Aus dem Institut für Klinische und Molekulare Virologie der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg Direktor: Prof. Dr. B. Fleckenstein Funktionelle Analyse des HIV-1 Rev-Proteins mit heterlogen Exportsignalen Inaugural-Dissertation zur Erlangung der Doktorwürde der Medizinischen Fakultät der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg Vorgelegt von Jens Lohmaier aus Erlangen Gedruckt mit Erlaubnis der Medizinischen Fakultät der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg Dekan: Prof. Dr. J. Schüttler Referent: Prof. Dr. R. Stauber Koreferent: Prof. Dr. B. Fleckenstein Tag der mündlichen Prüfung: 17. Januar 2011 Widmung Diese Arbeit möchte ich zum Dank meiner Ehefrau Madeleine Lohmaier widmen Inhaltsverzeichnis 1.1 Zusammenfassung Seite 1 1.1.1 Hintergrund und Ziele 1 1.1.2 Methoden 2 1.1.3 Ergebnisse 3 1.1.4 Praktische Schlußfolgerung 4 1.2 Abstract 5 1.2.1 Backround and goals 5 1.2.2 Methods and results 6 1.2.3 Conclusions 6 2 Einleitung 7 2.1 Nukleozytoplasmatischer Transport 7 2.2 Human-Immundefizienz-Virus (HIV) 8 2.3 Das HIV-1 Rev Protein 9 2.4 Einteilung der NES anhand ihrer Kinetik 11 3 Aufgabenstellung und Zielsetzung 14 4 Material 16 4.1 Eukaryonte Zelllinien 16 4.2 Bakterien zur Plasmidvermehrung 17 4.3 Oligonukleotide 17 4.4 Plasmide 18 4.5 Antikörper 20 4.6 Enzymatische Reaktionen 20 4.7 Längenstandard 21 4.8 Reagenziensysteme 21 4.9 Reagenzien und Laborhilfsmittel 21 4.10 Puffer und Lösungen 22 5 Methoden 24 5.1 DNA Methoden 24 5.2 Zellkultur 26 5.3 CAT-Assay 27 5.4 Virusstocks 28 5.5 ß-Galaktosidase-Test 29 5.6 Proteinmethoden 29 6 Ergebnisse 31 6.1 Klonierung von pF143 Rev-KE1b 1-163 und pF143 Rev-PKI 31 6.2 Rev, Rev-E1b 1-163, und Rev-PKI unter dem Fluoreszenzmikroskop 32 6.3 Funktionelle Messung der Rev-NES-GFP Fusionsproteine im CAT-Assay 36 6.4 Konstruktion von pNL4-3 R- Rev-E1b, pNL4-3 R- Rev und pNL4-3 R- Rev-PKI 38 6.5 Transfektion der rekombinanten HIV-Vollgenom-Plasmide in 293T-Zellen 41 6.6 Infektionsversuch von Jurkats mit NL4-3 R- Rev und NL4-3 Rev-PKI 43 6.7 Elektroporation von Jurkats mit den rekombinanten HIV 44 6.8 Klonierung von pNL4-3 Rev-PKI und pNL4-3 R- N-I-Rev-PKI 45 6.9 Infektionsversuch mit pNL4-3 Rev-PKI und pNL4-3 R- N-I-Rev-PKI 48 6.10 ß-Gal Test mit pNL4-3 GFP, pNL4-3 R- N-I-Rev-PKI, pNL4-3 Rev-PKI und pNL4-3 R- Rev-PKI 48 7 Diskussion 50 8 Literaturverzeichnis 55 9 Abkürzungsverzeichnis 60 10 Verzeichnis der Vorveröffentlichungen 63 11 Danksagung 64 12 Lebenslauf 65 1 1.1 Zusammenfassung 1.1.1 Hintergrund und Ziele In eukaryotischen Zellen sind Kern und Zytoplasma durch die Kernmembran voneinander getrennt. Diese Abgrenzung ermöglichte es eukaryotischen Organismen, ihre Genexpression wechselnden äußeren Bedingungen anzupassen. Um diese Möglichkeiten auszuschöpfen, benötigt die Zelle jedoch eine hocheffiziente und selektive Transportmaschinerie, welche einen effizienten Molekülaustausch über Poren in der Kernmembran vermittelt. Diese Kernporen sind hochmolekulare Proteinkomplexe, welche den spezifischen Transport von Proteinen und Nukleinsäuren zwischen Zellkern und Zytoplasma gewährleisten. Der Kerntransport von Proteinen sowie von Protein/RNA-Komplexen wird dabei durch Kern-Import- („nuclear localization signals“ = NLS) und Kern-Exportsignale („nuclear export signals“ = NES) gesteuert, welche mit bestimmten Transportrezeptoren, den so genannten Importinen und Exportinen wechselwirken. Die zelluläre Transportmaschinerie wird auch von verschiedenen Arten von Viren genutzt, um effizient replizieren zu können. So besitzt das RNA-Transportprotein Rev des Humanen Immunodefizienz Virus Typ 1 (HIV-1) sowohl ein Import- als auch ein Exportsignal, womit es aktiv zwischen Zellkern und Zytoplasma hin- und herwandern („shutteln“) kann. Über seine RNA-Bindungsdomäne kann das Rev Protein un- bzw. einfach gespleißte HIV-1 mRNA binden und vom Zellkern in das Zytoplasma transportieren. Nur so kann eine effiziente Herstellung viraler Proteine und damit auch die Virusreplikation sichergestellt werden. Die intrinsisch in der Aminosäuresequenz der jeweiligen Proteine kodierten, meist Leucin-reichen NESe scheinen zudem in der Lage zu sein, unterschiedliche charakteristische Transportkinetiken zu vermitteln. Anhand von Mikroinjektionsexperimenten mit GFP ("Green Fluorescent Protein")-markierten NESFusionsproteinen konnten NESe dementsprechend kinetisch klassifiziert werden. Das NES des Proteinkinase-Inhibitor Proteins (PKI) vermittelt beispielsweise einen sehr schnellen Kernexport, das HIV-1 Rev NES zeigt hingegen eine mittlere ExportGeschwindigkeit und das NES des Adenovirus Typ 5 E1b-55k Proteins vermittelt einen langsamen Export aus dem Zellkern. 2 Bisher ist jedoch noch nicht verstanden, ob die durch die NESe vermittelten spezifischen Exportkinetiken die (patho)biologische Aktivität des jeweiligen Proteins zu beeinflussen vermögen, und ob letztere durch rationale Auswahl geeigneter NESe moduliert werden kann. Diese Fragen sollten im Rahmen der vorliegenden Arbeit für das HIV1 Rev-Protein molekularvirologisch untersucht werden. 1.1.2 Methoden Zur Visualisierung und Charakterisierung des Transportverhaltens von HIV-1 Rev Proteinen, welche heterologe NESe enthalten, wurden Vektoren zur Expression von Rev-(NES)-GFP Fusionproteinen in Säugerzellen mittels rekombinanter DNATechniken erstellt. Diese HIV-1 Rev-GFP Fusionproteine enthielten dabei neben dem HIV-1 wildtyp-Rev-NES mit einer intermediären Exportaktivität entweder das einen schnellen Export vermittelnde PKI-NES oder das langsame E1b-NES. Die Kopplung der HIV-1 Rev-Proteine mit dem autofluoreszierenden GFP erlaubt hierbei, die intrazelluläre Verteilung und den Transport der Fusionsproteine in lebenden Säugerzellen mittels Fluoreszenzmikroskopie zu verfolgen. Die Kompetenz der jeweiligen Rev-Proteine zum Transport viraler RNAs wurde in einem CAT (Chloracetyltransferase)-Repotersystem gemessen. Die die Rev- Bindungsstelle-enthaltene CAT-mRNA wird hierbei Rev-abhängig in das Zytoplasma transportiert und dort in Protein translatiert, so dass die gemessene CAT-Enzymaktivität ein Maß für den RNA-Transport darstellt. Um letztendlich den Einfluss der heterologen NESe auf die virale Replikation zu bestimmen, sollten die Rev-(NES)-Proteine in ein das HIV-1-Vollgenom enthaltendes cDNA-Expressionskonstrukt integriert werden. Dazu wurde das in der proviralen cDNA enthaltene Rev Protein durch Mutagenese des NES inaktiviert, und die Rev-(NES) Varianten in das Rev-defiziente Genom an Stelle des akzessorischen nef-Leserahmens eingebracht. Nach Transfektion bzw. Elektroporation der proviralen Plasmide in Säugerzellen erlaubt die Quantifizierung der viralen Partikel somit Rückschlüsse von der NES-vermittelten Exportkinetik auf die biologische Aktivität der Rev-(NES)Proteine im Kontext pathogener HI-Viren. Die Replikationseffizienz dieser HIVirusmutanten wurde abschliessend durch Infektionsversuche bestimmt. 3 1.1.3 Ergebnisse Im Rahmen der Arbeit konnten mittels rekombinanter DNA-Techniken erfolgreich Vektoren zur Expression von Rev-(NES)-GFP Fusionproteinen in Säugerzellen hergestellt werden. In transienten Expressionstudien konnte die intrazelluläre Verteilung und der Transport der Fusionsproteine in lebenden Säugerzellen mittels Fluoreszenzmikroskopie verfolgt werden. Es zeigte sich, dass HIV-1 Rev-GFP Fusionproteine, welche ein NES mit mittlerer (HIV-1 Rev) und langsamer Exportaktivität (E1b-NES) besitzen, im Nukleus/Nukleolus akkumulieren. Ursächlich für diese Akkumulation scheint die 5S-ribosomale RNA zu sein, welche mit der Rev RNA-Bindungsdomäne interagiert und somit die Fusionsproteine im Kern zurückhält. Löst man diese Strukturen durch Behandlung mit Actinomycin D auf, so kommt es zu einer Umlagerung der Fusionsproteine in das Zytoplasma. Interessanterweise weißt das Rev-PKI_NES-GFP Protein, welches ein schnelles NES beinhaltet, a priori eine zytoplasmatische Lokalisation auf, d.h., der nukleäre Export ist schneller als der Kernimport. Ursächlich dafür könnte eine höhere Affinität des PKI-NES zum Exportrezeptor Exportin1/CRM1 sein. Blockiert man hingegen den Kernexport dieses Fusionsproteins durch Behandlung mit dem Export-Inhibitor Leptomycin B, so akkumliert Rev-PKI_NES-GFP wiederum im Nukleus/Nukleolus. Des Weiteren spiegelt sich die kinetische Aktivierung auch in einer verstärkten biologischen Aktivität des Rev-PKI_NES-GFP Fusionsproteins wider. Transaktivierungsanalysen im CAT-Reportersystem zeigten, dass Rev-(NES)-GFP Fusionproteine mit einem schnellen NES in der Lage sind, einen schnelleren und effizienteren Rev-abhängigen Kernexport viraler mRNAs zu vermitteln, was sich ebenfalls in der signifikant erhöhten Expression viraler Proteine niederschlug. Das langsame Rev-E1b_NES-GFP Protein war hingegen nicht zur Vermittlung eines Revabhängigen mRNA-Transports in der Lage, was sich wiederum zu einer stark erniedrigten viralen Proteinproduktion führte. Ähnliche Ergebnisse wurden auch im Kontext des proviralen HIV-1 Vollgenoms mittels transienter Expressionsanalysen erhalten. Das Replikationsverhalten der unterschiedlichen HIV-1 Virusmutanten konnte im Rahmen der vorliegenden Arbeit nicht studiert werden, da selbst das provirale 4 Expressionskonstrukt, welches das Wildtyp Rev-Protein an Stelle des nef-Leserahmens enthält, keine replikationskompetenten viralen Partikel erzeugte. Dies ist möglicherweise auf eine Störung des env-Leserahmens zurückzuführen, welche durch die Mutagenese des endogenen rev-Leserahmens bei der Generierung Rev-defizienter, proviraler Expressionsvektoren erzeugt wurde. 1.1.4 Praktische Schlußfolgerung Die Ergebnisse dieser Arbeit unterstützen die Hypothese, dass die Exportkinetiken von NESen in der Lage sind, die biologische Aktivität von Proteinen zu beeinflussen, wobei eine evolutionäre Feinanpassung von Exportgeschwindigkeit und biologischer Funktion erfolgt zu sein scheint. Der gezielte Einsatz spezifischer NESe als „kinetische Werkzeuge“ könnte in gentherapeutischen Anwendung zur Erzeugung eines bestimmten Phänotyps eingesetzt werden. Ebenso scheint es möglich, komplexe Retro- und eventuell auch DNA-Viren durch die kinetische Modifikation essentieller Transportproteine zu attenuieren und diese so für Impfstrategien verwenden zu können. 