Die Geschichte der 8th Texas Cavalry

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Die Geschichte der 8th Texas
Cavalry
Terry `s Texas Ranger
Der Anfang
Die Idee, ein Südstaaten-Regiment aufzustellen, kam den drei Gentlemen Benjamin F. Terry, Thomas
S. Lubbock und John A. Wharton in der Postkutsche von Austin nach Brenham. Sie kamen gerade
von einem Sezessionskongress zurück, an dem sie Ende März 1861 teilgenommen hatten. Leidenschaftlich
über den bevorstehenden Krieg diskutierend, beschlossen sie, der Regierung in Montgomery ein CavalryRegiment anzubieten.
Terry wurde 1821 in Kentucky geboren und kam im Alter von zehn Jahren nach Texas. In Brazoria
County aufgewachsen, fing er 1852 im Fort Brend County an, Zucker zu pflanzen; bereits zehn Jahre
später zählte er zu den reichsten Männern im Staat.
Thomas S. Lubbock wurde 1817 in North Carolina geboren und war 1836 mit den " New Orleans
Greys" nach Texas gekommen. Als Veteran der Texas-Revolution und der Santa Fe Expedition von
1841 wiederum war ein ange- sehener Politiker und hatte die besten Chancen, der nächste Gouverneur des
Staates zu werden.
John A. Wharton, der 1828 in Tennessee geboren wurde, war bereits als Säugling nach Texas
gekommen. Nach seinem Studium an der Universität von South Carolina lebte er als Pflanzer im
Brazoria County und war zugleich als Jurist der Partner von Clinton Terry, dem jüngeren Bruder von
Benjamin.
Im Frühling wurden die militärischen Ambitionen der drei Herren in der weiteren Umgebung publik.
Ehrgeizige Männer, die gerne im Rang eines Captains stünden, fingen bereits damit an, Kompanien
aufzustellen.
Da Terry und den anderen aber noch die Autorisierung ihres Vorhabens fehlte, wurden diese Einheiten der
1860 aufgestellten Miliz unterstellt. Die Einheiten zerfielen ebenso schnell, wie sie aufgestellt wurden.
Andere Captains lockten die Männer zu ihren Einheiten, die bereits für den aktiven Dienst aufgestellt
wurden. Dies bedeutete für die Männer eine Abkürzung zu den Schlachtfeldern und zu Ruhm und
Ehre.
Um ein Regiment aufstellen zu können, brauchte man die Erlaubnis des Kriegsministeriums. So machte
sich Lubbock Anfang April 1861 auf nach Montgomery*1, der momentanen Hauptstadt der
Konföderation, um von Präsident Jefferson Davis oder dem Secretary of War die erforderliche
Genehmigung zu erhalten.
Lubbock musste aber schnell einsehen, dass er einer von vielen in der Hauptstadt war, die solch eine
Erlaubnis zu bekommen hofften. Die meisten wollten gleich Generäle werden, nur wenige hatten wie
Lubbock bescheidenere Ambitionen. All diese Bittsteller waren für den Präsidenten ein großes Problem.
Von ihm wurde gefordert, die Verteidigung des neuen Staatenbundes zu organisieren. Für Davis
gab es demnach nur zwei Methoden, die zukünftigen militärischen Befehlshaber
auszuwählen: persönliche Bekanntschaften oder die Empfehlungen seiner versierten Berater.
In diesem chaotischen Umfeld sah sich Lubbock außerstande, die benötigte Erlaubnis aufzutreiben. Er
bekam vom Kriegsministerium die Mitteilung, dass ihn sein Angebot ehre, der Krieg aber nur von kurzer
Dauer sein würde und deshalb auf die Erhebung eines Regiments aus dem fernen Texas verzichtet werden
könne. Die Kosten für den Transport der Truppe stünden in keinem Verhältnis zu deren kurzer
Einsatzdauer. Diese Meinung, der Krieg würde nur kurze Zeit dauern, hatten die Leute im Süden wie
im Norden. Sie sollten bald eines Besseren belehrt werden. Lubbock stritt sich noch eine Weile mit den
Beamten herum und kehrte dann nach Texas zurück. Während er von seinem Misserfolg berichtete,
machte man sich in Montgomery zum Umzug in die neue Hauptstadt Richmond in Virginia bereit.
Im Juni berichteten die Zeitungen, dass sich die Armeen beider Seiten bei Washington und Richmond
sammelten. Die erste und vielleicht einzige Schlacht des Krieges stand nun unmittelbar bevor. Nachdem ihr
Vorhaben so drastisch zerstört worden war, machten sich Terry und Lubbock auf den Weg. Da sie von
Anfang an die Loslösung vom Norden unterstützt hatten, sahen sie es als ihre Pflicht an, aktiv am
Kampfgeschehen teilzunehmen. Im Juni traten sie der Einheit von Thomas J. Goree aus Huntsville bei,
den sie in der Nähe von Richmond trafen.
Sie fanden mit ihrer offenen texanischen Art bald Freunde und wurden als Volunteers der Brigade von
General Longstreet unterstellt. In dieser Rolle nahmen sie beide an der ersten Schlacht von Menassass
(Bull Run)2* teil. Gen. Longstreet genehmigte, dass beide löblich in seinem Rapport erwähnt wurden.
General James Longstreet
Terry insbesondere machte von sich reden, als er bei einer Erkundung nähe Fairfax Court House am Tag
nach der Schlacht die Fahne der Yankees mit einem Schuss vom Dach des Gerichtsgebäudes schoss und
später durch die "Stars and Bars" ersetzte.
3*
Die Symbolik einer Unionsfahne, die durch das Gewehr eines Southerns fällt, war im Rausch des Sieges
unwiderstehlich. Das Ereignis hatte Lubbocks und Terrys erneuter Eingabe plötzlich viel Gewicht verliehen.
Jedermann sah nun ein, dass ein Cavalry-Regiment aus Texas nötig war. Die Texaner könnten angeblich
besser reiten und schießen als irgendeine andere Truppe in der konföderierten Armee.
Wahrscheinlicher war aber, dass sich hier nur die plötzlich veränderte Atmosphäre im Ministerium
widerspiegelte. Der Schock über das Ausmaß der Kämpfe saß tief. Auch wenn es noch so aussah, als sei
der Krieg bald entschieden, so war jedem klar, dass, wenn der Krieg andauern sollte, auch die Kräfte aus
den weit entfernten Territorien gebraucht würden, um den Sieg zu erringen.
Terry und Lubbock bekamen somit ihre lang ersehnte Erlaubnis. Der genaue Wortlaut dieser Erlaubnis ist
zwar nicht überliefert; ihr Sinn allerdings spiegelt sich in den Briefen wieder, die Terry und Lubbock an
ihre Kameraden schrieben:
Wir sind vom Kriegsminister der Konföderierten Staaten von Amerika ermächtigt worden,
ein Regiment berittener Soldaten für den Dienst in Virginia zu erheben. Wir
bevollmächtigen den Captain ...... hiermit, eine volle Kompanie Soldaten, bestehend aus einem
Captain, einem First und zwei Second Lieutenants sowie vier Sergeants, vier Corporals,
einem Schmied, zwei Musikern und vierundsechzig bis hundert Mann, aufzustellen. Der
Vollzug ist bis zum 01.09.1861 zu melden. Jeder Mann wird aufgefordert, Ausrüstung
und ein Pferd zu stellen und sich zu bewaffnen. Die Company wird frei transportiert werden.
Der Dienst wird während des Krieges sein, außer wenn bald Frieden geschlossen wird.
B.F. Terry
S. Lubbock
Was sich in der Gegend ereignete, in der Terrys und Lubbocks Aufruf bekannt gemacht wurde, wird am
besten in den Memoiren eines Veteranen aus Fayette County, J.K. Blackborn, beschrieben:
Die Company, in die ich eintrat, wurde aufwärts von Fayette, Lavaca und Colorado County
erhoben, die Mehrheit aber kam von Fayette County. L.M. Strobel, der den Befehl hatte,
nahm die Namen auf und setzte einen Tag für das Treffen bei La Grange fest. Hier
wurde die Kompanie durch das Wählen der Offiziere und Unteroffiziere aufgestellt. Bei
der Versammlung wurde Strobel zum Captain, W.R Jarman First Lieutenant, die
Brüder Phocain und William Tate zum Second und Third Lieutenant gewählt. C.D.
Barnett wurde Ordentlicher 1st Sergeant und J.T.J. Culpepper Second Sergeant. Ich kann
keinen der Namen der anderen "noncommissioned Officer" bei diesen Wahlen mehr mit
Sicherheit nennen. Unsere nächste Versammlung wurde für Houston, Texas, wo wir als
ordentliche Soldaten der konföderierten Staaten eingeschworen würden, berufen. Anfang
September war die Stadt Houston mit Freiwilligen überfüllt, die kamen, um bei Terrys
Rangern einzutreten. Eintausend Männer wurden erwartet, um das Regiment zu bilden,
aber mehr als viertausend versammelten sich und wurden rekrutiert, bis die Zahl der Soldaten
auf 1176 4* angestiegen war. Ein Durchschnitt von einhundertsiebzehn pro Kompanie. Der
Rest musste unverrichteter Dinge wieder abziehen.
Bei Houston wurde das Regiment am 1. September 1861 offiziell in Dienst gestellt. Aus irgendeinem
Grunde beschlossen Lubbock und Terry aber, die formelle Organisation des Regiments bis zu ihrer
Ankunft in Virginia zu verschieben. Terry übernahm den Befehl, lehnte es aber ab, Colonel gerufen zu
werden, wie ein Ranger später bemerkte. Er wartete so lange damit, bis er von seinen Männern in diese
Position berufen wurde.
Die Männer waren eine interessante Mischung. Es gab Bauern, Viehzüchter, Anwälte, Händler usw.
