Potenzen der Pascalmatrix und eine Identität der Kombinatorik Autor(en): Brawer, R. Objekttyp: Article Zeitschrift: Elemente der Mathematik Band (Jahr): 45 (1990) Heft 4 PDF erstellt am: 20.10.2017 Persistenter Link: http://doi.org/10.5169/seals-42417 Nutzungsbedingungen Die ETH-Bibliothek ist Anbieterin der digitalisierten Zeitschriften. Sie besitzt keine Urheberrechte an den Inhalten der Zeitschriften. Die Rechte liegen in der Regel bei den Herausgebern. Die auf der Plattform e-periodica veröffentlichten Dokumente stehen für nicht-kommerzielle Zwecke in Lehre und Forschung sowie für die private Nutzung frei zur Verfügung. Einzelne Dateien oder Ausdrucke aus diesem Angebot können zusammen mit diesen Nutzungsbedingungen und den korrekten Herkunftsbezeichnungen weitergegeben werden. Das Veröffentlichen von Bildern in Print- und Online-Publikationen ist nur mit vorheriger Genehmigung der Rechteinhaber erlaubt. 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Die Elemente einer (n + 1) x (n +1) Pascalmatrix P sind durch P(j, k): 1, für k oder k 0und; 0,...,n;P0',k):=0für k>j; P(j,k):= 1,/c) + für 1,..., n, k 1,..., n, gegeben. Die Zahlen P(j, k) sind nichts anderes als die wohlbe¬ kannten Bmomialkoeffizienten [1], [3]. Wir wissen, dass die Summe der n-ten Zeile die Anzahl verschiedener Teilmengen einer n-elementigen Menge angibt: P(j- j ZP(n,k) fc j P(j-l,k-l)9 2n. 0 Die Aufgabe, die Anzahl Hy (n, k) der fe-dimensionalen Randzellen eines Hyperwürfels in einem n-dimensionalen Euklidischen Raum zu bestimmen, führt auf die folgende Rekur¬ sionsformel [2] und auf die Hyperwürfelmatrix Hy: Hy(k,k):= 1, Hy(k,0):=2k9 für k 0,...,n; Hy(j,k):=0 für k>j; Hy (j,k): 2 Hy(j- l,k) + Hy(j- l,k 1), für 5 k die die und erhalten Matrizen wir Für n. n folgenden entspre¬ 1,..., n, 1,..., chenden Zeilensummen: - j ' p k 1 0 0 0 1 1 0 1 2 1 0 0 1 3 3 1 1 4 6 1 4 5 10 10 10 Hy=\ 2 1 0 0 4 4 1 0 0 8 12 6 1 0 0 0 °\ 2° °\ 0 21 0 23 1 0 2* 5 1/ 25 0 0 0 °\ 3° 32 0 0 0 0 0 16 32 24 8 1 32 80 80 40 10 °\ °/ 1/ 22 31 33 34 35 Der Hyperwürfel im R5 besitzt 32 Ecken, 80 Kanten, ebensoviel 2-dimensionale Seiten, 40 3-dimensionale Würfel und 10 4-dimensionale Hyperwürfel. Die Hyperwürfelmatrix und die Pascalmatrix sind durch die Gleichung Hy P2 miteinander verknüpft. Für die El Math, Vol 45, 1990 108 inversen Matrizen und deren Zeilensummen erhalten wir: f A p-1 =i 0 0 1 -2 3 - -4 - 5 f 1 0 -2 1 4 Hy-l -8 \ -4 12 16 -32 -32 80 0 0 0 0 1 0 0 -3 1 0 6 -4 1 10 10 0 °\ °\ 0 0 0 °/ -5 1/ 0 0 0 0 1 0 -6 1 0 0 -8 -80 0 0 0 0 0 24 1 0 °\ 1 1 °\ 0 -1 0 -1 0 1 1 -1 1/ 40 --10 in der n-ten Zeile der Pascalmatrix die Koeffizienten der Entwicklung von (1 + x)n stehen, so stehen in den n-ten Zeilen der Hyperwürfelmatrix die Koeffizienten von (2 + x)".