Beobachtungsplan Nicht-interventionelle Studie (NIS) Eine prospektive, offene, nicht-interventionelle multizentrische Studie zur Bewertung der Verträglichkeit, des Sicherheitsprofils und der Adhärenz von unterschiedlichen Aufdosierungsschemata für die Behandlung mit ORALVAC® Compact Bäume bei Patienten mit Baumpollen-induzierter allergischer Rhinokonjunktivitis und/oder allergischem Asthma Studiencode: Oralvac Bäume Vertraulichkeitsvereinbarung Dieses vertrauliche Dokument ist Eigentum der Bencard ® Deutschland GmbH. Keine hierin enthaltene unpublizierte Information darf ohne vorherige schriftliche Genehmigung seitens der Bencard® Deutschland GmbH offengelegt werden. Der Zugriff auf dieses Dokument ist beschränkt auf die damit beschäftigten Personen bzw. Institutionen. NIS „Verträglichkeit der SLIT mit ORALVAC® Compact Bäume Aufdosierungsschema“ 1 Version 1.0, 18.08.2016 1. Synopsis....................................................................................................................................3 1.1. 1.2. 1.3. Einleitung...........................................................................................................................7 Begriffsbestimmung der Nicht-interventionellen Studie ...................................................... 7 Repräsentativität................................................................................................................8 2. Fragestellung/Beobachtungsziele ...........................................................................................8 3. Anzahl der Zentren und Patienten..........................................................................................9 4. Dauer der Observationsstudie ................................................................................................9 5. Präparat und Dosierung...........................................................................................................9 6. 5.1. Bezeichnung des Arzneimittels............................................................................................ 9 5.2. Qualitative und quantitative Zusammensetzung................................................................ 10 5.3. Klinische Angaben ............................................................................................................ 10 5.3.1. Anwendungsgebiete.................................................................................................. 10 5.3.2. Dosierung, Art und Dauer der Anwendung ................................................................. 10 5.3.3. Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung .................... 14 5.3.4. Schwangerschaft und Stillzeit..................................................................................... 15 5.3.5. Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige........................................ 15 Wechselwirkungen.................................................................................................................... 15 5.4. Nebenwirkungen.............................................................................................................. 16 5.5. Überdosierung ................................................................................................................. 17 5.6. Dokumentation der Medikation........................................................................................ 17 Beobachtungsbogen ..............................................................................................................17 6.1. Eingangsuntersuchung (Visite 1) ....................................................................................... 18 6.2. Kontrolluntersuchungen ................................................................................................... 20 6.2.1. Visite 2 und 3............................................................................................................ 20 6.2.2. Visite 4 zum Höhepunkt der Frühblüher-Pollensaison.................................................. 21 6.3. Abschlussuntersuchung (Visite 5, ca. Mai 2017, nach ......................................................... 22 Beendigung der Frühblüher-Pollensaison) ..................................................................................... 22 7. Dokumentation unerwünschter Ereignisse ..........................................................................23 8. Statistische Auswertung ........................................................................................................24 9. Meldepflichten.......................................................................................................................25 10. Ethik und Qualitätssicherung ............................................................................................25 11. Administrative Struktur der NIS........................................................................................26 12. Literaturverzeichnis ...........................................................................................................26 NIS „Verträglichkeit der SLIT mit ORALVAC® Compact Bäume Aufdosierungsschema“ 2 Version 1.0, 18.08.2016 1. Synopsis STUDIENTITEL Eine offene, prospektive, nicht-interventionelle multizentrische Studie zur Bewertung der Verträglichkeit, des Sicherheitsprofils und der Adhärenz von unterschiedlichen Aufdosierungsschemata für die Behandlung mit ORALVAC® Compact Bäume bei Patienten mit Baumpollen-induzierter allergischer Rhinokonjunktivitis und/oder allergischem Asthma PRÜFPLANCODE Oralvac Bäume ARBEITSTITEL NIS Verträglichkeit der SLIT mit ORALVAC® Compact Bäume Aufdosierungsschema KLINISCHE PHASE Nicht-interventionelle Studie STUDIENDESIGN Prospektive, offene, multizentrische nicht-interventionelle Studie Patientenzahl: ca. 250 Zentren: ca. 75 HERKUNFT DER ZENTREN PRÄPARAT Deutschland und Österreich PHARMAZEUTISCHE FORM Flüssig DARREICHUNGSFORM Lösung zur sublingualen Anwendung MEDIKATION Aufdosierungsschema A: ORALVAC® Compact Bäume selektiv gereinigte, wässrige Extrakte spezifischer Allergene aus Baumpollen (Birke/Erle/Hasel) NIS „Verträglichkeit der SLIT mit ORALVAC® Compact Bäume Aufdosierungsschema“ 3 Version 1.0, 18.08.2016 • • • • • Initialdosis beim Patienten zu Hause Dosissteigerung über 12 Tage Verwendung von 3 unterschiedlich konzentrierten Allergenextrakten für die Aufdosierung Fortsetzung der Therapie mit täglich max. 7 Hübe über 3 Monate (alternativ nach 10 Tagen Aufdosierung mit 3 Hüben täglich über 8 Monate) aus Flasche Nr. 3 (rot) Mindestens 3 Monate präsaisonale Therapie Aufdosierungsschema B: • • • • • Initialdosis in der Praxis Dosissteigerung bis zur Höchstdosierung in der Praxis an inklusiv einem Tag (max. 120 Minuten Nachbeobachtungszeit) Ausschließliche Verwendung von Flasche 3 (rot) Fortsetzung der Therapie mit täglich max. 7 Hüben (alternativ mit täglich 3 Hüben über 8 Monate) aus Flasche Nr. 3 (rot) Mindestens 3 Monate präsaisonale Therapie Aufdosierungsschema C: • • • • • Initialdosis in der Praxis Dosissteigerung bis zur Höchstdosierung beim Patienten zu Hause über 4 Tage Ausschließliche Verwendung von Flasche 3 (rot) Fortsetzung der Therapie mit täglich max. 7 Hüben (alternativ mit täglich 3 Hüben über 8 Monate) aus Flasche Nr. 3 (rot) Mindestens 3 Monate präsaisonale Therapie NIS „Verträglichkeit der SLIT mit ORALVAC® Compact