Wechselkurs, Geld und Zinsen: Die kurze Frist 02.01.2012 Gliederung der Vorlesung 1 Einführung 2 Wechselkurse und Devisenmarkt: eine Vermögensmarkt-Perspektive 3 Geldmarkt und Zinsen in kurzer Frist 4 Geld, Zinsen und Wechselkurse: Die kurze Frist Einführung Einführung • Verschiedene Länder nutzen unterschiedliche Währungen. • Wechselkurs ist Preis einer Währung in termini einer anderen Währung. • Wechselkurse beeinflussen wichtige makroökonomische Größen offener Volkswirtschaften, z.B. Leistungs- und Kapitalbilanz. • Wechselkurse stellen auch Vermögenspreise dar und werden entsprechend von denselben Prinzipien bestimmt, die auch andere Vermögenspreise bestimmen. Einführung • Wesentlich für Vermögensmarktperspektive: no-arbitrage-Prinzip. • Liefert Zusammenhang zwischen Wechselkurs und Zinssätzen. • Bestimmung Zinssätze erfordert Einbindung des Geldmarktes, d.h. Betrachtung d. Faktoren, die Geldangebot und -nachfrage bestimmen. • Unterscheidung zwischen kurzer (heutige VL) und langer Frist (VL nächste Woche). Wechselkurse und Devisenmarkt: eine Vermögensmarkt-Perspektive Wechselkurs: Definition & Notierungen • Wechselkurs ist der Preis einer Währung ausgedrückt in Einheiten einer anderen Währung. • Preis jeder der beiden Währungen kann in der jeweils anderen Währung ausgedrückt werden, d.h. Wechselkurse können in “beiden Richtungen” ausgedrückt werden. • Mengennotierung, indirect quote: Preis inländischer Währung ausgedrückt in ausländischer Währung. • Preisnotierung, direct quote: Preis ausländischer Währung ausgedrückt in inländischer Währung. • Beispiel: Euro-Dollar Wechselkurs lt. EZB am 27.12.2011: 1.3057 USD = 1 Euro • Aus europäischer Sicht: Mengennotierung, 1.3057 US-Dollar pro Euro. Preisnotierung, 0.7659 Euro pro USD-Dollar. • Aus amerikanischer Sicht: Mengenotierung: 0.7659 Euro pro USD-Dollar. Preisnotierung: 1.3057 US-Dollar pro Euro. Aufwertung und Abwertung • Aufwertung: Währung wertet relativ zu anderer Währung auf, wenn für inländische Geldeinheit mehr ausländische Geldeinheiten getauscht werden können. • Inländische Aufwertung folglich gleichbedeutend mit Anstieg des Preises inländischer Währung in ausländischer Währung. • Abwertung: Währung wertet relativ zu anderer Währung ab, wenn für inländische Geldeinheit weniger ausländische Geldeinheiten getauscht werden können. • Inländische Abwertung folglich gleichbedeutend mit Rückgang des Preises inländischer Währung in ausländischer Währung. Aufwertung und Abwertung • Wechselkurse wesentlich für Bestimmung von Import- und Exportvolumina. • Abwertung: Importe werden relativ teurer, Exporte werden relativ billiger. • Aufwertung: Importe werden relativ billiger, Exporte werden relativ teurer. • Wechselkursrisiko: Unsicherheit bezüglich des in heimischer Währung gemessenen Wertes einer in Fremdwährung getätigten Investition. Relevant sowohl für Käufer, wie für Verkäufer von Vermögensanlagen. 