Störlärm und Hören

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Störlärm und Hören
Was ist Störlärm?
Woher kommt Störlärm? Wie kann Störlärm vermieden werden?
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Diese Broschüre ist die vierte in einer Reihe, die Widex
über „das Hören“ und damit verbundene Themen herausgibt.
Was ist Störlärm?
In unserer modernen Gesellschaft werden wir jeden Tag mit
Schalleindrücken konfrontiert. Viele Hörerlebnisse sind
angenehm. Doch leider gibt es auch Situationen, in denen sich
Schall zu Störlärm entwickelt.
Aber was genau ist Störlärm eigentlich? Wir sind uns alle darüber
einig, dass Störlärm Schall ist, der vom Empfänger ungewollt ist.
Manche Menschen sind jedoch lärmempfindlicher als andere,
daher ist es ab einem gewissen Punkt sehr individuell, was wir
unter Störlärm verstehen. Für unser Hörorgan ist Störlärm
intensiver Schall, der möglicherweise unserem Gehör schadet.
Für einen Hörgeschädigten verursachen insbesondere
Hintergrundgeräusche große Probleme, da ein Hörgerät auch
diese geringfügig verstärkt. Ist das Hörorgan geschädigt,
verringert sich die Fähigkeit, ungewollten Störlärm auszusortieren.
Dadurch wird es für Hörgeschädigte, abhängig von der Hörminderung,
schwieriger, Sprache von Hintergrundgeräuschen zu trennen.
Wie kann Störlärm unserem Gehör schaden?
Unser Ohr ist ein kompliziertes Organ, das an mehreren Stellen durch
kräftige Schalleinwirkung beeinträchtigt werden kann.
Hohe Schallpegel schaden den Sinneszellen im Innenohr, die den
Schall in Nervenimpulse umwandeln, die unser Gehirn verstehen
kann. Sie lassen sich nicht reparieren oder wiederherstellen. Dies
bedeutet, dass wir uns darauf beschränken müssen, den Rest unseres
Gehörs zu nutzen. Deshalb ist es so wichtig, dass es geschont wird.
Grenzwert für Lärmimmission
In einigen Ländern haben die Behörden einen Grenzwert für Lärmimmission auf dem Arbeitsmarkt von 85 dB festgesetzt. Wird dieser
Schallpegel überschritten, ist es vorgeschrieben, dass Gehörschutz für
alle Mitarbeiter zur Verfügung steht. 85 dB ist die Lautstärke, die das
Ohr acht Stunden pro Tag ertragen kann, ohne dass der Schall das
Gehör beeinträchtigt. Wenn die Lautstärke um nur 3 dB erhöht wird,
verdoppelt sich die Stärke und gleichzeitig halbiert sich die Zeit, die
das Ohr mit dieser Schalleinwirkung ertragen kann. Bei 88 dB beträgt
die Zeit also 4 Stunden, bei 91 dB 2 Stunden usw. Störlärm bei einer
Lautstärke von 110 dB lässt sich im Prinzip so nur wenige Sekunden
ertragen.
Woher kommt der Störlärm?
Wir leben heute in einer geräuschvollen Welt. Sowohl auf der Arbeit, in
Fabriken und im Büro, als auch in Einrichtungen wie Kinderkrippen,
Kindergärten und Schulen. Überall werden wir mit allen möglichen
Variationen von Schall konfrontiert. Aber auch in unserer Freizeit sind wir
vielen Störgeräuschen ausgesetzt. Wir treiben Sport, gehen ins Kino und
Konzert, bewegen uns im Verkehr mit lärmenden Autos, Bussen,
Flugzeugen und Zügen.
Musik ist ein Vergnügen, aber wenn sie zu laut wird, kann auch sie als
Störlärm aufgefasst werden. Bei einem Rockkonzert oder in der Disko kann
der Geräuschpegel z. B. 120 dB erreichen. Ein Walkman, der besonders bei
jungen Menschen beliebt ist, wird auch schnell zu einem Lärmsünder, wenn
er längere Zeit und bei kräftiger Lautstärke benutzt wird.
Wie kann man sich gegen Störlärm wehren?
Das Einfachste ist natürlich, Störlärm zu vermeiden. Dies ist
leichter gesagt, als getan. Es erfordert Umsicht im Alltag, sowohl
zu Hause, in der Freizeit als auch auf der Arbeit. Wir sollten uns
alle bewusster über die Störquellen werden, die Störproblematik
ernst nehmen und auf eine bessere Schallkultur hinarbeiten.
Außerdem können wir aufmerksamer sein und es beachten, wenn
unsere Ohren reagieren. Wenn Schall unangenehm oder sogar als
Schmerz aufgefasst wird, ist die Lautstärke in der Nähe unserer
sogenannten Schmerzgrenze, die der eigene Gehörschutz des
Körpers ist. Dieser natürliche Schutzmechanismus wird jedoch bei
z. B. Genuss von Alkohol außer Funktion gesetzt.
Das Angebot an Gehörschutz ist vielfältig. Diverse Gehörschutztypen dämpfen die Lautstärke frequenzabhängig. Auf Musikfestivalen, in Konzerten und Diskos, wo der Geräuschpegel oft
unangenehm laut sein kann, ist es immer eine gute Idee,
Gehörschutzstöpsel dabei zu haben.
Aber was macht man,
wenn der Schaden schon entstanden ist?
Der Gehörsinn ist unser wichtigster Kommunikationssinn
und hat deshalb große Bedeutung im sprachlichen Alltag.
Es ist deshalb sehr wichtig, etwas gegen eine Hörminderung zu tun. Einige Formen von Hörproblemen können
medizinisch oder durch eine Operation behandelt werden,
aber in Verbindung mit Lärmschäden kann der Hörverlust
nicht behandelt werden. Dann ist ein Hörsystem oft eine
große Hilfe, denn mit Hörgeräten kann das Hören wieder
erlernt werden.
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P 00M 0713 102
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