S-O-S-Methode(c) KOMPAKT - Bundesverwaltungsamt

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IT-Beratung
S-O-S-Methode© KOMPAKT
Kompetenzzentrum Großprojektmanagement
(CC GroßPM) BVA/BIT
Oberziel
Erfolgskategorien
Projekterfolg
S
Strategische
Ausrichtung
O
Organisatorisches Umfeld
S
Systemunterstützung,
Methoden und
Verfahren
Impressum
Herausgeber
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Erarbeitung
Das vorliegende Dokument wurde in Zusammenarbeit mit der Firma Capgemini
Deutschland GmbH erstellt.
Autoren
Thomas Schröder, Mario Kuhl, Bernd Tophoven
Die S-O-S-Methode© darf mit Hinweis auf die Urheberin frei angewendet
werden.
Version 1.0
April 2015
© Bundesverwaltungsamt
Kompetenzzentrum Großprojektmanagement
S-O-S-Methode© KOMPAKT
Inhalt
1.
Ziele und Zweck des Dokuments ....................................................................................6
2.
Einführung in die S-O-S-Methode© .................................................................................6
3.
Kriterien von Großprojekten ............................................................................................8
3.1
Projektgröße ...................................................................................................................8
3.2
Projektinhalt ....................................................................................................................9
3.3
Lebenszyklusphasen ......................................................................................................9
3.4
Einsatz in klein- und mittleren Projekten........................................................................10
4.
Erfolgsvoraussetzungen von IT-Großprojekten in der öffentlichen Verwaltung .............. 11
4.1
Besonderheiten von Großprojekten in der öffentlichen Verwaltung ...............................11
4.2
Faktoren des Projekterfolgs ..........................................................................................12
4.3
Statusprüfung der Erfolgsfaktoren .................................................................................12
5.
Disziplinen zum Management der strategischen Ausrichtung ........................................13
5.1
Festlegung / Überprüfung der Projektrahmenbedingungen ........................................... 13
5.2
Vergabe- und Vertragsmanagement ............................................................................. 18
6.
Disziplinen zum Management des organisatorischen Umfelds und der Mitarbeiter ........ 20
6.1.
Festlegung / Überprüfung der Projektorganisation ........................................................20
6.2.
Personalmanagement ...................................................................................................22
6.3.
Kommunikationsmanagement .......................................................................................25
6.4.
Veränderungsmanagement ...........................................................................................27
7.
Disziplinen zu Systemen, Instrumenten und Werkzeugen ............................................. 29
7.1
Projektplanung ..............................................................................................................30
7.2
Anforderungs- und Änderungsmanagement ..................................................................33
7.3
Qualitätsmanagement ...................................................................................................36
7.4
Risikomanagement .......................................................................................................37
8.
Erweiterung der Managementdisziplinen.......................................................................40
8.1.
Programmmanagement ................................................................................................40
Abbildungsverzeichnis
Abbildung 1: Voraussetzung ist Basis-Projektmanagement (z. B. PMI, Prince2) ............................6
Abbildung 2: Erfolgsfaktoren für das GroßPM gemäß S-O-S-Methode© ........................................7
Abbildung 3: Die Projektmanagement-Disziplinen der S-O-S-Methode© .......................................7
Abbildung 4: Projektmanagement-Charakteristika nach Projektgröße............................................8
Abbildung 5: Die S-O-S-Methode© unterstützt alle Arten von (komplexen) IT-Projekten................9
Abbildung 6: Unterstützung von der Projektanbahnung bis zum Ende der Umsetzung ................ 10
Abbildung 7: Welche PM-Disziplinen wirken primär auf welche Erfolgsfaktoren? .........................12
Abbildung 8: Einschätzung des Projektstatus ..............................................................................12
Abbildung 9: Disziplinen zum Management der strategischen Ausrichtung .................................. 13
Abbildung 10: Ergebnisdokumente der Projektrahmenbedingungen im zeitlichen Ablauf ............. 14
Abbildung 11: Prozesse zum Management der Rahmenbedingungen ......................................... 16
Abbildung 12: Ziel und Nutzen in der öffentlichen Verwaltung......................................................17
Abbildung 13: Prozesse im Vergabe- und Vertragsmanagement .................................................19
Abbildung 14: Disziplinen zum Management des organisatorischen Umfelds ..............................20
Abbildung 15: Prozesse bei der Festlegung und Überprüfung der Projektorganisation ................ 21
Abbildung 16: Prozesse des Personalmanagements ...................................................................23
Abbildung 17: Ziele des Kommunikationsmanagements ..............................................................25
Abbildung 18: Prozesse des Kommunikationsmanagements .......................................................26
Abbildung 19: Die vier Disziplinen des Veränderungsmanagements............................................27
Abbildung 20: Prozesse des Veränderungsmanagements ...........................................................28
Abbildung 21: Disziplinen zu Systemen, Instrumenten und Werkzeuge ....................................... 29
Abbildung 22: Prozesse der Projektplanung ................................................................................31
Abbildung 23: Prozesse des Anforderungs- und Änderungsmanagements .................................. 34
Abbildung 24: Prozesse des Qualitätsmanagements ...................................................................36
Abbildung 25: Risikomanagement als "Radar" der Projektleitung ................................................38
Abbildung 26: Prozesse des Risikomanagements .......................................................................39
Abbildung 27: Aufgabenfeld des Programmmanagements ..........................................................41
Abbildung 28: Prozesse des Programmmanagements ................................................................42
1. Ziel und Zweck des Dokuments
1. Ziele und Zweck des Dokuments
Das vorliegende Dokument ist eine kompakte Beschreibung der S-O-S-Methode©. Das
vollständige Methodenhandbuch inkl. der Checklisten und Vorlagen steht auf der Webseite des Bundesverwaltungsamtes zum Download bereit (www.grosspm.bund.de).
Die Kompaktversion richtet sich in erster Linie an Leserinnen und Leser, die mit der
ausführliche Beschreibung der S-O-S-Methode© bereits vertraut sind und soll als
Nachschlagewerk für den täglichen Gebrauch dienen.
Die Kompaktversion kann auch verwendet werden, um sich als Neueinsteiger einen
Überblick über die S-O-S-Methode© zu verschaffen. Bei der Verdichtung des Inhaltes
wurde auf Erläuterungen weitestgehend verzichtet. Hierzu können die entsprechenden
Kapitel der ausführlichen Version herangezogen werden. Die Kapitelstruktur der beiden Dokumente ist weitestgehend identisch.
Besonderheiten beim Management von Großprojekten sind im Text in grüner Schrift
und einem vorangestellten Pfeil  gekennzeichnet.
2. Einführung in die S-O-S-Methode©
Die für die Bundesverwaltung entwickelte S-O-S-Methode© beschreibt das Standardvorgehen beim Projektmanagement von IT-Großprojekten in der öffentlichen Verwaltung. Sie setzt grundsätzlich die Anwendung eines marktüblichen Projektmanagement-Modells voraus. Schwerpunkte sind dementsprechend die Themen, die über das
normale Projektmanagement hinausgehen und für das Großprojektmanagement
(GroßPM) von Bedeutung sind.
Abbildung 1: Voraussetzung ist Basis-Projektmanagement (z. B. PMI, Prince2)
Für die erfolgreiche Projektdurchführung definiert die S-O-S-Methode© Erfolgsfaktoren, aufgeteilt in drei Kategorien: "Strategische Ausrichtung“, "Organisatorisches Umfeld und Projektmitarbeiter“ sowie "System- und Methodenunterstützung“:
S-O-S-Methode© KOMPAKT, Version 1.0 (Stand: 15.04.2015)
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2. Einführung in die S-O-S-Methode©
Abbildung 2: Erfolgsfaktoren für das GroßPM gemäß S-O-S-Methode©
Auf diese Erfolgsfaktoren kann die Projektleitung mit Hilfe von ProjektmanagementDisziplinen (siehe Abbildung 3) einwirken, die in diesem Dokument in den Kapiteln 5
bis 7 beschriebenen sind.
Abbildung 3: Die Projektmanagement-Disziplinen der S-O-S-Methode©
Die S-O-S-Methode© kann auch in kleineren und mittleren sowie in Megaprojekten
angewendet werden.
S-O-S-Methode© KOMPAKT, Version 1.0 (Stand: 15.04.2015)
Seite 7
3. Kriterien von Großprojekten
3. Kriterien von Großprojekten
IT-Großprojekte werden nach folgenden Kriterien unterschieden:

