70 Elektrische Impedanz von Organen Biomedizinische Technik Band 36 Heft 4/1991 l. Trchnik 36 (1991), 70-77 E. Gcrsing F. Bach C. Brockhoff M. M. Gebhard G. Kehrer A. Meißner H. J. Bretschneider Messung der elektrischen Impedanz von Organen Methodische Grundlagen* Measurement of Electrical Impedance in Organs Fundamentals and Methodology Abteilung vegetative Physiologie und Pathophysiologie im Zentrum Physiologie und Pathophysiologie der Universität Göttingen Schlüsselwörter: Elektrische Impedanz, a- und ^-Dispersion, Gewebestruktur, Ischämie, atraumatische Messung Ischämie verursacht bei Organen (z. B. während Operation oder Transplantation) Veränderungen im Gewebe, die schließlich eine Wiederbelebung ausschließen. Da diese Veränderungen teilweise auch die elektrischen Eigenschaften des Gewebes betreffen, drücken sie sich auch im Spektrum der Impedanz aus. Am Beispiel der HTK-protektionierten Schweineleber wird der während Ischämie gemessene Verlauf der Impedanz im Frequenzbereich von 0,1 Hz bis 10 MHz gezeigt, in dem zwei Dispersionen — a- und ß-Dispersion — auftreten. Unter Benutzung einer der Leberstruktur analogen Ersatzschaltung wird das Verhalten der a- und der ß-Dispersion mit einem Verschluß der gap junctions und einer Einengung des Extrazellularraums durch Zellschwellung erklärt. Key-words: Electrical impedance — a- and ß-dispersion — tissue structure — ischemia — atraumatic measurement Ischemia causes changes in organ tissue (e. g. during Operation or transplantation) which may finally lead to irreversible injury, so that the organ can no longer be resusciated. To the extent that these changes affect the electrical properties of the tissue they are manifested in the impedance spectrum. As an example, the course of impedance of a HTK-protected porcine liver is presented in the frequency ränge of 0.1 Hz to 10 MHz, which includes two dispersion - a- and j3-dispersion. Using a suitable electrical equivalent circuit analogue to the structure of the liver, the behavior of the a- and j3-dispersion is explained on the basis of gap junction closure and narrowing of the extracellular space due to cell swelling. l Einleitung Im Rahmen von Organkonservierungen zum Zwecke der Transplantation wie auch bei langdauernden Operationen in »Blutleere« — so z.B. bei Herzoperationen mit Unterstützung durch eine extrakorporale Zirkulation — sind die betreffenden Organe über längere Zeit einer Ischämie ausgesetzt, die das Warmblütergewebe nur eine beschränkte Zeit tolerieren kann. Dabei ist die entscheidende Frage, wie weit die Ischämieschädigung fortgeschritten ist bzw. wie rasch und vollständig die Wiederbelebung nach Freigabe der Blut- und Sauerstoff zufuhr gelingt. Die Ischämieschädigung (oder auch Ischämiebelastung) hängt nicht allein von der Dauer der Ischämie, der Ischämietemperatur und der Effektivität des eingesetzten Protektionsverfahrens ab, sondern ist darüber hinaus von der weiteren und engeren Vorgeschichte des Organs (vorausgegangene Erkrankungen, hohe metabolische und energetische Belastung vor Einleitung der Protektion, mangelhafte Anwendung des Protektionsverfahrens) abhängig. Auch bei Mit Unterstützung durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft SFB 330 - Organprotektion - Göttingen. großer Erfahrung ist es daher in der Klinik im allgemeinen nicht möglich, den Grad der ischämiebedingten Schädigung zuverlässig abzuschätzen [3]. Aus diesem Grunde wird eine Methode gesucht, die — in situ oder auch ex situ — auf atraumatische Weise in kurzer Zeit eine Information über die Ischämiebelastung des Organs liefert; die Messung sollte zudem beliebig wiederholbar und auch fortlaufend möglich sein. Insbesondere werden von einer solchen Methode Beiträge zur Beantwortung folgender Fragen erwartet: a) Befindet sich das Organ noch im Bereich einer sicher reversiblen Ischämiebelastung mit einer nur kurzen Erholungszeit? b) Ist dem Organ bereits eine kritische Ischämiebelastung zugemutet worden, so daß eine umgehende Freigabe der Blutzufuhr notwendig und eine längere Erholungszeit erforderlich ist? c) Ergibt sich aus der Methode ein Kriterium, das gestattet, bei Wiederanschluß des Organs an den Kreislauf nach einer kritischen Ischämiebelastung