Zahnheilkunde

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Die ZMK online – www.zmk-aktuell.de
Zahnhei l kunde | Ma na ge m e nt | Kult ur
Ausgabe 6
29. Jahrgang
Juni 2013
ISSN 1862-0914
E12169
8,– Euro
Zahnheilkunde
Kleben oder nicht kleben?
Der richtige Umgang mit
vollkeramischen Restaurationen
Management
Schnittstellen zwischen
BEMA und GOZ
Kultur
Jan Victors –
Genreszene „Beim Zahnarzt“
Spitta Verlag GmbH & Co. KG | Postfach 10 09 63 | 72309 Balingen
Titel 6-2013.indd 1
12.06.13 14:24
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Editorial
Die Kompomär …
Prof. Dr. Claus-Peter Ernst
… oder besser: „die Kompomer-Saga“ ist in diesem Heft
Bestandteil einer Industriemeldung. Der Begriff „Mär“
bzw. „Saga“ ist in diesem Zusammenhang aber nicht als
Märchen, sondern eher in der ursprünglichen Definition als
„ungewöhnliche Geschichte“ zu verstehen.
Eine „ungewöhnliche Geschichte“ ist es schon, das Kompomer, das jetzt seinen zwanzigsten Geburtstag feiert, wie
Dr. Pfefferkorn in dieser Ausgabe produktbezogen, aber
auch wissenschaftlich beschreibt.
So ganz verstanden hat es bis heute kaum einer, was dieses
Produkt eigentlich ist. In Klausuren ist dies immer wieder
eine bevorzugte Frage. Die beliebteste Antwort, was denn
ein Kompomer sei, ist dabei „eine Mischung aus Komposit
und Glasionomerzement“. Logisch, aber leider falsch – die
besagte „Mischung“ wäre ein Hybridionomerzement, also
ein Netzwerk aus Komposit und einem unabhängig davon
reagierendem Glasionomerzement. Gemeinsam haben
diese (meist gekapselten) Produkte, dass sie aktiviert (startet die Glasionomerzementreaktion) wie auch lichtpolymerisiert werden müssen (startet die Aushärtung der Kunststoffmatrix). Beim Kompomer wird aber nur lichtgehärtet
... Also doch nur ein normales Komposit? Der genaueren
Beschreibung möchte ich hier nicht vorgreifen – wie gesagt, sie folgt in diesem Heft auf Seite 404).
Auch in den Hochschullehrerkreisen herrschte anfangs Verwirrung über die Einordnung in die bis dato bestehenden
Schubladen der Komposit- und Zementklassifikation. Ganz
neu war die bewusste Abkehr vom Dogma der Notwendigkeit eines Kofferdams bei der Verarbeitung. Neu auch der
rein selbstkonditionierende Ansatz: sehr mutig zur damaligen Zeit; heute weit verbreitet. Gott sei Dank ging alles gut
und spätere Untersuchungen nach längerer Zeit konnten
das zeigen, was heute alle lehren: Es kommt auf die Kontaminationskontrolle und nicht auf das Anlegen eines Kofferdams an. Wie wurde das damals gleich wieder kommuniziert? Das Kompomer sei nicht so feuchtigkeitsempfindlich wie ein Komposit, deswegen könnte auf den Kofferdam verzichtet werden. Diese Aussage basiert darauf, dass
das Kompomer eine gewisse Wasseraufnahme braucht,
um die Säure-Base-Reaktion zu starten – aber eigentlich ist
das ja noch nicht beim Legen erforderlich ... wieso dann die
Feuchtigkeitsunempfindlichkeit beim Legen? Da war doch
noch was: Das Adhäsiv! Das Dyract PSA. Dieses erste all-inone selbstkonditionierende Adhäsiv war acetonbasiert und
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brauchte somit einen feuchten Untergrund. Es ist erstaunlich, wie schnell die Zahnärzteschaft dann aus der Notwendigkeit des feuchten Dentins für die Anwendung des PSAPrimers die Möglichkeit einer schwimmenden Verlegung
von Komposit in speichelüberfluteten Kavitäten gemacht
hat!
Bei einer Einführungsveranstaltung zu diesem Thema kurz
vor dem Marktstart in Frankfurt wurden u. a. die ersten
sehr vielversprechenden 6-Monats-Daten der Universität
Liverpool vorgestellt: keine Sekundärkaries nach 6 Monaten! Unvergessen der Kommentar von Professor Roulet
hierzu: „Mit Verlaub, wenn ein Patient eine gute Mundhygiene hat, dann wird da nach 6 Monaten nicht viel passieren, da könnten Sie auch Ziegenmist in die Kavität schmieren!“ Den klinischen Beweis hierzu blieb er zwar schuldig,
die Lacher hatte er aber auf seiner Seite.
Eingangs war das Material nur für Milchzahnfüllungen,
Klasse-V- und Klasse-III-Füllungen freigegeben. Die
Verkaufszahlen ließen aber die Schlussfolgerung zu, dass
das Material sofort auch für alle weiteren Indikationen
adaptiert worden ist. So viele gelegte Milchzahn- und
Zahnhalsfüllungen wären ansonsten in so kurzer Zeit sehr
ungewöhnlich gewesen. Eine eigene Nachuntersuchung
hierzu in einer Zahnarztpraxis ergab überraschenderweise
keine Katastrophenergebnisse: Das Füllungsmaterial erwies
sich als ausreichend robust, solch einen „off label use“, wie
man es heute bezeichnen würde, zu überstehen. Natürlich
ist das Material über die Jahre stetig verbessert worden; die
Grundphilosophie blieb aber dieselbe. Deswegen ist es
schön zu sehen, dass Qualität überzeugt und sich lange im
Markt halten kann.
Nicht all zu viele Materialien existieren noch nach 20 Jahren
in ihrer Ursprungsform oder lediglich modifiziert. Aber so
wenige sind es auch nicht: Denken wir einmal an Syntac,
1990 markteingeführt. Optibond FL ist ebenfalls seit über
15 Jahren im Markt, genauso ART-Bond. Und CEREC: Es
hat gleichfalls schon die 20-Jahres-Grenze geknackt – zwar
stetig verbessert, aber immer noch der Grundentwicklung
folgend. Oder Impregum: Mit dem habe ich selbst im KonsI-Kurs 1987 meine ersten Abformungen am Patienten
gemacht – das ist also auch schon mehr als 25 Jahre her.
Schmeckt zwar immer noch genauso „gut“ wie früher, ist
aber trotzdem immer noch in der ursprünglichen Formulierung sehr erfolgreich im Markt.
Also: Es stimmt nicht, dass die Dentalindustrie primär
Schnellschüsse auf den Markt bringt, die rasch von besseren
Produkten überholt werden. Es existieren zahlreiche
Beispiele dafür, dass gute Entwicklungsideen Bestand haben. Hoffen wir, dass weitere davon folgen werden!
Es grüßt Sie Ihr
Prof. Dr. Claus-Peter Ernst
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DANKE –
dass Sie uns zur Nummer 1*
gemacht haben.
Mit viel handwerklichem Geschick bereichern Sie das Leben vieler Patienten. Durch funktionale
und ästhetisch hochwertige Restaurationen sorgen Sie sowohl für ein strahlendes Lächeln als
auch für ein positives Selbstwertgefühl. Die Mehrheit deutscher Zahntechniker vertraut daher
auf Materialien, die höchsten Qualitätsansprüchen genügen. DANKE, dass Sie Heraeus Kulzer
zum Marktführer im deutschen Prothetikmarkt gemacht haben.* Denn Mundgesundheit
gehört in beste Hände.
* Quelle: GfK Management Report 2012
heraeus-kulzer.com
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13.06.13 12:49
Inhalt
Kleben oder nicht kleben?
Der richtige Umgang mit vollkeramischen Restaurationen
Prof. Dr. Karl-Heinz Friedl, PD Dr. Reinhold Lang________________________
seite
358
Interaktive Fortbildung | „Regenerative Endodontie“ –
eine innovative, erfolgreiche Therapie? – Teil 2
Dr. Marius Eickhoff, Dr. Vanessa Heintz, Dr. Thorben Ütrecht_____________
seite
368
Stellenwert der Achsiographie
im Rahmen prothetischer Rehabilitationen
Dr. Daniel Hellmann_________________________________________________
seite
378
Lückenschluss im Seitenzahnbereich durch direkte
Zahnverbreiterungen als Alternative zu prothetischen und
implantologischen Eingriffen
Prof. Dr. Dr. Hans-Jörg Staehle _______________________________________
seite
382
Neue Maßstäbe in punkto Ergonomie und Ästhetik________________
seite
392
Nach der Zahnbehandlung schneller wieder lachen ________________
seite
393
Schnittstellen zwischen BEMA und GOZ
Sabine Schröder _ __________________________________________________
seite
394
Wie Sie wirksam ein Team führen und motivieren
Ulrich Bergmann-Charbonnier_ ______________________________________
seite
398
Dyract – 20 Jahre erfolgreich anders sein
Dr. Frank Pfefferkorn _______________________________________________
seite
404
Implantatgetragener Ersatz eines Frontzahnes –
Spagat zwischen Wirtschaftlichkeit, Ästhetik und Qualität
Dr. Tom Verhofstadt, Dr. Tobias Hahn, ZT Andrea Raber _________________
seite
407
Palodent Plus Teilmatrizensystem: „Der Ring der Ringe“
Dr. Ludwig Hermeler________________________________________________
seite
412
Schlafapnoe: neue Protrusionsschiene verspricht gesunden Schlaf
D. Kromer-Busch ___________________________________________________
seite
416
Jan Victors – Genreszene „Beim Zahnarzt“
Dr. Bettina Broxtermann _ ___________________________________________
seite
418
Das Kiefergelenk verstehen –
Physiologie und Pathologie der Bewegung
Prof. Dr. Roman Schubert ___________________________________________
seite
420
Firmennachrichten
__________________________________________________________________
seite
422
Produktinformationen
__________________________________________________________________
seite
424
Termine
__________________________________________________________________
seite
429
Vorschau | Impressum
__________________________________________________________________
seite
434
Zahnheilkunde
Produkthighlight
Management
Dentalforum
Veranstaltungen
Kultur | Freizeit
Bücher | Rezensionen
Titeltmotiv: ATLANTIS™ ISUS (DENTSPLY Implants) ermöglicht CAD/
CAM-gefertigte patientenindividuelle Implantat-Suprastrukturen mit
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Zahnheilkunde
Kleben oder nicht kleben?
Der richtige Umgang mit vollkeramischen
Restaurationen
Die vollkeramischen Materialien werden seit geraumer Zeit schnell und kontinuierlich weiterentwickelt. Auch
auf der diesjährigen Internationalen Dental-Schau (IDS) wurden wieder neue Materialien für diesen Bereich
vorgestellt. Das bedeutet für die tägliche Praxis des Zahnarztes allerdings auch, dass es fast unmöglich ist, den
Überblick über die Vielzahl zur Verfügung stehender Keramikmaterialien zu behalten. Das Gleiche gilt für die
Befestigung dieser Restaurationen: Wann kann oder soll adhäsiv zementiert werden, wann konventionell und
wie ist die Keramik vorzubehandeln? Der folgende Artikel beantwortet diese Fragen, indem er einen einfachen
Überblick über die spezifischen Eigenschaften der aktuellen Keramiksysteme und ihre Handhabung gibt.
Prof. Dr. Karl-Heinz Friedl
1983–1988 StudiumderZahnmedizininErlangen
1988Staatsexamen
1989–1990 Stabsarzt
1990–1997 Wissenschaftlicher Assistent der Poliklinik
für Zahnerhaltung und Parodontologie, Klinikum der
UniversitätRegensburg
1991Promotion
1993–1994 PostDoc,ForschungsaufenthaltamBiomaterials Research Center, University of Texas, Houston
HealthScienceCenter,USA
1997–2000 Oberarzt der Poliklinik für Zahnerhaltung
und Parodontologie, Klinikum der Universität Regensburg
Seit 1998 Adjunct Scientist am Biomaterials Research
Center, University of Texas, Houston Health Science
Center,USA
2000Habilitation
Seit2000 Privatdozent und Tätigkeit als externer
OberarztderPoliklinikfürZahnerhaltungundParodontologiederUniversitätRegensburg
2000–2007 Niederlassung in Gemeinschaftspraxis in
Regensburg
Seit2008apl.ProfessoranderUniversitätRegensburg
2010NiederlassungineigenerPraxisinRegensburg
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PD Dr. Reinhold Lang
1988–1993 StudiumderZahnmedizininRegensburg
1993Staatsexamen
1994–1999 Wissenschaftlicher Assistent der Poliklinik
für Zahnärztliche Prothetik, Klinikum der Universität
Regensburg
1995Promotion
Seit 1999 Oberarzt der Poliklinik für Zahnärztliche
Prothetik,KlinikumderUniversitätRegensburg
2012Habilitation
Seit2012PrivatdozentundOberarztderPoliklinikfür
ZahnärztlicheProthetikderUniversitätRegensburg
Seit Einführung der aluminiumoxidverstärkten Keramik
undderPresskeramikvoretwasmehrals20Jahrenerfreuen
sichmetallfreie,vollkeramischeRestaurationensteigender
Beliebtheit, was sich am stetig wachsenden Markt beobachtenlässt.InZeitenhoherEdelmetallpreisewirddieDentalkeramiksogarmehrundmehralsgenerelleAlternative
zur Dentallegierung angesehen. Der Werkstoff Keramik
erfülltnichtnurdiegestiegenenAnsprüchederPatienten
andieÄsthetik,sondernistauchweitestgehendunumstritten
bezüglichseinerVerträglichkeitgegenüberdemMundmilieu.
NebendenklassischenSilikatkeramikenstehenhochfeste
Oxidkeramiken, meist auf Basis von Zirkoniumoxid, und
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Zahnheilkunde
neuerdings auch sogenannte Hybrid- bzw. VerbundkeramikenimFokusdesInteresses.CAD/CAM-basierteVerfahrentrugenhierwesentlichzurEntwicklungneuer,verbesserterWerkstoffebei.
Werkstoffkundliche Grundlagen | AlsDruckfestigkeit
wird die Widerstandsfähigkeit eines Werkstoffs bei der
EinwirkungvonDruckkräftenbezeichnet.IstdieDruckspannunggrößeralsdieDruckfestigkeiteinesKörpers,sowird
erzerstört.DieBiegefestigkeitisteinWertfüreineBiegespannungineineraufBiegungbeanspruchtenRestauration,
bei deren Überschreiten das Versagen durch Bruch der
Restaurationeintritt.AufgrundihrerkristallinenStrukturist
dieDruckfestigkeitvonKeramikenimVergleichzurBiegefestigkeitetwaumdenFaktor10höher.DieBruchfestigkeitvonDentalkeramikenwirdmiteinemDreipunktbiegeversuchnachDINENISO6872ermittelt.ImPrinziphaben
Dentalkeramiken eine ähnlich hohe Elastizität wie Dentallegierungen.AllerdingshatdieÜberbeanspruchungfür
die verschiedenen Werkstoffe unterschiedliche Folgen:
WirdbeieinerDentallegierungdieElastizitätsgrenzeüberschritten, so führt dies zu einer dauerhaften Verformung
desWerkstücks.InderFolgewirdeineprothetischeRestaurationdadurchunbrauchbar,weilPassungund/oderOkklusionverlorengehen.KeramikenzeigenbeiBeanspruchung
inderMundhöhlezwarebenfallseineElastizität,aberdas
ÜberschreitenderElastizitätsgrenzeführtebennichtzueiner
Verformung,sondernzurFrakturderRestauration.
EinweitererwichtigerParameterfürdieLangzeitfestigkeit
einer Keramik ist die Risszähigkeit. Diese beschreibt den
Widerstand,dendieKeramikderAusbreitungeinesRisses
entgegenstellt.JehöherderWertfürdieRisszähigkeitist,
umsohöheristderWiderstandgegendieRissausbreitung.
Die Risszähigkeit spielt vor allem dann eine Rolle, wenn
Materialfehler (z. B. durch verarbeitungsbedingte Poren
oderEinschlüsse)vorliegen.AneinemsolchenMaterialfehler
kanndanndieRissbildungbeginnenundzurFrakturführen.
DerWärmeausdehnungskoeffizient(WAK)isteinewichtige
KenngrößebeimVerbundzweierWerkstoffeundspieltdaher
bei verblendeten Kronen und Brücken eine wesentliche
Rolle.ErmussfürGerüst-undVerblendkeramiksoangepasstwerden,dassdiesederTemperaturwechsellastinder
Mundhöhlestandhaltenkönnen.Durcheinenetwashöheren
WAKderVerblendkeramikwirdinderRegelversucht,diese
unter Druckspannung zu versetzen, während die festere
GerüstkeramikunterZugspannungsteht.Diesbedarfeiner
genauenAbstimmung,daessonstzumVersagendesVerbundeszwischendemGerüst,d.h.derhierfürverwendeten
Oxidkeramik,undderVerblendung,d.h.einerSilikatkeramik,
kommt.
Dentalkeramiken dürfen zudem nur eine äußerst geringe
chemischeLöslichkeitaufweisen,damitsiedemSäureangriffausderMundhöhlewiderstehen.DiesegeringeLöslichkeitbegünstigteineglatteOberflächemitgeringerNeigung
zurPlaqueretention.UnteranderemdarinliegteinGrund
fürdieexzellenteBiokompatibilitätdiesesMaterials.
InderLiteraturwirdvereinzeltvonRadioaktivitätimZusammenhangmitDentalkeramikberichtet.Nochinden1970er
JahrenwurdentatsächlichsehrgeringeMengenanradioaktivenFluoreszenzstoffenbeiderHerstellungeingesetzt.
Diesewurdenaberbereitsinden80erJahrendurchalternativeStoffeersetzt.TrotzdemkönnenradioaktiveVerunreinigungen vorkommen. Die maximal zu tolerierende
RadioaktivitätistabervernachlässigbargeringundininternationalenNormenexaktfestgelegt.
Einteilung vollkeramischer Restaurationen | GrundsätzlichkannunterschiedenwerdenzwischenSilikatkeramiken, Oxidkeramiken und Hybridkeramiken. Erstere ermöglichenästhetischhochwertigeVersorgungenundkommen
deshalbvorallembeiEinzelzahnrestaurationenzumEinsatz,
beidenendieästhetischeKomponenteeinemaßgebliche
Rolle spielt. Verblendkeramiken werden ebenfalls dieser
Gruppe zugerechnet. Demgegenüber stehen die hochfesten Oxidkeramiken, die sich auch zur Herstellung von
BrückenimSeitenzahnbereicheignen.Wegenihrerhohen
Opazität werden diese Keramiken hauptsächlich zur GerüstherstellungverwendetundabschließendmiteinerSilikatkeramik verblendet. Neuere, transluzente oder „vorgeschichtete“Variantenkommenauchmonolithisch,d.h.in
einemdurchgehendenWerkstück,zumEinsatz,sindaber
inpunctoÄsthetikdenSilikatkeramikenimmernochz.T.
deutlich unterlegen. Bei den Hybridwerkstoffen wie Hybrid- und Verbundkeramik handelt es sich um eine neue
GenerationvonCAD/CAM-Restaurationsmaterialien,beidenen die Hersteller versuchen, die jeweiligen Vorteile von
KunststoffundKeramikzuvereinen(Grafik1).
Dentalkeramik
Silikatkeramik
Feldspat
Li-(Di)silikat
Oxidkeramik
Aluminiumoxid
Hybridkeramik
Zirkoniumoxid
Glaskeramik
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Polymer/Keramik
Grafik 1
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Zahnheilkunde
Silikatkeramik | BeiderSilikatkeramikhandeltessichum
einenheterogenenWerkstoff,derausgleichenoderunterschiedlichenkristallinenPhasenbesteht,umgebenvoneiner
Glasphase mit herstellungsbedingten Poren im Gefüge.
Unter dem Begriff „Silikatkeramiken“ werden Feldspat-,
Glas-,Lithiumdisilikat-undzirkonverstärkteLithiumsilikatkeramikenzusammengefasst.KlassischeFeldspatkeramiken
bestehenausgemahlenemFeldspat,eineramorphenGlasphaseausSiO2mitMetalloxidzusätzen(z.B.MgO,Al2O3,
ZrO2)undsindverstärktmitLeuzitkristallen.Glaskeramiken
sind ähnlich aufgebaut. Sie besitzen initial eine amorphe
GlasstrukturundwerdenimweiterenVerlaufderBearbeitungeinemKristallisationsprozessunterzogenunddadurch
mitFüllkristallendurchsetzt(z.B.IPSEmpress,IvoclarVivadent, Schaan, Liechtenstein). Da die Glasphase nur eine
geringe mechanische Festigkeit besitzt, stellt sie den
SchwachpunktderSilikatkeramikdar.
Die Biegefestigkeit von Feldspat- und Glaskeramiken liegt
produktabhängigzwischen50und150MPa,weshalbsich
diese Keramiken nur für Einzelzahnrestaurationen eignen
undunbedingtadhäsivzementiertwerdensollten.ImGegensatzdazuzeigendieLithiumdisilikat-Glaskeramiken(IPS
e.max, Ivoclar Vivadent) Biegefestigkeitswerte von bis zu
350 MPa, was bereits die Anfertigung von dreigliedrigen
Brücken im Frontzahngebiet ermöglicht und sowohl eine
adhäsivealsaucheinekonventionelleBefestigungerlaubt.
Bei den neuesten Werkstoffen (CELTRA DUO, DENTSPLY
DeTrey, Konstanz; Suprinity, VITA Zahnfabrik, Bad Säckingen)handeltessichumzirkondioxidverstärkteLithiumsilikatkeramiken (ZLS). Der im Vergleich zu herkömmlichen
CAD/CAM-GlaskeramikenetwaumdenFaktor10erhöhte
ZirkondioxidanteilsorgtfüreinehohemechanischeBelastbarkeit.OhneGlasurbrandhatCELTRADUO(Dentsply/Degudent) eine Biegefestigkeit von ca. 210 MPa oder mit
einemkurzenGlasurbrandeineBiegefestigkeitvonca.370
MPa. Die vorkristallisierte Variante Suprinity von VITA/Bad
Säckingen) weist laut Herstellerangaben nach dem KristallisationsbrandeineBiegefestigkeitvonca.420MPaauf.
Zudem lassen sich diese Keramiken sehr gut nachbearbeiten und weisen aufgrund des hohen Glasanteils und
einerdurchschnittlichenPartikelgrößeimBereichdessichtbarenLichts(ca.500nm)einehoheTransluzenz,OpaleszenzundFluoreszenzauf.DievorliegendenIn-vitro-StudiendeutenaufgrunddergutenResultateindenDauerbelastungstestsaufeinhohesMaßanZuverlässigkeithin;klinischeDatenliegenbislangabernochnichtvor.
DerWertfürdieRisszähigkeit(Spannungsintensitätsfaktor
KIC)) liegt für Sinterkeramiken bei einem Wert von 1. Für
DentinundLithiumdisilikat-GlaskeramikliegtdieRisszähigkeitbeietwa2.
Indikationen: Inlays, Teilkronen, Veneers, Einzelkronen.
BeiLithium(di)silikat-Glaskeramiken(z.B.IPSe.maxPress/
CAD,IvoclarVivadent)sindauchdreigliedrigeBrückenbis
zum zweiten Prämolaren und Frontzahnklebebrücken als
Indikationsspektrumangegeben.
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Herstellungsverfahren: vollanatomische Restauration
gepresst oder gefräst oder Gerüst mit gesinterter oder
überpresster Verblendung (z. B. OPC, Jeneric/Pentron
Deutschland,Kusterdingen[gesintert];IPSe.maxPress,IPS
Empress, IPS e.max CAD, IPS Empress CAD, Ivoclar Vivadent;Cergo,DENTSPLYDeTrey[heißgepresst];VITABLOCS,
VITAZahnfabrik[CAD/CAM]).
Befestigung:Feldspat-undGlaskeramikenmüssenaufgrund
ihrergeringenFestigkeitausnahmslosadhäsivbefestigtwerden.FürdieneuenzirkondioxidverstärktenLithiumsilikatkeramikenwirdebenfallseineadhäsiveBefestigungempfohlen.
BeiLithiumdisilikat-GlaskeramikenundKronenausZLSistwegenihrerhöherenFestigkeitbeiausreichenderRetentionsfläche theoretisch auch eine konventionelle Befestigung mit
Zinkoxidphosphat-oderGlasionomerzementenmöglich.
Oxidkeramik | OxidkeramikensindpolykristallineWerkstoffemiteinemnursehrgeringenGlasphasenanteilund
deshalb auch weitaus belastbarer und stabiler. Als Basis
können Oxide, wie z. B. Al2O3 oder ZrO2, dienen, welche
durchweitereZusätzewieMgO,Y2O3oderCaOinihren
Eigenschaftenverändertwerden.
DieBiegefestigkeitenvonOxidkeramikenliegenzwischen
400 und 1.200 MPa und erlauben somit die Herstellung
von kaustabilen Brücken im Seitenzahngebiet. OxidkeramikenzeigenzudemhoheRisszähigkeitenzwischen4und
9KIC.Dabeisolltejedochkeinesfallsvergessenwerden,dass
beinichtvollanatomischen,verblendetenRestaurationender
SchwachpunktinderVerblendungliegt,diemeistausSilikat- oder Glaskeramik besteht. Man unterscheidet dabei
folgendeUntergruppen:
Glasinfiltrierte Oxidkeramiken: In-Ceram Spinell, VITA
(MgAl2O4),In-CeramAlumina,VITA(Al2O3)undIn-Ceram
Zirconia,VITA(Al2O3-ZrO2),diesowohlinderSchlicker-als
auchinderCAD/CAM-Varianteerhältlichsind.
Pressgesinterte oder teilgesinterte Oxidkeramiken:
hauptsächlichaufderBasisvonZirkoniumdioxid(ZrO2)zur
HerstellungvonKronenundBrückengerüstenmitanschließenderVerblendung(z.B.e.maxZirCAD,IvoclarVivadent;
VITAIn-CeramVZ,VITAZahnfabrik,BadSäckingen;Prettau
Zirkon,Zirkonzahn,Gais,Italien;Ceramill,AmannGirrbach,
Koblach,Österreich;Lava,3MESPE,Seefeld;inCorisZI,Sirona,Bensheim).
NeuereEntwicklungensindvollanatomischeRestaurationen
mittransluzenteremZirkon(z.B.ZenostarZrTranslucent,
Wieland,Pforzheim;PrettauZirkon,Zirkonzahn;Lavamonolithisch,3MESPE;inCorisTZI,Sirona;KatanaZirconiaHT,
Kuraray-Noritake, Tokio, Japan), Multi-Layer Zirkon Discs
(Katana ML, Kuraray-Noritake) oder CAD/CAM-Verblendungen, die auf Oxidkeramikgerüste geklebt (VITA Rapid
Layer, VITA Zahnfabrik) oder „aufgesintert“ (e.max CADon,IvoclarVivadent)werden.
Indikationen:KronenundBrücken
ZMK | Jg. 29 | Ausgabe 6 ________________ Juni 2013
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1
GlaxoSmithKline. Data on file. SENSODYNE® – path to purchase
research. January 2012. 2 Jeandot J et al. Clinc (French) 2007;
28: 379−384. 3 Leight RS et al. J Clin Dent 2008; 19: 147−153.
4
Nagata T et al. J Clin Periodontol 1994; 21(3): 217–221.
5
Salvato AR et al. Am J Dent 1992; 5(6): 303−306. 6 Silverman
G. Compend Contin Educ Dent 1985; 6(2):132–136. 7 Silverman
G et al. Am J Dent 1994; 7(1): 9–12. 8 Troullos ES et al. GSK data
on file. 1992. 9 GSK data on file. GCSAE/CHSENO/0223/12.
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Zahnheilkunde
Herstellungsverfahren: Gerüste oder vollanatomische
RestaurationenwerdenfastimmerinCAD/CAM-Verfahren
hergestellt, Verblendungen werden aufgesintert, aufgepresstoderadhäsivverklebt.
Befestigung: sowohl konventionell mit Zinkoxidphosphat-oderGlasionomerzementenalsauchadhäsiv
Hybridkeramik und Verbundkeramik | DieHybridkeramikENAMIC(VITAZahnfabrik)bestehtzuüber80%aus
einemKeramiknetzwerk,dasdurcheinAcrylatpolymernetzwerk verstärkt und durchdrungen wird. Aufgrund dieser
Struktur erfolgt vor der adhäsiven Befestigung auch die
„klassische“Keramikvorbehandlungfür60Sekundenmit
Flusssäure-Gel(5%)(vgl.Befestigung).BeiderVerbundkeramik („Resin Nano Keramik“) Lava Ultimate (3M ESPE)
handelt es sich um eine Mischung aus Komposit und ca.
80 % Keramiknanopartikeln. Diese Verbundkeramik wird
vorderadhäsivenBefestigungnichtmitFlusssäurekonditioniert,sondernmitAluminiumoxid(50µm)sandgestrahlt.
BeibeidenMaterialgruppenhandeltessichumvölligneue
CAD/CAM-Restaurationsmaterialien, über die noch sehr
wenigeklinischeDatenvorliegen,aberderenZukunftund
Einsetzbarkeit aufgrund ihrer Werkstoffeigenschaften mit
Interesse verfolgt werden sollte. Bei beiden Werkstoffen
wirdversucht,dieVorteilevonKunststoffundKeramikzu
vereinen.DieBiegefestigkeitenvonHybridkeramikenliegen
beietwa150–160MPa,dieBiegebruchfestigkeitderVerbundkeramik(LavaUltimate,3MESPE)bei210MPa(beides
Herstellerangaben).DieWerkstoffesindinCAD/CAM-Verfahren sehr kantenstabil und gewährleisten eine hohe
StandfestigkeitderSchleifer.ZudemlassensichdieseMaterialieneinfachnachbearbeitenundpolieren.AucheineIndividualisierungunterAnwendungvonlichthärtendenKompositmaterialienistmöglich.
Indikationen:Inlays,Teilkronen,VeneersundKronen
Herstellungsverfahren: vollanatomische Restaurationen
im CAD/CAM-Verfahren (Lava Ultimate, 3M ESPE; VITA
ENAMIC,VITAZahnfabrik)
Befestigung:adhäsiv.DabeisollenlautHerstelleralleRestaurationen aus Lava Ultimate sowie Inlays, Onlays und
VeneersausENAMICnurunterAnwendungeinesseparaten Adhäsivsystems adhäsiv befestigt werden, während
ENAMIC-Kronen auch mit einem selbstadhäsiven Befestigungskompositbefestigtwerdenkönnen.
Präparation | BeiderAnwendungvonKeramikenistdie
richtigeundpräzisePräparationdesZahneseinewichtige
VoraussetzungfüreinedauerhaftfunktionierendeRestauration.FolgendeGrundsätzesolltendabeiBeachtungfinden:
• Sovielwienötig,abersowenigwiemöglichZahnhartsubstanzentfernen.
• AbgerundeteEckenundKantenpräparieren.
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• Eine ausgeprägte Hohlkehlpräparation oder Stufe mit
abgerundetem Innenwinkel gewährleistet Flächen, die
senkrecht zur Krafteinwirkung stehen und Kaukräfte
aufnehmen.
• Ein gleichmäßiger anatomischer Substanzabtrag führt
beiderspäterenRestaurationzugleichmäßigenSchichtstärken.DadurchkannsichdieSpannunginnerhalbder
RestaurationgleichmäßigverteilenundauchZahnfarbe
undTransluzenzlassensichvomTechnikerbesserrealisieren.
• AufbaufüllungenzurErzielungeinesanatoformenZahnstumpfessolltenadhäsivmiteinemKompositwerkstoff
erfolgen.
• OkklusaleMindeststärkederKeramik:1,5mm±x
(Herstellerangabenbeachten)
• Präparationswinkel3bis6Grad.KeineFriktionwiebei
herkömmlichen Restaurationen auf Metallbasis, da die
keramische Restauration vollkommen spannungsfrei
eingesetztwerdenmuss.
• KeineFederränder.
Befestigung | Wie aus den bisherigen Ausführungen
hervorgeht,istdieIndikationundBefestigungeinervollkeramischen Restauration im Wesentlichen abhängig von
denWerkstoffeigenschaftenderKeramik.BeieinerBiegefestigkeitvonca.500MPa–beivier-undmehrgliedrigem
ZahnersatzlautISO6872ab800MPa–beginntdieuneingeschränkteIndikationfürvollkeramischeBrückenimSeitenzahnbereich.AbeinerBiegefestigkeitvonca.300MPa
können Kronen und Brücken (Oxidkeramik, Lithiumdisilikat-Glaskeramik) sowohl konventionell (Glasionomerzement,Zinkoxidphosphatzement)alsauchadhäsivzementiertwerden.AlleSilikatkeramikenundHybridkeramikenfallenunterdiese Grenze und müssen deshalb ausschließlich
adhäsivbefestigtwerden.GenerellhatsichineinerReihevon
Studien gezeigt, dass die adhäsive Zementierung bei
„schwächeren“KeramikenstetszueinerVerbesserungder
klinischenPerformanceführt.Bei„stärkeren“Keramiken,
dieauchkonventionellzementiertwerdenkönnten,bringt
die adhäsive Befestigung ebenfalls Vorteile, da der nötige
Substanzabtrag, die spannungsfreie, nicht retentive Passung und die bei vollkeramischen Restaurationen übliche
iso-odersupragingivalePräparationoftzuStumpfoberflächenführt,diefüreinekonventionelleZementierungnicht
mehrgeeignetsind.WelcheArtderadhäsivenZementierunghierbeiAnwendungfindet,hängtu.a.davonab,welche Grenzflächen an den Restaurationsrändern überwiegen. Verschiedene Studien haben gezeigt, dass der Verbund bei Grenzflächen, die überwiegend im Schmelz liegen (Inlay, Teilkrone) bei selbstadhäsiven Adhäsivsystemen(+Befestigungskomposit)oderselbstadhäsivenBefestigungskompositen möglicherweise nicht als so zuverlässigeinzustufenistwieder„Goldstandard“,nämlichdie
klassische Säure-Ätz-Technik unter Anwendung von KofferdaminVerbindungmiteinemMehrschritt-Adhäsivsystem und einem dualhärtenden Befestigungskomposit
(KlinischesBeispiel1,Abb.1–19).
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Zahnheilkunde
Klinisches Beispiel 1: Ablauf adhäsive Zementierung (klassisch)
Abb. 1: Ausgangssituation.
Abb. 2: Entfernung des alten Keramikinlays.
Abb. 3: Entfernung der alten Kompositfüllung und Kariesexkavation.
Abb. 4: Vorbereitung für die digitale
Abformung (CEREC Bluecam, Sirona).
Abb. 5: Vorbereitung für den Scan des Bissregistrates.
Abb. 6: Erste Einprobe des mod-Inlays
(Empress, Ivoclar Vivadent).
Abb. 7: Vorbehandlung des Inlays mit
Flusssäure.
Abb. 8: Vollständige Entfernung der Flusssäure mit Wasser.
Abb. 9: Auftragen des Silans auf das
Inlay (Monobond Plus, Ivoclar Vivadent).
Abb. 10: Total Etch der Kavität (Schutz der
Nachbärzahne mit Matrizenband).
Abb. 11: Auftragen der Adhäsivkomponenten (Syntac Primer, Syntac Adhesive, Heliobond).
Abb. 12: Auftragen von Heliobond auf die
silanisierte Keramikunterseite.
Abb. 13: Einbringen von Variolink II
in die Kavität, Fixierung des Inlays,
Versäuberung und Lichthärtung.
Abb. 14: Zustand direkt nach Versäuberung
und Entfernen des Kofferdams.
Abb. 15: Okklusionskontrolle.
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Zahnheilkunde
Abb. 16: Erstpolitur, Zustand direkt nach
dem Einsetzen.
Abb. 17: Endpolitur.
Klinische Langzeitstudienmüssendiese Daten aber erst
nochuntermauern, da vor allem
beidenselbstadhäsiven BefestiAbb. 19: Zustand nach 14 Monaten.
gungskompositen
einedeutlicheProduktabhängigkeit der Performance zu bestehen scheint.
DiesgiltallerdingssowohlfürSchmelzalsauchfürDentin.
Wird ein separates Adhäsivsystem verwendet, so müssen
folgendeFehlerquellenstetsausgeschlossenwerden:
• zu langes Ätzen oder ungenügendes Ätzen mit Phosphorsäure
• insuffizientesAbsprühenderPhosphorsäure
• ÜbertrocknungdesDentins
• nichtausreichendeAdhäsivmenge
Abb. 18: Zustand nach 4 Tagen (Nachkontrolle).
• falscheApplikationstechnik(einreiben:jaodernein?)
• NichteinhaltenvonEinwirkzeiten
• falscheTechnikbeimVerblasendesAdhäsivs
Die Stärke der selbstadhäsiven Adhäsivsysteme (+ Befestigungskomposit)oderselbstadhäsivenBefestigungskomposite
liegtvoralleminderBefestigungvonRestaurationen,deren
Grenzflächen überwiegend im Dentin liegen (Kronen, Brücken). Das einfache Handling und die für eine Reihe von
Produkten vielversprechenden Daten zur Dentinhaftung
sprechen in diesen Indikationsstellungen sehr zugunsten
selbstadhäsiverBefestigungskomposite(KlinischesBeispiel
2,Abb.20–29).
DieVorbehandlungderKeramikvordemEinsetzensollte
generell chairside erfolgen, da bei der Einprobe unter
Umständen noch Korrekturen vorzunehmen sind. Diese
Schleifkorrekturen sind mit Feinstkorndiamanten immer
unter Wasserkühlung durchzuführen. Dabei sollte zudem
stetsaufabgerundeteKantengeachtetwerden.
Klinisches Beispiel 2: Ablauf adhäsive Zementierung (selbstadhäsives Komposit)
Abb. 20: Präparierter Zahn 46.
