Kreis Ein Kreis k ist die Menge aller Punkte einer gegebenen Ebene Ε, die von einem gegebenen Mittelpunkt M einen vorgegebenen Abstand r (Radius) haben. y Gleichung: k P∈k r y=r·sinϕ ϕ M=O x=r·cosϕ x ( x − xM ) 2 ( y − y M ) 2 + =1 2 2 r r Parameterdarstellung: ⎛ x ⎞ ⎛ xM ⎞ ⎛ r ⋅ cos ϕ ⎞ ⎜ y ⎟ = ⎜ y ⎟ + ⎜ r ⋅ sin ϕ ⎟ ⎝ ⎠ ⎝ M⎠ ⎝ ⎠ mit 0 ≤ ϕ ≤ 2π Zylinderschnitte Eine Ebene schneidet einen senkrechten Kreiszylinder in einem Kreis (a), einer Ellipse (b) oder in ein oder zwei Mantelgeraden (c) (a) (b) (c) Kegelschnitte Kegelschnitte sind ebene Schnittkurven k eines Kegels κ mit Ebenen Ε, die nicht die Kegelspitze S enthalten. κ κ κ Ε S S Ε ϕ k k α α α > ϕ: Ellipse (Sonderfall Kreis: ϕ =0° ) Ε S ϕ α = ϕ : Parabel k α ϕ α < ϕ : Hyperbel Ellipse Eine Ellipse k ist die Menge aller Punkte einer gegebenen Ebene Ε, für die die Summe der Abstände von zwei gegebenen Punkten (den Brennpunkten F1 und F ) einen konstanten Wert (=2a) hat. 2 y 2a = r1 + r2 F1, F2 S1, S2 N1, N2 M N1 P∈k r1 … … … … Brennpunkte Hauptscheitel Nebenscheitel Mittelpunkt r2 S1 M=O F1 e F2 x a b e2 = a2 - b2 S2 N2 k 2a … Hauptachsenlänge 2b … Nebenachsenlänge e … lineare Exzentrizität Gleichung und Parameterdarstellung einer Ellipse Scheitelkreise y Parameterdarstellung: ⎛ x ⎞ ⎛ xM ⎞ ⎛ a ⋅ cos ϕ ⎞ ⎜ y ⎟ = ⎜ y ⎟ + ⎜ b ⋅ sin ϕ ⎟ ⎝ ⎠ ⎝ M⎠ ⎝ ⎠ mit 0 ≤ ϕ ≤ 2π P∈k y=b·sinϕ M=O Achtung:ϕ≠∠(MP,x) ϕ x=a·cosϕ k x ( x − xM ) 2 ( y − y M ) 2 + =1 2 2 a b Faden- oder Gärtnerkonstruktion Die Enden eines Fadens der Länge 2a werden in den Brennpunkten F1 und F2 befestigt. Wenn man den Faden, wie in der Skizze dargestellt, straff zieht, ist der Punkt, an dem sich die Spitze des Stifts befindet, ein Ellipsenpunkt. r1 F1 2a = r1 + r2 r2 F2 a Scheitelkreiskonstruktion Scheitelkreis ka mit Radius a N1 g Geg.: Haupt- und Nebenscheitel S1, S2, N1, N2 Æ auch geg.: M (Mittelpunkt der Ellipse), a, b Xa Æ Ablauf: ka := kr(M,a) kb := kr(M,b) g: beliebiger Strahl aus M Xa := g ∩ ka Xb := g ∩ kb X := (Xa ⊥ S1S2) ∩ (Xb ⊥ N1N2) Xb XE Scheitelkreis kb mit Radius b y=b·sinϕ S2 M S1 xE=a·cosϕ In den Scheitelpunkten haben der jeweilige Scheitelkreis und die Ellipse eine gemeinsame Tangente, d.h. sie berühren einander. N2 ellipse_In_Um_Kreis.ggb Scheitelkrümmungskreise einer Ellipse a2 rN = b S1 N1 M N2 b2 rS = a S2 Papierstreifenkonstruktion Q a = QX a Auf einem Streifen werden drei Punkte P, Q und X markiert , wobei gilt: b = PX X b y=b·sinϕ ϕ P M x=a·cosϕ Liegen Q und P auf den Achsen, bestimmt X einen Ellipsenpunkt. Umgekehrte Papierstreifenkonstruktion Die umgekehrte Papierstreifenkonstruktion bestimmt Nebenachse b bei gegebener Hauptachse a (bzw. Hauptachse a bei gegebener Nebenachse b) und einem Ellipsenpunkt X. Q ka a Gegeben: ein Punkt X und ein Paar Scheitelpunkte Æ Konstruktion des anderen Paars X S1 b S2 b := papk(S1, S2; X) Æ Ablauf: n := misenk(S1,S2) ka := kr(X,a) Q := n ∩ ka (einen Schnittpunkt