AqUARIUM - Stadt Dortmund

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FÜHRUNGEN
Kaulbarsch
Seeforelle
Salmo trutta f. lacustris
Anguilla anguilla
Der Kaulbarsch lebt in großen Schwärmen in langsam
fließenden und stehenden Gewässern, besonders
auch im Brackwasser der Flussmündungen. Er ist sehr
anpassungsfähig und anspruchslos, weshalb er als
typische Pionierart bei der Besiedlung neu entstandener Gewässer, beispielsweise in Kiesgruben, auftritt.
Die Forelle kommt in vielen verschiedenen Formen in
Seen, Bächen und Flüssen und auch im Meer vor. Die
größten Formen können eine Länge von 1,30 m und
ein Gewicht von 30 kg erreichen. Seeforellen verbringen zwar die meiste Zeit ihres Lebens in Stillgewässern, ziehen aber zur Fortpflanzung meist in Bäche
und Flüsse und laichen auf Kiesbänken im strömenden, sauerstoffreichen Wasser.
Aale haben einen einzigartigen Lebenszyklus: Im
Westatlantik schlüpfen sie aus ihren Eiern und werden vom Golfstrom nach Europa getragen. Es dauert
etwa drei Jahre, bis sie die europäischen Küsten
erreichen, wo sie dann in die Flüsse einwandern. In
Flüssen und Seen verbringen sie dann einige Jahre,
bevor sie sich erneut auf eine mehrere Tausend
Kilometer lange Reise zu den Fortpflanzungsplätzen
im Atlantik begeben, wo sie nach dem Ablaichen
sterben.
Sie möchten mehr über die Tiere im Aquarium und
ihren Lebensraum erfahren? Sie thematisieren
gerade Gewässer und ihre Bewohner im Unterricht
und suchen nach lebendigem Anschauungsmaterial?
Saibling
Frische Fische
Museum für Naturkunde
Münsterstraße 271
44145 Dortmund
Tel. (0231) 50-2 48 56
E-Mail: [email protected]
www.museumfuernaturkunde.dortmund.de
Aquarium
Aal
Gymnocephalus cernuus
Flussbarsch
INFORMATIONEN
Edelkrebs
Perca fluviatilis
Salvelinus alpinus
Astacus astacus
Der Flussbarsch ist eine der häufigsten einheimischen
Fischarten. Er ist unspezialisiert und anpassungsfähig
und kommt daher in vielen Gewässertypen vor.
Jungtiere und kleine Exemplare des Flussbarsches
leben in Schwärmen und ernähren sich von tierischem
Plankton, Insektenlarven und Kleinkrebsen. Ältere,
größere Barsche werden Einzelgänger und bevorzugen zunehmend kleine Fische als Nahrung – das
können auch Fische der eigenen Art sein.
Der Saibling ist ein Verwandter der Forelle. Als
Bewohner kalter, sauerstoffreicher, nährstoffarmer
Gewässer war er während der Eiszeiten in ganz Europa verbreitet. Heute ist sein natürliches Vorkommen
entsprechend auf Gebirgsseen in den Alpen und den
Norden Europas beschränkt. Da der Saibling aber als
guter Speisefisch gilt, wird er in vielen Gewässern
außerhalb seines natürlichen Verbreitungsgebiets
regelmäßig eingesetzt.
Edelkrebse, auch Europäische Flusskrebse genannt,
dienen als Allesfresser im Gewässer als „Gesundheitspolizei“. Die Farbe der Tiere ist unterschiedlich,
meist rotbraun oder dunkelbraun. Auch blaue und
fast schwarze Exemplare kommen vor. Der Edelkrebs ist in unseren Gewässern durch eingeführte,
ursprünglich nicht heimische Flusskrebsarten
bedroht, die die Krebspest übertragen.
Dann besuchen Sie doch unser Aquarium im
Rahmen einer Führung. Erfahrene Museumspädagogen bieten altersgerechte Programme
für Schulklassen und andere Gruppen an.
