Aus dem Institut für diagnostische Radiologie der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg Direktor: Prof. Dr. med. M. Uder Vergleich der Bildqualität von hochauflösenden FelsenbeinAufnahmen mit unterschiedlichen CT-Untersuchungstechniken Inaugural-Dissertation zur Erlangung der Doktorwürde der Medizinischen Fakultät der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg vorgelegt von Sebastian Eberle aus Landshut Gedruckt mit Erlaubnis der Medizinischen Fakultät der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg Dekan: Prof. Dr. med. Dr. h.c. Jürgen Schüttler Referent: PD Dr. med. Michael Lell Korreferent: Prof. Dr. med. Michael Uder Tag der mündlichen Prüfung: 04.08.2011 Für meine Eltern, die mir die Ausbildung ermöglicht haben und mich stets unterstützt haben. Inhaltsverzeichnis Zusammenfassung Zusammenfassung deutsch 1 Zusammenfassung englisch 3 1. Einleitung 1.1. Computertomographie des Felsenbeins 5 1.2. Zielsetzung 7 2. Material und Methoden 2.1. Spiral-CT-Grundlagen 8 2.2. Dosisgrößen in der CT 11 2.3. Technische Daten 13 2.4. Patientenkollektiv 15 2.5. Datenerhebung 15 2.6. Auswertung und Statistik 17 3. Ergebnisse 3.1. Interrater-Reabilität 19 3.2. Wilcoxon-Vorzeichen-Rang-Test 22 3.3. Dosis 26 4. Diskussion 28 5. Abbildungen 38 6. Literaturverzeichnis 49 7. Anhang 7.1. Tabellenverzeichnis 53 7.2. Abbildungsverzeichnis 54 7.3. Danksagung 56 1 Zusammenfassung 1. Hintergrund und Ziele Die hochauflösende Spiral-Computertomographie gehört zu den etablierten Verfahren bei der radiologischen Darstellung der Felsenbeinregion. Die sehr feine Anatomie der Strukturen im Felsenbein stellt höchste Anforderungen an die räumliche Auflösung und die Bildqualität der CT-Aufnahmen. Nur so können pathologische Veränderungen erkannt und richtig bewertet werden. Ziel dieser Studie war es, die Bildqualität von CT-Aufnahmen im standardmäßigen Spiral-CT-Modus mit Aufnahmen im Singleshot-Modus zu vergleichen und zu beurteilen, inwieweit die Singleshotsequenz mit deutlich kürzerer Akquisitionszeit und reduzierter Strahlenbelastung aussagekräftige CT-Aufnahmen liefert. 2. Methoden Bei 27 Patienten (54 Felsenbeine) wurde je eine Spiral-CT-Aufnahme und eine Singleshot-Aufnahme (Datenakquisition erfolgt innerhalb einer einzigen Rotation) des Felsenbeins angefertigt. Die Bewertung der Bildqualität erfolgte anhand von 38 anatomischen Strukturen, die von 2 Auswertern gemeinsam beurteilt wurden. Mittels einer Skala von 1-3 (1 aufgrund der schlechten Bildqualität nicht abgrenzbar, 3 sicher abgrenzbar und gut beurteilbar) wurde die Abgrenzbarkeit der Strukturen bewertet. Die Unterschiede in der Bildqualität der beiden CT-Verfahren wurden mit dem WilcoxonVorzeichen-Rang-Test berechnet. Die Felsenbein-Aufnahmen von 7 Patienten wurden zusätzlich von beiden Auswertern getrennt und unabhängig voneinander bewertet. Aus diesen Daten wurde der Kappa-Wert zur Abschätzung der Interobserver-Variabilität der beiden Auswerter berechnet. 3. Ergebnisse und Beobachtungen Der Vergleich der Bildqualität der beiden Untersuchungsverfahren (Spiral-CT- und Singleshot-CT-Aufnahme) ergab keinen signifikanten Unterschied (p=0,06). Lediglich bei 2 anatomischen Strukturen (dem Ligamentum mallei laterale und der Knochenlamelle zwischen der mittleren und oberen Schneckenwindung) konnte ein signifikanter Unterschied gefunden werden. Die Spiral-CT-Aufnahme war der Singleshotsequenz nur bei der Beurteilung des Ligamentum mallei laterale überlegen. Die Überprüfung der Interobserver-Variabilität zwischen den beiden Auswertern ergab einen Kappa-Wert von 0,79 bei einer prozentualen Übereinstimmung von 86%. 2 4. Praktische Schlussfolgerungen Diese Studie hat gezeigt, dass Spiral-CT-Aufnahmen und Singleshot-CT-Aufnahmen des Felsenbeins bei einer Auswertung mit einer Schichtdicke von 0,8 mm keinen signifikanten Unterschied in der Aussagekraft aufweisen. Nur bei 2 der 38 beurteilten anatomischen Strukturen konnte ein signifikanter Unterschied gefunden werden und nur eine der Strukturen konnte mit der Spiral-CTTechnik besser dargestellt werden. Durch eine verkürzte Untersuchungsdauer und eine deutlich verringerte Strahlendosis hat die Singleshot-CT-Aufnahme zwei große Vorteile gegenüber der Spiral-CT-Aufnahme. 3 Summary 1. Background High resolution helical CT is one of the most established procedures in temporal bone imaging. The delicate anatomy of the structures in the temporal bone poses highest demands to spatial resolution and image quality to detect and correctly classify pathologic changes. The objective of this study was to compare the image quality of the CT images in the standard helical CT mode with the images in the singleshot mode and to assess whether the singleshot sequence, with much shorter acquisition time and reduced radiation exposure, delivers comparable diagnostic CT images. 2. Methods 27 patients (54 temporal bones) underwent both helical CT- and singleshot scan of the temporal bone. 38 anatomical structures were assessed in both scan modi in a consensus reading by two readers. A 3-point scale (1 - due to poor image quality the structure cannot be delimited, not diagnostic, 3 - confidently delimited, well assessable) was used to assess the delineation of these structures. The difference in the image quality of both CT procedures was calculated with the Wilcoxon Signed-Rank Test. To evaluate interobserver agreement, additionally the temporal bone images of 7 patients were evaluated by both readers separately and independently. 3. Results The comparison of image quality of both examination modes (helical CT and singleshot CT) showed no significant difference (p=0.06). A significant difference could only be found by 2 anatomical structures (lateral malleal ligament and the bone lamellae between the apical and the middle turn of the cochlea). The helical CT image was superior to the singleshot sequence only in the assessment of the lateral malleal ligament. Interrater agreement was substantial (kappa=0.79), with a percentage agreement of 86%. 4. Conclusions This study showed that there is no significant difference in the assessment of the internal structures of the temporal bone between helical CT images and singleshot CT images, when evaluated with a slice thickness of 0.8 mm. 4 Only 2 of the 38 assessed anatomical structures showed a significant difference and only one of the structures was depicted better with the helical CT technique. Moreover, the advantage of the singleshot-CT examination is the reduced acquisition time and a significantly lower radiation dose. 5 1. Einleitung 1.1. Computertomographie des Felsenbeins Die hochauflösende Computertomographie gehört zu den etablierten Verfahren bei der Darstellung des Felsenbeins. [10,24,27,28,36] Neben einer hohen Auflösung in der axialen Ebene erfordert die Darstellung der normalen Anatomie, der anatomischen Normvarianten und der pathologischen Veränderungen auch eine hohe Auflösung in der z-Achse (Körperlängsachse). Besonders die feinen anatomischen Strukturen des Mittelohres mit den Gehörknöchelchen und des Innenohres mit der Cochlea, dem Gleichgewichtsorgan samt Bogengängen sowie der Verlauf des N. Facialis und des N. Vestibulocochlearis im Schläfenbein stellen höchste Anforderungen an die radiologische Bildgebung. Lange Zeit waren axial und coronal akquirierte Schichten mittels konventionellem CT die Methode der Wahl zur Darstellung des Felsenbeins. Mit der Einführung des Mehrzeilen-Spiral-CT wurde die Auflösung entlang der z-Achse verbessert, so dass auch axial aufgenommene und aus diesem Datensatz coronal rekonstruierte Bilder für die Beurteilung herangezogen werden konnten. [10,27,49] Caldemeyer et al. (1999) [10] zeigte, dass axiale Spiral-CT-Aufnahmen (Dual-Slice) mit einer Schichtdicke von 0,5 mm und daraus rekonstruierte coronale Schichten mit einer Dicke von 0,5 mm den konventionellen Aufnahmen, die axial und coronal mit einer Schichtdicke von 1 mm akquiriert wurden, überlegen sind. Neben einer besseren Bildqualität zeichnet sich die Mehrzeilen-Spiral-CT-Aufnahme des Felsenbeins durch eine kürzere Untersuchungszeit und eine reduzierte Strahlenexpostion aufgrund nur eines einzelnen Scanvorgangs aus. Diese Vorteile konnten auch bei dem Vergleich von Spiral-CT-Aufnahmen des Felsenbeins in Einzelund Mehrschichttechnik festgestellt werden. [24] Auch hier war die Bildqualität der Mehrschicht-Spiral-CT-Aufnahmen (axial aufgenommen, coronal rekonstruiert) besser als die der Einzeiler-Spiral-CT-Aufnahmen (sowohl axial als auch coronal aufgenommen). Für die Akquirierung von coronalen Schichten ist eine Kippung der Gantry erforderlich, außerdem müssen die Patienten speziell gelagert werden. Besonders für viele ältere Patienten ist diese Hyperextensionslagerung des Kopfes nur schwer oder gar nicht durchführbar. Durch die Verwendung von coronal rekonstruierten Schichten aus axialen MultisliceCT-Aufnahmen kann dieser zweite coronale Scanvorgang entfallen, der Patient bequem gelagert und die Strahlenexposition reduziert werden. Bei aktuellen CT-Geräten können coronare oder sagittale Schichten ohne den Umweg einer multiplanaren Reformation aus dünnen axialen Schichten auch direkt aus dem 6 Rohdatensatz rekonstruiert werden. Dadurch lässt sich die Bildqualität noch weiter erhöhen. Die durch radiologische Diagnostik verursachte, durchschnittliche effektive Dosis liegt nach einer Erhebung des Bundesamtes für Strahlenschutz für das Jahr 2005 bei 1,8 mSv pro Einwohner. Sie