Krebs der Leber und Gallenwege

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Krebs der
Leber und
Gallenwege
Die blauen
Ratgeber
15
Herausgeber:
Deutsche Krebshilfe e.V.
Buschstraße 32
53113 Bonn
Medizinische Beratung:
PD Dr. F.L. Dumoulin
Dr. C. Rabe
Prof. Dr. T. Sauerbruch
Medizinische Klinik und Poliklinik I
Universitätsklinikum Bonn
Sigmund-Freud-Str. 25
53127 Bonn
Prof. Dr. M. Bamberg
Direktor der Klinik für Radioonkologie
Universitätsklinikum Tübingen
Radiologische Universitätsklinik
Hoppe-Seyler-Str. 3
72076 Tübingen
Wir danken Herr Prof. Dr. H.H. Schild,
Direktor der Radiologischen Universitätsklinik Bonn,
für die Überlassung der kernspintomographischen Bilder.
Text und Redaktion:
Isabell-Annett Beckmann, Deutsche Krebshilfe
Stand 1/2008
Druck auf chlorfreiem Papier
ISSN 0946-4816
Art.-Nr. 015 0018
Krebs der
Leber und
Gallenwege
Ein Ratgeber
für Betroffene,
Angehörige und
Interessierte
KREBS DER LEBER UND GALLENWEGE
Inhalt
Wie alle Schriften der Deutschen Krebshilfe wird auch diese Broschüre von
namhaften onkologischen Spezialisten auf ihre inhaltliche Richtigkeit überprüft. Der Inhalt wird jährlich aktualisiert. Der Ratgeber richtet sich in erster
Linie an medizinische Laien und erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit.
Er orientiert sich an den Qualitätsrichtlinien DISCERN und Check-In für Patienteninformationen, die Betroffenen als Entscheidungshilfe dienen sollen.
Die Deutsche Krebshilfe ist eine gemeinnützige Organisation, die ihre Aktivitäten ausschließlich aus Spenden und freiwilligen Zuwendungen finanziert.
Öffentliche Mittel stehen ihr nicht zur Verfügung. In einer freiwilligen Selbstverpflichtung hat sich die Organisation strenge Regeln auferlegt, die den
ordnungsgemäßen, treuhänderischen Umgang mit den Spendengeldern und
ethische Grundsätze bei der Spendenaquisition betreffen. Dazu gehört auch,
dass alle Informationen der Deutschen Krebshilfe neutral und unabhängig
sind.
Diese Druckschrift ist nicht zum gewerblichen Vertrieb bestimmt. Nachdruck, Wiedergabe, Vervielfältigung und Verbreitung (gleich welcher Art)
auch von Teilen oder von Abbildungen bedürfen der schriftlichen Genehmigung des Herausgebers.
„Deutsche Krebshilfe” ist eine eingetragene Marke (DPMA Nr. 396 39 375)
Vorwort
5
Einführung
8
Leberkrebs – warum entsteht er?
13
Gallengangkrebs – warum entsteht er?
16
Vorbeugung (Prävention) und Früherkennung
18
Der Körper sendet Alarmsignale
21
Untersuchungen bei Verdacht (Diagnostik)
Das Gespräch (Anamnese) und die
körperliche Untersuchung
Ultraschalluntersuchung (Sonographie)
Computertomographie (CT)
Kernspintomographie (MRT)
Spiegelung der Gallenwege (endoskopisch
retrograde Cholangiographie, ERCP)
Darmspiegelung (Koloskopie)
Röntgendarstellung der Gefäße (Angiographie)
Gewebeentnahme (Biopsie)
Blutuntersuchungen
24
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32
33
34
35
Diagnose Krebs – wie geht es weiter?
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Klassifikation des Tumors
Stadieneinteilung des Leberkarzinoms
Stadieneinteilung bei Gallengangkarzinomen
40
40
41
26
26
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28
3
4
KREBS DER LEBER UND GALLENWEGE
KREBS DER LEBER UND GALLENWEGE
Die Therapie von Leber- und Gallengangkrebs
Die Therapie von Leberkrebs
Die Operation
Lokale Tumorkontrolle
Die Strahlentherapie
Systemische Therapien
Keine Therapie
Neuere Entwicklungen
Die Therapie von Gallengangkrebs
Die Operation
Die Gallengangdrainage
Die Chemotherapie
Die Strahlentherapie
Neue Therapieverfahren:
die photodynamische Therapie
Lindernde (palliative) Therapie
43
45
45
48
52
52
54
55
56
56
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59
Klinische Studien
62
Tun Sie etwas für sich
Lebensqualität
Leben Sie gesund
64
67
69
Tumornachsorge
71
Hier erhalten Sie Informationen und Rat
Informationen im Internet
77
81
Erklärung von Fachausdrücken
85
Informieren Sie sich
Informationen für Betroffene und Angehörige
98
98
Fragebogen: Sagen Sie uns Ihre Meinung
99
60
61
Vorwort
Liebe Leserin, lieber Leser,
Sie halten eine Broschüre in den Händen, die Ihnen Informationen über Krebserkrankungen der Leber und der
Gallenwege geben soll. Vielleicht haben Sie nur rein
interessehalber nach diesem Ratgeber gegriffen: Dann
möchten wir Ihnen besonders die Themen Risikofaktoren, Warnsignale und Früherkennung empfehlen. Vielleicht besteht bei Ihnen aber auch der Verdacht, dass Sie
an Leber- oder Gallengangkrebs erkrankt sind: Dann
möchten wir Sie im medizinischen Teil ausführlich darüber informieren, was Sie bei der Diagnostik erwartet,
welche Behandlungsmöglichkeiten es gibt und wie die
Nachsorge aussieht. Außerdem finden Sie Tipps und
Hinweise, was Sie sonst noch für sich tun können. Dieser Teil der Broschüre beschäftigt sich zum Beispiel mit
gesunder Lebensweise und Lebensqualität. Abschließend erläutern wir, wie und wofür Sie bei Bedarf konkrete Hilfe durch die Deutsche Krebshilfe bekommen
können.
Krebserkrankungen von Leber und Galle sind in der
Bundesrepublik Deutschland relativ selten: Pro Jahr erkranken etwa 5.300 Menschen neu an Leberkrebs und
4.500 an Tumoren von Gallenblase und Gallengängen. In
beiden Fällen sind dies jeweils weniger als zwei Prozent
aller Krebserkrankungen.
Die vorliegende Broschüre soll einige grundlegende Informationen darüber geben, wie Leber und Galle aufgebaut
sind und welche Aufgaben sie haben. Anschließend beschreiben wir Warnzeichen, die auf eine bösartige Er-
5
6
KREBS DER LEBER UND GALLENWEGE
krankung hinweisen könnten. Solche Warnzeichen zu
kennen und zu beachten ist wichtig, denn je früher ein
Tumor erkannt und behandelt wird, desto besser sind die
Heilungs- und Überlebenschancen.
Für Leber- und Gallengangkrebs gibt es keine jährlichen
Früherkennungsuntersuchungen, wie die gesetzlichen
Krankenkassen sie zum Beispiel für Brust-, Gebärmutterhals-, Darm- oder Prostatakrebs anbieten. Deshalb sollte
jeder selbst auf seine Gesundheit und auf Veränderungen seines Körpers achten und beizeiten zum Arzt gehen. Dies gilt besonders für Menschen, die ein erhöhtes
Risiko haben, an einer dieser Krebsarten zu erkranken.
KREBS DER LEBER UND GALLENWEGE
Wir hoffen, dass wir Sie mit diesem Ratgeber dabei
unterstützen können, das Leben mit Ihrer Erkrankung zu
bewältigen, und wünschen Ihnen alles Gute. Darüber hinaus helfen Ihnen auch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Deutschen Krebshilfe gerne weiter. Wenn Sie
Fragen haben, rufen Sie uns an!
Ihre
Deutsche Krebshilfe
Es gibt Risiken, die die Entstehung von Leber- und Gallengangkrebs fördern können. Bei Leberkrebs sind vor
allem Menschen gefährdet, die regelmäßig und zu viel
Alkohol trinken oder die sich mit Hepatitis-Viren infiziert
haben. Diese Risiken lassen sich wenigstens teilweise
vermeiden.
Diese Broschüre kann und darf das Gespräch mit Ihrem
Arzt nicht ersetzen. Wir möchten Ihnen dafür (erste)
Informationen vermitteln, so dass Sie ihm gezielte Fragen über Ihre Erkrankung und zu Ihrer Behandlung stellen können. Das Leben verändert sich bei einer Krebserkrankung: Nicht nur der Körper ist krank, auch die Seele
gerät aus dem Gleichgewicht: Ängste, Hilflosigkeit, das
Gefühl von Ohnmacht machen sich breit und verdrängen
Sicherheit und Vertrauen. Doch Ihre Ängste und Befürchtungen können abnehmen, wenn Sie wissen, was mit Ihnen geschieht. Helfen Sie mit, Ihre Krankheit aktiv zu bekämpfen!
Eine Bitte in eigener Sache:
Wir hoffen, dass wir Ihnen mit dieser Broschüre in Ihrer
neuen Lebenssituation helfen können. Wir freuen uns,
wenn Sie uns hierzu eine Rückmeldung geben. Am Ende
dieses Ratgebers finden Sie einen Fragebogen, mit dem
wir von Ihnen erfahren möchten, ob die Broschüre die
von Ihnen benötigten Informationen tatsächlich vermitteln konnte. Wir sind Ihnen dankbar, wenn Sie uns diesen Fragebogen gelegentlich zuschicken.
Vielen Dank.
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8
KREBS DER LEBER UND GALLENWEGE
Lage und Bau
der Leber
KREBS DER LEBER UND GALLENWEGE
Einführung
nach unten den Eingeweiden zugewandt. In unmittelbarer Nähe zur Leber befinden sich die Gallenblase, die
Bauchspeicheldrüse, der Magen und die Milz.
Um die Funktion von Leber und Galle und die Signale, die
diese Organe uns bei Erkrankungen geben, richtig einordnen zu können, ist es sinnvoll, sich ihre Aufgaben innerhalb des menschlichen Körpers zu vergegenwärtigen.
Die Leber wiegt bei einem Erwachsenen zwischen 1500
und 2000 Gramm. Sie wird in den rechten und den linken
Leberlappen eingeteilt, wobei der rechte etwa zwei Drittel und der linke ein Drittel des Organs umfasst.
Die Leber ist das größte und zugleich eines der kompliziertesten inneren Organe. Sie liegt im rechten Oberbauch, teilweise durch die Rippen geschützt, unter dem
Zwerchfell. Von der Form her erinnert sie an eine dreiseitige Pyramide, deren Spitze nach links zeigt. Der
„Boden“ dieser Pyramide liegt an der rechten Bauchwand. Die Oberseite der Leber ist dem Zwerchfell zugewandt und mit ihm verwachsen, so dass dieses einen
Großteil des Gewichtes der Leber trägt. Die zweite Seite
der Leber ist nach vorn der Bauchwand, die dritte Seite
Die Leberlappen bestehen aus zirka 50.000 bis 100.000
Leberläppchen, die wiederum aus etwa drei Millionen
Leberzellen (Hepatozyten) bestehen. In diesen Leberzellen laufen hauptsächlich die komplexen Stoffwechselvorgänge der Leber ab.
Leber
Speiseröhre
Milz
Gallenblase
Zwölffingerdarm
Magen
Bauchspeicheldrüse
Dünndarm
Dickdarm
Mastdarm
Leber und benachbarte Organe
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Eine Kapsel aus Bindegewebe umgibt die Leber. Nur
diese äußere Hülle des Organs enthält feine Nervenfasern, die Schmerzen an unser Gehirn weitermelden
können. Deshalb bleiben Krankheitssymptome der Leber
oft über lange Zeit verborgen.
Im Vergleich zu anderen Organen hat die Leber eine besondere Blutversorgung: Sie besitzt nicht nur eine zuführende Arterie mit sauerstoffreichem Blut und abführende
Venen mit sauerstoffarmem Blut, sondern sie hat darüber hinaus eine weitere Vene, die das Blut aus Darm,
Magen, Milz und Gallenblase in die Leber transportiert.
Diese Vene wird als Pfortader bezeichnet und befördert
ungefähr 75 Prozent des gesamten Blutes, das durch die
Leber fließt (etwa 1,5 Liter pro Minute).
Die Leber übernimmt im Körper zentrale, lebenswichtige
Aufgaben, die kein anderes Organ übernehmen kann.
Zum einen ist sie sozusagen das „Klärwerk“ des Körpers: Zusammen mit der Niere entgiftet sie den Körper.
Hierbei ist sie besonders auf Schadstoffe spezialisiert,
die über den Darm in das Blut aufgenommen werden
Funktionen der Leber
Entgiftung
10 KREBS DER LEBER UND GALLENWEGE
(wie etwa Alkohol oder chemische Substanzen aus Medikamenten), da das vom Darm kommende Blut zunächst
durch die Leber fließen muss und dort gereinigt wird. In
der Leber wird darüber hinaus der rote Blutfarbstoff zu
Bilirubin abgebaut.
Verwertung von
Nahrungsbestandteilen
Produktion von
Eiweißstoffen
Verdauungsdrüse
Zum anderen verwertet die Leber bestimmte Nahrungsbestandteile und regelt den Glukose-, Fett- und Eiweißstoffwechsel. Nährstoffe, die im Darm aufgenommen
wurden, werden in der Leber zwischengespeichert und
dosiert abgegeben. Hierzu zählt insbesondere der Hauptenergielieferant des menschlichen Körpers, der Traubenzucker.
Weiterhin produziert die Leber wichtige Eiweißstoffe,
ohne die der Organismus nicht lebensfähig ist. Hierzu gehört vor allem das Haupteiweiß des Blutes, das Albumin,
das aufgrund seiner wasserbindenden Eigenschaft unter
anderem dafür sorgt, dass das Blut in den Gefäßen
bleibt. Daneben produziert die Leber spezialisierte Eiweißstoffe, die zum Beispiel Hormone zu ihrem Ziel im
Körper tragen. Auch bestimmte Blutgerinnungsfaktoren,
ohne die sich keine Blutung stillen lässt, werden in der
Leber gebildet.
Darüber hinaus ist die Leber die größte Verdauungsdrüse. Sie produziert ungefähr 1000 Milliliter Gallesaft,
der die Fettkügelchen im oberen Dünndarm zu winzigen
Tröpfchen aufspaltet und somit die Fettverdauung erst
ermöglicht. Die Leber gibt diese Gallenflüssigkeit in
kleine Gallenkanälchen ab, die erst in größere Kanäle und
dann in den rechten und linken Lebergallengang münden.
Sie vereinigen sich schließlich in der so genannten Leberpforte zum gemeinsamen Gallenblasengang.
Dieser verläuft dann in einer bindegewebigen Struktur in
unmittelbarer Nachbarschaft zu den großen, die Leber
KREBS DER LEBER UND GALLENWEGE
11
versorgenden Blutgefäßen (der Leberarterie und der
Pfortader), nimmt einen weiteren, von der Gallenblase
kommenden Gallengang (so genannter Ductus cysticus)
auf, verläuft hinter dem Kopf der Bauchspeicheldrüse
und mündet schließlich in den Zwölffingerdarm.
Gallenwege
Leber
Leber
Leberpforte
Gallenblase
Leber und Gallenblase hängen eng zusammen: Gallenblasenhals und der Zusammenfluss der Gallenwege liegen im Bereich
der Leberpforte in unmittelbarer Nachbarschaft zu den großen,
die Leber versorgenden Gefäßen.
Die Galle wird zur Verdauung über den Gallengang direkt
in den Zwölffingerdarm geleitet oder in der Gallenblase
zwischengespeichert und bei Bedarf in den Darm abgegeben.
Die Gallenblase befindet sich in einer Mulde an der
Unterseite des rechten Leberlappens. Sie ist ein dünnwandiger, birnenförmiger, mit glatten Muskelfasern
durchsetzter Schleimhautsack, der ein Fassungsvermögen von etwa 50 Millilitern hat und ungefähr zehn
Zentimeter lang ist.
Lage und Bau der
Gallenblase
12 KREBS DER LEBER UND GALLENWEGE
Symptome bei gestörter Leberfunktion
Symptome bei
gestörter Gallenblasenfunktion
Wenn die Leber ihre vielfältigen Aufgaben nicht mehr
richtig erfüllen kann, wirkt sich dies auf den gesamten
Organismus aus. Überschüssige Abfallprodukte und Giftstoffe gelangen ins Blut, und es kommt zu einem Mangel
an Nährstoffen. Der Betroffene leidet an Ermüdung
(„Müdigkeit ist der Schmerz der Leber“) und Appetitverlust. Bei einem Rückstau des Bilirubins färben sich die
Haut und die Bindehaut des Auges gelb.
Kann die Gallenflüssigkeit nicht mehr richtig abfließen,
staut sie sich auf, und die Gallengänge erweitern sich. Je
nachdem, wo sich das Abflusshindernis befindet, kann
sich auch die Gallenblase vergrößern. Dann können sich
die Gallenwege entzünden, und die Leberfunktion wird
beeinträchtigt. Der Aufstau der Gallenflüssigkeit führt
auch zu einer Gelbfärbung der Haut und der Augen (Gelbsucht, Ikterus). Weil zu wenig Galle in den Darm abgegeben wird, ist die Fettverdauung gestört, und der Körper
kann nicht genügend fettlösliche Vitamine aufnehmen.
Dies kann zu Vitaminmangelzuständen mit vermehrter
Knochenbrüchigkeit, Gerinnungsstörungen und – in extremen Fällen – Nerven- und Sehstörungen führen.
KREBS DER LEBER UND GALLENWEGE
Leberkrebs –
warum entsteht er?
„Krebs” ist der Überbegriff für bösartige Neubildungen
beziehungsweise Tumoren, die aus veränderten Zellverbänden entstehen. Die Veränderungen betreffen die Erbmasse dieser Zellen. Dies führt dazu, dass sie sich
schneller teilen und die Grenzen der Organe nicht mehr
beachten: Benachbarte Gewebe und Organe werden angegriffen, und durch ausgeschwemmte Zellen können
Tochtergeschwülste gebildet werden.
Eine Krebserkrankung der Leber (Leberzellkarzinom) ist
eine seltene Krebsart. Sie macht nur etwa 1,8 Prozent aller bösartigen Neubildungen aus. Jedes Jahr erkranken in
Deutschland nach Angaben des Robert Koch Instituts in
Berlin etwa 5.300 Menschen neu. Männer sind dabei fast
doppelt so oft betroffen wie Frauen.
Wissenschaftliche Untersuchungen haben bereits eine
Reihe von Faktoren herausgefunden, die das Risiko erhöhen, an Leberkrebs zu erkranken.
Für Sie besteht ein erhöhtes Risiko an Leberkrebs zu erkranken, wenn
● Sie an Leberzirrhose leiden
● Sie an Virushepatitis leiden
● bei Ihnen eine Eisenspeicherkrankheit vorliegt
● bei Ihnen seltene Eiweißmangelzustände (zum
Beispiel Alpha-1-Antitrypsinmangel) vorliegen
● Sie bestimmte Giftstoffe aufgenommen haben
Risikofaktoren
13
14 KREBS DER LEBER UND GALLENWEGE
Ein Teil der Leberkrebsfälle ist wahrscheinlich auf die
Aufnahme von Giften des Schimmelpilzes, so genannte Aflatoxine, zurückzuführen.
Ursache
Schimmelpilzgift
Diese Giftstoffe sind als krebserregend identifiziert worden. Da die Leber als „Klärwerk“ die Filterfunktion für
das vom Darm kommende Blut wahrnimmt, ist sie allen
über die Nahrung aufgenommenen krebserregenden
Substanzen direkt ausgesetzt. Das erklärt, warum Leberkarzinome vor allem im asiatischen und afrikanischen
Raum häufig auftreten: Die Lebensmittel können dort
nicht so gut gelagert werden wie in europäischen Ländern und verschimmeln deshalb häufiger.
Am häufigsten entsteht Leberkrebs als Folge einer
Leberzirrhose.
Ursache
Alkoholkonsum
Der regelmäßige und übermäßige Konsum von Alkohol
schädigt die Leberzellen ebenfalls. Er führt zu Entzündungen der Leber, in fortgeschrittenem Stadium zu einer
Zerstörung der normalen Leberzellen (Leberzirrhose) und
letztendlich zu Leberkrebs.
Ursache
Hepatitis-Viren
Als besonders Risiko-erhöhend hat sich auch die Infektion mit dem Hepatitis-B-Virus erwiesen. Ein kleiner Teil
der Viren schleust seine Erbinformationen in die Erbsubstanz der Leberzellen ein und beeinflusst deren Funktion.
Das erklärt das Auftreten von Leberkrebs bei Personen,
die mit Hepatitis B infiziert sind.
Auch bei der Infektion mit dem Hepatitis-C-Virus ist das
Risiko erhöht, an einem Leberkarzinom zu erkranken.
Hier wird vermutlich das Erbgut der Zelle bei Entzündungsvorgängen geschädigt. Diese Entzündungen können auch im Rahmen von bestimmten angeborenen
Stoffwechselerkrankungen, wie zum Beispiel der Eisen-
KREBS DER LEBER UND GALLENWEGE
speicherkrankheit (Hämochromatose) oder dem Alpha-1Antitrypsinmangel, Leberkrebs hervorrufen.
