September - Astro

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September
Sept I («Ausflug in den Drachen»)
Die Karte zeigt zunächst eine interessante «edge-on» Galaxie im Drachen, NGC 6503, die sogenante «Lost in Space» Galaxie. Sie ist gar nicht mal so weit entfernt (18 Mio Lichtjahre) , gehört aber klar nicht mehr zur lokalen Gruppe, sondern befindet sich «ganz alleine» deutlich außerhalb der lokalen Gruppe, in einer sogenannten «Leere»/ «Void» dem
«local void». (Die Galaxien sind im Weltall auf «Fäden» / «strings» aufgereiht und bilden «Knoten» / «knots» , wie die
«lokale Gruppe»); siehe dazu: spacetelescope.org/news/heic1513/ ).
Die Galaxie hat 10.9 mag, ist relativ einfach zu finden, n¨malich kurz nach der 180° Kurve des Drachen (von seinem
Kopf aus gesehen) und im Verhältnis 2/3 zu 1/3 «auf der Linie» zwischen den Sternen (= chi) und (=omega) Draconis). Sie ist eine Galaxie, die man (fast) von der Kante sieht, also eine «edge-on» (= weniger / kaum Probleme mit der
«Flächenhelligkeit) und, da der Drache praktisch das ganze Jahr im Zenit steht, das ganze Jahr über gut zu sehen.
Ähnliches gilt für den planetarischen Nebel NGC 6543 mit 8.8 mag, den man findet indem man ungefähr bei Dra im
rechten Winkel von der Linie des Drachen «abbiegt». Der PN ist sehr hell, aber klein im Durchmesser («sternförmig»)
und hat eine hellgrüne Farbe.
Nicht nur, weil er fast sternförmig ist, hilft ein UHC-Filter (beim Aufsuchen (!) mit dem längstbrennweitigen Okular im
OAZ) sehr (UHC bis zu 6 Zoll Öffnung, ab 8 Zoll würde ich uneingeschränkt den noch engeren / dunkleren O III empfehlen). Die Helligkeit der PNs und der enge Durchlaß der Filter führt dazu, daß man den PN an seiner - durch den Filter hervorgerufenen - stechenden Farbe («hervorstechenden» Leuchtkraft) im Okular sofort erkennt, auch wenn man
vom Sucher her nur weiß, daß er «einer der» Sterne sein muß, die man sieht.
Wegen der Helligkeit der PNs, generell nicht zögern hoch zu vergrößern, wenn man ihn einmal gefunden hat !
Sept II («An der Grenze zwischen Andromeda, Perseus und Dreieck»)
Die offenen Sternhaufen M 34, Mel 20, NGC 752 und - mit Einschränkungen - NGC 956 sind auch für kleine und mittlere Teleskope geeignet. M 34 hat 5.2 mag, NGC 752 5.7 mag. Mit kleineren Teleskopen sieht man halt weniger Sterne:
M 34 hat zum Beispiel viele Sterne schwächer als 12 mag.
Die Galaxien sind dagegen wirkliche «challenges»: NGC 891, eine wunderschöne Edge-on, die man also eigentlich gut
sehen können müßte, ist aber gemeinerweise relativ groß ist (siehe meinen weiter oben zitierten Beitrag zur Flächenhelligkeit); sie hat «offiziell» 10.9 mag, aber "nur" eine Flächenhelligkeit von 13.5 mag !) Also nur bei dunklem Himmel
probieren !
Wenn Ihr es trotzdem versucht: Geduld (!) und nicht verzweifeln ! Wenn Ihr von And zu Per «wandert», nicht die
beiden (namenlosen) Sterne mit 5.8 mag und 6.6 mag verwechseln, ersterer hat einen schwächeren, zweiten (im Umfeld
"helleren" Stern) ganz in der Nähe. Das ist der «falsche» Stern, um NGC 891 zu suchen !
NGC 1023, welche offiziell 10.5 mag hat, dürfte da einfacher sein. Das eingezeichnete Dreieck um den Stern 12 And
hilft beim Aufsuchen.
Ihr könnt natürlich auch noch NGC 925 probieren (10.6 mag), aber da müßte ich eigentlich schon wieder eine neue Aufsuchkarte herstellen. ... Probiert mal mit der Übersichtskarte !
Sept III («Unterwegs nördlich der Andromeda-Galaxie»)
NGC 185 hat 10.3 und NGC 147 10.4 mag. Beide sind zu finden, wenn man von o (= omikron) Cas ausgeht, einem
Stern der sich genau in der Mitte einer Hilfslinie Cas --- (= nu) And (= dem Stern direkt links unterhalb der Andromeda-Galaxie) befindet. Anders als NGC 185, hat NGC 147 allerdings wieder das «Flächenhelligkeits-Problem» (nicht
aus der Stadt !).
NGC 278 hat das Problem zwar nicht, ist aber «offiziell» nur 11.5 mag hell (keine Ahnung, warum das Objekt überhaupt auf der Karte eingezeichnet ist, ich hatte doch 11.0 mag als Grenze eingegeben; dasselbe gilt für IC 5366).
1
Sept IV («Blue Snowball»)
NGC 7662 ist ein relativ großer planetarischer Nebel (ähnlich M 57, dem Ringnebel in der Leier) und 9.2 mag hell.
Er ist aber ziemlich schwer zu finden, weil es keine hellen Sterne in der Umgebung gibt.
Er befindet sich noch in der Andromeda, aber schon nahe beim - kaum bekannten - Sternbild Eidechse («Lacerta»). ...
Mal ehrlich, wer hat das Sternbild Eidechse schon mal gesehen, geschweige denn dort Beobachtungs-Objekte gesucht.
Am besten stellt man sich zwei - sich kreuzende - Verbindungslinien vor, eine von Cas zu Peg und eine zweite von
And zu 5 Lac. Nahe der «Kreuzung» (links oberhalb auf der Karte = nordöstlich) findet man dann eine Sternformation bestehend aus Sternen der 6. Größenklasse in Form eines «Y». Vom untersten Stern des «Y», dem Stern (= iota)
And, bewegt man das Teleskop nach rechts (oder links, je nach ob der Sucher umkehrt oder nicht) und versucht den
Stern o And anzuvisieren. Auf dem Weg dorthin stößt man auf den Stern 13 And. Wenn man den im Gesichtsfeld hat,
sollte auch NGC 7662 sichtbar sein.
Bitte die Hinweise (Benutzung von Filtern) zum Aufsuchen von PNs im Kommentar zur ersten Aufsuchkarte beachten
(dort zu NGC 6543). Aber, wenn man ihn gefunden hat, den Filter (auch mal) wieder herausnehmen, um die hellblaue
Farbe des «blauen Schneeballs» bewundern zu können.
Wenn man ihn gefunden hat, ist es generell üblich den Ruf «heureka» auszustoßen: siehe de.wikipedia.org/wiki/Heureka (vielleicht nicht allzu laut, um die wilden Tiere nicht zu verschrecken). Diese Tradition kennen die Benutzer von
«Gotos» natürlich nicht, weil sie ja keinerlei Anstrengung zum Auffinden des Objekts gemacht haben !
Die offenen Sternhaufen in der Eidechse kann man natürlich auch probieren zu finden. Andere Objekte auf der Karte
sind aber schwierig (ich verstehe gar nicht, warum die drauf sind, hatte doch die «DeepSky-Objekte»auf 11.0 mag
beschränkt).
Sept V («Im Pegasushaufen»)
NGC 7331 ist die «Einbtrittsgalaxie» in den Pegasus-Galaxienhaufen (... ja, es gibt nicht nur den Virgo-Haufen) ! Sie
ist 10.3 mag hell und hat ihre eigene «lokale Gruppe» um sich geschart, die Begleitgalaxien sind aber schwierig. Aber
trotzdem versuchen !
Man findet NGC 7331 am besten, indem man sich ein gleichseitiges Dreick vorstellt, welches auf der Grund-Sternbildlinie des Pegasus zwischen Peg und Peg sitzt. An der Spitze des Dreiecks findet man dann 2 Sterne 6. Größe. Von
dort aus ist es relativ einfach NGC 7331 zu finden. Zur Kontrolle kann man sich eine weitere Linie vorstellen, die von
einem (noch mit bloßem Auge erkennbaren) 6.0 mag hellen Stern ausgeht, der praktisch in der Mitte zwischen Peg
und Peg sitzt, (knapp über der gerade genannten Grund-Sternbildlinie) und zu 38 Peg geht. Verlängert man diese Linie, stößt man (in der Nähe der zwei Sterne der Dreiecksspitze) direkt auf NGC 7331.
Rechts unterhalb (südwestlich) der NGC 7331-Galaxien-Gruppe befindet sich übrigens das berühmte «Stephan s Quintett», eine andere «lokale» Gruppe des Pegasus-Haufens: de.wikipedia.org/wiki/Stephans_Quintett Da braucht man aber
leider schon mindestens einen 8-Zöller (Helligkeiten im 13 mag Bereich).
NGC 7217 kann man auch proberen (11.0 mag), ist aber «flächenhell» = "schwach".
NGC 7332 hat 12.0 mag, ist also schwierig.
Sept VI («In den Fischen», die «face on»-Spiralgalaxie M 74 und der Planet Uranus)
M 74 ist eine schöne Spiralgalaxie, die man von oben sieht, mit 9.8 mag. Man müßte sie eigentlich in einem 11x80
Fernglas sehen (und viele haben sie auch so gesehen); ... dunklen Himmel vorausgesetzt. M 74 ist wieder eine der Galaxien mit einem «Flächenhelligkeitsproblem», also nicht aus der Stadt probieren !
Man findet sie, indem man, von der Stelle aus, wo die beiden Fische «mit einem Band zusammengbunden sind, um sie
zum Trocknen aufzuhängen» (= bei Psc), der oberen Fischlinie folgt, und indem man bei dem Stern im rechten
Winkel abbiegt. Zwei Sterne 6. Größe, im doppelten Abstand der Galaxie von der Sternbildlinie, helfen den rechten
Winkel (und M 74) zu finden.
2
NGC 821 hat 11.8 mag, NGC 660 und NGC 864 haben 11.7 mag und NGC 524 11.3 mag. NGC 488 hat 11.2 mag. Die
gehören wohl alle zum «Fische-Galaxienhaufen» (gibt es den ?). Bei gutem Himmel sollten sie alle im 4 1/2 Zöller
noch machbar sein.
[Ich hab jetzt verstanden, warum die alle auf der Karte sind, obwohl sie über 11.0 mag haben; es liegt an einem Bug in
fchart, bzw. in dem Katalog, den fchart verwendet: den Katalog des Saguaro Astronomy Club (SAC): 2.000 von den
mehr als 10.000 Objekten dieses Kataloges haben keine korrekten Magnitudenangaben; wenn die Angabe fehlte, hat
man wohl einfach die Zahl «99.9» eingegeben». Diese Objekte kann man dann mit dem Programm fchart nicht ausschließen.]
Weil er zufällig dort steht, ist auf der Karte auch noch die Bahn des Planeten Uranus eingezeichnet, der im Oktober in
Opposition kommt (ungefähre Bahn vom 15.09.2016 bis 15.10.2016). Anfang September und im August befindet er
sich somit links von der eingezeichneten Bahn). Er ist leicht an seiner blaugrünen Farbe zu erkennen; ein Dreieck aus 3
Sternen 6. Größe sollte beim Aufsuchen helfen.
Sept VII («Vier Kugelsternhaufen rund um s Sternbild Füllen »)
Die Sternbilder «Füllen» und «Delphin» sind weniger bekannt, obwohl der Delphin am Himmel auffällt. In den Sternbildern selber befinden sich wenige (bis keine) Beobachtungsobjekte; aber rund herum findet man 4 Kugelsternhaufen.
Der hellste und schönste Kugelsternhaufen der Karte ist sicherlich M 15 (direkt gefolgt von M 2), den man leicht über
das - an das Pegasus-Viereck «unten rechts» (südwestlich) angehängte - Dreieck findet. Einfach die Linie --- Peg
verlängern. M 15 hat 6.2 mag.
Verlängert man die Linie noch weiter, stößt man auf NGC 7006 (mit 10.6 mag), einer der von der Erde am weitesten
entfernten Kugeltsernhaufen in unserer Galaxie. Keine Chance zur Auflösung von Einzelsternen ! Man kann ihn auch
über eine Verlängerungder Linie --- Del finden.
M 2 (6.7 mag) befindet sich «rechts» (westlich) des charakteristischen "Dreizacks" des Wassermann (der aus den Sternen , , und Aqr besteht). Von dort aus findet man ihn oberhalb der Linie -- Aqr (rechtwinkliges Dreieck zum
Auffinden).
NGC 6934 (8.8 mag) schließlich liegt auf der» Kreuzung» der (gedachten) Linien
Equ ---
Aql und Equ ---
Aql.
Südlich ist noch NGC 7009, ein planetarischer Nebel, auf der Karte zu sehen. Wenn ihr einmal in der Gegend seit, unbedingt probieren ! Am besten natürlich mit UHC / O III.
Die Karte zeigt am oberen rechten Rand noch andere Objekte, wie den Kugelsternhaufen M 71 (8.2 mag) und den
«Hantel-Nebel» M 27 (7.6 mag), die beide vom Sternbild Pfeil (M 27 im rechten Winkel zur «Pfeil-Linie» vom Stern
Sge) aus leicht zu finden sind, sowie den/die «Zirrus-Nebel» (NGC 6960 und andere) im Schwan, ganz nahe beim
Stern 52 Cyg, der / die aber wohl nur mit UHC oder O III Filter zu sehen ist.
***
Oktober
1. Beobachtungsobjekte im Kepheus
Ich wohne am Nordrand einer Stadt mit ca 40.000 Einwohnern. Im Süden ist der Himmel lichtverseucht. Deshalb habe
ich mich auf den Norden spezialisiert, Drachen, Kepheus, Giraffe, usw.
Hier ein paar schöne Objekte im Kepheus, dem König, Gatte der Kassiopeia und Vater der Andromeda..
Kepheus hat die Form eines Hauses, die Dachspitze zeigt ungefähr Richtung Polarstern. Achtung, zur Orientierung
nicht die "falsche Spitze" nehmen, der andere Stern (90° rechtsgedreht) ist Dra.
NGC 6946 und NGC 6939, eine Galaxie und ein feiner offener Sternhaufen, liegen kaum mehr als 1/2 ° auseinander.
NGC 6946 hat 9.7 mag (nach anderen Angaben 8.8 mag) und NGC 6969 7.8 mag. Der Sternhaufen ist konzentriert und
zeigt seine Sterne nur als sehr feine Lichtpunkte, so dass ein interessanter Vergleich mit der Galaxie möglich ist.
3
Die beiden anderen "rosa" Objekte sind Gasnebel; unten der riesige Nebel IC 1396 (3 bis 5 Vollmonddurchmesser) mit
dem berühmte "Elefantenrüsselnebel" und einem Sternhaufen; in der Mitte der Karte NGC 7142, ein offener Sternhaufen mit einem weiteren Haufen mit Gasnebel NGC 7129 in 25" Abstand. Beide Gasnebel erfordern einen dunklen Himmel und /oder UHC / O III Filter.
Unten links zieht die Milchstrasse durch hinüber zur Kassiopeia: es wimmelt von offenen Sternhaufen. Nahe bei M 52
in der Cassiopeia (den man nahe bei der Kreuzung zweier gedachter Linien findet(eine von über Ceph kommend, die
andere ist eine Verlängerung der letzten "aufstrebenden" Linie des "W"s der Cassiopeia, hier nicht sichtbar), befindet
sich der "Bubblenebel". Den kann man auch versuchen, er ist aber schwierig (siehe die Aufsuchkarte Okt 3 - Cassiopeia).
2. Zwei Galaxien und eine Stern-Kaskade im Sternbild Giraffe
Auf dieser Karte sind zwei schöne Galaxien im Sternbild Giraffe; einem Sternbild nahe dem Himmelsnordpol, das
kaum bekannt ist. Das Sternbild steht in einem Riesen- gebiet ohne hellere Sterne und wurde wohl als "Lückenfüller"
erfunden, und 1624 von Jakob Bartsch, einem Schwiegersohn von Johannes epler, in seine Sternkarte eingezeichnet.
Es enthält keinen einzigen Stern heller als 4.0 mag und manche Sterne des Sternbilds sind sprichwörtlich "namenlos",
obwohl sie 4 bis 5 mag haben ! Zum Ausgleich gibt es viele schöne DeepSky-Objekte.
Aber das Sternbild muss man erstmal finden. Dazu verbindet man gedanklich den Polarstern mit Per (Mirphak) !
Das hat den Vorteil, dass man sich, in der Mitte der Distanz, "parallel" fast auf der Linie Cam - "namenloser Stern mit
4,4 mag" befindet, die Teil des Hinterbeines der Giraffe ist. Zur Kontrolle, daß man den richtigen 4 mag Stern (= ) erwischt hat, die erste Linie des "W" der Cassiopeia ( - ) "aufsteigend" verlängern (rechts am Rand).