zwischen einer zunehmenden Erholung oder einem fortschreitenden Zelluntergang zu differenzieren? d) Ist ein Transplantat unter Umständen schon so ischämiegeschädigt, daß eine Wiederbelebung unmöglich und eine Implantation daher nicht zu verantworten ist? Unauthenticated Download Date | 5/12/16 3:04 AM Biomedizinische Technik Band 36 Heft 4/1991 Elektrische Impedanz von Organen Die biochemische Analyse zentraler energetischer und metabolischer Parameter ist zwar für die experimentelle Forschung zur Weiterentwicklung von Protektionsverfahren unverzichtbar, kommt aber für eine intraoperative Anwendung wegen des Bedarfes an Gewebeproben, der Traumatisierung des Organs und auch des Zeitaufwandes kaum in Frage. Dementsprechend sind auch häufigere morphologische Untersuchungen nicht praktikabel. Die interstitielle pH-Messung ist ebenfalls traumatisierend; sie liefert zwar wichtige Hinweise, doch ist die Entwicklung einer Gewebsazidose ein so kontinuierlicher Vorgang, daß der Beginn einer kritischen Ischämiebelastung schwer zu erkennen ist, wenn auch ein extrem azidotischer pH-Wert eine Wiederbelebbarkeit nahezu ausschließen kann [4, 5]. In Anbetracht dieser Situation haben wir uns seit ca. 10 Jahren damit befaßt, den Informationsgehalt der elektrischen Impedanz und ihres Verlaufs bezüglich der Beantwortung der obengenannten Fragen zu prüfen [7,13, 6, l, 8]. Kohlrausch hatte bereits 1876 [10] festgestellt, daß lebendes Gewebe einen weit höheren Widerstand aufweist als totes Gewebe. Seitdem sind mit weiterentwickelter elektrischer Meßtechnik zahlreiche Untersuchungen an verschiedenen Geweben unter mehr oder weniger definierten Bedingungen durchgeführt worden [11, 2]. Die von uns vorgenommenen Untersuchungen , die hier in ihren Grundlagen dargestellt werden, unterscheiden sich von der Mehrzahl der Publikationen auf diesem Gebiet durch folgende Umstände: 1. Die Experimente sind an der Schweineleber ausgeführt worden, einem Organ, das so groß ist, daß eine O2-Versorgung durch Diffusion von außen während der Ischämie keine Bedeutung hat, das aufgrund seines Aufbaus aus zahlreichen Leberlobuli von ca. l mm Durchmesser, die statistisch räumlich gleichverteilt angeordnet sind, keine makroskopischen Vorzugsrichtungen aufweist und somit elektrisch homogen wirkt und das groß genug ist, um simultan verschiedenste Messungen und Untersuchungen durchführen zu können [9], 2. Die untersuchten Organe wurden aus einem optimalen aeroben steady state heraus protektioniert; damit wird einerseits ein normaler Ausgangsstatus garantiert und andererseits die Entwicklung der ischämiebedingten Veränderungen so verlangsamt, daß diese übersichtlich zu registrieren und im einzelnen auch einander gut zuzuordnen sind [9]. 3. Zur Auswertung standen 170 Organe, die auf differente Weise protektioniert und somit sehr unterschiedlich ischämieresistent'Waren, zur Verfügung. Damit wurde die Auffindung übergreifender Gesetzmäßigkeiten erleichtert. 4. Sämtliche Organuntersuchungen umfassen das große Frequenzspektrum von 10 MHz bi* zu 10 Hz - neuerdings bis zu 0,1 Hz |8j, 71 Diese besonderen Umstände gestatten es, eine einheitliche Deutung der Phänomene der jS- und -Dispersion vorzulegen. Den Autoren ist bewußt, daß die Schlußfolgerungen aufgrund der vorgelegten Befunde zunächst nur für die Leber gelten, einem Organ, das innerhalb seiner Leberlobuli einen ausgesprochen syncytialen Charakter auf weist; dieser Begriff beinhaltet, daß die Hepatozyten mit ihrem Zytoplasma untereinander über sogenannte gap junctions in Verbindung stehen [9]. 2 Zur Theorie der Gewebe-Impedenz Biologisches Gewebe besteht aus zwei Hauptkompartimenten, zwei mit Elektrolytlösung gefüllten Bereichen, die voneinander durch Membranen getrennt sind: dem intrazellulären und dem extrazellulären Raum. Die Elektrizitätsleitung durch Gewebe kann in erster Näherung mit einer analogen elektrischen Schaltung (Bild 7a) verglichen werden: Einem Widerstand R0, der für die Leitungswege des Extrazellularraums steht, ist die Reihenschaltung von R! und d» die den Widerstand des intrazellulären Bereichs und die Kapazität der Membranen repräsentiert, parallelgeschaltet. Die frequenzabhängige Impedanz Z dieser Schaltung beträgt Z= R0 + 2 - d2 · (R02 · Ri + Ro · RiVi l + ,2 . r - 2 , (R0 + Der Betrag der Impedanz Z = Ro und die Phase V = arc tg l + qi2-d2'Ri2 l W - d 2 - ( R o + Ri l+ - · d ' RO · d2 · 2 Im Grenzfall einer niedrigen Frequenz f, wenn = 2 · · f gegen Null und X = 1 / 2 · ·£ · Ci -der Blindwiderstand von d - gegen « geht, ist die Impedanz durch den Widerstand R0 allein bestimmt (R N r = RO), da der Parallelzweig zur Stromleitung nichts mehr beiträgt. Der Imaginärteil der Impedanz, Im (Z), verschwindet in diesem Falle. Nach hohen Frequenzen hin fällt der Blindwiderstand von d, bis er schließlich gegenüber R, vernachlässigbar klein wird. In diesem Grenzfall mißt man die Parallelschaltung von Ro und RI, und erhält RI * RNF * RUF / RNK ~ RUF- Die elektrische Zeitkonstante r der Schaltung betragt Unauthenticated Download Date | 5/12/16 3:04 AM - R») 72 Elektrische Impedanz von Organen und die charakteristische Frequenz £c der Impedanz, bei der Im (Z) extremal wird, fe - l / 2 · · - l / 2 · · Ci · (R„ + Ri). Die Kapazität C\ der Schaltung errechnet sich leichter aus der Admittanz *» l / Z, y=_l_+ R0 «.«.C.'.R. l + - C\ · R] -Ci Bei der charakteristischen Frequenz der Admittanz die von der Impedanz verschieden ist, weil die Zeitkonstanten unterschiedlich sind (s.o.), erhält man die Kapazität Ci aus dem Imaginärteil der Admittanz Im(Y) Welche Aussagen kann man nun für das Gewebe aus dem Vergleich mit der analogen Ersatzschaltung erwarten? Der Widerstand RNF entspricht dem Widerstand der extrazellulären Leitungswege, wenn die Meßfrequenz so niedrig ist, daß Im (Z) zu vernachlässigen ist und damit kein Strom transzellulär fließen kann. Wenn der Extrazellularraum ein homogener linearer Leiter mit dem spezifischen Widerstand wäre, könnte sein Volumen über die allgemeine Formel für den Widerstand eines Leiters bei bekannter Länge der Meßstrecke l über den Querschnitt q berechnet werden. Das einfache Modell ist nicht korrekt, wenn der Extrazellularraum sowohl aus Volumen-Bezirken als auch aus »Engstellen« besteht [15], doch sollten Veränderungen des EZR, z.B. durch Zellschwellung, in RNF zum Ausdruck kommen. Mit RHF erfaßt man in der Parallelschaltung von Extraund Intrazellularraum jede Änderung des spezifischen Widerstandes der elektrolytischen Milieus, allerdings primär nur die »Resultante« der Veränderungen im Intra- und im Extrazellularraum. 3 Meßmethode Die elektrische Impedanz Z eines Objekts kann gemäß der Definition aus dem Verhältnis von Meßspannung U zu Strom I und der relativen Phase dieser Größen bestimmt werden. Dabei wird vorausgesetzt, daß die Meßsignale der Frequenz f sinusförmig sind und daß das Objekt sich im Bereich der angewandten Ströme linear verhält. Für die Meßstromzuführung und den Spannungsabgriff am Gewebe werden jeweils zwei separate Elek- Biomedizinische Technik Band 36 Heft 4/1991 troden verwendet, um die Einwirkung der ElektrodenPolarisation auszuschalten. Die Stromelektroden, VA-Plättchen der Fläche 7x8 mm, sind parallel zueinander in einer Nut (ebenfalls 7x8 mm Querschnitt) in einem Plexiglasblock verstellbar angeordnet. Die Nadelelektroden zum Spannungsabgrif f - mit einem Abstand von 8 mm - werden in der Deckplatte des Blocks gehalten, parallel zueinander wie auch zu den Flächen der Stromelektroden [8], Die Gewebeproben werden passend mit einer Länge von 20 bis 25 mm zurechtgeschnitten. Der Block ist auf eine Metallplatte montiert, die von einem Thermostaten (Typ CH + F3, Fa. Haake, Karlsruhe) mit zirkulierendem Wasser temperiert wird, und gegen die Umgebung mit Styropor thermisch isoliert. Zur Messung dient ein Impedanz-Analysator Solartron 1260 (Schlumberger GmbH, München). Um den Elektrodensatz in etwa l m Entfernung vom Meßgerät betreiben zu können, werden die Spannungselektroden über Impedanzwandler und einen darauf folgenden Differenzverstärker, angepaßt an ein 5 Koaxialkabel, an den Analysator angeschlossen. Ebenfalls über Koaxialkabel wird der Meßstrom einseitig der Probe zugeführt; auf der anderen Seite wird über einen Strom/Spannungswandler ein stromproportionales Signal gewonnen und ebenfalls über ein Koaxialkabel dem Analysator zugeleitet. Details des Vorverstärkers und des Strom/Spannungswandlers sind in [8] beschrieben. Ein Computer steuert den Ablauf der Impedanzmessungen nach vorwählbaren Zeitintervallen bei jeweils 57 Frequenzen im Bereich von 0,1 Hz bis 10 MHz (7 Frequenzen pro Dekade) und übernimmt die Meßwerte zum Abspeichern, zum Ausdrucken und zur grafischen Darstellung der Ortskurve der Impedanz (NyquistPlot) auf dem Bildschirm. 