1.8 1.1 1 1.6 0.9 1.4 0.8 1.2 0.7 1 0.6 0.8 0.5 0.6 0.4 USD / EUR (linke Achse) GBP / EUR (rechte Achse) 2.2 2 1.8 1.6 1.4 1.2 1 USD / GBP Devisenmarkt • Wechselkurse werden durch Angebot und Nachfrage auf Devisenmärkten bestimmt. • Angebot und Nachfrage nach einer Währung werden bestimmt durch • Reale Transaktionen / Güterströme (Leistungsbilanz) • Nettokapitalflüsse (Kapitalbilanz) • Gleichgewichtskonzepte • Unterscheidung von kurzer und langer Frist • Stromgleichgewicht, Handelsbilanzgleichgewicht → Reale Güterströme bestimmen Wechselkurse nur langfristig. • Bestandsgleichgewicht, Portfoliogleichgewicht → kurzfristig werden Wechselkurse im Kapitalmarkt bestimmt. Devisenmarkt • Auf Devisenmärkten handeln im Wesentlichen • Geschäftsbanken • international agierende Unternehmen • Finanzdienstleister • Zentralbanken • Wichtigste Handelsplätze: Frankfurt, London, New York, Singapur, Tokio • Daten zu internationalem Devisenhandel, s. BIS (2010). Devisenmarkt • Zunehmende Integration der Finanzmärkte verhindert Arbitrage. • Z.B. Preis Euro in London: 1.3 USD, Preis Euro in New York: 1.29 USD • Tausch 1 USD in NY gegen 0.775 Euro, Umtausch in London gegen 1.00775 USD. Ergibt bei einem Volumen von 1 Million ca 7,750 USD risikolosen Gewinn. • Arbitragemöglichkeiten verschwinden idR sehr schnell. • Wichtig: Dreiecksarbitrage. • Größter Teil von Devisenmarkttransaktionen wird mittels Dollartransaktionen abgewickelt. Dollar dient als Vehikelwährung, s. BIS (2010, S. 9). Kassa- und Terminkurs • Devisenkassakurs: gegenwärtiger Kurs “an Ort und Stelle” • Devisenterminkurs: vorab vereinbarter Wechselkurs zu einem späteren Zeitpunkt. • Terminkontrakte helfen, Wechselkursrisiken zu steuern (hedging). • Bsp.: Mercedes erhält in 2 Monaten Vorprodukte aus Japan und muss dafür 1 Million Yen bezahlen. Beim heutigen Wechselkurs seien das 10.000 Euro. • Wertet Yen ggü. Euro auf, steigt Europreis der Vorprodukte (und vice versa für eine Abwertung des Yen). • Um Wechselkursrisiko zu eliminieren, geht Mercedes einen Terminkontrakt mit seiner Hausbank ein. Mercedes erhält in 2 Monaten 1 Million Yen zum Terminkurs von 99 Yen pro Euro. Damit ist Mercedes gegen etwaige Wechselkursschwankungen abgesichert. Devisenswaps • Devisenswaps verbinden Termin- und Kassakurse. • Bei Devisenswapgeschäft wird Währung spot verkauft, gleichzeitig wird Termingeschäft über Rückkauf abgeschlossen. • Resultat: Investition in Fremdwährung und gleichzeitiges Hedging des Wechselkursrisikos. • Ca. 44% der Devisengeschäfte wurden 2010 im Rahmen von Swaps abgeschlossen. Nachfrage nach Fremdwährungsanlagen • Kurzfristig wird der Wechselkurs auf den Kapitalmärkten bestimmt. • International tätige Anleger und Investoren handeln mit Anlagen, die in ver. Währungen denominiert sind. • Was beeinflusst die Nachfrage nach Fremdwährungsanlagen? • Grundsätzlich werden Anlageentscheidungen bestimmt von: • (reale) Rendite (d.h. prozentualer Wertsteigerung d. Vermögenswertes in einem bestimmten Zeitraum) • Risiko ( Schwankungen im Vermögenswert) • Liquidität (Leichtigkeit, mit der Vermögenswert gegen andere Güter und Vermögenswerte eingetauscht werden kann). Nachfrage nach Fremdwährungseinlagen • Vergleich zweier Anlagen in unterschiedlicher Währung. • Für Vergleich wichtige Information: • Entwicklung des Marktwertes der Anlage • Entwicklung des Wechselkurses • Jährlicher Zinssatz einer Währung entspricht Betrag, der durch Verleih einer Währungseinheit in einem Jahr verdient werden kann. • Zinssatz einer Währung entspricht also der Rendite auf in dieser Währung denominierte Einlagen. • Zum Vergleich zweier