Abiturtraining Physik Elektrodynamik 3 Thema G 1: Elektronen Sachsen – Anhalt 2014 - 2 1) Ladungen im elektrischen Feld Ein geladenes Teilchen mit der Masse m 2,5 10 15 kg und der Ladung Q 4 e soll im Gravitationsfeld der Erde mithilfe eines elektrischen Feldes zum Schweben gebracht werden. Das Experiment wird im Vakuum durchgeführt. Berechnen Sie die erforderliche Feldstärke E. 2) Millikan - Versuch 1909 begann Millikan eine Forschungsreihe, in deren Folge 1910 die erste Veröffentlichung über die Elementarladung erschien. Millikan führte seinen Versuch mit positiv geladenen Öltröpfchen durch, die er in einem Kondensator mit horizontal aufgebauten Platten untersuchte. Für den Versuch sind bekannt: 0,920 g cm 3 Dichte des verwendeten Öls: Abstand der Platten: d 14 mm 1,83 10 5 N s m 2 Zähigkeit der Luft: Bei den folgenden Betrachtungen wird der Auftrieb des Öltröpfchens vernachlässigt. 2.1. 2.2. Beschreiben Sie mithilfe des Bildes 1 die Durchführung des Millikan-Versuchs. Da der Radius des Öltröpfchens nur sehr schwer bestimmt werden kann, schaltet man das elektrische Feld Bild 1 nach dem annähernden Schweben ab und misst die Sinkgeschwindigkeit. Diese ist nach kurzer Zeit konstant, da die Luftreibung FR 6 v r die beschleunigende Kraft kompensiert. Leiten Sie aus der Kräftebilanz folgende Gleichung zur Berechnung des Radius des Öltröpfchens her: r 9 v (1) 2 g Berechnen Sie den Radius r für eine Sinkgeschwindigkeit von v 1,25 104 m s 1 . 2.3. Führen Sie jeweils eine Kraftanalyse für das gleichförmige Steigen mit der Geschwindigkeit v 1 und das gleichförmige Sinken mit der Sinkgeschwindigkeit v 2 durch. Für den Zusammenhang von Ladung und Geschwindigkeiten gilt: Q 9 d v1 v 2 2U v 2 v1 3 g (2) Beim Experiment 1 steigt ein Öltröpfchen mit einer Geschwindigkeit von v 1 0,128 mm s 1 und sinkt mit v 2 0,188 mm s 1 , wenn eine Spannung von U 490 V am Kondensator anliegt. Berechnen Sie die Ladung Q1 des Öltröpfchens. Bei weiteren Experimenten wurden folgende Ladungen ermittelt: Experiment 1 2 3 4 5 6 7 8 Nummer n Qn in 1019 C 6,4 4,9 9,6 6,6 8,2 4,7 8,0 9 10 6,4 9,7 Stellen Sie Q in Abhängigkeit von der Versuchsnummer n in einem Qn n Diagramm graphisch dar. Beschreiben Sie, wie aus einer Vielzahl von Versuchen auf die Ladung des Elektrons geschlossen werden kann. 3) Relativistische Effekte mit Elektronen 3.1. 1891 sagte Thomson voraus, dass die Übertragung von Energie auf Teilchen deren Masse vergrößert. Der Zusammenhang von Geschwindigkeit und Masse wurde von Einstein mit der Formel m(v ) m0 1 v2 beschrieben. c2 Stellen Sie diesen Zusammenhang in einem 0 3.2. m v - Diagramm im Intervall m0 c v 0,95 dar. c Um die Geschwindigkeitsabhängigkeit der Masse parallel zu den Platten bewegter Elektronen nachweisen zu können, verwendete 1908 Bucherer die abgebildete Versuchsanordnung (Bild 2) mit folgenden Daten: E 8,1 105 V m 1 ; B 3,4 10 3 T ; s 6,0 cm ; s 7,2 mm 3.2.1. Begründen Sie, warum die Anordnung I als Geschwindigkeitsfilter wirkt. Berechnen Sie die Geschwindigkeit der Elektronen, die den Spalt passieren. (Ergebnis zur Kontrolle: v 2,38 108 m s 1 ) 3.2.2. In Anordnung II bewegen sich die Elektronen auf Kreisbahnen und treffen auf den Detektor auf. Für die Ablenkung a gilt in guter Näherung a die geschwindigkeitsabhängige Masse: m(v) s2 . Damit erhält man für 2r e B s2 . 2 v a Leiten Sie diese Gleichung her und berechnen Sie die Masse für die gegebenen Werte. Zeichnen Sie Ihren Wert in das Diagramm aus 3.1 ein. Werten Sie das experimentelle Ergebnis in Bezug auf die Theorie Einsteins über die relativistische Massenzunahme. 4) Elektronen in der Quantenphysik 4.1. Der experimentelle Nachweis, dass auch Elektronen Welleneigenschaften haben, gelang in einem Doppelspaltexperiment. Auf der Fotoplatte wurde das Bild 3 registriert. Erklären Sie das Zustandekommen des Bildes auf der Fotoplatte. Diese befindet sich im Abstand e 1,20 m hinter dem Doppelspalt. Das erste Interferenzmaximum ist s1 29 m vom 0. Maximum entfernt. Der Spaltabstand beträgt b 3,0 m . Berechnen Sie die Wellenlänge der Elektronen. 4.2. De Broglie postulierte, dass Teilchen eine Wellenlänge zugeordnet werden kann. Zeigen Sie durch Rechnung, dass die im beschriebenen Versuch ermittelte Wellenlänge der Elektronen mit der Theorie von De Broglie übereinstimmt. Gehen Sie davon aus, dass Elektronen mit einer Energie von 280 eV verwendet wurden.