ist in den letzten Jahren kontinuierlich angestiegen. [7] Hauptursache dafür ist die rasante technische Entwicklung der Computertomographie und die sich daraus ergebenden vielfältigen Einsatzmöglichkeiten. Die Häufigkeit von CT-Untersuchungen hat in allen europäischen Ländern in den vergangenen Jahren zugenommen. [8] In Deutschland ist die Anzahl der Untersuchungen von 1996 bis 2005 um fast 80% angestiegen. [7] Obwohl CT- und Angiographie-Untersuchungen zusammen höchstens mit 10% zur Gesamthäufigkeit aller Röntgenuntersuchungen beitragen, verursachen sie aber etwa ¾ der radiologischen effektiven Dosis. [7] Vielfältige Ansätze werden verfolgt um die Strahlendosis bei CT-Untersuchungen zu verringern. Für Felsenbein-CT-Aufnahmen konnte Lutz et al. (2007) eine Reduktion der Strahlenexposition um fast 50% (von 0,61 mSv auf 0,31 mSv) erreichen. [36] In dieser Studie wurden Felsenbein-Aufnahmen eines 4-Zeilen-CTs (180 mAs, 120 kV, Schichtdicke 2 x 0,5 mm) mit denen eines 64-Zeilen-CTs (140 mAs, 120 kV, Schichtdicke 12 x 0,6 mm) verglichen. Der Vergleich ergab für die Aufnahmen mit dem 64-Zeilen-CT eine vertretbare, nur geringgradig schlechtere Bildqualität. Durch kontinuierliche Weiterentwicklung der Mehrschicht-CT-Technik, vor allem durch die Zunahme der Detektorreihen können immer mehr Schichten gleichzeitig aufgenommen und dadurch ein immer größeres Volumen auf einmal erfasst werden. Derzeit stehen CTs mit bis zu 320 Zeilen zur Verfügung. Standard der bisherigen CTUntersuchungen ist der Spiralmodus. Moderne Geräte sind jedoch in der Lage ganze Organe oder Organsysteme in einer sogenannten Singleshot-Aufnahme mit einer einzigen Rotation zu scannen. Dieses Verfahren wird beispielsweise bei der kardialen CT angewandt. Dadurch ist es möglich, das gesamte Herz während nur eines Herzschlages darzustellen. Auf diese Weise erhält man eine homogene Kontrastierung der Koronargefäße ohne Stufenartefakte und erreicht zusätzlich eine Reduktion der Strahlenbelastung für den Patienten. Dieses Singleshot-Verfahren ist auch bei CT-Aufnahmen des Felsenbeins anwendbar. [1] 7 1.2. Zielsetzung Ziel dieser Studie ist es, die Bildqualität von CT-Aufnahmen des Felsenbeins, die mittels Singleshot-Verfahren aufgenommen wurden, zu beurteilen. Zum Vergleich werden die routinemäßigen Mehrzeilen-Spiral-CT-Aufnahmen herangezogen. Die Bildqualität soll anhand von kleinen anatomischen Strukturen des Felsenbeins bewertet werden und die beiden CT-Verfahren zusätzlich hinsichtlich Untersuchungsdauer und Strahlendosis miteinander verglichen werden. 8 2. Material und Methoden 2.1. Spiral-CT-Grundlagen Die Spiral-CT-Aufnahme erfolgt durch kontinuierliche Abtastung des Patienten, während sich die Patientenliege mit gleichmäßiger Geschwindigkeit durch die Gantry bewegt. Durch die kontinuierliche Rotation der Röntgenröhre und der Detektoren um den Patienten entsteht eine spiralförmige Bahn. [23] Auf diese Weise entsteht ein Volumendatensatz, der es ermöglicht, Bilder in jeder beliebigen Position der z-Achse zu rekonstruieren und der auch die Grundlage für dreidimensionale Bildnachverarbeitungsmethoden bildet. [6] Abb. 1: Spiral-CT [19] Bei der Computertomographie durchdringt ein schmaler, kollimierter, fächerförmiger Röntgenstrahl den Körper und wird auf der anderen Seite von Detektoren erfasst. Hier erfolgt eine indirekte Messung der Schwächung der Röntgenstrahlung. Die Absorption der Strahlen ist dabei abhängig von der Dicke und Dichte des zu untersuchenden Gewebes und der Energie der Röntgenstrahlung. Die Strahlenquelle und die Detektoren liegen sich auf einem Ring gegenüber, der sich in der Gantry um die Körperlängsachse des Patienten dreht. Während einer Umdrehung werden kontinuierlich die Schwächungsprofile erfasst und daraus ein Querschnittsbild berechnet. [23] Bei den heute üblichen Mehrzeilen (Multislice) -CTs liegt nicht nur eine Detektorreihe der Röntgenröhre gegenüber sondern gleich mehrere. Durch die parallel angeordneten Detektorreihen konnte eine deutliche Reduzierung der Untersuchungszeit bei gleichzeitiger Verringerung der Schichtdicke erreicht werden. [42] So wurde durch die Einführung eines 4 Zeilen–Spiral-CTs mit einer Rotationszeit von 0,5 Sekunden im Vergleich mit einem Einzeilenspiral-CT mit einer Rotationszeit von 1 Sekunde eine Leistungssteigerung um den Faktor 8 möglich. Dadurch verkürzte sich die gleiche Untersuchung auf 1/8 der Zeit. Alternativ konnte man den 9 Aufnahmebereich, der in der Zeit gescannt wurde um den Faktor 8 vergrößern. Der größte klinische Vorteil lag aber vermutlich in der deutlich verringerten Schichtdicke und der damit verbundenen Verbesserung der axialen Auflösung, bei unverändertem Scanbereich und gleichbleibender Untersuchungsdauer. [42,18] Durch weitere Erhöhung der Detektorreihen konnte die Schichtdicke und die Untersuchungsdauer weiter verbessert werden. In den modernen CT-Geräten werden Festkörperdetektoren eingesetzt. Diese Detektoren absorbieren die Röntgenstrahlung und wandeln sie mit Hilfe eines Szintillators in sichtbares Licht um. Eine Photoelektrode erfasst die Lichtblitze, wandelt sie in elektrischen Strom um und erzeugt ein digitales Signal. [6] In den Mehrschicht-CT-Geräten werden zwei unterschiedliche Detektorsysteme verwendet. Bei den sogenannten Fixed-Array-Detektoren sind alle Detektorzeilen in der z-Achse gleich breit. Durch das elektronische Zusammenschalten von mehreren Detektorreihen lassen sich verschiedene Schichtdicken einstellen und so weniger Schichten aufnehmen, abhängig von Strahlenkollimation und gewählter Schichtdicke. Ein anderes Konstruktionsprinzip ist das Adaptive Array Design. Hier nimmt die Breite der einzelnen Detektorreihen in Längsrichtung vom Zentrum zur Peripherie zu und ermöglicht durch Einblendung und Kombination von Detektorreihen eine unterschiedliche Anzahl von Schichten und variable Schichtdicken. [42,18]. Eine wichtige Größe zur Charakterisierung von Spiral-CT-Aufnahmen ist der sogenannte Pitchfaktor. Er ist definiert als das Verhältnis von Tischvorschub pro Röhrenumdrehung zur Schichtkollimation und gilt sowohl beim Einzelschicht-CT als auch beim Mehrschicht-CT. Pitch = Tischvorschub in mm pro Rotation Gesamtbrei te des Detektors ( Anzahl der Schichten x Schichtdicke in mm ) Pitchwerte < 1 führen zu einer Überlappung der Schichten, während bei Werten > 1 in der z-Achse Lücken in der Abtastung entstehen [23]. Kleinere Pitchwerte liefern genauere Bilddaten und damit eine bessere Bildqualität, allerdings erhöht sich dadurch die Untersuchungszeit und die Strahlenbelastung der Patienten. 10 Abb. 2: Pitchfaktor, a Tischvorschub ist gleich der Schichtkollimation, b Tischvorschub ist doppelt so groß wie Schichtkollimation [23] Die Bildrekonstruktion der Spiral-CT-Aufnahmen erfordert eine Interpolation entlang der z-Achse, da hier, anders als beim konventionellen CT, nicht alle Bilddaten in der rekonstruierten Schichtebene gemessen wurden. Diese Datenpunkte werden aus den davor- und dahinterliegenden Messpunkten errechnet. [23] Bei Einzelschicht-Spiral-CT-Aufnahmen wird meist eine lineare 180° oder lineare 360° Interpolation verwendet. Für die LI 360° Interpolation verwendet man die zwei Messpunkte, die in der gleichen Röhrenwinkelstellung versetzt (nach 360° Rotation) vor und hinter der gewünschten Bildebene liegen. Die LI 180° Interpolation bedient sich der sogenannten komplementären Daten, die bereits nach einer 180° Drehung der Projektion vorhanden sind. Diese beiden Interpolationen lassen sich auch auf das Mehrzeilen-CT anwenden. [42] Die z-Filter-Interpolation beschränkt sich nicht nur auf die beiden um 180° oder 360° rotierten Messpunkte sondern verwendet alle direkten und komplementären Strahlenprofile in einem vorher gewählten Abstand zur Bildebene. [19] Diese Interpolationen können nur bei Mehrschicht-CT-Geräten bis 4 Schichten angewandt werden, da diese Verfahren den Kegelwinkel nicht berücksichtigen. Bei herkömmlichen Bildrekonstruktionsverfahren müssen alle Messstrahlen senkrecht zur Patientenlängsachse verlaufen. Für die zentralen Detektorzeilen trifft dies auch zu, aber der sogenannte Kegelwinkel nimmt zur Peripherie hin zu und dadurch wird die Abweichung von der senkrechten Bildebene immer größer. [18] Als Resultat entstehen bei der Rekonstruktion Artefakte an Übergängen mit großem Dichteunterschied, sogenannte Kegelstrahlartefakte. Erst mit der Einführung der drei-dimensionalen Rückprojektion und der adaptiven multiplanaren Rekonstruktion konnte der Kegelwinkel berücksichtigt werden und so auch CT-Geräte mit 16 und mehr Schichten verwendet werden. Seit 2005 werden Spiral-CT-Geräte mit 2 Röntgenquellen, die im 90° Winkel zueinander stehen und über 2 Detektorsysteme verfügen, eingesetzt. Durch diese sogenannte Dual-Source-Technik kann die Aufnahmezeit halbiert werden. Des 11 Weiteren können Aufnahmen mit zwei verschiedenen Energiespektren angefertigt werden, wodurch eine bessere Differenzierung und Charakterisierung von Gewebe ermöglicht wird. [6] 2.2. Dosisgrößen in der CT Die Strahlendosis gibt die Strahlungsmenge an, die von einem bestrahlten Körper aufgenommen wurde. Man unterscheidet die Energiedosis, die Äquivalenzdosis und die Effektivdosis. Die Energiedosis ist die bei einer Bestrahlung mit ionisierender Strahlung von einem Gewebe absorbierte Energie, dividiert durch die Masse des bestrahlten Gewebes. Sie wird in Gray (J/kg) angegeben. Die Äquivalenzdosis berücksichtigt neben der absorbierten Energie auch noch die biologische Wirksamkeit der verschiedenen Strahlenarten und wird in Sievert (Sv) angegeben. Sie ist das Produkt aus der Energiedosis und einem Strahlenwichtungsfaktor, der für Röntgen- und Gammastrahlung sowie für Elektronen 1 und für Neutronen je nach Energiebereich 5-20 beträgt. [45,50] Die Effektivdosis ermöglicht eine noch bessere Abschätzung des Strahlenrisikos des Patienten. Sie beruht auf der unterschiedlichen Sensibilität einzelner Organe gegenüber ionisierender Strahlung und errechnet sich aus der Summe der einzelnen Organdosen, die mit den jeweiligen Gewebe-Wichtungsfaktoren multipliziert werden. Die Wichtungsfaktoren für die einzelnen Organe sind in der RÖV festgelegt. [45,50] Die Effektivdosis ermöglicht die Bewertung der Wahrscheinlichkeit für stochastische Strahlenschäden auch bei Teilkörperexpositionen und den Vergleich unterschiedlicher diagnostischer Strahlenanwendungen. Wichtige Dosiskenngrößen in der CT sind der CT-Dosis-Index (CTDI) und das Dosislängenprodukt (DLP). Der CT-Dosis-Index (CTDI) gibt die Energiedosis in einer nominellen Schicht an, die sich ergeben würde, wenn die gesamte absorbierte Dosis in einer rechteckförmigen Schicht mit der nominellen Schichtdicke konzentriert wäre. [23,47] Der CTDI berücksichtigt dabei auch Dosisbeiträge, die außerhalb der nominellen Schicht entstehen, zum Beispiel durch Streustrahlung und Strahldivergenz. [30,47] Er wird in mGy angegeben. 