4 Ergebnisse Als typisches Beispiel können die in Bild l wiedergegebenen Impedanzspektren einer bei 25°C inkubierten Probe einer mit HTK-Lösung protektionierten Schweineleber dienen [9], die Messungen beziehen sich auf die 40. und 200. Minute nach Beginn der ischämischen Phase. Zwischen diesen Zeitpunkten haben sich — wie sowohl im Realteil Re (Z) als auch im Imaginärteil Im (Z) der Impedanz deutlich wird — größere Veränderungen im Gewebe ereignet. Das Spektrum nach 40minütiger Ischämie weist zwei ausgeprägte Dispersionen auf: die (nach Schwan [14] so benannte) ß-Dispersion um 30 kHz und eine -Dispersion um 7 Hz, Nach 200 Minuten Ischämie ist die -Dispersion vollständig verschwunden und das Maximum der ß-Dispersion nach 14 kHz verschoben. Die Verläufe der Impedanz bei einigen typischen Frequenzen während der ischämischen Phase werden mit den folgenden Abbildungen veranschaulicht: Unauthenticated Download Date | 5/12/16 3:04 AM Biomedizinische Technik Band 36 Heft 4/1991 Elektrische Impedanz von Organen 73 100 150 Zelt / · Büd 2. Impedanzverlauf der Leber aus Büd l bei 5 MHz. Bild 1. Impedanzspektren einer HTK-protektionierten Leber nach 40 und 200 Minuten Ischämie bei 25 °C. Bei 5 MHz (Büd 2) nimmt der Realteil der Impedanz infolge der Aufwärmung der (von der protektiven Perfusion her kalten) Proben auf 25 °C initial ab, anschließend folgt ein langsamer Abfall, der schließlich in einen konstanten Wert übergeht. Der Imaginärteil ändert sich nach der Temperaturangleichung der Probe nicht mehr. In diesem Frequenzgebiet am oberen Ende der j3-Dispersion fällt der Realteil der Impedanz, weil die Leitfähigkeit des intra- und extrazellulären Milieus durch Glykolyseprodukte und Acidoseentwicklung zunimmt. Mit 5 kHz (Bild 3) liegt man vor der Mitte der ß-Dispersion, Bild l läßt die Verschiebung der charakteristischen Frequenz in diesem Bereich deutlich erkennen. Nach dem bereits erwähnten Temperatureffekt bleiben Real- und Imaginärteil anfangs in einem unteren »Plateau« — mit allenfalls geringem Anstieg —, steigen dann aber nach etwa 100 Minuten zunehmend schneller (Wendepunkt der Kurven bei 130 Minuten) und laufen nach 150 Minuten in ein oberes Plateau ein. Ein späteres Fallen der Impedanz ist durch die zunehmende Auflösung der membranösen Strukturen bedingt. -1 «4- 100 1BO Zelt / min Bild 3. Impedanzverlauf der Leber aus Bild l bei 5 kHz. Bei 200 Hz (Bild 4), am oberen Ende der a- und am unteren Ende der /J-Dispersion, zeigt der Realteil den oben beschriebenen typischen Verlauf mit Schnellanstieg; der kleine Imagmärteil steigt zunächst schwach an und fällt anschließend deutlich ab. Mit 10 Hz liegt man etwa in der Mitte der -Dispersion (Bild 5). Der Verlauf des Real teile ist dem bei 200 Hz ähnlich, die Zunahme jedoch deutlich geringer. Auffallend ist der Verlauf de» Imaginärteils: Nach anfänglichem leichten Anstieg fällt er steil - und zwar gleichzeitig mit dem Anstieg bei 5 kHz - und nähert sich dann langsam Null. I3ild 4. Imprdanzvrrlauf drr tabrr eua Bild l bot 200 HI Unauthenticated Download Date | 5/12/16 3:04 AM 74 Biomedizinische Technik Band 36 Heft 4/1991 Elektrische Impedanz von Organen Ro D« D« Cl l C2 Bild 5. Impedanzverlauf der Leber aus Bild l bei 10 Hz. 2500-, -250 2300- ^200 2100- -150 tr 1900- -100 1700- -50 150050 100 150 Zeit / min 200 250 Bild 6. Impedanzverlauf der Leber aus Bild l bei 0,3 Hz. Bei 0,3 Hz (Bild 6) findet man im wesentlichen nur noch einen Anstieg des Realteils bis zum Einlaufen in ein oberes Plateau; der im Verhältnis dazu sehr kleine Imaginärteil geht gegen Null. 5 Diskussion Wie ist das Verhalten der Impedanz, insbesondere der Steilanstieg des Imaginärteils in der jS-Dispersion und das gleichzeitige Verschwinden des Imaginärteils der -Dispersion im Verlauf der Ischämie zu erklären? Es ist üblich, die Einengung des Extrazellularraums und die entsprechende Vergrößerung des Widerstandes HO der Ersatzschaltung (Bild 7a) als Ursache für