Wahrscheinlich steigt das Risiko deutlich, wenn
mehrere Risikofaktoren gleichzeitig vorliegen (etwa
die Aufnahme von Aflatoxin und die Infektion mit
Hepatitis B oder Hepatitis C und erhöhter Alkoholkonsum).
15
16 KREBS DER LEBER UND GALLENWEGE
Gallengangkrebs –
warum entsteht er?
Krebserkrankungen der Galle sind sehr selten. Sie machen nur etwa 1,5 Prozent aller bösartigen Neubildungen
aus. Jedes Jahr erkranken in Deutschland nach Angaben
des Robert Koch Instituts in Berlin etwa 4.500 Menschen
neu. Mehr als zwei Drittel der Betroffenen sind Frauen.
Prinzipiell können Krebserkrankungen der Gallenwege
überall im Gallengangsystem oder in der Gallenblase entstehen. Am häufigsten finden sie sich im Bereich der
Leberpforte (siehe Abbildungen Seite 11 und 17). Tumoren der Gallenwege oder der Gallenblase werden meist
bei älteren Patienten beobachtet.
Risikofaktoren
Obwohl die Gründe der Krebsentstehung bisher nicht geklärt sind, haben wissenschaftliche Untersuchungen eine
Reihe von Risikofaktoren umfassend belegt, die das
Risiko erhöhen, an dieser Krebsart zu erkranken.
KREBS DER LEBER UND GALLENWEGE
●
●
Sie chronische Infektionen mit Parasiten (zum
Beispiel Leber-Egel) haben
Sie älter sind
Für Sie besteht ein erhöhtes Risiko, an Krebs der
Gallenblase zu erkranken, wenn
● Sie älter als 50 Jahre sind
● Sie weiblichen Geschlechts sind
● Sie an einer chronischen Entzündung der Gallenblase leiden und insbesondere dann, wenn die
Gallenblasenwand Kalkeinlagerungen aufweist
● Sie sehr große Steine in der Gallenblase haben
1
2a
2b
3
Für Sie besteht ein erhöhtes Risiko, an Krebs des
Gallengangs zu erkranken, wenn
● Sie an einer chronischen Entzündung der Gallenwege (primär sklerosierende Cholangitis/ PSC)
leiden
● Sie Steine im Gallengang haben
● Sie – zunächst gutartige – Geschwülste (Adenome) oder Zysten im Gallengang haben
● Sie rauchen
5
4
Mögliche Entstehungsorte für Krebserkrankungen der Leber, der Gallenwege und der Gallenblase: (1) in der Leber; (2a/b) im rechten oder linken
Lebergallengang; (3) in der Leberpforte; (4) in der Gallenblase; (5) im
Gallengang.
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18 KREBS DER LEBER UND GALLENWEGE
Vorbeugung (Prävention)
und Früherkennung
Erhöhter Alkoholkonsum führt zu Leberentzündungen. Die beste und wirksamste Vorbeugung ist also
der Verzicht auf Alkohol.
Wie zuvor dargestellt, ist die Infektion mit dem HepatitisB-Virus eine der Hauptursachen des Leberkarzinoms.
Bei vielen Menschen, die zu den zuvor genannten Hochrisikogruppen gehören, ist die Ausgangssituation jedoch
anders. Bei ihnen hat bereits eine Hepatitis B- oder C-Infektion stattgefunden, die Entzündung der Leber lässt
sich nicht beeinflussen oder sie haben schon eine fortgeschrittene Krankheit wie zum Beispiel eine Leberzirrhose.
Diese Infektion lässt sich durch die Impfung gegen
Hepatitis B, wie sie seit einigen Jahren routinemäßig
im Rahmen des normalen Impfprogrammes bei Kindern durchgeführt wird, vermeiden.
Impfung
Besonders gefährdete Erwachsene können sich ebenfalls impfen lassen. Bei medizinischem Personal, Personen mit vielen Sexualpartnern und Drogenabhängigen
wird die Impfung empfohlen.
Auch Angehörige von Hepatitis-B-Kranken sollten
sich durch eine Impfung schützen.
Entzündungen
vermeiden
KREBS DER LEBER UND GALLENWEGE
Entzündungsprozesse spielen bei der Entstehung vieler
Leberkrebse eine wichtige Rolle. Lässt sich die Ursache
der Entzündung direkt bekämpfen, so kann das Risiko,
dass später ein Leberkrebs entsteht, gesenkt werden.
Dies gilt wahrscheinlich auch für eine Behandlung der
Hepatitis-C-Infektion. Hier steht der endgültige Beweis,
dass eine solche Therapie die Entstehung eines Leberkarzinoms tatsächlich verhindern kann, allerdings noch
aus. Bei der so genannten Eisenspeicherkrankheit kann
durch Aderlässe die Eisenmenge im Körper reduziert
werden. Auch in diesen Fällen wird die Entzündung vermieden und damit das Krebsrisiko vermindert.
19
Für diese Betroffenen ist die Früherkennung eines
entstehenden Tumors von allergrößter Bedeutung.
Sie bietet die Chance, kleine Leberkarzinome rechtzeitig zu erkennen und zu behandeln.
Bei der Früherkennung wird die Leber mit Ultraschall
untersucht – ein schmerzloses Untersuchungsverfahren,
das mit keinerlei Strahlenbelastung verbunden ist und beliebig oft wiederholt werden kann. Zusätzlich wird eine
Blutprobe entnommen, um den so genannten Tumormarker Alpha-Fetoprotein (AFP) zu bestimmen, der bei zwei
Drittel der Betroffenen mit einem Leberkarzinom erhöht
ist. Durch diese doppelte Sicherung kann man bei entsprechend kurzen Untersuchungsabständen viele Lebertumore frühzeitig erkennen.
Wenn Sie also zu einer Hochrisikogruppe gehören,
lassen Sie sich regelmäßig untersuchen. Experten
empfehlen, dass gefährdete Personen mindestens
alle sechs Monate zur Früherkennung gehen sollten.
Solange die Lebergeschwülste noch sehr klein sind, stehen zahlreiche Behandlungsmöglichkeiten zur Verfügung
– darunter auch die auf Heilung ausgerichteten operativen Verfahren wie die Teilentfernung der Leber und die
Übertragung einer fremden Leber (Lebertransplantation).
Früherkennung durch
Ultraschall und Tumormarker
20 KREBS DER LEBER UND GALLENWEGE
Wie bei allen Tumoren gilt: Je früher der Tumor entdeckt wird, desto besser ist die Prognose.
Endoskopie
Für Krebserkrankungen des Gallengangs gibt es keine
echte Früherkennungsuntersuchung – wie etwa die Vorsorge-Darmspiegelung für den Dickdarmkrebs. Personen,
die zu einer Risikogruppe gehören, weil sie zum Beispiel
an einer chronischen Entzündung der Gallenwege leiden,
können aber mit Hilfe einer endoskopischen Gallenganguntersuchung (ERCP, siehe Seite 31) überwacht werden.
Dabei lassen sich auch Gewebeproben entnehmen. Darüber hinaus kann die Bestimmung des Tumormarkers Ca
19-9 aus dem Blut hilfreich sein.
Eine genauere Beschreibung der zuvor genannten Untersuchungsverfahren finden Sie im Kapitel „Untersuchungen bei Verdacht (Diagnostik)“ab Seite 24 dieser Broschüre.
KREBS DER LEBER UND GALLENWEGE
21
Der Körper sendet
Alarmsignale
Wie zuvor erwähnt, spielt die Früherkennung die wichtigste Rolle im Kampf gegen Krebserkrankungen von Leber
und Gallenwegen.
Den wichtigsten Beitrag zur frühzeitigen Entdeckung
eines Tumors kann jeder Mensch selbst leisten: Achten Sie auf Veränderungen in Ihrem Körper, und gehen Sie zum Arzt, wenn Ihnen irgendetwas verdächtig vorkommt.
Wie bei vielen anderen Karzinomen sind die Symptome
bei Krebserkrankungen von Leber und Galle zu Beginn
der Erkrankung häufig uncharakteristisc h und können
auch eine völlig harmlose Ursache haben. Die meisten
kleineren Leberkarzinome verursachen sogar keinerlei
Symptome.
Achten Sie auf die im Folgenden genannten Warnsignale
- vor allem wenn Sie zu einer Risikogruppe gehören. Suchen Sie bei entsprechenden Symptomen auf jeden Fall
einen Arzt auf, der die Ursache feststellen kann. Viele
Menschen zögern den Besuch beim Arzt aus Angst vor
der befürchteten Diagnose hinaus.
Je früher jedoch ein Leber- oder Gallentumor entdeckt wird, desto besser sind die Heilungschancen.
Gehen Sie im
Zweifelsfall zum Arzt
22 KREBS DER LEBER UND GALLENWEGE
Ein Arztbesuch ist vor allem bei folgenden Anzeichen zwingend notwendig
● anhaltende Bauchschmerzen
● Gelbfärbung der Haut und der Augen
● unerklärlicher Gewichtsverlust, insbesondere Gewichtsabnahme trotz wachsenden Bauchumfangs, was auf eine Ansammlung von Flüssigkeit
im Bauchraum (Aszites) hinweist
● Erbrechen von Blut
● schwarzer, klebriger, übel riechender Stuhl, der
wie Teer aussieht (Teerstühle)
● Schwächezustände
Diese Warnzeichen bedeuten nicht zwangsläufig, dass
Sie Leber- oder Gallengangkrebs haben, sondern sie haben sehr oft eine andere Ursache.
Die Anzeichen für eine Krebserkrankung der Gallenwege
ergeben sich meistens daraus, dass der Abfluss der Galle
in den Zwölffingerdarm behindert ist. Durch den Aufstau
der Galle verfärbt sich zunächst der Urin dunkel, dann
werden die Augen und die Haut gelb und der Stuhlgang
entfärbt sich. Nicht selten tritt quälender Juckreiz auf.
Schmerzen im Bereich des rechten Oberbauches, Appetitlosigkeit und Gewichtsabnahme werden ebenfalls beobachtet.
Ein Arztbesuch ist vor allem bei folgenden Anzeichen zwingend notwendig
● dunkel gefärbter Urin
● Gelbfärbung der Haut und der Bindehaut der
Augen
● entfärbter Stuhl
KREBS DER LEBER UND GALLENWEGE
●
●
●
23
Juckreiz
Schmerzen im rechten Oberbauch
zunehmender Gewichtsverlust und Appetitlosigkeit
Diese Beschwerden können auch bei anderen, gutartigen
Erkrankungen der Gallenwege – zum Beispiel bei Gallensteinen – oder bei entzündlichen Lebererkrankungen auftreten. Die geschilderten Symptome müssen aber in jedem Fall durch einen Arzt abgeklärt werden.
Legen Sie bei solchen Anzeichen keinesfalls die Hände in
den Schoß, sondern nehmen Sie Ihr Schicksal in die
Hand. Oft wird Ihr Arzt feststellen, dass hinter den Beschwerden eine harmlose Ursache steckt. Aber auch
wenn als Ursache ein Tumor festgestellt werden sollte:
Ärztliche Hilfe kann in frühen Stadien heilen und bei
fortgeschrittenem Tumorleiden dazu beitragen, die
verbleibende Lebensspanne möglichst erträglich und
lebenswert zu gestalten.
Gehen Sie im
Zweifelsfall zum Arzt
24 KREBS DER LEBER UND GALLENWEGE
Untersuchungen bei
Verdacht (Diagnostik)
Keine Angst vor dem
Arztbesuch
Viele Menschen haben Angst, in eine medizinische
„Mühle“ zu geraten, wenn sie den Verdacht haben, dass
sie an Krebs erkrankt sein könnten. Deshalb schieben sie
den Besuch beim Arzt immer weiter hinaus. So verständlich diese Angst auch ist: Es ist wichtig, dass Sie möglichst bald zum Arzt gehen, denn je früher ein Tumor erkannt und behandelt wird, desto besser sind die Heilungs- und Überlebenschancen.
Bei den Untersuchungen werden folgende Fragen geklärt:
1. Haben Sie wirklich einen Tumor?
2. Ist dieser gut- oder bösartig?
3. Welche Krebsart ist es genau?
4. Wo sitzt der Tumor?
5. Wie ist Ihr Allgemeinzustand?
6. Wie weit ist die Erkrankung fortgeschritten? Gibt es
Metastasen?
7. Mit welcher Behandlung kann für Sie der beste Erfolg
erreicht werden?
8. Welche Behandlung kann Ihnen zugemutet werden?
Eine Behandlung lässt sich nur dann sinnvoll planen,
wenn vorher genau untersucht worden ist, woran Sie
leiden.
Dabei haben alle diagnostischen Schritte zwei Ziele: Zum
einen sollen sie den Verdacht, dass Sie an Krebs erkrankt
sind, bestätigen oder ausräumen. Wenn sich der Ver-
KREBS DER LEBER UND GALLENWEGE
25
dacht bestätigt, müssen Ihre behandelnden Ärzte ganz
genau feststellen, wo der Tumor sitzt, wie groß er ist,
aus welcher Art von Zellen er besteht und ob er vielleicht
schon Tochtergeschwülste gebildet hat.
Ihr Arzt wird Ihnen erklären, welche Untersuchungen notwendig sind, um die Diagnose zu sichern. Meist wird es
mehrere Tage oder sogar Wochen dauern, bis alle Untersuchungen abgeschlossen sind. Werden Sie dabei nicht
ungeduldig, denn je gründlicher Sie untersucht werden,
desto genauer kann die weitere Behandlung auf Sie zugeschnitten werden. Auf den folgenden Seiten beschreiben wir die gängigsten Untersuchungsverfahren und erklären ihre Bedeutung. Die meisten Untersuchungen
werden eingesetzt, um sowohl Leber- als auch Gallengangkrebs festzustellen.
Sind die Untersuchungen beendet und alle Ergebnisse
liegen vor, muss entschieden werden, wie es weitergeht. Ihr Arzt wird Ihnen genau erklären, welche Behandlungsmöglichkeiten es gibt, wie sich die Behandlung auf
Ihr Leben auswirkt und mit welchen Nebenwirkungen
Sie rechnen müssen. Die endgültige Entscheidung über
Ihre Behandlung werden Sie gemeinsam mit den behandelnden Ärzten treffen. Dabei ist es von Anfang an wichtig, dass sich ein vertrauensvolles Patienten-Arzt-Verhältnis entwickelt.
Fühlen Sie sich allerdings bei Ihrem behandelnden
Arzt nicht gut aufgehoben oder möchten Sie, dass
ein anderer Arzt die vorgeschlagene Behandlung bestätigt, dann scheuen Sie sich nicht, eine zweite Meinung bei einem anderen (Fach-)Arzt einzuholen.
Gründliche Diagnostik
braucht Zeit
Vertrauensvolles
Patienten-ArztVerhältnis
26 KREBS DER LEBER UND GALLENWEGE
Das Gespräch (Anamnese) und
die körperliche Untersuchung
Bevor Ihr Arzt Sie untersucht, wird er Sie nach Ihren aktuellen Beschwerden und deren Dauer, nach Vor- und
Begleiterkrankungen und eve ntue lle n Risi kof akt oren
(siehe Seite 13/16) fragen. Vieleicht machen Sie sich vor
dem Arztb esuch schon ein paar Notizen, damit Sie in
dem Gespräch auch an alles denken.
Schildern Sie Ihrem Arzt all Ihre Beschwerden und Vorerkrankungen. Selbst Einzelheiten, die Ihnen unwichtig erscheinen, können für Ihren Arzt wichtige Informationen
enthalten.
Bei einer gründlichen körperlichen Untersuchung tastet
der Arzt den Bauch ab, um die Größe der Organe und
ihre Beschaffenheit (hart oder weich) abzuschätzen. Bei
der Untersuchung des rechten Oberbauches kann er unter Umständen eine vergrößerte Gallenblase oder auch
einen Tumor tasten. Weiterhin wird er kontrollieren, ob
sich Flüssigkeit im Bauchraum (Bauchwasser) angesammelt hat. Oft wird er auch den Enddarm austasten, um
nach einem Darmkrebs zu suchen, der in die Leber gestreut haben könnte. Besonders aufmerksam wird er darauf achten, ob er an Ihrer Haut oder in Ihren Augen Zeichen findet, die auf Gelbsucht hinweisen.
Ultraschalluntersuchung (Sonographie)
Mit der Ultraschalltechnik kann der Arzt in Ihren Bauch
(Abdomen) hineinsehen und innere Organe wie Leber,
Nieren, Nebennieren, Milz und Lymphknoten betrachten.
Manche Veränderungen, die er auf dem Bildschirm erkennen kann, können darauf hinweisen, dass ein Tumor
vorhanden ist. Lymphknoten können vergrößert sein,
KREBS DER LEBER UND GALLENWEGE
weil sie entzündet sind oder Krebszellen eingewandert
sind. Ultraschallaufnahmen zeigen auch diese Veränderungen gut. Die modernen Geräte liefern gute Bilder und
können auch kleine Tumoren gut darstellen.
Allerdings können die Ultraschallwellen zum Beispiel Luft
im Darm nich t dur chdri ngen. Desha lb ist es besser,
wenn Sie am Tag vor der Untersuchung auf blähende
Speis en verzichten. Trinken Sie am Tag der Untersuchung auch keine Getränke mit Kohlensäure. Dann stoßen die Ultraschallwellen nicht auf eine „Wand“ aus
Luft, sondern reichen problemlos bis zu den Organen
heran. Fragen Sie Ihren Arzt, ob Sie nüchtern zur Untersuchung kommen sollen.
Bei der Unter suchung liegen Sie entspan nt auf dem
Rücken, während der Arzt mit einer Ultraschallsonde den
Bauch abfährt und die Organe auf dem Bildschirm des
Ultraschallgerätes beurteilt.
Die Ultraschalluntersuchung hat den Vorteil, dass sie
vollkommen risikolos und schmerzfrei ist und den
Patienten nicht mit Strahlen belastet.
Computertomographie (CT)
Die Computertomographi e ist eine spezielle Röntgenuntersuchung, die sämtliche inneren Organe im Bauchund Brustraum darstellen kann. Bei dem Verfahren wird
ein Röntgenstrahl in einem Kreis um den liegenden Patienten herumgeführt, und aus den empfangenen Röntgensignalen werden dann durch komplizierte Rechenverfahren Schnittbilder hergestellt. Anders als das normale
Röntgenbild zeigen sie den Körper im Querschnitt und informieren über Sitz und Größe eines Tumors.
27
28 KREBS DER LEBER UND GALLENWEGE
KREBS DER LEBER UND GALLENWEGE
Im Vergleich zur Ultraschalluntersuchung hat die Computertomographie den Vorteil, dass sie auch lufthaltige
Organe darstellen kann – etwa die Lunge oder die Leber,
wenn sich viel Luft im Darm befindet. Durch Kontrastmittel kann der Arzt aus dem Verhalten des Tumors Rückschlüsse auf die Art der Geschwulst ziehen.
Bei der Computertomographie liegen Sie auf einer beweglichen Liege, auf der Sie in den Computertomographen hineinfahren. Während der Aufnahmen müssen
Sie mehrfach jeweils für einige Sekunden die Luft anhalten. Die Computertomographie wird oft als „Röhrenuntersuchung“ bezeichnet, obwohl die heutigen Computertomographen eher dünne Ringe als Röhren darstellen.
Durch diesen Fortschritt können auch Menschen mit
Platzangst meist problemlos untersucht werden. Die
Untersuchung ist nicht schmerzhaft.
Wie bei der Ultraschalluntersuchung kann auch bei der
Computertomographie unter „Sicht“ eine Probe aus dem
Tumor entnommen oder eine lokale Therapie verabreicht
werden.
Bildgebende Verfahren im Vergleich
ERCP: Das Kontrastmittel macht es deutlich:
hochgradig Enge im Bereich der Leberpforte
(Pfeil) sowie ein erweitertes rechtsseitiges Gangsystem. Der linksseitige Anteil des Gallengangsystems, der innerhalb der Leber liegt, stellt
sich nicht dar.
Kernspintomographie (MRT)
Die Kernspintomographie (auch Magnet-Resonanz-Tomographie, MRT, genannt) ist ein auf Magnetwirkung beruhendes Untersuchungsverfahren. Durch Anlegen und Lösen starker Magnetfelder werden Signale des Gewebes
hervorgerufen, die je nach Gewebeart unterschiedlich
ausgeprägt sind. Die Verarbeitung dieser Signale ergibt
Schnittbilder mit einer sehr hohen Auflösung. Auch bei
diesem Verfahren kann Kontrastmittel gegeben werden,
um die Diagnose des Tumors weiter zu verfeinern. Derzeit ist die Kernspintomographie die genaueste Methode,
um kleine Leberkarzinome und Tumoren der Gallenwege
aufzuspüren. Gerade bei Letzteren liefert sie sehr detail-
29
MRCP (Kernspintomographie) vom selben
Patienten: Hier ist das gesamte Gangsystem erweitert erkennbar.