Im März ging es Richtung Osten. Einige Soldaten ritten nach Beaumont, andere fuhren mit der
Eisenbahn dorthin. In Beaumont wurden alle Pferde nach Hause geschickt, und die Kompanien setzten
ihren Weg auf dem Neches River mit Flössen bis zum Sabine See fort. Von dort aus ging es weiter
flussaufwärts nach Niblett Bluff. Von Niblett aus marschierten sie nach New Iberia und wurden von
dort aus mit Booten nach New Orleans gebracht. Als sie dort eintrafen, war es schon Ende September.
Der Marsch nach New Iberia war ein sehr schwerer Trail für die jungen Texans. Das erste Mal
weg von zu Hause und von Heimweh geplagt, waren sie es auch nicht gewohnt zu marschieren. Ein
richtiger Texaner reitet, hieß es allgemein. Die Kompanieführer versuchten, den Marsch zu erleichtern,
indem sie Handwagen und Fuhrwerke requirierten, damit die Ausrüstung und das Gepäck der Soldaten
transportiert werden konnten. Die Fuhrwerke transportierten auch noch andere Fracht, eine beträchtliche
Zahl von Kranken. Regen und der frühe "Northern" , ein eiskalter Nordwind, der meist im Winter
heftig bläst, führten zur Erkrankung vieler Männer und machten den Marsch sehr unangenehm. Die
meisten der Soldaten dachten wohl, dass die Yankees leichter zu nehmen sein würden als dieser Marsch.
Sie wurden in späteren Jahren eines Besseren belehrt.
Auf dem Weg von Housten nach New Orleans fingen die Männer an, sich "Terrys Texas Ranger"
oder auch nur kurz "Terrys Ranger" zu nennen. Zu ihrer Überraschung war ihnen dieser Name bereits
nach New Orleans vorausgeeilt, und so wurden sie bei der Ankunft schon "Ranger" gerufen. Einige
besonders malerische Soldaten, wie z.B. Captain John G. Walker, kleideten sich in Wildleder und
setzten sich Sombreros auf. Ihnen gehörte ein Großteil der Aufmerksamkeit der Leute aus New Orleans.
Bei New Orleans bekam Terry ein entscheidendes Telegramm von General Albert Sidney Johnston,
Oberbefehlshaber der Konföderierten im Westen mit Hauptquartier in Kolumbus, Kentucky. Johnston
und Terry waren sehr gute Freunde aus der Zeit, als der General in Brazoria County Pflanzer gewesen
war. Jetzt lud er Terry ein, sein Regiment zu ihm zu bringen und seinen Dienst in Kentucky zu leisten.
Johnston hatte, wie die Aufzeichnungen zeigten, den Befehl aus Richmond bekommen, die Texans
abzufangen und in sein Kommando einzugliedern. Er überließ aber Terry, der die Sache sicherlich mit
seinen Offizieren besprach, die Entscheidung. Viele der Offiziere besprachen die Angelegenheit mit ihren
Männern und wollten abstimmen lassen. Einige lehnten ab, andere hatten nicht mehr die Gelegenheit
abzustimmen, und so wurde die Verlegung nach Kentucky nicht überall mit Freude aufgenommen.
Welcher Meinung man auch immer war, konnte es nur Vorteile bringen, unter Johnstons Kommando
zu dienen. Es sei nochmals erwähnt, dass Johnston und Terry enge Freunde waren. Johnston hatte Terry
auch versprochen, dass die Ranger als eigenständiges Korps dienen würden und nie Teil einer Brigade sein
würde, solange er lebte. Sie würden auf den edelsten Pferden reiten, die der Staat Kentucky mobilisieren
konnte. Diese Vorteile konnte Virginia wohl schwerlich bieten. Die Ranger machten sich Anfang
Oktober auf den Weg nach Nashville.
In New Orleans hinterließen sie einen sehr guten Eindruck. Die Kompanieführer hatten alles
unternommen, um das Trinken möglichst zu unterbinden und Streitigkeiten schnell zu klären, so dass die
Bürgerschaft nur minimalst belastet wurde.
Sie zogen über Jackson und Grenada (Mississippi), Great Junkton (Tennessee) und Decatur
(Alabama) nach Nashville, wo sie ein vorläufiges Zeltlager bei den Fair Grounds errichteten. Es breiteten
sich die Masern im Lager aus, und der erste Tote war zu beklagen. Später wurden sie in die Nähe von
Bowling Green befohlen, wohin Gen. Johnston sein neues Hauptquartier verlagert hatte. 15 Meilen
nordwestlich von Bowling Green wurde den Rangern ein Feldlager zugewiesen. Hier ließ Terry nun die
Kompanien formell zu einem Regiment formieren. Er und Lubbock verzichtete auf ihren Status und
stellten sich der Wahl durch ihre Männer. Es wurden eine Reihe Feld und Personal Offiziere 5*
gewählt. Die Kommandostruktur des 8th Tex. Cav. Reg. sah nach den Wahlen wie folgt aus:
Colonel und Kommandeur
Benjamin Terry
Lieutenant Col. und Stellvertreter
Thomas Lubbock
Major
Thomas Harrison
Adjutant
Martin Royston
Quartermaster
Benjamin Botts
Commissary
R.H. Simons
Chirurg
Assistent Surgeon
Caplan
John Weston
Robert Hill
Robert Bunting
Nach der Wahl sandten die Captains der Kompanien A-K die Namen und Dienstgrade ihrer
Männer an das Regiment, um ihre Kommandostrucktur bekannt zu geben. Diese Listen dienten
gleichzeitig als Basis für die Dienstpläne und für die Einträge in die Stammrolle des Regiments.
Auf die Benachrichtigung, dass das Regiment sich formiert habe, benannte die Verwaltung in Richmond
das Regiment als 8th Texas Cavalry. Nun gab es aber schon eine 8th Texas und zwar von der
Infanterie. Die Ranger waren in ihrem Stolz sehr getroffen, wollten sie doch das Recht auf ein alleiniges
Verwenden der Bezeichnung "8th Texas" für sich beanspruchen. Aus diesem Grunde verzichteten die
Ranger während ihres gesamten Dienstes darauf, die Bezeichnung 8th Texas zu verwenden und nannten
sich fortan nur noch
"Terrys Ranger" oder "Texas Ranger".
Der neue Feld Offizier, Major Thomas Harrison, übernahm den Befehl der Kompanie A des
Regiments, die zugleich "Stabskompanie" wurde. Harrison, 1823 in Alabama geboren, wuchs in
Monroe County, Mississippi, auf. 1843 emigrierte er nach Brazoria County, Texas, wo er Jura
studierte. Zu Beginn des Mexikanischen Krieges kehrte er nach Mississippi zurück und schloss sich
Colonel Davis und seinen 1th Mississippi Riffle an. Nach dem Krieg kehrte er nach Texas zurück.
Nach mehreren Jahren in Houston, wo er für die Regierung arbeitete, ging er 1861 nach Weco, wo er
als Anwalt praktizierte.
Keiner der Ranger hatte zu diesem oder einem späteren Zeitpunkt eine Uniform. Sie steckten fast alle in
einheitlicher Zivilkleidung. Gen. Johnston bemerkte dies wohl, drückte aber ein Auge zu, da die Ranger
die bestbewaffnete Einheit unter seinem Kommando waren. Sie waren mit Pistolen, Gewehren und
Schrotflinten von fast zwanzig verschiedenen Kalibern bewaffnet. Ein Greul für jeden, der sich militärisch
mit der logistischen Bedeutung von Munitionsvielfalt beschäftigte. Dies war aber einer der Punkte, den die
konföderierten Generäle zu akzeptieren lernten.
Pistolen waren von Anfang an die Lieblingswaffe der Ranger und sollten dies auch bis zum Ende
bleiben. Es gab Soldaten, die bis zu sechs Pistolen besaßen. Andere, die noch keine Pistolen hatten, gaben
die Wahnsinnssumme von bis zu achtzig Dollar aus, um sich aus Nashville oder New Orleans eine
schicken zu lassen. Kein Ranger wollte einen Säbel, aber jedermann war mit einem Bowie-Messer
ausgerüstet. An den Lagerfeuern bei Bowling Green wurde viel über Taktik und Waffen geredet. Die
Absolventen der "Jack Hayes - Ben McCulloch School of Fighting" waren der Meinung, dass
Schrotflinten, Pistolen und Messer ihren Zweck besser erfüllten als die regulären Gewehre und Säbel.
Anfang Oktober wurde das Regiment ausgerüstet. Jeder Ranger bekam sein eigenes Pferd. Die Quelle,
aus der die Pferde stammten, war lange Zeit ein Rätsel. Berichten zufolge schrieb Johnston nach
Richmond, dass er Geld benötigte, um die Pferde der Ranger kaufen zu können. Juda P. Benjamin
reagierte sehr ungehalten und schrieb zurück, dass es keine offiziellen Mittel für solch illegalen
Unternehmungen geben würde. Es stünde ausdrücklich geschrieben, dass jeder der Soldaten sein eigenes
Pferd mitbringen müsse. Es war offensichtlich, dass es Johnston gelungen war, Terry unter seinen Befehl
zu stellen, er aber keine Mittel hatte, um ihn auszustatten. Trotz alledem bekam jeder Ranger ein
prachtvolles Pferd gestellt.
Johnstons Biograph, William Preston Johnston, fand nach dem Krieg heraus, dass die Pferde von
Freunden aus Kentucky gestiftet wurden. Diese Gönner waren aber verständlicherweise damals nicht
daran interessiert, ihren Beitrag zum Kampf des Südens offiziell zu machen; war doch Kentucky einer
der Südstaaten, die sich nicht der Konföderation angeschlossen hatten.
