Präanalytikhandbuch - Institut für Infektionsmedizin

Werbung
Präanalytikhandbuch
Stand: 21.08.2017
Institut für Infektionsmedizin
Diagnostikzentrum
Universitätsklinikum Schleswig-Holstein A.ö.R.
Arnold-Heller-Str. 3, Haus 32, 24105 Kiel
Fachbereich Mikrobiologie, Virologie und Infektionsepidemiologie
Universitäres diagnostisches Medizinisches Versorgungszentrum Kiel
Ambulanzzentrum des UKSH gGmbH
Arnold-Heller-Str. 3, 24105 Kiel
Präanalytik-Handbuch Infektionsmedizin Kiel
Inhaltsverzeichnis
1. Allgemeine Hinweise
a) Erreichbarkeit
b) Organisationsstruktur und Funktionen
c) Notfalldiagnostik
d) Untersuchungsanforderung
e) Transportmedien und Versandmaterialien
2. Leistungsverzeichnis
3. Untersuchungen
a) Untersuchungsmaterialien
b) Anforderungen (alphabetisch)
5. Meldepflicht
6. Postversand
7. Referenzzentren und Konsiliarlaboratorien
Seite
3
3
3
3
4
11
13
16
16
27
49
51
51
2
Präanalytik-Handbuch Infektionsmedizin Kiel
1. Allgemeine Hinweise
Das elektronische Original des Präanalytikhandbuchs wird auf der Internetseite des Instituts für Infektionsmedizin
(http://www.infmed.uni-kiel.de > Diagnostik) elektronisch im pdf-Format zur Verfügung gestellt. Die Nutzer können durch
Verwendung der pdf-Suchfunktion Stichwörter nachschlagen.
a) Erreichbarkeit
Funktion
Labor
Labor
Labor
Pforte
Infektiologische Beratung
Tag
Montag bis Freitag
Samstag
Sonntag, Feiertag
Montag bis Freitag
Montag bis Freitag
Samstag
Samstag
Sonntag, Feiertag
Uhrzeit
08:00-18:00
08:00-16:00
08:00-14:00
08:00-16:00
08:00-18:00
08:00-12:00
12:00-21:00
09:00-21:00
Kontakt
Tel. 0431/500-15331
Tel. 0431/500-15340
Tel. 0431/500-15340
Tel. 0431/500-15330
Pieper #630661, extern 0431/500-15332
Pieper #630661, extern 0431/500-15332
über Telefon-Zentrale, Tel. 0431/500-0
über Telefon-Zentrale, Tel. 0431/500-0
b) Organisationsstruktur und Funktionen
Akademiker/innen der Diagnostik Funktion
Aike Büter, Arzt
Mikrobiologie
Prof. Dr. med. Helmut Fickenscher
Direktor, Lehrstuhlinhaber, Facharzt Mikrobiologie, MVZ
Dr. med. Arno Fischer
Oberarzt, Facharzt Mikrobiologie, Infektiologischer
Konsildienst, MVZ
Gunda von Hassel, Ärztin
Mikrobiologie
Dr. med. Lucas Horváth
Mikrobiologie
Dr. Gregor Maschkowitz
Mikrobiologie
Prof. Dr. Rainer Podschun
Stellvertretender Direktor, Mikrobiologie
Dr. med. Sabine Schubert
Oberärztin, Fachärztin Mikrobiologie, Infektiologin, MVZ
Person
Funktion
T. Otto, L. Wesenberg, S. Bresfeld, Befundabfrage
P. Longley, M. Cantzler
M. Barknowitz
Eingangslabor
Ärztinnen und Ärzte
Infektiologische Beratung
P. Krüger
Sekretariat des Direktors
U. Helling
Verwaltung, Abrechnung
M. Mangelsen
Verwaltung, Abrechnung
G. Selck
Verwaltung, Abrechnung
Dr. S. Schubert
Qualitätsmanagement
T. Fünning
Qualitätsmanagement
B. Lagerquist
Qualitätsmanagement
Prof. Dr. R. Podschun
EDV-Ansprechpartner
G. Selck
EDV-Ansprechpartner
Dr. A. Fischer
Datenschutz
Prof. Dr. H. Fickenscher
Arbeitsschutz, Biosicherheit, Medizinprodukte
T. Fünning
Freiwilliger Suchthelfer
MVZ-Ärzte
MVZ, zentrale Telefonnummer
Prof. Dr. H. Fickenscher
MVZ
Dr. A. Fischer
MVZ
Dr. S. Schubert
MVZ
Tel. 0431/500-, Pieper
15313
15300
15312, #630590
15315
15316
15317
15310, #630619
15311, #630665
Tel. 0431/597-, Pieper
15330, Fax 15334
15331
15332, #630661
15301
15306
15307
15305
15311
15335
15336
15310
15305
15312
15300
15335, #631302
15367
15300
15312
15311
c) Notfalldiagnostik
Bei besonders dringlicher Indikation bieten wir die notfallmäßige Durchführung einer Mikroskopie und Kulturanlage aus
nativem Liquor bei Verdacht auf ambulant erworbene Meningitis an. Wir bitten Sie, auf diesem Weg keine Routinefragestellungen zu verfolgen. Die Notfall-Untersuchung kann
 montags bis freitags von 08:00 bis 18:00 (Tel. 500-15332)
 wochenends, feiertags Rufbereitschaft von 9:00 bis 21:00 (Diensthabende; Tel. 0431/5000)
in der Regel unverzüglich durchgeführt werden. Voraussetzungen sind die


telefonische Anmeldung beim Diensthabenden bzw. über die Telefonzentrale des UKSH Kiel und der
umgehende Probentransport, für den der Einsender verantwortlich ist.
3
Präanalytik-Handbuch Infektionsmedizin Kiel
d) Untersuchungsanforderung
Die Untersuchungsanforderung kann per Order Entry (ixserv) papierlos oder per Einsendeformular erfolgen. Bitte beachten Sie, dass Einsendungen an das Institut und MVZ über eine gesonderte ixserv-Anforderungsmaske oder auf gesonderten Formularen erfolgen müssen.
ixserv-Kurzanleitung für Mikrobiologie-Anforderungen an das Institut für Infektionsmedizin in Kiel
zur generellen Beachtung:
• 1 Auftrag = 1 Material = 1 Auftragsnummer
• Material-gesteuerte Auswahl
• Screening auf multiresistente Erreger (MRSA, VRE, MRGN) auf separatem Formular (Screening Kiel)
• Sonderteste auf separatem Formular (Sonderteste Bak):
Tuberkulose-Quantiferontest, Aspergillus-Antigen, Cryptococcus-Antigen, Legionella-Antigen aus Urin
• nachträgliche Untersuchungsanforderungen nach Freigabe des ixserv- Auftrags nur telefonisch möglich (Tel. 15330)
• bei Problemen mit der ixserv-Anforderung steht Ihnen zur Verfügung
- für fachliche Fragen:
15330
- für technische Probleme:
55555
d1) Auftragsformular „Bakteriologie Kiel“ für bakteriologische Aufträge ohne Screening:
für die mikrobiologische
Diagnostik und Beurteilung
wichtig: Informationen zur
Diagnose ankreuzen
für die mikrobiologische
Diagnostik und Beurteilung
wichtig: schon durchgeführte oder geplante
Antibiotika-Therapie
angeben
Auswahl im MaterialStammbaum führt
automatisch zur möglichen
Untersuchungsauswahl
4
Präanalytik-Handbuch Infektionsmedizin Kiel
Beispiel: Blutkulturen
Auswahl des Untersuchungsmaterials öffnet
das Material-spezifische
Anforderungsprofil
nur für UKSH Kiel:
pärchenweise Anforderung für Blutkulturen über
Maske „Blutkultur (Pärchen) Mibi Kiel“ möglich
Beispiel: Gewebe, Gelenk-Material
Auswahl des
Untersuchungsmaterials öffnet
das Materialspezifische
Anforderungsprofil
5
Präanalytik-Handbuch Infektionsmedizin Kiel
Beispiel: Gewebe, Gelenk-Material, sonstige Lokalisationen
in der Auswahl
nicht vorhandene Lokalisationen können
über das entsprechende
Freitextfeld
eingegeben
werden
Sonstige
Mitteilungen an
das Labor über
das FreitextFeld
d2) Auftragsformular „Screening Kiel“ für Multiresistente Bakterien (MRSA, VRE, MRGN):
Beispiel: Screening auf MRSA und VRE
bitte Angabe
Angabe
notwendig
Mehrfach-Anforderung möglich
nur für UKSH Kiel:
multiple Anforderungen für MRE-Screening über
Maske „Screening Kiel MRE - Multianforderung“
möglich.
6
Präanalytik-Handbuch Infektionsmedizin Kiel
d3) Auftragsformular „Sonderteste Bak“ Kiel
Beispiel: 1. Schritt
für infektionsserologische
Diagnostik und
Beurteilung
wichtig:
DiagnoseInformationen
ankreuzen
Auswahl des Untersuchungsmaterials öffnet das
Material-spezifische Anforderungsprofil
Beispiel: Material Serum
Untersuchungen
können dann
gezielt angefordert werden
Beispiel: sonstiges Material (Quantiferontest)
Sonstiges
Material muss
spezifiziert
werden
7
Präanalytik-Handbuch Infektionsmedizin Kiel
8
Präanalytik-Handbuch Infektionsmedizin Kiel
9
Präanalytik-Handbuch Infektionsmedizin Kiel
10
Präanalytik-Handbuch Infektionsmedizin Kiel
e) Transportmedien und Versandmaterialien
Nr. 1-17 können von Kieler Einsendern aus dem UKSH online über das medizinische Zentrallager (Tel. 91463) und von
externen Einsendern über die Pforte des Institutes angefordert werden (Tel. 0431-500-15330). Nr. 17-18 muss beim
Einsender als Hausvorrat bevorratet werden. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an die Pforte des Instituts
lfd.
Nr.
1
Artikelbezeichnung, ggf. Größe
Verwendungszweck
Schutzgefäße (Sarstedt)
126x30 mm
114x44 mm
85x30 mm
Schutzgefäß mit Saugeinlage für Probengefäße,
nur als Versandgefäß mit Saugeinlage für Probengefäß verwenden
Deckel für Schutzgefäße (Sarstedt; passend für
Nr. 78.898 und 892.008)
Deckel für Schutzgefäße (Sarstedt; passend für
Nr. 78.897)
Röhre (Sarstedt) 30 ml
107x25 mm
Universelles steriles Probengefäß für flüssige
Materialien (z.B. Sekrete aus Atemwegen,
Punktate) und große Gewebeproben, nur mit
passendem Schutzgefäß verwenden
Röhre (Sarstedt) 10 ml
79x16 mm
Universelles steriles Probengefäß für flüssige
Materialien (z.B. Liquor u.a. Punktate) und
kleine Gewebeproben, nur mit passendem
Schutzgefäß verwenden
Stuhlröhre (Sarstedt)
76x20 mm
Probengefäß für Stuhlproben, nur mit passendem Schutzgefäß verwenden
Artikel-Nr.
SAP-Nr.
78.898
78.897
892.008
50004073
50103070
50115698
65.676
50103071
65.678
50004079
62.543.001
50004356
60.551.001
50102049
80.734
50004732
Transystem Transportmedium mit
Kunststoff-Watteträger (Copan) mit Erhaltungsmedium
Universeller Abstrichtupfer mit Amies-Medium
für die Materialentnahme aus diversen Körperregionen zur aeroben und anaeroben Kultur,
MRSA-, MRGN-, VRE-Screening (nur Kultur)
Transystem Transportmedium mit
Aluminium-Watteträger (Copan) mit Erhaltungsmedium
Universeller Abstrichtupfer mit Amies-Medium
für die Materialentnahme aus diversen Körperregionen insbesondere des HNO- oder GenitalBereiches zur aeroben und anaeroben Kultur,
nicht geeignet für Chlamydien.
108
20105663
110
20105665
7
Cultur Swab Transport System (Copan) mit
Erhaltungsmedium (Stuart)
Doppel-Abstrichtupfer für die MRSA-Screening
(PCR+Kultur)-Untersuchung.
Diesen Tupfer nicht für .kulturelle Ansätze und
konventionelles MRSA-Screening verwenden
(dafür bitte Tupfer unter lfd. Nr. 5 verwenden.)
900-0370
50133418
8
BBL Culture Swab Collection & Transport
220099
System mit Erhaltungsmedium (Stuart) und
Entnahmetupfer für die PCR-Untersuchung auf
Influenzaviren. Die Tupfer sind nicht für
kulturelle mikrobiologische Untersuchungen von
Patientenmaterial geeignet (bitte Nr. 5 oder 6
verwenden).
Versandflasche 179x28 mm Saugeinlage
78.574.500
2
3
4
5
6
11
50003695
50141642
Abbildung
Präanalytik-Handbuch Infektionsmedizin Kiel
lfd.
Nr.
Artikelbezeichnung, ggf. Größe
Verwendungszweck
Artikel-Nr.
SAP-Nr.
9
BD BBL Port-A-Cul Specimen Collection &
Transport Products (Becton Dickinson)
Transportmedium für Anaerobier und
mikroaerophile Organismen
221606
50004269
10
BacT/Alert FN plus (BioMérieux)
Blutkultur für die anaerobe Kultur
410852
50143578
11
BacT/Alert FA plus (BioMérieux)
Blutkultur für die aerobe Kultur
410851
50143579
12
BacT/Alert PF plus (BioMérieux)
Blutkultur bei Säuglingen mit reduziertem
Blutvolumen, aerobe Kultur
410853
50143577
13
Urinmonovette (Sarstedt), über medizinisches
Zentrallager
Steriles Entnahmeröhrchen für Urin
10252
20156227
(10,0 ml)
20156179
(8,5 ml)
14
Blutmonovette (Sarstedt), über medizinisches
Zentrallager
Steriles Entnahmeröhrchen für Blut, z.B. für
serologische, parasitologische und PCRUntersuchungen. Bitte nur Röhr-chen mit
geeignetem Zusatz (Heparin = oranger, EDTA =
roter, ohne Zusätze = weißer Deckel) für die
entsprechenden Untersuchungen verwenden
15
Transystem Transportmedium mit Aluminium-Watteträger (Copan) mit Erhaltungsmedium unter Kohlezusatz, Probeentnahmeset
zur Untersuchung bei V.a. Gonorrhoe
16
Portagerm Pylori (BioMérieux), Hausvorrat
Einsender
Spezialtransportmedium für H. pylori
116C
Stand: 14.07.2017
12
Abbildung
Präanalytik-Handbuch Infektionsmedizin Kiel
2. Leistungsverzeichnis, Stand: 14.07.2017
1) Mikrobiologie
Untersuchungsparameter
Untersuchungsmaterial
Methodik
Aerob wachsende
Bakterien
Kulturisolate, Eiter,
Punktate, Spülflüssigkeiten, Abstriche,
Gewebe, Urin, Blut
Kultur, ggf. Mikroskopie, Keimzahlbestimmung, Differenzierung:
biochemische, molekularbiologische Methoden, MALDI, kulturelle
Resistenzbestimmung, molekularbiologische Resistenzbestimmung
Aktinomyzeten
Eiter, Punktate, Abstriche, Gewebe
Kulturisolate, Eiter,
Punktate, Spülflüssigkeiten, Abstriche,
Gewebe, Urin, Blut
Anaerob
wachsende
Bakterien
4633
4613
4628
4627
4606
4631
4629
4630
4634
4632
144936
Kultur, Mikroskopie
4605
4628
Kultur, ggf. Mikroskopie, Differen- 4605
zierung: biochemische, moleku4628
larbiologische Methoden, MALDI, 4634
Resistenzbestimmung
4628
4632
ELISA, ggf. Kultur und Resistenz- 4614
bestimmung
Kultur, Mikroskopie, Differenzie4605
rung, Resistenzbestimmung
4634
Institut/
MVZ
akkredi- nicht
tiert
akkreRV/LV
ditiert
X
RV (412)
Institut/
MVZ
Institut/
MVZ
X
RV (412)
X
RV (412)
Institut/
MVZ
Institut/
MVZ
X
LV
X
RV (412)
Kulturisolate
Differenzierung
Rachenabstriche
Kultur
4633
4613
4628
Punktate, Gewebe
Mikroskopie
4612
Institut/
MVZ
Institut/
MVZ
Institut/
MVZ
X
RV (412)
X
RV (412)
X
RV (451)
Stuhl, Punktate,
Gewebe
Stuhl, Urin und
andere
Stuhl
Mikroskopie
4612
Kultur, Differenzierung, Resistenzbestimmung
ELISA, ggf. PCR
4631
4632
4610
Institut/
MVZ
Institut/
MVZ
Institut/
MVZ
Stuhl
Kultur
4611
4613
Institut/
MVZ
X
RV (451)
X
RV (412)
X
RV (412/
534)
X
RV (412)
Stuhl
serologische Differenzierung
4610
Institut/
MVZ
X
RV (412)
Rachenabstriche
Mikroskopie, Kultur
Liquor
Latex-Agglutination
4605
4634
4628
Institut/
MVZ
Institut/
MVZ
X
RV (412)
X
-
Gewebe
Kultur, Differenzierung, Resistenzbestimmung
4611
4613
4632
4612
Institut/
MVZ
X
RV (412)
Institut/
MVZ
X
RV (451)
Clostridium difficile
Stuhl
Clostridium perfringens u.a. Gasbranderreger
Corynebacterium
diphtheriae
Corynebacterium
diphtheriae
Echinococcus
granulosus/multilocularis
Entamoeba
histolytica
Enterokokken, VRE
Gewebe
Escherichia coli,
EHEC, ELISA, ggf.
PCR
Escherichia coli,
enteropathogene,
z.B. EPEC, ETEC,
EIEC, EHEC
Escherichia coli,
enteropathogene,
z.B. EPEC, ETEC,
EIEC, EHEC
Fusobakterien,
Spirochäten
Haemophilus influenzae Typ B, Streptococcus pneumoniae, Neisseria
meningitidis Gruppe
A,B,C,Y,W135,
Escherichia coli K1,
Gruppe-B-Streptokokken
Helicobacter pylori
Helminthen und
Protozoen
SAA ID
Stuhl, Blut und ande- Mikroskopie, makroskopischer
re Materialien
Nachweis
13
Rechtsform
Präanalytik-Handbuch Infektionsmedizin Kiel
1) Mikrobiologie
Untersuchungsparameter
Methodik
SAA ID
Rechtsform
MRGN-Nachweis
Abstriche, Stuhl, Urin
(Enterobacteriaceae, Pseudomonas, Acinetobacter)
Mykobakterien
Kulturisolate, Sekrete
tiefer Atemwege, Magensaft, Urin, Blut,
Punktate, Gewebe
Mykoplasmen,
Genitalabstriche
Ureaplasmen
Neisseria
Genitalabstriche
gonorrhoeae
Kultur, Differenzierung, Resistenzbestimmung
4631
4632
Institut/
MVZ
Kultur, Mikroskopie, Differenzierung, ggf. Resistenzbestimmung
per PCR
Institut/
MVZ
X
RV (421425)
Institut/
MVZ
Institut/
MVZ
X
X
RV (412)
Plasmodium falciparum, vivax, ovale,
malariae, knowlesii
Salmonellen, Shigellen, Yersinien,
Campylobacter,
Aeromonaden
Schistosomen
Blut
Mikroskopie
4622
4623
4624
4620
4626
4632
4633
4628
4634
4632
4612
Institut/
MVZ
X
RV (456)
Kulturisolate, Stuhl,
Gewebe,
Kultur, Differenzierung, Resistenzbestimmung
4611
4613
4632
Institut/
MVZ
X
RV (412)
Urin, Stuhl, Rektumbiopsie
Kulturisolate, Eiter,
Punktate, Spülflüssigkeiten, Abstriche,
Sekrete, Biopsien,
Urin, Blut, Stuhl
Abstriche
Mikroskopie
4612
Kultur, Mikroskopie, Differenzierung, Resistenzbestimmung
4618
4628
4632
4634
Institut/
MVZ
Institut/
MVZ
X
RV (451)
X
RV (491)
Kultur, Differenzierung, Resistenzbestimmung
4631
4632
Institut/
MVZ
X
RV (412)
Stuhl, Punktate,
Gewebe
Stuhl
Mikroskopie
4612
Kultur, Differenzierung
4611
4613
4632
Institut/
MVZ
Institut/
MVZ
X
RV (451)
X
RV (412)
SAA ID
Rechtsform
Institut/
MVZ
Institut/
MVZ
Institut/
MVZ
Institut/
MVZ
Institut/
MVZ
Institut
MVZ
akkredi- nicht
tiert
akkreRV / LV ditiert
X
LV
X
LV
X
X
RV (481)
X
LV
X
-
Sprosspilze,
Schimmelpilze,
Dermatophyten
Staphylococcus
aureus, MRSA
Taenia solium,
saginata
Vibrio cholerae
Untersuchungsmaterial
Kultur, Differenzierung, Resistenzbestimmung
Kultur, Differenzierung, Resistenzbestimmung, Mikroskopie
2) Antigen-Nachweise und γ-Interferon-Freisetzungs-Test
UntersuchungsUntersuchungsMethodik
parameter
material
Adenovirus, AntiStuhl
gen
Aspergillus, Antigen Serum, BAL
ELISA
4615
ELISA
4831
Astrovirus, Antigen
Stuhl
ELISA
4616
Cryptococcus, Antigen
Helicobacter pylori,
Antigen
Legionella pneumophila Serogruppe 16 und Legionellen
Gruppen b, d, g, j, l,
m, Antigene
Legionella pneumophila, Antigen
Mykobakterien, γInterferon-Freisetzungs-Test
Noroviren, Antigen
BAL, Liquor, Serum,
Urin
Stuhl
Latex-Agglutination
4827
ELISA
4607
Sekrete tiefer
Atemwege
Mikroskopie, IFT
4634
Urin
ELISA
136477
Vollblut
Lymphozytenstimulation, ELISA
4811
Stuhl
ELISA
4608
14
Institut/
MVZ
Institut
/MVZ
Institut/
MVZ
akkredi- nicht
tiert
akkreRV/LV
ditiert
X
RV (412)
X
LV
X
RV (650/
950)
X
LV
Präanalytik-Handbuch Infektionsmedizin Kiel
2) Antigen-Nachweise und γ-Interferon-Freisetzungs-Test
UntersuchungsUntersuchungsMethodik
parameter
material
SAA ID
Rechtsform
4609
Institut/
MVZ
akkredi- nicht
tiert
akkreRV / LV ditiert
X
LV
4634
Institut/
MVZ
Institut/
MVZ
X
LV
X
LV
SAA ID
Rechtsform
Atemwegsmateriali- Multiplex-PCR
en, Blutkultur, Gewebe, Gelenkpunktate
105438
Institut
akkredi- nicht
tiert
akkreRV / LV ditiert
X
LV
Sekrete der oberen
und unteren Atemwege
Bakteriensuspension
Stuhl (Vorkultur auf
Festmedium)
Echtzeit-DNA-PCR, qualitativ
6962
4727
Institut/
MVZ
X
RV (540)
DNA-PCR, qualitativ
4721
Institut
Echtzeit-DNA-PCR, qualitativ
105352
Institut
X
RV (534)
X
RV (534)
Abstrich
Echtzeit-DNA-PCR, qualitativ
6503
Institut/
MVZ
Atemtraktsekrete,
BAL, Punktate, Urin,
Liquor
Abszessflüssigkeit,
Gewebe, Gelenkpunktate, Liquor,
Lymphknoten, Magensaft, pulmonale
Materialien, Punktate, Atemtraktsekrete,
BAL, Urin
Sekrete der oberen
und unteren Atemwege, Rachen- und
Nasen-Abstriche
Abstriche
PCR (Nachweis von MTB-Komplex + Rifampicin-Resistenz)
4621
X
RV (539)
X
RV (425)
Echtzeit-DNA-PCR, qualitativ
4621
Institut/
MVZ
X
RV (424)
Echtzeit-DNA-PCR, qualitativ
6962
4727
Institut/
MVZ
X
RV (541)
Echtzeit-DNA-PCR
6503
Institut/
MVZ
X
RV (412)
Plasmodium falciBlut
Antigen-Schnelltest
parum, vivax, ovale,
malariae, Antigen
Pneumocystis
Bronchialsekret, BAL Mikroskopie, IFT
jirovecii, Antigen
Rotavirus, Antigen Stuhl
ELISA
3) Nukleinsäurediagnostik
UntersuchungsUntersuchungsparameter
material
Bakterielle Erreger
von Pneumonien,
Wund- und Gelenkinfektionen
Chlamydia
pneumoniae
Escherichia coli,
EHEC
Escherichia coli,
enteropathogene
(EHEC, EPEC,
ETEC, EIEC)
MRSA
Mycobacterium
tuberculosis
Mycobacterium
tuberculosis-Komplex (Direktnachweis + RifampicinResistenz)
Mycoplasma
pneumoniae
Staphylococcus
aureus, MRSA
Abkürzungen
BAL
ELISA
IFT
PCR
RV
LV
MTB-Komplex
MALDI-TOF
Methodik
4617
Bronchoalveoläre Lavage
Enzymimmuntest
Immunfluoreszenztest
Polymerase-Kettenreaktion
Ringversuch „Instand e.V.“
Laborvergleich
Mycobacterium-tuberculosis-Komplex
Matrix-unterstützte Laser-Desorption/Ionisation- und Massenspektrometrie mit Flugzeitanalyse
15
Präanalytik-Handbuch Infektionsmedizin Kiel
3. Untersuchungen
a) Untersuchungsmaterialien
diese Keime wahrscheinlich. Eitrige Infektionen können
auch durch Gonokokken verursacht sein. Zahlreiche andere Spezies werden als Konjunktivitiserreger diskutiert.
Bis zu 20% der Konjunktivitiden werden durch Viren verursacht, z.B. Adenoviren. Besonders bei epidemischem
Auftreten ist frühzeitig an virale Erreger zu denken.
Auge
Klinische Indikation
V.a. bakterielle Konjunktivitis/Keratitis, Endophthalmitis,
Akanthamöben-Keratitis
Auftragsanforderung
- Standardverfahren
Bindehautabstrich: Erreger- und Resistenzbestimmung,
Vitrektomiematerial, Glaskörperspülung, Hornhautgeschabsel: Erreger- und Resistenzbestimmung, Pilzkultur
und Resistenzbestimmung
Typische Bearbeitungszeit und Durchführung
Negative Befunde, d. h. ohne oder mit nicht relevantem
Wachstum: 2 d, bei relevantem Nachweis i.d.R. 2-3 d
Telefonische Benachrichtigung
bei relevantem positiven Befund und Erreichbarkeit des
Einsenders
- Ergänzende Untersuchungen
Nur bei begründetem klinischem Verdacht (Bitte besondere Hinweise zur Materialentnahme beachten!): Chlamydia trachomatis; Akanthamöben (s. Acanthamoeba,
Naegleria)
Biopsiematerialien, Gewebeproben
Klinische Indikation
Indikationen zur Entnahme und Untersuchung von Biopsiematerialien oder anderen Gewebeproben sind vielfältig, bei einzelnen Indikationen (z.B. Prothesen-Infektionen) sind Gewebemateriealien das einzige taugliche Material zum Erregernachweis. Genauere Informationen s.
unter "Anforderungen (alphabetisch)".
- Anforderungsformular
Order Entry: Bakteriologie Kiel
Begleitschreiben zur Mikrobiologischen Untersuchung
Material
Bindehautabstrich, Glaskörperpunktat, Hornhautgeschabsel, Vitrektomiematerial, Spülflüssigkeit
Anforderung
- Standardverfahren
Erreger- und Resistenzbestimmung, aerobe/anaerobe
Kultur. Für spezielle Fragestellungen beachten Sie bitte
die Informationen zu den einzelnen "Erreger-Anforderungen". Im Zweifelsfall besprechen Sie die Anforderung mit
dem Labor.
- Probengefäß
Abstrichtupfer (klein), Punktate, Geschabsel in sterilem
Röhrchen, s. Transportmedien
- Entnahme
Bindehautabstriche: Entnahme mit kleinem Abstrichtupfer. Kontakt mit äußerer Haut vermeiden. Abstrichmaterialien bei Endophthalmitis werden untersucht, sind allerdings hinsichtlich der Sensitivität schlechter geeignet als
die vorgenannten Punktate.
- Ergänzende Untersuchungen
Nachforderungen ergänzender Untersuchungen können
bei ausreichendem Material innerhalb 1 d nach Eingang
der Probe erfolgen.
Transportbedingungen
- Aufbewahrung
bei Raumtemperatur
- Anforderungsformular
Order Entry: Bakteriologie Kiel
Begleitschreiben zur Mikrobiologischen Untersuchung
- Transport
V.a. Endophtalmitis: Punktate, Spülflüssigkeiten in Spülkammer nativ und innerhalb von 30 min bei Raumtemperatur einsenden, außerhalb der normalen Dienstzeiten
Rücksprache mit dem diensthabenden Mikrobiologen! Ist
ein schneller Transport und sofortige Verarbeitung nicht
möglich, Material in Blutkulturflasche (PediBact) eingeben. Aufbewahrung bei Raumtemperatur.