Anlagen in unterschiedlicher Währung müssen nicht nur Zinssätze verglichen, sondern auch die erwartete Wechselkursentwicklung einbezogen werden. • D.h., dass die Euroverzinsung der Dollaranlage berechnet werden muss, um zwischen Dollar- und Euroanlage zu entscheiden. Diese hängt gegenwärtig von den Erwartungen über den zukünftigen Wechselkurs ab. Ungedeckte Zinsparität Formalisierung dieser Überlegung führt zur ungedeckten Zinsparität, einer wichtigen Gleichgewichtsbedingung. • Anlage von 1 Euro im Zeitpunkt t bringt im Zeitpunkt t + 1 (1 + R) Euro. • Anlage von 1 USD im Zeitpunkt t bringt im Zeitpunkt t + 1 (1 + R∗ ) USD. • Im Zeitpunkt t erhält man für 1 Euro Et USD. e • Im Zeitpunkt t wird Et+1 erwartet. • Erwartete Euroverzinsung der Dollaranlage: e . Et × (1 + R∗ ) × 1 Euro/Et+1 • Entscheidungsregel: e • Dollaranlage, wenn Et × (1 + R∗ )/Et+1 > (1 + R). ∗ e • Euroanlage, wenn Et × (1 + R )/Et+1 < (1 + R). Ungedeckte Zinsparität • Der Devisenmarkt ist genau dann im Gleichgewicht, wenn e Et × (1 + R∗ )/Et+1 = (1 + R) (1) • Gleichung (1) heißt ungedeckte Zinsparität und besagt, dass Devisenmarkt im Gleichgewicht, wenn Einlagen in allen verfügbaren Währungen gleiche erwartete Rendite aufweisen. Warum? • Nachfrageüberschuss nach USD genau dann, wenn e Et × (1 + R∗ )/Et+1 > (1 + R). • Bei gegebenen Erwartungen muss Wert des USD sprunghaft ansteigen, Euro wertet sprunghaft ab. • Vice versa für Nachfrageüberschuss nach Euro. • Nur bei Gleichheit der erwarteten Renditen ist Markt geräumt. Ungedeckte Zinsparität • Gleichung (1) gilt exakt. • Eine einfache Näherung erhält man folgendermaßen: • Aus (1): Ee E e − Et 1 + R∗ R∗ − R −1 = t+1 −1 ⇔ = t+1 1+R Et 1+R Et e • Mit (Et+1 − Et )/Et × R ≈ 0 folgt e Et+1 − Et Et | {z } Erwartete Abwertungsrate USD ≈ ∗ R −R . | {z } Zinsdifferential Wechselkursänderungen und erwartete Renditen • Sind Euroanlagen ceteris paribus weiterhin lukrativ, wenn Dollar gegenüber dem Euro abwertet? • Abwertung des Dollar reduziert bei gegebenen Erwartungen die erwartete Rendite aus Euroanlagen. Warum? • Euro-Anlage verspricht Zinssatz R∗ plus erwarteten Abwertungsbonus. • Findet bei gegebenen Erwartungen bereits heute Abwertung statt, reduziert sich Abwertungsbonus. • Anders formuliert: Durch Abwertung des Dollars steigen gegenwärtige Dollarkosten der Euroanlage. • Entsprechend werden Dollaranlagen ceteris paribus lukrativer, wenn Euro ggü. Dollar aufwertet. Gleichgewichtswechselkurs • In einfachem Modell mit Zinsparität ist Wechselkurs Et die endogene Variable. e , Zinssätze R∗ , R sind exogen gegeben. • Erwartungen Et+1 • Der gleichgewichtige Wechselkurs ist folglich der Wechselkurs, der für gegebene exogene Größen Gleichung (1) erfüllt. • Siehe Zeichnung Vorlesung. Komparative Statik 1: Wechselkursänderungen und Zinssätze • Anstieg des USD-Zinssatzes führt bei gegebenen Erwartungen zu einer Aufwertung des Dollars. Warum? • Anstieg des Dollarzinssatzes macht Euroanlagen zunächst weniger attraktiv. • Damit Gleichgewicht im Devisenmarkt herrscht, muss die erwartete Dollarverzinsung von Euroanlagen steigen. • Eurozinssatz und Erwartungen haben sich nicht verändert. Der gestiegene Dollarzins muss folglich die erwartete Abwertungsrate des Dollar erhöhen. • Dies geschieht durch eine