5 1.2 Abstract 1.2.1 Backround and goals In eukaryotic cells, the nucleus and cytoplasm are separated by the nuclear membrane. Cellular communication strictly depends on regulated nucleocytoplasmic transport through the nuclear pore complex (NPC), which is controlled by specific signals and transport factors. Active nuclear import is mediated by short stretches of basic amino acids, termed nuclear localization signals (NLS), interacting with import receptors, the so-called importins. The best characterized nuclear export signals (NESs) consist of a short leucine-rich stretch of amino acids and interact with the export receptor Exportin1/CRM1. Importantly, a variety of viruses also depend on the cellular transport machinery in order to optimize viral replication. This is exemplified during the life cycle of complex retroviruses, such as the human immunodeficiency virus type 1 (HIV-1). The HIV-1 Rev protein harbors a NLS as well as a CRM1-dependent NES, allowing the protein to shuttle between the nucleus and the cytoplasm. By means of its RNA-binding domain, Rev exports unspliced and singly spliced viral mRNAs into the cytoplasm, thereby allowing the efficient production of viral proteins required for efficient viral replication and pathogenesis. Various experimental studies, including microinjection of GFP ("Green Fluorescent Protein")-tagged NES fusion proteins, showed that the export activity of NESs differ dramatically. Whereas the NES of the protein kinase inhibitor protein (PKI) mediates a fast export, the HIV-1 Rev NES displays medium activity and the NES of the adenovirus type 5 E1b-55k protein promotes only slow transport. However, it is not yet understood whether the NES-mediated specific export kinetics are capable to regulate the (patho)biological functions of their respective proteins. Also, whether NESs can be employed as kinetic tools to rationally modulate the biological activities of proteins remains to be demonstrated. Hence, these questions should be addressed by this study. 6 1.2.2 Methods and results Employing ectopic expression of Rev-(NES)-GFP fusion proteins, harboring heterologous NESs, their localization and trafficking was studied in living eukaryotic cells by fluorescence microscopy. These studies showed that Rev-(NES)-GFP fusions containing the “medium” Rev NES or the “slow” E1b-NES accumulated in the nucleus/nucleolus. Accumulation appears to be mediated by interaction with 5S rRNA, as treatment with Actinomycin D dissolved the nucleoli resulting in a cytoplasmic steady localization of these Rev-(NES)-GFP fusions. Notably, a Rev-(NES)-GFP fusions containing the “fast” PKI_NES accumulated in the cytoplasm, indicating that nuclear export is more efficient than import, which may be caused by enhanced affinity of the PKI_NES to CRM1. The observed kinetic transport difference was also translated into the biological activity of the respective Rev-(NES)-GFP fusions. CAT-reporter transactivation assays demonstrated that the Rev-PKI_NES-GFP displayed a higher Rev-dependent mRNAtransport activity compared to the Rev-Rev_NES-GFP protein, whereas the RevE1b_NES-GFP protein was inactive. Similar results were obtained when the Rev(NES)-GFP proteins were tested in the context of the HIV-1 genome employing transfection assays. For this purpose, the Rev-(NES)-GFP coding regions were integrated into the nef region of the proviral cDNA expression cassette, in which the NES of the endogenous rev was inactivated by mutagenesis. However, infection experiments indicated that the generated viral particles were non-infectious, which may be caused by affecting the overlapping env-reading frame during rev NES inactivation in the proviral cDNA. 1.2.3 Conclusions The results of this study support the hypothesis that kinetic engineering by using NESs with different export activities appears to be applicable to modulate the kinetics as well as the biological activity of regulatory transport proteins. The rational application of NESs as kinetics tools may thus be used in gene therapeutic strategies to rationally modify biological effects executed by regulatory proteins. In the context of complex DNA or RNA viruses, kinetic engineering of viral transport proteins critically involved in viral replication and/or pathogenesis may be envisaged to attenuate viruses for novel biomedical applications, such as vaccination strategies. 7 2 Einleitung 2.1 Nukleozytoplasmatischer Transport Eine Besonderheit von eukaryontischen Zellen ist deren Unterteilung in spezifische Teilbereiche. Kern und Zytoplasma sind durch die Kernmembran voneinander getrennt. Die Kommunikation zwischen den Teilbereichen wird durch die Kernporenkomplexe vermittelt (Görlich et al., 1998; Weis et al., 1998). Die Kernporen sind hochkomplexe Proteinstrukuren, welche die Diffusion von Proteinen < 60 kD erlauben. Kernimport und Export größerer Makromoleküle und verschiedener mRNA- Spezies erfordert die Bildung aktiver Transportkomplexe, welche die Interaktion mit den Nukleoporinen einschließt. Abb. 1 Nukleozytoplasmatischer Transport Der Kerneintritt wird durch Kernlokalisationssignale (NLS) vermittelt. Klassische NLS sind durch eine Anhäufung basischer Aminosäuren gekennzeichnet (Conti et al., 1998) und interagieren mit den Importrezeptoren Importin /. Der Kernexport hingegen wird durch Exportsignale (NES) vermittelt (Görlich et al.,1998; Hope et al., 1997, Nakielny et al. 1997). Die leucinreichen NES binden spezifisch an den Exportrezeptor CRM-1 sowie an Exportfaktoren wie eIf-5A und Ran- 8 GTP. (Ullman et al., 1997, Bevec & Hauber, 1997; Bevec et al., 1996; Görlich et al., 1998). Nach Kernexport in das Cytoplasma kommt es zur Hydrolyse des Ran-GTP zu RanGDP, vermittelt durch das Ran-GTPase aktivierende Protein. Der Ran-GTP / RanGDP Gradient zwischen Zellkern und Cytoplasma vermittelt die Direktionalität und Stabilität des Transportkomplexes (Nachury et al., 1999). 2.2 Human-Immundefizienz-Virus (HIV) HIV-1 und HIV-2 sind Erreger des erworbenen Immundefektsyndroms (acquiredimmune-deficiency-syndrome AIDS). Infolge dieser als globaler Pandemie auftretenden Immunschwäche treten opportunistische Infektionen auf. Die Erkrankung verläuft tödlich. Die Übertragung erfolgt durch Blut und Blutprodukte, ungeschützten sexuellen Kontakt sowie von der Mutter auf das Kind in der Schwangerschaft oder beim Stillen. Zu Beginn der 80er Jahre kam es vorwiegend bei Homosexuellen zum Auftreten dieser bis dahin unbekannten Erkrankung (Gottlieb et al., 1981; Masur et al., 1981). Bereits 1983 gelang Luc Montagnier und seiner Arbeitsgruppe am Institut Pasteur in Paris die Isolierung eines Retro-Virus aus den Lymphozyten eines jungen Homosexuellen mit den Krankheitszeichen eines Lymphadenopathie-Syndroms (III. AIDS-Stadium)(BarréSinoussi et al.,1983). 1986 wurde das neu entdeckte Virus als Humanes Immundefizienz Virus Typ 1 (HIV-1) bezeichnet (Coffin et al., 1986). Weltweit sind nach Schätzungen der WHO etwa 40 Millionen Menschen von HIV/AIDS direkt betroffen und im Jahr 2000 kam es zu 5,3 Mio. Neuinfektionen mit Hauptzuwachs in Südostasien und Osteuropa. In Deutschland leben ca. 40 000 HIVInfizierte. Das Genom Das doppelstrangige 9,5 kB große Plusstrang-RNA-Genom wird von langen terminalen Sequenzwiederholungen (LTRs) flankiert. Sie enthalten Promotoren und EnhancerElemente. Zudem erfolgt als essentieller Schritt der HIV Infektion die Integration in das Wirtsgenom über die LTRs. Das Pol-Gen enthält die Information für die viralen Enzyme Protease, Integrase und Reverse Transkriptase. Das Gag-Gen kodiert für die Kapsid-Proteine p24, 18, p9 und p7, das Env-Gen für die Hüllproteine gp41 und gp120. Für die Virusreplikation essentiell sind Gene der Regulatorproteine Rev und Tat, welche den Kernexport von un- bzw. einfachgepleißten mRNA vermitteln. Das HIV-1- 9 Genom beinhaltet zudem noch sogenannte akzessorische Gene wie nef, vif, vpu und vpr. Morphologie Das helikale Kapsid liegt in Form eines stumpfen Kegels vor und besteht aus p24Proteinen. Es beinhaltet neben dem RNA-Genom die Proteine p9 und p7 sowie die Enzyme Reverse Transkriptase, Protease und Integrase (DeVita et al., 1997). Umgeben werden die Virionen von einer äußeren Hülle zellulären Ursprungs. In die Hülle eingelagert ist das Transmembranprotein gp41, an welches nicht kovalent das äußere Hüllprotein gp120 bindet. Replikationszyklus Während der Infektion kommt es zunächst zur Adsorbtion der viralen Partikel durch Anlagerung des gp120 an CD4-Rezeptoren der Wirtszellmembran. Zur erfolgreichen Fusion werden zudem noch Korezeptoren benötigt. Die wichtigsten wären CXCR4/Fusin und CCR5 (Berson et al., 1996; Deng et al., 1996; Dragic et al., 1996; Feng et al., 1996a, b; Kozak et al., 1997). Der durch diese Interaktion eingeleiteten Fusion mit der Wirtszelle folgen das Uncoating, die Reverse Transkription des viralen Genomes und schließlich die Integration in das Wirtsgenom mit der Integrase. Das entstandene Provirus wird von der zellulären RNA-Polymerase II transkribiert. Zunächst werden nur mehrfach gespleißte mRNAs nach Transport aus dem Zellkern translatiert. So entstehen die frühen viralen Proteine Nef, Rev und Tat. Die Proteine Rev und Tat werden in den Zellkern importiert. Tat übernimmt dort Transaktivatoreigenschaften. Über das Transportprotein Rev können dann einfach- und ungespleißte mRNAs zur Translation der restlichen viralen Proteine in das Zytoplasma exportiert werden. Nach Spaltung der enstandenen Vorläuferproteine für Kapsid und Hülle durch die Protease und deren Zusammensetzen neuer Viren an der Zytoplasmamembran, der Wirtszelle erfolgt die Freisetzung durch Knospung. 2.3 Das HIV-1 Rev Protein Wie bereits erwähnt ist das Rev Protein von zentraler Bedeutung für die Replikation von HIV-1. Es wirkt stabilisierend auf virale mRNAs und vermittelt den Export viraler ca. 9 kb großer, ungespleißter, mRNAs bzw. 4 kg großer einfach gespleißter mRNAs 10 vom Zellkern ins Zytoplasma. Diese Art von posttranskiptioneller Kontrolle ist in allen Lentiviren wie auch in der HTLV-Familie der Onkoviren, welche ein vergleichbares Protein, genannt Rex, besitzen (Felber et al., 1997) hochkonserviert. Im multifunktionalen N-terminalen Bereich des Rev-Proteines findet sich neben importvermittelnden arginin reichen NLS (nukleäres Lokalisationssignal) eine Oligomerisierung- sowie eine RNA-Bindungsdomäne, mit welcher die viralen mRNAs über ihr Rev-responsive Element (RRE) binden (Malim et al., 1989b; Perkins et al., 1989; Hope et al., 1990a; Olsen et al.; 1990; Böhnlein et al., 1991; Zapp et al.; 1991). C-terminal befindet sich ein NES (nuklear exit Signal)( Stauber et al., 1995). Im Cterminalen Bereich konnte ein nukleäres Exportsignal (NES) identifiziert werden. Abb.2 Domänenorganisation des HIV-1 Rev-Proteins über seine beiden Lokalisationssignale (Abk.: NLS nukleäres Lokalisationssignal, NES nukleäres Exportsignal) Über seine beiden Lokalisationssignale kann das Rev-Protein sich zwischen Zellkern und Zytplasma hin und her bewegen. Im Kern interagiert das Rev Protein mit RREs, spezifische RNA Strukturelemente auf einfach und ungespleißten mRNAs. Hier kommt es zur Multimerisierung des Rev und zur Interaktion mit dem Exportfaktor CRM-1 (Exportin-1) sowie anderen Kofaktoren wie z.B. eIf-5A oder Ran-GTP. Diese Wechselwirkungen wirken inhibitorisch auf den Spleißvorgang und führen zum Export der entsprechender un- bzw einfach gespleißter mRNAs aus dem Zellkern ins Zytoplasma der Zelle. Auf diese Art und Weise kommt es zur Bildung später viraler Proteine wie z.B. Env Gag oder Pol und Virusgenom, da einfach gespleißte mRNAs für die Bildung später viraler Proteine und ungespleißte mRNAs für ein neues Virusgenom kodieren. 