Auenspur Aazopf Baum-Strauch-Pfad

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Auenspur Aazopf
Baum-Strauch-Pfad
Birke
Betula pendula
1
V: Europa H: -25 m A: -100J.
«Birkigs»:
Aus der äusseren Rindenschicht wird der Birkenteer und das Birkenöl
gewonnen. Der Teer bildet ein gutes Konservierungsmittel für Leder
und Holz. Ältere Bäume liefern reichlich Birkensaft, aus dem nach der
Vergärung der Birkenwein entsteht, welcher schon Albertus Magnus
um 1240 bekannt war.
Häufigkeit CH: Pro 100 Bäume 1 Birke
Bergahorn
Acer pseudoplatanus
2
V: Europa und Westasien H: -40 m A: -500 J.
«Ahornigs»:
In der Volksmedizin werden die an Johannstag gepflückten Ahornblätter
getrocknet und in kochendem Wasser erweicht. Sie gelten bei allen
Wunden als heilkräftig.
Unter dem Bergahorn zu Trun wurde 1424 der Graue Bund geschworen;
der dreistämmige Baum besaß 1750 einen Stammumfang von 16 m.
Häufigkeit CH: Pro 100 Bäume 3 Ahorne
Bergulme
Ulmus glabra
3
V: Europa H: -30 m A: - 500 J.
«Ulmigs»:
Im alten Griechenland war die Ulme dem Götterboten Hermes - Beschützer der Kaufleute und Diebe - geweiht.
In Südfrankreich wurde unter der Ulme Recht gesprochen und Gottes
Wort verkündet.
Verwendet wird Ulmenholz für den Innenausbau und die Herstellung
von Möbeln und Parkett.
Buche / Rotbuche
Fagus sylvatica
4
V: Europa H: - 45 m A: -300 J.
«Buechigs»:
Die Germanen ritzten ihre Schriftzeichen in geschnitzte Buchenstäbe.
Daraus leitet sich das Wort “Buchstabe” ab.
Beschriftete Buchenholztafeln, die zusammengeheftet wurden,
gaben dem “Buch” seinen Namen. Eine Buche liefert etwa 2 kg Sauerstoff pro Sunde. Im Vergleich dazu: Ein Mensch verbraucht etwa 0,5
kg pro Stunde.
Häufigkeit CH: Pro 100 Bäume 19 Buchen
Esche
Fraxinus excelsior
5
V: Europa H: -40 m A: -300 J.
«Eschigs»:
Eschenholz wird vor allem für Werkzeugstiele, Räder, Turngeräte und
Möbel verwendet; früher auch für Skis.
In früheren Jahrhunderten galt der Saft des Laubes als Schlangengift
und das Destillat von jungen Sprossen sollte Ohrenschmerzen und das
Zittern der Hände zum Verschwinden bringen.
Häufigkeit: Pro 100 Bäume 4 Eschen
Feldahorn
Acer campestre
6
V: Europa und Westasien H: -10m
«Ahornigs»:
Man erzählt, dass Sikorsky, einer der Erfinder des Hubschraubers, das
wirbelartige Fallen der geflügelten Samen auf seine Erfindungsidee
gebracht hat.
Eine Handvoll Rinde im Badewasser wirkt vor allem bei empfindlicher
und spröder Haut.
Häufigkeit CH: Pro 100 Bäume 3 Ahorne
Gemeiner Schneeball
Viburnum opulus
7
V: Europa und Nordasien H: - 4 m
«Schneeballigs»:
Kommt vor allem in Auenwäldern, Hecken, entlang von Bach- und
Waldrändern und bei Seeufern vor.
Blüht in grossen Rand- und unscheinbaren Innenblüten.
Gemeiner Seidelbast
Daphne mezereum
8
V: Europa und Westasien H: -1,5 m
«Seidelbastigs»:
Die leuchtendroten, beerenartigen Steinfrüchte sind äußerst giftig.
Schon 10 - 12 Früchte können zum Tod führen.
Ist eine geschützte Wildpflanze. Wird auch Kellerhals genannt.
Gemeines Geissblatt
9
Lonicera xylosteum
V: Mitteleuropa und Kaukasus H: -2 m
«Geissblattigs»:
Kommt vorwiegend in Hecken und an Waldrändern vor. Die glänzend roten Beeren sind giftig. Blüht gelblich-weiss. Wird auch Rote
Heckenkirsche genannt.
Haselnuss
Corylus avellana
10
V: Europa H: -5 m A: .100 J.
«Haselnussigs»:
Die Äste sind sehr elastisch und werden oft als Wünschelruten
benützt. Das Holz leitet gut, schwingt sich schnell auf vorhandene
Energien ein und hilft so zum Aufspüren von Wasseradern.
