Netzwerk Gesundheitsfoerderung rund um die Geburt

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Bezirksamt Friedrichshain-Kreuzberg
Planungs- und Koordinierungsstelle Gesundheit
Netzwerk
Gesundheitsförderung rund um die Geburt
Bereits 1996, im Anschluss an die 1. bezirkliche Gesundheitskonferenz zur Neustrukturierung des öffentlichen Gesundheitsdienstes, entwickelte sich der Vernetzungsarbeitskreis Gesundheitsförderung rund um die Geburt mit dem Ziel Gesundheitsförderung und der Verbesserung der gesundheitlichen und psychosozialen Situation von Schwangeren und jungen Familien in Friedrichshain-Kreuzberg, insbesondere von sozial benachteiligten und Migrant(inn)en.
Ergebnisse der Berliner und der bezirklichen Gesundheitsberichterstattung sowie
Befragungen von Gynäkolog(inn)en und Hebammen zeigen auf, dass die Inanspruchnahme von Vor- und Nachsorge rund um die Geburt von Frauen mit türkischem Migrationshintergrund deutlich geringer ist.
Die Auswertung Berliner Perinataldaten, bezogen auf türkeistämmige Migrantinnen
von 1993 – 1999 (David 2005) zeigt außerdem, dass das „Risiko Migrationshintergrund“ immer noch zuzutreffen scheint, insbesondere in Bezug auf einen schlechteren Zustand des Kindes nach der Geburt.
Auch der Basisbericht 2006/2007 zu Gesundheits- und Sozialdaten bestätigt ausdrücklich den Handlungsbedarf im Bereich von Schwangeren und jungen Familien
mit Migrationshintergrund. So wird eine erhöhte Säuglingssterblichkeit und die geringere Inanspruchnahme von Früherkennungsuntersuchungen benannt.
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Zudem ergaben die Erfahrungsberichte der Ärzte/Ärztinnen, Sozialpädagog(inn)en
und Hebammen einen erhöhten Bedarf an psychosozialer Beratung rund um die Geburt.
Mit dem Netzwerk Gesundheitsförderung rund um die Geburt wurde der Versuch unternommen, in der Phase, in der Schwangere und Familien besonders ansprechbar
sind, ein Unterstützungssystem aufzubauen, durch enge Kooperation aller in diesem
Versorgungs- und Betreuungsbereich Tätigen. Gemeinsame Konzepte und Ansätze
wurden entwickelt, um Versorgungslücken zu schließen, Defizite zu beheben und
Doppelangebote zu vermeiden.
Unter Koordination der Plan- und Leitstelle Gesundheit sind folgende Einrichtungen an dem Netzwerk beteiligt:
Der öffentliche Gesundheitsdienst
• Zentrum für sexuelle Gesundheit - Schwangeren(konflikt)beratung und Familienplanung
• Kinder- und Jugendgesundheitsdienst (Ärzte/Ärztinnen, Sozialpädagoginnen,
Kinderkrankenschwestern, Therapeutinnen)
Schwangeren- und Familienberatungsstellen
• Albatros - Lebensnetz gGmbH
• Balance - Familienplanungszentrum
Hebammen
• Berliner Hebammenverband e.V.
• Freiberufliche Hebammen
Geburtshilfe- und Kinderkliniken
• Vivantes Klinikum Am Urban
• Vivantes Klinikum im Friedrichshain, Soziapädiatrisches Zentrum
• Vivantes Klinikum Neukölln, Kindergesundheitshaus
• St. Joseph-Krankenhaus
Geburtshaus Kreuzberg
Geburtshaus Friedrichshain
Niedergelassene Gynäkolog(inn)en und Kinderärztinnen/-ärzte
Interkulturelle Einrichtungen
• AKARSU e.V. – Interkulturelle Gesundheitsetage
• Arbeitskreis Neue Erziehung e.V. – Interkulturelle Familienberatung
• AWO-Begegnungszentrum
• Caritas – Interkulturelle Familienberatungsstelle
• Interkulturelles Bayouma-Haus (AWO Friedrichshain)
• Joliba e.V.