Bäume Aufdosierungsschema“ 4 Version 1.0, 18.08.2016 Die Dosierungsschemata werden vom behandelnden Arzt den klinisch-therapeutischen Bedürfnissen des Patienten angepasst. BEGINN DER DATENERHEBUNG September 2016 GEPLANTES ENDE DER DATENERHEBUNG Mai 2017 EINSCHLUSSKRITERIEN (gemäß Fachinformation) Patienten ab 2 Jahren mit einer Allergie gegen Hasel-, Erlen- und/oder Birkenpollen im Rahmen der Vorgaben gemäß der Fachinformation. Patienten, werden erst dann in die Studie eingeschlossen, wenn die Entscheidung über die Therapie bereits getroffen worden ist. AUSSCHLUSSKRITERIEN (gemäß Fachinformation) ORALVAC® Compact sollte nicht angewendet werden, wenn einer der nachfolgend aufgelisteten Zustände vorliegt: • Akute oder chronische Infektionen oder Entzündungen • Sekundäre Veränderungen am betroffenen Organ mit Beeinträchtigung der Funktion (z. B. Emphysem, Bronchiektasen) • Schweres oder unzureichend behandeltes Asthma • Autoimmunerkrankungen, z. B. der Leber, der Nieren, des Nervensystems und der Schilddrüse, oder rheumatoide Erkrankungen • Immundefekte (z. B. auch durch Immunsuppressiva) • Aktive maligne Erkrankungen • Betablocker-Therapie (siehe Abschnitt 4.5 der Fachinformation) • Kontraindikation gegen die Anwendung von Adrenalin • Überempfindlichkeit gegen einen der in Abschnitt 6.1 der Fachinformation genannten sonstigen Bestandteile STUDIENABLAUF Fünf Visiten: Visite 1: Eingangsuntersuchung, ab September 2016, Patienteneinschluss Visite 2: erste Kontrolluntersuchung, Oktober/November 2016 nach der Aufdosierungsphase Visite 3: zweite Kontrolluntersuchung, Januar/Februar 2017 vor der Frühblüher-Pollensaison Visite 4: saisonale Kontrolluntersuchung, März/Anfang April 2017 zum Höhepunkt der Frühblüher-Pollensaison Visite 5: Abschlussvisite, Ende April/Anfang Mai 2017 nach der Frühblüher-Pollensaison NIS „Verträglichkeit der SLIT mit ORALVAC® Compact Bäume Aufdosierungsschema“ 5 Version 1.0, 18.08.2016 UNTERSUCHUNGEN Bei Aufnahme: Demographische Daten, Anamnese STATISTISCHE PLANUNG Nicht-interventionelle Therapiestudie mit einem Therapiearm zur Erhebung von Daten mit deskriptivem Charakter. Anhand der gesammelten Daten erfolgt die Bewertung von Verträglichkeit, Sicherheitsprofil und der Adhärenz bei Verwendung unterschiedlicher Aufdosierungsschemas bei der sublingualen Immuntherapie mit ORALVAC® Compact Bäume. ZIEL der STUDIE Erweiterung der Kenntnisse zur Bewertung der Verträglichkeit, des Sicherheitsprofils und der Adhärenz der Immuntherapie mit ORALVAC® Compact Bäume unter besonderer Berücksichtigung der gewählten Aufdosierungsschemata im Praxisalltag und in einem repräsentativen Querschnitt der Patienten-Zielgruppen. SPONSOR Bencard Allergie GmbH Messerschmittstraße 4 80992 München, MEDIZINISCHER LEITER Für Deutschland: Institut für Medizinische Informatik, Statistik und Epidemiologie Lindenburger Allee 42 50931 Köln Telefon: Fax: Für Österreich: Allergiezentrum Wien West Hütteldorferstraße 46 1150 Wien CRO CRI - Clinical Research International Limited Mühlenberg 64 22587 Hamburg [email protected] NIS „Verträglichkeit der SLIT mit ORALVAC® Compact Bäume Aufdosierungsschema“ 6 Version 1.0, 18.08.2016 1.1. Einleitung Die allergische Rhinitis ist ein globales Problem im Gesundheitswesen mit einer geschätzten Prävalenz von 15 bis 20 % [1]. Auch die Asthmaprävalenz stieg allein in den letzten 10 Jahren um 3 % [2]. Epidemiologische Studien zeigen, dass in der Bundesrepublik Deutschland bei jedem dritten Patienten im Laufe eines Lebens eine Allergie diagnostiziert wird [2]. Dies hat weitreichende Konsequenzen für das individuelle Wohlbefinden, die Arbeits- und Leistungsfähigkeit des Patienten, aber ist auch von erheblicher sozioökonomischer Bedeutung [3,4]. Eine unbehandelte Allergie hat eher die Neigung zur kontinuierlichen Verschlechterung [5]. Bei 30 % der Patienten mit Beeinträchtigung der Atemwege chronifizieren die Symptome durch den kontinuierlichen Einfluss von Allergenen [6]. Ein frühes Eingreifen in den Krankheitsverlauf ist daher essentiell, um der Gefahr eines Etagenwechsels zum Asthma entgegen zu wirken [7]. Behandlungsstrategien werden kontrovers in nationalen und internationalen Leitlinien diskutiert [8, 9]. Hierbei gibt es zum einen die Möglichkeit der symptomatischen Therapie bzw. der Karenz und zum anderen die Immuntherapie. Eine symptomatische Therapie behandelt nicht die Ursache der Krankheit, entsprechend kann der Leidensdruck über ein ganzes Leben bestehen bleiben. Zudem schränkt die Einhaltung von Karenzmaßnahme den Patienten ein und führt somit zu einer geringeren Lebensqualität. Die Alternative einer spezifischen Immuntherapie wird darum immer häufiger gewählt. Lange Zeit war die subkutane spezifische Immuntherapie (SCIT) die einzige bewiesene Therapieform, den Immunglobulin E (IgE)-mediierten Pathomechanismus der Allergie entgegenzuwirken. Doch vor allem Kinder sind dieser invasiven Therapie gegenüber eher abgeneigt. Zudem können bei der subkutanen Verabreichungsform gelegentlich schwere allergische Nebenwirkungen aufgetreten [10, 11]. Daher wurden weitere Applikationsformen wie orale, bronchiale, nasale oder die sublinguale Therapie, als Abwandlung der oralen SIT entwickelt. SLIT ist besonders anwendungsfreundlich und ihre therapeutische Wirkung konnte in mehreren Studien nachgewiesen werden [12, 13]. Die Vorteile von SLIT liegen in der einfachen Anwendung: Das Präparat kann vom Patienten zu Hause eingenommen werden und erfordert daher weniger Arztbesuche. Ferner ist die Therapie nicht invasiv und kann für hochsensibilisierte Patienten mit einer besonders niedrigen Dosis begonnen werden. Kohorten Studien bescheinigen der SLIT ein exzellentes Sicherheitsprofil, bei dem meist nur milde Nebenwirkungen am Applikationsort auftreten können [14, 15, 16, 17]. 1.2. Begriffsbestimmung der Nicht-interventionellen Studie Eine nicht-interventionelle Studie (NIS) ist eine nicht-interventionelle Prüfung gemäß § 4 Abs. 23 Satz 3 AMG (Deutschland), d.h. eine Untersuchung, in deren Rahmen Erkenntnisse aus der Behandlung von Personen mit verkehrsfähigen Arzneimitteln gewonnen werden [18]. Jedoch treffen auf eine NIS nicht die §§ 40 und 41 des AMG (Deutschland, [18]) zu, in denen die Voraussetzungen für eine klinische Prüfung festgelegt werden. Eine NIS unterscheidet sich gemäß § 4 Abs. 23 Satz 3 AMG (Deutschland, [18]), §2a Abs. 3 AMG (Österreich, [19]) bzw. Art. 2c) der Richtlinie 2001/20/EG des Europäischen Parlaments und des Europäischen Rates [20] ausdrücklich von einer klinischen Prüfung darin, dass die Behandlung einschließlich der Diagnose und Überwachung nicht einem zuvor festgelegten Prüfplan, sondern ausschließlich der ärztlichen Praxis folgt. NIS „Verträglichkeit der SLIT mit ORALVAC® Compact Bäume Aufdosierungsschema“ 7 Version 1.0, 18.08.2016 Das besondere Charakteristikum einer NIS ist die Nichtbeeinflussung des behandelnden Arztes in Bezug auf die Indikation sowie die Durchführung der Therapie im Einzelfall. Der Arzt darf den Patienten erst dann für die NIS identifizieren, nachdem die Entscheidung zur Therapie bereits getroffen wurde. In einer NIS werden dem behandelnden Arzt keine Vorgaben gemacht, ob oder mit welchem Arzneimittel zu therapieren ist, wie die Dosierung gewählt wird und unter welchen Umständen die Therapie geändert bzw. abgesetzt wird. Ziel einer NIS ist somit die Beobachtung von Behandlungsmaßnahmen in der routinemäßigen Anwendung eines Arzneimittels. Diese NIS orientiert sich in der Durchführung an einer Kohortenstudie. Die für einen Erkenntnisgewinn notwendige systematische Anwendungsbeobachtung erfordert Vorgaben zu Art und Umfang der Dokumentation von Daten. Bezüglich der Therapie ist eine über die allgemeine ärztliche Aufklärungspflicht hinausgehende Information des Patienten nicht notwendig. 