30 KREBS DER LEBER UND GALLENWEGE
KREBS DER LEBER UND GALLENWEGE
Spiegelung der Gallenwege
(endoskopisch retrograde
Cholangiographie, ERCP)
Bei der Spiegelung der Gallenwege schiebt der Arzt einen
dünnen, weichen und biegsamen Schlauch (Endoskop)
vorsichtig durch den Mund, die Speiseröhre und den Magen bis in den Zwölffingerdarm. In diesem Schlauch
steckt ein optisches System („Spiegel“), das mit einer
Lichtquelle verbunden ist. Durch das Endoskop kann der
Arzt die Gallenwege wie mit einer Lupe systematisch
nach verdächtigen Stellen absuchen und diese beurteilen.
Kernspintomographie: In der selben Untersuchung können auch Querschnitte hergestellt werden. Im Bereich der Leberpforte wird die relativ
kleine Krebsgeschwulst erkennbar.
lierte Bilder sowohl der Gallenwege als auch der sie umgebenden Strukturen und Gefäße. Der Vorteil daran ist,
dass der Arzt so in einer einzigen Untersuchung Informationen über den Tumor selbst und über dessen Ausdehnung und Lagebeziehung zu den Gallenwegen und Gefäßen erhält. Somit ist die MRT vor allem im Hinblick auf
die Möglichkeit einer Operation ein wichtiges Verfahren.
Nicht für jeden
geeignet
Auch diese Untersuchung ist nicht schmerzhaft. Allerdings „fährt“ der Betroffene bei dieser Untersuchungsmethode langsam in einen relativ engen Tunnel, was
manche Menschen als beklemmend empfinden. Weil
starke Magnetfelder erzeugt werden, dürfen Sie keine
Metallgegenstände mit in den Untersuchungsraums nehmen. Bei Menschen mit Herzschrittmacher oder Metallimplantaten (zum Beispiel künstlichen Hüftgelenken)
kann die Kernspintomographie nur im Einzelfall erfolgen.
Für diese Untersuchung müssen Sie nüchtern sein, das
heißt Sie dürfen vorher nichts essen oder trinken. Sollten
Sie regelmäßig Medikamente einnehmen müssen, dürfen Sie diese allerdings mit etwas Wasser einnehmen.
Unmittelbar vor der Untersuchung wird Ihr Rachen mit einem örtlichen (lokalen) Betäubungsmittel eingesprüht, so
dass Sie keinen Würgereiz bekommen, wenn der
Schlauch eingeführt wird. In der Regel können Sie ein
Beruhigungsmittel erhalten, das Ihnen intravenös gespritzt wird. Dieses Mittel sorgt dann dafür, dass Sie bei
der Untersuchung entspannt sind und keine Schmerzen
haben.
Hat der Schlauch den Zwölffingerdarm erreicht, wird die
Mündung des Gallengangs untersucht. Nach Einspritzen
von Kontrastmittel macht der Arzt eine Röntgenaufnahme
der Gallenwege. Mit einer winzigen Kamera lassen sich
auch die Gallenwege spiegeln (Cholangioskopie).
Nüchtern zur
Untersuchung
31
32 KREBS DER LEBER UND GALLENWEGE
KREBS DER LEBER UND GALLENWEGE
Wenn Sie möchten, können Sie vor der Untersuchung
ein Beruhi gungsmi ttel bekommen, das Sie in eine Art
Dämmerschl af versetzt. Allerdings dürfen Sie danach
nicht Auto fahren. Vor der eigentlichen Darmspiegelung
tastet der Arzt den Mastdarm mit dem Finger aus. Dann
führt er vorsichtig einen biegsamen Schlauch (Endoskop)
mit Lichtquelle und Lupe durch den After in den Dickdarm und schiebt ihn langsam vor bis zum Dünndarm.
Luft, die vorsichtig in den Darm geblasen wird, sorgt dafür, dass die Darmwände ringsum gut einsehbar sind.
Die eigentliche Kontrolle des Darmes erfolgt, wenn der
Arzt den Schlauch langsam zurückzieht: Über den beweglichen Kopf des Endoskopes lässt sich die komplette
Darmschleimhaut auf einem Bildschirm betrachten.
Mit einer kleinen Zange, die der Arzt über einen Kanal im
Inneren des Schlauches vorschiebt, kann er gleichzeitig
Gewebeproben (Biopsien) aus dem Gallengang entnehmen, falls dies notwendig erscheint. Diese Gewebeproben untersucht ein Gewebespezialist (Pathologe) unter
dem Mikroskop feingeweblich (histologisch). Bei Bedarf
kann über das Endoskop auch eine Gallengangdrainage
(siehe dazu auch Seite 57) gelegt werden, die den normalen Gallefluss in den Zwölffingerdarm wiederherstellt.
Darmspiegelung (Koloskopie)
Auch die Darmspiegelung erfolgt über einen biegsamen
Schlauch (Endoskop). Voraussetzung ist eine gründliche
Darmreinig ung. Deshalb müssen Sie am Tag vor der
Untersuchung ein Abführmittel einnehmen und sehr viel
trinken. Diese Vorbereitung ist zwar etwas unangenehm,
aber notwendig: Nur wenn der Darm „sauber“ ist, kann
er gut ausgeleuchtet und beurteilt werden.
Während dieser Untersuchung lässt sich auch verdächtiges Gewebe (Biopsie) entnehmen. Mit einer kle ine n
Zange kann der Arzt – für den Patienten schmerzfrei – ein
etwa stecknad elkopfgroßes Gewebeteil fassen. Ein
Facharzt für Gewebeuntersuchungen (Pathologe) beurteilt dieses anschließend unter dem Mikroskop.
Die Darmspiegelung soll ausschließen, dass es sich bei
der Erkranku ng um Tocht ergeschw ülste in der Leber
handelt, die von einem Darmkrebs ausgehe n. Das ist
wichtig, denn Darmkrebs wird anders behandelt und tritt
deutlich häufiger auf als Gallenwegs- oder Gallenblasenkrebs.
Röntgendarstellung der Gefäße
(Angiographie)
Gefäße lassen sich mit Röntgenaufnahmen darstellen.
Diese Untersuchung erfolgt aber nur in Ausnahmefällen,
zum Beispi el wenn vor einer Oper ati on genau fest gestellt werden muss, wie die Gefäßversorgung in der
33
34 KREBS DER LEBER UND GALLENWEGE
Leber ist. Hierbei wird in der Leiste eine Schlagader
punktiert und von dort ein dünner Schlauch (Katheter) so
weit vorgeschoben, bis er die Gefäße, die die Leber versorgen, erreicht hat. Ein Kontrastmittel hilft dabei, die Gefäße darzustellen.
Gewebeentnahme (Biopsie)
Es kann vorkommen, dass alle bildgebenden Verfahren
nicht zweifelsfrei ergeben, ob wirklich eine Krebserkrankung vorliegt. Dann muss eine Gewebeprobe Gewissheit
bringen. Der Arzt entnimmt das Gewebe mit einer Punktionsnadel, die er unter örtlicher (lokaler) Betäubung
durch die Bauchwand sticht. Die Leber selbst ist nicht
schmerzempfindlich, da dort keine Nerven anzutreffen
sind. Damit der Arzt die richtige Stelle trifft, erfolgt der
Eingriff „unter Sicht“: das bedeutet, dass der Arzt den
Weg der Nadel auf dem Bildschirm verfolgen kann. Meist
kommt dabei Ultraschall oder Computertomographie zum
Einsatz.
Der Pathologe, der die Gewebeprobe bekommt, begutachtet sie unter dem Mikroskop und kann dann die Diagnose stellen.
Die Biopsie ist ein wichtiges Untersuchungsverfahren.
Sie brauchen keine Angst zu haben, dass bei der Entnahme Tumorzellen „ausgeschwemmt“ werden, die
dann Metastasen bilden.
KREBS DER LEBER UND GALLENWEGE
Blutuntersuchungen
Ihr Blut ist eine wichtige „Informationsquelle“: Es gibt
zum Beispiel Auskunft über Ihren Allgemeinzustand und
über die Funktion einzelner Organe. Diese Informationen
braucht der behandelnde Arzt unter anderem, um die
Narkose für die Operation vorzubereiten. Vor allem können die Ergebnisse der Blutanalyse auf ein Leberkarzinom hinweisen sowie Auskunft über die Leberfunktion
geben. Auch wie stark sich Galle aufgestaut hat und ob
dadurch zum Beispiel die Blutgerinnung herabgesetzt ist,
lässt sich durch Bluttests herausfinden.
Außerdem lassen sich im Blut so genannte Tumormarker
bestimmen. Sie können eine wichtige Information sein,
wenn es darum geht, einen bösartigen Tumor zu entlarven. Tumormarker sind Stoffe, welche die Tumorzellen
selbst bilden. Aber – und das ist das Problem – nicht alle
Krebs-Patienten haben erhöhte Tumormarker. Umgekehrt haben manchmal auch Menschen ohne Tumorerkrankung erhöhte Werte. Um eine sichere Diagnose zu
stellen, reicht es also nicht aus, nur die Tumormarker zu
untersuchen. Dies gilt insbesondere für Menschen mit
Leberzirrhose.
Auch wenn sie so heißen sind Tumormarker also
keine zuverlässigen „Marker“, die eine Krebserkrankung eindeutig nachweisen. Finden sich erhöhte
Werte, ergänzen sie die anderen Untersuchungsergebnisse. Sind die Werte nicht erhöht, bedeutet es
nicht, dass keine Krebserkrankung vorliegt.
So kann zum Beispiel die Bestimmung des Tumormarkers Alpha-Fetoprotein (AFP) auf ein Leberkarzinom hinweisen. Dieser Blutwert ist bei zwei Drittel der Betroffenen mit Leberkrebs erhöht. In diesen Fällen weist die
Tumormarker
35
36 KREBS DER LEBER UND GALLENWEGE
Höhe des Alpha-Fetoproteins darauf hin, wie groß der
Tumor ist.
Bei Krebserkrankungen der Gallenwege bestimmt man
zum Beispiel das Cancer-Antigen 19-9 (Ca 19-9).
Leberfunktion
Darüber hinaus geben Blutuntersuchungen Auskunft darüber, wie gut die Leber funktioniert. So lässt sich die
Menge körpereigener Abbauprodukte (zum Beispiel Bilirubin) bestimmen, welche die Leber normalerweise aus
dem Blut entfernt. Auch Eiweißstoffe, die die Leber erzeugt und ins Blut abgibt, können gemessen werden
(etwa Albumin oder Gerinnungsfaktoren). Weichen diese
Werte nach oben oder unten von den Normalwerten ab,
kann der Arzt daraus Rückschlüsse auf die Leberfunktion
ziehen.
KREBS DER LEBER UND GALLENWEGE
37
Diagnose Krebs –
wie geht es weiter?
Wenn die linke Hand nicht weiß, was die rechte tut,
kommt meistens nichts Gutes dabei heraus. Genauso ist
es, wenn mehrere Ärzte und Therapeuten einen Kranken
behandeln und einer nichts vom anderen weiß.
In der ersten Behandlungsphase werden Sie von einer
ganzen Reihe von Ärzten betreut, denn bei einer Krebserkrankung müssen verschiedene Spezialisten Hand in
Hand zusammenarbeiten. Dazu kommen das Pflegepersonal, vielleicht auch Psychologen, Sozialarbeiter oder
Seelsorger. Nicht zuletzt werden Ihnen Ihre Familie und
Ihr Freundeskreis helfend und unterstützend zur Seite
stehen.
Spezialisten arbeiten
zusammen
Am besten suchen Sie sich aus dem Kreis der Ärzte
einen heraus, zu dem Sie das meiste Vertrauen haben
und mit dem Sie alles, was Sie bewegt und belastet,
besprechen können. Dazu gehören auch die Entscheidungen über die verschiedenen Behandlungsschritte.
Lassen Sie sich die einzelnen Behandlungsschritte genau
erklären und fragen Sie auch, ob es andere Möglichkeiten dazu gibt. Wenn Sie etwas nicht verstanden haben,
fragen Sie nach, bis Ihnen alles klar ist. Alle an der Behandlung beteiligten Ärzte werden dann gemeinsam mit
Ihnen die für Sie am besten geeignete Behandlungsstrategie festsetzen. Sollten Sie Zweifel haben oder eine Bestätigung suchen, holen Sie von einem anderen Arzt eine
zweite Meinung ein.
Fragen Sie nach, bis
Sie alles verstanden
haben
38 KREBS DER LEBER UND GALLENWEGE
Ihre Rechte als
Patient
Denn „Patienten haben ein Recht auf detaillierte Information und Beratung, sichere, sorgfältige und qualifizierte
Behandlung und angemessene Beteiligung“, heißt es in
dem Dokument „Patientenrechte in Deutschland heute“,
das die Konferenz der Gesundheitsminis ter 1999 veröffentlicht hat.
Je besser Sie informiert und aufgeklärt sind, desto
besser verstehen Sie, was mit Ihnen geschieht. Umso
mehr können Sie zum Partner des Arztes werden und
aktiv an Ihrer Genesung mitarbeiten.
Ihre Rechte als Patient – so sehen sie aus
Sie haben Anspruch auf:
● angemessene und qualifizierte Versorgung
● Selbstbestimmung
● Aufklärung und Beratung
● eine zweite ärztliche Meinung (second opinion)
● Vertraulichkeit
● freie Arztwahl
● Dokumentation und Schadenersatz
Informationen
im Internet
Weitere Informationen zum Thema Patientenrechte finden Sie im Internet. Die Bundesärztekammer veröffentlicht unter www.bundesaerztekammer.de die „Rechte
des Patienten“. Die „Patiente nrechte in Deutschland“
der Gesund hei tsm inist er-Konfe renz finden Sie unter
www.bmj.de/media/archive/1025.pdf.
Sprechen Sie mit Ihrem Arzt auch darüber, wie sich
die einzelnen Therapiemöglichkeiten auf Ihre Lebensqualität auswirken, also auf Ihren körperlichen Zustand, wichtiger aber noch auf Ihr seelisches Wohlbefinden.
KREBS DER LEBER UND GALLENWEGE
Die Kosteneinsparungen im Gesundheitswesen führen
leider oft dazu, dass für Gespräche zwischen Arzt, Patient und Angehörigen zu wenig Zeit bleibt.
Setzen Sie sich energisch durch: Wenn sich Ihr Arzt
nicht genug Zeit für Sie nimmt, fragen Sie ihn, wann
Sie ein ausführlicheres Gespräch mit ihm führen
können.
Oft ist dies möglich, wenn der Termin zu einer anderen
Uhrzeit stattfindet, etwa am Ende der Praxiszeit. Wertvolle Tipps für ein vertrauensvolles Patienten-Arzt-Verhältnis finden Sie in der Broschüre „TEAM WORK –
Krebs-Patienten und Ärzte als Partner – Die blauen Ratgeber 43“ der Deutsc hen Krebshilfe (Bes tella dres se
Seite 78).
39
40 KREBS DER LEBER UND GALLENWEGE
Klassifikation des Tumors
Genauer „Steckbrief“
des Tumors
Der Körper eines Menschen besteht aus sehr vielen
unterschiedlichen Geweben und Zellen. Dementsprechend unterschiedlich fällt auch das bösartige Wachstum
einer Krebsgeschwulst aus. Es gibt nicht nur eine Form
von Krebs, sondern viele verschiedene Arten. Im Laufe
der im vorhergehenden Kapitel beschriebenen Diagnostik
stellen die Ärzte sozusagen den „Steckbrief“ des Tumors zusammen: zu welchem Zelltyp der Krebs gehört,
wie bösartig er ist, wie schnell er wächst und wie weit er
sich im Körper ausgebreitet hat.
Für den Verlauf Ihrer Erkrankung und für Ihre Behandlung ist es sehr wichtig zu wissen, um welche
Art von Krebs es sich bei Ihnen handelt.
Ein wichtiges Kriterium bei der Wahl der für den Patienten am besten geeigneten Behandlungsmethode ist die
Feststellung, wie weit sich der Krebs ausgebreitet hat.
Fachleute verwenden dafür den Begriff Stadieneinteilung
oder Staging.
Stadieneinteilung des Leberkarzinoms
Stadieneinteilung bezieht Leberfunktion ein
Im Gegensatz zu anderen Tumoren zeichnen sich Krebserkrankungen der Leber dadurch aus, dass sie erst spät
Tochtergeschwülste (Metastasen) in die Lymphknoten
sowie in andere Organe absiedeln. Die Vorhersage, wie
der weitere Krankheitsverlauf sein kann (Prognose), wird
vielmehr durch die Leberfunktion beeinflusst, die bei Betroffenen mit Leberzellkrebs oft aufgrund der bereits bestehenden Lebererkrankung eingeschränkt ist. Aus diesem Grund wird die Stadieneinteilung nach OKUDA be-
KREBS DER LEBER UND GALLENWEGE
nutzt, die auch die Leberfunktion widerspiegelt. Diese
Stadieneinteilung ist klar mit der Prognose des Patienten
verknüpft: Je höher die Punktzahl, desto ungünstiger die
Prognose.
OKUDA-Klassifikation
Tumorgröße: 1 Punkt, wenn über 50 Prozent der
Leber durch den Tumor eingenommen wird
Vorhandensein des Bauchwassers: 1 Punkt, falls
Bauchwasser vorliegt
Bilirubin: 1 Punkt, falls die Bilirubin-Konzentration
über 3 mg/dl ist
Albumin: 1 Punkt, falls die Albumin-Konzentration
unter 3 g/dl ist
Die Punkte werden zusammengezählt
0 Punkte: Stadium I
1 - 2 Punkte: Stadium II
3 - 4 Punkte: Stadium III
Stadieneinteilung bei
Gallengangkarzinomen
Für die Stadieneinteilung bei Krebserkrankungen der Gallenwege sind hauptsächlich drei Gesichtspunkte maßgebend:
T für die Größe des Tumors,
N für die Zahl und Lokalisation der befallenen
Lymphknoten,
M für Auftreten und Lokalisation von Fernmetastasen
in andere Organe.
Man verwendet deshalb auch den Begriff TNM-Klassifikation.
41
42 KREBS DER LEBER UND GALLENWEGE
Lage des Tumors
wichtig
KREBS DER LEBER UND GALLENWEGE
Da für eine Operation auch wichtig ist, wie der Tumor
liegt (zum Beispiel im Verhältnis zur Leberpforte), werden
zentrale Gallengangkarzinome auch nach der BismuthKlassifikation eingeteilt. Grundsätzlich ist ein kleiner
Tumor (T1), der benachbarte Organe nicht beeinträchtigt
und der sich nicht schon in die Lymphknoten ausgebreitet oder Tochtergeschwülste (Metastasen) gebildet hat,
besser zu behandeln.
Tumorklassifikation nach Bismuth
Typ I
Der Tumor beschränkt sich auf den Ductus
hepaticus communis.
Typ II Der Tumor betrifft auch die Hepaticusgabel
jedoch nicht die sekundäre Aufzweigung
rechts und links.
Typ III Der Tumor reicht auf einer Seite bis an die
Segmentabgänge.
Typ IV Die sekundären Segmentabgänge sind
beide betroffen.
Typ I
Typ III a
Typ II
Typ IIIb
Die Therapie von
Leber- und Gallengangkrebs
Wenn zweifelsfrei feststeht, dass Sie Leber- oder Gallenkrebs haben, werden Sie mit Ihrem Arzt ausführlich sprechen: über das genaue Ergebnis der Untersuchungen,
über Ihre Behandlung und über ihre Heilungschancen
(Prognose).
Dieses Gespräch sollte in Ruhe und ohne Zeitdruck stattfinden. Lassen Sie sich genau erklären, welche Behandlungsschritte Ihr Arzt für sinnvoll und am besten geeignet
hält. Wenn Sie sich mit der vorgeschlagenen Behandlung
unwohl fühlen, fragen Sie ihn, ob es auch andere Möglichkeiten gibt.
Bismuth-Klassifikation (bildliche Darstellung)
Gespräch ohne
Zeitdruck
Achten Sie darauf, dass Sie Ihren Arzt verstehen und fragen Sie nach, wenn Sie etwas nicht verstanden haben.
Lassen Sie sich unbekannte Fremdwörter erklären. Viele
Ärzte bemerken oft nicht, dass sie Fachwörter benutzen,
die Sie nicht kennen. Prüfen Sie in Ruhe, ob der Arzt Ihre
Fragen beantwortet hat und ob Sie die Antworten des
Arztes verstanden haben.
Wenn Sie möchten, nehmen Sie einen Familienangehörigen, einen Freund oder eine Freundin zu dem Gespräch
mit. Bei einem Nachgespräch zeigt sich häufig, dass vier
Ohren mehr gehört haben als zwei. Damit Sie sich nicht
alles merken müssen, können Sie sich die wichtigsten
Antworten des Arztes auch aufschreiben.
Typ IV
43
Jede Behandlung hat zum Ziel, den Tumor – und wenn
Tochtergeschwülste vorliegen, möglichst auch diese –
vollständig zu entfernen oder zu vernichten, so dass eine
Nehmen Sie
jemanden zu dem
Gespräch mit
44 KREBS DER LEBER UND GALLENWEGE
dauerhafte Heilung möglich ist. Eine solche Behandlung
heißt kurative Therapie. Lässt sich dieses Ziel nicht erreichen, versucht man, den Tumor möglichst lange „in
Schach zu halten“. Dies gelingt beim Leberkarzinom
recht gut, da – wie oben beschrieben – der Tumor oft
erst spät Zellen in Lymphknoten oder anderen Organen
absiedelt.