Die Kämpfe:
1862 - 1865
Der Spätherbst und auch der Winter des Jahres 1861 waren nass und bitter kalt. Die Zustände im
Lager am Bowling Green waren miserabel. Die mangelnde Hygiene und das oft schlechte und einseitige
Essen forderten schon früh ihren Tribut. Dies zeigte sich in Form von epidemischen 6* Ausbrüchen der
unterschiedlichsten Krankheiten. So mussten harte, kampferprobte Männer hilflos zusehen, wie ihre
Kameraden an Sumpffieber, Masern oder Atemwegsinfektionen starben. Die Feldlazarette waren
schlecht organisiert und die Versorgung unzulänglich. Viele der Kranken wurden daher bei privaten
Familien in Pflege gegeben, andere mit der Eisenbahn bis nach Nashville in große Krankenhäuser
transportiert. Kaplan Robert B. Bunting schrieb Ende Januar 1862: "84 Männer sind bereits
gestorben, nur 5 davon im Kampf. Die Stärke unserer Truppe hat während der Wintermonate nie mehr
als die Hälfte aller Männer betragen."
Es war zur gleichen Zeit, als die "Ranger" so richtig mit dem Krieg bekannt gemacht wurden. Es existierte
keine Front im üblichen Sinn zwischen ihnen und der Unionsarmee. Die durch Krankheit dezimierte
Cavalry musste sich über weite Flächen verteilen und durchstreifte deshalb in kleinen Gruppen, oft nur ein
oder zwei Kompanien, das Land. Gelegentliche Scharmützel mit gleichstarken Unionstruppen blieben
daher nicht aus. So in ein zermürbendes und unnötiges Blutvergießen hineingedrängt, wünschten sich viele
"Texans", dem Feind endlich ernsthaft entgegentreten zu können. Bei einem Erkundungsritt bei
Jamestown (Jimtown von den Rangern genannt) zog sich Major Harrison die bittere Verachtung der
Ranger zu, als er sich mit zwei Kompanien vor einer größeren Unionseinheit zurückzog. Das Schlimme
daran war, dass der Rückzugsbefehl nicht nur überstürzt sondern regelrecht panisch gegeben wurde. Er wurde
von diesem Tage an auch "Jimtown Major" genannt.
Gemäß Johnstons Versprechen wurden die Ranger als Reserve eingesetzt, bis sie Anfang Dezember
1861 zum Green River befohlen wurden. Hier sollten sie Brig. Gen. T.G. Hindman unterstützen, in
dessen Abschnitt größere Feindbewegungen beobachtet wurden. Durch Krankheit und Patrouillendienst
waren Terrys Einheiten auf unter 250 Mann zusammengeschrumpft. Lt. Col. Lubbock war in
Nashville im Lazarett (er hatte Typhus), Maj. Harrison auf Erkundung oder ebenfalls krank, so dass
als sein Stellvertreter Senior Captain S.C. Ferrell aus Bastrup fungierte.
Woodsonville, Kentucky, 17. Dezember 1861:
Als Vorauskommando zur Unterstützung von Hindmans Infanterie lieferten sich die "Ranger" einige
Gefechte mit der 32. Indiana Volunteers und verwickelten den Feind zum ersten Mal in größere
Gefechte. Der Kommandant der Unionskräfte Col. A. Willich schilderte einen Angriff wie folgt:
"Mit hoher Geschwindigkeit unter höllischem Geschrei stürzten die Texas Ranger auf unsere Truppen zu.
Sie näherten sich auf 20 Yards unseren Linien und eröffneten schlagartig das Feuer aus Schrotflinten
und Pistolen, so dass meine Männer buchstäblich in einem Hagel aus Blei standen."
Obwohl der Kampf nur wenige Minuten dauerte, ging es heiß her. Trotzdem, der Woodsonville-Kampf
wäre zu klein gewesen, um den Rangern lange in Erinnerung zu bleiben, wäre nicht der Tod von Colonel
Benjamin F. Terry zu beklagen. Sein früher Tod beraubt den modernen Militärhistoriker eines klaren
Bildes seiner militärischen Persönlichkeit. Im Laufe der Jahre wurde aber klar, dass er von seinen
Männern, die viel von ihren Kommandeuren forderten, respektiert, ja sogar geliebt wurde. Ein Veteran
schrieb: " In Terry ist dem Süden ein Napoleon der Cavalry verlorengegangen".
Die Ranger hatten noch drei Mann verloren und acht Verwundete zu beklagen. Col. Willich zählte elf
Tote und zweiundzwanzig Verwundete. Fünf der Deutsch-Amerikaner der 32. Indiana wurden
vermisst.
Das Regiment wählte Lt. Col. Lubbock zu Terrys Nachfolger. Er starb aber 4 Tage später, am
23. Januar 1862, in Nashville an Typhus. Nun wurde Captain John A. Wharton zum Colonel und
Befehlshaber des Regiments ernannt. Als Stellvertreter und Lt. Col. wurde Captain John G. Walker,
der bei Woodsonville durch ein Bajonett am Arm verwundet worden war, berufen. So zeigte das
Regiment sein anhaltendes Missfallen gegen Major Harrison. Er wurde einfach übergangen, obwohl ihm
als ranghöchsten Offizier das Kommando eigentlich zugestanden hätte.
Den Monat Januar über blieben die Ranger bei Gen. Hindman und erledigten Aufklärung und
Sicherungspatrouillen. Durch die Niederlage von Gen. Zollicoffer (er fiel in der Schlacht) am 9. Januar
bei Mill Springs und dem dadurch verursachten Verlust von Fort Henry und Fort Donaldson am 6.
bzw. 16. Februar wurde der Dienst abrupt beendet. Die allgemeine Lage bedrohte nun Gen. A.S.
Johnstons langgestreckte "Kentucky - middle Tennessee Linie". So mussten sich die Ranger mit der
restlichen Armee durch Nashville nach Mississippi zurückziehen.
Das Wetter im März 1862 war wiedereinmal miserabel und bescherte den Rangern anhaltende
Schneefälle im Wechsel mit Eisregen. Die Ranger deckten als Nachhut den Rückzug der Armee von
Nashville über Shelbyville und Decatur nach Korinth. Auf dem Rückzug zog "Jimtown Major"
Harrison erneut den Unmut der Soldaten auf sich. Er bestrafte zwei etwas aufsässige Soldaten, indem er sie
an der Zollschranke von Shelbyville auf der Stelle laufen ließ. Sie wurden dabei wie Schwerverbrecher
bewacht. Dies machte ihre Kameraden wahnsinnig wütend auf Harris. Einer der Soldaten meinte später
dazu: "Es ist demütigend und rücksichtslos, zwei Gentlemen so zu behandeln". Leutnant S.P. Christ von der
K-Kompanie zwang schließlich seinen Major dazu, die Bestrafung aufzuheben. Er hat damit sicherlich die
erste Meuterei in der Confederated States Army verhindert. Jetzt wurde Major Harris auch noch mit
dem Namen "Mark Time Major" betitelt.
Anfang April fand das Regiment in der Nähe von Korinth etwas Ruhe, während Gen. Johnston
seine Truppen sammelte. Die Stärke des Regiments nahm wieder zu, als sich die ersten Verwundeten und
Kranken des Winters wieder zum Dienst meldeten. Auch aus Texas kamen ein paar neue Rekruten,
unter ihnen Clinton Terry. Er war der Partner Whartons in dessen Anwaltskanzlei und der jüngere
Bruder des gefallenen Colonels. Die Ranger fühlten sich gut, und erstmals machte sich ein Gefühl der
Überlegenheit anderen konföderierten Truppen gegenüber breit. Dies lässt sich am besten durch einen Brief
von Kaplan Bunting an eine Zeitung in Texas herauslesen:
"Colonel Wharton hat mich ermächtigt zu sagen, dass er keine Amateure ins Regiment aufnehmen wird,
und weiter, dass die Regierung keine Männer mehr schicken braucht außer die, die beritten kommen oder
sich hier ausstatten. Nur diese werden ins Regiment aufgenommen. Das ermöglicht uns, ein Regiment zu
bilden, das gefährliche Tage gesehen hat und schon mehr an Ruf genießt als irgend jemand anderes in der
Armee. "We want none but Texan".
6. und 7. April 1862 Schlacht von Shilo: 7*
Bei Shilo wurden die Ranger hauptsächlich auf der linken Flanke bei Owl Creek eingesetzt, einem Gebiet
dicht mit Bäumen und Sträuchern bewachsen. In mehreren Gefechten in den zwei Tagen, wobei sie einoder zweimal absaßen um zu kämpfen, erlitten sie mehr Verluste als das magere Ergebnis rechtfertigen
konnte. Am Dienstag, den 8. April, das Regiment deckte den Rückzug auf Korinth, war die Schlacht
vorüber. Entkräftet durch eine Verwundung am 6. April, übergab Wharton das Kommando an Maj.
Harrison, da Lt. Col. Walker durch Krankheit abwesend war. Wharton ritt voraus nach Korinth, um
sich in ein Lazarett zu begeben.
So fielen die Ranger in die Hände und unter den Befehl ihres "Jimtown Major", als Nathan
Bedford Forrest, Colonel der 3. Tennessee Cavalry, eine Kampfgruppe zusammenstellte. Er hatte Befehl,
eine verstärkte Brigade Unions-Infanterie aufzuhalten, die im Rücken der Armee operierte. Der
Kampf begann, und Harrison war wild entschlossen, seine unruhigen Männer so lange zurückzuhalten,
bis Forrest den Angriffsbefehl gab. Er rief seinen Männern zu: "Folgen Sie Ihrem Jimtown Mark
Time Major. - Vorwärts Angriff." Die Schimpfnamen wurden nie wieder benutzt. Sie verfolgten die
Unionstruppen auf der Straße nach Korinth. Hier ist der Kommentar eines Veteranen aus Fayette
County, J.K.P. Blackborn, interessant:
"Forrest befahl vorwärts, und die Texans ritten los wie ein Zyklon. Erst ging es im Trab, dann im Galopp.