Material
- Menge
Biopsien: möglichst groß; Gewebe: ca. Walnuss-groß
- Probengefäß
Steriles Röhrchen, ggf. mit NaCl-Lösung; für gezielte Untersuchung auf Anaerobier z.B. Port-A-Cul verwenden.
- Entnahme
Unter sterilen Bedingungen erfolgt die Punktion, die Exzision oder die Endoskopie zur Gewinnung der Gewebeprobe. Bitte die relevanten Anteile einsenden.
Methode
aerobe und anaerobe Kultur, Resistenzbestimmung bei
Endophthalmitis und Keratits, Pilzkultur, Resistenzbestimmung
Transportbedingungen
- Aufbewahrung
Kein Formalin verwenden! Aus Formalin-fixierten Materialien ist weder der kulturelle noch der molekularbiologische Erregernachweis möglich.
Bewertung
Bindehautabstriche: Die Konjunktiven sind häufig transient mit Bakterien der physiologischen Haut- und, besonders bei Kindern, der Rachenflora besiedelt. Die kausale
Zuordnung eines nachgewiesenen Isolats zur Konjunktivitis ist daher im Einzelfall problematisch. Als Verursacher kommen v.a. Pneumokokken, bei Kindern Haemophilus influenzae sowie möglicherweise Staphylococcus
aureus in Frage. Insbesondere bei Hornhautulzera sind
- Transport
Umgehender Transport ins Labor, ggf. mit telefonischer
Vorankündigung.
16
Präanalytik-Handbuch Infektionsmedizin Kiel
Methode
aerobe, ggf. anaerobe Kultur und Resistenzbestimmung,
ggf. Pilzkultur und Resistenzbestimmung
zeitige Entnahme aus Venenkatheter (bei V.a. Kathetersepsis). Keine alleinige Entnahme aus Venenkathetern,
keine Entnahme aus Braunülen. Entnommenes Blut sofort in Blutkulturflaschen injizieren. Flaschen nicht belüften! Mehrere Entnahmen innerhalb von 24 h, möglichst
verschiedene Venen punktieren: vor Gabe von Antibiotika, eine laufende Antibiotika-Therapie ist jedoch keine
Kontraindikation zur Untersuchung; idealerweise im Fieberanstieg (Das Warten auf einen Fieberanstieg darf die
Entnahme allerdings nicht verzögern oder gar zur Unterlassung führen, die Entnahme vor Antibiotikagabe ist im
Zweifel wichtiger). Die Nachweisrate steigt mit der Zahl
der entnommenen Blutkulturen, 2-3 Flaschenpaare sollten zu verschiedenen Entnahmezeitpunkten entnommen
werden.
Bewertung
Kontaminierende Bakterien oder Pilze, z.B. der physiologischen Haut- oder Darmflora, sind von Infektionsverursachern zu differenzieren.
Typische Bearbeitungszeit und Durchführung
s. unter "Anforderungen (alphabetisch)" Negativbefund:
entsprechend Fragestellung 2-14 d
Telefonische Benachrichtigung
bei relevantem positiven Befund und Erreichbarkeit des
Einsenders
Bei Endokarditis: zwei Flaschenpaare innerhalb 1 h, ein
drittes Paar im Verlauf der folgenden 12 h. In jedem Fall
ist die Entnahme vor Beginn einer Antibiotikatherapie zu
fordern: in diesem Fall gelingt der Erregernachweis in bis
zu 90% der Fälle. Bereits die Applikation der ersten
Antibiotikadosis reduziert die Nachweiswahrscheinlichkeit auf 30-40%, nach längerer Therapie sinken die
Chancen auf 0%. Der V.a. Endokarditis muss angegeben sein, da die Blutkulturen abweichend vom Standardprocedere vier Wochen inkubiert werden. Zur Entnahme
s. Untersuchungsmaterialien Blutkultur
Blut, Blutkultur
Klinische Indikation
Bakteriell oder Pilz-bedingte Sepsis, Kathetersepsis,
Septischer Schock, Endokarditis, Fieber unklarer Genese, Pneumonie (parallel zur Entnahme von pulmonalem
Material), ZNS-Infektion (parallel zur Entnahme von Liquor), Pyelonephritis, Osteomyelitis, eitrige Arthritis, Omphalitis bei Neugeborenen, Abszess und Phlegmone, Typhus, Brucellose. Bei Patienten mit Immunsuppression,
Neugeborenen, Intensivpatienten ist die Indikation zur
Entnahme breit zu stellen.
Transportbedingungen
- Aufbewahrung
bei Gewinnung außerhalb der normalen Dienstzeiten
Vorinkubation bei Raumtemperatur, keine Vorbebrütung
im Brutschrank, keine Lagerung im Kühlschrank, umgehender Versand zu den Öffnungszeiten des Labors
Anforderung
- Standardverfahren
Erreger- und Resistenzbestimmung, ggf. Gram-Präparat
(V.a. Endokarditis, Typhus und Brucellose), Abnahmedatum und Uhrzeit bitte bei der Anforderung angeben;
ggf. Pilzkultur und Resistenzbestimmung
- Transport
Versand der Blutkulturen vor Auskühlung geschützt so
schnell wie möglich
- Ergänzende Untersuchungen
Blutkultur auf Mykobakterien ist nicht mit den Standardflaschen möglich (bitte Kontaktaufnahme mit dem Labor). Blutkulturen und Subkulturen werden bis zur medizinischen Validierung des Endbefundes nach Beendigung der Inkubationsperiode bei Raumtemperatur aufbewahrt. Eine Nachforderung weiterer Untersuchungen ist
nur bedingt möglich.
Methode
aerobe und anaerobe Kultur, Resistenzbestimmung;
Pilzkulturen auf selektiven Nährböden ggf. Gram-Präparat
Bewertung
Isolate aus Blutkulturen gelten grundsätzlich als relevant.
Abnahmebedingte Kontaminationen durch Hautflora
(Propionibacterium spp., Koagulase-negative Staphylokokken) kommen vor und werden durch strikte Einhaltung der sterilen Entnahmekautelen minimiert. Frühzeitige Nachweise und Nachweise aus mehreren Entnahmen sprechen für klinische Relevanz des Isolats.
- Anforderungsformular
Order Entry: Bakteriologie Kiel
Begleitschreiben zur Mikrobiologischen Untersuchung
Material
Blut
- Menge, s.u.
Nachweiszeit: Dieser in den Befunden angegebene Parameter gibt das Zeitintervall zwischen Beladen des Blutkulturautomaten mit der eingesandten Flasche und dem
Zeitpunkt der Detektion an. Die Nachweiszeit korreliert
mit der Zahl der in den Kulturen enthaltenen Mikroorganismen. Kurze Zeiten sprechen für eine hohe Keimdichte, niedrige entsprechend für niedrige Keimzahlen. Praktisch verwertbar ist sie vor allem bei der Klärung der
Relevanz niedrig pathogener Erreger und ob eine Gefäßkatheter-assoziierte Infektion vorliegt. Hierzu ist die
gleichzeitige Entnahme von Blutkulturen aus dem liegenden zentralen Gefäßkatheter und aus einem peripheren
Gefäß notwendig.
- Probengefäß
Verfügbare Blutkultursysteme: für Erwachsene und Kinder: BactAlert aerob, anaerob, Befüllung mit 10 ml Blut
bis maximal zur Markierung; für Neugeborene und Säuglinge: BacT/Alert PF plus, Befüllung mit 2-5 ml bis maximal zur Markierung; s. auch Transportmedien; bitte keine anderen Blutkulturmedien verwenden, da diese nicht
automatisiert überwacht werden können.
- Entnahme
Desinfektion der Haut oder der Konnektionsstelle des
Gefäßkatheters und der Septen der Kulturflaschen mit
70% Alkohol. Achtung: Alkohol muss bei der Punktion
vollständig verdunstet sein! Venenpunktion bzw. gleich-
Werden beide Blutkulturen ("gepaarte Blutkulturen") mit
demselben Erreger positiv, so gilt folgende Regel: Nach17
Präanalytik-Handbuch Infektionsmedizin Kiel
weiszeit der über den Katheter entnommenen Kultur
mehr als 2 h kürzer als für die peripher entnommene
Kultur = Katheter-assoziierte Sepsis wahrscheinlich in
allen anderen Fällen ist der Katheter wahrscheinlich
nicht Focus der Infektion. Darüber hinaus kann bei einer
Detektionszeit von > 96 h und Nachweis von niedrig pathogenen Keimen wie Koagulase-negativen Staphylokokken, Coryne- und Propionibakterien in der Regel angenommen werden, dass es sich um Kontaminanten
handelt.
Gefäßkatheter
Klinische Indikation
V.a. Kathetersepsis
Anforderung
- Standardverfahren
Erreger- und Resistenzbestimmung
- Ergänzende Untersuchungen
Nachforderung weiterer Untersuchungen nur bedingt
möglich.
Endokarditis: Als sicherer Hinweis auf einen Endokarditiserreger kann der Nachweis aus mehreren Blutkulturflaschen gelten. Im Fall mehrfach negativer Blutkulturen
ist auch an nicht kultivierbare Erreger, z.B. Coxiella
burnettii (Q-Fieber-Serologie) zu denken.
- Anforderungsformular
Order Entry: Bakteriologie Kiel
Begleitschreiben zur Mikrobiologischen Untersuchung
Material
Gefäßkatheter
Qualitätsindikatoren
Blutkulturen gehören zu den wichtigsten Untersuchungsmaterialien. Daher sind Abnahme und Transport besonders kritisch. Das klinische Bild der Sepsis unterscheidet
sich nicht vom septic inflammatory response syndrome
(SIRS), aber nur im ersten Fall ist ein Erregernachweis
zu erwarten. Dieser Umstand und laufende Antibiotikatherapien sind dafür verantwortlich, dass nur 15-20% der
Blutkulturen kulturell positiv werden. Kontaminationsrate
bei optimalem Handling 3%, Positivrate 10%.
- Menge
mindestens 5 cm
- Probengefäß
steriles Röhrchen: Gefäß ohne Nährbouillonzusatz, keine Abstrichröhrchen; bei der Anlage ist eine semiquantitative Aussage über die Koloniezahl nach Maki möglich.
- Entnahme
Sterile Entfernung des Katheters, die vorderen 5 cm des
Katheters werden mit einer sterilen Schere abgetrennt
und in einem sterilen Röhrchen nativ und ohne Zusatz
von Flüssigkeit oder Nährmedien möglichst rasch ins
Labor eingesandt.
Präanalytische Faktoren mit negativem Einfluss auf die
Ergebnisqualität in Bezug auf die Sensitivität sind:
- Abnahme unter Antibiotikatherapie
- zu geringes oder zu großes Probenvolumen, weniger
als drei Probennahmen
- Auskühlung der Proben
- zu lange Transportzeiten
- Verfallsdatum der Kultur-Flaschen überschritten
Transportbedingungen
- Aufbewahrung
Raumtemperatur
Präanalytische Faktoren mit negativem Einfluss auf die
Ergebnisqualität in Bezug auf die Spezifität sind:
- mangelhafte Hautdesinfektion
- Abnahme aus Braunülen oder ausschließlich aus Gefäßkathetern
- Kontaminationen beim Handling
- Transport
bei Raumtemperatur innerhalb von 1 h
Methode
Aerobe Kultur, Keimzahlbestimmung, Resistenzbestimmung
Grenzen der Untersuchung: Der Nachweis schwer anzüchtbarer oder nur auf Spezialnährböden anzüchtbarer
Erreger (Leptospiren, Bartonellen, Legionellen, HACEKGruppe, pyridoxalabhängige Streptokokken, Campylobacter, Chlamydien, Mykoplasmen, Rickettsien, Mykobakterien etc.)
Bewertung
Die mikrobiologische Diagnostik von Gefäßkatheterspitzen erfolgt semiquantitativ mit der Ausrolltechnik nach
Maki. Folgende Klassifikation gilt: Nachweis von
> 15 Kolonien: Katheterinfektion wahrscheinlich, systemische Beteiligung möglich
< 15 Kolonien: Katheter kontaminiert, Katheterinfektion
unwahrscheinlich
Typische Bearbeitungszeit und Durchführung
Bei Wachstum von Mikroorganismen umgehende telefonische Benachrichtigung des Einsenders, Standardinkubationszeit 7 d, bei V.a. Endokarditis 28 d. Positiver Befund: mikroskopischer Vorbefund ab ca. 6 h nach Eintreffen im Labor bis 5 d möglich. Endbefund nach Differenzierung und Antibiogramm frühestens nach 24 h. Negativer Endbefund nach 10 d.
Typische Bearbeitungszeit und Durchführung
Negative Befunde, d.h. ohne oder mit nicht relevantem
Keimwachstum: Endbefund 2 d, bei positivem Nachweis
i. d. R. Endbefund 2-3 d
Telefonische Benachrichtigung
Signifikante Keimnachweise bei Erreichbarkeit des Einsenders
Telefonische Benachrichtigung
- Erstes Telefonat bei Vorliegen eines positiven mikroskopischen Erstbefundes
- weitere Telefonate bei relevanten Folgebefunden
- Voraussetzung ist die Erreichbarkeit des Einsenders
unter der angegebenen Telefonnummer
Liquor
Klinische Indikation
V.a. Meningitis mit den folgenden Formen: primäre, ambulant erworbene Meningitis, postoperative, nosokomiale
Meningitis, Neugeborenenmeningitis, Meningitis bei Im18
Präanalytik-Handbuch Infektionsmedizin Kiel
munsupprimierten, z.B. durch Cryptococcus neoformans
(s. Cryptococcus-Antigen), Meningitis bei liegenden Liquordrainagen (ventrikulo-peritoneale Shunts oder externe Liquorableitung), Ventrikulitis, Meningitis durch virale
Erreger, Neuroborreliose, V.a. tertiäre Lues mit ZNS-Beteiligung, Infektionen durch Parasiten (ggf. Mikroskopie),
Meningoenzephalitis durch freilebende Amöben (s.
Acanthamoeba, Naegleria)
Methode
Kultur, mikroskopisches Präparat, ggf. Resistenzbestimmung. Antigennachweis mittels Latexagglutination
Anforderung
- Standardverfahren
Erreger- und Resistenzbestimmung, mikroskopisches
Präparat, Antigennachweis s.u. (primäre Meningitis,
Neugeborenenmeningitis)
Qualitätsindikatoren
Als Goldstandard in der mikrobiologischen Diagnostik
von ZNS-Infektionen gelten Mikroskopie und kultureller
Nachweis. Darüber hinaus ist der Antigennachweis im
Liquor bei der Kryptokokkose von großer Bedeutung. Die
Sensitivität des Gram-Präparates bei antibiotisch nicht
vorbehandelten Patienten liegt zwischen 60 und 90%.
Bewertung
Kontaminationen mit Hautflora kommen vor, sollten bei
primären Meningitiden jedoch keinen Anlass zu differentialdiagnostischen Problemen geben.
- Ergänzende Untersuchungen
Antigennachweis bakterielle Meningitis (Neisseria meningitidis Typ A, B, C, Y, W 135, Haemophilus influenzae
Tyb b, Streptococcus pneumoniae, hämolysierende
Streptokokken der Gruppe B, E. coli Typ K1); ggf. Untersuchung auf Mykobakterien (s. Mykobakterien Kultur und
PCR); ggf. mykologische Untersuchung; bei Immunsupprimierten (z.B. HIV-Infektion): Cryptococcus-Kultur und
Antigen; ggf. parasitologische Untersuchung; Bei Vorliegen eines septischen Krankheitsbildes empfiehlt sich die
zusätzliche Entnahme von Blutkulturen. Nachforderungen ergänzender Untersuchungen können bei ausreichendem Material innerhalb 1 d nach Eingang der Probe
erfolgen.
Präanalytische Faktoren mit negativem Einfluss auf die
Ergebnisqualität in Bezug auf die Sensitivität sind:
- Abnahme unter Antibiotikatherapie
- zu geringes Probenvolumen
- zu lange Transportzeiten
Präanalytische Faktoren mit negativem Einfluss auf die
Ergebnisqualität in Bezug auf die Spezifität sind:
- mangelhafte Hautdesinfektion
- Kontaminationen beim Handling
Der Nachweis schwer anzüchtbarer Erreger stellt die
Grenze der Untersuchung dar.
Typische Bearbeitungszeit und Durchführung
Mikroskopie: wird bei jedem Liquor durchgeführt, Ergebnis 30 min nach Eintreffen im Labor.
Antigennachweis: innerhalb von 2 h nach Eintreffen im
Labor
Negativbefund: 2 d, Kultur: Pilze: negative Befunde mindestens 7 d, bei V.a. Cryptococcus etc. 10 d
bei Positivbefund i. d. R. 2-3 d
ergänzende Untersuchungen: s. entsprechende Verweise
- Anforderungsformular
Order Entry: Bakteriologie Kiel, Sonderteste Bak
Begleitschreiben zur Mikrobiologischen Untersuchung
Material
Liquor
- Menge
mindestens 3 ml für die Standarduntersuchung inkl. Antigennachweis
Telefonische Benachrichtigung
Bei Vorliegen eines positiven mikroskopischen Erstbefundes, Antigennachweises oder kulturellen Nachweises.
Weitere Telefonate bei relevanten Folgebefunden, z.B.
Antibiogramm bei Erreichbarkeit des Einsenders.
- Probengefäß
sterile Röhrchen mit Schraubverschluss
- Entnahme
Lumbale, nur in Ausnahmefällen bei strengster Indikationsstellung subokzipitale Liquorpunktion unter strikter
Einhaltung steriler Kautelen. Bei jedem Verdachtsfall
einer primären Meningitis Rücksprache mit dem diensthabenden Mikrobiologen zur Klärung der sinnvollen Anforderungen und resultierenden Material-Mindestmenge.
Materialien des Gastrointestinaltraktes außer Stuhl
und Rektalabstrich
Klinische Indikation
Magensaft: Ergänzende Untersuchung bei V.a. Tuberkulose, s. Mykobakterien (Kultur)
Magenschleimhautbiopsie: V.a. Helicobacter-Infektion, s.
unter Helicobacter pylori, Antigennachweis, Kultur
Duodenalsaft: V.a. Lamblieninfektion
Galle: V.a. Cholangitis oder Pankreatitis, endoskopische
oder intraoperative Gewinnung
Dünndarmbiopsie bei V.a. atypische Mykobakterieninfektion, s. Mykobakterien (Kultur)
Dickdarmbiopsie bei V.a. Amöbeninfektion, s. Entamoeba histolytica (Mikroskopie)
Transportbedingungen
- Aufbewahrung
Ist eine umgehende Versendung des Materials nicht
möglich, sollte eine Probe des Liquors in geeignete Blutkulturflaschen (BactAlert aerob oder Variante für Kinder)
gespritzt werden (s. auch Transportmedien). Eine wietere Probe sollte in einem sterilem Röhrchen gekühlt (48°C) aufbewahrt und gemeinsam mit der Blutkulturflasche versendet werden (mikroskopisches Präparat, Antigennachweis etc.).
Anforderung
- Standardverfahren
Gallensekret: aerobe und anaerobe Kultur und Resistenzbestimmung
ggf. Pilzkultur und Resistenzbestimmung
Sonst entsprechend der jeweiligen Indikation, s.o.
- Transport
nativer Liquor: Umgehender Versand ins Labor (maximal
0,5 h), Lagerung und Transport des Liquors bei Raumtemperatur
19
Präanalytik-Handbuch Infektionsmedizin Kiel
- Ergänzende Untersuchungen
s. unter Indikationen Pilzkultur, bei Gallensekret
- Anforderungsformular
Order Entry: Bakteriologie Kiel
Begleitschreiben zur Mikrobiologischen Untersuchung
Nachforderungen ergänzender Untersuchungen können
innerhalb 1 d nach Eingang der Probe erfolgen. Gilt nur
für natives Material, nicht für Abstrichtupfer.
Material
Harnröhren-, Zervix-, Vaginalabstriche, Ejakulate
- Anforderungsformular
Order Entry: Bakteriologie Kiel
Begleitschreiben zur Mikrobiologischen Untersuchung
- Menge
Abstrichtupfer: mindestes ein Abstrich, für ergänzende
Untersuchungen zusätzliches Material; Ejakulat: mindestens 1 ml
Material
Galle etc.
- Probengefäß
Abstrichtupferröhrchen, für Ejakulate steriles Röhrchen,
Gonorrhoe-Diagnostik: besondere Medien verwenden
- Menge
mindestens 1 ml
- Entnahme
Vorbereitungen: Mann: Harnröhrenöffnung mit Wasser
reinigen, Harnröhre ausstreichen, so dass ein Tropfen
Sekret mit sterilem Tupfer oder einer Öse entnommen
werden kann. Frau: Zervixsekret und Vaginalsekret unter
Verwendung eines sterilen Vaginalspekulums entnehmen. Urethralabstrich nach Reinigen der Harnröhrenöffnung mit Wasser entnehmen. Harnröhren-, Zervix- und
Vaginalabstriche mit Abstrichtupfer entnehmen und in
das Transportmedium geben, Materialart genau bezeichnen. Ejakulat wird im sterilen Röhrchen aufgefangen.
- Probengefäß
steriles Röhrchen, Abstrichtupfer, s. auch Transportmedien
- Entnahme
s. unter den jeweiligen Untersuchungsanforderungen;
Galle: Die endoskopische Gewinnung birgt das Risiko
einer Kontamination mit Besiedlern des oberen Respirationstraktes.
Transportbedingungen
- Aufbewahrung
Raumtemperatur
Transportbedingungen
- Aufbewahrung
Raumtemperatur
- Transport
natives Material innerhalb 1 h
- Transport
Raumtemperatur innerhalb 24 h
Methode
aerobe und anaerobe Kultur, Resistenzbestimmung
Methode
Gram-Präparat, Kultur, Resistenzbestimmung
Bewertung
Galle: Wegen des Risikos einer Kontamination sind
Keimnachweise hinsichtlich ihrer ätiologischen Bedeutung kritisch zu sehen.
Bewertung
Differenziert und getestet werden Isolate, die nicht zur
Normalflora gehören. Diese sind als potentielle Pathogene anzusehen. Da jedoch mit Kontaminationen durch
Haut- und Fäkalflora gerechnet werden muss, ist die Bewertung fakultativ pathogener Erreger oft problematisch.
Typische Bearbeitungszeit und Durchführung
Negative Befunde, d.h. ohne oder mit nicht relevantem
Keimwachstum: 2 d, bei relevantem Nachweis i.d.R. 2-3
d, s. unter den jeweiligen Untersuchungsanforderungen
Typische Bearbeitungszeit und Durchführung
Negative Befunde, d.h. ohne oder mit nicht relevantem
Keimwachstum: 2 d, bei Nachweis i.d.R. 2-3 d
Telefonische Benachrichtigung
bei relevantem positiven Befund und Erreichbarkeit des
Einsenders
Telefonische Benachrichtigung
bei relevantem positiven Befund und Erreichbarkeit des
Einsenders
Materialien des Urogenitaltrakts außer Urin
Klinische Indikation
V.a. Urethritis, Vaginitis, Zervizitis, Adnexitis, Prostatitis,
Epididymitis; perinataler Nachweis einer Besiedlung mit
Gruppe-B-Streptokokken bei der Mutter
Oberer Respirationstrakt: Nasen-, Rachen, Tonsillenabstriche
Klinische Indikation
Rachenabstrich: V.a. eitrige Pharyngitis
Nasenabstrich: V.a. Sinusitis, Rhinitis
Anforderung
- Standardverfahren
Erreger- und Resistenzbestimmung
Pilzkultur und Resistenzbestimmung
- Ergänzende Untersuchungen
Mykoplasmen, Chlamydien (s. Untersuchungsmaterialien), Gonorrhoe (s. Neisseria gonorrhoeae Kultur), Mykobakterien (s. Mykobakterien-Kultur), Trichomonaden;
Nachforderungen ergänzender Untersuchungen können
innerhalb 1 d nach Eingang der Probe erfolgen. Gilt nur
für natives Material, nicht für Abstrichtupfer.
Sonderfälle:
Nasenabstrich: Nachweis einer Kolonisation mit Staphylococcus aureus, besonders Methicillin-resistenten Staphylokokken (MRSA), s. MRSA (Screening)
Rachenabstrich: V.a. Angina Plaut Vincentii, Monitoring
der bakteriellen Kolonisation bei Dekontamination oder
Antibiotikatherapie, MRSA-Kolonisation
20
Präanalytik-Handbuch Infektionsmedizin Kiel
Mund-, Zungenabstrich: zum Nachweis einer Schleimhautmykose oder Monitoring von KMT-Patienten
Abstrich unter pseudomembranösen Belägen der Rachenschleimhaut bei V.a. Diphtherie, nach Rücksprache
mit diensthabenden Arzt; s. Diphtherie (Untersuchung im
Labor ankündigen)
Transnasale Entnahme mit Spezialtupfer zur Untersuchung auf Bordetella pertussis; nach Rücksprache mit
diensthabenden Arzt, s. Keuchhusten
Rachenspülwasser: zum kulturellen und molekularbiologischen Nachweis von M. pneumoniae (s. M. pneumoniae PCR) oder viralen Erregern
Bei V.a. Sinusitis werden Proben mit invasiven Maßnahmen gewonnen, sie sind daher als Wundmaterialien zu
betrachten. Zugehörige Hinweise unter Wundmaterialien
thogene wie ß-hämolysierende Streptokokken, Staphylococcus aureus, Pneumokokken oder Gram-negative
Stäbchen werden einzeln befundet und mit Antibiogramm angegeben, auch wenn gesunde Keimträger
häufig sind. In Relation zur Klinik ist die Relevanz der
Isolate zu prüfen; eine Antibiotikatherapie ist nur dann
einzuleiten, wenn klinische Zeichen der bakteriellen
Infektion vorliegen und der obere Respirationstrakt der
wahrscheinliche Fokus ist. Staphylococcus aureus ist bei
bis zu 30% der Bevölkerung physiologischerweise im
Nasen- und Rachenraum ohne Krankheitswert nachweisbar und nicht therapiepflichtig (Ausnahme Sanierung bei MRSA-Trägern)
Typische Bearbeitungszeit und Durchführung
Negative Befunde, d.h. ohne oder mit nicht relevantem
Keimwachstum 2 d, bei relevantem Nachweis i.d.R. 2-3
d
Anforderung
- Standardverfahren
Erreger- und Resistenzbestimmung
Telefonische Benachrichtigung
bei relevantem positiven Befund und Erreichbarkeit des
Einsenders
- Ergänzende Untersuchungen
u.a. Pilzkultur und Resistenzbestimmung; Nachforderungen ergänzender Untersuchungen können bei ausreichendem Material telefonisch innerhalb 1 d nach Eingang der Probe erfolgen. Gilt nur für natives Material,
nicht für Abstrichtupfer.
Ohr
Klinische Indikation
Otitis externa, Otitis media
Anforderung
- Standardverfahren
Erreger- und Resistenzbestimmung
- Anforderungsformular
Order Entry: Bakteriologie Kiel, Infektions-PCR Kiel,
Screening Kiel
Begleitschreiben zur Mikrobiologischen Untersuchung
- Ergänzende Untersuchungen
Pilzkultur und Resistenzbestimmung
Nachforderungen ergänzender Untersuchungen können
bei ausreichendem Material innerhalb 1 d nach Eingang
der Probe erfolgen. Gilt nur für natives Material, nicht für
Abstrichtupfer.
Material
Rachen-, Nasen-Sekret
- Menge
Abstrichtupfer: mindestens ein Abstrich, für ergänzende
Untersuchungen zusätzliches Material
- Anforderungsformular
Order Entry: Bakteriologie Kiel
Begleitschreiben zur Mikrobiologischen Untersuchung
- Probengefäß
Abstrichtupferröhrchen, Sputumröhrchen für Rachenspülwasser
Material
Abstrich, Sekret
- Entnahme
Abstrich: Mit Abstrichtupfer von verdächtigen Läsionen;
Rachenspülwasser: Mund ausspülen mit physiologischer
Kochsalzlösung, anschließend mit ca. 10 ml physiologischer Kochsalzlösung gurgeln, Probe in ein Sputumröhrchen geben und rasch einsenden. Bei Verdacht auf C.
diphtheriae: Beläge entfernen und Entnahme vom Grund
der Läsion. Abstriche in Transportmedium geben.