Genau zwischen Cam und dem "namenlosen" 4m4 Stern findet sich IC 342, eine schöne grosse Spiral-Galaxie mit 9,1
mag, aber dem Flächenhelligkeitsproblem.Also nicht aus der Stadt probieren. Zur Kontrolle, dass man am richtigen
Platz sucht, kann man auch noch Cep, die Spitze des Hausdachs des Kepheus (siehe die Okt 1 - Karte) mit Aur (neben Capella = Aur) verbinden..
Der "namenlose 4m4 Stern" (ich habe aber doch noch einen Namen gefunden, er heißt BE Cam, weil es ein Veränderlicher ist), ist noch Ausgangspunkt für die Suche von NGC 1502, einem offenen Sternhaufen, der seinerseits Startpunkt
der "Kemble's Kaskade" (rotes KK) ist (googeln).
Die andere Galaxie, NGC 2403 ist bei dunklem Himmel schon im 11x80 Fernglas zu sehen, hat 8,9 mag und ist am besten über o Uma (der auf der Verlängerung der beiden oberen Sterne des Kastens des grossen Wagens liegt) und den 4m6
hellen Stern, der die Brust der Giraffe bildet, zu finden. Zur Kontrolle kann man Uma (den oberen rechten Stern am
"Wagen"' mit Aur (Capella) verbinden.
Ansonsten gibt's noch viele offen Sternhaufen auf der Karte.
M 81 und M 82 in Uma werde ich ein anderes Mal behandeln.
3. Offene Sternhaufen in der Kassiopeia
Zur Kassiopeia gibt's eigentlich nur eines zu sagen: das Sternbild wimmelt nur so von offenen Sternhaufen. Die beiden
wunderschönen offenen Haufen h und (= Chi) an der Grenze zum Perseus (Linie - Cass verlängern, man sieht gerade noch h = NGC 869 links am Randder Aufsuchkarte, ist nicht mehr drauf) stehen exemplarisch dafür, aber es gibt
noch viele andere.
Deshalb schlage ich vor, den Stern (omikron) aufzusuchen (im Kreis, er bildet ein Viereck mit der rechten Hälfte des
"W"s der Cassiopeia), und von dort zunächst kurz nach Norden (3 Sternhaufen) und dann nach Süden zu schwenken
oderwohin ihr wollt.
Auf der Verlängerung der Linie - Cas liegt M 52; von dort findet man theoretisch den Bubble-Nebel (NGC 7635),wenn man ihn denn im 4-6 Zöller sieht (UHC / O III hilft ungemein !) -, indem man im rechten Winkel zum nächsten
hellen Stern abbiegt (knapp 7 mag = HD 220057). NGC 7635 hat 11 mag und liegt direkt bei diesem Stern. HD 220057
ist auf obiger Karte sichtbar, er befindet sich unten rechts in dem kleinenViereck, welches Gasnebel darstellt. Man sieht
- bei guten Bedingungen - von der "Kugel" allerdings nur ca. 1/3, einen kleinen "Nebelbogen".
NGC 281, der Pacman-Nebel , ist ein weiterer Gasnebel; er ist aber - wie viele Gasnebel - visuell (ohne Filter)
4
schwierig.
Die Galaxie IC 10 (11,8 mag, nach anderen Angaben 10,5 mag), eine Zwerggalaxie der lokalen Gruppe, ist wohl mit
4-6 Zöllern nicht zu erreichen (vorallem wegen des davorliegenden Staubs).
Ebensowenig der planetarische Nebel IC 1747 (13.6 mag) bei Cas.
Bei M 76, einem sternförmigen, planetarischer Nebel im Perseus scheint trotz 12.2 mag für 4-6 Zöller eine Sichtung
möglich, da er stern- und nicht flächenförmig ist, ...aber dafür müsste ich wieder eine neue Aufsuchkarte herstellen.
4. (Fast nur) Galaxien in Widder und Dreieck
Nach den 3 "Nordlichter"-Aufsuchkarten begeben wir uns jetzt in südlichere Gefilde. Der "Lichtkegel" zeigt auf die
Sternbilder Widder und Dreieck. Beide enthalten scheinbar nicht viele DeepSky-Objekte, aber um das Zentrum der
Karte befinden sich so ab 13 mag viele Galaxien. Sie gehören nicht zu einem einzigen Galaxienhaufen, sondern bilden
eine ganze Reihe von kleinen Gruppen.
Eine ist die NGC 672-Gruppe im Zentrum. Die Hauptgalaxie NGC 672 hat 11.4 mag. Das ist nicht besonders hell, aber
sie ist die hellste ihrer Gruppe.
Direkt daneben (im Gesichtsfeld des Okulars) liegt IC 1727 mit 12,0 mag, die wegen ihrer Lichtschwäche eigentlich
keine rosa Einfärbungverdient hätte. Ich habe dies nur getan, weil sie direkt daneben liegt.
In 30' Entfernung befindet sich noch der kleine offene Sternhaufen Collinder 21.
NGC 772 ist heller als NGC 672, sie hat 11.1 mag; sie ist aber auch eine Spirale ("face on"). Direkt daneben ist, wie bei
NGC 672 noch eine zweite Galaxie, ... aberdie hat 14.0 mag !!
Dann ist da noch die riesige, 2 Vollmonde grosse, Dreiecksgalaxie M 33 mit 6,2 mag ! ... Aber die Flächenhelligkeit ...
!! Bei zwei Vollmonddurchmessern liegt die nur bei 14,2 mag und verlangt somit einen absolut dunklen Himmel. Hat
man diesen aber, ist sie mit blossem Auge zu sehen !
Da sind NGC 925 mit 10.6 mag und NGC 404 in der Andromeda (11.0) mag deutlich einfacher, bei NGC 404 gilt das
sogar, obwohl sie direkt neben einem - theoretisch überstrahlenden - hellen Stern ( And) liegt.
5. Galaxien, "Mira" und ein Totenkopf im Walfisch
Jetzt tauchen wir noch etwas tiefer in den Süden, zum Walfisch (Cetus). Ganz unten rechts (Kreis) befindet sich die
schöne, helle und sehr berühmte Sculptor-Galaxie. Die kann abends, wenn überhaupt, im Oktober von unseren Breiten
aus gesehen werden, da steht sie am höchsten. Weil sie aber so tief steht, muss man schon freie Horizontsicht nach Süden haben (z.B.Mittelgebirge). Weil das so ein Spezialfall ist, behandle ich die Gegend in der nächsten Karte (= Oktober
Aufsuchkarte Nr. 6).
Was den Walfisch anbelangt, so sucht man den wohl deshalb nicht so oft zum Beobachten auf, weil er weder sehr helle
Sterne hat, noch spektakuläre Deep-Sky Objekte.
Aber das Sternbild enthält den wohl ältesten bekannten (wurde schon von den Babyloniern beobachtet) und spektakulästen (Änderung der Helligkeit von 2.0 mag bis 10.1 mag innerhalb eines Jahres) Veränderlichen der Weltgeschichte
(= o (omikron) Ceti oder Mira).
Der Walfisch kommt im Herbst übrigens auch so hoch, wie der Schütze im Sommer und der Orion im Winter.
Alle rosa eingefärbten Galaxien auf der Karte sind heller als 11,5 mag. Am hellsten sind die Messier-Objekte M 77 (9,7
mag) und M 74 (9,8 mag), NGC 253 (7,6 mag), NGC 247 (9,6 mag), IC 1316 (9,9 mag), sowie NGC 908 und NGC
1232 im Eridanus (die Horizontnähe macht sie aber schwächer !), die im unteren10 mag Bereich liegen.
Für den planetarischen Nebel NGC 246 ("Totenkopf-Nebel") findet man die Angabe 9,9 mag, aber auch 8,0 mag.
Nach wikipedia gilt letztere nur für das B-Band, also im blauen Spektrum (bei 440 nm), das nur fotographisch zu erreichen ist.
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6. Die Sculptor-Galaxie
Zur Antwort auf die Frage: warum sollte man so tief an den Südhorizont hinabtauchen ?, zitiere ich mal Rainer Vogel
von hier: reinervogel.net/artikel/Sculptor.html :
"NGC 253 (00h 47, -25° 17') ... bildet die zentrale Galaxie des Sculptor-Clusters.Als Galaxie der 7. Größenklasse erstreckt sie sich über beinahe ein halbes Grad und ist selbst bei mäßiger Horizontsicht noch ein auffälliges Objekt. Bei
guten Bedingungen und mit einem großen Teleskop jedoch entfaltet sie sich erst richtig. Sie wird zu einem atemberaubenden Anblick und stiehlt selbst M 31 locker die Schau. Im Gegensatz zur Andromeda-Galaxie ist sie sehr stark strukturiert mit Staubbändern und Knoten und erscheint richtiggehend als plastischer Sternenstrudel".
Sollte man also irgendwann im Oktober mal gute Horizontsicht nach Süden haben (oder zu anderen Jahreszeiten zu anderen Uhrzeiten in der Nacht), möge man bitte einen Blick auf NGC 253 werfen. Es lohnt sich und die Galaxie ist relativ leicht zu finden.
Der helle Stern Formalhaut im südlichen Fisch ( Piscis Austrinus) fällt sofort auf wenn man im Oktober tief nach Süden blickt. Von dort findet man genauso schnell die 3 oberen Sterne ( stehttiefer) des Bildhauers (Scl), sowie das
Dreieck am Ende des Walfischs aus der vorherigen Aufsuchkarte (Okt V-Cet) und damit auch den Stern Cet.
Neben NGC 253 finden sich noch zwei weitere wirklich interessante Objekte (die Galaxie NGC 247 (9,7 mag) und der
Kugelsternhaufen NGC 288 (8,1 mag) auf der Linie Cet - Scl.
***
November
November I - M 81 / M 82 und der Drachenschwanz
Zu M 81 und M 82 braucht man nicht viel zu sagen. Sie haben 9m2 und 7m8 und passen beide in das Gesichtsfeld meines 2 Zoll 40 mm König Okulars (60°).NGC 3077 passt nicht mehr rein, sie hat 10m6.
Bei der einmaligen Verlängerung der Diagonale - UMa zum Stern 24 (und dem anschließenden kurzen Zurückgehen mit dem Teleskop)den Stern 24 nicht mit dem Stern verwechseln. Bei liegen zwei helle Sterne nebeneinander auf dem Weg zurück, bei 24 nur einer !
NGC 2976, IC 2574, NGC 4125, NGC 2655, NGC 4236 haben alle bis 11.0 mag und werden im NGC-Katalog selber
und in Stephen Coe's Beobachtungsberichten des Saguaro Astronomy Clubs als sehr hell oder hell bezeichnet:saguaroastro.org/content/obsnotes.htm
NGC 2655, 2715, 4750, 4589, 4291, IC 529 und UGC 4305 liegen über 11.5 mag; die anderen liegen zwsichen 11.0 und
11.5 mag
Der planetarische Nebel IC 2568 hat 11.6 mag ist aber ( achenmassig) "hell"; der offen Haufen 3231 hat (nur) 10-12 St.
November II - Zwischen den Tatzen des Bären: ... der kleine Löwe
Der Kleine Löwe steht eigentlich noch viel zu tief, und kann im November mit Gewinn erst deutlich nach Mitternacht
beobachtet werden. Da aber die Wintersternbilder (und zu Anfang des Jahres auch die Frühlingssternbilder) so reich an
Objekten sind, bleibt meistens keine Zeit für die kleinen Sternbilder "kleiner Löwe" und "Luchs". Wahrschein- lich
beachtet man diese Sternbilder nur, wenn man wie ich auf den Blick Richtung Nordhimmel angewiesen ist, weil
der Süden lichtverschmutzt ist.
Jedes der kleinen Sternbilder liegt unter einer der "Bärentatzen", der kleine Löwe unter der hinteren, der Luchs (nächste
Aufsuchkarte) unter der vorderen. Der Bär hat 5 Krallen, wie der Mensch auch. Zwei der Zehen sind jeweils sehr gut zu
erkennen, da sie alle aus Sternen im 3 mag Bereich gebildet werden ( ) (=psi), , Uma, sowie , , Uma.
Der Luchs ist dabei das interessantere Sternbild, der kleine Löwe hat, ausser ein paar hellen Galaxien (alle rosa gekennzeichneten liegen unter 11.0 mag), nicht viel zu bieten.
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November III - ... und der Luchs: mit intergalaktischer Wanderer und einem Quasar
Der intergalaktischen Wanderer , der Kugelsternhaufen NGC 2419, liegt - von der Erde aus gesehen - erstaunlichweise
nicht in Richtung zum Zentrum der Galaxie, wie die anderen Kugelsternhaufen, sondern ganz alleine in entgegengesetzter Richtung. Mit 300.000 Lichtjahren Entfernung ist er weiter entfernt, als die Magellanschen Wolken.
Zum Aufsuchen sucht man zunächst zwei nahe beieianderliegende Sterne ( Doppelstern ) im 6/7 mag Bereich, der ein
gleichschenkliges Dreieck mit (Kastor ist der schwächere der Zwillinge !) und in den Zwillingen bildet. Von dort bewegt man das Teleskop weiter in Richtung eines 8.4 mag Sterns, der ungefahr gleichweit von dem helleren (6.4 mag)
Stern der beiden Sterne (aber entgegengesetzt) entfernt ist.
NGC 2419 liegt am Ende einer Dreierkette von Sterne, ein nebliger Fleck; keine Chance ihn aufzulösen (bei der Entfernung).
Ich war desweiteren ganz erstaunt, beim Vorbereiten der November-Karten einen sehr hellen (11.8 mag) Quasar im
Luchs zu nden (1WGA J0820.1 +3728).Ich dachte bisher immer der hellste am Himmel sei 3C 273 in der Jungfrau
(12.86 mag) . Habe im Netz, außer daß es ihn gibt, nichts gefunden und ihn auch noch nicht selber aufgesucht. Beim naheren Aufsuchen des Quasars hilft nur "star hopping". Dabei können neben dem Kreuzungspunkt der roten Linien einige Sternpaare (Karte), das "lange" Dreieck nordwestlich und die Sternenkette südwestlich helfen.
Der Quasar be ndet sich im Zentrum eines Dreiecks von Sternen (oder ist sogar einer der drei Sterne des Dreiecks:
fchart zeigt nämlich einen der 3 Sterne (den linken im Dreieck) nicht, den Guide 9.1 zeigt; ich habe also (in die kleine
Karte unten rechts) den ( scheinbaren ??) Guide-Stern (neben dem Kreuz der RA / Dekl. Position, die fchart anzeigt)
in die fchart Karte eingezeichnet. ... Also wenn ihr im Zentrum des kleinen Dreiecks (Kreuz) nichts findet, es könnte
auch der linke Stern des kleinen Dreiecks in der kleinen Karte unten rechts sein -> reinzoomen !).
November IV - Gasnebel und Sternhaufen im Fuhrmann
Die Aufsuchkarte wurde hier mal mit Guide und nicht mit fchart erstellt, wegender Nebeldarstellungen in Guide. Allerdings ist Simeis 147 visuell mit normalen Amateur- teleskopen nicht zu sehen; ab 500 mm kann man bei sehr dunklem
Himmel einzelne Teile erkennen : deepsky-drawings.com/sh2-240-t508-vs-t635/dsdlang/fr
NGC 1893 ist ein schöner offener Haufen, in einem Nebel, den man - jedenfalls teilweise - erkennen können sollte
(ggfls UHC / O III). Die offenenSternhaufen M 36, M 37 und M 38 sind genauso einen Blick wert, wie der (stellare)
planetarische Nebel IC 2149 mit 11,2 mag.
November V - Vom Stier zu den Zwillingen: M1 und M 35
Eigentlich wollte ich ja nur M1 und M 35 zeigen (und neben M 35 den auch sehr schönen, aber deutlich schwächeren
NGC 5158). ... Aber ...
M 1, den bekannten Crab-Nebel, der auf eine (wohl von einem flämischen Mönch erstmal geshene, aber von den Chinesen detailliert beobachtete) Supernovaim Jahre 1054 zurückgeht und im Zentrum ein Paradebeispiel für einen Pulsar
enthält, habe ich schon mal mit dem Hantel-Nebel (M 27) verwechselt. Nicht wegen seines Aussehens, sondern weil er,
genauso wie der Hantelnebel,im rechten Winkel und ungefähr im gleichen Abstand von dem letzten Stern eines Sternbilds absteht : bei M 27 ist es Sge im Pfeil (obwohl der Nebel sich im Füchschen befindet) und hier ist es Tau im
Sternbild Stier.
Zu dem wunderschönen offenen Sternhaufen M 35 muß man glaube ich nichts mehr sagen, ... aber vergeßt nicht - nach
ausgiebigem Betrachten - auchnoch NGC 5158 mitzunehmen .