Raucher-Hotline
KREBS DER LEBER UND GALLENWEGE
45
fall zu vermeiden, geht es dabei um Fortschritte, schwierige Situationen sowie Entzugssymptome.
Sie erreichen dieses Rauchertelefon:
Telefon: 0 62 21 / 42 42 24 (Mo bis Fr von 14 - 18 Uhr)
Internet: www.tabakkontrolle.de
Wenn eine Krebserkrankung der Leber oder des Gallengangs nicht behandelt wird, breitet sie sich aus, streut im
Körper Tochtergeschwülste, und führt früher oder später
zum Tod.
Die Therapie von Leberkrebs
Übrigens: Bei Rauchern ist der Körper schlechter durchblutet als bei Nichtrauchern. Bei krebskranken Menschen, die weiter rauchen, führt das zum Beispiel dazu,
dass eine Chemo- oder Strahlentherapie weniger gut
wirkt.
Deshalb raten wir Betroffenen dringend: Hören Sie auf
zu rauchen. Wenn Sie es allein nicht schaffen, lassen
Sie sich von der Raucher-Hotline der Deutschen Krebshilfe und des Deutschen Krebsforschungszentrums
helfen.
Die Operation bietet derzeit wahrscheinlich die einzige
Aussicht auf eine komplette Heilung. Dabei gibt es
grundsätzlich zwei Möglichkeiten, den Tumor zu entfernen: Entweder wird die Leber teilweise entfernt (Leberteilresektion, Hepatektomie), und zwar der Teil, in dem
sich der Tumor befindet zusammen mit einem Rand gesunden Lebergewebes. Oder die Leber wird komplett
herausgenommen, und der Betroffene erhält anschließend eine Spenderleber (Lebertransplantation). Im Folgenden beschreiben wir Ihnen beide Möglichkeiten ausführlicher.
Krebskranke und deren Angehörige, die mit dem Rauchen aufhören möchten, aber es allein nicht schaffen,
können werktags zwischen 14 und 18 Uhr die RaucherHotline der Deutschen Krebshilfe und des Deutschen
Krebsforschungszentrums anrufen. Dort können sie sich
zwischen zwei Möglichkeiten der telefonischen Beratung
entscheiden. Entweder für ein einmaliges Gespräch: dabei geht es zum Beispiel um die Vorgeschichte des Anrufers (Anamnese), um seine Beweggründe, es können
konkrete Maßnahmen zum Rauchstopp geplant und
Durchhaltemöglichkeiten besprochen werden. Oder wer
möchte, kann Folgeanrufe vereinbaren: Um einen Rück-
Teilentfernung der Leber (Leberteilresektion)
Hierbei wird der Tumor zusammen mit einem Rand gesunden Lebergewebes entfernt. Dabei unterscheidet der
Fachmann zwischen der so genannten anatomiegerechten und der atypischen Resektion. Bei der anatomiegerechten Resektion wird entweder die linke oder die
rechte Leberhälfte, die nicht genau mit der Größe der Leberlappen übereinstimmt, sondern sich nach der Blutversorgung richtet, entfernt (Hemihepatektomie). Nimmt der
Chirurg die linke Leberhälfte heraus, entfernt er mehr als
nur den linken Leberlappen. Entsprechend verbleibt bei
der Entfernung der rechten Leberhälfte mehr Gewebe
Die Operation
Leberentfernung
ganz oder teilweise
46 KREBS DER LEBER UND GALLENWEGE
als nur der linke Leberlappen. Wie zuvor erwähnt, wird
bei einer solchen Operation auch immer gesundes Gewebe mit entfernt.
Wenn es erforderlich ist, kann der Arzt sogar bis zu
85 Prozent des Lebergewebes herausnehmen. Eine
normale Leber kann diesen Gewebeverlust überstehen und ihre Aufgaben trotz allem noch ausreichend
erfüllen.
Operation bei
beeinträchtigter
Leberfunktion
Pfortader-Hochdruck
Ist die Leberfunktion aber ohnehin schon beeinträchtigt,
wie dies zum Beispiel bei der Zirrhose der Fall ist, besteht
die Gefahr, dass nach der Operation das verbleibende Lebergewebe nicht mehr ausreicht, um den Körper zu entgiften. Im Extremfall stirbt der Betroffene dann an Leberversagen. Deswegen ist man bei einer Leberzirrhose mit dieser Operation sehr vorsichtig. Um den Verlust an Lebergewebe bei diesen Kranken so gering wie möglich zu halten,
kann der Arzt die so genannte atypische Resektion vornehmen: Dabei schält er den Tumor nur mit einem möglichst kleinen Rand normalen Lebergewebes aus dem Organ heraus. Allerdings darf auch bei einer solchen Tumoraussch älung die Leberfu nktion nicht zu schl echt sein.
Viele Chirurgen schließen deshalb bei einem fortgeschrittenen Zirrhosestadium eine Teilentfernung der Leber aus.
Auch bei einer anderen Erkrankung ist diese Operation
se hr gef ähr lich: beim Pf ort ader -Hochd ru ck (po rtale
Hypertension). Dabei staut sich durch den Umbau des
Lebergewebes das Blut und erhöht den Druck in den die
Leber versorgenden Gefäßen.
Vor allem im fortgeschrittenen Stadium der Erkrankung
(Stadi um OKUD A II – III, vergl eich e Seit e 41) ist die
Leberfunktion meist deutlich eingeschränkt und/oder der
Tumor entsprechend ausgedehnt, so dass eine Leberteilentfernung oft nicht ratsam ist.
KREBS DER LEBER UND GALLENWEGE
Darüber hinaus besteht bei der Leberteilresektion auch
die Gefahr, dass der Tumor wieder auftritt (Rezidiv). Ursache hierfür können mikroskopisch kleine Tumoranteile
sein, die bei der Operation nicht erkennbar waren und in
der Leber verblieben sind. Oder es entsteht an einer anderen Stelle der restlichen Leber eine neue Geschwulst.
Übertragung einer Spenderleber
(Lebertransplantation)
Bei diesem Eingriff entfernt der Operateur die ganze Leber mitsamt dem Tumor und ersetzt sie durch eine gesunde Spenderleber. Die Lebertransplantation ist insbesondere bei Betroffenen im OKUDA Stadium I (siehe
Seite 41) geeignet. Dies gilt vor allem, wenn eine Leberzirrhose mit Pfortader-Hochdruck vorlieg t, da durch die
Tran spla nta tio n die Leberzirrh ose gleich mit beh obe n
wird. Bei diesen Patienten ist von einem guten Langzeitergebnis auszugehen.
Eine Lebertransplantation ist für den Betroffenen sehr anstrengend und fordert seinen Körper stark. Deshalb sollte
der Kranke in einem guten Allgemeinzustand sein und
wenig andere Begleiterkrankungen haben. Da mit steigendem Alter häufiger Komplikationen auftreten, müssen
Chancen und Risiken einer Transplantation bei alten Menschen gründlich gegeneinander abgewogen werden.
Guter Allgemeinzustand wichtig
Das größte Risiko bei einer Lebertransplantation besteht darin, dass das körpereigene Abwehrsystem
(Immunsystem) des Betroffenen über Jahre hinweg
durch Medikamente gehemmt werden muss, damit
der Körper das fremde Organ nicht abstößt.
Diese Medikamente schwächen allerdings auch die Abwehrkraft gegenüber Infektionen und verbliebenen Tumorze lle n, so dass selbs t harmlose Infe ktionen sehr
schwer verlaufen und mitunter lebensbedrohlich werden
Erhöhte
Infektionsgefahr
47
48 KREBS DER LEBER UND GALLENWEGE
können. Darüber hinaus können die Medikamente zu einer Zuckerkrankheit (Diabetes) führen, so dass der Betroffene Insulin spritzen muss. Man ist daher mit der
Lebertransplantation beim Leberzellkarzinom sehr zurückhaltend.
Die Gefahr, dass erneut eine Geschwulst im Körper
wächst, besteht dann, wenn kleine Tumorzellen außerhalb der Leber zurückgeblieben sind. Dies kann bei großen und aus mehreren Knoten bestehenden Tumoren
der Fall sein.
Lokale Tumorkontrolle
Metastasen selten
Tumor zerstören
Ist es nicht möglich, den Tumor zu entfernen und die Erkrankung zu heilen, ist es wichtig, den Krebs „in Schach
zu halten“ (lokale Tumorkontrolle). Wie bereits erwähnt,
sind die Möglichkeiten dafür beim Leberkarzinom sehr
gut. Da im Regelfall nur selten und spät Absiedlungen
des Tumors auftreten, können Betroffene durch eine
gute lokale Tumorkontrolle lange und gut mit ihrer Erkrankung leben.
Oberstes Ziel ist dabei, das Wachstum des Tumors zu
bremsen beziehungsweise die Geschwulst zu zerstören.
Hierfür gibt es verschiedene Techniken: Es kann ein Verödungsmittel in das bösartige Gewebe hineingespritzt
werden, der Tumor lässt sich durch Wärme veröden,
man kann verhindern, dass er weiterhin mit Blut versorgt
wird oder ihn mit Strahlen behandeln. In den folgenden
Abschnitten erläutern wir Ihnen die verschiedenen Verfahren genauer.
Verödung des Tumors (perkutane Äthanolinstillation)
Die perkutane Äthanolinstillation (PEI) ist heute ein Standardverfahren zur Tumorverödung. Hierbei wird durch die
KREBS DER LEBER UND GALLENWEGE
Bauchdecke hochprozentiger Alkohol direkt in den Tumor
gespritzt und dieser so verödet. Damit der Arzt die
Geschwulst richtig trifft, kontrolliert er die Position der
Nadel mit Ultraschall. Je nach Größe des Tumors erfolgt
die Verödung in einer oder in mehreren Sitzungen. Wenn
sehr viele Knoten behandelt werden müssen, kann dies
auch in Narkose geschehen.
Spritze durch die
Bauchdecke
Da die Leber keine Nerven enthält, brauchen Sie
nicht zu befürchten, dass die Einstiche in das Organ
schmerzhaft sind.
Damit Sie den Einstich der Nadel durch die Bauchwand
nicht spüren, bekommen Sie eine örtliche Betäubung.
Manchmal kann es jedoch passieren, dass nach Herausziehen der Nadel ein Tröpfchen des Verödungsmittels durch
den Stichkanal austritt und das Bauchfell reizt. In diesem
Fall können Schmerzen auftreten, die sich aber durch wirksame Schmerzmittel sehr gut ausschalten lassen.
Die Verödung kann mit anderen Verfahren der lokalen
Tumorkontrolle wie zum Beispiel dem Gefäßverschluss
kombiniert werden.
Ob die Verödung erfolgreich war, lässt sich durch eine
Ultraschalluntersuchung mit Kontrastmitteln überprüfen.
Wärmebehandlungen
Für die Verödung des Tumors durch Wärme gibt es zwei
verschiedene Verfahren.
Bei der Radiofrequenz-Thermoablation (RFTA) führt der
Arzt eine Hochfrequenzsonde durch die Haut direkt in
den Tumor ein. Wird Energie abgegeben, heizt sich die
Sondenspitze auf und der Tumor wird „verkocht“. Es
gibt aber auch die Möglichkeit, die Hitze in den Tumorzellen auf andere Weise zu erzeugen – zum Beispiel durch
Einleiten heißer Kochsalzlösung.
Verschiedene
Verfahren
49
50 KREBS DER LEBER UND GALLENWEGE
KREBS DER LEBER UND GALLENWEGE
51
Auch bei der RFTA erfolgt die Einführung der Sonde
Ultraschall- oder Computertomogramm-gesteuert unter
örtlicher Betäubung und damit für Sie schmerzlos. Die
Verödung des Tumors ist gleichfalls schmerzfrei, da –
wie erwähnt – die Leber keine schmerzleitenden Nerven
enthält. Eine anschließende Kontrolle (Ultraschall-Kontrastmitteluntersuchung oder Computertomogramm) gibt
Aufschluss über den Erfolg.
schlagader erreicht hat, die den Tumor versorgen. Dann
spritzt er ein Gemisch aus verschiedenen Medikamenten
an diese Stelle: Mittel, die die Gefäße verschließen,
Kontrastmittel und Zellgifte (Zytostatika), welche die
Krebszellen vernichten sollen. Auf diese Weise greifen die
Medikamente den Tumor zweifach an: Einerseits unterbinden sie seine Blutversorgung, andererseits reichern sich
die Zellgifte in den Tumorzellen an und zerstören sie.
Tumor wird „ausgehungert” und durch
Zellgifte zerstört
Das deutlich seltener angewendete Verfahren, die Laserinduzierte Thermotherapie (LITT) funktioniert ähnlich wie
die beiden bereits beschriebenen Verödungsmethoden.
In diesem Fall wird die Wärme im Tumor durch Laserstrahlen erzeugt. Als bildgebendes Kontrollverfahren
kommt hierbei meist die Kernspintomographie zum Einsatz. Allerdings wird diese Technik bisher nur wenig angewendet.
Bei dieser Behandlung können allerdings unerwünschte
Nebenwirkungen auftreten. Dazu gehören Schmerzen im
Oberbauch, Fieber und Übelkeit. Diese Symptome können aber recht gut behandelt werden und verschwinden
nach Abschluss der Behandlung wieder.
Nebenwirkungen
Gefäßverschluss (Embolisation)
Die Leber ist ein sehr stark durchblutetes Organ und wird
durch zwei Gefäßsysteme versorgt. Zum einen gelangt
Blut durch die Leberschlagader (Leberarterie) in die Leber, zum anderen bestreitet die Pfortader einen großen
Teil der Durchblutung des gesunden Lebergewebes. Dagegen wird der Tumor praktisch nur durch Äste der Leberschlagader mit Blut versorgt. Diese Eigenschaft
macht sich die so genannte transarterielle Chemo-Embolisation (TACE) zu nutze. Dabei werden die SchlagaderÄste, die den Tumor mit Blut versorgen, verstopft. Die
Krebszellen sterben ab, die Geschwulst verkleinert sich.
Um die erforderlichen Substanzen an die richtige Stelle zu
transportieren, benötigt der Arzt Zugang zu einer Schlagader. Meist wird die Leistenschlagader benutzt. Unter örtlicher Betäubung führt der Arzt einen dünnen Schlauch
(Katheter) in die Ader ein und schiebt diesen unter Röntgenkontrolle soweit vor, bis er die Äste der Leber-
Voraussetzung für die Chemo-Embolisation ist jedoch,
dass sowohl die Leberarterie als auch die Pfortader offen
sind. Ist die Pfortader aus irgendeinem Grund verschlossen, darf die Methode nicht durchgeführt werden. Die
Blutversorgung der Leber könnte vollkommen ausfallen,
und ein rascher Tod des Betroffenen wäre unweigerlich
die Folge.
Lipiocistherapie
Es gibt bestimmte Kontrastmittel, die sich im Leberkrebsgewebe anreichern. Eins dieser Kontrastmittel
heißt Lipiodol. Belädt man das Lipiodol mit radioaktiven
Teilchen und spritzt es in die Leberarterie, dann sammelt
es sich im Tumor an. Die Folge: Die radioaktive Strahlung
tötet Tumorzellen ab, die Geschwulst verkleinert sich.
Gelegentlich treten bei der Behandlung Schmerzen im
Oberbauch, Fieber und Übelkeit auf.
Im Vergleich zur Chemo-Embolisation hat diese Methode
einen großen Vorteil: Sie kann auch angewendet werden,
wenn die Pfortader verschlossen ist.
Nebenwirkungen
52 KREBS DER LEBER UND GALLENWEGE
Die Strahlentherapie
Strahlen schädigen
vor allem Krebszellen
Wird ein Tumor mit Strahlen (Radiotherapie) bekämpft,
sollen diese die Tumorzellen abtöten und den Betroffenen heilen. Ionisierende Strahlen verändern das Erbgut
der Zellen. Normale, gesunde Zellen können solche Schäden meistens reparieren. Bei Krebszellen funktioniert dieses Reparatursystem nicht so gut. Deshalb können sie
die Schäden, die die Bestrahlung verursacht hat, nicht
beheben: Die Krebszellen sterben ab.
Selten Einsatz
bei Leberkrebs
Zur Behandlung des Primärtumors wird die Strahlentherapie bei Tumoren der Leber derzeit nur in klinischen
Studien eingesetzt. Sie kann allerdings zur Behandlung
von Metastasen erfolgen und zu einer Linderung von Beschwerden wie Schmerzen beitragen.
KREBS DER LEBER UND GALLENWEGE
Eine Chemotherapie zerstört Zellen, die sich schnell teilen. Die Medikamente (Zytostatika), die dabei zum Einsatz kommen, hindern Zellen daran, weiter zu wachsen,
indem sie in die Zellteilung eingreifen. Der Blutkreislauf
verteilt die Medikamente im ganzen Körper (systemische
Therapie). Das hat allerdings den Nachteil, dass sie auch
gesunde Gewebezellen angreifen, die sich oft teilen.
Dazu gehören zum Beispiel die Schleimhaut- und Haarwurzelzellen. Werden gesunde Zellen angegriffen, entstehen Nebenwirkungen. Fragen Sie Ihren Arzt, womit
Sie rechnen müssen und was Sie gegen die Nebenwirkungen tun können.
Zellgifte schädigen vor
allem Tumorzellen
Bei der Behandlung von Leberkrebs hat die Chemotherapie jedoch nur einen sehr geringen Stellenwert. Nur ein
ganz geringer Teil der Betroffenen spricht auf sie an.
Deshalb ist sie als Standardbehandlung derzeit nicht
empfehlenswert.
Kaum Einsatz
bei Leberkrebs
Systemische Therapien
Bei Betroffenen, deren Leberkrebs Metastasen gebildet
hat oder bei denen aus anderen Gründen – wie zum Beispiel der mangelnden Erreichbarkeit des Tumors durch
Nadeln – keine lokale Therapie in Betracht kommt, kann
eine Behandlung erfolgen, die überall im Körper wirkt.
Man bezeichnet dieses Vorgehen als systemische Therapie. Dazu gehören zum Beispiel die Chemotherapie oder
die Hormontherapie.
Chemotherapie
Manchmal können bei der Operation nicht alle Krebszellen entfernt werden – entweder weil bereits einige über
die Lymph- oder Blutbahn im Körper verstreut sind oder
weil sich bereits Tochtergeschwülste in entfernten Organen gebildet haben. Dann wird Ihr Arzt Ihnen eine Chemotherapie empfehlen.
53
Neue Ansatzpunkte könnten Chemotherapien sein, die
speziell für den Einsatz gegen Leberkrebs entwickelt
werden. Diese Therapien werden bisher aber nur im Rahmen von klinischen Studien verabreicht.
Antihormonale Therapie
Es gibt Krebszellen, die hormonabhängig sind, für die bestimmte Hormone sozusagen die „Nahrung“ sind. Entzieht man diesen Zellen ihre Nahrung, kann das
Wachstum der Krebszellen gemindert werden. Dabei gibt
es grundsätzlich zwei Möglichkeiten: Zum einen kann die
Bildung des entsprechenden Hormons unterbunden werden. Zum anderen haben die Tumorzellen Empfangsantennen (Rezeptoren), die das Vorhandensein von Hormonen registrieren. Die Zellen reagieren darauf mit
Wachstum. Diese Rezeptoren lassen sich blockieren.
Derzeit stehen zwei Wirkstoffgruppen zur Verfügung: Somatostatin-Antagonisten sowie Antiöstrogene.
Hormonblocker
54 KREBS DER LEBER UND GALLENWEGE
Beim Leberkarzinom ist es bisher noch ungewiss, ob
eine Hormonbehandlung sinnvoll ist.
Der Einsatz von so genannten Antiöstrogenen wie zum
Beispiel Tamoxifen scheint beim Leberkrebs unwirksam
zu sein, so dass die Einnahme nicht empfehlenswert ist.
Wenig Nebenwirkungen
Wenig Nebenwirkungen
Im Falle des anderen Hormonblockers, des Octreotids
beziehungsweise des länger wirksamen Lanreotids, ist
die Studienlage noch uneinheitlich. Einige Studien berichten von einer deutlichen Lebensverlängerung durch diese
Medikamente, während andere Studien keine Lebensverlängerung nachweisen konnten. Da die Präparate jedoch
wenig Nebenwirkungen haben, kann die Gabe – zumindest im Rahmen von Studien – erwogen werden.
Cholesterinsenker
Eine Studie hat untersucht, ob sich beim Leberkarzinom
ein niedrigerer Cholesterinspiegel positiv auswirkt. Die
Betroffenen erhielten den Cholesterinsenker Pravastatin,
und es ließ sich eine Lebensverlängerung durch dieses
Präparat nachweisen. Allerdings ist die Wirkungsweise
dieses Medikaments wissenschaftlich bislang noch nicht
klar. Da die Behandlung mit dem Cholesterinsenker aber
kaum unerwünschte Nebenwirk ungen mit sich bringt,
kann eine Gabe dieses Präparates vor allem bei fehlenden Behandlungsalternativen erwogen werden.