- Menge
Abstrichtupfer: mindestens ein Abstrich, für ergänzende
Untersuchungen zusätzliches Material; Sekret mindestens 1 ml
- Probengefäß
Abstrichtupferröhrchen,
Transportmedien
Transportbedingungen
- Aufbewahrung
Abstrichtupfer, Raumtemperatur
steriles
Röhrchen,
s.
auch
- Entnahme
In der Regel sollte verdächtiges Material unter Sicht direkt von den Läsionen mittels Tupfer entnommen werden. Sekret mit Tupfer unter Vermeidung einer Berührung des Gehörganges aufnehmen. Gehörgang: sekretbedeckte Bereiche oder mit angefeuchtetem Tupfer
trockene Läsionen abstreichen. Zur Reduktion unerwünschter Kontaminationen ist ggf. der äußere Gehörgang vorher zu reinigen. Eine Tympanozentese zur
Eiterentnahme bei Otitis media ist z.B. bei Therapieversagen indiziert. Bei Verdacht auf Otomykose Hautschuppen in sterilem Röhrchen einsenden.
- Transport
Abstrichtupfer, Raumtemperatur innerhalb 24 h
Methode
aerobe Kultur, Resistenzbestimmung
Bewertung
Keime der physiologischen Rachenflora (z.B. vergrünende Streptokokken, koagulase-negative Staphylokokken,
apathogene Neisserien und Corynebakterien) werden
summarisch als "Normalflora" befundet. Potentielle Pa-
21
Präanalytik-Handbuch Infektionsmedizin Kiel
Transportbedingungen
- Aufbewahrung
Abstrichtupfer bei Raumtemperatur maximal 24 h; native
Sekrete in Blutkulturflasche (Kinder-Version) bei Raumtemperatur
- Entnahme
Punktion nach sorgfältiger Desinfektion der Entnahmestelle durchführen. Material in Transportgefäß für Flüssigkeiten (mikroskopisches Präparat möglich) geben
oder in aerobe und anaerobe, vorgewärmte Blutkulturflaschen spritzen. Entnahme aus liegenden Drainagen
möglich, jedoch höheres Risiko der Kontamination mit
irrelevanten Mikroorganismen, die die (Kunststoff-) Drainage besiedeln.
- Transport
native Sekrete innerhalb 1 h
Methode
aerobe, ggf. anaerobe Kultur und Resistenzbestimmung
Transportbedingungen
- Aufbewahrung
ggf. bei Raumtemperatur lagern
Bewertung
Kontaminierende Keime, v.a. der physiologischen Hautflora, sind von Infektionsverursachern zu differenzieren.
Als Infektionserreger kommen v.a. in Betracht: Otitis externa: Staphylococcus aureus, ß-hämolysierende Streptokokken, Pseudomonas aeruginosa, Schimmelpilze,
Otitis media: Haemophilus influenzae, Streptococcus
pneumoniae, Streptococcus pyogenes, seltener Staphylococcus aureus
- Transport
Natives Material rasch ins Labor, Lagerung auf Transportmedium oder in Blutkulturflasche bei 35-37°C
Methode
Gram-Präparat, Kultur auf aerobe und anaerobe Keime
Bewertung
Analog zu Wundmaterialien
Typische Bearbeitungszeit und Durchführung
Negative Befunde, d.h. ohne oder mit nicht relevantem
Wachstum: 2 d, bei relevantem Nachweis i.d.R. 2-3 d
Qualitätsindikatoren
Präanalytische Faktoren mit negativem Einfluss auf die
Ergebnisqualität in Bezug auf die Sensitivität sind:
- Abnahme unter Antibiotikatherapie
- zu geringes Probenvolumen
- Auskühlung der Proben
- zu lange Transportzeiten
Telefonische Benachrichtigung
bei relevantem positiven Befund und Erreichbarkeit des
Einsenders
Punktate aus primär sterilen Körperhöhlen (Pleuraflüssigkeit, Aszites, Gelenkerguss)
Klinische Indikation
V.a. Pleuritis, Peritonitis, Arthritis
Präanalytische Faktoren mit negativem Einfluss auf die
Ergebnisqualität in Bezug auf die Spezifität sind:
- mangelhafte Hautdesinfektion
- Kontaminationen beim Handling
Anforderung
- Standardverfahren
Erreger- und Resistenzbestimmung
Typische Bearbeitungszeit und Durchführung
Reguläre Bebrütungszeit: 2 d (Pleura, Ascites), Gelenkpunktate: 14 de
- Ergänzende Untersuchungen
Pilze, Direktpräparat (aus nativem Material), ggf. Mykobakterien; Nachforderungen ergänzender Untersuchungen können binnen 1 d nach Eingang der Probe erfolgen.
Telefonische Benachrichtigung
bei relevantem Befund und Erreichbarkeit des Einsenders
Stuhl/Rektalabstrich
Klinische Indikation
Bei jeder Diarrhoe mit möglicher infektiöser Ursache sollten die Differentialdiagnosen nach folgendem Schema
evaluiert werden. Bei der Einsendung von Stuhl zur Diagnostik sollten je nach Situation neben der Standardanforderung "enteropathogene Erreger", welche die Suche
nach den häufigsten darmpathogenen Bakterien (Salmonellen, Shigellen, Yersinien, Campylobacter) einschließt,
weitere Sonder-Untersuchungen in Abhängigkeit von
Diagnose, Alter, Krankenhausaufenthalt, Reiseanamnese und Transportdauer des Stuhls durchgeführt werden:
Wir bitten, die zusätzlichen Anforderungen entsprechend
dem Flussdiagramm auf dem Einsendeschein zu vermerken; ggf. erfolgt eine telefonische Absprache.
- Anforderungsformular
Order Entry: Bakteriologie Kiel
Begleitschreiben zur Mikrobiologischen Untersuchung
Material
- Menge
möglichst 2 ml pro Anforderung
- Probengefäß
Steriles Röhrchen und/oder Blutkulturflasche (aerob/
anaerob)
22
Anforderung
- Standardverfahren: bei nicht hospitalisierten Patienten
s.o. "enteropathogene Erreger" (Salmonellen, Shigellen,
Yersinien, Campylobacter); bei hospitalisierten Patienten
zusätzlich Clostridium difficile Toxin/Kultur, NorovirusPCR oder Norovirus-Antigen
- Sonderuntersuchungen:
Personaluntersuchungen (gem. §§ 42/43 IfSG)
E. coli (enteropathogene) (EPEC, EHEC, EIEC, ETEC)
E. coli (EHEC)
Pilze
Clostridium difficile (Toxin)
darmpathogene Parasiten (u.a. Kryptosporidien, Mikrosporidien, s. Entamoeba histolytica), Lamblien, Wurmeier
Vibrio cholerae
Mykobakterien (Kultur)
enteropathogene Viren
Kolonisationsüberwachung (VRE, MRGN)
MRE (gesonderter Abstrich)
- Ergänzende Untersuchungen
Nachforderungen ergänzender Untersuchungen können
innerhalb 1 d nach Eingang der Probe erfolgen.
- Anforderungsformular
Order Entry: Bakteriologie Kiel, Screening Kiel
Begleitschreiben zur Mikrobiologischen Untersuchung
Material
Stuhl
- Menge
Pro Anforderung 1 ml Stuhl (Erbs-Größe). Aus Abstrichen ist jeweils nur eine Anforderung durchführbar.
- Probengefäß
Nativstuhl in Stuhlröhrchen, Rektalabstriche in Erhaltungsmedium (nur für MRE-Screening)
- Entnahme
Stuhl ins Stuhlgefäß geben. Gefäß maximal zu 2/3 füllen. Kontaminationen mit Urin, Reinigungsmitteln, Spülwasser vermeiden. Oxyureneier: keinen Stuhl, sondern
Tesafilmabklatschpräparat einsenden (s. Enterobius vermicularis), möglichst drei Proben in zeitlichem Abstand
entnehmen
Rektalabstrich: anal, tief (nur für MRE-Screening)
Transportbedingungen
- Aufbewahrung
Proben einzeln sofort einsenden, nicht sammeln.
- Transport
Stuhl sollte umgehend versandt werden, d.h. gekühlt binnen 24 h nach Entnahme im Labor eintreffen.
Typische Bearbeitungszeit und Durchführung
Kulturelle Verfahren: mindestens 2 d, Speziesdifferenzierung ggf. länger. Mikroskopische Verfahren entweder
direkt am gleichen Tag oder nach Anreicherung
(Durchführung zweimal wöchentlich)
Clostridium-difficile-Toxin: Bei Materialeingang bis 14:00
Uhr am selben Tag, sonst am Folgetag oder nur nach
Absprache an Samstagen und an Feiertagen
Telefonische Benachrichtigung
bei relevantem positiven Befund und Erreichbarkeit des
Einsenders
Präanalytik-Handbuch Infektionsmedizin Kiel
keit verwerfen. Spitzen der Absaugkatheter nur einsenden wenn sehr geringe Sekretmengen zu erwarten sind
(Frühgeborene, Säuglinge); BAL, PSB: bronchoskopisch. s. unter „Material“.
Tiefer Respirationstrakt
Klinische Indikation
Verdacht auf Pneumonie
Anforderung
- Standardverfahren
Erreger- und Resistenzbestimmung
Transportbedingungen
- Aufbewahrung
Grundsätzlich keine Lagerung. Nur ausnahmsweise und
in besonders begründeten Fällen können Proben bei 4°C
einige h länger als unten angegeben gelagert werden.
- Ergänzende Untersuchungen
Sputum: Pilze, ggf. Mykobakterien (Kultur, PCR), ggf. bei
induziertem Sputum: Pneumocystis jirovecii (sehr viel
besser als Sputum: BAL)
Tracheal-, Bronchialsekret: Pilze, ggf. Mykobakterien
(Kultur, PCR), Legionellen (Mikroskopie) (suboptimales
Material, besser: BAL oder Urin für Legionellen-Antigennachweis), Nokardien, Actinomyzeten (Verdacht im Anschreiben angeben)
Bronchialspülung, BAL, geschütze Bürste: Pilze, ggf.
Mykobakterien (Kultur), Legionellen (Mikroskopie),
Mycoplasma pneumoniae PCR, Chlamydia pneumoniae
PCR, Pneumocystis jirovecii, Pilze (Schimmelpilze, Kultur und Antigennachweis), Nocardien/Actinomyceten
(Verdacht im Begleitschreiben angeben)
Nachforderungen ergänzender Untersuchungen können
innerhalb 1 d nach Eingang der Probe erfolgen.
- Transport
Rascher Transport, möglichst innerhalb von 2 h
Methode
Standardverfahren: Mikroskopisches Präparat, aerobe
Kultur, Resistenzbestimmung, keine Ananaerobier-Diagnostik aus Sekreten, die über den Oropharynx gewonnen wurden (besonders Sputum, Bronchialsekret).
Bewertung
Die Qualität von Sputum ist hochvariabel, es sollte nur
eingesandt werden, wenn die o.g. Kautelen mit hinreichender Sicherheit eingehalten wurden. Hohes Risiko
der Kontamination mit Mikroorganismen aus dem oberen
Respirationstrakt, damit sichere Differenzierung eines
Pneumonieerregers schwierig. Insbesondere bei TBCVerdacht sind Wiederholungsuntersuchungen angezeigt
(z.B. 3x Sputum).
- Anforderungsformular
Order Entry: Bakteriologie Kiel, Sonderteste Bak
Begleitschreiben zur Mikrobiologischen Untersuchung
Tracheal- und Bronchialsekret haben eine hohe Sensitivität, aber niedrige Spezifität für bakterielle Pneumonieerreger. Mikroorganismen, die unter Beatmungsbedingungen die Trachea ohne Krankheitswert kolonisieren,
sind schwer von Pneumonie-verursachenden Erregern
zu differenzieren. In keinem Fall darf allein der Nachweis
eines trachealen Keimes mit einer Pneumonie gleichgesetzt werden. Eine Therapie ist nur bei vorliegenden
Zeichen der Infektion gerechtfertigt. Die differentialdiagnostische Abklärung anderer Infektionsfoci darf nicht
vernachlässigt werden (z.B. Blutkulturen).
Material
Bitte differenzieren Sie die folgenden bronchoskopisch
gewonnenen Materialien: Bronchialsekret: Während der
Bronchoskopie gewonnenes Sekret aus dem Bronchialsystem; Broncho-alveoläre Lavage (BAL): Spülung des
distal der Bronchoskopspitze gelegenen Bronchialsystems und Alveolarraums durch okkludierende Positionierung des Bronchoskops. Beste Methode zum Nachweis alveolärer oder in den terminalen Bronchioli ablaufenden Infektionen mit dem geringsten Risiko einer Kontamination mit trachealen Keimen. Die Kontaminationsrate kann durch ein Verwerfen der ersten Portion gesenkt werden.
Bronchialspülung und BAL: Beste Art der Materialgewinnung aus den für den Gasaustausch relevanten Regionen. Höchste Spezifität für die Pneumonie bei Anwen4
dung der Keimzahlgrenzen: ≥ 10 Keime/ml sprechen in
Zusammenhang mit entsprechender Klinik für einen
Pneumonieerreger. Kontaminationen sind bei BAL geringer ausgeprägt als bei Bronchialsekret.
Geschützte Bürste (protected specimen brush, PSB):
erlaubt die kontaminationsarme Gewinnung von Proben
aus dem unteren Respirationstrakt. Die Materialgewinnung erfolgt mit einer Bürste, die durch den Arbeitskanal
des Bronchoskops vorgeschoben wird. Bei dieser Methode wird sehr wenig Material asserviert, so dass
dieses ggf. nicht für alle Untersuchungen ausreicht.
- Menge
Sputum, Bronchialsekret, Trachealsekret pro Anforderung mindestens 1 ml; BAL 30-100 ml
Geschützte Bürste: Die PSB stellt häufig das beste verfügbare Untersuchungsmaterial für die Diagnostik von
3
Beatmungspneumonien dar. Grenzwerte von ≥ 10 Mikroorganismen/ml sind diagnostisch aussagekräftig für
das Vorliegen einer Pneumonie.
- Probengefäß
Sputum in weithalsiges Transportgefäß (ca. 40 ml) geben. Bronchialsekrete, BAL, PSB: steriles Röhrchen mit
Schraubverschluss
Folgende Mikroorganismen gelten i.d.R. nicht als Pneumonieerreger: Koagulase-negative Staphylokokken, Enterokokken, vergrünende Streptokokken, Corynebakterien, apathogene Neisserien, Candida, Schimmelpilze
- Entnahme
Sputum: Morgensputum nach Spülung des Mundes mit
Leitungswasser durch Abhusten von Sekret aus den tiefen Atemwegen gewinnen. Speichel ist kein Sputum!;
Trachealsekret: bei Intubierten oder tracheotomierten
Patienten. Gewinnung durch Absaugung mit zwischen
geschaltetem Auffanggefäß. Erste Portion nach Möglich-
Typische Bearbeitungszeit und Durchführung
Mikroskopie nach Materialeingang, Erreger- und Resistenzbestimmung: Standardinkubationszeit 2 d, andere
Anforderungen: Kultur bis zu 10 d, direkte Immunfluoreszenznachweise spätenstens am Tag nach Materialeingang
24
Präanalytik-Handbuch Infektionsmedizin Kiel
Telefonische Benachrichtigung
bei Erreichbarkeit des Einsenders und relevantem Befund
Blasenkatheterspitzen oder Urin aus dem Urinauffangbeutel sind ohne Aussagekraft über das Vorliegen einer
Harnwegsinfektion!
Urin
Klinische Indikation
Verdacht auf Harnwegsinfektion; Sonderfälle: V.a. Typhus, Urogenitaltuberkulose, Schistosomiasis, Leptospirose, Chlamydien, Mykoplasmen/Ureaplasmen
Transportbedingungen
- Aufbewahrung
Nativurin gekühlt bei +2-8°C maximal 4 h oder Uricult
- Transport
Transport gekühlt oder mittels Eintauchnährböden
Anforderung
- Standardverfahren
Erreger- und Resistenzbestimmung
Methode
Kultur, Keimzahlbestimmung, Hemmstofftest, Resistenzbestimmung
- Ergänzende Untersuchungen
ggf. Untersuchung auf Mykobakterien (Kultur)
ggf. mykologische Untersuchung
ggf. parasitologische Untersuchung
ggf. Legionellen-Antigennachweis (V.a. Pneumonie)
Nachforderungen ergänzender Untersuchungen können
innerhalb 1 d nach Eingang der Probe erfolgen. Gilt nur
für natives Material, nicht für Abstrichtupfer.
Bewertung
Für die Bewertung eines Nachweises ist die Speziesdifferenzierung und Keimzahl ausschlaggebend: bei MSU
4
gilt ein potentieller Erreger ab einer Keimzahl von 10 als
5
möglich relevant, ab 10 als relevant. Bei Kindern oder
Patienten unter Infusionstherapie oder bei Nierenabszess können auch niedrigere Keimzahlen relevant sein.
Bei Punktionsurin kann jeder Keimnachweis relevant
sein. Bei Abnahme unter Antibiotikatherapie ist das Ergebnis nur bedingt aussagefähig.
- Anforderungsformular
Order Entry: Bakteriologie Kiel, Sonderteste Bak
Begleitschreiben zur Mikrobiologischen Untersuchung
Qualitätsindikatoren
Im Rahmen der Präanalytik ergeben sich folgende Ursachen für „falsche“ Befunde, die zu Fehlinterpretationen
führen können:
falsch-niedrige Keimzahlen:
- frühes Stadium der Infektion
- verstärkte Diurese (Diuretika, Polyurie bei gestörter
Nierenfunktion, Zufuhr von Flüssigkeit)
- häufige Urinentleerungen (Polakisurie)
- vor der Abnahme der Kultur begonnene Antibiotikatherapie
- Verwendung von 1-µl-Ösen zur Materialanlage, insbesondere bei Infektionen mit niedrigen Keimzahlen
- niedriger pH im Urin
- Kontamination der Proben und Überwucherung der
ätiologisch bedeutsamen potentiell pathogenen Bakterien durch Kolonisations- bzw. Kontaminationskeime
- Absterben empfindlicher Erreger bei langem Transport
- toxische Substanzen
- langsam wachsende Bakterien (lange Generationszeiten)
Material
Mittelstrahlurin, Katheterurin, Blasenpunktionsurin
- Menge
mindestens 5 ml
- Probengefäß
Urinmonovette, Uricult (falls umgehender Transport nicht
möglich), s. auch Transportmedien
- Entnahme
Entnahme: Morgens 6-8 h nach der letzten Miktion
Mittelstrahlurin (MSU): Gewinnung am besten am Morgen, vor dem Wasserlassen sorgfältige Reinigung des
Ostium urethrae; Mann: Vorhaut zurückstreifen und
Glans penis 2 x mit Wasser reinigen; Frau: Vulva reinigen (2x mit Wasser, Tupfer oder Lappen von vorn nach
hinten führen); keine Desinfektionslösungen oder Seife
verwenden), ersten Urinstrahl verwerfen, folgende Urinportion in sterilem Uringefäß für die kulturelle Untersuchung gewinnen; Uricult: Mit Agar beschichtete Objektträger ganz in den MSU eintauchen, herausnehmen.
Urin abfließen lassen und Objektträger in Originalgefäß
zurückgeben.
falsch-hohe Keimzahlen:
- Kontamination aufgrund fehlerhafter Gewinnung der
Urinprobe
- Nichteinhaltung der Lagerungs- und Transportzeiten
- Nichteinhaltung der Kühlkette bei Lagerung und
Transport
- Objektträgerkulturen, die während des Transports
durch Resturin wiederholt benetzt werden
Einmalkatheterurin: Urinentnahme mittels Einmalkatheterisierung unter sterilen Kautelen
Dauerkatheterurin: Urin aus liegendem Dauerkatheter,
sterile Entnahme über die entsprechende Entnahmestelle des Urinableitungssystems; Cystofix-Urin: Urin aus
liegendem Cystofix-Katheter oder anderen suprapubischen Systemen, sterile Entnahme über die entsprechende Entnahmestelle des Urinableitungssystems
Typische Bearbeitungszeit und Durchführung
Negative Befunde, d.h. ohne oder mit nicht relevantem
Keimwachstum: 1 d, bei Nachweis i.d.R. 2 d
Telefonische Benachrichtigung
bei relevantem positiven Befund und Erreichbarkeit
Punktionsurin: Uringewinnung durch Punktion der Harnwege unter sterilen Kautelen (auch aus Nierenbecken
oder Urinomen); erster Urin nach Anlage eines Cystofix.
25
Präanalytik-Handbuch Infektionsmedizin Kiel
Wundmaterialien (Eiter, Wundabstrich, Abszesspunktate)
Klinische Indikation
V.a. primäre Haut-, Weichteil-, Knochen- oder Gelenkinfektion, Material von Abszessen, infizierten traumatischen Wunden, Bissverletzungen, nosokomialen Wundinfektionen, Zysten, operativ eröffneten Körperhöhlen
(z.B. Nasennebenhöhlen, Pleura etc.)
Intraoperativer Wundabstrich: Abstriche, die während
eines chirurgischen Eingriffs gewonnen werden, vorzugsweise aus der Tiefe des Gewebes. Bei V.a. Endoprotheseninfektionen besser Gwebeproben aus relevanten Arealen entnehmen (s. Biopsiematerialien, Gewebe).
Anforderung
- Standardverfahren
Erreger- u. Resistenzbestimmung, Gasbrand- oder Aktinomykoseverdacht besonders vermerken!
Punktate von Abszessen nach Beginn einer antibiotischen Therapie: Zur Verdünnung der antibakteriellen
Substanzen sollten Blutkulturflaschen beimpft werden.
Punktion: durch Punktion gewonnenes Material aus
Eiteransammlungen, Abszessen, Gelenkhöhlen, Hämatomen, nativ oder ggf. auch in Blutkulturflaschen.
Falls notwendig, die Wunde mechanisch reinigen, Nekrosen abtragen. Material aus der Tiefe oder vom Rand
zum Gesunden hin entnehmen. Bei Abstrichen aus
Fisteln zunächst austretendes Sekret verwerfen, danach
Material gewinnen. Sind 1 ml oder mehr an Untersuchungsmaterial zu gewinnen, Material im sterilen Röhrchen (Eiter) oder auf Transportmedium für die flüssigen
Materialien (Sekrete) oder in anaerobe Blutkulturflasche
geben.
- Ergänzende Untersuchungen
ggf. Pilze, Mykobakterien (Kultur), Aktinomykose, Nachforderungen ergänzender Untersuchungen können maximal innerhalb 1 d nach Eingang der Probe erfolgen.
- Anforderungsformular
Order Entry: Bakteriologie Kiel
Begleitschreiben zur Mikrobiologischen Untersuchung
Tupfer im Transportmedium bei Raumtemperatur lagern
und transportieren. Nativen Eiter innerhalb von 4 h ins
Labor schicken.
Material
Eiter und Flüssigkeiten aus primär sterilen Körperhöhlen
(Gelenke, Pleura, Perikard, Peritoneum), Material aus
geschlossenen Eiterprozessen, Material vom Grund und
aus den Randbezirken offener Wunden, Material aus der
Tiefe des Fistelganges, intraoperativ entnommenes Material
Lagerung und Transport beimpfter Blutkulturflaschen bei
Raumtemperatur.
Transportbedingungen
- Aufbewahrung/Transport
Beimpfte Blutkulturflaschen sowie Tupfer im Transportmedium bei Raumtemperatur (maximal 24 h.). Bei V.a.
Anaerobierinfektion ist ein schneller Transport, bei V.a.
strikte Anaerobier die Verwendung eines Anaerobiermediums (Port-à-Cul) erforderlich.
- Menge
Standardverfahren: Kultur ein Tupfer
Ergänzende Untersuchungen: (z. B. Mikroskopie) jeweils
ein Tupfer zusätzlich
- Probengefäß
Steriles Röhrchen, Blutkulturflaschen, Port-à-Cul-Medium (speziell für Anaerobier)
Methode
Kultur auf aerobe und ggf. anaerobe Keime, ggf. Resistenzbestimmung, ggf. Gram-Präparat, Pilzkultur
- Entnahme
Wundmaterialien unterscheiden sich hinsichtlich ihrer
diagnostischen Aussagekraft erheblich. Eine genaue
Klassifikation wie unten angegeben ist zur validen Beurteilung nachgewiesener Keime von großer Bedeutung.
Darüber hinaus ist zur sicheren Dokumentation eine genaue und eindeutige Angabe des Entnahmeortes wichtig. Durch Punktion gewonnene Materialien sind zum Erregernachweis besser geeignet als Abstriche; sofern
mehr als 1 ml Untersuchungsmaterial zur Verfügung
steht; keine Tupfer verwenden, sondern das Material im
sterilen Röhrchen einsenden.
Bewertung
Bei Materialien guter Qualität, d.h. einem minimalen Risiko der Kontamination durch normale, bakterielle Flora
der Haut und Schleimhaut ist jeder kulturelle Nachweis
als signifikant anzusehen. Die Aussagekraft wird durch
die Qualität der Materialentnahme, vor allem die Einhaltung steriler Kautelen bestimmt.
Der bei weitem häufigste Erreger von Wundinfektionen
ist Staphylococcus aureus, im Gram-positiven Bereich
gefolgt von A-Streptokokken, Enterokokken, im Gramnegativen Bereich von Enterobacteriaceae, Pseudomonas und Acinetobacter.
Mikroskopie: Die mikroskopische Schnelldiagnostik ist
besonders wichtig bei: Gasbrand, allen Punktaten, intraoperativen Materialien. Hierzu sind parallel zum Abstrich
im Transportmedium natives Material (ohne Transportmedium) oder bei der Entnahme gefertigte Objektträgerausstriche am besten geeignet.
Bei längerfristig bestehenden Wunden (Abdomen apertum, Sekundärheilungen) wird die Wundfläche oft von
Keimen der normalen Hautflora besiedelt. Für diese Mikroorganismen wird daher i.d.R. kein Antibiogramm erstellt.
Bitte unterscheiden Sie folgende Materialarten, wie auf
dem Formular angegeben:
Typische Bearbeitungszeit und Durchführung:
Regelmäßige Bebrütungszeit 2 d, bei Actinomykoseverdacht 10 d
Wundabstrich: Abstrich von Wunden, die für die Materialentnahme ohne invasiven Eingriff wie Punktion oder
chirurgischen Eingriff erreichbar sind. Dies können oberflächliche Wunden der Haut (auch Sekundärheilungen),
Abstriche von Abdomen apertum etc. sein.
Telefonische Benachrichtigung:
bei relevantem positiven Befund und Erreichbarkeit des
Einsenders
26
Präanalytik-Handbuch Infektionsmedizin Kiel
b) Anforderungen (alphabetisch)
Acanthamoeba, Naegleria (freilebende Amöben)
Klinische Indikation
Unklare Meningoenzephalitis, v.a. bei Immunsuppression. V.a. Infektion mit freilebenden Amöben wie Acanthamoeba spp., Naegleria spp. u.a.; Keratitis, Ulcus corneae, v.a. nach Gebrauch weicher Kontaktinsen
Adenoviren, Antigen
Klinische Indikation
s. enteropathogene Viren, Antigennachweis
Aktinomykose
Klinische Indikation
Abszessbildungen, mit oder ohne Fistelungen im orofazialen Bereich (cervikofaziale Verlaufsform), selten thorakale, abdominale oder pelvine Verlaufsformen
cervikofaziale Form: Durch Gewebsverletzungen, besonders bei schlechter Mundhygiene, kommt es zu lokalen
Infektionen. Von der Mundhöhle ausgehend kann der Erreger geschluckt oder inhaliert werden. Thorakale, abdominale oder pelvine Verlaufsformen: Inhalation, Eintrittspforten am Darm oder lang liegende Diaphragmen. Die
Inkubationzeit ist sehr unterschiedlich, wahrscheinlich
Wochen bis Monate nach Gewebepenetration.
Auftragsanforderung
s. Augenmaterialien, Liquor, Gewebe; Nachforderungen
ergänzender Untersuchungen können je nach Materialmenge innerhalb 1 d nach Eingang der Probe erfolgen.
- Anforderungsformular
Order Entry: Infektions-PCR Kiel, Sonstiges, Freitext
sonstige Untersuchungen: Acanthamoeben-PCR
Begleitschreiben zur Mikrobiologischen Untersuchung
Bitte Untersuchung gezielt anfordern und am Vortag ankündigen. Das Material wird zur PCR-Untersuchung an
ein Speziallaboratorium weitergeleitet.
Anforderung
Aktinomykose unter Sonderuntersuchungen
Material
Entsprechend dem klinischen Bild: Liquor, Hornhautgeschabsel, Kontaktlinsen, Kontaktlinsen-AufbewahrungsFlüssigkeit
- Anforderungsformular
Order Entry: IxServ, Bakteriologie Kiel, Material, Lokalisation, Actinomyces
Begleitschreiben zur Mikrobiologischen Untersuchung
- Menge
Liquor mindestens 1 ml (für weitere Untersuchungen entsprechend mehr); Hornhautgeschabsel: für weitere Untersuchungen entsprechend mehr Materialstücke
Material
Druseneiter in sterilem Röhrchen, Abstriche, s. Wundmaterialien; Biopsate in sterilem Röhrchen, s. Biopsien
(Untersuchungsmaterialien)
- Probengefäß
sterile Röhrchen mit Schraubverschluss; bei Geschabsel
und Kontaktlinsen ggf. Zusatz von ca. 0,5 ml NaCl; ggf.