auswählen) P := QX ∩ S1S2 b := PX P Gegeben: ein Punkt X und ein Paar Scheitelpunkte Æ Konstruktion des anderen Paars Analog ist die Konstruktion der Hauptachse a aus der Nebenachse möglich. a := papk(N1, N2; X) Æ Ablauf: n := misenk(N1,N2) kb := kr(X,b) P := n ∩ kb (einen Schnittpunkt auswählen) Q := PX ∩ N1N2 a := QX Parallelprojektion zwischen zwei Ebenen Eine Parallelprojektion ΣÆΠ ist eine perspektive Affinität zwischen den beiden Ebenen Σ =Σ1 und Π = Σ2. Σ=Σ1 g1 Die Schnittgerade s der beiden Ebenen wird Affinitätsachse genannt. X1 h1 Z1 Projektionsrichtung p≠π p s Y1 g2 h2 Z2 Y2 Π=Σ2 X2 Perspektive Affinität Es seien ϕp:E³→Π die Parallelprojektion des E³ auf die Bildebene Π mit der Projektionsrichtung p≠π und Σ⊂E³ eine beliebige Ebene Gp und der Spur s=Σ' Π. Eine Abbildung ϕp: X1∈Σ1 Æ X2∈Σ2 zwischen zwei Ebenen Σ1 und Σ2 mit den folgenden fünf Eigenschaften wird perspektive Affinität genannt: 1. Es existiert genau eine Gerade s mit X1∈s ⇔ X1=X2 (s ist eine Fixpunktgerade). 2. Die Verbindungsgeraden zugeordneter Punkte sind parallel: X1X2 || Y1Y2. 3. Für einander zugeordnete Geraden g2 = ϕ(g1) gilt: g1 ∩ g2 ∈ s oder g1 || g2 || s. 4. Parallelität von Geraden bleibt erhalten: g1 || h1 ⇔ g2 || h2 5. Das Teilverhältnis dreier Punkte einer Geraden ist bezüglich ϕ invariant: TV(X1Y1Z1)= TV(X2Y2Z2) Die Fixpunktgerade s heißt Affinitätsachse, die Verbindungsgeraden X1X2 heißen Affinitätsgeraden und die Richtung p || X1X2 heißt Affinitätsrichtung. Falls p ⊥ s gilt, heißt ϕ orthogonale perspektive Affinität. Falls Σ1=Σ2gilt, heißt ϕ ebene perspekive Affinität, mit den Sonderfällen Spiegelung an s: X1X2 ⊥ s und Scherung entlang s: X1X2 || s. Affine Eigenschaften der Projektion eines Kreises Perspektive Affinität zwischen Kreis und Ellipse Die durch die Affinitätsachse s und die Verbindungsgerade der Mittelpunkte M und M0 gegebene perspektive Affinität ϕ bildet den Kreis k0 auf die Ellipse k ab. Durchmesser von k0 gehen in Durchmesser von k über. P0 R0 t0P t0R M0 k0 t0Q t0S Q0 s tQ S0 Q S tR tP tS k M R Tangenten von k0 gehen in Tangenten von k über. P Durch die Verbindungsgerade M0M ist die Affinitätsrichtung definiert. Perspektive Affinität zwischen Ellipse und Scheitelkreis Zwischen der Ellipse k und ihrem Hauptscheitelkreis ka bzw. ihrem Nebenscheitelkreis kb besteht je eine orthogonale perspektive Affinität mit der Affinitätsachse sa = S1S2 bzw. sb = N1N2 ka k sa N1a Xa N1 N1=N1b p⊥s k X p⊥s S1=S1a M S1 X kb S1b S2=S2a Xb p⊥s M N2 N2=N2b N2a sb S2b S2 Tangentenkonstruktion für eine Ellipse ta t Pa N1 P S1 M Die orthogonale perspektive Affinität zwischen Ellipse und ihrem Scheitelkreis lässt sich für die Konstruktion der Tangente t in einem Punkt P ausnutzen, denn es gilt: PPa ⊥ sa und t ∩ ta ∈ sa S2 sa N2 Analog ist die Konstruktion auch mit Hilfe des Nebenscheitelkreises möglich. Konjugierte Durchmesser einer Ellipse P0 R0 k0 