Sie warteten nicht auf Forrests Befehle an die anderen Einheiten. Mit der Zeit bekamen die Yankees
ihre Leute zum Stehen und formierten sie zu zwei Linien, ihre Bajonette bereit, uns Kerle von den
Pferden zu heben. Wir hielten in zwanzig Schritt Entfernung von ihren Linien wilder Bajonette, die
Frontlinie auf dem Boden kniend, die Gewehre in den Boden gedrückt, die Bajonette im rechten Winkel
herausragend, die hintere Linie stehend die Bajonette zwischen den Köpfen der Vordermänner hindurch
gestreckt . In einem Blitzen auf die Sekunde genau wurden alle Läufe unserer Schrotflinten (geladen mit
15-20 Schrotkugeln in jedem Lauf) in diese blaue Linie gefeuert. Welche Zerstörung. Es erinnerte mich
an einen großen Haufen Wachteln und da hinein ein Schuss mit Vogelschrot. Dieses Herumwinden
und Flattern würde dieser Szene in den blauen Linien sehr nahe kommen. Beinahe jeder Mann, der
nicht verletzt oder getötet wurde, ließ sein Gewehr, wo es war und zeigte uns den Rücken, um zu seiner
Reserve ein paar hundert Yards dahinter zu kommen. Nachdem die Flinten abgefeuert waren, banden wir
sie an unsere Sattelhörner, und mit unseren Revolvern in der Hand verfolgten wir sie. Wir nahmen sie
gefangen oder töteten sie, eh' sie ihre Reserve erreicht hatten. Gerade bevor wir die Reserve erreichten, zogen
wir uns zurück. Jedermann schien auf seine Beurteilung zu vertrauen, denn ich hörte keine Befehle. Wir
waren aber Generäle und Obristen genug um zu wissen, dass der Feind uns locken sollte, damit ihre Linie
auf uns feuern konnte. Sie hätten uns vom Angesicht der Erde gefegt." Unter den Toten von Shilo war
auch Clinton Terry, der am 6. April tödlich verwundet wurde. Unter den Verwundeten waren drei
Kompanieführer: Captain Rufus Y. King Comp. A, Captain L.N. Rayborn Comp. E und Captain
Gustave Koch Comp. H.
Während der letzten Apriltage erledigte das Regiment lästige Routineaufgaben, während die "Federals"
ihren Weg von Pitsburg Landing nach Korinth suchten. General P.G.T. Beauregard wurde Anfang
Mai 1862 zum Nachfolger von Gen. A.S. Johnston ernannt, der bei Shilo gefallen war. Beauregard
vereinigte die Ranger mit der 1th Kentucky Cavalry unter dem Kommando von Col. Adams als
Rangältestem und schickte das Kommando auf einen "Raid" nach middle Tennessee. Wharton
bezweifelte von Anfang an den Führungsanspruch von Adams. Dies war auch gut begründet, hatte
Adams doch große Probleme, sich dem Feind zu stellen. So trödelten sie drei Wochen durch Tennessee.
Bei einem kleinen Scharmützel kam Captain A.D. Harris, Chef der Comp. I, ums Leben. Ende
Mai brachte Wharton die Ranger aus dem Staat. Sie überquerten den Tennessee River unterhalb
Chattanooga und gingen im Schatten der Lookout Mountains ins Zeltlager. Hier konnten sie den ganzen
Juni hindurch ausruhen.
30. Mai , Tupleo, Mississippi, Headquarter der Armee.
Gen. Beauregard beurteilte seine Einheiten und sah durchaus ein Problem in dem nur halb disziplinierten
8th Texas Cavalry Regiment. So sah er sich zu einer Entscheidung genötigt, die die Ranger nachhaltig
beeinflussen sollte. Er empfahl die Beförderung von Col. N.B. Forrest zum Brigadier General und befahl
dem Mann aus Tennessee, sich so schnell wie möglich in Nord Alabama zu melden, um den Befehl über
alle Cavalry-Regimenter in diesem Bereich zu übernehmen. Er übergab ihm ebenso den Befehl über die in
Mississippi stationierten Regimenter der Colonels Wharton, Scott und Adams.
Forrest erreichte Chattanooga in der dritten Juniwoche und trat sein Kommando an. Er sah das 1th
Kentucky in der Auflösung, da die "Ein-Jahr-Meldungen" vieler Männer abgelaufen waren, aber
keine neuen Kräfte verpflichtet worden waren.
Col. Scott von der 1th Louisiana Cavalry war im Verhältnis zu Forrest (seine Beförderung wurde bis
zum 21. Juli verschoben) länger im Rang und wollte deshalb die Führung von Forrests Einheit
übernehmen. Außerdem erhoben sowohl Adams wie auch Scott Einspruch gegen Forrest, da er vor dem
Krieg sein Geld mit Sklavenhandel verdient hatte. Das Gebiet wurde daraufhin einfach dem Befehl Ost
Tennessee unterstellt und die Regimenter von Scott und Adams durch die 1th und 2th Georgia Cavalry
ersetzt.
Die Ranger nahmen Forrest als Kommandeur an, da er bei ihnen den Ruf eines fähigen Kämpfers
und Führers sein eigen nannte. Am 9. Juli 1862 verließ die Brigade Chattanooga und setzte bei
Murfreesboro, Tennessee über den Cumberlands River. Murfreesboro war von 2000 Mann besetzt
worden, die unter dem Kommando des Unionsgenerals T.T. Crittenden standen. Dieser Umstand
bedrohte nicht nur die wichtige Nashville - Chattanooga Eisenbahnlinie, sondern auch Maj. Gen. Don
Carlos Buells Kommando in Chattanooga.
Murfreesboro, Tennessee 13. Juli 1862:
Um 4.30 Uhr griff Forrests Brigade, die Ranger vorneweg, an. Der Angriff der Ranger wurde mit
solch einer Wucht vorgetragen, dass die Unionsarmee zeitweise in eine Art Schockzustand fiel. Col.
Wharton wurde wieder einmal im Kampf verwundet, und im Verlauf des Tages mussten sich die
Federals mit 1200 Mann, guter Ausrüstung und allen Pferden ergeben. Die Bürger von
Murfreesboro hatten sehr unter der Besetzung gelitten. Viele waren ins Gefängnis geworfen worden, und
zwei warteten sogar auf ihre Hinrichtung. Sie alle konnten befreit werden.
Forrest setzte seine Operationen bis in den August hinein fort. Zum Staunen von Maj. Gen. Buell
hatte er die Unionstruppen nicht nur etwas geärgert, sondern bedrohte die ganze Region bis nach Nashville.
Er bereitete sogar den Weg für eine Invasion nach Kentucky, die im September folgen sollte. Am
29. August fand Captain W.Y. Houston der Comp. G bei einem Angriff auf eine Holzbrücke acht
Meilen südwestlich von Minville den Tod.
Im September übernahm Col. Wharton den Befehl über die Brigade, nachdem Gen. Forrest mit anderen
Aufgaben betraut worden war. Er führte die rechte Flanke von Wheelers Cavalry, als Braxton Bragg,
jetzt Kommandeur der Army of Tennessee, und Gen. Buell, sein Gegenstück in der Unionsarmee,
gleichzeitig in Kentucky einmarschierten. Major Harrison übernahm das Regiment, nachdem sich
Lt. Col. Walker nicht mehr von einer Armverletzung erholte und zurückgetreten war. Die rangältesten
Captains S.C. Ferrell und Mark L. Evans wurden zu stellvertretenden 8* Major bzw. Lt. Col. ernannt.
Hier kam zum ersten Mal bei den Rangern eine neue Verordnung zum Einsatz, die automatisch die
rangältesten Offiziere nachrücken ließ. Diese Verordnung löste das Wahlverfahren durch die
Mannschaft ab, da die Neuwahlen zu lange dauerten und Einheiten über längere Zeit führerlos blieben.
Whartons ganze Brigade einschließlich der Ranger kämpfte von September bis in den Oktober fast täglich.
Sie kämpften meistens in Verbänden von maximal drei Kompanien und waren auf breiter Front zerstreut.
Nach der Schlacht von Perryville, 9* Kentucky am 7. Oktober 1862, war das Regiment Teil der
Nachhut, die Barggs Rückzug aus Kentucky deckte.
Die Ranger folgten der Armee zurück nach Tennessee über den Cuberland's Cup. Die Rationen waren
dürftig, und der März erschwerte wieder einmal die Lage durch einen Kälteeinbruch. In Knoxville lag
sogar Schnee. Von Knoxville aus marschierten sie in middle Tennessee ein und lagerten bei Nolensville,
fünfzehn Meilen südöstlich von Nashville. In gut vierzig Gefechten hatten die Ranger in Kentucky nur
dreißig Ausfälle zu beklagen. Um so schwerer wog die Verwundung ihres stellvertretenden Lt. Col. Evans,
der bei Harrodsburg verwundet wurde. Im November erfuhren sie zufällig aus der Zeitung von Louisville
von seinem Tod.
Zur selben Zeit überquerten die Ranger eine bedeutungsvolle Linie - die Linie, die neue Soldaten von
kampferprobten Veteranen trennt. Sie hatten sich in den Reihen der Konföderierten einen Namen
geschaffen, den sie für den Rest des Krieges beibehalten sollten. Auch beim Feind waren sie nun bekannt,
respektiert und gefürchtet. Sie empfanden es als eine Art Auszeichnung, als ihr Col. Wharton Ende
November zum General befördert wurde. Auch Harrison wurde zum Colonel der Texas Ranger
befördert. Captain Ferrell, er war krank in Lazarett, wurde in Abwesenheit zum Lt. Col. ernannt, ebenso
bekam Captain Rayborn, der gerade von einer Verwundung genesen war, den Rang eines Major
verliehen.
Der Dezember 1862 war der schönste Monat, den die Ranger während des ganzen Krieges hatten.
Zwar marschierten die Federals mit aller Macht nach Nashville, um sich dort zu sammeln, ihnen stand
aber Gen. Bragg auf der Murfreesboro Pike gegenüber. War das letzte Weihnachten durch Krankheit,
Kampf und Entbehrungen gezeichnet, so lag nun ein Hauch von Weihnachtsstimmung in der Luft.