Abb. 21: Einprobe der e.max-Krone
(Ivoclar Vivadent).
Abb. 22: Krone vor dem Einsetzen.
Abb. 23: Einbringen des selbstadhäsiven
Zementes (Panavia SA Zement, Kuraray).
Abb. 24: Zement in der Krone.
Abb. 25: Einbringen der Krone,
Fixierung für die Lichthärtung.
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Zahnheilkunde
Abb. 26: Kurze Lichthärtung (ca. 3 s).
Abb. 27 u. 28: Einfache Entfernung der Zementüberschüsse.
N a c h A b s c h l u s s
derKorrekturen
auf der AußenflächederRestaurationmussentweder
e i n G l a n z b r a n d
oder eine ausreichende Politur erAbb. 29: Eingegliederte Krone nach
Versäuberung und vollständiger
folgen, am besten
Polymerisation.
mit den dafür vorgesehenen Poliersystemen,z.B.diamantkorngefülltenSilikonpolierern(z.B.
Eve, Identoflex, Kerr Hawe, OptraFine, Ivoclar Vivadent,
etc.)unddiamantiertenPolierpasten.NursokanneinemechanischundplaqueresistenteOberflächeerzieltwerden.
DieInnenflächenderKeramikensolltenjenachHerstellerangaben vorbehandelt werden. Um eine größtmögliche
HaftungderKeramikzuerzielen,mussdieOberflächeder
Silikatkeramiken:
Inlays,Veneers
Lithiumdisilikat-Glaskeramik:
Inlays,Teilkronen,Kronen
Oxidkeramik:
Brücken,Abutments
Hybridkeramik
Verbundkeramik
Keramikvergrößertwerden.BeidenSilikatkeramikenkann
dazunachwievordieÄtzungderKeramikunddieanschließendeSilanisierungals„Goldstandard“betrachtetwerden.
Das Ätzen erfolgt mit ca. 5%iger Flusssäure für max. 60
Sekunden.DadurchentstehteinemikroretentiveOberfläche,
auf die anschließend Silane oder spezielle Primer mit
Haftmonomeren (Phosphorsäureacrylate, z. B. Monobond
Plus,IvoclarVivadent;ClearfilCeramicPrimer,KurarayNoritake)aufgebrachtwerdenkönnen.Dasentscheidende
Mineral, das von der Flusssäure angegriffen wird, ist das
Silizium.AufgrundderunterschiedlichenchemischenEinbindungen in die anderen Werkstoffkomponenten kann
das Silizium mehr oder weniger schnell von der 5%igen
Flusssäure angegriffen werden. Je nach Keramiktyp werdenausdiesemGrundunterschiedlichschnelloptimaleretentive Muster erzeugt, die für die adhäsive Befestigung
notwendigsind.DaherkönnenfürKeramikenmithöherer
BiegefestigkeitbisweilendurchauskürzereÄtzzeitenerfor-
Befestigung
Vorbehandlung Keramik
Befestigungskomposit
+Adhäsivsystem
Flusssäure
+SilanoderPrimermitHaftmonomer
selbstadhäsivesBefestigungskomposit
Flusssäure
+SilanoderPrimermitHaftmonomer
konventionelleGIZoderPHZ
Reinigung
Befestigungskomposit
+Adhäsivsystem
Flusssäure
+SilanoderPrimermitHaftmonomer
selbstadhäsivesBefestigungskomposit
Flusssäure
+SilanoderPrimermitHaftmonomer
konventionelleGIZoderPHZ
ReinigungoderSandstrahlen(Al2O3)
Befestigungskomposit
+Adhäsivsystem
Sandstrahlen(Al2O3)
+PrimermitHaftmonomer
selbstadhäsivesBefestigungskomposit
Sandstrahlen(Al2O3)
+PrimermitHaftmonomer
Befestigungskomposit
+Adhäsivsystem
Flusssäure
+SilanoderPrimermitHaftmonomer
selbstadhäsivesBefestigungskomposit
Flusssäure
+SilanoderPrimermitHaftmonomer
Befestigungskomposit
+Adhäsivsystem
Sandstrahlen(Al2O3)
+PrimermitHaftmonomer
Tab. 1: Befestigungsmöglichkeiten und bevorzugte Indikationen vollkeramischer Systeme. Die Befestigungskomposite sollten dabei idealerweise
die Möglichkeit einer dualen Härtung bieten.
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Zahnheilkunde
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Für
derlichsein(z.B.IPSe.max).InjedemFallsolltendieÄtzzeiten der Hersteller unbedingt eingehalten werden. Bei
dünnen Restaurationen (z. B. Veneers mit 0,3 Millimeter
StärkekannesbeizulangemÄtzensogarzuSchädigungen
derGesamtrestaurationkommen.ZurbesserenBenetzung
der Keramik kann zusätzlich eine dünne Schicht Adhäsiv
(„Bonding“) aufgebracht werden. Diese wird dann gemeinsam mit dem Befestigungskunststoff polymerisiert.
Als Alternative zur Flusssäureätzung kann die Oberfläche
mechanisch – mittels Sandstrahlen – aufgeraut werden
(< 50 µm Korngröße, 1–2 bar Druck). Diese Methode ist
jedochspeziellbeidünnenStrukturennichtunumstritten.
OxidkeramikensindmitFlusssäurenichtätzbar.DieVorbehandlungerfolgtdeshalbdurchSandstrahlenmitAluminiumoxid (< 50 µm Korngröße, 1–2 bar Druck), der Reinigung im Ultraschallbad und mit Alkohol sowie anschließendemAufbringenspeziellerPrimermitHaftmonomeren
wiebereitsbeschrieben.BeiderVerwendungdieserPrimer
und/oder selbstadhäsiver Befestigungskomposite ist eine
ReinigungderOberflächemitPhosphorsäurekontraindiziert,
da es sonst zu konkurrierender Besetzung von Bindungsstellenkommenkann.
Bei der Hybridkeramik (Enamic) und der Verbundkeramik
(LavaUltimate)istdieVorbehandlungsehrunterschiedlich
(z.B.VorbehandlungEnamicmitFlusssäure,LavaUltimate
nicht; hier muss mit Aluminiumoxid abgestrahlt werden).
DieHerstellerangabensindhierstrengstenszubeachten.
MittlerweilesindauchTendenzenzubeobachten,indenen
dieGrenzenzwischenderVorbehandlungdesZahnes(Adhäsivsystem) und der Vorbehandlung der Keramik insofern
verwischen,alsdassnurnocheinProduktbenötigtwerden
soll(ScotchbondUniversalAdhäsiv,3MESPE),daszudem
mitundohneseparatesÄtzenangewendetwerdenkann.
KlinischeLangzeitergebnissesindallerdingsnochabzuwarten.
Die Befestigungsmöglichkeiten der verschiedenen vollkeramischen Systeme und die aus unserer Sicht für jeden
Werkstoff empfehlenswerte Indikation lassen sich wie in
Tabelle1dargestelltzusammenfassen.DieseAuflistungberuht auf den bisherigen langjährigen klinischen ErfahrungenderAutoren; für Hybrid- und Verbundkeramiken
liegennurErfahrungenseitderMarkteinführungvor,deshalbwurdenkeinebevorzugtenIndikationengenannt.Die
einzelnenWerkstoffesindvondenHerstellernmöglicherweisefüreinbreiteresIndikationsspektrumvorgesehen.Es
sei auch ausdrücklich darauf hingewiesen, dass diese Tabelle aufgrund der Vielfalt der Systeme im Einzelfall auch
nichtzutreffenkann.
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Zahnheilkunde
Interaktive Fortbildung
„Regenerative Endodontie“
– eine innovative, erfolgreiche Therapie? –
Teil 2
Nachdem der erste Teil dieses Beitrages in der letzten Ausgabe der ZMK einen aktuellen Überblick über diagnostische Parameter, Behandlungsmethoden, Komplikationen und mögliche Behandlungsergebnisse unfallbedingter Avulsionen gegeben und diese Aspekte näher beleuchtet hat, werden im vorliegenden zweiten Teil ein
aussichtsreiches Therapieverfahren der Revaskularisierung sowie eine konkrete, praktische Vorgehensweise
vorgestellt. Dabei werden möglichst praxisbezogene Situationen aufgezeigt, in denen der Einsatz dieser
Behandlung erwogen werden kann. Diese Behandlungsmethode wurde in der Literatur schon beschrieben,
befindet sich aber noch in einem experimentellen Stadium.
Wie bereits ausführlich beschrieben wurde [5], stellt das
Frontzahntrauma eine relativ häufige Verletzung im Kindesalter dar: Bei bis zu einem Drittel der Kinder und Jugendlichen zwischen 8 und 15 Jahren kommt es zu traumatischen
Verletzungen von Zähnen der bleibenden Dentition [9].
Vor dem Abschluss des Wurzelwachstums sind trotz adäquater Behandlungsmaßnahmen – speziell nach komplexeren
Traumata wie Avulsions- und Intrusionsverletzungen – Komplikationen und Misserfolge keine Seltenheit, weil sie oftmals langfristig mit einem Verlust der Vitalität einhergehen
[1,2].
Kommt es zu einer Nekrose der Pulpa, ist eine endodontologische Therapie unerlässlich. Bei weit offenem Foramen
apicale ist die Behandlung allerdings je nach Reifestadium
des Zahnes mit nicht unerheblichen Problemen behaftet.
Dr. Marius Eickhoff
2003–2009 Studium der Zahnheilkunde an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster
Seit 2009 Wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Poliklinik für Zahnerhaltung, Universitätsklinikum Münster,
Direktor: Univ.-Prof. Dr. Klaus Ott
2011 Promotion
Grazile Wurzelkanalwände und ein weit offener Apex
erschweren eine konventionelle Wurzelkanalbehandlung.
Die durch die Nekrose bedingte Beendigung des Wurzelwachstums und ein damit einhergehendes ungünstiges
Kronen-Wurzel-Verhältnis führen langfristig zu einer
schlechten Prognose des Zahnes [1,3]. Bereits im Verlauf
oder auch nach Abschluss der Behandlung können Frakturen auftreten. Daher gilt die Apexifikation in solchen Fällen
bis heute noch immer als Therapie der Wahl [7,23]. Bei diesem Verfahren ist eine zuverlässige Mitarbeit des Patienten
unerlässlich. Behandlungszeiten zwischen 5 und 20 Monaten
zur Ausbildung einer suffizienten apikalen Hartgewebsbarriere sollten eingeplant werden [25]. Sowohl eine unphysiologische Apexogenese als auch eine Versprödung
der Zahnhartsubstanz durch die prolongierten Calcium-
Dr. Vanessa Heintz
2005–2010 Studium der Zahnheilkunde an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster
Seit 2011 Wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Poliklinik für Zahnerhaltung, Universitätsklinikum Münster,
Direktor: Univ.-Prof. Dr. Klaus Ott
2012 Promotion
Dr. Thorben Ütrecht
2005–2010 Studium der Zahnheilkunde an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster
Seit 2010 Wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Poliklinik für Zahnerhaltung, Universitätsklinikum Münster,
Direktor: Univ.-Prof. Dr. Klaus Ott
2012 Promotion
Fragebogen zur interaktiven Fortbildung unter: www.zmk-aktuell.de/cme
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Interaktive Fortbildung
hydroxideinlagen können ein Auftreten von Wurzellängsfrakturen begünstigen [23,32].
Im Vergleich zur klassischen Apexifikation reduziert sich die
Behandlungsdauer bei einem apikalen Verschluss mit
einem bioaktiven Zement deutlich. Als Verschlussmaterialien
haben sich ProRoot MTA (DENTSPLY Maillefer, Ballaigues,
Schweiz) und Biodentine (Septodont, Saint-Maur-des-Fossés,
Frankreich) bewährt. Die Problematik einer unvollständigen
Apexogenese besteht jedoch auch bei dieser Therapieform.
Eine klinisch signifikant erhöhte Erfolgsquote hinsichtlich
des langfristigen Zahnerhaltes mit einem bioaktiven Zement
im Vergleich zum Apexifikationsverfahren lässt sich nicht
eruieren [7].
Um diesen Problemen entgegenzuwirken, findet ein alternativer Therapieansatz Einzug in die Endodontologie mit
dem Ziel, ein weiteres Wurzelwachstum zu ermöglichen:
Die Anwendung regenerativer Verfahren bietet in solchen
Fällen die Chance auf weiteres Wurzellängenwachstum
inklusive einer möglichen Zunahme der Wandstärke sowie
ggf. auf wiederkehrende Sensibilität [10,16,28,29]. Das
Ziel dieses Verfahrens ist die Wiederbesiedlung eines vormals infizierten Wurzelkanals mit vitalem Gewebe zum Ersatz der nekrotischen Pulpa, sodass eine weitere Reifung
und Entwicklung des Zahnes möglich ist. Obwohl bereits
1971 erste experimentelle Versuche zur Geweberegeneration
im Rahmen der Endodontologie stattfanden [21], hat dieses
Verfahren bis heute noch nicht Eingang in die reguläre
Behandlung gefunden.
Definition | Die Revaskularisierung der Pulpa bei Zähnen
mit nicht abgeschlossenem Wurzelwachstum zielt auf die
Regeneration geschädigter, verloren gegangener oder
traumatisierter Gewebe ab [20,24]. Andere regenerative
Therapieansätze, wie die direkte Überkappung oder auch
die Pulpotomie, sind als Standardverfahren bereits seit vielen
Jahrzehnten in der Zahnmedizin etabliert.
Kommt es nach Avulsions- oder Luxationsverletzungen zu
einer Ruptur des Gefäß-Nerven-Bündels, besteht primär die
Möglichkeit zur Einsprossung neuer Blutgefäße, solange das
Foramen apicale noch nicht geschlossen ist. Bei einer Nekrose
der Pulpa als Folge des Traumas hat der Behandler sekundär
die Möglichkeit, im periapikalen Gewebe verbliebene vitale
Stammzellen zur Revitalisierung der nekrotischen Pulpa zu
nutzen. Der Therapieansatz der Revaskularisierung sieht
dabei zunächst die Entfernung nekrotischer Zellreste und
anschließend die Desinfektion des Endodonts durch eine
antibiotische Wurzelkanaleinlage vor. Eine iatrogene Einblutung aus der periapikalen Region dient als Leitstruktur
für die Wiederbesiedlung des Wurzelkanals mit pulpaähnlichem Gewebe.
Indikation | Für den in der Praxis tätigen Zahnarzt ist es
von Interesse, schnell und sicher die Fälle zu erkennen, in
denen eine Indikation für die Anwendung regenerativer
endodontologischer Verfahren bestehen könnte. Hierbei
gilt es, etwaige Risiken und Nachteile einer nicht konventionellen Therapie abzuwägen und diese in der Regel mit
Zahnheilkunde
den Eltern sorgfältig zu besprechen, um dem jungen Patienten die bestmögliche Therapie zukommen zu lassen.
Regenerative endodontologische Maßnahmen sind grundsätzlich bei bleibenden Zähnen mit nekrotischem Pulpagewebe und noch offenem Apex indiziert [4,6,28]. Im klassischen Fall entstehen derartige Situationen als späte Komplikation nach Avulsions- oder Intrusionsverletzungen [1].
Hinweisgebend sind neben Symptomen einer Pulpanekrose,
wie Verfärbungen, fehlende Sensibilität, apikale Osteolyse
oder Fistelgänge, ein nicht abgeschlossenes Wurzellängenund Dickenwachstum (Abb. 1).
Checkliste Indikationsstellung
•
(partielle) Nekrose permanenter Zähne (ggf. Fistelung)
•
nicht abgeschlossenes Wurzelwachstum (Länge und Wandstärke)
•
offenes Foramen, mind. > 1,1 mm
•
möglichst keine endodontische Vorbehandlung (keine mechanische
•
kein reduzierter Allgemeinzustand des Patienten
Irritation/kein Einsatz von CaOH2)
Vorausgesetzt wird …
•
die Zustimmung der Eltern zur alternativen Therapiemethode
•
ggf. die Zustimmung zur Kostenübernahme
Abb. 1: Checkliste für die Indikationsstellung.
Da ein kleines apikales Foramen physiologicum den Blutfluss limitiert und somit eine ungünstige Prognose für eine
Revaskularisation bedeuten würde, sollte es mindestens
einen Restdurchmesser von 1 mm oder besser 2 mm aufweisen [3,19].
Nach einer etwaigen endodontischen Vorbehandlung des
Zahnes, d. h. einer mechanischen Bearbeitung des Kanalsystems oder einer medikamentösen Einlage mit Calciumhydroxid, ist von einem Untergang der Zellen mit regenerativem Potenzial im Bereich des Pulpakavums und des apikalen
Parodontiums auszugehen. Ein Längen- oder Dickenwachstum der Wurzel ist dann nicht mehr zu erwarten [11,16].
Eine ebenfalls eingeschränkte Indikation sehen einige Autoren bei der Versorgung von Traumata, bei denen eine
Wurzelresorption wahrscheinlich ist, z. B. nach ungünstiger,
unphysiologischer Lagerung eines avulsierten Zahnes [14].
Es liegen bisher keine gesicherten Erkenntnisse darüber vor,
ob oder inwiefern regenerative endodontische Maßnahmen
eine antiresorptive Wirkung besitzen. Dagegen ist erwiesen,
dass bei unzureichender Desinfektion des Kanalsystems
etwaige vorhandene Reste der entzündlich veränderten
Pulpa zu Resorptionen führen können [30]. In diesen Fällen
sollte von Versuchen der Pulparegeneration eher abgesehen
werden.
Es ist zudem zu erwarten, dass sich ein eingeschränkter
Allgemeinzustand prognostisch ungünstig auf die Heilungstendenz der Pulpa-Dentin-Einheit auswirkt, wenngleich zu
dieser Fragestellung keine eindeutigen Studien vorliegen
[13]. Es wird auch diskutiert, ob ein erhöhtes gesundheit-
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Zahnheilkunde
Interaktive Fortbildung
liches Risiko für den Patienten entsteht, wenn eine vollständige Desinfektion des Endodonts im Rahmen der regenerativen Therapie nicht gelingt [13]. Hat man sich als
Zahnarzt nach sorgfältiger allgemeiner und spezieller Anamnese für die Anwendung regenerativer Maßnahmen entschieden, ist vor allem dem Aufklärungsgespräch über die
geplante Behandlung große Beachtung zu schenken. Der
Patient bzw. dessen Sorgeberechtigte müssen über die
fehlenden klinischen Erfahrungen informiert werden.
Falls bezüglich der Indikation Unsicherheiten bestehen,
sollten zumindest initial eine Desinfektion des Wurzelkanalsystems mittels Spülung mit Natriumhypochlorit (1 %) sowie
ein bakteriendichter adhäsiver Verschluss des Zahnes angestrebt werden. Eine Überweisung an einen Spezialisten ist
dann immer noch problemlos möglich.
Vorgehen | Die in der Literatur veröffentlichten Fallbeschreibungen zur Revaskularisierung avitaler bleibender
Zähne mit nicht abgeschlossenem Wurzelwachstum weisen
grundsätzlich ein ähnliches therapeutisches Vorgehen auf.
Dennoch existiert bisher kein allgemein anerkanntes
Behandlungsprotokoll, sodass bezüglich der eingesetzten
Medikamente, deren Liegedauer sowie der Spülprotokolle
unterschiedliche Angaben vorliegen [8,10,18,22,27].
Zugrunde liegendes Prinzip sämtlicher Behandlungsmaßnahmen, die auf eine regenerative Heilung abzielen, ist es,
eine hinreichende Desinfektion des Pulpakavums zu gewährleisten und dabei so schonend wie möglich vorzugehen,
damit sich ein physiologisches Foramen apicale durch Längen- und Dickenwachstum der Zahnwurzel ausbildet [15,31].
Voraussetzung für die Einsprossung vitalen Gewebes in eine
– im idealen Fall – keimfreie Pulpahöhle ist letztlich immer das
Vorhandensein von vitalen Zellen mit regenerativem Potenzial. Hierbei handelt es sich um Stammzellen, die vornehmlich in der periapikalen Region, aber auch in Pulparesten im
Kanalsystem, dem Blutplasma und im Parodontium lokalisiert sein können [17,27].
Je nach Situation wird in der ersten Sitzung eine Anästhesie
gesetzt und unter Kofferdam eine Zugangskavität geschaf-
fen. Zur Desinfektion des Endodonts und Entfernung des
nekrotischen Gewebes finden verschiedene Spüllösungen
wie z. B. NaOCl, H2O2, CHX, EDTA und NaCl in unterschiedlichen Konzentrationen Anwendung. Bevorzugte
Spülflüssigkeit ist in der Regel Natriumhypochlorit. Angaben
zur Konzentration variieren zwischen 1 % und 6 %, wobei
die in zunehmendem Maße gewebeirritierenden Eigenschaften von höher konzentrierten Lösungen zu beachten
sind [8,10,17,22,26,27].
Zumeist wird auf eine sorgfältige Trocknung der Wurzelkanäle mittels Papierspitzen hingewiesen. Da von einer ausreichenden Desinfektion des Kanalsystems durch alleinige
Spülung nicht ausgegangen werden kann, fordert die
Mehrzahl der Autoren den Einsatz einer adjuvanten medikamentösen Wurzelkanaleinlage. Es wird darauf verwiesen,
dass eine ansonsten standardmäßige Einlage einer wässrigen Calciumhydroxid-Suspension kontraindiziert sei, da
diese zu lokalen Gewebenekrosen führt und damit im
Rahmen einer regenerativen endodontischen Maßnahme
ungeeignet ist [11,16].
Vielmehr wird die Anwendung einer antibiotischen Einlage
postuliert, deren Zusammensetzung unterschiedlich beschrieben wird: Einige Autoren favorisieren eine Mischung aus
Ciprofloxacin, Metronidazol und Minocyclin ([10,22],
Abb. 2); in anderen Fallbeschreibungen wurde Minocyclin
durch Cephalosporine wie Cefuroxim ersetzt, um Zahnverfärbungen zu vermeiden [26]. Angaben zur Liegedauer der
antibiotischen Einlage variieren zwischen 7 Tagen und maximal 11 Wochen [27].
Der temporäre Verschluss der Zugangskavität sollte speichelund bakteriendicht sein. Dentinadhäsive Füllungen mit
fließfähigen Kompositen stellen hier den „Goldstandard“
dar (Abb. 3).
In einer weiteren Sitzung wird eine Einblutung aus dem
apikalen Parodontium in den Wurzelkanal provoziert, um
sowohl Stammzellen mit regenerativem Potenzial in das
Pulpakavum zu transportieren als auch durch das entstehende Blutkoagulum eine Leitstruktur für die angestrebte
Geweberegeneration vorzugeben.
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Ciprofloxacin 20mg, Metronidazol 40 mg, Cefuroxim 40 mg
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Im Mörser zu einer Paste aus Einzelpräparaten verreiben:
Ciprofloxacin 250 mg, Metronidazol 500 mg, Cefuroxim 500 mg
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Abb. 2: Inhaltsstoffe der antibiotischen Trimix-Paste.
Abb. 3: Vorgehen – 1. Sitzung.
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Zahnheilkunde
Interaktive Fortbildung
Abb. 5: Das Follow-up.
Abb. 4: Vorgehen – 2. Sitzung.
Zu diesem Zweck wird die Zahnregion zunächst anästhesiert.
Einer der Autoren erwähnt explizit, dass ein Anästhetikum
ohne Vasokonstringens verwendet werden sollte, da sich
eine lokale Ischämie bezüglich der Induktion einer Blutung
als nachteilig erweisen kann [22].
Nach Anlegen des Kofferdams und Entfernung des provisorischen Verschlusses wird eine Spülung mit Natriumhypochlorit
(1 %) zum Entfernen der Antibiotikapaste empfohlen. Nach
der Trocknung des Wurzelkanals wird die Blutung induziert,
wozu ein Wurzelkanalinstrument über den offenen Apex bis
in das periapikale Gewebe eingeführt wird. Hinsichtlich der
Instrumente finden sich in der Literatur unterschiedliche Angaben, z. B.: Handspreader ISO 25 [27], K-File ISO 40 [10],
K-File ISO 80 [22].
Nach erfolgter Einblutung und in der Regel nach circa
15-minütiger Wartezeit wird eine Überschichtung mit
einem bioaktiven Zement (z. B. ProRoot MTA, DENTSPLY
Maillefer, Ballaigues, Schweiz oder Biodentine, Septodont,
Niederkassel) durchgeführt. Diesem Schritt folgt der Verschluss der Trepanationsöffnung mittels Komposit. Aufgrund der längeren Abbindezeit des bioaktiven Zements,
v. a. ProRoot MTA, empfiehlt sich hier der Einsatz eines
selbstadhäsiven Flowkomposits (z. B. Vertise Flow, Kerr,
USA) in Kombination mit einem höher gefüllten Komposit
(Abb. 4).
Bezüglich der Nachuntersuchungen bestehen bisher ebenfalls
keine einheitlichen Empfehlungen. Erste Röntgenkontrollen
wurden 6 Wochen [26], 3 Monate [10] oder 5 Monate [18]
nach der Wurzelkanalbehandlung durchgeführt (Abb. 5).
Prognose: Erfolg und Misserfolg | In Bezug auf die
Prognose ist eine Aussage kaum möglich. So sind bisher
vorrangig einzelne Fallbeschreibungen mit uneinheitlichem
Vorgehen in der Literatur zu finden, wobei fast ausschließlich
Fälle mit positivem Ausgang publiziert wurden, sodass eine
realistische Aussage zu Misserfolgsraten erschwert ist [13].
Dennoch wird dieses Verfahren als vielversprechend angesehen: In der Literatur wird bereits von einem Paradigmenwechsel bei der Behandlung pulpa-avitaler Zähne gesprochen [15].
Bisher gibt es wenige Angaben zu Langzeitfolgen und keine
klinischen Studien. Zwar hat die American Association of
Endodontics (AAE) 1996 eine Datenbank zur strukturellen
Erfassung klinischer Fälle angelegt (49-regenerative endodontics database, 2003); es liegen jedoch keine Leitlinien
oder Angaben zu Therapiestandards vor.
Als Misserfolge wurden bisher hauptsächlich leichte bis
mäßige Schmerzen sowie – durch minocyclinhaltige Medikamente bedingte – Zahnverfärbungen beschrieben [13,27].
Schwellungen oder Fistelungen sowie eine unvollständige
Apexogenese, jeweils während oder nach Abschluss der
Behandlung, werden ebenfalls als Fehlschlag angesehen.
Sofern bei Kontrolluntersuchungen derartige Komplikationen
festgestellt werden, sollte das regenerative Vorgehen abgebrochen werden. Es besteht dann die Möglichkeit, eine der
herkömmlichen Therapiealternativen einzuleiten [15].
Bei den Verlaufskontrollen sollte der Zahn hinsichtlich Aufbissempfindlichkeit, Druckdolenzen bei Palpation der apikalen
Region, Perkussionsempfindlichkeit, Sensibilität, etwaiger Verfärbungen der Zahnkrone, Mobilität und eventuell bestehender Fistelgänge untersucht werden. Röntgenologisch sollte
die Tendenz zum Längen- und Dickenwachstum der Wurzel
und ggf. ein Rückgang der bestehenden apikalen Osteolyse
erkennbar sein.
Stellt sich der Zahn klinisch asymptomatisch dar und liegen
röntgenologische Anzeichen einer weiteren Reifung der Wurzel vor, ist die Therapie als erfolgreich anzusehen (Abb. 6–8).
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Zahnheilkunde
N
Interaktive Fortbildung
Abb. 6: Schematische Darstellung eines
Zahnes mit nicht abgeschlossenem Wurzelwachstum, nekrotischer Pulpa sowie
ggf. mit Ausbildung einer apikalen
Osteolyse.
Abb. 9: Zahn 21, Z.n. alio loco insuffizient versorgtem Frontzahntrauma.
Abb. 7: Schematische Darstellung eines
Zahnes nach erfolgter regenerativer Behandlung.
Abb. 8: Schematische Darstellung eines
revaskularisierten Zahnes nach erfolgreicher regenerativer Therapie – erkennbares Wurzellängen- und Dickenwachstum.
Klinischer Fall | Ein neunjähriger Patient wurde etwa 8 Monate nach einem
Frontzahntrauma an Zahn 21 in der klinikeigenen Ambulanz vorstellig. Nachdem
im Rahmen der Erstversorgung eine Wurzelkanalfüllung (Abb. 9) versucht worden
war, sahen verschiedene externe Vorbehandler die Erhaltungswürdigkeit des Zahnes
21 als nicht mehr gegeben und empfahlen daher die Extraktion des Zahnes. Die
Eltern baten um eine weitere Meinung. Um eine Extraktion zu vermeiden, wurden die Eltern über die Möglichkeit der Revisionsbehandlung in Kombination mit
folgenden Therapieoptionen informiert:
klassische Wurzelkanalbehandlung, Apexifikation, apikaler Verschluss mit einem
bioaktivem Zement, Versuch der regenerativen Endodontologie.
Sie stimmten – trotz der beim Hauszahnarzt erfolgten Vorbehandlung – einem
Versuch einer regenerativen endodontologischen Maßnahme zu.
Nach dem Anlegen des Kofferdams erfolgte die Spülung mit Natriumhypochlorit
in der Konzentration von 1 %. Von einer Aktivierung durch Ultraschall wurde aufgrund des weit offenen Apex abgesehen. Es folgte die Versiegelung des Dentins
im koronalen Anteil durch ein Dentinadhäsiv und ein fließfähiges Komposit (Vertise Flow, Kerr, USA), um möglichen Verfärbungen durch Minocyclin vorzubeugen. Nach sorgfältiger Trocknung des Wurzelkanals wurde die TreVitaMix-Paste
(Ciprofloxacin 200 mg, Metronizadol 500 mg und Minocyclin 100 mg, Medcem
GmbH, Weinfelden, Schweiz) mithilfe einer Applikationskanüle (Accudose, Centrixdental, Köln, Deutschland) gezielt eingebracht, um einen Wandkontakt im Bereich der Kronenpulpa zu vermeiden (Abb. 10 u. 11). Die Kavität wurde dann
bakteriendicht mit Cavit (3M ESPE, Seefeld, Deutschland) und einem fließfähigen
Komposit (Vertise Flow, Kerr, USA) verschlossen (Abb. 12). Die rein klinische Verlaufskontrolle (eine Woche später) ließ eine positive Entwicklung vermuten.
Abb. 10: Applikationskanüle (Accudose, Centrixdental, Köln,
Deutschland).
Abb. 11: Applikation der Trimix-Paste mittels Accudose-Applikationskanüle; hier aus einem anderen Fall (OA Dr. Kaup, Münster).
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Zahnheilkunde
Interaktive Fortbildung
Abb. 12: Kontrollaufnahme von Zahn 21
nach erfolgter Blutungsinduktion, eingebrachtem MTA-Zement und adhäsivem Verschluss.
Abb. 13: Z.n. erneutem Trauma: komplizierte Kronen-Wurzel-Fraktur mit Beteiligung des koronalen Wurzeldrittels.
Deswegen wurde zwei Wochen nach Einlage der antibiotischen Paste nach Anästhesie mit Articain ohne Vasokonstringens (Ultracain D, Sanofi-Aventis, Frankfurt am Main,
Deutschland) die Behandlung unter Kofferdam mit erneutem
Zugang zum Pulpakavum fortgesetzt. Unter Zuhilfenahme
eines OP-Mikroskops wurde zunächst mit Natriumhypochlorit (1 %) und EDTA (17 %) gespült. EDTA soll zur Freisetzung und Aktivierung von Wachstumsfaktoren im Dentin beitragen [12]. Nach der anschließenden Trocknung des
Wurzelkanals mittels Papierspitzen wurde durch Überinstrumentierung mit einem Handspreader periapikal eine Blutung
induziert.
Nach 15-minütiger Wartezeit bildete sich ein Blutkoagulum etwa 3 mm unterhalb der Schmelz-Zement-Grenze.
Dieses konnte mit ProRoot MTA (DENTSPLY Maillefer, Ballaigues, Schweiz) überschichtet werden. Etwa 15 Minuten
später (Abbindezeit des MTA) wurde die Kavität mit einer
bakteriendichten adhäsiven Kompositfüllung verschlossen.
26 Tage nach der regenerativen Maßnahme wurde der
Patient zur klinischen Verlaufskontrolle einbestellt. Eine
Aufbissempfindlichkeit oder Fistelung bestand nicht. Die
Sensibilitätsprobe verlief negativ.
Vier Monate später erlitt der Patient ein erneutes Frontzahntrauma (Sturz mit dem Fahrrad). Bei der Untersuchung
wurde eine komplizierte Kronen-Wurzel-Fraktur mit Beteiligung des oberen Wurzeldrittels diagnostiziert (Abb. 13).
Das Fragment konnte unter lokal-hämostyptischen Maßnahmen ädhasiv wiederbefestigt werden. Einen weiteren
Monat später stürzte der Patient in der Schule erneut, so-
Abb. 14: Die aktuelle Situation.
dass wiederum eine adhäsive Neuversorgung des Zahnes
21 erfolgen musste. 22 Monate nach diesem Trauma fiel
der Sensibilitätstest (CO2-Schnee) positiv aus. Der Patient
gab an, vollkommen beschwerdefrei zu sein. Des Weiteren
wurde ein Röntgenbild angefertigt, auf dem sowohl eine
Tendenz zur Zunahme der Wurzellänge als auch der Wurzelkanaldicke erkennbar ist (Abb. 14).
Insbesondere unter den gegebenen Umständen (multiple
Folgetraumata des Zahnes) ist die aktuelle Situation als Erfolg
zu bewerten. Der positive Verlauf des Sensibilitätstests ist
als Hinweis anzusehen, dass eine Regeneration des Pulpagewebes und der damit verbundene Abschluss des Wurzelwachstums möglich sind.
Diskussion | Bei der „regenerativen Endodontologie“
handelt es sich aktuell um eine im Praxisalltag wenig angewandte Behandlungsmethode, obwohl deren Konzept
schon in der Literatur beschrieben wurde und auch experimentelle Anwendung fand [21]. Zum einen mag dies der
Tatsache geschuldet sein, dass lediglich ein kleines Patientenkontingent überhaupt für eine derartige Therapie infrage
kommt. Zum anderen tragen fehlende Leitlinien und
Behandlungsprotokolle dazu bei, dass viele Zahnärzte nicht
auf diese Therapieform zurückgreifen.
In den letzten Jahren werden jedoch vermehrte Fallbeschreibungen [4,8,18,26] mit vielversprechenden Behandlungserfolgen publiziert. Gewebezüchtung, Stammzellenforschung, Gewebeimplantation und Übertragung von
Genen und Zellen [20] sind Teile der Grundlagenforschung,
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Endodontologie bietet insofern einen interessanten Ansatz,
als sich so die bekannten Probleme einer konventionellen
endodontologischen Therapie von Zähnen mit nicht abgeschlossenem Wurzelwachstum vermeiden lassen.
Der vorgestellte klinische Fall zeigt, dass sogar unter Voraussetzungen, welche nicht als ideal angesehen werden, eine
regenerative Maßnahme Vorteile für den Patienten bedeuten
kann. Auch bei nur mittelfristigem Erfolg und nur geringfügiger weiterer Reifung der Zahnwurzel ergeben sich für
den Patienten nach derzeitigem Erkenntnisstand keine
nennenswerten Nachteile. Sofern zu einem späteren Zeitpunkt eine konventionelle Wurzelkanalbehandlung erforderlich werden sollte, ist diese ggf. leichter durchführbar.
Es ist unabdingbar, sich mit dieser Therapieform auseinanderzusetzen, um unangenehme Komplikationen und umfangreiche Folgebehandlungen schon im Kindes- oder
frühen Jugendalter zu vermeiden. Die Vorteile liegen auf
der Hand: Wurzelwachstum, Heilung einer zum Teil bereits
nekrotischen Pulpa, Wiedererlangung der Vitalität bis hin zu
einer vollständigen Restitutio ad integrum bzw. Geweberegeneration, die für den Patienten einen gesunden,
vitalen Zahn bedeutet [15].
Der Therapieansatz jeder Initialbehandlung pulpa-avitaler
bleibender Zähne mit nicht abgeschlossenem Wurzelwachstum sollte demnach so schonend wie möglich gewählt
werden, damit sich ein physiologisches Foramen apicale
nach weitgehendem Längen- und Dickenwachstum der
Zahnwurzel ausbildet [15,31]. Sämtliche Interventionen
sollten also darauf abzielen, eine hinreichende Desinfektion
des Kanalsystems bei gleichzeitig ausreichender Gewebeverträglichkeit sicherzustellen. Konkret bedeutet dies, dass
nicht die mechanische Aufbereitung des Kanalsystems,
sondern die chemische Desinfektion mittels Natriumhypochlorit, EDTA und der antibiotischen Trimix-Paste im Vordergrund stehen sollte.
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Zahnheilkunde
Stellenwert der Achsiographie im Rahmen
prothetischer Rehabilitationen
Eine der klassischen Anwendungen von kinematischen Messverfahren in der Zahnheilkunde ist die Aufzeichnung
von Unterkieferbewegungen mit dem Ziel, patientenspezifische Daten der Kondylenbewegungen und der
individuellen Frontzahnführung zu ermitteln. Während die Verfahren mit rein mechanischen Instrumentierungen
in der Vergangenheit aufgrund des zeitlichen und damit verbundenen finanziellen Aufwandes nur wenigen
Patienten vorbehalten waren, ermöglichen die modernen elektronischen Verfahren eine schnelle und kostengünstige Arbeitsweise. Auf diese Weise kann eine individuelle Artikulatorprogrammierung in jedem Patientenfall
erfolgen, was der Qualität der prothetischen Versorgung in hohem Maße zugute kommt, wie im Folgenden
nachzulesen ist.