1.3. Repräsentativität In dieser NIS sollen ca. 250 Patienten aus Deutschland und Österreich mit einer Allergie gegen Hasel-, Erlen- und/oder Birkenpollen in ca. 75 Zentren im Therapieverlauf vor und während der Frühblüher-Saison beobachtet werden. Die große Patientenzahl ermöglicht die Erfassung seltener sowie möglicherweise schwerwiegender Nebenwirkungen. 2. Fragestellung/Beobachtungsziele Der Beobachtungsplan dieser NIS (Für D: gemäß § 67 Abs. 6 AMG [18] unter Berücksichtigung der Empfehlungen des BfArMs und des PEIs zur Planung, Durchführung und Auswertung von NIS, für AT: NIS gemäß österreichischen Arzneimittelgesetz (AMG) in § 2a Abs. 3 [19]) ist auf das routinemäßige Vorgehen bei Patienten mit einer Allergie gegen Hasel-, Erlen- und/oder Birkenpollen ausgerichtet. In der vorliegenden nicht-interventionellen Studie (NIS) soll die Verträglichkeit verschiedener Aufdosierungsschemata für die sublinguale Immuntherapie mit ORALVAC® Compact an einem größeren Patientenkollektiv unter den üblichen Anwendungsbedingungen der therapeutischen Praxis verglichen werden. Die in der Fachinformation beschriebenen Aufdosierungsschemata unterscheiden sich in der Stärke der Initialdosierung und dem Ort der Einnahme und werden durch den Patienten täglich in einem Tagebuch dokumentiert. Gleichzeitig soll das Sicherheitsprofil der vom Patienten selbst applizierten Allergenextrakte, die Therapieadhärenz im Verlauf der Behandlung, sowie der Therapieerfolg mit Hilfe eines krankheitsspezifischen Fragebogens durch den Arzt und durch den Patienten abgefragt werden. Im Rahmen der Qualitätssicherung und Gesundheitsökonomie stehen diese Selbstbeurteilungsinstrumente zur Erfassung der subjektiven Einschätzung des Patienten inzwischen gleichwertig neben den objektivierbaren medizinischen Zielkriterien (Outcomes). Bei der Auswertung werden die vom Arzt nach Fachinformation gewählten Aufdosierungsschemata hinsichtlich ihres Beschwerdeprofils und der Verträglichkeit verglichen. NIS „Verträglichkeit der SLIT mit ORALVAC® Compact Bäume Aufdosierungsschema“ 8 Version 1.0, 18.08.2016 Zusätzliche Vorgaben, die über die Angaben in der Fachinformation zur Anwendung, zu Patientengruppen, Dosierung, Gegenanzeigen etc. hinausgehen, werden nicht getroffen. 3. Anzahl der Zentren und Patienten Es ist geplant, ca. 250 Patienten in ca. 75 Zentren von allergologisch erfahrenen Fachärzten aus Deutschland und Österreich in die NIS einzuschließen. Jeder teilnehmende Arzt sollte mindestens 5 Patienten in die NIS einschließen. Die Auswahl der Zentren erfolgt flächendeckend anhand von Listen für jeden Außendienstbezirk, die potentielle Kandidaten in zufälliger Reihenfolge aufnehmen. Patienten ab 2 Jahren können in die NIS aufgenommen werden, wenn bei ihnen wegen einer allergischen Erkrankung (Rhinitis, Konjunktivitis, Asthma bronchiale) gegen die zu untersuchenden Allergene (Birke/Erle/Hasel) die Indikation zur sublingualen spezifischen Immuntherapie gestellt wurde. Patienten werden in die Studie eingeschlossen, wenn die Entscheidung über die Therapie ab September 2016 bereits getroffen worden ist. Es werden konsekutive Fälle aufgenommen. Der konsekutive Einschluss geeigneter Patienten stellt eine repräsentative Auswahl des Patientenkollektivs sicher. Die nur durch Indikation und Gegenanzeigen des Präparates beschränkte Aufnahme von Patienten in die NIS erlaubt die Datenerhebung an einem möglichst unselektierten, repräsentativen Patientenkollektiv. ORALVAC® Compact Bäume ist therapeutisch notwendig und gemäß den Vorgaben der Fachinformation anzuwenden. 4. Dauer der Observationsstudie Patienten, die zusammen mit ihrem behandelnden Arzt sich für eine spezifische Immuntherapie mit ORALVAC® Compact Bäume entschieden haben, können ab September 2016 für die Studie rekrutiert werden. Die Observationsphase dauert von September bis ca. Mai 2017. Die Patienten beziehen ORALVAC® Compact Bäume durch eine Apotheke. Die Behandlungsdauer, das Aufdosierungsschema und der Erhaltungsmodus erfolgt auf Anordnung des behandelnden Arztes, d.h. nach den Vorgaben der Fachinformation zu ORALVAC® Compact Bäume unter Berücksichtigung der Warnhinweise und Gegenanzeigen. 5. Präparat und Dosierung 5.1. Bezeichnung des Arzneimittels ORALVAC® Compact Bäume NIS „Verträglichkeit der SLIT mit ORALVAC® Compact Bäume Aufdosierungsschema“ 9 Version 1.0, 18.08.2016 5.2. Qualitative und quantitative Zusammensetzung ORALVAC® Compact Bäume enthält selektiv gereinigte, wässrige Extrakte spezifischer Allergene aus Birke, Erle und Hasel. Die Allergenextrakte werden mittels immunologischer und biochemischer Methoden charakterisiert, um einen gleich bleibenden Allergengehalt und Allergenaktivität zu garantieren. Bei ausgewählten Allergenextrakten wird zusätzlich der Anteil an Majorallergenen bestimmt. Die biologische Aktivität eines extrahierten Allergens wird in standardisierten therapeutischen Einheiten (TU) angegeben. Diese biologische Aktivität leitet sich direkt von den klinisch optimal eingestellten Pricktestlösungen zur Diagnostik her. Flasche Nr. (Farbe) Stärke der Lösung (Therapeutische Einheiten (TU)/ml) 1/100 Verdünnung von Flasche Nr. 3 1/10 Verdünnung von Flasche Nr. 3 Höchste Konzentration in TU/ml 1 (grün) 2 (gelb) 3 (rot) Sonstige Bestandteile mit bekannter Wirkung: Das Himbeeraroma in ORALVAC® Compact Bäume enthält Propylenglycol (E1520). Propylenglycol kann Hautreizungen hervorrufen. Ein Dosierhub ORALVAC® Compact Bäume enthält weniger als 100 ppm Propylenglycol. 5.3. 5.3.1. Klinische Angaben Anwendungsgebiete ORALVAC® Compact Bäume wird zur sublingualen Hyposensibilisierungstherapie allergischer Erkrankungen (Rhinitis, Konjunktivitis und Asthma bronchiale) angewendet, die durch eine IgEvermittelte Allergie gegen Hasel-, Erlen- und/oder Birkenpollen ausgelöst werden. Die Diagnosestellung sollte auf der sorgfältigen Abwägung der allergologischen Anamnese des Patienten, Hauttests und/oder einem spezifischen IgE-Test basieren. ORALVAC® Compact Bäume wird angewendet bei Erwachsenen und Kindern ab 2 Jahren. 