Gesamtaufwand (mehr als 50 Personenjahre entsprechen einem Groß- oder
Megaprojekt)

Komplexer Projektinhalt

Stand im Projektlebenszyklus zwischen Beginn der Projektanbahnung und
Abschluss der Umsetzung.
3.1 Projektgröße
Der erforderliche Aufwand (in Personenjahren) ist ein geeignetes Kriterium für die
Projektgröße, da relevante Komplexitätsfaktoren enthalten sind.
Abbildung 4: Projektmanagement-Charakteristika nach Projektgröße
S-O-S-Methode© KOMPAKT, Version 1.0 (Stand: 15.04.2015)
Seite 8
3. Kriterien von Großprojekten
3.2 Projektinhalt
Die S-O-S-Methode© unterstützt alle nachfolgenden Ausprägungen:
Abbildung 5: Die S-O-S-Methode© unterstützt alle Arten von (komplexen) IT-Projekten
3.3 Lebenszyklusphasen
Die S-O-S-Methode© kann von der Vorphase bis zur Umsetzung herangezogen werden. Besonders wichtig ist die Berücksichtigung der S-O-S-Methode© bei der Projektanbahnung, um die Grundlagen für den Projekterfolg zu schaffen.
Lebenszyklusphase
Vorphase
Beschreibung
Entstehung des Vorhabens, aus dem letztlich der Bedarf für
ein Projekt erwächst
Projektanbahnung
Festlegung der Rahmenbedingungen, Projektantrag, Mittelbereitstellung
Konzept
Spezifikation des Projektergebnisses (oft in weitere Phasen
für Grob- und Feinkonzept untergliedert)
Entwurf
Festlegung der technischen Lösung zur Umsetzung der
Spezifikation
Umsetzung
Realisierung, Test, Inbetriebnahme
Betrieb
Laufender Betrieb, Weiterentwicklung, Fehlerbehebung /
Gewährleistung
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3. Kriterien von Großprojekten
Abbildung 6: Unterstützung von der Projektanbahnung bis zum Ende der Umsetzung
3.4 Einsatz in klein- und mittleren Projekten
Die S-O-S-Methode© lässt sich ebenso sinnvoll für klein- und mittlere Projekte einsetzen, sofern eine oder mehrere besondere Anforderungen an das Projektmanagement
vorliegen.
Dies sind:







Öffentlichkeitswirksamkeit
Anzahl Stakeholder
Anzahl Organisationseinheiten/Projektstandorte/-sprachen
Technische Komplexität
Politische Konstellation
Bedeutung des Ergebnisses
Enge Terminvorgaben
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Seite 10
4. Erfolgsvoraussetzungen von IT-Großprojekten in der öffentlichen Verwaltung
4. Erfolgsvoraussetzungen von IT-Großprojekten in der öffentlichen
Verwaltung
4.1 Besonderheiten von Großprojekten in der öffentlichen Verwaltung
Unterschied Großprojekt / kleinere Projekte:
Unterschied
Konsequenz
Hohe eingesetzte oder auf dem
Spiel stehende Werte
 Genaue Projektstatusverfolgung sichert Projekterfolg
Große Auswirkungen auf Organisation und Öffentlichkeit
 Kommunikation als Kernaufgabe
Hohe Komplexität
 Detaillierte Prozesse und klare Abgrenzungen
auf allen Ebenen
Viele beteiligte Partner
 Organisationsform wählen, die abgestimmte,
zeitnahe Entscheidungen ermöglicht
Viele beteiligte Mitarbeiter
 Ziele klar vermitteln – Motivation schaffen
Zusätzliche Herausforderungen in Großprojekten:
Herausforderung
Konsequenz
Verlust der Aufmerksamkeit
(Management-Attention)
 Umfangreiches Stakeholdermanagement
Kein „Chef“, sondern mehrere,
unabhängige Beteiligte mit starkem Einfluss
 Verantwortlichkeiten, EntscheidungsEskalationswege gemeinsam definieren
Mehrdimensionaler
Nutzen
(mehrere gleichwertige Ziele)
 Festlegung von Minimalzielen
Zunächst steht der Endtermin
 Projektumfang reduzieren oder Termine verschieben.
Keine Kompromisse bei Anforderungen
 Überflüssige Anforderungen vermeiden
Komplexe
turen
Entscheidungsstruk-
 Entscheidungsprozesse definieren, Zeit und
Aufwand zur Entscheidungsfindung einplanen.
Wenig Expertise im Projektmanagement
 Projektmitarbeiter coachen, Experten einbinden
Wenig Flexibilität im Management interner/externer Mitarbeiter
 Incentivierungsmöglichkeiten schaffen
S-O-S-Methode© KOMPAKT, Version 1.0 (Stand: 15.04.2015)
Seite 11
und
4. Erfolgsvoraussetzungen von IT-Großprojekten in der öffentlichen Verwaltung
4.2 Faktoren des Projekterfolgs
Abbildung 7: Welche PM-Disziplinen wirken primär auf welche Erfolgsfaktoren?
4.3 Statusprüfung der Erfolgsfaktoren
Für die 13 Erfolgsfaktoren stehen Prüffragen in separaten Dokumenten zur Verfügung,
deren Beantwortung eine Beurteilung des Projektstatus –inkl. möglicher Risiken– im
Sinne einer Ampellogik ermöglicht.
Abbildung 8: Einschätzung des Projektstatus
S-O-S-Methode© KOMPAKT, Version 1.0 (Stand: 15.04.2015)
Seite 12
5. Disziplinen zum Management der strategischen Ausrichtung
5. Disziplinen zum Management der strategischen Ausrichtung
Abbildung 9: Disziplinen zum Management der strategischen Ausrichtung
5.1 Festlegung / Überprüfung der Projektrahmenbedingungen
Ziele
Durch eine Vorprüfung des Großprojekts (Vorprojekt) ist die Frage zu klären, ob die
Umsetzung des Projekts überhaupt sinnvoll ist.
Ist das der Fall wird die strategische Ausrichtung des Projekts erarbeitet. Die hier
relevanten vier Erfolgsfaktoren werden vorbereitet:

Klare Projektziele

Wohldefinierter Nutzen und Wirtschaftlichkeit

Hinreichendes Alignment zwischen den maßgeblichen Stakeholdern

Minimaler und stabiler Projektumfang
Zusätzlich ist die notwendige organisatorische Reife der Organisation herzustellen. Die
folgende Abbildung 10 verdeutlicht den Zusammenhang zwischen den Erfolgskriterien
und den zu erstellenden Ergebnisdokumenten im Zuge der Festlegung der Projektrahmenbedingungen.
S-O-S-Methode© KOMPAKT, Version 1.0 (Stand: 15.04.2015)
Seite 13
5. Disziplinen zum Management der strategischen Ausrichtung
Abbildung 10: Ergebnisdokumente der Projektrahmenbedingungen im zeitlichen Ablauf
Ergebnisse
 Projektvorstudie (= Ergebnisdokument des Vorprojekts)
Inhalt:

Welche Ziele werden mit dem Projekt verfolgt? Passt das Projekt hinsichtlich
Ziele und Umfang zur geschäftspolitischen Ausrichtung der beteiligte(n) Organisation(en)?