Ja ... aber, als ich die Aufsuchkarte von fchart öffnete, sah ich unten rechts noch so einen riesengroßen Kreis. Zuerst
dachte ich, das wäre ein Bug des Programms, ... aber nein, ganz unten liks am Rand des großen (kleineren) Kreises
steht Cr 65. Cr steht für Collinder. Da hab ich dann mal gesucht: auf google.de = Fehlanzeige. ... Aber dann auf google.com ... Es handelt sich um einen offenen Sternhaufen mit riesengroßen Ausmaßen, der am besten im Feldstecher zu
sehen ist: starobserver.eu/openclusters/collinder65.html
Und dann habe ich noch einen Link gefunden, der über die schönen Doppelsterne in Collinder 65 berichtet:
bestdoubles.wordpress.com/2015 730-s-478-and- -697/
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... Und es gibt sogar noch einen Teil 2 von diesem Bericht: bestdoubles.wordpress.com/2015 -108-hj-3274-and-hj3275/
Es gibt also neben der Plejaden und den Hyaden noch einen dritten, sensationellen Sternhaufen im Stier: Collinder 65 !
... Wußte ich auch nicht !
November VI - zwischen Perseus und Stier: ein heller Zentralstern
Wir be nden uns an der Grenze zwischen Stier und Perseus. Links ausserhalb der Karte ist zur besseren Orientierung
(in blau) noch (iota) Aurigae,der untere, rechte Eckstern des Fuhrmanns eingezeichnet. Im Zentrum, genau auf der
Grenze Per - Tau be ndet sich NGC 1514, ein schöner, grosser (1,9 '), planetarischer Nebel mit 10.0 mag. Das besondere ist weiterhin, dasser einen sehr hellen Zentralstern (9.5 mag) hat. Filter ist schöner.
Wenn ihr also noch nie einen Zentralstern in einem PN gesehen habt, das ist die Gelegenheit.
Die Verlangerung der Achse (omikron)
(zeta) Per hilft beim Aufsuchen.
Neben den Plejaden, die man auch nicht vergessen sollte, wäre dann da noch NGC 1499, der California - Nebel im Perseus, ... ... wenn man ein Fernglas und einen extrem dunklen (Alpen-) Himmel hat, sowie einen H ß Filter, den man vor
das Fernglas-Okular halten kann. NGC 1499 ist also, neben dem Pferdekopf-Nebel der zweite bekannteNebel, bei dem
ein H ß visuell nützlich ist (es sind nicht viele für den Preis des Filters).
Aber es gibt auch Leute, die behaupten, man sieht ihn am besten ganz ohne Filter. Für die, die sich getrauen, ihm auf
die Pelle zu rücken ,hab ich mal die Konturen aus Guide 9 rüberkopiert, damit man weiss, wo genau er liegt. [Leider
hab ich beim Bearbeiten mit Inkscape den Hintergrund nichtganz transparent bekommen, ohne dass die Nebelkonturen
verschwanden (... ist ja fast wie beim Beobachten am lichtverschmutzten Himmel), sodass in dem Bereich (bei (Xi)
Per) die Sterne auf der Karte etwas lichtschwächer erscheinen].
***
Dezember
1. Ein Plejaden-Konkurrent im Krebs und eine historische Anekdote zum IC Katalog
Der Krebs hat zwei interessante offene Sternhaufen: der erste M 44, wird auch Prasepe = die Krippe genannt, weil
die alten Griechen sich vorstellten, die (Linien zu den) Sterne(n) und seinen zwei Esel ( und heißen auch Aselli ), die an der Krippe fräßen und besteht aus ca. 50 Sternen. Er ist noch jung (700 Mio Jahre alt) und, neben M 45, den
Plejaden, einer der uns nächsten offenen Haufen (525 Lichtjahre entfernt). Abgesehen davon, daß er mit bloßem Auge
nicht in Sterne aufgelöst werden kann, kann er M 45 (Entfernung 410 Lichtjahre) also durchaus Konkurrenz machen.
M 67 (mehr als 500 Sterne) ist das krasse Gegenteil. Er hat 5 Mrd Jahre auf dem Buckel und ist sehr weit entfernt
(2.600 Lichtjahre). Er befindet sich außerdem 1.500 Jahre außerhalb der Ebene der Milchstrasse.
Ansonsten hat der Krebs nicht so viel zu bieten. Deswegen eine kleine historische Anekdote: Fchart hat mir da eine Unmenge von Objekten aus dem IC Katalog in die Karte eingezeichnet (weil ich - in der Hoffnung, die beiden Sternhaufen
würden detaillierter gezeichnet - die Option Asterisms eingeschaltet hatte). Ich fand das seltsam und habe mal nachgeforscht. Die Internet-Seite von Wolfgang Steinicke klima-luft.de/steinicke/index_e.htm gibt Auskunft darüber, daß die
Objekte alle einem gewissen Herrn Wolf aus Königsstuhl bei Heidelberg zuzuordnen sind, der um 1900 fotographische
Platten ausgemessen hat. Seine Listen haben dann Eingang in den IC-Katalog gefunden. Heute weiß man, daß die allermeistendieser Objekte in Wirklichkeit ... einfach Sterne sind. Weil mich das immer noch wunderte, daß der Herr Wolf
so oft geirrt haben soll, habe ich Herrn Steinicke angeschrieben, und er hat mir folgendermaßen geantwortet:
... Die Objekte stammen aus Wolfs erster "Nebelliste" von 1902. Sie enthält 154 Objekte nahe M 44 in Cancer. 142
sind im IC (zwei weitere identisch mit NGC-Objekten).Davon sind 5% Galaxien, 74% Sterne und 10% unauffindbar.
Wolf hat einfach alles markiert was irgendwie "nebulös" aussah. Sterne wurden schlecht abgebildet und es gibt viele
Plattenfehler. In seinen späteren Nebellisten,die jeweils bestimmte Regionen überdecken, sieht es kaum besser aus .
Dazu fällt mir eigentlich nur noch dieser Spruch ein: Hon(n)i soit qui mal y pense ! de.wikipedia.org/wiki/Honi_soit_qui_mal_y_pense
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2. Ein Eskimo und gleich zwei kühle galaktische Kohlenstoffsterne
Der Eskimo-Nebel, NGC 2392, in den Zwillingen - ein planetarischer Nebel - ist zwar klein, hat aber eine so hohe
Flächenhelligkeit, daß er - bei entsprechend wirklich dunklem Himmel - eigentlich gerade noch so mit bloßem Auge zu
sehen sein könnte. (Habe es noch nie probiert); siehe dazu (letzte Tabelleam Ende des Beitrags): Falsche Magnituden
und eine Formel, die realistischere Zahlen liefert ?
Karbon-Sterne sind ein besonderer Leckerbissen für visuelle Beobachter, weil sie sehr rot bis dunkelrot oder gar blutot bis magenta leuchten. Die Röte erkennt man am B-V Index (Leuchtkraftdifferenz im Blauen und im Visuellen ); ... mehr zu diesem Typ von Sternen z. B. hier: skyandtelescope.com/astronomy- l-make-see-red1203201401/ .
Die beiden hier vorgestellten Sterne haben einen B-V-Index von ~ 2, wir werden weiter unten noch den wohl rötesten
aller Kohlenstoffsterne, R Lep im Sternbild Hase (B-V: 5,5) kennenlernen. Die beiden Karbon-Sterne sind oberhalb des
Eskimo-Nebels über den Stern 64 und ein Dreieck relativ einfach zu finden.
Die rosa gekennzeichneten - offenen - Sternhaufen (über Gem zu finden) sind alle auch sehr interessant weil sie ziemlich (zwei davon sehr) komprimiert sind, d.h. sich Kugelhaufen annähern.
Zum Rest des Sternbilds Zwillinge, darunter M 35 (nicht auf der Karte), siehe die November-Ausgabe der Beobachtungsvorschläge.
3. Das Wundertier Einhorn: eine kleine Rose und ein Tannenbaum
Wenn ihr im Dezember mal ein bißchen Zeit habt, z.B. zwischen Weihnachten und Neujahr, und das Wetter mitspielt,
werft bitte mal einen Blick auf das Sternbild Einhorn (warm anziehen !). Ganz einfach zu finden, da es sich mitten im
Dreieck zwischen den hellsten Sternen des Winterhimmels: Betelgeuze ( Ori), Sirius ( Cma) und Prokyon ( Cmi) befindet. Ich persönlich finde, daß die sich dort auf engstem Raum befindlichen Sternhaufen und Nebel nicht nur ein Pendant zu den Sommer - Schild- und Schützenwolken sind, sondern diese sogar übertreffen. Leider wird die Gegend von
dem alles dominierenden Orion und seinen Nebeln oft in den Hintergrund gedrängt. Damit man auf der Karte überhaupt
etwas sieht, habe ich die maximale Größenklasse der Objekte auf 10.0 mag (!) begrenzt(soweit dies mit fchart möglich
war, funktionniert nicht bei allen Objekten).
Der Rosettennebel, direkt unterhalb der (gedachten Linie) Prokyon-Betelgeuze kann (nicht aus der Stadt !) schon im
Fernglas gesehen werden. Ein O III oder UHC Filter läßt auch in kleineren Fernrohren viele Details zum Vorschein
kommen (Detailkarte unten rechts, ->reinzoomen !). Der Sternhaufen NGC 2264, auch Christmas-Tree-Claster genannt enthält, oben an der Spitze des Tannenbaums (im umkehrenden Fernrohr natûrlich unten), den Konus-Nebel ,
ein Sternentstehungsgebiet mit einem Elefantenrüssel . Der ganze Nebel und der Tannenbaum mit seinen Kerzen
kontrastiert eigenartig mit den Dunkelwolken Barnard 37 bis 39 (Detailkarte obereres Nebelgebiet des Einhorns unten links).
Der kometenförmige NGC 2261 ist Hubble s veänderlicher Nebel , der ständig seine Form verändert. IC 2117, der
Mövennebel, der drei Collinder-Sternhaufen enthält, sowie vdB 93, ein weiterer Reflexionsnebel, sind, bei dunklem
Himmel, auch schon in kleinen Fernrohren zu sehen. (Immer das längstbrennweitige Okularzuerst benutzen !). Der
Nebelkomplex NGC 2183/NGC 2185 ist dagegen deutlich schwieriger.
Die hellen Sternhaufen M 41, M 46, M 47 und M 50 (alle sehr schön und hell) seinen da nur noch der Vollständigkeit
halber erwähnt ! Die anderen Dinge auf der Karte könnt ihr natürlich auch probieren (Beobachtung vorbereiten !).
4. Orion mit Pfeil und Bogen
Weil mir Leute gesagt haben, sie hätten Pfeil und Bogen noch nie gesehen, hab ich die mal eingezeichnet.
Zu M 42, dem Orionnebel, braucht man - glaube ich - nichts zu sagen. OIII - Filter (ich empfehle immer den O III,
schon ab 4 Zoll, obwohl viele Leute sagen, unter 6 Zoll sei der zu dunkel) oder UHC (wenn ihr den habt ist es auch
gut), machen einen Unterschied wie Tag und Nacht (andere Filter braucht man nicht) !
Den Pferdekopfnebel habe ich auch mal eingezeichnet, aber da braucht man wohl einen 8-Zöller und einen Hß-Filter (...
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Widerspruch zu oben?; ... es gibt nur sehr wenige Hß Nebel); ... siehe kleine Karte unten links. Auf die richtige Austrittspupille achten ! (Gilt - besonders bei (etwas) aufgehelltem Himmel - immer), siehe dazu hier: home.ix.netcom.com/~bwilson2/barbarasweb/MEyepiece.htm
Ansonsten ist da noch der Nebelkomplex M 78 und, daneben, der riesengroße Supernova-Überest Barnard s Loop
(letzterer unter Mittelgebirgs- / Alpenhimmel am besten mit bloßem Auge / Fernglas); Konturen auf der kleinen Karte
unten rechts.
Den Hexenkopfnebel, NGC 1909 oder - besser bekannt unter - IC 2118, behandle ich weiter unten in der Aufsuchkarte
Dez VI mit dem Sternbild Eridanus, zu dem er gehört, obwohl sein blaues Leuchten von Rigel im Orion angeregt wird.
5. Der Hase zu Füßen des Himmelsjägers
Orion, der Himmelsjäger, muß - wie jeder Jäger - natürlich auch einen Hasen zu seinen Füßen liegen haben. Das interessanteste Deep-Sky-Objekt ist wohl M 79. Der schöne offene Haufen NGC 2204, sowie die beiden Galaxien (für kleinere Teleskope erreichbar) liegen schon im großen Hund. Der planetarische Nebel IC 418 hat eine schönene grüne
Färbung, aber man muß schon mindestens 100-fach vergrößern, um ihn überhaupt von den umliegenden Sternen unterscheiden zu können. Hier würde wieder ein UHC / O III ( stechendes Licht ) sehr beim Aufsuchen helfen !
Aber dann ist da noch R Leporis, der röteste Kohlenstoffstern des Himmels, mit einem B-V-Index von 5,5 (siehe oben
im Text zu den Zwillingen). Es ist ein Mira-Typ Veränderlicher, seine gemittelte Größenklasse ist 8 mag, er kann aber
auch heller oder dunkler sein. Er ist also nicht so einfach zu finden. Man muß sich von Lep (Verlängerung der beiden
Ohrenspitzen des Hasen) und / oder 64 Eri (auf der Verlängerung des rechten Beines des Orion) ausgehend zu R Lep
hin-hangeln . Ein paar Minikonstellationen (darunter Mini-Kassiopeia = eingezeichnet) helfen. Aber wenn er einmal im Gesichtsfeld des Aufsuch-Okulares (!) ist,sieht man ihn sofort; hier ein Beobachtungsbericht: forum.astronomie.de/phpapps/ub oris_-_ein_Blick_lohnt_si
6. Eridanus, "der Fluß" und der Hexenkopfnebel
Der Fluß ist eine ellenlanges Sternbild, wir sehen hier nur ein ganz kleinen Teil. [Es ist bisher nicht gelungen, die historische Bezeichnung Eridanos (oder - us ) geographisch zu lokalisieren, da die antiken Quellen sehr wirr über den
Fluß berichten. Unter anderem soll er in ein Meer münden, wo es Bernstein gibt; ... da gibt es ja nicht soviele, ... ... aber
andere alte Quellen widersprechen dieser nordöstlichen Lokalisation.
Interessant an dem Teil des Flusses , welches wir auf der Karte sehen (der Rest ist am Südhimmel), ist der planetarische Nebel NGC 1535, zwei Galaxien, sowie der Hexenkopfnebel. Horizontsicht und entsprechenden Himmel vorausgesetzt, ist IC 2118 / NGC 1909 - am besten - mit bloßem Auge oder im Feldstecher durchaus zu sehen. Wie bei den
rosa eingefärbten Galaxien, eigentlichObjekte für 4-Zöller, ist aber die Nähe des Horizonts zu berücksichtigen.
***
Januar
1. Die Polregion und der kleine Bär, sowie ein kostenlosesSky Quality Meter
Tief im Norden befindet sich der Kepheus, mit seinen Nebeln, den/die wir schon im Oktober (Karte IV) vorgestellt hatten. Rechts dann die Giraffe (Oktober II), links und unten der Drachen (der wegen seiner Zirkumpolarität das ganze
Jahr über ein Geheimtipp für Galaxienjäger ist) und in der Mitte der kleine Wagen/Bär.
NGC 40 (planetarischer Nebel) und NGC 188 (interessanter offener Sternhaufen mit 150 bis 200 - z.T. aber schwachen
- Sternen) sind praktisch auf jeder Sternkarte eingezeichnet, aber - weil da so viele schwache Sterne sind - gar nicht so
einfach zu finden. NGC 40 vielleicht noch am besten über NGC 110 (nur wenige Sterne), wenn man das Hausdach
des Kepheus zu einer Raute erweitert !
Ähnliches git für NGC 3568; siehe aber meine Gedankenstriche in blau auf der Karte.
Der Stern 24 Uma (Diagonale vom Vorderrad des großen Wagens aus durch den großen Wagen einmal verlängern) ist
ein guter Ausgangspunkt für die Galaxien südöstlich davon.
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Auf UGC 9749 komme ich noch (Karte 2a).
Jetzt aber zum kostenlosen SQM. Das vordere Rad des kleinen Wagens, Umi, hat eine Helligkeit von 5.0 mag;
dies entspricht ziemlich genau einer Sky quality von 19 (genau wäre 4.9 mag), siehe: cruxis.com/scope/limitingmagnitude.htm (etwas weiter unten, unter SQM reading ). Direkt unter Umi = südöstlich und südwestlich von ihm (im
roten Oval) befinden sich zwei Sterne mit 5.5 mag (rechts) und 6.3 mag (links); diese Helligkeiten enstprechen ziemlich genau einer SQ von 20 bzw. 21.