Familien- und Nachbarschaftseinrichtungen
• Familienzentrum Mehringdamm
• Familienzentrum Menschenskinder
• Familienzentrum Waldemarstraße
• FuN – Familie und Nachbarschaft – Känguru, Von Anfang an
• Kotti e.V. – Nachbarschafts- und Stadtteilzentrum, Familiengarten
• Kreuzberger Stadtteilzentrum - Schreibabyambulanz
• NachbarschaftshausCentrum e. V. – Mehrgenerationenhaus im Wrangelkiez
• Mannege e.V. - Väterzentrum
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• TAM (Treffpunkt am Mehringplatz) – Sozial- und Familienberatung, Stadtteilmütter
Jugendhilfeeinrichtungen
• Alte Feuerwache
• Familie e.V.
• LebenLernen e.V. – Mutter-Kind-Projekt
• Lebensnah e.V.
• Lebenswelt gGmbH
• Navitas gGmbH – Aufsuchende Hilfen
• Stützrad e.V. - Wellcome
• Thessa e.V. – Hilfen für psychisch kranke Eltern
• Vielfalt e.V.
• Pro Max e.V.
Gesundheitseinrichtungen
• Gesundheit Berlin e.V.
• Fachstelle Suchtprävention
• MUT – Gesellschaft für Gesundheit mbH
• ZAGG – Zentrum für angewandte Gesundheitsförderung und Gesundheitswissenschaften
Selbsthilfe/Sonstige
• Eltern beraten Eltern von Kindern mit und ohne Behinderung e.V.
• Verband Anwalt des Kindes
Quartiersmanagements (Soziale Stadt)
• Düttmannsiedlung
• Mariannenplatz
• Mehringplatz
• Wassertorstr.
• Wrangelkiez
• Zentrum Kreuzberg/Oranienstr.
Ergebnisse
Angebote
• ambulante Geburten
• Kurse zur Geburtsvor- und
nachbereitung
• Stillgruppen
• Eltern-Kind-Gruppen
Von der Plan- und Leitstelle und dem Netzwerk
wurde die Einrichtung des Geburtshauses
Kreuzberg wesentlich unterstützt. Ca. 50 % der
Frauen, die bis 1995 im Geburtshaus Charlottenburg entbanden, kamen aus Kreuzberg und Neukölln. Das Bezirksamt stellte 1996 dem Geburtshaus Räume des Gesundheitsamtes für ambulante
Entbindungen und Vor- und Nachbetreuungen von
Schwangeren zur Verfügung. Besonders wurde
darauf hingewirkt, dass eine räumlich und fachlich
enge Kooperation mit dem Klinikum Am Urban
stattfindet. Inzwischen wurde das Geburtshaus zu
einer berlinweit anerkannten Einrichtung mit vielen
Kursangeboten.
Ca. 1.500 Kinder wurden bisher ambulant entbunden.
• Schwangerschafts(konflikt)- Das Zentrum für sexuelle Gesundheit und Fa-
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beratung
• Familienplanung
• Aufsuchende
sozialpädagogische Beratung und Hilfen
• Emotionelle Erste Hilfe für
Schreibabys
• Haus- und Klinikerstbesuche
• Vernetzte Angebote vor Ort
in Familien- und Nachbarschaftszentren
• Hotline Kinderschutz
• Kinderschutzbeauftragte
• Häusliche Betreuung durch
Kinderkrankenschwestern
• Therapeutinnen
• Sprach- und Kulturmittlung
milienplanung, Albatros-Lebensnetz e.V. und
Balance e.V. beraten und betreuen Schwangere
und Familien ärztlich und sozialpädagogisch. Auch
Nichtversicherte und Menschen ohne Aufenthaltsstatus erhalten Hilfe und Behandlung. Im Zentrum
für sexuelle Gesundheit und Familienplanung sind
ca. 55 % der Klient(inn)en mit Migrationshintergrund. Mit anderen Netzwerkeinrichtungen wird
eng kooperiert.