[6],[7]. So wie Wir definieren die (n + 1) x (n -f B^p)(k90): B(n,p)(k9k):~l9 BintP)(j9k): pBintP)(j B{ntP)(j9k): 09 für Offensichtlich gilt B{nX) £(n+i,p)Ü\*) 1) Matrizen Binp)9 peR9 wie folgt: f9 für k 0, ...,n, - 1,/c) + B{ntP)(j - 1,/c - 1), (1) für ; 1,.. k<k<n. P,_5(II 2> (2) #y und für ; BintP}(j,k), 0,..., n, /c 0,..., n. (3) Die Zahlen Binp) (j, k) sind verallgemeinerte Pascalzahlen, die neben den Randbedingungen (1) für festes p und n durch die Rekursionsformel B (j, k): p B (j — 1, k) + B (j — 1, k — 1) bestimmt sind. Andere Erweiterungen finden sich in [4], [5] und [8]. Theorem 1: n £ k-0 B(„tP)(n9k)xk (p + xf9 neN9 p9xeR. Beweis. Die Behauptung ist sicher wahr für n ten wir: n+l £ fc«0 Bin+Up)(n + l,k)xk= 0. Mittels vollständiger Induktion erhal¬ £ {pß(.+ 1,p)(/i,fc) + ß(II+ltP)(n,fc-l)}x* Z pB{ntP)(n9k)xk+ * 0 k=0 I B{ntP)(n9k)xk fc=0 =P{p+xY+(p+xr=(p+xf+i. El Math Vol 45, 1990 Setzen wir x Korollar i 109 1, so erhalten wir 1. B(niP)(n,k) (p + \f, neN,peR. Theorem 2: *8u), fürpeZ\{0}. B(*p) Beweis. Die Aussage ist wahr für p \,neN, und für alle peZ\{0}, n 0. Der Induk¬ tionsschritt von {n,p)eNxZ\{0} auf (n+l,p +1)bNxN, beziehungsweise auf (n + l,p l)eNxN~, erfolgt durch: - Lcrß(.1)+„T ij r </+1, oi Lcrß(,1)+„r ij- Nun zeigen wir, dass die (n + 2)-te Zeile des Produktes wie die Rekursionsformel für die (n + 2)-te Zeile von Bin+Xp) aufgebaut ist. Wir benützen die Gleichungen (2) und (3). (Bin + i,p)Bin+UX))(j,k)= "Z Bin+Up)(j,f)B{n+UX)(f,k) ioPB{n+x,p)u-ij)(fy pBin,p+X)(j-Uk)+ £ B(n+Up)(j-l,f-l)(f~X f=i +|iB(B+1.P)o--i,/-i)(f:11) pB(„,p+i)U- Uk) + ß(n.P+i,(;-1,*) + »(..,+d(/-1,* -1) (p + l)B(.-+1)ü-U) + ß(„>P+1)0'-U-l)- ¦ Die beiden Theoreme ergeben eine Identität der Kombinatorik. Korollar 2. i i... ki 0k2 0 fürpeZ\{0}. T k|P|-i *_¦*<#*¦»(;)(£')•¦ \"<l/\Kl/ ¦('l"iCr)-"+m \K\p\-lJ\ / 0 H,p,=0 K\p\ El Math, Vol 45, 1990 110 Für p 2 erhalten fci=o wir: k2=o\kxJ\k2J und für p — 2: \kiJ\k2J *i=o*2=o M. Jeger wies mich darauf hin, dass das Korollar 2 auch aus dem polynomischen Satz ¦¦(::> «•¦-•¦^--.^xrrr"»-'--»*-* hergeleitet werden kann [4]. Setzen wir hier k 1 und 1, so folgt xx X|p| + 1 =X|P| p - i (P+irn 1 und xx xp+x (H)(H-0\..(n-v>-----v"-\-ir+ .-„--.,,,.,/ „ W B_pi \ ,-j, »,=0«i + v,-|=0 0 \n ~ "l/ (n-v1-...-vlri.l\ \ " — »_ — --- — »|»| / fc1=ofc2=o klpl o\kxJ\k2J R. 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