Diese drei Sterne reichen also, unter normalen Bedingungen, vollkommen aus, um - mit bloßem Auge - die Himmelsqualität zu bestimmen: sieht man Umi nicht, ist die Qualität extrem bescheiden, sieht man den (linken) 6.3 mag
Stern ist sie schon gut bis sehr gut. Den kleinen Wagen sieht man darüberhinaus das ganze Jahr hindurch. Nur unter einem ganz dunklen, wie z.B. Alpen- Himmel, kommt man mit bloßem Auge über 6.3 mag und bis 7.0 mag; dann muß
man nur noch den etwas weiter südlich liegenden Stern (6.9 mag) hinzunehmen (grünes Oval), um einen Tester für
SQM 22 zu haben. (Ich habe im grünen Oval noch zwei Zwischenstufen-Sterne markiert (5.75 mag = SQ von +/- 20.3
und 6.0 mag = +/- SQ von 20.7).
Mit dem Simulator in obigem Link kann man übrigens auch sehr schön sehen, wie sich die max. Grenzgröße für
Deepsky-Objekte per eingegebener Fernrohrgröße(und Reflexions-/Transmissionsgrad von Spiegel bzw. Linse), in
Abhängigkeit von der Sky Quality verändert.
2a. Im Drachen: Galaxien für Fetischisten und ein unsichtbarer Zwerg
Damit sich die Detailkarten nicht zu sehr überschneiden, habe ich die Karte 2 in zwei Karten mit kleinerem Feld aufgeteilt, in eine Karte 2a (Drachen) und eine Karte 2b (großer Bär).
Hier jetzt die Karte mit dem Hauptteil des Drachens, andere Teile (mir fällt gerade auf: ohne den Kopf) wurden schon
im September und November behandelt.
Im Zentrum der Karte befindet sich die Umi Zwerggalaxie oder Umi Dwarf , die zur lokalen Gruppe unserer
Milchstrasse gehört. Aber keine Chance sie zu sehen; sie zwar hat eine offizielle Helligkeit von 11.9 mag, ... ... aber
eine Flächenhelligkeit von sage und schreibe 19.4 mag. Vielleicht ein ganz schweres Challenge für Fotografen !!! cloudynights.com/topic/322061-chasing-the-ursa-minor-dwarf/
Links darunter (südöstlich) ein Galaxien-Triplett um NGC 5982 und dann, rechts unterhalb (südwestlich) von (= iota)
Uma (und oberhalb von M 102), eine wunderschöne Superthin Galaxie, NGC 5907.
Damit sind wir definitiv beim Galaxien- Fetischismus angelangt, dem ich auch fröne. Wenn ihr dem Club der Fetischisten beitreten wollt, hier mal einpaar Links:
Edge-ons
Am besten fängt man wohl mit edge-on -Galaxien an. Als Anfang ist vielleicht diese Liste geeignet: astro-foren.de/index.php?attac 851-rudis-egde-ons-2-pdf/
Superthin
Stathis Kafalis und Wolfgang Steinicke s Seiten:
stathis-firstlight.de/deepsky/superthin.htm
klima-luft.de/steinicke/Artikel/sg/sg_e.htm
Tripletts
skyandtelescope.com/sky-and-te ted-triplets-of-galaxies/
Quadrupletts, Quintupletts und mehr (sogenannte Hickson-Groups )
fjastronomy.com/articles/hickson-galaxy-groups/
reinervogel.net/index_e.html?/Hickson/hickson_e.html
astronomy-mall.com/Adventures.In.Deep.Space/hicklist.htm
Peculiar galaxies (u.a Arp ),
also solche, die Besonderheiten aufweisen, wie z.B. die Wagenrad-Galaxie im Sternbild Bildhauer ; auf den Karten
von fchart = hier sind sie durch MGC gekennzeichnet = Morphological Galaxies Catalogue )
https://en.wikipedia.org/wiki/Atlas_of_Peculiar_Galaxies
11
arpgalaxy.com/
Weitere Hinweise noch bei FaintFuzzies.com : faintfuzzies.com/ObservingGuides.html
Bevor wir zur nächsten Karte kommen, noch zu M 101. M101 hat eine geringe Flächenhelligkeit (da face on ) aber
sehr schöne Spiralarme; sie ist (neben M 51) die Galaxie, wo ich die Arme bisher am besten gesehen habe: hoch in den
Vogesen, auf dem Champ du Feu / Feuerfeld , mit meinem 12 Zöller.
2b. Der Bärenhaufenstrom, die Kastengalaxien und Messier s größter Irrtum
Wenn man die Karte aufmacht, sieht man zunächst einen großen roten Kreis: das ist Collinder 285, der Bären-Haufen.
Die meisten Sterne des großen Wagens gehören tatsächlich zu einem - uns sehr nahen und den Plejaden ähnlichen, aber
jüngeren - offenen Sternhaufen. (Lustig, ... als ich zum ersten Mal mit dem Fernglas meines Vaters und den beiden
Sternkarten im Diercke Schulatlas den Himmel untersuchte und auf die Plejaden stieß, erzählte ich nachher meinem
Vater, ich hätte den kleinen Wagen beobachtet). Daß es sich um einen Sternhaufen handelt, hat man an der gleichgerichteten Richtung der Bewegung der Sterne erkannt. Aber damit nicht genug: auch Sirius, Aur, CrB, Aqr und Ser
gehören zum Bärenstrom . Unsere Sonne ist also mitten drin in diesem Haufen, sie ist aber viel älter und wir bewegen
uns in entgegengesetzter Richtung. Mehr dazu hier: de.wikipedia.org/wiki/Ursa-Major-Gruppe
Wie ihr seht, wimmelt es, im Kasten und südwestlich davon, von Galaxien aller Art, Messiers, NGCs und spezielle, darunter auch superdünne , unter 11.5 mag (siehe Form auf der Karte + rosa).
Es gibt Leute, die sich einen Spaß daraus gemacht haben, alle erreichbaren Galaxieninnerhalb des Kastens des großen
Wagens aufzusuchen: serifone.de/gx_uma.htm
M 108 und M 109 sind leicht zu verwechseln, da sie beide links unterhalb eines Wagenrades liegen.
Eine Reihe von Galaxien am linken Rand gehören schon zu den Jagdhunden (nächste Karte).
Achtung bei M 97, wohl dem einzigen nicht-galaxienförmigen Deep Sky Objekt auf der Karte (bei Uma). Mit 12.0
mag ist der Eulennebel (planetarisch) wirklich eine harte Nuß für kleinere Teleskope. ...Aber rechts unterhalb (südwestlich) befindet sich ein relativ heller Stern.
M 40 (über Uma) soll anscheinend der größte Irrtum des Herrn Messier sein, ... weil es sich um einen Doppelstern
handelt; mehr dazu hier: freestarcharts.com/messier-40 (... Obwohl, da sind ja auch zwei Galaxien in der Nähe, die in
Betracht kommen ??)
3. Jagdhunde: M 51, Superthin -Galaxien und zwei gegensätzliche Kugelsternhaufen
Obwohl M 51 schon auf anderen Karten (am Rande mit-) drauf war, hier ist sie mal gut zentriert. Sie liegt an der linken
Seite eines Dreiecks, bestehend aus 24 und 21 CVn und einem 5.9 mag Stern. Sie hatte eine Helligkeit von 8.9 mag, und
zwei, bei dunklem Himmel sichtbare, Spiralarme, wovon einer in der Begleitgalaxie NGC 5195 endet.
M 94 und M 63 ( Sonnenblumengalaxie ) sind ebenfalls leichte Objekte.
Tja, und dann sind da noch 3 Superthin , ... wie gesagt, für Fetischisten !
Den Galaxienknoten Richtung Bootis nicht vergessen ! (Im Hintergrund lauern Zwicky - (und Abell-) Galaxienhaufen deepsky-visuell.de/GLX_Gruppen.htm#A bzw deepsky-visuell.de/GLX_Gruppen.htm#Z; ... aber hier (an der
Grenze zu Bootes) ist das allenfalls was für Fotographen !
Schließlich ist da noch der sehr schöne Kugelsternhaufen M 3, mit 500.000 (!) Sternen und 6.2 mag in 34.000 Lj Entfernung, genau auf der Linie CVn - Boo, der wohl wegen seiner Lage abseits heller Sterne - jedenfalls gegenüber M 13
- oft übersehen wird.
Im Gegensatz dazu ist der 55.000 Lj entfernte, sich im Halo der Milchstrasse befindliche, NGC 5466 im Bootes sehr alt
und ist wohl der am wenigsten konzentrierte Kugelsternhaufen unserer Galaxie. Er hat nur ca. 100.000 Sterne und 9.1
mag. Er hat deshalb klar ein Flächenhelligkeitproblem (dennoch (!): hoch vergrössern).
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4. Der Löwe: noch mehr schöne Galaxien und Messier s vergessene Galaxie
Die bekannten Galaxien Messier 65 und 66, sowie Messier 95 und 96, braucht man wohl nicht näher vorzustellen; M
105 ist etwas schwieriger. Sie sind jeweils durch rechtwinkligen Abbiegen von der Grundlinie des Löwen, bei den
(rot gekennzeichneten) Sternen Leo (in Richtung 73 Leo) und 52 Leo (in Richtung zu 53 Leo) zu finden.
Ein weitere sehr schöne, von Messier vergessene oder übersehene Galaxie mit 9.6 mag ist NGC 2903, eine Balkenspirale. Sie ist über den - vor dem Kopf des Löwen liegenden - Stern (sorry) Leo einfach zu finden.
Neben vielen anderen Galaxien befinden sich auch im Löwen sogar mehrere (siehe: atlasoftheuniverse.com/localgr.html
) Zwerg-Begleitgalaxien unserer Milchstraße; eine davon, UGC 5470 oder Leo I, liegt direkt neben Regulus ( Leo).
Aber auch da gilt wieder: trotz ihrer offiziell mit 11.2 mag angegebenen Helligkeit, ist sie - wieder wegender Flächenhelligkeit und dem nahen Regulus - für Amateurteleskope nicht zu erreichen.
5. Sex mit der Wasserschlange
Die Wasserschlange schlängelt sich um das Sternbild Sextant (Abkürzung: Sex ). Allerdings ist das Sternbild Sextant,
1687 durch Johannes Hevelius eingeführt, wenn man nach Deep-Sky-Objekten fahndet, gar nicht so sexy.
NGC 3115, 9.9 mag, eine edge-on , auch Spindelgalaxie genannt ist, ist vorallem wegen des supermassiven (> 1
Milliarde Sonnenmassen) schwarzen Lochs in ihrem Zentrum bekannt.
NGC 3169 (10.3 mag) und NGC 3166 (etwas schwächer) beeinflussen sich gegenseitig und werden wohl einmal
verschmelzen.
Deweiteren sind da noch Sextans A und Sextans B, zwei weitere Zwerggalaxien der lokalen Gruppe, (aber keine Begleitgalaxien unserer eigenen Milchstraße), die aber wiederum mit Amateurteleskopen kaum zu erreichen sind (Sextans
A hat aber immerhin eine Flächenhelligkeit von 15.0 mag, siehe: de.wikipedia.org/wiki/Sextans_A
Die Wasserschlange (Hydra) ist, trotz ihres Tiefstandes am Südhorizont, an ihrem markanten Kopf zu erkennen und
bietet zur Abwechslung mal wieder was anderes, als Galaxien, nämlich den planetarischen Nebel NGC 3242 ( Ghost of
Jupiter ). Er ist mit 8.6 mag sehr hell, aber man muß wahrscheinlich warten bis Hydra am höchsten steht (2 Uhr 30
Mitte Januar), dann ist er 20° überdem Horizont.
PK 219+31.1, auch Abell 31 genannt, der andere planetarische Nebel auf der Karte, befindet sich noch (oder schon) im
Sternbild Krebs. Er ist auch sehr interessant, da er (zusammen mit NGC 7293, dem Helix-Nebel im Wassermann) einer
der flächenmäßig größten planetarischen Nebel am Himmel ist. Er hat aber nur 12.2 mag und, wegen seiner großen
Fläche, sicher eine deutlich schwächere Flächenhelligkeit (habe keine Angaben gefunden); ich selbst habe im 12-Zöller
(mit O III) nur einen hellen Schatten gesehen.
Weil in den beiden Sternbildern nicht soo viel los ist, zu Hydra schließlich noch eine Fabel von Äsop (VII und VI
Jahrhundert vor Christus), von dem La Fontaine stark beeinflußt wurde. (Man kann es auch anders ausrücken: = "La
Fontaine, der dem Äsop sein 2000 Jahre altes copyright geklaut hat und es dann als sein eigenes copyright ausgegeben hat !): hekaya.de/fabeln/die-froesche- e-schlange--aesop_52.html
6. Sirius, der große Hund (des Orion), und das Achterdeck des Schiffs der Argonauten
Zum Schluß also noch mal zurück in die Milchstraße des Winterhimmels.
Oben am Rand ist der schon mal kurz angesprochene Mövennebel (Dezember III - Monoceros), den man - ingesamt am besten mit Fernglas und O III Hß Filter sieht; hier auf der Karte ist allerdings nur dessen hellster Teil direkt südlich
vom Sternhaufen NGC 2325 (blöderweise hier nicht mehr drauf; siehe aber Dezember III) zu sehen: der Kopf der
Möve. Ein schwarz-weiß Übersichts-Fotogibt s hier: dso-browser.com/deep-sky/3258/ngc-2327/bright-nebula und noch
eine Zeichung von Mel Bartels (letztes Bild) http://www.bbastrodesigns.com/6inchF2.8/Unobserved Wide Angle Nebulae Next to Well Known Objects.html
Dann Thors Helm, auf französischen Foren sehr bekannt, in Deutschland habe ich das hiergefunden: forum.astronomie.de/phpapps/ub elm_des_Donnergottes_Thor
Desweiteren eine Unmenge von offenen Sternhaufen, darunter M 46 und M 47 mit 6.1 mag, bzw. 4.4 mag, beide im
Sternbild Puppis ( Achterdeck des Schiffes). M 47 besteht aus weniger, aber sehr schönen, hellen, blauen Sternen (ça
13
50), während M 46 rund 500 Sterne hat.
Zufällig (2400 Lj) vor M 46 liegt noch der planetarische Nebel NGC 2438 mit 10.8 mag.
Ein weiterer heller offener Sternhaufen ist M 41 im großen Hund, mit 4.5 mag (ça 100 Sterne).
M 93, nahe (Xi) Puppis, 6.0 mag, 80 Sterne ist auch sehr hell, aber liegt schon sehr tief. Ich habe mal eine rote Linie
eingezeichnet, die bei mir (49.22° Nord) 15° über dem Horizont darstellt, wenn Großer Hund und Achterdeck am
höchsten stehen (ça 0 Uhr 30 Mitte Januar).
***
Februar
Karte 1: Doppelt gemoppelt: Bärenhüter oder Ochsentreiber - und die schönsten Doppelsterne
Nach Richard Dibon-Smith ist der Bootes das Sternbild mit den meisten schönen Doppelsternen: http://www.dibonsmith.com/boo.htm (auf die orangen Sterne klicken, man muß cookies zulassen); hier ein anderer Zugang zu seiner
Seite: dibonsmith.com/bin_data.htm
Ich habe ausschließlich Doppelsterne mit (griechischen) Bayer -Bezeichnungen oder Flamsteed -Nummern ausgewählt, weil die einfacher zu finden sind. Da ich das Sternbild Bootes auf zwei Karten verteilt habe, sind manche Doppelsterne der Tabelle erst auf der zweiten Karte.
Zur Auflösung (Abstand / Distanz) der beiden Sterne eines Doppelsterns in Bogensekunden, kann ich folgendeGeschichte erzählen:
Ich hatte früher mal ein C8. Wenn man die allgemeinbekannten Formeln A = 11.3 / D (Durchmesser der Optik in cm
(!)) = Dawes -Kriterium oder A = 13.8/D = Rayleigh -Kriterium anwendet, kommt man für einen 8-Zöller (20
cm) auf eine Auflösungsgrenzevon 0.6 bis 0.7 Bogensekunden. Damals stand
ootis mit 0.8 Bogensekunden in
den Katalogen; also weiter auseinander als er heute ist. (Er hat jetzt weiter zugemacht ; siehe sogleich, zum PA). ...