gegenwärtige Aufwertung des Dollar. • Anstieg des Eurozinssatzes führt zu einer Abwertung des Dollar. Warum? • Logik genau wie im vorhergehenden Beispiel. Komparative Statik 2: Wechselkurse und Änderungen der Erwartungen • Wird eine stärkere Abwertung des Dollars erwartet, so wertet Dollar bereits gegenwärtig gegenüber dem Euro ab. Warum? • Bei gegebenem Zinsdifferential und gegebenem Wechselkurs Et erhöht höhere erwartete Abwertung die Dollarverzinsung von Euroanlagen. • Dies führt zu einem Nachfrageüberschuß von Euroanlagen bzw. einem Angebotsüberschuß von Dollaranlagen. • Da Zinsen unverändert, muss der Dollar bereits gegenwärtig gegenüber Euro abwerten. • S. Graphik Vorlesung. Geldmarkt und Zinsen in kurzer Frist Geldmarkt: Wiederholung • Bisher: Zinsen R und R∗ exogen. • Jetzt: Zinsen werden endogen auf Geldmarkt bestimmt. • Geld muss erfüllt folgende Funktionen: • Tauschmittel bzw. allgemein akzeptiertes Zahlungsmittel, • Recheneinheit bzw. allgemein akzeptierter Wertmaßstab, • Wertaufbewahrungsmittel, d.h. zum Transfer von Kaufkraft aus Gegenwart in Zukunft. • Unter Geld verstehen wir Geldmenge M1, die sich aus • Bargeld (Münzen, Scheine) • Sichteinlagen von Nichtbanken bei Geschäftsbanken (unmittelbar in Bargeld konvertierbare Einlagen, die im bargeldlosen Zahlungsverkehr verwandt werden können). • Geld umfasst mithin Vermögenswerte mit sehr hoher Liquidität, die als Zahlungsmittel benutzt werden können. • Aber: Relativ geringe bis gar keine Rendite. Geldangebot und -nachfrage • Geldangebot: Annahme, dass Zentralbank einer Volkswirtschaft die Geldmenge kontrolliert. • Geldnachfrage: Beeinflusst von • Opportunitätskosten: Je höher Erträge (Zinsen) nicht-geldlicher Vermögenswerte, desto teurer wird Geldhaltung. • Risiko: Geldhaltung ist riskant, da Preisanstieg oder Abwertung den realen Wert des gehaltenen Geldes reduzieren. Aber: Sämtliche andere, in Geld bewertete Vermögenswerte verändern sich gleichermaßen. • Liquidität: Geld ist der liquideste Vermögenswert. Geldhaltung steigt mit Transaktionsvolumen an. Geldnachfrage • Obigen Überlegungen folgend schreiben wir die aggregierte Geldnachfrage als M d = P × L(R, Y ), (2) mit aggregiertem Preisniveau P , realem Nationalenkommen Y , Zinsatz R und unterstellen ∂L ≡ LR < 0, ∂R ∂L ≡ LY > 0. ∂Y • Gleichung (2) kann als reale Geldnachfrage geschrieben werden, M d /P = L(R, Y ). (3) Geldangebot und Gleichgewicht auf dem Geldmarkt • Geldangebot sei von der Zentralbank exogen fixiert: M S = M . • Geldmarkt ist im Gleichgewicht, wenn M S = M = M D. • Daraus ergibt sich für exogen gegebenes Einkommen Y und festgelegte Geldmenge M der gleichgewichtige Zinssatz R, M/P = L(R, Y ). • S. Zeichnung Vorlesung. (4) Geldangebot und Gleichgewicht auf dem Geldmarkt • Wie stellt sich Gleichgewicht auf dem Geldmarkt ein? • Angenommen R0 > R, dann gilt Überschußangebot auf Geldmarkt: M/P > L(R0 , Y ). • Agenten versuchen, Überschußliquidität zu Zinssatz R0 zu verleihen. • Aber: Überschußangebot führt zu sinkendem Zinssatz, solange, bis Markt geräumt. • Und vice versa für R0 < R. Komparative Statik 1: Zinsen und Realeinkommensänderungen • Ein Anstieg des realen Einkommens Y führt bei gegebener realer Geldmenge M/P zu einem höheren Gleichgewichtszins. Warum? • Erhöhtes