Der Kinder- und Jugendgesundheitsdienst
macht neben ärztlichen Untersuchungen und sozialpädagogischen
Beratungen
regelmäßig
Hausbesuche bei Neugeborenen und deren Eltern
sowie Besuche bei den jungen Müttern im Vivantes Klinikum Am Urban und Klinikum im Friedrichshain, um so frühzeitig insbesondere sozial
Benachteiligte zu erreichen, die Hilfe benötigen
und aus eigener Initiative die Dienste nicht in Anspruch nehmen. Für junge Eltern mit Schreibabys
wird die Emotionelle Erste Hilfe kostenlos angeboten, auch niedrigschwellig vor Ort in Familien- und
Nachbarschaftszentren. Eine enge Kooperation mit
freiberuflichen Hebammen findet statt.
Angesiedelt in Friedrichshain-Kreuzberg für Gesamt-Berlin ist die Hotline-Kinderschutz, Tel.:
030/61 00 66, die rund um die Uhr bei Verdacht
auf Kindesmisshandlung und –vernachlässigung
erreichbar ist. Im Kinder- und Jugendgesundheitsdienst ist eine Sozialarbeiterin spezielle Ansprechpartnerin für Kinderschutzfragen.
Aufgrund der erhöhten Säuglingssterblichkeit im
Bezirksteil Kreuzberg wurde Anfang der 90er Jahre ein spezielles Angebot für Familien mit besonderem Unterstützungsbedarf nach der Geburt geschaffen. 2 Kinderkrankenschwestern – fest eingestellt im Kinder- und Jugendgesundheitsdienst beraten und betreuen Familien bis zum 1. Lebensjahr des Kindes kostenlos zu Fragen wie Stillen,
Säuglingspflege, Ernährung von Mutter und Kind,
Schlaf- und Wachrhythmus. Das Angebot wird zu
ca. 50 % von Familien nichtdeutscher Herkunft
wahrgenommen und umfasst auch NichtVersicherte.
Zur Unterstützung von Kindern und Familien stehen auch Physiotherapeut(inn)en, Ergotherapeutinnen und Logopädinnen durch den Kinderund Jugendgesundheitsdienst zur Verfügung, die
regelmäßig Kitas besuchen. Bis 2007 stand eine
türkische Sprachmittlerin (mit fester Stelle) zur Verfügung. Inzwischen kann der Gemeindedolmetschdienst für 20 Sprachen auf Honorarbasis
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eingesetzt werden.
Navitas gGmbH bietet seit 2007 aufsuchende El• Weitere aufsuchende gesundheitliche und sozialpä- ternhilfe als Begleitung für Eltern in schwierigen
Lebenssituationen an in enger Kooperation mit
dagogische Hilfen
dem Jugendamt und dem Netzwerk Kinderschutz.
Gefördert wird das Projekt von der Senatsverwaltung Jugend und Familie.
FuN-Familie und Nachbarschaft unterstützt vom
• Känguru – Unterstützung
Diakonischen Werk Berlin-Brandenburg bietet seit
für junge Eltern
2007 durch freiwillige Helfer jungen Eltern Unterstützung in den ersten 6 Monaten nach der Geburt
• Wellcome – Ehrenamtliche Stützrad e.V. bietet seit 2008 mit dem Projekt
Wellcome im Ortsteil Friedrichshain Hilfe durch
Hilfe nach der Geburt
Ehrenamtliche für Eltern mit Neugeborenen.
Der Berliner Hebammenverband e.V. und ein• Hebammenverbünde
zelne Hebammen waren wesentliche Initiatorinnen
des Netzwerkes. In Kooperation mit dem Studiengang Public Health wurde eine Befragung von
Gynäkolog(inn)en durchgeführt und Bedarfsana• Bedarfsanalysen
lysen zur Schwangerenversorgung erstellt. Diese
dienten als Grundlage für die Netzwerkarbeit.
• Vernetzte Kursangebote
Darüber hinaus haben sich Hebammen zur Förderund um die Geburt
rung der Betreuung durch Hebammen rund um die
Geburt zusammen geschlossen. Das Bezirksamt
hat Räume für Kursangebote und selbstorganisierte Eltern-Kind-Gruppen zur Verfügung gestellt, bei
denen die Nachfrage groß ist. Inzwischen treffen
sich die Gruppen in Räumen verschiedener bezirklicher Einrichtungen.