Ich hab also immer und immer wieder versucht, ihn zu knacken ... Aber ich habe nie, auch nur die Andeutung einer Duplizität gesehen ! ... Heute weiß ich, daß nicht nur die Qualität und Justierung des Teleskops eine ganz entscheidene Rolle spielt, sondern auch das Seeing . ... Also nicht gleich auf den Verkäufer schimpfen, wenn die
Auflösungsgrenzenicht erreicht wird.[/i]
14
Was den PA ( Position Angle = die Orientierung der beiden Sterne zueinander) anbelangt, so ist die Position des Begleiters von Norden aus (im 360°-Kreis) zu rechnen, also im umkehrenden Teleskop im Prinzip (!) unten; siehe dazu
die Bilder hier: sebastien.caille.pagesperso-orange.fr/test_doubles.htm. Zur Nordrichtung, aber bitte noch Folgendes
beachten (besonders bei azimutalen Montierungen); siehe Beitrag Nr. 10: cloudynights.com/topic/502674-15-bootisproblem/
So, jetzt aber noch zum Titel dieses Abschnitts: Im Gegensatz zu allen anderen Sprachen, die ich kenne, wird der
Bootes im deutschen als Bärenhüter bezeichnet, obwohl das Wort im Griechischen eigentlich Ochsentreiber bedeutet (von griechisch
, lateinisch bos, bovis ). Dagegen bedeutet Arkturus, der Name des Hauptsterns = Bärenhüter (von arktos = m. oder f. gleich = der/die Bär(in)). Offensichtlich wurden da schon im Altertum zwei Geschichten
/ Mythen miteiander verwoben:
einerseits die Geschichte von Arktas , dem Sohn von Zeus und der Nymphe Kallisto: Zeus (der immer mal wieder
fremd ging und mit anderen Frauen Kinder zeugte) wollte Kallisto vor der Rache seiner Frau Hera schützen. Daher verwandelte er sie in eine Bärin. Als Arktas, der Sohn der beiden, sie - unwissend - auf seiner Jagd erlegen
wollte, setzte Zeus sie beide an den nächtlichen Himmel. (Deshalb muß es eigentlich die große Bärin und der
kleine Bär heißen).
andererseits hatte man natürlich auch schon in Babylon erkannt, daß der Bootes und die beiden Bären zirkumpolar
sind. Man stellte sich aber in Babylon die Bären als Ochsen vor, die an einem Brunnen angebunden waren (= am
Polarstern) und "zum Wasser Hochbefördern" im Kreis gingen. Dabei wurden sie von demOchsentreiber angetrieben.
Also wenn ihr dieses Buch noch irgendwo findet: amazon.de/Griechische-Sternsag Schadewaldt/dp/B0000BN6VC ...
es ist wirklich fundiert; der Herr Schadewald war Professor für altgriechische Philologie in Tübingen; ich kann es nur
empfehlen !
[ Bootes kann man übrigens durchaus Buhtes (wie ou im Französischen) aussprechen: die zwei oo s hintereinander kommen wohl ursprünglich daher, daß sich an der Stelle des Wortes, wo sich die zwei oo s befinden, im
alten Altgriechischen ein
("omega"; sieht aus wie zwei oo s oder "ou", nee ?) befand und nicht zwei o s
( omikron ) oder ein " " (= omikron / ypsilon), wie im Wort "
" = Rind. Das
ist ist normalerweise ein
langezogenes o(hh) . Aber bei den alten Griechen gab es auch verschiedene Stämme , die verschiedene Dialekte
sprachen, besonders zwei sind wichtig: das Ionische (Inseln und eine Stück der kleinasischen, heute türkischen,
Küste) und das Dorische (Athen). Bei den Ioniern wurde das
aber anscheinend wie das Französische ou
ausgesprochen.... Und das Ionische ist wohl älter als das Dorische. ... ... Also, man braucht sich keinesfalls die
Zunge zu zerbrechen, um Bootes auszusprechen].
Karte 2: Hat die Jungfrau dem Schützen einen Kugelsternhaufen geklaut ?
Auch die Jungfrau ist auf zwei Karten verteilt; hier der östliche Teil zusammen mit dem Rest des Ochsentreibers (mit
dem Hauptstern Bärenhüter ), das Zentrum der Jungfrau und des -haufens ist auf der übernächsten Karte (weil
zunächst noch Coma Berenices kommt.)
Zu der Tabelle auf der ersten Karte (die zu den - rot gekennzeichneten - Doppelsternen gehört) vergaß ich noch zu sagen, daß die letzte Spalte rechts in der Tabelle (Spektrum) ein Indikator für die Farbunterschiede der beiden Sterne ist:
je größer der Unterschied im Spektrum, desto größer die Farbdifferenz. Früher gab es mal nur die Spektren O, B, A, F,
G, K, M, die man sich mit folgendem Spruch gut merken konnte:
Oh Be A Fine Girl, Kiss Me .
Heute sind noch 3 weitere Spektren dazugekommen; ... da muß sich mal jemand einen neuen Spruch ausdenken.... Je
größer also der Abstand zwischen den beiden Buchstaben (jetzt mal nicht alphabetisch, sondern zwischen Oh und
Kiss zum Beispiel, desto farbiger der Doppelstern: jouscout.com/astro/belmont/belmontd.htm.
Auf der Karte befinden sich natürlich viele Galaxien, wir sind ja in der Nähe des Virgo Galaxienhaufens, zu dem auch
die lokale Gruppe gehört.
Eine sehr schöne edge-on Galaxie ist NGC 5746 (11.0 mag): noao.edu/kpvc/observers/n5746.html
NGC 5363 / 5664 gehören zu einer kleinen Gruppe, z.T. interagierender Galaxien, die beiden hier gezeigten sind heller
als 11.5 mag. capella-observatory.com/ImageHTMLs/Galaxies/NGC5364.htm
15
Ähnliches gilt für die NGC 5846 Gruppe martingermano.com/N5846group.htm
Obwohl es im Bootes von (Arp-) Galaxienhaufen nur so wimmelt, ist NGC 5248 (10.9 mag) wohl die einzige, mit
kleineren Teleskopen erreichbare Galaxie im Ochsentreiber: caelumobservatory.com/gallery/n5248.shtml
Der Kugelsternhaufen M 5, (schon) in der Schlange, ist sicher wohlbekannt, ... der kleine, aber helle Sternhaufen
NGC 5634 (9.5 mag) dagegen kaum, da er im Hype um die Jungfrau-Galaxien untergeht. Dabei ist er eine schöne
Abwechslung zu den Galaxien: observing.skyhound.com/archives/may/NGC_5634.html. Der 8 mag Stern direkt neben dem Haufen trägt noch zur Schönheit des Anblicks im Okular bei.
Der Haufen wurde anscheinend - von den Gezeitenkräften der Milchstraße - der Sagittarius Zwerggalaxie (der elliptischen (!) , es gibt auch noch eine irreguläre ) entrissen.
Karte 3: Wem "Ph"erenike ihre Haare opferte und warum sie zu Veronika wurde
Die Haare der Berenike sind ein kleines, aber, wenn auch noch in der Antike, sehr spät eingeführtes Sternbild. Durch
den sich dort befindlichen Coma Galaxienhaufen (der nach neueren Erkenntnissen viel weiter hinten im Raum liegt,
als der - von unserer Sichtlinie her - mit ihm fast verschmelzende Virgo-Haufen) hat das Sternbild seine große Berühmtheit erlangt.
Berenike war eine Ptolemäer-Prinzessin. Die Ptolemäer waren eine makedonisch-griechische Dynastie, die - nach der
Eroberung Ägyptens durch den Makedonier Alexander den Großen - dort ein Reich griechischer Kultur aufgebaut hatten, das den Untergang Athens (Mutterland) teilsweise überdauerte, ... bis auch in Ägypten die Römer ihrer Herrschaft
ein Ende setzten.
Sie hat ihre schönen, langen Haare auf dem Altar geopfert, damit ihr Geliebter / Mann gesund aus einem der vielen damals geführten Kriege nach Hause käme. Am nächsten Morgen waren die Haare aber verschwunden. (Wohl auch, um
seine Haut zu retten, weil er nicht aufgepasst hatte), hat der Priester dann erklärt, daß die Haare in die Sterne versetzt
worden seien.
(phi ) am Anfang geschrieben und ph gesprochen. Es kommt von grieBerenike wurde wohl ursprünglich mit
chisch pherein = bringen und nike = der Sieg (siehe die Sportschuhfirma). Aus dem ph wurde dann- durch Lautverschiebun g- in manchen Sprachen ein b -> "Bérénice", in anderen ein v -> Veronika .
Die Nadelgalaxie NGC 4565 (10.4 mag) gehört wohl zu den schönsten edge-ons des Nordhimmels (mit NGC
891): apod.nasa.gov/apod/ap120705.html. Sie befindet sich innerhalb des offenen Haufens Mel 111 (schön im Fernglas), der die Locken der Berenike repräsentiert.
Südöstlich davon die ebenfalls sehr schöne Blackeye -Galaxie, M 64 (9.3 mag) mit dem schwarzen Lidschatten
(der Lidschatten ist ab 6 Zoll unter guten Bedingungen zu sehen): messier-objects.com/messier-64-black-eye-galaxy/
Aber wenn ihr die zwei gesehen habt, müßt ihr unbedingt in den Virgo Haufen eintauchen. M 49, M 60 und M 87
befinden sich im Zentrum desselben; das Zentrum des Coma-Haufens mit schwächeren, weil, weiter entfernenten
Galaxien befindet sich auf der Linie - Com, näher bei ß, bei einem 7.2 mag hellen Stern, der genau auf der Linie
liegt und deshalb (auf der Karte) schwer zu sehen ist. Ich habe NGC 4989, die Zentralgalaxie des Coma-Haufens mal
eingezeichnet (11.5 mag), obwohl die Grenzgröße der Karte - wegen der Übersichtlichkeit - sonst bei 10.5 mag liegt.
Doch zurück zum Virgo-Haufen: Einfach die Linie Leo ( hinterster Stern des Löwen) - Vir ( Vindemiatrix )
mit dem Teleskop / Fernglas abfahren . Ich habe ausschließlich die Messier-Objekte gekennzeichnet. Das heißt aber
nicht, daß die NGCs nicht zu sehen wären: ... fahrt mal die blaue Linie auf der Karte ab, ihr werdet sehen und staunen , was ihr alles seht (auch im Fernglas !).
Zusätzlich zur minimal notwendigen Optik (und anderen Angaben) enthält untenstehende Tabelle die Flächenhelligkeit (nach dieser Formel (über den Durchmesser) gerechnet):
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[Die allgemeinbekannte, andere Formel (über die Fläche) für die Flächenhelligkeit funktionniert bei Galaxien
nicht; sie ergibt immer Resultate über 22, also dunkler als der - mit einem SQM gemessene - dunkelste Himmel, weil
sie die (passive) Beleuchtungsstärke errechnet (= mit welcher Beleuchtungsstärke wird eine Fläche von einer externen - Lichtquelle beleuchtet ?; ... also wenn die Erdlinge absolut keine Lichtquellen eingeschaltet haben,
liegt die Be(!)leuchtungsstärke des Nachthimmels bei 22) und nicht die (aktive) Selbst-Leuchtkraft einer Lichtquelle, wie die einer Galaxie. (Einzige, plausibel erscheinende Ausnahme beim Ergebnis ist der Kugelsternhaufen
M 53 = mit "blauer" Formel gerechnet). Ich hatte mir hier dazu mal den Kopf zerbrochen; siehe auch hier: joernlenhardt.de/astro/flaechenhelligkeit.html
Ich bin deshalb bei meiner Formel (die aber nicht auf meinem Mist gewachsen ist) geblieben; sie braucht den
Vergleich mit den Angaben des Saguaro Astronomy Clubs (SAC) nicht zu scheuen (siehe pdf am Ende des Beitrags hier: )].
Der Stern 24 Com ist übrigens ein wunderschöner Doppelstern: bestdoubles.wordpress.com/tag/24-coma-berenice/.
Karte 4: Der Virgo-Galaxienhaufen und ein mexikanischer Sonnenhut
Hier habe ich mal die Grenzgröße für die Galaxien im Virgo-Haufen auf 11.5 mag erhöht, ... und schon fängt es an
unübersichtlich zu werden. Das rot-gestrichelte Dreieck kennzeichnet die 3 Galaxien (M 49, M 60 undM 87) im Zentrum des Haufens. Ich denke, es ist müßig hier Links zu Bildern einzustellen.
Die beiden Komponenten von Vir, auch Porrima ( Weissagerin ) genannt, sind mit jeweils 3.5 mag exakt gleichhell. Er war deshalb früher, als noch ein Abstand von 1.5 bestand, ein ganz harter Test-Doppelstern für die Auflösung.
In 2005 hatte er aber nur noch 0.9 Abstand (die Umlaufbahn-Kurve war am engsten Punkt), seitdem wird der Abstand
wieder größer, aber dennoch: er ist wohl nur für 8-Zoll und größer als Teststern interessant.
Und schließlich ist da noch M 104,die Sombrero Galaxie (9.0 mag) mit dem (auch in kleinen Teleskopen erkennbaren)
schwarzen Hutrand . Es handelt sich um eine Galaxie, die trotz ihr perfekten, symmetrischen Form, nach neuen Erkenntnissen, aus 2 Galaxien besteht: jpl.nasa.gov/spaceimages/details.php?id=PIA07899. Am einfachsten ist sie über
das Sternbild Rabe zu finden (auf der übernächste Karte, die den Zugang besser darstellt). Aber man kann sich ja
schon mal das Dreieck merken, welches vom Raben auf die Galaxie M 104 verweist.
Zur Mythologie des Sternbilds Jungfrau bei den Griechen kann man hier nachlesen (der Stern Vir heißt auch Kornähre , hat also etwas mit Ackerbau und der Ernte zu tun): meinekleineastrowelt.blogspot. r-sternbilder-das_27.html,
... aber die Ursprünge stammen anscheined aus Mesopotamien = Irak (Gilgamesch-Epos, 2000 vor Christus). ... Doch
da kenne ich mich nicht so aus.
Karte 5: Ein Schäfchen im "Hinterhof" des Löwen
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Das Sternbild Löwe hat - südlich von M 65 und M 66 - so eine Ausbuchtung (Enklave) nach Süden. Ich nenne das
den Hinterhof des Löwen: sternpate.de/sternbilder/loewe/. Aber dieser Hinterhof ist (wohl auch wegen der Nähe
der Jungfrau und den dortigen Galaxien), ein No-Man s-Land .
Obwohl da noch drei andere Galaxien sind, zeige ich die Gegend eigentlich nur wegen einer einzigen, der südlichsten:
NGC 3521. Sie ist eine sogenannte wollene Galaxie (= floculent galaxy = very mottled , wie die Amerikaner sagen), also ein Schäfchen im Hinterhof des Löwen , mit 11.0 mag. Sie wird auch Bubble Galaxie gennannt: spacetelescope.org/images/potw1538a/
Also wenn ihr mal bei M 65 / M 66 seit, könnt ihr ja mal noch ein bißchen südlicher gehen und versuchen sie zu finden.
Man findet sie am besten, indem man die Linie Sextanti -> Sextanti (nicht auf der Karte; das Sternbild Sextans ist
allerdings auch ziemlich unscheinbar; nur ein Stern ist heller als 5 mag) um ungefähr das 1,5 fache verlängert. Wenn
man das macht, stößt man senkrecht zur Suchlinie auf 3 Sterne im Bereich 6.0 mag, genauer gesagt auf den mittleren, HD 95771. Die beiden anderen sind 61 und 62 Leo, wobei HD 95771 näher bei 62 Leo steht. Von 62 Leo findet
man NGC 3521 sehr einfach. (Die anderen blauen Linien auf der Karte dienen nur der generellen Orientierung, für
den Fall, daß man auch die anderen Galaxien - alle heller als 11.5 mag - aufsuchen will).
Karte 6: Wie der Becher zur Schlange kam und warum der Rabe nach ihr pickt
Nach der griechischen Mythologie wurde der Rabe von Apollon ausgesandt, um Wasser in einer Schale zu holen. Doch
der Rabe sah einen Feigenbaum und ließ sich die leckeren Früchte schmecken. Wegen des Zeitverlustes, flog er dann
ohne Wasser direkt wieder zu Apollon. Er erklärte, die Wasserschlage sei Schuld, weil sie ihn angeblich nicht an die
Quelle kommen lassen habe. Apollon erkannte aber, daß der Rabe log und bestrafte ihn, indem er ihn, zusammen mit
dem Becher bei der Wasserschlange an den Himmel versetzte. Die Schlange verhindert nun für alle Ewigkeiten, dass
der Rabe aus der Schale trinken kann. Deshalb sitzt der Rabe auf ihrem Rücken und pickt sie !
Zunächst noch mal zu M 104 der Sombrero Galaxie. Hier sieht man besser, als auf der vorletzten Karte, wie man sie
aufsuchen kann. Vor der Spitze des "Pfeil-Dreiecks", in Richtung auf M 104, befindet sich noch eine Drei-Stern Konstellation ( reinzoomen ).
Corvi (2.9 mag) ist noch so ein Doppelstern mit hohem Farbkontrast (gelb / hellviolett; jouscout.com/astro/belmont/belmontd.htm), allerdings ist der Größenklassenunterschied, ganz ähnlich wie beim Polarstern, gewaltig, da der
Begleiter nur 9.3 mag (Abstand 24 ) hat.
NGC 4038 / 4039, die Antennengalaxien , sind ein stark interagierendes Paar in Kollision, das auch mit einem Embryo oder einer kleinen Krabbe verglichen wird. Jeder hat das Bild wahrscheinlich schon mal gesehen: en.wikipedia.org/wiki/Antennae_Galaxies
NGC 4105 /4106 sind ebenfalls ein interagierendes Paar. Wie die anderen Galaxien auf der Karte sind sie heller als11.5
mag.