Einkommen Y gleichbedeutend mit höherem Transaktionsvolumen, reale Nachfrage nach Geld steigt. • Aber: Reales Geldangebot gegeben. Agenten versuchen zusätzliche Liquidität zu leihen, wodurch Zinssatz ansteigt. • Oder: Agenten veräußern andere Vermögenswerte (Anleihen), wodurch Preise dieser Vermögenswerte fallen und Zinsen entsprechend steigen. • S. Zeichnung Vorlesung. • Formal mittels implizitem Funktionentheorem aus Gleichung (4): ∂R LY =− > 0. ∂Y LR Komparative Statik 2: Zinsen und Geldmengenänderungen • Erhöht die Zentralbank die Geldmenge, dann fällt der Zins bei gegebenem Einkommen Y und gegebenem Preisniveau P . Warum? • Anstieg der Geldmenge M bewirkt Überschußangebot auf dem Geldmarkt. • Agenten versuchen Liquidität zu verleihen, wodurch der Zinssatz nach unten getrieben wird. • S. Zeichnung Vorlesung. • Formal mittels implizitem Funktionentheorem aus Gleichung (4): ∂R 1 = < 0. ∂M P LR Geld, Zinsen und Wechselkurse: Die kurze Frist Kurze vs. lange Frist • Abschnitte 2 und 3 bezogen sich auf die kurze Frist: e • In Abschnitt 2 wurden Wechselkurserwartungen Et+1 als gegeben angenommen. • In Abschnitt 3 wurde Preisniveau P und reale Produktion Y als gegeben angenommen. • Langfristig entspricht reale Produktion ihrem Potentialwert, Preisniveau ist voll flexibel und passt sich an. Wechselkurserwartungen passen sich ebenfalls an. • Langfristige Anpassungen Thema nächster Vorlesung. • Jetzt: Analyse von Zinsen und Wechselkursen in der kurzen Frist. Geld, Zinsen und Wechselkurse • Gleichung (1) bestimmt gleichgewichtigen Wechselkurs in Abhängigkeit des Zinsdifferentials. • Zinsen bzw. Zinsdifferential wird auf den jeweiligen Geldmärkten bestimmt, s. Gleichung (4). • Wir betrachten wieder USA und Europa. US-amerikanischer Geldmarkt wird beschrieben durch M ∗ /P ∗ = L∗ (R∗ , Y ∗ ), europäischer Geldmarkt durch M/P = L(R, Y ). • Euro-Dollar-Wechselkurs E (definiert als Anzahl Euros pro USD) wird bestimmt durch Ee − E . E • 3 Gleichungen in 3 endogenen Variablen (E, R, R∗ ). R = R∗ + Komparative Statik: Geldmenge und Wechselkurse • Expansive Geldpolitik in Europa M ↑ führt kurzfristig zu Abwertung des Euro gegenüber US-Dollar E ↑. Warum? • Anstieg europäischer Geldmenge M erzeugt Überschußangebot auf europäischem Geldmarkt. Zinsen in Europa sinken. • Bei gegebenen Erwartungen E e reduiziert sich Attraktivität von Euroanlagen bzw. erhöht sich Attraktivität von Dollaranlagen. • Anleger substituieren hin zu Dollaranlagen, tauschen vermehrt Euro gegen Dollar. Preis von Dollar in Euro steigt, Euro wertet ab. • Gegenwärtige Abwertung reduziert erwartete Abwertungsrate, Devisenmarkt gerät wieder ins Gleichgewicht. • Kein Einfluß auf amerikanischen Geldmarkt! • Und vice versa für Erhöhung der amerikanischen Geldmenge. • S. Zeichnung Vorlesung. Zusammenfassung • Wechselkurse werden auf Devisenmarkt bestimmt. • Wechselkurse können am besten als Vermögenspreise aufgefasst werden. • Gleichgewicht auf Devisenmarkt impliziert Zinsparität. • Gleichgewichtiger Wechselkurs zwischen zwei Währung abhängig von Zinsdifferential und Abwertungserwartungen. • Zinsen werden auf jeweiligen Geldmärkten bestimmt. • Bisher: kurze Frist, Gleichgewicht für gegebene Erwartungen und Güterpreise. • Nächste Woche: lange Frist.