12 Abb. 3: CTDI [41] Die Messung des CTDI erfolgt sowohl an einem Kopf- als auch an einem Körperphantom. Dabei wird eine 10 cm oder 16 cm lange Ionisationskammer verwendet, die im Zentrum und in der Peripherie des Plexiglasphantoms eingebracht wird. Der gewichtete CTDIw wird aus der Summe der gewichteten Messung im Zentrum und in der Peripherie des Phantoms (1/3 Zentrum, 2/3 Peripherie) berechnet. Bei allen neueren CT-Geräten wird der effektive CTDI oder auch Volumen-CTDI (CTDI vol) angezeigt. Hierbei handelt es sich um den pitchkorrigierten CTDIw. CTDI vol = CTDI w Pitch Er berücksichtigt die Dosisreduktion beim Spiral-CT bei höheren Pitchfaktoren als 1 bzw. eine Dosiserhöhung bei sich überlappenden Dosisprofilen bei einem Pitch < 1. Eine weitere wichtige Größe für die Dosisangabe bei CT-Untersuchungen ist das Dosislängenprodukt. Es beschreibt das gesamte Ausmaß der Strahlenexposition bei einer CT-Untersuchung und berücksichtigt neben der Dosis der Einzelschicht (CTDIvol) die Schichtdicke h und die Zahl der Schichten n. DLP = CTDIvol x n x h= CTDIvol x L n Schichtanzahl h Schichtdicke L Scanlänge in cm Die Einheit des Dosislängenprodukts ist mGy x cm. 13 Abb. 4: Dosislängenprodukt einer Scanserie (n=15, H=10 mm) [41] 2.3. Technische Daten Sowohl für die Singleshot- als auch für die Spiral-CT-Aufnahmen wurde dasselbe CTGerät verwendet. Alle Aufnahmen wurden mit einem Somatom Definition AS+ (Siemens Medical Systems) durchgeführt. Bei dem Gerät handelt es sich um ein 128Zeilen-CT mit einer kürzesten Rotationszeit von 0,3 Sekunden und einer maximalen räumlichen Auflösung von 0,24 mm. 2.3.1.Singleshot-CT-Aufnahmen Die Daten der Singleshot-CT-Aufnahmen wurden mit einer einzigen Rotation akquiriert und dabei 128 Schichten mit einer Gesamtbreite von 38,4 mm erfasst. Für die einzelnen Aufnahmen wurden folgende gleichbleibende Einstellungen gewählt: Tab.1: Aufnahme-, Rekonstruktions- und Fenstereinstellungen der Singleshot-CTAufnahme Spannung 120 kV Röhrenstrom 250 mAs Schichtdicke (in mm) 0,75 Zeilenanzahl 128 Kollimation (in mm) 0,6 Rotationszeit 1s Pitch - Rekonstruktionsalgorithmus (Kernel) B75h Field of View 200 Untersuchungsdauer 1s 14 2.3.2. Spiral-CT-Aufnahmen Diese Aufnahmen wurden im Spiralmodus mit den folgenden Parametern akquiriert: Tab. 2: Aufnahme-, Rekonstruktions- und Fenstereinstellungen der Spiral-CT-Aufnahme Spannung 120 kV Röhrenstrom 230 mAs Schichtdicke (in mm) 0,4 Zeilenanzahl 16 Kollimation (in mm) 0,3 Rotationszeit 1s Pitch 0,8 Rekonstruktionsalgorithmus (Kernel) U75u Field of View 141 Untersuchungsdauer 12,29 s Für die Spiral-CT-Aufnahmen wurde ein sogenannte UHR (ultra high resolution) -Filter verwendet. Hierbei handelt es sich um ein detektorseitiges Raster, dass die Streustrahlung reduziert und dadurch eine bessere Auflösung und eine geringere Schichtdicke ermöglicht. Allerdings führt die Verwendung dieses Filters zu einer höheren Strahlenbelastung für den Patienten. 2.3.3. Darstellung Die Aufnahme in Spiral-CT-Technik erfolgte mit einer rekonstruierten Schichtdicke von 0,4 mm. Die Singleshot-CT-Aufnahme lieferte Schichten mit einer Dicke von 0,75 mm. Um die beiden CT-Untersuchungsmodalitäten hinsichtlich ihrer Bildqualität besser vergleichen zu können, wurde bei der Auswertung für alle Bilder eine Schichtdicke von 0,8 mm gewählt. Die Beurteilung erfolgte im 3D-Viewer an einer Workstation (MMWP, Siemens Healthcare, Forchheim). Die Schnittebenen konnten für die Auswertung beliebig gewählt werden. 15 2.4. Patientenkollektiv In diese Studie wurden 27 Patienten aufgenommen bei denen eine Indikation zur kontrastmittelgestützten CT-Untersuchung gestellt wurde. Alle Patienten wurden im Zeitraum von Februar 2008 bis März 2009 dem Radiologischen Institut des Universitätsklinikums Erlangen zur Abklärung einer Raumforderung der Schädelbasis zugewiesen. Vor Studieneinschluss erfolgte eine ausführliche mündliche und schriftliche Aufklärung. Alle Patienten gaben schriftlich ihr Einverständnis. Bei allen Teilnehmern der Studie wurde neben der nativen Spiral-CT-Aufnahme der Schädelbasis nach der Kontrastmittelinjektion anstelle der standardmäßigen erneuten Spiral-CT-Aufnahme eine Aufnahme als Singleshotsequenz angefertigt. [2,28] Das Patientenkollektiv der Studie setzte sich aus 16 Männern und 11 Frauen zusammen. Das Durchschnittsalter lag bei 51 Jahren (range. 33-84 Jahre). 2.5. Datenerhebung Für die Auswertung lag von jedem Patienten eine Spiral-CT-Aufnahme und eine Singleshot-Aufnahme des Felsenbeins vom gleichen Untersuchungstag vor. So wurde sichergestellt, dass der Krankheitsverlauf nicht zu Verfälschungen bei der Auswertung der beiden Aufnahmen führen konnte. Bei allen Patienten wurde die linke und die rechte Seite bewertet, so dass insgesamt 54 Felsenbeine in die Auswertung eingegangen sind. Die Bilder wurden von 2 Auswertern beurteilt, einem Radiologen mit 5-jähriger Berufserfahrung und einem Arzt in der Weiterbildung. Der Name des Patienten und die Untersuchungsmodalitäten wurden für die Auswerter unkenntlich gemacht und die Bilder in randomisierter Form präsentiert. Zur Vorbereitung erfolgte eine Identifizierung der anatomischen Strukturen und ein Training der Beurteilungskriterien der Bildqualität anhand von 5 Probe-Datensätzen [13,16,22]. Diese wurden später nicht in die Studie mit aufgenommen. Zur Beurteilung der Felsenbein-CT-Aufnahmen wurden 38 anatomische Strukturen (Tab. 3) herangezogen, die in ähnlicher Zusammenstellung bereits in früheren Publikationen zum Thema „Bildgebende Verfahren am Felsenbein“ verwendet wurden. [10,11,24,36] Diese Strukturen wurden aufgrund ihrer geringen Größe und ihrer Relevanz im klinischen Alltag ausgewählt. 16 Tab. 3: Anatomische Strukturen des Felsenbeins, die zur Beurteilung der CT-Aufnahmen herangezogen wurden Struktur Struktur 1 Scutum 20 Sinus tympani 2 Anulus tympanicus 21 Tendo musculus tensor tympani 3 Membrana tympanica 22 Processus cochleariformis 4 Caput mallei 23 Musculus stapedius 5 Manubrium mallei 24 Körner Septum 6 Articulatio incudomallearis 25 Fenestra cochleae 7 Ligamentum mallei anterius 26 Membrana tympani secundaria 8 Ligamentum mallei laterale 27 Fenestra vestibuli 9 Ligamentum mallei superius 28 Knochenlamelle zwischen mittlerer und oberer Schneckenwindung 10 Corpus incudis 29 Aquaeductus cochlearis 11 Crus longum incudis 30 Aquaeductus vestibularis 12 Crus breve incudis 31 Crista falciformis 13 Processus lenticularis incudis 32 Modiolus cochlearis 14 Articulatio incudostapedialis 33 Ampulla membranaceum 15 Basis stapedis 34 Canalis n. facialis: labyrinthäres Segment 16 Crura stapedis 35 Canalis n. facialis: Ganglion geniculi 17 Caput stapedis 36 Canalis n. facialis: tympanales Segment 18 Recessus facialis 37 Canalis n. facialis: mastoidales Segment 19 Eminentia pyramidalis 38 Knöcherne Begrenzung des n. facialis im tympanalen Segment Die Bewertung der Bildqualität und damit der Abgrenzbarkeit der anatomischen Strukturen erfolgte anhand einer Skala von 1-3, wobei 3 gut sichtbar und beurteilbar bedeutet. [10] Eine 4 wurde vergeben für Strukturen, die unabhängig von der Bildqualität nicht beurteilbar waren, da sie durch Erkrankung bzw. Operation nicht mehr abgrenzbar oder zerstört waren. 17 Tab. 4: Bewertungsskala Bewertungskategorie 1 2 3 4 aufgrund der schlechten Bildqualität nicht abgrenzbar unsicher abgrenzbar, nicht diagnostisch nutzbar (schlecht beurteilbar) sicher abgrenzbar, gut beurteilbar aufgrund von Erkrankung/Voroperation nicht abgrenzbar bzw. nicht mehr vorhanden Die Felsenbeinaufnahmen von 7 Patienten wurden zuerst von beiden Auswertern getrennt und unabhängig voneinander beurteilt. Anhand dieser Daten wurde die Interobserver-Variabilität der beiden Auswerter berechnet. Danach wurden noch einmal alle CT-Aufnahmen der 27 Patienten von beiden Auswertern gemeinsam beurteilt und die Bildqualität im Konsens bewertet. 