Aus den Früchten der Haselnuss erhält man ein gut schmeckendes
Speiseöl.
Hundsrose
Rosa canina
11
V: Europa H: -3 m
«Hundsrosigs»:
Von der Ebene bis in die montane Stufe reichend.
Die Frucht wird als Hagebutte bezeichnet. Der Volksmund bezeichnet
diese auch als Hetschepetsch, Hahnebödchen und Heinzerlein. Die
Pflanze ist bekannt vor allem wegen des Hagebuttentees.
Knackweide
Salix fragiles
12
V: Europa H: -10m
«Widigs»:
Kommt vorwiegend als Strauch vor. Ihr Standort ist vor allem an Flüssen und in Flussauen. Sommerliches Hochwasser meidend.
Liguster
Ligustrum vulgare
13
V: Europa und Westasien H: -5 m
«Ligustrigs»:
Im Volksmund auch als Rainweide bezeichnet. Aus den Zweigen kann
man Körbe binden. Wächst in lichten Wäldern und Hecken.
Gesammelt werden Rinde, Blätter und Blüten für heilungswirkende
Präparate.
Pfaffenhütchen
Euonymus europaeus
14
V: Europa H: -6 m
«Pfaffähüetigs»
Heisst auch Spindelstrauch.
Vogelnährgehölz in Hecken.
Im Herbst leicht erkennbar an den karminroten Fruchtkapseln und
den orangen Samenhüllen. Diese gleichen dem Hut eines Pfaffen.
Daher kommt der Name Pfaffenhütchen.
Die Samen sind giftig.
Rottanne / Fichte
Picea abies
15
V: Nordeuropa H: -55 m A: -600 J
«Rottannigs»:
In tieferen lagen waren früher Rottannen nicht heimisch. Sie wurden
angepflanzt. Sie werden wegen der rötlichen Rinde «Rottanne»
genannt. Einzelbäume beginnen mit 30-40 Jahren, in Beständen mit
60-70 Jahren erstmals zu blühen.
Häufigkeit CH: Pro 100 Bäume 39 Rottannen
Roter Hartriegel
Cornus sanguinea
16
V: Europa H: -5 m
«Hartriegeligs»:
Zieht beim Zerreissen eines Blattes fast durchsichtige Fäden.
Er wird auch Hornstrauch genannt. Volksname Bluthirse.
In der Volksmedizin wurden ihm in der Vergangenheit wundersame
Eigenschaften gegen die Tollwut nachgesagt.
Schwarzdorn
Prunus spinosa
17
V: Europa, Vorderasien, Nordafrika H: -3 m
«Schwarzdornigs»:
Wird auch Schlehe genannt. Die blau bereifte Steinfrucht ist erst
nach Frosteinwirkung geniessbar. Wird zur Likörbereitung verwendet.
Der Schwarzdorn ist ein Vogelschutzstrauch.
Schwarzpappel
Populus nigra
18
V: Europa H: -30 m A: -300 J.
«Pappeligs»:
Kommt als mächtiger Baum der Flussauen vor. Nicht immer mit geradem Stamm. Dunkle Rinde.
Silberweide
Salix alba
19
V: Europa und Asien H: -25 m A: -150 J.
«Widigs»:
Silberweiden benötigen feuchte bis nasse Böden, Bedingungen wie sie
in Auenwäldern gegeben sind. Mit ihren Wurzeln vermögen sie an den
Ufern das heranrollende Geschiebe zurückzuhalten. Sie ist die grösste
einheimische Weidenart.
Nach einer alten Erzählung sollen Hexen als schöne Mädchen in die
hohlen Weiden verschwinden, um etwas später als fauchende Katzen
wieder herauszuspringen und die Leute im Dorf zu erschrecken.
Sommerlinde
Tilia platyphyllos
20
V: Mittel- und Südeuropa H: -40 m A: -600 J.
«Lindigs»:
Kommt vorwiegend in sommerwarmen Lagen in Laubmischwäldern
vor. Unter Linden fand bei den Germanen das «Thing» statt, die
Volks- und Gerichtsverhandlungen. Die auf Hügeln angepflanzten Linden galten als Freiheitsbäume. Wer ihr schützendes Dach erreichte,
durfte nicht mehr ergriffen und gerichtet werden.
Häufigkeit CH: Auf 100 Bäume 1 Lindenbaum
Spitzahorn
Acer platanoides
21
V: Europa und Westasien H: -30 m A: -400 J.
«Ahornigs»:
Seine üppigste Entfaltung erreicht der Spitzahorn nicht etwa zusammen mit dem Bergahorn, sondern in Lindenmischwäldern, wo Eichen,
Linden und Ulmen dominieren. Diese Wälder sind heute nur noch in
wenigen Gegenden zu finden. Bei uns etwa im Vierwaldstätterseeund Walenseegebiet.