Konjugierte Durchmesser bestimmen eine Ellipse eindeutig. M0 Q0 S0 s S Q k M R P Die affinen Bilder orthogonaler Kreisdurchmesser heißen konjugierte Ellipsendurchmesser. Wichtig – es muss gelten: R0S0 ⊥ P0Q0 Achtung: Aber konjugierte Durchmesser sind i.A. nicht orthogonal! Spezielle konjugierte Durchmesser: Ellipsenachsen S1S2 und N1N 2 Æ das einzige Paar zueinander orthogonaler konjugierter Durchmesser Æ damit möglich: Konstruktion der Ellipse Durch die vier Punkte P und Q, R und S ist ein Paar konjugierter Ellipsendurchmesser gegeben. Orthogonale Geradenpaare k ist Thaleskreis über Sa und Sb s k b1 m X1 b2 M m a2 X1 X2 (a1, b1; a2, b2) := ortpaar(X1, X2; s) Ablauf: MX 2 )) Thales-Kreis! a1 Sa Gegeben: Affinität α durch s und zwei Punkte X1, X2 Gesucht: Geraden a1, b1 und a2, b2 mit a1 ∩ b1 = X1 a2 ∩ b2 = X1 und a1 ⊥ b1 sowie a2 ⊥ b2 {Sa, Sb} := k ∩ s a1 := X1Sa b1 := X1Sb a2 := X2Sa b2 := X2Sb b2 b1 a1 M := m ∩ s k := kr(M, MX1 ( = Sb s a2 X2 Direkte Achsenkonstruktion Thaleskreis kT zur Konstruktion der beiden orthogonalen kT Durchmesser S20 k0 Affinitätsgeraden k(S1,S2;N1,N2) = achs(k; M0, r, M, s) Ablauf: k0 := kr(M0,r) (h0, n0; h, n) := ortpaar(M0, M; s) {S10,S20} = h0 ∩ k0 S1 := (S10 || M0M) ∩ h S2 := (S20 || M0M) ∩ h {N10,N20} = n0 ∩ k0 N1 := (N10 || M0M) ∩ n N2 := (N20 || M0M) ∩ n s n0 k h0 N10 MT N1 S2 M0 N20 M h S10 S1 n N2 RYTZsche Achsenkonstruktion - Konzept • • Mit Hilfe der Rytzschen Achsenkonstruktion ist es möglich, ausgehend von zwei konjugierten Durchmessern einer Ellipse deren Haupt- und Nebenachse und die zugehörigen Ellipsenscheitel zu finden. Abb. 1 zeigt die gegebenen und gesuchten Größen. Gegeben sind die beiden konjugierten Durchmesser d`1 und d`2 (blau), gesucht sind die Achsen a und b der Ellipse (rot). • Zur Verdeutlichung ist die zugehörige Ellipse ebenfalls eingezeichnet, sie ist allerdings weder gegeben, noch ist sie ein direktes Ergebnis der Rytzschen Achsenkonstruktion • Eine Ellipse kann als affines Bild ihres Hauptkreises unter einer senkrechten Achsenaffinität betrachtet werden. Abb. 1 zeigt neben der Ellipse e ihren Hauptkreis kh. • Die Affine Abbildung α , welche kh in e überführt ist durch gestrichelte Pfeile und Ergebnisse angedeutet. Das Urbild eines Ellipsendurchmessers unter der Abbildung α ist ein Kreisdurchmesser von kh. Die definierende Eigenschaft konjugierter Durchmesser und einer Ellipse ist, dass ihre Urbilder d1 und d2 und aufeinander senkrecht stehen. • So gesehen sind die Achsen einer Ellipse spezielle konjugierte Durchmesser d`1 und d`2 , bei denen nicht nur ihre Urbilder d1 und d2 sondern die Durchmesser selbst aufeinander senkrecht stehen. • Die Rytzsche Achsenkonstruktion findet zu zwei beliebigen konjugierten Durchmessern d`1 und d`2 diejenigen konjugierten Durchmesser der zugehörigen Ellipse, die aufeinander senkrecht stehen. Diese speziellen konjugierten Durchmesser sind die Achsen der Ellipse. Abb. 1: Gegebene Größen RYTZsche Achsenkonstruktion - Konstruktion • 1. Abb. 2 zeigt die Schritte der Konstruktion. Gegeben sind die beiden konjugierten Durchmesser d`1 und d`2, die sich im Mittelpunkt M der Ellipse schneiden. Von jedem konjugierten Durchmesser wird ein Endpunkt gewählt: U' auf d'1 und V' auf d‘2. 