Wird das Projekt durch gesetzliche Vorgaben erzwungen?

Können die Projektziele auch mit einem weniger komplexen Ansatz erreicht
werden?

Wie kann der Nutzen des Projekts gemessen werden?

Sind die Kosten des Projekts mit hinreichender Sicherheit abzuschätzen?

Stehen die erforderlichen Mittel (Zeit, Ressourcen, Fähigkeiten) zur erfolgreichen Umsetzung des Projekts zur Verfügung?

Gibt es Stakeholder, die das Projekt unterstützen und dauerhaft die Verantwortung übernehmen wollen bzw. gibt es Stakeholder, die ein Interesse am
Scheitern des Projektes haben?
S-O-S-Methode© KOMPAKT, Version 1.0 (Stand: 15.04.2015)
Seite 14
5. Disziplinen zum Management der strategischen Ausrichtung
 Machbarkeitsanalyse
Die Machbarkeitsanalyse zeigt mögliche Lösungsvarianten auf und identifiziert die
Problemfelder des Projekts:
Inhalt:








Welche Pakete (Bestandteile des Projekts) lassen sich definieren (um die
Frage „make or buy“ beantworten zu können)?
Welche fachlichen und nicht fachlichen Anforderungen entscheiden über die
Machbarkeit des Projekts?
Denkbare Lösungsvarianten? Wie sensitiv sind die Lösungsvarianten hinsichtlich Änderungen der Grundannahmen?
Standardsoftware verfügbar?
Anbieter? Mindestanforderungen? Auswahlkriterien?
Vergaberichtlinien (bei der Beschreibung der Anforderungen) beachten
Änderungen der Grundannahmen aufgrund gesetzlicher Änderungen beachten (Sensitivität der Lösung)
Machbarkeitsanalyse zur Außenkommunikation nutzbar
 Projektauftrag
Nach Abschluss des Vorprojekts muss die offizielle Genehmigung des Projekts erfolgen. Dies geschieht zumeist in Form des Projektauftrags.


Es ist zu prüfen, ob es Standardformulare (z. B. für Projektanträge, -aufträge
oder Projekthandbücher) in der jeweiligen Entität gibt, deren Verwendung
vorgeschrieben ist.
Projektmotivation und Projektziele sowie Projektgrundsätze



Beschreibung, warum die Organisation das Projekt braucht und wer davon
welchen Nutzen erwarten kann (Motivation).
Beschreibung der Ziele – was soll im Projekt erarbeitet werden und was ist
die erwartete Wirkung der Lösung.
Umwandlung der Prioritäten in Entscheidungsregeln (Projektgrundsätze).
 Kosten-Nutzen-Analyse (Business Case)
Finanzielle Bewertung und Gegenüberstellung der Projektkosten mit dem Projektnutzen.
 Ein gemeinschaftlich getragener Business Case trägt dazu bei, das Alignment
der maßgeblichen Stakeholder zu sichern.
 In der öffentlichen Verwaltung wird die Betrachtung des Nutzens und der Wirtschaftlichkeit mithilfe der WiBe durchgeführt.
S-O-S-Methode© KOMPAKT, Version 1.0 (Stand: 15.04.2015)
Seite 15
5. Disziplinen zum Management der strategischen Ausrichtung
 Projektcharta
Die Projektcharta hat den Charakter eines Vertrages zwischen Auftraggeber, Gesamtprojektleiter und den weiteren Beteiligten (z. B. Auftragnehmer).

Eine Projektcharta (mit den Einzelthemen Motivation, Ziele, wichtigste fachliche Anforderungen, Kosten und Nutzen der verschiedenen IT-Lösungsoptionen sowie Projektvoraussetzungen und Abhängigkeiten) ermöglicht einen
besseren Überblick und schafft damit mehr Verbindlichkeit als Teilbeschreibungen in unterschiedlichen Dokumenten.
 Projektorganisation (grob) und Stakeholder-Übersicht
Erstellung eines ersten Projektorganigramms und Identifikation der relevanten Stakeholder.
 Projektplan (grob)
Beschreibung der wesentlichen Projektphasen und der wichtigsten Termine und Meilensteine.

Großprojekte sollten in Stufen aufgeteilt werden, um die Zeit bis zum Eintritt
des ersten Projektnutzens zu verkürzen.
Prozesse
Abbildung 11: Prozesse zum Management der Rahmenbedingungen
Initiale Prozesse

Erreichung einer gemeinschaftlichen Zielvision



Revolutionäres Vorgehen in der Startphase, evolutionäres Vorgehen im Projekt
Typische Stakeholder in der öffentlichen Verwaltung beachten
Umgang mit Zielen der Qualität und der Politik (siehe Abbildung 12)
S-O-S-Methode© KOMPAKT, Version 1.0 (Stand: 15.04.2015)
Seite 16
5. Disziplinen zum Management der strategischen Ausrichtung
Abbildung 12: Ziel und Nutzen in der öffentlichen Verwaltung

Grobplanung des Projekts








In Zielkonflikten helfen Anspruchsniveaus
Anwendergruppen durch Kommunikation des Gesamtnutzens überzeugen
Unter- und Überschätzung von Kosten und Terminen vermeiden
Ziele realistisch und machbar gestalten
Großprojekte sind formal zu genehmigen
Budgetfreigabe sollte vollständig sein
Fehlende Budgetmittel können ein Projekt verzögern, z. B. wegen Abziehen
von Ressourcen
Budgetallokation rechtzeitig beginnen
Laufende Prozesse

periodische Überprüfung der Projektrahmenbedingungen

Projektziele regelmäßig prüfen
Erfolgsmessgrößen
Die Überprüfung, ob die Rahmenbedingungen des Projekts hinreichend gut definiert
wurden bzw. definiert sind, erfolgt am einfachsten über die Prüfung zur Statusbestimmung des Projekts im Themenfeld „strategische Ausrichtung“ (siehe Kapitel 4.3 Statusprüfung der Erfolgsfaktoren).

Eine entsprechende Analyse sollte keine roten Warnampeln und auch keine
dauerhaft gelben Ampeln aufzeigen.
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Seite 17
5. Disziplinen zum Management der strategischen Ausrichtung
5.2 Vergabe- und Vertragsmanagement
Relevante Verordnungen und Bestimmungen:





Ziele



VgV: Vergabeverordnung, Verordnung über die Vergabe öffentlicher Aufträge
VOL/A, VOL/B, VOF: Vergabe- und Vertragsordnung für Leistungen
EVB-IT: Ergänzende Vertragsbedingungen für die Beschaffung von Informationstechnik
UfAB: Unterlage für Ausschreibung und Bewertung von IT-Leistungen
Für das Vergabe- und Vertragsmanagement muss ein Vergaberechtsexperte
hinzugezogen werden, der die o. g. Regularien kennt.
Auswahl von externen Auftragnehmern
Vertragsabschluss einschließlich Festlegung der vertraglichen/rechtlichen
Rahmenbedingungen für die Beziehung zwischen Auftraggeber und externem
Auftragnehmer
Transparenz über die projektrelevanten Verträge und deren Inhalt
Überwachung der Erfüllung der vertraglich vereinbarten Leistung
Disziplinspezifische Rollen