Einem Veteranen zufolge stand der Dezember 1862 für: "warmherzige Tennessees, warme Kamine,
geregelte, gute und reichhaltige Mahlzeiten und das Lächeln von schönen Mädchen. Dies zauberte einen
Garten Eden auf Erden für die durch den Krieg gebeutelten Soldaten".
Bis zur dritten Dezemberwoche zählte das Regiment wieder 690 Mann. Dies machte es zu einem der
größten Regimenter in diesen Tagen des Krieges. Es kehrten nicht nur laufend Verwundete zur Einheit
zurück, sondern es floss auch ein kleiner aber stetiger Strom von Rekruten aus der Heimat. Dies war das
beste Zeichen dafür, welch guten Ruf die Ranger auch in der Heimat hatten.
31.12.1862 Murfreesboro, Tennessee: 10
Ende Dezember rückte Gen. W.S. Rosecrans mit seiner Unionsarmee aus Nashville aus und wurde am
31.12.1862 von Gen. Braggs Truppen westlich des Stone River, drei Meilen von Murfreesboro, gestellt.
Die Schlacht von Murfreesboro begann. Whartons Brigade mit den Rangern umging die Flanke der
Unionstruppen, um von der Seite aus anzugreifen. Sie nahmen über zweitausend Unions gefangen und
erbeuteten zahlreiche Kriegsgüter, die sie gut gebrauchen konnten. Die Ranger waren am 31.12. und 1.1.
fast ständig am Feind. Viele der Zusammenstöße mit den Unionstruppen stellten nachdrücklich den
Beweis dar, dass Schrotflinten den Säbeln überlegen sind.
Unter den wachsamen Augen von Col. Harrison, zum Beispiel, saßen sie leise in Linie, als die
Unionscavalry auf sie zustürmte. Mit dem gezielten Feuer ihrer Schrotflinten zersprengten sie die
Unions und fügten ihnen schwere Verluste zu. Am Freitag, den 2. Januar, kämpften die Ranger nur
noch mit mäßigem Erfolg auf der rechten Flanke der Union und deckten anschließend den Rückzug, als
Gen. Bragg seine Truppen nach Shelbyville und hinter den Dug River zurückzog. Unter den Unions,
die von den Rangern gefangen wurden, war auch Col. A. Willich. Jetzt zum Brigadekommandeur
ernannt, hatte vor fast genau einem Jahr sein Regiment Col. Terry getötet.
Es herrschte dennoch gute Stimmung unter den deutschstämmigen Unionisten, die für die gute Behandlung
durch die Ranger dankbar waren. Col. Willich z. B. machte sich einen Riesenspaß daraus, leichtgläubigen
Texans einzureden, er würde lieber Private bei den Rangern werden als General in der Union.
Die Ranger erlitten bei Murfreesboro um die fünfzig Ausfälle durch Tod und Verwundung. Wharton
hatte eine neue Ordnung innerhalb seiner Brigade eingeführt. Er teilte seine Brigade in zwei Teile. Die
kleinere wurde in Reserve gehalten und die andere in zwei kämpfende Einheiten unterteilt. Die erste der
kämpfenden Einheiten, die Ranger und zwei andere Regimenter, unterstellte er Col. Harris. Harris
seinerseits übergab den Befehl über die Ranger an Major Rayborn. Diese Aufteilung bewährte sich
ausgezeichnet und wurde so beibehalten. Major Rayborn allerdings war mit der Führung des Regiments
bei Murfreesboro völlig überfordert und wurde noch im Feld durch Captain Gustave Koch ersetzt, der den
Befehl bis zur Rückkehr von Lt. Col. Ferrell behielt. Eine Ablösung im Feld war für jeden Offizier
eine äußerst schlimme Schande, und Major Rayborn trat einige Wochen später zurück.
In den ersten Januarwochen des Jahres 1863 führten die Ranger wiedereinmal Routineritte bei
Shelbyville und am Murfreesboro Pike durch. In der letzten Woche des Januars wurden Whartons
und Forrests Brigaden auf eine Raid nach middle Tennessee unter "Fighting Joe" Wheeler befohlen.
Ein Angriff auf Dover, innerhalb der Umgrenzung von Fort Donelson, wurde am 3. Februar mit
großen Verlusten zurückgeschlagen. Sowohl Wharton als auch Forrest hatten sich gegen den Angriff
ausgesprochen. Die Wertschätzung der Ranger gegenüber Gen. Wheeler litt dementsprechend, obwohl sie
in den Angriff nicht direkt eingebunden waren.
Den Frühling hindurch bis in den frühen Sommer hinein operierten die Ranger in middle Tennessee und
an der Dug River Front. Sie deckten Gen. Braggs Armee, die in und um Tullahoma, Shelbyville und
Wartrance verstreut lag. Dies war eine sehr prestigeträchtige Aufgabe. Dementsprechend waren sie sehr
eifrig bei der Sache und verrichteten ihren Dienst in bewundernswerter Weise. Sie zeigten mehr Finesse
und Einsatz als viele anderen konföderierte Truppen, die an anderer Stelle die gleiche Aufgabe bekamen.
Im März wurde Wharton Divisions-Kommandeur im neugebildeten Cavalry-Corps unter Wheeler,
und Harrison übernahm seine alte Brigade. Beide Männer mussten aber lange auf eine entsprechende
Beförderung warten. Lt. Col. Ferrell kam zur gleichen Zeit zum Regiment zurück und befehligte es bis
Anfang Juni. Er trat dann aber aus gesundheitlichen Gründen zurück. Da Major Rayborn schon
geraume Zeit seinen Posten geräumt hatte, wurde der Weg für eine Kommandostruktur geebnet, die den
Rest des Krieges Bestand haben sollte. Major Gustave Koch (seinerzeit als Sergeant in die
H Company berufen) wurde zum Lt. Col. befördert und übernahm das Regiment. Captain S.P.
Christian wurde Major und sein Stellvertreter und als aktiver Lt. Colonel eingesetzt. Zuletzt wurde noch
Captain William R. Jarmon von der Company F als Senior Captain aktiver Major. Alle Offiziere
wurden später in ihre aktiven Ränge befördert.
Im Juni und Juli drängte Unionsgeneral Rosecranc die Truppen von Gen. Bragg durch Tennessee den
ganzen Weg zurück nach Chattanooga. Mitte Juli bezogen die Ranger ein Feldlager am Silver Creek
im Floyd County, Georgia. Hier frischten sie ihre Kräfte auf und gaben sich die nächsten zwei Monate
solch wichtigen Aufgaben hin wie Barbeques, religiösen Wiederbelebungen und der Gründung und
Organisation einer Masonic Lodge. Der Höhepunkt dieser Tage war der 5. August, als ein vollblütiges
Pferd und ein "eintausend Dollar Sattel" an General Wharton überreicht wurde. Beides wurde durch
Spenden der Ranger bezahlt. Die Übergabe der Geschenke gipfelte in einem rauschenden Fest.
"Rasted and in Goods Spirits" zählten die Ranger nun vierhundertundzwölf Mann, als sie in den letzten
Augusttagen neue Order bekamen. Rosecranc überquerte den Cumberlands. Seine Unionsarmee überschritt
den Tennessee bei Stevenson und Bridgeport, Alabama. So blockierten sie in den ersten beiden
Septemberwochen Pässe durch die Lookout Mountains und standen täglich im Kampf mit dem Feind.
Am 19. September waren sie hinter ihren eigenen Linien, die sich auf die Unionstruppen am
Chickamauga Creek zubewegten. Auf ihrem Weg trafen sie auf Longstreets ankommendes Korps von
der Northern Virginia Army. In diesem Korps würden sie heute Dienst tun, wenn sie damals bei der
alten Brigade von Gen. Hood geblieben wären. Alte Freunde begrüßten einander, und die berühmten
Infanteristen von Lees Armee untersuchten mit professionellem Blick die einzige Truppe außerhalb von
Hoods Brigade, die einen ähnlich guten, wenn nicht gar besseren Ruf hatte als sie selbst.
Mit der Division von General Wheeler operierten die Ranger am 19. und 20. September in der Nähe
von Crawfish Springs, Lee Mills und Gordens Mills. Sie waren Teil jener Einheiten, die dem Feind
eine Niederlage zufügten und ihn nun Richtung
Chattanooga verfolgten. Die zwanzig Ausfälle waren gering im Vergleich dessen, was sie dem Feind
zugefügt hatten. Alleine bei einem Gefecht am 20. nahmen sie 136 Männer gefangen, töteten oder
verwundeten sie, eingeschlossen auch ein Regimentkommandeur, der tödlich verwundet wurde. Alle Mann
gehörten der Cavalry Brigade von Unionsgeneral George Crook an.
Nach Chickamauga waren die Ranger wieder einmal mit langweiligen Diensten beschäftigt, als sie mit
Gen. Wheeler auf einen Raid nach Tennessee ins Hinterland der Union befohlen wurden. Am 1.
Oktober 1863 überquerten sie zum wiederholten Male den Tennessee River und machten sich auf ihren
zerstörerischen Marsch nach McMinnville, das sie eroberten und gewaltige Nachschublager verbrannten.
Anschließend ging es weiter nach Murfreesboro und in die Gegend von Nashville. Am 8. Oktober
überquerten sie wieder den Tennessee River bei Decantur, Alabama. Dieser Überfall brachte viel
Zerstörung und Chaos für die Unionisten. Das ununterbrochene Marschieren verschliss aber zunehmend
die Ranger sowie alle anderen Einheiten unter Wheelers Kommando. Die Ranger hatten nur zwanzig
Verluste erlitten. Schwer trafen sie aber die schweren Verwundungen von Lt. Col. Cook und Major
Christian am 7. Oktober bei einem Gefecht Nähe Farmington. Captain Jarmon übernahm nun das
Kommando.
Es folgte wiederum ein Monat voll mit Routinediensten, als die Ranger am 5.11.1863 von Ringgold,
Georgia nach Athen, Tennessee beordert wurden , wo sie am 11.11. eintrafen. Sie wurden Brig. Gen.