Hornhautgeschabsel auf Objektträger, luftgetrocknet
- Menge
mindestens 1 ml Eiter
- Entnahme
Zum mikroskopischen Nachweis (Gram-Färbung), nativen Drusen-/Fistel-Eiter oder Gewebe (letztere in maximal 1 ml 0.9% steriler NaCl) einsenden. Möglichst Kontamination mit Standortflora vermeiden (z.B. durch extraorale Punktion, bronchoalveoläre Lavage). Aus dem gleichen Material wird die Anzucht des Erregers durchgeführt.
- Entnahme
Liquor s. Liquor bei Meningitis
Hornhautgeschabsel bei Keratits
Cornea-Abstriche (Wattetupfer im bakteriologischen
Transportmedium) sind für die Acanthamoeba-Diagnostik ungeeignet! Kontaktlinsen werden möglichst in dem
dafür vorgesehenen Behältnis in der vom Patienten zuletzt verwendeten Aufbewahrungslösung eingesandt.
Transportbedingungen
- Aufbewahrung
Raumtemperatur
Transportbedingungen
- Aufbewahrung
Raumtemperatur
- Transport
Raumtemperatur
- Transport
Raumtemperatur
Methode
Kultur und mikroskopisches Präparat
Methode
PCR
Bewertung
Charakteristisch ist das Auftreten von Drusen, körnigen
Strukturen, die massenhaft Bakterien enthalten. Ein typisches Direktpräparat gilt als sicherer Hinweis auf eine
Aktinomykose. Der kulturelle Nachweis ist beweisend.
Bleibt die Kultur Aktinomyzeten-negativ, kann der Nachweis typischer Begleitkeime (Aggregatibacter actinomycetem comitans) die klinische Verdachtsdiagnose untermauern.
Bewertung
Jeder Nachweis hat bei entsprechender Klinik pathogenetische Bedeutung.
Typische Bearbeitungszeit und Durchführung
ca. 7 d, Fremdversand
Telefonische Benachrichtigung
bei positivem Befund und Erreichbarkeit des Einsenders
27
Präanalytik-Handbuch Infektionsmedizin Kiel
Typische Bearbeitungszeit und Durchführung
Mikroskopie: unmittelbar nach Materialeingang.
Kultur: Negativbefund 14 d
Typische Bearbeitungszeit und Durchführung
Direktpräparate: sofort nach Materialeingang
Inkubation des Materials: mindestens 2 d (Ausnahme
Urin 1 d)
Identifizierung: variabel, zwischen 1 d bis zu ca. 5 d
Antibiogramme: nach Anzucht in Reinkultur 1 d, bei
MHK-Bestimmungen meistens 2 d.
Telefonische Benachrichtigung
bei positivem Befund und Erreichbarkeit des Einsenders
Allgemeine bakteriologische Anforderungen
Mikroskopisches Direktpräparat: Proben des Respirationstrakts: zytologische Begutachtung und Untersuchung auf Mikroorganismen; Abstriche Vagina/Portio:
Diagnostik der Bakteriellen Vaginose und Gram-Färbungs-Score nach Nugent; Liquor, Punktate, Cervix-,
Adnex-, Douglas-Abstriche: mikroskopischer Erregernachweis. Eine mikroskopische Untersuchung erfolgt,
wenn neben dem kulturellen Ansatz genügend Material
vorhanden ist. Abstrichtupfer, aus denen ein kultureller
Ansatz erfolgt, sind nicht geeignet. Daher zweiten Tupfer
einsenden.
Telefonische Benachrichtigung
bei positivem, klinisch relevantem Befund und Erreichbarkeit des Einsenders. Bei Notfalluntersuchungen werden auch negative Ergebnisse mitgeteilt.
Antigennachweis bei V.a. bakterielle Meningitis
Klinische Indikation
Diagnostik bei V.a. akute, ambulante Meningitis. Die
Untersuchung wird nur ergänzend zu einer kulturellen
Diagnostik durchgeführt. Bei Vorliegen eines entsprechenden Verdachts von Seiten des Labors (z. B. Hinweis
im mikroskopischen Präparat) wird der Antigen-Nachweis immer durchgeführt.
Kultur (aerob, ggf. anaerob s.u.) und Resistenzbestimmung: umfasst die kulturelle Untersuchung, die Differenzierung und die Erstellung von Antibiogrammen für obligat und fakultativ pathogene aerobe Erreger und bei diversen Materialien (s.o.) auch die direkte mikroskopische
Untersuchung. Die eingesetzten Kulturmedien, Anreicherungsverfahren und weiterführenden Verfahren stellen
ein dem jeweiligen Material optimal angepasstes Procedere dar, das sich nach den gültigen internationalen und
nationalen Qualitätsrichtlinien richtet. Dies schließt material- bzw. diagnoseabhängig (z.B. tiefe Wunden, Drainagen, intraoperatives Material, Abszess, Empyem, Aspiration, Ulcus, Nekrose, Gelenke, Prothesen, Glaskörper,
Herzklappen, Punktate, Sekrete, Eiter) die Suche nach
anspruchsvollen oder anaeroben Keimen bzw. eine verlängerte Bebrütungszeit ein.
Anforderung
Sonderuntersuchungen, Antigennachweis unter "Sonstige" anfordern, eine kulturelle Untersuchung und Mikroskopie wird immer parallel durchgeführt. Nach Rücksprache erfolgt eine an das Weiterleitung von Material an das
Referenzentrum zum Meningokokken-Ausschluss durch
PCR.
- Anforderungsformular
Order Entry: IxServ, Bakteriologie Kiel
Begleitschreiben zur Mikrobiologischen Untersuchung
Material
Liquor, s. Untersuchungsmaterialien
Kultur auf Pilze: umfasst die kulturelle Untersuchung
auf Spross-, Schimmelpilze und Dermatophyten und ggf.
die Erstellung von Antibiogrammen bei Sprosspilzen, in
Ausnahmefällen auch bei Schimmelpilzen und, falls aus
dem eingesandten Material möglich, auch die direkte
mikroskopische Untersuchung. Weitere Informationen
unter Pilze.
- Menge
mindestens 1,5 ml
Transportbedingungen
- Aufbewahrung
s. Liquor
Methode
Latexagglutination: Mit der Untersuchung werden die Antigene von Neisseria meningitidis Typ A, B, C, Y, W 135,
Haemophilus influenzae Tyb b, Streptococcus pneumoniae, hämolysierenden Streptokokken der Gruppe B und
E. coli Typ K1 erfasst.
Anforderung
- Ergänzende Untersuchungen
können grundsätzlich nur bei Einsendung von ausreichend Material unter Berücksichtigung der maximalen
Haltbarkeit des Materials durchgeführt weden. Spezielle
Hinweise auch zu Material (Art, Menge, Probengefäß,
Entnahme), Lokalisation, Transportbedingungen s. unter
Untersuchungsmaterialien oder den speziellen Untersuchungen
Bewertung
Eine kulturelle Anzucht und Resistenzbestimmung ist in
jedem Fall notwendig, da die Sensitivität des Antigennachweises niedriger ist als die des kulturellen Nachweises. Ein negatives Ergebnis schließt das Vorliegen einer
bakteriellen Meningitis nicht aus. Entscheidend für den
Ausschluss von Meningokokken ist das Ergebnis der
PCR-Untersuchung.
- Anforderungsformular
Order Entry: Bakteriologie Kiel, Infektions-PCR Kiel,
Screening Kiel, Sonderteste Bak
Begleitschreiben zur Mikrobiologischen Untersuchung
Bewertung
Das Labor nimmt eine Bewertung der nachgewiesenen
Mikroorganismen vor. Dabei wird vor allem unterschieden, ob es sich um Spezies einer für das jeweilige Untersuchungsmaterial typischen Standortflora, Kontaminanten oder mögliche Krankheitserreger handelt. Für letztere wird keine Speziesdifferenzierung durchgeführt und
kein Antibiogramm erstellt.
Typische Bearbeitungszeit und Durchführung
ca. 2 h nach Eingang des Materials
Telefonische Benachrichtigung:
Bei Vorliegen eines positiven Antigennachweises
28
Präanalytik-Handbuch Infektionsmedizin Kiel
- Entnahme
Bei der Blutentnahme für serologische Untersuchungen
sind keine besonderen Vorgehensweisen zur Erhöhung
der diagnostischen Sensitivität notwendig. Für die unter
sterilen Bedingungen durchzuführende Venenpunktion
gelten die allgemeinen Hygienemaßnahmen zum Schutz
des med. Personals (Einmalhandschuhe, sichere Entsorgung der Kanüle). Die BAL wird nach den üblichen
Mehoden gewonnen.
Aspergillus, Antigen
Klinische Indikation
Quantitative Bestimmung des Aspergillus-Galactomannan-Antigens im Enzym-Immun-Assay-Verfahren. Eine
Labordiagnostik zum Nachweis von Aspergillus- Antigen
ist erforderlich zum Nachweis bzw. zum Ausschluss
einer invasiven Aspergillus-Mykose oder eines Aspergilloms. Sinnvoll ist die regelmäßige Überwachungs-Untersuchung mykosegefährdeter, immunsupprimierter Patienten und intensivmedizinisch behandelter immunkompetenter Patienten.
Transportbedingungen
- Aufbewahrung
Die Proben können bei 2-8°C aufbewahrt werden, wenn
der ELISA innerhalb von 48 h (bzw. 24 h bei BAL) durchgeführt wird. Bei längerer Lagerung sollten die Seren bei
-10 bis -40°C eingefroren werden. Sollte die Untersuchung später erfolgen, wird das Material im Labor bei 20°C gelagert.
Das angewandte Verfahren weist freies GalactomannanAntigen im Blut und broncheolaveolärer Lavage (BAL)
mit einer sehr hohen Empfindlichkeit nach. Aufgrund des
häufigen Vorhandenseins von Aspergillus-Sporen in der
Umwelt, besonders im Luftstaub, ist jede Verunreinigung
während der Durchführung der verschiedenen Reaktionsstufen zu vermeiden, damit keine falsch positiven
Ergebnisse auftreten. Sauberes staubfreies Material
(Röhrchen, Aufsätze, Behälter) verwenden. Da Galactomannan hitzebeständig ist, wird durch die Sterilisation
des Materials nicht unbedingt garantiert, dass keine Antigenverunreinigungen vorliegen. Lösungen (Seren, Behandlungslösung, Konjugat) oder offene Gefäße (Platten, Röhrchen, Aufsätze) möglichst wenig der Umgebungsluft aussetzen. Der Hauptvorteil des Tests liegt in
der Fähigkeit, eine disseminierte Aspergillose bei immunsuppressiv behandelten Patienten im frühen Stadium bzw. vor Einsetzen einer deutlichen Antikörperbildung bei Patienten mit funktionellen körpereigenen Immunabwehrsystem nachzuweisen.
- Transport
Nach Proben-Entnahme ist zügiger Transport ins Labor
anzustreben. Der Transport sollte rasch bei Raumtemperatur in sterilem Serum oder Plasma-Röhrchen erfolgen.
Methode
Der Antigennachweis detektiert ein Aspergillus-spezifisches Glykokonjugat (Galactomannan) im Enzym-Immun-Assay-Verfahren.
Bewertung
Probenmesswerte für den Galactomannan-Assay werden folgendermaßen interpretiert:
Seren und BAL mit einem Probenmesswert/cut-off-Wert
< 0,5 gelten als "negativ”
Seren und BAL mit einem Probenmesswert/cut-off-Wert
≥ 0,5 gelten als "positiv”
Anforderung
- Standardverfahren
Zur Vermeidung einer Hämolyse sollte das Serum so
schnell wie möglich extrahiert werden. Die Seren dürfen
nicht verunreinigt sein und müssen in fest verschlossenen Röhrchen versandt und aufbewahrt werden. Die
Proben können bei 2-8°C aufbewahrt werden, wenn der
ELISA innerhalb von 48 h durchgeführt wird. Bei längerer Lagerung sollten die Seren eingefroren werden. Wiederholtes Einfrieren und Auftauen ist zu vermeiden. BALProben werden nach den üblichen Verfahren entnommen und müssen in steriler Kochsalzlösung in dicht verschlossenen, sterilen Versandtgefäßen eingesandt werden. BALs können bei 2-8°C aufbewahrt werden, wenn
der ELISA innerhalb von 24 h durchgeführt wird.
Qualitätsindikatoren
Zur Überwachung von Risikopatienten wird die regelmäßige Durchführung des Antikörpertests empfohlen. Sensitivität Antigen < 50%, Spezifität Antigen 60-100%;
falsch positive Reaktionen durch andere Schimmelpilze
können auftreten.
Typische Bearbeitungszeit und Durchführung:
Die Untersuchungen erfolgen täglich von Montag bis
Freitag ab 8:00 Uhr. Die Ergebnisse liegen bis spätestens 18:00 Uhr vor. Später eintreffende Materialeingänge werden am Folgetag der regulären Arbeitswoche
untersucht und dann als Ergebnis freigegeben.
- Ergänzende Untersuchungen
Für die Langzeitlagerung werden die Proben mindestens
zwei 2 Monate bei -20°C gelagert.
Telefonische Benachrichtigung
Ein positiver Antigentest wird dem Einsender telefonisch
mitgeteilt und im EDV-System manuell dokumentiert.
- Anforderungsformular
Order Entry: Sonderteste Bak, Material, Aspergillus,
Antigen
Begleitschreiben zur Mikrobiologischen Untersuchung
Astrovirus, Antigen
s. enteropathogene Viren (Antigennachweis)
Material
Serum/BAL für serologische Untersuchungen
Bandwurm, Echinococcus (Hund, Fuchs)
Klinische Indikation
Bei Vorliegen einer Echinokokkose ist der Mensch Träger der Finnen (Larven), die sich in verschiedenen Organen, z.B. Leber, Lunge ansiedeln können. Da keine Ausscheidung in den Stuhl erfolgt, ist bei klinischem Verdacht die Serologie Methode der Wahl. Nur in Ausnahmefällen, z.B. bei operativer Entfernung, kommt eine
direkte mikroskopische Untersuchung aus Gewebe oder
Punktat in Betracht (s.u.)
- Menge
Für eine Einzeluntersuchung sind 0,3 ml Serum bzw.
BAL ausreichend.
- Probengefäß
Serum-Röhrchen/Monovetten sterile Entnahmegefäße
ohne Zusatz für BAL
29
Präanalytik-Handbuch Infektionsmedizin Kiel
Anforderung
Parasiten, Diensthabenden verständigen
- Menge
Stuhl mindestens 1 ml (Erbsen-groß)
- Anforderungsformular
Order Entry: IxServ, Bakteriologie Kiel, Material, Lokalisation, Sonstige Angaben
Begleitschreiben zur Mikrobiologischen Untersuchung
- Probengefäß
Stuhlröhrchen
Material
Punktat, Gewebe aus befallenen Organen
- Entnahme
s. Untersuchungsmaterialien Stuhl, bei Proglottidenabgang diese möglichst komplett in Stuhlröhrchen überführen
- Menge
Punktat: mindestens 2 ml, Gewebe mindestens Kirschkern-groß
Transportbedingungen
- Aufbewahrung und Transport
s. Untersuchungsmaterialien Stuhl
- Probengefäß
steriles Röhrchen
Methode
Mikroskopie ggf. nach Anreicherung
Transportbedingungen
- Transport
innerhalb 1 d bei Raumtemperatur
Bewertung
jedes positive Ergebnis ist als pathologisch zu werten.
Bei fehlendem Nachweis und Verdacht auf Täniose sollten mindestens drei Stuhlproben untersucht werden. Die
Artdifferenzierung mit Hilfe von Proglottiden wird angestrebt, da es nur bei Befall mit Taenia solium eventuell
zur Zystizerkose kommen kann.
Methode
Mikroskopie
Bewertung
jedes positive Ergebnis ist als pathologisch anzusehen
Typische Bearbeitungszeit und Durchführung
Mikroskopische Verfahren: direkt am gleichen Tag
Typische Bearbeitungszeit und Durchführung
Mikroskopische Verfahren: entweder direkt am gleichen
Tag oder nach Anreicherung (Durchführung zweimal
wöchentlich).
Telefonische Benachrichtigung
bei positivem Befund und Erreichbarkeit des Einsenders
Telefonische Benachrichtigung
bei positivem Befund und Erreichbarkeit des Einsenders
Bandwurm, Taenien (Schwein, Rind)
Klinische Indikation
Intestinaler Befall des Menschen. Bei Taenia saginata
kommen Eier im Stuhl nur ausnahmsweise vor, in der
Regel werden ausgeschiedene, meist noch bewegliche
Proglottiden nachgewiesen, die zur Untersuchung eingesandt werden sollten. Bei Taenia solium können durch
intraintestinalen Proglottidenzerfall meist Eier im Stuhl
nachgewiesen werden. Sonderfall: Zystizerkose: Finnen
(Larven bzw. Zystizerken) des Schweinebandwurms
Taenia solium in Muskulatur und/oder ZNS infolge oraler
Aufnahme von Eiern; Differentialdiagnose bei zerebralen
Raumforderungen oder Herdsymptomen; Schmerzen
und ggf. kalzifizierende Herde in der Muskulatur
Bilharziose, Schistosomen
Klinische Indikation
Blasenbilharziose: Hämaturie, Proteinurie, Harnableitungsstörungen mit Miktionsbeschwerden und rezidivierenden Harnwegsinfektionen
Darmbilharziose: (blutige) Diarrhöen, intestinale Beschwerden, Darmulzerationen, Colonpolypen, Leberfibrose nach Aufenthalt in Endemiegebieten
Anforderung
Parasiten, ggf. Freitextangabe und Diensthabenden verständigen
- Ergänzende Untersuchungen
Nachforderungen ergänzender Untersuchungen können
innerhalb 1 d nach Eingang der Probe erfolgen. Ggf. Material parallel an das Pathologische Institut zur histologischen Untersuchung einsenden. Serologie z.B. im Bernhard-Nocht-Institut für Tropenmedizin, Hamburg, s. Referenzzentren/Konsiliarlaboratorien
Anforderung
darmpathogene Würmer; Bandwurmverdacht unter Diagnose äußern. Bei V.a. Zystizerkose Diensthabenden
verständigen.
- Ergänzende Untersuchungen
Bei V.a. Zystizerkose: Serologie z. B. im BernhardNocht-Institut für Tropenmedizin, Hamburg, s. Referenzzentren/Konsiliarlaboratorien
- Anforderungsformular
Order Entry: IxServ, Bakteriologie Kiel, Material, Lokalisation, Sonstige Angaben
Begleitschreiben zur Mikrobiologischen Untersuchung
- Anforderungsformular
Order Entry: IxServ, Bakteriologie Kiel, Material, Lokalisation, Sonstige Angaben
Begleitschreiben zur Mikrobiologischen Untersuchung
Material
Urin in Urinmonovette, Blasenbiopsat in sterilem Röhrchen, Stuh in Stuhlröhrchen
Material
s. Stuhl, Proglottiden
- Menge
Urin mindestens 10 ml
Stuhl mindestens 1 ml (Erbsen-groß)
30
Präanalytik-Handbuch Infektionsmedizin Kiel
Transportbedingungen
- Aufbewahrung
Die Probe sollte unverzüglich bei 4°C für maximal 24 h
gelagert werden.
- Entnahme
Urin, vorzugsweise Endstrahlurin; um die Mittagszeit und
nach größerer Anstrengung (z.B. Treppen steigen) ist
mit der größten Ausscheidung an Eiern zu rechnen.
Während der Sammelperiode 24-h-Sammelurin im Kühlschrank lagern, rascher Versand! s. Untersuchungsmaterialien Stuhl; Biopsie von Harnblasen oder Darmschleimhautgranulomen: Versand in sterilem Röhrchen
mit isotoner NaCl-Lösung oder in Formalin.
- Transport
Die Patientenproben können ungekühlt ins Labor transportiert werden, wenn ein rascher Transport (ca. 1 h) gewährleistet ist. Andernfalls ist ein gekühlter Transport zu
empfehlen.
Transportbedingungen
s.o., entfällt
Methode
Nachweis von Chlamydia pneumoniae-spezifischen Sequenzen durch Duplex-PCR zusammen mit Mycoplasma
pneumoniae.
Methode
Urin: Mikroskopischer Einachweis nach Sedimentation;
Biopsat: Mikroskopischer Einachweis im Quetschpräparat; Stuhl: Mikroskopischer Einachweis nach Anreicherung
Bewertung
Der Nachweis von C. pneumoniae-DNA spricht bei entsprechender Klinik für eine aktive Infektion mit Chlamydia pneumoniae.
Bewertung
Sämtliche positiven Ergebnisse sind als pathologisch zu
bewerten.
Qualitätsindikatoren
Für jeden Lauf werden Positiv- und Negativkontrollen
mitgeführt. Zum Ausschluss negativer Ergebnisse durch
Inhibition der PCR wird zu jeder Patientenprobe eine
Inhibitionskontrolle durchgeführt.
Typische Bearbeitungszeit und Durchführung
Mikroskopische Verfahren: entweder direkt am gleichen
Tag oder nach Anreicherung (wird zweimal wöchentlich
durchgeführt.
Typische Bearbeitungszeit und Durchführung
Der Test wird nach Bedarf angesetzt. Die Auswertung
und Befundung erfolgt jeweils am gleichen bzw. Folgetag.
Telefonische Benachrichtigung
bei relevantem positiven Befund und Erreichbarkeit des
Einsenders
Telefonische Benachrichtigung
Ergebnisse werden vom wissenschaftlichen Assistenten
unverzüglich telefonisch durchgegeben, auf Wunsch des
einsendenden Arztes bei positiven, klinisch relevanten
Befunden
Chlamydia pneumoniae, PCR
Klinische Indikation
V.a. eine Chlamydia pneumoniae-assoziierte atypische
Pneumonie sowie V.a. C. pneumoniae-assoziierte Infektionen der oberen Atemwege (Pharyngitis, Laryngitis,
Tracheitis). Nach Angaben des Konsiliarlabors für Chlamydien ist die PCR die Methode der Wahl zum Nachweis akuter Chlamydia pneumoniae-assoziierter Infektionen. Serologische Verfahren sind ungeeignet.
Cholera: Vibrio cholerae, Biovare cholera & el Tor
Klinische Indikation
Massive wässrige Durchfälle bei Reiseanamnese oder
Kontakt mit Erkrankten
Verbreitung: indischer Subkontinent, Zentral- und Südamerika, Zentralafrika. Reiseanamnese beachten!
Infektionsweg: Hauptsächlich durch Aufnahme von massiv kontaminiertem Trinkwasser oder Nahrungsmitteln.
Inkubationszeit: Einige h bis 5 d, in der Regel 2­3 d. Die
klinische Symptomatik wird durch die Wirkung eines
Exotoxins verursacht. Vorherrschend sind wässrige massive Durchfälle (Reiswasserstuhl) ohne Fieber und meistens ohne Schmerzen.
Anforderung
Chlamydia pneumoniae-PCR
- Anforderungsformular
Order Entry: IxServ, Infektions-PCR Kiel, Material, Chlamydia/Mycoplasma pneumoniae
Begleitschreiben zur Mikrobiologischen Untersuchung
Material
Sputum, Trachealsekret, Bronchialsekret
Anforderung
Darmpathogene Erreger, Standarduntersuchung; Choleranachweis und Mikroskopie zusätzlich gesondert anfordern. Bei Verdacht auf Cholera sollte auf jeden Fall
Rücksprache mit dem Diensthabenden der Mikrobiologie
gehalten werden.
- Menge
flüssige Materialien: 1 ml
Abstrich mit Zellmaterial(!)
- Probengefäß
Tupfer-/Abstrichbürsten trocken in sterilem Röhrchen
einsenden, je nach Material geeignetes steriles Probengefäß
- Anforderungsformular
Order Entry: IxServ, Bakteriologie Kiel, Stuhl, Vibrio cholerae
Begleitschreiben zur Mikrobiologischen Untersuchung
- Entnahme
Auf eine kontaminationsfreie Abnahme des Materials ist
zu achten. Für die Entnahme gelten die allgemeinen Hygienemaßnahmen zum Schutz des medizinischen Personals. Da Chlamydien stark zellassoziiert sind, sollten
Abstriche genügend zelluläres Material enthalten.
Material
Stuhl, s. Untersuchungsmaterialien Stuhl
31
Präanalytik-Handbuch Infektionsmedizin Kiel
Methode
ELISA zum gleichzeitigen Nachweis von C. difficile-Antigen Glutamatdehydrogenase (GLDH) sowie der Toxine
A und B
- Menge
Stuhl mindestens 1 ml (Erbsen-groß)
Transportbedingungen
Bewertung
Nach einer Antibiose treten bei vielen Patienten MagenDarm-Beschwerden auf, die von leichtem Durchfall bis
zu schwerer pseudomembranöser Kolitis reichen. Viele
der leichten Magen-Darm-Erkrankungen sowie die meisten Fälle von pseudomembranöser Kolitis werden von
toxigenen Clostridium difficile-Stämmen verursacht. Die
Glutamatdehydrogenase (GLDH) von C. difficile stellt
einen guten Antigenmarker für den Stuhlorganismus dar,
weil sie von allen Stämmen, toxigen oder nicht-toxigen,
in großen Mengen produziert wird. Ein positives Ergebnis beim Test auf C. difficile-GLDH bestätigt, dass dieser
Organismus in einer Stuhlprobe vorhanden ist. Ein negatives Testergebnis zeigt an, dass der Organismus nicht
vorhanden ist. Beim Test auf Toxin A und B bestätigt ein
positives Ergebnis das Vorhandensein toxigener C. difficile-Stämme.
- Aufbewahrung
s. Untersuchungsmaterialien Stuhl
- Transport
unverzüglich
Methode
Kultur, ggf. Mikroskopie
Bewertung
Die Untersuchung auf Vibrio cholerae ist eine Notfalldiagnostik. Es wird der direkte Nachweis der beweglichen
Erreger mittels Dunkelfeld- oder Phasenkontrastmikroskopie im Nativmaterial versucht. Die kulturelle Untersuchung erfolgt auf speziellen Nährmedien, die in kurzen
Intervallen begutachtet werden. Jedes positive Ergebnis
ist als pathologisch zu werten.
Typische Bearbeitungszeit und Durchführung
negatives Ergebnis nach 48 h
Der Nachweis des Toxins gilt als signifikanter Beleg der
pseudomembranösen Colitis. Die Ergebnisse müssen
immer im Zusammenhang mit der Klinik unter Berücksichtigung der Anamnese interpretiert werden. Bei fortbestehendem klinischen Verdacht und negativem Befund sind Kontrolluntersuchungen indiziert, da mehrere
Stuhlproben eines Patienten unterschiedliche Toxinmengen enthalten können. Nicht alle toxinbildenden C. difficile-Stämme sind jedoch mit einem klinisch manifesten
Krankheitsbild verknüpft. Ein negatives Ergebnis schließt
das Vorhandensein von Toxin-bildenen C. difficile nicht
aus (Sensitivität 81-92%). Daher sollte bei entsprechender Klinik ein paralleler Kulturansatz erfolgen. Da zunehmend Erreger mit Resistenzen nachgewiesen werden,
ist in jedem Fall bei positivem ELISA, insbesondere bei
Therapieversagen oder Rezidiven, ein gleichzeitiger kultureller Nachweis mit Resistenzbestimmung sinnvoll.
Telefonische Benachrichtigung:
bei positivem Befund und Erreichbarkeit des Einsenders
Clostridium difficile, Antigen und Toxine
Klinische Indikation
Schnellnachweis bei V.a. pseudomembranöse Colitis,
Diarrhoe nach oder unter Antibiotikatherapie oder großen bauchchirurgischen Eingriffen, Durchfälle bei hospitalisierten oder multimorbiden Patienten. C. difficile wird
bei 3-5% der gesunden Erwachsenenbevölkerung, aber
bei bis zu 30% der stationären Patienten nachgewiesen.
Das Symptomspektrum reicht von einer milden, selbstlimitierenden Diarrhoe über blutig-schleimige Durchfälle
bis hin zum Vollbild der pseudomembranösen Colitis.
Qualitätsindikatoren
Tabelle: Zusammenfassung der klinischen Leistungen
Anforderung
unter Darmpathogene Erreger, Clostridium difficileToxin, C. difficile-Kultur, gesondert angeben, insbesondere bei Therapieversagen oder Rezidiv
Sensitivität
Spezifität
Pos. Vorhersagewert
Neg. Vorhersagewert
%
87,80
99,40
95,80
98,10
95%-Konfidenzgrenzen
81,4 - 92,3
98,6 - 99,7
90,7 - 98,3
96,9 - 98,8
- Ergänzende Untersuchungen
Kultur und Resistenzbestimmung; Nachforderungen ergänzender Untersuchungen können innerhalb 1 d nach
Eingang der Probe erfolgen.