Ausschreibungs- und Vertragsverantwortlicher (Vorbereitung der Ausschreibung, Vertragsgestaltung und Abschluss)

Vertragsadministrator (Unterstützung bei der Vertragsabwicklung, PMO)

Das Qualitätsmanagement ist für die Prüfung und Einhaltung der Verträge
verantwortlich.
Ergebnisse

Vergabeunterlagen

Verträge

Vertragsübersicht mit kaufmännisch relevanten Details zu Verträgen

Abnahme
S-O-S-Methode© KOMPAKT, Version 1.0 (Stand: 15.04.2015)
Seite 18
5. Disziplinen zum Management der strategischen Ausrichtung
Prozesse
Abbildung 13: Prozesse im Vergabe- und Vertragsmanagement
Initiale Prozesse

Aufbau Vertragsmanagement

(Teilweise erhebliche) Vergaberechtsfristen beachten

Verträge abschließen








Vorteile einer partnerschaftlichen Zusammenarbeit bedenken
Verteilung der Gesamtverantwortung zwischen AG und AN
Vermeidung einer Lieferantenabhängigkeit
Vergaberecht entscheidet über Ausschreibungsart
Zeitraum für Vergabeverfahren beachten
Abnahmekriterien zur Inbetriebnahme sind detailliert festzuhalten
EVB-IT ist Standardvertragsrahmen
Verträge regeln behördenübergreifende Kommunikation
Laufende Prozesse

Verträge erfüllen




Budgeteinhaltung durch Kontrolle und Sicherstellung der vereinbarten Leistungen
(Teil-) Neuvergabe bei Änderungen prüfen
Vertragsformularvorschläge von EVB-IT
Abnahme im Vorjahr unter Vorbehalt unter bestimmten Bedingungen, wenn im
Folgejahr kein Budget vorhanden ist
S-O-S-Methode© KOMPAKT, Version 1.0 (Stand: 15.04.2015)
Seite 19
5. Disziplinen zum Management der strategischen Ausrichtung
Erfolgsmessgrößen
Qualitative:

Klarstellung der AG-/AN-Situation und rechtliche Verbindlichkeit für beide Seiten

Vollständige Vertragsübersicht (alle Verträge und relevanten Meilensteine)

Transparenz: Jederzeit ein aktueller Überblick über die abgeschlossenen Verträge
Quantitativ:

Anzahl externer Auftragsnehmer, die erst nach dem geplanten Einsatzbeginn
ausgewählt werden.

Anzahl von Vertragsänderungen (außer Änderungsanforderungen)

Anzahl der Tage, die auf den Abschluss von Verträgen oder die Bereitstellung
von benötigten Lizenzen bzw. Produkten gewartet werden muss.
6. Disziplinen zum Management des organisatorischen Umfelds und
der Mitarbeiter
Abbildung 14: Disziplinen zum Management des organisatorischen Umfelds
6.1. Festlegung / Überprüfung der Projektorganisation
Ziele


Festlegung einer angemessenen Projektorganisation
 Durch Modularisierung (Teilprojekte, mehrere Projektebenen) wird
die Komplexität reduziert.
Verteilung der Aufgaben und Abgrenzung der Verantwortlichkeiten
 Großprojekt kennen viele dedizierte Projektrollen
Disziplinspezifische Rollen

keine
Ergebnisse

Projektorganigramm

Rollenbeschreibung
S-O-S-Methode© KOMPAKT, Version 1.0 (Stand: 15.04.2015)
Seite 20
6. Disziplinen zum Management des organisatorischen Umfelds und der Mitarbeiter
Prozesse
Abbildung 15: Prozesse bei der Festlegung und Überprüfung der Projektorganisation
Initiale Prozesse

Festlegung Projektstruktur








Intelligente Modularisierung (Teilprojekte, zusätzliche Projektmanagement
bzw. –leitungsebenen, spezielle Rollen)
Gleiche Strukturen für übereinander liegende Organisationsebenen
Projektmanagementaufgaben können in Teilprojekte ausgelagert werden
Maximal 15 direkt geführte Mitarbeiter pro Führungskraft
Begrenzung auf maximal 6 Teilprojekte pro Projektleiter
Dezentrale Führungsstrukturen können je nach Projekt sinnvoll sein (z. B. bei
mehreren Projektstandorten)
Vertreter der Fachbereiche Vollzeit in die Projektarbeit einbinden, mindestens
in die Entscheidungs- und Kommunikationsprozesse
Festlegung Rollen und Verantwortlichkeiten



Um den Projekterfolg sicherzustellen, ist die Unterstützung durch ein Mitglied
der obersten Leitungsebene erforderlich.
In Großprojekten sind oft eine größere Vielzahl spezieller Projektrollen mit einem klar definierten Aufgaben- und Verantwortungsbereich erforderlich.
Einrichtung einer Hierarchie von Projektrollen (z. B. QS Gesamtprojekt  QS
Teilprojekt)
S-O-S-Methode© KOMPAKT, Version 1.0 (Stand: 15.04.2015)
Seite 21
6. Disziplinen zum Management des organisatorischen Umfelds und der Mitarbeiter


Projektrollen brauchen Vertreter
Beachtung besonderer Rollen in IT-Großprojekten
Laufende Prozesse

Projektorganisation prüfen und anpassen
Erfolgsmessgrößen
Qualitativ:

Sind Rollen und Verantwortlichkeiten zwischen AN und AG und innerhalb der
Projektstruktur genau definiert und kommuniziert?

Ist die Einbindung der Nutzer/Fachbereiche sichergestellt?

Ist die Abhängigkeit zwischen den Teilprojekten aus fachlicher Sicht minimiert?
Quantitativ:

Führungsspanne der (Teil-)Projektleiter >= 15 Mitarbeiter?

Anzahl der Änderungen die mehrere Teilprojekte betreffen / Gesamtzahl der
Änderungen
6.2. Personalmanagement
Ziele



Einen erfahrenen Projektleiter finden und ein qualifiziertes Team zusammenstellen.
Das Projektteam motivieren.
Die Projektmitarbeiter weiterentwickeln.
Disziplinspezifische Rollen

Personalmanager (Mitarbeiterauswahl und -entwicklung)

Personaladministrator (Administrative Unterstützung)

Delegation von Personalmanagementaufgaben vom Gesamtprojektleiter an
die (Teil-) Projektleiter sinnvoll.
Ergebnisse

Mitarbeiterverfügbarkeitsplan

Mitarbeitereinsatzplan

Ausbildungsplan
S-O-S-Methode© KOMPAKT, Version 1.0 (Stand: 15.04.2015)
Seite 22
6. Disziplinen zum Management des organisatorischen Umfelds und der Mitarbeiter
Prozesse
Abbildung 16: Prozesse des Personalmanagements
Initiale Prozesse

Personalmanagement aufbauen



Personalmanagement im Projekt ist Aufgabe mehrerer Mitarbeiter, deshalb ist
es erforderlich die Rollen genau zu definieren.
Die Anforderung und Verteilung der Mitarbeiter sollte zentral erfolgen (auf der
Ebene des Gesamtprojekts)
Projektteam aufbauen





Sieben Anforderungen an den Projektleiter

Mehrsprachigkeit (Fach-/IT-Begriffe)