5.3.2. Dosierung, Art und Dauer der Anwendung ORALVAC® Compact Bäume sollte vorzugsweise nach einer Mahlzeit eingenommen werden. Die Lösung sollte 1 bis 2 Minuten lang unter der Zunge (sublingual) behalten und danach geschluckt werden. Die Aufdosierung kann innerhalb von 2 Stunden in der Arztpraxis oder innerhalb von 10 bis 12 Tagen beim Patienten zu Hause durchgeführt werden. Die Höchstdosis von 7 Hüben der Lösung mit der höchsten Stärke in Flasche Nr. 3 (rot) darf nicht überschritten werden. NIS „Verträglichkeit der SLIT mit ORALVAC® Compact Bäume Aufdosierungsschema“ 10 Version 1.0, 18.08.2016 5.3.2.1. Dosierungsschemata für die Einleitung der Behandlung Die Einleitung der Therapie kann je nach dem Sensibilisierungsgrad des Patienten entweder bei einem Besuch in der Arztpraxis oder beim Patienten zu Hause über einen 10-12-tägigen Zeitraum erfolgen. Ein alternatives Therapieschema ist für die Einleitung der Therapie möglich; die initiale Dosis erhält der Patient hierbei in der Praxis, die weitere Aufdosierung bis zur Erhaltungsdosis erfolgt beim Patienten zu Hause. Aufdosierungsschema in der Arztpraxis Die Aufdosierung auf die höchste Stärke an einem Tag innerhalb von 2 Stunden sollte in der Arztpraxis erfolgen. Dies ist eine kompakte Hochdosistherapie, die über einen Therapiezeitraum von 3 Monaten pro Jahr einmal täglich durchgeführt werden sollte. Die Behandlung wird mit 1 Hub aus Flasche Nr. 3 (rot) begonnen und im Abstand von jeweils 30 Minuten auf 3, 5 und 7 Hübe derselben Flasche Nr. 3 (rot) gesteigert. Nach jeder, auch nach der letzten Dosis sollte eine 30-minütige Nachbeobachtungszeit eingehalten werden. Mit diesem Behandlungsschema wird die tägliche Erhaltungsdosis von 7 Hüben der Flasche Nr. 3 (rot) erreicht. Alternativ kann die nach 10 Tagen Aufdosierung erreichte Applikation von 3 Hüben als Erhaltungsdosis über 8 Monate fortgesetzt werden. Tag (min) Flasche Anzahl Hübe in der Arztpraxis Anzahl Hübe beim Patienten zu Hause 1 (0 min) Nr. 3 (rot) 1* - 1 (30 min) Nr. 3 (rot) 3* - 1 (60 min) Nr. 3 (rot) 5* - 1 (90 min) Nr. 3 (rot) 7* - 1 (120 min) Ende Beobachtungszeit - - Erhaltungsdosis pro Tag beim Patienten zu Hause ab Tag 2: (tgl. über 8 Monate) oder 3 ab Tag 2: (tgl. über 3 Monate) 7 * 30 min Nachbeobachtungszeit erforderlich! Aufdosierungsschema beim Patienten zu Hause Zur Verwendung mit ORALVAC® Compact Bäume Packung A (siehe Abschnitt 6.5 der Fachinformation). Die Behandlung wird durchgeführt, indem die Dosisstärke über 10 bis 12 Tage langsam gesteigert wird, bis eine tägliche Erhaltungsdosis erreicht ist. Das Aufdosierungsschema verwendet drei unterschiedliche Stärken der Lösung in den Flaschen Nr. 1 (grün), Nr. 2 (gelb) und Nr. 3 (rot). Dies ist eine kompakte Hochdosistherapie, die über einen Therapiezeitraum von 3 Monaten pro Jahr durchgeführt werden sollte. Die Behandlung sollte mit einer Dosis von 1 Hub aus Flasche Nr. 1 (grün) begonnen werden. Dann sollten die nachfolgenden Dosen täglich entsprechend folgendem Dosierungsschema gesteigert werden: NIS „Verträglichkeit der SLIT mit ORALVAC® Compact Bäume Aufdosierungsschema“ 11 Version 1.0, 18.08.2016 Tag Flasche Anzahl Hübe in der Arztpraxis Anzahl Hübe beim Patienten zu Hause 1 Nr.1 (grün) - 1 2 Nr.1 (grün) - 3 3 Nr.1 (grün) - 5 4 Nr.1 (grün) - 7 5 Nr. 2 (gelb) - 1 6 Nr. 2 (gelb) - 3 7 Nr. 2 (gelb) - 5 8 Nr. 2 (gelb) - 7 9 Nr. 3 (rot) - 1 10 Nr. 3 (rot) - 3 11 Nr. 3 (rot) - 5 12 Nr. 3 (rot) - 7 Erhaltungsdosis pro Tag beim Patienten zu Hause nach 10 Tagen: (tgl. über 8 Monate) oder 3 nach 12 Tagen: (tgl. über 3 Monate) 7 Nach Tag 4 beim Erreichen einer Dosis von 7 Hüben aus Flasche Nr. 1 (grün) sollte die Behandlung am folgenden Tag mit einer Dosis von 1 Hub aus der Flasche mit der nächsthöheren Stärke – Flasche Nr. 2 (gelb) – fortgesetzt werden. Nach Tag 8 beim Erreichen einer Dosis von 7 Hüben aus Flasche Nr. 2 (gelb) sollte die Behandlung am folgenden Tag mit einer Dosis von 1 Hub aus der Flasche mit der nächsthöheren Stärke – Flasche Nr. 3 (rot) – fortgesetzt werden. Durch die Anwendung des angegebenen Dosierschemas wird sichergestellt, dass nach 12 Tagen eine tägliche Erhaltungsdosis von 7 Hüben Flasche Nr. 3 (rot) erreicht wird. Alternativ kann die nach 10 Tagen Aufdosierung erreichte Applikation von 3 Hüben als Erhaltungsdosis über 8 Monate fortgesetzt werden. Alternatives Aufdosierungsschema (Initialdosis in der Arztpraxis, weitere Aufdosierungsschritte beim Patienten zu Hause) Das Aufdosierungsschema erfolgt an Tag 1 in der Arztpraxis. Im Anschluss an die Initialdosis am Tag 1 nimmt der Patient an drei weiteren aufeinanderfolgenden Tagen (Tag 2-4) die täglich allmählich ansteigenden Dosen bei sich zu Hause ein. Die Behandlung sollte mit einer Dosis von 1 Hub aus Flasche Nr. 3 (rot) an Tag 1 in der Arztpraxis begonnen werden, gefolgt von einer Nachbeobachtungszeit von 30 Minuten in der Praxis. An Tag 2 nimmt der Patient eine Dosis von 3 Hüben aus Flasche Nr. 3 (rot), an Tag 3 NIS „Verträglichkeit der SLIT mit ORALVAC® Compact Bäume Aufdosierungsschema“ 12 Version 1.0, 18.08.2016 eine Dosis von 5 Hüben aus Flasche Nr. 3 (rot) und an Tag 4 eine Dosis von 7 Hüben aus Flasche Nr. 3 (rot) ein. Die Einnahmen des Arzneimittels an Tag 2-4 können beim Patienten zu Hause erfolgen. Tag Flasche Anzahl Hübe in der Arztpraxis Anzahl Hübe beim Patienten zu Hause 1 Nr. 3 (rot) 1* - 2 Nr. 3 (rot) - 3 3 Nr. 3 (rot) - 5 4 Nr. 3 (rot) - 7 Erhaltungsdosis pro Tag beim Patienten zu Hause ab Tag 3: (tgl. über 8 Monate) oder 3 ab Tag 5: (tgl. über 3 Monate) 7 * 30 min Nachbeobachtungszeit erforderlich! Durch Anwendung des beschriebenen Dosierungsschemas ist die tägliche Erhaltungsdosis von 7 Hüben aus Flasche Nr. 3 (rot) erreicht. Alternativ kann eine Erhaltungsdosis von 3 Hüben täglich über 8 Monate gewählt werden. Die Erhaltungsdosen sind dann jedes Jahr über einen Zeitraum von drei Monaten (oder entsprechend über 8 Monaten bei 3 Hüben) einmal täglich anzuwenden. 5.3.2.2. Fortsetzungsbehandlung Die bei der Therapieeinleitung erreichte tägliche Erhaltungsdosis sollte einmal täglich eingenommen werden. Die Fortsetzungsbehandlung kann beim Patienten zu Hause eingenommen werden. Der gesamte Inhalt einer Flasche von Nr. 3 (rot) sollte aufgebraucht werden, bevor die Behandlung mit der nächsten Flasche fortgesetzt wird. Beim Auftreten von Unverträglichkeiten während der Aufdosierungs-Therapie oder wenn eine längerfristige Behandlung mit einer niedrigeren Dosis bevorzugt wird, kann die Erhaltungsdosis nach individueller Abschätzung niedriger als die empfohlene Höchstdosis von 7 Hüben sein. Dosisanpassungen bei Nebenwirkungen auf ORALVAC® Compact Bäume. Die Erhaltungsdosis eines Patienten kann bei Bedarf niedriger sein als die übliche Höchstdosis von 3 bzw. 7 Hüben aus Flasche Nr. 3. Nach dem Auftreten von lokalen Reaktionen oder leichten Allgemeinreaktionen (siehe Abschnitt 4.8 der Fachinformation) muss die Dosis je nach dem Schweregrad der Reaktion bei der nächsten Einnahme um 1 bis 2 Schritte entsprechend des Aufdosierungsschema reduziert werden. Bei starken Allgemeinreaktionen ist die Therapieindikation zu überprüfen. NIS „Verträglichkeit der SLIT mit ORALVAC® Compact Bäume Aufdosierungsschema“ 13 Version 1.0, 18.08.2016 5.3.2.3. Therapieunterbrechung Falls die Einnahme unterbrochen werden muss (z. B. aufgrund einer akuten Erkrankung, einer Schutzimpfung oder weil die Einnahme vergessen wurde), muss eventuell eine Dosisreduktion in Erwägung gezogen werden. Bei der Wiederaufnahme der Therapie sind die folgenden Vorgaben zu beachten. Dosisreduktion während der Aufdosierungstherapie Wenn die Aufdosierung in der Arztpraxis erfolgt: Es sollte keine Dosisreduktion erfolgen. Das vollständige Dosierungsschema sollte während eines Besuchs in der Arztpraxis durchgeführt werden. Wenn die Aufdosierung beim Patienten zu Hause erfolgt: Wenn die Einnahme einen Tag ausgelassen wurde, sollte noch einmal die letzte Dosis eingenommen werden. Wurde die Behandlung für mehr als einen Tag unterbrochen, wird generell empfohlen, pro ausgelassenen Einnahmetag einen Schritt im Dosierschema zurückzugehen und anschließend erneut gemäß Dosierschema zu steigern. Alternatives Aufdosierungsschema: Wenn die Behandlung einen Tag ausgelassen wurde, sollte noch einmal die letzte Dosis eingenommen werden. Wurde die Behandlung für mehr als einen Tag unterbrochen, wird generell empfohlen, pro ausgelassenem Einnahmetag einen Schritt im Dosierungsschema zurückzugehen und anschließend erneut gemäß dem Dosierungsschema zu steigern. Dosisreduktion während der Fortsetzungsbehandlung Bei Unterbrechung der Therapie bis zu einer Woche kann die Behandlung normalerweise mit der letzten Dosis fortgesetzt werden. Wurde die Behandlung um mehr als 1 Woche bis maximal 4 Wochen unterbrochen, sollte die Dosis auf 1 Hub aus Flasche Nr. 3 (rot) reduziert und dann wieder täglich um einen Hub gesteigert werden, bis die tägliche Erhaltungsdosis wieder erreicht ist (in der Regel 3 oder 7 Hübe, aber je nach Bedarf des Patienten kann die Dosis auch niedriger sein). Der Patient kann dies zu Hause durchführen. Wurde die Behandlung länger als 4 Wochen unterbrochen, sollte die Therapie auch wieder mit 1 Hub aus Flasche Nr. 3 (rot) aufgenommen werden; vorzugsweise sollte dies allerdings in der Arztpraxis erfolgen. 