- Anforderungsformular
Order Entry: IxServ, Bakteriologie Kiel, Stuhl, Clostridium
difficile (Antigen und/oder Kultur)
Begleitschreiben zur Mikrobiologischen Untersuchung
Typische Bearbeitungszeit und Durchführung
ca. 2 h nach Eintreffen im Labor. Der Test wird bei Materialeingang bis 15:00 Uhr (Samstag bis 10:00 Uhr) am
selben Tag, ansonsten am folgenden Werktag durchgeführt.
Material
s. Untersuchungsmaterialien Stuhl
Telefonische Benachrichtigung
bei positivem Befund und Erreichbarkeit des Einsenders
- Menge
Stuhl mindestens 1 ml (Erbsen-groß)
Cryptococcus neoformans, Antigen
Klinische Indikation
Der Antigennachweis detektiert ein Kapselpolysaccharid
von Cryptococcus neoformans durch Latex-Agglutination. Eine Labordiagnostik zum Nachweis von Cryptococcus-neoformans-Antigenen ist erforderlich zum Nachweis bzw. zum Ausschluss einer Kryptokokkose mit pulmonaler Manifestation, ZNS-Manifestation, oder dissiminierter Organmanifestation. Regelmäßige Überwachungs-Untersuchungen sind sinnvoll bei mykosegefähr-
Transportbedingungen
- Aufbewahrung
s. Untersuchungsmaterialien Stuhl
- Transport
Sofortige Einsendung in das Labor!
32
Präanalytik-Handbuch Infektionsmedizin Kiel
deten HIV-infizierten Personen, immunsupprimierten Patienten und intensivmedizinisch behandelten immunkompetenten Patienten.
Spezifität 98%. Eine Candida- oder Aspergillus-Infektion
führt nach Herstellerangaben zu keiner Beeinträchtigung
der Reaktion.
Eine Antigenähnlichkeit zwischen der Kryptokokkus-Kapsel und der Zellwand des Trichosporum beigelii kann zu
falsch-positiven Reaktionen bei Trichosporose-Patienten
führen.
Typische Bearbeitungszeit und Durchführung
Die Bestimmung wird von Montag bis Freitag, aber nicht
an Feiertagen durchgeführt.
Telefonische Benachrichtigung
Ein positives Ergebnis wird dem Einsender telefonisch
mitgeteilt.
Anforderung
- Standardverfahren
Serum und Liquor, die nach Standard-Labortechniken
entnommen wurden, sind zur Untersuchung geeignet.
Alle Proben werden enzymatisch vorbehandelt, um Interferenzen auszuschließen und die Testsensitivität zu erhöhen.
Diphtherie, Corynebacterium diphtheriae
Klinische Indikation
Der geringste klinische Verdacht auf eine Diphtherie sollte Anlass für eine kulturelle Verifizierung sein (pseudomembranöse Beläge, Krupp, Halsödem, akutes Rechtsherzversagen, Kontaktpersonen eines Diphtherieträgers
oder -erkrankten). Auch geimpfte Personen können
Keimträger und damit ansteckend sein. Neben der
Rachendiphtherie gibt es Manifestationen an der Haut
(Nasen-, Wund-, Nabeldiphtherie) und Paresen.
- Anforderungsformular
Order Entry: IxServ, Sonderteste Bak, Material, Cryptococcus, Antigen
Begleitschreiben zur Mikrobiologischen Untersuchung
Material
Serum oder Liquor, die nach Standard-Labortechniken
entnommen wurden, sind zur Untersuchung geeignet.
Anforderung
Achtung: Die Untersuchung ist nur nach Rücksprache
mit dem Diensthabenden der Bakteriologie möglich.
- Menge
Für eine Einzeluntersuchung sind 0,2 ml Material ausreichend.
- Ergänzende Untersuchungen
ggf. Angina Plaut Vincentii.
- Probengefäß
Serum-Röhrchen/Monovetten
- Anforderungsformular
Order Entry: IxServ, Bakteriologie Kiel, Material, Lokalisation, Freitext Sonstige Angaben
Begleitschreiben zur Mikrobiologischen Untersuchung
- Entnahme
Bei der Materialentnahme sind keine besonderen Vorgehensweisen zur Erhöhung der diagnostischen Sensitivität notwendig. Für die Venenpunktion gelten die allgemeinen Hygienemaßnahmen zum Schutz des medizinischen Personals (Einmalhandschuhe, sichere Entsorgung der Kanüle).
Material
Rachenabstrich
s. Untersuchungsmaterialien oberer Respirationstrakt
- Menge
Zwei Abstrichtupfer
Transportbedingungen
- Aufbewahrung
Die Proben können bei 2-8°C aufbewahrt werden, wenn
der ELISA innerhalb von 24 h durchgeführt wird. Bei
längerer Lagerung sollten die Seren bei -10 bis -40°C
eingefroren werden. Sollten die Untersuchungen später
erfolgen, wird das Material im Labor bei -20°C gelagert.
- Entnahme
Bei pseudomembranösen Belägen unbedingt unterhalb
der Pseudomembran entnehmen! Im Übrigen je nach
Lokalisation geeignete Abstriche einsenden (Wund-, Nabelabstrich etc.). Übliche Transportmedien verwenden.
Transportbedingungen
- Aufbewahrung
s. Untersuchungsmaterialien oberer Respirationstrakt
- Transport
Nach Proben-Entnahme ist zügiger Transport ins Labor
anzustreben. Der Transport sollte zügig bei Raumtemperatur in sterilen Serum- oder Plasma-Röhrchen erfolgen.
Methode
Kultur, ggf. Mikroskopie, Toxinnachweis. Zum Nachweis
der Toxinproduktion werden die Isolate an das entsprechende Referenzlabor versendet.
Methode
Der Antigennachweis detektiert ein Cryptococcus-neoformans-Kapselpolysaccharid mittels Latex-Agglutination.
Bewertung
Nur lysogen durch Bacteriophagen infizierte Stämme
von C. diphtheriae können das Diphtherie-Toxin produzieren. Erst bei positivem Ausfall kann die Diagnose
einer Diphtherie als gesichert gelten. Auch aktiv immunisierte Personen können Keimträger und damit Überträger einer Diphtherie sein (einschließlich des behandelnden Arztes)! Bei Verdacht auf eine Diphtherie darf das
mikrobiologische Ergebnis nicht abgewartet werden: Die
Gabe von Diphtherieantitoxin (= passive Immunisierung)
ist sofort einzuleiten!
Bewertung
Probenmesswerte für den Kapselpolysaccharid-Test
werden folgendermaßen interpretiert
Serumproben mit einem Titer < 2 gelten als "negativ”
Serumproben mit einem Titer von 2 gelten als "fraglich”
Serumproben mit einem Titer > 2 gelten als "positiv”
Qualitätsindikatoren
Die Nachweisgrenze wird mit 50 ng/ml angegeben. Leistungsparameter des Testverfahrens: Sensitivität 92%,
33
Präanalytik-Handbuch Infektionsmedizin Kiel
Typische Bearbeitungszeit und Durchführung
2-3 d bis zur Keimdifferenzierung, weitere 5 d bis zur
endgültigen Diagnose einschließlich des Toxinnachweis
Typische Bearbeitungszeit und Durchführung
Normale Inkubationszeit für den Toxin-ELISA 1 d, Ergebnis der PCR nach 2 d.
Telefonische Benachrichtigung
Telefonat erfolgt bei kulturellem Nachweis von C. diphtheriae und danach bei Vorliegen des Ergebnisses des
Toxinnachweises
Telefonische Benachrichtigung
bei positivem Befund und Erreichbarkeit des Einsenders
Escherichia coli, enteropathogene
Klinische Indikation
Enteropathogene E.coli (EPEC, ETEC, EIEC, EAggEC)
außer E. coli (EHEC) spielen hierzulande als
Durchfallerreger kaum eine Rolle. Dennoch kann es in
einzelnen Fällen gerechtfertigt sein, diese Erreger in die
Diarrhoediagnostik einzubeziehen. Der Nachweis erfasst
prinzipiell alle potentiell pathogenen E.-coli-Stämme.
Escherichia coli, enterohämorrhagisch (EHEC)
Klinische Indikation
Blutige Stühle, hämorrhagische Colitis, hämolytisch urämisches Syndrom (HUS), thrombotisch-thrombozytopenische Purpura (TTP), Nierenversagen mit Enteritis in
der Anamnese, Kontakt zu Erkrankten, Ausbruch einer
EHEC-Infektion im Wohn- oder Arbeitsumfeld (Schule,
Kindertagesstätte, Altersheim etc.).
Anforderung
unter Darmpathogene Erreger, darmpathogene E. coli
Ansatz erfolgt automatisch bei Kleinkindern unter drei
Jahren oder nach Rücksprache mit Diensthabenden.
Anforderung
unter EHEC-Toxin
- Ergänzende Untersuchungen
Kultur auf sämtliche enteropathogene E. coli. Nachforderungen ergänzender Untersuchungen können innerhalb
1 d nach Eingang der Probe erfolgen.
- Ergänzende Untersuchungen
Für gezielte Untersuchung auf E. coli (EHEC) bitte
Untersuchungswunsch gesondert angeben. Nachforderungen ergänzender Untersuchungen können innerhalb
1 d nach Eingang der Probe erfolgen.
- Anforderungsformular
Order Entry: IxServ, Bakteriologie Kiel, Material, EHEC
(Toxin)
Begleitschreiben zur Mikrobiologischen Untersuchung
- Anforderungsformular
Order Entry: IxServ, Bakteriologie Kiel, Material, darmpathogene Erreger
Begleitschreiben zur Mikrobiologischen Untersuchung
Material
s. Untersuchungsmaterialien Stuhl
Material
s. Untersuchungsmaterialien Stuhl
- Menge
Stuhl mindestens 1 ml (Erbsen-groß)
- Menge
Stuhl mindestens 1 ml (Erbsen-groß)
Transportbedingungen
- Aufbewahrung
s. Untersuchungsmaterialien Stuhl
Transportbedingungen
- Aufbewahrung
s. Untersuchungsmaterialien Stuhl
Methode
ELISA und Kultur zum Nachweis des Shiga-Toxins bzw.
Erregers. Bei positivem Vortest wird die PCR zum Nachweis der entsprechenden Gene angeschlossen.
Methode
Kultur, ggf. serologische Differenzierung und PCR
Bewertung
Eine sichere Zuordnung allein anhand der serologischen
Typisierung ist nicht immer ausreichend, daher werden
die Isolate zur Feststellung der Pathogenität ggf. konsiliarisch an das EHEC-Referenzlabor geschickt.
Bewertung
Der verwendete Shiga-Toxin-ELISA ist sowohl sehr sensitiv, als auch sehr spezifisch. Ein positives Ergebnis
deutet daher mit hoher Wahrscheinlichkeit auf das Vorhandensein Shiga-Toxin-produzierender E. coli im Untersuchungsmaterial hin. Die endgültige Bestätigung dieses
Verdachts erfolgt durch die PCR auf die Gene stx1 (Shiga-Toxin 1), stx2 (Shiga-Toxin 2), eaeA (EHEC-Intimin)
und EHEC-hlyA (EHEC-Hämolysin).
Typische Bearbeitungszeit und Durchführung
negativer Befund: 2-4 d
Telefonische Benachrichtigung
bei positivem Befund und Erreichbarkeit des Einsenders
Die Wahrscheinlichkeit, einen EHEC-Stamm zu isolieren, wird umso geringer, je länger die Ansteckung zurück
liegt. Sie ist nahezu ausgeschlossen, wenn eine Antibiotikatherapie (z.B. bei Dialyse) begonnen wurde. Nach
einer durchgemachten Erkrankung ist es jedoch möglich,
dass die Erreger über längere Zeit, z.T. auch intermittierend, wieder ausgeschieden werden. Jeder Shiga-Toxinproduzierende E. coli ist unabhängig vom Vorhandensein weiterer Pathogenitätsfaktoren als potentiell pathogen anzusehen.
Entamoeba histolytica, Mikroskopie
Klinische Indikation
Asymptomatische Darmlumeninfektion (Tropenrückkehrer, HIV-Infektion)
V.a. Amöbiasis bei florider Kolitis, chronische Amöbiasis,
extraintestinale Amöbiasis (Leber, Niere, Lunge, ZNS):
extraintestinale Raumforderungen, hauptsächlich in der
Leber ("Leber-Abszess"), selten andere Organe (Niere,
Lunge, ZNS) bei anamnestischem Aufenthalt in Endemiegebiet
34
Präanalytik-Handbuch Infektionsmedizin Kiel
Anforderung
Amöben
Enteropathogene Viren, Antigene
Klinische Indikation
Die häufigsten Durchfall-auslösenden Viren sind:
Rotaviren Gruppe A: Weltweites Vorkommen, besondere
Verbreitung auf Neugeborenen-, Säuglingsstationen und
in Kinderheimen. Klinik: Durchfälle, Erbrechen, Exsikkose, Störungen des Elektrolyt- und Säure-/Basenhaushaltes. Rotaviren Gruppen B und C: Weite Verbreitung, Epidemien hauptsächlich in China, keine saisonale Bindung. Klinik: schwere Enteritiden bei älteren Kindern und
bei Erwachsenen.
- Anforderungsformular
Order Entry: IxServ, Bakteriologie Kiel, Stuhl, Amöben
Begleitschreiben zur Mikrobiologischen Untersuchung
Telefonische Anmeldung beim Diensthabenden erforderlich
Material
Bei E. histolytica-Infektionen sind verschiedene klinische
Bilder zu unterscheiden, die Konsequenzen für die geeignete Diagnostik haben: Asymptomatische Darmlumeninfektion: zum Nachweis von Zysten, Material: s.
Untersuchungsmaterialien Stuhl
enterale Adenoviren: Weltweites Vorkommen, ganzjährig
verbreitet, mit vermehrtem Vorkommen im Sommer. Klinik: schwere Durchfälle mit protrahiertem Verlauf bei
Säuglingen und Kleinkindern.
- Menge
Stuhl mindestens 1 ml (Erbsen-groß)
Astroviren: Vorkommen in gemäßigten Klimazonen.
Häufungen im Winter und Frühjahr. Klinik: in der Regel
inapparente bis leichte Diarrhoen, besonders bei Säuglingen und Kleinkindern
V.a. Amöbiasis bei florider Kolitis zum Nachweis vegetativer Formen/Trophozoiten, Material: frischer Stuhl;
Stuhl zunächst in trockenem, sauberem Gefäß auffangen (z.B. Bettpfanne), Kontakt mit Urin, Reinigungsmittel, Spülwasser etc. unbedingt vermeiden. Stuhl auf Anwesenheit pathologischer Anteile inspizieren (glasige,
blutig durchzogene Beimengungen, "Himbeergelee"),
diese mit Löffel in Stuhlröhrchen einfüllen und dieses
wärmeisoliert ins Labor transportieren.
Noroviren: Weltweites Vorkommen. Ausbrüche durch
kontaminiertes Trinkwasser und Nahrungsmittel. Klinik:
leichte bis mittelschwere Diarrhoen und heftiges,
schwallartiges Erbrechen. Erreger können auch mit Erbrochenem ausgeschieden und verspritzt werden.
Da die durch Adeno-, Astro-, Rota- und Noroviren verursachten Durchfälle klinisch nicht eindeutig differenzierbar
sind, sollte stets auf alle Erreger getestet werden.
V.a. chronische Amöbiasis, Material: endoskopisch gewonnenes Material von der Oberfläche pathologisch veränderter Kolonschleimhaut nativ in ca. 1 ml physiologischer Kochsalzlösung. Versand unverzüglich wie bei florider Kolitis. Zusätzlich sollten Biopsien gewonnen und
formalinfixiert zur histologischen Untersuchung an die
Pathologie gesandt werden.
Anforderung
- Anforderungsformular
Order Entry: IxServ, Bakteriologie Kiel, Stuhl, Adenoviren, Astrovirus, Rotavirus, Norovirus
Begleitschreiben zur Mikrobiologischen Untersuchung
Material
s. Untersuchungsmaterial Stuhl
V.a. extraintestinale Amöbiasis (Leber, Niere, Lunge,
ZNS). Abszesspunktat enthält keine Amöben. Ein Direktnachweis gelingt allenfalls aus Aspirat/Biopsie von Leberzell-haltigem Randgewebe.
- Menge
Stuhl mindestens 1 ml (Erbsen-groß)
Transportbedingungen
frischer Stuhl und Biopsate zum Nachweis vegetativer
Formen: Unverzüglich transportieren! Der Zeitraum zwischen Probengewinnung und Untersuchung im Labor
darf 1 h nicht überschreiten, da die invasive Form von E.
histolytica außerhalb des Darmes äußerst empfindlich
ist. Probe im bakteriologischen Labor anmelden; Sondertransport anfordern.
Transportbedingungen
- Aufbewahrung
s. Untersuchungsmaterialien Stuhl
- Transport
Sofortige Einsendung in das Labor!
Methode
ELISA zum Nachweis des Virus-Antigens (enterale Adenoviren, Astroviren, Noroviren, Rotaviren)
Methode
Nachweis vegetativer Formen: Nativmikroskopie
Nachweis von Zysten: Mikroskopie nach Anreicherung
Bewertung
Die erzielten Ergebnisse sind immer in Verbindung mit
dem klinischen Bild zu interpretieren. Ein positives Ergebnis schließt die Anwesenheit anderer Erreger nicht
aus. Ein negatives Ergebnis schließt eine Infektion nicht
sicher aus. Ursachen können eine intermittierende Ausscheidung oder eine zu geringe Antigenmenge sein. Daher sollten bei begründetem Verdacht weitere Stuhlproben untersucht werden. Bei entsprechender Klinik gilt ein
positiver Befund als pathologisch.
Bewertung
Bei Nachweis von Zysten: Differenzierung der Zysten
von E. histolytica und der morphologisch identischen,
aber apathogenen E. dispar derzeit noch nicht möglich;
ggf. tel. Rücksprache erbeten. Der Nachweis von invasiven Formen hat in jedem Fall pathogene Bedeutung
Typische Bearbeitungszeit und Durchführung
Mikroskopische Verfahren: entweder direkt am gleichen
Tag oder nach Anreicherung, die zweimal pro Woche
durchgeführt wird
Qualitätsindikatoren
Adenoviren-ELISA: Sensitivität 99,9%, Spezifität 99,9%,
2
Nachweisgrenze 3,25 x 10 Viruspartikel/ml Stuhl
Telefonische Benachrichtigung:
bei positivem Befund und Erreichbarkeit des Einsenders
35
Präanalytik-Handbuch Infektionsmedizin Kiel
Typische Bearbeitungszeit und Durchführung
Mikroskopie nach Materialeingang
Vorläufige Identifikation nach 2 d
Astrovirus-ELISA: Sensitivität 76,2%, Spezifität 100%,
5
Nachweisgrenze 1 x 10 Viruspartikel/ml Stuhl
Rotaviren-ELISA: Sensitivität 95,6%, Spezifität 99,1%,
3
Nachweisgrenze 6,63 x 10 Viruspartikel/ml Stuhl
Telefonische Benachrichtigung
positives und negatives mikroskopisches Ergebnis
positives Kulturergebnis
Noroviren-ELISA: Sensitivität 93,3%, Spezifität 100%
Typische Bearbeitungszeit und Durchführung:
ca. 2 h nach Eintreffen im Labor. Der Test wird bei
Materialeingang bis 10:00 Uhr am selben Tag, ansonsten am folgenden Werktag durchgeführt.
Helicobacter pylori, Antigen, Kultur
Klinische Indikation
Antigennachweis: V.a. Infektion mit H. pylori: Infektionen
mit H. pylori führen zu Entzündungen, die in einem ursächlichen Zusammenhang mit chronischer Gastritis,
Magen- und Duodenalulzera und auch Magenkarzinomen stehen. Dies wird durch die meist erfolgreiche Heilung von Gastritis und Ulzera nach einer Eradikationstherapie bestätigt. Der H.-pylori-Stuhl-Antigentest ist geeignet, die Diagnose einer H.-pylori-Infektion bei Erwachsenen und Kindern zu unterstützen und nach einer
Behandlung die Kontrolle des Therapieerfolges sicher zu
stellen. Laut Maastricht Consensus Report kann der Test
bei Patienten < 45 Jahre ohne Alarmsymptome oder familiäres Magen-Karzinom und nach Ausschluss einer
Reflux-Ösophagitis oder der Einnahme von NSAR auch
zur Primärdiagnostik eingesetzt werden.
Telefonische Benachrichtigung
bei positivem Befund und Erreichbarkeit des Einseders
Gasbrand
Klinische Indikation
Verdachtsdiagnose aufgrund des klinischen Bildes bei
entsprechender Anamnese. Erreger: Clostridium spp.,
insbesondere perfringens, novyi, septicum, histolyticum
Infektionsweg: Kontamination von tiefen, offenen Wunden (v.a. Schusswunden, postoperativ-abdominale Wunden, an der unteren Extremität im Zusammenhang mit
Durchblutungsstörungen) mit den ubiquitär im Erdreich
(Sporen) und der normalen Darmflora vorkommenden
Erregern. Inkubationszeit: 3­5 d, selten nur wenige h.
Kultur: Patienten mit gastroskopisch- oder klinisch/anamnestisch gesicherter Typ B Gastritis oder einem positiven
CLO- oder Atem-Test; Patienten mit einer H.-pylori-assoziierten Erkrankung wie einem Magenulkus, einem
MALT-Lymphom oder einem Magenkarzinom. Bei Therapieversagen ermöglicht die kulturelle Untersuchung mit
Resistenzbestimmung eine Therapiemodifikation.
Anforderung
Kultur (anaerob), Gasbrandverdacht in Diagnosefeld mitteilen
- Anforderungsformular
Order Entry: IxServ, Bakteriologie Kiel, Material, Sonstiges, Freitext Sonstige Angaben
Begleitschreiben zur Mikrobiologischen Untersuchung
Anforderung
Helicobacter pylori kulturell und/oder Antigennachweis
Material
Muskelbiopsie, Punktat
- Anforderungsformular
Order Entry: IxServ/Bakteriologie Kiel, Material, Lokalisation, Helicobacter pylori (Kultur und/oder Antigen)
Begleitschreiben zur Mikrobiologischen Untersuchung
- Menge
Biopsie, ca. Kirschkern-groß
Punktat, mindestens 1 ml
Material
Kultureller Nachweis: Magenschleimhaut-Biopsie in sterilem Röhrchen. Nur nach vorheriger Rücksprache mit
dem Labor versenden. Da H. pylori ein sehr empfindlicher Erreger ist, muss das Material schnellstmöglich in
das Labor transportiert werden. Wegen der Empfindlichkeit des Erregers und wegen seiner engen Assoziation
mit Schleimhautepithelien sind Abstriche o.ä. zur Diagnostik von H. pylori nicht geeignet.
Antigennachweis: Stuhl
- Entnahme
Versuch des Erregernachweises aus dem Wundgewebe/-punktat. Weniger gut geeignet sind Wundabstriche.
Da Clostridien extrem sauerstoffempfindlich sind, sollten
mikrobiologische Materialien so schnell wie möglich ins
Labor transportiert werden (Punktat nativ zur Mikroskopie und im Abstrichtupferröhrchen). Bei absehbarer
Transportverzögerung, Transport in speziellen Medien
(z.B. Port-A-Cul) oder Einspritzen von Gewebe/Punktat
in eine anaerobe Blutkulturflasche.
- Menge
Stuhl mindestens 1 ml (Erbsen-groß)
Biopsie = Antrum + Korpus
Methode
mikroskop. Präparat
anaerobe Kultur, ggf. Resistenzbestimmung
Methode
Antigennachweis (ELISA), Kultureller Nachweis
Bewertung
Der Verdacht kann oft schon durch die mikroskopische
Untersuchung im Gram-Präparat bestätigt werden.
Ubiquitäres Vorkommen des Erregers, d.h. ein alleiniger
Nachweis ohne entsprechende Klinik hat keine Bedeutung.
Bewertung
Antigennachweis (ELISA): Die erzielten Ergebnisse sind
immer in Verbindung mit dem klinischen Bild zu interpretieren. Ein positives Ergebnis schließt die Anwesenheit
anderer Erreger nicht aus. Ein negatives Ergebnis
schließt eine Infektion mit H. pylori nicht sicher aus. Ursachen können eine intermittierende Ausscheidung oder
eine zu geringe Antigenmenge sein. Daher sollten bei
36
Präanalytik-Handbuch Infektionsmedizin Kiel
begründetem Verdacht oder bei einem grenzwertigen
Ergebnis weitere Stuhlproben untersucht werden. Epidemiologische Studien zeigen, dass Infektionen mit H.
pylori auf der ganzen Welt weit verbreitet sind. 25 bis
50% der Bevölkerung in Europa und Nordamerika sind
infiziert. Die zu erwartenden Werte hängen von der geographischen Lage und der Art der untersuchten Patientenpopulation ab. Der H. pylori-Stuhl-Antigentest ist ein
qualitativer Test und erlaubt keine quantitativen Aussagen. Testergebnisse sollten im Zusammenhang mit klinischen Daten und/oder anderen Testverfahren interpretiert werden. Die Erfolgskontrolle einer Eradikationstherapie kann mit diesem Test 4-6 Wochen nach Absetzen
der Antibiotika durchgeführt werden. Positive Testergebnisse zu diesem Zeitpunkt identifizieren Therapieversager.
Da Erkrankte das Legionellen-Glykokonjugat über die
Nieren ausscheiden, kommt als Material ausschließlich
Urin in Betracht. Die Untersuchungen erfolgen täglich
von Montag bis Freitag.
Kultur: beinhaltet die Anlage des Materials auf selektiven
und nicht selektiven Helicobacter-Medien. Bei Nachweis
von H. pylori wird ein Antibiogramm durchgeführt. Die
Antibiotika Metronidazol, Amoxicillin, Clarithromycin, Tetracyclin und Levofloxacin getestet. Wegen der langen
Bebrütungsszeit der Proben besteht die Gefahr, dass H.
pylori durch Kontaminationen (z. B. Enterobacteriaceae
oder Schimmelpilze) überwuchert wird und der Nachweis
nicht gelingt. Bei der Materialentnahme muss daher auf
größtmögliche Sterilität geachtet werden. So sollte z.B.
bei einer Gastroskopie immer die erste Biopsie für die
Erregeranzucht verwendet werden und erst dann die
Proben für Histologie, Urease-Schnelltest o.ä. entnommen werden. Die Anzucht der Erreger aus Biopsiematerial ist für die Antibiogrammerstellung notwendig. Auch
bei H. pylori ist eine Zunahme der Resistenzen beobachtet worden. Die antibiotische Therapie sollte daher individuell auf das Isolat eines Patienten abgestimmt sein. Da
H. pylori sehr anspruchsvoll ist, ist die Resistenzbestimmung allerdings nicht in jedem Fall erfolgreich.
- Probengefäß
jedes steriles Probengefäß ist geeignet
- Anforderungsformular
Order Entry: Sonderteste Bak
Begleitschreiben zur Mikrobiologischen Untersuchung
Material
Für diese Untersuchung wird ausschließlich Urin eingesetzt.
- Menge
Für eine vollständige Untersuchung eines LegionellenAntigentests sind 3-5 ml Urin ausreichend.
- Entnahme
Für die Gewinnung des Urins gelten die allgemeinen Hygienemaßnahmen zum Schutz des medizinischen Personals (Einmalhandschuhe).
Transportbedingungen
- Aufbewahrung
Falls eine Transportverzögerung absehbar ist, sollte das
Material für die serologische Diagnostik bei 4°C aufbewahrt werden. Sollten die Untersuchungen später erfolgen, wird das Material im Labor bei -20°C gelagert.
- Transport
Nach Probennahme ist ein zügiger Transport ins Labor
anzustreben. Der Transport sollte zügig bei Raumtemperatur in sterilem Serum oder Plasma-Röhrchen erfolgen.
Methode
Für den Legionellen-Antigentest wird der Antigen-Nachweis nach Hersteller-spezifischen Abläufen eines Enzymimmun-Assays durchgeführt.
Qualitätsindikatoren
Der H. pylori-Stuhl-Antigentest hat in zahlreichen Studien sowohl mit Erwachsenen als auch mit pädiatrischen
Patienten im Vergleich zur Histologie und zum C13Atemtest eine Spezifität von 96-99% und eine Sensitivität von 95-98% gezeigt.
Bewertung
Nach Herstellerangaben werden nicht alle der bekannten
39 Legionellenspezies erfasst, aber nicht nur Serotyp 1,
sondern die meisten klinisch relevanten Serotypen.
Typische Bearbeitungszeit und Durchführung
Antigennachweis: ca. 2 h nach Eintreffen im Labor. Der
Test wird bei Materialeingang bis 10.00 Uhr am selben
Tag, ansonsten am Folgetag durchgeführt. Kultur: 5 - 7
d, Antibiogramm weitere 2 - 3 d.
Qualitätsindikatoren
Nach Herstellerangabenliegt die Sensitivität in Abhängigkeit für verschiedene Serogruppen zwischen 86 und
95%, während die Spezifität des Testes 99,8% beträgt.