Umfangsbegrenzung

Orchestrierung

Mobilisierung

Kommunikativer Biss

Authentischer Überzeugungstäter

Risikomanager
Der Projektleiter sollte dem Projekt zu 100% zur Verfügung stehen
Ausgewogener Mix an erfahrenen und weniger erfahrenen Mitarbeitern und
an internen und externen Mitarbeitern
Ausreichend Managementkapazität beim Einsatz von externen Mitarbeitern
bereitstellen, um die formalen Prozesse bei der Beschäftigung Externer wahrnehmen zu können.
100% Projektverfügbarkeit wichtiger Rollen
S-O-S-Methode© KOMPAKT, Version 1.0 (Stand: 15.04.2015)
Seite 23
6. Disziplinen zum Management des organisatorischen Umfelds und der Mitarbeiter








Beachtung der formalen Regelungen interner Mitarbeiter (Umsetzung, Aufgabenübertragung oder Abordnung)
Personalrat frühzeitig einbinden
Auftraggeber sollte sich ein Mitspracherecht bei der Auswahl externer Mitarbeiter sichern
Entwicklungsperspektive des Mitarbeiters aufzeigen
Gezielte Mitarbeiterentwicklung fördert Motivation
Erfolgsbeitrag des einzelnen Mitarbeiters zu den Projektzielen immer wieder
verdeutlichen
Kulturschock durch gezielte Interaktion vermeiden
Regelmäßiges Feedback zur Leistungssicherung
Laufende Prozesse

Laufendes Personalmanagement




Mehrere Mitarbeitern gleichzeitig integrieren, um den Einarbeitungsaufwand
zu reduzieren
Mittel-/langfristige Personalplanung aufsetzen (Nachfolger für zentrale Projektrollen langfristig entwickeln)
Regelmäßige Aufgabenprüfung schützt vor Demotivation (Über-/ Unterforderung vermeiden)
Angestrebte Mitarbeiterentwicklung regelmäßig überprüfen und ggf. Maßnahmen anpassen.
Erfolgsmessgrößen

Stehen die Mitarbeiter rechtzeitig für das Projekt zur Verfügung?

Stehen die Mitarbeiter mit wichtigen Rollen Vollzeit zur Verfügung?

Werden die Mitarbeiter regelmäßig über das Projekt informiert?

Müssen Aufgaben wegen Über-/Unterforderung umverteilt werden?

Ist für jeden Mitarbeiter die Mitarbeiterentwicklung geplant?

Sind die Projektziele in den Zielen des Mitarbeiters verankert?
S-O-S-Methode© KOMPAKT, Version 1.0 (Stand: 15.04.2015)
Seite 24
6. Disziplinen zum Management des organisatorischen Umfelds und der Mitarbeiter
6.3. Kommunikationsmanagement
Ziele




Alle Beteiligten innerhalb und außerhalb des Projekts einbinden und dadurch
Motivation auf allen Ebenen der Organisation schaffen/erhalten
Informationen bereitstellen, die jeder Beteiligte für die erfolgreiche Bearbeitung seiner Aufgaben bzw. für die erfolgreiche Übernahme seiner Rolle benötigt
Projektziel für alle Beteiligten deutlich kommunizieren, so dass eine Fokussierung eintritt
Sicherstellen, dass das Projektziel nicht durch Interessen einzelner Beteiligter/Gruppen (projektintern wie außerhalb des Projekts) gefährdet wird.
Abbildung 17: Ziele des Kommunikationsmanagements
Disziplinspezifische Rollen

Kommunikationsmanager
Ergebnisse

Stakeholder- und Zielgruppenübersicht

Kommunikationsplan (je Zielgruppe / je Stakeholder)

Information durch Kommunikation (z. B. Aushänge, Newsletter, Präsentationen)
S-O-S-Methode© KOMPAKT, Version 1.0 (Stand: 15.04.2015)
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6. Disziplinen zum Management des organisatorischen Umfelds und der Mitarbeiter
Prozesse
Abbildung 18: Prozesse des Kommunikationsmanagements
Initiale Prozesse

Aufbau Kommunikationsmanagement

Kommunikationsstandards schriftlich festhalten
(z. B. eine Kommunikations-Charta erstellen)
Laufende Prozesse

Kontinuierliches Stakeholdermanagement





Mitarbeit vieler Stakeholder kann nur über Motivation sichergestellt werden
Kommunikationsplanung regelmäßig wiederholen, da sich die Einstellung der
Stakeholder zum Projekt im Projektverlauf ändern kann
Proaktive Kommunikation mit Sonderbeauftragten der Organisation
Frühzeitige, offene Kommunikation der Herausforderungen im Projekt. Stakeholder frühzeitig auf potentielle Probleme im Projektverlauf vorbereiten
Projektmarketing und -kommunikation


Kontakt mit öffentlichen Medien speziell planen um deren Aufmerksamkeit zu
erregen oder zu vermeiden
Kommunikation mit und für Lieferanten/AN gezielt planen (Darf das Projekt
als Referenz verwendet werden?)
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6. Disziplinen zum Management des organisatorischen Umfelds und der Mitarbeiter



Pressestimmen einbeziehen - welche Medienechos gibt es auf das Projekt
und seinen Fortgang?
Sensibilität schriftlicher Unterlagen beachten (können die Dokumente eingesetzt werden, um dem Ansehen des Projekts in der Öffentlichkeit zu schaden?)
Kontinuierliches Berichtswesen
Erfolgsmessgrößen

Fühlen sich die maßgeblichen Stakeholder hinreichend informiert? Sind Ihnen
der Projektstaus und die aktuellen Probleme geläufig? Ist ihnen bewusst, wie
sie selber aktuell zum Projekterfolg beitragen können/müssen? Fühlen sie
sich dem Projekt nach wie vor verpflichtet?

Wissen Anwender über das Projekt und dessen Stand Bescheid? Wissen Sie,
wann die entstehende Lösung zu ihnen kommen wird? Sind ihnen die Konsequenzen und Auswirkungen bewusst?

Empfinden die Empfänger der Berichte diese als aussagekräftig und relevant?
Orientieren sich die Diskussionen in Projekt und Lenkungsausschuss an den
Berichten?
6.4. Veränderungsmanagement
Ziele
Abbildung 19: Die vier Disziplinen des Veränderungsmanagements


Gewährleistung der Vorbildfunktion von Führungskräften im Rahmen der Unternehmenskultur
Sicherstellung von Verständnis und Verpflichtung bei den Betroffenen
 Fokus auf Überzeugung legen
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6. Disziplinen zum Management des organisatorischen Umfelds und der Mitarbeiter


Unterstützung durch klare Strukturen und Prozesse
 Übergreifende Zusammenarbeit stärken
 Entscheidungshoheit für Führungskräfte explizit einräumen und an konkreten Beispielen verdeutlichen
Talentförderung und Entwicklung notwendiger Fähigkeiten
Disziplinspezifische Rollen

Veränderungsmanager

Kommunikationsmanager

Personalmanager

Multiplikatoren

Leitung
Ergebnisse

Zielgruppenspezifische Kommunikations- und Maßnahmenpläne

Analyse von Strukturen und Prozessen

Schulungsplan zur Entwicklung notwendiger Fähigkeiten
Prozesse
Abbildung 20: Prozesse des Veränderungsmanagements
Initiale Prozesse

Aufbau Veränderungsmanagement
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6. Disziplinen zum Management des organisatorischen Umfelds und der Mitarbeiter
Laufende Prozesse

Verständnis und Verpflichtung schaffen


„Verbrannte Erde“ pfleglich kultivieren – vorangegangene Veränderungsprogramme sollten berücksichtigen werden. Ggf. (strategische) Ziele nicht überbetonen und auf konkrete Änderungen in der Arbeitsweise hinweisen.
Strukturen und Prozesse überprüfen

Alternative Karriereperspektiven schaffen, wenn für Mitarbeiter Aufgaben oder
Kompetenzen entfallen. Neue Stellenprofile definieren, anstatt bestehende
abzuwerten.