Zweck der Achsiographie | Die Achsiographie ermöglicht
die Aufzeichnung patientenspezifischer Bewegungsdaten
des Unterkiefers. Diese dienen zur Programmierung von
Artikulatoren, mit deren Hilfe eine nahezu patientenanaloge Simulation der Kieferbewegungen im Labor ermöglicht
wird. Ohne diese Voraussetzung muss die okklusale Ausgestaltung von zahntechnischen Restaurationen entweder
anhand einer mittelwertigen Programmierung erfolgen,
was unter Umständen zu starken Interferenzen und erhöhter
Einschleifarbeit der Restauration in situ führt, oder es werden
auf Kosten einer biomechanisch effizienten Verzahnung zu
großzügige interokklusale Freiräume geschaffen. Im Sinne
einer modernen Rehabilitationsmedizin, die nicht nur einen
ausreichenden Funktionszustand wiederherzustellen hat,
sondern das geschädigte craniomandibuläre System auch
weitestgehend zu seinem ursprünglichen Funktionszustand zurückführen kann, ist daher eine individuelle Programmierung von Artikulatoren unbedingt empfehlenswert. Auf diese Weise wird nicht nur eine möglichst störungsfreie, funktionelle und strukturelle Integration rekonstruierter
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Zahnarzt und Zahntechnikermeister
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Arbeits- und Interessenschwerpunkte: Behandlung
craniomandibulärer Dysfunktionen, ästhetisch und
kaufunktionell orientierte restaurative Zahnheilkunde
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oraler Gewebe in das craniomandibuläre System ermöglicht,
sondern auch optimale biomechanische Eigenschaften des
Zahnersatzes gewährleistet [1] .
Der Artikulator als Referenzsystem der Messung |
Während in der Vergangenheit akribisch versucht wurde,
eine Vielzahl von anatomischen Daten vom Patienten in
den Artikulator zu übertragen, ermöglichen die modernen
Verfahren mit einfachen und zeitsparenden Mitteln die
Projektion der Artikulatorgeometrie auf den Patienten. Die
Vorteile einer solchen Arbeitsweise wurden bereits vor
mehr als einem Jahrzehnt untersucht [2]. Die im Folgenden beschriebene Methode am Beispiel des SAM-Systems (SAM Präzisionstechnik, Gauting) ermöglicht mithilfe
des Gesichtsbogens, dessen Anwendung im Rahmen prothetischer Restaurationen sinnvoll [3] und bei Anwendung
der Achsiographie für nahezu alle Systeme obligat ist, die
Übertragung der Referenzebene und der Scharnierachse
des Artikulators auf den Patienten (Abb. 1 und 2). An dieser Stelle muss darauf hingewiesen werden, dass durch
die Referenzierung auf die Artikulatormaße die durch die
Software ausgegebenen Werte nicht der tatsächlichen
Geometrie der anatomischen Strukturen des Patienten
entsprechen und daher auch keine Interpretation der Bewegungsspuren im funktionsanalytischen Sinne zulassen.
Messbarer Nutzen der individuellen Artikulatorprogrammierung | Okklusale Fehler stellen ein häufiges
Problem bei der Inkorporation zahntechnischer Restaurationen am Patienten dar. Geringe Abweichungen bis zu
0,2 Millimeter können zwar in der Regel noch durch
Einschleifmaßnahmen im Munde korrigiert werden – ein
optimales Ergebnis ist auf diese Art und Weise aber nicht
zu erwarten. Bei größeren Fehlern wird die zahntechnische
Arbeit durch Einschleifkorrekturen qualitativ deutlich kompromittiert. Die Registrierung der Kondylenbahnneigung
und des Bennett-Winkels kann dabei zu einer Fehlerreduktion beitragen. Es konnte gezeigt werden, dass durch die
individuelle Artikulatorprogrammierung Fehler über 200
Mikrometer mit großer Wahrscheinlichkeit vermieden werden
können [4]. Bei mittelwertiger Programmierung muss in
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Zahnheilkunde
fast einem Viertel der Fälle mit okklusalen Fehlern in der
genannten Größenordnung gerechnet werden [4], was
folglich einer vorhersehbaren Minderung der Qualität
durch erhöhten Einschleifbedarf entspricht.
In diesem Zusammenhang ist ebenfalls zu erwähnen, dass
die Kondylenbahnneigungen und die Eckzahnführungen
häufig – besonders bei älteren Patienten – deutlich asymmetrisch angelegt sein können. Daten aus klinischen Kursen
und der Anwendung der Achsiographie durch die Autoren
zeigen häufige Abweichungen bis in Größenordnungen
von 20 Grad und mehr.
Verlässlichkeit der Messmethode | Es konnte gezeigt
werden, dass die Messgenauigkeit ultraschallbasierter
Registriersysteme (Abb. 3), aber auch anderer Systeme ausgezeichnet ist. Die mittleren Abweichungen der Kondylenbahnneigung liegen bei Ersteren z. B. zwischen 1,5 und
0 Grad, für den Bennett-Winkel bei 0,5 bis 1,3 Grad. Diese
Messungenauigkeiten haben keinen nennenswerten Einfluss auf potenzielle okklusale Fehler bei der Herstellung
von Zahnersatz. Auch die Reliabilität dieser Systeme zeigte
durchweg gute Ergebnisse sowohl für die Intra-SessionReliabilität als auch für die Inter-Session-Reliabilität
(ICC > 0,9, d. h. nahezu perfekte Übereinstimmung der
Ergebnisse bei unterschiedlichen Messzeitpunkten).
Abb. 1: Der virtuelle Artikulator im Kopfmodell. Die Referenzpunkte für die elektronische Vermessung sind blau markiert. Die
Interkondylardistanz des hier im Beispiel verwendeten SAM-Artikulators (SAM Präzisionstechnik, Gauting) beträgt 110 Millimeter.
Klinische Notwendigkeit von individuellen Registrierungen | Wissenschaftlich kann kaum mehr infrage gestellt werden, dass eine natürliche Rekonstruktion der okklusalen Zahnprofile die mechanisch effektivste Form der
Kauflächengestaltung darstellt. Biomechanisch ist es sinnvoll,
die Interkuspidation mit akzentuierten Höcker-FossaBeziehungen zu rekonstruieren [5], da sowohl bei In-vitro- als
Abb. 2: Mithilfe des zugehörigen arbiträren Gesichtsbogens kann die Artikulatorscharnierachse, die 10 Millimeter vor den Mitten der Ohroliven liegt, auf den Patienten übertragen werden. Hierzu muss allerdings zunächst eine Individualisierung des Gesichtsbogens in Form einer
entsprechenden Markierung vorgenommen werden. Der Infraorbitalpunkt wird in der Ebene des Gesichtsbogens auf den Patienten übertragen.
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Zahnheilkunde
In diesem Kontext sind ebenso die Versorgung von Patienten mit Parafunktionen sowie das aktuell viel diskutierte
klinische Problem des Chippings bei vollkeramischen Systemen zu thematisieren, insbesondere auch in Verbindung
mit implantatgetragenem Zahnersatz. Beide Problemfelder
erfordern eine größtmögliche Kontrolle der okklusal auf
die inkorporierte Rekonstruktion einwirkenden Kräfte.
Unzulänglichkeiten bei der Rekonstruktion der Okklusionen könnten bei unerwünschten Schadensfällen eine
wesentliche Rolle spielen.
Abb. 3: Das zebris JMA System (zebris Medical, Isny) als Beispiel
für ein ultraschallbasiertes Registriersystem. Die Software ermöglicht die Datenausgabe für eine Vielzahl von Artikulatorsystemen.
auch bei In-vivo-Experimenten unterschiedlich strukturierte
Oberflächen (natürliche oder flache Zahnhöcker imitierend)
feste Lebensmittel oder normierte Testnahrung mit unterschiedlichem Kraftaufwand durchdringen bzw. unterschiedlich effizient zerspanen [6–8]. Es ist davon auszugehen, dass
diese Gesetzmäßigkeit auch für die natürliche Interkuspidation gilt. In vitro wurden mit natürlichen – im Vergleich
zu planen – Höckerprofilen vom Nahrungsmittel abhängende Kraftreduktionen von bis zu 50 % gemessen [6]. In
vivo wurden keine signifikanten Unterschiede bei ähnlichen Vergleichen gefunden [9,10]; dies liegt jedoch nicht
in einem Unterschied der Physik vom intraoralen zum
In-vitro-Versuch, sondern daran, dass die neuromuskuläre
Steuerung des craniomandibulären Systems über Möglichkeiten der Nachsteuerung des Kraftsystems verfügt [11,12].
Diese Nachsteuerung kann eventuelle Unzulänglichkeiten
durch eine Kraftverstärkung kompensieren, was aber naturgemäß einer erhöhten Adaptationsleistung entspricht [1],
die im Sinne einer modernen Rehabilitationsmedizin weitestgehend vermieden werden sollte.
Ein weiterer Vorteil des Einsatzes von elektronischen Messverfahren eröffnet sich im Zusammenhang mit der biologischen Variabilität bei der Aufzeichnung von zahngeführten Grenzbahnen. Durch die Möglichkeit der Mittelwertbildung aus mehrfachen Aufzeichnungen lässt sich
diese Unsicherheit der klassischen klinischen Verfahren,
wie etwa der an einzelne exzentrische Registrate gebundenen Programmierhilfen (Checkbisse), reduzieren.
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Wann ist eine Registrierung gerechtfertigt? | Sobald
für eine Rekonstruktion individuelle Daten fehlen, ist eine
Registrierung gerechtfertigt. Diese Entscheidung ist dabei
nicht von der Art der Restauration (Einzelkrone oder komplexe Rekonstruktion) abhängig. Es ist ratsam, die erforderlichen Daten zu einem Zeitpunkt zu erheben, an dem die
Informationen (z. B. die Frontzahnführungen) noch in der
vorhandenen Okklusion zu finden sind und nicht etwa
durch notwendige Zahnentfernungen beseitigt wurden.
Der häufig vorgebrachte Einwand, in der geschlossenen
Zahnreihe sei das okklusale Design durch die Nachbarzähne
vorgegeben und daher eine Registrierung nicht gerechtfertigt,
ist nicht plausibel, da kein aktueller Artikulator in der Lage
ist, Funktionspfade der Arbeitsmodelle abzufahren.
Fazit | Auf der Basis der dargestellten Fakten ist die Registrierung individueller Parameter zur Programmierung von
Artikulatoren eine unbedingt empfehlenswerte Maßnahme
im Sinne einer modernen zahnmedizinischen Rehabilitationsmedizin.
Literaturliste unter www.zmk-aktuell.de/literaturlisten
Autoren:
Dr. Daniel Hellmann und Prof. Hans J. Schindler
Korrespondenzadressen:
Dr. med. dent. Daniel Hellmann
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Zahnheilkunde
Lückenschluss im Seitenzahnbereich durch
direkte Zahnverbreiterungen als Alternative
zu prothetischen und implantologischen
Eingriffen
Vor dem Hintergrund diverser Optionen des Lückenmanagements im Seitenzahnbereich wird die Indikationsstellung für Zahnverbreiterungen und -umformungen im Folgenden als gering invasive, schonende und preisgünstige Alternative zu aufwendigen prothetischen und implantologischen Eingriffen beschrieben. Die technischen
Prozeduren für direkte Zahnverbreiterungen mithilfe von Kompositen werden in diesem Beitrag im Detail
vorgestellt. Insbesondere zum Schluss kleinerer Einzelzahnlücken hat die präsentierte Methode ein hohes
Entwicklungspotenzial in der Zahnarztpraxis.
Optionen des Managements von Einzelzahnlücken
im Seitenzahnbereich | Beim Vorhandensein von Einzelzahnlücken im Seitenzahnbereich stehen zwei wichtige
Entscheidungen an:
1. belassen und beobachten oder
2. Lückenschluss.
Prof. Dr. Dr. Hans Jörg Staehle
Seit 1990 Ordinarius und Ärztl. Direktor der Poliklinik für
Zahnerhaltungskunde der MZK-Klinik des Universitätsklinikums Heidelberg
1993–1994 Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft für
Grundlagenforschung (AfG) der Deutschen Gesellschaft
für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde (DGZMK)
1997–2002 Sprecher der Deutschen Hochschullehrer für
Zahnerhaltung
Von 2004–2008 Präsident der Deutschen Gesellschaft für
Zahnerhaltung (DGZ)
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Belassen und beobachten von Lücken | Seitenzahnlücken
bedürfen bekanntlich nicht unbedingt einer zahnärztlichen
Intervention. Oftmals existieren sie über Jahrzehnte, ohne
dass klinisch relevante funktionelle oder ästhetische Einbußen
auftreten [1,2,4,6].
Insbesondere dann, wenn die Zahnreihen hinreichend
abgestützt sind, kommt es häufig nicht oder nur in geringem
Umfang zu unerwünschten Zahnbewegungen wie Kippungen oder Elongationen. Viele Menschen weisen Zahnlücken
im Bereich der Prämolaren und Molaren auf, ohne dass die
Kaufunktion und/oder das Aussehen deutlich beeinträchtigt
sind. Auch die Vorstellung, dass Zahnlücken automatisch
Kiefergelenkerkrankungen oder noch gravierendere Folgeschäden nach sich ziehen, kann heute nicht mehr ohne
Weiteres aufrechterhalten werden. Wenn also ein Patient
trotz des Fehlens einzelner Prämolaren, Molaren und damit
verbundener Lücken keine pathologischen Befunde aufweist und mit seiner Gebisssituation zufrieden ist, kann
und soll ihm durchaus zugeraten werden, alles zu belassen
und zu beobachten.
Lückenschluss | Falls eine Lücke hingegen nicht belassen
werden kann und deshalb ein Lückenschluss beabsichtigt
ist, kommen kieferorthopädische, chirurgische und/oder
restaurative Maßnahmen in Betracht. Derzeit werden meist
Implantate oder Brücken in ihren mannigfaltigen Variationen
eingesetzt. Sie zeichnen sich durch eine mehr oder weniger
hohe Invasivität aus. Außerdem handelt es sich um kostenintensive Versorgungen. Daneben gibt es inzwischen die
Option, kleinere Zahnlücken durch Zahnverbreiterungen
mithilfe von adhäsiv eingebrachtem Komposit zu schließen.
Es handelt sich um die Weiterentwicklung einer bereits
1951 von Vest als prinzipiell gangbar erachteten Vorstellung
[15]. Die Vorteile liegen zum einen in der nicht- bzw. minimalinvasiven Vorgehensweise, zum anderen in den geringen
Kosten.
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Zahnheilkunde
Indikationen zum Lückenschluss durch Zahnverbreiterungen | Zahnverbreiterungen im Seitenzahnbereich
können bei kleineren Lücken, wie sie zuweilen distal der
Eckzähne auftreten (Abb. 1–18), problemlos geschlossen
werden. Aber auch bei größeren Lücken bis zu einer Breite
von etwa 6 bis 7 Millimeter ist ein solches Vorgehen möglich
(Abb. 19–32 und 33–36). Die zu verbreiternden Zähne
können restaurationsfrei sein (Abb. 1–3) oder bereits Restaurationen aus Komposit, Keramik (Abb. 19–21) und/oder
Gussmetall (Abb. 33, 34) aufweisen. Komposite können
heute mithilfe geeigneter Substratvorbehandlungen und
Adhäsivanwendungen an allen genannten Oberflächen
verankert werden. Das Auge nimmt distal der Eckzähne die
natürlichen Zahnkonturen der Prämolaren und Molaren
nicht so exakt wahr wie die der Frontzahnreihe zwischen
den Eckzähnen. Im Seitenzahnbereich wird vom Auge vornehmlich registriert, ob eine Lücke vorhanden ist („Dunkelfeld“) oder nicht („Hellfeld“). Dies ermöglicht es, die natürlichen Zahnumrissformen zu verändern, ohne dass dies
ästhetisch allzu störend wirkt.
Im Idealfall bildet sich auch die für die „rote Ästhetik“
wichtige Papille zwischen den verbreiterten Zähnen neu
aus, sodass die dunklen Dreiecke der Zahnzwischenräume
weitgehend oder sogar vollständig verschwinden (Abb.
37–42 und 43–46). Die Indikationen von Zahnverbreiterungen lassen sich wie folgt beschreiben:
• Lücken im Prämolaren- und Molarenbereich von bis zu
ca. 6 bis 7 Millimetern;
• Patient stimmt der Versorgungsform nach einer umfassenden Aufklärung zu (einschließlich Mock-up;
Details s. u.);
• Patient weist eine hinreichende Mundhygiene auf.
(Die Anwendung von individuell ausgesuchten Zahnzwischenraumbürsten ist sichergestellt.)
Wenn die genannten Voraussetzungen nicht erfüllt sind,
sollte von dieser Versorgungsform Abstand genommen
werden.
Praktisches Vorgehen | In den Abbildungen 47 bis 71
und 72 bis 90 wird das praktische Vorgehen der Zahnverbreiterung bei einer 54-jährigen Patientin mit einer Lücke
aufgrund des Fehlens von Zahn 34 beschrieben. Die Patientin
wünschte ausdrücklich eine Alternative zu einer Implantatoder Brückenversorgung. Detailangaben dazu finden sich
bei Staehle [14]. Nach Anamnese- und Befunderhebung
wurden im Rahmen der Beratung die Zahnverbreiterungen
zunächst probehalber direkt im Mund durch provisorisches
Auftragen von Komposit (ohne Anwendung der Adhäsivtechnik) vorgenommen (Mock-up). Nachdem die Patientin
das etwa zu erwartende Ergebnis registriert und dem Prozedere zugestimmt hatte, erfolgten die definitiven Zahnverbreiterungen. Die erste Kontrolle wurde 4 Wochen nach
der Zahnverbreiterung durchgeführt. Die Patientin war mit
der Versorgung in jeder Hinsicht sehr zufrieden, auch wenn
die Papille zunächst noch nicht vollständig ausgeformt war.
Sie demonstrierte, dass sie in der Lage war, auch zwischen
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den Zähnen 33 und 35 eine korrekte Plaquekontrolle mithilfe der Interdentalraumbürste zu realisieren. Es schlossen
sich Kontrolluntersuchungen in 6-monatigen Abständen
an. Eine Dokumentation der klinischen und radiographischen Situation wurde 2 Jahre nach dem Eingriff vorgenommen. Die bisherige Beobachtungsdauer beträgt 3 Jahre.
Die Zahnverbreiterungen erscheinen intakt. Das Kompositmaterial geht randständig in die Zahnhartsubstanz über.
Funktionelle Einschränkungen sind nicht erkennbar. Die
umgebende Gingiva ist reizlos (Sondierungstiefen 2–3 mm,
kein Bluten nach Sondieren). Die Papille hat sich wieder
hergestellt. Das ästhetische Erscheinungsbild ist zufriedenstellend. Die Patientin nutzt zur täglichen Reinigung ihrer
Zähne einschließlich des Zwischenraums zwischen den
Zähnen 33 bis 35 individuell ausgesuchte Interdentalraumbürsten unterschiedlicher Größe. Die Röntgenkontrolle
ergibt keine pathologischen Veränderungen.
Prognose | Beim Vorliegen der hier beschriebenen
Ausgangssituation wird heute üblicherweise ein implantologischer oder ein prothetischer Lückenschluss gewählt.
Das tatsächlich eingeschlagene Vorgehen wird als neue
Behandlungsform mit bislang noch geringer wissenschaftlicher Datenbasis eingestuft [7,9,10,11,12,14]. Es wäre vor
wenigen Jahren noch undenkbar gewesen, einer solchen
Versorgung eine längere Überlebensrate zuzugestehen.
Während ein Lückenschluss durch Zahnverbreiterungen
mithilfe des direkt eingebrachten Komposits im Frontzahnbereich schon seit längerer Zeit technisch lösbar war, standen
praktisch bewährte Hilfsmittel für den Seitenzahnbereich
bis vor Kurzem noch aus. Die von Klaiber und Hugo entwickelte Verschalungstechnik für kleine Schneidezahnlücken
[5] ließ sich nicht ohne Weiteres auf größere Lücken im
Prämolaren- oder Molarenbereich anwenden.
Abgesehen von den Schwierigkeiten der technischen
Handhabung lagen jedoch für die Anwendung der Adhäsivtechnik günstige Voraussetzungen vor. Infolge der großen
Haftflächen besteht kaum die Gefahr eines Ablösens des
Komposits von der Zahnsubstanz. Gebundene Kavitätenflächen, die eine Randspaltbildung des Komposits während
der Polymerisation begünstigen könnten, fehlen. Falls es
einmal zu einer Frakturierung innerhalb der Kompositrestaurationen selbst kommen sollte, wäre eine Reparatur ohne
Weiteres möglich.
Ein Vorteil des Lückenschlusses durch Zahnverbreiterung
liegt u. a. auch darin, dass die benachbarten Zähne nicht
verblockt werden müssen. Die freie Eigenbeweglichkeit der
Zähne bleibt somit erhalten. Es kommt nicht zu einem verblockungsbedingten Spannungsaufbau. Besonderes Augenmerk ist bei den Nachkontrollen auf den Zustand der Gingiva
zu richten, da durch die Überkonturierungen zusätzliche
Plaqueretentionsstellen geschaffen werden.
Methodenkritik | Kasuistische Darstellungen dürfen
trotz präsentierter Behandlungserfolge nicht darüber hinwegtäuschen, dass nur vergleichsweise wenig wissenschaftliche Literatur über die Überlebensraten umfang-
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Zahnheilkunde
Abb. 1–3: Vor Lückenschluss und Formkorrektur. Klinisches Erscheinungsbild einer 21-jährigen Studentin, die vom Kieferorthopäden wegen
der Lücken in Regio 014 und 024 sowie eines Drehstands von Zahn 11 zum Verfasser dieses Beitrags überwiesen wurde.
Eine kieferorthopädische Intervention kam aus diversen Gründen nicht infrage. Auch eine implantologische und/oder prothetische Versorgung war aufgrund der kleinen Lücken kaum zufriedenstellend zu bewerkstelligen.
Abb. 4–6: Nach Lückenschluss und Formkorrektur. Behandlungsergebnis: Es wurde aus oben genannten Gründen zum Lückenschluss eine
Zahnverbreiterung bei 13/15 und 23/25 vorgenommen. Außerdem wurde das Erscheinungsbild der Zähne 11 und 21 durch subtraktive und
additive Maßnahmen (Zahnumformungen) harmonisiert. Die Tatsache, dass die Form der Zähne 13/15 und 23/25 verändert wurde, ist im
Sprechabstand nicht erkennbar.
Abb. 7–10: Darstellung einer Zahnverbreiterung der Patientin
(vgl. Abb. 1–3) am Beispiel der Zähne 13 und 15.
Abb. 15 u. 16: Kontrolluntersuchung der Zahnverbreiterungen
13/15 nach 7 Jahren. Das Komposit geht randständig und stufenfrei in die Zahnoberfläche über. Es liegen keine Zahnverfärbungen
oder Frakturen/Randausbrüche vor. Die parodontalen Sondierungstiefen betragen 2 bis 3 mm (kein Bluten auf Sondieren). Papillen,
die den neuen Interdentalraum vollständig ausfüllen, haben sich
ausgeformt.
Abb. 17 u. 18: Kontrolluntersuchung der Zahnverbreiterungen
23/25 nach 7 Jahren. Ergebnis gleichermaßen positiv wie für 13/15.
Abb. 11–14: Formkorrekturen der Zähne 11 und 21. Der Zahn 11
wurde geringgradig durch vorsichtiges Beschleifen umgeformt.
Der Zahn 21 wurde mithilfe von Komposit an die Stellung des
Zahns 11 angepasst.
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reicher Kompositrestaurationen, zu denen auch die hier
beschriebenen Zahnverbreiterungen zählen, existiert [3].
Neuere eigene Untersuchungsdaten über die Überlebensraten von Zahnformänderungen (vornehmlich Frontzahnbereich) sind allerdings sehr Erfolg versprechend [16].
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Zahnheilkunde
Abb. 22 u. 23: Ausgangsbefund.
Abb. 19–21: Klinisches Erscheinungsbild einer 56-jährigen Hausfrau, der vor 3 Monaten der Zahn 15 extrahiert worden war. Zahn
14 war vor etwa einem Jahr alio loco mit einer VMK-Überkronung
und Zahn 16 mit einem Keramik-Inlay versorgt worden. Die Patientin fragte beim Verfasser dieses Beitrags nach einem Lückenschluss unter Verzicht auf ein Implantat oder eine neue Brücke.
Abb. 26: Durch die Zahnverbreiterung
wurde auch ein geeignetes Widerlager
für eine individuell ausgesuchte Interdentalraumbürste (hier: Curaprox LS 637,
Curaden, Kriens, Schweiz) geschaffen.
Insofern diente die Zahnverbreiterung
nicht nur ästhetischen Belangen, sondern
auch der Verbesserung der Hygienefähigkeit.
Abb. 27 u. 28: Kontrolle nach Lückenschluss. Klinische und röntgenographische
Situation unmittelbar nach der Behandlung ...
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Abb. 24 u. 25: Behandlungsergebnis. Die Lücke in Regio 014 wurde durch eine Verbreiterung der Zähne 14 und 16 mithilfe von
direkt eingebrachtem, adhäsiv befestigtem Komposit geschlossen. Die Patientin ist mit dem Aussehen der Versorgung sehr zufrieden. Die Tatsache, dass die Form der Zähne 14 und 16 verändert
wurde, ist im Sprechabstand nicht erkennbar.
Falls ein Lückenschluss im Seitenzahnbereich durch direkte Zahnverbreiterungen
mithilfe von Komposit erwogen wird, muss der Umstand der eingeschränkten
Evidenzbasierung bei der Patientenaufklärung offengelegt werden. Auch wenn bei
Zahnverbreiterungen im Seitenzahnbereich noch zahlreiche Optimierungen zur Erleichterung und Beschleunigung der Arbeitsabläufe zu erwarten sind, zeigt die vorliegende Kasuistik, dass mit den inzwischen zur Verfügung stehenden Materialien
und Techniken eine Indikationsausweitung in dieser Richtung prinzipiell realisierbar
ist.
Ein Lückenschluss im Seitenzahnbereich mithilfe der Zahnverbreiterung erscheint dem
Ungeübten zunächst sehr schwierig und zeitaufwendig. Mit dem beschriebenen Vorgehen lässt er sich bei entsprechender Routine allerdings in einem vertretbaren Zeitrahmen, der etwa dem Einbringen zweier umfangreicherer Kompositrestaurationen
im Seitenzahn entspricht, realisieren. Eckpunkte der Methode sind:
• Schaffung eines gingivawärts stufenlosen Kompositsockels unter Zuhilfenahme
von koronalwärts geweiteten, zervikalwärts anliegenden Automatrix-Matrizen;
• weitere Verbreiterung der Zahnkonturen unter Wahrung der bukkopalatinalen
Zahnbreiten in freier Modellation;
• Herstellung suffizienter approximaler Kontaktverhältnisse unter Zuhilfenahme
von Partialmatrizen bei gezielter Zahnseparation während des Einbringens der
Abb. 29, 30: ... sowie
nach 2 Jahren. Das
Komposit geht randständig und stufenfrei in die Zahnoberfläche über. Es liegen
keine Zahnverfärbungen oder Frakturen/
Randausbrüche vor. Die parodontalen
Sondierungstiefen betragen 2 bis 3 mm
(kein Bluten auf Sondieren).
Abb. 31 u. 32: Klinische Situation nach
10 Jahren: nach wie vor keine funktionellen oder ästhetischen Einbußen.
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Zahnheilkunde
Abb. 35 u. 36: Zustand nach Zahnverbreiterung. Die Metalloberflächen waren zuvor durch Sandstrahlen konditioniert worden.
Abb. 33 u. 34: Ausgangssituation. Beispiel eines Lückenschlusses unter Einbeziehung einer vorhandenen Versorgung aus Gussmetall bei einem
80-jährigen Patienten, der infolge
eines Sturzes kürzlich den Zahn 24
verloren hatte.
Beispiele vollständiger Papillenausformungen nach Lückenschluss durch Zahnverbreiterungen.
Abb. 37: Kleine Lücke. Ausgangsbefund.
Abb. 38: Unmittelbar nach Lückenschluss.
Der Interdentalraum ist noch nicht durch
eine Papille ausgefüllt.
Abb. 39: Kontrolle nach ca. 12 Monaten.
Der Interdentalraum ist vollständig durch
eine neu gebildete Papille ausgefüllt.
Abb. 40: Große Lücke. Ausgangsbefund.
Abb. 41: Unmittelbar nach Lückenschluss
durch Zahnverbreiterungen. Der Interdentalraum ist noch nicht durch eine Papille
ausgefüllt.
Abb. 42: Kontrolle nach ca. 12 Monaten.
Der Interdentalraum ist inzwischen vollständig durch eine neu gebildete Papille
ausgefüllt. Die Papillenausformung ist
umso vollständiger, je kleiner die zu verschließende Lücke war und je besser sich
das Knochenangebot/die Parodontalsituation darstellt.
letzten Kompositschichten. In einer experimentellen
Studie konnte gezeigt werden, dass diese Anforderung
mit der beschriebenen Methode gut zu erfüllen ist [17].
Sowohl seitens der materialspezifischen als auch der verarbeitungstechnischen Grundlagen liegen heute die Voraussetzungen für einen Lückenschluss im Seitenzahnbereich
durch Zahnverbreiterungen mithilfe von Kompositen vor.
Wie oben bereits erwähnt, fehlen Langzeitstudien bei diesem
neuen Verfahren naturgemäß. Die klinische Bewertung
wird erweisen müssen, in welchen Situationen sich durch
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dieses neue Einsatzgebiet von Komposit eine Ergänzung
für prothetische, implantologische und/oder kieferorthopädische Interventionen eröffnet.
Kritische Einwände zur Methode der Zahnverbreiterung
lassen sich, wie im Folgenden ausgeführt, zusammenfassen.
Ästhetische Einschränkungen | Zuweilen wird die Auffassung vertreten, ein Lückenschluss durch Zahnverbreiterungen sei ästhetisch nicht akzeptabel und würde deshalb
von den Patienten nicht akzeptiert. Diese Vorstellung kann
vom Verfasser dieses Beitrags nicht bestätigt werden.
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Zahnheilkunde
Abb. 43 u. 44: Langzeitbeobachtung des Papillenverlaufs nach
Zahnverbreiterung zum Lückenschluss in Regio 34. Hier: Zustand
unmittelbar nach Zahnverbreiterung.
Abb. 45: Kontrolle nach 6 Monaten.
Abb. 46: Kontrolle nach 7,5
Jahren.
Durch ein vor der definitiven Behandlung erfolgtes Mock-up
hat der Patient die Möglichkeit, das zu erwartende Ergebnis
vorab einzuschätzen. Dadurch kann er in die Entscheidungsfindung direkt einbezogen werden.
Am wenigsten problematisch sind moderate Verbreiterungen zum Lückenschluss fehlender zweiter Prämolaren
im Ober- und Unterkiefer sowie fehlender erster Prämolaren im Unterkiefer. Ob ein Lückenschluss bei fehlenden
ersten Prämolaren im Oberkiefer infrage kommt, bedarf –
wie oben ausgeführt – der individuellen Überprüfung.
Gingivale/parodontale Irritationen | Durch die Zahnverbreiterungen werden zweierlei Effekte hervorgerufen:
Einerseits werden zusätzliche Nischen für Plaqueansammlungen geschaffen. Insofern muss die Anwendung einer
individuell ausgesuchten Interdentalraumbürste sichergestellt werden. Die Bürste darf nicht zu klein sein, da sie sonst
keine hinreichende Reinigungswirkung entfaltet. Sie darf
aber auch nicht zu groß sein, um Traumatisierungen zu vermeiden. Ideal ist es, wenn sich die Bürsten mit einem spürbaren Widerstand schmerzfrei ein- und ausführen lassen.
Es gibt zurzeit nur wenige Hersteller, die genügend große
Bürsten (z. B. Curaprox Nr. CPS 512, CPS 516 oder LS 637,
Fa. Curaden, Kriens, Schweiz) im Angebot haben.
Andererseits wird durch einen Lückenschluss mithilfe der
Zahnverbreiterungen die Hygienefähigkeit u. U. sogar verbessert. Oftmals gelingt es Patienten nicht, mit einer Zahnbürste die den Lücken zugewandten Approximalflächen
suffizient zu reinigen. Auch mit Zahnzwischenraumbürsten
ist dies im Lückenbereich nur bedingt möglich, solange ein
Widerlager fehlt, das die Bürsten in den Taschenboden
führt. Dieses Widerlager wird durch die Zahnverbreiterungen hergestellt. Insofern schaffen sie zuweilen erst die
Voraussetzungen zur Realisierung entzündungsfreier parodontaler Verhältnisse.
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Nichtachsengerechte Zahnbelastungen | Durch Zahnverbreiterungen kann eine nichtachsengerechte Zahnbelastung hervorgerufen werden. Dies könnte zu Zahnwanderungen, aber auch zu vermehrten Scherkräften mit der
erhöhten Gefahr einer Wurzelfraktur (insbesondere bei
Zähnen mit Stiftversorgungen) führen. Dem ist entgegenzuhalten, dass exzentrische Belastungen bei Freiendbrücken in der Regel wesentlich größer sind. Dennoch sind
diese Versorgungsformen in der Literatur gut akzeptiert.
Gleichwohl sollten, um die Risiken gering zu halten, bei Zahnverbreiterungen folgende Vorsichtsmaßnahmen erfolgen:
• Pro Zahn sollte das Ausmaß der Verbreiterung nicht mehr
als ca. 3 bis 3,5 Millimeter betragen.
• Bei Patienten mit deutlichen Zeichen von Bruxismus bzw.
erhöhten Kaufkräften sollte sorgfältig abgewogen werden, ob diese Methode zum Einsatz kommen kann.
• Bei der okklusalen Feinkorrektur sollten die Bereiche der
Verbreiterung sowohl in zentrischer als auch exzentrischer Position entlastet werden, sodass die hauptsächlichen Kaukräfte weiterhin axial verbleiben.
• Die Zahnverbreiterungen müssen einen starken Approximalkontakt aufweisen. Auf diese Weise werden die exzentrischen Belastungen bei erhaltener Zahnbeweglichkeit gegenseitig aufgefangen.
Ausblick | Allein in der Bundesrepublik Deutschland
werden Schätzungen zufolge pro Jahr etwa 1 Mio. Implantate gesetzt. Dies verursacht inklusive Suprakonstruktionen
Kosten von mindestens 2 bis 3 Mrd. Euro pro Jahr. Marketingstrategen setzen auf weitere hohe Zuwachsraten im
gesamten europäischen Raum.
Vor dem Hintergrund einer hohen Gewinnspanne für
Implantathersteller, Zahntechniker und Zahnärzte wurde
eine gewaltige Werbemaschinerie in Gang gesetzt, die neben
direkten Maßnahmen auch indirekte Interventionen via
Berichterstattung durch die Medien, Fortbildungsindustrie,
Sponsoring etc. umfassen. Selbst ausgewiesene implantologische Experten plädieren zuweilen für implantologische
Versorgungsformen, die bei näherer Betrachtung als
„Übertherapie“ („overtreatment“) interpretiert werden
könnten [13].
Auf der anderen Seite gibt es Ernst zu nehmende Hinweise
darauf, dass in etlichen Ländern die Möglichkeiten der
Zahnerhaltung mithilfe präventiver, parodontaler, endodontischer und restaurativer Behandlungen nicht im wünschenswerten Umfang genutzt werden [8].
Auch die vielfältigen Optionen des Lückenmanagements
scheinen mitunter einseitig verfolgt zu werden. In zahlreichen Fällen könnten durch ein defensives Vorgehen, wie
belassen und beobachten von stabilen Lücken („monitoring“) oder das Verfolgen des Prinzips der verkürzten Zahnreihe, zahlreiche Implantate eingespart werden. Auch die
Möglichkeiten des in diesem Beitrag vorgestellten Lückenschlusses durch Zahnverbreiterungen bieten sich in manchen
klinischen Situationen als Implantat- und Brückenalternative
an.
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Zahnheilkunde
Abb. 47–49: Klinische und röntgenographische Ausgangssituation
der im Text vorgestellten Patientin. Zahn 33 erscheint unauffällig.
In Regio 034 stellt sich eine erhöhte Strahlentransparenz des
Knochens dar (kürzlich durchgeführte Extraktion von Zahn 34).
Der wurzelkanalgefüllte Zahn 35 ist mit einer VMK-Stiftkrone
versorgt.
Abb. 50–64: Erste Behandlungsphase: Verbreiterung von Zahn 35.
Abb. 47
Abb. 50: Situation unter Kofferdam.
Abb. 51: Ausmessen der Distanz.
Abb. 52: Reinigung der Oberflächen (hier: Silikonpolierer).
Abb. 53: Sandstrahlen der
VMK-Krone zu Oberflächenkonditionierung.
Abb. 56: Auftragen von Primer
und Adhäsiv mit Lichthärtung.
Abb. 57: Einbringen von
Flow-Komposit und Verteilung mithilfe der Sonde. In
das noch weiche Flow-Material wird mit einem Heidemann-Spatel
eine
kleine
Menge von höher viskösem
Restaurationskomposit „eingestopft“, um ein luftblasenfreies Ausfließen sicherzustellen. Erst danach Lichthärtung.
Abb. 48
Abb. 49
Abb. 54: Auftragen von Porcelain-Etch-Gel (Ultradent; 9,5%ige gepufferte Flusssäure) unter entsprechenden Vorsichtsmaßnahmen, anschließend
Spülung, Trocknung und Auftragen von Silan.
Abb. 55: Ausweitung einer gespannten Automatrix-Matrize
(Fa. Dentsply, York, USA) nach
mesial unter Wahrung des zervikalen Matrizenkontakts.
Abb. 58: Schichtweises Auftragen von weiterem Restaurationskomposit unter liegender Matrize. Mit einem Heidemann-Spatel wird der koronale Kompositanteil von der
Matrize wegmodelliert, um
eine große Fläche mit erhaltener Sauerstoffinhibitionsschicht zu gewährleisten. Anschließend Lichthärtung.