Frank Armstrongs Cavalry-Abteilung unterstellt und sollten Gen. Longstreets Operationen gegen
Maj. Gen. Burnside bei Knoxville unterstützen. Sie standen somit nicht mehr unter Whartons
Kommando. Am 29.11. mussten sie am sinnlosen Angriff auf Knoxville teilnehmen. Als der
Angriff gescheitert war, erfuhren sie von Gen. Braggs Niederlage bei Missionary Ridge 12* am 24.11.
und dass nun die Unionstruppen von Gen. Sheridan zwischen ihnen und Georgia standen. So mussten sie
in Ost Tennessee überwintern, um sich im April 1864 wieder der Armee von Tennessee anzuschließen,
die nun unter dem Kommando von Gen. Josef E. Johnston stand.
Der Dienst in Ost Tennessee war der schwierigste, den sie während des Krieges erlebten. Das Wetter
war bitterkalt, und sie erfuhren keine Schonung. Die Lage von Gen. Longstreet war so prekär, dass er
seine Cavalry über die Maßen beanspruchen musste. Das Schlimmste aber war für die Ranger, dass die
Zivilisten Unions waren. Somit waren sie ständig vom Feind umgeben. In diesen Monaten hatten sie
weitere fünfzig bis sechzig Ausfälle und wussten dieses Mal, dass sie die Verluste nicht mehr ersetzen
konnten.
Während ihrer Abwesenheit wurde Wharton zum Major General ernannt und zur TransMississippi-Abteilung versetzt. Harrisons Brigade wurde jetzt der Division von Gen. Y.C. Humme
unterstellt. Für einen Monat kamen die Texans bei Dalton zur Ruhe. Sie versuchten, ihren Bestand an
Pferden aufzufrischen und konnten einige der im Winter Verwundeten wieder bei sich begrüßen. Im
Mai 1864 rückte nun Sheridan bei Rocky Face Ridge vor, und die Ranger mussten wieder an die
Front.
Den ganzen Sommer hindurch kämpften sie ununterbrochen. Bei Resaca und Cassville waren sie als
Cavalry eingesetzt. Bei New Hope Church und Big Shanty stiegen sie von den Pferden, griffen zu
Spaten und Spitzhacke und wurden in das Leben der Infanteristen in Johnstons Armee eingeführt.
Im Juli war Sherman vor Atlanta und die Texaner unter Ross und Harrison wurden nach Newnan,
Georgia geschickt, wo sie sich trafen. Am 30.07. besiegten sie eine unter dem Befehl von Col. McCook
stehende Abteilung der Unions. Dieser Sieg ermutigte Gen. John Bell Hood und so sandte er Wheeler
und seine Cavalry im August aus, um in Shermans Rücken zu operieren. Die Ranger begleiteten diese
Mission, die sie von Marietta und Resaca nach Dalton führte. Auf ihrem Weg zerstörten sie
Eisenbahnanlagen und verbrannten Nachschubgüter der Unionsarmee in rauen Mengen. Sich erst gegen
Chattanooga richtend, stieß Wheeler nun Richtung Ost Tennessee vor und erreichte die Gegend von
Knoxville, um dann Richtung Nashville westwärts zu marschieren. Die Union konzentrierte nun aber
ihre Truppen in diesem Gebiet und drängte Wheeler nach North Alabama ab.
Im September waren die Ranger bei Florenz, von wo aus sie ihren Weg nach Georgia und der Armee
suchten. Ihr Überfall war zerstörerisch gewesen, aber der Feind hatte jede Menge Reparatur-Trupps,
die alle Schäden in kürzester Zeit beseitigen konnten. Inzwischen hatte Hood Atlanta verloren.
Ende Oktober folgten noch einige kleine Gefechte mit Shermans Truppen entlang der Eisenbahn nördlich von
Atlanta. Hood zog sich nach Tennessee zurück. Die Ranger wurden unter Wheeler zurückgelassen, um
Sherman zu beobachten. Sie standen an dessen Flanken, als der Unions-General seinen Marsch begann,
der den ganzen Winter hindurch bis in den Frühling hinein dauern sollte. Er marschierte durch Georgia
nach Savannah ans Meer, um anschließend in North Carolina einzufallen.
Monatelang kämpften die Ranger fast täglich, einige verzweifelte Männer, die nun einem übermächtigen
Feind gegenüberstanden. Trotz der Überlegenheit beklagte sich Sherman immer wieder darüber, wie sie
seine Truppen zersprengten und seinen Vormarsch verzögerten, "die Rebellen Cavalry" mit ihren
"Bummers and Bowie Knifes". Sie konnten trotz allen Einsatzes den Marsch nur behindern, aber nicht
aufhalten. Jeder Ranger schwor, dass er hierbei sein Äußerstes gegeben hatte, um den Feind an seinem
Marsch zu hindern. Der Misserfolg lag auch nach dem Krieg noch schwer auf ihren Seelen.
Am 19. März 1865 gingen sie als Regiment in ihre letzte Schlacht bei Bentonwille, North Carolina.
Hierbei wurden Col. Cook, Lt. Col. Christian und Major Jarmon verwundet. Captain J.F. "Doc"
Matthews von der Company K übernahm daraufhin den Befehl für die letzten Wochen des Krieges.
Im April lag die Armee bei Goldsboro, North Carolina. Gen. Johnston hatte wieder den Befehl
übernommen. Es wurde bereits über eine Kapitulation verhandelt. Captain Matthews entließ daher alle
seine Kompanien aus dem Dienst und stellte es ihnen frei, nach Hause zu gehen oder zu kapitulieren.
Am Tag vor der Kapitulation waren dem Regiment noch 248 Mann von einstmals 1150 geblieben.
Am Tag der Kapitulation hatte Captain Tom Weston, Ranger Company H, noch neunzig Mann,
die der 8th Texas Cavalry ("Terry`s Texas Ranger") im Feld verblieben waren. Sie kapitulierten und
nahmen ihre bedingte Entlassung aus der Kriegsgefangenschaft entgegen, nur um sich sofort abzuwenden und
ihren Kameraden zu folgen; jenen Kameraden, die den Krieg so beendet hatten wie sie auch in ihm
kämpften: mit erhobenem Haupt, voller Stolz, sich nie dem Feind beugend. Sie folgten jenen 158 Mann,
die geführt von ihrem letzten Kommandeur Cap. Matthews Richtung Heimat zogen, ohne sich je dem
Feind ergeben zu haben. Sie marschierten zurück nach Hause, zurück nach
Texas.
Namen aller Soldaten der Kompanie K.
John G. Walker, Captain, Harris County, Kentucky, bei Woodsonville verwundtet, gewählter Captain
1861, Leutnant Colonel, Januar, 1862, gestorben September, 1869,.
A. W. Morris, 1st Lieutenant, Montgomery County, bei Woodsonville, Kentucky, verwundt, trat
zurück und starb.
Henry Thomas, 2nd Lieutenant, Harris County, zurückgetreten Januar, 1862.
S. P. Christian, 3rd Lieutenant, Harris County, gewählter Captain, January, 1862, beförderte zum
Major, July, 1863, Lieutenant Colonel 1865, verwundet bei Farmington, Tennessee.
A. W. Hottle, 1st Sergeant, Montgomery County, befördert zum Major und Quartiermeister; starb in
Harris County
Es wurden keine andere Unteroffiziere gewählt.
Privates
J. D. Alexander, entlassen bei Bowling Green, Kentucky.
J. H. Alexander.
H. Bowling, gewählter Lieutenant, January, 1862; trat zurück May, 1863.
G. Bowling, verwundet und entlassen
A. L. Baine, Washington County, getötet bei Murfreesboro.
J. W. Bowers, Washington County.
J. L. Bowers, Washington County.
H. J. Barfield, Washington County.
T. J. Burroughs, Montgomery County, entlassen, OKtober, 1863.
R. R. Benjamin, Leon County, getötet bei Dandridge, East Tennessee, Januar, 1863.
A. B. Briscoe, Harris County, gewählter Lieutenant, März 1863.
D. K. Browning, Washington County, getötet bei Kirkville,13 März 1863.
William Ballantine, Washington County, versetzt zu Infanterie.
G. P. Burke, Harris County, Kompanieschreiber.
P. Ludgood, Harris County, verwundet bei Woodsonville, Kentucky, entlasssen.
James Bates, Montgomery County, entlasssen in 1862; starb in Texas 1865.
A. Billingsly, Washington County, entlasssen 1862.
Joe Collins, Victoria County, starb bei Bowling Green, Kentucky, 1861.
J. A. Collins, Victoria County, gewählter Lieutenant, Dezember 1862, verwundet und trat zurück, am
13. Juli 1863.
L. S. Crunk, Washington County, verwundet bei Murfreesboro und entlassen.
J. T. Coats, Victoria County, present.
S. T. Conway, Victoria County, verwundet bei Murfreesboro und entlassen.
William Cheney, Washington County, present.
T. Chatham, Montgomery County, present.
W. Chatham, Montgomery County, Kriegsgefangener.
T. C. Clay, Washington County, befördert Ordnance Officer, Harrison's Brigade.
R. N. Condren, Washington County.
Theo Cofield, Washington County,entlassen bei Woodburn, Kentucky, in 1862.
James Cartwright, Washington County, entlassen bei Woodburn, Kentucky, in 1862.
N. B. Dillard, Washington County, im Gefängnis gestorben
R. L. Dunman, Harris County, present.
S. M. Dennis, Harris County, im Gefängnis gestorben.
S. Epperson, im Gefängnis gestorben.
L. H. A. Epperson, getötet bei Chickamauga.
J. W. S. Emerson, Kriegsgefangener.
F. M. Elam, dreizehn Pferde wurden unter ihm getötet oder verwundet.
W. H. Elkins, gestorben in Bastrop County 1878.
Sam Everett.