2. Der Winkel <(U‘MV') ist entweder stumpf (> 90°) wie in der Abbildung, oder spitz (< 90°). Stünden die konjugierten Durchmesser aufeinander senkrecht (= 90°), wären die Achsen bereits gefunden: In diesem Fall wären sie identisch mit den gegebenen konjugierten Durchmessern. 3. Im ersten Schritt wird U' um den Mittelpunkt M um 90° in Richtung V' gedreht. Das Ergebnis ist der Punkt U‘r. Die Punkte U‘r und V' definieren die Gerade g. Der Mittelpunkt der Strecke [U‘rV‘‚] sei S. 4. Im nächsten Schritt schlägt man einen Kreis t um S, so dass dieser durch den Mittelpunkt M der Ellipse verläuft. Die Schnittpunkte dieses Kreises mit der Geraden g definieren die Punkte R und L. R und L werden so gewählt, dass, vom Punkt S aus gesehen der Punkt R auf derselben Seite wie U‘r liegt und L auf derselben Seite wie V'. 5. Man zeichnet als Nächstes vom Punkt M aus zwei Geraden, eine durch R und die andere durch L. Diese Geraden schneiden sich in M in einem rechten Winkel (da t ein zugehöriger Thaleskreis ist). Die Aussage der Rytzschen Achsenkonstruktion ist nun, dass die Ellipsenachsen auf den Geraden durch M und R bzw. M und L liegen, und dass die Länge der Strecke [V'R] der Länge a des Ellipsen-Hauptscheitels und [V'L] der Länge b des Ellipsen-Nebenscheitels entspricht. 6. 7. Abb. 2: Konstruktion Abb. 2: Konstruktion Im letzten Schritt schlägt man daher zwei Kreise um M mit den Radien a und b. Man findet die Hauptscheitelpunkte S1 und S2 im Abstand a von M auf der Geraden durch ML und entsprechend die Nebenscheitelpunkte S3 und S4 im Abstand b von M auf der Geraden durch MR. RYTZsche Achsenkonstruktion - Begründung • Abb. 3 erläutert die Begründung der Konstruktion, mithilfe des Hauptkreises kh und des Nebenkreises kn. Gegeben sind die beiden konjugierten Durchmesser d`1 und d`2 (blau), die sich im Mittelpunkt M der Ellipse schneiden. 1. Die Punkte U' und V' seien Endpunkte von d`1 und d`2 , die sich im Mittelpunkt M des Hauptkreises schneiden. 2. Die Urbilder d1 und d2 (grün) von d`1 und d`2 bezüglich α sind damit Kreisdurchmesser des Ellipsen-Hauptkreises kh. 3. Aufgrund der Eigenschaft, dass d`1 und d`2 konjugierte Durchmesser sind, stehen ihre Urbilder d1 und d2 aufeinander senkrecht. 4. Das Urbild von U' bzw. V' bezüglich a sind die korrespondierenden Endpunkte U bzw. V der Kreisdurchmesser d1 bzw. d2. 5. Die Schnittpunkte der Kreisdurchmesser d1 bzw. d2 mit dem Nebenkreis kn der Ellipse seien die Punkte Un bzw. Vn. 6. Interessanterweise sind die Strecken [U U'] und [U' Un] parallel zu den Ellipsenachsen und bilden daher einen rechten Winkel in U'. Gleiches gilt für die Strecken [V V'] und [V' Vn] im Punkt V'. 