Keine Therapie
Die Behandlung von Krebserkrankungen im fortgeschrittenen Stadium, wenn die Krankheit nicht mehr geheilt
werden kann, ist oftmals eine Gratwanderung: Ärzte und
vor allem der Betroffene selbst müssen die Strapazen
und Nebenwirkungen der Behandlung und deren mögliche lebensverlängernde Wirkung gegene ina nde r ab-
KREBS DER LEBER UND GALLENWEGE
wägen. Dabei spielt für viele Kranke die Lebensqualität
sicher eine große Rolle (siehe dazu auch das Kapi tel
Lebensqualität ab Seite 67).
Aus diesem Blickwinkel kommen vielleicht alle Beteiligten zu der Entscheidung, dass es sinnvoll ist, gar keine
weitere Behandlung durchzuführen. Beim Leberkarzinom
betrifft dies besonders Kranke im OKUDA Stadium III
(siehe Seite 41). Hier scheinen die zur Verfügung stehenden Behandl ungsmö glichke iten nicht übermäßig aussichtsreich zu sein, so dass ein Verzicht auf jegliche Therapie durch den Wegfall von Nebenwirkungen mit einem
Gewinn an Lebensqualität verbunden sein kann.
Besprechen Sie diese Möglichkeiten ausführlich mit
Ihrem Arzt.
Sie können ihn aber auch danach fragen, ob für Sie die
Teilnahme an einer experimentellen Therapie im Rahmen
von klinischen Studien in Betracht kommt. Da die Forschung ständig voran schreitet, werden immer wieder
neue Medikamente gegen den Krebs entwickelt und getestet. Patient en sind in klinischen Studien häufig besonders gut betreut (siehe Seite 62).
Neuere Entwicklungen
Gentherapie
Gene sind die Träger der Erb-Informationen. Deshalb versuchen Wissenschaftler auch, Gene so gezielt zu beeinflussen, dass eine spezifische Tumorbehandlung möglich
wird oder sich sogar die Tumorentstehun g verhindern
lässt.
Dabei werden zum Beispiel Stücke der Erbsubstanz in
die Tumorzellen eingebracht, die die Produktion von be-
Lebensqualität
ist wichtig
55
56 KREBS DER LEBER UND GALLENWEGE
stimmten Eiweißstoffen (Proteinen) beeinflussen. Diese
wiederum können das Wachstum von Tumorzellen hemmen. Alternativ werden so genannte Co-Stimulatoren in
den Tumor verabreicht, die das körpereig ene Abwehrsystem gegen den Tumor aktivieren oder stärken sollen,
um das Wachstum der Krebszellen zu hemmen beziehungsweise um den Tumor zu beseitigen.
Diese Therapie-Ansätze funktionieren bisher im Experiment sehr gut. Für die Anwendung am Menschen sind
sie jedoch noch nicht ausgereift genug.
Impfung
Auch bei der Impfung gegen Tumore geht es darum, die
körpereigene Abwehr zu aktivieren: Sie soll entweder die
Tumorentstehung verhindern, indem der Körper den sich
ent wickel nden Tum or als fremd erkennt und ihn bekämpft, oder sie soll einen bereits vorhandenen Tumor
abwehren und ihn somit verkleinern. Auch dies funktioniert bereits im Experiment, wird bisher aber noch nicht
beim Menschen eingesetzt.
Die Therapie von Gallengangkrebs
Die Operation
Ausgedehnter
Eingriff
Eine Operation, bei der der Tumor vollständig entfernt
wird, ist die einzige Möglichkeit, den Gallengangkrebs zu
heilen. Wegen der ungünstigen Lage des Tumors reicht
es dabei in der Regel nicht aus, nur das Tumorgewebe zu
entfernen, sondern es müssen zusätzlich oft größere Anteile der Leber mit weggenommen werden. Dies erfordert eine ausgedehnte Operation. Ein Eingriff, bei dem
die Tumormasse lediglich verkleinert wird, ist nicht sinnvoll.
KREBS DER LEBER UND GALLENWEGE
In der Regel wird eine Teilentfernung der Leber, bei der oft
sechs von acht Lebersegmenten entfernt werden (so genannte erweiterte Hemihepatektomie), durchgeführt. Zusätzlich werden Teile des Gallengangs und die Gallenblase
herausgenom men. Anschließend wird der verbl eibende
(rechts- oder linksseitige) Gallengang in eine Dünndarmschlinge eingepflanzt. Ein solcher Eingriff wird nur durchgeführt, wenn sich während der Operation zeigt, dass der
Tumor durch die Operation komplett entfernt werden
kann. Die verbleibenden Abschnitte der Leber reichen in
der Regel aus, um die Leberfunktion sicherzustellen.
Ob der Tumor komplett entfernt werden kann, stellt sich
allerdings oft erst während der Operation heraus. Manchmal kann es dann passieren, dass der Versuch, den Tumor zu entfernen, abgebrochen werden muss, weil die
Erkrankung zu weit fortgeschritten ist. Bei diesen Betroffenen geht es dann vor allem darum, die Symptome ihrer
Erkrankung zu lindern (palliative Therapie), ihre Lebensqualität zu erhalten oder diese wiederherzustellen sowie
ihre Überlebenszeit zu verlängern (siehe dazu auch das
Kapitel Lebensqualität ab Seite 67).
57
Auch Teile der Leber
müssen entfernt
werden
Lebensqualität
Die Gallengangdrainage
Krebserkrankungen der Gallenwege und der Gallenblase
bringen zwei wesentliche Probleme mit sich: Die Gallenflüssigkeit staut sich auf, und infolgedessen können Entzü nd un gen der Gal lenw ege auf tret en. Aus di ese m
Grunde ist es bei Betroffen, bei denen eine Gelbsucht
bes teht, wic htig, den Galle fluss wieder herzustellen.
Dies geschieht – wenn möglich – schon während der
Spiegelung der Gallenwege (ERCP – vergleiche Seite 31).
Hierbei können während der Untersuchung verschiedene
Drainagen in Form von Röhrchen (Stents) in die Gallenwege eingebracht werden. Dem Arzt stehen dabei zur
Gallefluss wieder
herstellen
58 KREBS DER LEBER UND GALLENWEGE
Verfügung: Kunststoffstents, die leicht zu entfernen sind,
jedoch alle drei Monate gewechselt werden müssen,
und Metallstents, die in der Regel nicht entfernt werden
müssen.
Gelegentlich kann es sein, dass eine Ableitung von innen
nicht erreicht werden kann oder allein nicht ausreichend
ist. In diesem Falle ist es hilfreich, eine einmalige Drainage von außen (durch die Haut/Leber) unter RöntgenDurchleuchtung durchzuführen oder, wenn es erforderlich ist, die Galle dauerhaft nach außen abzuleiten. Hierzu
wird unter örtlicher Betäubung ein Gallengang von außen
durch die Haut punktiert und hier eine Drainage eingebracht.
Drainage kann
verstopfen
Alle Formen der Drainage können verstopfen. Ein solcher
Verschluss ist gefährlich, da er rasch zur Gallengangentzündung führt. Erste Warnzeichen dafür sind meistens
eine dunkle Verfärbung des Urins, Gelbsucht oder Fieber.
Wenn Sie diese Anzeichen bei sich beobachten,
gehen Sie bitte unbedingt zu Ihrem Arzt.
Die Chemotherapie
Manchmal können bei der Operation nicht alle Krebszellen entfernt werden – entweder weil bereits einige über
die Lymph- oder Blutbahn im Körper verstreut sind oder
weil sich bereits Tochtergeschwülste in entfernten Organen gebildet haben. Dann wird Ihr Arzt Ihnen eine Chemotherapie empfehlen.
Zellgifte schädigen
vor allem Tumorzellen
Eine Chemotherapie zerstört Zellen, die sich schnell teilen. Die Medikamente (Zytostatika), die dabei zum Einsatz kommen, hindern Zellen daran, weiter zu wachsen,
indem sie in die Zellteilung eingreifen. Der Blutkreislauf
KREBS DER LEBER UND GALLENWEGE
59
verteilt die Medikamente im ganzen Körper (systemische
Therapie). Das hat allerdings den Nachteil, dass sie auch
gesunde Gewebezellen angreifen, die sich oft teilen.
Dazu gehören zum Beispiel die Schleimhaut- und Haarwurzelzellen. Werden gesunde Zellen angegriffen, entstehen Nebenwirkungen. Fragen Sie Ihren Arzt, womit
Sie rechnen müssen und was Sie gegen die Nebenwirkungen tun können.
Bei der Behandlung des Gallengangkarzinoms hat die Chemotherapie nur eine untergeordnete Bedeutung. Sofern
der Tumor nicht operiert werden kann und die Galle gut
abgeleitet ist, kann im Einzelfall eine milde Chemotherapie
erwogen werden. Allerdings spricht nur weniger als die
Hälfte der Patienten auf eine solche Behandlung an.
Kaum Einsatz bei
Gallengangkrebs
Die Strahlentherapie
Wird ein Tumor mit Strahlen (Radiotherapie) bekämpft,
sollen diese die Tumorzellen abtöten und den Betroffenen heilen. Ionisierende Strahlen verändern das Erbgut
der Zellen. Normale, gesunde Zellen können solche Schäden meistens reparieren. Bei Krebszellen funktioniert dieses Reparatursystem nicht so gut. Deshalb können sie
die Schäden, die die Bestrahlung verursacht hat, nicht
beheben: Die Krebszellen sterben ab.
Bei Krebserkrankungen der Gallenwege kann zur Linderung von Beschwerden eine so genannte lokale Brachytherapie erfolgen. Diese Behandlung wird mit einer sehr
kleinen Bestrahlungssonde durchgeführt, die über die
Gallenwege bis in den Tumorbereich vorschoben wird.
Mit dieser Behandlung kann das Risiko, dass der Tumor
die Gallenwege verschließt und der Betroffene deshalb
an Gelbsucht erkrankt, gesenkt werden.
Strahlen schädigen
vor allem Krebszellen
60 KREBS DER LEBER UND GALLENWEGE
Darüber hinaus kann die Strahlentherapie zur Behandlung
von Metastasen eingesetzt werden und zu einer Linderung von Beschwerden wie Schmerzen beitragen.
Neue Therapieverfahren:
die photodynamische Therapie
Krebserkrankungen der Gallenwege entstehen innerhalb
des Gangsystems und sind in frühen Stadien oft relativ
klein. Aber selbst kleine Tumoren lassen sich wegen der
engen Lagebeziehung zur Leberpforte oft nicht mehr
operativ entfernen.
Bestrahlung mit
Laserlicht
In dieser Situation kann es günstig sein, die Krebserkrankung durch eine Bestrahlung mit Laserlicht von innen zu
beha ndel n. Di ese Behandlungs for m erf olgt in zwei
Schritten: Zunächst wird zwei Tage vor der Bestrahlung
ein Wirkstoff als Injektion verabreicht, der sich im Krebsgewebe anreichert und es empfindlich gegen die Laserstrahlen macht (Photosensitizer).
Laserlicht schädigt
vor allem Krebszellen
Im zweiten Schritt wird dann – ohne Operation im Rahmen einer ERCP (vergleiche Seite 31) – Laserlicht durch
das Endoskop in den Gallengang eingebr acht . Dieses
Laserlicht zerstört gezielt das besonders empfindlich gewordene Krebsgewebe; das gesunde Gewebe – das nur
wenig Photosensitizer aufgenommen hat – wird wenig
oder gar nicht geschädigt.
Haut wird lichtempfindlich
Als wesentliche Nebenwirkung wird die Haut für etwa
vier Wochen lichtempfindlich, so dass Sie während dieser Zeit das helle Sonnenlicht meiden müssen.
KREBS DER LEBER UND GALLENWEGE
Lindernde (palliative) Therapie
Insbesondere wenn die Heilung eines Krebskranken oder
eine wirksame Tumorbehandlung nicht mehr möglich ist,
weil die Erkrankung schon zu weit fortgeschritt en ist,
kommt der lindernden Behandlung (Palliativtherapie) besondere Bedeutung zu. Dazu gehört auch die PsychoOnkologie.
Ziel der palliativen Therapie ist es, unheilbar Kranke
ganzheitlich so zu behandeln, dass sie die verbleibende Lebensspanne als lebenswert empfinden.
Bei der palliativen Behandlung eines Tumorpatienten stehen im Vordergrund: die Besserung der Lebensqualität,
die Behandlung lokaler Komplikationen durch den wachsenden Tumor, die Schmerztherapie sowie eine auf den
einzelnen Patienten und die jeweilige Situation ausgerichtete psycho-soziale Beratung oder Betreuung etwa im
Rahmen von Selbsthilfegruppen oder speziellen psychosozialen Einrichtungen.
Ausführliche Erläuterungen zur palliativmedizinischen Behandlung enthält die Broschüre „Palliativm edizin – Die
blauen Ratgeber 57” der Deutschen Krebshilfe (Bestelladresse siehe Seite 78).
Unter dem Tite l „Leben Sie wohl“ hat die Deutsche
Krebshilfe ein Hörbuch zum Thema Palliativmedizin herausgegeben. Patienten und Angehörige, die im Mildred
Scheel Haus Köln betreut wurden, aber auch Ärzte und
Pflegende kommen zu Wort. Auch dieses Hörbuch kann
kostenlos bei der Deutschen Krebshilfe bestellt werden.
Hörbuch
61
62 KREBS DER LEBER UND GALLENWEGE
Umfangreiche
Prüfungen
KREBS DER LEBER UND GALLENWEGE
Klinische Studien
matisch überprüft und sorgfältig ausgewertet. Nur so
kann zuverlässig festgestellt werden, wie wirksam und
wie verträglich Arzneimittel oder Verfahren wirklich sind.
Wenn in der Medizin neue Behandlungswege entdeckt
oder neue Medikamente entwickelt werden, dann sind
solche Erfolge das Ergebnis systematischer Puzzlearbeit.
Meistens gleicht die Entwicklung neuer Konzepte einem
Geduldsspiel. Experimente können zeigen, dass eine Behandlung theoretisch möglich ist, aber bis sich daraus
neue, wissenschaftlich abgesicherte Behandlungsmög lichkeiten für Krebskranke ergeben, dauert es viele Jahre.
Viele Betroffene werden von ihrem Arzt gefragt, ob sie
bereit sind, an einer Studie teilzunehmen. Manche zögern, da sie befürchten, dass gefährliche Verfahren oder
Medikamente an ihnen als „Versuchskaninchen“ ausprobiert werden. Machen Sie sich darüber keine Sorgen: Die
Behandlung in einer klinischen Stud ie ist sichere r als
außerhalb von Studien. Die beteiligten Ärzte und Wissenschaftler tauschen ihre Erfahrungen und Erkenntnisse
innerhalb einer Studiengruppe regelmäßig aus, und jede
Behandlung wird genau festgehalten.
Bevor neue Behandlungsverfahren und Medikamente –
wenn überhaupt – irgendwann einmal routinemäßig zum
Einsatz kommen können, müssen sie umfangreiche und
gründliche Prüfungen bestehen. Neue Therapien müssen
in Deutschland strenge Vorschriften erfüllen und festgelegt e Zulassungsver fahre n durchlaufen, bevor sie auf
breiter Basis am Kranken angewendet werden dürfen.
Denn die Behandlung einzelner Patienten kann zwar erste Erfahrungen ver mitteln – vera llgem einern lassen
diese sich jedoch nicht. Der Grund: Jeder Patient ist anders, und dieselbe Erkrankung kann ganz unterschiedlich
verlaufen. Einzelerfahrungen können deshalb immer auch
ein Zufallsergebnis sein.
Erst wenn eine ausreichend große Zahl von Menschen
mit der gleichen Krankheit unter den gleichen Bedingungen behandelt worden ist, lässt sich die Wirksamkeit
eines Medikaments oder eines Verfahrens seri ös beurteilen.
In Klinischen Studien werden daher Therapien an einer
größeren Anzahl von Patienten statistisch geplant, syste-
Deshalb möchten wir Sie ermutigen, an Studien teilzunehmen. Vielleicht fragen Sie Ihre Ärzte auch von
sich aus nach einer laufenden Studie.
Nur wenn genügend Menschen an Studien teilnehmen,
ist klinischer Fortschritt möglich. Wenn Sie innerhalb einer Studie behandelt werden, können Sie sicher sein,
dass Ihre Therapie sehr gut überwacht wird. Es können
sich auch zusätzliche Heilungschancen durch neue Therapiefortschritte ergeben.
Gerade die Teilnehmer an Therapiestudien sind die
ersten, die Vorteile von neuen Behandlungsschemata
haben.
Wenn Sie mehr darüber wissen möchten, fragen Sie Ihren Arzt. Nähere Informationen zum Konzept der Klinischen Studien können Sie auch in der Broschüre „Klinische Studien – Die blauen Ratgeber 60“ der Deutschen
Krebshilfe nachlesen (Bestelladresse Seite 78).
Klinische Studien
sind sicher
63
64 KREBS DER LEBER UND GALLENWEGE
Tun Sie etwas für sich
An Krebs erkranken
Körper und Seele
Wenn bei Ihrem Auto die Bremsen kaputt sind, lassen
Sie diese in der Werkstatt reparieren, und alles ist wieder
in Ordnung. Sind Sie selbst krank, ist es mit der „Reparatur“ allein vor allem bei einer schweren Krankheit wie
Krebs meist nicht getan. Denn an Krebs erkrankt nicht
nur der Körper, auch die Seele gerät aus dem Gleichgewicht. Eine Selbstverständlichkeit also, dass Krebs-Betroffene nicht nur die bestm ögliche mediz inisc he Behandlung brauchen, um wieder gesund zu werden, sondern auch seelische Begleitung. Sie wird ihnen helfen, in
ihrem Leben mit Krebs wieder Halt zu finden, nachdem
die Diagnose bei den meisten einen „Sturz aus der Wirklichkeit” ausgelöst hat.
„Sie haben Krebs.“ Dieser Satz verändert schlagartig das
Leben der Betroffenen, löst Unsicherheit und Ängs te
aus: Angst vor der Behandlung und ihren Nebenwirkungen, vor Schmerzen, vor dem Tod, Angst um die Familie.
Irgendwie werden Sie lernen, mit der neuen Situation
fertig zu werden. Immer wieder werden Sie sich aber
wohl die Frage stellen: „Warum ich?“ Vielleicht denken
Sie dann an ein zurückliegendes Ereignis, das Sie sehr
belastet hat. Vielleicht suchen Sie die Ursache in Ihrer
Lebensweise. So verständlich diese Suche ist, Sie werden keine Antwort darauf finden, warum ausgerechnet
Sie krank geworden sind.
Niemand ist „Schuld“ an Ihrer Krankheit. Akzeptieren Sie Ihre Erkrankung als Schicksalsschlag und
schauen Sie nach vorn. Nehmen Sie den Kampf gegen Ihre Krankheit auf und suchen Sie sich Verbündete, die Sie unterstützen.
KREBS DER LEBER UND GALLENWEGE
Viele Betroffene werden durch die Krankheit „stumm”:
Sie verheimlichen, dass sie überhaupt krank sind oder
verschweigen zumindest, was sie haben – aus Scham,
aus Angst vor der Reaktion der anderen, vielleicht aus
Angst vor beruflichen Folgen.
65
Verheimlichen Sie
Ihre Krankheit nicht
Es ist aber wichtig ist, dass Sie über Ihre Erfahrungen
und Gefühle sprechen.
Ihre Angehörigen und Freunde werden zunächst vor den
gleichen Schwierigkeiten stehen wie Sie: Soll ich sie/ihn
auf die Krankheit ansprechen? Soll ich so tun, als wüsste
ich nichts? Verletze ich sie/ihn, wenn ich frage? Am Anfang wird es – so die Erfahrung vieler Betroffener – nicht
leicht sein, ein offenes Gespräch miteinander zu führen.
Sprechen Sie offen
über Gefühle und
Ängste
Trotzdem möchten wir Sie und Ihre Angehörigen ermutigen: Reden Sie ehrlich miteinander. Sie werden
die Ängste gemeinsam überwinden und einen offenen Umgang mit der Erkrankung finden.
Nähere Informationen finden Sie in der Broschüre „Hilfen
für Angehörige – Die blauen Ratgeber 42“ der Deutschen
Krebs hilfe. Sie können diese kostenlos unter der auf
Seite 78 angegebenen Adresse bestellen.
Wenn Ihre Behandlung zunächst einmal beendet ist, werden Sie sich zunehmend mit den Folgen Ihrer Krebserkrankung und vielleicht auch mit den späten Auswirkungen der Behandlung beschäftigen.
Es kann sein, dass eine quälende Müdigkeit Ihren Tagesablauf belastet – eine Folge der Chemotherapie. Diese
dauerhafte Erschöpfung bei Krebs wird auch als „Fatigue” bezeichnet, ein franz ösisches Wort, das „Ermü dung oder Mattigkeit“ bedeutet. Die normale Müdigkeit,
die man abends, nach Gartenarbeit, Sport oder anderen
Starke Müdigkeit
66 KREBS DER LEBER UND GALLENWEGE
körperlichen Anstrengungen spürt, ist am nächsten Morgen nach einer Nacht mit ausreichend Schlaf vorbei. Anders bei Fatigue: Schlaf hilft dabei nicht. Das Fatigue-Syndrom kann oft Wochen bis Monate dauern, lange über
den Behandlungszeitraum hinaus, und beeinträchtigt die
Lebensqualität Betroffener meist erheblich.