2.6. Auswertung und Statistik Die Interobserver-Variabilität wurde mit Cohens Kappa berechnet. Der KappaKoeffizient berücksichtigt dabei auch die zufällige Übereinstimmung der beiden Auswerter. Stimmen die Einschätzungen der beiden Auswerter völlig über ein, ist κ=1. κ =0, bedeutet es besteht keine Übereinstimmung der Auswerter, die über Zufallstreffer hinausgeht, d.h. es besteht kein Zusammenhang, die Beurteilungen sind völlig unabhängig voneinander. Negative Werte erhält man, wenn die Übereinstimmung sogar noch unter der Zufallswahrscheinlichkeit liegt. [51] Für die Berechnung der Kappawerte wurde auf die folgende Formel zurückgegriffen [5]: Summe der Wahrschein lichkeiten der Hauptdiago nale − κ= 1− 1 n 1 n n bezeichnet die Anzahl der Kategorien Die einzelnen Wahrscheinlichkeiten wurden aus Kreuztabellen entnommen, die anhand der Daten mit Hilfe eines Statistikprogramms erstellt wurden. 18 Für die Interpretation der Kappa-Werte wurde das folgende Schema zugrunde gelegt [21,31]: Tab. 5: Interpretation der Kappawerte Kappawert <0,20 Übereinstimmung der Auswerter schwach 0,21-0,40 leicht 0,41-0,60 mittelmäßig 0,61-0,80 gut 0,81-1,0 sehr gut Um einen signifikanten Unterschied zwischen den 2 CT-Verfahren bezüglich der Beurteilbarkeit der anatomischen Strukturen des Felsenbeins nachzuweisen, wurde der Wilcoxon-Vorzeichen-Rang-Test verwendet. Hierbei handelt es sich um einen nichtparametrischen Test für den Vergleich zweier abhängiger Stichproben. Für alle Berechnungen wurde das Statistikprogramm SPSS Version 14.0 für Windows verwendet. 19 3. Ergebnisse Vor der statistischen Auswertung wurden die Datensätze von beiden Auswertern noch einmal überprüft. Hierbei wurden alle Strukturen, die mit einer 4 (aufgrund von Erkrankung/Voroperation nicht abgrenzbar bzw. nicht mehr vorhanden) bewertet worden sind, noch einmal kontrolliert und sichergestellt, dass keine Diskrepanzen zwischen den beiden Untersuchungsmodalitäten auftreten. Wurde eine Struktur in einer CT-Aufnahme mit einer 4 beurteilt, so wurde sie auch in der anderen CTAufnahme mit einer 4 bewertet. Auf diese Weise wurde das Risiko von Fehlbewertungen zwischen den Beurteilungskategorien 1 (aufgrund der schlechten Bildqualität nicht abgrenzbar) und 4 (aufgrund von Erkrankung/Voroperation nicht abgrenzbar bzw. nicht mehr vorhanden) vermindert. Anschließend wurde die Bewertungskategorie 4 als fehlende Daten aus der Wertung genommen und floss nicht in die Statistik mit ein. Der Datensatz zur Bestimmung der Interobserver-Variabilität enthielt insgesamt 6,5% fehlende Daten, der Datensatz zum Vergleich der beiden Aufnahmetechniken 3,3%. 3.1. Interobserver-Variabilität Die Überprüfung der Interobserver-Variabilität zwischen den beiden Auswertern zeigte insgesamt eine Übereinstimmung von 86%. Die Gesamtübereinstimmung zwischen den beiden Auswertern, unabhängig von der Aufnahmemethode (Spiral-CT-Aufnahme oder Singleshot-CT-Aufnahme), ergab mit einem Kappa-Wert von 0,79 eine gute Übereinstimmung. (Tab. 6) 20 Tab. 6: Übereinstimmung der Auswerter Gesamt Auswerter 2 1 Anzahl 1 2 3 Gesamt 3 17 17 16 50 % von Auswerter 1 34,0% 34,0% 32,0% 100,0% % der Gesamtzahl 1,7% 1,7% 1,6% 5,0% 8 46 31 85 % von Auswerter 1 % der Gesamtzahl 9,4% ,8% 54,1% 4,6% 36,5% 3,1% 100,0% 8,5% Anzahl % von Auswerter 1 5 0,6% 63 7,3% 792 92,1% 860 100,0% % der Gesamtzahl ,5% 6,3% 79,6% 86,4% Anzahl Auswerter 1 2 Anzahl % von Auswerter 1 % der Gesamtzahl 30 126 839 995 3,0% 3,0% 12,7% 12,7% 84,3% 84,3% 100,0% 100,0% Die Übereinstimmung der beiden Auswerter wurde auch für jede einzelne Aufnahmemodalität bestimmt. Hierbei ergab sich ein Kappa-Wert von 0,80 für die Singleshot- und ein Kappa-Wert von 0,78 für die Spiral-CT-Aufnahme. Das entspricht jeweils einer guten Übereinstimmung. [21] Für jede der 38 anatomischen Strukturen wurde die Übereinstimmung zwischen den beiden Auswertern berechnet und in Tabelle 7 dargestellt. 21 Tab. 7: Kappa-Index und prozentuale Übereinstimmung der Auswerter für die einzelnen anatomischen Strukturen Struktur sehr gut Scutum Manubrium mallei Articulatio incudomallearis Recessus facialis Eminentia pyramidalis Sinus tympani Fenestra cochleae Fenestra vestibuli Crista falciformis Canalis n. facialis: labyrinthäres Segment Canalis n. facialis: Ganglion geniculi Canalis n. facialis: tympanales Segment Knöcherne Begrenzung des n. facialis im tympanalen Segment Basis stapedis Caput mallei Corpus incudis Crus longum incudis Crus breve incudis Körner Septum Canalis n. facialis: mastoidales Segment Anulus tympanica Caput stapedis Aquaeductus vestibuli Ampulla membranaceum Gut Membrana tympani secundaria Tendo musculus tensor tympani Processus cochleariformis Membrana tympanica Aquaeductus cochlearis Mittelmäßig Musculus stapedius Crura stapedis Processus lenticularis incudis Knochenlamelle zw. mittlerer u. oberer Schneckenwindung Leicht Ligamentum mallei superius Ligamentum mallei anterius Ligamentum mallei laterale Schwach Modiolus cochlearis Articulatio incudostapedialis Kappa-Index Übereinstimmung der Auswerter in % 1,0 1,0 1,0 1,0 1,0 1,0 1,0 1,0 1,0 100 100 100 100 100 100 100 100 100 1,0 100 1,0 100 1,0 100 1,0 100 0,95 0,94 0,94 0,94 0,94 0,94 96,4 96,2 96,2 96,2 96,2 95,8 0,89 92,9 0,89 0,89 0,84 0,84 92,3 92,3 89,3 89,3 0,79 0,78 0,73 0,67 0,63 85,7 85,0 82,1 77,8 75,0 0,52 0,50 0,42 67,9 66,6 61,5 0,41 60,7 0,39 0,35 0,25 59 56,5 50 0,14 0,14 42,9 42,3 22 Insgesamt ergab sich für 24 der anatomischen Strukturen eine sehr gute, für 5 eine gute, für 4 eine mittelmäßige, für 3 eine leichte und nur für 2 Strukturen eine schwache Übereinstimmung in der Bewertung der beiden Auswerter. 3.2. Wilcoxon-Vorzeichen-Rang-Test Mit dem Wilcoxon-Vorzeichen-Rang-Test wurde untersucht, ob sich die beiden CTAufnahmeverfahren des Felsenbeins im Hinblick auf Bildqualität und Abgrenzbarkeit der anatomischen Strukturen unterscheiden. Als erstes wurden alle anatomischen Strukturen des Felsenbeins zusammengenommen und überprüft, ob für die Gesamtheit ein Unterschied zwischen der SpiralCT-Aufnahme und der Singleshot-Aufnahme vorliegt. Hier konnte kein signifikanter Unterschied (p-Wert=0,06) zwischen den beiden Aufnahmemodalitäten und der damit verbundenen Beurteilbarkeit der Felsenbeine gefunden werden. Um herauszufinden ob eine der 38 Strukturen mit einem der beiden Verfahren signifikant besser gesehen wird, wurde auch für jede einzelne Struktur ein WilcoxonVorzeichen-Rang-Test durchgeführt. 23 Tab. 8: Ergebnisse des Wilcoxon-Test für jede anatomische Struktur Struktur Scutum Anulus tympanicus Membrana tympanica Caput mallei Manubrium mallei Articulatio incudomallearis Ligamentum mallei anterius Ligamentum mallei laterale Ligamentum mallei superius Corpus incudis Crus longum incudis Crus breve incudis Processus lenticularis incudis Articulatio incudostapedialis Basis stapedis Crura stapedis Caput stapedis Recessus facialis Eminentia pyramidalis Sinus tympani Tendo musculus tensor tympani Processus cochleariformis Musculus stapedius Körner Septum Fenestra cochleae Membrana tympani secundaria Fenestra vestibuli Knochenlamelle zw. mittlerer u. oberer Schneckenwindung Aquaeductus cochlearis Aquaeductus vestibuli Crista falciformis Modiolus cochlearis Ampulla membranaceum Canalis n. facialis: labyrinthäres Segment Canalis n. facialis: Ganglion geniculi Canalis n. facialis: tympanales Segment Canalis n. facialis: mastoidales Segment Knöcherne Begrenzung des n. facialis im tympanalen Segment WilcoxonAnzahl der Test negativen positiven Bindungen p-Wert (a) Ränge (b) Ränge (c) (d) 1,0 0 0 51 0,13 3 1 49 0,18 4 1 38 0,32 1 0 52 1,0 0 0 52 1,0 0 0 52 0,10 8 15 25 <0,001 2 32 15 0,15 9 14 26 0,32 1 0 52 0,32 1 0 52 0,32 1 0 52 0,37 12 17 22 0,32 10 6 35 1,0 1 1 50 0,05 8 17 24 0,05 4 0 47 0,32 0 1 53 1,0 0 0 54 1,0 0 0 54 0,13 2 6 38 0,16 0 2 52 0,04 5 13 36 1,0 0 0 49 1,0 0 0 54 0,01 9 0 45 1,0 0 0 54 <0,001 25 4 25 0,05 0,04 0,16 0,40 1,0 10 1 0 13 2 3 7 2 9 2 41 46 52 32 50 1,0 0 0 54 1,0 0 0 54 0,32 1 0 53 0,16 2 0 52 1,0 4 4 46 (a) Unterschied zwischen den beiden Methoden (b) Spiral-CT-Aufnahme ist der Singleshot-Aufnahme überlegen (c) Spiral-CT-Aufnahme ist der Singleshot-Aufnahme unterlegen (d) Spiral-CT-Aufnahme ist gleichwertig zu der Singleshot-Aufnahme 24 Für die folgenden 7 anatomischen Strukturen ergab sich dabei ein signifikanter Unterschied (p-Wert < 0,05) zwischen der Spiral-CT-Aufnahme und der Singleshot-CTAufnahme: Ligamentum mallei laterale Knochenlamelle zw. mittlerer und oberer Schneckenwindung Membrana tympani secundaria Aqueductus vestibuli Musculus stapedius Caput stapedis Crura stapedis Für das Ligamentum mallei laterale, den Aqueductus vestibuli, den Musculus Stapedius und die Crura stapedis zeigte sich dabei eine Tendenz zur besseren Sichtbarkeit in der Spiral-CT-Aufnahme. Die Knochenlamelle zwischen der mittleren und oberen Schneckenwindung, die Membrana tympani secundaria und das Caput stapedis konnten in der SingleshotAufnahme besser dargestellt werden. Für diese statistischen Tests wurde ein Signifikanzniveau von α=0,05 angewandt. Mit Hilfe von α soll die Irrtumswahrscheinlichkeit eingegrenzt werden, einen Fehler 1. Art zu begehen, also eine wahre Nullhypothese (es besteht kein Unterschied) abzulehnen. [3] Das Signifikanzniveau α ist aber nur zur Bestimmung der Irrtumswahrscheinlichkeit einer statistischen Hypothese mit Hilfe eines Signifikanztests ausgelegt. Werden jedoch wie in dieser Studie mehrere Signifikanztest (für jede der 38 anatomischen Strukturen) durchgeführt, so steigt die Wahrscheinlichkeit, dass eine Nullhypothese fälschlicherweise abgelehnt wird mit der Anzahl der statistischen Tests. Aus diesem Grund musste eine Anpassung des Signifikanzniveaus vorgenommen werden. Die