7. Zu Beginn der Konstruktion sind nur die Punkte M, U' und V' gegeben. Weder die Urbilder d1 und d2 der konjugierten Durchmesser d`1 und d`2 , noch die Punkte U, Un, V und Vn sind bekannt, noch werden sie im Verlauf der Konstruktion bestimmt. Sie sind lediglich für das Verständnis der Konstruktion wichtig. Wenn im weiteren Verlauf der Beschreibung auf diese Punkte Bezug genommen wird, ist das zu verstehen als „Wenn diese Punkte bekannt wären, dann würde man feststellen dass…“ Abb. 3: Begründung der Konstruktion RYTZsche Achsenkonstruktion - Begründungshintergrund • 1. Abb. 4 und 5 erläutern die Begründung der Konstruktion Dreht man, wie in Abbildung 3 gezeigt, den Ellipsendurchmesser d`1 mitsamt seinem Urbild d1 um 90° um den Mittelpunkt M in Richtung V', so kommen die Urbilder d1 und d2 zur Deckung, und der gedrehte Punkt U fällt mit V und Un mit Vn zusammen. Der Punkt U' geht in U'r über. Aufgrund der Parallelität von [U' Un] und [Vn V'] mit einer Ellipsenachse und der Parallelität von [U U'] und [V V'] mit der anderen Ellipsenachse bilden die Punkte U'r, V, V' und Vn ein Rechteck, wie man in Abb. 4 sieht. Von diesem Rechteck sind allerdings nur die Punkte V' und U'r bekannt. Dies reicht aber aus, um seinen Diagonalenschnittpunkt zu finden. 2. Der Diagonalenschnittpunkt S ergibt sich durch Halbierung der Diagonalen [U'r V‚]. Die andere Diagonale liegt auf der Geraden durch M und S (weil S der Diagonalenschnittpunkt ist und die Diagonale auf einem Durchmesser des Hauptkreises liegen muss), allerdings sind ihre Endpunkte V und V' durch die Konstruktion noch nicht identifiziert. 3. Wichtig zum Finden der Ellipsenachsen ist aber lediglich, dass die Ellipsen-Hauptachse eine Parallele zu [V' Vn] durch M ist und entsprechend die Ellipsen-Nebenachse eine Parallele zu [U'r Vn] durch M ist. 4. Verlängert man die bereits bekannte Diagonale [U'r V'] wie in Abb. 5, so schneidet sie die Ellipsen-Hauptachse in einem Punkt L und die Ellipsen-Nebenachse in R, und es entstehen gleichschenklige Dreiecke [SVn V'] und [SML] in S (die Diagonalen teilen ein Rechteck in vier gleichschenklige Dreiecke, plus Strahlensatz). 5. Selbiges gilt für die Dreiecke [SVnU'r] und [SMR]. Diese Eigenschaft wird für die Konstruktion der Punkte L und R ausgenutzt: Da die Länge der Strecke [SM] gleich der Länge der Strecken [SL] bzw. [SR] sein muss, findet man L bzw. R als Schnittpunkte eines Kreises um S mit Radius [SM]. Mit den Punkten L und R ist jetzt auch die Lage der Ellipsenachsen bekannt (auf den Geraden durch M und L bzw. R). Es fehlen lediglich die Scheitelpunkte. Abb. 4: Abb. 5: RYTZsche Achsenkonstruktion - Scheitelpunkte • Abb. 6 erläutert die Identifikation der Scheitelpunkte 1. Die Länge der Hauptachse a entspricht der Länge des Radius des