Abb. 59: Basaler Kompositanteil von okklusal. Nach der Lichthärtung wird die Matrize gelockert und entfernt.
Abb. 60: Basaler Kompositteil
nach Entfernung der Matrize.
Abb. 62: Koronaler Teil der
Zahnverbreiterung. Beachte,
dass der bukkolinguale Umfang des Zahns bei der Verbreiterung beibehalten wurde.
Abb. 63: Ausarbeiten des Komposits (hier: Bearbeiten der Lingualfläche mithilfe des Schleifscheibchens).
Abb. 61: Auftragen weiterer
Kompositschichten in freier
Modellation. Lichthärtung.
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Abb. 64: Einsatz eines sichelförmigen Skalpells (Nr. 12)
zur Kontrolle des stufenfreien Übergangs zwischen
Komposit und Zahnoberfläche im Gingivalbereich.
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Zahnheilkunde
Abb. 65–71: Zweite Behandlungsphase: Verbreiterung von Zahn 33.
Abb. 65
Abb. 66
Abb. 67
Abb. 69
Abb. 70
Abb. 71
Abb. 68
Abb. 65: Zur Vorbereitung der Verbreiterung des Zahns 33 erfolgt nach der Reinigung die Konditionierung mit Phosphorsäuregel, anschließend
Spülen und Trocknen. Abb. 66: Anlegen, Spannen und Ausweiten der Automatrix-Matrize nach distal, zunächst Einbringen von Primer, anschließend von Adhäsiv. Abb. 67: Die Adhäsivschicht wird unter nach distal positioniertem Instrument lichtgehärtet, anschließend Einbringen von
fließfähigem Komposit, Verteilen mit Sonde. „Einstopfen“ einer kleinen Menge von höher viskösem Restaurationskomposit in das noch nicht
erhärtete Flow-Material, um ein Ausfließen ohne Lufteinschlüsse zu gewährleisten. Erst dann Lichthärten (ebenfalls unter positioniertem Instrument). Abb. 68: Situation nach Entfernung des Abhalteinstruments. Die Matrize kann, muss aber nicht im Kontakt zum Nachbarzahn stehen.
Abb. 69: Schichtweises Auftragen von Restaurationskomposit unter liegender Matrize (basaler Anteil der Zahnverbreiterung). Mit einem Heidemann-Spatel wird der koronale Kompositanteil von der Matrize wegmodelliert, um eine große Fläche mit erhaltener Sauerstoffinhibitionsschicht zu gewährleisten. Anschließend Lichthärtung und Entfernung der Matrize. Abb. 70: Zustand nach Entfernung der Matrize. Abb. 71:
Auftragen weiterer Kompositschichten in freier Modellation unter Wahrung einer geringen Distanz zum Nachbarzahn, Lichthärtung.
Abb. 72–81: Dritte Behandlungsphase: approximale Kontaktgestaltung und Ausarbeiten.
Abb. 72
Abb. 73
Abb. 74
Abb. 75
Abb. 78
Abb. 79
Abb. 77
Abb. 76
Abb. 80
Abb. 81
Abb. 72: Beachte, dass der bukkolinguale Zahnumfang weitgehend beibehalten wurde. Abb. 73: Einbringen einer Partialmatrize (hier: Palodent, Fa. Dentsply, York, USA) und Fixierung mit mehreren großen Holzkeilen. Anschließend Anlegen eines ovalen Separierrings (hier: PalodentSystem). Die Matrize steht noch vom Nachbarzahn ab. Abb. 74: Schaffung eines Matrizenkontakts zum Nachbarzahn mit dem HeidemannSpatel. Mit der Spitze des Spatels wird die Matrize so konturiert, dass ein flächiger, etwas gingivawärts von der Randleiste gelegener Kontakt
zustande kommt. Abb. 75: Einbringen einer geringen Menge Komposit. Vor der Lichthärtung: Einsetzen eines gegen die Kontaktflächen
gedrehten (deutlich „verkeilten“) Heidemann-Spatels zur Unterstützung der Zahnseparation und des Matrizenkontakts zum Nachbarzahn.
Abb. 76: Lichthärtung unter dem gedrehten („verkeilten“), eine Zahnseparation verursachenden Heidemann-Spatel. Abb. 77: Nach Entfernung des Heidemann-Spatels. Beachte den engen Kontakt der Matrize zum Nachbarzahn. Der Hohlraum wird mit Komposit aufgefüllt. Abb.
78: Der Hohlraum ist mittels Komposit aufgefüllt. Die Matrize kann jetzt entfernt werden. Abb. 79: Nach Entfernung der Matrize. Beachte
den satten approximalen Kontakt. Ausarbeiten der Umrisse anlog des Zahnes 35. Abb. 80: Zahnverbreiterungen nach der Fertigstellung,
Ansicht von bukkal. Die Papille ist noch nicht voll ausgeformt; Abb. 81: Zahnverbreiterungen nach der Fertigstellung, Ansicht von okklusal.
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DEME
Zahnheilkunde
densgerechten Zahnheilkunde, bei der eine sorgfältige
Nutzen-Risiko-Abwägung unter Beachtung des Nil-nocere-Prinzips im Vordergrund steht.
Beim Management von Einzelzahnlücken sollten künftig
die Optionen in folgender Reihenfolge geprüft werden:
Abb. 82
Abb. 84
1. Option: belassen und beobachten
Dies ist bei Schaltlücken das Mittel der ersten Wahl, wenn
keine pathologischen Befunde vorliegen und der Patient
mit seiner Gebisssituation zufrieden ist.
Abb. 83
2. Option: Überprüfung, ob ein kieferorthopädischer
Lückenschluss angezeigt ist
Diese Option sollte vor invasiven Maßnahmen jeglicher Art
differenzialtherapeutisch diskutiert werden. Allerdings
kommt sie nur in ausgesuchten Situationen zum Tragen.
Abb. 85
3. Option: Überprüfung, ob das Prinzip der verkürzten
Zahnreihe infrage kommt
Diese häufig sehr zufriedenstellende Option sollte beim
Verlust endständiger erster und zweiter Molaren geprüft
werden.
Abb. 86
3. Option: Lückenschluss durch Zahnverbreiterungen
Diese Möglichkeit sollte ebenfalls vor invasiven Maßnahmen einer Prüfung unterzogen werden. Sie ist insbesondere
bei kleinen Lücken angezeigt.
Abb. 87
4. Option: Lückenschluss durch Implantate oder Brücken
Wenn die Optionen 1 bis 3 nicht infrage kommen, können
Implantate oder Brücken in ihren vielfältigen Variationen
eingesetzt werden.
Abb. 89
Literaturliste unter www.zmk-aktuell.de/Literaturlisten
Abb. 88
Abb. 90
Abb. 82, 83: Kontrolle nach 2 Jahren, Ansicht von bukkal und okklusal. Die Papille hat sich ausgeformt. Abb. 84, 85: Die Sondierungstiefen betragen 2–3 mm, kein Bluten nach Sondieren. Abb. 86, 87:
Effektive Reinigung mit großen Interdentalraumbürsten (hier:
Curaprox LS 637, Fa. Curaden, Kriens, Schweiz). Abb. 88: Röntgenkontrolle, ebenfalls nach 2 Jahren. Abb. 89, 90: Kontrolle nach 3
Jahren: unauffällige Befunde, keinerlei funktionelle oder ästhetische Einschränkungen.
Vor diesem Hintergrund wäre es wünschenswert, die vielfältigen Möglichkeiten der Zahnerhaltung und des defensiven Lückenmanagements vermehrt zu erwägen. Die Beachtung der Verhältnismäßigkeit des Mitteleinsatzes wird aber
nur dann eine Chance auf Realisation haben, wenn die
ökonomischen Anreize für starkinvasive implantologische
und/oder prothetische Eingriffe nicht höher sind als die Anreize für das Verfolgen einer substanzschonenden, scha-
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Korrespondenzadresse:
Prof. Dr. Dr. H. J. Staehle
Poliklinik für Zahnerhaltungskunde der Mund-, Zahn- und Kieferklinik des Universitätsklinikums Heidelberg
Im Neuenheimer Feld 400
69120 Heidelberg
E-Mail: [email protected]
Dieser Beitrag ist eine Zweitveröffentlichung aus dem
Springer-Verlag, stomatologie 7-8/2012.
ZMK | Jg. 29 | Ausgabe 6 ________________ Juni 2013
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Produkthighlight
Neue Maßstäbe
in punkto Ergonomie und Ästhetik
Nach der ERGOPLANT Instrumentenlinie für die Implantologie folgt eine weitere, richtungsweisende Produktneuheit im Dentalbereich aus dem Hause Aesculap. Es ist die neue Diagnostik-Instrumentenlinie ERGOPROBE. Diese
wurde für höchste Ansprüche entwickelt und zeichnet sich – so der Hersteller – durch ein bis ins kleinste Detail
ergonomisch durchdachtes und ästhetisches Design aus und sorgt für ein ermüdungsfreies Arbeiten.
Innovation und Praxis gehen Hand in Hand | Die
Instrumente möchte man gar nicht mehr aus der Hand
legen – so lautete unisono die Meinung von Zahnärzten,
die die neu entwickelte ERGOPROBE Instrumentenlinie bereits getestet haben, weiß der Hersteller zu berichten.
Denn traditionell werden bei Aesculap Innovationen Hand in
Hand mit der Praxis entwickelt. Bei der über zweijährigen
Entwicklungszeit von ERGOPROBE zeichnete als klinischer
Berater der Parodontologe und Oralchirurg Dr. Stefan
Schnitzer verantwortlich. Zusätzlich wurden Praktiker aus
Universitäts-Zahnkliniken und Praxen eng in den Entwicklungsprozess eingebunden. Testen, testen, testen – und
immer weiter verfeinern und perfektionieren, so lautete die
Devise im Entwicklungsprozess von ERGOPROBE. Denn
nur, was unter Praxisbedingungen entwickelt wird, kann
später in der Praxis auch wirklich überzeugen – und das
über viele Jahre hinweg, denn die hochwertigen Instrumente sind aufgrund ihrer langen Lebensdauer auch ausgesprochen wirtschaftlich.
Neuer Materialmix „erleichtert“ das Arbeiten | Für
das Zusammenspiel von Ästhetik, Form und Ergonomie lag
die Messlatte hoch: Mit dem neuen, innovativen ERGOPROBE
Design wurde eine der führenden Design-Agenturen für
Produktgestaltung beauftragt. „In unserer gemeinsamen
Entwicklungsarbeit ist es gelungen, einen scheinbaren
Widerspruch zu lösen. Denn etwas voluminösere Instrumente liegen generell deutlich besser in der Hand – aus
Stahl wären sie bisher aber leider auch schlichtweg viel zu
schwer gewesen, mit inakzeptablen Folgen wie schlechterem Handling und schnellerer Ermüdung beim Arbeiten“,
erläutert Thomas Beck, Manager Application Research, die
Herausforderung. Herkömmliche Dentalinstrumente aus
Stahl sind deshalb auch sehr dünn – und damit aber leider
auch nicht besonders ergonomisch. Beim innovativen
ERGOPROBE Design löst ein neuer Materialmix aus Stahl
und Kunststoff dieses Problem elegant: Bei den Griffen
kommen sowohl Stahl als auch der aus der Raumfahrt
stammende, extrem leichte, thermostabile und langlebige
Peek-Kunststoff zum Einsatz. Das Ergebnis dieser Innovation
bei Diagnostikinstrumenten ist sichtlich und spürbar besser:
Eine optimale Form und Dicke des Griffs – bei gleichzeitig
rund 30% Gewichtsersparnis im Vergleich zu den viel
dünneren, herkömmlichen Stahlinstrumenten. Und das ist
ein echtes Pfund, wenn es um ermüdungsfreies Arbeiten
geht.
ERGOPROBE vereint Neues mit Bewährtem | Dabei
sorgt die Oberfläche der Griffe im bewährten Golfball-Design
für eine besonders angenehme und griffige Haptik. Zusammen mit der Gewichtsersparnis führt das zu einem völlig
neuen, ergonomischen Arbeitserlebnis. Bewährte Aesculap
Phynox-Arbeitsenden mit der Speziallegierung aus CobaltChrom-Nickel-Molybdän vervollständigen die ERGOPROBE
Instrumentenlinie als neue, funktionale Synthese aus Ergonomie und Ästhetik.
Mit insgesamt 17 Zahnsonden sowie 6 Parodontometern
bietet Aesculap ERGOPROBE vom Start weg ein umfassendes,
hochwertiges und ökonomisches Produktprogramm für die
Diagnostik, das keine Wünsche offen lässt.
Korrespondenzadresse:
Aesculap AG
Am Aesculap-Platz
78532 Tuttlingen
Tel.: 07461 95-2467
Fax: 07461 95-2131
E-Mail: [email protected]
www.aesculap-dental.de
Der Beitrag beruht auf Herstellerangaben.
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Produkthighlight
Nach der Zahnbehandlung
schneller wieder lachen
Die Krone sitzt und die Karies ist behandelt. Aber der Patient verlässt die Praxis mit tauben Lippen und einer
schweren Zunge. Das ist ein unangenehmes Gefühl, und einfachste Alltagshandlungen können plötzlich zur
peinlichen Situation eskalieren: Der Kaffee etwa landet nicht im Mund, sondern auf Hemd oder Bluse. Und der
Name des Geschäftskunden will einfach nicht flüssig über die Lippen kommen. Wegen des langanhaltenden
Taubheitsgefühls nach der dentalen Lokalanästhesie ist an uneingeschränktes Essen, Trinken, Sprechen oder
Lachen einige Stunden lang einfach nicht zu denken. Bei Kindern und vor allem bei älteren Menschen mit
schlechter körperlicher Konstitution drohen darüber hinaus Bissverletzungen.
Das neue Arzneimittel OraVerse® von Sanofi hebt erstmals
die dentale Lokalanästhesie mit Vasokonstriktor auf. Der
Wirkstoff Phentolaminmesilat verkürzt die Dauer des Taubheitsgefühls nach zahnärztlichen Routinebehandlungen
um mehr als 50 % [1]. „Aus zahnmedizinischer Sicht ist
eine über die reine Dauer der Routinebehandlung hinausgehende Weichgewebsbetäubung nicht unbedingt notwendig, wenn die Zahnbehandlung – wie beispielsweise
bei Kariesbehandlungen oder Zahnreinigungen – keinen
Wundschmerz hinterlässt“, erklärt Prof. Dr. Dr. Monika
Daubländer, Klinik für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde,
Universität Mainz. In der Zahnheilkunde hat die Lokalanästhesie mit einem Vasokonstriktor für eine schmerzfreie Behandlung eine große Bedeutung. Die dafür erwünschte
und erforderliche Anästhesie der Pulpen geht jedoch mit
der teilweise lange andauernden Gefühllosigkeit der
Weichgewebe einher. Das Taubheitsgefühl beispielsweise
an den Lippen oder an der Zunge kann bis zu fünf Stunden
nach der Behandlung andauern und wird von vielen Patienten als unangenehm und störend empfunden [2,3]. Der
Einsatz von Phentolaminmesilat zur Verkürzung der Anästhesie erfolgt nach der Behandlung, sodass die Schmerzfreiheit während der Behandlung nicht beeinträchtigt wird.
Hohe Patientenzufriedenheit | „OraVerse ist eine Option für Patienten, die eine schmerzfreie Zahnbehandlung
unter Lokalanästhesie wünschen und vom Taubheitsgefühl
schneller befreit werden möchten. Für den Zahnarzt ist das
Präparat leicht anzuwenden: Es wird nach der zahnmedizinischen Routinebehandlung mit dem gleichen Zylinderampullenhalter und demselben Volumen am Injektionsort wie
die Lokalanästhesie appliziert“, so Daubländer. „In den
USA werden seit 2008 gute Erfahrungen mit Phentolaminmesilat in der Zahnmedizin gemacht.“ In einer US-Studie
zur Patientenzufriedenheit [4] zeigten sich 92 % der Patienten mit der Wirkung des Präparates sehr zufrieden.
Knapp 80 % würden sich auch in Zukunft erneut das Präparat verabreichen lassen. „Von Untersuchungen amerikanischer Kollegen wissen wir darüber hinaus, dass auch die
Verträglichkeit des Präparates gut ist. Die zweite Injektion
ist schmerzlos, da sie im bereits betäubten Gewebe erfolgt“, so Daubländer weiter. Randomisierte, kontrollierte
Doppelblindstudien [1] der School of Dental Medicine an
der University of Pennsylvania belegen die Wirksamkeit
und Verträglichkeit.
Studienlage belegt Wirkung | In zwei Phase-III-Studien
[1] erhielten insgesamt 484 Jugendliche und Erwachsene
bei kleinen zahnärztlichen Eingriffen im Unter- und Oberkiefer mit einem Lokalanästhetikum mit Vasokonstriktor
nach der Behandlung eine Injektion mit Phentolaminmesilat oder eine Scheininjektion an gleicher Stelle wie zuvor
das Lokalanästhetikum. Die Tests zeigten, dass sich die
Dauer der Anästhesie signifikant um mehr als die Hälfte
verkürzte: An der Unterlippe im Mittel von 155 Minuten
auf 70 Minuten (um 54,8 %), am Oberkiefer im Mittel um
62,3 % auf 50 Minuten gegenüber 133 Minuten in der
Kontrollgruppe, an der Zunge im Mittel um 52 % (von 125
Minuten auf 60 Minuten). Eine Studie [5] an 152 Kindern,
für die das Präparat ab dem 6. Lebensjahr mit einem Körpergewicht von mindestens 15 kg indiziert ist, zeigte ähnliche Ergebnisse: Im Vergleich zu einer Scheininjektion reduzierte Phentolaminmesilat die Dauer der Lippentaubheit
nach einem kurzen zahnärztlichen Eingriff im Mittel von
135 Minuten auf 60 Minuten (und damit um 55,6 %).
Aufklärungsmaterial für die Zahnarztpraxis | Zahnärzte bieten mit der Neuheit ihren Patienten eine individuelle
Gesundheitsleistung, mit der sie nach der Routinebehandlung dessen Komfort steigern und das medizinische Risiko
einer Bissverletzung reduzieren können. Für die Patientenberatung stellt Sanofi Patientenbroschüren und Plakate zur
Verfügung, die Zahnärzte unter www.oraverse.de oder
per E-Mail an [email protected] bestellen
können.
Literatur unter www.zmk-aktuell.de/Literaturlisten
Der Beitrag beruht auf Herstellerangaben.
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Abrechnungs-Tipp
Schnittstellen zwischen BEMA und GOZ
Ein Leitfaden für die Vereinbarung privatzahnärztlicher Leistungen mit Versicherten der GKV
Die Kassenzahnärztliche Bundesvereinigung hat im Mai dieses Jahres ein
neues Kompendium zu der Thematik
„Privatleistungen beim GKV-Patienten – was ist möglich, wie ist es möglich, was muss ich zwingend bei der
Vereinbarung der außervertraglichen
Leistungen beachten?“ herausgebracht.
Dieser Leitfaden, der noch vielerorts
bestehende Unsicherheiten in diesem
sensiblen Schnittstellenbereich vor
Ort in den Zahnarztpraxen beseitigen
helfen soll, wurde von mehreren
KZVen und der KZBV gemeinsam erarbeitet. Der GOZ-Ausschuss der Bundeszahnärztekammer wurde ebenfalls in dieses Projekt mit einbezogen,
beriet die KZBV allerdings ausschließlich hinsichtlich der Berechnungsmöglichkeiten der privatzahnärztlichen Leistungen. Ergänzende Rege-
Sabine Schröder, ZMV
Inhaberin des Dienstleistungsunternehmens APZ (Abrechnung und
Praxisorganisation für Zahnärzte),
Brilon
1988–1991 Ausbildung zur Zahnarzthelferin
1992–1993 Aufstiegsfortbildung
zur ZMV
Seit 2002 selbstständig tätig
Schwerpunkt im Bereich GOZ/GOÄ,
Spezialgebiet Implantologie und
Oralchirurgie
lungen auf KZV-Ebene durch landesspezifische Vereinbarungen zwischen
KZV und Krankenkassen sind laut
Aussage der KZBV ebenfalls zu berücksichtigen. Im Folgenden stellt Ihnen unsere Autorin Sabine Schröder
auszugsweise die wichtigsten Aussagen dieses Werkes und deren Konsequenzen für die Abrechnung vor.
Der Schnittstellen-Kommentar ist
unterteilt in drei Kategorien:
1. Gesetzliche und vertragliche
Grundlagen (die GKV-Abrechnung betreffend)
2. Vorschriften des allgemeinen
Teils der GOZ
3. Schnittstellen der GOZ nach Gebührennummern
Daneben gibt es einen Anhang mit
Musterformularen für verschiedene
Vereinbarungsmöglichkeiten.
Regionales Angebot eigener Schulungsveranstaltungen sowie bundesweit individuelle Intensivschulungen in Zahnarztpraxen zur Umsatzsteigerung und zum Update des
Praxisablaufs
Seit vielen Jahren bundesweite Dozentin bei zahlreichen Fortbildungsveranstaltungen, u. a. an der ZÄKWL, für verschiedene Implantatfirmen, Spitta Verlag, Abrechnungszentren, BDO, Dentallabore
Kooperation mit Unternehmensberatungen
Kontinuierliche Abrechnungsbetreuung mehrerer Zahnarztpraxen
und einer Privatzahnklinik für Implantologie und zahnärztliche Chirurgie; Mitwirkung bei der Erstellung von Gerichtsgutachen
Betreuung einer Abrechnungshotline
Zahlreiche Publikationen in Fachzeitschriften zum Thema Abrechnung und Praxisorganisation
394
Abrechnungs-Tipp Schroeder.indd 394
Im Teil 1 werden die bestehenden
vertraglichen Regelungen zur Mehrkostenvereinbarung in der Füllungstherapie, dem Zahnersatz bzw. einer
generellen privaten Kostenvereinbarung genannt sowie ergänzende Regelungen im SGB V (z. B. Kostenerstattung nach § 13 Abs. 2, Selektivverträge, Wahl- und Basistarife) vorgestellt.
Teil 2 beschäftigt sich ausschließlich
mit den bestehenden Vorschriften/
Paragraphen der seit 01.01.2012 gültigen GOZ, die den Schnittstellen-Bereich tangieren, wie Vorgaben für
Vergütungsvereinbarungen, Analogabrechnung, Basistarif sowie für die
Rechnungsstellung und die Berechnung zahntechnischer Leistungen.
Zur Wahl einer adäquaten Analogposition ist in Teil 2 festgehalten:
„Der individuelle oder betriebs­
wirtschaftlich notwendige bzw.
gewünschte Stundensatz einer
Praxis ist für die Festlegung einer
Analogposition dagegen nicht re­
levant. Deshalb darf auch die Aus­
wahl einer Analogposition nicht nach
diesem Kriterium erfolgen oder gar
den finanziellen Ausgleich einer seit
1988 fast unverändert geltenden Ge­
bührenordnung herbeiführen wollen.
Entscheidend ist der Vergleich mit an­
deren Gebührenpositionen der GOZ,
selbst wenn diese ungenügend be­
wertet sein sollten.“
Diese Aussage verwundert, da doch
bereits aus dem Text des § 6 Abs. 1
GOZ Folgendes hervorgeht:
„Selbstständige zahnärztliche Leis­
tungen, die in das Gebührenverzeich­
nis nicht aufgenommen sind, können
entsprechend einer nach Art, Kos­
ten­ und Zeitaufwand gleichwerti­
gen Leistung des Gebührenverzeich­
nisses dieser Verordnung berechnet
werden.“
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Abrechnungs-Tipp
Ferner äußert sich der Kommentar zur Berechnungsmöglichkeit
von Zuschlägen zu analogen Leistungen:
Die Passage „Bestimmten chirurgi­
schen Leistungen in der GOZ/GOÄ
sind Zuschläge zugeordnet, die bei
ambulanter Durchführung für die er­
forderliche Bereitstellung von Einrich­
tungen, Geräten, Personal etc. be­
rechnet werden können. Dieser Zu­
schlag ist bei der Analogberech­
nung zu berücksichtigen, wenn
die Analogberechnung für eine
chirurgische Leistung erfolgt. Er­
folgt die Analogberechnung dagegen
für eine nicht chirurgische Leistung,
können diese Zuschläge nicht berech­
net werden“ ermöglicht die Kalkulation einer chirurgischen Leistung inklusive Honorar für den ambulanten OPZuschlag auch beim GKV-Patienten
im außervertraglichen Bereich.
Zur Berechnung von Laborkosten
nach § 9 GOZ bei gleich- und andersartigen Zahnersatzversorgungen wurde wie folgt kommentiert:
„Auch dem Versicherten der GKV ist
bei einer gleich­ oder andersartigen
Versorgung ein Kostenvoranschlag
über die voraussichtlichen Laborkos­
ten anzubieten, wenn diese insge­
samt einen Betrag von 1.000 Euro
überschreiten. Laborkosten sind die
„zahntechnischen Gesamtkosten“,
nicht die Differenz zwischen den Kos­
ten einer gleich­ oder andersartigen
Versorgung und den Kosten einer Re­
gelversorgung. Die Laborkosten beinhalten die Laborleistungen sowie die
Kosten für z. B. Edelmetall oder andere Materialien inklusive Mehrwertsteuer.
Die Schriftform ist für den Kostenvoranschlag nach § 9 nicht
zwingend vorgesehen. In jedem
Fall empfiehlt sich jedoch
• die Dokumentation des „Angebotes des Laborkostenvoranschlages“
und des Beratungsgesprächs im
Karteiblatt.
• Zusätzlich könnte in Teil II des Heilund Kostenplanes folgender Zusatz
aufgenommen werden: „Gemäß
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§ 9 Abs. 2 GOZ wurde dem Zahlungspflichtigen ein Kostenvoranschlag über die voraussichtlich entstehenden Material- und Laborkosten angeboten“ oder „Auf Wunsch
wird ein Kostenvoranschlag über
zahntechnische Leistungen ausgehändigt“.
Zur Anwendung des neuen Rechnungsformulars laut GOZ erläutert das Werk:
„Im Hinblick auf die bestehenden
Rechtsunsicherheiten besteht zurzeit
Einvernehmen zwischen dem BMG
und dem PKV­Verband, dass ein Aus­
weis der entsprechenden Abrech­
nungsbeträge des Vertragszahnarztes
über die KZVen entsprechend der bis­
herigen Handhabung in geeigneter
Form auf dem Abrechnungsformular
vorgenommen werden kann, ohne
dass dadurch die Wirksamkeit der
Abrechnung und damit die Fälligkeit
der Forderung tangiert wird. Die
KZBV ist der Auffassung, dass das
Formular in der zum Zeitpunkt
der Drucklegung vorliegenden
Fassung für die Abrechnung pri­
vatzahnärztlicher Leistungen im
Zusammenhang mit vertrags­
zahnärztlichen Leistungen nicht
geeignet ist.“
Die wichtigsten Aussagen aus Teil 3
hat unsere Autorin für Sie auszugsweise stichpunktartig zusammengestellt, um Ihnen einen schnellen Überblick zu ermöglichen:
• GOZ 0065 (optisch-elektronische
Abformung) ist in GKV vereinbarungsfähig. Die Versorgung wird
dadurch als gleichartig eingestuft,
ändert aber die grundsätzliche Einstufung der Krone als ggf. Regelversorgung nicht.
• Laseranwendung als selbstständige Leistung ist analog nach § 6
(1) GOZ vereinbarungsfähig.
• Ein OP-Mikroskop als selbstständige Leistung ist nicht vereinbarungsfähig.
• Der Zuschlag nach GOZ 0110
(OP-Mikroskop) bzw. GOZ 0120
(Laser) ist vereinbarungsfähig bei
einer außervertraglichen Hauptleistung aus der GOZ (z. B. externe Sinusbodenelevation: Hier sind GOZ
9120 + GOZ 0110 vereinbarungsfähig).
• GOZ 1000/1010/1040 (IP-Leistungen) sind nach Vollendung des
18. Lebensjahres eines Patienten
vereinbarungsfähig.
• GOZ 1040 ist neben der Nr. 107
BEMA (Entfernen harter Zahnbeläge, je Sitzung) für dieselbe Sitzung
nicht vereinbarungsfähig, da sich
die Leistungsinhalte überschneiden.
• GOZ 2020 (provisorischer Verschluss), ggf. mit GOZ 2197, ist nur
dann vereinbarungsfähig, wenn die
Leistung über die ausreichende,
zweckmäßige und wirtschaftliche
Versorgung hinausgeht (z. B. lang
andauernde Urlaubsreise).
• GOZ 2030 (bMF) und GOZ 2040
(Anlegen Kofferdam) sind dann
vereinbarungsfähig, wenn sie vom
Leistungstext der BEMA Nr. 12 nicht
erfasst und/oder bzw. für die Erbringung der vertragszahnärztlichen Leistung nicht erforderlich
sind.
• Eine apikale Füllung bei WSR
nach BEMA 54a–c ist analog nach
§ 6 (1) GOZ vereinbarungsfähig,
eine Mehrkostenvereinbarung kann
nicht getroffen werden.
• Inlays sind im Rahmen der Mehrkostenregelung vereinbarungsfähig.
• GOZ 2130 (Kontrolle, Finieren/Polieren einer Restauration, auch
Nachpolieren einer vorhandenen
Restauration) ist für das Nachpolieren einer älteren Restauration auch
beim GKV-Patienten vereinbarungsfähig, unter Beachtung der BEMABestimmungen, da die Politur einer
Füllung dort Leistungsbestandteil
ist. Gleiches gilt im Übrigen auch
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Abrechnungs-Tipp
für Füllungen nach GOZ 2060,
2080, 2100 und 2120.
• GOZ 2180 (Aufbaufüllung) ist auch
zu BEMA 18a vereinbarungsfähig
für die Ummantelung des konfektionierten Stiftes, ggf. auch mit GOZ
2030, GOZ 2197.
Beim 2,3-fachen Gebührensatz allerdings ist die Leistung nach der
Nr. 2180 GOZ geringer bewertet als
die Sachleistung BEMA und somit
nicht vereinbarungsfähig, da keine
Mehrkosten anfallen.
• Metallfreie Stifte sind vereinbarungsfähig nach GOZ 2195 (zzgl.
GOZ 2197, GOZ 2180 + 2197 und
ggf. GOZ 0110).
Offen bleibt hier die Frage, wie metallfreie Stiftaufbauten, die nicht
die Versorgung mittels einer Krone
nach sich ziehen, sondern mit einer
endgültigen Füllung versorgt werden, zu berechnen sind. Die GOZ
2195 spricht im Leistungstext von
der Vorbereitung eines zerstörten
Zahnes …. zur Aufnahme einer
Krone.
• Ein präendodontischer Aufbau
ist analog nach GOZ § 6 (1) vereinbarungsfähig.
• GOZ 2197 ist bei implantatgetragenen Kronen gemäß Auffassung
der BZÄK analog nach GOZ § 6 (1)
vereinbarungsfähig.
• GOZ 2197 ist zum Wiedereinsetzen einer Krone/Brücke vereinbarungsfähig. Dennoch bleibt die
Hauptleis tung Regelversorgung,
z. B. 24a, 95a, 95b.
Diese Aussage verwundert, steht
sie doch im Gegensatz zu anderen
Kompendien im Zusammenhang
mit dieser Thematik.
• Ein Veneer löst keinen Festzuschuss aus, ist aber vereinbarungsfähig.
• Zur Herstellung von Provisorien
nach GOZ wird angeführt, dass
zahntechnische Laborleistungen zu
Form- bzw. Oberflächenveränderung aus funktionellen oder ästhetischen Gründen sowie Reparaturen
an Provisorien berechnungsfähig
sind.
• Die Entfernung eines Wurzelstiftes ist im BEMA nicht enthalten
und somit nach GOZ 2300 vereinbarungsfähig.
• Die elektrometrische Längenbestimmung eines Wurzelkanals ist
im BEMA nicht enthalten und somit
nach GOZ 2400 vereinbarungsfähig.
• Die zusätzliche Anwendung
elektrophysikalisch-chemischer
Methoden ist im BEMA nicht enthalten und somit nach GOZ 2420
vereinbarungsfähig.
• Die Wurzelkanalaufbereitung sowie die Wurzelfüllung sind nur
dann vereinbarungsfähig nach
GOZ, wenn die Behandlung über
das ausreichende, zweckmäßige
und wirtschaftliche Maß hinausgeht bzw. der Behandlungsrichtlinie widerspricht.
• Die Entfernung eines Implantates ist im BEMA nicht enthalten
und somit nach GOZ 3000 oder
GOZ 3030 vereinbarungsfähig.
• Die Bildung eines Knochendeckels im Rahmen einer WSR ist
analog nach GOZ § 6 (1) vereinbarungsfähig.
• Die Füllung der Resektionsstelle
mit einer gesonderten Füllung
ist analog nach GOZ § 6 (1) vereinbarungsfähig.
• Eine Vestibulumplastik ist immer
im Rahmen einer Kfo-Behandlung,
im Rahmen einer Implantation und
bei festsitzendem Zahnersatz vereinbarungsfähig, ansonsten nur,
wenn die Behandlung über das ausreichende, zweckmäßige und wirtschaftliche Maß hinausgeht bzw.
der Behandlungsrichtlinie widerspricht.
• GOZ 4000 (PA-Status) bzw. GOZ
4005 (Gingivalindex/PSI) sind vereinbarungsfähig, wenn laut der
BEMA-Bestimmungen die entsprechenden BEMA-Ziffern nicht berechnungsfähig – weil „verbraucht“
– sind.
• GOZ 4025 (subgingivale medikamentöse Lokalapplikation) ist vereinbarungsfähig, aber der PA-Erfolg
laut GKV-Bestimmungen muss
auch ohne GOZ 4025 gegeben
sein.
• GOZ 4025 nicht bei Implantaten
anwendbar, sondern dann analog
gemäß GOZ § 6 (1) vereinbarungsfähig.
• GOZ 4050/4055 (Zst) sind vereinbarungsfähig, wenn die BEMA-Nr.
107 gemäß BEMA-Bestimmungen
„verbraucht“ ist.
• GOZ 4060 (Kontrolle nach Belagsentfernung) ist vereinbarungsfähig,
weil im BEMA nicht enthalten.
• Das Auffüllen eines Knochendefektes im Rahmen einer WSR ist
im BEMA nicht enthalten und daher
nach GOZ 4110 vereinbarungsfähig.
• Die GOZ 4070/4075 (geschlossene PA-Therapie) ist neben P 200/
201 am selben Zahn nicht vereinbarungsfähig. Wenn aber die Behandlungsrichtlinie eine Berechnung der
P 200/201 ausschließt, kann stattdessen die GOZ 4070/4075 privat
vereinbart werden. Gleiches gilt
für die offene PA-Therapie.
• Die Transplantation eines Zahnes
zzgl. notwendiger Begleitleis-
• Ein zusätzlicher selbstständiger
Lasereinsatz ist analog gemäß § 6
396
Abrechnungs-Tipp Schroeder.indd 396
tun gen ist vereinbarungsfähig
nach GOZ 3160, da im BEMA nur
die Reimplantation eines Zahnes
enthalten ist.
ZMK | Jg. 29 | Ausgabe 6 ________________ Juni 2013
13.06.13 14:15
Abrechnungs-Tipp
(1) zur P 200 ff. vereinbarungsfähig, nicht aber der GOZ-Zuschlag
0120!
• Die photodynamische Therapie
ist analog nach § 6 (1) GOZ vereinbarungsfähig.
• Wird eine PA-Behandlung allein
mittels Laser durchgeführt, wird
keine P 200 ff. berechnet, sondern
komplett nach GOZ vereinbart.
• PA-Behandlungen an Implantaten sind immer nach GOZ zu vereinbaren.
• Die Gingivektomie GOZ 4080 ist
nicht neben P 200/201 am selben
Zahn vereinbarungsfähig, wegen
Überschneidung der Leistungsinhalte.
• Ein freies Schleimhauttransplantat (FST) nach GOZ 4130 bzw. ein
Bindegewebstransplantat (BWT)
nach GOZ 4133 kann zusätzlich privat vereinbart werden, aber nur
nach Abschluss der GKV-PA-Behandlung.
• Erfolgt das FST/BWT zur Rezessionsdeckung, ist die gesamte Behandlung komplett privat zu vereinbaren.
• Chirurgische Kronenverlängerung (GOZ 4136) kann privat vereinbart werden, aber nicht am selben Zahn mit P 202/203.
• Membrantechnik (GOZ 4138) ist
vereinbarungsfähig neben P 202/
203.
• GOZ 5040 (Teleskopkronen) bei
gleich- und andersartigen Versorgungen:
– Wenn zusätzliche Verbindungselemente wie Riegel, Geschiebe
direkt bei Herstellung der Krone
notwendig sind, sind diese nur
über den Steigerungssatz der
GOZ 5040, nicht als GOZ 5080
berechenbar.
– Wenn durch ein zusätzliches Verbindungselement später die Frik-
ZMK | Jg. 29 | Ausgabe 6 ________________ Juni 2013
Abrechnungs-Tipp Schroeder.indd 397
tion einer Teleskopkrone wiederherstellt wird, ist dieses gemäß
GOZ § 6 (1) analog vereinbarungsfähig.
– Wenn bei einer vorhandenen Teleskop- oder Konuskrone ein Verbindungselement eingearbeitet
wird, ist die GOZ 5080 vereinbarungsfähig.
• Die Wiederherstellung der Friktion einer Teleskopkrone bei
gleich- und andersartigem Zahnersatz ist nach GOZ 5090 berechnungsfähig.
• Die Reparatur eines Verbindungselementes ist nach GOZ
5090 zu BEMA 100b vereinbarungsfähig, wenn darüber hinaus
auch die Funktion des herausnehmbaren Zahnersatzes wiederhergestellt wird.