Korrektur der α-Werte wurde mit der Bonferroni-Holm-Adjustierung durchgeführt. [35] 25 Tab. 9: Ergebnisse des Wilcoxon-Test nach p-Wert geordnet und dem korrigierten α gegenübergestellt Struktur Ligamentum mallei laterale Knochenlamelle zw. mittlerer u. oberer Schneckenwindung Membrana tympani secundaria Aquaeductus vestibuli Musculus stapedius Caput stapedis Crura stapedis Aquaeductus cochlearis Ligamentum mallei anterius Anulus tympanicus Tendo musculus tensor tympani Ligamentum mallei superius Processus cochleariformis Crista falciformis Canalis n. facialis: mastoidales Segment Membrana tympanica Caput mallei Corpus incudis Crus longum incudis Crus breve incudis Recessus facialis Canalis n. facialis: tympanales Segment Articulatio incudostapedialis Processus lenticularis incudis Modiolus cochlearis Scutum Manubrium mallei Articulatio incudomallearis Basis stapedis Eminentia pyramidalis Sinus tympani Körner Septum Fenestra cochleae Fenestra vestibuli Ampulla membranaceum Canalis n. facialis: labyrinthäres Segment Canalis n. facialis: Ganglion geniculi Knöcherne Begrenzung des n. facialis im tympanalen Segment WilcoxonTest p-Wert (a) <0,001 x α nach Bonferroni-HolmKorrektur 0,001316 <0,001 x 0,001351 0,02 0,04 0,04 0,05 0,05 0,05 0,10 0,13 0,13 0,15 0,16 0,16 x x x x x 0,001389 0,001429 0,001471 0,001515 0,001563 0,001613 0,001617 0,001724 0,001786 0,001852 0,001923 0,002 (b) 0,16 0,002083 0,18 0,32 0,32 0,32 0,32 0,32 0,002174 0,002273 0,002381 0,0025 0,002632 0,002778 0,32 0,002941 0,32 0,37 0,39 1,000 1,000 1,000 1,000 1,000 1,000 1,000 1,000 1,000 1,000 0,003125 0,003333 0,003571 0,003846 0,004167 0,004545 0,005 0,005556 0,00625 0,007143 0,008333 0,01 0,0125 1,000 0,016667 1,000 0,025 1,000 0,05 (a) Unterschied zwischen den beiden Methoden (b) signifikant bei α=0,05 (c) signifikant unter Berücksichtigung von α nach Bonferroni-Holm-Korrektur (c) x x 26 Nach der Bonferroni-Korrektur konnte nur noch ein signifikanter Unterschied zwischen der Spiral-CT-Aufnahme und der Singleshot-CT-Aufnahme für 2 anatomische Strukturen gefunden werden. Für das Ligamentum mallei laterale und die Knochenlamelle zwischen der mittleren und oberen Schneckenwindung blieb ein signifikanter Unterschied bestehen. 3.3. Dosis Zum Vergleich der unterschiedlichen Strahlenexposition bei den beiden Untersuchungsverfahren wurde für jede Aufnahme die Röhrenspannung das Stromzeitprodukt, der Volumen-CT-Dosisindex und das Dosislängenprodukt angegeben. Der durchschnittliche CTDIvol betrug bei der Spiral-CT-Aufnahme 50,3 mGy, der CTDIvol der Singleshot-CT-Aufnahme lag bei nur 16,8 mGy. Daraus ergibt sich eine Reduktion des CTDIvol bei der Singleshot-CT-Aufnahme um 67%. Bei der Spiral-CT-Aufnahme ergab sich ein durchschnittliches Dosislängenprodukt von 306 mGy x cm. Im Vergleich dazu zeigte sich bei der Singleshot-CT-Aufnahme eine Verringerung des DLP um den Faktor 5 auf 64 mGy x cm. Tab. 10: Dosiswerte für die CT-Untersuchungen Fall 120 120 120 120 120 120 120 120 120 120 120 120 120 120 120 120 120 120 120 120 120 120 120 120 120 120 120 120 kV Singleshot 120 120 120 120 120 120 120 120 120 120 120 120 120 120 120 120 120 120 120 120 120 120 120 120 120 120 120 120 mAs Spirale 230 230 230 230 230 230 230 230 230 230 230 230 230 230 230 230 230 230 230 230 230 230 230 230 230 230 230 230 mAs Singleshot 250 250 250 250 250 250 250 250 250 250 250 250 250 250 250 250 250 250 250 250 250 250 250 250 250 250 250 250 CTDIvol Spirale 50,39 50,39 50,39 50,39 50,39 50,39 50,39 50,39 50,39 50,39 50,39 50,39 50,39 50,39 50,39 50,39 50,39 48,24 50,12 50,39 50,39 50,39 50,39 50,39 50,39 50,39 50,39 50,30 CTDIvol Singleshot 16,78 16,78 16,78 16,78 16,78 16,78 16,78 16,78 16,78 16,78 16,78 16,78 16,78 16,78 16,78 16,78 16,78 16,34 17,01 16,78 16,78 16,78 16,78 16,78 16,78 16,78 16,78 16,78 DLP Spirale 297 348 335 267 270 237 280 265 287 262 549 312 305 282 262 307 287 268 291 360 290 237 378 317 363 310 292 306 DLP Singleshot 64 64 64 64 64 64 64 64 64 64 64 64 64 64 64 64 64 63 65 64 64 64 65 64 64 65 64 64 27 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 Durchschnitt kV Spirale 28 4. Diskussion Die hochauflösende Spiral-Computertomographie mit Mehrzeilen-CT-Geräten gehört heutzutage zu der Standarduntersuchungsmethode bei der radiologischen Darstellung der Felsenbeinregion. [10,24,27,28,36] Die hohe räumliche Auflösung ermöglicht eine gute Beurteilung der FelsenbeinAnatomie in jeder beliebigen Schnittebene und schafft somit die Grundlage für die präzise Diagnose von Missbildungen, Traumata, akuter oder chronischer Infektionen und Raumforderungen. Für die komplette Datenakquisition einer Felsenbein-CT-Aufnahme benötigen moderne Mehrzeilen-CT-Geräte (abhängig von der gewünschten Schichtdicke, Pitch, Rotationsgeschwindigkeit, Anzahl der gleichzeitig akquirierten Schichten) nur wenige Sekunden. Im Vergleich zu den früheren Aufnahmen mit konventionellen CT-Geräten bedeutet das eine enorme Verringerung der Untersuchungszeit. Trotzdem dürfen sich die Patienten in dieser Zeit nicht bewegen. Gerade bei älteren oder in ihrer Kooperationsfähigkeit eingeschränkten Patienten ist dies häufig schwierig, und aussagekräftige CT-Aufnahmen ohne Bewegungsartefakte sind zum Teil nur in Sedierung möglich. Aber auch im Bereich der Kinderradiologie stellt das bewegungslose Liegen für die Patienten oft ein Problem dar und erfordert meist eine Sedierung oder Kurznarkose. [26,38] Bei der Singleshot-CT-Aufnahme eines Felsenbeins werden die Daten mit nur einer einzigen Rotation der Gantry um den Patienten erfasst. Die Rotationszeiten liegen hier im Bereich ≤1 s. Durch die kurze Untersuchungszeit können auch unruhige Patienten ohne Sedierung untersucht werden. Ein weiterer Nachteil der hochauflösenden Spiral-Computertomographie ist die relativ hohe Strahlenbelastung. Neben der deutlich kürzeren Untersuchungszeiten ist auch die Strahlenbelastung bei der Singleshot-CT-Aufnahme geringer als bei einer SpiralCT-Aufnahme des Felsenbeins. Diese Vorteile gehen allerdings mit einer höheren Schichtdicke und damit einer etwas schlechteren Auflösung einher. Ziel dieser Studie war es deshalb, die Bildqualität von beiden CT-Verfahren anhand von kleinsten anatomische Strukturen im Felsenbein zu vergleichen und zu beurteilen, welche Auswirkung die etwas schlechtere Auflösung der Singleshot-CT-Aufnahme auf die Aussagekraft der Bilder hat. In dieser Studie zeigten die Ergebnisse, dass die beiden Auswerter in ihrer Beurteilung insgesamt gut übereinstimmten (Tabelle 6). Aber gerade bei einigen der kleineren Strukturen weist ein kleinerer Kappawert auf eine geringere Übereinstimmung der Auswerter hin. Ein möglicher Grund hierfür 29 könnte in der unterschiedlichen Erfahrung der Auswerter liegen, die gerade bei den sehr feinen Strukturen eine wichtigere Rolle spielt. Des Weiteren zeigte die gemeinsame Auswertung, dass die subjektiven Auswertungsparameter 2 „unsicher beurteilbar“ und 3 „sicher beurteilbar“ eine klare Unterscheidung in einigen Fällen erschweren. So waren zum Beispiel die Übergänge zwischen einem scharf abgrenzbaren Modiolus und einer unscharfen Begrenzung fließend. Dies ist vermutlich auch der Grund für eine nur schwache Übereinstimmung (κ=0,14, bei einer 43 prozentigen Übereinstimmung) der beiden Auswerter bei dieser Struktur. Der Processus lenticularis incudis war oftmals in den 3 Standardebenen (axial, coronal und sagital) nicht gut darstellbar. Die Auswertung der CT-Bilder erfolgte interaktiv an einer 3D-Workstation. So konnten die Schnittebenen zur Beurteilung des Processus lenticularis incudis beliebig gewählt werden und dadurch eine optimale Darstellung erreicht werden. [32] Es zeigte sich allerdings, dass das Beurteilungsergebnis stark von der exakten Ausrichtung der Bildebene abhängig ist. Bei der Beurteilung der Bandstrukturen der Gehörknöchelchen (Ligamentum mallei anterius, laterale und superius) erwies es sich in manchen Fällen als schwierig, zwischen Schleimhautfalten, Knochenbälkchen und Ligamenten zu differenzieren. Diese Problematik könnte, wie auch schon in anderen Studien beschrieben [33] dafür verantwortlich sein, dass bei den Bandstrukturen nur eine leichte (Ligamentum mallei superius κ=0,39, Ligamentum mallei anterius κ=0,35, Ligamentum mallei laterale κ=0,25) Übereinstimmung zwischen den beiden Auswertern vorliegt. Allerdings lag die Übereinstimmung der beiden Auswerter bei 13 der überwiegend größeren anatomischen Strukturen bei 100%. Diese Strukturen wurden von beiden Auswertern bei allen Felsenbeinen (ausgenommen derer, die mit einer 4 bewertet und somit aus der Wertung genommen wurden) mit einer 3 (gut beurteilbar) bewertet. Bei weiteren 10 anatomischen Strukturen hat immer ein Auswerter ausschließlich die 3 (gut beurteilbar) für alle Felsenbeine vergeben. Ein Unterschied in der Übereinstimmung der beiden Auswerter in Abhängigkeit von der Untersuchungsmodalität konnte nicht gefunden werden. Sowohl für die Spiral- als auch die Singleshot-CT-Aufnahme lag die Übereinstimmung bei 86 Prozent, bei nahezu 30 gleichen Kappawerten (Singleshot-CT-Aufnahme κ=0,80, Spiral-CT-Aufnahme κ=0,78). Der Vergleich der beiden Untersuchungsverfahren, Spiral-CT-Aufnahme und Singleshot-CT-Aufnahme ergab für das Felsenbein keine signifikanten Unterschiede bei der Bewertung der Bildqualität. Auch bei den einzelnen anatomischen Strukturen konnte nur in 5% (2 Strukturen von 38) ein signifikanter Unterschied festgestellt werden. Raumforderungen Zur Schädelbasis werden neben den