Telefonische Benachrichtigung
bei positivem Befund und Erreichbarkeit des Einsenders
Typische Bearbeitungszeit und Durchführung
Die Untersuchungen erfolgen wochentags innerhalb von
24 h. Die Ergebnisse liegen bis 18.00 Uhr vor.
Legionella, Antigen
Klinische Indikation
Nachweis eines Glykokonjugates der Zellwand von Legionella spp. aus dem Urin mittels Enzymimmunassay.
Eine Untersuchung des Legionellen-Antigens dient zur
Abklärung einer Legionellenpneumonie aus entsprechenden Risikogruppen, wie Patienten mit malignen hämatologischen Systemerkrankungen, Patienten mit lang
andauernder Kortikosteroidtherapie, Nierentransplantierte, Herztransplantierte, Lungentransplantierte
Telefonische Benachrichtigung
Jeglicher positiver Antigennachweis wird dem Einsender
telefonisch mitgeteilt und im EDV-System manuell dokumentiert.
Legionellen (Mikroskopie)
Klinische Indikation
Die Legionellose ist eine systemische Infektionskrankheit, die hauptsächlich als ambulant oder nosokomial erworbene Pneumonie imponiert, sich aber auch selten
durch Befall von ZNS, Leber, Nieren und anderen Organen manifestieren kann. Außerdem sind weitere seltene
Anforderung
- Standardverfahren
37
Präanalytik-Handbuch Infektionsmedizin Kiel
extrapulmonale Lokalisationen wie z.B. Wundinfektionen, Abszesse und Endokarditis beschrieben. Gefährdet
sind v.a. pulmonal vorgeschädigte oder immungeschwächte Patienten. Die Symptome sind vielfältig, uneinheitlich und unspezifisch, wie z.B. gastrointestinale
Symptomatik mit Diarrhoen, Halluzinationen, Delir, therapieresistentes Fieber, Myolysen, u.v.a.
coli, die jedoch mittels Kultur und/oder Antigennachweis
im Urin auszuschließen sind. Außerdem ist ein Erregernachweis mit dieser Testmethode erst ab einer Erreger4
dichte von mehr als 10 /ml positiv. Mit der direkten Immunfluoreszenz sind alle Serogruppen von Legionella
pneumophila nachweisbar.
Qualitätsindikatoren
Erregernachweis mittels direkter Immunfluoreszenz:
Sensitivität 33-70%, Spezifität > 99%
Pontiac-Fieber: grippeähnliche Erkrankung mit meist gutartigem Verlauf. Da foudroyante, rasch tödlich endende
Verläufe vorkommen, sollte eine Schnelldiagnostik auf
Legionella bei allen ambulant erworbenen schweren
Pneumonien erfolgen und bei gezieltem anamnestischen
und klinischen Verdacht auf eine Legionella-Infektion.
Typische Bearbeitungszeit und Durchführung
Mikroskopie: bei Materialeingang bis 15:00 Uhr am selben Tag, ansonsten am Folgetag durchgeführt.
Anforderung
"Legionellen Direktpräparat" (IFT); Achtung: bei V.a. Legionellen-Pneumonie ist der Urin-Antigennachweis stärker zielführend (s.o.).
Telefonische Benachrichtigung
bei relevantem positiven Befund und Erreichbarkeit des
Einsenders
Malariaerreger, Plasmodien
Klinische Indikation
V.a. Malaria; Patienten mit unklarem, meist (nicht immer)
febrilem Krankheitsbild, wobei das Fieber in Abhängigkeit von der Plasmodienart intermittierend oder als Kontinua auftreten kann, Kopf- und Gliederschmerzen, Schüttelfrost, Leukopenie, Thrombopenie, Anämie sowie gastrointestinale Symptomatik mit Diarrhoen u.a. nach Aufenthalt in den bekannten Endemiegebieten. Typisch für
eine schwere Malaria tropica sind außerdem neurologische Ausfälle, Krampfanfälle, Bewusstseinsstörungen,
Nierenversagen, Lungenödem, Ikterus und eine kardiovaskuläre Symptomatik. Neben der Übertragung der
Sporozoen durch die Anopheles-Mücke kann eine Infektion auch durch Blutkonserven, benutzte Spritzen von
Drogenabhängigen sowie auf diaplazentarem oder intrapartalem Übertragungsweg erfolgen.
- Anforderungsformular
Order Entry: IxServ, Bakteriologie Kiel, Material, Lokalisation, Legionella (IFT) oder IxServ, Bakteriologie Kiel,
Urin, Legionella-Antigen im Urin
Begleitschreiben zur Mikrobiologischen Untersuchung
Material
Proben des unteren Respirationstraktes: Sputum, Trachealsekret, besser: BAL, Gewebeproben aus infizierten
Bereichen, Urin nur für Legionellen-Antigen
- Menge
Bronchialsekrete mindestens 1 ml
Bronchiallavageflüssigkeit: ca. 10 ml
- Probengefäß
Sputumröhrchen, steriles Röhrchen (Gewebe)
- Entnahme
Sputum: Vor dem Abhusten Mundspülung mit frischem
Leitungswasser. Sputum in Sputum-Röhrchen abhusten.
Keinen Speichel auffangen.
Trachealsekret: Nach Wechseln von Tracheal-Kanüle
bzw. Tubus mit sterilem Katheter Sekret aspirieren und
in steriles Röhrchen mit Schraubverschluss geben.
BAL: ca. 10 ml der bronchoskopisch gewonnenen Spülflüssigkeit in sterilem Röhrchen mit Schraubverschluss
einsenden.
Anforderung
Malariaerreger und andere Hämoparasiten unter Parasiten. Bitte Herkunftsland oder Aufenthalte im Ausland
innerhalb der letzten zwei Jahre auf dem Anforderungsschein angeben.
Transportbedingungen
- Aufbewahrung
Raumtemperatur, bei verzögertem Transport ggf. Lagerung bei 4°C
Material
EDTA-Blut, mehrere ungefärbte Blutausstriche und
"Dicke Tropfen" aus Kapillarblut
- Anforderungsformular
Order Entry: IxServ/Bakteriologie Kiel, Blut, Malaria, Mikroskopie und/oder Schnelltest
Begleitschreiben zur Mikrobiologischen Untersuchung
- Menge
2 ml EDTA-Blut
je zwei Objektträger mit normalem Blutausstrich bzw.
"Dickem Tropfen"
- Transport
möglichst rascher Transport ins Labor
Methode
Mikroskopie: direkte Immunfluoreszenz mit monoklonalen Antikörpern
- Probengefäß
EDTA-Blutröhrchen. Objektträger in bruchsicherem Versandbehältnis transportieren
Bewertung
In Zusammenhang mit dem klinischen Krankheitsbild
und der Anamnese kann ein wiederholt positiver direkter
Immunfluoreszenztest mit monoklonalen Antikörpern
(möglichst zwei Proben) als beweisend für eine Legionella-Infektion angesehen werden. Bei der Beurteilung
der direkten Immunfluoreszenz zu beachten sind mögliche Kreuzreaktionen mit anderen Erregern wie z.B. E.
- Entnahme
Das Probenmaterial sollte im Fieberanstieg entnommen
werden. Anlegen eines "Dicken Tropfens": Für die Herstellung des "Dicken Tropfens" wird Kapillarblut benötigt.
Dazu mit einer Lanzette in die Fingerkuppe oder in das
Ohrläppchen einstechen und den Bluttropfen bzw. mehrere Bluttropfen auf einem Objektträger auffangen. Das
38
Präanalytik-Handbuch Infektionsmedizin Kiel
aufgefangene Blut kreisförmig in der Größe eines 2Cent-Stückes auf dem Objektträger in kreisender Bewegung mit einem zweiten Objektträger verteilen. Parallel
dazu zwei Objektträger für einen normalen Blutausstrich
wie für die Blutbilddifferenzierung anlegen. Objektträger
mit Bleistift beschriften, lufttrocknen (mindestens eine
Stunde) und in das Labor einschicken.
MRGN-Screening
Klinische Indikation
Nachweis einer Besiedlung oder Infektion mit multiresistenten Gram-negativen Bakterien aus den Enterobacteriaceae, Acinetobacter, Pseudomonas aeruginosa der
Resistenzgruppe 3 und 4 (3MRGN oder 4MRGN, RKIKlassifikation) in folgenden Fällen: Suche nach MRGNTrägern unter Kontaktpatienten bei einem MRGN-Indexfall; bekannte Besiedlung z.B. bei Übernahme aus anderen Krankenhäusern; Kontrolle einer Besiedlung oder Infektion nach Abschluss therapeutischer Maßnahmen;
aber keine Personaluntersuchungen.
Transportbedingungen
- Aufbewahrung
Raumtemperatur
- Transport
Raumtemperatur
Anforderung
MRGN-Screening
Methode
mikroskpischer Nachweis der Parasiten im peripheren
Blut und Malaria-Schnelltest zum Nachweis von Plasmodium-Antigen im Vollblut
- Anforderungsformular
Order Entry: IxServ/, Screening Kiel, Material, Lokalisation, MRGN
Begleitschreiben zur Mikrobiologischen Untersuchung
Bewertung
Sämtliche positiven Ergebnisse sind als pathologisch zu
bewerten, wobei der mikroskopische Nachweis von Plasmodien als beweisend für das Vorliegen einer Malaria
anzusehen ist. Anhand der morphologischen Beurteilung
der Trophozoiten und Schizonten können differenziert
werden:
Malaria tropica (Plasmodium falciparum)
Malaria tertiana (Plasmodium vivax und ovale)
Malaria quartana (Plasmodium malariae)
Malaria knowlesi (Plasmodium knowlesi)
Diese Differenzierung ist Voraussetzung für die richtige
Therapie.
Material
Da es keine physiologischen Siedlungsorte für Gram-negative Stäbchen außerhalb des Intestinums gibt, sind
außer der Entnahme von tiefen Rektalabstrichen nur
Kontrollen bekannter Nachweisorte oder, besonders im
Intensivbereich, des Respirationstraktes, von Wunden,
und ggf. des Urins sowohl bei betroffenen als auch bei
fraglichen Kontaktpatienten sinnvoll. Weitere Informationen s. unter Untersuchungsmaterialien. Maßgeblich sind
die gültigen Hygienerichtlinien.
- Menge
Ein gesonderter Abstrich-Tupfer
Die Parasitendichte wird als Prozentsatz der infizierten
Erythrozyten angegeben und gibt einen Hinweis auf den
Schweregrad und die Plasmodienart. Da die Parasitendichte abhängig ist vom Entwicklungszyklus oder einer
durchgeführten Chemoprophylaxe, schließt ein einmaliges negatives Ergebnis der Mikroskopie eine Malaria
nicht mit letzter Sicherheit aus. Daher müssen bei weiter
bestehendem klinischem Verdacht nach 12 und 24 h
weitere Blutausstriche und "Dicke Tropfen" untersucht
werden.
Transportbedingungen
- Aufbewahrung
Raumtemperatur
- Transport
Raumtemperatur
Methode
Kultur, ggf. Resistenzbestimmung
Da Antikörper gegen Plasmodien frühestens 7 d nach
Erkrankungsbeginn nachgewiesen werden, sind diese
zur schnellen Diagnostik bei Verdacht auf eine akute
Malaria ungeeignet. Außerdem erlauben diese Verfahren
nicht die Differenzierung der einzelnen Malaria-Arten.
Ihre Anwendung beschränkt sich ausschließlich auf folgende Bereiche: Malariaverdachtsfälle während und
nach der Chemoprophylaxe, anbehandelte Fälle, in
denen im Blutausstrich keine Erreger gefunden wurden,
Untersuchung von Blutspendern nach Tropenaufenthalt
mit Fieber.
Bewertung
Maßgeblich für die Kategorisierung ist die gültige RKIRichtlinie
Hygienemaßnahmen: „Merkblatt über Hygienemaßnahmen im Krankenhaus beim Auftreten von multiresistenten Gram-negativen Keimen“
Typische Bearbeitungszeit und Durchführung
negativer Befund: 1 d, positiver Befund: 1-4 d
Typische Bearbeitungszeit und Durchführung
Malaria-Schnelltest: ca. 20 min nach Eingang des Materials; Mikroskopie: direkt am gleichen Tag (Montag bis
Freitag)
Telefonische Benachrichtigung
bei positivem Befund und Erreichbarkeit des Einsenders
MRSA (Screening)
Klinische Indikation
Methicillin- bzw. Oxacillin-resistenter Staphylococcus aureus (MRSA = ORSA). Nachweis einer Besiedlung mit
MRSA in folgenden Fällen: bekannte Besiedlung, z.B.
bei Übernahme aus anderen Krankenhäusern; Kontrolle
einer Besiedlung oder Infektion nach Abschluss dekontaminierender Maßnahmen (z.B. Mupirocin-Therapie und
Telefonische Benachrichtigung
Positives und negatives Ergebnis des Schnelltestes und
der Mikroskopie bei Erreichbarkeit des Einsenders
39
Präanalytik-Handbuch Infektionsmedizin Kiel
Hautdekontamination); Suche nach MRSA-Trägern unter
Kontaktpatienten bei einem MRSA-Indexfall; beim Personal, sofern bei MRSA-Ausbrüchen indiziert. Nähere Informationen der Zentralen Einrichtung Interne Krankenhaushygiene zu "MRSA" im Intranet des UKSH
Mycoplasma pneumoniae, PCR
Klinische Indikation
Diese Untersuchung dient dem Nachweis von Mycoplasma pneumoniae-DNA im Zusammenhang mit atypischen
Pneumonien sowie Infektionen der oberen Atemwege
(Pharyngitis, Laryngitis, Tracheitis) und seltenen Manifestationen wie Meningoenzephalitis, Myokarditis, Perikarditis, Erythema multiforme und Hepatitis.
Anforderung
MRSA-Suche
- Anforderungsformular
Order Entry IxServ/ Screening Kiel /Material/Lokalisation/
MRSA
Begleitschreiben zur Mikrobiologischen Untersuchung
Anforderung
Mycoplasma/Chlamydia pneumoniae-PCR, qualitativ
Material
Abstrich von Nasenvorhöfen rechts und links (1 Tupfer),
Rachen, perianal, Kathetereinstichstellen, sowie von Infektionslokalisationen
- Anforderungsformular
Order Entry: IxServ, Infektions-PCR Kiel, Material, Mycoplasma+Chlamydia pneumoniae oder IxServ, Bakteriologie Kiel, Material, Lokalisation, Mycoplasma+Chlamydia
pneumoniae
Begleitschreiben zur Mikrobiologischen Untersuchung
- Menge
1 Tupfer; für PCR-Untersuchung besonderen Tupfer verwenden (Doppel-Tupfer)
Material
Rachenabstriche, BAL, Sputum, Trachealsekret, Bronchialsekret, Nasopharyngealabstriche, ggf. Liquor
- Probengefäß
Abstrichtupferröhrchen
- Menge
flüssige Materialien: > 1 ml
- Entnahme
Zur Kontrolle bei bekannter Infektion müssen auch Kontrollabstriche der kontaminierten oder infizierten Entnahmeorte durchgeführt werden (z.B. Wunde, Trachealsekret). Wiederholungen der Kontrollabstriche sollten
zweimal nach jeweils einem Intervall von 1 d durchgeführt werden.
- Probengefäß
Je nach Material geeignetes steriles Probengefäß. Abstriche trocken (nicht in Gel oder Agar)
- Entnahme
Auf eine kontaminationsfreie Abnahme des Materials ist
zu achten. Für die Entnahme gelten die allgemeinen
Hygienemaßnahmen zum Schutz des medizinischen
Personals.
Transportbedingungen
- Aufbewahrung
Raumtemperatur
Transportbedingungen
- Aufbewahrung
Ist ein rascher Transport ins Labor gewährleistet (innerhalb von 2 h), kann die Probe bei Raumtemperatur verbleiben. Ansonsten sollte die Probe bei 4°C für maximal
48 h gelagert werden.
- Transport
Raumtemperatur
Methode
Kultur, ggf. Resistenzbestimmung. In Ausnahmefällen
MRSA-PCR (gesondertes Transportmedium notwendig).
- Transport
Der Transport sollte zügig bei Raumtemperatur erfolgen.
Bewertung
Bei Vorliegen einer Methicillin-Resistenz sind sämtliche
Betalaktamantibiotika (Penicilline, Cephalosporine, Carbapeneme) unabhängig vom gemessenen MHK-Wert als
resistent zu werten und dürfen nicht eingesetzt werden.
Für das erste Isolat erfolgt immer eine Resistenztestung
inklusive der Bestimmung der Mupirocin-Empfindlichkeit.
Folgeisolate werden lediglich differenziert. Bitte berücksichtigen, dass die Anforderung "MRSA-Suche" lediglich
MRSA und andere S. aureus-Stämme erfasst. Sollte aus
dem eingesandten Material die Diagnose weiterer Infektionserreger gewünscht sein, muss zusätzlich die kulturelle Standard-Untersuchung angefordert werden.
Methode
Nachweis von Mycoplasma pneumoniae-spezifischen
Sequenzen mittels Echtzeit-PCR.
Bewertung
Der Nachweis von M. pneumoniae-DNA bestätigt bei
entsprechender klinischer Symptomatik die Infektion mit
dem Erreger.
Qualitätsindikatoren
Für jeden Lauf werden Positiv- und Negativkontrollen
mitgeführt. Zum Ausschluss negativer Ergebnisse durch
Inhibition der PCR wird jede Patientenprobe mit einer internen Kontrolle überprüft. Analytische Sensitivität 8 Kopien extrahierter DNA pro PCR. Es wurde keine Kreuzreaktivität mit den in der Probe zu erwartenden Bakterien
gefunden.
Hygienemaßnahmen: Merkblatt über Hygienemaßnahmen beim Auftreten Methicillin-resistenter Staphylococcus aureus (MRSA)
Typische Bearbeitungszeit und Durchführung
Kulturelle Diagnostik: negativer Befund: 24-36 h; positiver Befund: 2-4 d; PCR: 2 h nach Eintreffen im Labor.
Typische Bearbeitungszeit und Durchführung
Bei Eintreffen regulärer Proben bis 8:30 Uhr erfolgt die
Ergebnismitteilung am selben Tag.
Telefonische Benachrichtigung
bei positivem Befund und Erreichbarkeit des Einsenders
40
Präanalytik-Handbuch Infektionsmedizin Kiel
Telefonische Benachrichtigung
Medizinisch relevante Befunde werden telefonisch mitgeteilt.
Mykobakterien, Kultur
Klinische Indikation
Verdacht auf oder Ausschluss einer Tuberkulose oder
Infektion mit atypischen Mykobakterien. Mykobakterien
benötigen besondere und aufwändige Kulturbedingungen, daher erfolgt eine Diagnostik nur auf die spezielle
Anforderung. Alle eingesandten Materialien werden auf
Tuberkuloseerreger (M. tuberculosis, bovis, africanum)
und alle übrigen Mykobakterien (nicht-tuberkulöse M.)
untersucht. In der Regel müssen zum Ausschluss einer
Mykobakteriose mehrere unabhängige Proben (z.B. drei
Sputen) untersucht werden. Neben der kulturellen Diagnostik gibt es die Möglichkeit des Nukleinsäurenachweises von Tuberkuloseerregern aus Direktmaterial, s.
Mycobacterium tuberculosis-PCR
Mykoplasmen, urogenitale
Klinische Indikation
Die am häufigsten nachgewiesenen Erreger sind Ureaplasma urealyticum und Mykoplasma hominis. Die urogenitalen Mykoplasmen können folgende Krankheitsbilder auslösen: Nichtgonorrhoische Urethritis, akute Epididymitis, Salpingitis/Adnexitis, Pyelonephritis/Zystitis,
Chorioamnionitis, Fieber nach Abort oder Entbindung.
Früh- und Neugeborene können unter der Geburt auch
mit urogenitalen Mykoplasmen (Mycoplasma hominis,
Ureaplasma urealyticum) infiziert werden. Bei diesen Patienten ist daher die Diagnostik bei V.a. Pneumonie entsprechend auszudehnen. Die Erreger sind weltweit endemisch verbreitet und führen zu Einzelerkrankungen
über das ganze Jahr.
Anforderung
Mycobacterium tuberculosis (Kultur)
Mycobacterium tuberculosis (PCR + Kultur)
Anforderung
unter Sonderanforderung, "genitale Mykoplasmen"
- Ergänzende Untersuchungen
Mycobacterium tuberculosis PCR. Nachforderungen ergänzender TBC-Untersuchungen können innerhalb bis
zu acht Wochen nach Eingang der Probe erfolgen.
- Anforderungsformular
Order Entry: IxServ, Bakteriologie Kiel, Material, Lokalisation, Mycoplasmen/Ureaplasmen
Begleitschreiben zur Mikrobiologischen Untersuchung
- Anforderungsformular
Order Entry: IxServ, Bakteriologie Kiel, Material, Lokalisation, Mycobacterium tuberculosis (Kultur)
Begleitschreiben zur Mikrobiologischen Untersuchung
Material
Tubenabstriche bzw. Sekret, Fruchtwasser-Eihautabstriche, Urethralabstriche, geschützte Endometriumabstriche, erste Urinportion und Zervixabstriche nur bedingt
geeignet, Sekrete unterer Atemwege (bei V.a. Neugeborenenpneumonie)
Material
Bei V.a. Lungen-Tuberkulose: Sputum, BAL, Magensaft
(gepuffertes Medium)
bei V.a. extrapulmonale Tuberkulose: Urin, Stuhl, Biopsate etc.
bei V.a. atypischen Mykobakterien, bei Immunsuppression: Stuhl, ggf. 5 ml Heparin- oder EDTA-Blut, Biopsien
(Haut)
Bitte keine Formalin-fixierten Proben einsenden. In der
Regel sind zum Ausschluss einer Tuberkulose drei unabhängig entnommene Proben notwendig. Weitere Hinweise s. Untersuchungsmaterialien
- Menge
Ein Tupfer
- Probengefäß
Abstrichtupfer mit Transportmedium
- Entnahme
Entnahme von zellreichen Abstrichen wichtig. Das Untersuchungsmaterial sollte nicht mit Antiseptika oder Gleitmitteln in Kontakt kommen.
Materialmenge
Transportbedingungen
- Transport
sofort
Methode
Kultur in Spezialmedien, ggf. Resistenzbestimmung
Sputum
2-5 ml
Bronchialsekret
BAL
Magennüchternsekret
Magenspülwasser
Morgenurin
2-5 ml
20-30 ml
2-5 ml
Punktate
Liquor
Stuhl
Menstrualblut
Bewertung
Nachweise aus Vaginal- und Zervikalabstrichen sind kritisch zu bewerten, da Mykoplasmen in diesem Bereich
zur Normalflora gehören, bzw. als Besiedler vorkommen.
Heparin-Blut
Gewebe
Typische Bearbeitungszeit und Durchführung
negativer Befund nach 2 d, Resistenztestung in Abhängigkeit der Wachstumseigenschaften 2-5 d
20-30 ml
mindestens 30 ml
drei unabhängig
gewonnene Proben
drei unabhängig
gewonnene Proben
drei unabhängig
gewonnene Proben
30-50 ml
3-5 ml
1-2 g
möglichst große
Menge, > 1 ml
5-10 ml
möglichst große
Menge, mindestens
erbsengroß
Methode
Kultur, mikroskopisches Präparat (außer Urine, Ejakulate
und Stuhl), ggf. Resistenzbestimmung
Telefonische Benachrichtigung
bei positivem Befund und Erreichbarkeit des Einsenders
Bewertung
Mikroskopisches Präparat: Der Nachweis säurefester
Stäbchenbakterien in Atemwegssekreten ist bei entspre41
Präanalytik-Handbuch Infektionsmedizin Kiel
chender Klinik ein starker Hinweis auf das Vorliegen
einer Tuberkulose, kann aber auch durch atypische Mykobakterien bedingt sein. Daher führen wir nach Rücksprache mit dem Einsender bei erstmaligem Nachweis
zur schnellen Abklärung eine PCR-Untersuchung aus
Primärmaterial durch. Wird das mikroskopische Ergebnis
bei V.a. eine offene Tuberkulose am selben Tag benötigt, muss ein Direktpräparat gesondert angefordert werden. Anderenfalls erfolgt Färbung erst am nächsten Vormittag nach einem Anreicherungsschritt.
Bronchialtoilette, bronchoalveoläre Lavageflüssigkeit.
Folgende nicht- pulmonale Materialien sind zum Test geeignet: Liquor, Magensaft, Gewebe, Urin, Wundabstriche, Abszessflüssigkeit, Gelenkpunktate, LymphknotenPunktate. Weitere Materialien nur nach Absprache mit
dem zuständigen Laborarzt.
Kultureller Nachweis: Aus jedem Material möglich. Kulturen werden acht Wochen, in Ausnahmefällen auch länger inkubiert. Positive Ergebnisse sind nach ca. 2-3 Wochen zu erwarten, bei mikroskopisch positiven Materialien auch früher.
- Probengefäß
Je nach Material geeignetes steriles Probengefäß. Biopsate mit einer kleinen Menge steriler physiologischer
Kochsalzlösung oder PBS versehen
- Menge
flüssige Materialien: >1 ml
Biopsate: etwa Stecknadelkopf-groß
- Entnahme
Auf eine kontaminationsfreie Abnahme des Materials ist
zu achten. Für die Entnahme gelten die allgemeinen
Hygienemaßnahmen zum Schutz des medizinischen
Personals (Einmalhandschuhe).
Identifizierung und Resistenzbestimmung: Alle Isolate
werden bis auf die Speziesebene identifiziert. Die Resistenzbestimmung erfolgt für Isoniazid und Rifampicin zunächst per PCR. Die kulturelle Resistenzbestimmung
des Erstisolats für INH, Rifampicin, Pyrazinamid, Ethambutol und Streptomycin wird im Referenzzentrum für Mykobakterien, Borstel, durchgeführt. Bei nicht-tuberkulösen Mykobakterien nur auf besondere Anforderung
ebenfalls im Referenzzentrum für Mykobakterien.
Transportbedingungen
- Aufbewahrung
s. Mykobakterien (Kultur)
- Transport
s. Mykobakterien (Kultur)
Qualitätsindikatoren
Mikroskopisches Präparat: Die Sensitivität ist von der
Keimdichte im Material abhängig. Bei einer Konzentra4
6
tion von 10 /ml ist nur in 60% der Fälle, bei 10 /ml bereits in nahezu allen Fällen mit einem positiven Befund
zu rechnen.
Methode
Nachweis von Mycobacterium tuberculosis-spezifischen
Sequenzen mittels Echtzeit-PCR
Bewertung
Der Nachweis von M. tuberculosis- DNA bestätigt den
Verdacht auf Tuberkulose. Der Goldstandard ist weiterhin durch den kulturellen Nachweis gegeben, der parallel
angesetzt wird. Bei negativem Befund und insbesondere
immunsupprimierten Patienten sollte der Nachweis atypischer Mykobakterien in Betracht gezogen werden.
Kultur: Nach wie vor ist die Kultur der Goldstandard der
Mykobakteriendiagnostik und sensitiver als molekularbiologische Methoden. Die Durchführung der Nukleinsäurediagnostik erfolgt daher nur gemeinsam mit einem
kulturellen Ansatz. Die Nachweisgrenzen der Kultur liegen zwischen 10 und 100 Bakterien pro ml.
Telefonische Benachrichtigung
Telefonat erfolgt bei mikroskopischem Nachweis von
säurefesten Stäbchenbakteien; erneutes Telefonat bei
Vorliegen des Ergebnisses der Differenzierung
Qualitätsindikatoren
Für jeden Lauf werden Positiv- und Negativkontrollen
mitgeführt. Zum Ausschluss negativer Ergebnisse durch
Inhibition der PCR wird jede Patientenprobe mit einer
internen Kontrolle überprüft. Analytische Sensitivitä: 0,9
Kopien/µl extrahierter DNA. Analytische Spezifitä: 100%
(keine falsch positiven Resultate mit den in der Probe zu
erwartenden bakteriellen Sequenzen). Nachweisgrenze
(p = 0,05) 867 Kopien MTB-DNA/ml Patientenmaterial
unter Annahme einer vollständigen Extraktion.
Mykobakterien, PCR (M. tuberculosis)
Klinische Indikation
Verdacht auf Tuberkulose, Abklärung eines positiven
mikroskopischen Befundes
Anforderung
Tuberkulose-DNA
Typische Bearbeitungszeit und Durchführung
Die Proben werden täglich Montag bis Freitag untersucht. Die Bearbeitungszeit ist abhängig von der Geräteauslastung (minimal 2 h).
- Ergänzende Untersuchungen
Tuberkulosediagnostik (Kultur, Direktpräparat, Resistenzbestimmung)
Nachforderungen ergänzender Untersuchungen sollten
mit dem Laborarzt abgesprochen werden.