• Die Erneuerung eines Sekundärteleskopes ist nach GOZ 5100 bei
gleich- und andersartigem Zahnersatz ist vereinbarungsfähig.
• Die Erneuerung eines Primärteleskopes ist bei gleich- und andersartigem Zahnersatz analog nach
GOZ § 6 (1) vereinbarungsfähig.
• GOZ 5170 (Individuelle Abformung) ist nur bei andersartigen
Versorgungen vereinbarungsfähig.
Diese Aussage verwundert, steht
sie doch im Gegensatz zu anderen
Kompendien im Zusammenhang
mit dieser Thematik.
• GOZ 5180/5190 (Funktionsabformungen) sind nur vereinbarungsfähig bei andersartigem Zahnersatz
oder wenn ein zweiter Funktionsabdruck notwendig ist, der über
den Herstellungsablauf einer totalen Prothese in der vertragszahnärztlichen Versorgung hinausgeht.
Diese Aussage verwundert, steht
sie doch im Gegensatz zu anderen
Kompendien im Zusammenhang
mit dieser Thematik.
• Coverdenture-Prothesen bei
gleich- und andersartigen Ver-
sorgungen, wenn mehr als 3
Restzähne vorhanden sind, sind
nach GOZ § 6 (1) analog vereinbarungsfähig.
• Eine Cover-Denture-Prothese:
auf Implantaten ist nach GOZ
5220/5230 vereinbarungsfähig.
• GOZ 7010 ist bei Funktionsanalyse/
Funktionstherapie vereinbarungsfähig.
• Wen n ei n e s em iper m anen te
Schienung auch Glattflächen und
nicht nur Interdentalräume erfasst,
ist keine BEMA K4 zu berechnen,
sondern GOZ 7070.
• Die adhäsive Befestigung eines
gelockerten Zahnes ist analog gemäß § 6 (1) GOZ vereinbarungsfähig.
Die Abrechnungshinweise sind von
der Autorin nach ausführlicher Re­
cherche erstellt worden. Eine Haf­
tung und Gewähr werden jedoch
ausgeschlossen.
Korrespondenzadresse:
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Sabine Schröder, ZMV
Engelbertstraße 3
59929 Brilon
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397
13.06.13 14:15
Management
Wie Sie wirksam
ein Team führen
und motivieren
Führung und Motivation werden oft in einem
Atemzug genannt, wenn es um Erfolgsfragen
der Praxisführung geht. Dabei geht es hier
um grundverschiedene Dinge. Führung verstehen wir als ein Handwerk, das jeder
Mensch erlernen kann, Motivation hingegen ist eine Triebkraft oder Energie für zielgerichtetes Verhalten. Anhand eines Konzeptes wird im Folgenden der Weg zu einem effektiven Führungsstil aufgezeigt, der als Basis die
Teammotivation fördert und nachhaltig den Praxiserfolg sichert.
Führung ist ein erlernbares Handwerk, das einen Praxisinhaber oder
eine Praxismanagerin befähigt, wirksam das Unternehmen, Mitarbeiter
und – was oft vergessen wird – sich
selbst zu führen. Die Motivation ist
hingegen als eine Energiequelle zu
verstehen, die einerseits Handlungsaktivität auslösen, andererseits aber
auch für Durchhaltevermögen und
Willenskraft sorgen muss, um letztlich die Umsetzung von Zielen in
Ulrich Bergmann-Charbonnier
Business-Coach für Arzt- und
Zahnarztpraxen
Begleitung von Praxisinhabern in
der Entwicklung und Umsetzung
geeigneter Strategien zur Gewinnoptimierung und Unternehmenswertsteigerung
Vorträge und offene Seminare über
Unternehmenssteuerung, Praxismanagement, Selbstmanagement,
Kommunikation, Führung und Marketing
Resultate zu erreichen. Motivation
kommt immer von innen heraus.
Selbstmotivation ist die Quelle für
den eigenen Antrieb des Zahnarztes
zur Führung seiner Praxis. Sie wird
gespeist durch sorgfältiges und konsequentes Eigenmanagement und
lebenslanges wachstumsorientiertes
Lernen. Hieraus leitet sich ein Führungsverhalten ab, das wiederum die
Selbstmotivierung des Mitarbeiterteams fördert. Das, was wir „andere
motivieren“ nennen, sind letztendlich
extrinsische Anreize, die weniger die
Aussicht auf Vorteile oder Belohnungen zum Ziel haben, sondern auf
das Selbstverständnis der Teammitglieder ausgerichtet sind, auf ihre Zugehörigkeit zu einer Unternehmenskultur und die Ziele der Praxis.
AMPEL – fünf Aspekte effektiver
Führung | Diese Überlegungen führten zu unserem Führungskonzept
AMPEL. Das Akronym steht für Aufgaben, Methoden, Prinzipien wirksamer Führung und berücksichtigt
darüber hinaus die Aspekte Eigenmanagement und lebenslanges Lernen.
Wenn wir uns im Folgenden hauptsächlich mit wirksamer Führung beschäftigen, dann deshalb, weil wir
damit gleichzeitig die Basis für die Motivation der Mitarbeiterinnen schaffen.
Ist Führung lernbar? | Führung beschäftigt jeden Zahnarzt vom Beginn
der Selbstständigkeit an. Da sie kein
Bestandteil seiner Ausbildung war,
398
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erfolgt Führung meist intuitiv. Hängt
der Erfolg dann von Charisma, Menschenkenntnis und Führungsstil ab?
Oder ist Führung nicht vielmehr als
ein Handwerk zu verstehen, das jeder
normale Mensch erlernen kann? Wir
behaupten Letzteres, wenn man weiß,
was genau zu tun ist (Aufgaben),
womit es getan werden kann (Methoden) und wie es getan werden
sollte (Prinzipien).
A – Führungsaufgaben | Mitarbeiterinnen sollten verstehen und
verinnerlichen, wofür Ihre Praxis
steht! | Meine Idee, mein Konzept,
meine Spezialisierung, mein Leistungsspektrum. Das Leitbild beinhaltet, wie ich mich von anderen unterscheide, welche Patienten ich behandeln möchte und wie ich mit ihnen
umgehe, damit sie zu begeisterten
Empfehlern werden.
Worin besteht nun die Führungsaufgabe? Wie soll Ihr Team vernünftig im
Sinne der Praxis arbeiten, wenn es Praxisphilosophie und Ziele nicht kennt?
Wenn Ihre Mitarbeiter jedoch Ihr Praxiskonzept verstanden und verinnerlicht haben, entwickeln sie Eigenmotivation. Je größer die Identifikation
mit der Praxis, desto effektiver werden die Praxisziele erreicht. Die Führungsaufgabe lautet nicht: „Sorge für
Mitarbeitermotivation“, denn Motivation muss von innen kommen. Die
Führungsaufgabe besteht im Schaffen einer Unternehmenskultur, die
Eigenmotivation entstehen lässt.
ZMK | Jg. 29 | Ausgabe 6 ________________ Juni 2013
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MIS-C1-67x297:Layout 1
Lieben Sie Ihr Qualitätsmanagement (QM) – es ist ein indirektes
Führungssystem! | Nicht umsonst
ist auch das Unternehmensleitbild
Bestandteil des QM. Je effektiver es in
der Praxis umgesetzt wird, desto effektiver wird langfristig auch die Führung.
Die Fehlerhäufigkeit sinkt, Abläufe
werden effizienter, QM führt zu Zeitersparnis. Je besser QM in der Praxis
gelebt wird, desto mehr wird direkte
Führung unnötig. Die Führungsaufgabe besteht darin, so weit wie möglich direkte Führung durch indirekte,
systematische Führung zu ersetzen.
Entwickeln Sie Ihre Mitarbeiter
systematisch, aber individuell! |
Haben Sie ein sehr gut ausgebildetes
und äußerst engagiertes Team, ist es
möglich, mehr Verantwortung abzugeben und auch anspruchsvollere
Aufgaben zu delegieren.
Andererseits brauchen Auszubildende
klar umrissene Aufgaben, auch wenn
sie engagiert sind. Dirigierende Anweisungen fördern und lenken die
Entwicklung. Steigt die Kompetenz,
aber Leistung und Motivation fallen
ab, braucht eine Mitarbeiterin Training
und eine Führung mit definierten Zielen und Kontrolle. Die Gefahr der
Über- oder Unterforderung führt im
einen Fall zu Stress und Unzufriedenheit, im anderen Fall zu Demotivation
und Langeweile. Die Führungsaufgabe
kann je nach Entwicklungsstand der
Mitarbeiterin heißen: lenken, dirigieren, Ziele setzen, helfen, Selbstbewusstsein stärken, fordern, kontrollieren, delegieren. Aber auf keinen
Fall bedeutet systematisches Fördern
und Fordern, für alle einen einheitlichen Führungsstil anzuwenden.
Richtiges Delegieren schafft Zeit
für Unvorhergesehenes | Richtiges Delegieren ist eine ernst zu nehmende Führungsaufgabe. Dadurch
bekommt jede Mitarbeiterin die ihrem
Entwicklungsstand entsprechende
Verantwortung. Wir beschäftigen uns
anfangs mit den Stärken und Schwächen unserer Mitarbeiterinnen und
der Frage: „Wem kann ich wie viel
Verantwortung geben?“ Doch genauso wichtig ist es, einer Mitarbeite-
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13.07.2012
16:20 Uhr
S
rin genau zu erklären, was sie tun
soll, warum sie es tun soll, welche
Ressourcen zur Verfügung stehen
und wie groß ihr Verantwortungsbereich und ihre Entscheidungsfreiheit
ist. Ich kann also auch „falsch“ delegieren, wenn ich das versäume. Dann
entstehen Probleme oder Konflikte
und es kommt zur Weiter- oder Rückdelegation, allerdings meistens aufgrund von Fehlern, die der Führungskraft zuzuschreiben sind.
KONISCH, SICHER, MIS !
KONISCH,
MIS!
transparente
MAKESICHER,
IT SIMPLE
Führung erfordert
Kontrolle | Niemand kontrolliert
gern. Kontrolle schürt Ängste und
birgt Konfliktpotenzial. Andererseits
weiß niemand, ob Ziele erreicht oder
Aufgaben richtig umgesetzt werden,
wenn er nicht kontrolliert. Die Führungsaufgabe besteht darin, dass
Kontrolle nicht als etwas Negatives,
sondern als ein Hilfsmittel erkannt
wird, auf das man nicht verzichten
kann, weil nur so erkennbar ist, ob
eine Leistung optimal war.
Deshalb sollte eine Kontrolle nach systematischen, nachvollziehbaren Kriterien erfolgen, die im Team transparent sein müssen. In Teammeetings,
durch konstruktives Feedback und in
persönlichen Gesprächen kann die
notwendige Transparenz erreicht
werden. Die Einführung eines funktionierenden und akzeptierten Kontrollsystems ist deshalb eine sehr sensible und nicht zu vernachlässigende
Führungsaufgabe.
M – Führungsmethoden | Die
zweite Frage lautete, womit eine Führungskraft das gesteckte Unternehmensziel erreichen kann. Denn letztendlich müssen wir uns mit dem Thema Führung überhaupt nur dann beschäftigen, wenn es uns gelingen
soll, effektiver zu werden. Effektive
Führung bündelt dazu Energien und
schafft unternehmerische sowie personelle Strukturen, um diese Energien zur Zielerreichung zu nutzen.
Wer seine Aufgaben kennt, braucht
deshalb als nächstes Handwerkszeug
Methoden, die reproduzierbar, nachvollziehbar und dazu geeignet sind,
Mitarbeiterpotenziale richtig und
systematisch zu entfalten. Wir kon-
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13.06.13 14:17
Management
zentrieren uns hier auf die drei wichtigsten, aber in der Umsetzung
schwierigsten Methoden. Darüber
hinaus stehen natürlich weitere Tools
zur Verfügung, wie ergebnisorientierte Aufgabenbeschreibungen oder
das Führen mit Kennzahlen.
Loben Sie und entfesseln Sie Motivation im Team! | Jeder Mensch
sucht nach Lob und Anerkennung,
dies ist unsere größte Triebfeder. Was
liegt also näher, die Motivation Ihrer
Mitarbeiter durch Lob und Anerkennung zu fördern und so (Höchst-)
Leistungen zu erzielen?
Finden Sie deshalb als Führungskraft
so viele Gelegenheiten wie möglich
zu loben. Echtes Lob auszusprechen
kommt von Herzen, ehrlich und oft
spontan. Lernen Sie das 4-SchritteLob: Sagen Sie erstens präzise, was
Ihnen gefällt, zweitens, wo und bei
welcher Gelegenheit Ihnen dies aufgefallen ist. Begründen Sie dann im Weiteren, warum Ihnen das Verhalten so
gut gefällt, und fordern Sie zum Schluss
auf, dieses Verhalten beizubehalten.
Differenzieren vor Kritisieren! |
Überlegen Sie zukünftig bei jedem
Drang nach Kritikäußerung, ob Ihre
Kritik gerechtfertigt ist. Fragen Sie
sich bei jeder Arbeit, die nicht zu Ihrer
Zufriedenheit gelöst wurde zuerst, ob
Nicht-Wissen, Nicht-Können oder
mangelnde Einstellung die Ursache
war. Prüfen Sie auch, ob die Ursache
nicht bei Ihnen selbst liegt, z. B. weil
Sie die eigenen Erwartungen nicht
präzise genug formuliert haben. Differenzieren bedeutet, im letzteren
Fall die Schuld auf sich zu nehmen
und für Klarheit zu sorgen. Im ersteren Fall können Sie der Mitarbeiterin
eine andere Aufgabe geben, der sie
besser gewachsen ist – so, dass Sie
wieder loben können.
Kritisieren Sie selten, dafür aber
meisterhaft! | Eine gute Führungspersönlichkeit kritisiert möglichst selten. Dennoch ist es hin und wieder
unerlässlich, Kritik zu äußern, immer
im Falle mangelnden Engagements.
Ein Kritikgespräch muss gut vorbereitet sein und es sollte nie zwischen-
durch geführt werden. Nehmen Sie
sich ein paar Minuten Zeit unter vier
Augen und führen Sie das Gespräch
emotionslos und sachlich. Trennen
Sie immer zwischen dem zu kritisierenden Verhalten und der Person
Ihrer Mitarbeiterin. Erwähnen Sie zu
Beginn eines solchen Gesprächs, was
Sie an dieser Mitarbeiterin schätzen,
z. B. ihre Hilfsbereitschaft und Genauigkeit. Verwenden Sie dann einige
Sätze auf das Verhalten, das Sie stört.
Dulden Sie keine Ausreden oder Entschuldigungen.
Dies gelingt, indem Sie über Ihre
Emotionen sprechen, wie es Ihnen
mit der Situation geht. Geben Sie Ihrer
Mitarbeiterin die Möglichkeit, die
Fakten anzunehmen und sich hierzu
zu äußern. Richten Sie dann den Fokus sofort auf die Zukunft und bringen Sie das Gespräch zurück auf eine
positive und wertschätzende Ebene,
sodass Ihre Mitarbeiterin selbst nach
der Lösung des Problems suchen kann.
P – Führungsprinzipien | Die Frage
nach Führungsprinzipien ist die Frage
nach dem Wie. Ob Sie es Regelwerk,
Prinzipien, Grundsätze oder Leitlinien
nennen – jedes Unternehmen muss
die Frage beantworten, in welche
Richtung es gehen soll. Führungsprinzipien sind das Herzstück der Praxis.
Die Qualität der Führung richtet sich
danach, inwieweit ein bestimmtes Regelwerk umgesetzt wird. Führungsprinzipien beantworten auch die Frage nach dem Warum. Sie sorgen für
Sinn und Identifikation. Jeder Chef
wünscht sich Mitarbeiter, die stolz darauf sind, genau in diesem Unternehmen zu arbeiten. Die wichtigsten Prinzipien sind:
Jeder im Team übernimmt Verantwortung für seinen Bereich | Nur
wenn Sie Ihr Leitbild durch bewusstes
Vorleben mit Leben erfüllen, sorgen
Sie für Identifikation und damit für
Mitarbeiter, die selbstverantwortlich
handeln. Teamarbeit heißt: Arbeite
gut zusammen, aber übernimm stets
die Verantwortung für deinen Bereich.
Der Unterschied zwischen Führungsaufgabe und Prinzip ist das Wie. Führung wirkt unterstützend durch klare
400
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Regeln. Ein gutes Teamergebnis ist
nicht Glückssache, sondern ein Erfolg
und unbedingt als solcher zu würdigen. Betrachten Sie hingegen Fehler
generell als Chance, Ihr QM zu verbessern.
Hier können Sie starke motivatorische
Anreize setzen. Das Führungsprinzip
heißt: Fördern Sie die Selbstmotivation.
Helfen Sie Ihren Mitarbeitern, spezifische Ziele zu formulieren und zu erreichen. So steigt ihr Selbstbewusstsein und in der Folge die Motivation.
Stärken aufbauen ist besser als
Schwächen abbauen | Wenn Ihre
Mitarbeiterin ein guter Kommunikator ist, sich aber mit Zahlen schwer
tut, wo ist Sie besser aufgehoben, in
der Abrechnung oder in der Patientenberatung? Wo wäre sie mit mehr
Freude dabei? Würden Sie gezielt ihre
Talente fördern und ihre Stärken ausbauen, könnten Sie höhere Leistungen
fordern und hätten keinerlei Motivationsprobleme. Wenn Sie versuchen,
ihre Schwächen abzubauen, erhielten
sie eine durchschnittliche Abrechnungskraft mit wenig Lust zu dieser
Tätigkeit. Zum Führungsprinzip „Stärken aufbauen“ gehört es, schon bei
der Einstellung zu bestimmten Tätigkeiten wirklich passende Mitarbeiter
zu suchen. Oft wirkt auch eine Umbesetzung innerhalb des Teams wahre
Wunder. Manchmal können hierdurch vermeintliche Schwächen zu
Stärken werden. Versuchen Sie nicht,
Ihre Mitarbeiter als Mensch zu verändern, suchen Sie lieber gleich die richtigen Mitarbeiter.
Sorgen Sie für eine positive Arbeitsatmosphäre | Um dieses Prinzip gut umzusetzen, ist es unabdingbar zu lernen, unabhängig von seiner
Stimmungslage zu handeln. Die
Arbeitsatmosphäre in der Praxis ist
ganz entscheidend mit verantwortlich dafür, ob alle Teammitglieder
genügend Kraft und Energie für ihre
Arbeit schöpfen können, um ihr Bestes zu geben. Trainieren Sie, sich
selbst durch positives Denken optimistisch zu stimmen. Fehler und Probleme können durchaus Chancen zu
Veränderungen und mehr Erfolg sein.
ZMK | Jg. 29 | Ausgabe 6 ________________ Juni 2013
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Management
Einfache Regeln bewirken schon sehr
viel, z. B.: „Gemeinsam erreichen wir
mehr“, „Im Zweifelsfall sprecht miteinander“, „Rede nicht schlecht über
Dritte“ und „Mach keine Witze auf
Kosten anderer“. Diejenigen, die sich
ernsthaft mit der Verbesserung ihrer
Führungsfähigkeiten beschäftigen,
machen sich zunutze, was im Sport
mittlerweile unverzichtbar ist: mentales Training. Hier gibt es viele Techniken. Entscheidend ist, den für sich
richtigen Weg zu finden.
Zusammenarbeit funktioniert nur,
wenn Vertrauen herrscht | Vertrauen macht vieles leichter. Vertrauen
sorgt dafür, dass Führungsfehler im
Ernstfall verkraftet werden können,
denn man kann sich auf den Chef
verlassen.
Wie baut man Vertrauen auf? Einerseits können Sie an Ihrer Persönlichkeit arbeiten. Je größer das Vertrauen
in sich und andere, desto größer ist
die Chance, dass andere Ihnen als
Führungskraft vertrauen. Darin steckt,
vertraue anderen, dann vertrauen sie
dir. Zum anderen bedeutet es, sorge
für ein positives Weltbild und arbeite
an deiner charakterlichen Integrität.
Die Menschen erkennen an Ihrer Körpersprache, ob Sie kongruent sind.
Veränderungen in diesem Bereich erfolgen nicht über Nacht. Sie können
damit beginnen, bestimmte Fehler zu
durimplant_drittelQ_zmk_august10.pdf 1 10.08.2010 10:45:19
vermeiden. Bauen Sie keine Ängste
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auf, indem Sie klare Anweisungen formulieren, nachvollziehbare Entscheidungen treffen, sich zwingen zuzuhören und immer Feedback nach entsprechenden Regeln geben. Handeln
Sie andererseits konsequent bei Vertrauensmissbrauch. Stehen Sie zu Fehlern und in der Öffentlichkeit immer
hinter ihren Mitarbeitern. Sorgen Sie
stets für eine transparente Kommunikation.
E – Eigenmanagement | Nur wer
sich selbst führen kann, der kann auch
andere führen. Eigen- oder Selbstmanagement bedeutet, die eigene Persönlichkeit bewusst und gezielt weiterzuentwickeln. Bewusstheit in diesem Punkt führt in hohem Maße zu
Selbstmotivation, Selbstbewusstsein
und Selbstverantwortung. Durch die
Entwicklung Ihres Wertegerüsts, Ihrer
Stärken, Ihrer Authentizität und Integrität werden Sie noch viel mehr in
die Lage versetzt, Ihren Mitmenschen
ein Vorbild zu sein und diese so zu
zielgerichteten Aktivitäten zu inspirieren, mit anderen Worten, den Motivationsschub in Ihrem Team zu initiieren. Wesentliche Elemente des Eigenmanagements sind Selbsterkenntnis,
Zeitmanagement, Visionen, positives
Denken und Umsetzungskompetenz.
Wissen Sie, wer Sie sind? Oder besser
gesagt, wie Sie sind? Nur wer sich
selbst genau einschätzen kann, kann
seine Aufgabe gut und erfolgreich
erfüllen. Eine kritische Auseinandersetzung mit den eigenen Werten und
Lebensmaximen schafft eine Basis,
auf der Führung gelebt werden kann.
Und sie liefert Authentizität, ohne die
Führung und die dazugehörige Akzeptanz nur schwer möglich sind.
Ein Zeitmanagement, das sich an ihren
Aufgaben und ihren Ressourcen orientiert, ist für eine erfolgreiche Führungspersönlichkeit unabdingbar. Dazu
gehört auch die Fähigkeit zur Delegation, wie unter dem Stichwort Führungsaufgaben bereits geschildert.
Wer von Ihnen hat Zeit für die Arbeit
am Unternehmen? Wer nimmt sie
sich bewusst? Wer plant Zeit ein für
Führungsaufgaben? Wer arbeitet daran, Perfektionismus abzubauen, und
wer von Ihnen weiß, wie er nach dem
Pareto-Prinzip in 20 % der Zeit 80 %
der Ergebnisse erzielt?
Genauso wichtig ist die Fähigkeit, visionär zu sein, die Zukunft des Unternehmens zu planen. Wo will ich in fünf
oder zehn Jahren sein? Und welche
Zwischenziele muss ich planen, um
dorthin zu kommen? Visionen und
Ziele sind die Voraussetzung für die
Unternehmensstrategie. Beantworten
Sie für einen 10-Jahres-Zeitraum für
alle Ihre Lebensbereiche die Fragen:
„Wer will ich sein?“, „ Was will ich
tun?“, „Was will ich haben?“
Eine positive Denkweise setzt die
Kräfte für zukünftige Schritte frei.
Das bedeutet, in Chancen und nicht
401
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Anz_
Management
in Problemen zu denken. Programmieren Sie Ihr Unterbewusstsein positiv und entwickeln Sie sich dadurch
vom Mainstream zum Spitzenleister.
Und noch ein ganz wesentlicher
Punkt: Sie sollten als Führungskraft
immer alles daran setzen, Ihre Umsetzungskompetenz auszubauen. Leader zögern nicht, sondern handeln,
nachdem sie sich mit den relevanten
Informationen sicher gemacht haben.
Und zu guter Letzt ist Disziplin einer
der entscheidenden Erfolgsfaktoren
für eine hohe Umsetzungskompetenz.
L – lebenslanges Lernen | „Führung ist erlernbar“ war der Leitgedanke dieses Artikels. Wie können
wir den Weg des Lernens beschreiten, wenn es keine systematische
Ausbildung dafür gibt? Viele gehen
nach wie vor den mühevollen Weg
und lernen durch Trial and Error. Die
Glücklicheren durften von einem kompetenten Vorbild lernen. Ein Zahnarzt
hat jedoch oft nur während seiner
Assistenzzeit die Gelegenheit, einem
solchen Vorbild zu begegnen. Fünf
Aspekte sind wesentlich, um wirksame Führung zu erlernen: geschärfte
Wahrnehmung, Konzentration und
Willensstärke, wirksame Rhetorik, viel
Übung und Katalysatoren, damit es
schneller geht.
Jeder Mensch ist von Natur aus neugierig und möchte lernen. Und wenn
ein Mensch als Unternehmer führt,
wird das Lernen zur Grundsatzfrage.
Ohne permanentes Lernen keine Ent-
wicklung, kein Erfolg, keine Zufriedenheit. Schärfen Sie daher Ihre Wahrnehmung über alle Sinne. Lernen Sie,
andere Menschen durch aktive Beobachtung ihrer Körpersprache besser
einzuschätzen. Jeder, der in Diskussionen genau hinhört, erkennt schnell
das Wesentliche des Gesagten.
Lernen Sie wirksame Methoden zur
Selbstentfaltung. Yoga, Zen, Muskelentspannung oder autogenes Training – das Ziel ist immer Erhöhung
der Konzentration und Stärkung des
Willens. Wecken Sie den Riesen in
sich und konzentrieren Sie sich auf
ihre Stärken.
Eine wirksame Rhetorik macht Sie
zum Star jedes Gesprächs, ob es sich
um Kunden- oder Mitarbeitergespräche handelt, und stärkt ihre Persönlichkeit. Hören Sie geschulten und
ausgebildeten Rednern zu, sooft sich
die Gelegenheit dazu bietet, und betreiben Sie Stimmbildung. Erfolgreiche Führungskräfte arbeiten so
lange an ihrem Gesprächsstil, bis sie
sich in jeder Gesprächssituation erfolgreich bewegen können. All dies
erfordert Zeit und Geduld, permanentes Training und regelmäßiges
Üben. Machen Sie aus Ihren Führungsmethoden gute Gewohnheiten.
Bereits nach 20 bis 30 Übungseinheiten lassen sich neue Gewohnheiten verankern. Lernen Sie schneller, vermeiden Sie Trial and Error und
lassen Sie sich unterstützen.
Kommunikations- und Rhetoriktrainings, Führungsseminare oder TeamCoachings können gute Katalysa-
toren sein. Selbst Alexander der
Große hatte Platon als Lehrer. Nutzen
Sie die vielfältigen Möglichkeiten
eines Workshops, der sich mit diesen
Inhalten befasst. Lernen Sie schrittweise, gewinnen Sie Stück für Stück
Sicherheit und werden Sie so eine
wirksame Führungskraft.
Fazit | Wir haben gezeigt, dass Führung kein Hexenwerk, sondern wie
ein Handwerk erlernbar ist. Man
muss also weder besondere Charaktereigenschaften oder Persönlichkeitsmerkmale haben, entsprechend muss
auch niemand von Natur aus der charismatische Führer sein. Auch Menschenkenntnis und Führungsstil sind
keine entscheidenden Kriterien. Ein
fairer Führungsstil ergibt sich von allein durch Beherzigung der Führungsprinzipien, durch konsequentes Eigen- oder Selbstmanagement und
Lernen. Letzteres ist auch die Basis für
die Selbstmotivation des Praxisinhabers und unterstützt die Vorbildfunktion. Ein hieraus abgeleitetes Führungsverhalten setzt automatisch die
richtigen Anreize zur Förderung der
gesamten Teammotivation.
Korrespondenzadresse:
Ulrich Bergmann-Charbonnier
Bergmann Business Beratung
Rohanstraße 13, 77955 Ettenheim
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Dentalforum
Dyract – 20 Jahre erfolgreich anders sein
Im September 1993 wurde Dyract auf dem FDI-Kongress in Göteborg (Schweden) der Weltöffentlichkeit
vorgestellt. Es gab wohl kaum ein Material, das so intensiv diskutiert und untersucht wurde1. Der folgende
Beitrag bringt Licht ins Dunkel der Mythen um Dyract und zeigt auf, dass die zielgerichtete Anwendung dieses
Materials einem sehr modernen Ansatz der adhäsiven Zahnheilkunde entspricht: der patientenorientierten
Materialauswahl.
Als Ende der 1980er Jahre DENTSPLY über die Neuentwicklung von Füllungsmaterialien entschied, fiel es DENTSPLY
DeTrey in Konstanz zu, ein Ersatzmaterial für Glasionomere
zu entwickeln, das ohne Säure-Ätz-Technik angewendet
werden kann, in einer pastenförmigen Komponente dargereicht wird und lichthärtend ist.
Der erfahrene Entwicklungschemiker Gordon Blackwell,
der zu dieser Zeit bereits Patente sowohl im Bereich Glasionomere als auch im Bereich harzbasierter Adhäsive entwickelt
hatte, erkannte in einem Patent über polymerisierbare
Zementmischungen [3] eine Basis und legte seinerseits mit
der patentierten Entwicklung säuremodifizierter Harze den
Grundstein für dieses neue Material – Dyract. Der Markenname wiederum wurde von Rolf Käse erdacht und steht als
Kunstwort für die Besonderheit, dass die Aushärtung des
Materials in zwei („Dy“) Reaktionen („ract“) erfolgt, die
durch die besondere Zusammensetzung zeitlich getrennt
voneinander ablaufen.
Das Füllungsmaterial Dyract wurde damals zusammen
mit Dyract PSA (Primer, Sealer, Adhäsive) zur Vorbehandlung der Kavität angewendet – rückblickend war
dies die Geburtsstunde der heute als selbstätzende Einflaschen-Adhäsive bezeichneten Kategorie. Ist heute
das Ätzen von Dentin mit Phosphorsäure akzeptiert und
Bestandteil des Curriculums sowie unzähliger Fortbildungskurse, herrschte damals vor allem in Deutschland
große Verunsicherung in der sich rasch ausbreitenden
adhäsiven Zahnheilkunde. Die Möglichkeit, durch einfache Applikation einer Flüssigkeit und anschließende
Lichthärtung eine sichere Adhäsion zu erzielen, ohne
mit den spezifischen Problemen geätzten Dentins konfrontiert zu werden, trug sicherlich wesentlich zum Erfolg
von Dyract bei.
Schon bald wurde die Erweiterung der Indikationen seitens
der Zahnärzteschaft gefordert. Mit Einführung der Milchzahnversorgung als Indikation für Dyract entstand eine allgemein akzeptierte Alternative in der Kinderzahnheilkunde
zu dem bis dahin üblichen Amalgam [8]. Die Indikation für
kaukrafttragende Füllungen im Seitenzahnbereich wurde
1997 mit Dyract AP eingeführt. Mit Dyract eXtra kam 2003
die leistungsfähigste Version der Dyract-Materialien auf
den Markt.
Bis heute wurden weltweit ca. 250 Millionen Füllungen mit
Dyract-Materialien gelegt – allein in Deutschland im Jahr
2012 mehr als 1,5 Millionen Füllungen. Dyract eXtra gehörte 2012 zu den drei meistverwendeten lichthärtenden
Dauerfüllungsmaterialien in Deutschland [6].
Besondere chemische Eigenschaften | Durch die Integration von Säuregruppen in polymerisierbare Harze [2]
und die Kombination mit basischen Glasionomerfüllern
verhält sich das Material bei der Lichthärtung wie ein Komposit – die Harze bilden über eine radikalische Polymerisation
sofort ein stabiles Netzwerk aus, in dem auch die teilweise
silanisierten Füller chemisch eingebunden sind (Abb. 1).
Da die Paste wasserfrei formuliert ist, kann bei der Aushärtung des Kompomers keine Säure-Base-Reaktion zwischen
den sauren Gruppen und dem basischen Glasionomerfüller
stattfinden. Diese beginnt erst, nachdem Wasser aufgenommen wurde. Und genau wie bei Glasionomeren wird
quasi als Nebenprodukt der ionischen Reaktion Fluorid freigesetzt (Abb. 2).
Abb. 1: Radikalische Polymerisation während der Lichthärtung.
Abb. 2: Säure-Base-Reaktion nach Wasseraufnahme und resultierender Fluoridfreisetzung.
Herstellerangaben zu den verwendeten Produkten sind im Beitrag integriert.
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Dentalforum Pfefferkorn.indd 404
ZMK | Jg. 29 | Ausgabe 6 ________________ Juni 2013
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Dentalforum
Schon bei der Einführung von Dyract wurde der generische
Begriff „Kompomer“ vorgeschlagen [9], wodurch in Vergessenheit geriet, dass Dyract-Materialien entsprechend
der chemischen Zusammensetzung säuremodifizierte
Komposite sind. Experimente, die dazu erdacht waren, den
„Glasionomeranteil“ in Dyract zu identifizieren, gelangen
deshalb nicht. So führt eine Lagerung von Dyract in Wasser
ohne Lichtzutritt nicht zu einer Aushärtung. Auch ist die
initiale Fluoridfreisetzung nicht annähernd vergleichbar mit
konventionellen Glasionomeren, deren Aushärtung allein
auf der Säure-Basis-Reaktion beruht. Langzeitversuche an
der Universität Kopenhagen zeigten allerdings, dass die
Fluoridfreisetzungsrate nach spätestens einem Jahr mit
Glasionomeren vergleichbar ist [1].
lich zu einem Komposit, obwohl alle Proben zweimal täglich
mit fluoridhaltiger Zahnpastenlösung beaufschlagt wurden.
Festigkeit im Vergleich zu Kompositen | Jüngste
Laborstudien an der Universität Marburg und Erlangen
belegen, dass Dyract eXtra als Füllungsmaterial vergleichbar ist mit aktuellen Kompositen. So zeigte eine Füllungsrandanalyse von Dyract eXtra (XP Bond) in Klasse-II-Kavitäten nach Kausimulation einen vergleichbar hohen Anteil
an perfekten Rändern (Abb. 5) wie Füllungen aus Tetric
EvoCeram (Syntac) oder Ceram•X mono+ (XP Bond) [4].
Auch die mechanischen Materialeigenschaften wie Biegefestigkeit (Abb. 6) und Ermüdungsverhalten (Abb. 7) von
Dyract eXtra sind mit aktuellen Kompositen vergleichbar
[11].
Kariesprotektiver Effekt | Viele Laborstudien konnten
zeigen, dass die Fluoridfreisetzung von Dyract hemmende
Wirkung auf die Entstehung von Kariesläsionen hat [14].
Auch in einer In-situ-Studie an der Universität Göttingen
mit Probanden, die in einer herausnehmbaren Apparatur
simulierte Approximalkontakte (Abb. 3) zwischen intaktem
Schmelz und Füllungsmaterialien trugen, konnte für Dyract
eXtra ein kariesprotektiver Effekt (Abb. 4) gezeigt werden
[10]. Dieser Effekt war in der Gruppe mit erhöhter Kariesaktivität besonders ausgeprägt und signifikant unterschied-
Klinische Studie über 10 Jahre | Noch eindrucksvoller
belegt eine klinische Studie der Universität München die
Eignung von Dyract eXtra als bleibende Versorgung im Seitenzahnbereich [7]. 10 Jahre nach Legen der Füllungen
durch Zahnärzte, überwiegend in freier Praxis, wurden insgesamt 102 Füllungen in drei Gruppen durch unabhängige
Gutachter der Universität München nachuntersucht. Die
jährliche Verlustrate der Dyract-eXtra/Xeno-III-Gruppe von
1,8 % war statistisch nicht zu unterscheiden von der Ver-
Abb. 3: Simulierter Approximalkontakt für eine In-situ-Studie, um
den kariesprotektiven Effekt von Füllungsmaterialien zu prüfen [10].
Abb. 4: Fluoreszenzbilder vor und nach der In-situ-Phase sowie
Falschfarbendarstellung der Demineralisation [10].
Abb. 5: Füllungsrandanalyse im Rasterelektronenmikroskop:
Anteil perfekter Rand [4,5].
Abb. 6: Biegefestigkeit im 4-Punkt-Versuch [11,12].
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Abb. 8: Erfolgsraten, Verluste und jährliche Verlustrate (JVR) nach
10 Jahren [13].
Abb. 7: Ermüdungsgrenze im Biegeversuch [11,12].
Abb. 9: Biegefestigkeit verschiedener Materialklassen mit Mittelwert (MW) sowie niedrigstem und höchstem Wert [7].
stellung für bleibende Seitenzahnfüllungen mit bukko-vestibulärer Ausdehnung von bis zu 2/3 Interkuspidalabstand
stellt sich die Frage, ob damit nicht ein Füllungsmaterial zur
Verfügung steht, das für die Erstversorgung von kariösen
Läsionen prädestiniert ist, um somit nicht nur die Läsion
selbst mit einem klinisch erwiesenermaßen erfolgreichen
Material zu versorgen, sondern auch durch die ständige
Fluoridfreisetzung prophylaktisch auf die angrenzende
Approximalfläche einzuwirken.
Da jede neue kariöse Läsion für eine (zumindest lokalisiert)
erhöhte Kariesaktivität steht, muss der Patient in erster Linie
durch geeignete Maßnahmen auf diese aufmerksam
gemacht und dann bei der Reduzierung des individuellen
Kariesrisikos begleitet werden. Die Auswahl eines kariesprotektiven Füllungsmaterials darf dabei nur ein Baustein
von vielen sein.