• Vor-Ort-Angebote in Ge- Im Rahmen der Diskussion zur Überwindung von
Zugangsbarrieren, insbesondere bei türkischen
burtskliniken
Schwangeren und Familien traditioneller Herkunft,
wurde die gemeinsame Projektidee entwickelt, ei• Elternschulen in den Ge- ne Elternschule im Klinikum Am Urban einzurichten.
burtskliniken
Über 50 % der Entbindungen dort werden bei
Frauen türkischer Herkunft vorgenommen.
Eine Initiative von Hebammen bietet muttersprachliche Beratung und Betreuung sowie Kurse zur
Geburtsvorbereitung und Rückbildung an. Alle türkischen Schwangeren erhalten vom Krankenhaus
eine individuelle Beratung und Betreuung und die
feste Zuordnung einer Hebamme.
Das Projekt wird im Rahmen des „Gesundheitsfördernden Krankenhauses“ unterstützt.
In der Kinderklinik im Friedrichshain wurde ebenfalls eine Elternschule eingerichtet in enger
• Wochenbettdepressionen
Kooperation mit dem angegliederten Sozialpädiatrischen Zentrum. Hier ist ebenfalls eine kompetente Anlaufstelle für Wochenbettdepressionen.
• Eltern-Baby-Hilfe
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• Gesprächs- und Vortragsreihe
• Präventive Gruppensprechstunde
• Griffbereit, HIPPY- und
Rucksack-Programme
• Hebammen-Hausbesuche
• Kurse
• Modellprojekt Familienhebammen
• Frühgeborene
Im St. Joseph-Krankenhaus wurde ein Angebot
für Eltern, Babys und Kleinkinder (0 – 3 Jahre)
eingerichtet bei Schrei-, Schlaf- und Fütterproblemen.
Zusammen mit dem Familien-Forum wurde eine
Kreuzberger Gesundheits-Gesprächs- und Vortragsreihe für die Zeit rund um die Geburt im Sinne einer Präventions-Gruppensprechstunde organisiert mit 21 Themenangeboten und der (kostenlosen) Beteiligung von internen (KJGD, SMD) und
externen Referenten (niedergelassenen Ärzten/Ärztinnen, Psycholog(inn)en, Sozialarbeiter/
-innen, Hebammen).
Zur Unterstützung von jungen Familien, insbesondere mit Migrationshintergrund wird das Programm
Griffbereit zur Sprach- und Entwicklungsförderung
zur Zeit in 3 Familienzentren angeboten: Kotti e.V.
– Familiengarten, Mehrgenerationshaus Nachbarschaftshaus Centrum, TAM-Familienzentrum. Angegliedert im AWO-Begegnungszentrum ist das Hippy- und Rucksack-Projekt, das
Sprachförderung für Familien mit Migrationshintergrund als aufsuchende Hilfe anbietet.
Ca. 40 freie Hebammen bieten in FriedrichshainKreuzberg Schwangerenberatung, Vorbesuche
und 8 Hausbesuche nach der Geburt an (Finanzierung durch die Krankenkassen)sowie Geburtsvorbereitungs- und Rückbildungskurse. Die Inanspruchnahme von Hebammen liegt derzeit bei ca.
70 %. Einige Hebammen arbeiten eng mit Gynäkolog(inn)enpraxen zusammen und bieten dort ihre
Dienste an.
In Berlin gab es bisher keine Familienhebammen.
10 Hebammen wurden in Berlin zu Familienhebammen ausgebildet, 2 davon in FriedrichshainKreuzberg. Als Modellprojekt werden ab 2009 Familienhebammen in Friedrichshain-Kreuzberg eingesetzt. Die Qualifizierungsmaßnahme wird von
der Senatsverwaltung Gesundheit, Umwelt und
Verbraucherschutz finanziert, die Koordination des
Projekts wird von der Techniker Krankenkasse
unterstützt im Rahmen des Gesunde-StädteNetzwerks „Setting Gesunde Kommune“ die Finanzierung der Einsätze erfolgt über das Jugendamt.
Das Kindergesundheitshaus, zur Zeit angesiedelt in der Geburts- und Kinderklinik im Vivantes
Klinikum Neukölln, eröffnet demnächst eine Dependance im Klinikum im Friedrichshain zur Unterstützung insbesondere von Familien mit Frühgeborenen.