Telefonische Benachrichtigung
Ergebnisse werden vom wissenschaftlichen Mitarbeiter
unverzüglich telefonisch durchgegeben, auf Wunsch des
einsendenden Arztes, bei Dringlichkeit aufgrund der Klinik des Patienten, bei positiven, klinisch relevanten Befunden
- Anforderungsformular
Order Entry: IxServ, Bakteriologie Kiel, Material, Lokalisation, Mycobacterium tuberculosis (PCR+Kultur)
Begleitschreiben zur Mikrobiologischen Untersuchung
Material
Folgende Atemwegsmaterialien sind zulässig: abgehustete und provozierte Sputumproben, Proben aus der
42
Präanalytik-Handbuch Infektionsmedizin Kiel
Methode
Der Test beruht auf der Messung einer zellvermittelten
Immunreaktion auf Peptidantigene, die mykobakterielle
Proteine simulieren. Diese Proteine ESAT-6, CFP-10
und TB 7.7 fehlen allen BCG-Stämmen sowie den meisten nicht-tuberkulösen Mykobakterien. Bei Personen,
die mit Organismen des M. tuberculosis-Komplexes infiziert sind, liegen die Lymphozyten im Blut vor, die diese
und andere mykobakterielle Antigene erkennen. Bei diesem Erkennungsprozess wird das Zytokin Interferon-γ
produziert und freigesetzt. Der Nachweis und die
anschließende Quantifizierung erfolgt durch EnzymeLinked Immunosorbent Assay (ELISA).
Mycobacterium tuberculosis-Komplex, T-ZellStimulation, IFNγ-Nachweis (Quantiferon-TB)
Klinische Indikation
Quantiferon-TB ist ein indirekter Test zum Nachweis
einer Mycobacterium-tuberculosis-Infektion. Nachgewiesen wird die Interferon-γ-Bildung von T-Effektorzellen,
die mit für M. tuberculosis spezifischen Antigenen stimuliert werden. Indikationen für den Test sind:
V.a. eine aktive Tuberkulose (ersetzt aber nicht die kulturellen Nachweisverfahren), V.a. eine latente Tuberkulose-Infektion, Umgebungsuntersuchungen von Patienten
mit aktiver Tuberkulose. Vor eingreifenden immunsuppressiven Behandlungen (z.B. mit Anti-TNF-Antikörper)
kann eine latente Infektion mit M. tuberculosis ausgeschlossen werden.
Bewertung
Die Diagnose bzw. der Ausschluss einer Tuberkulose
erfordert die Kombination der epidemiologischen, historischen, medizinischen und diagnostischen Ergebnisse,
die bei der Interpretation der Quantiferon-TB Testergebnisse in Betracht gezogen werden müssen.
Die Quantiferon-TB-Testergebnisse werden folgendermaßen interpretiert:
Proben mit einem Messwert/cut-off-Wert <0,35 gelten als
„negativ“
Proben mit einem Messwert/cut-off-Wert ≥0,35 und <0,7
gelten als „grenzwertig“ (UKSH-spezifisch)
Proben mit einem Messwert/cut-off-Wert ≥ 0,7 gelten als
„positiv“
Anforderung
Quantiferontest (IFNγ-Produktion)
- Ergänzende Untersuchungen
Tuberkulosediagnostik aus relevanten Materialien (Kultur, Direktpräparat, PCR, Resistenzbestimmung). Nachforderungen ergänzender Untersuchungen sollten mit
dem Laborarzt besprochen werden.
- Anforderungsformular
Order Entry: IxServ, Sonderteste Bakteriologie, Material,
Sonstiges, Mycobacterium tuberculosis (Quantiferontest)
Begleitschreiben zur Mikrobiologischen Untersuchung
Aus der Höhe der gemessenen IFNγ-Konzentration lassen sich keine Rückschlüsse auf das Stadium oder den
Grad der Infektion, das Ausmaß einer Immunantwort
oder die Wahrscheinlichkeit einer Progression bei aktiver
Erkrankung ziehen.
Material
Venöses Blut in speziellen Blutentnahmeröhrchen
- Probengefäße
Der Quantiferon-TB-Gold Test umfasst folgende Blutentnahme-Röhrchen:
Nullkontrolle (grauer Verschluss)
TB-spezifische Antigene (TB 1 = grüner Verschluss; TB
2 = gelber Verschluss)
Mitogen-Kontrolle (lila Verschluss)
Die Abnahmeröhrchen werden auf Anforderung von uns
kostenlos bereitgestellt.
- Menge
In jedes Röhrchen je 1 ml venöses Blut abnehmen
(schwarze Markierungslinie beachten).
Qualitätsindikatoren
Für jede Patientenprobe werden zusätzlich eine Nullkontrolle und eine Mitogen-Kontrolle mitgeführt, welche die
generelle Stimulierbarkeit der T-lymphozytären-IFNγProduktion untersucht, um falsch negative Testergebnisse zu verhindern.
Typische Bearbeitungszeit und Durchführung
Der Nachweis der Interferon-Produktion wird mindestens
zweimal pro Woche (dienstags und freitags) durchgeführt, d.h. alle Patientenproben, die bis Montag- bzw.
Mittwoch-Abend eingesandt wurden, werden messtechnisch prozessiert. Die Patientenproben werden an allen
Werktagen angenommen und entsprechend inkubiert.
- Entnahme
Für die Venenpunktion gelten die allgemeinen Hygienemaßnahmen zum Schutz des medizinischen Personals
(Einmalhandschuhe, sichere Entsorgung der Kanüle).
Unmittelbar nach der Blutentnahme die Röhrchen zehnmal über Kopf hin- und herdrehen. Die gesamte Innenwand des Röhrchens sollte mit Blut bedeckt werden.
Telefonische Benachrichtigung
bei positivem Befund und Erreichbarkeit des Einsenders
Neisseria gonorrhoeae (Kultur)
Klinische Indikation
Allgemein: v.a. lokale, eitrige Entzündung der Schleimhäute des Urogenitaltraktes. Beim Mann ist die häufigste
klinische Manifestation einer Gonokokkeninfektion die
eitrige Urethritis, seltener kommen aufsteigende Infektionen wie Prostatitis oder Epididymitis vor. Bei Frauen manifestiert sich eine Infektion mit N. gonorrhoeae v.a. als
Zervizitis, darüber hinaus als Endometritis, Salpingitis,
Bartholinitis oder Urethritis. Seltenere Manifestationen
sind Adnexitis, Proktitis, Konjunktivitis, Gonarthritis.
Transportbedingungen
- Aufbewahrung
Eine Transportverzögerung sollte unbedingt vermieden
werden. Die Röhrchen müssen schnellst möglich, spätestens jedoch 16 h nach Blutentnahme in einen Inkubator
(37˚C) überführt werden. Die Blutproben bis zum Transport bei Raumtemperatur aufbewahren (nicht im Kühloder Gefrierschrank).
- Transport
Nach Proben-Entnahme ist zügiger Transport ins Labor
anzustreben. Der Transport sollte zügig bei Raumtemperatur erfolgen.
Anforderung
Gonokokken
43
Präanalytik-Handbuch Infektionsmedizin Kiel
- Anforderungsformular
Order Entry: IxServ, Bakteriologie Kiel, Material, Lokalisation, Gonokokken
Begleitschreiben zur Mikrobiologischen Untersuchung
Mikroskopie im Vergleich zur Kultur nur eine Sensitivität
von 50-70%.
Typische Bearbeitungszeit und Durchführung
Direktmikroskopie sofort, Kultur mindestens 2 d
Material
Geeignete Untersuchungsmaterialien je nach Lokalisation: Abstriche von Urethra, Cervix, ggf. Anus, Rektum,
Pharynx, Konjunktiven, Gelenkpunktate, ggf. Mittelstrahlurin
Telefonische Benachrichtigung
bei positivem Befund und Erreichbarkeit des Einsenders
Noroviren, Antigen
s. enterpathogene Viren (Antigennachweis)
s. Noroviren, PCR
- Menge
Ein Tupfer
Pertussis, Keuchhusten
Klinische Indikation
V.a. Keuchhusten. Eine Chance zum kulturellen Erregernachweis besteht nur in der Prodromal- und in der frühen klinischen Phase der Erkrankung bei Abnahme mit
speziellen Tupfersystemen und sofortiger Anlage auf
speziellen Nährböden, die frisch hergestellt oder bestellt
werden müssen. Als Alternative kommt der Nukleinsäurenachweis in Frage (z.B. Labor Krause, Kiel).
- Probengefäß
Abstrichtupfer; steriles Röhrchen (ohne Nährmedium) für
natives Material; spezielles Transportmedium, Transgrow-Medium (bei längerem Transport)
- Entnahme
Eine Schnelldiagnostik mittels Mikroskopie ist möglich.
Hierzu sollten entweder bei der Materialentnahme Objektträger mit Eiter beschickt oder natives Material im
sterilen Röhrchen (ohne Nährmedium) eingesandt werden. Gonokokken sind sehr empfindliche Erreger, daher
ist bei längerer Transportzeit (> 2h) zumindest eine
Portion des Materials in einem Transportmedium einzusenden.
Anforderung
Unter Sonderuntersuchungen, "Pertussis" anfordern. Untersuchung nur nach Rücksprache mit dem diensthabenden Arzt Bakteriologie.
Urethralabstrich: Nach Reinigung der Harnröhrenmündung sterilen dünnen Tupfer ca. 2 cm in die Harnröhre
einführen, drehen und ins Transportmedium geben.
Zervikalabstrich: Zunächst vorhandenen Mukus mit Tupfer entfernen. Anschließend zweiten Tupfer in Cervix
uteri einführen und um 360 Grad drehen. Kontakt mit
Vaginalwand vermeiden.
- Anforderungsformular
Begleitschreiben zur Mikrobiologischen Untersuchung
Material
Nasopharyngealabstrich mit Spezialtupfern
Proktitis: Tupfer entlang der Darmwand ca. 2-4 cm tief in
den Analkanal einführen (stark mit Stuhl verunreinigte
Proben werden verworfen). Die Entnahme unter Sicht
(Rektoskopie) aus den entzündlichen Läsionen der Analschleimhaut erhöht die Ausbeute.
Bartholinitis: Eitriges Exsudat am Ausführungsgang der
Drüse gewinnen.
- Entnahme
Transnasal entnommener Nasopharyngealabstrich mit
speziellem Entnahmetupfer (z.B. Transwab Universell
perinasal MD 173). Das gewonnene Material ist sofort
auf einem Spezialnährboden auszuimpfen.
- Menge
Ein Tupfer (Spezialtupfer)
Methode
Kultur
Transportbedingungen
- Aufbewahrung
nur in speziellen Transportmedien, s.o.
Bewertung
Jeder Nachweis von Bordetella pertussis gilt als signifikant. Die Diagnosestellung erfolgt aufgrund des klinischen Bildes bei entsprechender Anamnese (insbesondere Impfungen beachten). Die Impfung schützt nicht vor
Kolonisation.
- Transport
möglichst sofortiger Transport ins Labor. Hinweis: Gonokokken bleiben auch in Transportmedien nur 12-24 h
vermehrungsfähig.
Typische Bearbeitungszeit und Durchführung
Wachstum kann nach 2-3 d erwartet werden, die Medien
werden 7 d inkubiert.
Methode
Mikroskopie, Kultur, ggf. Resistenztestung
Telefonische Benachrichtigung
bei positivem Befund und Erreichbarkeit des Einsenders
Bewertung
Gonokokken sind obligat pathogene Keime, ihr Nachweis ist immer signifikant. Alle mikroskopischen Verdachtsfälle müssen kulturell bestätigt werden.
Pilze, Dermatophyten
Klinische Indikation
Infektionen von Haut, Haaren und/oder Nägeln. Mögliche
Verursacher sind Pilze der Gattungen Trichophyton, Epidermophyton und Microsporum, die nicht bei 37°C wachsen können (i.d.R. keine systemischen Infektionen), aber
keratinophil sind und daher Infektionen von Haut, Haaren und Nägeln hervorrufen.
Qualitätsindikatoren
Bei Männern mit Symptomen einer Urethritis hat der mikroskopische Nachweis von Gram-negativen Diplokokken
eine 98%ige Sensitivität und 100%ige Spezifität im Vergleich zur Kultur. Bei aysmptomatischen Männern erreicht die Mikroskopie eine Sensitivität von 50-70%. Für
Abstriche aus dem weiblichen Genitaltrakt erreicht die
44
Präanalytik-Handbuch Infektionsmedizin Kiel
Anforderung
Kultur auf Pilze; mikroskopisches Direktpräparat
Äthanol reinigen. Einige Haarstümpfe mit Epilationspinzette entnehmen. Dabei ist das Vorhandensein der
Haarwurzel wichtig. Auffällige Haare (Farbe grau oder
entfärbt; Aussehen glanzlos oder weißliche Hülle; Länge
abgebrochen) für die Probengewinnung bevorzugen.
Evtl. Haarstümpfe mit dem Skalpell oder scharfem Löffel
„ausgraben“, wenn die Haare auf Kopfhautniveau abgebrochen sind (häufig bei endotrichen Haarinfektionen).
Gewonnene Haare zwischen zwei sterilen Glas-Objektträgern in steriler Petrischale oder anderen geeigneten
Behältnissen ins Labor schicken.
- Anforderungsformular
Order Entry: IxServ, Bakteriologie Kiel, Material, Lokalisation, Pilze
Begleitschreiben zur Mikrobiologischen Untersuchung
Material
Haut: Schuppen, Geschabsel, Biopsien; Nägel, Haare
mit Wurzel
Transportbedingungen
- Aufbewahrung
Raumtemperatur
- Menge
siehe Entnahme
- Probengefäß
steriles Röhrchen
- Transport
Raumtemperatur
- Entnahme
Nur sterile Instrumente sollen verwendet werden wie
Skalpell, Epilationspinzette, Nagelfeile, Schere und
scharfer Löffel. Das Untersuchungsmaterial soll generell
unter aseptischen Bedingungen gewonnen und in einem
sterilen Behältnis ohne Medium versandt werden. Um
die kontaminierende Begleitfora zumindest zu reduzieren, sollte die Entnahmestelle vor der Probengewinnung
mit 70%-igem Äthanol desinfiziert werden. Nach begonnener Therapie sollte der erneuten Probengewinnung
ein mindestens 3 d langes, behandlungsfreies Intervall
vorausgehen. Abstriche sind i.d.R. zum Nachweis von
Dermatophyten wenig geeignet.
Methode
Kultur, ggf. mikroskopisches Präparat
Bewertung
Entsprechend nachgewiesener Klinik und Spezies erfolgt
die Bewertung der pathogenen Bedeutung.
Typische Bearbeitungszeit und Durchführung
negativer Befund nach 3-4 Wochen
Telefonische Benachrichtigung
bei positivem Befund und Erreichbarkeit des Einsenders
Haut: Mykoseverdächtige Krankheitsherde mit Mulltupfer
oder Schwämmchen (keine Watte verwenden, da die
Gefahr von Baumwollartefakten im mikroskopischen Nativpräparat besteht) und mit 70%igem Äthanol desinfizieren. Alle Auflagerungen entfernen, auch lose anhaftende
Hautschuppen. Dann erst mit sterilem Skalpell oder
scharfem Löffel vom Rande des Herdes möglichst viele
(20-30) Schüppchen ablösen.
Pilze, Schimmelpilze
Klinische Indikation
Klinischer Verdacht, z.B. persistierende systemische Infektionszeichen trotz mehrtägiger Breitspektrum-Antibiotikatherapie oder auffälliges Röntgenbild bei Vorliegen
von Risikofaktoren, wie Agranulozytose/Granulozytopenie, Diabetes, Mukoviszidose, Lungentransplantation s.
Aspergillus-Antigen; V.a. bronchopulmonale Aspergillose; Wundinfektionen nach Tropenaufenthalt, V.a. subkutane oder tiefe Mykosen.
Glans Penis-Abklatsch: Materialabnahme ist ohne vorhergehende Desinfektion mittels Öse und sofortige Auftragung auf eine Platte und einen Objektträger möglich.
Bei V.a. Balanitis und Balanoposthitis kann die Glans
penis direkt mehrfach vorsichtig auf eine Nährbodenoberfläche (z.B. Sabouraud-Agar) gedrückt werden. Ein
Tupferabstrich mit nachfolgender Kulturanlage im Labor
ist ebenfalls möglich. Für sonstige Untersuchungsmaterialien gelten die Bedingungen wie für eine bakteriologische Untersuchung.
Anforderung
Kultur auf Pilze; mikroskopisches Direktpräparat
- Anforderungsformular
Order Entry: IxServ, Bakteriologie Kiel, Material, Lokalisation, Pilze
Begleitschreiben zur Mikrobiologischen Untersuchung
Nägel: Nach gründlicher Reinigung mit 70%igem Äthanol
zunächst alle leicht ablösbaren bröckeligen Teile entfernen (Pilzdichte gering). Danach mit sterilem Skalpell
oder kleinem Löffel bzw. einer Fräse Material aus den
befallenen Arealen der Nagelplatte (Rand der Läsion)
ggf. unter Einbeziehung der tieferen Nagelpartien nahe
dem Nagelbett und von den subungualen Hyperkeratosen ablösen. Material in einer sterilen Petrischale bzw. in
verschließbaren Kunststoffröhrchen oder in einem mit
den Patientendaten versehenen, sterilen, verschließbaren Plastikbeutel sammeln. Keine mit der Schere abgeschnittenen Nagelteile ins Labor schicken. Bei der wießen superfiziellen Onychomykose sollte das Material
durch Abkratzen oder Fräsen der weißen Flecken gewonnen werden.
Material
entsprechend Infektionslokalisation
- Probengefäß
Zur kulturellen Anzüchtung von Schimmelpilzen können
übliche Transportmedien verwendet werden.
- Entnahme
Entsprechend Infektionslokalisation. Für ein Direktpräparat (Aspergillom, Abszess, etc.) sollte natives Material
eingesandt werden.
Methode
Kultur, ggf. Resistenzbestimmung, ggf. mikroskopisches
Präparat
Haare: Eventuell vorhandene Krusten und grobe Schuppen entfernen, ggf. die Entnahmestelle mit 70%igem
45
Präanalytik-Handbuch Infektionsmedizin Kiel
Bewertung
Eine Differenzierung bis auf Speziesebene ist nur für einige Spezies sinnvoll (v.a. einige Aspergillusarten, sowie
gezielt einzelne ausgewählte humanpathogene Arten,
etwa Sporothrix schencki, Penicillium marneffei, etc.).
Zygomyceten (Mucor spp.) werden routinemäßig nur bis
auf Genusebene differenziert. Die Bewertung des allergenen Potentials von Schimmelpilzen ist nur aufgrund
der Artdiagnose nicht möglich: auch Pilze mit niedrigem
pathogenen Potential können stark allergen wirken. Pilzsporen sind regelmäßig in der Umgebungsluft nachzuweisen. Zur sicheren Abgrenzung einer Kontamination
von einer Infektion ist die Entnahme von relevantem
Material unter möglichst sterilen Kautelen entscheidend:
Die Keimzahlen können auch bei Vorliegen einer Infektion gering sein. Zygomyzeten lassen sich häufig nicht
anzüchten, ein negatives kulturelles Ergebnis schließt
eine Pilzinfektion generell nicht aus. Daher sollte immer
auch Material für ein Direktpräparat eingesendet werden.
Sputum, Nasenabstriche und Stuhl/Rektalabstrich haben
nur eine geringe diagnostische Relevanz.
morphe Pilze, z.B. Histoplasmose: bitte unbedingt Rücksprache mit dem diensthabenden Arzt der Bakteriologie
halten.
Methode
Kultur und Resistenzbestimmung, ggf. mikroskopisches
Präparat
Bewertung
Candida spp. werden häufig in Rachenabstrichen und im
Stuhl gefunden, so dass der Nachweis in diesen Materialien (insbesondere bei geringem relativen Anteil) per se
keine pathologische Bedeutung hat, sofern der Patient
nicht granulozytopenisch ist. Hohe relative oder absolute
Keimzahlen treten oft nach Antibiotikatherapie auf und
sind meist als Fehlbesiedlung ohne therapeutische Konsequenz zu werten.
Der Nachweis von Cryptococcus neoformans oder Erregern von Systemmykosen ist stets als pathologisch zu
werten. Saccharomyces cerevisiae ist die taxonomische
Bezeichnung für die Bier-/Wein-/Brothefe; ihr Nachweis
im Mund und Gastrointestinal-Trakt ist als Normalbefund
zu betrachten.
Typische Bearbeitungszeit und Durchführung
Aspergillus spp. und Mucor spp. wachsen innerhalb von
ca. 8 d. Für seltene Schimmelpilzerreger sind u.U. längere Inkubationszeiten erforderlich.
Typische Bearbeitungszeit und Durchführung
Anzüchtung innerhalb von 48 h, 1-2 weitere Werktage
zur Identifizierung und Resistenztestung. Ausnahme:
Systemmykosen durch dimorphe Pilze, deren kulturelle
Anzüchtung bis zu vier Wochen dauert.
Telefonische Benachrichtigung
bei positivem Befund und Erreichbarkeit des Einsenders
Telefonische Benachrichtigung
bei positivem Befund und Erreichbarkeit des Einsenders
Pilze, Sprosspilze
Klinische Indikation
Klinischer Verdacht auf Soor; Überwachungskulturen bei
Patienten mit Granulozytopenie und selektiver Darmdekontamination; Antibiotika-refraktäre Harnwegsinfektionen; V.a. Kryptokokkose, z.B. bei AIDS (Liquor, Respirationstrakt), s. auch Cryptococcus Antigennachweis; Systemmykosen (u.a. Candida-Sepsis/Pneumonie, Histoplasma capsulatum, Coccidioides immitis, Paracoccidioides brasiliensis, Blastomyces dermatitidis, Penicillium
marneffii). "Hefen im Darm" ohne Vorliegen einer Granulozytopenie sind als Ursache unspezifischer Krankheitssymptome, die nicht hinreichend dokumentiert sind.
Pneumocystis jirovecii
Klinische Indikation
V.a. Pneumonie, bevorzugt mit interstitiellem, atypischem Erscheinungsbild bei schwer immunsupprimierten
Patienten (v.a. HIV-Infektion, seltener bei Organtransplantierten und nach längerer, hochdosierter SteroidTherapie). Extrapulmonale Infektionen können alle Organe betreffen und kommen bei ca. 1% der Betroffenen
vor.
Anforderung
Pneumocystis jirovecii (vormals Pneumocystis carinii)
Anforderung
Kultur auf Pilze, mikroskopisches Direktpräparat
ggf. Cryptococcus Antigen
- Anforderungsformular
Order Entry: IxServ, Bakteriologie Kiel, Material, Lokalisation, Pneumocystis
Begleitschreiben zur Mikrobiologischen Untersuchung
- Anforderungsformular
Order Entry: IxServ, Bakteriologie Kiel, Material, Lokalisation, Pilze
Begleitschreiben zur Mikrobiologischen Untersuchung
Material
Bronchiallavageflüssigkeit (BAL-Flüssigkeit)
Tracheal- und Bronchialsekret (induziertes Sputum)
Hinweis: Sputum ist zum Nachweis nicht geeignet
Material
entsprechend der Lokalisation
- Probengefäß
Zur kulturellen Anzüchtung von Hefen können übliche
Transportmedien verwendet werden.
- Menge
ca. 5 - 10 ml
- Probengefäß
steriles Röhrchen mit Schraubverschluss
Sputumröhrchen
- Entnahme
Entsprechend der Infektionslokalsation. Für ein Direktpräparat sollte natives Material eingesandt werden. Der
V.a. auf Kryptokokkose ist auch bei Anforderung einer
kulturellen Untersuchung gesondert anzugeben, da Spezialmedien eingesetzt werden können und für bestimmte
Fragestellungen ein Kryptokokken-Antigen-Schnelltest
zur Verfügung steht. Bei V.a. Systemmykosen durch di-
- Entnahme
Optimales Untersuchungsmaterial: bronchoalveoläre Lavage, induziertes Sputum (Provokation der Expektoration nach Inhalation warmer Kochsalzlösung) ist deutlich
weniger sensitiv und schlechter zu beurteilen.
46
Präanalytik-Handbuch Infektionsmedizin Kiel
Transportbedingungen
- Aufbewahrung
Raumtemperatur
- Menge
Ein Tupfer
Transportbedingungen
- Aufbewahrung
Raumtemperatur
- Transport
Raumtemperatur
Methode
Direkte Immunfluoreszenz, Giemsa-Färbung
Ein kultureller Nachweis ist nicht möglich!
- Transport
Raumtemperatur
Methode
Kultur, ggf. Resistenzbestimmung
Bewertung
Jeder Nachweis von Pneumocystis gilt bisher als signifikant. Auch nach Beginn einer suffizienten Therapie ist
der Erreger in Folgematerialien lange, wenn auch mit abnehmender Dichte nachweisbar. Nach Therapieabschluss können positive Befunde weiterhin bestehen. Bei
Patienten unter PC-Prophylaxe zeigen die Erreger eine
verminderte Anfärbbarkeit und keine eindeutige Morphologie. Bei diesen Patienten ist es sinnvoll, Material aus
den meist durch die Pentamidinprophylaxe nicht so gut
zu erreichenden Lungenoberlappen für die Untersuchung zu verwenden.
Bewertung
Bei Vorliegen einer Vancomycin-Resistenz kommen für
die Therapie grundsätzlich Linezolid oder Tigecyclin ggf.
Daptomycin in Frage. Die Therapie sollte jedoch im Einzelfall mit der Mikrobiologie abgesprochen werden. Bitte
berücksichtigen, dass die Anforderung "VRE-Screening"
lediglich Vancomycin-resistente Enterokokken erfasst.
Sollte aus dem eingesandten Material die Diagnose weiterer Infektionserreger gewünscht sein, muss zusätzlich
die kulturelle Standard-Untersuchung angefordert werden. Hygienemaßnahmen: Merkblatt über Hygienemaßnahmen im Krankenhaus beim Auftreten von VRE
Qualitätsindikatoren
Sensitivität für BAL-Flüssigkeit: 80-90%
Sensitivität für induzierte Sputumproben: 50-60%
Typische Bearbeitungszeit und Durchführung
negativer Befund: 1 d, positiver Befund: 2-4 d
Typische Bearbeitungszeit und Durchführung
Mikroskopie bei Materialeingang bis 16:00 Uhr, ansonsten am Folgetag
Telefonische Benachrichtigung
bei positivem Befund und Erreichbarkeit des Einsenders
Telefonische Benachrichtigung
bei positivem Befund und Erreichbarkeit des Einsenders
Würmer, Madenwurm, Enterobius vermicularis
Klinische Indikation
Sichtbare, ca. 10 mm lange, hell gefärbte, bewegliche
Würmer im Stuhl, Pruritus ani, evtl. Eosinophilie, am
häufigsten im Kleinkindesalter. Bei scheinbar therapierefraktärem Madenwurmbefall: Suche nach asymptomatischen Wurmträgern im Familien-/Kontaktbereich.
Rotavirus Antigen
s. enterpathogene Viren (Antigennachweis)
VRE-Screening
Klinische Indikation
Nachweis einer Besiedlung mit Vancomycin-resistenten
Enterokokken-Stämmen (VRE) in folgenden Fällen: bekannte Besiedlung z.B. bei Übernahme aus anderen
Krankenhäuser, Kontrolle einer Besiedlung oder Infektion nach Abschluss therapeutischer Maßnahmen, Suche nach VRE-Trägern, unter Kontaktpatienten bei einem VRE-Indexfall; aber keine Personaluntersuchungen
Anforderung
Morphologische Identifikation der Würmer; mikroskopischer Einachweis
- Anforderungsformular
Order Entry: IxServ, Bakteriologie Kiel, Material, Lokalisation, Freitext Sonstige Angaben
Begleitschreiben zur Mikrobiologischen Untersuchung
Anforderung
- Standardverfahren
VRE-Suche
Material
Tesafilmabtupfpräparat, ganze Würmer, (Stuhl)
Kommentar s.u.
- Anforderungsformular
Order Entry: IxServ, Screening Kiel, Lokalisation, Material, VRE
Begleitschreiben zur Mikrobiologischen Untersuchung
- Probengefäß
bruchsicheres Röhrchen oder Stuhlröhrchen
Material
Da es keine physiologischen Siedlungsorte für VRE
außerhalb des Intestinums/Colons gibt, sind außer tiefen
Rektalabstrichen nur Kontrollen bekannter Nachweisorte
oder, besonders im Intensivbereich, des Respirationstraktes, von Wunden, und ggf. des Urins sowohl bei betroffenen als auch bei fraglichen Kontaktpatienten sinnvoll. Maßgeblich sind die aktuellen Vorgaben der Krankenhaushygiene. Weitere Informationen s. unter Untersuchungsmaterialien.
- Gewinnung: Morgens vor dem ersten Stuhlgang transparenten Klebestreifen mit der Klebeseite nach außen
über Holzspatel legen, Haut-Schleimhautgrenzbereich
am Anus ohne vorherige Reinigung abtupfen, Klebestreifen auf Objektträger kleben, diesen in bruchsicherem
Versandbehältnis versenden.
- Entnahme
Tesafilm-Abtupfpräparat von Falten der Analhaut
47
Präanalytik-Handbuch Infektionsmedizin Kiel
Transportbedingungen
- Aufbewahrung
Transportbedingungen s.