11 Abb. 3 Funktion des HIV-1 Rev-Proteins während der viralen Transskription Ohne die Funktion von Rev werden die Transkripte entweder vollständig gespleißt oder durch Nukleasen im Kern degradiert. Verantwortlich dafür sind Instabilitätselemente (INS) auf den RNAs, welche mit zellulären Destabilisierungsfaktoren interagieren (Felber et al., 1997; Pavlakis & Stauber, 1998). 2.4 Einteilung der NES anhand ihrer Kinetik Die relativ kurzen Exportsignale, welche eine leucinreiche Konsensussequenz tragen, sind sowohl in viralen Proteinen wie z.B. HIV-1 Rev, HTLV-1 Rex, Adenovirus Typ-5 E1B-55K als auch in zellulären Proteinen wie z.B. Proteinkinase Inhibitor (PKI), Tumor Suppressor Protein p53 zu finden (Dobbelstein et al., 1997,Elfgang et al., 1999; Ferringo et al., 1999; Hauer et al., 1999; Krätzer et al., 2000; Fischer et al., 1995). Man kann gut GST-GFP-NES Fusionsporoteine erstellen, diese in Zellkerne injizieren und so Transportprozesse „live“ unter dem Fluoreszenzmikroskop beobachten. GFP ist ein unter UV-Licht grün fluoreszierendes Protein. GST wird zum Aufreinigen über Gluthation–Sepharose benötigt (Rosorius et al., 1999; Heger et al., 2001). Eine Diffusion dieser Fusionsproteine ist aufgrund ihrer Größe nicht möglich. 12 Im Folgenden sind GST-NLS-GFP Fusionsproteine zu verschiedenen Zeiten nach Injektion in den Nukleus von Säugerzellen unter dem Fluoreszenzmikroskop zu sehen. Es zeigt sich, dass die NES erhebliche Unterschiede bezüglich der für den Kernexport benötigten Zeit aufweisen. Abb. 4 Exportkinetiken verschiedener GST-NES-GFP Fusionsproteine nach Mikroinjektion in die Kerne eukaryoter Zellen (Veros/Affennierrenzellen) Durch derartige Versuche, bei denen die Geschwindigkeit des Kernexports bestimmt wird, kann man die unterschiedlichen NES anhand ihrer Kinetik charakterisieren. Einige Beispiele sind in nachstehender Tabelle zu sehen: 13 Sequenz Herkunft Exportzeit LALKLAGLDIG Protein Kinase Inhibitor (PKI) 5 - 10 min; schnell LSAGLYSSLSL HTLV-1 Rex 10 – 20 min; mittel LQLPPLELRTL HIV-1 Rev 15 – 25 min; mittel LYPELRRILTI Adenovirus Typ 5 E1B-55K 60 –70 min; langsam MFRELNEALELK Tumor Suppressor Protein p53 > 10 h; sehr langsam Als Ursachen für die erheblichen Unterschiede der Kinetik könnten unterschiedlich starke Affinitäten zu Exportfaktoren wie z.B. CRM-1 (Heger et al., 2001) oder evtl. weitere noch unbekannte Interaktionspartner während des Transportprozesses in Frage kommen. Der genaue Mechanismus konnte bislang noch nicht geklärt werden. 14 3 Aufgabenstellung und Zielsetzung Betrachtet man die qualitativ sehr unterschiedlichen NES, so liegt der Gedanke nahe die NES bzw. NLS verschiedener Proteine miteinander zu kombinieren, um auf diese Art und Weise andere Eigenschaften zu erzielen. Bringt man dann z.B. Proteine mit veränderten Transportkinetiken wieder in komplexere Strukturen, so könnte man mit derart manipulierten Proteinen auch in größeren Systemen Kinetiken variieren und so „Kinetic engineering“ betreiben. Erste Versuche zur Manipulation von Transportproteinen sollten am Rev Protein des HIV-1 durchgeführt werden. Dabei galt es den NES Anteil des Rev durch andere Sequenzen, die ein NES tragen, zu erstzen. Zuerst sollten die Sequenz von E1B 1-163, die ein sehr langsames NES trägt, und PKI in gesamter Länge mit einem schnellen NES das „mittelschnelle“ Rev-NES ersetzten. Als Ergebnis erhält man die Fusionsproteine Rev-E1b 1-163 und Rev-PKI. Durch Koppelung mit GFP (Green Fluorescent Protein) und anschließender Transfektion der Expressionsplasmide in Säugerzellen können die „Shuttleeigenschaften“ der Rev-NES-GFP Proteine unter Zuhilfenahme von Stoffen, wie Actinomycin D und Leptomycin B, unter dem UV-Mikroskop analysiert werden. Ob diese veränderten Revs tatsächlich in der Lage sind mRNA über das RRE vom Zellkern ins Zytoplasma zu transportieren, könnte man mit einem CAT (Chloramphenicol-acetyl-transferase) Assay (Schiller et al., 1992) abschätzen. Hier werden die Rev-NES Expressionsplasmide mit pDM128, einem Reporterkonstrukt, welches Rev-abhängig CAT Produktion ermöglicht, kotransfiziert. Sehr interessant ist selbstverständlich die Frage wie sich die Rev-NES Konstrukte im Kontext ganzer HIV-1 verhalten: Werden über die Rev-NES Konstrukte auch späte virale Partikel gebildet? Verändert sich die Geschwindigkeit, mit der virale Partikel gebildet werden, gegenüber dem Wildtyp Rev? Sind solche Viren, die für ein manipuliertes Rev kodieren, replikationskompetent? Um dem Gedanken des „Kinetic engineering“ näher zu kommen, müssten die Rev-NES Konstrukte in das HIV-1 Genom integriert werden. Da im Wildtyp HIV-1 die Rev- und Tat-Region übereinander im Leserahmen versetzt liegen, ist es nicht möglich, das Rev durch eines der Rev-NES Konstrukte zu ersetzen. 15 Ein Ausweg das Problem zu lösen, besteht darin, das Wildtyp Rev selektiv zu inaktivieren und Rev-NES anstatt dem Nef Protein zu exprimieren. Um das Wildtyp Rev auszuschalten ist eine Doppelmutation bekannt, bei der das Startkodon ATG des Rev verändert wird und ein TAA als zusätzliches Stopkodon im weiteren Verlauf eingesetzt wird. Dabei wird Tat nur in einer Aminosäure verändert, was aber die Funktion nicht beeinträchtigt. Die Doppelmutation gewährt eine große Sicherheit gegenüber Rückmutationen zum Ursprungsgenom (Zolotukn et al., 1994; Nappi et al., 2001). Exprimiert würden Rev-NES Fusionsproteine anstatt Nef, welches ebenso wie Rev ein frühes virales Protein darstellt aber nicht essentiell für die Replikation in Zellkultur ist (Togunaga et al., 1996; Papkalla et al., 2002; Chen et al., 1997). Rekombinante Viren, die anstatt Nef z.B. GFP oder andere Proteine bilden, sind bereits bekannt (Page et al., 1997;Lee et al.,1997). Durch die beschriebene Klonierung hängt die Bildung später viraler Proteine allein von den integrierten Rev-NES Konstrukten ab. Als Beispiel mit langsamen NES sollte RevE1b 1-163 dienen. Rev-PKI sollte ein Shuttleprotein mit schnellen NES repräsentieren. Als Referenz mit mittleren NES sollte das Wildtyp Rev an gleicher Stelle fungieren. Abb. 5 Klonierung rekombinanter HIV mit Rev-Nes Konstrukten 16 4 Material 4.1 Eukaryonte Zelllinien Alle Zelllinien wurden kultiviert nach Angaben der ATCC (American Tissiue Culture Collection). 293T Humane Nierenepithelzelllinie , mit dem Adenovirus Typ 5 transformiert, Exprimieren SV40 (simian virus 40) large T-Antigen (DuBridge et al., 1987). Medium: MEM (Minimum Essential Medium; Gibco BRL, Eggenstein) mit 350 µg/ml LGlutamin, 120 µg/ml Streptomycinsulfat, 120 µg/ml Penicillin und 10%(v/v) hitzeinaktiviertem FKS (fötales Kälberserum). HeLa Humane, epitheliale Zelllinie, die aus einem Zervix-Karzinom isoliert wurde (ATCC Nr.: CCL-2). Medium: MEM (Minimum Essential Medium; Gibco BRL, Eggenstein) mit 350 µg/ml LGlutamin, 120 µg/ml Streptomycinsulfat, 120 µg/ml Penicillin und 10%(v/v) hitzeinaktiviertem FKS (fötales Kälberserum). P4-R5-MAGI Zelllinie, die stabil die humanen Rezeptoren CD4 und CCR5 exprimiert. Enthält ßGalactosidase unter der Kontrolle der HIV-1-LTR (Charneau et al., 1994). Medium: DMEM (Dulbecco`s modified Eagle Medium; Gibco BRL, Eggenstein) mit 350 µg/ml L-Glutamin, 120 µg/ml Streptomycinsulfat, 120 µg/ml Penicillin und 10%(v/v) hitzeinaktiviertem FKS (fötales Kälberserum). Jurkat Humane T-Zelllinie, aus einer akuten lymphoblastischen Leukämie etabliert (Weiss et al., 1984). Medium: 17 RPMI-1640 Medium (Gibco/BRL, Eggenstein) mit 350 µg/ml L-Glutamin, 120 µg/ml Streptomycinsulfat, 120 µg/ml Penicillin und 10% (v/v) hitzeinaktiviertem FKS. 4.2 Bakterien zur Plasmidvermehrung Escherichia coli XL2-BlueTM Bakterienstamm zur Plasmidvermehrung: recA1 endA1 gyrA96 thi-1 hsdR17 supE44 relA1 lac [F' proAB lacIqZM15 Tn10 (Tetr) Amy Camr] (Bullock et al., 1987) (Stratagene; Heidelberg). Medien: LB-Medium: 10 g/l Bacto-Trypton, 5 g/l Hefeextrakt, 8 g/l NaCl, 1 g/l Glukose; Zugabe von 100 mg/l Ampizillin vor Gebrauch. Der pH-Wert wurde mit NaOH auf 7,2 eingestellt. LBampAgar: 15 g/l Agar und 100 mg/l Ampicillin in LB-Medium; SOC-Medium: 20 g/l Bacto-Trypton, 5 g/l Hefeextrakt, 2,5 mM NaCl, 10 mM MgCl2, 10 mM MgSO4, 20 mM Glukose. 4.3 Oligonukleotide Die folgenden Oligonukleotide wurden bei ARK scientific GmbH Biosystems (Darmstadt Deutschland) bezogen. Oligonukleotide zur Klonierung 5´RevY TAT GAA ACA AAT TTT CCT CT 3´Xho Rev AAA CTC GAG TAC TGT AGG AGA TTC CAC C 3´Nhe E1b 1-163 AAA GCT AGC CCA GTA AGT GGT CAG CTG CTC TAT 3´Xho E1b 1-163 AAA CTC GAG TTA CCA GTA AGT GGT CAG CTG 5´Bgl E1b AAA AGA TCT GGA GCG AAG AAA CCC ATC TG 3´Nhe PKI AAA GCT AGC GCT TTC AGA TTT TGC TGC TTC TCC 3‘Xho PKI AAA CTC GAG GCT TTC AGA TTT TGC TGC TTC 5´Bgl PKI AAA CGA GAT CTC GTC CCA GAT AAG TGC TAA 18 Oligonukleotide zum Sequenzieren 5´Rev Seq GAT AGT AGG AGG CTT GGT AG 5´gp120 Seq ATA TGA GGG ACA ATT GGA G 3´gp120 Seq CAC TCT TCT CTT TGC C 5´Rev Mut Seq CAT CCA GGA AGT CAG CC 3´Env Seq CTG GAT ACG GAT ACT 3´Xho Seq CCT CCT CTT GTG CTT C 5´Blp Seq GGC TTG GAA AGG AT 4.4 Plasmide pBC12 ß-Gal Eukaryontischer Expressionsvektor exprimiert ß-Galaktosidase pBC12 Rev Plasmid enthält Wildtyp Rev, Ampicillin-Resistenz (Heger P et al., 1999; Fridell et al., 1996). pBC12 RevM9 Plasmid enthält Schnittstelle zum Einklonieren verschiedener NES, AmpicillinResistenz (Heger et al., 1999; Fridell et al., 1996). pBS pBluescript (Stratagene Heidelberg). pUC-Derivat mit multipler Klonierungsstelle, flankiert von den Promotoren der Bakteriophagen T3 und T7. pc3p53 pc DNA 3.1 dient als Hilfsvektor zur Klonierung rekombinanter HI Viren. pDCRE1b Expressionsvektor für Säugerzellen, welcher das Adenovirus Typ 5 E1b-55K-Protein exprimiert (Dobner et al., 1996). 19 pDM128 Exprimiert Chloramphenicol-Acetyl-Transferase (CAT) in Abhängigkeit von Rev über das RRE (Hoffmann La Roche Mannheim) (Schiller et al., 1992). pF143 GFP-Expressions-Vektor mit dem GFP-Gen (Grün-Fluoreszierendes Protein) unter Kontrolle des CMV-IE-Promotors; Polyadenylierungs-Signal des BGH-Gens (bovine growth hormone); Selektionsmarker: Neomycin; zur Expression in Bakterien Ampicillin-Resistenz (Stauber et al., 1998). pF143 Rev Expressionsvektor für Rev-GFP unter CMV-IE-Promotor Kontrolle. pGEX PKI-GFP Bakterieller Expressionsvektor für das gesamte PKI Protein gekoppelt an GFP. Nach Induzierung mit Isopropyl-ß-D-Thiogalactopyranosid (IPTG) kann Protein über einen GST-Anteil aufgereinigt werden. pNL4-3 Enthält gesamtes provirales Genom des HIV-1 NL4-3 Klons (Adachi, A., et al., 1986). pNL4-3 GFP Dieses provirale Plasmid kodiert für ein Virus bei dem anstelle NEF GFP exprimiert wird. In Zellkultur ist dieses Virus replikationskompetent (Page et al., 1997;Lee et al.,1997). pNL4-3 N-I-GFP Provirales Plasmid zur Koexpression von Nef und GFP koexprimiert mittels eines IRES Elements (internen Ribosomen Eintrittsstelle) (Brown et al., 2006). pNL4-3 R- RRE- S+ Bei diesem Plasmid wurde das Rev Exon2 des Rev Genes durch zwei Mutationen inaktiviert. Der Transport von mRNAs erfolgt über ein eingefügtes SRV-1 Element anstelle von RRE (Zolotukn et al., 1994). 