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• Interkulturelle Beratung und Um der besonderen Problematik von türkischen
Schwangeren auf kultursensible Art gerecht zu
Hilfe
werden, wurde von dem Nachbarschafts-Verein
Kotti e.V., der seit Jahren mit türkischen
Migrant(inn)en arbeitet, und der Plan- und Leitstelle ein Beratungsprojekt für türkische Schwangere und Familien entwickelt. Das Projekt wurde
durch die Jugend- und Familienstiftung gefördert.
Eine muttersprachliche Ärztin, die Beratungen
durchführte, Gruppen anleitete und Veranstaltungen organisierte, wurde eingestellt.
Leider war die Laufzeit des Projekts auf 2 Jahre
begrenzt. Eine Fortsetzung ist bei AKARSU e.V.,
Träger einer Gesundheitsberatung für Migrantinnen, geplant
Netzwerkmitglieder werden dort ihre Dienste anbieten.
Im AWO-Begegnungszentrum, Treffpunkt u. a.
• Eltern-Kind-Selbsthilfefür Familien türkischer Herkunft, werden BeratunGruppen
gen und Kurse anderer Einrichtungen angeboten.
Auch dort werden Räume kostenfrei zur Verfügung
gestellt für Eltern-Kind-Selbsthilfe-Gruppen. Der
Schwerpunkt interkulturelle Familienhilfe wird zzt.
noch erweitert in Kooperation mit dem Familienzentrum Waldemarstr.
Das Interkulturelle Familienzentrum Walde• Treffpunkt für Familien
marstr. ist Treffpunkt für Familien in einem sozia• Familienbildung
len Brennpunkt. Muttersprachliche Mitarbeiter bie• Väterberatung in türkisch
ten Beratung, Familienbildung und Vätergespräche
und arabisch
an und begleiten Eltern-Kind- und Selbsthilfegruppen.
• Babymassage
Durch den Kinder- und Jugendgesundheitsdienst
• Gesunde Ernährung und
wird Babymassage und Beratung vor Ort angeboBewegung
ten, darüber hinaus ein Kurs zur gesunden Ernährung und Bewegung.
Bei
Joliba e.V., einer Beratungsstelle für Men• Afro-Deutsche-Mutter-Kindschen mit afrikanischem Migrationshintergrund,
Gruppe
wird eine Mutter-Kind-Gruppe für Afro-Deutsche
angeboten. Ein portugiesischsprachiger Psychologe steht zur Verfügung.
• BEN-Internet-Informationen Der Arbeitskreis Neue Erziehung hat ein berlinweites Informationssystem BEN zu Angeboten für
• Elternberatung und
junge Eltern, die über Internet abgefragt werden
-bildung
• Erziehungs- und Familien- können, erstellt. Darüber hinaus werden Beratung
und Betreuung in verschiedenen Sprachen – insberatung für Flüchtlinge
besondere auch für Flüchtlingsfamilien - angebo• Multiplikatorenschulungen ten. Das Team steht auch für Multiplikatorenschulungen zur Verfügung. Elternbriefe in türkischer
• Elternbriefe in türkischer
Sprache werden an alle jungen Familien verSprache
schickt.
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Das Familienzentrum Mehringdamm, TAM
(Treffpunkt am Mehringplatz) und FUN (Familie
und Nachbarschaft) bieten Beratung und Betreuung für Schwangere und junge Familien an sowie
Eltenbildung, stellen Räume für Eltern-KindGruppen zur Verfügung und bieten einen Spielraum für Bewegung an. Familienzentrum und TAM
haben einen erhöhten Anteil von Familien mit
Migrationshintergrund. Das Familienzentrum entwickelt sich zur Zeit zu einem Early ExcellenceZentrum nach britischem Vorbild, in dem die gezielte Förderung von Vorschulkindern und die Unterstützung und Entlastung der Eltern Ziel ist.
Im TAM wurden 30 Stadtteilmütter qualifiziert zur
Unterstützung von Familien mit Migrationshintergrund und als Mittler zwischen den Einrichtungen. Das Projekt wird wissenschaftlich begleitet
und evaluiert.