Nach überliefertem Volksglauben bietet der Ahorn einen wirksamen
Schutz gegen Hexen.
Stechpalme
Ilex aquifolium
22
V: Europa und Asien H: -15 m A: 100 J. und mehr
«Stächpalmigs»:
Wird auch Stechhülse genannt. 20-30 Früchte sollen bei Erwachsenen
bereits tödlich sein.
Früher wurden die Früchte als Abführmittel gebraucht. In Südeuropa
stellte man aus den gerösteten Samen Kaffeeersatz her.
Stieleiche
Quercus robur
23
V: Europa H: -50 m A: -800 J.
«Eichigs»:
Die Eiche nimmt in der Überlieferung den ersten Rang unter den Bäumen ein.
Sie galt in Griechenland und Italien als «erste Pflanze», auf die auch der
Ursprung der Menschen zurückgeführt wurde.
Besondere Bedeutung erhielt die Eiche durch die enge Beziehung zu den
Himmelsgöttern: So war sie bei den Griechen Zeus, bei den Römern Jupiter
und bei den Germanen dem Donner- und Gewittergott Donar geweiht. Im
Mittelalter Verwendung der Eicheln als Schweinefutter.
Häufigkeit CH: Auf 100 Bäume 1 Stieleiche
Waldföhre / Kiefer
Pinus sylvestris
24
V: Eurosibirien H: - 40 m A: -600 J.
«Waldföhrigs»:
Neben der Lärche ist die Waldföhre die harzreichste einheimische
Holzart. Dank dem grossen Harzgehalt wurden im Mittelalter Föhrenholzspäne als Fackeln verwendet. Kienspäne erleuchteten als einzig
erschwingliche Beleuchtungsmittel die Wohnzimmer.
Weissdorn
Crataegus monogyna
25
V: Europa und Westasien H: -5 m
«Wissdornigs»:
Im Volksmund auch als Hagedorn, Heckendorn, Hagäpfli, Heinzelmännerchen bezeichnet. Präparate aus den Blüten wirken gegen
Schlaflosigkeit und Bluthochdruck.
Weisserle
Alnus incana
26
V: Europa H: -25 m A: -100 J.
«Wisserligs»:
Als intensiv wurzelnde Pflanze auch auf Lawinenzügen anzutreffen.
Zahlreiche Ortschaften enthalten das Wort «Erle»: Beispiel Erlenbach,
Erlen oder Erlach.
Die Erle erscheint in der Mythologie oft als Baum des Bösen. Goethe
liess sich zum Gedicht «Erlkönig» anregen.
Weisstanne
Abies alba
27
V: Mittel- und Südeuropa H: -55 m A: -500 J.
«Wisstannigs»:
Einzeln stehende Bäume beginnen im Alter von etwa 30 Jahren an zu
blühen.
In den Vogesen wird aus dem Harz der «Strassburger Terpentin»
gewonnen.
Die Weisstanne wird als erster urkundlich erwähnter Weihnachtsbaum
im Strassburger Münster 1539 erwähnt, aber erst um 1870 wurde der
Brauch, Weihnachtsbäume aufzustellen, in Mitteleuropa verbreitet.
Winterlinde
Tilia cordata
28
V: Europa H: -30 m A: -800 J.
«Lindigs»:
Oft wurde die Linde in der Mitte des Dorfes als Baum der Rast und
der Besinnung gepflanzt. Weil viele Meister im Mittelalter aus dem
Lindenholz Christus am Kreuz, Maria und die Apostel geschnitzt haben, wurde ihm der Name «Lignum sacrum» gegeben.
Wolliger Schneeball
29
Viburnum lantana
V: Europa und Westasien H: -5 m
«Schneeballigs»:
Die wolleähnliche Behaarung an den jungen Zweigen haben dem
Wolligen Schneeball den Namen gegeben.
Die roten Beeren sind giftig und werden von den Vögeln gemieden.
Zitterpappel / Aspe
Populus tremula
30
V: Europa H: -15 m
«Pappeligs»
Das Wort «Pappel» stammt vom lateinischen «populus» ab, was
Volk heisst. Der Sage nach haben die Römer der Pappel deshalb den
Namen «populus» gegeben, weil deren Blätter, wie das Volk, sich in
fortwährender Erregung befindet.
Die Knospen der Pappel werden zu einer bekannten Salbe, der
sogenannten «Pappelsalbe» verarbeitet, die vorab bei Hämorrhoiden
verwendet wird.
Konzept und Realisation: Josef Dillier
Fotos und Gestaltung: Erhard Gick
© Copyright by Steinen Tourismus
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