Nähere Informationen und Buchung unter
Tel. (0231) 50-2 48 56.
Öffnungszeiten:
Dienstag bis Sonntag
10.00 bis 17.00 Uhr
Eintrittspreise:
Erwachsene 4,00 €
ermäßigt 2,00 €
Kinder & Jugendliche unter 18 Jahren
haben freien Eintritt!
Impressum:
Herausgeber: Stadt Dortmund, Kulturbetriebe, Museum für Naturkunde
Redaktion: Dr. Dr. Elke Möllmann (verantwortlich), Dr. Oliver Adrian
Fotos: Herbert Frei, außer: Feuersalamander: Elke Möllmann; Museumsgebäude:
Heike Fischer; Saibling: shutterstock/Dan Bach Kristensen; Aal: Müritzeum; Edelkrebs:
Wikipedia/Dragon 187; Aquarienfoto: Museum für Naturkunde
Konzeption und Layout: Dortmund-Agentur – 12/2012
Druck: Blömeke Druck SRS GmbH, Herne
im Museum für Naturkunde
Dortmund
Bereisen Sie die Ruhr und
ihre Talsperren!
Bäche und Flüsse sind die Lebensadern der Natur.
Sie prägen das Gesicht einer Landschaft und bieten
vielfältige Lebensräume für Tiere und Pflanzen – und
auch für den Menschen. Denn was wäre das Ruhrgebiet ohne die Ruhr? Ohne diesen Wasserspender
und Verkehrsweg wäre seine Entwicklung zu einem
der größten Ballungsräume Europas wohl kaum
denkbar gewesen.
Die Ruhr ist neben der Lippe der längste Fluss
Nordrhein-Westfalens und legt auf ihrer Reise eine
Strecke von 219 Kilometern zurück. Im Verlauf dieser
Reise ändern sich die Lebensbedingungen im und
am Fluss: Das Flussbett verbreitert und vertieft sich,
Gefälle und Strömung verringern sich, die Ablagerung von Sedimenten nimmt zu, der Sauerstoffgehalt
des Wassers ab. Das Landschaftsbild wandelt sich
vom waldreichen Mittelgebirge des Sauerlands über
stärker landwirtschaftlich genutzte Regionen bis hin
zum urban-industriell geprägten Ruhrgebiet. Auch
die Fischfauna verändert sich im Verlauf der Ruhr:
Strömungs- und kälteliebende Arten, die auf Steinund Kiesboden laichen, machen mehr und mehr Platz
für weniger spezialisierte, eher ruhigeres Wasser
bevorzugende Fische.
Zum Gewässersystem der Ruhr gehören auch die Talsperren des Sauerlands, wie etwa der Möhnesee. Sie
dienen der Regulierung des Wasserstands der Ruhr,
um so die Wasserversorgung der Bevölkerung der
Region ganzjährig sicherzustellen. Der Möhnesee
kann maximal 134,5 Millionen Kubikmeter Wasser
speichern. Das entspricht dem privaten Jahresverbrauch von etwa drei Millionen Menschen.
Talsperren sind künstliche Gewässer. Durch die starken
Schwankungen des Wasserstandes stellt sich an den
Ufern und unter Wasser nur eine geringe Vegetation
ein. Am Möhnesee fehlt insbesondere am steilen
Nordufer die Pflanzenabfolge natürlicher Seen, denn
die steilen Böschungen werden vor Bodenabtrag
weiträumig durch Steinschüttungen oder Pflasterungen geschützt. Am flacheren Südufer hingegen sind
Schilfgürtel und zeitweise überflutete Erlen- und
Weidengebüsche zu finden. Bei Vollstau der Talsperre
bieten sie Rückzugsräume, Kinderstuben und Nahrungsgründe für eine Vielzahl von Wasserlebewesen.