Hauptkreises. Die Länge der Nebenachse b ist gleich dem Radius des Nebenkreises. Der Radius des Hauptkreises ist aber gleich der Länge der Strecke [MV] und der Radius des Nebenkreises ist gleich der Länge der Strecke [MVn]. Zur Bestimmung von a und b muss die Lage der Punkte V und Vn nicht konstruiert werden, da folgende Identitäten gelten: 2. In der Konstruktion lässt sich also die Länge der Ellipsenachsen bereits ablesen: a =[R V'] und b = [V' L]. Mit dieser Information lassen sich der Haupt- und Nebenkreis der Ellipse einzeichnen. Die Hauptscheitelpunkte S1 und S2 findet man als Schnittpunkte des Hauptkreises mit der Ellipsen-Hauptachse. Die Entscheidung, bei welcher der beiden gefundenen Achsen es sich um die Haupt- bzw. die Nebenachse handelt, begründet sich wie folgt: V' ist das Bild von V bezüglich der affinen Abbildung α, die den Ellipsen-Hauptkreis auf die Ellipse abbildet. Da es sich bei α um eine Kontraktion in Richtung der Hauptachse handelt, muss sich die Hauptachse auf der V gegenüberliegenden Seite von d`2 befinden und daher durch den Punkt L verlaufen, der auf der Seite des nicht gedrehten Ellipsendurchmessers d`2 liegt. Dies ist unabhängig von der initialen Wahl der Punkte U' und V' . Entscheidend ist allein, dass U' bei der Drehung um 90° auf V' zugedreht wird, da nur dann der Punkt S auf dem Urbild d2 des konjugierten Durchmessers d`2 liegt. Die Ellipsen-Hauptachse liegt dann von V' aus betrachtet immer auf der S gegenüberliegenden Seite von d2. 3. 4. 5. Abb. 6: Zusammenfassung:RYTZsche Achsenkonstruktion Im ersten Schritt wird U’ um den Mittelpunkt M um 90° in Richtung V’ gedreht. Das Ergebnis ist der Punkt Ur’. Die Punkte Ur’ und V’ definieren die Gerade g. Der Mittelpunkt der Strecke Ur’V’ sei S. Im nächsten Schritt schlägt man einen Kreis t um S, so dass dieser durch den Mittelpunkt M der Ellipse verläuft. Die Schnittpunkte dieses Kreises mit der Geraden g definieren die Punkte R und L. R und L werden so gewählt, dass, vom Punkt S aus gesehen der Punkt R auf derselben Seite wie U'r liegt und L auf derselben Seite wie V'. Man zeichnet als nächstes vom Punkt M aus zwei Geraden, eine durch R und die andere durch L. Diese Geraden schneiden sich in M in einem rechten Winkel (da t ein zugehöriger Thaleskreis ist). Die Aussage der Rytzschen Achsenkonstruktion ist nun, dass die Ellipsenachsen auf den Geraden durch M und R bzw. M und L liegen, und dass die Länge der Strecke V'R der Länge a des EllipsenHauptscheitels und V'L der Länge b des Ellipsen-Nebenscheitels entspricht. https://de.wikipedia.org/wiki/Rytzsche_Achsenkonstruktion Im letzten Schritt schlägt man daher zwei Kreise um M mit den Radien a und b. Man findet die Hauptscheitelpunkte S1 und S2 im Abstand a von M auf der Geraden durch L und entsprechend die Nebenscheitelpunkte S3 und S4 im Abstand b von M auf der geraden durch R. RYTZsche Achsenkonstruktion Ist