS-Netz Südhessen
Dr. med. Michael Einig
ADHS-Fachtagung 03/2012
Hilfreiche Strategien
für eine gelingende interdisziplinäre Zusammenarbeit
45
Grundkonsens und
Zielsetzung
Rahmenbedingungen
ADHS
Diagnose
Symptome
Ursachen
Zahlen
Diagnostik
Klarheit zum Rahmen und
den Strukturen schaffen
Grundkonsens zum
Störungsbild finden
zeitlicher Umfang, Frequenz
formale Rahmenbedingungen
(z.B. Schweigepflicht)
Case-Manager benennen
fallbezogene Ziele
definieren und überprüfen
bei Erwartungen realistisch
bleiben
Therapie
Hilfen
beim
Dialog
ADHS-Netz Südhessen
Dr. med. Michael Einig
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Hilfreiche Strategien
für eine gelingende interdisziplinäre Zusammenarbeit
46
Aufgaben sinnvoll aufteilen
im Gespräch bleiben
ADHS
Diagnose
Symptome
Ursachen
Zahlen
Diagnostik
Therapie
Hilfen
beim
Dialog
verantwortlicher Einsatz
der gemeinsamen
Ressourcen
„etwas zu können,
bedeutet nicht, es auch
machen zu müssen"
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miteinander reden,
nicht über einander
Konflikte zeitnah
ansprechen
Dr. med. Michael Einig
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Hilfreiche Strategien
für eine gelingende interdisziplinäre Zusammenarbeit
47
Gemeinsam Helfer bleiben
Zusammenarbeit pflegen
ADHS
Diagnose
Symptome
gemeinsam der Rolle als
Helfer bewusst bleiben und
"gesunde" Distanz wahren
verantwortlich
bleiben die Eltern
Ursachen
Zahlen
Diagnostik
Therapie
Hilfen
beim
Dialog
ADHS-Netz Südhessen
Beteiligung an
interdisziplinären
Arbeitskreisen
(ADHS-Netzwerke)
Zusammenarbeit soll sich für
alle lohnen und Spaß machen
Dr. med. Michael Einig
ADHS-Fachtagung 03/2012
Mein Wunsch
für Ihre zukünftige Arbeit mit ADHS-Patienten und Familien
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richten wir unseren Blick mehr auf gelungene Fälle
denn, jeder gemeinsam gelungene Fall
tut den Patienten gut
tut auch den Helfern gut
ist eine Bestätigung dafür, dass es ADHS geben
und gemeinsames Handeln gelingen kann !
auf ein gutes gemeinsames Gelingen !
ADHS-Netz Südhessen
Dr. med. Michael Einig
ADHS-Fachtagung 03/2012
Diagnose ADHS
Miteinander erfolgreich handeln
Fachtagung Frankfurt 21. März 2012
- Die Basis gemeinsamen Handlens Grundlagen zum Störungsbild ADHS
und interdisziplinären Dialog
als Chance für einen Grundkonsens
ADHS-Netz
Südhessen
Fachtagung 03/2012
Dr. med. Michael Einig
Leitender Arzt der Vitos-KJP-Tagesklinik und Ambulanz Dietzenbach
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