20 pVSVG Plasmid zur Pseudotypisierung z.B. von HI Viren mit dem Glycoprotein des vesikulären Stomatitis Virus (Aiken et al., 1997) 4.5 Antikörper Primäre Antikörper Als primärer Antikörper gegen virale Proteine dient Patientenserum aus der Diagnostikabteilung Institut für Molekulare Virologie Universität Erlangen. Das Serum stammt von einem Patienten mit sehr starker Immunreaktion nach HIV Infektion. Es weist Antikörper gegen sehr viele virale Proteine auf. Besonders gegen Nef weist dieses Serum eine starke Antigenität auf. Sekundärer Antikörper Zur Serum Detektion wurde gegen humanes IgG-gerichteter Human-IgG-HRP (horse radish Peroxidase) Antikörper der Firma Sigma (München) verwendet. 4.6 Enzymatische Reaktionen Restriktionsendonukleasen Restriktionsendonukleasen wurden von Gibco/BRL (Eggenstein), New England Biolabs (Schwalbach, Traunstein) und Fermentas (St. Leon-Rot) bezogen und in den von den Herstellern empfohlenen Puffersystemen verwendet. Polymerase-Ketten-Reaktion PWO-DNA-Polymerase Gibco/BRL, Taq-DNA-Polymerase Perkin Elmer (Überlingen) Nukleotide: Perkin Elmer (Überlingen) Sonstige Enzyme alkalische Phosphatase aus Kälberdarm Boehringer (Mannheim) Trypsin aus Rinderpankreas Gibco/BRL (Eggenstein) 21 4.7 Längenstandard "1 kb-Leiter" (Gibco/BRL, Eggenstein) 4.8 Reagenziensysteme Plasmid MiniPrep Quiagen Plasmid MaxiPrep Quiagen PCR Purification Kit Quiagen CatAssay Hoffmann La Roche Mannheim Takara DNA Ligationskit Combrex 4.9 Reagenzien und Laborhilfsmittel Adenosintriphosphat (ATP) Sigma (München) Agarose Gibco/BRL (Eggenstein) Ammoniumpersulfat (APS) Sigma (München) Ampicillin Bayer (Leverkusen) ß-Mercaptoethanol (ß-ME) Sigma (München) Bromphenolblau Serva (Heidelberg) Chloramphenicolrot-B-D-galaktopyranosid (CPRG) Boehringer (Mannheim) Dimethylsulfoxid (DMSO) Fluka (Neu-Ulm) Dithiothreitol (DTT) Pharmacia (Freiburg) Elektroporationsküvetten PeqLab (Erlangen) Ethidiumbromid (EtBr) Sigma (München) Ethylen-Diamin-Tetraacetat (EDTA) Sigma (München) fötales Kälberserum (FKS) Gibco/BRL(Eggenstein) Glycerin Merck (Darmstadt) Harnstoff Merck (Darmstadt) Hydroxyethyl-Piperazin-Ethansulfonsäure (HEPES) Serva (Heidelberg) H2O2 Merck (Darmstadt) Isopropanol Merck (Darmstadt) L-Glutamin Gibco/BRL (Eggenstein) 22 Leptomycin B Sigma (München) Magermilchpulver Heirler Cenovis GmbH (Radolfzell) Natriumdodecylsulfat (SDS) Serva (Heidelberg) N, N´-Methylen-Bisacrylamid Serva (Heidelberg) N, N, N', N'-Tetramethylendiamin (TEMED) Serva (Heidelberg) Nitrocellulosemembran Polyacrylamid (Fluoreszenz-Sequenzierung) Biorad (München) Röntgenfilme Kodak (Stuttgart) Triton X-100 Sigma (München) Tween 20 Roth (Karlsruhe) Whatman Paper Whatman (Maidstone) 4.10 Puffer und Lösungen HBS (Calcium-Phosphat-Transfektion) 2 x HBS (10 x Stock): 8,18% NaCl (w/v); 5,94% HEPES (w/v); 0,2% Na2HPO4 (w/v) Die Lösung wurde sterilfiltriert und der pH-Wert mit 1 M NaOH auf 7,12 eingestellt. 2 M CaCl2 wurde ebenfalls steril filtriert. PBS 137 mM NaCl; 7,3 mM Na2HPO4; 1,47 mM K2HPO4; 1mM CaCl2; 2 mM MgCl2 TAE-Puffer 50 fach: 500 mM Tris, 250 mM Natriumacetat, 50 mM Na2EDTA Blotpuffer 25mM Tris, 192mM Glycerin, 10% MetOH (v/v) Running Puffer 1,5 M Tris, 0,4% SDS (w/v), mit HCl auf pH = 8,8 eingestellt Stacking Puffer 0,5 M Tris, 0,4% SDS (w/v), mit HCl auf pH = 6,8 eingestellt 23 Lysis-Puffer Enthalten im CAT-Assay der Fa. Roche Z-Puffer 1,61% Na2HPO4 (w/v), 0,55% NaH2PO4 (w/v), 0,075% KCl (w/v), 0,025% MgSO4 (w/v) Working Z-Puffer: Z-Puffer (siehe oben), 0,08% SDS(10%) (v/v), 0,28% ß-Mercaptoethanol (v/v) 24 5 Methoden 5.1 DNA Methoden DNA-Amplifikation in E. Coli Alle verwendeten Plasmide tragen als bakteriellen Selektionsmarker eine Ampicillinresistenz. Die Plasmide wurden im Bakterienstamm E. Coli XLII blue amplifiziert. Die Plasmidisolierung und Präparation erfolgte durch PlasmidPräparationkits der Firma Quiagen im entsprechenden Maßstab. Restriktionsverdau Bei Verdau von Reaktionstemperatur, DNA mit Restriktionsendonukleasen Inkubationszeit, Enzymmenge und wurden bezüglich Pufferbedingngen die Herstellerangaben strikt eingehalten. Falls der Verdau mit mehreren Enzymen in einem Ansatz nicht möglich war, wurde die DNA zwischen den einzelnen Reaktionen mit dem PCR-Purification-Kit von Quiagen aufgereinigt. Polymerase Kettenreaktion Bestimmte Schnittstellen für Klonierungen wurden durch PCR-Amplifikation mit der PWO-Polymerase und spezifischen Primern gewonnen. Bei der Wahl des Puffers und des Programms für den Thermocycler wurden die Herstellerangeben berücksichtigt. PCR-Reaktionsprodukte wurden mit dem PCRPurification-Kit von Quiagen aufgereinigt. Ligation von DNA Zu Vektor und Insert-DNA im Verhältnis 1:2 wurde die gleiche Menge Takara-Ligase gegeben. Der Ansatz wurde danach eine Stunde bei 16°C inkubiert. Transformation in XL2-BlueTM Nach dem Auftauen der kompetenten Bakterien auf Eis wurden ca. 200 µl von der Bakteriensuspension zum Ligationansatz gegeben. Nach vorsichtigem auf- und abpipettieren wurde der Ansatz dann für 30 Minuten auf Eis gestellt. Danach wurde er 25 im Wasserbad für 45 Sekunden auf 42°C erhitzt. Nach weiteren 2 Minuten auf Eis wurden 500 µl SOC-Medium dazugegeben und der Ansatz ca. 1h bei 37°C inkubiert. Die Bakteriensuspension wurde danach auf LBamp-Agarplatten ausplattiert. Herstellung von Plasmidkonstrukten Die Klonierung von allen im Rahmen dieser Arbeit hergestellter Plasmide erfolgte mit Hilfe von Restriktionsverdau und PCR-Amplifikation. Die Auftrennung der DNA-Fragmente erfolgte per Agarose-Geleletrophorese. Durch Zugabe von Ethidiumbromid wurden die DNA-Banden bei UV-Licht mit einer Wellenlänge von 366 nm sichtbar gemacht. Die Aufreinigung von DNA aus Verdäuen, PCR-Amplifikationen und ausgeschnittenen Gelbanden erfolgte über den PCR Purification Kit der Firma Quiagen. So konnten dann einzelne DNA Fragmente miteinander ligiert werden. Um Religationen zu vermeiden wurden die Vektoren mit alkalischer Phosphatase dephosphoryliert. Die Ligationsprodukte wurden in E. Coli XL2-BlueTM transformiert. Die transformierten Bakterien wurden über Nacht auf LBamp-Agarplatten angezüchtet. Am nächsten Tag wurden dann mehrere Kolonien vom Festmedium in je 5 ml Flüssigmedium überführt. Am Tag darauf konnten dann Plasmide aus den E. coli präpariert werden (Mini-Prep der Fa. Quiagen). Die Kontrolle der Klonierung erfolgte dann über Verdau, PCR oder Sequenzierung. Von einer passenden Kolonie wurden dann nochmals die Bakterien in ca. 300 ml Flüssigmedium weitergezüchtetet und größere Mengen Plasmide sauberer aufgereingigt (Maxi-Prep der Fa. Quiagen). DNA-Konzentrationen wurden photometrisch bei einer Wellenlänge von 280 m bestimmt. DNA-Seqenzierung Die Sequenzanalysen wurden mit dem 373A DNA-Sequenziersystem (Applied Biosystems, Weiterstadt) nach Angaben der Hersteller durchgeführt. Dem Prinzip der Sequenzierreaktion liegt die Strangabbruchmethode nach Sanger zugrunde. Es werden fluoreszenzmarkierte Didesoxy-Nukleotide verwendet, welche im Verlauf einer Polymerase-Kettenreaktion in die neusynthetisierte DNA eingebaut werden. Sobald die Taq-Polymerase ein Didesoxy-Nukleotid eingebaut hat, kommt es aufgrund der fehlenden Hydroxygruppe am Zuckerrest und der dadurch nicht mehr möglichen 26 Neubildung einer Phospho-Diester-Bindung zum Strangabbruch. Da jedes der vier Didesoxy-Nukleotide mit unterschiedlichen Fluoreszenzfarbstoffen markiert ist, kann die Sequenzierreaktion in einem Reaktionsgefäß ablaufen. Nach Auftrennung der Amplifikationsprodukte in einem Sequenziergel werden die an die DidesoxyNukleotide gekoppelten unterschiedlichen Fluoreszenzfarbstoffe mittels eines Lasers zur Emission von Licht unterschiedlicher Wellenlänge angeregt, welches durch einen Detektor gemessen und durch ein Computerprogramm analysiert wird. Die resultierenden Sequenzen wurden mit dem Programmpaket der „University of Wisconsin Genetics Computer Group“ ausgewertet. 5.2 Zellkultur Kultur adhärenter Zellen Adhärente Zellen wurden zweimal wöchentlich 1:3 bis 1:10 gesplittet. Nach Absaugen des Mediums wurden die Zellen mit 1 ml Trypsin vom Boden gelöst. Kultiviert wurden die Zellen in 25 cm2 Zellkulturflaschen bei 37°C und 5% CO2 . Kultur von Suspensions-Zellen Die Suspensions-Zellen wurden in 25 cm2 Zellkulturflaschen in RPMI-1640 bei 37°C und 7% CO2 kultiviert. Die Zellen wurden zweimal wöchentlich 1:5 bis 1:10 gesplittet. Transfektion Die Transfektion in 293T-Zellen erfolgte mit der Calcium-Phosphat-Präzipitat Methode. Die Zellen wurden am Tag vor der Transfektion so ausgesät, dass sie am folgenden Tag ca. 50 bis 70% konfluent sind. Ein 500 µl Ansatz setzte sich aus 250 µl DNAArbeitslösung und ebensoviel HBS-Puffer zusammen. Die DNA-Menge für den DNAArbeitspuffer lag zwischen 5 und 12 µg. Der DNA-Ansatz wurde mit Bi-H2O auf 219 µl Gesamtmenge aufgefüllt. In diesen Ansatz wurden dann 31 µl CaCl getropft. Der DNA-Arbeitspuffer mit insgesamt 250 µl Volumen wurde dann zu 250 µl HBS Puffer getropft. Nach 20 Minuten Inkubation bei Raumtemperatur trübte die Flüssigkeit aufgrund des Präzipitats leicht ein. Der gesamte Ansatz wurde dann noch einmal auf und ab pipettiert und dann direkt auf das Medium der ausgesäten 293T-Zellen getropft. Am folgenden Tag wurde das Medium gewechselt. Noch einen Tag später konnten dann die transfizierten Zellen lysiert werden, bzw. Überstand mit viralen Partikeln abgenommen werden. 27 Um eine optimale Effizienz der Transfektion zu erhalten, sollte die DNA-Menge nicht zu gering sein. Zum Erreichen der nötigen DNA-Menge kann der DNA-Ansatz mit Leervektor-DNA (z.B.pBs-Vektor) aufgefüllt werden. Durch Eintropfen der DNAArbeitslösung an einer luftdurchströhmten Pasteurpipette in den HBS-Puffer kann die Effektivität ebenfalls erhöht werden. Das Gesamtvolumen kann auch reduziert werden. Alle Anteile müssen aber auch bei kleineren Volumina im selben Verhältnis zueinander stehen. Elektroporation Pro Elektroporationsansatz sind 30 bis 50 µg DNA nötig. Zur Elektroporation von Jurkats müssen 1x106 Zellen in 800 µl RPMI-Medium ohne Antibiotikum aufgenommen werden. DNA und Suspensionszellen wurden dann in eine 4 mm Elektroporationsküvette gegeben. Die Elekroporation wurde dann mit folgenden Einstellungen gestartet: 250 V, 1500 µF, R=--------Der Küvetteninhalt wurde dann in eine kleine Zellkulturflasche mit 10 ml RPMIMedium, ebenfalls ohne Antibiotikum pipettiert. Am nächsten Tag konnte dann das antibiotikafreie Medium gegen normales Medium ersetzt werden. 5.3 CAT-Assay Bei diesem Test dient CAT (Chloramphenicol-acetyl-transferase) als Reporter für RevAktivität. Die Quantifizierung erfolgte mit einem System von Hoffmann La Roche, Mannheim. 