Der relativ große (1 x 1.5 ) planetarische Nebel NGC 4361 (10.3 mag) wurde von Stephen Coe visuell mit einem Fußball verglichen, weil er so dunkle und helle Flecken hat: noao.edu/kpvc/observers/n4361.html. Der Zentralstern hat
12.0 mag.
Ja und dann ist da noch der Kugelsternhaufen Messier 68 in der Wasserschlange (9.3 mag), einer der tiefststehendsten
Objekte des Messier-Katalogs. Er hat einen Durchmesser von 12 . Bei guter Horizontsicht und Seeing kann ein 6-Zöller
die Randbereiche auflösen.
***
März
Leider muß ich mich, wegen eines Todesfalles in der Familie und der damit zusammenhängenden Erledigungen, diesmal kurz fassen.
Ich hatte mich die letzten Monate sowieso sehr weit nach Osten zu den gerade aufgehenden Sternbildern vorgearbeitet, sodaß Zeit bleibt, mal eine / ein paar Kleinplaneten - Beobachtungsna(e)cht(e) vorzuschlagen. Galaxienliebhaber
und solcher anderer Deep-Sky-Objekte können ja auf die Februar - Beobachtungsvorschläge zurückgreifen.
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Ich hatte zwar ursprünglich vor, einzelne Aufsuchkarten für verschiedene Kleinplaneten herzustellen, aber ich denke
wenn man in die Karte voll hineinzoomt und sich einen Screenshot des entsprechenden Kleinplaneten herausschneidet, geht es auch mit einer Karte.
Die Karte deckt die - mittelhoch am Süd- bis Südwesthimmel stehende Region von den Zwillingen bis zum Löwen ab,
weil dort die Ekliptik (= die Ebene, auf der die Planeten um die Sonne laufen = blaue gestrichelte Linie) verläuft.
Die in der Karte eingezeichneten Kleinplaneten liegen alle unter 11.0 mag, sind also mit kleinen Teleskopen zu erreichen. Es sind Bahnen der Kleinplaneten mit Positionen im 5 Tage-Abstand vom 1. März bis zum 31. März eingezeichnet. (Leider habe ich am 1. März und nicht am letzten Februartag begonnen, sodaß die Positionen ("Querstriche"
auf den Bahnen) jeweils die des 6. März, des 11., des 16., des 21, des 26. und des 31. März sind. Da ich die Bahnen einzeln einzeichnen mußte, wollte ich das dann später nicht mehr ändern).
Das grüne Kreuz markiert die Position am 15. März 2017 (!, siehe Titel des Beitrags, man kann die Karte also
nächstes Jahr nicht verwenden) um 23.00 Uhr, die grüne Nummer ist die des jeweiligen Kleinplaneten, siehe die Liste
bei wikipedia: de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_Asteroiden
Der hellste Kleinplanet auf der Karte ist Vesta mit - Mitte März - 8.4 mag. Sie steht nahe bei Gemini und müßte deshalb relativ einfach zu finden sein. Vesta war in der Opposition im Januar bis zu 5.6 mag hell und konnte da - wohl als
einziger Kleinplanet, ich weiß das aber nicht so genau - auch mit bloßem Auge gesehen werden. Zusammen mit Ceres
(nicht auf der Karte), gehört sie zu den Kleinplaneten, die man - in Opposition (!), was jetzt aber nicht mehr der Fall ist
- auch als Scheibchen sehen kann. Siehe dazu diese Seite: astrode.de/CERES2009b.HTM
Weitere generelle, einführende Hinweise zu Kleinplaneten (und zu Vesta) findet ihr z.B. auch noch hier: sonnensystem.hohmann-edv.de/asteroiden/kleinplaneten.php
Nur helle, zum jeweiligen jeweiligen Beobachtungszeitpunkt gerade sichtbare Kleinplaneten, sind hier gelistet: heavens-above.com/Asteroids.as =Unspecified&alt=0&tz=UCT
Auch Metis, nahe bei Leonis dürfte, trotz deutlich geringerer Helligkeit, leicht zu finden sein.
(sie ziehen aber natürlich hinter- bzw. voreinander
Interessant ist schließlich auch noch der Quasi-Zusammenstoß
vorbei !) von Amphitrite und Psyche ganz am Ende des Monats.
Ähnliches gilt - auch am Ende des Monats - für Proserpina und
Leonis.
Es gibt übrigens - täglich (!) - ein Unmenge solcher Begegnungen von Kleinplaneten, sowohl mit anderen Kleinplaneten, als auch mit sonstigen Himmelskörpern (darunter Galaxien). Jürgen Reinhard macht sich die riesige Mühe,
diese Konjunktionen (= Vorübergänge vor anderen Objekten) tagtäglich aufzulisten : http://www.meine-sternwarte-gartensternwarte.de/aktuelle-kleinplaneten/
Diese Seite ist auch sonst sehr interessant für Sterngucker .
Für wissenschaftlichere Betätigungen in diesem Bereich, siehe auch noch die Seite der VDS-Fachgruppe Kleinplaneten : kleinplanetenseite.de/
***
April
1. Die Kometen 41 P und C/2015 V2 unter dem Kopf des Drachen
Die beiden Kometen haben z.Z. 7.5 mag, resp. 8.6 mag; der Komet 41P soll Mitte April 6.6 mag hell werden; C/2015
V2 im Juli 6.7 mag.
Ihre Bahnen wurden mit Guide 9.1 erstellt.
Weitere Informationen gibt es z.B. hier: aschnabel.bplaced.net/html/comet_current.html
Und hier: fg-kometen.vdsastro.de/
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2. Kugelsternhaufen, planetarische Nebel und eine Galaxie im Herkules ...
Neben M 13 gibt es im Herkules noch einige andere Kugelsternhaufen zu sehen, wovon M 92 zwar nicht ganz, aber fast
an M 13 herankommt, andere aber deutlich schwächer und kaum in Einzelsterne auflösbar sind.
Ich habe diesmal ein echtes Challenge dazugegeben: Palomar 14, mit 14.7 mag, schwierig auch für einen 12-Zöller !
Die planetarischen Nebel im Herkules sind auch interessant: NGC 6210, mit 9.3 mag, hat mich mal genarrt, ich konnte
ihn einfach nicht finden; er ist aber hell, wenn auch ziemlich klein, und hat eine schöne, mehr grüne als blaue Farbe
( aqua ).
Ähnliches gilt für den nochmals 1.5 mag schwächeren IC 4593, der aber - in großen Teleskopes und bei dunklem Himmel - sein ganz feines riesengroßes Halo zeigt: upload.wikimedia.org/wikipedia 593.png/800px-IC_4593.png
Bei M 13, nicht die direkt daneben (nördlich) liegende Galaxie NGC 6207 vergessen; mit 11.3 mag geht sie durchaus
auch in kleineren Teleskopen.
3. ... und noch mehr Kugelsternhaufen (plus 2 Galaxien) in Schlange und der Waage
M 5 mit 5.7 mag ist natürlich einer der ganz großen Stars unter den Kugelhaufen.
Demgegenüber ist der kaum bekannte Palomar 5 ein Zwerg mit nur 11.7 mag. Der arme Kerl wird von den Gezeitenkräften der Milchstrasse auseinandergerissen, wie ein Strom von Sternen, der sich von Palomar 5 entfernt, beweist: www2.mpia.de/Public/Aktuelles/ R020603/PR_020603_en.html
NGC 5857 mit 8.5 mag liegt da eher im Mittelfeld, man kann einige (20?) Sterne auflösen.
M 107 im Schlangenträger hat 9.2 mag; aber der wird in den kommenden Monaten noch viel höher kommen.
NGC 5694 liegt schon in der Wasserschlange und steht - zusätzlich zu seinen schon schwächelnden 10.1 mag - auch
noch sehr tief.
NGC 5634 in der Jungfrau haben wir schon im Februar besprochen.
Aber dann ist da noch die sehr schöne edge-on -Galaxie NGC 5746 mit 10.1 mag astrodoc.ca/ngc5740-46/, die von
M 5 aus sehr einfach - über die Sterne 110 und 109 - zu erreichen ist.
NGC 5566 mit ihrer verzogenen Kollegin NGC 5560 (ganz links oben am Rand der Karte) ist ein interessantes Paar,
übrigens auch aus der Herrschel 400 Liste, mit 12,0, resp. 13,1 mag, aber relativ schwer zu finden (schwache Umgebungssterne): skycenter.arizona.edu/gallery/Galaxies/NGC5566NGC5569NGC5560
4. Overlooked Objects in Canes Venaticii
Da ich - über eine Telrad-/Rigel- Aufsuchkarten-Diskussion - mal wieder auf den Overlooked Objects Log - Katalog:
davidpaulgreen.com/oolog.html gestoßen bin, habe ich beschlossen Euch noch ein paar Objekte aus diesem Katalog
vorzuschlagen.
Zunächst 4 Objekte in den Jagdhunden:
NGC 4449, genannt The rectangle mit 9.2 mag hat wirklich - auch visuell - eine sehr komische "Rechteck"-Form:
deepsky-drawings.com/ngc-4449/dsdlang/fr. Sie ist leicht, über ein aus CVn und Y CVn (ein Veränderlicher) zu bildendes - gleichseitiges Dreieck zu finden.
Auf dem Rückweg zu CVn kann man dann noch das - auch im Herschel 400 Katalog gelistete - seltsame Pärchen
NGC 4490 / 4485 mitnehmen (10.2 / 12. 3 mag); NGC 4490 nennt sich auch Coocon -Galaxie. Was da wohl gerade
geschlüpft ist, in der Form von NGC 4485 ?: noao.edu/image_gallery/html/im1276.html
Viel weiter südlich, wenn man einer gedachten Linie folgt, die von der Linie - CVn rechtwinklig nach Süden abbiegt, stößt man, ungefähr in gleicher Entfernung wie wie ß von CVn entfernt ist, auf zwei nah beieinander stehende
Sterne mit 5.2 und 5.4 mag. Von dort aus ist es leicht die beiden anderen overlooked objects der Karte zu finden:
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NGC 4656, die seltsame Heringsgalaxie (auch Hockeystock-Galaxie und fishhook galaxy" genannt) mit 10.7 mag
und
NGC 4631 die Walfisch -Galaxie (mit ihrem Baby NGC 4627) mit 9.7 mag.
Andere meinen, der Walfisch sei der Hering. ... Na ja, wie dem auch sei: hier sind Walfisch und Hering auf einem
Bild: nightsky.at/Photo/Gal/NGC4631_NGC4656_Newton.html
5. Der Galaxienhaufen "Abell 1656" in Coma Berenices
Abell-Galaxienhaufen sind ja eigentlich nichts für kleine und auch nichts für mittlere Fernrohre. Aber, wie auch hier
beschrieben ist (etwas runterscrollen) und auf 1656 klicken: saguaroastro.org/content/Abel-Galaxy-Clusters.htm, an
Abell 1656 kann man sich durchaus mal versuchen. Es handelt sich um einen Galaxienhaufen mit- bei seiner Entdeckung durch Zwicky - 804 (!) Mitgliedern: den Coma-Galaxienhaufen (nicht zu verwechseln mit dem Virgo-Haufen, siehe die Februar-Ausgabe meiner Beobachtungsvorschläge; ich hatte den Haufen im Februar, wie ich jetzt finde, ein bißchen stiefmütterlich behandelt).
Man sollte es auch deshalb versuchen, weil der Haufen sehr einfach zu finden ist: genau auf der Linie - Com (aber
deutlich näher bei befindet sich nämlich ein Stern 7. Größe (der aufder Karte im Gewusel untergeht und deshalb rot
umkreist ist). Direkt unterhalb dieses Sterns ist das Haufenzentrum.
Hier mal ein Bild: commons.wikimedia.org/wiki/File:Ssc2007-10a1.jpg . Der Stern in der Bildmitte rechts (HD 112887)
ist der Stern auf der Linie - Com, von dem soeben die Rede war. Alle grünen Punkte auf dem Bild sind (Mini-)Galaxien.
6. Und schließlich noch zwei Overlooked objects in der Jungfrau (inkl. Quasar)
Die Karte enthält oben eine Übersicht und unten zwei detaillierte Aufsuchkarten: ... in die kleinen Karten reinzoomen !
NGC 4567 und NGC 4568 sind die siamesischen Zwillinge (11.7 und 12. 1 mag): deepsky-drawings.com/ngc-45674568/dsdlang/fr,am besten von (=rho) Vir aus zu finden.
Und schließlich wäre da noch der Quasar 3C 273, mit 12.8 mag für viele der hellste Quasar des Himmels:
noao.edu/image_gallery/html/im0127.html. Es gibt zwar nicht viel zu sehen (sternengleich), aber ihn gesehen zu haben,
bedeutet daß man Licht gesehen hat, welches vor 2.44 Mrd Jahren ausgesandt wurde.
***
Mai
1. Der Himmel aus der Perspektive der Eidechse
Die Eidechse ist ein ziemlich unscheinbares Sternbild. Wenn man von Ihr ausgeht,kommt man aber auch in die Ecken
von Kepheus, Kassiopeia, Schwan, Perseus und Andromeda, die man sonst, weil man die - eher zentralen - Hauptobjekte dieser großen Sternbilder beobachtet, vielleicht links liegen lässt.
Lacerta enthält hauptsächlich offene Sternhaufen, sowie einen - schwer zu findenden - planetarischen Nebel (IC 5217),
der sehr klein ist und nur 12,6 mag hat. Wegen der bei Guide eingezeichneten Nebel-Umrisse, habe ich eine Karte aus
Guide 9 in fchart übertragen. (Keine Ahnung, warum der Hintergrund leicht grün geworden ist ).
Für eine Liste der Helligkeiten der eingezeichneten Objekte, erlaube ich mir mal auf diese - sehr schön gemachte und
komplette - Seite zu verweisen:
astrosurf.com/agerard/observ.html
Wenn man (innerhalb der Sternbilder) runterscrollt, findet man, nach den - nach Doppelsternen und Deepsky - unterteilten, Objektlisten mit detaillierten Angaben, auch noch eine Beobachtungs-Beschreibung der Objekte, sowie Angaben
zu dem / den benutzten Fernrohren / Feldstechern ( J = jumelles ; T = téléscope ).
Sh (= Sharpless) 2-132 cs.astronomy.com/asy/m/nebulae/490250.aspx, der Löwennebel wird allgemein dem Kepheus
zugeordnet, gehört aber, zu einem guten Teil, auch zur Eidechse. Er ist visuell aber ehr schwierig. Siehe einerseits hier:
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freunde-der-nacht.net/beobacht ernassoziationen/cep-ob1/ und andererseits hier (zweitletzte Zeichnung): astromerk.de/logbuch/2012/142- 438-jones-1-sh-2-132.html
Dafür gibt es aber noch zwei sehr interessante multiple Doppelsterne am Schwanz der Eidechse: die Sterne 8 Lac und
Roe 47 (den Doppelstern-Katalog des Herrn Edward Drake Roe kannte ich auch noch nicht). Sie sind auf der Karte rot
umrandet.
8 Lacerta ist ein Zehnfach(!)-System, 47 Roe besteht aus 6 Sternen. Alle beteiligten Sterne sind mit kleineren Teleskopen zu sehen (außer vielleicht der Begleiter von 8 Lac mit 13.3 mag).
Hier (von dort stammen auch die beiden Tabellen) gibt es mehr Details: bestdoubles.wordpress.com/2015 stf2922a1459-and-roe-47/
Die Helligkeit von BL Lacertae, dem Namensgeber für eine ganze Reihe von bizarren Objekten im Weltall, schwankt
so zwischen 14 und 17 mag ... ... Naja, ich habe es trotzdem mal eingezeichnet.
2. Unbekanntes in der Leier: einer der rötesten Kohlenstoffsterne des Himmels
Die Leier braucht man einem Hobby-Astronomen kaum vorzustellen.
Der doppelte Doppelstern und Fernrohr-Teststern
Lyr ist genauso bekannt, wie M 57 der Ringnebel.
Etwas weniger bekannt sind vielleicht der Kugelsternhaufen M 56 (8,3 mag) und - vorallem - der zweite planetarische
Nebel in der Leier, NGC 6765 mit 12,0 mag (Filter; mindestens 100 fach vergrösseren), praktisch auf der Linie Lyr Cyg (Albireo, der wunderschöne organge-blaue Doppelstern, der den Kopf des Schwans darstellt).
Der offene Sternhaufen NGC 6791 (9,5 mag, = feines Nebelfleckchen, vergrössern !) gehört auch noch zur Leier,
während NGC 6819 (7,3 mag) sich schon im Schwan befindet.
Von den Galaxien in der Leier ist allenfalls NGC 6703 (12.5 mag) in mittleren Teleskopen (6 Zoll) visuell machbar .
Genau gegenüber von Lyr , dem doppelten Doppelstern, ("gegenüber" ist bezogen auf die Symmetrieachse: Lyr
(Wega) - Lyr) befindet sich aber noch ein - auch für kleine Teleskope - sehr interessantes Objekt: T Lyr, ein dunkelroter Karbonstern mit 7,7 mag.