knöchernen Bestandteilen auch das umgebende Weichteilgewebe und die durchziehenden Strukturen gerechnet. Aufgrund der zahlreichen verschiedenen Gewebetypen (epithelial, neuronal, knöchern und vaskulär) können in dieser Region eine Vielzahl benigner und maligner Tumore entstehen. Zu den im Bereich der Schädelbasis vorkommenden Tumoren zählen: Angiofibrome, Menigiome, Paragangliome, Hypophysenadenome, Neurofibrome, Schwannome, Olfactoriusneuroblastome, adenoid-zystische Karzinome, NasopharynxKarzinome und Mukosa-Melanome. [46] Primäre maligne Tumore der knöchernen Schädelbasis sind relativ selten. Hierzu gehören die Chordome und Chondrosarkome. [29] Deutlich häufiger kommen sekundäre maligne Knochentumore wie Metastasen (bevorzugt von Mamma-, Bronchial- Nierenzell- und Prostatakarzinomen) und Infiltrate des Multiplen Myeloms vor. [17,29,39] Diese Studie konzentrierte sich bei der Beurteilung der Bildqualität der beiden CTAufnahmen auf die anatomischen Strukturen des Felsenbeins. Hier sind die häufigsten primären Neoplasien Paragangliome, das congenitale Cholesteatom, das Schwannom (Neurinom) und bei Kindern das Rhabdomyosarkom. [39] Paragangliome (Glomustumore) sind stark vaskularisierte Tumore mit komplexen Ausbreitungsmustern. Sie sind die häufigsten primären Neoplasien des Mittelohres. [46] Glomus tympanicum Tumore sind meist auf die Paukenhöhle beschränkt und machen sich frühzeitig durch Hörverlust bemerkbar. Die häufigeren Glomus jugulare Tumore entstehen im Foramen jugulare, wachsen lokal aggressiv und können ins Mittelohr und nach intrakraniell einbrechen. [46,4] Neben einer Destruktion des Knochens zeigt sich im CT eine asymmetrische Aufweitung des Foramen jugulare. [17,39] Das congenitale Cholesteatom entsteht aus versprengten epithelialen Zellen und kann überall im Felsenbein auftreten. Die Symptomatik ist abhängig von Größe und 31 Lokalisation (äußerer Gehörgang, Mittelohr, Innenohr oder Kleinhirnbrückenwinkel). [4] Der häufigste Ursprungsort befindet sich im Mittelohr. Aufgrund des meist noch intakten Trommelfells ist eine Diagnose mittels Otoskopie nicht möglich. [39] Mittels CT lässt sich neben der Lokalisation und der Ausdehnung des Prozesses auch die häufig vorkommende Knochenarrosion der Gehörknöchelchen bestimmen. Das Schwannom ist ein gutartiger, langsam wachsender Tumor, der von den Schwann-Zellen des peripheren Nervensystems ausgeht. [46] Im Bereich des Felsenbeins entsteht er aus dem N. facialis oder bricht, ausgehend von den Hirnnerven VIII-XI in das Mittelohr ein. [39] Im CT findet man meist eine Aufweitung des Kanals des N. facialis (Fazialisschwannom) oder eine Aufweitung des inneren Gehörgangs und teilweise einen Einbruch (Vestibularisschwannom). [20] des Die Tumors in das knöcherne Labyrinth Methode der Wahl zur Darstellung von Schwannomen stellt aber sicherlich die MRT dar. [14,20] Das Rhabdomyosarkom ist ein seltener, hochmaligner, mesenchymaler Tumor. Er stellt den häufigsten Mittelohrtumor im Kindesalter dar. Im HRCT zeichnet er sich durch äußerst aggressives Wachstum und deutliche Knochendestruktion aus. [14,39] Zur Abklärung von Raumforderungen im Bereich des Felsenbeins kann das CT wertvolle Hinweise zur Diagnose, Lokalisation und Ausdehnung liefern. Aufgrund ihres sehr guten Knochenkontrasts eignen sich die hochauflösenden CT-Aufnahmen besonders zur Darstellung der knöchernen Strukturen des Felsenbeins. [13,14,17,20] Raumforderungen können an jeder Stelle des Felsenbeins auftreten und an jeder knöchernen Struktur Veränderungen mit Arrosion, Destruktion und Sklerosierung hervorrufen. Für 36 der 38 anatomischen Strukturen, die in dieser Studie erfasst worden sind, konnte kein signifikanter Unterschied zwischen der Singleshot- und der Spiral-CT-Aufnahme festgestellt werden. Cochlea-Implantat-Operation Eine häufige Indikation zur HR-CT des Felsenbeins ist die präoperative Diagnostik vor Cochlea-Implantat-Operationen. Bei dieser Operation wird nach einem retroaurikulären Hautschnitt zunächst eine Antrotomie durchgeführt. Hierbei wird durch die Freilegung und Öffnung des Antrum mastoideum, der größten Warzenfortsatzzelle, ein weiterer Zugang zur Paukenhöhle geschaffen. Anschließend erfolgt eine posteriore Tympanotomie. Dabei muss darauf geachtet werden, dass der Verlauf des N. fazialis knöchern bedeckt bleibt und auch die Chorda tympani nicht beeinträchtigt wird. Des Weiteren müssen die Gehörknöchelchen, die Stapediussehne, das runde und ovale Fenster und das Promotorium dargestellt werden. Als nächstes erfolgt die Eröffnung des Innenohrs 32 (Kochleostomie) in sogenannter „soft surgery-Technik“. Dabei wird mittels Diamantbohrer ein Zugang zum runden Fenster oder der basalen Windung der Cochlea geschaffen. Dann wird das Endost vorsichtig eröffnet und die Elektrode in die Scala tympani der Cochlea vorgeschoben. [36,43] Um eine Übersicht über anatomische Normvarianten oder krankhafte Veränderungen zu erhalten, ist es wichtig vor jeder Cochlea-Implantat-Operation eine hochauflösende Computertomographie der Felsenbeine anzufertigen. [52] Hierdurch kann eine komplette cochläre Aplasie als Kontraindikation für eine CochleaImplantat-Op ausgeschlossen werden. Außerdem können ein enger innerer Gehörgang, ein weiter Aquaeductus vestibuli oder cochläre Dysplasien präoperativ erkannt werden. In manchen Fällen kommt es auch nach dem Abheilen einer Meningitis durch eine chronische Entzündung des Innenohres zu einer Labyrinthitis ossificans mit Verknöcherung der basalen Schneckenwindungen. [25] Solche pathologischen Veränderungen müssen präoperativ mit Hilfe einer FelsenbeinCT-Aufnahme erkannt werden, da sie unter Umständen einen anderen operativen Zugang erfordern, wie zum Beispiel über die mittlere Schädelgrube. [12] Neben einem generellen Überblick über die Anatomie des Felsenbeins sind bei der präoperativen Diagnostik vor allem der Modiolus, die Knochenlamelle zwischen mittlerer und oberer Schneckenwindung, der Aqueductus vestibuli, der Verlauf des N. facialis und das Fenestra cochleae für die Beurteilung von Bedeutung. Für den Modiolus, den Aqueductus vestibuli, den Verlauf des N. facialis und das Fenestra cochleae konnte kein signifikanter Unterschied in der Beurteilung zwischen den beiden CT-Aufnahmen festgestellt werden. Lediglich bei der Knochenlamelle zwischen mittlerer und oberer Schneckenwindung zeigte sich ein signifikanter Unterschied zwischen den beiden Untersuchungsverfahren. Allerdings wurde die Knochenlamelle hier sogar deutlich besser auf der Singleshot-Aufnahme dargestellt. Cholesteatom Eine weitere Indikation für ein CT des Felsenbeins stellt das Cholesteatom dar. Ein Cholesteatom ist eine chronisch-eitrige Entzündung des Mittelohrs mit Knochendestruktion und entsteht in den meisten Fällen durch Einwachsen von Plattenepithel aus dem äußeren Gehörgang in die Paukenhöhle und die benachbarten pneumatisierten Zellen. [4] Mit zunehmendem Größenwachstum des Cholesteatoms kommt es zur Arrosion und sukzessiven Destruktion des umliegenden Knochens. [34] 33 Die Zerstörung der Gehörknöchelchenkette führt zu einer Schallleitungs- schwerhörigkeit. Durch Einbruch in das Labyrinth kann es zu einer Labyrinthitis mit Schallempfingungsstörung und Schwindel kommen. Auch eine Fazialisparese kann durch Einwachsen in den Fazialiskanal auftreten. Je nach Ausgangsort werden verschiedene Cholesteatome unterschieden. Pars flaccida- oder Attic-Cholesteatome haben ihren Ursprung im Prussak Raum, verdrängen die Gehörknöchelchen nach medial und dehnen sich durch den Aditus in Antrum und Mastoid aus. Typisch für diese Cholesteatome ist eine relativ frühzeitige Erosion des Scutums, die auch in CT-Aufnahmen sehr gut dargestellt werden kann und zur Abgrenzung gegenüber anderen Cholesteatomen herangezogen werden kann. [54] Die Pars-Tensa-Cholesteatome gehen meist vom Sinus tympani oder dem Recessus facialis aus und breiten sich in Richtung des runden und ovalen Fensters aus oder in Richtung des Mastoids aus und verdrängen die Gehörknöchelchen meist nach lateral. [39] Selten geht das Cholesteatom vom anterioren Recessus des Trommelfells aus (anterior epitympanic Cholesteatom). [39] Die Diagnose Cholesteatom wird meist mittels Otoskopie gestellt, trotzdem ist ein Felsenbein-CT für die Bestimmung der Größe, der genauen Lokalisation und der Beurteilung der Knochendestruktion in den meisten Fällen unerlässlich. Von den in dieser Studie ausgewählten anatomischen Strukturen sind für die CT-Beurteilung bei Cholesteatom-Patienten vor allem folgende Strukturen wichtig: Scutum, der Verlauf des N. facialis, die Gehörknöchelchen, das Körner Septum. Für keine der Strukturen konnte ein signifikanter Unterschied zwischen der Spiral-CTAufnahme und der Singleshot-CT-Aufnahme festgestellt werden. Entzündung Eine akute Otitis media oder eine Mastoiditis erfordern in den meisten Fällen keine radiologische Darstellung. Allerdings ist bei bestehendem Verdacht auf Komplikationen, wie eine einschmelzende Mastoiditis, Labyrinthitis, Petroapizitis, Subperiostalabszess oder Hirnabszess ein Felsenbein-CT notwendig. [4,39] Ligamentum mallei laterale Die einzige anatomische Struktur bei der ein signifikanter Unterschied zwischen den beiden CT-Untersuchungsmethoden festgestellt werden konnte und die auf der SpiralCT-Aufnahme besser dargestellt wurde, war das Ligamentum mallei laterale. Das seitliche Hammerband zieht vom Hammerhals zum knöchernen Gehörgangsdach. 