J. C. Fowler, getötet bei Tennessee.
John Farmer, verwundet bei Murfreesboro und entlassen. Er besuchte das Terry's Rangers treffen in
Houston, Texas am 10. Nov.1908.
John Foster, Montgomery County, getötet bei Montgomery County 1868.
J. W. Forsgard, befördert zum Ordnance Department.
W. M. Grubb, Washington County.
T. A. Golder, Kriegsgefangener.
J. A. Glover.
John Grisett, Washington County, entlassen1862.
J. R. Grant, versetzt zur 8th Infanterie Hood's Texas Brigade.
Thomas Haynes, Washington County, entlassen und bei einem Unfall auf dem Weg nach Hause
getötet..
Daniel Hoffman, Harris County, gewählter Lieutenant, May, 1863, getötet bei Farmerville.
Henry Hunter, gewählter Lieutenant, befördert zum Captain, verwundet bei Farmington und gestorben.
John W. Haskell, gewählter Lieutenant 1863, getötet 28. November 1864.
A. L. Hammond, gestorben 23. März 1871.
W. H. Harmon, Bezirksrichter von Brazoria County nach dem Krieg.
H. Hemnoff, present.
Thomas Hoxey, befördert zum Major, entlassen Mai1862, gestorben1864.
C. Janks, Washington County, gestorben1867.
A. Janks, verwundet und entlassen.
Ben Johnson, entlassen in Kentucky1862.
J. A. P. Jackson, verwundet bei Woodsonville, Kentucky. Er besuchte das Terry's Rangers treffen in
Houston, Texas am 10. Nov. 1908.
E. G. Jackson.
J. Cicero Jenkins.
J. A. Katchler, Germany.
Theo C. Lubbock, Harris County, befördert zum Captain, entlassen November,1862. Er besuchte das
Terry's Rangers treffen in Houston, Texas, am 10. Nov. 1908.
M. A. Lee, getötet bei Tennessee.
William Moss, getötet bei Murfreesboro, 13. Juli 1862.
McClennan, entlassen.
P. Milton, verwundet bei Farmington, Tennessee.
D. C. Muckle, Montgomery County, getötet 28. November 1864.
D. Mitchell, Montgomery County, im Gefängnis gestorben.
J. Mitchell, Montgomery County, verwundet September 17, 1864.
J. F. 'Doc' Matthews, Washington County, gewählter Lieutenant, befördert zum Captain,
zweimal verwundet, gestorben December, 1881.
J. W. Matthews.
W. E. Moore, verwundet bei Murfreesboro.
J. W. Martin.
Ed Malone, entlassen bei Corinth; gestorben12. Juli 1867, in Galveston.
Ed McKnight, verwundet
J. McCormack, gestorben in Kentucky,1862.
A. McMurry, entlassen1863.
McAvoy, versetzt zu White's Battery1863.
A. Neils.
A. W. Proctor, Washington County, verwundet bei Waynesboro.
T. J. Proctor.
Ira Proctor.
J. S. Paul, gestorben bei Chattanooga, Tennessee.
J. B. Pinkston, Montgomery County, verwundet.
J. H. Pinchback, gestorben1887.
J. D. Parks, getötet in Tennessee.
M. T. Parks, entlassen bei Corinth, im Mai 1862,.
William M. Pitts, gestorben in Nashville, 1862.
J. W. Rowt, Washington County, entlassen.
S. R. Rowt.
G. R. Rowt.
J. N. Rogers, entlassen.
H. G. Rice, entlassen März 1863.
W. Robinson.
M. A. Royston, befördert zum Adjutant des Regiments und Lieutenant Colonel, und Assistant
Adjutant General.
Tom Reverly,versetzt von Hood Infantrie East Tennessee.
S. P. Soser, gestorben bei Huntsville, Alabama 1863.
W. Soser, entlassen.
R. G. Simonton, verwundet in Tennessee.
Thaxton, Washington County, verwundet in Tennessee.
J. H. Thompson, verwundet und entlassen.
C. W. Voght, present.
P. M. West, im Gefängnis gestorben.
J. H. West.
P. C. Walker, Harris County, gestorben in Kentucky.
J. W. Woods, im Gefängnis gestorben.
Tom Williams, verwundet in Tennessee.
W. H. Warren.
T. T. Wayne, entlassen.
Richard West, entlassen 1863, gestorben 1869.
Fred Weegan, gestorben bei Bowling Green, Kentucky.
Tom Walker, versetzt zu 4th Tennessee.
Hays T. Yarrington.
Erklärung:
1. Die erste Hauptstadt des Südens war Montgomery, .... . Nach dem Beschuss von Fort Sumter in
der Hafeneinfahrt von Charleston, South Carolina, verlangte Lincoln von den "oberen
Südstaaten", die noch bei der Union waren, das Bereitstellen von Truppen. Diese Staaten
reagierten auf den Mobilmachungsbefehl von Lincoln mit dem Austritt aus der Union. Sie
stellten auch, wie von Lincoln gefordert, Einheiten auf, unterstellten sie allerdings dem neuen
Staatenbund des Südens. Nach dem Austritt aus der Union am 17.04.1861 bot Virginia den
Südstaaten an, Richmond als Hauptstadt zur Verfügung zu stellen. Dieses Angebot wurde im
Mai 1861 gerne angenommen.
2. Die erste Schlacht von Manassas (Bull Run) am 21. Juli 1861: Gen. Beauregard (CSA)
rechnete mit einem Angriff von der rechten Seite und wurde durch Gen McDowells
Unionstruppen auf der linken Seite völlig überrascht. Hier stand nur eine halbe Brigade unter
Gen. Evans zur Verteidigung bereit. Dieser konnte die ersten Angreifer zwar in Schach halten,
aber die Überquerung des Bull Run nicht verhindern. Obwohl der Süden ständig Verstärkung
auf die linke Seite brachte und Gegenangriffe startete, wurden die konföderierten Truppen weiter
zurückgedrängt. Erst als Gen. Jackson mit weiterer Verstärkung eintraf, konnte die Front
stabilisiert werden. Die wechselseitigen Angriffe dauerten noch für zwei Stunden an. Die
Kämpfe wurden immer heftiger, und die Frontlinie wurde durch immer mehr neue Truppen
immer länger. Erst als es Gen. Hill gelang, den Bull Run zu überschreiten, wendete sich das
Blatt. Durch immer mehr konföderierte Truppen und ein entmutigender Angriff von Stewards
Cavalry zerbrach die rechte Flanke der Union, Panik machte sich breit, und die Blauröcke
rannten um ihr Leben zurück über den Bull Run durch Centreville Richtung Washington.
McDowell verlor 2.900 seiner 20.000 Mann, Beauregard 2000 von 17.000
Soldaten. Der Norden verlor außerdem Kanonen und Materialreserven. Die Niederlage
zermürbte die Moral der Unionstruppen, die einen Sieg dringend gebraucht hätten.
3. Als in South Carolina die ersten Kundgebungen zur Loslösung aus der Union stattfanden, wurde
die "Bonnie Blue Flagg" gezeigt. Dies war eine blaue Fahne mit einem silbernen Stern in der
Mitte. Dieser Stern findet sich in vielen Staatsflaggen des Südens wieder. Die zweite Fahne
des Südens und die erste offizielle Fahne wurde in zwei Ausführungen verwendet: von 1860 bis
Mai 1861 die Ausführung mit sieben Sternen (ein Stern für jeden Staat der Konföderation)
und dann bis 1863 die Variante mit dreizehn Sternen. Die zweite offizielle Fahne war weiß
und hatte im oberen linken Eck das Southern Cross. Wenn die Fahne bei Windstille gehisst war,
konnte man sie leicht mit der weißen Fahne (zur Kapitulation) verwechseln. Dies führte zur
dritten Variante: Das Southern Cross war die Battle Flagg des Südens und war quadratisch
gehalten. Sie ist aber die Fahne, welche noch heute den Süden repräsentiert.
4. Aufstellung der Kampfverbände:
Kompanie ca. 100 Mann
Schwadron
(2 Kompanien)
Bataillon
(2-3 Schwadronen)
Regiment
(2-3 Bataillone wobei nicht alle Regimenter in Bataillone unterteilt waren)
Brigade
(2-6 Regimenter)
Division
(2-6 Brigaden)
Corps
(2-3 Divisionen)
Armee
(3-4 Corps)
5. Es gab zwei verschiedene Arten von Offizieren: die einen waren Feldoffiziere wie z.B. ein
Kompanieführer oder Regimentskommandeur, die anderen waren "Personal Offiziere" wie der
Quartiermeister oder der Stellvertreter des Regimentskommandeurs. Während die Feldoffiziere
ihre Truppen im Gefecht aktiv anführten, waren die Personal Offiziere meist mit der Verwaltung
beschäftigt. Sie hatten aber auch die nötigen Kenntnisse, um Einheiten ins Gefecht zu führen, und
übernahmen sehr oft die Verantwortung, wenn ein Feldoffizier ausfiel (siehe stv. Reg. Com. ).
6. Krankheiten waren in der Mitte des 19. Jahrhunderts ein entscheidender Faktor in der
Kriegsführung. Die Kampfverbände konnten selten mehr als 65% ihrer Soldaten ins Gefecht
führen, da der Rest durch Krankheit nicht einsatzbereit war. Die mangelnde Kenntnis über
Hygiene und das sehr enge Zusammenleben großer Verbände führte oft zu Masern, die damals
den Tod bedeuten konnten, zu Cholera, Typhus oder anderen Infektionskrankheiten.
7. Die Schlacht bei Shilo (Pittsburg Landing) am 6. und 7.April 1862 --- Die Schlacht war
absolut unübersichtlich. Sogar Kompanien hatten Mühe zusammenzubleiben. Am Morgen des
6. Aprils griff Gen. Johnston die Unionslager von Shermans Truppen an. Die Organisation
der Unionstruppen brach schon sehr bald zusammen, und sie wurden immer weiter zurückgedrängt.