Stuhl
u.U. nur in sehr geringer Menge bei der Analpassage
des Stuhls abgestreift werden. Daher sind Tesafilmpräparate sensitiver. Bei bestehendem Verdacht sollten
mindestens drei diagnostische Versuche mit Hilfe der
Klebestreifen-Methode unternommen werden.
Untersuchungsmaterialien
Methode
mikroskopisches Präparat
Typische Bearbeitungszeit und Durchführung
Mikroskopische Verfahren: entweder direkt am gleichen
Tag oder nach Anreicherung, die zweimal wöchentlich
durchgeführt wird.
Bewertung
jedes positive Ergebnis ist als pathologisch anzusehen
Bei V.a. Madenwurmbefall führt die Anforderung "darmpathogene Parasiten" aus Stuhl nicht selten zu falsch
negativen Resultaten, da die Würmer beim Anreicherungsverfahren aus der Probe entfernt werden und Eier
Telefonische Benachrichtigung
bei positivem Befund und Erreichbarkeit des Einsenders
48
Präanalytik-Handbuch Infektionsmedizin Kiel
4. Meldepflicht
Auszug aus dem Infektionsschutzgesetz (IfSG, Stand Juli 2017), sowie IfSG-Meldepflichtanpassungsverordnung
§ 7 Meldepflichtige Nachweise von Krankheitserregern
§ 6 Meldepflichtige Krankheiten
(1) Namentlich ist zu melden:
1. der Verdacht einer Erkrankung, die Erkrankung sowie der Tod in Bezug auf die folgenden Krankheiten:
a) Botulismus,
b) Cholera,
c) Diphtherie,
d) humane spongiforme Enzephalopathie, außer
familiär-hereditärer Formen,
e) akute Virushepatitis,
f) enteropathisches hämolytisch-urämisches
Syndrom (HUS),
g) virusbedingtes hämorrhagisches Fieber,
h) Keuchhusten
i) Masern,
j) Meningokokken-Meningitis oder -Sepsis,
k) Milzbrand,
l) Mumps,
m) Pest,
n) Poliomyelitis,
o) Röteln einschließlich Rötelnembryopathie,
p) Tollwut,
q) Typhus abdominalis oder Paratyphus,
r) Windpocken,
sowie die Erkrankung und der Tod an einer behandlungsbedürftigen Tuberkulose, auch wenn ein bakteriologischer Nachweis nicht vorliegt,
2. der Verdacht auf und die Erkrankung an einer mikrobiell bedingten Lebensmittelvergiftung oder an einer
akuten infektiösen Gastroenteritis, wenn
a) eine Person betroffen ist, die eine Tätigkeit im
Sinne des § 42 Absatz 1 ausübt,
b) zwei oder mehr gleichartige Erkrankungen auftreten, bei denen ein epidemischer Zusammenhang
wahrscheinlich ist oder vermutet wird,
3. der Verdacht einer über das übliche Ausmaß einer
Impfreaktion
hinausgehenden
gesundheitlichen
Schädigung,
4. die Verletzung eines Menschen durch ein tollwutkrankes, -verdächtiges oder -ansteckungsverdächtiges Tier sowie die Berührung eines solchen Tieres
oder Tierkörpers,
5. das Auftreten einer bedrohlichen übertragbaren
Krankheit, die nicht bereits nach den Nummern 1 bis
4 meldepflichtig ist.
Die Meldung nach Satz 1 hat gemäß § 8 Absatz 1 Nummer 1, 3 bis 8, § 9 Absatz 1, 2, 3 Satz 1 oder 3 zu
erfolgen.
(2) Dem Gesundheitsamt ist über die Meldung nach
Absatz 1 Nummer 1 hinaus zu melden, wenn Personen,
die an einer behandlungsbedürftigen Lungentuberkulose
leiden, eine Behandlung verweigern oder abbrechen. Die
Meldung nach Satz 1 hat gemäß § 8 Absatz 1 Nummer
1, § 9 Absatz 1 und 3 Satz 1 oder 3 zu erfolgen.
(3) Nichtnamentlich ist das Auftreten von zwei oder mehr
nosokomialen Infektionen zu melden, bei denen ein epidemischer Zusammenhang wahrscheinlich ist oder vermutet wird. Die Meldung nach Satz 1 hat gemäß § 8 Absatz 1 Nummer 1, 3 oder 5, § 10 Absatz 1 zu erfolgen.
(1) Namentlich ist bei folgenden Krankheitserregern, soweit nicht anders bestimmt, der direkte oder indirekte
Nachweis zu melden, soweit die Nachweise auf eine
akute Infektion hinweisen:
1.
Adenoviren; Meldepflicht nur für den direkten Nachweis im Konjunktivalabstrich
2.
Bacillus anthracis
3.
Bordetella pertussis, Bordetella parapertussis
4.
Borrelia recurrentis
5.
Brucella sp.
6.
Campylobacter sp., darmpathogen
7.
Chlamydia psittaci
8.
Clostridium botulinum oder Toxinnachweis
9.
Corynebacterium spp., Toxin bildend
10. Coxiella burnetii
11. humanpathogene Cryptosporidium sp.
12. Ebolavirus
13 a)Escherichia coli, enterohämorrhagische Stämme
(EHEC)
13 b)Escherichia coli, sonstige darmpathogene Stämme
14. Francisella tularensis
15. FSME-Virus
16. Gelbfiebervirus
17. Giardia lamblia
18. Haemophilus influenzae; Meldepflicht nur für den
direkten Nachweis aus Liquor oder Blut
19. Hantaviren
20. Hepatitis-A-Virus
21. Hepatitis-B-Virus; Meldepflicht für alle Nachweise
22. Hepatitis-C-Virus; Meldepflicht für alle Nachweise
23. Hepatitis-D-Virus; Meldepflicht für alle Nachweise
24. Hepatitis-E-Virus
25. Influenzaviren; Meldepflicht nur für den direkten
Nachweis
26. Lassavirus
27. Legionella sp.
28. humanpathogene Leptospira sp.
29. Listeria monocytogenes; Meldepflicht nur für den
direkten Nachweis aus Blut, Liquor oder anderen
normalerweise sterilen Substraten sowie aus Abstrichen von Neugeborenen
30. Marburgvirus
31. Masernvirus
32. Mumpsvirus
33. Mycobacterium leprae
34. Mycobacterium tuberculosis/africanum, Mycobacterium bovis; Meldepflicht für den direkten Erregernachweis sowie nachfolgend für das Ergebnis der
Resistenzbestimmung; vorab auch für den Nachweis säurefester Stäbchen im Sputum
35. Neisseria meningitidis; Meldepflicht nur für den direkten Nachweis aus Liquor, Blut, hämorrhagischen Hautinfiltraten oder anderen normalerweise
sterilen Substraten
36. Norovirus
49
Präanalytik-Handbuch Infektionsmedizin Kiel
37.
38.
39.
40.
41.
42.
Poliovirus
Rabiesvirus
Rickettsia prowazekii
Rotavirus
Rubellavirus
Salmonella Paratyphi; Meldepflicht für alle direkten
Nachweise
43. Salmonella Typhi; Meldepflicht für alle direkten
Nachweise
44. Salmonella, sonstige
45. Shigella sp.
46. Trichinella spiralis
47. Varizella-Zoster-Virus
48. Vibrio cholerae O 1 und O 139
49. Yersinia pestis
50. Yersinia spp., darmpathogen
51. andere Erreger hämorrhagischer Fieber.
Die Meldung nach Satz 1 hat gemäß § 8 Absatz 1
Nummer 2, 3, 4 oder Absatz 4, § 9 Absatz 1, 2, 3 Satz 1
oder 3 zu erfolgen.
(2) Namentlich sind in Bezug auf Infektionen und Kolonisationen Nachweise von in dieser Vorschrift nicht genannten Krankheitserregern zu melden, wenn unter Berücksichtigung der Art der Krankheitserreger und der
Häufigkeit ihres Nachweises Hinweise auf eine schwerwiegende Gefahr für die Allgemeinheit bestehen. Die
Meldung nach Satz 1 hat gemäß § 8 Absatz 1 Nummer
2, 3 oder Absatz 4, § 9 Absatz 2, 3 Satz 1 oder 3 zu erfolgen.
(3) Nichtnamentlich ist bei folgenden Krankheitserregern
der direkte oder indirekte Nachweis zu melden:
1.
Treponema pallidum
2.
HIV
3.
Echinococcus sp.
4.
Plasmodium sp.
5.
Toxoplasma gondii; Meldepflicht nur bei konnatalen
Infektionen.
Die Meldung nach Satz 1 hat gemäß § 8 Abs. 1 Nr. 2, 3
und Abs. 4, § 10 Abs. 1 Satz 1, Abs. 3, 4 Satz 1 zu
erfolgen.
Bild als auch durch einen wahrscheinlichen epidemiologischen Zusammenhang begründet ist. Die dazu vom
Robert Koch-Institut auf der Grundlage von § 4 Absatz 2
Nummer 1 des Infektionsschutzgesetzes veröffentlichte
Empfehlung ist zu berücksichtigen.
(2) Die Meldepflicht nach § 6 Absatz 1 Satz 1 Nummer 1
des Infektionsschutzgesetzes wird ausgedehnt auf die
Erkrankung sowie den Tod an einer Clostridium difficileInfektion mit klinisch schwerem Verlauf. Ein klinisch
schwerer Verlauf liegt vor, wenn
1. der Erkrankte zur Behandlung einer ambulant erworbenen Clostridium-difficile-Infektion in eine medizinische Einrichtung aufgenommen wird,
2. der Erkrankte zur Behandlung der Clostridium difficile-Infektion oder ihrer Komplikationen auf eine Intensivstation verlegt wird,
3. ein chirurgischer Eingriff, z. B. Kolektomie, aufgrund
eines Megakolons, einer Perforation oder einer refraktären Kolitis erfolgt oder
4. der Erkrankte innerhalb von 30 Tagen nach der Feststellung der Clostridium-difficile-Infektion verstirbt
und die Infektion als direkte Todesursache oder als
zum Tode beitragende Erkrankung gewertet wird.
§ 2 Anpassung der Meldepflicht in Bezug auf namentlich meldepflichtige Nachweise von Krankheitserregern
(1) Die Meldepflicht nach § 7 Absatz 1 Satz 1 des Infektionsschutzgesetzes wird ausgedehnt auf den direkten
oder indirekten Nachweis von Chikungunya-Virus, Dengue-Virus, West-Nil-Virus, Zika-Virus und sonstigen Arboviren, soweit der Nachweis auf eine akute Infektion
hinweist.
(2) Die Meldepflicht nach § 7 Absatz 1 Satz 1 des Infektionsschutzgesetzes wird ausgedehnt auf den direkten
Nachweis folgender Krankheitserreger:
1. Staphylococcus aureus, Methicillin-resistente Stämme (MRSA); Meldepflicht für den Nachweis aus Blut
oder Liquor,
2. Enterobacteriaceae mit Carbapenem-Nichtempfindlichkeit oder bei Nachweis einer CarbapenemaseDeterminante, mit Ausnahme der isolierten Nichtempfindlichkeit gegenüber Imipenem bei Proteus
spp., Morganella spp., Providencia spp. und Serratia
marcescens; Meldepflicht bei Infektion oder Kolonisation,
3. Acinetobacter spp. mit Carbapenem-Nichtempfindlichkeit oder bei Nachweis einer CarbapenemaseDeterminante; Meldepflicht bei Infektion oder Kolonisation.
§ 3 Inkrafttreten, Außerkrafttreten
Diese Verordnung tritt am 1. Mai 2016 in Kraft. Gleichzeitig treten die Aviäre-Influenza-Meldepflicht-Verordnung vom 11. Mai 2007 (BGBl. I S. 732) und die Labormeldepflicht-Anpassungsverordnung vom 26. Mai 2009
(BGBl. I S. 1139) außer Kraft.
Verordnung zur Anpassung der Meldepflichten nach
dem Infektionsschutzgesetz an die epidemische
Lage (IfSG-Meldepflicht-Anpassungsverordnung, IfSGMeldAnpV) vom 18. März 2016
Auf Grund des § 15 Absatz 1 des Infektionsschutzgesetzes, der zuletzt durch Artikel 57 Nummer 1 der Verordnung vom 31. Oktober 2006 (BGBl. I S. 2407) geändert
worden ist, verordnet das Bundesministerium für Gesundheit:
§ 1 Anpassung der Meldepflicht in Bezug auf namentlich meldepflichtige Krankheiten
(1) Die Meldepflicht nach § 6 Absatz 1 Satz 1 Nummer 1
des Infektionsschutzgesetzes wird ausgedehnt auf den
Krankheitsverdacht, die Erkrankung sowie den Tod an
zoonotischer Influenza. Die Meldung eines Krankheitsverdachts hat nur zu erfolgen, wenn der Verdacht nach
dem Stand der Wissenschaft sowohl durch das klinische
50
Präanalytik-Handbuch Infektionsmedizin Kiel
5. Postversandvorschriften
Allgemeine Geschäftsbedingungen der Deutschen Post AG, Brief National
Regelungen für die Beförderung von gefährlichen Stoffen und Gegenständen,
Teil 1: BRIEF national (01.01.2017) A: Briefsendungen
https://www.deutschepost.de/de/g/gefahrgut-versenden.html > Brief National >
dp-broschueren-regelung-befoerderung-gefahrut-1a-1b.zip öffen oder speichern
Roxtra-Dokument:
Postversandvorschrift (gesamt)
6. Referenzzentren und Konsiliarlaboratorien
Stand: Juli 2017
Nationale Referenzzentren
Nationales Referenzzentrum für Gram-negative
Krankenhauserreger
Erreger: Gram-negative Krankenhauserreger: u.a.
Enterobacteriaceae, P. aeruginosa und A. baumannii
Institution: Ruhr-Universität Bochum, Abteilung Medizinische Mikrobiologie, Universitätsstr. 150, 44801 Bochum
Homepage: http://memiserf.medmikro.ruhr-uni-bochum.
de/nrz/
Ansprechpartner: Prof. Dr. S. Gatermann, Dr. N. Pfennigwerth, Dr. Anders, Dr. Korte-Berwanger
Telefon: 0234/32-26938
E-Mail: [email protected]
Nationales Referenzzentrum für Mykobakterien
Erreger: Mykobakterien
Institution: Forschungszentrum Borstel, Parkallee 18,
23845 Borstel
Homepage: www.fz-borstel.de/cms/forschungszentrum/
nationales-referenzzentrum-fuer-mykobakterien.html
Leitung: Frau Dr. K. Kranzer
Telefon: 04537/188-2130, 2110, 7620
E-Mail: [email protected], [email protected]
Nationales Referenzzentrum für Salmonellen und
andere bakterielle Enteritiserreger
Erreger: Salmonellen und andere bakterielle
Enteritiserreger
Institution: Robert Koch-Institut, Fachgebiet FG 11,
Burgstraße 37, 38855 Wernigerode
Homepage: www.rki.de/nrz-salmonellen
Ansprechpartner: Prof. Dr. A. Flieger
Telefon: 030/18754-2522, 4206
E-Mail: [email protected]
Nationales Referenzzentrum für Helicobacter pylori
Erreger: Helicobacter pylori
Institution: Max von Pettenkofer-Institut, Standort Großhadern, Marchioninistr. 17, 81377 München
Homepage: http://www.mvp.uni-muenchen.de/
nationales-referenzzentrum-fuer-helicobacter-pylori/
Ansprechpartner: Prof. Dr. S. Suerbaum
Telefon: 089/2180-72801
E-Mail: [email protected]
Nationales Referenzzentrum für Staphylokokken und
Enterokokken
Erreger: Staphylokokken und Enterokokken
Institution: Robert Koch-Institut, FG 13, Burgstraße 37,
38855 Wernigerode
Homepage: www.rki.de/nrz-staph
Ansprechpartner: Prof. Dr. G. Werner, Dr. Layer, Dr.
Klare
Telefon: 030/18754-4210, 4249, 4247
E-Mail: [email protected]
Nationales Referenzzentrum für Invasive Pilzinfektionen
Erreger: invasive Pilze
Institution: Hans-Knöll-Institut Leibniz-Institut für Naturstoff-Forschung und Infektionsbiologie, Adolf-ReichweinStrasse 23, 07745 Jena
Homepage: www.nrz-myk.de
Ansprechpartner: Prof. Dr. O. Kurzai, Prof. Dr. M. von
Lilienfeld-Toal, PD Dr. K. Voigt
Telefon: 03641/532-1347
E-Mail: [email protected], [email protected]
Nationales Referenzzentrum für Streptokokken
Erreger: Streptokokken
Institution: Universitätsklinik Aachen, Institut für Medizinische Mikrobiologie, Pauwelsstraße 30, 52057 Aachen
Homepage: www.nrz-streptococcus.de
Ansprechpartner: Dr. M. van der Linden
Telefon: 0241/8089-483
E-Mail: [email protected]
Nationales Referenzzentrum für Meningokokken und
Haemophilus influenzae
Erreger: Meningokokken und Haemophilus influenzae
Institution: Universität Würzburg, Institut für Hygiene und
Mikrobiologie, Josef-Schneider-Straße 2, Gebäude E1,
97080 Würzburg
Homepage: www.meningococcus.de www.haemophilusonline.de
Ansprechpartner: Prof. Dr. M. Frosch, Prof. Dr. U. Vogel
Telefon: 0931/31-81423, 46006
E-Mail: [email protected],
[email protected]
Nationales Referenzzentrum für tropische Infektionserreger
Erreger: Tropische Infektionserreger
Institution: Bernhard-Nocht-Institut für Tropenmedizin,
Bernhard-Nocht-Straße 74, 20359 Hamburg
Homepage: http://www.bnitm.de/labordiagnostik
Ansprechpartner: Prof. Dr. Egbert Tannich
Telefon: 040/42818-211
E-Mail: [email protected]
51
Präanalytik-Handbuch Infektionsmedizin Kiel
Konsiliarlaboratorien
Konsiliarlabor für Bacillus anthracis
Erreger: Bacillus anthracis
Institution: Robert Koch-Institut ZBS 2, Nordufer 20,
13353 Berlin
Ansprechpartner: Prof. Dr. R. Grunow, Dr. S. Klee, Dr.
D. Jacob
Telefon: 030/18754-2100
E-Mail: [email protected]
Homepage: www.rki.de/kl-anthrax
Konsiliarlabor für Diphtherie
Erreger: Corynebacterium diphtheriae, C. ulcerans, C.
pseudotuberculosis
Institution: Bayerisches Landesamt für Gesundheit und
Lebensmittelsicherheit, Veterinärstraße 2, 85764
Oberschleißheim
Ansprechpartner: Prof. Dr. A. Sing, Dr. A. Berger, Dr. H.
Bischoff
Telefon: 09131/6808-5814, 5162, 5239, 5267
E-Mail: [email protected], anja.berger@
lgl.bayern.de, [email protected]
Konsiliarlabor für Bordetella pertussis
Erreger: Bordetella pertussis, B. parapertussis
Institution: Labor:Medizin Krefeld MVZ GmbH, Lutherplatz 40, 47805 Krefeld
Homepage: http://www.labormedizin-krefeld.de/dienstleistungsgebiete/konsiliarlabor-fuer-bordetellen.html
Ansprechpartner: Dr. M. Riffelmann
Telefon: 02151/32-2466, 2431
E-Mail: [email protected]
Konsiliarlabor für Echinokokken
Erreger: Echinococcus multilocularis, E. granulosus
Institution: Universität Würzburg, Institut für Hygiene und
Mikrobiologie, Josef-Schneider-Straße 2, 97080
Würzburg
Homepage: www.echinococcus.de
Ansprechpartner: Prof. Dr. M. Frosch, Prof. Dr. K. Brehm
Telefon: 0931/201-46161, 46168, 46036
E-Mail: [email protected],
[email protected]
Konsiliarlabor für Brucella
Erreger: Brucella spp.
Institution: Institut für Mikrobiologie der Bundeswehr,
Abteilung Bakteriologie und Toxinologie, Neuherbergstraße 11, 80937 München
Homepage: www.instmikrobiobw.de/einrichtungen/
konsiliarlabore/konsiliarlabor-fuer-brucella.html
Ansprechpartner: Prof. Dr. L. Zöller, PD Dr. H. C. Scholz,
Dr. S. Zange
Telefon: 089/992692-2805, 3980, 3808
E-Mail: [email protected],
[email protected],
[email protected]
Konsiliarlabor für elektronenmikroskopische
Diagnostik von Krankheitserregern
Erreger: Viren, Bakterien, Parasiten, Pilze
Institution: Robert Koch-Institut, Zentrum für Biologische
Gefahren, ZBS 4, Nordufer 20, 13353 Berlin
Homepage: www.rki.de/DE/Content/Infekt/NRZ/EM/
EM_node.html
Ansprechpartner: Dr. M. Laue
Telefon: 030/18754-2675
E-Mail: [email protected]
Konsiliarlabor für Chlamydien
Erreger: Chlamydia trachomatis, C. pneumoniae
Institution: Universitätsklinikum Jena, Institut für Medizinische Mikrobiologie, Am Klinikum 1, 07747 Jena
Homepage: http://www.mibi.uniklinikum-jena.de/
Konsiliarlabor+f%C3%BCr+Chlamydien.html
Ansprechpartner: Prof. Dr. B. Löffler, Dr. Michael Baier
Telefon: 03641/9393-500, 626
E-Mail: [email protected]
Konsiliarlabor für Gonokokken
Erreger: Neisseria gonorrhoeae
Institution: Vivantes Klinikum Berlin-Neukölln, Klinik für
Dermatologie und Venerologie, Rudower Straße 48,
12351 Berlin
Homepage: www.vivantes.de/gonokokken
Ansprechpartner: Prof. Dr. P. Kohl
Telefon: 030/13014-3601
E-Mail: [email protected],
[email protected]
Konsiliarlabor für Clostridium difficile
Erreger: Clostridium difficile
Institution: Universitätsklinikum des Saarlandes, Institut
für Medizinische Mikrobiologie und Hygiene, Kirrbergerstraße, Gebäude 43, 66421 Homburg/Saar
Homepage: www.uniklinikum-saarland.de/de/
einrichtungen/kliniken_institute/infektionsmedizin/
medizinische_mikrobiologie_und_hygiene/
konsiliarlabor_clostridium_difficile/
Ansprechpartner: Dr. F. Berger, Prof. B. Gärtner Prof. L.
von Müller
Telefon: 06841/16-13915, 23912, 23900
E-Mail: [email protected]
Konsiliarlabor für Hämolytisch-Urämisches Syndrom
(HUS)
Erreger: Enterohämorrhagische Escherichia coli (EHEC),
Shiga-Toxin-produzierende Escherichia coli (STEC)
Institution: Universitätsklinikum Münster, Institut für
Hygiene, Robert-Koch-Str. 41, 48149 Münster
Homepage www.ehec.org
Ansprechpartner: Prof. Dr. H. Karch
Telefon: 0251/83-55361
E-Mail: [email protected]
Konsiliarlabor für Kryptokokkose und seltene
Systemmykosen
Erreger: Cryptococcus, Scedosporium/Lomentospora,
Histoplasma, Coccidioides, Paracoccidioides, Blastomyces und Talaromyces marneffei
Institution: Robert Koch-Institut FG 16, Seestraße 10,
13353 Berlin
Homepage: www.rki.de/kl-kryptokokkose
Ansprechpartner: PD Dr. V. Rickerts
Telefon: 030/18754-2208
E-Mail: [email protected]
Konsiliarlabor für Dermatophyten
Erreger: Trichophyton spp., Microsporum spp.,
Epidermophyton floccosum
Institution: Charité - Universitätsmedizin Berlin, Campus
Benjamin Franklin, Institut für Mikrobiologie und
Hygiene, Hindenburgdamm 27, 12203 Berlin
Ansprechpartnerin: Prof. Dr. Y. Gräser
Telefon: 030/450-524066
E-Mail: [email protected]
52
Präanalytik-Handbuch Infektionsmedizin Kiel
Konsiliarlabor für Legionellen
Erreger: Legionellen
Institution: Universitätsklinikum der TU Dresden, Institut
für Medizinische Mikrobiologie und Hygiene,
Fiedlerstraße 42, 01307 Dresden
Homepage: www.konsiliarlabor-legionella.de
Ansprechpartner: Dr. C. Lück
Telefon: 0351/458-6580, 6213, 6573
E-Mail: [email protected]
Konsiliarlabor für Toxoplasma
Erreger: Toxoplasma gondii
Institution: Universitätsklinik Göttingen, Institut für
Medizinische Mikrobiologie, Kreuzbergring 57, 37075
Göttingen
Homepage: www.toxoplasma-gondii.de
Ansprechpartner: Prof. Dr. U. Groß
Telefon: 0551/39-5801, 5806
E-Mail: [email protected]
Konsiliarlabor für Leptospirose
Erreger: Leptospiren
Institution: Bundesinstitut für Risikobewertung,
Diedersdorfer Weg 1, 12277 Berlin
Homepage: http://www.bfr.bund.de/de/
konsiliarlabor_fuer_leptospiren-188079.html
Ansprechpartner: Dr. K. Nöckler, Dr. A. Mayer-Scholl,
Prof. Dr. K. Stark
Telefon: 030/18412-2053, 2057, 030/18754-3432
E-Mail: [email protected], [email protected], [email protected]
Konsiliarlabor für Tropheryma whipplei
Erreger: Tropheryma whipplei
Institution: Deutsches Herzzentrum Berlin, Biofilmzentrum, Charité-Universitätsmedizin Berlin, CBF
Hindenburgdamm 30, 12203 Berlin
Ansprechpartner: Frau PD Dr. A. Moter
Telefon: 030/450-524226, 524524
E-Mail: [email protected],
[email protected]
Konsiliarlabor für Tularämie
Erreger: Francisella tularensis
Institution: Robert Koch-Institut, ZBS 2, Nordufer 20,
13353 Berlin
Homepage: www.rki.de/kl-tularaemie
Ansprechpartner: Prof. Dr. R. Grunow
Telefon: 030/18754-2100
E-Mail: [email protected]
Konsiliarlabor für Listerien, Binationales Konsiliarlabor für Österreich und Deutschland
Erreger: Listerien
Institution: Österreichische Agentur für Gesundheit und
Ernährungssicherheit, Institut für medizinische Mikrobiologie und Hygiene, Währingerstr. 25a, A 1096 Wien
Homepage: www.listeriose.eu
Ansprechpartner: Dr. S. Huhulescu
Telefon: 0043/50/555-37204, 37111, 37218
E-Mail: [email protected], [email protected]
Konsiliarlabor für Yersinia pestis
Erreger: Yersinia pestis
Institution: Institut für Mikrobiologie der Bundeswehr,
Abteilung Bakteriologie und Toxinologie, Neuherbergstraße 11, 80937 München
Homepage: https://instmikrobiobw.de/einrichtungen/
konsiliarlabore/konsiliarlabor-fuer-pest.html
Ansprechpartner: PD Dr. H. Scholz, Dr. S. Zange
Telefon: 089/992692-2805, 3808
E-Mail: [email protected],
[email protected],
[email protected]
Konsiliarlabor für Mukoviszidose-Bakteriologie
Erreger: Pseudomonas spp., Burkholderia spp.,
Stenotrophomonas maltophilia, Staphylococcus spp.
Institution: Medizinische Hochschule Hannover, Institut
für Medizinische Mikrobiologie und
Krankenhaushygiene, Carl-Neuberg-Str. 1, 30625
Hannover
Ansprechpartner: Herr Prof. Dr. S. Suerbaum
Telefon: 0511/532-6770
E-Mail: [email protected]
Konsiliarlabor für Mukoviszidose-Bakteriologie
Erreger: Pseudomonas spp., Burkholderia spp., Stenotrophomonas maltophilia, Staphylococcus spp.
Institution: Universitätsklinikum, Institut für Medizinische
Mikrobiologie und Krankenhaushygiene, Paul-EhrlichStr. 40, 60596 Frankfurt
Homepage: http://www.kgu.de/zhyg/microbio
Ansprechpartner: PD Dr. M. Hogardt, PD Dr. S. Besier
Telefon: 069/6301-5945
E-Mail: [email protected]
Konsiliarlabor für Mykoplasmen
Erreger: Mycoplasma pneumoniae, M. hominis, Ureaplasma urealyticum; weitere Mykoplasmenspecies aus
Klinikmaterial, Zellkontaminanten, Sterilitätskontrolle von
Impfstoffen, Blutprodukten und Arzneimitteln
Institution: Institut für Medizinische Mikrobiologie und
Hygiene, Medizinische Fakultät der TU Dresden,
Fetscherstraße 74, 01037 Dresden
Homepage: https://tu-dresden.de/med/mf/mib/diagnostik/
konsiliarlabore/Mykoplasmen
Ansprechpartner: Prof. Dr. E. Jacobs
Telefon: 0351/458-6550
E-Mail: [email protected]
53
Herunterladen