34 Zusammen mit dem Ligamentum mallei anterius und dem Ligamentum mallei superius dient es der Aufhängung des Malleus und sorgt dafür, dass die Gehörknöchelchen in ihrer Position gehalten werden. Veränderungen der Bandaufhängung haben Auswirkungen auf die Schallleitung und somit auf das Hörvermögen. In einer Studie zeigte Dai et al [15], dass eine Versteifung des Ligamentum mallei anterius und dem Ligamentum mallei superius zu einer reduzierten Beweglichkeit des Trommelfells und der Steigbügelfußplatte vor allem bei niedrigen Frequenzen führt. Eine Versteifung beider Bänder hat eine Schallleitungsschwerhörigkeit von etwa 15 db zufolge. Eine Durchtrennung der beiden Bänder hat nur einen geringen Einfluss auf die Beweglichkeit von Trommelfell und Steigbügelfußplatte. Eine Felsenbein-CT-Aufnahme kann bei Patienten mit Schallleitungsstörung wertvolle diagnostische Hinweise bringen. Lemmerling et al [33] stellte mittels konventionellem HRCT mit einer Schichtdicke von 1mm die Ligamente des Mittelohrs dar und fand Anhaltspunkte dafür, dass besonders dicke und „zu gut“ darstellbare Bänder auf pathologische Veränderungen hindeuten. Bei der Darstellung des Aufhängungsapparates der Gehörknöchelchen ist die SpiralCT-Aufnahme der Singleshot-CT-Aufnahme überlegen. Besonders bei Verdacht auf Ossifikation der Ligamente oder zur postoperativen Darstellung sollte deshalb das Spiral-CT eingesetzt werden. N. facialis Der Nervus facialis lässt sich in seinem Verlauf durch das Felsenbein in 3 Segmente einteilen. Über den Porus acusticus internus zieht der Nerv in das Felsenbein und tritt hier in den Canalis nervi facialis ein. Er verläuft im labyrinthären Segment bis zum äußeren Fazialisknie (Ganglion geniculi), hier biegt er fast rechtwinklig nach lateral und hinten um, verläuft dann im Bogen (tympanaler Abschnitt) über die Paukenhöhle hinweg und zieht dann im mastoidalen Segment nach kaudal und verlässt im Foramen stylomastoideum die Schädelbasis. [32] Verletzungen des N. facialis sind eine Komplikation die bei nahezu jeder otologischen Operationen auftreten kann. Obwohl der Nerv in seinem intratemporalen Verlauf normalerweise durchgehend knöchern begrenzt ist, ist er eine sehr verwundbare Struktur. [48] Besonders wenn der Nerv von pathologischem Gewebe wie Tumor- oder Narbengewebe umgeben ist, ist es häufig schwer, den Nerv zu identifizieren. Auch eine große Vielzahl von anatomischen Normvarianten im Verlauf des Nerven erschwert das chirurgische Vorgehen. 35 Die präoperative Darstellung des Verlaufs des Nervus Facialis mithilfe der HRCT verringert das intraoperative Verletzungsrisiko erheblich. [48,53] Wie Yu et al. 2007 [53] zeigte, konnte eine pathologische Beteilung des N. facialis im mastoidalen Abschnitt bereits präoperativ mit großer Sicherheit auf HRCT-Bildern dargestellt werden. Physiologische oder pathologische Dehiszenzen treten typischerweise in zwei Drittel der Fälle im tympanalen Abschnitt des Nerven auf. Hier ist der Nerv nur von einer kleine Knochenlamelle umgeben, die nur geringen Schutz vor Entzündungen, Tumoren und Cholesteatomen im Mesotympanon bietet. [53] In dieser Studie wurde der Verlauf des N. facialis in insgesamt 5 verschiedene Bereiche unterteilt, die einzeln beurteilt wurden. Dazu gehörten das labyrinthäre Segment, das Fazialisknie, der tympanale Abschnitt, das mastoidale Segment und noch einmal separat aufgrund der klinischen Relevanz die knöcherne Begrenzung des Nerven im Mittelohr. Diese 5 anatomischen Strukturen konnten bei fast allen Patienten und bei beiden Untersuchungsverfahren sehr gut abgegrenzt werden. In einem Fall konnte auf einer Spiral-CT-Aufnahme aufgrund sehr deutlicher Bewegungsartefakte im linken und rechten Felsenbein kein sicherer kontinuierlicher Verlauf im Mastoid ausgemacht werden (Abb.15a). In der entsprechenden SingleshotAufnahme konnte der gesamte N. facialis eindeutig abgegrenzt werden (Abb.15b). Zeit Einer der großen Vorteile der Singleshot-CT-Aufnahme ist, dass alle erforderlichen Daten innerhalb einer Rotation der Gantry um den Patienten akquiriert werden. Die Datenerhebung dauert also nur 1 Sekunde. Im Vergleich zu einer entsprechenden Spiral-CT-Aufnahme (12,3 Sekunden) des Felsenbeins bedeutet das eine Reduktion der Aufnahmezeit um 92%. Die Zeit, die der Patient bewegungslos liegen bleiben muss, wird dadurch deutlich verringert. Gerade bei unruhigen und unkooperativen Patienten kann dies helfen, Bewegungsartefakte zu reduzieren oder gar zu vermeiden. Vor allem bei Kindern ist es oftmals schwierig, CT-Untersuchungen ohne Bewegungsartefakte zu erhalten. In den meisten Fällen ist eine Sedierung, teilweise sogar eine Narkose, nötig um die erforderliche Kooperation bzw. Immobilisation zu erreichen. [26,38] Dadurch erhöht sich das Komplikationsrisiko im Vergleich zu einer reinen CT-Untersuchung um ein Vielfaches. Hier ist vor allem die Gefahr einer zu tiefen Sedierung mit Atemdepression und Hypoxämie zu nennen. [38] 36 Neben den vermehrten Risiken für den Patienten kommt ein erhöhter Zeit- und Personalaufwand für die Vorbereitung, Sedierung, Narkose und anschließende Überwachung hinzu. Aber auch bei älteren Patienten kommt es immer wieder vor, dass eine CT-Aufnahme durch zu starke Bewegungsartefakte nicht diagnostisch verwertbar ist und aus diesem Grund wiederholt werden muss. Neben der Verzögerung der Diagnosestellung und dem Mehraufwand führt dies zu einer doppelten Strahlenexposition. Durch die reduzierte Untersuchungsdauer der Singleshot-CT-Technik bei Aufnahmen des Felsenbeins kann sicherlich in etlichen Fällen auf eine Sedierung verzichtet werden oder eine Wiederholung der CT-Aufnahme verhindert werden. Bei der Auswertung der Daten dieser Studie konnten bei keiner der 27 Singleshot-CTAufnahmen Bewegungsartefakte gefunden werden (Abb.15b). Die Spiral-CTAufnahmen hingegen wiesen bei zwei Patienten Bewegungsartefakte auf und einige Strukturen konnten deshalb nur sehr undeutlich oder gar nicht abgegrenzt werden (Abb.14 und 15a). In allen Fällen reichte aber die Bildqualität der Spiral-CT-Aufnahmen für die jeweilige klinische Fragestellung aus und eine Wiederholung der Aufnahme war somit nicht notwendig. Strahlendosis Die Gesamthäufigkeit für Röntgenuntersuchungen (umfasst sowohl konventionelles Röntgen, CT-Untersuchungen, Angiographien) ist in Deutschland im Zeitraum von 1996-2005 leicht gesunken. Im Gegensatz dazu ist die Anzahl der CT-Untersuchungen während dieser Zeit kontinuierlich gestiegen. Die effektive Dosis pro Einwohner hat ebenfalls in diesem Zeitraum kontinuierlich zugenommen. Diese Steigerung der Strahlenbelastung pro Kopf ist größtenteils auf die Zunahme der CT-Untersuchungen zurückzuführen. [7] Aufgrund dieses Zusammenhangs ist es erstrebenswert, die Strahlenbelastung von CT-Untersuchungen zu reduzieren. Seit 1. Juli 2002 wurden in der Röntgenverordnung diagnostische Referenzwerte für typische Untersuchungen mit Röntgenstrahlung eingeführt. Diese Dosisangaben müssen nicht in jedem Fall eingehalten werden, allerdings dürfen sie im Mittel nicht ungerechtfertigt überschritten werden. Die durchschnittlichen Dosiswerte für die Spiral-CT-Aufnahmen des Felsenbeins in dieser Studie (DLP = 306 mGy x cm, CTDIw = CTDIvol x Pitch = 50 mGy x 0,8 = 40 mGy) liegen deutlich unter der Vorgabe der deutschen Röntgenverordnung für Schädel-CT-Aufnahmen (Hirnschädel DLP= 1050 mGy x cm, CTDIw = 60 mGy). [9] 37 Unabhängig von den Referenzwerten für radiologische Untersuchungen fordern die deutsche Röntgenverordnung [50] und die Richtlinie 97/43 Euratom [45] gemäß dem ALARA–Prinzip (as low as reasonably achievable), die Untersuchung mit der niedrigstmöglichen Dosis durchzuführen, die noch zur Beantwortung der klinischen Fragestellung ausreicht. Die Singleshot-CT-Aufnahme des Felsenbeins in dieser Studie kommt mit einer deutlich verringerten Strahlendosis für den Patienten aus, bei nahezu identischer Aussagekraft der CT-Bilder. So konnte der CTDIvol im Durchschnitt um 67% gegenüber der entsprechenden Spiral-CT-Aufnahme gesenkt werden. Für das Dosislängenprodukt konnte sogar eine durchschnittliche Reduktion um 79% erreicht werden. Neben der verkürzten Untersuchungszeit stellt die geringere Strahlenexposition der Patienten einen weiteren großen Vorteil der Singleshot-CTAufnahme des Felsenbeins dar. Diese Studie hat gezeigt, dass Spiral-CT-Aufnahmen und Singleshot-CT-Aufnahmen des Felsenbeins bei einer Auswertung mit einer Schichtdicke von 0,8 mm keinen signifikanten Unterschied in der Bildqualität aufweisen. Nur bei 2 der 38 beurteilten anatomischen Strukturen konnte ein signifikanter Unterschied gefunden werden und nur eine der Strukturen konnte mit der Spiral-CT-Technik besser dargestellt werden. Durch eine verkürzte Untersuchungsdauer und eine deutlich verringerte Strahlendosis hat die Singleshot-CT-Aufnahme zwei große Vorteile gegenüber der Spiral-CTAufnahme. Eine endgültige Aussage, inwieweit eine Singleshot-Aufnahme die SpiralCT-Aufnahme des Felsenbeins ersetzen kann, erfordert noch einen Vergleich mit den standardmäßigen Spiral-CT-Aufnahmen mit einer Schichtdicke von 0,4 mm. 38 5. Abbildungen Abbildung 5a Abb. 5a: Singleshot-CT-Aufnahme des Felsenbeins, axiale Ebene. Die Knochenlamelle zwischen mittlerer und oberer Schneckenwindung ist besser beurteilbar als auf der Spiral-CT-Aufnahme. Abbildung 5b Abb. 5b: Spiral-CT-Aufnahme des Felsenbeins (gleicher Patient wie in Abb. 5a), axiale Ebene. Die Knochenlamelle zwischen mittlerer und oberer Schneckenwindung ist kaum erkennbar. 