den Anstieg einer niederfrequenten Impedanz (< 5 kHz) anzusehen. Mit dieser Beschreibung ist aber die relativ schnelle Zunahme der Impedanzgrößen im j3-Bereich schwerlich zu erklären. Man sieht, daß erst unterhalb von 0,3 Hz, wenn der Imaginär/teil sehr klein gegenüber dem Realteil geworden und damit ein »Stromfluß« über die Membranen und durch die Zellen zu vernachlässigen ist, der Strom ausschließlich den Weg durch den Bild 7. Ersatzschaltbilder und Modell des Lebergewebes. Extrazellularraum nimmt und somit allein durch die Größe und Gestalt des Extrazellularraums — und durch den spezifischen Widerstand der extrazellulären Flüssigkeit — bestimmt wird. In diesem sehr niedrigen Frequenzbereich nimmt der Widerstand während Ischämie recht gleichmäßig bis zu einem Endwert zu (vgl. Büd 6 und 8). Das Auftreten von zwei Dispersionen kann im Prinzip mit einer Ersatzschaltung beschrieben werden, die zwei verschiedene RC-Glieder enthält (Bild 7b). Rein formal sind die gemessenen Veränderungen im Impedanzspektrum mit der Änderung einzelner Elemente der Schaltung, z.B. R0, RI und R2, darzustellen. Für das Verschwinden der -Dispersion müßte R2 gegen «> gehen und für den beobachteten zeitlichen Verlauf der ß-Dispersion (z.B. von Re (Z) bei 200 Hz oder Im (Z) bei 5 kHz) müßte R0 den analogen, schwer vorstellbaren sigmoiden Verlauf nehmen. Es ist nicht zu erkennen, welche histologischen Strukturen den Elementen R2, C2 in dieser Anordnung entsprechen könnten. Kehrer [9] postulierte eine entscheidende Bedeutung des Funktionszustandes der »gap junctions« für die elektrischen Phänomene an der ischämischen Leber. Aus einem anschaulichen Schema von untereinander durch gap junctions verbundenen Zytoplasmaräumen der Hepatozyten (Bild 7c) läßt sich eine erweiterte analoge Schaltung (Bild 7d) entwickeln, welche die elektrisch relevanten Strukturen des Lebergewebes mit einer besseren Annäherung abbildet: Zwischen den Elektroden besteht eine leitende Verbindung über die extrazellu- Unauthenticated Download Date | 5/12/16 3:04 AM Biomedizinische Technik Band 36 Heft 4/1991 Elektrische Impedanz von Organen lären Wege, die durch den Widerstand Re repräsentiert werden. Ein weiterer Weg geht über die Zellmembran (Cm), durch das Zytosol (Ri), durch die Verbindungskanäle zwischen den Zytosolräumen benachbarter Zellen - die gap junctions (Rg) - und schließlich wieder über eine Zellmembran. Der letztgenannte Weg kann in der Reihenschaltung der Elemente Cm, Ri, Rg zusammengefaßt werden. 75 mit dem Verschwinden der -Dispersion maximal bis zur Höhe von Re, weil der parallelgeschaltete Widerstand (Ri -h Rg) gegen oo geht. Bei einer höheren Frequenz, z.B. 5 kHz, bewirkt der wachsende Widerstand Rg einen zunehmenden Stromfluß über Cm' und Re', so daß Im (Z) zunimmt (Bild 3). Hier sind wir im Bereich der jS-Dispersion, die durch die Stromverzweigung über Re einerseits und Cm Ri Für nicht zu niedrige Frequenzen gibt es zu den gap Cm' Re' mit der Parallelschaltung von Rg zu Cm' und junctions (Rg) einen Nebenschluß über die Kapazität Re' andererseits bestimmt ist. (Cm kann wegen des bei Cm' der Membranen, welche durch gap junctions mit- 5 kHz kleinen Scheinwiderstands außer acht gelassen einander gekoppelt sind, und über eine dünne Schicht werden.) Eine Zunahme von Rg vergrößert die Zeitkonextrazellulärer Flüssigkeit (Re'), die sich zwischen die- stante dieses Kreises und senkt damit die charakterisen Membranen befindet. stische Frequenz der jS-Dispersion - f ßl nach f ß2 - wie Bild l veranschaulicht. Bei sehr niedrigen Frequenzen - z. B. 0,1 Hz - fließt der Strom ausschließlich über Re. Mit steigender Frequenz Im MHz-Bereich — jenseits der ^-Dispersion — wenn fließt infolge des fallenden kapazitiven Widerstandes die Scheinwiderstände aller Kapazitäten klein sind von Cm (XCm = l / 2 · JT · f · Cm) zunehmend Strom über und folglich die Ohm'schen Widerstände die Impedanz den Zweig Cm, Ri, Rg. Dieser Weg ist als Ursache der bestimmen (Streukapazitäten der Meßanordnung nicht -Dispersion zu betrachten. Im herangezogenen Fall ist berücksichtigt), ist Re (Z) kaum abhängig von Rg, da um 200 Hz (s. Bild 1) XCm klein gegenüber Ri + Rg; des- Rg schon normalerweise Re um mindestens zwei Gröhalb ist bei dieser