k, also die Ellipse, nicht durch eine geg.perspektive Affinität aus einem Kreis k0 festgelegt, kann man die Konstruktion der Achsen S1,S2;N1,N2 durch punktweise Konstruktion eines Paares konjugierter Durchmesser erzeugen geg.: konjugierte Durchmesser PQ und RS k(S1,S2;N1,N2) = rytz(P, Q, R, S) Ablauf: km := kr(M, MQ) Q* N1 := (M ⊥ PQ) ∩ km (d.h. MQ um M mit 90° drehen) v := R Q* N := mpkt(R, Q*) (Mittelpunkt) kn := kr(N, MN ) S h n kn P M V1 Q m S1 N2 R km v N h := V1M (die Hauptachse liegt im spitzen Winkel von PQ und RS) n := V2M S1,S2 ∈ h mit S1M = S 2 M = a = V1Q = V2 R * N1,N2 ∈ n mit N1M = N 2 M = b = V2Q = V1R * Q* V2 S2 Darstellung von Kreisen / Normalrisse, d.h. Parallelprojektion Es sei k(Σ,M,r) ein Kreis mit der Trägerebene Σ, dem Mittelpunkt M ∈ Σ und dem Radius r. Die Senkrechte z = M⊥ Σ ist die Kreisachse von k. Zwei besondere Lagen ergeben sich, bei denen sich k kongruent als Kreis abbildet: Σ 7 Π2 Σ 7 Π1 M‘‘ r k‘‘ k‘‘ M‘‘ r r x12 M‘ k‘ r x12 r r M‘ k‘ Bei allgemeiner Lage von Σ ergeben sich für die Darstellung von k‘ bzw. k‘‘ als Ellipsenpaar im Grund- und Aufriss: Die Hauptachse A'B' von k‘ liegt auf der Höhengeraden h’ durch M’ Die Hauptachse P’’Q’’ von k‘‘ liegt auf der Frontgeraden v’’ durch M’’ Zweitafelprojektion eines Kreises k = (k’, k’’) := kreis(Σ,M,r) Ablauf: h’’ := M’’ || x12 h’ := inz(h’’; h ⊂ Σ) A’, B’ ∈ h’ mit M ' A ' = M ' B' = r A’’ := ord(A’) ∩ h’’ (B’’ := ord(B’) ∩ h’’ nicht notwendig) f1:=M'^h’ b1 := papk(A’,B’;Q’) C’,D’e f1 mit C’D’=2b1 k’ := ell(A’,B’;C’,D’) f2 =z''k'' R'' A'' h'' b2 s2 P'' s1 Ablauf alternativ: v’ := M’ || x12 v’’ := inz(v’; v ⊂ Σ) P’’, Q’’ ∈ v’’ mit M '' P '' = M '' Q '' = r P’ = ord(P’’) ∩ v’ (oder Q’ = ord(Q’’) ∩ v’ ) f2:=M”^v” b2 := papk(P’’,Q’’;A’’) R’’,S’’e f2 mit R’’,S’’ =2b2 k’’ := ell(P’’,Q’’;R’’,S’’) Q'' v'' S'' x12 f1=z' k' A' B'' M'' M' C' Q' P' v' b1 D' B' h' Mit den Hauptscheiteln (A’,B’∈k’ bzw. P‘‘, Q‘‘∈k‘‘) und einem Ellipsenpunkt (P’∈k’ bzw. A‘‘∈k‘‘) ist eine Ellipse festgelegt, die Nebenscheitel können mit der Papierstreifenkonstruktion daraus ermittelt werden. Da die Achse z von k orthogonal zu Σ ist gilt jeweils z'^h’ und z’'^v’’, d.h. z’ fällt mit der Nebenachse von k’ und z’’ mit der von k’’ zusammen. Perspektivische Darstellung eines Kreises kc ist jeweils das perspektivische Bild eines Kreises k in der Ebene Σ. Z ist das Projektionszentrum und Π die Bildebene. Dann ist Πv = Z || Π die Verschwindungsebene. Die Punkte der Verschwindungsgeraden v = Πv ∩ Σ gehen bei der Projektion aus Z in uneigentliche Punkte von Π über. In Abhängigkeit von der Lage des Kreises k bezüglich v ist das Bild kc eine Ellipse, eine Parabel oder eine Hyperbel. Πv Π Π Σ Σ Z Z k v Ellipse k∩v=∅ kc (k und v schneiden sich nicht, Der Kreis liegt also voll im Blickwinkel) v kc Z k T Parabel k∩v=T (k berührt v in T ) kc k Σ v U,V Hyperbel k ∩ v = {U,V} Π kc (k schneidet v in U und V)