Ausführliche Informationen dazu enthält die Broschüre
„Fatigue – Chronische Müdigkeit bei Krebs – Die blauen
Ratgeber 51“ der Deutschen Krebshilfe (Bestelladresse
Seite 78).
Nach großen Operationen oder belastenden medikamentösen Behandlungen haben Sie wahrscheinlich vor allem
ein en Wunsch : Sie möch ten sich zurückzieh en, Ihre
Ruhe haben und sich von den Strapazen erholen. Dies ist
völlig verständlich. Manche Kranke sind auch ängstlich
oder niedergeschlagen.
Igeln Sie sich nicht
zu lange ein
Seelsorger oder
Psychotherapeuten
können helfen
Solche Gemütslagen dürfen Ihren Alltag allerdings nicht
zu lange best immen, sonst wird der Weg zurück ins
„normale Leben” immer schwerer. Deshalb empfehlen
wir Ihnen: Strengen Sie sich an, dass Sie bald wieder in
Ihren Alltag mit normalen menschlichen Kontakten zurückfinden. Nehmen Sie möglichst frühzeitig wieder am
öffentlichen Leben, an Familienaktivitäten oder Festen
teil. Vielleicht gehen Sie erst stundenweise zu einer Geburtstagsfeier, wenn Ihnen ein ganzer Abend zu anstrengend ist? Vielleicht interessieren Sie sich auch für die
Mitarbeit in einer privaten, kirchlichen oder politischen
Organisation oder ein einem Verein? Haben Sie schon
einmal darüber nachgedach t, in eine Krebs-Selbst hilfegruppe zu gehen?
Wir möchten Sie auch ermutigen, mit erfahrenen Seelsorgern oder Psychotherapeuten zu sprechen. Vielen fällt
es leichter, einem „Fremden“ alle Sorgen und Nöte zu
KREBS DER LEBER UND GALLENWEGE
schildern und dem Rat eines Menschen zu vertrauen, der
die Probleme Krebsbetroffener aus seiner Arbeit kennt.
Sie brauchen nicht zu befürch ten, dass Sie psychisch
krank sind, wenn Sie diese Hilfe in Anspruch nehmen.
Sie nutzen lediglich die Chance, Ihre Krankheit aktiv zu
verarbeiten.
Lebensqualität
Viele Krebsarten sind heilbar, wenn sie frühzeitig erkannt
werden. Die Therapie kann jedoch vorübergehende oder
bleibende Spuren hinterlassen: Schmerzen, Narben, kosmetische Veränderungen, Veränderungen im Sexualle ben , Abw ehrschwäche, Funktionsbeeinträchtigungen
einzelner Organe.
In der modernen Krebstherapie geht es nicht nur darum,
eine Krankheit zu heilen, die Funktion eines Organs zu erhalten oder das Leben zu verlängern. Es geht auch darum, welche Qualität dieses Leben (noch) hat.
Lebensqualität bezieht dabei alle Bereiche des Lebens
ein: den körperlichen Zustand ebenso wie das seelische, soziale, wirtschaftliche und geistige Wohlbefinden des Betroffenen selbst und seiner Angehörigen.
Das Leben verändert sich bei einer Krebserkrankung. Damit offen umzugehen, ist wichtig für Ihre Lebensqualität.
Sich schweigend zurückzuziehen, belastet dagegen Sie
und Ihre Angehörigen. Liebevolle Unterstützung und ein
verständnisvolles Miteinander durch den Partner oder die
Familie werden Ihnen helfen, mit Ihrer Krankheit und den
Folgen der Behandlung besser fertig zu werden.
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68 KREBS DER LEBER UND GALLENWEGE
Normales Sexualleben
durchaus möglich
Schwierig ist es sicher, wenn die Therapie Auswirkungen
auf Ihr Sexualleben hat. Dann ist es besonders wichtig,
dass Sie mit Ihrem Partner/Ihrer Partnerin offen darüber
reden, wie er/sie diese Veränderung empfindet. Vermutlich wird es einige Zeit dauern, bis Sie beide ihre Scheu,
darüber zu sprechen, überwunden haben, aber dann werden Ihnen die Gespräche darüber gut tun. Kann Ihnen
trotz aller Bemühungen die Aussprache mit dem Partner
nicht weiterhelfen oder schaffen Sie es nicht, darüber zu
reden, holen Sie sich gemeinsam und vertrauensvoll
fachliche Hilfe – etwa bei einer Paarberatungsstelle oder
bei einem Psycho-Onkologen.
Noch ein Tipp: Beschäftigen Sie sich mit Ihrer Erkrankung und verdrängen Sie sie nicht. Achten Sie aber darauf, dass sich Ihr Leben nicht ausschließlich darum dreht,
sondern gehen Sie so weit wie möglich Ihren bisherigen
Interessen nach.
Lassen Sie sich von der Krankheit nicht lähmen. Lassen Sie nicht zu, dass Ihre Ängste alles verdrängen.
Denken Sie daran, dass das Leben weitergeht.
Wenn Sie mit Ihren psychischen Belastungen nicht
allein fertig werden, nehmen Sie die Hilfe eines erfahrenen Psycho-Onkologen in Anspruch.
So können Sie mit psychischen Belastungen fertig werden
● Werden Sie im Kampf gegen die Krankheit Partner(-in) Ihres Arztes. Besprechen Sie mit ihm die
Behandlungsstrategie und fragen Sie nach allem,
was Ihnen unklar ist
● Denken Sie an die Menschen und Dinge, die Ihnen in der Vergangenheit Kraft und Hoffnung ge-
KREBS DER LEBER UND GALLENWEGE
●
●
●
●
geben haben. Versuchen Sie, Ihre Zeit mit diesen
Menschen oder Dingen zu verbringen
Wenn sich durch die Behandlung Ihr Aussehen
verändert, denken Sie daran: Das Wichtigste an
Ihnen ist Ihr inneres Wesen. Die Menschen, die
Sie lieben und von denen Sie geliebt werden,
wissen das
Ihre Erkrankung verlangt Zeit zu heilen, körperlich
und seelisch. Nehmen Sie sich viel Zeit für sich
selbst
Sprechen Sie mit anderen Menschen über Ihre
Gefühle und Ängste. Wenn Sie dies nicht mit Angehörigen oder Freunden tun können oder wollen, nehmen Sie Kontakt zu ebenfalls Betroffenen
auf. Kapseln Sie sich nicht ab
Denken Sie positiv an die Zukunft!
Auch wenn es merkwürdig klingt: Viele Betroffene
berichten, dass ihr Leben durch die Krankheit intensiver wurde.
Leben Sie gesund
Die Behandlung Ihrer Krebserkrankung ist vermutlich
sehr anstrengend und kostet Sie viel Kraft. Deshalb ist es
wichtig, dass Sie „auftanken“ und Ihrem Körper Gutes
tun. Eine gesunde Lebensweise hilft Ihnen dabei: zum
Beispiel durch gesunde Ernährung, ausreichend Bewegung und frische Luft. Kein Nikotin, wenig Alkohol und
wenig Sonne tragen außerdem dazu bei, dass Sie mit
den Auswirkungen Ihrer Behandlung besser zurechtkommen.
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70 KREBS DER LEBER UND GALLENWEGE
Unsere Empfehlungen
● Rauchen Sie nicht
● Essen Sie täglich Obst und Gemüse, mindestens
650 g am Tag
● Essen Sie wenig Fleisch, etwa zwei bis drei
kleine Portionen pro Woche
● Gehen Sie mit Wurst sparsam um. Bevorzugen
Sie fettarme Sorten (Braten- oder Geflügelaufschnitt)
● Essen Sie häufiger Seefisch wie Hering, Makrele,
Lachs
● Essen Sie wenig tierisches Fett
● Verwenden Sie gute Pflanzenöle wie etwa Oliven- oder Rapsöl
● Nehmen Sie ausreichend Ballaststoffe durch
Obst, Gemüse und Vollkornprodukte (z.B. Vollkornbrot, -nudeln, Naturreis) zu sich
● Trinken Sie wenig Alkohol – und nicht täglich:
Männer höchstens 20 g, Frauen 10 g Alkohol pro
Tag (10 g Alkohol sind enthalten in 125 ml Wein
oder 250 ml Bier)
● Bewegen Sie sich regelmäßig und täglich
● Vermeiden Sie Übergewicht
● Nehmen Sie nicht mehr Energie zu sich, als Sie
verbrauchen
● Schützen Sie sich vor übermäßiger Sonneneinstrahlung
Denken Sie außerdem daran, einmal im Jahr zur
Krebs-Früherkennung zu gehen.
KREBS DER LEBER UND GALLENWEGE
Tumornachsorge
Wenn Sie die erste Behandlungsphase (Primärbehandlung) Ihrer Krebserkrankung – also Operation und/oder
Chemotherapie und/oder Strahlentherapie – geschafft haben, beginnt die nächste Phase: die Tumornachsorge.
Diese hat zur Aufgabe,
●
●
●
rechtzeitig zu erkennen, wenn die Krankheit wieder
auftritt (Tumorrezidiv),
Begleit- oder Folgeerkrankungen festzustellen und zu
behandeln sowie
Ihnen bei Ihren körperlichen, seelischen und sozialen
Problemen zu helfen. Dazu gehört auch, dass Schäden
oder Behinderungen, die durch die Krankheit entstanden sind, so weit wie möglich behoben werden und
sie – wenn Sie es wünschen – wieder berufstätig sein
können.
Suchen Sie sich für die Nachsorge einen Arzt, zu dem Sie
Vertrauen haben. Am besten ist es, wenn sich dieser
Arzt auf die (Nach-)Behandlung und Betreuung von
Krebskranken spezialisiert hat (niedergelassener Onkologe/onkologische Schwerpunktpraxis).
Auf jeden Fall sollten bei diesem Arzt nun alle Fäden
zusammenlaufen, damit es einen gibt, der einen vollständigen Überblick über Ihre Behandlung hat. Auch
wenn Sie Ihre Krebsbehandlung durch unkonventionelle Verfahren ergänzen möchten, ist es wichtig,
dass Ihr behandelnder Arzt davon weiß.
Zunächst braucht er alle wichtigen Informationen aus der
Klinik. Die Klinikärzte fassen diese Daten in Form von
medizinischen Berichten - auch „Arztbrief“ oder „Epi-
Suchen Sie sich
einen Arzt, dem
Sie vertrauen
71
72 KREBS DER LEBER UND GALLENWEGE
krise“ genannt - zusammen. Vielfach fügen sie Unterlagen hinzu, zum Beispiel Laborbefunde oder Ergebnisse
bildgebender Untersuchungen (Röntgen/Ultraschall).
Da sich die Nachsorge bei einem Krebskranken über einige Jahre erstreckt, kann es sein, dass Sie während dieser Zeit umziehen. Dann brauchen Sie an Ihrem neuen
Wohnort auch einen neuen Arzt, der wiederum alle
Unterlagen über Ihre Behandlung benötigt.
„Materialsammlung“
anlegen
Vielleicht möchten Sie sich auch eine eigene „Materialsammlung“ anlegen, die folgende Dokumente als Fotokopie enthält:
●
●
●
●
●
●
●
Feingewebliche Befunde
Laborbefunde
Befunde bildgebender Verfahren
Chemotherapieprotokolle
Berichte der Bestrahlungsbehandlung
Arztbriefe
Nachsorgeberichte
Aufnahmen von Röntgen- oder anderen bildgebenden
Untersuchungen werden von modernen Kliniken nicht
mehr auf Folie belichtet, sondern elektronisch gespeichert. Die gespeicherten Bilder können Sie sich auf eine
CD brennen lassen. Grundsätzlich sind Kliniken und Ärzte
verpflichtet, ihren Patienten diese Unterlagen zu geben.
Sie dürfen sich die Kopien allerdings bezahlen lassen. Damit Ihre Behandlungsunterlagen vollständig sind, lohnt
sich diese Ausgabe aber auf jeden Fall.
Nehmen Sie die Termine für die Nachsorge-Untersuchungen pünktlich wahr.
Rückfall kann frühzeitig entdeckt werden
Ohne Ihnen Angst machen zu wollen: Es kann sein, dass
sich trotz der Behandlung noch Krebszellen in Ihrem Kör-
KREBS DER LEBER UND GALLENWEGE
73
per gehalten haben. Dann könnte die Krankheit wieder
ausbrechen. Bei den Nachsorge-Untersuchungen geht es
daher auch um Krebsfrüherkennung: Ein Rückfall wird
entdeckt, noch bevor er irgendwelche Beschwerden
macht, und kann meistens rechtzeitig und somit erfolgreich behandelt werden.
Die Abstände zwischen den einzelnen Terminen sind anfangs relativ kurz und werden später größer. Einheitliche
Regelungen für die Nachsorgeschemata gibt es nicht; die
Abstände hängen überwiegend von Ihrem Befinden und
dem Verlauf Ihrer Erkrankung ab. Ihr Arzt wird Ihnen genaue Auskunft darüber geben.
Abstände erst kurz,
dann länger
Allerdings sind auch Ihre persönlichen Wünsche und
Vorstellungen wichtig.
Welche Untersuchungen werden durchgeführt?
Bei den einzelnen Nachsorge-Untersuchungen wird Ihr
Arzt Sie zunächst ausführlich befragen, wie es Ihnen
geht und ob es seit der letzten Untersuchung irgendwelche Besonderheiten gegeben hat. Dazu kommt die körperliche Untersuchung.
Blutuntersuchungen und Ultraschallkontrollen gehören
auch zum „Basisprogramm“. Inwieweit dieses verringert
werden kann oder erweitert werden muss, hängt sehr
von der einzelnen Erkrankung ab.
Wurde Ihnen ein Teil der Leber entfernt, muss kontrolliert werden, ob der Tumor wieder auftritt oder ein zweiter Tumor entsteht. Entdeckt man einen solchen Tumor,
solange er noch klein ist, kann Ihnen eine erneute Operation helfen. Haben Sie eine Spenderleber erhalten, wird
im Rahmen der Nachsorge Ihr Immunsystem überwacht
und bei Bedarf neu eingestellt. Auch in diesem Fall muss
der Arzt ein Wiederauftreten des Tumors überwachen.
Regelmäßige
Kontrollen
74 KREBS DER LEBER UND GALLENWEGE
Wenn die Geschwulst in der Leber nicht entfernt wurde,
sonder n lokal oder syst emisch behande lt wird, ist es
wichtig regelmäßig zu kontrollieren, ob der Tumor noch
auf die Therapie anspricht oder ob er wieder größer wird.
Wächst er, kann entweder die gleiche Therapie wiederholt oder eine and ere durc hgefüh rt werd en, um den
Tumor weiter „in Schach zu halten“.
Anschlussrehabilitation
Bewegung und Sport
An den Krankenhausaufenthalt kann sich direkt oder zeitnah eine Anschlussrehabilitation (AR) anschließen. Dafür
gibt es spezielle Nachsorgekliniken, die sowohl mit den
körperlichen als auch mit den psychisch en Problemen
von Krebspatienten vertraut sind. Hier können Sie wieder
zu Kräften kommen; meistens wird auch der Ehepartner
in die Betre uung einb ezogen. Der Antr ag für die Anschlussrehabilitation muss bereits im Krankenhaus gestellt werden. Sprechen Sie den Sozialdienst der Klinik
darauf an – er wird Ihnen helfen.
Inzwischen ist wissenschaftlich nachgewiesen, dass Bewegung und Sport den Krankheitsverlauf positiv beeinflussen. Eine Bewegungstherapie sollte für jeden Betroffenen maßgeschneidert sein und schon im behandelnden Krankenhaus (Akutklinik) beginnen. In der Reha-Klinik
und später in Rehabil itations- Gruppen im Sportverein
wird sie dann fortgeführt.
Anfangs ist es besonders wichtig, Herz und Kreis lauf
wieder „fit“ zu machen. Im Laufe der Zeit werden Übungen dazu kommen, die helfen, dass Sie im Alltag wieder
beweglicher werden. Untersuchun gen haben ergeben,
dass regelmäßige körperliche Aktivität auch das körpereigene Abwehrsystem stärkt.
Besprechen Sie mit Ihrem Arzt, ob Sie Rehabilitationssport betreiben können. Dann kann er diesen
KREBS DER LEBER UND GALLENWEGE
verordnen. Jeder Krebs-Betroffene hat das Anrecht
auf Rehabilitationssport.
Die Krankenkassen unterstützen die Teilnahme an einer
Reha-Sp ortgruppe für 18 Monate. Jedem betroffenen
Kassenpatienten stehen 50 Übungsstunden (mindestens
jeweils 30 Minuten) Rehabilitationssport in einem vom
LandesSpor tBund oder vom Behinder tensportverband
zertifizierten Sportverein zu.
Ausführliche Informationen enthält die Broschüre „Bewegung und Sport bei Krebs – Die blauen Ratgeber 48“
der Deutschen Krebshilfe (Bestelladresse Seite 78).
Die meisten Krebskranken trifft die Diagnose völlig überraschend. Die Behandlung und alles, was sich daran anschließt, die Befürchtung, dass das Leben früher als erwartet zu Ende sein könnte, die praktischen, alltäglichen
Folgen der Krankheit – all das sind neue Probleme, die
sich stellen.
Für viele ist dann der Kontakt zu anderen Betroffenen,
die sie zum Beispiel in einer Selbsthilfegruppe finden,
eine große Hilfe. Denn sie kennen die Probleme aus
eigener Erfahrung und können Ihnen mit Rat und Tat
helfen. Sie können Kontakt zu einer Selbsthilfegruppe
aufnehmen, wenn Ihre Therapie abgeschlossen ist
oder auch schon während der Behandlungszeit.
Wenn Ihnen Ihr Arzt oder das Pflegepersonal im Krankenhaus bei der Suche nach einer Selbsthilfegruppe nicht
helfen kann, wenden Sie sich an den Informations- und
Beratungsdienst der Deutschen Krebshilfe (Adresse und
Telefon Seite 78).
75
76 KREBS DER LEBER UND GALLENWEGE
Zurück in den Alltag
KREBS DER LEBER UND GALLENWEGE
Die Behandlung einer Krebserkrankung verändert das Leben des Betroffen en und sein er Angeh örigen meis t
grundlegend. Danach wieder in den Alltag zurückzufin den, ist nicht immer leicht und oft eine große Herausforderung für den Krebskranken. Familie, Freunde, Kollegen,
Ärzte und eventuell auch andere berufliche Helfer, zum
Beispiel Sozialarbeiter, Mitarbeiter von kirchlichen Institutionen, Beratungsstellen sowie Psychologen können Sie
dabei unterstützen.
Hier erhalten Sie
Informationen und Rat
Wenn Sie wieder berufstätig sein möchten, gibt es verschiedene Möglichkeiten, Ihnen den Einstieg zu erleichtern oder krankheitsbedingte Nachteile wenigstens teilweise auszugleichen.
Die umfangreiche Datenbank des Informations- und Beratungsdienstes der Deutschen Krebshilfe enthält Adressen, die für Betroffene wichtig sind.
Wichtig ist, dass Sie die verschiedenen Möglichkeiten
und Angebote kennen. Dann fällt es Ihnen leichter,
Ihre Zukunft zu planen und zu gestalten. Nehmen Sie
die Hilfen, die Ihnen angeboten werden, in Anspruch.
Diese Adressen können Sie bei der Deutschen
Krebshilfe bekommen
● Tumorzentren oder onkologische Schwerpunktkrankenhäuser in Ihrer Nähe, die Ihnen bei medizinischen Fragen weiterhelfen
● Beratungsstellen oder Selbsthilfegruppen an Ihrem Wohnort
● Adre sse n vo n Fachklin ik en un d Klin ik en fü r
Krebsnachsorgekuren
● Pal liati vst ationen und Hospi ze; wenn Sie zum
Beispiel Fragen zum Thema Schmerz haben, erhalten sie dort besonders fachkundige Auskunft
Dazu gehören auch verschiedene finanziel le Unterstützungen. Informationen über Sozialleistungen, auf die Sie
Anspruch haben, enthält der „Wegweiser zu Sozialleistung en – Die bl auen Ratgeber 40“ der Deu tsc hen
Krebshilfe. Sie können ihn kostenlos unter der auf Seite
78 angegebenen Adresse bestellen.
77
Die Deutsche Krebshilfe ist für Sie da: Sie hilft, unterstützt, berät und informiert Krebskranke und ihre Angehörigen – selbstverständlich kostenlos.
Manchmal kommen zu den gesundheitlichen Sorgen eines Krebskranken noch finanzielle Probleme – zum Beispiel wenn ein berufstätiges Familienmitglied statt des
vollen Gehaltes nur Krankengeld erhält oder wenn durch
die Kra nkheit Kos ten entstehen, die der Betroffene
selbst bezahlen muss. Unter bestimmten Voraussetzungen kann der Härtefonds der Deutschen Krebshilfe Betroffenen, die sich in einer finanziellen Notlage befinden,
Wichtige Adressen
Hilfe bei finanziellen
Problemen
78 KREBS DER LEBER UND GALLENWEGE
Internetadresse
KREBS DER LEBER UND GALLENWEGE
einen einmaligen Zuschuss geben. Das Antragsformular
erhalten Sie bei der Deutschen Krebshilfe oder im Internet unter www.krebshilfe.de/haertefonds.html.
