ZfsL Lüdenscheid – Seminar für das Lehramt für SF: Seminarausbilderinnen: Fachseminar Deutsch Claudia Kubiak & Petra Piepenstock Profil zum Fachseminar Deutsch Im Fach Deutsch gibt es fünf grundlegende Prinzipien des Unterrichts: Kompetenzentwicklung, Situationsbezug, Sozialbezug, Bedeutsamkeit der Inhalte und Sprachbewusstsein, die zunächst erarbeitet und mit Beispielen verständlich gemacht werden. Anschließend ist es wichtig, sich mit den verbindlichen Richtlinien auseinander zu setzen: Der Lehrplan Deutsch für die GS und der Kernlehrplan für die Hauptschule. Ebenso die Richtlinien der verschiedenen Fachrichtungen und die dort enthaltenden Verbindungen und Inhalte zum Fach Deutsch. Schulinterne Curricula der ausbildenden Schulen werden auch gesichtet. Dabei werden sowohl die Inhalte in den Blick genommen, als auch die Begrifflichkeiten, u.a. Bereiche, Schwerpunkte, Leitidee, Lernaufgabe etc. Es ist wichtig, sich bei den verschiedenen Begrifflichkeiten auf die gleiche Bedeutung zu verständigen, damit anschließend kompetenzorientierter Unterricht geplant werden kann. Um den Lehramtsanwärterinnen und Lehramtsanwärtern Hilfestellungen zu geben, haben wir Seminarausbilder der sonderpädagogischen Förderung - orientiert an den KMK Empfehlungen zum kompetenzorientierten Unterricht – ein Kompetenzraster entwickelt, das hilft sowohl alle entscheidenden Bereiche des Faches in den Blick zu nehmen, darzustellen und die Zusammenhänge (z.B. Anforderungsbereiche I – III und individuelle erwartete Lernergebnisse) zu verdeutlichen. Somit werden die Grundlagen gelegt, an allen Orten sonderpädagogischer Förderung Unterricht zu planen, durchzuführen und zu reflektieren. Zur Planung von kompetenzorientiertem Unterricht ist es auch noch notwendig, die individuellen Lernvoraussetzungen zu eruieren um daraus individuelle, gezielte und differenzierte Folgerungen für die Durchführung des Unterrichts abzuleiten. Ebenso werden wir uns mit der Gestaltung eines Lernarrangements beschäftigen, das auch die Methode (u.a. offene Unterrichtsformen), die fachdidaktischen Konzepte und auch die Verbindung von dem jeweiligen Förderanliegen der einzelnen Schülerinnen und Schüler beinhaltet. Nachdem verbindliche und wichtige Grundlagen des Faches und des Unterrichtens erarbeitet wurden, werden wir uns mit den Bereichen, Schwerpunkten und auch exemplarisch mit verschiedenen Kompetenzerwartungen laut Richtlinien näher auseinandersetzen. Dazu gehört im Bereich Lesen und Schreiben der Schriftspracherwerb. Dieser Bereich wird von vielen Seiten beleuchtet, u.a. von den verschiedenen Fachrichtungen aus (erweiterter Lese-, Schreib- und Textbegriff), verschiedene Konzepte werden analysiert (z.B. Silbenstrukturkonzepte, offene Konzepte, gebundene/Fibel Konzepte) und verschiedene Diagnose- und Fördermodelle (Entwicklungsmodelle, Didaktische Landkarte u.a.) werden deutlich beleuchtet. Auf dieser Grundlage lassen sich die andern Bereiche im Fach Deutsch gut entfalten, u.a. Schreiben (prozessorientiertes Schreiben, kreatives Schreiben, Rechtschreiben etc.), Lesen – mit Texten und Medien umgehen (u.a. Lesen von Kinder- und Jugendliteratur im Unterricht, Mediennutzung), Sprache untersuchen (u.a. Grammatikwerkstatt, Sprachspiele). Zu allen Bereichen werden diagnostische Möglichkeiten erarbeitet sowie ZfsL Lüdenscheid – Seminar für das Lehramt für SF: Seminarausbilderinnen: Fachseminar Deutsch Claudia Kubiak & Petra Piepenstock die fachliche Förderung in verschiedensten Aspekten dargelegt, deutlich orientiert an der aktuellen Fachdidaktik und somit der aktuellen Fachliteratur. Der Umgang mit Vielfalt wird in allen fachlichen Bereichen berücksichtigt. In den Themengebieten DAZ, sprachsensibler Unterricht sowie Leistungsbewertung (zielgleich, zieldifferent) wird dieser Aspekt einen deutlichen Schwerpunkt finden. Das Handlungsfeld Beratung wird auch im Rahmen des Fachseminars beleuchtet. Ebenso das Handlungsfeld Kooperation, u.a. um in multiprofessionellen Teams Absprachen tätigen zu können (kooperative Förderplanung), gemeinsam Unterricht zu planen, den Unterricht durchzuführen (Team-Teaching) sowie zu reflektieren. Ein weiterer Bereich des (Kern-)Lehrplans, sprechen und zuhören, ist aufgeteilt in nonverbale und verbale Kommunikation. Dazu werden zunächst die Kommunikationsmodelle besprochen und vor allem die Verbindung zum (Deutsch-) Unterricht hergestellt. Praktische Übungen werden durchgeführt, z.B. zum Zuhören oder zum Schweigen. Im verbalsprachlichen Bereich werden auch verschiedene Aspekte entfaltet, z.B. erzählen oder Störungen im Bereich der Kommunikation und Fördermöglichkeiten. Einen wichtigen Aspekt nimmt dabei die Lehrersprache ein, die sich auf die Parameter Sprechen, Sprache, nonverbaler Ausdruck und Handlungsunterstützung bezieht. Des Weiteren ist genügend Zeit und Raum für aktuelle Themen und die Präsentation von Unterrichtsvorhaben sowie Projekten o.ä. vorgesehen, die von den Lehramtsanwärterinnen und Lehramtsanwärtern durchgeführt wurden. Ebenso werden wir uns für den Austausch von Fragen, Anregungen oder neu entdeckter Literatur und Unterrichtsmaterialien Zeit nehmen sowie Möglichkeiten nutzen, Deutschunterricht an außerschulischen Orten exemplarisch durchzuführen. Literatur: Bartnitzky, H. (2014): Sprachunterricht heute. 17. Aufl. Berlin: Cornelsen Verlag Bremerich-Vos, A./Granzer, D./Behrens, U./Köller, O. (Hrsg.): Bildungsstandards für die Grundschule: Deutsch konkret. Berlin: Cornelsen Verlag Frederking, V./Huneke, H.-W./ Krommer, A./ Meier, Ch. (Hrsg.) (2010): Taschenbuch des Deutschunterrichts, Band 1 und Band 2, Baldmannsweiler: Schneider Verlag Hohengehren Fachzeitschriften: u.a. Praxis Deutsch, Die Grundschulzeitschift