Raplab D­Arch ETHZ / www.raplab.arch.ethz.ch / 13.5.2013 1 Sägen, von Hand (Dos and Don'ts) ­ Sägenartig wirkende Feuersteine sind in Europa bereits seit der Mittelsteinzeit (Mesolithikum) in Gebrauch. Das Sägen von Hand ist eine grundlegende handwerkliche Technik, welche, wenn einmal gemeistert, einem die vollumfängliche Freiheit gibt, in jedem Winkel, jeder erdenklichen Linie entlang zu sägen, solange man sie sehen kann. Wenn man einmal realisiert hat, dass das Sägeblatt an sich gerade ist, wird einem bewusst welchen Einfluss der eigene Bewegungsapparat auf den Vorgang des Sägens hat. Diesem Gedanken folgend könnte man feststellen, dass es sich beim Sägen um einen Vorgang handelt, bei welchem man das Sägeblatt so wenig als möglich beeinflussen will, um einen geraden Schnitt zu erreichen. Dazu im folgenden einige Tips & Tricks, welche dir helfen können so zu sägen, dass du dir dabei selbst nicht in die Quere kommst. “Nichts zu begehren, das ist der Weg.” Keizan – Halte die Säge immer entspannt! Benutze nur so viel Kraft um den Griff der Säge unter Kontrolle zu halten. Sobald du die Muskulatur der Hand oder diejenige im Arm anspannst, wird die Säge nach links oder rechts gelenkt, abhängig von den angespannten Muskeln. Wenn du die Säge festhälst, kann es helfen wenn du dir vorstellst, dass du einen kleinen Vogel in der Hand hast; Du möchtest ihn weder zerdrücken, noch soll er entfliehen können... – Strecke beim Sägen immer den Zeigefinger der Greiffhand aus. Dies selbst dann, wenn der Griff es dir erlaubt alle Finger zu benutzen. Der ausgestreckte Zeigefinger ist ein Signal für deinen Körper, dass du in dieser Richtung arbeiten willst. Mit diesem Griff hast du es leichter Raplab D­Arch ETHZ / www.raplab.arch.ethz.ch / 13.5.2013 2 die Säge gerade zu führen. – Arbeite immer mit einer Körperhaltung welche es dir erlaubt, mit frei schwingendem Ellenbogen zu sägen. Kommt dir dein Oberkörper in die Quere, solltest du deine Haltung anpassen um besser arbeiten zu können. – Steh richtig zum Werkstück! D.h. dein nicht dominanter Fuss zeigt gegen das Werkstück, der andere ist nach hinten versetzt und ca. 90 Grad gedreht. Dies hilft dir einen stabilen Stand einzunehmen und ist somit die Grundlage für ein gutes Ergebnis beim Sägen. Versuche deine Wirbelsäule gerade zu halten und vermeide es, dich nach vorne zu beugen. Wenn du den Drang verspürst, dich nach vorne zu beugen, versuche einen breiteren Stand einzunehmen ­ dies hilft schlechten Haltungsgewohnheiten vorzubeugen. – Steh immer so, dass du die Linie, entlang welcher du sägen möchtest, sehen kannst. Wie sonst kannst du erwarten jemals einen präzisen Schnitt zu machen? – Verwende nur minimalen Druck beim Sägen. Lass das Gewicht der Säge die Arbeit verrichten. Wenn du beim Sägen Druck ausübst, wird die Säge durch deine Muskeln nach links oder rechts gedrückt und die Säge beginnt zu klemmen. – Es hilft sich beim Sägen vorzustellen, dass die Säge länger ist als Sie in Wirklichkeit ist. Dies führt dazu, dass du beim Sägen das ganze Sägeblatt benutzt. Dadurch wirst du um einiges schneller vorankommen und die Zähne der Säge werden gleichmässiger abgenutzt. – Versuche, wenn immer möglich an zwei Linien gleichzeitig zu sägen. Zum Beispiel, wenn du ein Brett ablängst. Säge zuerst diagonal durch die Dicke. Danach konzentrierst du dich auf den restlichen Schnitt auf der Fläche. Der diagonale Schnitt wird somit deine Säge für den restlichen Schnitt führen. – Sägen Sie immer zur Linie! Beginne nicht mit der Gewohnheit eine gewisse Distanz von der Linie entfernt zu sägen. So wirst du niemals richtig sägen lernen. Wenn du nicht versuchst nahe an deine Linie heran zu sägen, wirst du bestenfalls zum Experte beim schleifen oder im Umgang mit dem Stechbeitel. – Um die Sägekerbe von Staub zu befreien ist es hilfreich, wenn man die Säge beim Rückwertsziehen leicht anhebt. Raplab D­Arch ETHZ / www.raplab.arch.ethz.ch / 13.5.2013 3 ­ Essentielles Werkzeug: Carcass Saw (Rückensäge), Gent Saw (Feinsäge), Bankhaken, Rechter Winkel, Holz, Stift (fehlt) ­ Korrekte Haltung beim Sägen. Zeigefinger ausgestreckt, Säge im rechten Winkel zum Werkstück Raplab D­Arch ETHZ / www.raplab.arch.ethz.ch / 13.5.2013 4 ­Vergleiche die beiden Spiegelungen auf den Sägeblättern. Beim ersten Bild läuft die Flucht des Werkstücks weiter, dies bedeutet, dass der Schnitt im rechten Winkel ist. Beim zweiten Bild entsteht keine Flucht und das Spiegelbild geht nach “oben”, somit wird der Schnitt nicht Rechtwinklig. Dieser optische Trick hilft uns die Ausrichtung der Säge zu überprüfen.