293T-Zellen wurden am Vortag in 12-Well Zellkulturschalen so ausgesät, dass sie am folgenden Tag zu 50 bis 60% konfluent waren. Mit der Calcium-PhosphatPräzipitat Methode in einem 125 µl Gesamtansatz, HBS mit eingerechnet, wurden folgende Expressionsplasmide kotransfiziert: 0,05 µg pBC12 ß-Gal als Tranfektionskontrolle 0,2 µg pDM128, welches CAT(Chloramphenicol-acetyl-transferase) Rev abhängig exprimiert die zu untersuchenden Expressionsplasmide mit Rev bzw. Rev-Mutanten ca. 2,5 µg pBS Leervektor zur Effektivitätssteigerung mittransfiziert werden. 28 Am zweiten Tag nach Transfektion wird das Medium abgesaugt und die Zellen mit dem Lysispuffer aus dem Kit lysiert und abzentrifugiert. Im Überstand befinden sich unter anderem die zu quantifizierenden Proteine CAT und ß-Galaktosidase. Bestimmung der ß-Galaktosidase-Menge: Die Bestimmung der ß-Galaktosidase-Aktivität erfolgte in 96-Well Flachbodenplatten. Pro Messung wurden 160 µl Working Z-Puffer und 20µl Überstand aus abzentrifugiertem Zelllysat in ein Well pipettiert. Als Substrat wurden dann 20 µl 1,5% Chloramphenicolrot-B-D-galaktopyranosid (CPRG) Lösung (w/v) dazugegeben. Die ß-Galaktosidase Menge wurde unter Berücksichtigung des Leerwertes bei 560 m photometrisch bestimmt. Bei zu schnellem Farbumschlag war evtl. eine Verdünnung des Überstandes nötig. Die CAT Menge im Überstand wurde mit dem ELISA von Hoffmann La Roche gemessen. Es wurde dabei abzentrifugiertes Zelllysat, 1/50 verdünnt, in die ELISA Flachbodenplatten gegeben werden. Die CAT Menge konnte dann photometrisch bei einer Wellenlänge von 405 bis 490 m ermittelt werden. Durch die Multiplikation des ß-Galaktosidase Kehrwertes mit dem CAT-Wert wurden kleinere Unterschiede in der Transfektioneffizienz ausgeglichen. Die angeglichen CATWerte ermöglichen einen Vergleich der Rev Aktivitäten. 5.4 Virusstocks Die Herstellung von Virus-Stocks erfolgte mit der Calcium-Phosphat Präzipitationsmethode in 293T-Zellen, ausgesät in 6-Well Platten. Es wurden 10 µg DNA in einem 500 µl Ansatz pro Well transfiziert. Der Medienwechsel erfolgte am nächsten Tag. Am übernächsten Tag wurde der Überstand abgenommen, durch einen 0,45 µm Filter filtriert, aliquotiert und bei -80 °C eingefroren. Die quantitative Messung des Kapsidproteins p24 und damit auch der Virusmenge in µg wurde von der Diagnostikabteilung in unserem Hause übernommen. Als sofortige Transfektionkontrolle kann eine kleine Menge, z.B. 100 g, Plasmide mit ß-Galaktosidase mittransfiziert werden. Lyse und ß-Galaktosidase-Bestimmung entsprechen der Transfektionkontrolle beim CAT-Assay. 29 5.5 ß-Galaktosidase-Test Am Vortag wurden P4-R5-MAGI Zellen 20 bis 40% in konfluent 48-Well Flachbodenplatten ausgesät. Nach Medienwechsel wurden dann die Zellen mit 20 bis 200 µl Überstand aus oben beschriebenem Transfektionansatz für Virusstocks infiziert. Am übernächsten Tag wurden die Zellen lysiert und das Lysat wurde abzentrifugiert. Die ß-Galaktosidase, Tat-abhängig gebildet, wurde wie im CAT-Assay über CPRG (Chloramphenicolrot-B-D-galaktopyranosid) quantifiziert. 5.6 Proteinmethoden Polyacrylamidgel Proteine wurden elektrophoretisch mit Polyacrylamidgele nach Molekulargewicht aufgetrennt. Die Gele wurden in Minigelkammern gegossen. Das achtprozentige Laufgel und das Ladegel setzen sich folgendermaßen zusammen: Laufgel: Ladegel: H2O 4,6 ml 3.4 ml Running Puffer 2,6 ml - Glycerin 50% 0,2 ml - Stacking Puffer - 1,4 ml Acrylamid 2,6 ml 0,5 ml TEMED 15 µl 24 µl 10 % APS 40 µl 24 µl Westernblot Proteine aus Zelllysaten wurden durch Polyacrylamidgele nach Molekulargewicht eletrophoretisch aufgetrennt. Vor dem Blotten der Proteine im PAA-Gel wurde dieses 5 Minuten in Blotpuffer äquilibriert. Der Blot erfolgte bei 0,05 A mit diesem Aufbau von unten nach oben. 3 Lagen Whatmanpapier Nitrocellulosefilter PAA-Gel 30 3 Lagen Whatmanpapier Nach einer Stunde blotten konnten dann die unspezifischen Bindungsstellen am Filter in PBS mit 0,4% Tween 20 (v/v) und 5% Magermilchpulver (w/v) über Nacht abgesättigt werden. Die Milchpulverlösung wurde am nächsten Tag mit PBS vom NC-Filter gewaschen. Danach erfolgte 1 Stunde lang die Bindung des ersten Antikörpers in PBS mit 0,05% Tween 20 (v/v) und 5% Magermilchpulver (w/v) gelöst. Die ungebundenen Antikörper wurden dann durch drei mal zehn Minuten Waschen mit PBS / 0,05% Tween (v/v) entfernt. Daraufhin erfolgte die Detektion des Primärantikörpers durch den Sekundärantikörper. Der Sekundärantikörper wurde ebenfalls in PBS mit 0,05% Tween 20 (v/v) und 5% Magermilchpulver (w/v) gelöst. Die Inkubationszeit betrug eine Stunde. Das Entfernen des zweiten Antikörper erfolgte zwei Mal mit der gleichen Lösung wie für den ersten Antikörper für je zehn Minuten. Dann wurde noch einmal zehn Minuten mit PBS gewaschen. Die Antikörperkomplexe wurden mit der Chemolumineszenzreaktion nachgewiesen. Der Filter musste eine Minute in 50 ml Lösung A, 15,5 µl 30% H2O2 und 500 µl Lösung B in der Dunkelkammer inkubieren. Nach Abstreifen des NC-Filters auf Whatmanpapier konnten Filme durch auflegen des Filters, eingelegt in einen Folienschlauch, belichtet werden. 31 6 Ergebnisse 6.1 Klonierung von pF143 Rev-KE1b 1-163 und pF143 Rev-PKI pF143 Rev-E1b 1-163 Bei dieser Klonierung wurde der Nuclear-Exit-Signal (NES) tragende hintere Abschnitt des HIV-Rev durch E1b 1-163 ersetzt. Als Grundlage für E1b 1-163 diente dabei das Plasmid pDCRE1b, es trägt die gesamte E1b-Sequenz. E1b 1-163 wurde mit den Primern 5´BglII E1b und 3´Xho E1b 1-163 amplifiziert und danach mit BglII und Xho verdaut. Im Plasmid pBC12 RevM9 wurde dann das Rev-NES durch E1b 1-163 über jene beiden Restriktionsendonukleasen ersetzt. Wir haben dadurch das Plasmid pBC12 Rev-E1b 1-163 erhalten. Im nächsten Schritt wurde das gesamte Rev-E1b 1-163 mit den Primern 5´RevY und 3´Nhe E1b 1-163 aus pBC12 Rev E1b 1-163 amplifiziert und beide Enden mit NheI verdaut. Dieses Fragment wurde dann über NheI in pF143 kloniert. Dabei musste besonders die Orientierung des Inserts beachtet werden. Durch Dephosphorylierung des Vektors wurden Religationen vermieden. Um sich von der Richtigkeit dieser Klonierung zu überzeugen, wurde das erhaltene Plasmid mit den Primern 5´RevY und 3´Nhe E1b 1-163 sequenziert. pF143 Rev-PKI Die Klonierung von pF143 Rev-PKI erfolgte analog zu der von pF143 Rev-E1b 1-163. Mit den Primern 5´BglII PKI und 3´XhoI wurde die gesamte PKI-Sequenz aus pGEX PKI-GFP amplifiziert. Dann wurde das PCR-Fragment mit BglII und XhoI verdaut und in pBC12 RevM9 kloniert. Über PCR mit 5´RevY und 3´Nhe PKI wurde Rev-PKI aus dem erhaltenen pBC12 Rev-PKI gewonnen. Nach Verdau mit NheI wurde dieses Fragment in die NheI-Schnittstelle des pF143 kloniert. Das Endprodukt pF143 Rev-PKI wurde zur Kontrolle mit den Primern 5´RevY und 3´Nhe PKI sequenziert. 32 Abb6. Plasmidkarte über pF143 Rev-E1b 1-163 und pF143 Rev-PKI 6.2 Rev, Rev-E1b 1-163, und Rev-PKI unter dem Fluoreszenzmikroskop Es wurden HeLa-Zellen in Zellkulturschälchen so ausgesät, dass sie am folgenden Tag 10 bis 20% konfluent waren. Diese wurden mit 3µg Plasmid-DNA nach der CalciumPhosphat-Präzipitat Methode in einem 96µl Gesamtansatz (inklusive HBS) transfiziert und vier Stunden später mit MEM-Medium gewaschen. Am Tag darauf war die grüne Fluoreszenz des GFP bei vielen Zellen deutlich unter dem Fluoreszenzmikroskop zu sehen. Es wurden mit den transfizierten Zellkulturen folgende Beobachtungen und Versuche gemacht: pF143 Rev Am Tag nach der Transfektion von pF143 Rev war zu erkennen, dass das Rev-GFP Fusionsprotein im Zellkern der transfizieten Zellen nukleolär lokalisierte (Abb. 7). 33 Abb. 7 pF143 Rev nach Transfektion in HeLa Ursache dafür sind Strukturen im Nukleolus, welche Ähnlichkeiten zum RRE aufweisen. (Stauber et al., 1995). Durch Behandlung mit Actinomycin D, welches die Bindung an diese Strukturen blockiert, kam es nach zwei Stunden zur Verlagerung in das Cytoplasma. Akkumulationen am Nukleolus waren nicht mehr zu sehen (Abb. 8). Abb. 8 pF143 Rev nach Transfektion in HeLa und zwei Stunden nach Actinomycin D-Behandlung Es handelt sich um einen Transport, da der Zellkern im zweiten Bild deutlich weniger GFP ausweist als das Cytoplasma. Eine Diffusion kann hier ebenfalls ausgeschlossen werden, da das Rev-GFP Protein zu groß für einen Diffusionsvorgang ist. 34 pF143 Rev-E1b 1-163 Auch das Rev-E1b-GFP Protein lokalisierte am Tag nach der Transfektion am Nukleolus (Abb. 9). Abb. 9 pF143 Rev-E1b 1-163 nach Transfektion in Hela Um die nukleolären Strukturen, an denen Rev-E1b-GFP bindet zu blockieren, wurde auch hier Actinomycin D zur Zellkultur gegeben. Abb. 10 pF143 Rev-E1b 1-163 nach Transfektion in HeLa und vier Stunden Behandlung mit Actinomycin D 35 Bei den mit pF143 Rev E1b 1-163 transfizierten Zellen war nach Actinomycin DBehandlung eine deutlich langsamere Verschiebung des Fusionsproteins in das Zytoplasma zu sehen. Hier war die Verschiebung erst nach mehr als vier Stunden erfolgt (Abb. 10). Ursache dafür könnte das schwächere NES auf der E1b 1-163 Sequenz sein, welche für das Rev-NES eingesetzt wurde. Die überwiegende, wenn auch langsamere, Verlagerung des GFP markierten Rev-E1b 1-163 vom Zellkern in das Zytoplasma nach Ablösung vom Nukleus deutet ebenfalls auf einen Kernexport hin. pF143 Rev-PKI Nach Transfektion von pF143 Rev-PKI in HeLa-Zellen zeigte sich nach Inkubation über Nacht ein gänzlich anderes Bild unter dem Floureszenzmikroskop als bei den anderen beiden GFP-Fusionsproteinen. Das Rev-PKI-GFP-Fusionsprotein reichert sich ausschließlich im Zytoplasma an. Im Gegensatz zu Rev und Rev-E1b 1-163 ist eine Anhäufung auch an einzelnen Stellen nicht erkennbar, sondern die Fluoreszenz ist gleichmäßig im Zytoplasma verteilt (Abb. 11). Abb. 11 pF143 Rev-PKI nach Trasfektion in HeLa Die Lokalisation des Proteins deutet darauf hin, dass durch das wesentlich stärkere PKINES die Adhäsion der Rev-RNA-Bindungsdomäne an den Nukleolus überwunden wird. Wenn man dann den Export stoppt oder bremst, müsste sich das Protein wieder im Zellkern an den nukleolären Punkten aufhalten. Durch Zugabe von 2µl Leptomycin B ins Medium wird im nächsten Versuch der Export inhibiert. Schon nach weniger als einer Stunde hat sich die Fluoreszens an den Nukleolus verschoben und das Zytoplasma war frei von GFP (Abb.12). 36 Abb. 12 pF143 Rev-PKI nach Transfektion in HeLa und eine Stunde nach Leptomycin B-Behandlung Alle drei Versuche weisen darauf hin, dass es auch für die, im Gegensatz zu HIV-1 Rev, relativ großen Fusionsproteine Rev-E1b-GFP und Rev-PKI-GFP möglich ist zu shutteln. Es lässt sich außerdem folgern, dass sich bei den Rev-NES-GFP Fusionsproteinen ein Flussgleichgewicht zwischen Export- und Importsignalen einstellt. Abhängig davon ist die Lokalistation der Rev-NES-GFP Fusionsproteine. Des weiteren wird die Lage dieser Proteine noch durch weitere Strukturen, an denen diese anheften, beeinflusst. 