39 Abbildung 6a Abb. 6a: Singleshot-CT-Aufnahme des Felsenbeins, coronale Ebene. Das Ligamentum mallei laterale ist kaum erkennbar. Abbildung 6b Abb. 6b: Spiral-CT-Aufnahme des Felsenbeins (gleicher Patient wie in Abb. 6a), coronale Ebene. Das Ligamentum mallei laterale lässt sich deutlich besser abgrenzen als auf der Singleshot-CT-Aufnahme. 40 Abbildung 7a 1 4 2 3 Abb. 7a: Singleshot-CT-Aufnahme des Felsenbeins, coronale Ebene. Caput mallei (1), Scutum (2), Membrana tympanica (3), Tendo musculus tensor tympani (4). Abbildung 7b 1 4 2 3 Abb. 7b: Spiral-CT-Aufnahme des Felsenbeins (gleicher Patient wie in Abb. 7a), coronale Ebene. Caput mallei (1), Scutum (2), Membrana tympanica (3), Tendo musculus tensor tympani (4). 41 Abbildung 8a 1 2 3 Abb. 8a: Singleshot-CT-Aufnahme des Felsenbeins, coronale Ebene. Crista falciformis (1), Ampulla (2), Meatus acusticus internus (3). Abbildung 8b 1 2 3 Abb. 8b: Spiral-CT-Aufnahme des Felsenbeins (gleicher Patient wie in Abb. 8a), coronale Ebene. Crista falciformis (1), Ampulla (2), Meatus acusticus internus (3). 42 Abbildung 9a 1 4 2 3 Abb. 9a: Singleshot-CT-Aufnahme des Felsenbeins, axiale Ebene. Ligamentum mallei anterius (1), Caput mallei (2), Corpus incudis (3), Articulatio incudomallearis (4). Abbildung 9b 1 4 2 3 3 Abb. 9b: Spiral-CT-Aufnahme des Felsenbeins (gleicher Patient wie in Abb. 9a), axiale Ebene. Ligamentum mallei anterius (1), Caput mallei (2), Corpus incudis (3), Articulatio incudomallearis (4). 43 Abbildung 10a 1 4 3 2 1 Abb. 10a: Singleshot-CT-Aufnahme des Felsenbeins, Ebene parallel zu Incudostapedial-Gelenk. Caput stapedis (1), Crus longum incudis (2), Processus lenticularis incudis (3),Articulatio incudostapedialis (4). Abbildung 10b 1 2 4 3 Abb. 10b: Spiral-CT-Aufnahme des Felsenbeins (gleicher Patient wie in Abb. 10a), Ebene parallel zu Incudostapedial-Gelenk. Caput stapedis (1), Crus longum incudis (2), Processus lenticularis incudis (3),Articulatio incudostapedialis (4). 44 Abbildung 11a Abb. 11a: Singleshot-CT-Aufnahme des Felsenbeins, axiale Ebene. Crura stapedis Abbildung 11b Abb. 11b: Spiral-CT-Aufnahme des Felsenbeins (gleicher Patient wie in Abb. 11a), axiale Ebene. Crura stapedis 45 Abbildung 12a 1 3 2 Abb. 12a: Singleshot-CT-Aufnahme des Felsenbeins, axiale Ebene. Canalis n. facialis: Ganglion geniculi (1), Canalis n. facialis: labyrinthäres Segment (2), Canalis n. facialis: tympanales Segment (3). Abbildung 12b 3 1 2 Abb. 12b: Spiral-CT-Aufnahme des Felsenbeins (gleicher Patient wie in Abb. 12a), axiale Ebene. Canalis n. facialis: Ganglion geniculi (1), Canalis n. facialis: labyrinthäres Segment (2), Canalis n. facialis: tympanales Segment (3). 46 Abbildung 13a 1 2 3 Abb. 13a: Singleshot-CT-Aufnahme des Felsenbeins, axiale Ebene. Canalis n. facialis: tympanales Segment (1), Knöcherne Begrenzung des n. facialis im tympanalen Segment (2), Crus breve incudis (3). Abbildung 13b 1 2 3 Abb. 13b: Spiral-CT-Aufnahme des Felsenbeins (gleicher Patient wie in Abb. 13a), axiale Ebene. Canalis n. facialis: tympanales Segment (1), Knöcherne Begrenzung des n. facialis im tympanalen Segment (2), Crus breve incudis (3). 47 Abbildung 14 Abb. 14: Spiral-CT-Aufnahme des Felsenbeins, coronale Ebene. Deutliche Bewegungsartefakte die eine Beurteilung erschweren. Abbildung 15a Abb. 15a: Spiral-CT-Aufnahme des Felsenbeins, axiale Ebene. Deutliche Bewegungsartefakte, der Verlauf des N. Facialis im Mastoid ist nur eingeschränkt beurteilbar. 48 Abbildung 15b Abb. 15b: Singleshot-CT-Aufnahme des Felsenbeins, (gleicher Patient wie in Abb. 15a), axiale Ebene. Keine Bewegungsartefakte. Abbildung 16 Abb. 16: Spiral-CT-Aufnahme des Felsenbeins, axiale Ebene. Links: Befund einer Otitis media mit Mastoiditis, Mastoidzellen und Tympanon komplett verschattet. 49 6. Literaturverzeichnis 1) Bauknecht H. C., Siebert E., Dannenberg A. Bohner G., Jach C., Diekmann S., Scheurig C., Klingebiel R., (2010), Image quality and radiation exposure in 320row temporal bone computed tomography. 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Tabellenverzeichnis Tab. 1: Aufnahme-, Rekonstruktions- und Fenstereinstellungen der Singleshot-CT-Aufnahme 13 Tab. 2: Aufnahme-, Rekonstruktions- und Fenstereinstellungen der Spiral-CT-Aufnahme 14 Tab. 3: Anatomische Strukturen des Felsenbeins, die zur Beurteilung der CT-Aufnahmen herangezogen wurden 16 Tab. 4: Bewertungsskala 17 Tab. 5: Interpretation der Kappawerte 18 Tab. 6: Übereinstimmung der Auswerter 20 Tab. 7: Kappa-Index und prozentuale Übereinstimmung der Auswerter für die einzelnen anatomischen Strukturen 21 Tab. 8: Ergebnisse des Wilcoxon-Test für jede anatomische Struktur 23 Tab. 9: Ergebnisse des Wilcoxon-Test nach p-Wert geordnet und dem korrigierten α gegenübergestellt 25 Tab. 10: Dosiswerte für die CT-Untersuchungen 27 54 7.2. Abbildungsverzeichnis Abb. 1: Spiral-CT 8 Abb. 2: Pitchfaktor, a Tischvorschub ist gleich der Schichtkollimation b Tischvorschub ist doppelt so groß wie Schichtkollimation 10 Abb. 3: CTDI 12 Abb. 4: Dosislängenprodukt einer Scanserie (n=15, H=10mm) 13 Abb. 5a: 38 Singleshot-CT-Aufnahme des Felsenbeins, axiale Ebene. Die Knochenlamelle zwischen mittlerer und oberer Schneckenwindung ist besser beurteilbar als auf der Spiral-CTAufnahme. Abb. 5b: Spiral-CT-Aufnahme des Felsenbeins (gleicher Patient wie in Abb. 5a), axiale Ebene. Die Knochenlamelle zwischen mittlerer und oberer Schneckenwindung ist kaum erkennbar. Abb. 6a: Singleshot-CT-Aufnahme des Felsenbeins, coronale Ebene. Das 39 Ligamentum mallei laterale ist kaum erkennbar. Abb. 6b: Spiral-CT-Aufnahme des Felsenbeins (gleicher Patient wie in 39 Abb. 6a), coronale Ebene. Das Ligamentum mallei laterale lässt sich deutlich besser abgrenzen als auf der Singleshot-CTAufnahme. Abb. 7a: Singleshot-CT-Aufnahme des Felsenbeins, coronale Ebene. Caput mallei, Scutum, Membrana tympanica, Tendo musculus tensor tympani 40 Abb. 7b: Spiral-CT-Aufnahme des Felsenbeins (gleicher Patient wie in Abb. 7a), coronale Ebene. Caput mallei, Scutum, Membrana tympanica, Tendo musculus tensor tympani 40 Abb. 8a: Singleshot-CT-Aufnahme des Felsenbeins, coronale Ebene. Crista falciformis, Ampulla, Meatus acusticus internus 41 Abb. 8b: Spiral-CT-Aufnahme des Felsenbeins (gleicher Patient wie in Abb. 8a), coronale Ebene. Crista falciformis, Ampulla, Meatus acusticus internus 41 Abb. 9a: Singleshot-CT-Aufnahme des Felsenbeins, axiale Ebene. Ligamentum mallei anterius, Caput mallei, Corpus incudis, Articulatio incudomallearis 42 Abb. 9b: Spiral-CT-Aufnahme des Felsenbeins (gleicher Patient wie in Abb. 9a), axiale Ebene. Ligamentum mallei anterius, Caput mallei, Corpus incudis, Articulatio incudomallearis 42 Abb. 10a: Singleshot-CT-Aufnahme des Felsenbeins, Ebene parallel zu Incudostapedial-Gelenk. Caput stapedis, Crus longum incudis, Processus lenticularis incudis, Articulatio incudostapedialis 43 38 55 Abb. 10b: Spiral-CT-Aufnahme des Felsenbeins (gleicher Patient wie in Abb. 10a), Ebene parallel zu Incudostapedial-Gelenk. Caput stapedis, Crus longum incudis, Processus lenticularis incudis, Articulatio incudostapedialis Abb. 11a: Singleshot-CT-Aufnahme des Felsenbeins, axiale Ebene. Crura 44 stapedis Abb. 11b: Spiral-CT-Aufnahme des Felsenbeins (gleicher Patient wie in Abb. 11a), axiale Ebene. Crura stapedis Abb. 12a: Singleshot-CT-Aufnahme des Felsenbeins, axiale Ebene. 45 Canalis n. facialis: Ganglion geniculi, Canalis n. facialis: labyrinthäres Segment, Canalis n. facialis: tympanales Segment Abb. 12b: Spiral-CT-Aufnahme des Felsenbeins (gleicher Patient wie in Abb. 12a), axiale Ebene. Canalis n. facialis: Ganglion geniculi, Canalis n. facialis: labyrinthäres Segment, Canalis n. facialis: tympanales Segment Abb. 13a: Singleshot-CT-Aufnahme des Felsenbeins, axiale Ebene. 46 Canalis n. facialis: tympanales Segment, Knöcherne Begrenzung des n. facialis im tympanalen Segment, Crus breve incudis Abb. 13b: Spiral-CT-Aufnahme des Felsenbeins (gleicher Patient wie in 46 Abb. 13a), axiale Ebene. Canalis n. facialis: tympanales Segment, Knöcherne Begrenzung des n. facialis im tympanalen Segment, Crus breve incudis Abb. 14: 47 Spiral-CT-Aufnahme des Felsenbeins, coronale Ebene. Deutliche Bewegungsartefakte die eine Beurteilung erschweren. Abb. 15a: Spiral-CT-Aufnahme des Felsenbeins, axiale Ebene. Deutliche Bewegungsartefakte, der Verlauf des N. Facialis im Mastoid ist nur eingeschränkt beurteilbar. Abb. 15b: Singleshot-CT-Aufnahme des Felsenbeins (gleicher Patient wie 48 in Abb. 15a), axiale Ebene. Keine Bewegungsartefakte. Abb. 16: Spiral-CT-Aufnahme des Felsenbeins, axiale Ebene. Links: Befund einer Otitis media mit Mastoiditis, Mastoidzellen und Tympanon komplett verschattet. 43 44 45 47 48 56 7.3. Danksagung Ich bedanke mich bei Herrn Prof. Dr. Uder, dem Direktor des Radiologischen Instituts der Universität Erlangen, für die Möglichkeit zur Promotion in seiner Abteilung. Meinem Doktorvater, Herrn PD Dr. Lell danke ich für die Vergabe des Themas und die hervorragende Betreuung während der gesamten Zeit. Er stand mir immer mit Rat und Tat zur Seite. Ich danke Frau Dr. Böhner, Chefärztin des Radiologischen Instituts am Klinikum Ansbach, für Ihr Mitwirken am Zustandekommen der Arbeit. Danken möchte ich auch Herrn Dr. med. Siegfried Schwab für die stets nette und hilfreiche Zusammenarbeit und die engagierte Unterstützung. Bei Frau Rämsch bedanke ich mich ganz herzlich für die biometrische Beratung und die Anregungen zur statistischen Aufarbeitung. Ganz besonders danke ich meinen Eltern für ihre Geduld und ihren Zuspruch in schwierigen Situationen.