5.3.3. Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung Im Fall einer akuten Infektion, eines fieberhaften Zustands oder schweren Asthmaanfalls darf ORALVAC® Compact Bäume erst 24 bis 48 Stunden nach Normalisierung des Gesundheitszustands wieder eingenommen werden. NIS „Verträglichkeit der SLIT mit ORALVAC® Compact Bäume Aufdosierungsschema“ 14 Version 1.0, 18.08.2016 Bei Patienten mit Herz-, Kreislauf- oder Lungeninsuffizienz ist Vorsicht geboten. Alle Patienten sollten darüber aufgeklärt werden, dass sie sich bei Anzeichen von Nebenwirkungen sofort an ihren Arzt wenden sollen. Bei Infektionen, Entzündungen und nach allen Interventionen und Therapien, die Blutungen in der Mundhöhle verursachen, sollte die Behandlung mit ORALVAC® Compact Bäume unterbrochen werden. Die Behandlung mit ORALVAC® Compact Bäume kann wieder aufgenommen werden, sobald die Beschwerden abgeklungen sind. Zusätzlicher (exogener oder iatrogener) Allergenkontakt kann die Toleranzschwelle des Patienten herabsetzen. Der Patient sollte daher darüber aufgeklärt werden, den Kontakt mit dem auslösenden Allergen oder mit Kreuzreaktionen hervorrufenden Allergenen so weit wie möglich zu vermeiden. ORALVAC® Compact Bäume sollte mindestens eine Stunde vor und nach einer ungewohnten körperlichen Anstrengung nicht eingenommen werden. 5.3.4. Schwangerschaft und Stillzeit Schwangerschaft Es gibt keine Anhaltspunkte für teratogene Auswirkungen der Hyposensibilisierungsbehandlung. Da sich jedoch der Sensibilisierungs- und Reaktivitätsgrad des Immunsystems während einer Schwangerschaft nicht vorhersehen lässt, sollte eine spezifische Immuntherapie während der Schwangerschaft nicht begonnen werden. Tritt während der Fortsetzungstherapie eine Schwangerschaft ein, kann die Therapie mit engmaschiger Kontrolle fortgesetzt werden. Vor der Fortsetzung der Behandlung muss eine Beurteilung des allgemeinen Gesundheitszustands der Schwangeren erfolgen und erwogen werden, ob die Behandlung zuvor gut vertragen wurde. Patientinnen sollten darauf hingewiesen werden, dass sie sich bei Eintritt einer Schwangerschaft oder bei Verdacht auf eine Schwangerschaft während der Behandlung an ihren Arzt wenden sollen. Stillzeit Es ist nicht bekannt, ob ORALVAC® Compact Bäume in die Muttermilch übergeht. 5.3.5. Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen Es wurden keine Studien zur Erfassung von Wechselwirkungen durchgeführt. Gegenanzeigen für Begleitbehandlungen (siehe Abschnitt 4.3 der Fachinformation): - Betablocker - Immunsuppressive Therapien Eine Begleitbehandlung mit symptomatischen Antiallergika (z. B. Antihistaminika, Corticosteroiden, Mastzelldegranulationshemmern) kann die aktuelle Reaktionslage des Patienten maskieren. NIS „Verträglichkeit der SLIT mit ORALVAC® Compact Bäume Aufdosierungsschema“ 15 Version 1.0, 18.08.2016 Wenn zwei unterschiedliche sublinguale Hyposensibilisierungsarzneimittel bei einem Patienten eingesetzt werden, sollten sie mit einem Abstand von mindestens einer Stunde eingenommen werden. Wenn außer ORALVAC® Compact Bäume noch eine weitere Hyposensibilisierungstherapie mit Injektion angewendet wird, sollten die Injektionen der unterschiedlichen Behandlungen an separaten Tagen gegeben werden. Siehe Abschnitt 4.2.5 der Fachinformation für nähere Einzelheiten zu den Behandlungsunterbrechungen. Schutzimpfungen sollten erst verabreicht werden, wenn mögliche Nebenwirkungen von ORALVAC® Compact vollständig abgeklungen sind. ORALVAC® Compact Bäume sollte nicht am Tag der Impfung eingenommen werden. Nach der Impfung sollte die Behandlung mit ORALVAC® Compact Bäume erst wieder aufgenommen werden, wenn Reaktionen auf die Impfung vollständig abgeklungen sind. Gegebenenfalls muss die Hyposensibilisierung dann mit einer reduzierten Dosis wieder aufgenommen werden. 5.4. Nebenwirkungen Bei etwa einem Drittel der spontan gemeldeten unerwünschten Nebenwirkungen handelte es sich um leichte bis mittelschwere lokale Reaktionen am Verabreichungsort (z. B. Schwellung, Juckreiz oder Reizung im Lippen-, Mund- oder Rachenbereich). Ein weiteres Drittel der spontan gemeldeten unerwünschten Nebenwirkungen sind typische Symptome, die durch Wiederauftreten/Exazerbation der patientenspezifischen allergischen Symptome verursacht werden (z. B. Nasen- und Augensymptome). Von Immuntherapien/Hyposensibilisierungsbehandlungen ist hinreichend bekannt, dass folgende lokale und systemische Nebenwirkungen auftreten können: Lokale Reaktionen Oropharyngeale oder Mundhöhlenreizung, z. B. Kribbeln, Juckreiz, Rötung, Schwellung, Brennen und Blasenbildung auf und unter der Zunge. Das eventuelle Auftreten von unerwünschten lokalen (z. B. Juckreiz an Mund und Lippen) und/oder systemischen Reaktionen während der spezifischen Immuntherapie muss dem behandelnden Arzt sofort mitgeteilt werden. Dieser kann dann das Dosierungsschema anpassen und wenn nötig, eine entsprechende antiallergische Therapie je nach der Schwere des klinischen Bildes (Antihistaminika oral und/oder parenteral, Kortikosteroide oral und/oder parenteral, adrenergische Beta-2 Agonisten, Adrenalin s.c.) einleiten. Systemische Reaktionen Leicht: Wiederauftreten oder Exazerbation von patientenspezifischen allergischen Symptomen wie z. B. Augenjucken, Niesen, Husten, generalisierte Urtikaria und Juckreiz. Gastrointestinale Symptome wie Bauchschmerzen, Durchfall oder Übelkeit, Erbrechen oder Sodbrennen. Nach Anwendung einer Immuntherapie kann es auch gelegentlich zu Ermüdung kommen. Mittelschwer bis schwer: Giemen, Dyspnoe oder Quincke-Ödem. NIS „Verträglichkeit der SLIT mit ORALVAC® Compact Bäume Aufdosierungsschema“ 16 Version 1.0, 18.08.2016 Anaphylaktischer Schock/Anaphylaxie: Ein anaphylaktischer Schock ist zwar bei der sublingualen Immuntherapie äußerst selten, kann sich aber innerhalb weniger Minuten nach Verabreichung einer Allergie-Immuntherapie und auch vor dem Auftreten einer Lokalreaktion entwickeln. Typische Warnzeichen eines anaphylaktischen Schocks sind: Kribbeln, Brennen und Jucken auf den Handflächen und an den Fußsohlen. Ein anaphylaktischer Schock ist klinisch charakterisiert durch: Angst, Unruhe, Schwindelgefühl, Hypotonie, Tachykardie, Larynxödem mit Dyspnoe, Bronchospasmus, Schock mit Zyanose, Übelkeit und Erbrechen, Bewusstlosigkeit, Atem- und Herzstillstand. Kinder und Jugendliche Die Pharmakovigilanz-Daten zeigen, dass bei Kindern Nebenwirkungen in der gleichen Häufigkeit, Art und Schwere zu erwarten sind, wie bei Erwachsenen. 