Wachsam bleiben und nächste Schritte . . . . . . . . 195 Das Problem der schlechten Adhärenz ................. 196 Die besten Behandlungsmöglichkeiten – Therapien der ersten Wahl. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 198 Medikamente: Welches und in welcher Form . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 202 Psychotherapie. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 205 Wie Sie einen Therapeuten überzeugen, dieses Buch zu lesen . . . . . . . . . . 207 Kognitive Therapie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 208 Zwangseinweisung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 209 Wenn eine Behandlung zwingend erforderlich ist . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 212 Nutzen Sie Ihre LEAP-Fähigkeiten, um Ihr Ziel zu erreichen . . . . . . . . . . . . 213 Lösen Sie Ihren Gewissenskonflikt – haben Sie keine Schuldgefühle . . . . . 217 Die Warnsignale erkennen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 220 Rechtliche Grundlagen für eine Unterbringung in Deutschland . . . . . . . . . 222 Zusammenfassung. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 228 Wie es funktioniert . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 230 Was ich hätte besser machen können . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 234 Ein mobiles Krisenteam suchen und finden . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 240 112 anrufen und das Kriseninterventionsteam anfordern . . . . . . . . . . . . . 242 Die Aufnahme . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 243 Ein letztes Wort über den Anruf bei der Polizei . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 244 Wie man eine Zwangsbehandlung durchsteht ........ 249 Verrat in Loyalität verwandeln . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 252 Die Überraschung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 261 Die Überraschung für Henry und Xavier . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 265 19 LEAP: Theorie, Forschung und praktische Vorgehensweisen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 268 LEAP – Theorie und Forschung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 269 Klientenzentrierte Gesprächstherapie nach Carl Rogers (1951, 1959) . . . 269 Kognitive Therapie nach Aaron T. Beck (1979). . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 270 Motivierende Gesprächsführung bzw. Motivationsverstärkungstherapie (1991). . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 271 Zusammenfassung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 273 Neuere Forschungsergebnisse zu LEAP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 275 Psychotherapie bei Psychosen? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 277 Mythen zur Psychotherapie bei Psychosen. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 278 Von der Psychoanalyse zu Medikamenten und Realitätsprüfung. . . . . . . . 279 Das Gute an Psychotherapie. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 281 Warum Psychotherapie nur selten angeboten wird. . . . . . . . . . . . . . . . . . . 282 Gewalt und psychische Erkrankungen. . . . . . . . . . . . . . . . . . 284 Forschung über Gewalt und Schizophrenie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 285 Mangelnde Einsicht führt zu medikamentöser Non-Adhärenz, die das Risiko von Gewalt erhöht . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 286 DSM-5 und Anosognosie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 289 Studien mit neuropsychologischen Tests . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 291 Strukturell bildgebende Studien . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 291 Wie Forschung die Diagnosemanuale beeinflussen sollte. . . . . . . . . . . . . . 292 20 Henry ...................................................... 294 Doppelter Abschied . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 294 Trauern, wenn eine psychische Krankheit zuschlägt . . . . . . . . . . . . . . . . . . 296 Wenn sich eine Tür schließt, öffnet sich eine andere . . . . . . . . . . . . . . . . . . 297 Literatur ................................................... 300 Weiterführende Literatur zu kognitiver Therapie bei Schizophrenie . . . . . 