Frequenz auch Im (Z) gegenüber ßenordnungen übertrifft. Wie schon besprochen, wirkt 10 Hz relativ klein (s. Büd l, 4 und 5). sich in diesem Bereich vornehmlich die Zunahme der Leitfähigkeit der intra- und extrazellulären ElektroMit weiter steigender Frequenz wird zunehmend der lyte während Ischämie aus (Bild 2). Nebenschluß zu Rg aus Cm' und Re' wirksam, dadurch ist die jS-Dispersion bedingt. Im MHz-Bereich ist Das vorgestellte Modell führt das Impedanzspektrum schließlich XCm, gegenüber Ri + Re' sehr klein gewor- einer Leberprobe und dessen ischämibedingte Verden. änderungen also auf zwei Vorgänge zurück: Erstens auf Hier ist anzumerken, daß die Kapazität Cm' erheblich eine - nach mehr oder weniger langer Ischämiedauer kleiner als Cm anzusetzen ist. Auf den ersten Blick relativ rasch einsetzende Zunahme des intrazellulären erscheint dieses Postulat verwunderlich, da es sich Leitungswiderstandes aufgrund eines Schließens der jeweils um vergleichbar große Membranflächen ein gap junctions (Rg); dieser Mechanismus wird sowohl und derselben Zelle handelt. Die Gesamtkapazität Cm' für das Verschwinden der -Dispersion als auch für die resultiert aber aus einer größeren Zahl von in Serie ge- Vergrößerung und Verschiebung der jS-Dispersion verschalteten Einzelkapazitäten, während - im Gegen- antwortlich gemacht. Zweitens auf eine mehr kontinusatz dazu - die Kapazität Cm sich aus einer Reihen- ierliche Einengung des Extrazellularraumes (Re) aufschaltung von minimal zwei Membrankapazitäten — grund einer Zellschwellung mit einer Zunahme des nämlich an den beiden Enden des Zellverbunds - er- extrazellulären Leitungswiderstandes. Sowohl der aals auch der j3-Dispersion liegt das physikalische Pringibt. zip der Grenzflächenpolarisation (Maxwell-WagnerIm Verlauf der Ischämie laufen nach diesen VorstellunEffekt) zugrunde [12]. Die beiden entscheidenden Komgen zwei durchaus differente, elektrisch relevante Proponenten Re und Rg des Ersatzschaltbildes können zesse ab: aus den Impedanzdaten ermittelt oder wenigstens ab1. Aus osmotischen Gründen nehmen die Zellen extra- geschätzt werden: Re aus dem Realteil der Impedanz zelluläre Flüssigkeit auf und schwellen; dadurch wird bei einer Frequenz unterhalb der -Dispersion von < der Extrazellularraum eingeengt und der Widerstand 0,3 Hz und Rg aus dem Realteil der Impedanz oberhalb Re erhöht, wie insbesondere der Verlauf von Re (Z) bei etwa 200 Hz, d. h. aus der Parallelschaltung von Rg + Ri 0,3 Hz in Bild 6 zeigt. zu Re. 2. Von einer bestimmten Ischämiebelastung an schlie- Bei der Beurteilung der Wiederbelebbarkeit eines funkßen sich die gap junctions zwischen den Zellen, d.h. Rg tionslosen und ischämiebelastetcn Organs signalisiert geht gegen <*. Das hat zur Folge, daß der Stromfiuß der beginnende Verschluß der gap junctions, der sich über den Zweig Cm, Ri, Rg unterbunden wird und die im beschleunigten Anstieg von Re (Z) 20 oi<i und ]m -Dispersion damit verschwindet, wie der steile Abfall ( ) und im beginnenden Abfall von Im (Z)ion* äuvon Im (Z) bei 10 Hz (Bild 5) zeigt. ßert, vermutlich das Ende rines sicheren Hereiehes der Im Bereich um 200 Hz, in dem der kapazitive Wider- Wiederbelebbarkeil. Nach dorn Ablauf der ivlativ stand von Cm* noch hoch ist, steigt Re (Z) gleichzeitig schnellen und großen Veränderungen verweilt Ke Unauthenticated Download Date | 5/12/16 3:04 AM ~ J e nach Bedingungen, u.a. Temperatur und Protektion - kürzere oder längere Zeit Im oberen Plateau und fällt anschließend - infolge manifest werdender Strukturschäden der Membranen - langsam ab, bis schließlich sämtliche membranöse Strukturen ihre trennende Funktion verloren haben und damit auch die jfl-Dispersion verschwunden ist. Das Einlaufen in das zweite Plateau (oberes Plateau im Bereich der Jß-Dispersion und Verschwinden der -Dispersion) dürfte daher dahingehend zu deuten sein, daß sich die Wiederbelebbarkeit des Organs einem definitiven Ende nähert. Bei den experimentellen Anwendungen der Methode zur Organprotektion wurde bisher der »elektrische Zustand« des Gewebes während der Ischämiephase vornehmlich mit Re (Z) bei 200 Hz und dem Phasenwinkel der Impedanz bei 5 kHz, der ganz ähnlich verläuft, verfolgt. Gerätebedingt konnte längere Zeit nicht