Immer wieder kommt es vor, dass Betroffene Probleme
mit Behörden, Versicherungen oder anderen Institutionen haben. Die Deutsche Krebshilfe darf zwar keine
rechtliche Beratung geben, aber oft kann ein Gespräch
mit einem Mitarbeiter in der jeweiligen Einrichtung dabei
helfen, die Schwierigkeiten zu beheben.
Allgemeinverständliche Informationen
Internetadresse
Wer Informationen über Krebserkrankungen sucht, findet
sie bei der Deutschen Krebshilfe. Ob es um Diagnostik,
Therapie und Nachsorge einzelner Krebsarten geht oder
um Einzelheiten zu übergeordneten Themen wie
Schmerzen, Palliativmedizin oder Sozialleistungen: „Die
blauen Ratgeber“ erläutern alles in allgemeinverständlicher Sprache. Die weißen Präventionsfaltblätter und –
broschüren informieren darüber, wie sich das Risiko, an
Krebs zu erkranken, weitgehend vermeiden lässt. Sie
können alle Drucksachen im Internet unter der Adresse
www.krebshilfe.de aufrufen und lesen beziehungsweise
per E-Mail, Fax oder Post bestellen.
Deutsche Krebshilfe e.V.
Buschstraße 32
53113 Bonn
Postfach 1467
53004 Bonn
Telefon: (Mo bis Do 9 - 16 Uhr, Fr 9 - 15 Uhr)
Zentrale:
02 28 / 7 29 90 - 0
Härtefonds:
02 28 / 7 29 90 - 94
Informationsdienst: 02 28 / 7 29 90 - 95 (Mo bis Fr 8 - 17 Uhr)
Telefax:
02 28 / 7 29 90 - 11
E-Mail:
[email protected]
Internet:
www.krebshilfe.de
Raucher-Hotline für Krebspatienten und deren Angehörige:
Montag bis Freitag von 14 bis 18 Uhr
Telefon: 0 62 21/ 42 42 24
Internet: www.tabakkontrolle.de
79
RaucherHotline
Ein Gemeinschaftsprojekt der Deutschen Krebshilfe und
des Deutschen Krebsforschungszentrums.
Betroffene, Angehörige, Ärzte, Pflegepersonal, Mitarbeiter in Krebs-Beratungsstellen, Mitglieder von KrebsSelbsthilfegruppen, Seelsorger, Psychotherapeuten, Studenten – wer immer täglich mit Krebs und Krebskranken
zu tun hat, kann an Seminaren in der Dr. Mildred Scheel
Akademie für Forschung und Bildung teilnehmen. In unmittelbarer Nähe zu den Kölner Universitätskliniken bietet
die von der Deutschen Krebshilfe gegründete Weiterbildungsstätte ein vielseitiges Programm an. Dazu gehören
Fortbildungen zu ausgewählten Krebsarten sowie zu Palliativ- und Hospizpflege, Seminare zur Konflikt- und
Stressbewältigung, Verarbeitungsstrategien für den Umgang mit der Krankheit und den Kranken, Gesundheitstraining, Trauer- und Sterbebegleitung, Krankheit und
Lebensgestaltung oder Kommunikationstraining.
Das ausführliche Seminarprogramm steht im Internet unter www.krebshilfe.de/akademie.html. Dort können Sie
sich auch anmelden. Oder fordern Sie das gedruckte Programm an bei:
Dr. Mildred Scheel Akademie
für Forschung und Bildung gGmbH
Kerpener Str. 62
50924 Köln
Telefon: 02 21/ 94 40 49 - 0
Telefax: 02 21/ 94 40 49 - 44
E-Mail: [email protected]
Internet: www.mildred-scheel-akademie.de
Dr. Mildred Scheel
Akademie
80 KREBS DER LEBER UND GALLENWEGE
Weitere nützliche
Adressen
Arbeitsgruppe Biologische Krebstherapie
5. Medizinische Klinik
Institut für Medizinische Onkologie, Hämatologie und
Knochenmarktransplantation
Klinikum Nürnberg Nord
Prof.-Ernst-Nathan-Str. 1
90491 Nürnberg
Telefon: 09 11/ 398 - 30 56 (Mo - Fr 9 -12 Uhr und 14 -16 Uhr)
Telefax: 09 11/ 398 - 35 22
E-Mail: [email protected]
Internet: www.agbkt.de
Deutsche Krebsgesellschaft e.V.
Steinlestr. 6
60596 Frankfurt/M.
Telefon: 0 69 / 63 00 96 - 0
Telefax: 0 69 / 63 00 96 - 66
E-Mail: [email protected]
Internet: www.krebsgesellschaft.de
KID – Krebsinformationsdienst des
Deutschen Krebsforschungszentrums
Telefon: 08 00 /4 20 30 40 (täglich 8 - 20 Uhr,
aus dem deutschen Festnetz kostenlos)
E-Mail: [email protected]
Internet: www.krebsinformationsdienst.de
Verein Hilfe für Kinder krebskranker Eltern e.V.
Dr. Lida Schneider
Güntherstr. 4a
60528 Frankfurt/M.
Telefon: 0 69 / 67 72 45 04
Telefax: 0 69 / 67 72 45 04
E-Mail: [email protected]
Internet: www.hilfe-fuer-kinder-krebskranker.de
KREBS DER LEBER UND GALLENWEGE
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Neutral und unabhängig informiert die Unabhängige Patientenberatung Deutschland UPD Patientinnen und Patienten bei Fragen zum Thema Gesundheit – in bundesweit
26 Beratungsstellen sowie über ein Beratungstelefon.
Unabhängige Patientenberatung Deutschland
Littenstraße 10
10179 Berlin
Telefon: 0 18 03 /11 77 22 (Mo - Fr 10 - 18 Uhr,
9 ct/Min aus dem deutschen Festnetz)
Internet: www.unabhaengige-patientenberatung.de
Informationen im Internet
Immer häufiger informieren sich Betroffene und Angehörige im Internet. Hier gibt es sehr viele Informationen,
aber nicht alle davon sind wirklich brauchbar. Deshalb
müssen – besonders wenn es um Informationen zur
Behandlung von Tumorerkrankungen geht – gewisse
(Qualitäts-)Kriterien angelegt werden:
1. Es muss eindeutig erkennbar sein, wer der Verfasser
der Internetseite ist (mit Namen, Position und verantwortlicher Institution.
2. Wenn Forschungsergebnisse zitiert werden, muss die
Quelle der Daten (zum Beispiel eine wissenschaftliche
Fachzeitschrift) angegeben sein.
3. Diese Quelle muss sich (am besten über einen Link)
ansehen beziehungsweise überprüfen lassen.
4. Es muss eindeutig erkennbar sein, ob – und wenn ja,
wer – die Internetseite finanziell unterstützt.
5. Es muss eindeutig erkennbar sein, wann die Internetseite aufgebaut und wann sie zuletzt aktualisiert wurde.
Auf den nachfolgend genannten Internetseiten finden Sie
sehr nützliche, allgemeinverständliche medizinische In-
Qualitätskriterien für
Internetseiten
82 KREBS DER LEBER UND GALLENWEGE
formationen zum Thema Krebs. Auf diese Seiten kann jeder zugreifen, sie sind nicht durch Registrierungen oder
dergleichen geschützt.
Allgemeine medizinische Informationen
zu Krebs
www.krebsinformationsdienst.de
(KID – Krebsinformationsdienst des Deutschen Krebsforschungszentrums)
www.inkanet.de
(Informationsnetz für Krebspatienten und Angehörige)
www.krebs-webweiser.de
(Informationen des Tumorzentrums Freiburg)
www.meb.uni-bonn.de/cancernet/deutsch
(Informationen des US-amerikanischen Cancernet in
Deutsch)
www.patienten-information.de
(Qualitätsgeprüfte Gesundheitsinformationen über unterschiedliche Krankheiten, deren Qualität das ärztliche Zentrum für Qualität in der Medizin gemeinsam mit Patienten bewertet)
KREBS DER LEBER UND GALLENWEGE
www.agbkt.de
(Arbeitsgruppe Biologische Krebstherapie)
www.studien.de
(Therapiestudienregister der Deutschen Krebsgesellschaft)
www.cancer.gov/cancerinfo
(Amerikanisches National Cancer Institute, aktuelle Informationen; nur in Englisch)
www.cancer.org
(American Cancer Society, aktuelle, umfangreiche Informationen zu einzelnen Krebsarten und ihren Behandlungsmöglichkeiten; nur in Englisch)
www.dapo-ev.de
www.vereinlebenswert.de
www.psychoonkologie.org
(drei Seiten mit Informationen über psychosoziale Beratung)
www.krebskreis.de
(OnlineTreff für Krebsbetroffene, Angehörige und Freunde
mit Informationen zum Thema Bewegung, Sport und Krebs)
www.gesundheit-aktuell.de/krebs-aktuell.html
(Online-Gesundheitsratgeber mit zahlreichen weiterführenden Internetseiten)
www.kinder-krebskranker-eltern.de
(Beratungsstelle Flüsterpost e.V. mit Angeboten für Kinder, Jugendliche und Erwachsene)
www.gesundheitsinformation.de
(Patientenportal des Instituts für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen)
www.hilfe-fuer-kinder-krebskranker.de
(Verein Hilfe für Kinder krebskranker Eltern e.V.)
www.medinfo.de
(größter Webkatalog im deutschsprachigen Raum für
Medizin und Gesundheit, bietet systematisch geordnete
und redaktionell zusammengestellte Links zu ausgewählten Internetquellen)
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www.medizity.de
(die Medizinstadt für Kinder im Internet)
www.onko-kids.de
(Informations- und Kommunikationsseiten für krebskranke
Kinder und Jugendliche, ihre Geschwister und Familien)
Informationen zu
Leben mit Krebs und
Nebenwirkungen
84 KREBS DER LEBER UND GALLENWEGE
www.deutsche-fatigue-gesellschaft.de
(umfangreiche Hinweise auf Kliniken und Patientenorganisationen, Linktipps und Buchempfehlungen; spezielle
Informationen zu Psychoonkologie und dem FatigueSyndrom)
www.hospiz.net
(Deutscher Hospiz- und Palliativ Verband e.V.)
Informationen zu
Sozialleistungen
www.unabhaengige-patientenberatung.de
(umfangreiche Informationen zur gesundheitsrelevanten
Themen, Beratung in gesundheitsrechtlichen Fragen und
Auskünfte zur Gesundheitsversorgung)
www.deutsche-rentenversicherung.de
(Deutsche Rentenversicherung u.a. mit Informationen zu
Rente und Rehabilitation)
www.bmg.bund.de
www.die-gesundheitsreform.de
(Bundesministerium für Gesundheit mit Informationen zu
den Leistungen der Kranken-, Pflege- und Rentenkassen
sowie zu Pflegebedürftigkeit und Pflege)
www.medizinrechts-beratungsnetz.de
(Stiftung Gesundheit in Kiel; sie bietet bundesweit kostenfreie Erstberatungen bei Konflikten zwischen Patienten und Ärzten sowie bei Problemen mit Ihrer Kranken-,
Renten- oder Pflegeversicherung)
Arzt- oder Kliniksuche
www.kbv.de/arztsuche/178.html
(Datenbank der Kassenärztlichen Bundesvereinigungen
zur Suche nach spezialisierten Ärzten und Psychologen)
www.arztauskunft.de
(Klinik-Datenbank mit rund 24.000 Adressen von mehr als
1.000 Diagnose- und Therapieschwerpunkten)
KREBS DER LEBER UND GALLENWEGE
Erklärung von Fachausdrücken
Abdomen
Bauch, Ober-/Unterleib
adjuvant
die Wirkung zusätzlich unterstützend
Aflatoxin
Giftstoffe des Schimmelpilzes
Albumin
Haupteiweißstoff des Blutes, der in der Leber gebildet wird; bindet Wasser
und sorgt so dafür, dass das Blut in den Gefäßen bleibt
ambulant
ohne dass ein Krankenhausaufenthalt erforderlich ist; der Kranke sucht einen Arzt in einer Praxis oder Klinikambulanz auf oder er wird dort betreut
und behandelt, wo er wohnt
Anamnese
Krankengeschichte; Art, Beginn und Verlauf der (aktuellen) Beschwerden,
die der Arzt im Gespräch mit dem Kranken erfragt
anatomiegerecht
hier: Teilentfernung der Leber, bei der entweder die rechte oder die linke
Hälfte der Leber entfernt wird
Angiographie
Röntgendarstellung der (Blut-)Gefäße, nachdem zuvor ein Kontrastmittel verabreicht wurde
Antiemetikum (Pl. Antiemetika)
Medikament, das Übelkeit und Erbrechen verhindert beziehungsweise abschwächt. Antiemetika werden besonders bei der Behandlung von Nebenwirkungen der Chemo- und Strahlentherapie eingesetzt.
85
86 KREBS DER LEBER UND GALLENWEGE
Aszites
Ansammlung von Flüssigkeit im Bauchraum („Bauchwasser“)
atypisch
vom Normalen abweichend
benigne
gutartig
Bilirubin
Abbauprodukt des roten Blutfarbstoffs; Hämoglobin
Biopsie
mit einem Instrument (zum Beispiel Spezialkanüle, Zangeninstrument oder
Skalpell) wird Gewebe entnommen und mikroskopisch untersucht. Die genaue Bezeichnung richtet sich entweder nach der Entnahmetechnik (zum
Beispiel Nadelbiopsie) oder nach dem Entnahmeort (zum Beispiel Schleimhautbiopsie).
Brachytherapie
Die ➠ interstitielle Brachytherapie ist eine lokale ➠ Strahlenbehandlung, bei
der ionisierende Strahlungsquellen in das Tumorgewebe selbst eingebracht
werden. Heute wird als Strahlenquelle üblicherweise Jod 125 verwendet.
Chemotherapie
Behandlung mit chemischen Substanzen, die eine Wachstumshemmung
von Tumorzellen im Organismus bewirken. Der Begriff steht meistens speziell für die Bekämpfung von Tumorzellen mit Medikamenten, die die Zellteilung hemmen (zytostatische Chemotherapie); ➠ Zytostatika
Cholesterin
organische Verbindung, die in allen tierischen und pflanzlichen Zellen vorkommt
Computertomographie (CT)
Computergestütztes röntgendiagnostisches Verfahren zur Herstellung von
Schnittbildern (Tomogramme, Quer- und Längsschnitte) des menschlichen
Körpers. Mit Hilfe von Röntgenstrahlen, die durch die zu untersuchende
KREBS DER LEBER UND GALLENWEGE
Schicht hindurch geschickt werden, kann der Computer rechnerisch ein Abbild des untersuchten Gebietes zusammensetzen. Mit der Computertomographie können innere Organe oder auch das Schädelinnere präzise abgebildet werden.
Diagnostik
Sammelbegriff für alle Untersuchungen, die durchgeführt werden, um eine
Krankheit festzustellen
Diabetes mellitus
Zuckerkrankheit, erhöhter Zuckerspiegel im Blut, der entsteht, wenn die
Bauchspeicheldrüse zu wenig ➠ Insulin produziert
Differenzierungsgrad
wörtlich: Unterscheidung, Abweichung. Bei Krebszellen wird untersucht,
wie sehr die bösartigen Zellen den gesunden Zellen des befallenen Organs
ähneln. Je unähnlicher die Tumorzellen den gesunden sind, desto bösartiger
wird der Krebs eingestuft.
Drainage
Ableitung von Flüssigkeit über entsprechende Röhrchen, Schläuche oder
ähnliches
Drüse
mehrzelliges Organ, das spezifische Wirkstoffe (Sekrete) bildet und diese
nach außen (z.B. in die Mundhöhle) oder nach innen direkt in die Blut- oder
Lymphbahn abgibt (Hormondrüse wie z.B. die Schilddrüse)
Embolisation
künstlicher Verschluss von Blutgefäßen
Endoskop
beweglicher Schlauch, um eine ➠ Endoskopie durchzuführen
Endoskopie
Körperhohlräume und Hohlorgane lassen sich mit Hilfe eines beweglichen
Schlauches ausleuchten und betrachten („spiegeln“). In dem Schlauch
87
88 KREBS DER LEBER UND GALLENWEGE
steckt ein optisches System. Während einer Endoskopie kann der Arzt eine
Gewebeprobe entnehmen (➠ Biopsie) oder sogar eine endoskopische Operation durchführen. Eine weiterführende Diagnostik ist durch die Kombination der Endoskopie mit Röntgenaufnahmen (➠ ERCP) oder Ultraschall (➠
Endosonographie) möglich.
Endoskopisch-retrograde-Cholangio-Pankreaticographie (ERCP)
Untersuchungsverfahren bei Leber-, Galle- und Bauchspeicheldrüsenerkrankungen, bei dem die ➠ Endoskopie mit Röntgenaufnahmen kombiniert wird
Endosonographie
Untersuchungsmethode, bei der die Endoskopie mit der ➠ Ultraschalluntersuchung kombiniert wird
Erythrozyten
rote Blutkörperchen, die für den Sauerstofftransport im Blut zuständig sind
Fernmetastase
➠ Metastase
Gen
Träger der Erbinformationen, ist in jeder Zelle vorhanden
Gentherapie
Behandlungsverfahren, bei denen die Träger der Erbinformationen (Gene)
gezielt beeinflusst werden; die Gentherapie beim Menschen befindet sich in
einem frühen Erprobungsstadium
Glukose
Traubenzucker, ist in freier Form in süßen Früchten, Pflanzensaft, Honig und
in Blut enthalten
Grading
die Bösartigkeit von Tumoren wird beurteilt nach Bewertungskriterien wie
Ähnlichkeit der Tumorzellen mit Zellen des Organs, aus dem der Tumor hervorgeht, oder der Zellteilungsrate im Tumor; ➠ TNM-Klassifikation)
KREBS DER LEBER UND GALLENWEGE
Hämochromatose
Eisenspeicherkrankheit; erhöhte Aufnahme und Ablagerung von Eisen in Geweben und Organen, führt später zu ➠ Leberzirrhose
Hemihepatektomie
Teilentfernung der Leber; man unterscheidet die anatomiegerechte und die
atypische Entfernung
Hepatektomie
Entfernung der Leber
Hepatitis
Entzündung der Leber, die meist durch Viren ausgelöst wird
Histologie/histologisch
Wissenschaft und Lehre vom Feinbau biologischer Gewebe. Ein hauchfeiner
und speziell angefertigter Gewebeschnitt wird unter dem Mikroskop betrachtet und lässt sich daraufhin beurteilen, ob eine gutartige oder bösartige
Gewebswucherung (Tumor) vorliegt. Gegebenenfalls gibt er auch Hinweise
auf den Entstehungsort des Tumors.
Hormone
Botenstoffe des Körpers, die in spezialisierten Zellen und Geweben hergestellt werden; sie erreichen ihren Wirkort entweder auf dem Blutweg (hämatogen) oder auf dem Lymphweg (lymphogen)
Hormontherapie
Behandlung, bei der man sich zunutze macht, dass bestimmte Tumorzellen
hormonabhängig sind und man ihnen die „Nahrung“ entziehen kann. Dabei
wird entweder die Bildung des entsprechenden Hormons unterbunden oder
die Empfangszellen auf den Tumorzellen (Rezeptoren), die das Vorhandensein von Hormonen registrieren, werden blockiert.
Ikterus
Gelbsucht, Gelbfärbung der Haut und der Bindehaut des Auges; entsteht,
wenn die Galleflüssigkeit nicht in den Zwölffingerdarm abfließen kann
89
90 KREBS DER LEBER UND GALLENWEGE
Ileum
Anteil des Dünndarms
KREBS DER LEBER UND GALLENWEGE
Insulin
Blutzucker senkendes und Glykogen aufbauendes Hormon, das in „Inseln”
der Bauchspeicheldrüse gebildet wird. Insulin ist lebensnotwendig, um im
Organismus die normale Blutzuckerkonzentration zu erhalten.