• Gruppe für minderjährige Das Familienzentrum Menschenskinder e.V.
verfügt über ein umfassendes Angebot für
Mütter
Schwangere, junge Familien, Alleinerziehende und
• Gruppenangebote für
Schwangere, junge Famili- Kleinkinder, eine Elternschule, Rechts- und Sozialberatung sowie familientherapeutische Hilfen.
en und Alleinerziehende
•
•
•
•
•
Eltern-Kind-Gruppen
Elternbildung
Spielraum für Bewegung
Early Excellence-Zentrum
30 Stadtteilmütter mit
Migrationshintergrund
Das Stadtteilzentrum Lausitzer Straße bietet
einen Mütter-Treff und eine Schreibabyambulanz
an. Auch hier wird eng mit Hebammen, Kinderund Jugendgesundheitsdienst und anderen Einrichtungen kooperiert.
Die Mannege e.V. ist unter anderem Anlaufstelle
• Väterberatung/Gruppe für
für die Probleme von Vätern. Eine Gruppe für VäVäter mit Migrationshinter mit Migrationshintergrund in Kooperation mit
tergrund
dem Jugendamt und dem Familienzentrum Waldemarstraße ist im Aufbau.
• Ambulante Hilfen zur Erzie- Mit diversen Trägern von Familien- und Jugendhilfemaßnahmen, wie Familie e.V., Lebensnah e.V.,
hung
Lebenswelt gGmbH, Stützrad e.V., Thessa e.V.,
Vielfalt e.V. wird im Rahmen von ambulanten Hilfen zur Erziehung kooperiert mit verschiedenen
Netzwerkpartnern. Bei einigen Trägern stehen
Familienhelfer mit interkulturellen Kompetenzen
und in ca. 15 Sprachen zur Verfügung.
Ein Wegweiser für Schwangere und ein Wegwei• Informationsmaterialien/
Wegweiser in verschiede- ser Junge Familien in Friedrichshain-Kreuzberg
wurden von der Plan- und Leitstelle erstellt. Zunen Sprachen
sätzlich
wurden
Informationsmaterialien
für
Schwangere und Familien in türkischer und russischer Sprache herausgegeben.
Über die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung können mehrsprachige Materialien beschafft und verteilt werden.
• Schreibabyambulanz
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Vom interkulturellen Bayouma-Haus wurden Informationsmaterialien, wie z. B. der Impfplan,
erarbeitet und in verschiedene Sprachen übersetzt, ebenso Materialien zur Unfallprävention.
Ärzte- und Anwälte-Wegweiser mit Sprachkompetenzen wurden erstellt.
In Kooperation mit der Techniker Krankenkasse,
• Leitfaden „Gewalt gegen
Senatsverwaltung für Gesundheit, Soziales und
Kinder“
Verbraucherschutz und Senatsverwaltung für
Bildung, Jugend und Sport, dem Fachteam
Kinderschutz, MUT und Gesundheit Berlin e.V.
wurde für Berlin ein Leitfaden für Ärzte „Gewalt
gegen Kinder“ erarbeitet. Der Leitfaden enthält
einen umfassenden Adressteil aller Anlaufstellen
zum Thema. Parallel wurden Fachveranstaltungen
organisiert und durchgeführt.
• Referent(inn)en und Bera- Mitglieder des Arbeitskreises stehen anderen Einrichtungen kostenfrei als Referent(inn)en und Beter/-innen-Pool
rater/-innen zur Verfügung.
• Sprach- und Kulturmittlung Im Rahmen eines EU-geförderten Projekts wurden
70 Migrant(inn)en zu Gemeindedolmetscher/-innen
qualifiziert. Der Gemeindedolmetschdienst kann
in 20 Sprachen vermittelt werden. Projektträger ist
Gesundheit Berlin e.V. in enger Kooperation mit
der Plan- und Leitstelle Gesundheit.
Dem Gemeindedolmetschdienst ist ein Projekt des
Öffentlichen Beschäftigungssektors mit 20 Teilnehmern angegliedert, die gemeinnützigen Einrichtungen in 8 Sprachen für kostenfreien Einsatz zur
Verfügung stehen.
Alle Sprach- und Kulturmittlerdienste stehen den
Netzwerkmitgliedern zur Verfügung.