Sherman versuchte verzweifelt, seine Kräfte neu zu ordnen, aber der Vormarsch der "Rebellen"
konnte erst an den Stellungen von Gen. Prentiss für zwei Stunden aufgehalten werden. Dieser
Abschnitt der Front wurde "Hornissennest" genannt, weil die vorbeifliegenden Kugeln ein
Surren und Pfeiffen erzeugten wie in einem Hornissennest. Die Kämpfe wurden so heftig
geführt, dass Johnston sogar seine Reserve in den Kampf schicken musste. Als er ein Regiment
in die Schlacht führen wollte, wurde er tödlich verwundet. Schließlich fiel das Hornissennest, und
die linke Flanke der Union brach zusammen. Die Unionstruppen hatten keine andere Wahl
mehr als zurückzuweichen. Sie bezogen am Tennessee unter dem Schutz von Grants Artillerie
erneut Stellung. Die Konföderierten konnten die Stellungen schon sehen, als Gen. Beauregard
eintraf und das Kommando übernahm. Er ließ, den klaren Sieg schon vor Augen, den Vormarsch
stoppen. Die Lage der Unionstruppen verbesserte sich zusehends, als neue Truppen zur
Verstärkung eintrafen. In der Nacht wurden die konföderierten Stellungen von Kanonenbooten
aus beschossen, und am Morgen startete Gen. Buell einen Überraschungsangriff auf die
Stellungen des Südens. Die Schlacht begann erneut, und die total erschöpften konföderierten
Truppen unternahmen alles, um ihre Stellungen gegen die wiederholten Angriffe zu halten. Am
Nachmittag ordnete Gen. Beauregard den Rückzug nach Korinth an. Die Verluste des
Nordens waren außerordentlich hoch. Sie verloren 13.000 ihrer 40.000 Mann. Der
Süden verlor 10.500 seiner 44.000 Mann.
8. Es wurde bei Ernennungen prinzipiell unterschieden, ob eine Ernennung z.B zum Stellvertretenden
Lieutenant Colonel und Regimentskommandeur ausgesprochen wurde oder ob der Betreffende zum
Aktiven Lt.Col. und Reg.Com. benannt wurde. Stellvertretend hieß, der Soldat behielt seinen
momentanen Rang und hatte nur die Stellung und Befehlsgewalt des zugeteilten Postens. Der
Posten musste auch wieder geräumt werden, wenn ein ranghöherer als neuer Befehlshaber ernannt
wurde oder der alte Kommandeur seinen Posten wieder übernahm. Aktiv hieß, dass der Offizier
für diesen Posten auf Dauer vorgesehen war. Wurde z.B. ein Captain zum aktiven Lt.Col.
ernannt, wurde sein Dienstgrad durch eine Beförderung zum Major etwas angepasst. Nachdem
sich die Probanten als geeignet erwiesen und ihre Aufgaben zur Zufriedenheit bewältigt hatten,
wurden sie endgültig in ihre aktiven Ränge befördert.
9. Schlacht von Perryville am 08.10.1862 --- Durch einen überraschenden Angriff durch
Shermans Männer wurde die Schlacht am Morgen eröffnet. Dieser Angriff gab dem Norden
den strategischen Vorteil in die Hand. Die Unionstruppen bauten ihre Flügel weiter aus, und
letztendlich wurde auch die Mitte der konföderierten Stellung durchbrochen. Bei Anbruch der
Nacht hat der Süden knapp 3300 und der Norden 4200 Mann verloren. Als am nächsten
Morgen die Unionstruppen angriffen, hatten sich die Konföderierten bereits zurückgezogen. Es
gab bei dieser Schlacht keinen strahlenden Sieger, der Süden wurde aber zum Abbruch seiner
Herbstoffensive gezwungen.
10. Die Schlacht am Stones River (Murfreesboro) vom 31.12.1862 bis 2. Januar 1863 --Ironischerweise hatten Rosecrans (Union) und Bragg (Süden) die gleiche Strategie gewählt. Sie
wollten zuerst den rechten Flügel des Feindes angreifen. Bragg griff als erster an und konnte die
Unionstruppen überraschen. Er drängte die Unionstruppen immer weiter zurück und hatte bald 3
Kilometer an Boden gewonnen. Nur ein beherztes Eingreifen konnte verhindern, dass der Flügel
der Union ganz zusammenbrach. Trotz weiterer Bodenverluste konnte Rosecranz seine
Stellungen einigermaßen halten. Seine Truppen waren aber in einem üblen Zustand. Am ersten
Januar warteten beide Seiten ab, was der Feind unternehmen wollte. Bragg nützte die Zeit zur
Reorganisation seiner Truppen, um eine stabile Front zu erhalten und um somit seine
Geländegewinne zu halten. Rosecranz gruppierte ebenfalls um, um seine Verteidigungsstellungen
halbwegs zu sichern. Dabei verstärkte er die linke Flanke, da er glaubte, dass der nächste Angriff
dort zu erwarten sei. Gen. Bragg befahl am 2. Januar Gen. Breckinridge, den linken Flügel
anzugreifen. Er schätzte dabei die Lage falsch ein, da er den rechten Flügel zu stark für einen
Angriff glaubte. Dies lag daran, dass Bragg keine Aufklärung betrieben hatte. Breckinridge
protestierte vehement gegen diesen Befehl, aber Bragg blieb stur. Es kam sogar so weit, dass ein
General von Breckinridges Einheit Bragg über den Haufen schießen wollte. Gegen 16.00 Uhr
griff Breckinridge an. Anfangs kamen seine Leute noch gut voran und konnten einige Einheiten
der Union zurückdrängen. Als sie diese durch den Stones River verfolgen wollten, wurden sie
unter Artillerie-Beschuss genommen. Die Batterien standen am anderen Flussufer auf einem
Hügel und richteten verheerenden Schaden an, genau so wie Breckinridge es vorausgesagt hatte. Er
musste sich zurückziehen und verlor über 1500 Mann. Der Feind verfolgte ihn nicht, somit war
die Schlacht zu Ende. Die Union verlor 13.000 ihrer 60.000 Mann, der Süden
10.000 von 50.000. Rosecranz hielt seine Stellungen, und Bragg zog sich zum Dug
River zurück. Es gab keinen Sieger in der Schlacht, aber die Initiative lag nun bei den Yankees.
Die Tennessee Armee verbrachte den Winter im Kampf gegen ihren Kommandeur.
11. Die Schlacht von Chickamauga vom 19.-20. September und Chattanooga vom 23.-25. November
1863 ---- Die Schlacht begann damit, dass Unionstruppen versuchten, eine isolierte Brigade der
Konföderierten am Westufer des Chickamauga Creek unterhalb der Alexander-Brücke zu
zerschlagen. Es entwickelte sich schnell eine Schlacht daraus, als auf beiden Seiten immer mehr
Divisionen ins Gefecht eingriffen. Der Süden rückte am Westufer vor, während die
Unionstruppen zeitgleich und parallel am Ostufer vorrückten. Schnell bildete sich eine Schlachtlinie
von 8 km Länge. Die Schlacht verlagerte sich von der linken Flanke langsam in das Zentrum.
Es tat sich einmal eine Lücke in der Linie der Union auf, aber Bragg nutzte die einmalige
Gelegenheit nicht. Zwar konnte Stewarts Angriff fast den Durchbruch erreichen, und Hoods
brutaler Angriff richtete verheerenden Schaden an, aber die Linie der Union hielt. So ging der
erste Tag zu Ende. Für den zweiten Tag sah Bragg einen Generalangriff vor, Breckinridge griff
als erster an, gefolgt von Celburne. Die Wucht der Angriffe ließ Thomas sofort Verstärkung
anfordern, zumal als er auch sah, dass seine Flanke umgangen werden sollte. Schließlich löste sich
Woods Kommando aufgrund eines wirren Befehls aus der Linie und hinterließ eine große
Lücke in der Front der Yankees. Dies geschah just in dem Moment, als Longstreet mit seinem
Corps Woods angriff. Die Folgen waren verheerend. Der rechte Flügel der Union brach
zusammen, und die Truppen flohen nach Chattanooga. Der Rest zog sich langsam zurück, als er
von drei Seiten angegriffen wurde. Thomas konnte den Snodgrass Hill gerade noch halten, um den
Rückzug zu decken. Als er Verstärkung bekam, hielt er bis zum Abend durch und zog sich dann
zurück. Bragg bot sich nun wieder einmal eine gute Gelegenheit, die Unions-Truppen zu
vernichten. Er ließ sie abermals verstreichen, doch diesmal konnten seine hohen Verluste (21.000
Mann) der Grund dafür sein. Rosecranz hatte 16.000 Mann verloren, als er von Bragg in
Chattanooga eingeschlossen und belagert wurde. Bragg hatte die letzten Wochen dazu genutzt, um
den Belagerungsring zu schließen. Er versperrte alle möglichen Rückzugs- und Versorgungswege
und verhinderte auch, dass Verstärkung zu Hilfe kommen konnte. Am 23. November griff
Grant Brown´s Ferry an und sicherte es. Er verfügte somit wieder über einen Versorgungsweg.
Sodann griff er Orchard Knob (Lookout Mountains) an, um den Widerstand zu testen, um
tags darauf einen Großangriff auf die Lookout Mountains zu starten. Breckinridges dünne
Verteidigungslinie wurde durchbrochen, und die Truppen des Südens mussten sich zurückziehen.
Somit war der Weg für den großen Angriff am 25. November bereitet. Sherman überquerte den
Fluss und griff die Truppen, die sich verbissen wehrten, bei Tunnel Hill an. Thomas stürmte den
Missionary Ridge, und Hooker, Braggs linke Flanke. Breckinridges schwache Brigade gab
bald nach, und nur Hardee und Celburne, beide als Nachhut eingesetzt, konnten die Armee vor
der Vernichtung retten. Dies war die schlimmste Niederlage, die je eine konföderierte Armee
hinnehmen musste. Diese Niederlage besiegelte das Ende von Braggs Karriere.
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