5.5. Überdosierung Die Wahrscheinlichkeit für unerwünschte Nebenwirkungen nimmt zu, wenn das richtige Therapieschema und die Dosierungsintervalle nicht eingehalten werden. 5.6. Dokumentation der Medikation Im Beobachtungsbogen sind zu dokumentieren: - Dosierung und Applikationsfrequenz der sublingualen Immuntherapie mit ORALVAC® Compact Bäume - Medikamentöse Begleittherapien zur zusätzlichen Linderung der Beschwerden während der Frühblüher-Saison. 6. Beobachtungsbogen Es sind fünf Beobachtungszeitpunkte geplant. Visite 1: Einschluss (ab September 2016): Demographische Daten, Anamnese, Diagnostik, Retrospektive Erhebung der allergischen Symptome in der Frühblüher-Pollensaison des vorangegangenen Jahres (2016), Beurteilung der Einschränkungen aufgrund der Allergie und/oder Asthmas, Erhebung der Begleitmedikation in der Frühblüher-Pollensaison des vorangegangenen Jahres (2016), Festlegung des Aufdosierungsschemas und der Applikationsfrequenz Visite 2: Kontrolluntersuchung nach (Oktober/November 2016): Beendigung der Aufdosierungsphase NIS „Verträglichkeit der SLIT mit ORALVAC® Compact Bäume Aufdosierungsschema“ 17 Version 1.0, 18.08.2016 Erfassung und Meldung von Nebenwirkungen, Compliance, Verträglichkeit der Immuntherapie Visite 3: Kontrolluntersuchung (vor dem Höhepunkt der Frühblüher-Pollensaison, Januar/Februar 2017): Erfassung und Meldung von Nebenwirkungen, Compliance, Verträglichkeit der Immuntherapie Visite 4: Kontrolluntersuchung zum Höhepunkt der Frühblüher-Pollensaison Erfassung und Meldung von Nebenwirkungen, Beschreibung der allergischen Symptome in der aktuellen Frühblüher-Pollensaison (2017), Erfassung möglicher Begleitmedikation in der aktuellen Frühblüher-Pollensaison (2017), Beurteilung der Rhinitis-Kontrolle in der aktuellen Frühblüher-Pollensaison (2017) Visite 5: Abschlussuntersuchung nach Beendigung der Frühblüher-Pollensaison Erfassung und Meldung von Nebenwirkungen, Gesamtbeurteilung der Symptome in der vorangegangenen Frühblüher-Pollensaison, Gesamtdokumentation der Begleitmedikation in der vorangegangenen Frühblüher-Pollensaison, Dokumentation der allergischen Symptome in der vorangegangenen FrühblüherPollensaison, Dokumentation des Befindens des Patienten in der diesjährigen Frühblüher-Pollensaison im Vergleich mit der letztjährigen Saison 6.1. Eingangsuntersuchung (Visite 1) Die Eingangsuntersuchung soll im September/Oktober 2016 durchgeführt werden. Bei der Eingangsuntersuchung werden dokumentiert: Patienteninformation und Einwilligungserklärung zum Datenschutz Patienteninformation und Einwilligungserklärung zum Datenschutz für Erwachsene Patienteninformation und Einwilligungserklärung zum Datenschutz für Kinder ab 12 Jahren Patienteninformation und Einwilligungserklärung zum Datenschutz für Kindern zwischen 2 und 11 Jahren, auszufüllen durch einen Erziehungsberechtigten Alter und Geschlecht Allergologische Anamnese: Klinische Manifestation(en) Rhinitis Konjunktivitis Asthma Für jede zutreffende Manifestation ist der Zeitpunkt des Auftretens anzugeben. Diagnostik Gegen welches Bäume-Allergen ist der Patient sensibilisiert? NIS „Verträglichkeit der SLIT mit ORALVAC® Compact Bäume Aufdosierungsschema“ 18 Version 1.0, 18.08.2016 Daten aus der Routinediagnostik sollen erfasst werden, die die Typ-1-Allergie gegen Bäume bestätigen: • IgE spezifisch durchgeführt? Falls ja: Ergebnis? • Haut-Prick-Test durchgeführt? Falls ja: Ergebnis? • anderen Test durchgeführt? Falls ja: Ergebnis? Allergologische Anamnese: Leidet der Patient unter weiteren Allergien? keine weiteren Allergien bekannt Hausstaubmilben Kräuter Gräser/Roggen/Getreide Tierepithelien Schimmelpilze andere Allergene (welche?) Wie werden die Allergien behandelt? (Hyposensibilisierung, symptomatisch, nicht behandelt). Begleiterkrankungen/Begleitmedikation Es werden Begleiterkrankungen (Atopische Dermatitis, Nahrungsmittelallergie/-unverträglichkeit, Urtikaria, Polyposis nasi, ASS-Intoleranz, Sinusitis, weitere) des Patienten abgefragt sowie die dafür vorgesehene Begleitmedikation. Rhinokonjunktivitis- und Asthmasymptome/Medikation während der Frühblüher-Pollensaison im Jahr 2016 Schweregrad von Leitsymptomen der Rhinokonjunktivitis (Nase/Augen: keine – leicht – mäßig – stark) Häufigkeit von Leitsymptomen der Rhinokonkunktivitis (Nase/Augen: selten – < 4 Wochen – ≥ 4 Wochen – ständig) Schweregrad von asthmatischen Leitsymptomen (Lunge: keine – leicht – mäßig – stark) Häufigkeit von asthmatischen Leitsymptomen (Lunge: selten – < 4 Wochen – ≥ 4 Wochen – ständig) Symptomatische Medikation (keine – Antihistaminika, oral – Kortikosteroide, nasal – Augentropfen – Kortikosteroide, inhalativ – ß-Sympathomimetika, inhalativ – Antihistaminika, nasal – Kortikosteroide, oral – andere z. B. Kombipräparate) Häufigkeit der Einnahme (keine – selten – < 4 Wochen – ≥ 4 Wochen – ständig) Einschränkungen während der Frühblüher-Pollensaison im Jahr 2016 Einschränkungen des Patienten während der Frühblüher-Pollensaison im letzten Jahr aufgrund seiner Allergie und/oder seines Asthmas im Arbeitsleben und/ oder im Alltag? Allergische Symptome während der Saison im Jahr 2016 Welche Art von allergischen Symptomen hatte der Patient während der Saison Jahr 2016? NIS „Verträglichkeit der SLIT mit ORALVAC® Compact Bäume Aufdosierungsschema“ 19 Version 1.0, 18.08.2016 Niesen (kein, leicht, mäßig, stark) Laufende Nase (keine, leicht, mäßig, stark) Juckreiz in der Nase (kein, leicht, mäßig, stark) Verstopfte Nase (keine, leicht, mäßig, stark) Juckende Augen (keine, leicht, mäßig, stark) Tränende Augen (keine, leicht, mäßig, stark) Hustenreiz (kein, leicht, mäßig, stark) Kurzatmigkeit (keine, leicht, mäßig, stark) Hautjucken (kein, leicht, mäßig, stark) Schlaflosigkeit (keine, leicht, mäßig, stark). Verordnetes Aufdosierungsschema Welches Aufdosierungsschema wurde dem Patienten verordnet? Start der Hyposensibilisierungsbehandlung zu Hause beim Patienten, Verwendung von 3 unterschiedlich konzentrierten Allergenextrakten für die Aufdosierung, Fortsetzung der Therapie mit täglich 7 Hüben aus Flasche Nr. 3 (rot) Start der Hyposensibilisierungsbehandlung in der Arztpraxis, Erreichen der Höchstdosierung in einem Tag, nur Verwendung von Flasche 3 (rot), Fortsetzung der Therapie mit täglich 7 Hüben aus Flasche Nr. 3 (rot) Start der Hyposensibilisierungsbehandlung in der Arztpraxis, Erreichen der Höchstdosierung innerhalb von 4 Tagen (zu Hause beim Patienten), Fortsetzung der Therapie mit täglich 7 (alternativ 3) Hüben aus Flasche Nr. 3 (rot) Wurde ein anderes Aufdosierungsschema verwendet? Datum der Erstapplikation? Reaktion nach Applikation von ORALVAC® Compact Bäume Unerwünschte Ereignisse sind auf dem Formblatt „Erfassungsbogen für die spontane Meldung von Verdachtsfällen unerwünschter Ereignisse“ zu dokumentieren. 6.2. 