Mehr Informationen zu Karbonsternen (darunter T Lyr) gibt es hier: calgary.rasc.ca/redstars.htm
22
3. Ophiuchus (Nordteil) und Schlangenschwanz: das Kugelsternhaufen-Paradies
Der Ophiuchus ( Schlangenträger ) ist das Kugelsternhaufen-Dorado par excellence unter den Sternbildern. Man
kann die numerische Reihenfolge der Messier-Objekte (Herr messier war übrigens ein Lothringer ) verfolgen, M 9,
M 10 , (M 11 ist eine offener Sternhaufen im Schild, auch auf der Karte, aber das heben wir uns für ein anderes Mal
auf) M 12, M 14, usw: einer schöner als der andere.
M 16 (ein offener Sternhaufen) gehört auch noch zu Serpens cauda. (Ich habe die Verbindungslinien des (wörtlich
übersetzt) Hinterteils der Schlange mal blau eingezeichnet, weil sie sich teilweise mit dedene des Schlangenträger
überschneiden)).
Bilder der Kugelsternhaufen (in der Messier-Reihenfolge) gibt es z.B. hier (runterscrollen): constellationguide.com/conste /ophiuchus-constellation/
[Die dort auch abgebildeten Dunkelnebel (es gibt darunter auch ganz interessante) behandle ich auf der nächsten
Karte].
Ja und dann sind da noch:- zwei mit bloßem Auge zu sehende offene Sternhaufen, IC 4665 und NGC 6633 (4,2 bzw.
4,6 mag), die besonders schön im Feldstecher kommen. (Ich habe IC 4665 mit ungefähr 16 Jahren selber auch entdeckt , aber der Schweizer Philippe Loys de Chéseau war schneller, denn er hat ihn schon 1745 gesehen ).
Und schließlich, nicht zu vergessen, der kleine Geist -Nebel (Astronomen sind aber keine "Kleingeister", ... oder
= NGC 6572, ein planetarischer Nebel ( türkis eingezeichnet), mit 9,0 mag.
?),
Zu Beobachtungs- Beschreibungen der Objekte im Ophiuchus siehe den schon bei der Eidechse - angegeben Link: astrosurf.com/agerard/observ.html
4. Skorpion und Schlangen -Nebel im dunklen Pferd
Ja, und mit den Kugelsternhaufen geht es im Skorpion genau so weiter, wie im Schlangenträger.
(Alles was sich oberhalb des blauen Bandes befindet, habe ich diesmal ignoriert, weil es schon auf der vorigen
Karte ist).
Die folgende Liste ist dem oben schon zweimal genannten französischen Link entlehnt , wobei die Informationen verkürzt dargestellt sind. Alles was dunkler als 12,5 mag ist, wurde entfernt und das Ganze ist jetzt - in zwei Reihen nach - fallender - Helligkeit sortiert:
Wie weit ihr nach Süden kommt, müsst ihr selber sehen. ... Aber der Skorpion steht trotz allem im Sommer ganz schön
hoch bei uns, und ich habe in Südfrankreich, auf dem Causse Noir ohne Probleme M 6 gesehen.
[Die Causses = Halbwüsten westlich von Nimes und südwestlich des Ardèche sind übrigens ein Geheimtipfür den Astro-Urlaub: ich war hier:
domaine-de-pradines.com/fr/,. Es gibt dort auch jährlich ein Astro-Treffen. ... Aber es gibt noch mehr solche Causses -Halbwüsten westlich
von Nîmes: den mythischen Larzac, den Caussede Méjean und andere. Der Causse Noir liegt direkt neben den Cevennen , einem (Nationalpark-) Gebirge, welches durch mißbräuchliche Abholzung im Zuge der Industrialisierung im 19. Jahrhundert, genauso wie vieleandere europäische
Mittelgebirge, seiner Bäume beraubt wurde. Das Gebirge wurde aber durch die enagierte Initiative eines gewissen Georges Fabre,der - anscheinend
auch bei den Preussen - Forstwirtschaft gelernt hatte: fr.wikipedia.org/wiki/Georges_Fabre, und trotz Ausschlusses ( ohne Gehalt ) aus seiner jahrzehntelangen Beamtenstellung (wegen der wirtschaftlichen Folgen des 1870er Krieges), in einem unglaublichen Kampf,wieder aufgeforstet].
Ein weiteres, ungewöhnliches, aber sehr interessantes Objekt, noch im Südteil des Ophiuchus, ist der dunke Schlangennebel (Barnard 72):
Fotographisch: http://www.starobserver.org/ap090220.html
Visuell (gezeichnet): astrosketches.com/B72_Snake.htm
Barnard 72 ist Teil eines riesengroßen Dunkelnebel-Komplexes and der Sternbild-Grenze zwischen Schlangenträger
und Skorpion,welcher den Namen Dark-Horse Nebula trägt: https://de.wikipedia.org/wiki/Dark_Horse_Nebula
Hier gibt es weitere Informationen (runterscrollen): http://www.constellation-guide.com/constellation-list/ophiuchusconstellation/
bzw.: constellation-guide.com/conste t/scorpius-constellation/
23
***
Juni
1. Schwan
Der Schwan enthält das wohl schönste Objekt des Nordhimmels, den Zirrus-Nebel. Um diese ringförmigen Reste einer
Supernova-Explosion gut zu sehen, braucht man aber einen einigermaßen dunklen Himmel und einen O III-Filter (UHC
geht auch). Er ist nur deshalb etwas schwierig, weil er so ausgedehnt ist (fast 4° am Himmel).
Er ist aber sehr einfach zu finden, weil der erste, südwestliche Teil des riesengroßen Ringes, NGC 6960, der Sturmvogel oder auch die "knöcherne Hand der Hexe genannt wird, direkt links und rechts neben dem Stern 52 Cygni liegen
(= 1 auf der Ausschnittskarte). 52 Cygni ist, wegen seiner Dreieckslage im Verhältnis zu den Sternen und am rechten Flügel des Schwans ebenfalls sehr leicht zu finden. Mit O III Filter sticht 52 Cygni zudem noch durch sein grünes
Leuchten heraus.
Nordöstlich davon befindet dann der schönste Teil des Nebels, NGC 6992/5, den die Franzosen La grande dentelle
nennen; die Klöppelspitzen (= 2 auf der Ausschnittskarte). Die feinen Ziselierungen des Nebels sind wirklich sehr
schön anzusehen, und es braucht gar kein großes Teleskop; ... nur halt einen OII oder UHC.
Dazwischen, nördlich von 52 Cyg findet man dann noch den kleineren, dreieckigen Nebebelfetzen des Pickering s
Visp (NGC 6979 = 3 auf der Ausschnittskarte). Mit einem sehr großen Teleskop kann man auch im Südwesten noch
sehr schwache Nebelteile sehen, sodaß der Ring fast komplett wird. Leider bekommt man aber - visuell - den ganzen
Ring allenfalls mit einem Richfielder in s Gesichtsfeld, ich habe das aber noch nie gesehen.
Weiter nördlich finden sich mit NGC 7000 und IC 5070, die bloßes Auge - oder Fernglas -Objekte des Nordamerika- und des Pelikannebels.
Die beiden offenen Sternhaufen M 29 und M 39 sind trotz ihrer Messier-Nummern eher enttäuschend.
Schöne offene Sternhaufen (konzentriert) sind dagegen NGC 6819 und NGC 7044.
NGC 6826 ist der Blinking Planetary , der so genannt wird, weil man durch Wechsel zwischen direktem Betrachten
des Zentralsterns mit den Zapfen (im Zentrum des Auges) und indirektem Betrachten des Nebels (bewußtes Knapp-daneben-Sehen ) mit den Stäbchen am Rande des Auges, einen Blink-Effekt erzielt.
Auch die drei anderen, rosa gekennzeichneten planetarischen Nebel sind interessant:
NGC 7008 ( Foetus-Nebel ; observing.skyhound.com/archives/aug1/NGC_7008.html) ganz im Norden, weil er
groß und hell ist;
NGC 7026 (Filter !), trotz seiner Kleinheit und Lichtschwäche, wegen seiner speziellen Form ( Cheeseburger Nebel : deepsky-drawings.com/ngc-7026/dsdlang/fr ) und weil er einfach zu finden ist (direkt neben dem Stern 63);
der wiederum sehr helle NGC 7027 unterhalb ( südlich ) des Nordamerikanebels schließlich, weil er von einer
Dunkelwolke in zwei geteilt wird; hier (linkes Bild) stars.astro.illinois.edu/sow/n7027.html sieht man ungefähr den
visuellen Eindruck.
Fehlt noch das Zentrum des Schwans. Für NGC 6888, den Crescent -Nebel (ein Wolf-Rayet-Emissionsnebel) braucht
man wieder unbedingt den O III.
Auf einer Ost-West-Linie mit dem Crescent-Nebel liegt noch der - eigentlich uninteressante - offene Sternhaufen Basel
6, der kaum vom Milchstraßenhintergrund zu unterscheiden ist.
Ich erwähne ihn nur deshalb weil sich wiederum direkt westlich von Basel 6, ein wenig bekannter, sehr schöner Asterism anschließt: der aus ca. 10 Doppelsternen bestehende Fairy-Ring mit einem Durchmesser von ungefähr 1 Grad
am Himmel: rogerivester.com/2015/08/14/ch nd-the-cygnus-fairy-ring/ Der Doppelstern h 1470 aus dem (John) Herschel Katalog ist teil des Fairy-Rings.
Weil der Ausgangspunkt, der offene Sternhaufen Basel 6, so schwer von der Milchstraße zu unterscheiden ist (microme-
24
gas.over-blog.com/artic on-du-cygne-52370876.html),hier noch seine Koordinaten:
Basel 6
20h 6m 48.0s
38° 21' 0.0"
3.5
Und schließlich: den immer wieder schönen Doppelstern ß Cyg ( Albireo ) nicht vergessen, wenn ihr in der Gegend
seid.
2. Kleiner Fuchs, Pfeil, Delphin und Kleines Pferd
Südlich des Schwans findet man gleich vier Mini-Sternbilder, die - außer dem markanten Delphin - alle neueren Datums sind.
Fuchs:
Beginnen mit etwas dem Leichtesten: das Fernglasobjekt des auf dem Kopf stehenden Kleiderbügels heißt offiziell
Collinder 366.
Aber der berühmte Hantel-Nebel (M 27) ist auch nicht viel schwieriger. Er liegt ganz nahe beim Stern 14 Vulpeculae.
Man muß nur vom sich direkt südlich an das Füchslein anschließenden Sternbild Pfeil aus, die Pfeilspitze um einen
Stern zum Stern Sge verlängern (!) und dort ganz exakt im 90° Winkel abbiegen in Richtung auf den Stern 14 Vul
(blaue Linie auf der Karte). Achtung: wenn Ihr Euch mit dem Winkel verschätzt und auf 70° oder 110° abbiegt, kommt
ihr entweder zum Stern 12 Vul (dasselbe geschieht übrigens wenn man von Sge - und nicht von Sge - 90° abbiegt)
oder zu 17 Vul. Dann sucht man sich dumm und dämlich nach dem Nebel.
Ich habe deshalb die beiden (falschen) Sterne auf der Karte mal durchgestrichen... Hat man aber den Stern 14 erwischt,
springt M 27 - auch ohne Filter - sofort in s Auge.
NGC 6940 ist ein sehr schöner offener Sternhaufen, den aufzusuchen sich wirklich lohnt.
NGC 6827 ist auch sehr konzentriert, aber ziemlich schwach.
Pfeil:
M 71 ist hell und einfach zu finden. Es handelt sich um einen sehr lockeren Kugelsternhaufen, wirklich an der Grenze
zum offenen Sternhaufen. Hoch vergrößern !
Harvard 20 kann man mitnehmen, ist aber wenig interessant, da er aus nur wenigen Sternen besteht, die sich zudem
schlecht vom Milchstraßen-Hintergrund abheben.
Delphin:
NGC 6905 ( Blue Flash -Nebel) ist ein schöner, für mich grünlicher, planetarischer Nebel. Wo der blue flash sein
soll, ist mir ehrlich gesagt nicht ganz klar.
Die beiden weit entfernten, und daher nicht in Einzelsterne auflösbaren, Kugelsternhaufen NGC 6934 und NGC 7006
hatte ich in den Aufsuchkarten vom letzten September schon mal angesprochen.
Ungefähr 1.5 Grad östlich von NGC 7006 befindet sich noch ein schöner Asterism , der von den Franzosen amas du
Champignon (Champignon-Haufen) genannt wird und der auch die Bezeichnung French 1 (nach der Amerikanerin
Sue French !) trägt (auf der Karte durch ein C im roten Kreis gekennzeichet).
Am Fuß des (auf dem Kopf stehenden) Pilzes befindet sich noch die kleine schwache Galaxie (NGC 7025): deepsky-visuell.de/Zeichnungen/NGC7025.htm
NGC 7042, eine Galaxie, auf die man von oben draufschaut, hat 12.0 mag.
Kleines Pferd:
Equ ist ein Mehrfachstern, bestehend unter anderem aus einem weiten Paar (A-D) und einem engen Paar (A-B), wel-
25
ches ein Teleskop-Auflösungstester ist. Die Komponenten A und B haben sehr unterschiedliche Helligkeiten 4.8 mag
und 11.6 mag bei einem Abstand von 1.9 Bogensekunden.
Die Galaxie NGC 7015 ist klein und schwierig, 12.5 mag.
Die auf der Karte sichtbaren Deep-Sky Objekte im Adler behandele ich auf der nächsten Karte.
3. Adler und Schild
Der Adler ist - für mich - ein seltsames Sternbild; es gibt mir Rätsel auf. Er wird immer mit dem Kopf beim Stern (Altair) dargestellt, auch auf alten Zeichnungen., wie hier von Bode: https://de.wikipedia.org/wiki/Adler_(Sternbild)#/media/File:Aql_bode.jpg
Darunter befand sich früher noch ein Sternbild Antinous, welches Anfang des 19. Jahrhunderts abgeschafft wurde, siehe: de.wikipedia.org/wiki/Antinoos_(Sternbild)
Das würde heißen, daß der südliche Teil des Adlers früher (oder eher zeitweise, d.h. irgendwann zwischen Antike und
heute ?) gar nicht zum Adler gehörte. Der Adler müßte somit als in West-Ost (und nicht in Süd-Nord) Richtung fliegend
angesehen worden sein ??? ... Aber auch das erscheint mir sehr seltsam und unlogisch, wegen der der doch sehr klaren,
durch die hellen Sterne vorgegebenen, Formen des Sternbildes.
Was ich besonders komisch finde, sind die 3 Sterne (neben , noch und ), die den Kopf des Adlers repräsentieren
sollen. ... Wieso hat der Adler so einen breiten Kopf ? ...(Der ist doch kein Breitmaulfrosch !).
... Also mir sieht das Ganze eher nach dem hinteren Ende des Schwanzes eines Raubvogels aus (so wie der bei der Gabelweihe). ... ...
Und daß der Kopf nicht immer bei eine Sternbildes sein muß, sieht man ja z.B. auch beim Sternbild Schwan, wo ß
(Albireo) den Kopf des Schwans darstellt. ... Und im übrigen scheint mir die Idee, daß der Kopf einer Menschen- oder
Tiergruppe, das -Tier, immer das hellste Wesen mit dem meisten Köpfchen sein sollte, sowieso eine vollkommen
abwegige, wohl westliche, Erfindung.
Also langer Rede, kurzer Sinn: ich habe den Adler oben auf meiner Karte mal umgekehrt herum dargestellt (und zusätzlich zu den offiziellen - noch ein paar blaue Verbindungslinien eingezeichnet).
Ich finde das paßt eigentlich sehr gut, neben dem passenden Gabelweih -Schwanz ist z.B. ist der Hals des Adlers
sehr schön dargestellt und - wie in der Natur - gebogen, wenn man den Stern als den Kopf ansieht und den Stern 12
als den Schnabel. ...
... Und die Schildwolke wäre dann die Beute, die der Adler gerade macht.
Naja, jeder hat halt so seine Ideen. .... Aber auf diese Weise wißt ihr wenigsten genau, wo die Schildwolke liegt. ... Also
bitte helft die Schildwolke zu retten ! ... ... ... vor der Lichtverschmutzung .
Hier mal ein Screenshot der Region (Adler und Schildwolke) im Negativ, erstellt mit Guide 9, wobei ich die schwächste
Größenklasse bei den Sternen ausnahmsweise bis 15 mag hochgezogen habe, um den Widerschein der Schildwolke
(im Negativ) darzustellen.. Ich finde das entspricht dem echten Anblick am Hiummel am besten.
26
Adler:
NGC 6781 war eines der ersten richtigen Deep-Sky Objekte, die ich - außerhalb der üblichen Vorführ -Objekte schon vor Jahrzehnten beobachtet habe. Es ist sicherlich der schönste planetarische Nebel im Adler, der eine ganze
Menge davon hat, wovon viele aber klein und schwach sind.