unter 10 Hz gemessen werden [8], außerdem verursachten die in der experimentellen Praxis vorwiegend verwendeten Flächenelektroden infolge ihrer Gestalt und Anordnung einen frequenzabhängigen Fehler im Bereich unter 400 Hz. Eine neue Konfiguration von Flächenelektroden wird auch in dem erweiterten Frequenzbereich von 0,1 Hz bis 10 MHz eine traumatische und störungsfreie Messung erlauben. Eine direkte Bestimmung des Extrazellularraums der Leber aus Impedanzdaten scheitert daran, daß der Wiederstand Re sich nicht nur aus dem Widerstand von »Volumen-Teilen« des Extrazellularraums, sondern auch aus dem Widerstand von »Engstellen« zusammensetzt. Da letzterer dominiert, muß der anatomische Extrazellularraum unterschätzt werden. Es sollte aber möglich sein, Veränderungen des Extrazellularraums während Ischämie zu verfolgen. Als relatives Maß haben wir bisher den Extrazellularraumindex EZRI definiert EZRI = Re (Z)4MHz / Re (Z) 200 Hz. Für ein einfaches Modell des Gewebes, in dem intraund extrazellulärer Raum als lineare, homogene Leiter parallel nebeneinander angeordnet sind, errechnet man den Extrazellularraum bei bekannten spezifischen Widerständen der extrazellulären ( ) und der intrazellulären Flüssigkeit ( : EZRI Für Biomedizinische Technik Band 36 Heft 4/1991 Elektrische Impedanz von Organen 76 = -l wird EZR = EZRI. Der Verlauf des EZRI in dem beispielhaft herangezogenen Experiment ist in Bild 8 einmal auf 200 Hz, zum anderen auf 0,3 Hz bezogen aufgetragen. Bei Verwendung der 200 Hz-Werte fällt der Einfluß des sich verändernden transzellulären Stromes noch stark ins Ge- Extrazellularraum - Index • Leber, MTK, 2» C · 0.26 0.20- 60 10 120 Ischämiedauer / min r 180 240 Bild 8. Verlauf des Extrazellularraumindex der Leber aus Bild l bezogen auf Re (Z)20oHz und Re (Z)0,3Hz· wicht; mit dem Ersatz von Re (Z)2ooHz durch Re (Z)0,3Hz, bei dem der alleinige extrazelluläre Bezug gesichert ist, EZRI = Re (Z)4 MHZ / Re (Z)0f3 HZ nimmt jedoch der EZRI recht gleichmäßig bis auf ein Minimum ab (Bild 8). Dieser Verlauf dürfte der Entwicklung der Zellschwellung besser entsprechen. Die Veränderungen der Kapazitäten des Gewebes während Ischämie sind in dieser Arbeit nicht berücksichtigt. Ferner ist nicht darauf eingegangen, daß die Zeitkonstanten des Gewebes nicht feste, sondern frequenzabhängige Großen sind. Zur Bestätigung des erweiterten Ersatzschaltbildes wurde mittels einer nach dem Ersatzschaltbild formulierten Gleichung für die Impedanz das Spektrum - auf der Basis der am vorgestellten Experiment ermittelten Daten für die einzelnen Komponenten - errechnet. Sämtliche Spektren konnten in allen wesentlichen Punkten - auch mit ihrem Zeitgang im Ischämieverlauf — wiedergegeben werden.* Der experimentell ermittelte Verlauf der Dispersionen zeigt kleinere Abweichungen, weil in den Modellrechnungen mit zwei diskreten Zeitkonstanten und nicht mit zwei Verteilungen von Zeitkonstanten gerechnet wurde. 6 Zusammenfassung Im Frequenzbereich von 0,1 Hz bzw. 10 Hz bis 10 MHz wurden in 170 Experimenten an protektionierten Schweinelebern unter definierten Bedingungen während Ischämie fortlaufend Impedanzspektren aufgezeichnet, und zwar bei jeweils 4 bis 5 Temperaturen (35, 25,15,10, 5°C), d.h. an ca. 800 Leberproben. Dabei ergaben sich große Veränderungen sowohl im Bereich der ß-Dispersion als auch im Bereich der -Dispersion. Diese Veränderungen finden nicht mehr oder weniger kontinuierlich statt, sie zeigen vielmehr - sowohl hin- * * Wir danken Herrn Dipl.-Phys. W. Jonas für die Modellrechnungen. t Unauthenticated Download Date | 5/12/16 3:04 AM Biomedizinische Technik Band 36 Heft 4/1991 Elektrische Impedanz von Organen 77 sichtlich des Realteils als auch hinsichtlich des Imagi- Literatur: närteils - ein initiales erstes »Plateau«, das von einem [1] Brockhoff, C.: Messungen der elektrischen Impedanz des sigmoiden Anstieg bzw. Abfall und von einem sekunHerzmuskels zur Abschätzung der Ischämiebelastung des Myokards bei induziertem Herzstillstand. Dissertadären bzw. zweiten »Plateau« gefolgt ist. Das zweite tion, Göttingen 1988. Plateau geht schließlich relativ langsam - abhängig [2] Foster, K. R., Schwan, H. R: Dielectric properties of tissues and biological materials: a critical review. Crit