Vorbildfunktion stärken

Talentförderung und Fähigkeiten aufbauen

Keine einzelfallbezogene Erfolgskontrolle, nur auf freiwilliger Basis (z. B. Teilnehmerbefragung einer Maßnahme)
Erfolgsmessgrößen

Verstehen die Beteiligten die durch das Projekt ausgelösten Veränderungen?
Stehen sie dahinter?

Werden die vorhandenen Prozesse und die Organisationsstruktur als hilfreich
empfunden, um die Veränderung durchzuführen?

Werden die Führungskräfte als Vorbilder und Unterstützer wahrgenommen?

Fühlen sich die Betroffenen durch angemessene Qualifizierungsmaßnahmen
unterstützt?
7. Disziplinen zu Systemen, Instrumenten und Werkzeugen
Abbildung 21: Disziplinen zu Systemen, Instrumenten und Werkzeuge
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7. Disziplinen zu Systemen, Instrumenten und Werkzeugen
7.1 Projektplanung
Ziele




Koordination aller Projektaufgaben und Ressourcen
Sicherstellung der Verlässlichkeit der Informationen
Sicherstellung der Vorhersagbarkeit in allen Planungsdimensionen
Aufsetzen von Maßnahmen zur Steuerung des Projekts
Disziplinspezifische Rollen

Projektplaner

Projektcontroller

Bei Großprojekten empfiehlt es sich, die Rollen des Planungsverantwortlichen
und des Projektcontrollers auf Gesamtprojektebene einzurichten. Beide sorgen für eine konsistente Aufbereitung der Planungs- und Controllinginformationen aus den Teilprojekten. Die Verantwortung für die Planung der Teilprojekte liegt bei den Teilprojektleitern.
Ergebnisse

Aufwandsschätzung (inkl. Restaufwandsschätzung)

Projektplan und Planungssichten
o Projektstrukturplan
o Budget- und Kostenplan
o Aufwandsplan

Ressourcen- und Organisationsplan

Termin- und Ablaufplan

ggf. Produktstrukturplan

Teilprojektpläne ergeben den konsolidierten Gesamtprojektplan („Bottom up“).
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7. Disziplinen zu Systemen, Instrumenten und Werkzeugen
Prozesse
Abbildung 22: Prozesse der Projektplanung
Initiale Prozesse

Rahmenbedingungen für die Planung schaffen









Verantwortung nach unten delegieren
Durchgängigkeit der Planung durch strikte Prozessvorgaben sicherstellen, um
Brüche in Werkzeugen oder Medien zu vermeiden
Mitarbeitermotivation durch Transparenz hinsichtlich der Ziele und der Auswirkungen der eigenen Tätigkeiten
Commitment auf unteren, Vorgaben auf höheren Ebenen des Projekts
Aufgaben und Verantwortlichkeiten in der Planung mit externen AN im Vertrag
festlegen
Definitionen von festen Planungsparameter, um die Konsistenz über alle Projektebenen zu sichern
Planungssichten zielgruppenspezifisch festlegen
Festlegung einer einheitlichen Schätzmethodik, damit Teilschätzungen strukturell und inhaltlich zusammenpassen und eine Konsolidierung auf Gesamtprojektebene möglich ist (z. B. einheitlicher Umgang mit Risikopuffern)
Fehlervermeidung bei der Schätzung durch Verwendung von Standardvorlagen mit Schätzanleitungen
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7. Disziplinen zu Systemen, Instrumenten und Werkzeugen







Klare Konzepte zum Kommunikationsmanagement und zur Projektsteuerung
erleichtern eine korrekte Aufwandsschätzung dieser Aktivitäten
Anbindung bestehender Systemlandschaften als Teil der Projektkosten berücksichtigen
Schnittstellen zwischen IT-Projekten klar definieren
Risikopuffer bei der Aufwandschätzung berücksichtigen – die Verwaltung des
Risikopuffers obliegt dem Gesamtprojektleiter
Stetige Verbesserung der Produktivitätsschätzungen reduzieren Fehler
Doppelte Überprüfung der Schätzung

Verwendung einer anderen Schätzmethodik

Prüfung durch erfahrenen Dritten oder Experten
Erstellung initialer Ergebnisse









Angemessene Berücksichtigung unklarer Anforderungen bei der Aufwandsschätzung sicherstellen
IT-WiBe bei der Budgetplanung berücksichtigen
Haushaltsrecht erfordert Verteilung von Budgetposten auf einzelne Jahre
Kostenbewusstsein aller Mitarbeiter durch Information über Kostentreiber aktivieren
Klare Abgrenzung der Aufgaben der Teilprojekte als Basis der Terminplanung
Detailplanungen verbessern Aufwandschätzungen iterativ, Konsistenz und
Stabilität der Gesamtplanung sind herbeizuführen
Informationen auf unterschiedlichen Ebenen der Gesamt- und Teilprojektplanung sind zueinander konsistent (in der Gesamtplanung werden die Informationen aus den Teilplänen verdichtet, jedoch nicht verändert).
Maßnahmen zur Minderung des Planungsrisikos

Stufen bzw. Iterationen einplanen

Erfolge in frühen Phasen planen

Proof of Concept vorsehen
Fest definierte Fristen der Organisation bei der Planung berücksichtigen
Laufende Prozesse
 Laufende Planungs- und Controllingaktivitäten





Neben Aufwand und Budget zusätzlich die Statusdimensionen Inhalt (Fertigstellungsgrad), Qualität und Nutzen betrachten
Zusätzliche Informationen wie z. B. Fehleranzahl verbessern Restaufwandschätzungen
Abstimmung mit Personalrat über mitarbeiterspezifische Themen
Verschiedene Kriterien wie z. B. Fertigstellungsgrad, aktuelle Werte aus dem
QM-System oder ergänzende Informationen aus Werkzeugen helfen zur Statusbestimmung von Inhalt und Qualität
Regelmäßige Überprüfung der Nutzentreiber
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7. Disziplinen zu Systemen, Instrumenten und Werkzeugen





Konsistenz von Budgetplanung, Haushaltsmeldungen und IT-WiBe wahren
Plausibilisierung des Fertigstellungsgrads

Betrachtung der Produktivität

Betrachtung der Qualitätsprognosen
Abweichungen vom geplanten Nutzen müssen schnellstmöglich nach oben
kommuniziert und dort diskutiert werden
Beobachtung des kritischen Pfades durch Konsolidierung von Detailplanungen
Konsistenz der Gesamtplanung durch Review sicherstellen
Erfolgsmessgrößen
Qualitativ:

Sind alle Planungsdimensionen balanciert? Sind die in der Projektplanung
enthaltenen Ressourcen tatsächlich verfügbar?

Wie exakt sind die in der Planung ermittelten Ist-Daten?

Wie genau sind die in der Planung ermittelten Voraussagen?

Enthält die Planung Puffer und ist der kritische Pfad bekannt?

Sind die Planungen auf unterschiedlichen Ebenen des Projekts und die verschiedenen Planungssichten konsistent zueinander?

Sind alle Stakeholder hinsichtlich der für sie wichtigen Planungsaspekte auf
dem aktuellen Stand?
Quantitativ:

Anzahl der im Projektverlauf gemeldeten „vergessenen“ Aktivitäten und Themen.

Anzahl der aus dem Projekt heraus induzierten Änderungen an den vorgegebenen Planungsparametern

Umfang/Höhe der aus dem Projekt induzierten Änderungen im Vergleich zur
Voraussage.