Literaturliste unter www.zmk-aktuell.de/literaturlisten
lustrate der Kontrollgruppe Tetric Ceram/Syntac und sie
war identisch mit der dritten Gruppe QuiXfil/Xeno III
(Abb. 8). Allerdings betonte Professor Reinhard Hickel in
seinem Vortrag auf der IDS-Pressekonferenz, dass die
Materialgruppe der Kompomere in Bezug auf Materialfestigkeit sehr inhomogen sei und deshalb das gute Abschneiden
von Dyract eXtra nicht auf andere Kompomere übertragen
werden könne (Abb. 9).
Ausblick | Basierend auf den oben gezeigten Eigenschaften
von Dyract eXtra – mechanisch vergleichbare Festigkeit zu
aktuellen Kompositen, (in situ nachgewiesene) kariesprotektive Wirkung auf Approximalflächen – und der Indikations-
1
Eine PubMed Suche mit „Dyract“ ergab am 20. April
2013 632 Treffer
Korrespondenzadresse:
Dr. Frank Pfefferkorn
Manager Scientific Service
Research & Development
DENTSPLY DeTrey GmbH
De-Trey-Straße 1, 78467 Konstanz
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Herstellerangaben zu den verwendeten Produkten sind im Beitrag integriert.
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Implantatgetragener Ersatz eines Frontzahnes
– Spagat zwischen Wirtschaftlichkeit, Ästhetik und Qualität
Der Ersatz eines Schneidezahnes ist eine besondere Herausforderung – vor allem wenn es sich um eine implantatgestützte Versorgung handelt. Die exakte Imitation der Anatomie eines natürlichen Zahnes unter den strengen
wirtschaftlichen Bedingungen der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) ist keine leichte Aufgabe. Viele
Kriterien, die bei der Implantation und der prothetischen Versorgung eines einzelnen Frontzahnes zu berücksichtigen sind, können mit den Fähigkeiten von Chirurgen, Prothetikern und Zahntechnikern gelöst werden, um
einen gewissen Preis- und Qualitätsstandard zu erreichen. Nachfolgend wird anhand eines Patientenbeispiels
eine Methode vorgestellt, die den Spagat zwischen dem eigenen Qualitätsempfinden, der individuellen Präferenz
des Patienten und der gebotenen Wirtschaftlichkeit schafft.
Diagnostik | Im vorliegenden Fall verlor die Patientin
nach einer endodontischen Behandlung den linken lateralen Schneidezahn. Unglücklich über ihr Lächeln und das
Provisorium erschien die 46-jährige Patientin in der Praxis
und wünschte sich die Neuversorgung des oberen Frontzahnes, um wieder ein natürliches Aussehen zu erhalten.
Der Befund ergab im Frontzahnbereich eine Rotation des
Zahnes 12 und einen mesio-distalen Abstand von 6 mm
zwischen Zahn 21 und 23. Weil die Zähne 21 und 23 nicht
kariös waren, bot der behandelnde Zahnarzt keine von der
gesetzlichen Krankenkasse befürwortete Regelleistung wie
Modellgussprothese oder Brücke an. Als Alternative bot
sich die Implantation regio 22 an. Aus technischer Sicht
gab es Bedenken aufgrund des geringen mesio-distalen
Abstandes, da zwischen Implantat und Nachbarzahn minimal
Dr. Tom Verhofstadt
Staatsexamen an der Katholischen
Universität Leuven (Belgien)
2003 Promotion an der Universitätsklinik des Saarlandes
Seit 1999 in eigener Zahnarztpraxis in Kevelaer tätig
Schwerpunkte im Bereich der Prothetik und Kieferorthopädie
1,5 mm Distanz gefordert wird (Abb. 1 u. 2). Für die rotweiße Ästhetik wurde nach einem Kompromiss gesucht,
da die laterale Augmentation mit Membran und Knochenersatzmaterial aus Kostengründen und wegen der Patienten-Compliance problematisch erschien. Aufgrund der
eingeschränkten Platzverhältnisse entschieden wir uns für
die Insertion eines durchmesserreduzierten Implantates
zum Lückenschluss.
Nach einer sechswöchigen Heilungsphase nach der Extraktion wurde mithilfe einer Bohrschablone ein OsseoSpeedTM TX Implantat mit 3,5 mm Durchmesser und 11 mm
Länge im Rahmen einer verzögerten Sofortimplantation
inseriert (Abb. 3). Hierzu wird zunächst im zahntechnischen
Labor der fehlende Zahn durch einen Kunststoffzahn ersetzt,
sodass er aus prothetischer Sicht in einer optimalen Position
Dr. Tobias Hahn
2003 Staatsexamen und Promotion
in Bonn
2007 Facharztprüfung für Oralchirurgie in Düsseldorf
Seit 2008 in eigener Zahnarztpraxis
in Wuppertal tätig, Schwerpunkt
im Bereich der lmplantologie
Seit 2008 Fortbildungsreferent für
Zahnärzte bei DENTSPLY Implants
Zahntechnikerin Andrea Raber
Ausbildung bei ZTM Möll in Moers
Seit 25 Jahren als „Keramikerin“
tätig
Seit 12 Jahren im Praxislabor der
Zahnarztpraxis Dr. Tom Verhofstadt
Spezialgebiete: OsseoSpeedTM TX
Implantate mit ATLANTISTM Abutments, lvoclar E.max Presskeramik
Herstellerangaben zu den verwendeten Produkten sind im Beitrag integriert.
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Abb. 1 u. 2: Intraoraler und röntgenologischer Ausgangsbefund:
eingeschränkte Platzverhältnisse regio 22.
Abb. 3: Die Implantatinsertion erfolgt im Rahmen einer verzögerten
Sofortimplantation nach einer sechswöchigen Heilungsphase.
Abb. 4: Im Anschluss an die geschlossene Einheilphase wird das
Implantat freigelegt und ein Gingivaformer zur Unterstützung
der Weichgewebssituation eingesetzt.
Abb. 5: Situationsabformung mit individuellem Abformlöffel
nach dreiwöchiger Abheilung der periimplantären Weichgewebsmanschette.
steht. Danach wird eine Kunststoffschiene über die neue
Situation angefertigt, in die eine Bohrhülse eingebracht
wird, die später dem Chirurgen als Führung dient. Anhand
dieser lässt sich mittels Röntgenbildern die Länge des
Implantates errechnen.
Im Anschluss an die geschlossene Einheilphase von weiteren
sechs Wochen wurde das Implantat minimalinvasiv freigelegt. DENTSPLY lmplants bietet als Standard für OsseoSpeedTM TX einen Gingivaformer an, der mit seinem Profil
und seiner Schulterhöhe die Weichgewebssituation optimal
unterstützt (Abb. 4). Nach einer dreiwöchigen Abheilung
der periimplantären Weichgewebsmanschette erfolgte eine
Situationsabformung mit einem individuellen, offenen Abformlöffel mit Schornsteingestaltung (Abb. 5).
Provisorische Phase | ln einem qualitätsorientierten
Konzept ist die Phase der provisorischen Versorgung die
wichtigste im gesamten Behandlungsverlauf – nicht nur für
die Ausformung, Vorbereitung und Stabilisierung des periimplantären Weichgewebes während der Einheilphase,
sondern auch zur Evaluierung ästhetischer Parameter vor
der definitiven prothetischen Versorgung. Die tulpenförmigen Gingivaformer für OsseoSpeedTM TX sind optimal
geeignet, um das Zahnfleisch auszuformen. Sie sind eine
sehr gute Alternative für individuell hergestellte Gingivaformer, die zusätzlich Zeitaufwand, Kosten und mehr
Patienten-Compliance erfordern. Im Rahmen der Abutmentgestaltung wird bei ATLANTISTM ein anatomischer Abutmentumfang gestaltet. So erlangt die endgültige Krone mit
wenig Zeitaufwand ihre natürliche anatomische Form.
Chirurgische Phase | ln diesem Fall war das primäre Ziel
der maximale Erhalt des vorhandenen dentogingivalen
Komplexes. Bei der Extraktion wurde darauf geachtet, dass
die bukkale Knochenlamelle erhalten blieb, um die rotweiße Ästhetik nicht zu verändern. Je mehr bukkaler Knochenverlust auftritt, desto länger erscheint die klinische
Krone und desto unästhetischer wird das Ergebnis. Der
Zahntechniker hat hierbei keine Chance, die rot-weiße
Situation zu verbessern.
Abutments | Für den prothetischen Aufbau im Frontzahnbereich kommt nur ein Abutment aus Zirkonoxid
infrage. Aufgrund der hohen Biokompabilität des Materials
kommt es zu einer verbesserten Weichgewebeadaptation
und einer geringeren Plaque- und Bakterienakkumulation.
Konfektionierte Zirkonoxidabutments sind heute nicht
mehr „State of the Art“ und aus Kosten- und Qualitätsgründen nicht mehr gebräuchlich.
Herstellerangaben zu den verwendeten Produkten sind im Beitrag integriert.
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Abb. 6 u. 7: Individuell gefertigte ATLANTISTM Abutments bieten
im Frontzahnbereich deutliche Vorteile im Hinblick auf die korrekte anatomische Gerüstgestaltung sowie eine hohe ästhetische
Vorhersagbarkeit der Ergebnisse.
Abb. 8: Die Gestaltung des konstruierten Abutments kann mithilfe der ATLANTISTM Online-WebOrder aufgegeben und mit einem
3D-Viewer geprüft und kontrolliert werden.
Individuell gefertigte vollkeramische Aufbauten, wie in
diesem Fall von ATLANTIS™, die mithilfe der VAD-Software
(Virtual Abutment Design) entsprechend den Patientendaten vom ATLANTIS™-Designer gestaltet werden, bieten
hier deutliche Vorteile. So kann die Geometrie eines präparierten Zahnes nachempfunden werden, was sich unter
dem Gesichtspunkt einer anatomisch korrekten Gerüstgestaltung und Unterstützung des Weichgewebes entsprechend
vorteilhafter auswirkt. Darüber hinaus bieten Zirkonoxidabutments im Frontzahnbereich eine hohe ästhetische Vorhersagbarkeit des Ergebnisses (Abb. 6 u. 7).
Der Gegenkiefer wurde mit einem Alginatabdruck abgeformt. Nach der Farbauswahl und der Kieferrelationsbestimmung wurden die Unterlagen an das zahntechnische
Labor gegeben. Derzeit bevorzugen wir aus Qualitäts- und
Kostengründen ein komplettes Outsourcing der zahntechnischen Arbeiten. Dieser Fertigungsweg wird nach der
Herstellung des Implantatmodells gewählt. Für einen
Einzelzahnersatz ist in der Regel ein Wax- oder Set-up nicht
zwingend notwendig. In den meisten Fällen ist dies allerdings ratsam, um dem jeweiligen Patientenfall gerecht zu
werden. Die angestrebte Situation wird eingescannt und
von der endgültigen Zahnform ausgehend wird durch
Reduzierung ein individuelles Abutment entworfen. ATLANTISTM bietet für alle gängigen Implantatsysteme aus einem
Block gefräste Abutments aus Titan und Zirkonoxid an. Ein
hochästhetisches Ergebnis wird durch die individuelle Gestaltung des Durchtrittsprofils und des Stumpfdesigns erreicht.
Mithilfe des Bestellportals ATLANTISTM WebOrder, kann das
Abutment online bestellt werden. Der Anwender kann verschiedene Gestaltungsparameter des individuellen CAD/CAM-Abutments vorgeben. Dazu gehört das Eingeben des
Präparationsrandes, die Breite des Durchtrittsprofils, die
Angabe der Präparationshöhe und des Materials. ln diesem
Fall wurde eine Hohlkehlpräparation mit dem weitestmöglichen anatomischen Abutmentumfang gewählt. Die Präparationshöhe wurde vom Zahnfleischsaum aus gemessen,
wobei palatinal 0 mm, bukkal 0,75 mm sowie mesial und
distal 0,5 mm eingegeben wurden. Bei zementierten Supra-
konstruktionen sollte eine nur leicht subgingival gelegene
Präparationsgrenze gewählt werden, um Zementreste sicher
komplett entfernen zu können. Mehr als 1,5 mm subgingivale Präparationsränder sollten in jedem Fall vermieden
werden. Als Material wurde Zirkonoxid im Farbton 30 gewählt. Dieser Farbton ist die Dentinbasis für die VITA A3
Kronenfarbe.
Der Versand der Modelle erfolgt durch einen Express-Paketservice zum folgenden Tag an die Produktionsstätte. Im
Fertigungszentrum in Schweden werden mithilfe der von
DENTSPLY Implants patentierten ATLANTISTM VAD™ Software (Virtual Abutment Design) die Aufbauten entsprechend der geplanten finalen Außengeometrie der Restauration konstruiert. Damit ist es für den Zahntechniker anschließend sehr einfach, die Krone im Labor anzufertigen.
Die Gestaltung des konstruierten Abutments kann vom
Zahnarzt oder Zahntechniker mit einem 3D-Viewer kontrolliert und geprüft werden (Abb. 8). Die Freigabe zur
Fertigung der Abutments erfolgt per E-Mail. Für Labore,
die einen Scanner von 3Shape, Dental Wings oder den
Lava Scan ST von 3M ESPE haben, bietet ATLANTISTM ein
schnelleres Verfahren an. Hierbei werden die Implantatmodelle im Labor gescannt und die digitalen Daten direkt an die
Fertigung in Schweden übermittelt.
Vollkeramikkrone | Lithiumdisilikat (LS2) ist für unser
Team das Material der Wahl für Einzelkronen. Aufgrund
der hohen Biegefestigkeit (bis 400 MPa) und seiner hohen
Ästhetik stellt das Material heute eine der besten Optionen
im Frontzahnbereich dar. Lithiumdisilikat IPS e.max Press kann
wahlweise mittels Maltechnik, Cut-back- oder Schichttechnik
verarbeitet werden [1].
Bei der Cut-back-Technik werden im lnzisalbereich Keramikmassen auf das gepresste und zurückgeschnittene Gerüst
aufgeschichtet (Abb. 9 u. 10).
Der Vorteil einer geschichteten Krone ist die individuelle
Farbgestaltung. Daher wurde im Frontzahnbereich ein IPS
e.max Press HT Rohling benutzt, der ein ausgewogenes
Verhältnis von Transluzenz und Chroma bietet. Was die
Helligkeit betrifft, bevorzugen wir es, einen Ton heller zu
Herstellerangaben zu den verwendeten Produkten sind im Beitrag integriert.
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Abb. 9 u. 10: Bei der Verarbeitung mittels Cut-back-Technik werden
im Inzisalbereich Keramikmassen auf das gepresste und zurückgeschnittene Gerüst aufgeschichtet.
Abb. 11: Die Röntgenkontrollaufnahme regio 22 zeigt die korrekte Position des Abutments und den spaltfreien Sitz der Krone.
nehmen, als die definitive Zahnfarbe sein soll. Die Farbsättigung kann mithilfe der Impulse und Schneidemassen
entsprechend eingestellt werden. Der geringe Auftrag an
Schichtmassen führt mit wenigen Arbeitsschritten zu hochästhetischen Restaurationen.
Nach der Reinigung des Gerüstes und zur Erhöhung des
Chromas aus der Tiefe führen wir den Washbrand oder die
Foundation mit Ceram Shades und Essence (Ivoclar Vivadent, FL-Schaan) durch. Mit den Schichtmassen Transpa,
Tanspa lncisal und Impulse wird sowohl die anatomische
Form komplettiert als auch die individuelle Ästhetik erzielt.
Malfarbenbrand und Glanzbrand werden gemeinsam
durchgeführt. Damit erzielen wir für den Patienten den
Vorteil der Herstellung einer hochästhetischen Krone mit
wenig Zeitaufwand und gleichzeitig geringen Investitionen
und Zahntechnikkosten.
Zur Eingliederung der definitiven Vollkeramikkrone wurde
der Gingivaformer aus dem Implantat entfernt. Das CAD/CAM-Zirkonoxidabutment wurde korrekt in die Sechskantlnnenverbindung des Implantates eingesetzt und mit einem
Drehmoment von 20 Ncm befestigt. Anschließend erfolgt
die Einprobe und okklusale und approximale Kontrolle der
e.max-Krone.
Eine Röntgenkontrollaufnahme zeigt die korrekte Position
des Abutments und den spaltfreien Sitz der Krone
(Abb. 11). Lithiumdisilikat kann adhäsiv und konventionell
eingesetzt werden [2]. Das Eingliedern von Kronen und
Brücken bei natürlichen Stümpfen erfolgt in konventioneller Zementierung. Bei allen anderen Restaurationen, wie
zum Beispiel endodontisch vorbehandelten Zahnstümpfen
und lmplantatversorgungen, bevorzugen wir das adhäsive
Einsetzen der Versorgungen. Die fertiggestellte Krone wird
20 Sekunden mit Flusssäure vorbehandelt und anschließend 60 Sekunden silanisiert. Das Silanisieren sollte erst
kurz vor dem Einsetzen erfolgen, um die Kontamination
mit Blut oder Speichel zu vermeiden. Eingesetzt wurde die
Krone mit Clearfil Esthetic Cement (Kuraray Europe GmbH,
Hattersheim). Der Vorteil dieses Klebers ist, dass er in verschiedenen Farben angeboten wird. Die bevorzugt verwen-
dete Farbe ist Clearfil Esthetic Clear oder Transparent, da
diese Farbe den Effekt der Transluzenz beim Eingliedern
nicht vernichtet. Nach vier Wochen zeigten die Krone und
das periimplantäre Weichgewebe ein gesundes und natürliches Erscheinungsbild (Abb. 12 u. 13).
Säulen der Qualität | ln einem Gesamtkonzept für eine
zufriedenstellende prothetische Versorgung muss eine Reihe von Voraussetzungen berücksichtigt werden. Dabei
werden die Erwartungshaltungen von Patient und Zahnarzt, die Patienten-Compliance und die Faktoren Zeitaufwand und finanzieller Rahmen diskutiert. Häufig sind die
Kosten der wichtigste Faktor im Konzept. Finanzielle Konkurrenz von Billiganbietern – auch im Internet – und von
Zahnlaboren aus dem Ausland beeinflussen oft das Entscheidungsverhalten und damit die Qualität einer zahnmedizinischen Versorgung.
Die Qualität implantatprothetischer Versorgungen – in unserem Fall die Versorgung einer Frontzahnlücke – muss in
Übereinstimmung gebracht werden mit einer Reihe von Erwartungen, die aus verschiedenen Quellen stammen. Die
Gesundheitswissenschaft bestimmt die Wirksamkeit der
Versorgung. Der Patient mit seinen individuellen Werten
und Erwartungen bestimmt die Akzeptanz der Behandlung
Abb. 12 u. 13: Gesundes und natürliches Erscheinungsbild der
Krone und des periimplantären Gewebes nach vier Wochen in
situ.
Herstellerangaben zu den verwendeten Produkten sind im Beitrag integriert.
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und soziale Erwartungen bestimmen die Legitimität. Die
soziologische Legitimität kann sich daher nur an der Realität orientieren. Die Menschen verleihen ihr Ausdruck durch
Enthusiasmus oder Anerkennung der Behandlung, die als
„Legitimation“ verstanden wird.
Daher wird Qualität nicht nur durch technischen Fortschritt
bestimmt, sondern auch durch die Notwendigkeit, dem
Patienten Rechenschaft über die Möglichkeiten im Rahmen
der gesetzlichen Krankenversicherung abzulegen. So steht
der Behandler ständig im Konflikt zwischen seinem eigenen
Qualitätsempfinden und der individuellen Präferenz seiner
Patienten. Nur ein bestimmter Teil der Qualität wird vom
Behandler angeboten und davon wird ein geringer Teil vom
Patienten akzeptiert. Wichtig ist allerdings, dass eine solche
Qualität vom Behandler angeboten und durchgeführt wird,
dass sie von allen Parteien akzeptiert werden kann.
Das vorgestellte Beispiel zeigt die Legitimität der Behandlung: die Anerkennung der Patientin, eine festsitzende
Lösung zu wählen und sich von einer herausnehmbaren
Lösung zu distanzieren, die in Deutschland als „Regelleistung“ angeboten wird. Die Wirksamkeit der Versorgung und natürlich die Akzeptanz der Patienten zeigen
mehr und mehr, dass im Frontzahnbereich ästhetische
Keramiklösungen langsam die Oberhand gewinnen gegenüber grauen Titanabutments mit Metallkeramikversorgungen.
Fazit | Durch intelligentes Outsourcing positionieren sich
Labor und Zahnarztpraxis stets an der Spitze der technischen Möglichkeiten. Das einzelne Labor kann dabei
industrielles Equipment nutzen, das es sich allein nicht leisten
kann. Die vorgestellte Methode schafft die Voraussetzung,
patientenspezifische Abutments aus Zirkonoxid durch
CAD/CAM-Technologie herzustellen, die manuell gefertigten
und präfabrizierten Abutments qualitativ und wirtschaftlich weit überlegen sind. Dabei ist die rationelle Herstellung
von „Fuji-Zirkon-Abutments“ in der heutigen Zeit ein wichtiger Aspekt für Labor und Praxis [3].
Für die Herstellung einer Krone mittels Cut-back-Technik
sind die Investition und der Arbeitsaufwand im Labor geringer
als bei der herkömmlichen Anfertigung einer Zirkonoxidkrone. Lithiumdisilikat besitzt im Gegensatz zu Zirkonoxid
gute Fluoreszenz und ist dadurch perfekt für prothetische
Restaurationen im Frontzahnbereich geeignet. Auch die
mechanischen Eigenschaften sind gemäß den neuesten
Untersuchungen denen von Zirkonverblendkronen überlegen [4].
Die dargestellte Methode mit der Auswahl von Premiummaterialien, kombiniert mit Outsourcing und ästhetischem
Fingerspitzengefühl des Zahntechnikers, schafft den Spagat
zwischen dem eigenen Qualitätsempfinden und der gebotenen Wirtschaftlichkeit.
Literaturliste unter www.zmk-aktuell.de/literaturlisten
Korrespondenzadresse:
Dr. Tom Verhofstadt
Heiligenweg 29, 47626 Kevelaer
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Palodent Plus Teilmatrizensystem:
„Der Ring der Ringe“
In der Füllungstherapie strebt der Zahnarzt einen sicheren Kontaktpunkt zwischen Nachbarzahn und Füllung
an. Dabei erweisen sich Matrizensysteme als hilfreich. Im folgenden Anwenderbericht wird das neue Teilmatrizensystem Palodent Plus von DENTSPLY DeTrey (Konstanz) in der adhäsiven Seitenzahnversorgung bei einem tiefen
Approximaldefekt eingesetzt. Das neue System soll es dem Zahnarzt ermöglichen, Approximalkontakte, gerade
bei kleinen oder tiefen Füllungen, schneller und stressfreier auszugestalten.
Eine funktionale Interproximalraumgestaltung erfordert einen
satten Kontaktpunkt bei anatomisch korrekter Form. Die
Vorteile dieser Strategie liegen auf der Hand: Speisereste
können sich nicht festsetzen, eine gute Langzeitprognose
ist infolge verringerter Parodontitis- und SekundärkariesRisiken gegeben und durch die Vermeidung zervikaler Überschüsse kann eine schnelle und einfache Politur erfolgen.
Vollmatrizensysteme – wie etwa Tofflemire oder Automatrix
– sind auch im Post-Amalgam-Zeitalter bei großen Defekten
und Stumpfaufbauten indiziert. Bisher schwierig war damit
aber die korrekte Gestaltung des Approximalkontakts bei
kleineren bis mittleren Klasse-II-Kavitäten. Die Ansammlungen verschiedenster Matrizensysteme in den Schubladen
versierter Behandler dokumentieren die diversen Entwicklungsstadien auf diesem Gebiet. Mit dem Palodent Plus
Teilmatrizensystem von DENTSPLY DeTrey wird jetzt eine
neue, einfache und praktikable Lösung angestrebt (Abb. 1).
Das Palodent Plus Teilmatrizensystem | Palodent Plus
ist ein in seinen Komponenten aufeinander abgestimmtes
Komplettsystem. Ein wichtiger Bestandteil sind die WedgeGuards, die über Keile in drei verschiedenen Größen approxi-
Dr. Ludwig Hermeler
1988 Approbation und Promotion an der Westfälischen
Wilhelms-Universität Münster
1991 Niederlassung in eigener Praxis in Rheine
Publikationen und Referententätigkeit im Bereich Ästhetische Zahnheilkunde, Bleaching, Implantologie, Endodontie und digitale Zahnarzt-Software
Mitglied der DGOI
Abb. 1: Das Palodent Plus System.
mal platziert werden und den angrenzenden Zahn vor Beschädigungen während der Präparation schützen. Der mit
dem WedgeGuard bereits platzierte Keil kann dort bis zur
Adaptation der Matrize verbleiben. Der Schutzschild lässt
sich einfach mit der zum System gehörenden Spezialpinzette entfernen.
Mit der Spezialpinzette können Matrizen und Keile einfach
platziert und entfernt werden, da der Pin am Pinzettenende
sicher in die Ösen aller Systemelemente fasst. Die Palodent
Keile sind aus Kunststoff gefertigt und weisen eine VWellenform auf, die eine atraumatische Adaptation der
Matrize zervikal an den Zahn ermöglicht. Ihre Festigkeit
gestattet ein einfaches Einführen in den Approximalraum,
gleichzeitig erlaubt ihre Elastizität ein dichtes Anschmiegen
an die interdentale Raumstruktur. Falls notwendig, können
die Keile übereinander gestapelt werden. Die Palodent Plus
Keile sind – anders als Holzkeile – nicht für die Separation
der Zähne zuständig.
Die Separation erfolgt beim Palodent Plus System durch
starke Nickel-Titan-Ringe, die in zwei Größen (für Molaren
und Prämolaren bzw. Milchzähne) vorliegen. Die glasfaserverstärkten Kunststofffüße sind so ausgestaltet, dass auch
bei großen Kavitäten der Übergang der Füllung zum Zahn
mit weniger Überschuss anatomisch korrekt gestaltet werden kann. V-förmige Aussparungen erlauben das sichere
Fixieren der Keile. Die hier verwendete Nickel-Titan-Legierung weist bei angenehmer Federkraft den schon aus der
maschinellen Endodontie bekannten Rückstelleffekt auf
und ist bis zu 1.000-mal autoklavierbar.
Herstellerangaben zu den verwendeten Produkten sind im Beitrag integriert.
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Dentalforum
Falls ein Palodent Haltering durch Überdehnung deformiert
wurde, kann dieser in die Aussparungen der Palodent Plus
Zange eingesetzt und in seine ursprüngliche Form nachgespannt werden (Abb. 2). Die Palodent Plus Matrizen verfügen
in allen vier Größen über approximal und oberhalb des
Zwischenraumes vorhandene Ösen zum sicheren Platzieren
mit der Spezialzange. Die ausgeprägte Kurvatur der Matrizen
mit ihren anatomisch ausgestalteten Randleisten und einer
Gingivalschürze ermöglicht insgesamt bessere Kontakte
bei weniger Überschuss.
Patientenfall | Die Bissflügelaufnahme der 44-jährigen
Patientin zeigt eine tiefe Approximalkaries des endständigen
Zahnes 27 (Abb. 3). Vor der Präparation wird mit der Palodent Plus Spezialpinzette ein passender WedgeGuard
platziert (Abb. 4). Der Schutz des Nachbarzahnes ist insbesondere bei unübersichtlichen cp-Defekten hilfreich. Nach
Kariesentfernung, Kontrolle mit Kariesmarker und abschließender Kavitätenglättung mit Finierdiamanten wird der
Metallschild entfernt, indem die Spezialpinzette in die vorhandene Schildlochung fasst (Abb. 5). Der verbleibende
Keil kann einfach weiterbenutzt werden.
Im vorliegenden Fall befindet sich der approximale Kavitätenrand subgingival sehr tief im Dentin. Daher wird zunächst
die 6,5-Millimeter-Matrize mit ihrer gingivalen Schürze
ohne Keil unter die Gingiva gesetzt. Die Matrize ist aufgrund ihrer anatomischen Ausgestaltung – ohne unerwünschtes Hochgleiten – sofort standfest mit der Palodent
Plus-Pinzette positioniert (Abb. 6).
Während der hellblaue Nickel-Titan-Ring in der Regel universell für Molaren geeignet ist, wird in diesem Fall der
dunkelblaue Ring benutzt, da er nicht nur bei Prämolaren
und Milchzähnen indiziert ist, sondern bei tiefen approximalen Kavitäten nochmals stärker separierend wirkt. Die
glasfaserverstärkten Kunststofffüße sind V-förmig offen
nach basal gestaltet. Sie erlauben ein sicheres Platzieren
der Ringe über bereits gesetzte Interdentalkeile.
In diesem Patientenfall wird der Nickel-Titan-Ring bei positionierter Molarenmatrize platziert; erst danach wird der
Abb. 2: Nachspannen eines Ringes in der Palodent Plus Zange.
größte Keil des Palodent Plus Systems durch die V-Öffnung
der Ringenden gesetzt (Abb. 7). Die anatomisch geformten
Keile aus Kunststoff drücken sich beim Einsetzen kurzzeitig
zusammen und dehnen sich anschließend wieder aus.
Dadurch wird – im Gegensatz zu den sonst üblichen, starren
Holzkeilen – eine Deformation der korrekten konvexen
Matrizenform durch Eindrücken vermieden (Abb. 8).
Dank der basalen Hohlform der Palodent Plus Keile kann
ein weiterer dünner Keil von palatinal gesetzt werden
(Abb. 9). Somit sorgen die einfach einzubringenden Keile
auch in tiefen Kariesfällen für ein sicheres Versiegeln der
Kavität bei anatomisch idealer Ausformung.
Im Palodent Plus System übernehmen die Ringe die notwendige Separation, nicht die Interdentalkeile (Abb. 10).
Die weit fassenden Fußenden der Ringe drücken sich nicht
– wie bei anderen Systemen üblich – bei approximal breiten
Kavitäten kantenförmig in die Matrize ein, sondern passen
sich der natürlichen interproximalen Kontur ideal an.
Der Autor bevorzugt im Seitenzahngebiet selbstätzende
Adhäsive, wobei zuvor durch selektive Schmelzkonditionierung mit Phosphorsäure der Verbund optimiert wird.
Zur Anwendung kommt nach Schmelzätzung das Ein-Komponenten-Adhäsiv Xeno V+* (Abb. 11), welches aufgrund
der Verwendung neuartiger Monomere nicht mehr im
Kühlschrank gelagert werden muss. Es wird 20 Sekunden
mit dem Brush bewegt und dann unter stärker werdendem
Luftstrom verblasen, bis das Adhäsiv starr und die Oberfläche
glänzend erscheint. Aufgrund der Tiefe des Defektes wird
die sonst notwendige Polymerisationszeit von 10 Sekunden
verdoppelt (Abb. 12).
Mit Hilfe der SDR*-Bulk-Fülltechnik kann die tiefe approximale Kavität in einem Schritt bis zur Schmelz-Dentin-Grenze
aufgefüllt werden. Aufgrund der Flowable-ähnlichen Konsistenz fließt SDR exakt an die Kavitätenwände an, adaptiert sich und nivelliert sich zu einer glatten Oberfläche
(Abb. 13). Ebenso erfolgt über die praktische Spitze der
SDR-Compule die Applikation okklusal; ein zusätzliches
Flowmaterial ist nicht notwendig. Die okklusale Deckschicht wird anschließend mit Ceram•X mono+* erstellt.
Abb. 3: Die Bissflügelaufnahme zeigt eine tiefe Approximalkaries
an Zahn 27.
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Dentalforum
Abb. 4: Klinische Ausgangssituation mit
WedgeGuard.
Abb. 5: Entfernen des Metallschildes mit
der Palodent Plus Pinzette.
Abb. 6: Positionierung der Matrize mit
der Palodent Plus Pinzette.
Abb. 7: Der Keil wird durch die V-Öffnung der Ringenden gesetzt.
Abb. 8: Vestibulär platzierter Palodent
Plus Keil.
Abb. 9: Weiterer, palatinal platzierter
Palodent Plus Keil.
Abb. 10: Die Ringfüße passen sich an die
interproximale Kontur an.
Abb. 11: Einmassieren von Xeno V+ mit
Brush.
Abb. 12: Lichthärtung von Xeno V+.
Abb. 13: Auffüllen mit SDR bis zur
Schmelz-Dentin-Grenze der okklusalen
und der tiefen approximalen Kavität.
Abb. 14: Abgewinkelte Enden zum sicheren Greifen mit der Palodent Plus
Zange.
Abb. 15: Interproximaler Raum direkt
nach Abnahme der Matrize.
Abb. 16: Politur mit Enhance Multi Kelchen.
Abb. 17: Endergebnis nach Ausarbeitung und Politur.
Abb. 18: Demonstration der Interdentalhygiene mit SoloStix.
Herstellerangaben zu den verwendeten Produkten sind im Beitrag integriert.
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5Freunde ...
Dentalforum
Fazit | Palodent Plus Matrix bietet ein integriertes Komplettsystem im interdentalen
Workflow adhäsiver Restaurationen: Die intelligente Konstruktion der WedgeGuards,
die Spezialpinzette zum einfachen Platzieren und Entfernen von WedgeGuards, Matrizen
und Keilen, die anatomisch ausgeformten Matrizen mit Randleisten und gingivaler
Schürze, atraumatische Keile mit V-Wellenform sowie die innovativen Nickel-Titan-Ringe
mit glasfaserverstärkten Kunststofffüßen zeichnen es aus. Die Kombination des neuen
Teilmatrizensystems von DENTSPLY mit SDR bietet eine anwenderfreundliche, zuverlässige Versorgung von Defekten der Klasse II mit dichten Kavitätenrändern. Palodent Plus
definiert meines Erachtens einen neuen Goldstandard: schneller und ohne Stress Approximalbereiche gestalten – einfach mit „dem Ring der Ringe“.
* Weitere Produkte des Herstellers DENTSPLY DeTrey, Konstanz.
Korrespondenzadresse:
Dr. Ludwig Hermeler
Rheiner Straße 30, 48432 Rheine
Spendenaufruf von BZÄK, KZBV und HDZ
Hilfe für in Not geratene Kolleginnen und Kollegen
in den Überschwemmungsgebieten
In weiten Teilen Deutschlands kämpften die Menschen gegen das Rekord-Hochwasser. Betroffen waren auch eine Vielzahl von Zahnarztpraxen. Die Wassermassen haben große Schäden an Praxisräumen und zahnmedizinischen Apparaturen verursacht. In den Katastrophengebieten gilt es nun, den betroffenen Kolleginnen und
Kollegen zu helfen und die Patientenversorgung aufrecht zu erhalten.
Die Bundeszahnärztekammer (BZÄK), die Kassenzahnärztliche Bundesvereinigung
(KZBV) und die Stiftung Hilfswerk Deutscher Zahnärzte für Lepra- und Notgebiete
(HDZ) wenden sich mit einem Appell an die Zahnärzteschaft, die in existentielle Not
geratenen Kolleginnen und Kollegen mit Spenden zu unterstützen.
HDZ, BZÄK und KZBV bitten um Ihre kollegiale Hilfe:
Spendenkonto Nr.: 000 4444 000; BLZ 300 606 01;
Deutsche Apotheker und Ärztebank
Stichwort: Flut
Trias ® Interim
Trias ® Mini-post
Trias ® Mini-ball
Trias ®
Die Abnahme des Ringes ist dank der Palodent Plus Zange mit abgewinkelten Greifenden zur sicheren Ringfixierung ganz einfach (Abb. 14). Abbildung 15 zeigt den interproximalen Raum direkt nach der Abnahme des Matrizensystems: Die natürliche Kontur ist
bereits vorhanden – nahezu ohne Nachbearbeitungsaufwand. Ein fester Kontaktpunkt befindet sich in der korrekten Position unter dem okklusalen Rand.
Der Test mit Oral-B Satin Floss Zahnseide bestätigt die Zuverlässigkeit des Palodent
Plus Teilmatrizensystems auch bei tiefen Approximaldefekten. Nach okklusaler Ausarbeitung erfolgt die Politur mit Enhance Multi Finier- und Polierkelchen* (Abb. 16 u. 17).
Das abschließende Finish verleiht die Prisma Gloss Polierpaste*. Die Interdentalhygiene ist
problemlos und wird der Patientin demonstriert (Abb. 18).
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Eine Spendenbescheinigung wird bei genauer Adressenangabe ausgestellt. Zur Steuerbegünstigung bis 200,- Euro kann als vereinfachter Zuwendungsnachweis nach § 50
Abs. 2 EStDV der Kontoauszug vorgelegt werden.
Stiftung Hilfswerk Deutscher Zahnärzte: Dr. Klaus Winter, Vorsteher der Stiftung
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Veranstaltung
Schlafapnoe und Schnarchen: neue Protrusionsschiene verspricht gesunden Schlaf
Der Themenkreis Schlafapnoe (Atemstillstände während des Schlafs) und Schnarchen fristet in der Zahnarztpraxis bislang eher ein Schattendasein. Eine innovative Protrusionsschiene, die bei diesen Leiden Abhilfe schaffen
soll, wird derzeit in den deutschen Markt eingeführt – ein Anlass, den schlafbezogenen Atemstörungen einmal
mehr Aufmerksamkeit zu schenken. Entwickler Dr. Allen Moses stellte das neue Hilfsmittel im Rahmen eines
Einführungskurses für Zahnärzte in Köln vor.
Menschen, die sich morgens wie zerschlagen aus dem Bett
quälen und nur auf Sparflamme ihren Arbeitsalltag angehen,
leiden nicht selten unter Schlafstörungen, wie dem obstruktiven Schlafapnoe-Syndrom (OSAS). Neben der ausgeprägten
Tagesmüdigkeit kann das Syndrom auch schwerer wiegende
gesundheitliche Folgen haben.