Im Januar 2007 ist das Gesundheitsförderungspro• Gesundheitstrainer/-innen
• Multiplikator(inn)en
mit jekt „Gesund sind wir stark! - Sağliki daha güçlüyüz!“ gestartet, das im Rahmen des WettbeMigrationshintergrund
werbs „Besser essen. Mehr bewegen.“, vom
• „Gesund sind wir stark! Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft
Sağliki daha güçlüyüz!“
und Verbraucherschutz für 3 Jahre als Modellprojekt gefördert wird. Träger ist das Zentrum für angewandte Gesundheitsförderung und Gesundheitswissenschaften (ZAGG), das in enger Kooperation mit der Plan- und Leitstelle Gesundheit und einer wissenschaftlichen Ernährungsberaterin, einer Sportpädagogin und einem systemischen Familienberater die Maßnahme durchführt.
In enger Anbindung an das Netzwerk „Gesundheitsförderung rund um die Geburt“ und andere
bezirkliche Netzwerkstrukturen sollen zum einen
30 Gesundheitstrainer/-innen geschult werden, die
mit jungen Familien arbeiten, wie z. B. Kinder- und
Jugendgesundheitsdienst, Zentrum für sexuelle
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Gesundheit und Familienplanung, Hebammen,
Erzieher/-innen, Mitarbeiter/-innen aus Projekten.
Zum anderen sollen 30 Migrant(inn)en, vorwiegend
mit türkischem und arabischem Migrationshintergrund, qualifiziert werden als Gesundheitsmentoren zum Themenfeld Ernährung/Bewegung/ Systemischer Ansatz zum Einsatz im nachbarschaftlichen Umfeld. Inzwischen ist die Qualifizierungsmaßnahme abgeschlossen und das erlernte Wissen und in verschiedene Einsatzfelder umgesetzt.
• „Elternschule“ von Prof. Dr. Prof. Dr. Karl Bergmann, Kinderarzt und ehemaliger Leiter des Robert-Koch-Instituts, hat gemeinBergmann
sam mit seiner Frau und verschiedenen wissenschaftlichen und praktischen Experten ein Konzept
zu einer „Elternschule“, gesund von Anfang an,
entwickelt und jahrelang erprobt. Dieses Konzept
wird zur Zeit als Multiplikatorenschulung in Friedrichshain-Kreuzberg umgesetzt. Ca. 30 Mitglieder
des Arbeitskreises werden von Prof. Dr. Bergmann
fortgebildet, sie werden ihr Wissen in ihren jeweiligen Einrichtungen umsetzen.
Mit den 6 Quartiersmanagement-Gebieten des
• Kooperationen Soziale
Programms „Soziale Stadt“ wird intensiv mit den
Stadt/QuartiersmanageNetzwerkmitgliedern zusammengearbeitet. So
ments
wurden die Projekte zur Familienbildung, Multiplikatorenqualifizierung und Förderung der Mehrsprachigkeit Stadtteilmütter im Quartiersmanagement Mehringplatz, Nachbarschaftslotsen in
der Düttmannsiedlung, Griffbereit und Rucksack
im Quartiersmanagement Wrangelkiez etabliert.
Zusammen mit der Landesarbeitsgemeinschaft
• Lokales Aktionsbündnis
„Gesunde Familie – ich bin Gesundheit Berlin e.V. und div. Netzwerkmitgliedern wird zur Zeit ein Lokales Aktionsbündnis „Gedabei!“
sunde Familie – ich bin dabei!“ realisiert, das im
Rahmen des Wettbewerbs des Bundesministeriums Gesundheit „Aktionsbündnisse gesunde Lebensstile und Lebenswelten“ gefördert wird.
Familien sollen in gesunder Lebensweise und insbesondere in ihrem Bewegungsverhalten durch
vielfältige Maßnahmen unterstützt werden.
Zum Thema „Wunschkaiserschnitt“ wurde 2006 in
• Veranstaltungen
Kooperation mit dem Hebammenverband e.V.
und Gesundheit Berlin e.V. eine Fachtagung organisiert mit 150 Teilnehmer/-innen.