Kernspintomographie/Magnet-Resonanz-Tomographie (MRT)
Die Kernspintomographie oder Magnetresonanztomographie ist ein bildgebendes Verfahren, das im Gegensatz zur Computertomographie keine Röntgenstrahlen, sondern ein starkes Magnetfeld und Radiowellen nutzt. Wissenschaftlicher Hintergrund ist, dass der menschliche Körper aus Atomen
besteht, vor allem aus ungeordneten Wasserstoffatomen. Die Kernspintomographie zwingt durch ihr starkes Magnetfeld die Atomkerne in eine bestimmte Richtung, ähnlich wie ein Magnet, der die Kompassnadel ausrichtet. Die Atome stehen nun unter einer gewissen Spannung und werden aus
diesem Zustand durch Radiowellen aus ihrer erzwungenen Position „befreit“. Schaltet man die Radiowellen wieder ab, werden die Atome durch
das starke Magnetfeld wieder in die vorherige Richtung gezwungen. Dabei
senden sie bestimmte Signale aus, die sich durch hochempfindliche Antennen messen lassen. Ein Computer berechnet aus diesen Signalen auf der
Basis komplizierter mathematischer Verfahren genaue Schnittbilder durch
den Körper. Ungeeignet ist die Kernspintomographie häufig für Menschen
mit Herzschrittmachern, für Menschen mit Ängsten und für Menschen, denen nur eine sehr kurze Untersuchungszeit zugemutet werden kann.
interstitiell
(lat. interstitium = Zwischenraum) im Zwischengewebe liegend
Klassifikation/Klassifizierung
etwas in Klassen einteilen, einordnen
karzinogen
krebserregend
Kolon
Dickdarm
Karzinom
Geschwulst, die aus Deckgewebe (Epithel) entsteht. Karzinome besitzen
viele Formen, die sich z.B. in Bezug auf den Gewebeaufbau und das
Wachstum unterscheiden: etwa Adenokarzinom = von Drüsen ausgehend,
Plattenepithelkarzinom = von Plattenepithel tragenden Schleimhäuten ausgehend
Koloskopie
Betrachtung des Muttermundes (Portio) und des Gebärmutterhalseingangs
durch ein Vergrößerungsglas
Immunsystem
das körpereigene Abwehrsystem gegen Krankheiten; wesentliches Merkmal
dieses Abwehrsystems ist, dass es Krankheitserreger oder fremde Substanzen als „feindlich“ erkennen und Gegenmaßnahmen aktivieren kann
infiltrieren
eindringen, einsickern
Infusion
größere Flüssigkeitsmengen (Nährlösungen, Medikamente) werden dem
Organismus meist tröpfchenweise über ein Blutgefäß zugeführt
Katheter
röhren- oder schlauchförmiges, starres oder biegsames Instrument, das in
Hohlorgane (z.B. Blase), Gefäße (z.B. Vene) oder Körperhöhlen (z.B. Bauchraum) eingeführt wird; durch einen Katheter lässt sich etwa Flüssigkeit entnehmen oder man kann darüber Substanzen an die jeweilige Stelle bringen
Laser-induzierte Thermotherapie (LITT)
Behandlungsverfahren, bei dem der Tumor durch Wärme verödet wird
Leberzirrhose
Zerstörung der normalen Leberzellen, ausgelöst vor allem durch den regelmäßigen und übermäßigen Konsum von Alkohol; führt im fortgeschrittenen
Stadium oft zu Leberkrebs
91
92 KREBS DER LEBER UND GALLENWEGE
Leukozyten
weiße Blutkörperchen; sie spielen die Hauptrolle im Kampf des Körpers gegen Infektionen. Diese Zellen sind in drei Hauptgruppen unterteilt: Granulozyten, Lymphozyten, Monozyten. Beim gesunden Menschen ist nur ein geringer Teil der im Körper vorhandenen Leukozyten im Blut zu finden; die
meisten Leukozyten befinden sich im Knochenmark beziehungsweise in verschiedenen Organen und Geweben. Eine Erhöhung der Leukozytenzahl im
Blut deutet auf eine Krankheit hin.
Lipiocistherapie
Behandlung, bei der ein bestimmtes Kontrastmittel, das sich besonders im
Leberkrebs anreichert, mit radioaktiven Teilen beladen und in die Leberarterie gespritzt wird; die Strahlung tötet die Tumorzellen ab
lokal
örtlich
Lymphe
Gewebewasser, das in einem eigenen Gefäßsystem zu den herznahen Venen transportiert wird und sich dort wieder mit dem Blut vermischt.
Lymphknoten
Die linsen- bis bohnengroßen Lymphknoten sind an zahlreichen Stellen des
Körpers (Lymphknotenstationen) Filter für das Gewebewasser (➠ Lymphe)
einer Körperregion. Die oft verwendete Bezeichnung Lymphdrüsen ist missverständlich, da die Lymphknoten keinerlei Drüsenfunktion besitzen. Die
Lymphknoten sind ein wichtiger Teil des Immunsystems.
Metastase
Tochtergeschwulst, die entsteht, wenn Tumorzellen aus dem ursprünglichen Krankheitsherd verstreut werden. Fernmetastase: Metastase, die fern
des ursprünglichen Tumors angetroffen wird. Eine Metastasierung kann
über den Blutweg (hämatogen) oder mit dem Lymphstrom (lymphogen) erfolgen. Hämatogene Metastasen sind mit Operation oder Strahlentherapie
nur sehr selten zu bekämpfen, während bei lymphogenen Metastasen eine
Operation, eine Chemotherapie und/oder eine Bestrahlung noch ausreichend wirksam sein kann.
KREBS DER LEBER UND GALLENWEGE
Östrogen/Antiöstrogen
weibliches Geschlechtshormon, das Zellteilungs- und Wachstumseffekte an
den weiblichen Geschlechtsorganen (zum Beispiel Schleimhaut und Muskulatur der Gebärmutter, Brustdrüse) auslöst. Antiöstrogene sind Substanzen,
die die Wirkung der natürlichen Östrogene hemmen und im Rahmen einer
Hormontherapie eingesetzt werden können.
palliativ
leitet sich ab vom lateinischen pallium = der Mantel bzw. von palliare = mit
dem Mantel bedecken, lindern. Die palliative Therapie hat besondere Bedeutung, wenn die Heilung eines Krebspatienten nicht mehr möglich ist. Im medizinischen Bereich stehen eine intensive Schmerztherapie und die Linderung anderer krankheitsbedingter Symptome im Vordergrund.
Pathologe
Arzt, der unter anderem entnommenes Gewebe und Zellen auf krankhafte
Veränderungen untersucht
perkutane Äthanol-Instillation (PEI)
Behandlungsverfahren, bei dem der Tumor verödet wird, indem hochprozentiger Alkohol durch die Bauchdecke (perkutan) direkt in den Tumor gespritzt
wird
Pfortader
Vene, die das Blut aus Darm, Magen, Milz und Gallenblase in die Leber
transportiert
photodynamische Therapie
Behandlungsverfahren, bei dem Karzinome mit Laserlicht zerstört werden;
die Tumorzellen werden zuvor durch einen Wirkstoff (Photosensitizer) besonders empfindlich gegen Licht gemacht
Photosensitizer
Wirkstoff, der Tumorzellen besonders empfindlich gegen Licht macht; ➠
photodynamische Therapie
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94 KREBS DER LEBER UND GALLENWEGE
portale Hypertension
Pfortader-Hochdruck; durch den Umbau des Lebergewebes staut sich das
Blut und erhöht den Druck in den die Leber versorgenden Gefäßen
physisch
körperlich
Positronen-Emissions-Tomographie (PET)
modernes rechnergestütztes bildgebendes Verfahren. Stellt Schnittbilder
von Körperorganen her, die anatomische Strukturen zwar ungenauer als die
➠ Magnet-Resonanz-Tomographie (MRT) oder die ➠ Computertomographie
(CT) abbilden, auf denen jedoch Stoffwechselvorgänge und Durchblutungsintensitäten dargestellt werden. Tumoren und/oder Metastasen weisen
meist einen gegenüber gesundem Gewebe erhöhten Stoffwechsel auf und
heben sich dadurch in dem tomographischen Bild vom gesunden Gewebe
ab. Damit besteht die Möglichkeit, für bestimmte Tumoren typische „Stoffwechselmuster“ darzustellen und stoffwechselaktives Tumorgewebe zu
identifizieren.
Prävention
vorbeugende Maßnahmen
Primärtumor
die zuerst entstandene Geschwulst, von der Metastasen ausgehen können
Prognose
Heilungsaussicht, Voraussicht auf den Krankheitsverlauf
Protein
Eiweiß
psychisch
seelisch
Radiofrequenz-Thermoablation (RFTA)
Behandlungsverfahren, bei dem der Tumor durch Wärme verödet wird
Radiotherapie (Radiatio)
➠ Strahlenbehandlung
KREBS DER LEBER UND GALLENWEGE
Rehabilitation
alle Maßnahmen, die dem Betroffenen helfen sollen, seinen privaten und
beruflichen Alltag wieder aufnehmen zu können. Dazu gehören Kuren
ebenso wie Übergangshilfe, Übergangsgeld, nachgehende Fürsorge von Behinderten und Hilfen zur Beseitigung bzw. Minderung der Berufs-, Erwerbs-,
und Arbeitsunfähigkeit
Resektion
Entfernung von krankem Gewebe – zum Beispiel Tumorgewebe – durch
eine Operation
Rezeptor
hier: Empfangszellen auf Krebszellen, die das Vorhandensein von Hormonen
registrieren; die Zelle reagiert darauf mit Wachstum
Rezidiv
„Rückfall” einer Krankheit, im engeren Sinn ihr Wiederauftreten nach einer
erscheinungsfreien Periode
Sonographie
➠ Ultraschalluntersuchung
Stadieneinteilung (Staging)
Bei bösartigen Tumoren wird die Ausbreitung innerhalb des Entstehungsorgans in die Nachbarorgane und in andere Organe festgelegt, wobei die
Größe des ursprünglichen Tumors (➠ Primärtumor), die Zahl der befallenen
Lymphknoten und die Metastasen formelhaft erfasst werden; ➠ TNM-Klassifikation, ➠ Grading
Strahlenbehandlung (Radiotherapie)
Behandlung mit ionisierenden Strahlen, die über ein spezielles Gerät (meist
Linearbeschleuniger) in einen genau festgelegten Bereich des Körpers eingebracht werden. Hierbei werden grundsätzlich sehr viel höhere Strahlendosen notwendig als bei der Anfertigung eines Röntgenbildes zu diagnostischen Zwecken. Diese Bestrahlungsfelder werden vorab so geplant und berechnet, dass die Dosis in der Zielregion ausreichend hoch ist und gleichzeitig gesundes Gewebe bestmöglich geschont wird. Man unterscheidet die
95
96 KREBS DER LEBER UND GALLENWEGE
interne Strahlentherapie („Spickung”/Afterloading mit radioaktiven Elementen) und die externe Strahlentherapie, bei der der Patient in bestimmten, genau festgelegten Körperregionen von außen bestrahlt wird. Beide Methoden
können auch gemeinsam zur Bekämpfung eines Tumorleidens eingesetzt
werden. Die Strahlentherapie unterliegt strengen Sicherheitsauflagen, die
eine Gefährdung des Patienten vermeiden helfen.
Symptom
Krankheitszeichen
Szintigraphie/Szintigramm
Untersuchung und Darstellung innerer Organe mit Hilfe von radioaktiv markierten Stoffen. In einem speziellen Gerät werden dabei von den untersuchten Organen durch aufleuchtende Punkte Bilder erstellt, die zum Beispiel als
Schwarzweißbilder auf Röntgenfilmen dargestellt werden können. Anhand
des Szintigramms kann man auffällige Bezirke sehen und weitere Untersuchungen einleiten. Diese Methode wird oft zur Suche nach Metastasen in
den Knochen eingesetzt (Skelettszintigraphie).
Therapie
Kranken-, Heilbehandlung
Thrombozyten
Blutplättchen, kleinste Form der Blutkörperchen; sie haben die Aufgabe, die
Blutgerinnung aufrecht zu erhalten
TNM-Klassifikation
Gruppeneinteilung bösartiger Tumoren nach ihrer Ausbreitung. Es bedeuten:
T = Tumor, N = Nodi (benachbarte Lymphknoten), M = Fernmetastasen.
Durch Zuordnung von Indexzahlen werden die einzelnen Ausbreitungsstadien genauer beschrieben. Ein Karzinom im Frühstadium ohne Metastasierung würde damit zum Beispiel als T1N0M0 bezeichnet. ➠ Klassifikation
Transplantation
Übertragung von Zellen, Gewebe oder Organen auf einen anderen Menschen oder eine andere Körperstelle
KREBS DER LEBER UND GALLENWEGE
Tumor
allgemein jede umschriebene Schwellung (Geschwulst) von Körpergewebe;
im engeren Sinne gutartige oder bösartige, unkontrolliert wachsende Zellwucherungen, die im gesamten Körper auftreten können
Tumormarker
Stoffe, deren Nachweis oder genauer gesagt erhöhte Konzentration im Blut
einen Zusammenhang mit dem Vorhandensein und/oder dem Verlauf von
bösartigen Tumoren aufweisen kann. Diese Tumormarker sind jedoch nicht
zwangsläufig mit dem Auftreten eines Tumors verbunden und können in geringen Mengen (Normalbereich) auch bei Gesunden vorkommen. Sie eignen
sich deshalb nicht so sehr als Suchmethode zur Erstdiagnose eines Tumors,
sondern besonders für die Verlaufskontrollen von bekannten Tumorleiden.
Steigen die Werte nach erfolgreicher Therapie erneut an, wird dies als Hinweis auf einen Rückfall gewertet. Hilfreiche Tumormarker sind: CA 125
(Eierstockkrebs), SCC (Gebärmutterschleimhautkrebs), CEA (Darmkrebs),
CA 19-9, CA 72-4 sowie CEA (Bauchspeicheldrüsenkrebs)
Ultraschalluntersuchung (Sonographie)
Diagnosemethode, bei der Ultraschallwellen durch die Haut in den Körper
eingestrahlt werden, so dass sie an Gewebs- und Organgrenzen zurückgeworfen werden. Die zurückgeworfenen Schallwellen werden von einem
Empfänger aufgenommen und mit Hilfe eines Computers in entsprechende
Bilder umgewandelt. Man kann mit dieser Methode die Aktionen beweglicher Organe (Herz oder Darm) verfolgen. Eine Strahlenbelastung tritt nicht
auf; die Untersuchung kann bei Bedarf wiederholt werden.
Zytologie
Lehre vom Bau und den Funktionen der Zellen
Zytostatika
Medikamente, die das Wachstum von Tumorzellen hemmen, aber auch gesunde Zellen in gewissem Ausmaß schädigen können. Ziel ist dabei, die
Zellteilung zu verhindern; ➠ Chemotherapie
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Anzahl Titel
020 ____ Leukämie bei Erwachsenen
002 ____ Brustkrebs
021 ____ Morbus Hodgkin
003 ____ Gebärmutter- und Eierstockkrebs
022 ____ Plasmozytom/Multiples Myelom
004 ____ Krebs im Kindesalter
040 ____ Wegweiser zu Sozialleistungen
005 ____ Hautkrebs
042 ____ Hilfen für Angehörige
006 ____ Darmkrebs
043 ____ TEAMWORK –
008 ____ Gehirntumoren
Die Patienten-Arzt-Beziehung
046 ____ Ernährung bei Krebs
009 ____ Schilddrüsenkrebs
048 ____ Bewegung und Sport bei Krebs
010 ____ Lungenkrebs
049 ____ Kinderwunsch und Krebs
011 ____ Rachen- und Kehlkopfkrebs
050 ____ Krebsschmerzen wirksam bekämpfen
012 ____ Krebs im Mund-, Kiefer-,
051 ____ Fatigue – Chronische Müdigkeit
Gesichtsbereich
013 ____ Speiseröhrenkrebs
bei Krebs
053 ____ Strahlentherapie
014 ____ Bauchspeicheldrüsenkrebs
057 ____ Palliativmedizin
016 ____ Hodenkrebs
060 ____ Klinische Studien
017 ____ Prostatakrebs
203 ____ DVD Darmkrebs
018 ____ Blasenkrebs
230 ____ Leben Sie wohl –
019 ____ Nierenkrebs
Hörbuch Palliativmedizin
Name:
Straße:
PLZ/Ort:
53113 Bonn
007 ____ Magenkrebs
Die Angaben werden selbstverständlich vertraulich behandelt.
Nr.
Deutsche Krebshilfe e.V.
Buschstraße 32
Anzahl Titel
001 ____ Krebs – Wer ist gefährdet?
Antwortkarte
Nr.
Ihren Beruf:
„Die blauen Ratgeber“ (ISSN 0946-4816)
Ihr Geschlecht:
Informationen für Betroffene und Angehörige
Ihr Alter:
Fax-Nr.: 02 28 / 72 99 0 -11
Aus statistischen Gründen wüssten wir gern:
Liebe Leserin, lieber Leser,
Das kostenlose Informationsmaterial der Deutschen Krebshilfe können Sie
online unter www.krebshilfe.de oder per Post bzw. Fax bestellen:
Bitte beantworten Sie die Fragen auf der Rückseite und
schicken Sie uns das Blatt in einem Umschlag zurück.
Vielen Dank!
Informieren Sie sich
die Informationen in dieser Borschüre sollen Ihnen helfen,
dass Sie Ihrem Arzt gezielte Fragen über Ihre Erkrankung
und zu Ihrer Behandlung stellen können, damit Sie gemeinsam mit ihm über Ihre Behandlung entscheiden können.
Wir möchten gerne wissen, ob Sie in diesem Ratgeber alles
erfahren haben, was Sie dafür brauchen.
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KREBS DER LEBER UND GALLENWEGE
✂
98
015-01/2008
❒ nein
(PLZ) Ort:
(Dafür benötigen wir Ihre Anschrift!)
Straße:
der Deutschen Krebshilfe.
im Mildred Scheel Kreis, dem Förderverein
Name:
Ich interessiere mich für eine Mitgliedschaft
zur Nachsorge
❒
❒ ja
Prof. Dr. Dagmar Schipanski
Präsidentin der
Deutschen Krebshilfe
❒ ❒ ❒ ❒ ❒
❒ ❒ ❒ ❒ ❒
zu den Risiken der
Behandlungsverfahren
❒ ❒ ❒ ❒ ❒
zum Nutzen der
Behandlungsverfahren
Kannten Sie die Deutsche Krebshilfe bereits?
❒ Bücherregal im Wartezimmer
❒ Angehörige/Freunde
❒ Internetausdruck
❒ Internetbestellung
❒ vom Arzt persönlich
❒ Krankenhaus
❒ Selbsthilfegruppe
❒ Hinweis in der Zeitung
❒ ❒ ❒ ❒ ❒
zur Wirkung der
Behandlungsverfahren
Woher haben Sie die Broschüre bekommen?
❒ ❒ ❒ ❒ ❒
zu Untersuchungsverfahren
5
4
3
2
1
3 „stimmt teilweise”
5 „stimmt überhaupt nicht”
2 „stimmt einigermaßen”
❒ ❒ ❒ ❒ ❒
Der Text ist allgemein verständlich
Das hat mir gefehlt:
4 „stimmt kaum”
1 „stimmt vollkommen”
Dabei entspricht:
Die Broschüre hat meine Fragen beantwortet.
❒ ❒ ❒ ❒ ❒
❒ Betroffener ❒ Angehöriger ❒ Interessierter?
Ich bin
1
2
3
4
5
Die Broschüre hat mir geholfen,
Entscheidungen über meine
Behandlung zu treffen
Sagen Sie uns Ihre Meinung!
„Liebe Leserin, lieber Leser,
die Deutsche Krebshilfe hat in den vergangenen Jahren mit ihren
vielfältigen Aktivitäten Verantwortung in unserer Gesellschaft übernommen, die beispielgebend ist. Sie hat Forschungen über Krankheitsursachen,Therapie und Diagnose tatkräftig unterstützt und
damit unser Wissen über diese bedrohliche Krankheit erweitert.
Zugleich wurde von der Deutschen Krebshilfe eine offene Diskussion über die Krankheit Krebs und aller damit verbundenen
Aspekte in der Öffentlichkeit geführt. Diese Leistungen ließen sich
nur dank der Hilfsbereitschaft vieler Hunderttausender Menschen
verwirklichen, die mit ihrem ehrenamtlichen Einsatz, ihren Spenden,
Aktionserlösen und Mitgliedsbeiträgen unsere Arbeit erst ermöglichen. Als Präsidentin der Deutschen Krebshilfe möchte ich mich
aus ganzem Herzen in den Dienst der Bekämpfung dieser – noch –
unbesiegten Krankheit stellen. Damit auch künftig beraten, geforscht
und aufgeklärt werden kann, brauchen wir weiterhin Sie und Ihre
wohlwollende Unterstützung der Deutschen Krebshilfe.
Herzlichen Dank.“
Deutsche Krebshilfe
Helfen. Forschen. Informieren.
• Information und Aufklärung über Krebskrankheiten
und Möglichkeiten der Krebsvorbeugung
• Motivation, die jährlichen kostenlosen Früherkennungsuntersuchungen zu nutzen
• Verbesserungen in der Krebsdiagnostik
• Weiterentwicklungen in der Krebstherapie
• Finanzierung von Krebsforschungsprojekten/-programmen
• Gezielte Bekämpfung der Krebskrankheiten im Kindesalter
• Förderung der medizinischen Krebsnachsorge, der
psychosozialen Betreuung einschließlich der Krebs-Selbsthilfe
• Hilfestellung, Beratung und Unterstützung in
individuellen Notfällen
Die Deutsche Krebshilfe ist für Sie da.
Rufen Sie uns an:
Zentrale:
02 28/72 99 0 - 0, Mo - Fr 8 - 17 Uhr
Informationsdienst: 02 28/72 99 0 - 95, Mo - Fr 8 - 17 Uhr
Härtefonds:
02 28/72 99 0 - 94, Mo - Do 8.30 - 17 Uhr,
Fr 8.30 - 16 Uhr
Oder schreiben Sie uns:
Deutsche Krebshilfe, Buschstraße 32, 53113 Bonn
E-Mail: [email protected]
Deutsche Krebshilfe
gegründet von Dr. Mildred Scheel
90 90 93
Sparkasse KölnBonn
BLZ 370 501 98
269 100 000
Dresdner Bank Bonn
BLZ 370 800 40
2 009 090 013
Volksbank Bonn Rhein-Sieg eG
BLZ 380 601 86
ISSN 0946-4816
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