NGC 6709 ist ein reicher und leuchtstarker offener Sternhaufen.
Von dem doppelten Sternahufen NGC 6755 /56 ist letzterer der schönere.
Der Kugelsternhaufen NGC 6760 ist offenbar weit entfernt und nicht auflösbar.
IC 4756, ein Fernglasobjekt im Ophiuchus (75 Sterne), haben wir schon im letzten Monat behandelt.
Den NGC 6535, einen sehr wenig konzentrierten, aber sehr schönen Kugelsternhaufen, der noch zu Schlange gehört,
habe ich dagegen in der Mai-Ausgabe vergessen; dafür hier ein Hubble-Bild: scitechdaily.com/images/Hubble-ViewsNGC-6535.jpg
NGC 6814, die auch noch zum Adler gehört, ist eine sehr schöne Spirale mit 11.2 mag, die man von oben sieht, die
aber dennoch eine helle Flâchenhelligkeit von 12.1 mag hat ! Das könnte ein Anreiz sein, sie mal zu beobachten
(ich habe sie noch nicht gesehen).
NGC 6818 und NGC 6822 befinden sich schon im Schützen, den ich mir für nächsten Monat vorgenommen habe.
Schild:
Die sehr helle Schildwolke fällt wirklich auf in der Milchstrasse. Man braucht sich da eigentlich keine Sternbildlinien
für das schwache Sternbild Schild mehr einzuprägen.
Wenn man die Schildwolke sieht, erkennt man auch sofort den wunderschönen Wildenten -Haufen M 11, mit bloßem
Auge als Fleck zu sehen.
M 26 ist eine Enttäuschung für ein Messier-Objekt.
27
Dafür kann man den Kugelhaufen NGC 6712 zumindest in meinem 12-Zöller, jedenfalls teilweise auflösen. (Im Bildfeld befindet sich dann auch noch der schwache planetarischeNebel IC 1295).
M 16 (auch schön) ist in der Schlange und schon in der Mai-Ausgabe beschrieben.
Aber wenn ihr schon mal da seid, bleibt noch ein bißchen in der Schildwolke und schaut Euch mal um (zuerst mit dem
Feldstecher), was es da alles sonst noch so gibt ! Z.B. Die Dunkelwolken direkt östlich von ß Scu, und vieles andere.
***
Juli
1. Schütze
Der Schütze ist, als Sternbild - von seinen Formen her - sehr schwer nachzuvollziehen. Die Sterne und ( beide nur 4
mag !?) liegen wohl für die meisten von uns immer unter dem Horizont, und vielleicht liegt es auch daran, daß der
Schütze eigentlich ein Kentaur, also halb Pferd, halb Mensch ist, daß er so schwer erkennbar ist.
Aber das mit der schwierigen Erkennbarkeit der Formen gilt ja für viele Sternbilder und wir haben uns längst daran
gewöhnt, daß der Fuhrmann ein Fünfeck ist, die Kassiopeia, je nach Jahreszeit ein W oder ein M , der große Bär ein
Leiterwagen oder ein Kochtopf, usw. Diese einprägsamen Teilsternbilder ( Asterisms ) helfen sehr bei der Orientierung.
Warum nicht dasselbe mit dem Schützen tun. Die Amerikaner identifizieren die Teekanne ( Teapot ) mit ihm und in
Frankreich taucht der Begriff La théière auch immer häufiger auf: saplimoges.fr/limage-du-mois-d stellation-du-sagittaire/
Der Griff der Teekanne ist links (östlich) und der Schnabel / Ausguß rechts (westlich). Der Stern Sgr, der die Spitze
des Deckels repräsentiert, heißt Kaus Borealis (= nördliche Spitze des Bogens ), die Sterne ( Kaus Meridionalis ) und ( Kaus Australis ) stellen die Mitte und die südliche Spitze des Boges dar, während Sgr Al Nasl heißt,
= Spitze des Pfeils .
Falls Ihr Zweifel haben solltet, wie weit Ihr nach Süden runter kommt, ... also die Teekanne ist von Süddeutschland
(Schwarzwald) aus sehr gut zusehen, und noch so hoch, daß ich einfach mal behaupte, sie wäre auch aus Norddeutschland (sagen wir mal Mecklenburger Seenplatte) noch gut zu sehen.
28
Die Teekanne ist zur Orientierung sehr nützlich. Der schon erwähnte Stern Sgr führt, wenn man die linke Seite des
Deckels der Teekanne verlängert (leicht rechts = südlich abbiegend), unweigerlich zu dem hellen Nebelfleck des M 8
(Lagunen-Nebel): astro-foren.de/index.php?threa t/&postID=75741#post75741
Von M 8 aus im rechten Winkel nach Nordnordost (= links oben) abbiegend, kommt man direkt zur Schildwolke (durch
rosa Halb-Oval auf der Karte angedeutet; siehe die Adler Karte vom letzten Monat). Man kann die Linie natürlich
auch umgekehrt fahren, von der Schildwolke aus.
Auf dieser Linie finden sich die meisten (von unserer nördlichen Position aus sichtbaren) interessanten Objekte im
Schützen (meistens Kombinationen aus Sternhaufen und Nebeln):
- M 17 (Omega-Nebel)
- M 20 (Trifid-Nebel)
- M 8 (Lagunen-Nebel, der mit dem Sternhaufen NGC 6530 verbunden ist),
sowie, zum Teil links und rechts der Linie [und unterhalb von M 16 in der Schlange, den wir schon im Mai angesprochen haben: Karte Ophiuchus Nord],
- M 18
- M 24 (ist eigentlich kein Sternhaufen, sondern ein besonders heller Teil der Milchstraße; = eine Wolke )
- M 23
- M 25
- M 21.
Von Sg , der Spitze des Schnabels der Teekanne aus, findet man auch leicht den Stern 31 Sgr und, von dort, auf der
Linie 31 Sgr -- M 6 im Skorpion (ebenfalls in der Mai-Ausgabe der Beobachtungsvorschläge: Karte Skorpion), im
Verhältnis 1/4 zu 3/4 , das Zentrum unserer Milchstraßen-Galaxis (rotes Kreuz auf der Karte, bei Collinder 347). Allerdings steigt das Zentrum der Galaxie - bei mir (49. Breitengard) - nie mehr als 11° über den Horizont ! (Es wird
allgemein angenommen, daß das Zentrum unserer Milchstraße bei der Radioquelle Sagittarius A liegt; dort ist also das
schwarze Loch. Für Leute mit Goto, hier noch die Koordinaten von:
Sagittarius A:
R.A. 17 h 45 min 40,045 sec
Decl. - 29° 00 27, 9
und
Collinder 347 (in-the-sky.org/data/object.php?id=Collinder_347 )
R.A. 17 h 46 min
Decl. - 29 ° 19 ).
[Auf öffentlichen Teleskoptreffen erzähle ich den Kindern immer, wir (und die Erde) wären eine Fliege, gefangen zwischen ihren flach aufeinandergelegten beiden Händen, d.h. im Diskus / der Scheibe unserer Galaxie.
Wenn die Fliege entlang der aufeinanderliegenden Hände blickt, sieht sie SEHR VIELE Sterne; schaut sie nach oben
oder unten,d. h. rechtwinklig zu den flachen Händen, sind da deutlich WENIGER Sterne. Die VIELEN - mehr hintereinander, als nebeneinander stehenden - Sterne, die die Fliege sieht, wenn sie - egal in welcher der 4 Himmmelsrichtungen - entlang der flachen Hände schaut, sehen aus wie ein - nicht sehr breites - weißes Band am Himmel, welches sich
rund um die Erde schlingt, von uns in Europa aus über Australien und Amerika bis wieder zu uns. ... Das ist die - flache - Ebene unserer Galaxie. Der Rest des Himmels um uns herum, außerhalb der Hand-Ebene, hat nur wenige Sterne.
[Die Eltern hören seltsamerweise immer auch ganz aufmerksam zu, ... ... ... obwohl die Fliege sich gar nicht im Zentrum unserer Milchstraße befindet, sondern eher am Rande !].
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Die schönsten Kugelsternhaufen auf der Karte sind M 22 (wenn der nicht so südlich wäre, würde er M 13 übertreffen)
und M 55 (der aber sehr südlich steht), sowie M 28. Dem Trio folgt NGC 6723 (auch sehr südlich, an der Grenze zur
südlichen Krone, Corona Australis ), NGC 6544, und NGC 6553. Die anderen Kugelsternhaufen auf der Karte sind
eher klein, bzw. - obwohl mehr oder weniger hell - nicht auflösbar.
NGC 6520 ist auch klein und nicht besonders hell; er ist aber deshalb interessant, weil sich im Gesichtsfeld des Okulars
noch Barnard 86 (B 86) befindet, der Tintenfleck -Nebel, einer der dunkelsten Dunkelnebel unserer Galaxie.
Der schönste offene Sternhaufen im Schützen ist M 23.
Sehr schön auch M 25 und der darüberstehende NGC 6645; NGC 6647 ist uninteressant.
M 24 ist, wie gesagt, eigentlich kein Sternhaufen, sondern eine besonders dichte Sternenwolke in der Milchstraße. Und
südlich davon befinden sich noch eine Reihe von kleineren Objekten, darunter die Dunkelnebel B 92 und B 93 und der
Mini-planetarische Nebel NGC 6567.
M 18 und M 21 sind kleinere offene Sternhaufen, M 21 ist schöner.
Die Gegend um Collinder 367 (östlich und südlich von M 8 ist interessant, weil es da von (kleineren) Deep-Sky Objekten nur so wimmelt (Sternhaufen, Nebel, Dunkelnebel).
Knapp außerhalb der Karte oben links (und etwas abseits) findet man noch den sehr schönen und hellen planetarischen Nebel NGC 6818. Den habe ich schon im Juni ( Adler ) angesprochen, aber auch da nicht behandelt, weil er auch vom Adler aus gesehen - sehr abseits liegt.
Dieses Jahr (2017) sind auch die Planeten Saturn und Pluto (auch in Opposition, 14.4 mag, am 15. Juli knapp südlich
der Mitte der Linie - 50 Sgr) im Schützen zu finden. Also nicht vergessen ! Für Pluto müßt ihr Euch natürlich eine
Aufsuchkarte ergooglen, weil der sich - obwohl nur langsam - natürlich bewegt.
2. Steinbock
Der Steinbock hat kein charakteristisches Wahrzeichen (einen Asterism ), an den man ihn sofort erkennt. Er wird oft
(anders als auf meiner Karte), unter Weglassen des Mittelteils des Sternbildes, einfach als ein großes Dreieck mit der
Spitze nach unten dargestellt (rosa Hilfslinien).
Trotz des imposanten Eindrucks, den der Steinbock in der Natur macht, ist er wirklich sehr arm an Deep-Sky-Objekten.
Da kommt es gerade recht, daß der östlich von ihm gelegene Wassermann ein in Ost-West-Richtung sehr langes Sternbild ist, und ich den Wassermann kartenmäßig sowieso zweiteilen mußte. Im westlichsten Teil des Aquarius liegen
tatsächlich ein paar interessanterere Deep-Sky-Objekte.
Im Steinbock selber ist vorallem der Kugelsternhaufen M 30 interessant. Aber auch der ist trotz sein 7.9 mag keine
große Leuchte, zumal er auch noch ziemlich tief steht.
Palomar 12, auch ein Kugelsternhaufen ist mit 11.9 mag sehr schwach und klein, aber deshalb interessant, weil er gar
nicht zu unserer Galaxie gehört, sondern zur (zu einer der) Sagittarius-Zwerggalaxie(n) im Schützen (so wie übrigens
auch M 54), alsp zu einer Galaxie, die man selbst - ob ihrer schwachen Oberflächenhelligkeit - mit normalen Teleskopen gar nicht sehen kann: en.wikipedia.org/wiki/Palomar_12
Hier ein Bild von ihm: apod.nasa.gov/apod/ap150219.html
Und schließlich befindet sich im Steinbock noch ein sehr kurioser, irgendwie an Science Fiction erinnernder Asterism,
nämlich NGC 7134: cloudynights.com/gallery/image gc-7134-the-glum-cyclops/ . Er wurde von Stephen Saber auf
Cloudy Nights auf die deprimierten Zyklopen ( the glum cyclops ) getauft.
Hier noch ein Bild im 8-Zöller: deepsky-visuell.de/Zeichnungen/NGC7134.htm
Damit bleiben noch 4 andere Objekte auf der Karte, die aber entweder (so M 75, ein - etxas abgelegener - Kugelsternhaufen mit 8.5 mag) zum Schützen gehören oder schon zum Wassermann.
30
Da wären zunächst mal M 72 und M 73 im Wassermann. M 72 ist ein Kugelsternhaufen, der auch nicht zu den ganz
großen Leuchten gehört, den man aber, weil es ein Messier-Objekt ist, jedenfalls mal gesehen haben muß.
M 73 ist kein offener Sternhaufen, sondern ein aus 4 Sternen bestehender Asterism . ... Boff ! (Er sieht, zugegebenermaßen, auf den ersten Blick ein bißchen nebelförmig aus, und der Herr Messier hat - als Kometenjäger - seinen Katalog ja deswegen erstellt, damit er eine Liste mit nebelförmigen Objekten am Himmel hat, die mit Sicherheit keine Kometen sind !
Es bleibt noch der schöne planetarische Saturn-Nebel, NGC 7009, mit 8.3 mag.
3. Wassermann
Den Wassermann erkennt man an dem Krug, den er auf den Schulternträgt, bzw. - wenn man den Stern
dem Y - förmigen Asterism, den die Franzosen den Mercedes-Stern nennen.
wegläßt - an
Und wo wir gerade bei Autos sind, südlich des Wassermannbefindet sich der südliche Fisch, Piscis Austrinus, mit dem
sehr hellen, auch tief und knapp über dem Horizont auffallenden Stern Formalhaut = "Maul des Walfischs" de.wikipedia.org/wiki/Fomalhaut. (Die Abkürzung für den südlichen Fisch ist ja PsA, entspricht also der der Firma, die gerade
Opel geschluckt hat ).
Das interessanteste Objekt im Wassermann ist natürlich der Helix-Nebel., NGC 7293. Er ist der wohl der Erde am
nächsten stehende planetarische Nebel, riesengroß (!) und schon im 10x50 Fernglas zu erkennen (6.5 mag), aber Achtung: er hat eine ganz geringe Oberflächenhelligkeit und füllt wegen seiner Größe im Fernrohr schon im 30 mm
Okular (!) das Gesichtsfeld aus !!!
Ein UHC oder O III Filter hilft ungemein ! ... ... Aber auch der Stern v hilft beim Auffinden ( + siehe auch die von mir
eingezeichneten Hilfslinien).
Hier ein Beobachtungsbericht von Andreas Domenico: andreas-domenico.de/astro/pub13.html
NGC 7492 ist ein kleiner Kugelsternhaufen mit 11.3 mag.
Nahe beim Stern 81 steht (in 2017) auch der Planet Neptun (am 15.07 hat er 7.9 mag).
Alle rosa eingezeichneten Galaxien sind heller als 12.5 mag, aber ... der Wassermann steht tief ! Wenn man schon mal
am Helix-Nebel ist, kann man vielleicht am ehesten noch die Edge-on -Galaxie NGC 7184 probieren, die Teil eines
Mini-Haufens ist (aus 4 Galaxien bestehend).: annesastronomynews.com/photo-g s/ngc-7184-by-adam-block/
Die (rote) Zickzack-Linie bestehend aus den Sternen 86 - 108 Aqr heißt in Franreich übrigens die DNA .
Ach so ja, den Kugelsternhaufen M 2 hab ich noch vergessen (ich hatte ihn aber schon letztes Jahr im September angesprochen), der - mit etwas gutem Willen - ein rechtwinkliges Dreieck mit den Sternen und bildet. Er hat 6.5 mag
und es ist wirklich ein schöner !
***
August
Eigentlich wäre es jetzt schon wieder Zeit die August-Ausgabe vorzubereiten.
Es gehen jetzt Pegasus, Perseus, Andromeda, Dreieck und Cassiopeia auf !
Ich habe mir also diese Sternbilder nochmal angeschaut, ... bin aber zu der Erkenntnis gelangt, daß ich in dem Bereich
"mittelgroße" Fernrohre, im Verhältnis zu dem was ich seit September letzten Jahren gezeigt habe, eigentlich nichts
Neues mehr vorstellen kann.
Wir haben "die Tour gemacht" (wie die Franzosen sagen).
Einige der im August im Osten aufgehenden Sternbilder habe ich zwar nicht integral abgehandelt, sondern "gestückelt"
31
auf mehrere Monate verteilt, so z.B.
Andromeda:
Karte September I
Karte September II
(Karte September III)
Karte September IV
Pegasus
Karte September V
Karte September VII
Perseus
Karte September II
Karte September VII
Karte November VI
Cassiopeia
Karte September III
Karte Oktober III
... aber es ist eigentlich alles da !
***
32
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