Reaktionszeit auf projektextern induzierte Änderungen.
7.2 Anforderungs- und Änderungsmanagement
Ziele




Genaue sowie mess- und nachhaltbare Definition des geplanten Projektumfangs
Vermeidung einer schleichenden Erweiterung des Projektumfangs („Scope
Creep“)
Kontrollierte Auswahl sowie kosten- und risikominimierende Aufnahme von
notwendigen Änderungen am Projektumfang
Abnahmeverfahren am Ende der Umsetzungsphase zur Sicherstellung, dass
der definierte Projektumfang auch vollumfänglich erbracht wurde.
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7. Disziplinen zu Systemen, Instrumenten und Werkzeugen
Disziplinspezifische Rollen

Änderungssteuerungsgruppe (Change Control Board)

Änderungsverantwortlicher

Abnahmeverantwortlicher

Großprojekte erfordern die Abstimmung des Anforderungs- bzw. Änderungsmanagements mit den verschiedenen Parteien (u. a. Anforderungsanalytiker,
Systemarchitekten, Änderungsverantwortlicher, Planungsverantwortlicher,
PMO, QS-Verantwortliche).
Ergebnisse

Definition des Projektumfangs

Anforderungsanalysen

Änderungsverfahren
Prozesse
Abbildung 23: Prozesse des Anforderungs- und Änderungsmanagements
Initiale Prozesse

Grundlagen für das Anforderungs- und Änderungsmanagement schaffen








Anforderungsmanagement ist Chefsache, die Verantwortung liegt auf der
obersten Ebene des Gesamtprojekts
Änderungsprozesse werden formal festgelegt
Priorisierung von Anforderungen erleichtert Überblick
Gruppierung von Anforderungen in Releases schützt vor Fehlern
Über Checklisten prüfen, welche Komponenten eine Änderung betrifft
Tracking-Tools vereinfachen die Administration von Änderungen
Festlegung von Fehlerklassen nach EVB-IT
Festlegung eines Kriterienkatalogs für eine einheitliche Abnahme
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7. Disziplinen zu Systemen, Instrumenten und Werkzeugen






Festlegung eines Budgets für Änderungsanforderungen
Zusammenfassung der Besonderheiten der öffentlichen Verwaltung

Im öffentlichen Sektor besteht der Kompromiss oft nicht in der
Schnitt-, sondern in der Vereinigungsmenge der Anforderungen

Systematische Definition von Anforderungen notwendig

Zwei Gruppen von Erfolgsfaktoren: Priorisierte Planung und Zusammenarbeit von Fach- und IT-Seite
Die Strukturierung der Anforderungen erleichtert die spätere Abnahme
Zyklischer Detaillierungsprozess für die Anforderungen
Sukzessive Detaillierung des Projektumfangs
Richtige Teilprojektschnitte mit wenig Abhängigkeiten zu anderen Teilprojekten stellen einfache Änderungsprozesse sicher
Laufende Prozesse

Laufendes Anforderungs- und Änderungsmanagement







Änderungen erhöhen nicht nur die Kosten sondern auch die Komplexität des
Projekts
Termine für Feature Freezes auf Gesamtprojektebene festlegen
Änderungen schriftlich dokumentieren und verteilen
Abnahmeprozess ist zeitintensiv und deshalb langfristig vorzubereiten
Abnahmezeitraum frühzeitig zwischen AG und AN abstimmen und festlegen
Stufenweise Inbetriebnahme vereinfacht Abnahmeprozess und sichert langfristig den Projekterfolg
Organisation des Fehlermanagements durch definierte Prozesse
Erfolgsmessgrößen
Qualitativ:

Ist der Projektumfang auch für fachliche Laien stringent und nachvollziehbar
dargestellt, z. B. in Form einer Excel-Tabelle?

Sind die Anforderungen so genau dokumentiert, dass ihre Erfüllung ohne weiteres geprüft werden kann?

Ist der CR-Prozess klar umrissen?
Quantitativ:

Anzahl unveränderter Anforderungen über Zeit vs. Gesamtzahl der Anforderungen

Anzahl der CRs, Budget für CRs

Anteil des Budgets für CRs vs. Gesamtbudget.
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7. Disziplinen zu Systemen, Instrumenten und Werkzeugen
7.3 Qualitätsmanagement
Ziele


Sicherstellung der Qualität der Projektergebnisse und -prozesse
Durchsetzen von Qualitätsstandards in Gesamtprojektorganisationen
Disziplinspezifische Rollen

QS-Verantwortlicher

Testmanager / -team
Ergebnisse

QS-Handbuch

QS-Plan

QS-Nachweisakte
Prozesse
Abbildung 24: Prozesse des Qualitätsmanagements
Initiale Prozesse

Grundlagen für das Qualitätsmanagement schaffen








Verantwortlichkeiten und Aufgaben des QM auf verschiedenen Ebenen verankern (Gesamtprojekt-QS-Verantwortlicher / Teilprojekt-QS-Verantwortlicher)
QM spiegelbildlich bei AG und AN einrichten
Klare Abgrenzung des zwischen dem QM der beteiligten Organisationseinheiten und dem QM des Projekts
Berichterstattung zwischen den Ebenen anhand von messbaren Kriterien (z.
B. Definition von „Ampelfarben“)
Eskalation nach oben erfolgt schrittweise auf die jeweils nächsthöhere Ebene
Verantwortlichkeiten für QS-Maßnahmen festlegen
Tests werden von einer separaten Rolle (Testmanager) gemanagt
Festlegen gesamtprojektübergreifender Qualitätsniveaus durch Vorgaben und
Checklisten
S-O-S-Methode© KOMPAKT, Version 1.0 (Stand: 15.04.2015)
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7. Disziplinen zu Systemen, Instrumenten und Werkzeugen
Laufende Prozesse

Laufendes Qualitätsmanagement


Konsolidierung der QS-Planung von den Teilprojekten aufwärts
QS-Nachweisführung als Unterstützung zur Gesamtprojektprognose zur Erreichung der Projektziele
Erfolgsmessgrößen
Qualitativ:

Sind alle vertraglich vereinbarten Ergebnisse und alle Projektprozesse durch
das Qualitätsmanagement erfasst?

Existieren zu wichtigen Prozessen und Ergebnissen Checklisten und Vorlagen?

Sind sowohl konstruktive als auch analytische QS-Maßnahmen geplant?

Ist das Qualitätsmanagement auf allen Ebenen des Projekts und bei Auftragnehmer und Auftraggeber durch Verantwortliche verankert?
Quantitativ:

Wie hoch ist die Anzahl der im Projekt geplanten Audits im Vergleich zur Anzahl der Teilprojekte?

Wie hoch ist die Anzahl der gefundenen schweren Defekte durch geplante
QS-Maßnahmen?