Rev von der Temperatur und dem Protektionsverfahren Biomed Eng 17 (Issue 1) (1989), 25-104. in einen Zustand über, in dem die vorher meßbaren [3] Gebhard, M. M.: Myocardial protection and ischemia kapazitiven Gewebeeigenschaften - bedingt durch tolerance of the globally ischemic heart. Thorac cardiovasc Surgeon 38 (1990), 55-59. intakte Zellmembranen — aufgrund der Cytolyse ver[4] Gebhard, M. M.: Pathophysiologie der globalen Ischämie schwunden sind. des Herzens. Z Kardiol 76 (Suppl 4) (1987), 115-119. [5] Gebhard, M. M., Bretschneider, H. J., Schnabel, Ph. A.: Der gesetzmäßige Verlauf der Impedanzwerte bietet Cardioplegia Principles and Problems, in: Sperelakis N. (ed), Physiology and pathophysiology of the heart, 2nd die Möglichkeit, aus einer Kombination von Messungen edition. Kluwer Academic Publishers, Boston, Dorin den Bereichen der -Dispersion und der j?-Disperdrecht, Lancaster 1989, 655-669. [6] Gebhard, M. M., Gersing, E., Brockhoff, C. J., Schnabel, sion Aussagen über die Ischämiebelastung des Organs Ph. A., Bretschneider, H. J.: Impedance spectroscopy: A abzuleiten. Die Messungen sind atraumatisch und bemethod for surveillance of ischemia tolerance of the liebig wiederholbar bzw. auch fortlaufend durchzuheart. Thorac cardiovasc Surgeon 35 (1987), 26-32. [7] Gersing, E., Preuße, C. J., Gebhard, M. M., Bretschneider, führen. Aus den charakteristischen Verlaufsformen der Impedanz im Bereich von 5 bis 10 kHz und l bis 20 Hz wird ein neues Modell abgeleitet, mit dem die simultan ablaufenden Veränderungen der a- und der ß-Dispersion auf eine einheitliche Ursache zurückgeführt werden. Das entsprechende Ersatzschaltbild weist dem Funktionszustand bzw. dem Verschluß der gap junctions der syncytial aufgebauten Leberläppchen im Verlauf der Ischämie eine zentrale Bedeutung zu. Der reversible Teil der ischämiebedingten Veränderungen der Impedanzspektren der Leber wird damit im wesentlichen auf zwei - durchaus differente - elektrisch relevante Vorgänge zurückgeführt: Erstens auf eine - nach mehr oder weniger langer Latenz - relativ rasch einsetzende Zunahme des intrazellulären Leitungswiderstandes aufgrund eines Schließens der gap junctions und zweitens auf eine mehr kontinuierlich verlaufende Einengung des Extrazellularraumes aufgrund der Zellschwellung mit einer Zunahme des extrazellulären Leitungswiderstandes. H. J.: Use of electric impedance spectroscopy for surveillance of the myocardial ischemic stress. Pflügers Arch 389 (1981), R 2. [8] Gersing, E.: Messung der elektrischen Impedanz von Organen — Apparative Ausrüstung für Forschung und klinische Anwendung. Biomed. Technik 1-2 (1991), 6-11. [9] Kehrer, G., Aminalai, A., Gersing, E., Lamesch, P., Meißner, A., Schareck, W. D., Richter, J., Bretschneider, H. J.: Glycogen effects on energy state and passive electric properties of liver during protection. Z Gastroenterol 28 (1990), 147-156. [10] Kohlrausch, F.: Nach K Ges d Wiss. Göttingen 1876, 213. [11] Osswald, K.: Hochfrequenztechn Elektroakustik 49 (1937), 40. [12] Pethig, R.: Dielectric and electronic properties of biological materials. Wiley, Chichester 1979. [13] Preusse, C. J., Gersing, E., Gebhard, M. M., Ponizy, A., Schnabel, Ph. A., Bretschneider, H. J.: Intraoperative atraumatic monitoring of myocardial revivability by continuous or intermittent measurement of electrical impedance of the heart. Thorac cardiovasc Surgeon 30 (Suppl 1) (1982), 18. [14] Schwan, H. P.: Electrical properties of tissue and cell suspensions. In: Advances in biological and medical physics, Lawrence, J. H. and Tobias, C. A. (eds), Vol 5, New York 1957,148 ff. [15] Weizel, W.: Lehrbuch der theoretischen Physik, Bd l, Springer, Berlin 1949, 358. P 484 Durch eine Computersimulation des Ersatzschaltbildes ließen sich die experimentell gewonnenen Impedanzspektren und ihre Veränderungen während der Ischämie gut reproduzieren. Die Schlußfolgerungen sind vorerst auf die Leber begrenzt, könnten aber auch für andere syncytial strukturierte Organe Bedeutung haben. Unauthenticated Download Date | 5/12/16 3:04 AM Korrespondenzanschrift: Dr. rer. nat. Eberhard Gersing Zentrum Physiologie und Pathophysiologie Abteilung Vegetative Physiologie Humboldlallee 23 D-3400 Göttingen