6.2.1. Kontrolluntersuchungen Visite 2 und 3 Die Kontrolluntersuchungen (Visite V2 und V3) sollte nach Beendigung der Aufdosierungsphase (Oktober/November 2016) und vor dem Höhepunkt der Frühblüher-Pollensaison (Januar/Februar 2017) stattfinden. Die Dokumentation umfasst: Der Patient wird zunächst wieder allgemein nach unerwünschten Ereignissen befragt. Eventuelle Reaktionen seit dem letzten Besuch sind unter "Unerwünschte Ereignisse" in den Bogen einzutragen. Der Patient wird zur Durchführung der Behandlung befragt: Wurde die Durchführung der Behandlung verändert? Wurde die Therapie beendet? NIS „Verträglichkeit der SLIT mit ORALVAC® Compact Bäume Aufdosierungsschema“ 20 Version 1.0, 18.08.2016 Der Patient wird zu seiner Compliance befragt: Hat der Patient die Hyposensibilisierunglösung (ORALVAC® Compact Bäume) wie vorgegeben eingenommen (immer; überwiegend ja; überwiegend nein; nie)? Beurteilung der Verträglichkeit von ORALVAC® Compact Bäume durch Arzt und Patient (sehr gut – gut – mäßig – schlecht). 6.2.2. Visite 4 zum Höhepunkt der Frühblüher-Pollensaison Der Patient wird zunächst wieder allgemein nach unerwünschten Ereignissen befragt. Eventuelle Reaktionen seit dem letzten Besuch sind unter "Unerwünschte Ereignisse" in den Bogen einzutragen. Der Patient wird zur Durchführung der Behandlung befragt: Wurde die Durchführung der Behandlung verändert? Wurde die Therapie beendet? Der Patient wird zu seiner Compliance befragt: Hat der Patient die Hyposensibilisierungslösung (ORALVAC® Compact Bäume) wie vorgegeben eingenommen (immer – überwiegend ja – überwiegend nein – nie)? Beurteilung der Verträglichkeit von ORALVAC® Compact Bäume durch Arzt und Patient (sehr gut – gut – mäßig – schlecht). Rhinokonjunktivitis- und Asthmasymptome/Medikation während des Höhepunktes der Frühblüher-Pollensaison 2017 Schweregrad von Leitsymptomen der Rhinokonjunktivitis (Nase/Augen: keine – leicht – mäßig – stark) Häufigkeit von Leitsymptomen der Rhinokunjunktivitis (Nase/Augen: selten – < 4 Wochen – ≥ 4 Wochen – ständig) Schweregrad von asthmatischen Leitsymptomen (Lunge: keine – leicht – mäßig – stark) Häufigkeit von asthmatischen Leitsymptomen (Lunge: selten – < 4 Wochen – ≥ 4 Wochen – ständig) Symptomatische Medikation (keine – Antihistaminika, oral – Kortikosteroide, nasal – Augentropfen – Kortikosteroide, inhalativ – ß-Sympathomimetika, inhalativ – Antihistaminika, nasal - Kortikosteroide, oral –andere z. B. Kombipräparate). Wie häufig litt der Patient an einer verstopften Nase in der vergangenen Woche (nie – selten – manchmal – häufig – sehr oft) Wie häufig musste der Patient niesen in der vergangenen Woche (nie – selten – manchmal – häufig – sehr oft) Wie häufig hatte der Patient Probleme mit tränenden Augen in der vergangenen Woche (nie – selten – manchmal – häufig – sehr oft) Wie häufig hatte der Patient Schlafprobleme aufgrund von allergischen Symptomen in der vergangenen Woche (nie – selten – manchmal – häufig – sehr oft) NIS „Verträglichkeit der SLIT mit ORALVAC® Compact Bäume Aufdosierungsschema“ 21 Version 1.0, 18.08.2016 Wie häufig hat der Patient Aktivitäten außerhalb des Hauses (z.B. arbeiten im Garten) vermieden, aufgrund von allergischen Symptomen in der vergangenen Woche (nie – selten – manchmal – häufig – sehr oft) Wie zufriedenstellend waren die allergischen Symptome unter Kontrolle in der vergangenen Woche (nie – selten – manchmal – häufig – sehr oft) Abbruch der Behandlung Datum und Grund einer vorzeitigen Beendigung der Behandlung. 6.3. Abschlussuntersuchung (Visite 5, ca. Mai 2017, nach Beendigung der Frühblüher-Pollensaison) Der Patient wird zunächst wieder allgemein nach unerwünschten Ereignissen befragt. Eventuelle Reaktionen seit dem letzten Besuch sind unter "Unerwünschte Ereignisse" in den Bogen einzutragen. Beurteilung der Verträglichkeit von ORALVAC® Compact Bäume durch Arzt und Patient (sehr gut – gut – mäßig – schlecht). Gesamtbeurteilung der Symptome/Medikation in der diesjährigen Frühblüher-Pollensaison Schweregrad von Leitsymptomen der Rhinokonjunktivitis (Nase/Augen: keine – leicht – mäßig – stark) Häufigkeit von Leitsymptomen der Rhinokunjunktivitis (Nase/Augen: selten – < 4 Wochen – ≥ 4 Wochen – ständig) Schweregrad von asthmatischen Leitsymptomen (Lunge: keine – leicht – mäßig – stark) Häufigkeit von asthmatischen Leitsymptomen (Lunge: selten – < 4 Wochen – ≥ 4 Wochen – ständig) Gesamtdokumentation der eingenommenen symptomatischen Medikation (keine – Antihistaminika, oral – Kortikosteroide, nasal – Augentropfen – Kortikosteroide, inhalativ – ß-Sympathomimetika, inhalativ – Antihistaminika, nasal - Kortikosteroide, oral –andere z. B. Kombipräparate). Allergische Symptome während der Frühblüher-Pollensaison 2017 Welche Art von allergischen Symptomen hatte der Patient während der FrühblüherPollensaison? Niesen (kein, leicht, mäßig, stark) Laufende Nase (keine, leicht, mäßig, stark) Juckreiz in der Nase (kein, leicht, mäßig, stark) Verstopfte Nase (keine, leicht, mäßig, stark) Juckende Augen (keine, leicht, mäßig, stark) Tränende Augen (keine, leicht, mäßig, stark) Hustenreiz (kein, leicht, mäßig, stark) Kurzatmigkeit (keine, leicht, mäßig, stark) NIS „Verträglichkeit der SLIT mit ORALVAC® Compact Bäume Aufdosierungsschema“ 22 Version 1.0, 18.08.2016 Hautjucken (kein, leicht, mäßig, stark) Schlaflosigkeit (keine, leicht, mäßig, stark). Der Patient wird zu seiner Compliance befragt: Hat der Patient die Hyposensibilisierunglösung (ORALVAC® Compact Bäume) wie vorgegeben eingenommen (immer; überwiegend ja; überwiegend nein; nie) Befinden des Patienten Beurteilung des Patientenbefindens während der Frühblüher-Pollensaison im Jahr 2017 verglichen mit dem Patientenbefinden während der Frühblüher-Pollensaison 2016 vor der Therapie durch den Arzt und den Patienten (deutlich besser – etwas besser – unverändert – schlechter). 7. Dokumentation unerwünschter Ereignisse Unerwünschte Ereignisse müssen auf dem Formblatt „Erfassungsbogen für die spontane Meldung von Verdachtsfällen unerwünschter Ereignisse“ dokumentiert und an den Sponsor gemeldet werden. Eine Nebenwirkung ist eine Reaktion auf ein Arzneimittel, die schädlich und unbeabsichtigt ist (§4 Abs.13 AMG, [18]). Dies beinhaltet Nebenwirkungen, die bei der Verwendung eines Arzneimittels, innerhalb der Zulassungsbedingungen und außerhalb der Zulassungsbedingungen, einschließlich Überdosierung, Off-Label-Gebrauch, vorsätzlichem und exzessivem Missbrauch und Medikationsfehlern auftreten (GVP – Annex I (Rev. 3) [21]). 1) Eine Nebenwirkung wird als schwerwiegend angesehen, wenn eines der folgenden Kriterien zutrifft (§4 Abs.13 AMG, [18]) • tödlich • lebensbedrohend • bleibende oder schwerwiegende Behinderung oder Invalidität • eine stationäre Behandlung oder Verlängerung einer stationären Behandlung ist erforderlich • eine kongenitale Anomalie bzw. ein Geburtsfehler • medizinisch signifikant 2) Jede Nebenwirkung ohne eine dieser Konsequenzen wird als nicht schwerwiegend eingestuft. Für Österreich (§2b Abs.1; 3 AMG [19]): (1) „Nebenwirkung“ eines Humanarzneimittels ist eine schädliche und unbeabsichtigte Reaktion auf das Arzneimittel. NIS „Verträglichkeit der SLIT mit ORALVAC® Compact Bäume Aufdosierungsschema“ 23 Version 1.0, 18.08.2016 (3) „Schwerwiegende Nebenwirkung eines Humanarzneimittels“ ist eine Nebenwirkung, die tödlich oder lebensbedrohend ist, eine stationäre Behandlung oder deren Verlängerung erforderlich macht, zu bleibender oder schwerwiegender Behinderung oder Invalidität führt oder eine kongenitale Anomalie oder ein Geburtsfehler ist. Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen ist von großer Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses des Arzneimittels. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdachtsfall einer Nebenwirkung an den Sponsor oder die zuständige Behörde zu melden. Um alle Nebenwirkungen im Rahmen der NIS zu erfassen, soll die Meldung mittels des Formblattes „Erfassungsbogen für die spontane Meldung von Verdachtsfällen unerwünschter Ereignisse“ pseudonymisiert über die Clinical Research International Ltd. als CRO erfolgen (vorab per Fax: +49 7000 667437 oder Email: [email protected]). Bei schwerwiegenden unerwünschten Ereignissen bitte diese innerhalb von 24 Stunden (per Fax: +49 7000 667437 oder Email: [email protected]) an die Clinical Research International Ltd. als CRO senden. 8. Statistische Auswertung Da die Untersuchung als NIS nicht kontrolliert durchgeführt wird, werden die gewonnenen Hauptzielgrößen rein deskriptiv dargestellt. Hauptzielgrößen sind die Verträglichkeit und die Verbesserung der Beschwerden unter besonderer Berücksichtigung des Aufdosierungsschema. Die Verträglichkeit wird mittels der Dokumentation der unerwünschten Reaktionen bewertet, die Verbesserung der Beschwerden wird anhand des Rhinokonjunktivitis-Score analysiert. Die Auswertung erfolgt für alle eingeschlossenen Patienten mit den jeweils verfügbaren Daten. Subkollektive können explorativ untersucht werden (z. B. Subgruppen bezüglich Geschlecht, Alter, Anamnese). Nach Abschluss der Befragung wird in einer Auswertungsbesprechung die Auswertungsstrategie der gegebenen Situation angepasst. Dabei wird festgelegt, in welchen Subkollektiven zusätzliche Analysen sinnvoll erscheinen und durchgeführt werden sollen. Ggf. kann hierbei auch ein statistischer Vergleich zwischen den Subgruppen festgelegt werden. Die erhobenen Daten werden mittels statistischer Kennwerte dargestellt. Kontinuierliche Daten werden mit Mittelwert, Standardabweichung, Minimum, Maximum und Anzahl gültiger Werte beschrieben. 95 % Konfidenzbereiche werden aufgeführt, wenn sie die Auswertung sinnvoll ergänzen. Kategoriale Daten werden mittels absoluter und prozentualer Häufigkeiten dargestellt. Die Zielgrößen werden deskriptiv und im zeitlichen Verlauf dargestellt. Die intraindividuellen Differenzen zwischen den Erhebungszeitpunkten werden mit einem Wilcoxon-VorzeichenRangtest auf Unterschiede hin untersucht und in Diagrammen abgebildet. NIS „Verträglichkeit der SLIT mit ORALVAC® Compact Bäume Aufdosierungsschema“ 24 Version 1.0, 18.08.2016 Die Auswertung zur Arzneimittelsicherheit bezieht darüber hinaus ein: Inzidenzen der Nebenwirkungen während der Aufdosierung Inzidenzen unerwünschter Ereignisse mit zumindest möglichem Zusammenhang mit ORALVAC® Compact Bäume Schwerwiegende unerwünschte Ereignisse Maßnahmen bei Auftreten unerwünschter Ereignisse Patienten-Urteile zur Verträglichkeit Die angenommene Fallzahl von ca. 1000 ermöglicht es mit einer 95 % Wahrscheinlichkeit Ereignisse auszuschließen, deren Inzidenz 0,6 % oder mehr beträgt (Clopper-Pearson). 9. Meldepflichten Die Bencard® Allergie GmbH Deutschland ist nach § 67 Abs. 6 AMG verpflichtet, die NIS in Deutschland der kassenärztlichen Bundesvereinigung, dem Spitzenverband Bund der Krankenkassen, dem Verband der privaten Krankenversicherungen und der zuständigen Bundesoberbehörde (Paul-Ehrlich-Institut, Bundesamt für Sera und Impfstoffe) anzuzeigen. In Österreich wird die NIS gemäß der Verordnung des Bundesministers für Gesundheit über die Meldepflicht von Nicht-interventionellen Studien, BGBl. II Nr. 180/2010, geändert durch BGBl. II Nr. 484/2012 dem Bundesamt für Sicherheit im Gesundheitswesen/AGES PharmMed gemeldet. Die teilnehmenden Ärzte werden namentlich und mit Angabe der Arztnummer genannt. Die Meldungen und Schlussmeldungen inklusiv Bereitstellung des Beobachtungsplans und des Abschluss-Berichtes werden vom beauftragten CRO (CRI - Clinical Research International-Ltd) vorgenommen. 10. Ethik und Qualitätssicherung In dieser NIS werden nur Daten dokumentiert, die bei der routinemäßigen Anwendung von ORALVAC® Compact Bäume in der Praxis anfallen. Die erfassten Daten werden ohne Nennung des Namens oder des Geburtsdatums des Patienten zur Auswertung an die beauftragte CRO und Bencard Allergie GmbH zur gesetzlich vorgeschriebenen Erfassung und behördlichen Meldung übermittelt. Die Identifikation erfolgt ausschließlich über eine Bogen-Nummer, die auf jeder Seite des Beobachtungsbogens eingedruckt worden ist. Seitens Bencard Allergie GmbH darf die Pseudonymisierung direkt beim meldenden Arzt dahingehend aufgeschlüsselt werden, dass durch die Angabe von Patienten-Initialen und -Geburtsdatum eine behördliche Doppelmeldung vermieden werden kann. Durch die beauftragte CRO erfolgt eine elektronische Prüfung der Eintragungen in die Dokumentationsbögen auf Vollständigkeit und Konsistenz. Fehlende oder inkonsistente Angaben werden durch Rückfragen ergänzt bzw. korrigiert, soweit dies möglich ist. Die Kontrollmaßnahmen beziehen sich nur auf die Bogen-Nummer, die vom Arzt vorgenommene Pseudonymisierung des Patienten bleibt im gesamten Studienverlauf gewahrt. Da keine über die Routine hinausgehenden Erhebungen persönlicher oder NIS „Verträglichkeit der SLIT mit ORALVAC® Compact Bäume Aufdosierungsschema“ 25 Version 1.0, 18.08.2016 Gesundheitsdaten erfolgen, bestehen kein ergänzender Aufklärungsbedarf (BfArM 1998, Punkt 11) und keine Interessenskonflikte, die die Beratung durch eine Ethikkommission erfordern (BfArM 1998, Punkt 12). Auch in Österreich ist die Befassung einer Ethikkommission im Rahmen einer NIS rechtlich nicht zwingend erforderlich, wird aber freiwillig veranlasst. 11. Administrative Struktur der NIS Sponsor Geschäftsführer Bencard Allergie GmbH Deutschland: , Messerschmittstr. 4, 80992 München, Deutschland Medizinischer Leiter Bencard Allergie GmbH Deutschland: , Messerschmittstr. 4, 80992 München, Deutschland Medizinische Leitung der NIS Deutschland: Institut für Medizinische Informatik, Statistik und Epidemiologie, Lindenburger Allee 42, 50931 Köln Österreich: , Allergiezentrum Wien West, Hütteldorferstr. 46, 1150 Wien CRO CRI - Clinical Research International Limited, Mühlenberg 64, 22587 Hamburg 12. Literaturverzeichnis [1] [2] [3] [4] [5] [6] [7] [8] [9] [10] MYGIND, Niels. Allergic rhinitis. Karger Publishers, 2014. LANGEN, Ute; SCHMITZ, Roma; STEPPUHN, Henriette. Häufigkeit allergischer Erkrankungen in Deutschland. Bundesgesundheitsblatt-Gesundheitsforschung-Gesundheitsschutz, 2013, 56. Jg., Nr. 5-6, S. 698-706. BELLANTI, Joseph A.; SETTIPANE, Russell A. Editorial. In: Allergy and Asthma Proceedings. OceanSide Publications, Inc, 2012. S. 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Gesetz über den Verkehr mit Arzneimitteln (Arzneimittelgesetz - AMG) in der Fassung der Bekanntmachung vom 12. Dezember 2005 (BGBl. I S. 3394), das zuletzt durch Artikel 3 des Gesetzes vom 4. April 2016 (BGBl. I S. 569) geändert worden ist. Bundesgesetz vom 2. März 1983 über die Herstellung und das Inverkehrbringen von Arzneimitteln (Arzneimittelgesetz – AMG), Fassung vom 10.08.2016. Richtlinie 2001/20/EG des Europäischen Parlaments und des Rates vom 04. April 2001 zur Angleichung der Rechts- und Verwaltungsvorschriften der Mitgliedstaaten über die Anwendung der guten klinischen Praxis bei der Durchführung von klinischen Prüfungen mit Humanarzneimitteln (Abl. Nr. L 121/34 vom 01.05.01). Guideline on good pharmacovigilance practices (GVP), Annex I - Definitions (Rev 3), EMA/876333/2011 Rev 3*. NIS „Verträglichkeit der SLIT mit ORALVAC® Compact Bäume Aufdosierungsschema“ 27 Version 1.0, 18.08.2016