Dr. Allen Moses (Abb. 1), der auf Einladung von Permadental,
Emmerich, für zwei englischsprachige Einführungskurse im
April 2013 aus Chicago nach Köln gekommen war, stellte
am Anfang seiner Ausführungen klar, dass die schlafbezogenen Atemstörungen für ihn als niedergelassenen Zahnarzt einen hohen Stellenwert einnehmen. Seit 13 Jahren
widmet er sich der zahnärztlichen Schlafmedizin. Die Diagnose der eigenen Schlafapnoe brachte ihn auf diesen Weg:
Er hatte zunächst vorhandene Schienen für die Eigentherapie in Gebrauch, um dann aus Unzufriedenheit mit diesen
Modellen eine neue, mittlerweile FDA-zugelassene Protrusionsschiene zu entwickeln. Sie wird bereits seit einiger Zeit
in den USA und dem europäischen Ausland angewendet
und wurde hierzulande erstmals im Dezember 2012 auf
dem 12. Symposium für zahnärztliche Schlafmedizin in
Berlin vorgestellt.
Apnoe: viele Faktoren können dazu beitragen | Zunächst ging Dr. Moses auf die physiologischen Vorgänge
Abb. 1: Dr. Allen Moses mit der von ihm entwickelten und nach
ihm benannten Protrusionsschiene.
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ein, die zur häufigsten Form der Apnoe, dem obstruktiven
Schlafapnoe-Syndrom (OSAS), führen: Während des Schlafs
entspannt sich die ringförmige Muskulatur um die oberen
Atemwege, der Rachenraum wird enger. Ein Atemstillstand
wird ausgelöst, wenn die Zunge nach hinten fällt und den
Luftstrom im Rachen blockiert. Bedingt durch den Sauerstoffmangel kommt es zu einer Weckreaktion, der Schlafende „schnappt“ nach Luft. Der Schlaf wird auf diese
Weise ständig unterbrochen, sodass eine ausgeprägte Tagesmüdigkeit resultiert. Verschiedene Faktoren tragen zu
einer Blockade des Atmens bei. Unter anderen wurden genannt: schlaffe Zungenmuskulatur, überflüssiges/hyperplastisches Gewebe, Entzündungen, vergrößerte Rachenmandeln, Fettleibigkeit, Obstruktionen der Atemwege, Nasenscheidewandverkrümmung, Schluckstörungen, Fraktur der
Nase, stark ausgeprägter weicher Gaumen und eine große
Zunge.
Protrusionsschiene: nicht-invasiv und vergleichsweise
komfortabel | Wie der Referent anhand von Film- und
Bildmaterial anschaulich zeigte, führt manche Therapieoption nicht zum Ziel, da der Patient sie nicht tolerieren
kann. Als Goldstandard zur Behandlung eines OSAS gelten
derzeit CPAP-Atemtherapiegeräte (Continuous Positive Airway Pressure). Mithilfe dieser Geräte wird in den Atemwegen
ein leichter Überdruck von 5 bis 20 Millibar erzeugt. Dieser
verhindert das Zusammenfallen der Atemwege; auch
schnarcht der Schlafende nicht. Dr. Moses kritisierte hier
die starke Beeinträchtigung des Patienten: Das Tragen der
Gesichtsmaske werde von den meisten Menschen als unangenehm empfunden und habe zudem einen ungünstigen
Einfluss auf eine gemeinsame Schlafsituation, was in vielen
Fällen zu mangelnder Compliance führe. Alternativen sind
der chirurgische Eingriff als invasive Option oder orale Hilfsmittel. Die Protrusionsschiene biete sich vor allem bei
einem schwachem bis mittelgradigem OSAS oder starkem
Schnarchen an, aber auch in schweren Fällen bei Versagen
der CPAP-Therapie, etwa aufgrund mangelnder Compliance.
Aufgabe der Protrusionsschiene sei es, Raum für die Zunge
in der Mundhöhle zu schaffen. Denn je mehr Platz die Zunge
im Mund habe, desto unwahrscheinlicher sei es, dass der
Luftstrom blockiert werde, so Dr. Moses. Die Zunge solle in
Ruheposition an der Decke der Mundhöhle und die Lippen
geschlossen bleiben, während der Patient durch die Nase
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Veranstaltung
Abb. 2a und b: Die Protrusionsschiene The Moses.
Sie ist die erste Schiene, bei deren grundlegender Konstruktion die Zungenprotrusion berücksichtigt wird.
atmet. Zu diesem Zweck hat der Referent die zweiteilige,
grazile Kunststoffschiene „The Moses“ entwickelt, die den
Unterkiefer nach vorne bringt (Abb. 2a und b). Sie zeichnet
sich durch bilateral angebrachte Dehnschrauben aus, wodurch eine nachträgliche, stufenlose Steuerung der Protrusion erfolgen kann. Durch die anterior offene Bauart ist
es dem Patienten möglich, die Zunge nach vorne zu bringen. Auch kann der Patient aufgrund des im Oberkiefer
integrierten Retainers den Mund öffnen, beispielsweise um
etwas zu trinken.
„How to find the right bite?“ | Die Frage nach dem
adäquaten Biss stellt sich – wie bei marktüblichen Protrusionsschienen – auch bei diesem Schienensystem. Dr. Allen
Moses demonstrierte die Bissnahme an Klaus Spitznagel,
Geschäftsführung Permadental (Abb. 3). Als geeignete
therapeutische Ausgangssituation wird eine Sperrung bei
gleichzeitiger Protrusion des Unterkiefers angestrebt, die
dem Patienten tolerierbar erscheint. Zwecks Öffnung des
Bisses werden dünne Kunststoffplättchen eingesetzt; je
nach Bedarf können mehrere Plättchen übereinandergelegt
werden. Ein spezielles Verfahren aus der Physiotherapie,
Manual Muscle Testing, hilft dann, die ideale physiologische Situation zu identifizieren. Diese Position unterstütze die neurologische Kontrolle der Muskulatur und wirke
Blockaden entgegen, so der Referent. Ist sie gefunden – ein
Vorgehen, das ganz offensichtlich der Übung bedarf – wird
diese Relation von Ober- zu Unterkiefer mittels Registriermaterial verschlüsselt.
Das Registrat wird gemeinsam mit Abformungen von
Ober- und Unterkiefer zur Anfertigung der Protrusionsschiene an Permadental geschickt. Nach ungefähr zwei
Wochen erhält der Zahnarzt die fertige The Moses Schiene.
Eine Erfolgskontrolle kann über eine ambulante Schlafanalyse erfolgen. Ist eine Nachbesserung notwendig, kann The
Moses vom Zahnarzt nachjustiert werden.
ZMK | Jg. 29 | Ausgabe 6 ________________ Juni 2013
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Abb. 3: Zu Demonstrationszwecken des Manual Muscle Testing
trägt Klaus Spitznagel (Geschäftsleiter Permadental, Emmerich)
Kunststoffplättchen (DITE Shims) zur Bissnahme im Mund.
Guter Schlaf – besseres Leben | Die Veranstaltung im
Kölner Dorint Hotel gab einen interessanten Einblick in das
Spezialgebiet der schlafbezogenen Atemstörungen. Zahnärzte, die sich damit beschäftigen, können sich der Dankbarkeit ihrer Patienten wohl sicher sein. „Thank you for
giving me my life back“, ist ein Patientenkommentar, den
der Referent wiederholt zitierte und seinem Publikum als
Ansporn mitgab.
D. Kromer-Busch
Korrespondenzadresse:
Allen J. Moses, DDS, ABDSM
über
PERMADENTAL
Herrn Klaus Spitznagel
E-Mail: [email protected]
Free-Call: 0 800 737 6233
Postfach 10 07 24, 46427 Emmerich
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Kultur | Freizeit
Machen Sie mit: Gewinnspielfrage richtig beantworten und gewinnen
Jan Victors –
Genreszene „Beim Zahnarzt“
Ein Dorfplatz in den Niederlanden,
umgeben von Häusern, einer Kirche
und Bäumen, bildet den Rahmen für
ein aufsehenerregendes Ereignis: Ein
Zahnarzt behandelt einen Patienten.
Ein einfacher Tisch mit grüner Decke,
eine kleine Holzkiste, welche möglicherweise die Arzneien oder die Werkzeuge des Arztes beherbergt, und viele
kleine Dosen – schon ist der Behandlungsraum unter freiem Himmel fertig.
Ein großer roter, etwas orientalisch anmutender Schirm überragt die Szenerie
und ist für die Bewohner des Dorfes
weithin sichtbar. Sie kommen gezielt
oder rein zufällig vorbei, nehmen aber
alle neugierig Anteil am Geschehen.
Im rechten Vordergrund sitzt ein Mann
auf einem Holzfass. Neben ihm steht
der Zahnarzt. Die Verschlingungen der
Arme und Beine erinnern an ein
Handgemenge. Der Arzt greift den
Patienten am Haarschopf, zieht den
Kopf nach hinten und hantiert mit
einem Gegenstand in dessen Mund
herum. Dieser findet den Eingriff, im
Gegensatz zu den Umstehenden, wenig amüsant. Seine Füße stemmen
sich vom Boden ab, während er im-
mer weiter von dem Holzfass rutscht,
das als Behandlungsstuhl dient. Halt
suchend umfasst er mit beiden Händen einen langen Holzstab.
Viel ist uns über das Leben von Jan
Victors, dem Maler dieses Bildes aus
der Sammlung BonaDent, nicht bekannt. Er wurde 1620 in Amsterdam
geboren und arbeitete um 1640 als
Schüler von Rembrandt in dessen
Atelier. 1676 starb er in Ostindien
oder auf dem Weg dorthin.
Umso erfreulicher ist es, dass er uns
eine Vielzahl an Historien- und Genrebildern hinterlassen hat, die sich heute
in namhaften Museen befinden. Mit
dem Thema des Zahnbrechers oder
Zahnziehers beschäftigte sich der
Maler in abgewandelter Form allein
viermal. Während sich drei der Bilder
in Museen in Leipzig und Amsterdam
sowie in der Bundeszahnärztekammer
in Berlin befinden, konnte im Jahr
2000 das bis dahin unbekannte Gemälde der Sammlung BonaDent bei
einer Auktion aus Privatbesitz erworben werden. Es ist auf der Vorderseite
signiert und vermutlich um 1650 entstanden.
418
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„Zahnbrecher“ – Chirurgen ohne
akademische Ausbildung, die von
Dorf zu Dorf ziehen | Schon aus
der oberflächlichen Beschreibung des
Bildes wird ersichtlich, dass eine
Zahnbehandlung im 17. Jahrhundert
nichts mit der modernen Zahnheilkunde unserer heutigen Zeit gemeinsam hat. Gehörte die Zahnheilkunde
in der Antike noch zur Gesamtmedizin
und damit zu den Freien Künsten,
änderte sich das im Mittelalter. Zahnbehandlungen wurden von Chirurgen
durchgeführt. Ihre Profession hatte
sich aus den Innungen der Bader und
Barbiere entwickelt. Sie waren also
Handwerker. Eine akademische Ausbildung wie die Ärzte der damaligen
Zeit erhielten Chirurgen als Männer
der Praxis nicht. Unter ihnen gab es
viele Quacksalber und Scharlatane.
Ihr Ansehen in der Gesellschaft war
gering, zumal sie, was das Bild von
Jan Victors schon vermuten lässt, als
fahrendes Volk von Dorf zu Dorf
zogen. Zahnbehandlungen bestanden
vorwiegend aus dem Ausbrechen des
kranken Zahnes. Aufgrund der zur
Verfügung stehenden Werkzeuge, die
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Kultur | Freizeit
so wohlklingende Namen wie Rabenschnabel, Pelikan oder Geißfuß trugen,
musste so mancher gesunde Zahn bei
diesen Eingriffen sein Leben lassen.
Wertlose Tinkturen und Wundarzneien
sollten die Schmerzen der Patienten
lindern.
Medikamente fehlen auch im Bild
von Jan Victors nicht. Sie sind auf
einem Tisch, der rechts von der Mitte
steht, aufgebaut und werden von
einer jungen Frau den Umstehenden
dargeboten. Eine Traube von Menschen hat sich um sie versammelt und
schaut mehr belustigt denn mitleidig
der schmerzvollen Behandlung zu.
Von links nähert sich eine alte Bäuerin
mit einer Karre voll Gemüse. Ein Mann,
der durch seinen rechten, merkwürdig
auf den Rücken gelegten Arm und das
leuchtende Rot seines Wamses auffällt, zeigt mit der Linken auf das
Geschehen. Beide Personen führen
den Blick des Betrachters auf den
Zahnbrecher und seinen Patienten
am rechten Bildrand. Hier wartet
auch schon die nächste Kranke mit
schmerzverzerrtem Gesicht, die linke
Hand an die dicke Backe haltend. Im
freien Raum zwischen der Bäuerin
und dem Mann im roten Wams wird
erst beim zweiten Blick erkennbar,
dass der Zahnbrecher außer seiner
jungen Assistentin noch einen weiteren Verkäufer mitgebracht hat. Ein
Mann im dunkelbraunen Rock bietet
einer alten Frau, die offensichtlich
Kopfschmerzen hat und sich die rechte Hand an den Kopf hält, eine kleine
Flasche aus seinem Bauchladen an.
„Zahnbehandlung“ – ein sehr beliebtes Künstlermotiv | Was veranlasst einen Künstler wie Jan Victors,
ein Motiv dieser Art mehrmals zu
bearbeiten? Die bildliche Tradition der
Zahnbrecher geht in den Niederlanden bis ins frühe 16. Jahrhundert
zurück und erfreute sich großer Beliebtheit. Schon im Heuwagentriptychon
des Hieronymus Bosch, entstanden
von 1500 bis 1502, wird der Zahnarzt
in Verbindung mit zwielichtigen Gestalten und fahrendem Volk gebracht.
Sein Geschäft betreibt er unter freiem
Himmel. Aus einem Beutel an seinem
Gürtel quillt Stroh hervor als Symbol
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für die Habgier, die ihn zu Betrügereien verleitet. 1556 setzt Peter Breughel
d. Ä. in seinem Bild „Christus vertreibt
die Händler aus dem Tempel“ das
Motiv der Zahnbehandlung an den
Rand der Erzählung. Er schafft damit
eine Parallele zwischen den Händler n, die unter Missachtung der
christlichen Gebote nach irdischen
Gütern streben, und den Zahnärzten,
denen von ihren Zeitgenossen Habgier nachgesagt wurde. Während sie
ihre schmerzhafte Profession ausüben,
bereichern sich ihre Gehilfen oder
Umstehende an der Börse des Patienten und den Taschen anderer
Schaulustiger. Im Laufe des 16. und
17. Jahrhunderts nimmt das bunte
Treiben auf den Gemälden zu. Man
fühlt sich an Jahrmarktsszenen erinnert. Der Zahnarzt baut seinen Behandlungstisch auf einer Plattform hoch
über den Köpfen der neugierigen
Zuschauer auf. In manchen Fällen wird
sogar eine Art Theaterbühne errichtet.
Mit seiner Kleidung, die mit kuriosen
Accessoires geschmückt ist, sorgt der
Zahnarzt für Aufmerksamkeit in der
Menge. Oft soll eine Art Urkunde, auf
einem Schild oder an einer Mauer
befestigt, manchmal auch von einem
Assistenten über die Köpfe des Publikums gehalten, das Können und die
Glaubwürdigkeit des windigen Gesellen
bezeugen. Die umstehenden Menschen sind meistens von einfachem,
derbem Charakter, ebenso wie der
Patient und sein Arzt.
„Beim Zahnarzt“ – ein typisches
Beispiel der holländischen Genremalerei im 17. Jahrhundert | Mit
dem Abfall der Niederlande von der
spanischen Monarchie begannen
politische Auseinandersetzungen, die
ca. 80 Jahre währten und erst mit
dem Westfälischen Frieden von 1648
ein Ende fanden. Das Ergebnis dieser
Zeit war ein freies Holland, das sich
erstaunlicherweise in den Jahren der
Unruhe zu einem der reichsten Länder der Erde entwickelt hatte. Als
Spezialist für den Schiffsbau beherrschten die Holländer im 17. Jahrhundert die Meere der Welt. Sie bildeten Handelskompanien, der Geld-,
Getreide- und Fischereihandel blühte.
Bemerkenswert ist auch, dass der
Kunstmarkt einen bis dahin nie
gekannten Aufschwung erfuhr. Die
Nachfrage nach Bildern wuchs. Die
Bürger in den Städten und sogar reiche Bauern kauften Kunst und bauten
sich ihre eigenen kleinen Sammlungen
auf. Neben den Künstlern vertrieben
Kunsthändler und Agenten die Ware,
häufig wurde Kunst in Wirtshäusern
im Tausch gegen eine Zeche angeboten. Zum Wohlstand der Künstler
führte das freilich nicht. Sie gehörten
zu den Handwerkern, zum Teil sogar
zur Klasse des Proletariats. Von vielen
Eine Reproduktion des Gemäldes im Digitaldruck können
Interessierte zu einem günstigen Preis erwerben.
Anfragen bzw. Bestellungen unter:
BonaDent GmbH
Berner Straße 28
60437 Frankfurt am Main
Tel.: 069 586073-90, Fax: 069 586073-931
E-Mail: [email protected]
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Weitere Kunstwerke sind ersichtlich auf www.bonadent.de unter der
Rubrik BonaDent-Art.
Die Firma BonaDent hat als Lieferant für dental-medizinische Produkte und
Dienstleistungen einen hohen Anspruch an seine Qualität. Mit innovativen
Produkten, attraktiven Angeboten, schnellem Service und einer fachkundigen Beratung überzeugt das Unternehmen Zahnärzte und Kieferorthopäden nun schon seit mehr als 30 Jahren.
419
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Kultur | Freizeit
Künstlern wissen wir, dass Sie neben
ihrer Malerei einem Brotberuf nachgingen. Nur wenige konnten von der
Kunst leben, hatte sich doch aufgrund
der hohen Nachfrage an Gemälden ein
Überangebot an Künstlern gebildet.
Die Genremalerei, zu der das Gemälde
„Beim Zahnarzt“ von Jan Victors gehört, basierte auf den geistigen und
politischen Veränderungen und dem
damit neugewonnenen Selbstverständnis der Bevölkerung. Klassische
Themen aus der Bibel, Mythologie
und Historienmalerei verloren nicht
an Bedeutung. Das Genre schildert
Momente aus dem täglichen Leben
der Menschen, beschreibt sie in ihren
Bedürfnissen, ihrem Wirkungskreis,
ihrer Arbeit und Geselligkeit: lustig
tanzende Bauern, zechende und spielende Menschen, besondere Typen,
alte runzeligen Frauen und hinkende
Bettler, dargestellt unter freiem Himmel
oder in dunklen Kaschemmen. Vieles
war nun darstellungswürdig. Dabei
meinen diese Figuren keinen speziellen Menschen, sondern einen Typus
Gewinnspielfragen:
Wer war der Lehrer Jan Victors?
Rubens, Raffael, Rembrandt
Wie viele Versionen gibt es
von dem Bild „Beim Zahnzieher?“
Eine, zwei, vier
Wo wurde Jan Victors geboren?
Leyden, Antwerpen, Amsterdam
Die Antworten senden Sie bitte per Post an:
Spitta Verlag GmbH & Co. KG, Redaktion ZMK, Ammonitenstraße 1,
72336 Balingen oder per E-Mail an: [email protected]
Einsendeschluss ist der 30. Juli 2013. Unter den richtigen Antworten wird
ein Wertgutschein über 100 € für Produkte der Firma BonaDent verlost.
Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.
von Mensch. Mit ihm verbindet der
Maler ganz bestimmte Verhaltensmuster. So auch mit dem Zahnbrecher, Zahnzieher oder Zahnreißer.
Jan Victors steht als Maler mitten in
der politischen und gesellschaftlichen
Dynamik seiner Zeit. Mit seinen Bildern traf er den Geschmack seines
Publikums so sehr, dass er gleich vier
Versionen eines Bildes malte. Das entsprach einer gängigen Methode, die
hohe Nachfrage der kauffreudigen
Kundschaft zu befriedigen.
Korrespondenzadresse:
Dr. Bettina Broxtermann
Aystettstraße 8
60322 Frankfurt am Main
Das Kiefergelenk verstehen
autor
Gerd Christiansen,
der autor
Gerd Christiansen,
Medizin
Jahrgang 1946, studium der Medizin
seit
und Zahnmedizin in München ist seit
für
1988 in ingolstadt in eigener Praxis für
Autor ZahnheilGerd
Christiansen,
Zahnheilästhetische Der
und funktionelle
Jahrgang 1946, Studium der Medizin
kunde niedergelassen.
undPrävention,
Zahnmedizin
in München ist seit
diagnostik
schwerpunkt:
diagnostik
1988
Ingolstadt in eigener Praxis für
Craniomandibulären
und therapie
derinCraniomandibulären
ästhetische
und funktionelle
Zahndysfunktion;
Computergestützte
diagheilkundeder
niedergelassen.
nostik und therapie
CMd.
Schwerpunkt:
Prävention,
seit 1999
1999 institut
institut für
für Fortbildungen
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und entwicklungen
entwicklungen
auf dem
dem Gebiet
Gebiet der
der Diagnostik
seit
auf
und Therapie
Craniomandibulären
Biodynamik des
des Kiefergelenks;
Kiefergelenks; Vorträge,
Vorträge, Veröffentlichungen
Veröffentlichungen
undder
Kurse
zum
Biodynamik
und
Kurse
zum
Dysfunktion; Computergestützte Diagthema im
im inin- und
und ausland
ausland.
thema
nostik und Therapie der CMD.
Seit 1999 Institut für Fortbildungen und Entwicklungen auf dem Gebiet der
Biodynamik
des Kiefergelenks; Vorträge, Veröffentlichungen und Kurse zum
Das Kiefergelenk
verstehen
Buch im In- und Ausland.
Verlieren unsere Patienten tatsächlich ihren Biss?
Gelenke zu verstehen bedeutet natürlich auch, deren Bewegung zu verstehen.
Vieles spricht dafür, dass während ausgedehnter prothetischer BehandlunWas unterscheidet
physiologische
Bewegungsabläufe von pathologischen?
Das Kiefergelenk
verstehen
gen der Patient
tatsächlich „seinen
Biss verliert“, d.h. die relation zwischen
Welches sind die Parameter des Pathologischen? Wie sieht das aus, was steckt
Unterkiefer und Oberkiefer, oder genauer gesagt:
dahinter –Gelenke
das strukturelle
Korrelat.
verstehen
bedeutet der
natürlich
deren Bewegung zu verstehen.
Die Stellung des zu
Kondylus
innerhalb
Fossaauch,
articularis.
damit führt
unsunterscheidet
der autor ein physiologische
in das Wesen derBewegungsabläufe
Cranio-Mandibulärenvon
dysfunktion:
Was
pathologischen?
die Folgen beschreibt der Patient: „Mein Biss stimmt nicht mehr!“ aus
Welches
sind die
Parameter des innerhalb
Pathologischen?
sieht das aus, was steckt
die pathogene
Kondylenposition
den Wie
Kondylus
anfänglichen
Okklusionsstörungen
kann sich dasdes,schmerzsyndrom
der
dahinter – das strukturelle
Korrelat.
Craniomandibulärenumgebenden
dysfunktionFunktionellen
entwickeln. Gelenkraums.
Damit
führt
uns
der
Autor
ein
in
das
Wesen
der
Cranio-Mandibulären
Dysfunktion:
anhand
vieler
Kurvensind
“ darstellungen
erarbeitet
der autor
mitmuss
dem Leser
Behandler
und„Patient
gleichermaßen
unzufrieden.
dies
nicht die
sein!
Die pathogene Kondylenposition innerhalb des, den Kondylus
in seinem pathologische
Buch „nie wieder
verlorener
Biss“
beschreibt
der autor
momentane
ist-Position,
um dann,
logische
Konsequenz,
eine ein
umgebenden Funktionellen Gelenkraums.
Verfahren, welches
es erlaubt
– mit einfachen
Mitteln – auch
beiein
ausgedehntherapeutische
soll-Position
zu
entwickeln.
das
Kiefergelenk
stellt
überaus
Anhand vieler „Kurven“darstellungen erarbeitet der Autor mit dem Leser die
ten prothetischen
sanierungen,
hoherinGenauigkeit,
dieweitreichende
originäre Bisslapräzises,
biologisches
system dar.mit
eingriffe
dieses
momentane pathologische
Ist-Position,
umkönnen
dann, logische
Konsequenz, eine therage des Patienten beizubehalten. in vielen Bildern, mit einprägsamen, kurzen
Folgen nach
sich ziehen.
andererseits
jedoch ist das
Kiefergelenk
peutische
Soll-Position
zu entwickeln.
Dassystem
Kiefergelenk
stellt heute
ein überaus präzises,
textpassagen werden quasi als arbeitsanleitung, step by step alle einzelbiologisches
System
dar. computergestützter
Eingriffe in diesesBewegungsdarstellung
können weitreichende Folgen nach
messtechnisch
zugänglich.
aufgrund
schritte erläutert, die eine einhaltung der prothetischen Präzisionskette
sich
ziehen.
Andererseits
jedoch
ist
das
System
Kiefergelenk
heute messtechnisch
(3d,
vergrößert, objektivierbar . . . ) entsteht für den Leser ein völlig neues, klares,
ermöglichen.
Aufgrund
Bewegungsdarstellung
(3D, vergrößert,
vor allemzugänglich.
aber faszinierendes
Bildcomputergestützter
der Funktion und dysfunktion
dieses Gelenks.
eine zwanzigjährige
Prothetiker,
objektivierbar…)erfahrung
entsteht für als
den Leser
ein völligaber
neues,auch
klares,alsvor allem aber
CMd-therapeut
habenBildden
veranlasst,
mit nachdruck
dieses
faszinierendes
der autor
Funktion
und Dysfunktion
dieses Gelenks.
Wir
beginnen
zu verstehen.
essentielle
thema
der Zahnmedizin zu bearbeiten.
Gerd Christiansen
Gerd CHRISTIANSEN
Christiansen
GERD
Physiologie und Pathologie der Bewegung
Das Kiefergelenk verstehen
GERD CHRISTIANSEN
nie wieder verlorener Biss
▪
Physiologie
und
der
die
Physiologie
Okklusionsplatte
und Pathologie
Pathologie
– Memobite
der Bewegung
Bewegung
diecomputergestützte
computergestützte
Funktionsanalyse
ein Präzisionsinstrument
zum
transfer der statischen
Okklusion
Die
Funktionsanalyse
Eine
Arbeitsanleitung
eine systematische
eine systematische
systematische
arbeitsanleitung
arbeitsanleitung
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www.cmd-compact.de
In Kapitel 1 wird das Kiefergelenk als
biologisches System definiert. Biologische Systeme sichern mithilfe präzi-
420
Freizeit_Jan Victors.indd 420
▪
isBn 978-3-00-026738-3
Gerd Christiansen
isBn 978-3-00-039806-3
ISBN 978-3-00-039806-3
das Kiefergelenk verstehen
soll: eine Wiederholung von bereits
Geschriebenem, Gehörtem, Gelesenem. Vielmehr will er in 21 Kapiteln
eine systematische Arbeitsanleitung
entwickeln, die ein neues Basiswissen zur Kiefergelenkfunktion und
-dysfunktion anbietet. Folgerichtig
zeigen sich diese neuen Erkenntnisse
in Diagnostik und Therapie. Präzise
lassen sich gesunde von kranken KieWir beginnen zu verstehen.
fergelenken differenzieren, präzise
kann eine therapeutische Positionierung der Gelenke mittels einer Aufbissschiene festgelegt werden. Solche Postulate machen neugierig,
gerne liest man weiter und wird fündig:
Gerd Christiansen
Bereits seit über 20 Jahren beschäftigt sich der Buchautor intensiv mit
der computergestützten Funktionsanalyse. Mehrere bemerkenswerte
Publikationen, teilweise auch zusammen mit einem weiteren Pionier auf
diesem Gebiet, Olaf Winzen, belegen
dies. Nachdem Gerd Christiansen
2008 in seinem ersten Buch „Nie wieder verlorener Biss“ für großes Aufsehen in der zahnärztlichen Welt gesorgt hatte, legt er jetzt mit seinem
zweiten Werk markant nach:
Diesmal setzt er sich mit dem Teil des
stomatognathen Systems auseinander, der oft Anlass zu Unverständnis,
Missverständnis aber auch zu mystischer Verklärtheit gab, dem Kiefergelenk.
Schon in der Einleitung macht der
Autor klar, was sein Buch nicht sein
nie wieder
das Kiefergelenk
Kiefergelenk
Das
„verlorener
verstehen
Biss“
verstehen
Gerd Christiansen
CMD-Compact
(www.cmd-compact.de)
Ingolstadt 2012
ISBN 978-3-00-039806-3
338 Seiten, 580 Abb., 179,00 €
ZMK | Jg. 29 | Ausgabe 6 ________________ Juni 2013
13.06.13 14:24
Bücher I Rezensionen
ser Strukturen ihren Bestand. Am
Aufbau eines Eis wird dies beeindru­
ckend belegt. Der Autor legt Wert
auf den Bezug zur Medizin, indem er
analog zum Hüftgelenk, den Begriff
des Funktionellen Gelenkraums (FGR)
auch für das Kiefergelenk anwendet.
Dabei bezeichnet er diesen als Diskre­
panz der Spaltbreite zwischen belas­
tetem und unbelastetem Zustand.
Desweiteren wird eine weitere Anlei­
he aus der Medizin genommen: Die
medizinische Diagnostik beruht gro­
ßenteils auf der Definition von Norm­
werten (z.B. Analyse korpuskulärer
Blutwerte u.v.a.). Dieses Vorgehen
darf und muss auch in der Orthopä­
die, bzw. im vorliegenden Fall in Be­
zug auf das Kiefergelenk in Anspruch
genommen werden. In einer eigenen
Studie hat Gerd Christiansen die
Funktionellen Gelenkräume von ge­
sunden Probanden und CMD­Pati­
enten untersucht und reproduzier­
bare Werte für gesund und „krank“
ermittelt. Die CMD wird nun messbar,
eine exakte Therapie kann entwickelt
werden.
Und weiter geht es Schlag auf Schlag.
Christiansen geht immer von der
HIKP aus. Eigene opto­elektronische
Untersuchungen fördern für uns
„zentrikfixierte“ Zahnärzte Erstaun­
liches, ja Sensationelles zu Tage. Die
HIKP bei gesunden Probanden ist in
hohem Maße reproduzierbar (0,02­
0,03 mm). Das ist hart für unsere
„Weltanschauung“, zumal zentrische
Registrate eine Abweichung von 0,3–
0,4 mm aufweisen können!
Jetzt wird auch klar, warum der Autor
das Wort „Zentrik“ nicht mehr hören
kann. Er versteht seine computerge­
stützte Funktionsanalyse als Bewe­
gungsdiagnostik für das Kieferge­
lenk, die Grundlage dafür bildet eine
durch Normwerte definierte Gelenk­
raumtheorie.
Basierend auf diesen Tatsachen, man
darf sie aufgrund seiner Untersu­
chungen so nennen), präsentiert Gerd
Christiansen nun sein Diagnose­ und
Therapiekonzept mittels der compu­
tergestützten Funktionsanalyse. Er
demonstriert, wie er mit 29 Mes­
sungen, die er in einem eigenen Dia­
gnoseblatt akribisch „seziert“, zu ei­
ZMK | Jg. 29 | Ausgabe 6 _________________ Juni 2013
Buecher_Schubert.indd 421
ner exakten Diagnose kommt. Dem
Leser werden dazu vorab funktionelle
Bewegungskurven teilweise mit
Normwerten an die Hand gegeben,
die dann der Pathologie gegenüber­
gestellt werden. In dieser „Kurven­
welt“ von unglaublichem Umfang,
graphisch liebevoll aufbereitet, wird
die ganze Erfahrung und Kompetenz
des Autors wiedergespiegelt.
Ganz wichtig ist ihm wieder der Be­
zug zur Medizin. Wie der Kardiologe
aufgrund seiner Diagnostik die Ste­
nose einer Herzkranzarterie aufsucht,
ermittelt der Funktionstherapeut
nach der Auswertung der computer­
gesteuerten Funktionsanalyse gezielt
die Störung im funktionellen Gelenk­
raum. Er konstruiert danach seine
Schiene zur Lösung des Problems, in­
dem er die therapeutische Position
auf einer vom Patienten benützten
Bewegungsspur festlegt.
Manche werden einwenden, dass
diese Kurven mit einem Gerät ge­
schrieben wurden, das nicht mehr
hergestellt wird (Condylocomp
String­Recorder LR3 von Rolf Klett).
Für das vorgestellte Konzept hat dies
keine Bedeutung, zumal von Rolf
Klett bereits ein Nachfolgegerät
(Freecorder Blue Fox) auf dem Markt
ist, bei dem sich diese Kurvenwelt
wiederfindet. Ungeachtet dessen legt
der Autor aber ausdrücklich Wert da­
rauf, selbst zu überprüfen, welches
Gerät man wählen sollte, will man
sich in die Welt der computerge­
stützten Funktionsanalyse begeben
(S. 309).
Abschließend darf man festhalten: Ja,
es findet sich viel Neues, ja fast Spek­
takuläres zum Thema CMD in diesem
Buch. Völlig neue Sichtweisen regen
zum Nachdenken an, das ist auch
eine ganz wesentliche Absicht des
Autors. Gerd Christiansen hat mit
diesem Buch den Goldstandard der
computergestützten Funktionsanaly­
se festgelegt.
If you can measure it, it’s a fact. If you
can’t, it’s an opinion.
Das Buch ist für alle geschrieben, die
sich mit der Funktionslehre befassen
(wollen).
Prof. Dr. Roman Schubert, München
421
Das Original
Über 25 Jahre Langzeiterfolg
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13.06.13 14:25
Firmennachrichten
Neue Leitung der Forschung und Entwicklung bei Ivoclar Vivadent
Mit dem Schweizer Dr. Thomas Hirt,
Direktor Organische Chemie bei
Ivoclar Vivadent, übernahm Anfang
Dr. Thomas Hirt (rechts) ist der Nachfolger
von Dr. Volker Rheinberger als CTO von
Ivoclar Vivadent.
Juni 2013 eine erfahrene Führungspersönlichkeit die Leitung der Forschung und Entwicklung (F&E) von
Ivoclar Vivadent. Er tritt die Nachfolge
von Dr. Volker Rheinberger als Chief
Technology Officer (CTO) an, der sich
nach der Amtsübergabe aus dem
operativen Geschäft zurückzieht und
als neues Mitglied in den Verwaltungsrat wechselt. Der scheidende
Liechtensteiner, der seit 1983 für
Ivoclar Vivadent tätig und seit 1987
Mitglied der Geschäftsleitung ist, hat
in den vergangenen 30 Jahren u.a.
mit dem Aufbau einer internen Abteilung für Grundlagenforschung, die
neue Technologien entwickelt, maßgeblich zur positiven Entwicklung des
Unternehmens beigetragen. Unter
seiner Leitung wurde die operative
und strategische Weiterentwicklung
der F&E initiiert und umgesetzt.
Dr. Hirt trat im Jahr 2010 in das Unternehmen ein und leitete seither den
Bereich Organische Chemie.
Weitere Informationen bei:
Ivoclar Vivadent AG
Bendererstrasse 2
FL-9494 Schaan
Tel.: +423 235-3535
Fax: +423 235-3360
E-Mail: [email protected],
www.ivoclarvivadent.com
Tag der Zahngesundheit 2013:
„Gesund beginnt im Mund – Zähneputzen macht Schule“
„Wenn etwas ‚Schule macht‘, bedeutet das im übertragenen Sinn bekanntlich, dass ein guter Gedanke
sich durchsetzt, also von vielen aufgegriffen und umgesetzt wird“, erläutert Dr. Uwe Prümel-Philippsen,
Vorsitzender des Aktionskreises und
Geschäftsführer der Bundesvereinigung Prävention und Gesundheitsförderung e. V. (BVPG). Auf der zentralen Pressekonferenz zum Tag der
Zahngesundheit im September 2013
wird mit Dr. Pantelis Petrakakis der
Vorsitzende des Bundesverbandes
der Zahnärzte des Öffentlichen Gesundheitsdienstes e. V. (BZÖG) referieren und als Praktiker Gegenwart
und Zukunft der Kariesprophylaxe in
den Schulen beleuchten. Anhand
eines erfolgreichen Modellprojektes
soll zum einen dargestellt werden,
welche Organisationen zusammenspielen sollten, um sinnvolle Mundhygienemaßnahmen in Schulen zu etablieren, und zum anderen, welche
Schulart sich dafür am besten eignet.
Auch die gesetzlichen Krankenkassen
und die Bundeszahnärztekammer begrüßen das Motto als wichtiges Signal: „Kinder im Grundschulalter
sind sehr wissbegierig und aufgeschlossen für gesundheitliche Zusammenhänge rund um den eigenen
Körper“, sagt Prof. Dr. Dietmar
Oesterreich, Vizepräsident der Bundeszahnärztekammer (BZÄK). „Deswegen ist die Nutzung des Settings
‚Schule‘ weiterhin einer der zentralen
Ansätze zur Herstellung gesundheitlicher Chancengleichheit.“ Das Thema hat an Gewicht gewonnen, seit
Medien davon berichteten, dass einige Kindergärten das gemeinschaftliche Zähneputzen aufgrund des organisatorischen Aufwands einstellen.
„Mundhygiene sowohl im Kindergarten als auch in der Grundschule ist
der wichtigste Grundpfeiler für das
Ziel ‚Mundgesundheit ein Leben
lang‘.“ Dr. Michael Kleinebrinker vom
GKV-Spitzenverband: „Gesunde Kinderzähne kommen nicht von allein.
Dazu ist eine Mundhygiene notwendig, die sozusagen von der Pike auf
gelernt werden muss. Wir wünschen
uns deshalb, dass sich Schulen und
Kindergärten auch weiterhin beim
Thema Mundhygiene engagieren
und das Zähneputzen so verbreitet
wie bisher Bestandteil des Schulbzw. Kita-Alltags bleibt. Wenn der
diesjährige Tag der Zahngesundheit
hierzu einen Beitrag leisten könnte,
würde uns das sehr freuen.“
Weitere Informationen unter
www.tag-der-zahngesundheit.de.