Bachschmerle
Schleie
Salamandra salamandra
Feuersalamander
Gobio gobio
Gründling
Barbatula barbatula
Tinca tinca
Der Feuersalamander gehört zu den Amphibien. Für
die Fortpflanzung ist er auf Gewässer angewiesen,
in die er lebende Jungtiere absetzt. Erwachsene
Tiere bewohnen das Land, benötigen aber dennoch
eine feuchte Umgebung, um nicht auszutrocknen.
Als Lebensraum werden Laub- und Mischwälder
bevorzugt.
Der Gründling bewohnt in kleinen Trupps den
Grund verschiedener Gewässer. Als Bodenbewohner hat er ein sogenanntes unterständiges Maul.
Das heißt, dass der Unterkiefer etwas kürzer als der
Oberkiefer ist. Dies erleichtert die Nahrungssuche
am Gewässerboden.
Die Bachschmerle bewohnt den Gewässerboden,
wo sie nach Einbruch der Dämmerung ihre Nahrung
sucht. Sie trägt drei Paar länglicher Fortsätze um
das Maul, sogenannte Barteln. Diese sind typisch für
bodenlebende Fische und dienen ihnen als Tast- und
Geschmacksorgane.
Die Schleie bevorzugt flache Seen und ruhige
Abschnitte im Unterlauf von Fließgewässern wie
Buchten und Altarme. Schleien sind recht unempfindlich gegen hohe Wassertemperaturen oder
Sauerstoffmangel. Sind die Lebensbedingungen für
die Schleie zu schlecht, fährt sie ihren Stoffwechsel
herunter und begibt sich in einen Zustand der Starre.
Im neuen Aquarienbereich des Museums für Naturkunde können Sie die beeindruckende Unterwasserwelt unserer heimischen Gewässer erleben.
Neben dem fast 90.000 Liter fassenden Rundbecken,
das die Fischwelt des Möhnesees zeigt, werden in drei
kleineren Aquarien verschiedene Fische aus Ober-,
Mittel- und Unterlauf der Ruhr präsentiert.
Kommen Sie unseren beschuppten Wasserbewohnern
so nah wie nie und erleben Sie die einzigartige neue
Aquarienwelt im Museum für Naturkunde Dortmund!
90.000 Liter
Elritze
Hasel
Dreistacheliger Stichling
Rotauge
Phoxinus phoxinus
Leuciscus leuciscus
Gasterosteus aculeatus
Rutilus rutilus
Die Elritze benötigt klares, sauerstoffreiches Wasser
und kiesigen Gewässerboden zum Ablaichen. Daher
besiedelt sie vor allem die quellnahen Bereiche
von Bächen und Flüssen. Männchen und Weibchen
leben zusammen in großen Schwärmen von Tieren
gleicher Größe. Das erschwert ihren Feinden den
Beutefang.
Der Hasel ist ein geselliger Schwarmfisch und ein
äußerst gewandter und schneller Schwimmer. Er
bevorzugt strömungsreiche Fließgewässer und laicht
über Kiesgrund. Die klebrigen Eier bleiben dort an
Steinen und Kies haften.
Das Männchen des Stichlings, das in der Laichzeit
einen roten Bauch bekommt, baut am Gewässerboden zwischen Wasserpflanzen ein Nest. Das Weibchen
wird mit einem Zickzacktanz umworben und zum
Nest geführt, in das es seine Eier ablaicht. Nach der
Befruchtung bewacht das Männchen das Nest und
verteidigt auch die geschlüpften Jungfische.
Das Rotauge, auch Plötze genannt, ist ein typischer
Karpfenfisch, der in Schwärmen die Uferzonen von
stehenden und die tieferen Wasserzonen von langsam fließenden Gewässern bewohnt. Es ist äußerst
anpassungsfähig und kann auch in belasteten Gewässern überdauern, aus denen die meisten anderen
Fischarten schon verschwunden sind.
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