Wie hoch ist Anzahl der gefundenen Defekte, die nicht durch geplante QSMaßnahmen entdeckt wurden?
7.4 Risikomanagement
Ziele





Risiken umfassend erkennen
Risiken angemessen bewerten
Balance zwischen Analyse und Handeln finden
Risiken vorausschauend minimieren
Übersichtliche Kommunikation der Risiken an die Auftraggeber
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7. Disziplinen zu Systemen, Instrumenten und Werkzeugen
Politisch/Strategisch
Lieferant/
Generalunternehmer
Landtagswahl
Budget
Vergabeverfahren
im Fluss
Altsysteme
Technisch
Vorsysteme
Fachlich
Rechtliche
Voraussetzungen
Anforderungen
Silos
Organisatorisch
Abbildung 25: Risikomanagement als "Radar" der Projektleitung
Disziplinspezifische Rollen

Risikomanager




Der Projektleiter sollte eine offene Kommunikationskultur vorleben, die das
Anzeigen von Risiken durch die Projektbeteiligten ermöglicht.
Interner und externer Risikomanager ergänzen sich, einer allein ist nicht sinnvoll.
Risiken müssen durch den GPL offen adressiert und aktiv angegangen werden.
Externe sind oft effektivere „Warner“.
Ergebnisse

Risikoliste
o Beschreibung der Risiken
o Beschreibung der Auswirkungen
o Bewertung hinsichtlich Eintrittswahrscheinlichkeit
o Bewertung hinsichtlich Schadensausmaß im Falle des Eintretens
o Gegenmaßnahmen einschließlich Verantwortliche und Termine

Risikomatrix mit den Dimensionen Eintrittswahrscheinlichkeit und Auswirkung
S-O-S-Methode© KOMPAKT, Version 1.0 (Stand: 15.04.2015)
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7. Disziplinen zu Systemen, Instrumenten und Werkzeugen
Prozesse
Abbildung 26: Prozesse des Risikomanagements
Initiale Prozesse

Aufbau Risikomanagement








Unabhängigkeit des Risikomanagers vom Projektleiter (in der öffentlichen
Verwaltung häufig vom Lenkungsausschuss gewünscht)
Kosten des Risikomanagements im Budget verankern
Risikopuffer hinsichtlich Budget und Termine fangen Unvorhersehbarkeiten
ab und sichern den Projekterfolg
Bei Bedarf Aufteilung des Gesamtbudgets in zwei Teilbudgets für unmittelbar
abschätzbare Projektkosten und Versicherungs- und Risikoprämien
Risiken managen ist preiswerter als Schäden beheben
Stakeholder-Alignment sorgt für Projektakzeptanz
Festlegung der Prozesse zur Berichterstattung des Risikomanagers - bei einem unabhängigen Risikomanager ist der direkte Zugang zum LA zu regeln
Wechselnder Fokus des Risikomanagements im Verlauf des Projektlebenszyklus, z. B. zu Beginn eher Stakeholder Alignment und später eher
technische Risiken
Laufende Prozesse

Laufendes Risikomanagement


Identifikation komplexer Risiken durch Tiefenanalyse - welche Teile des Projekts sind aus welchen Gründen besonders schwierig
Politik als fünfte Kategorie des Risikomanagements

Fachlichkeit

Organisation

Technik

Vertragsmanagement

Politik/Strategie
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Seite 39
7. Disziplinen zu Systemen, Instrumenten und Werkzeugen




Entgangener Nutzen als zusätzliches Bewertungskriterium
Schadensausmaß vor Eintrittswahrscheinlichkeit (auch Risiken mit kleiner
Eintrittswahrscheinlichkeit, die aber einen hohen Schaden verursachen können, betrachten)
Risikomanager trägt als Berichterstatter des LA die wichtigsten Risiken vor
Unterstützung der Organisationsleitung wahrt die Effektivität des Risikomanagements
Erfolgsmessgrößen

Umsetzungsgrad von Gegenmaßnahmen

Verfolgung der Entwicklung kritischer Risiken über die Zeit

Wird die Dokumentation auch überarbeitet, werden z. B. arbeitspaketbezogene Risiken auch entfernt?
8. Erweiterung der Managementdisziplinen
8.1. Programmmanagement
Programmmanagement ist im Sinne der S-O-S-Methode© definiert als übergreifende
Koordination von Einzelprojekten, die alle einem Ziel dienen.
Ziele und Rahmenbedingungen – Funktion des Programmmanagements
Programmmanagement kann zur Erreichung zwei unterschiedlicher Ziele eingesetzt
werden

Skalierung des Projektmanagements „nach oben“ („bottom up“) zur Umsetzung großer, komplexer und langwieriger Vorhaben, die den Umfang eines
einzelnen Projekts übersteigen.

Unterstützung bei der Strategieumsetzung „nach unten“ („top down“), d.h.
Überführung der Strategieentwicklung in ein oder mehrere Umsetzungsprogramme.
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8. Erweiterung der Managementdisziplinen
Abbildung 27: Aufgabenfeld des Programmmanagements




In einem Multi-CIO-Umfeld gibt es häufig mehrere gleichberechtigte Chefs.
Eine Eskalationsinstanz ist häufig nicht vorhanden und nicht gewünscht. Blockaden können dann häufig nur durch geschicktes Verhandeln gelöst werden.
Es sollte eine klare Eskalationsinstanz geschaffen werden.
Auch in IT-Programme kann es sinnvoll sein, parallel alternative Ansätze (redundant) zu verfolgen, falls ein Ansatz scheitert
Die Vielzahl betroffener, politischer Einheiten ist zu betrachten. Das Migrationstempo kann sehr unterschiedlich sein.
Klare Eskalationsinstanz schaffen.
Disziplinspezifische Rollen

Programmmanager

Schnittstellenmanager

Projektmanagementbüro (PMO)
Ergebnisse

Liste der wichtigsten Module bzw. Arbeitspakete, zwischen denen einzelprojektübergreifend Zusammenhänge bestehen können.

Schnittstellenmatrix zur Abbildung von Abhängigkeiten zwischen den Modulen

Liste der möglichen Ereignisse und Risiken

Migrations- oder Rollout-Plan
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8. Erweiterung der Managementdisziplinen
Prozesse
Abbildung 28: Prozesse des Programmmanagements
Initiale Prozesse

Aufbau Programmmanagement

Standards für zentrale Verantwortung im Programmmanagement

Einrichtung eines LA für das Gesamtprogramm

Dezentrale Budgetverantwortung in einem zentralen Rahmen, der
Risikopuffer sollte in der Verantwortung des Programmmanagers liegen

Einzelprojekte sind für die Einhaltung von Meilensteinen verantwortlich, müssen aber den Gesamtrahmen mit dem Programm abstimmen

Verantwortung für den Gesamtnutzen sollte überwiegend zentralisiert sein


Entscheidungsstrukturen für Mehrheitsentscheidungen schaffen
Planung auf sichere Annahmen stützen
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8. Erweiterung der Managementdisziplinen
Laufende Prozesse

Inhaltliche Programmsteuerung

An Schnittstellen zwischen Einzelprojekten früh durchgängige Tests durchführen

Technische Programmsteuerung

Übergreifendes Kommunikations- und Veränderungsmanagement
Erfolgsmessgrößen

Gibt es eine der Größe des Projekts angemessene Programmorganisation,
die auch in den Einzelprojekten ein durchgängiges Management zulässt?

Stehen Ressourcen und Mitarbeiter zum richtigen Zeitpunkt bereit?

Sind die Rollen im Programm klar definiert, insbesondere zwischen Programm und Einzelprojekten?

Sind die Teilprojekte so geschnitten, dass eine weitgehende Autonomie sichergestellt ist und es eine minimale Anzahl an Schnittstellen gibt?

Sind die Module der Einzelprojekte erfasst und ihre Schnittstellen zueinander
definiert?

Gibt es eine Erfassung möglicher Ereignisse, die den Fortgang des gesamten
Projekts oder von Teilen davon beeinflussen können, und werden die Auswirkungen bereits im Vorfeld bedacht?

Gibt es eine mit allen Beteiligten abgestimmte Migrationsplanung? Sind deren
Konsequenzen bekannt und werden sie von allen mitgetragen?
S-O-S-Methode© KOMPAKT, Version 1.0 (Stand: 15.04.2015)
Seite 43
Ihre Notizen
S-O-S-Methode© KOMPAKT, Version 1.0 (Stand: 15.04.2015)
Seite 44
Ihre Notizen
S-O-S-Methode© KOMPAKT, Version 1.0 (Stand: 15.04.2015)
Seite 45
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