6.3 Funktionelle Messung der Rev-NES-GFP Fusionsproteine im CAT-Assay Allein die fluoreszenzmikroskopischen Analysen zur Lokalisation der Rev-NES-GFP Fusionsproteine in HeLa Zellen und deren Kompetenz innerhalb der Zelle zu wandern, geben noch keine Hinweise auf deren biologische Aktivität. Um zu untersuchen, ob diese Fusionsproteine tatsächlich in der Lage sind, wie das HIV-1 Rev, mRNA über die Bindung von RRE–Elementen vom Zellkern ins Zytoplasma zu transportieren, wurde die Aktivität aller drei Fusionsproteine mit ihren unterschiedlichen Exportsignalen mit Hilfe des CAT Reportersystemes analysiert. Neben pBS, pBC12 ß-Gal, und pDM128 wurden je 10 g und 100 g Plasmid-DNA der zu untersuchenden Revs mit der Calcium-Phosphat-Präzipitat-Methode transfiziert. Es wurde jeweils aus drei Ansätzen gemittelt. Weitere Versuche mit anderen DNAKonzentrationen erbrachten analoge Ergebnisse. 37 3,500 2,986 3,000 relative CAT Menge 2,500 2,294 1,880 2,000 1,634 1,500 1,000 0,500 0,103 0,081 0,071 0,000 1 0, 1 -E K -P I0 µg ,1 1µ g 3 16 1- ,0 µg B I0 t er w er Le ev ev 3 16 1- µg 01 0, K -P ev R ev R R R ev R 1B -E ev R 1 0, µg µg 01 0, Abb.13 Darstellung der CAT Menge relativ zur ß-Gal Menge Rev-NES-GFP Fusionsproteine Nach Angleichung der Werte mit der Tranfektionskontrolle ß-Gal, zeigte sich, dass die Rev Aktivität mit der transfizierten DNA-Menge konzentrationsabhängig zunahm. Dieses stellt dar, dass der RNA-Export durch Rev-NES-GFP Fusionsproteine über Kernporen in diesem Versuch nicht im absoluten Sättigungsbereich abläuft. Würde der Versuch unter Sättigung des Transportes erfolgen, wären keine Aussagen über die Aktivität der Fusionsproteine möglich. Im CAT-Assay zeigten sich dann aber auch noch zwei unerwartete Ergebnisse. Zum einen überraschte die recht geringe Aktivitätssteigerung von Rev-PKI-GFP gegenüber HIV-1 Rev. Aufgrund der deutlich unterschiedlichen Bilder im Fluoreszenzmikroskop war eigentlich eine wesentlich höhere Aktivität des Rev-PKI-GFP zu erwarten. Zum anderen konnte, wenn überhaupt nur eine minimale Aktivität beim Rev-E1b 1163- GFP Fusionsprotein festgestellt werden. Eine deutliche Aussage, ob in diesem Falle Rev E1b 1-163 schwache Transporteigenschaften für den mRNA-Transport aufweist oder nicht, kann mittels CAT-Assay nicht gemacht werden. Hier lag das 38 Problem bei der recht hohen Basalaktivität des Reporterkonstrukts pDM128. Aktivitäten die ungefähr um den Faktor zwanzig kleiner sind als die des HIV-1 Rev gehen sozusagen in der Basalaktivität des Leerwertes unter. Auch Transfektionen mit noch mehr Rev-E1b 1-163 Plasmid-DNA im CAT-Assay haben keine klaren Ergebnisse bezüglich der Transportaktivität von Rev-E1b 1-63 erbracht. Im Anschluss sollten die im Rahmen dieser Aktivitätsuntersuchungen erhaltenen Ergebnisse, auch im Kontext vollständiger HIV-Genome, mittels rekombinanter Viren verifiziert werden. 6.4 Konstruktion von pNL4-3 R- Rev-E1b, pNL4-3 R- Rev und pNL4-3 R- Rev-PKI Konstruktion von pNL4-3 RAls Ausgangsplasmid zur Klonierung rekombinanter HIV wurde das provirale Plasmid pN4-3 verwendet. Als erstes wurde die Rev-Funktion im Wildtyp pNL4-3 inaktiviert. Dabei hilfreich war das Plasmid pNL4-3 R- RRE- S+. Dieses Plasmid kodiert für ein Virus, welches Rev defizient ist und Rev / RRE unabhängig repliziert. Über die Restriktionsschnittstellen EcoRI und NheI wird das inaktive Rev2 Exon aus diesem Plasmid geschnitten. Das funktionsfähige Rev2 im pNL4-3 wurde durch das inaktive Rev2 Exon über diese Schnittstellen ersetzt. Folglich kann aus dem erhaltenen Plasmid pNL4-3 R- kein Rev Protein mehr gebildet werden. Das erhaltene Plasmid pNL4-3 R- mit dem Primer 5´Rev Seq Mut sequenziert. 39 Abb. 14 Plasmidkarte pNL4-3 R- Klonierung von pNL4-3 R- Rev-E1b 1-163 , pNL4-3 R- Rev und pNL4-3 R- Rev-PKI Um die verschiedenen Revs als frühes virales Protein zu exprimieren wurde HIV-1 Nef durch diese ersetzt. Nef ist nicht essentiell für die Replikation in Zellkultur. Es gehört zu den sogenannten aksessorischen Proteinen. Als Klonierungsgrundlage dient das Vollgenom-Plasmid pNL4-3 GFP143, welches GFP anstatt Nef exprimiert. Diese GFP-Expression-Kassette wurde über BamHI und XhoI in den Vektor pc3p53 kloniert. Der Vektor pc3p53 dient hier lediglich als Hilfsvektor. Produkt dieser Klonierung war das Plasmid pc3p53 GFP. Alle Revs wurden mit folgenden Templates und Primern für die Klonierung in den oben genannten Hilfsvektor amplifiziert: 5‘Primer 3`Primer Template Rev-E1b 1-163 5´RevY 3´Xho E1B 1-163 pBC12 Rev-E1b 1-163 Rev 5´RevY 3`Xho Rev pBC12 Rev Rev-PKI 5´RevY 3´Xho PKI pBC12 Rev-PKI 40 Alle drei per PWO-PCR erhaltenen Fragmente wurden mit NheI und XhoI verdaut. Über diese Schnittstellen wurde dann das GFP in pc3p53 durch rev, Rev-E1b 1-163 und pF143 Rev-PKI ersetzt. Ergebnis dieser Klonierung waren pc3p53 Rev, pc3p53 RevE1b 1-163 und pc3p53 Rev-PKI. Diese drei Plasmide wurden als nächstes mit BlpI und XhoI verdaut. Dadurch wurden die Rev-Varianten samt Klonierungskassette aus dem Hilfsvektor ausgeschnitten. Mit den gleichen Enzymen wurde NEF aus pNL4-3 Rausgeschnitten und durch die Revs in ihrer Kassette ersetzt. Das Ergebnis waren pNL43 R- Rev-E1b 1-163 , pNL4-3 R- Rev und pNL4-3 R- Rev-PKI. Diese proviralen Plasmide kodieren für NEF defiziente HI-Viren, bei denen die Expression später viraler Partikel allein von Rev-E1b 1-163, Wildtyp-Rev bzw. Rev-PKI in der NEF-Region abhängt. Als Problematisch bei der Klonierung der langen Plasmide war, dass die Plasmide bei der Vermehrung in E.Coli manchmal rekombinierten. So fehlten teilweise große und durchaus essentielle Plasmidstücke. Solche Rekombinationen wurden durch Inkubation der E.Coli bei nur 33°C vermieden. Um die Richtigkeit der Klonierung zu überprüfen wurde der Bereich vom Rev Exon 2 über das ENV bis hin zum 5´LTR mit den Primern 5´Rev Seq, 5´gp120 Seq, 3´gp120 Seq, 5´Rev Mut Seq, 3´Env Seq, 3´Xho Seq, 5´Blp Seq einer eingehenden Sequenzanalyse unterzogen. 41 Abb. 15 Übersicht zur Klonierungstrategie von pNL4-3 R- Rev-E1b 1-163 , pNL4-3 R- Rev und pNL4-3 Rev-PKI 6.5 Transfektion der rekombinanten HIV-Vollgenom-Plasmide in 293T-Zellen Um zu zeigen dass die Inaktivierung des Wildtyp Rev erfolgreich war und dass auch funktionstüchtige Transportproteine anstatt NEF gebildet werden, wurden die proviralen Plasmide pNL4-3 R-, pNL4-3 R- Rev-E1b 1-163 , pNL4-3 R- Rev und pNL4-3 R- Rev- 42 PKI in 293T Zellen transfiziert. Es wurde der gleiche Ansatz wie zum Anfertigen von Virusstocks verwendet. Bei den Ansätzen wurde die Menge an viralen p24 KapsidProtein gemessen. Um auch hier kleine Unterschiede in der Transfektionseffizienz auszugleichen, wurde pBC12 ß-Gal mittransfiziert. Die p24-Titer wurden mit dem ßGal Kehrwert in Relation gesetzt. Die Transfektion von pNL4-3 R- zeigte, dass die Ausschaltung von Wildtyp-Rev erfolgreich war. Der p24 Titer im Überstand des Ansatzes war negativ. Es war kein Unterschied im p24-Wert zur Negativkontrolle, bei der 10 µg pBS transfiziert wurden, zu sehen. Über die ß-Galaktosidasewerte wurde sichergestellt, dass die Transfektion erfolgreich war. Kotransfektionen von pNL4-3 R- und pF143 Rev führten zu positiven Titern. Die Produktion viraler Partikel verhielt sich bei den Klonen pNL4-3 R- Rev-E1b 1-163, pNL4-3 R- Rev und pNL4-3 Rev-PKI folgendermaßen (Abb.16): pNL4-3 R- Rev-E1b 1-163 197 pNL4-3 R- Rev 208000 pNL4-3 R- Rev-PKI 768000 10 100 1000 10000 100000 1000000 p24 Titer Abb.16 p24 Titer der rekombinanten Viren nach Transfektion in 293T in Relation zur Transfektionskontrolle( logarithmische Darstellung) Die erhaltenen Werte wurden aus je zwei Ansätzen gemittelt. Analoge Ergebnisse zeigten sich auch bei unterschiedlicher Menge an transfizierter DNA. 43 Diese Transfektionen zeigten, im Gegensatz zum CAT-Assay, eindeutig, dass Rev-E1b im Kontext ganzer HIV Transporteigenschaften für virale mRNA aufweist. Der Titer des pNL4-3 R- Rev-E1b 1-163 war zwar ungefähr um den Faktor tausend geringer als der des pNL4-2 R- Rev, aber diese schwachen Werte konnten im sehr sensitiven p24 ELISA gut gemessen werden. Nach der Transfektion von pNL4-3 R- konnten im unverdünnten Zustand des Überstandes keine positiven Werte gemessen werden. Im Gegensatz dazu musste der Überstand von pNL4-3 R- Rev-E1b 1-163 noch 1/10 verdünnt werden, um in den messbaren Bereich des ELISA zu gelangen. Deshalb kann man hier zweifelsfrei von einer schwachen Rev-Aktivität des Rev-E1b 1-163 ausgehen. Die Proben aus den Überständen von pNL4-3 R- Rev und pNL4-3 R- Rev-PKI mussten 1/1000 verdünnt werden. Wenn man die anderen beiden Klone betrachtet, so ist zu erkennen, dass im pNL4-3 Rev-PKI Ansatz ein um ca. 3,7-fach erhöhter Titer an p24, im Vergleich zu pNL4-3 RRev vorliegt. Wenn man hier das CAT-Assay Ergebnis mit der p24 Menge vergleicht konnte man vermuten, dass kleinere Unterschiede im CAT-Assay große Differenzen bei der Produktion später viraler Proteine nach sich ziehen. 6.6 Infektionsversuch von Jurkats mit NL4-3 R- Rev und NL4-3 Rev-PKI Als Nächstes wurden dann jeweils 1x106 Jurkats in 3 ml Medium über Nacht mit Virusstocks der Klone NL4-3 R- Rev , NL4-3 R- Rev-PKI und NL4-3, als Positivkontrolle infiziert. Alle drei Ansätze enthielten die gleiche Menge an viralen Partikeln bezogen auf den p24 Wert. Am nächsten Tag wurden die infizierten Zellen abzentrifugiert und in 10 ml frischem Medium resuspendiert. Die Zellen wurden dann für vier weitere Tage inkubiert. Direkt nach dem Medienwechsel und am vierten Tag wurden Proben aus den einzelnen Kulturen genommen und der p24 Titer in der Diagnostikabteilung ermittelt. Das Wildtyp-Virus NL4-3 replizierte erwartungsgemäß in diesen vier Tagen stark. Der p24 Wert des vierten Tages war um ein Vielfaches höher als der sehr kleine Ausgangswert unmittelbar nach Medienwechsel. Der Infektionsversuch mit den beiden Klonen NL4-3 R- Rev und NL4-3 R- Rev-PKI war nicht erfolgreich. Es wurde kaum mehr p24 am vierten Tag als am ersten Tag gemessen. 44 6.7 Elektroporation von Jurkats mit den rekombinanten HIV Um die Probleme bei der Infektion der Jurkats besser überblicken zu können, wurden Jurkats direkt mit den proviralen Plasmiden eletroporiert und für längere Zeit inkubiert. In Abständen von drei Tagen wurden Proben aus den Kulturen entnommen. Die erste Entnahme erfolgte am Tag nach Medienwechsel, also am zweiten Tag nach Eletroporation. Nach jeder der Probenentnahme wurden 4 ml RPMI Medium durch frisches ersetzt. 400 350 300 p24 Ag pg/ml 250 pNL4-3 R- Rev-PKI pNL4-3 R- Rev 200 pNL4-3 R- Rev-E1b 1-163 pNL4-3 R- 150 100 50 0 0 2 4 6 8 Abb. 17 p24 nach Elektroporation der Jurkats; t=0 entspricht Zeitpunkt des Medienwechsels Auch nach Elektroporation von Jurkats werden bei allen drei proviralen Plasmiden virale Partikel gebildet. Wie nach der Transfektion in 293T-Zellen hatte auch Rev-E1b 1-163 die mit Abstand die geringste Aktivität bezüglich der Produktion von späten viralen Partikeln. Es ist mit dem sensitiven ELISA eine geringe Menge p24 detektierbar, wobei im Falle des pNL4-3 R- nichts gemessen wurde. Das Maximum viraler Partikel in der NL4-3 R- Rev-E1b 1-163 Kultur wurde am vierten Tag gemessen. 