Helge Glöckner Sven-Ake Wegner Uni Paderborn SS 2010 Algebraische Topologie: Übungsblatt 5 Gruppenübung Aufgabe G 1. Es sei X ein hausdorffscher topologischer Raum derart, daß jeder Punkt x ∈ X eine kompakte Umgebung hat. Zeigen Sie, dass X dann lokal kompakt ist. Aufgabe G 2. Zeigen Sie, dass jeder kompakte topologische Raum K homöomorph ist Q zu einer abgeschlossenen Teilmenge von [0, 1]J = j∈J [0, 1] (mit der Produkttopologie) für eine geeignete Menge J. Hinweis: Setzen Sie J := C(K, [0, 1]) und betrachten Sie die Abbildung λ : K → [0, 1]J , λ(x) := (f (x))f ∈J . Aufgabe G 3. Zeigen Sie, daß jeder metrische Raum normal ist. Anleitung: Betrachten Sie für abgeschlossenes A ⊆ X die Funktion distA : X → R, distA (x) := inf y∈A d(x, y). Zeigen Sie, daß distA stetig ist und beachten Sie, daß distA (x) genau dann Null ist, wenn x ∈ A gilt. Für gegebene abgeschlossene A, B ⊆ X betrachten Sie nun die Funktion f : X → R, f (x) = distA (x) − distB (x). Aufgabe G 4. Zeigen Sie, daß eine Teilmenge M eines metrischen Raumes (X, d) genau dann relativ kompakt ist, wenn jede Folge (xn )n∈N in M eine in X konvergente Teilfoge hat. Hausübung Aufgabe H 1. Es sei Γ1 ⊆ R[0,1] die Menge der Lipschitz-stetigen Funktionen mit Lipschitz-Konstante Eins. (a) Zeigen Sie, daß Γ1 abgeschlossen in R[0,1] ist. (b) Zeigen Sie, daß Γ1 gleichgradig stetig ist. (c) Zeigen Sie, daß Γ = { f ∈ Γ1 ; kf k∞ 6 1} ⊆ C([0, 1], R)c kompakt ist. Aufgabe H 2. Es sei Ω ⊆ RN eine offene Teilmenge. Eine Folge von Teilmengen (Kn )N ∈N von Ω heißt kompakte Ausschöpfung, falls gilt (i) Kn ⊆ RN ist kompakt für jedes n ∈ N, ◦ (ii) Kn ⊆K n+1 für jedes n ∈ N, (iii) ∪n∈N Kn = Ω. (1) Zeigen Sie, daß Ω stets eine kompakte Ausschöpfung besitzt: (a) Für beschränktes Ω bilden die Mengen Kn := Ω\Cn mit Cn := ∪x∈∂Ω B1/n (x) eine kompakte Ausschöpfung. (b) Sei Ω unbeschränkt. Für die beschränkten Mengen Ωk := Ω ∩ Bk (0) liefert die Methode in (a) kompakte Ausschöpfungen (Kk,n )n∈N . Schließlich bilden die Mengen Kn := ∪nk=1 Kk,n eine kompakte Ausschöpfung von Ω. 1 (2) Zeigen Sie, daß in der Notation von 3.31 bereits durch (dKn )n∈N eine Basis der Topologie auf C(Ω, Y )c gegeben wird, wenn Y ein metrischer Raum und (Kn )n∈N eine kompakte Ausschöpfung von Ω ist. Aufgabe H 3. Es sei (X, d) ein metrischer Raum. Zeigen Sie, daß d0 : X × X → R, d0 (x, y) := d(x,y) 1+d(x,y) eine Metrik auf X ist, welche dieselbe Topologie wie d auf X induziert. Hinweis: Die Funktion h : [0, ∞[→ [0, 1[, h(t) := t 1+t = 1 1+1/t ist monoton wachsend. Bemerkung: Auf dem nächsten Übungsblatt werden wir mithilfe von H2 und H3 zeigen, daß die Topologie von C(Ω, Y )c von einer Metrik induziert wird. Ausgabe dieses Aufgabenblattes am 17.05.2010. Abgabe dieses Aufgabenblattes zu Beginn der Ausweichvorlesung am 25.05.2010. 2