Am 23./24.03.2007 fand als Kooperationsprojekt
von St. Joseph-Krankenhaus, Mannege e.V.,
Gesundheit Berlin e.V. und Plan- und Leitstelle
Gesundheit die Fachtagung „Die Bedeutung des
Vaters rund um die Geburt“ statt mit neuesten
europaweiten wissenschaftlichen Ergebnissen.
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• Gesundheitskonferenzen
Schwerpunkt Gesundheitsförderung rund um die Geburt
Im Rahmen der Landesgesundheitskonferenz
wurde der Schwerpunkt Gesundheitsförderung
rund um die Geburt in die Gesundheitsziele und
–maßnahmendiskussion eingebracht.
Bei bezirklichen Gesundheitskonferenzen wurden Themen, Ergebnisse und Perspektiven des
Netzwerks ebenfalls vorgestellt, diskutiert und weitere Handlungsempfehlungen und Maßnahmen
entwickelt.
• Bundeskongresse Armut
und Gesundheit
Beim jährlichen Bundeskongress Armut und Gesundheit wird regelmäßig ein Forum zum Thema
inhaltlich und organisatorisch mitgestaltet.
• Im Zusammenhang mit dem • Projektbericht „Zufrieden mit der Schwangerenvorsorge? Perspektiven der Versorgung von
Netzwerk GesundheitsförSchwangeren und Familien mit Säuglingen am
derung rund um die Geburt
Beispiel des Bezirks Berlin-Kreuzberg“, 1995/96
wurden verschiedene wis(Verfasserin: Clarissa Schwarz, Kooperation
senschaftliche Arbeiten erPlan- und Leitstelle - TU Berlin, Public Health)
stellt
• Magisterarbeit „Die freiberufliche Hebamme im
Gesundheitssystem der BRD, Telefonbefragung
von Kreuzberger Hebammen“ 1996, (Verfasserin: Clarissa Schwarz, Kooperation Plan- und
Leitstelle - TU Berlin, Public Health)
• Projektarbeit „Strukturelle Ansätze zur Verbesserung der Versorgung von Schwangeren und
Familien mit Säuglingen in Berlin-Kreuzberg“,
Gynäkolog(inn)en-Befragung, 1996 (Verfasserin: Elisabeth Petry-Stahlberg, Kooperation
Plan- und Leitstelle - TU Berlin, Public Health)
• Projektarbeit „Familiäre Gewalt gegen Kinder:
Ein Berliner Leitfaden für niedergelassene Ärzte“, 2001 (Verfasser: Johannes Maröthy, Pia
Lüthy, Kooperation Plan- und Leitstelle - TU
Berlin, Public Health)
• Projektarbeit „Multidisziplinäre Zusammenarbeit
bei Gewalt gegen Kinder“, 2002 (Verfasserin:
Petra Rücker, Kooperation Plan- und Leitstelle –
TU Berlin, Public Health)
• Magisterarbeit „Familiale Gewalt gegen Kinder.
Der Umgang von Fachärztinnen und Fachärzten
für Kinder- und Jugendmedizin mit Kindesmisshandlung“, 2002 (Verfasserin: Petra Rücker,
Kooperation Plan- und Leitstelle – TU Berlin,
Public Health)
• Geburt im Spannungsfeld transnationaler Migration am Beispiel von Frauen arabischer Herkunft
in Berlin, 2003 (Verfasserin: Dorothee Peter –
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Freie Universität Berlin, Institut für Ethnologie)
• Diplomarbeit „Evaluation eines Netzwerkes in
der kommunalen Gesundheitsförderung am
Beispiel des Netzwerkes ‚Gesundheitsförderung
vor und nach der Geburt’ im Berliner Bezirk
Friedrichshain-Kreuzberg“, 2004 (Verfasserin:
Anja Franke, Kooperation Plan- und Leitstelle
– Hochschule Magdeburg-Stendal)
Kontakt:
Ingrid Papies-Winkler
Bezirksamt Friedrichshain-Kreuzberg
Planungs- und Koordinierungsstelle Gesundheit
Yorckstr. 4 - 11, 10965 Berlin
Tel.:
030/9 02 98-35 46, Fax: 9 02 98-35 39
E-Mail: [email protected]
Stand: 01/10
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