45 Bei den anderen beiden Klonen lag das Maximum am ersten Tag. Ursache hierfür könnte ein geringerer Zelltod aufgrund der geringen Expression viraler Proteine sein. Wie nach der Transfektion in 293T Zellen sind mehr als doppelt so viele virale Proteine in der NL4-3 R- Rev-PKI Kultur als in der Kultur von NL4-3 R- Rev. Eindeutig zu sehen ist ein Abbruch in der Viruslast schon nach dem ersten Tag (Abb.17). Da nach jeder Probenentnahme 40% des Mediums ausgetauscht wurden und auch die Virusmengen nach dem ersten Tag um knapp die Hälfte abnahmen, lässt sich folgern, dass nach dem ersten Tag die erfolgreich elektroporierten Zellen abgestorben sind und dass keine Replikation in diesen Kulturen stattgefunden hat. Auszunehmen ist hier die NL4-3 Rev-E1b 1-163 Kultur, hier fand der Zelltod anscheinend wegen der geringeren Expression später statt. Bei der Durchführung analoger Versuche mit dem Wildtyp pNL4-3 oder dem GFP markierten pNL43 GFP, sah man ein steiles Wachstum über die ersten Tage hinweg. Das Wachstum dauerte so lange an, bis nahezu alle Jurkats abgestorben waren. Dann war auch bei diesen beiden Klonen unter dem Mikroskop ein zytopathischer Effekt bei vielen Zellen zu sehen. Bei den anderen Klonen war kaum ein Unterschied zu nicht transfizierten Zellen auszumachen. 6.8 Klonierung von pNL4-3 Rev-PKI und pNL4-3 R- N-I-Rev-PKI Um die Ursache für das Nicht-Replizieren der Klone pNL4-3 R- Rev-E1b 1-163, pNL43 R- Rev und pNL4-3 R- Rev-PKI zu ergründen wurden noch zwei weitere rekombinante HIV kloniert. Als Transportprotein wurde in den folgenden Klonen nur noch Rev-PKI benutzt. pNL4-3 Rev-PKI Dieser HIV-Klon, basierend auf pNL4-3, enthält in der NEF Region dieselbe Kassette mit Rev-PKI wie pNL4-3 R- Rev-PKI. Einkloniert wurde sie über BlpI und XhoI. Der Klon pNL4-3 Rev-PKI trägt jedoch nicht die Rev- Mutation im Rev Exon 2. Die RevPKI Kassette im NEF ist bei den beiden HI-Viren, pNL4-3 R- Rev-PKI und pNL4-3 Rev-PKI identisch. Das Plasmid pNL4-3 Rev-PKI trägt folglich zwei Transportproteine; erstens das Wildtyp Rev und zweitens Rev-PKI anstatt NEF. Sollten die Mutationen im Rev Exon2 entgegen der Aussage mehrerer Publikationen doch die Funktion von Tat beeinträchtigen, so ist bei pNL4-3 Rev-PKI eine bessere Replikation zu erwarten als bei pNL4-3 R- Rev-PKI. 46 Außerdem wurde durch das Einklonieren von Rev-PKI über BlpI und XhoI keine Schnittstelle im Envelope verwendet. Sollten also bei der Klonierung von pNL4-3 RRev-E1b 1-163, pNL4-3 R- Rev und pNL4-3 R- Rev-PKI trotz sorgfältiger Sequenzierung Mutationen im Envelope entstanden sein, so müsste pNL4-3 Rev-PKI ebenfalls replizieren. Bei Fehlern in der Rev-PKI Kassette würden sowohl pNL4-3 R- Rev-PKI als auch pNL4-3 Rev-PKI nicht replizieren. pNL4-3 R- N-I-Rev-PKI Damit die Auswirkungen des nicht vorhandenen Nef der Klone besser untersucht werden konnten, wurde ein provirales Plasmid kloniert, bei dem Nef und Rev-PKI über ein IRES Element zugleich exprimiert werden. Als Ausgangsplasmid diente pNL4-3 NI-GFP, bei dem Nef und GFP über das IHRES-Element gekoppelt, gemeinsam gebildet werden. Über die Schnittstellen HpaI und XbaI wurde Nef, das IHRES-Element, GFP und der 3´LTR in einem Stück aus diesem Plasmid ausgeschnitten und über die gleichen Schnittstellen in den Hilfsvektor pc3p53 subkloniert. Im erhaltenen Konstrukt pc3p53 N-I-GFP-LTR wurde dann GFP-LTR mit NheI und XbaI ausgeschnitten. GFP samt 3´LTR wurde dann durch Rev-PKI-LTR über vorherige Schnittstellen ersetzt. Ergebnis hieraus war pc3p53 N-I-Rev-PKI-LTR. Der Abschnitt welcher Nef, das IRES-Element, Rev-PKI und 3´LTR enthält, wurde wieder über HpaI und XbaI zurückkloniert in ein Rev defizientes HIV Plasmid. Es entstand das provirale Plasmid pNL4-3 R- N-I-RevPKI. 47 Abb. 18 Plasmidkarte pNL4-3 R- N-I-Rev-PKI Nach Transfektion in 293T Zellen lieferte pNL4-3 R- N-I-Rev-PKI fast gleich viele virale Partikel wie pNL4-3 R- Rev-PKI. Dies war der Beweis dafür, dass auch funktionsfähiges Rev-PKI nach der Koppelung über das IRES Element an NEF gebildet wird. Um die Expression von NEF zu überprüfen wurde NEF im Zellysat nach Transfektion von pNL4-3, pNL4-3 GFP, pNL4-3 R- N-I-Rev-PKI und pNL4-3 R- Rev-PKI in 293T mittels Westernblot detektiert. Als primärer Anitkörper diente Patientenserum, welches speziell auf NEF Antigenität hin getestet wurde. 48 Abb.19 Westernblot zur Nef Detektion Im Westernblot waren keine 27 kDa Banden bei den Klonen zu sehen, bei denen NEF durch Rev-PKI bzw GFP ersetzt wurden. Bei Klonen NL4-3 und NL43 R- N-I-RevPKI wurde eine NEF Bande detektiert. Die Transfektion und der Westernblot von pNL43 RN-I-RevPKI bewiesen, daß die Expression von Rev-PKI und NEF verbunden über IRES funktioniert. 6.9 Infektionsversuch mit pNL4-3 Rev-PKI und pNL4-3 R- N-IRev-PKI Es wurden Jurkats mit Überständen aus Transfektionen mit pNL4-3 Rev-PKI und pNL4-3 R- N-I-Rev-PKI infiziert. In den Kulturen konnte über mehrere Tage hinweg kein steigender p24 Titer gemessen werden. Auch Veränderungen an Parametern wie z.B. Menge der viralen Partikel, Zellzahl und auch Infektionsversuche mit anderen CD4 positiven Zelllinien zeigten kein Replizieren der Klone. Der als Positivkontrolle mitgeführte NL4-3 replizierte in allen Ansätzen. 6.10 ß-Gal Test mit pNL4-3 GFP, pNL4-3 R- N-I-Rev-PKI, pNL4-3 Rev-PKI und pNL4-3 R- Rev-PKI Der ß-Gal Test mit den Klonen pNL4-3 GFP, pNL4-3 R- N-I-Rev-PKI, pNL4-3 RevPKI und pNL4-3 R- Rev-PKI soll Hinweise darauf geben ob, das Envelope vollständig ist und ob die Viren integrationsfähige RNA tragen. 49 Es wurden P4-R5-MAGI Zellen der gleichen Menge an viralen Partikeln infiziert. Außerdem wurden noch provirale Plasmide mit pVSVG kotransfiziert. So entstanden im Überstand pseudotypisierte HI-Viren. Damit wurden ebenfalls P4-R5-MAGI Zellen infiziert. Als Positivkontrolle wurde pNL4-3 GFP verwendet. 4,50 4,00 4,00 3,98 4,00 3,81 3,71 3,50 Infektiosität 3,00 2,50 2,00 1,50 1,13 1,00 0,68 0,50 0,25 0,17 0,17 0,00 t er w er Le KI I KI -P ev R K -P ev -R R -P ev R FP -I-N R G mit VSVG -3 L4 pN -3 L4 pN -3 L4 pN -3 L4 pN ohne VSVG Abb. 20 ß-Gal Test zur Infektiositätsmessung Im ß-Gal Test zeigte sich dass NL4-3 R- Rev PKI kaum infektiös ist. NL4-3 Rev-PKI und NL4-3 R- N-I-Rev-PKI liegen zwar etwas höher als NL 4-3 R- Rev-PKI, aber die Infektiosität ist gegenüber NL4-3 GFP immer noch stark verringert. Die höheren ß-GalWerte von NL4-3 Rev-PKI und NL4-3 R- N-I-Rev-PKI lassen sich eventuell auf das Nef-Protein bzw. die fehlende Tat Mutation zurückführen. Die pseudotypisierten Klone erreichten alle etwa gleich hohe Werte in diesem Test. Ist das Envelope intakt und kann die virale RNA in das Wirtsgenom integrieren, so sind sind die Werte mit und ohne VSVG gleich hoch, wie es bei der Positivkontrolle der Fall war. Die gute Infektiosität der pseudotypisierten Viren im Gegensatz zu den nicht pseudotypisierten lässt auf einen Defekt im Envelope bei funktionierender Integration ins Wirtgenom schließen. 50 7 Diskussion Die Betrachtung der Fusionsproteine Rev –GFP, Rev/E1B-GFP und Rev/PKI-GFP unter dem Fluoreszenzmikroskop deutet auf ein Zusammenspiel von NES, NLS und Rev bindenden Strukturen im Zellkern (Stauber et al., 1995, Leo Luznik et al., 1995, Fornerod et al., 1997) hin. Bei Vorhandensein eines relativ langsamen NES z.B. E1B oder Rev überwiegen die Rev bindenden Faktoren, so dass es zu einer Akkumulation der Fusionsproteine im Kern kommt. Erst unter Zugabe von Actinomycin D, welches die nukleolären Rev bindenden Strukturen blockiert (Stauber et al., 1995, Kalland et al., 1994, Meyer et Malim, 1994 Richard et al., 1994), ist eine Verschiebung der „langsamen“ Fusionsproteine in das Zytoplasma zu erkennen. Dass die Migration von Rev/E1B-GFP wesentlich länger dauert und bei genauer Betrachtung unvollständiger vonstatten geht als bei Rev-GFP, deckt sich mit den Ergebnissen aus der Veröffentlichung von Rosorios et al., 1999 und Heger et al., 2001, welche eine dreifach längere Migrationszeit in das Zytoplasma des Proteines E1B-GFP nach Mikroinjektion in den Zellkern beschreiben. Der limitierende Berücksichtigung Faktor oben für die genannter „Shuttlegeschwindigkeit“ Ergebnisse bei den scheint beiden unter langsamen Tranportproteinen das NES zu sein. Erst unter Ausschaltung Rev bindender Faktoren, welche den Export zu bremsen scheinen, überwiegen die Exportfaktoren. Eine einfache Diffusion der Rev-GFP Konstrukte ist aufgrund der Molkekülgröße von GFP ausgeschlossen (Stauber et al., 1999). Bei Betrachtung der Lokalisation von Rev/PKI-GFP nach Transfektion ist von einem Übergewicht des schnelleren Exportes auszugehen. Das Exportsignal weist anscheinend stärkere Affinität zu Transportkomplexen mit z.B. CRM –1 auf, als an die Rev bindenden Faktoren im Zellkern. Der limitierende Faktor des Rev/PKI Shuttlings ist hier letztendlich der Kernimport. Unter Gabe von Leptomycin B, welches mit u.a. den Exportfaktor CRM-1 besetzt, wird die Bindung von Rev/PKI-GFP an Exportkomplexe verhindert (Claudia Elfgang et al., 1999). Es kommt folglich zu einer Hemmung des Exportes. Rev/PKI-GFP häuft sich bei gemindertem Export ebenso wie die beiden langsameren Transportproteine im Kern an. Eine Manipulation der Shuttle–Geschwindigkeit ist durch einen Austausch der Exportsignale möglich. Ob tatsächlich daraus auch eine veränderte 51 Transportgeschwindigkeit für mRNAs resultiert, sollte durch die Tests mittels CATAssay geprüft werden. Vergleichen kann man den Austausch der Exportsignale gut mit dem Tausch des Motors eines Omnibusses. Der Omnibus kann so mit stärkerem Motor wesentlich schneller fahren. Ob jedoch noch genügend Fahrgäste auf den beschleunigten Bus aufspringen und mitfahren können ist fraglich. Ähnlich verhält es sich mit der Bindung der mRNAs an das RRE des Rev. Im CAT- Assay zeigt sich dass Rev- Proteine mit veränderten Exportsignalen auch Auswirkungen auf den RNA Transport in das Zytoplasma haben. Für Rev-PKI ergibt zwar eine deutlich höhere CAT-Menge als mit Rev. Jedoch fällt der Unterschied nicht so stark aus wie der Vergleich der Exportgeschwindigkeiten in der Veröffentlichung von Rosorius et al., 1999 und Heger et al., 2001. Hier wird die Migrationszeit von GFP gekoppelten Exportsignalen vom Zellkern in das Zytoplasma beschrieben. PKI(NES)-GFP verlässt das Zytoplasma ca. doppelt so schnell wie Rev (NES)-GFP. Eine zu hohe Transfektionsrate in die exprimierenden Zellen wurde mit entsprechenden Verdünnungen ausgeschlossen. Unter Berücksichtigung des CAT-Assays scheint bei Rev/PKI-GFP die Anbindung von RNA erschwert zu sein so dass nur eine mäßige aber signifikante CAT-Erhöhung eintritt. Im Gegensatz dazu ist im CAT-Assay keine Aktivität bezüglich des mRNA Transportes für Rev/E1B-GFP nachweisbar. Ein „Untergehen“ von einer schwachen Transportaktivität im Leerwert des Assays ist nicht auszuschließen. Nach Klonierung der rekombinanten HI-Viren wurden Plasmide in 293 T–Zellen transfiziert. Die Transfektion mit pNL4-3 R- ergab keine viralen Partikel ebenso wie z.B. bei Zolotukhin et al., 1994 im Überstand. Kotranfektion mit Expressionvektor mit Rev ergibt virale Partikel. Danach erfolgte die Transfektion mit den rekombinanten Plasmiden pNL4-3 R- RevE1b 1-163 , pNL4-3 R- Rev und pNL4-3 R- Rev-PKI. Nach Transfektion der 293 TZellen mit den Plasmiden für oben genannte rekombinante HI-Viren sind im Überstand für pNL4-3 R- Rev-PKI fast vier Mal so viele virale Proteine messbar. Auch das E1b NES im Kontext kompletter proviraler Plasmide hat in diesem sehr sensitiven Versuch eine geringe Aktivität. Ein ähnliches Ergebnis zeigte sich nach Elektroporation von Jurkats. 