303 Empfohlene Bücher . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 304 Anhang 305 .................................................... Kontaktadressen in Deutschland . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 305 Kontaktadressen in den Vereinigten Staaten von Amerika (USA) . . . . . . . . 307 Weitere informative Webseiten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 309 21 Einleitung Wenn Sie „Lass mich – mir fehlt nichts!“ lesen, dann wahrscheinlich, weil jemand, den Sie lieben oder den Sie als Patient behandeln, an einer schweren psychischen Erkrankung leidet und das leugnet. Sehr wahrscheinlich nimmt er die Medikamente nicht ein, die ihm dabei helfen, ein Wiederauftreten der Krankheit zu vermeiden und sich wieder zu erholen. Oder, falls er sie einnimmt, nimmt er sie nicht regelmäßig ein. Sie haben bereits verschiedene Strategien versucht, ihm zu helfen, die nicht funktioniert haben und Sie suchen jetzt nach Informationen, wie Sie ihm doch noch helfen können, Hilfe zu bekommen. Der erste Teil des Buches liefert Informationen über die Art und das Ausmaß dieses Problems, mit dem Sie gerade kämpfen. Einige von Ihnen könnten versucht sein, diesen Abschnitt zu überblättern und direkt mit Teil II des Buchs (LEAP) zu beginnen – einer Kommunikationstechnik, die entwickelt wurde, um das Vertrauen von psychisch kranken Menschen zu gewinnen, die nicht einsehen, warum sie eine freundschaftliche Beziehung zu jemanden aufbauen und dessen Ratschlägen folgen sollen (z. B. eine Therapie zu akzeptieren, in eine betreute Wohneinrichtung zu ziehen oder andere Unterstützung anzunehmen). Ich habe damit kein Problem und ermutige Sie sogar dazu, wenn die Situation akut ist. Oder, falls die Situation noch brenzliger sein sollte, fangen Sie direkt mit Teil III an, in dem ich praktische Hilfestellungen gebe, wann und wie Hilfe zur Behandlung möglich ist (ambulante oder stationäre Behandlung auch gegen den Willen des Patienten). Meiner Ansicht nach wäre das Überspringen der Kapitel dann ein sinnvoller Einsatz dieses Buches. Ich empfehle Ihnen aber dringend – wenn sich die Situation wieder etwas beruhigt hat –, zurückzugehen und die ersten drei Kapitel zu lesen, die den ersten Teil des Buches ausmachen. 22 Einleitung Die Informationen aus Teil I sind aus mehreren Gründen unerlässlich. Zum einen werden sie Ihnen helfen, die neuesten Forschungsergebnisse zu den Ursachen dessen zu verstehen, was für Sie möglicherweise reine Starrköpfigkeit des Menschen zu sein scheint, dem Sie zu helfen versuchen. Menschen mit psychischen Erkrankungen betrachten uns (und dabei spreche ich sowohl als Therapeut als auch als Familienangehöriger) viel zu oft als ihre Feinde. Aus ihrer Sicht sind wir ihre Widersacher und Gegner – und keinesfalls ihre Verbündeten, während wir uns den Kopf darüber zerbrechen und uns wundern, warum sie so unfähig oder unwillig sind, unsere Hilfe anzunehmen. In diesem Zusammenhang überrascht es nicht, wenn aus Beziehungen häufig Feindschaften werden. Sobald Sie aber verstehen, dass die Weigerung eines psychisch kranken Menschen, eine Therapie zu akzeptieren, typischerweise auf Störungen seiner Hirnfunktionen beruht, die er nicht selbst kontrollieren kann, werden Sie einsehen, dass Sie das nicht persönlich nehmen oder ihm vorwerfen sollten, wenn er die offensichtliche Erkrankung scheinbar absichtlich abstreitet. Unzählige Male kam nach meinen Vorträgen vor Fachpublikum, Familienangehörigen, Interessierten und Patienten jemand auf mich zu und erklärte mir, dass die neuen Erkenntnisse der Wissenschaft ihm dabei geholfen hätten, seine Schuldgefühle zu lindern. Genauso oft erfahre ich, dass diese Informationen dabei geholfen haben, Vorwürfe oder Ärger über psychisch Kranke zu verringern, die Hilfe ablehnen. Sobald Sie sich ärgern und einer Person Vorwürfe machen, der Sie versuchen zu helfen (beides häufige und natürliche Gefühle), werden Sie weniger erfolgreich sein, das zu vermitteln, was Sie wollen. Ihre Aufgabe wird eher einem unglücklichen, zermürbenden Zweikampf gleichen als einer positiven Zusammenarbeit. Fast genauso wichtig ist, dass Sie lernen, warum Sie nicht aufgeben sollten. Die Datenlage deutet darauf hin, dass die Prognose umso bes23