52 Es lässt sich folgern, dass der CAT-Assay zur Einschätzung der Aktivität von Tranportproteinen insbesondere mit hoher Aktivität gut geeignet ist. Eine Einschätzung von Shuttleproteinen mit schwacher Aktivität ist jedoch aufgrund der „Hintergrundaktivität“ nicht möglich. Einen zusätzlichen Einfluß auf die Proteinproduktion scheinen auch das Vorhandensein von Spleißvorgängen und längeren mRNA Fragmenten zu haben. Im Zusammenhang mit kompletten viralen Plasmiden ist es hier möglich die Proteinexpression um den Faktor 5000 zu variieren, vergleicht man pNL4-3 R- Rev-E1b 1-163 und pNL4-3 RRev-PKI. Ein Replizieren der rekombinanten HI Viren konnte nicht erreicht werden. Des Weiteren waren die Überstände wie der ß-Gal Test zeigt nicht infektiös. Als Ursache für das nicht Infizieren und Replizieren kommen prinzipiell folgende Möglichkeiten in Frage. 1.) Die Mutation des Rev- beeinflusst die Funktion von Tat, was im Widerspruch zu Zolotukhin et al., 1994, steht. 2.) Durch das Fehlen des Nef ist die Aktivität der Viren so stark herabgesetzt, dass keine Replikation möglich ist. Dagegen spricht jedoch ein infektiöses pNL4-3, welches GFP anstatt Nef exprimiert. 3.) Durch die Klonierung der Rev-Varianten wurde das Genom zu lang, so dass es nicht vollständig im Kapsid transportiert wird und so der nächste Replikationszyklus nicht möglich ist. Zur Gegenprobe ob die Mutation zum Rev- einen Einfluss auf die Funkfähigkeit des Tat hat, wurde das Plasmid pNL4-3 Rev PKI kloniert. Auch dieses zeigte nach Transfektion virale Partikel im Überstand. Eine Infektion weiterer Zellreihen ist trotz vollständigem Tat-Genom nicht erfolgt. Gegen die These des nicht funktionsfähigen Tat spricht auch der positive ß-Gal-Test aller pseudotypisierten Klone. Um gleichzeitig Nef und ein verändertes Rev, z.B. Rev- PKI im Kontext des gesamten Virusgenoms zu exprimieren wurde das Konstrukt pNL4-3 R- N-I-Rev-PKI kloniert. Auch dieses zeigt sich im ß-Gal Test nur minimal infektiös. Bei diesem Klon scheint 53 ein weiteres Problem die Länge des Genomes zu sein. Es ist fraglich in wie weit dies im gebildeten Kapsid integrierbar ist. Die Pseudotypisierung der rekombinanten HI Viren und nachfolgender Infektion im ßGal Test weisen auf einen Defekt des Kapsides der Klone hin. Als weitere Ursache für das Fehlen der Replikation der rekombinanten Viren ist wie schon oben diskutiert, die Überlänge des Genomes möglich. Dem widersprechend ist jedoch das Funktionieren des NL4-3 GFP (Page et al., 1997;Lee et al.,1997).welcher sogar ein längeres Genom als z.B. pNL4-3 R- Rev-PKI besitzt. Ursächlich für das schlechte Infektionsverhalten der rekombinanten Viren könnte auch der Einfluss auf das Spleißen durch die veränderten Transportproteine sein. Durch die veränderte Transportkinetik könnte ein Missverhältnis zwischen essentiellen Proteinen, welche aus mehrfach gespleißten mRNA bzw. nicht oder einfach gespleißten mRNA hervorgehen, entstehen. Diese Arbeit zeigt zum einen, dass es durch Transfektion GFP markierter Transportproteine und anschließender Betrachtung unter dem Fluorezzenzmikroskop sowie mit entsprechenender Zugabe von Hemmstoffen schnell eine orientierende Aussage zur Migrationsgeschwindigkeit und auch zur Lokalisation getroffen werden kann. Eine Beurteilung zur tatsächlichen Funktion ist jedoch nicht möglich. Um das Funktionsverhalten zu konkretisieren kann der CAT-Assay verwendet werden. Es zeigt sich jedoch, dass sehr schwache Aktivitäten nicht berücksichtigt werden. Ein zuverlässiges Arbeiten des Assays scheint nur in einer gewissen Aktivitäts–Bandbreite möglich. Des Weiteren scheinen geringe Aktivitätsabweichungen im CAT-Assay ungleich höhere Unterschiede im Kontext ganzer Plasmiden nach sich zu ziehen. Das zeigt die um den Faktor 5000 höhere Menge an exprimierten Proteinen nach Transfektion von pNL4-3 RRev-E1b 1-163 bzw. pNL4-3 R- Rev-PKI. Diese Arbeit hat nicht nur Möglichkeiten zur Aktivitätserfassung von Transportsignalen bzw. Tranportproteinen dargestellt. Sie gibt auch einen Ausblick wie z.B. die Expression bestimmter Proteine in zukünftiger Gentherapie reguliert werden kann. Im 54 Hinblick auf das „Feintuning“ bei der Entwicklung therapeutischer Vektoren sind derartige Ansätze nicht unerheblich. Ein weiterer Aspekt dieser Arbeit ist, dass es so möglich sein könnte, attenuierte Impfviren herzustellen. Auch eine Aktivitätssteigerung mit hoher Proteinexpression könnte bei AIDS hilfreich sein, um eine apparente Immunantwort zu stimulieren. Bereits infizierte Patienten könnten so z.B. während der apathogenen Phase „nachgeimpft“ werden, um länger beschwerdefrei zu leben. Solch ein Impfstoff könnte so z.B. für die dritte Welt relativ kostengünstig produziert und vertrieben werden, auch wenn er kein perfektes klassisches HIV-Vakzin darstellt. 55 8 Literaturverzeichnis 1. Aiken C. (1997) Pseudotyping human immunodeficiency virus type 1 (HIV-1) by the glycoprotein of vesicular stomatitis virus targets HIV-1 entry to an endocytic pathway and suppresses both the requirement for Nef and the sensitivity to cyclosporin A. J Virol. 71:5871-7. 2. Barre-Sinoussi F, Chermann JC, Rey F, Nugeyre MT, Chamaret S, Gruest J, Dauguet C, AxlerBlin C, Vezinet-Brun F, Rouzioux C, Rozenbaum W, Montagnier L. (1983) Isolation of a T-lymphotropic retrovirus from a patient at risk for acquired immune deficiency syndrome (AIDS). Science. 220:868-71. 3. Berson JF, Doms RW. (1998) Structure-function studies of the HIV-1 coreceptors. Semin Immunol. 10:237-48. 4. 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Abbildung AIDS Acquired Immunedeficency Syndrom APS Ammoniumpersulfat ATP Adenosin Triphosphat ca. circa ß-Gal ß-Galaktosidase ß-ME ß-Mercatptoenthanol CAT Chloracetyltransferase CRM1 chromosome region maintenance 1 CMV Cytomegalievirus CPRG Chloramphenicolrot-B-D-galaktopyranosid CO2 Kohlendioxid DMEM Dulbeccos´s modified Eagle medium DNA Desoxyribonukleinsäure E. coli Escherichia coli EDTA Ethylen-Diamin-Tetraacetat eIF-5A eukaryoter Initiationsfaktor 5A et al. et alii EtBr Ethidiumbromid evtl. eventuell FKS fötales Kälberserum g Gramm GFP Green Fluorescent Protein °C Grad Celsius GST Glutathion-S-Transferase GTP Guanosin-5´-triphosphat 61 HEPES Hydroxyethyl-Piperazin-Ethansulfonsäure HIV Humanes Immundefizienz Virus HRP Horse Radish Peroxidase HTLV Humanes T-Zell Leukämie Virus IRES Internal Ribosome Binding Site kb Kilobasen kD Kilodalton k kilo INS Instabilitätselemente l Liter LB Luria-Bertani LTR Long Terminal Region m milli (10-3) M Molar MEM Modified Eagle medium mRNA messenger ribonucleic acid NaCl Natriumchlorid NES Nukleares Exit Signal NLS Nukleares Lokalisations Signal pH Negativer dekadischer Logarithmus der Protonenkonzentration PKI Proteinkinase Inhibitor PCR Polymerasekettenreaktion Rev regulator of expression of virion RNA Ribonukleinsäure RRE Rev-responsive Element SDS Natriumdodecylsulfat TAE Tris-Acetat-EDTA Puffer TEMED Tetramethylendiamin Tris Trishydroxymethylaminomethan μ mikro (10-6) (v/v) Volumen pro Volumen (v/w) Volumen pro Masse UV ultraviolett 62 WHO World Health Organizantion z.B. zum Beispiel Aminosäuren Einbuchstaben Code Alanin A Valin V Arginin R Leuzin L Asparaginsäure D Methionin M Glutamin Q Prolin P Glycin G Threonin T Isoleuzin I Glutaminsäure E Lysin K Histidin H Phenylalanin F Asparagin N Serin S Cystein C Tyrosin Y Tryptophan W 63 10 Verzeichnis der Vorveröffentlichungen Heger P, Lohmaier J, Schneider G, Schweimer K, Stauber R. (2001) Qualitative highly divergent nuclear export signals can regulate export by the competition for transport cofactors in vivo. Traffic. 2:544-55. Nach Mikroinjektion in den Zellkern zeigen unterschiedliche GFP markierte, leucinreiche, Exportsignale stark unterschiedliche Kinetiken bei der Migration in das Cytoplasma. Eine Einteilung anhand ihrer Migrationsgeschwindigkeit ist so möglich. Starke Exportsignale weisen eine höhere Affinität zu CRM1 auf. Stärkere Exportsignale inhibieren die Funktion schwächerer. Rev-GFP Fusionproteinen lagern nukleolär an. Fusionsproteine aus Rev-GFP und einem PKI-NES lokalisieren hingegen im Cytoplasma. Nach Behandlung mit Leptomycin B, welches den Kernexport hemmt, akkumuliert das Fusionprotein RevGFP mit PKI-NES nukleolär. 64 11 Danksagung Herrn Prof. Dr. Fleckenstein danke ich für die Durchführung meiner Promotionsarbeit am Institut für Klinische und Molekulare Virologie der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg. Für die hervorragende Betreuung meiner Promotionsarbeit danke ich Herrn Prof. Dr. Stauber. Gerne denke ich an diesen Abschnitt meines Studiums zurück. Frau Grit Schneider danke ich ebenfalls für die stets freundliche, tatkräftige Unterstützung. Bei vielen praktischen Fragestellungen war sie mir eine große Hilfe. Auch meiner Kollegin Tanja Dosch mit ihrer Freundlichkeit und ihrem Teamgeist danke ich sehr. Für die gute Zusammenarbeit und Unterstützung danke ich dem Labor Hauber und Kirchhoff. Besonderer Dank gilt hier Frau Dr. Shirley Knauer für die vielen guten Ratschläge und kleinen Tipps. Dank gilt der Unterstützung dieser Arbeit durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft, die Johannes und Frieda Marohn-Stiftung und die Wilhelm-Sander-Stiftung. 65 12 Lebenslauf Name: Jens Leonhard Lohmaier Geburtstag, Geburtsort: 2. Juni1975 in Erlangen, Deutschland Familienstand: verheiratet Schulbildung: 1982 - 1986 Grundschule 1986 - 1995 Gymnasium in Herzogenaurach – Abitur, Abschluß 1,6 Zivildienst: 1995 - 1996 „Aurachwerkstatt”, Behindertenwerkstatt in Herzogenaurach Studium: WS 1996 bis 22.Mai 2003 Humanmedizin an der Friedrich-Alexander Universität Erlangen-Nürnberg, Abschluß 2,3 „gut” am 22.5.2003 Promotionsarbeit: 1999 bis 2003 Experimentelle Arbeit am Institut für Klinische und Molekulare Virologie in Erlangen: „Funktionelle Analyse des HIV-1 Rev-Proteins mit heterologen Exportsignalen.“ 66 Praktisches Jahr: 22. April bis 9. August 2002 Kantonsspital Münsterlingen (CH), Chirurgie 12. August bis 29. November 2002 Univeristätsklinik Erlangen, Innere Medizin 2. Dezember 2002 bis 21. März 2003 Kantonsspital Aarau (CH), Orthopädie Arzt im Praktikum: 1. Juni 2003 bis 30. September 2004 Orthopädie und Wirbelsäulenchirurgie Bathildis Krankenhaus Bad Pyrmont Assistenzarzt: 1. Oktober 2004 bis 31. Mai 2006 Orthopädie und Wirbelsäulenchirurgie Bathildis Krankenhaus Bad Pyrmont ab 1. Juni 2006 Franziskushospital Bielefeld Ausbildung zum Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie 26.Juni 2010 Facharzt Orthopädie und Unfallchirurgie