Die Firmeninformationen beruhen auf Herstellerangaben.
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Firmennachrichten.indd 422
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Firmennachrichten
W&H in Polen auf Expansionskurs
Mit dem Umzug seiner Vertriebsniederlassung W&H Polen Sp. z o.o. in
neue Warschauer Räumlichkeiten
legte das Unternehmen W&H den
Grundstein für ein weiteres Wachstum.
Neben dem Ausbau des Schulungsprogramms für zahnmedizinische
Fachkräfte im Prophylaxebereich stehen vor allem der intensive Erfah-
rungsaustausch sowie die enge Zusammenarbeit mit den polnischen
Vertriebspartnern im Fokus.
Im Rahmen einer exklusiven Abendveranstaltung am neuen Standort in
der Tukana-Straße in Warschau
nutzten mehr als 50 Gäste am
22. April die Gelegenheit, sich über
aktuellste Trends und Produktneuheiten am Dentalmarkt zu informie-
Mehr als 50 Besucher nutzten die Gelegenheit, sich bei der W&H-Abendveranstaltung über
neueste Trends und Produktneuheiten zu informieren.
ren. Im Mittelpunkt der Feierlichkeit
stand die Präsentation der neuen
Schulungsräume, die ab sofort modernste Möglichkeiten für zahnärztliche Schulungen bieten. Neben
Kursen im Rahmen der „E.M.S. Swiss
Dental Academy“ werden die neuen
Räume auch für Trainingszwecke in
den Bereichen Endodontie und Implantologie genutzt. Die Abendveranstaltung bot Einblicke in das aktuelle W&H-Produktportfolio sowie Informationen zum Produktprogramm
der Schweizer Firma E.M.S. Des Weiteren sollen strukturelle Veränderungen, wie die Verstärkung des polnischen Vertriebs durch zusätzliche
Außendienstmitarbeiter, zu einer verbesserten Kundenorientierung führen. Mit der Installation des neuen
„DentalServicePremium“-Partners in
Warschau, der sich am früheren
Standort der W&H Polen Sp. z o.o.
befindet, sollen die Anliegen der
Kunden künftig noch rascher und
umfassender bedient werden.
Weitere Informationen per E-Mail:
[email protected] oder unter
www.wh.com.
Expertenforum Prävention, Frühdiagnostik, Regeneration:
Zahnsubstanz ist jetzt regenerierbar
Was ist zu tun bei Initialkaries und
gleichzeitig hoher Aktivität? Der
Greifswalder Privatdozent Dr. Alexander Welk plädiert dafür, umzudenken
und bei Bedarf frühzeitig einzuschreiten. Mit Curodont Repair (credentis,
Windisch, Schweiz; Vertrieb: mectron
Deutschland, Köln) ist erstmals eine
natürliche, regenerative Methode
verfügbar. Das Produkt enthält kurzkettige Eiweißmoleküle, die – in
wässriger Lösung auf die Schmelzoberfläche aufgetragen – in die kariöse Läsion diffundieren und dort ein
biologisches Gerüst aufbauen. Es ent-
ZMK | Jg. 29 | Ausgabe 6 _______________ Juni 2013
Firmennachrichten.indd 423
stehen neue Hydroxylapatitkristalle –
wie bei der natürlichen Schmelzreifung. In der klinischen Zulassungsstudie konnte Glattflächenkaries in allen
Fällen gestoppt oder in Remineralisation überführt werden (Daten bei credentis). Vielversprechend ist die Wirkung von Curodont Repair auch bei
Approximal- und Okklusalkaries oder
bei Dentinüberempfindlichkeit. Neue
Studienergebnisse werden auf der
europäischen Tagung für Zahnerhaltung (ConsEuro) präsentiert. Die Experten in Köln waren sich einig: Präventive und regenerative Maßnah-
men müssen immer Teil eines Gesamtkonzepts sein. Die neue Methode eröffnet erstmals die Perspektive,
Zahnsubstanz wieder aufzubauen,
möglicherweise bis in das Dentin.
Weitere Informationen bei:
credentis ag
Dorfstrasse 69
CH-5210 Windisch
Tel.: +41 56 56020-44
Fax: +41 56 56020-41
E-Mail: [email protected]
www.credentis.com
423
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Produktinformationen
OP-Sets von Implantis für alle Bedürfnisse
Das Versandhandelsunternehmen 
Implantis  bietet  ein  breites  Produktspektrum  für  den  implantolo-
gischen  und  chirurgischen  Bereich. 
Hervorzuheben sind insbesondere die 
individuellen OP-Sets, die von Implantis  für  Zahnarztpraxen  angeboten 
werden. Hier kann die Zahnarztpraxis 
für  ihr  OP-Team  genau  die  Komponenten  für  die  operativen  Eingriffe 
zusammenstellen,  die  sie  benötigt. 
Die Auswahl des Behandlungssets erstreckt sich von Bekleidung, Abdeckschutz  über  die  Absaug-  und  Kühlsysteme, Instrumente und Geräte bis 
hin  zu  Einwegartikel  und  -instrumente. Es können beliebig viele Komponenten gewählt werden. Jedes Set 
wird  zur  maximalen  Sicherheit  doppelt  steril  verpackt.  Wer  sich  allerdings nicht sicher ist, welche Komponenten  das  Set  beinhalten  soll,  der 
kann  sich  auch  direkt  in  der  Praxis 
vom Implantis-Kundenservice bei 
einem  persönlichen  Termin  beraten 
lassen.
Somit wird der organisatorische Aufwand bei der OP-Vorbereitung reduziert, weil alles genau passend bereit 
l i e g t .   A u ß e rd e m   e n t s t e h t   e i n e  
enorme  Kostenersparnis  gegenüber 
dem  Einzelkauf  aller  Komponenten. 
Erforderliche  Hygienestandards  können  eingehalten  werden,  ohne  dass 
überflüssige  Lagerbestände  anfallen. 
Und  sollte  ein  Behandlungsset  doch 
nicht  direkt  zum  Einsatz  kommen, 
kann es bis zu fünf Jahre aufbewahrt 
werden.
Implantis hat – aus den bisher bestellten  Individualsets  –  die  beliebtesten 
Artikel  zu  neuen  Implantis-OP-Sets 
zusammengefasst.  Diese  werden  in 
zwei  Ausführungen  angeboten:  ein 
OP-Set für Standardeingriffe und ein 
OP-Set  Pro  für  längere  Operationen. 
Diese  sind  genauso  praktisch  und 
platzsparend  wie  die  Individualsets 
und haben eben den Vorteil, dass diese,  weil  sie  nicht  zusammengestellt 
werden  müssen,  sofort  verfügbar 
sind.
Nähere Informationen bei: 
Implantis 
Mommsenstraße 6 
04329 Leipzig 
Tel.: 0180 5907590 
Fax: 0800 05055123 
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Vorteilhafter präparieren mit Original COOL DIAMANT Schleifern
Als  Premiumprodukt  für  die  umfassende  Präparation  bietet  BUSCH  die 
COOL DIAMANT Schleifer an, die mit 
zahlreichen  diagonal  angeordneten, 
rhombenförmigen Schleiffeldern aus-
gestattet sind. Diese besondere Konstruktion  unterbricht  den  Schleifvorgang  bis  zu  siebenmal  pro  Umdrehung.  Dadurch  wird  die  Zerspanung 
zusätzlich  unterstützt  und  der  Abtransport  der  Späne 
erleichtert. Zur leichten Identifikation 
s i n d   d i e   O r i g i n a l 
C O O L   D I A M A N T 
Schleifer  mit  Feingold beschichtet, 
was  sie  zusätzlich 
gewebeverträglicher 
macht.
D i e   d u r c h g ä n g i g 
übergangslose Diamantierung  bewirkt 
d a s   b r i l l a n t e   u n d 
leichte  Schleifverhal-
ten  und  optimiert  die  Lebensdauer. 
Die Kantenwirkung an den Kühlkanälen  begünstigt  die  Abtragsleistung. 
Das  Programm  an  COOL  DIAMANT 
Schleifern umfasst 124 anwendungsorientierte  Varianten  in  grober,  mittlerer und feiner Diamantkörnung.
Weitere Informationen bei: 
BUSCH & CO. GmbH & Co. KG 
Unterkaltenbach 17–27
51766 Engelskirchen 
Tel.: 02263 860
Fax: 02263 20741 
E-Mail: [email protected] 
www.busch.eu oder 
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Die Produktinformationen beruhen auf Herstellerangaben.
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Produktinformationen
TMC Extrusion: Regeneration und Erhalt parodontaler Gewebestrukturen
Die  orthodontische  Extrusion  nach 
Dr.  Stefan  Neumeyer,  Eschlkam,  ist 
ein  minimalinvasives  Therapiekonzept mit entscheidenden Vorteilen: Es 
kommt  zu  einer  koronalen  Bewegung  der  angrenzenden  parodontalen und alveolären Gewebestrukturen 
und  ein  rezessiver  Gewebeverlust 
wird  verhindert.  „Extrahieren,  Replantieren,  Extrudieren,  Implantieren“ sind die grundsätzlich auszuführenden Schritte. Indem binnen weniger Tage der Zahn oder das Zahnsegment  nach  okklusal  gezogen  wird, 
wandert  das  Gewebe  automatisch 
mit.  Dank  dem  Erhalt  der  bukkalen 
Knochenlamelle  findet  quasi  eine 
körpereigene Augmentation statt – in 
wesentlich  kürzerer  Behandlungszeit 
als bei chirurgischen Verfahren; minimalinvasiv,  schmerzfrei  und  mit  sicherem, vorhersagbarem Ergebnis im 
Sinne  einer  optimierten  Implantatla-
ger-Gestaltung.  Das  Extrusionsbesteck leitet eine gezielte Kraft auf den 
Zahn  bzw.  auf  das  Wurzelsegment 
ein. Die wenigen Instrumente bieten 
ein  Maximum  an  Indikationen.  Das 
Set  TMC  Extrusion  (4628/1)  enthält: 
einen Extrusionsstift (97502L15) und 
eine Linse (97503) – jeweils werkseitig montiert in einer Applikationshilfe 
–,  eine  Extrusionsstange  (97505L25) 
sowie Spanngummis in drei Größen. 
Im zugehörigen Instrumentenset 
4629  sind  alle  geeigneten  rotierenden  Instrumente  für  die  erforderliche Präparation, Kürzung oder Glättung  am  Extrusionsstift,  den  Okklusalflächen  und  auch  am  Zahnsegment zusammengestellt.
Die Extrusionstherapie nach Dr. Neumeyer  als  optimierte  ImplantatlagerGestaltung ist für jeden Zahnarzt einfach anzuwenden und erfordert kein 
spezialisiertes chirurgisches Können.
Weitere Informationen bei: 
Komet Dental 
Gebr. Brasseler GmbH & Co. KG 
Trophagener Weg 25
32657 Lemgo 
Tel.: 05261 701-700
Fax: 05261 701-289 
E-Mail: [email protected] 
www.kometdental.de
CanalPro CHX 2 % ergänzt Spüllösungsprogramm von Coltène
Bei  CanalPro  CHX  2  %  handelt  es 
sich um eine 2%ige Chlorhexidindigluconatlösung,  die  äußerst  effektiv 
gegen  E.  faecalis  und  Pilze  wirkt. 
Empfehlenswert ist vor allem der Ein-
satz  als  Zusatzspülung  nach  EDTAApplikation,  um  die  offenen  Dentintubuli  vor  Reinfektion  zu  schützen, 
oder  während  Revisionen.  Bei  Patienten mit bekannter Chlorallergie ist 
die  Spüllösung  bereits  klinisch  erprobt und wird sowohl prä- als auch 
postoperativ  regelmäßig  eingesetzt. 
Über die Endodontie hinaus wird sie 
bei Gingivitis oder Parodontitis sowie 
bei  Zahnextraktionen  und  in  der  Implantologie verwendet. CanalPro 
CHX  ist  als  Flasche  mit  480  ml  oder 
120  ml  erhältlich.  Zum  klassischen 
Spüllösungsprogramm des Schweizer 
Dentalspezialisten  Coltène  gehören 
neben  der  3-  und  6%igen  CanalPro 
Natriumhypochloritlösung zur Gewebeauflösung  vor  und  während  der 
Aufbereitung des Wurzelkanals auch 
das  besonders  effiziente  CanalPro 
EXTRA, das dank wirkungsstarker Benetzungsmittel  und  spezieller  Ober-
flächenmodifizierer  Gewebe  doppelt 
so schnell auflöst wie handelsübliches 
NaOCl.  Die  mineralische  Schmierschicht  sowie  Dentinrückstände  lassen  sich  im  Anschluss  mit  CanalPro 
EDTA  17  %  mühelos  entfernen.  Zur 
Applikation der Spülungen stehen jeweils  farblich  codierte  Spritzen  zur 
Verfügung.  Verschiedene  Füll-  und 
Wärmstationen  sowie  unterschiedliche Applikationstips runden das Gesamtprogramm ab. 
Weitere Informationen bei: 
Coltène/Whaledent GmbH + Co. KG 
Raiffeisenstraße 30
89129 Langenau 
Tel.: 07345 805-0 
Fax: 07345 805-201 
E-Mail: [email protected] 
www.coltene.com 
Die Produktinformationen beruhen auf Herstellerangaben.
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13.06.13 14:26
Produktinformationen
Rezeptorenanästhesie mit Biofeedject – sanft, sicher und schnell
Die präzise Rezeptorenanästhesie 
nach  Dr.  med.  dent.  Said  Mansouri, 
Aachen,  ersetzt  in  der  Zahnarztpraxis 
die konventionelle Lokalanästhesie mit 
Setzen eines Depots. Septodont, Weltmarktführer im Bereich Lokalanästhetika,  vertreibt  nun  die  revolutionäre 
Idee  als  praktisches  Instrument  unter 
dem  Namen  „Biofeedject“,  mit  dem 
alle  zahnärztlichen  Indikationen,  u.a. 
bei  Extraktion,  Osteotomie,  Wurzelspitzenresektion  (WSR),  Knochenentnahme, in der Implantologie und Parodontologie abgedeckt werden.
Der  neuroanatomisch  revolutionäre 
Ansatz: Die Analgesie beschränkt sich 
auf  die  Rezeptoren  und  damit  rein 
auf  das  erforderliche  Behandlungsfeld; im Gegensatz zur Leitungs- und 
Infiltrationsanästhesie  wird  kein  Lokalanästhetikum-Depot gespritzt. 
Vielmehr  schaltet  Biofeedject  den 
Schmerz genau dort aus, wo der Eingriff geplant wird. Umliegende Nachbarstrukturen  werden  geschont  und 
nicht unnötig betäubt. Biofeedject reduziert  Injektionsschmerzen  durch 
exakte  Drucksteuerung  und  Anpassung  an  die  Gewebedurchlässigkeit. 
Der  Druck  der  Injektion  wird  präzise 
und automatisch an die Permeabilität 
des  jeweiligen  Gewebes (ca. 5 bis 60 
bar) angepasst.
Konservierend,  restaurativ-prothetisch 
sowie oralchirurgisch-implantologisch  tätige  Zahnä r z t e   p ro f i t i e re n 
d u rc h   z a h l re i c h e 
Vorteile:  Erhalt  der 
Propriosensibilität,  Rückmeldung  des 
Patienten bei drohenden Schmerzen, 
insbesondere  bei  unerwarteten  oder 
auch  röntgenologisch  nicht  darstellbaren  Nervenverläufen.  Nervverletzungen sowie die Verletzung von Gefäßen, Lippe, Zunge und Mundboden 
durch den Zahnarzt selbst sind nahezu  ausgeschlossen.  Da  sofort  nach 
der Injektion mit der Behandlung begonnen  werden  kann,  sind  Sicherheit,  Effektivität  und  Zeitersparnis 
weitere  Vorteile  von  Biofeedject. 
Durch  die  automatische  Anpassung 
an  die  Permeabilität  wird  die  intraligamentäre Anästhesie (ILA) maßgeblich erleichtert. Staueffekte, Gewebetraumata und platzende Zylinderampullen  sind  nicht  zu  erwarten.  Patienten wiederum werden es schätzen, 
dass  ein  Taubheitsgefühl  praktisch 
nicht  vorkommt  und  sie  direkt  nach 
der  Behandlung  wieder  lächeln  können, anstatt unter einem oft stundenlangen Taubheitsgefühl zu leiden.
Weitere  Informationen  mit  Erläuterungen  zur  Anästhesieplanung  und 
-durchführung  sowie  klinische  Filmbeispiele sind unter www.septodont.
de  unter  dem  Link  „Biofeedject“  zu 
finden.
Weitere Informationen bei: 
Septodont GmbH 
Felix-Wankel-Straße 9 
53859 Niederkassel 
Tel.: 0228 97126-0 
Fax: 0228 97126-66 
E-Mail: [email protected] 
www.septodont.de
Haftkraft von iBOND® Self Etch entspricht der Belastung eines Klebehakens mit bis
zu sechs Mittelklassewagen
Ein  anschaulicher  Vergleich  zeigt  die 
hohe  Haftfestigkeit  von  iBOND®  Self 
Etch:  Bei  der  Messung  der  Verbundfestigkeit im Scherversuch kann man 
nach  24-stündiger  Lagerung  einen 
mit  iBOND®  Self  Etch  befestigten 
Prüfkörper  mit  einem  Durchmesser 
von 2,38 mm mit bis zu 20 kg belasten.  Berücksichtigt  man  die  Größe 
der Klebefläche, würde dies hochgerechnet  einem  gewöhnlichen  Klebehaken entsprechen, wie man ihn aus 
dem  Badezimmer  kennt 
(Durchmesser  =  4  cm), 
der  mit  fast  6.000  kg, 
also  etwa  sechs  Mittelklassewagen, belastet 
wird.  Das  hohe  Haftpotenzial des All-in-one-Adhäsivs  der  7.  Generation 
wurde  bereits  in  zahlreichen In-vitro-Studien 
sowie  in  der  klinischen 
Langzeitanwendung  mehrfach  belegt. iBOND® Self Etch eignet sich für 
die  Befestigung  direkter  lichthärtender  Kompositwerkstoffe,  indirekter  Restaurationen  in  Kombination 
mit  einem  lichthärtenden  Befestigungskomposit  und  für  die  Behandlung überempfindlicher Zahnbereiche.
Weitere Informationen bei: 
Heraeus Kulzer GmbH 
Grüner Weg 11 
63450 Hanau
Tel.: 06181 35-0 
E-Mail: [email protected] 
www.heraeus-dental.com 
Die Produktinformationen beruhen auf Herstellerangaben.
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Produktinformationen
Mehr Platz fürs Equipment
Das  Unternehmen  DEMED  Dental 
Medizintechnik  bietet  zur  Arbeitsflächenerweiterung  bei  den  Gerätewagen der E-Serie und D-Serie ein neues 
Edelstahltray  als  Zubehör  an.  Somit 
stehen  bei  den  Gerätewagen  durch 
die  Trays  40  cm  mehr  Arbeitsfläche 
zur Verfügung; die Gesamtbreite der 
Arbeitsfläche  bei  der  E-Serie  beläuft 
sich  dann  auf  80  cm  und  bei  den  
D-Modellen auf 90 cm. 
Das  Tray  kann  beidseitig  in  eine  vorgesehene  Normschiene  eingehängt 
werden und bietet Platz für das Endo- 
oder  Chirugie-Equipment  mit  einem 
Gewicht bis zu 5 kg. Zusätzlich kann 
optional  eine  weitere  Normschiene 
zum  Anbringen  von  Haltern  angebracht werden. 
Die Arbeitsflächenerweiterungen 
sind  ab  sofort  erhältlich  und  auch  
für  bereits  im  Einsatz  befindliche  
DEMED-Geräte  der  E-  und  D-Serie 
passend. 
Weitere Informationen bei:
DEMED Dental Medizintechnik e.K.
Nelkenweg 25, 71336 Waiblingen
Tel.: 07151 270760
Fax: 07151 270761 
E-Mail: [email protected]
www.demed-online.de
Bewährte Qualität in neuem Design
Die alkoholfreie Mundspüllösung  
DYNEXAN  PROAKTIV®  mit  0,2  % 
Chlorhexidin  zur  effektiven  Keimreduktion – sowohl in der Zahnarztpraxis als auch in der Nachsorge zuhause 
–  wird  weiterhin  in  ihrer  bewährten 
Rezeptur  angeboten,  es  ändert  sich 
lediglich  das Design. Erstmalig ist die 
Verpackung zweisprachig, in Deutsch 
und Englisch gekennzeichnet. Kreussler  Pharma  bietet  somit  ein  Produkt, 
das nun auch an fremdsprachige Patienten empfohlen werden kann.
Weitere Informationen bei: 
Chemische Fabrik 
Kreussler & Co. GmbH
Postfach 12 04 54
65082 Wiesbaden
Rheingaustr. 87–93
65203 Wiesbaden
www.kreussler.com 
infiniDent erweitert bestehende Produktpalette
Ab  sofort  haben  inLab-Kunden  die 
Wahl zwischen dem bewährten zweiteiligen  verklebten  Zirkonoxidabutment – bestehend aus einer Titanbasis und einer Mesostruktur aus Zirkoniumdioxid  –  oder  einem  einteiligen 
inDividual  TI  Abutment.  Ab  inLab 
Software  4  können  Zahntechniker 
schnell und einfach individuelle Emergenzprofile und anatomische Formen 
gestalten,  ohne  in  weitere  Software 
oder ein aufwendiges Training zu investieren. Sie konstruieren die Mesostruktur  wie  gewohnt  und  bestellen 
diese  über  das  infiniDent-Portal  als 
inDividual  Abutment.  infiniDent  fer-
tigt  das  gewünschte  Abutment  aus 
CE-zertifizierten  Materialien  mit  umfassender  infiniDent-Garantie.  Die 
technische  Voraussetzung  für  die 
Konstruktion  der  inDividual  Abutments ist die inLab SW 4 sowie eine 
für die jeweilige Situation gewünschte  TiBase  von  Sirona  zur  Erfassung 
der  Implantatposition;  dabei  sind 
zum  Marktstart  bereits  eine  Vielzahl 
der als TiBase erhältlichen Anschlusssysteme  für  die  gängigsten  Implantatsysteme  verfügbar.  Als  Service  für 
das  Labor  wird  jedes  inDividual  TI 
Abutment  mit  einer  Laborschraube 
und einem Ersatz-Scanbody ausgelie-
fert.  Die  Auswahl  der  unterstützten 
Implantatsysteme wird ständig erweitert.  Eine  genaue  Übersicht  findet 
sich  unter  www.infinidentservices.
com.
Weitere Informationen bei: 
infiniDent Services GmbH 
Berliner Allee 58 
64295 Darmstadt 
Tel.: 06151 3961818
Fax: 06151 3961825 
E-Mail: 
[email protected] 
www.infinidentservices.com
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Produktinformationen
Nachhaltige Technologie für die Periimplantitis-Therapie
Für  das  mechanische  Débridement 
der  Oberflächen  von  Metallimplantaten  hat  Straumann  kürzlich  ein 
neues Instrument vorgestellt. Mithilfe 
der  „TiBrush“  soll  sich  die  Behandlungszeit  signifikant  verkürzen  und 
die Lebensdauer von Implantaten ver-
längern.  Nach  Angaben  des  Dentalunternehmens ist die TiBrush dreimal effektiver [1] im Vergleich zu einer Metallkürette und schont die Implantatoberflächen  aus  Metall.  Die 
feinen  Titanborsten  des  Instruments 
aus  medizinischem  Edelstahl  sollen 
den Zugang zu den Implantatgewinden  erleichtern.  Jedes  Instrument  ist 
steril und einzeln verpackt und für die 
Behandlung bei nur einem Patienten 
bestimmt.  Für  optimale  Ergebnisse 
beim  Débridement  und  ein  besseres 
taktiles  Feedback  empfiehlt  Straumann  ausdrücklich  den  Einsatz  in 
Verbindung  mit  einem  oszillierenden 
Handstück,  was  bei  der  Evaluierung 
der  TiBrush  durch  8  Zahnärzte  und 
26  Patienten  unter  klinischen  Bedingungen erkannt wurde.
Literatur: 
[1] Schwarz F: More efficient and effective – cleaning efficiency on contaminated  titanium  discs.  Publication 
under review at Clin Oral Invest (data 
on file: P1.245–008V).
Weitere Informationen bei: 
Straumann GmbH 
Jechtinger Straße 9 
79111 Freiburg
Tel.: 0761 450-10 
Fax: 0761 450-1149 
E-Mail: [email protected] 
www.straumann.de
CB12® – speziell gegen Halitosis entwickelt
einzigartige  Kombination 
aus Zinkacetat und Chlorhexidin  ermöglicht  eine 
effektive Wirkung bei relativ  niedrigen  Dosierungen.  Dadurch  treten 
auch bei langfristiger Anwendung  keine  unangenehmen Nebenwirkungen  wie  beispielsweise 
die  für  Chlorhexidin  bekannte  Verfärbung  der 
Zähne  auf.  Darüber  hinaus überzeugt CB12 
durch  seinen  angenehm 
milden  Geschmack.  Eine 
Spülung  einmal  täglich 
mit 10 ml CB12 wirkt für 
Die  Mundspülung  mit  der 
patentierten Wirkformel aus 
0 , 3   %   Z i n k a c e t a t   u n d 
0,025 %  Chlorhexidin  wurde  speziell  gegen  Halitosis 
entwickelt  und  enthält  zusätzlich  zum  Schutz  gegen 
Karies 0,05 % Natriumfluorid (entspricht 226 ppm Fluorid). Sie neutralisiert die für 
Mundgeruch verantwortlichen  Gase,  beugt  deren 
Neubildung vor und löst somit das Problem an der Wurzel.  CB12  wird  von  MEDA 
Pharma  vertrieben  und  ist 
exklusiv  in  Apotheken  erhältlich. Die patentierte und 
die  nächsten  12  Stunden.  Um  rund 
um  die  Uhr  vor  Mundgeruch  geschützt zu sein, empfiehlt es sich, die 
Mundspülung  morgens  und  abends 
anzuwenden – am besten direkt nach 
dem  Zähneputzen.  CB12  ist  in 
250-ml-Flaschen mit praktischem Dosiermechanismus  zu  einem  UVP  von 
12,95 € (PZN 9515378) erhältlich.
Weitere Informationen bei: 
MEDA Pharma GmbH & Co. KG 
Benzstraße 1 
61352 Bad Homburg v. d. Höhe 
Tel.: 06172 888-01 
Fax: 06172 888-2740 
E-Mail: [email protected] 
www.medapharma.de 
Weitere Neuprodukte
seitens der Dentalindustrie finden Sie auf
www.zmk-aktuell.de/dentalindustrie
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Termine
10. Juli 2013
Der Deutsche Zahnärzte
Verband lädt zum Symposium | Der Deutsche
Zahnärzte Verband e.V.
(DZV) veranstaltet in
Kaarst ein hochkarätig besetztes Branchensymposium. Rund 30 Experten vermitteln geballtes Fachwissen und neue Aspekte
zum „Unternehmen Zahnarztpraxis“. Ein deutschlandweit einzigartiges Lernerlebnis
für Zahnärzte und ihre Teams – mit Workshops und Trainings, Podiumsdiskussionen und individuellen BeratungsSessions. Mit Spannung erwartet werden auch die Impulsvorträge von Ulrike Flach, Parlamentarische Staatssekretärin,
und Zahnarzt Martin Hendges (KZV Nordrhein) zu den wirtschaftlichen Perspektiven der freien Zahnärzteschaft. Die
Veranstaltung wird mit 6 Fortbildungspunkten bewertet.
Nähere Informationen bei:
Deutscher Zahnärzte Verband e. V., Gabriele Hähn
Sattlerweg 14, 51429 Bergisch Gladbach
Tel.: 02204 97623-11, Fax: 02204 97623-50
E-Mail [email protected]
Anmeldung und ausführliches Programm unter
www.dzv-netz.de
Schnell und bequem: zertifizierte Online-Fortbildung | Bereits seit geraumer Zeit bietet die GABA als
Spezialist für orale Prävention das eLearning-Tool „Erosion“ speziell für Zahnärzte, Zahnhygieniker/-innen, Prophylaxeassistentinnen, Zahnarzthelferinnen und das
Apothekenfachpersonal an. Das Fortbildungsmodul wurde in Zusammenarbeit mit der Deutschen Gesellschaft
für Präventivzahnmedizin (dgpzm) entwickelt. Es vermittelt das nötige Grundwissen über die Erkrankung sowie
einfache Schritt-für-Schritt-Anleitungen für das Management von Patienten mit Zahnerosion. Darüber hinaus
enthält es hilfreiche Anregungen für eine professionelle
Beratung der Betroffenen. Ab sofort erhalten alle Zahnärzte, die den Online-Wissenstest bei dem GABA eLearning-Tool zum Thema Zahnerosion erfolgreich bestanden
haben, drei Fortbildungspunkte nach den Leitsätzen und
Empfehlungen der Kassenzahnärztlichen Bundesvereinigung. Das Teilnahmezertifikat kann zuhause bequem heruntergeladen und ausgedruckt werden.
Das eLearning-Tool „Erosion“ ist erreichbar unter:
http://elearningerosion.com/de/elearning_erosion.html
Weitere Informationen bei:
GABA GmbH, Berner Weg 7, 79539 Lörrach
Tel.: 07621 907-0, E-Mail: [email protected]
www.gaba-dent.de
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18. September 2013
25. September 2013
Hamburg
Köln
Implantologie: Simply Smarter Days 2013 | Mit seinen Simply Smarter Days bietet Implant
Direct Implantologen und implantologisch tätigen Zahnärzten bereits seit fünf Jahren
eine Plattform zum fachlichen Dialog.
Mit „K.I.S.S – Keep Implantology smart and simple“ referiert Dr. Achim Sieper über sein erfolgreiches Praxiskonzept. Kurzweilig berichtet er darüber, wie man Patienten
mit einfach zu handhabenden, ästhetisch beeindruckenden
und langlebigen Zahnersatz-Versorgungskonzepten begeistert – und mit wenigen Behandlungsterminen echte
Erfolgserlebnisse schafft. Die dreistündigen Veranstaltungen beginnen jeweils um 18 Uhr und werden mit 2
Fortbildungspunkten bewertet.
Das Unternehmen Implant Direct versteht die Veranstaltung als einen wertigen Service für Neukunden – daher ist
die Teilnahme nicht nur kostenlos, so Timo Bredtmann,
Sales Director Germany bei Implant Direct, sondern wird
entsprechend den Leitsätzen und Empfehlungen der BZÄK
zur zahnärztlichen Fortbildung mit 2 Fortbildungspunkten
bewertet. Die Punktebewertung erfolgt nach BZÄK und
DGZMK.
Weitere Details zu den Simply Smarter Days 2013 finden Sie unter www.implantdirect.de
Anmeldungen werden telefonisch
unter 00800 4030 4030, per Fax unter +41 44 567 8101
oder per Mail unter [email protected] entgegengenommen.
21. September 2013
DENTSPLY Maillefer holt Endo-Experten Cliff Ruddle
nach Deutschland | Clifford J. Ruddle (DDS, FICD, FACD)
hat die moderne Endodontie wesentlich mitgeprägt und
vorangebracht. Unter der Schirmherrschaft von DENTSPLY
Maillefer präsentiert der hochkarätige Experte aus den USA
die Endodontologie in einer neuen Dimension. Zahnärzte
haben jetzt die seltene Gelegenheit, den Spezialisten auf
seiner einzigen diesjährigen Veranstaltung in Deutschland
live zu erleben und persönlich kennenzulernen. Das Highlight der Endo-Fortbildung findet am Samstag, 21. September 2013, im Dorint Hotel Frankfurt-Niederrad statt
und wird durchgehend simultan ins Deutsche übersetzt. In
seinem Vortrag stellt Dr. Ruddle neueste Konzepte, Strategien und Techniken für eine dauerhaft erfolgreiche Wurzelkanalaufbereitung vor. Im Mittelpunkt des anschließenden
Workshops stehen die Aufbereitung mit dem exzentrisch
rotierenden Feilensystem PROTAPER™ NEXT und die Obturation mit GUTTACORE™.
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Termine
Es empfiehlt sich eine frühzeitige Anmeldung, da die Teilnehmerzahl für den Workshop limitiert ist; die Plätze werden nach dem Eingangsdatum der Anmeldung vergeben.
Weitere Informationen und ein Formular für die schnelle
Anmeldung per Fax finden Interessenten unter
www.dentsply.de oder unter der gebührenfreien
DENTSPLY Service-Line für Deutschland 08000 735000.
21. September 2013
Perfekt ver„zahnt“: 3. DENTRY Dentalkongress Ruhr
| Zu den Themen der 3. Auflage des DENTRY Dentalkongresses Ruhr im Forschungs- und Entwicklungszentrum
Witten gehören u. a. das Qualitätsmanagement im digitalen Workflow, biologisierte Implantate sowie Langzeitveränderungen beim Einsatz von Hybridkeramik. Zudem
wird es erstmalig einen Symposiumsblock mit Kurzvorträgen zu aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnissen aus den
Forschungen der Zahnklinik Witten geben. Einen besonderen Höhepunkt des Kongresses markiert die Verleihung des
mit 2.500 € dotierten 1. DENTRY AWARD für vorbildliche
Kooperationen zwischen Praxis und Labor, unterstützt
durch die Firma Flemming Dental. Bis zum 31. August
2013 sind Interessenten aufgerufen, ihre Ideen und Projekte einzureichen.
Veranstaltet wird der DENTRY vom regionalen Netzwerk
MedEcon Ruhr und der ZBZ Witten GmbH. Für die Teilnahme am Kongress, der durch eine Industrieausstellung begleitet wird, erhalten Zahnmediziner voraussichtlich 8 Fortbildungspunkte gemäß ZÄKWL.
Informationen zum Kongress und zur Ausschreibung
des DENTRY AWARD finden Sie unter www.dentry.de
23. September 2013
Start des 13. Masterstudiengangs „Lasers in Dentistry” | Das Bewerbungsverfahren für den 13. Master of
Science in „Lasers in Dentistry“ hat begonnen. Der Masterkurs wird bereits seit 2004 in Kooperation mit dem AALZ
(Aachener Arbeitskreis für Laserzahnheilkunde) angeboten
und ist weltweit der erste akkreditierte Masterstudiengang
in der Zahnmedizin. Die theoretischen Grundlagen des Lasers und sein praktischer Einsatz in der Zahnheilkunde sind
Hauptgegenstand des angebotenen Masterstudiengangs.
Die Studienteilnehmer nutzen während der Skill-Trainings
und praktischen Übungen in den modernen Seminarräumlichkeiten am Aachener Universitätsklinikum verschiedene
Lasersysteme führender Hersteller mit allen angebotenen
Wellenlängen. Alle nötigen organischen Materialien und
geeignete Laserschutzbrillen zum selbstständigen Üben
mit dem Laser werden bereitgestellt. Das Programm ist in
430
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10 Präsenzmodule à 4–5 Tage eingeteilt. Während der Studiendauer von 2 Jahren stehen die Studierenden über ein
E-Learning-Programm in ständigem Austausch mit den Dozenten und erhalten nach erfolgreich abgeschlossenem
Studium 466 Fortbildungspunkte zur Vorlage bei der
Bundeszahnärztekammer sowie 60 ECTS Leistungspunkte,
die über das European Credit Transfer and Accumulation
System (ECTS) vergeben werden.
Für den nächsten Master, der am 23. September 2013 an
der RWTH in Aachen startet, können sich approbierte
Zahnärztinnen und Zahnärzte mit 2 Jahren Berufserfahrung bewerben. Wissenschaftlicher Leiter ist Prof. Dr. med.
dent. Norbert Gutknecht, Professor der Klinik für Zahnerhaltung, Präsident der Deutschen Gesellschaft für Laserzahnheilkunde (DGL) sowie der World Federation for Laser
Dentistry (WFLD).
Weitere Informationen und Anmeldungen sind erhältlich unter www.academy.rwth-aachen.de/de/lasers oder
bei Frau Verena Jacoby, Tel.: 0241 8023543,
E-Mail: [email protected]
Heraeus Kulzer Academies: einfach online anmelden | Die neue Kurs-Website unter www.heraeus-kulzer.com/kursprogramm hilft Zahntechnikern bei der Suche und Anmeldung zum Programm der Heraeus Kulzer
Academies. Hier finden Besucher alle Informationen zu
den Kursen rund um die digitale und klassische Prothetik sowie die erfolgreiche Unternehmensführung. Sie
wählen ihren Wunschkurs nach Thema, Referent, Ort
oder Termin und die Ampel zeigt, ob noch Plätze frei
sind. Interessierte können ab sofort mehrere Personen
gleichzeitig online anmelden.
Weitere Informationen und Hilfe bietet zudem das aktuelle Programmheft der Heraeus Kulzer Academies. Es
informiert übersichtlich über mehr als 175 Fortbildungen, 24 Referenten und 19 Veranstaltungsorte. Das
Programmheft steht unter www.heraeus-kulzer.com/
kursprogramm zur Verfügung.
Alternativ zur Online-Anmeldung können Interessierte sich weiterhin telefonisch oder schriftlich anmelden über
Janice Hufnagel
Tel.: 06181 35-4014
bzw. [email protected]
oder über
Silvia Budecker
Tel.: 06181 35-3924
bzw. [email protected]
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Termine
26. – 29. September 2013
Bone Management sowie Adjusting and Polishing
Kits populär in Fernost | Gemeinsam mit Prof. Dr. Dr.
Rainer Schmelzeisen, Ärztlicher Direktor der Klinik für
Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie am Universitätsklinikum Freiburg, reisten Mitarbeiter der Firma Meisinger Mitte April nach Japan. In Tokio und Yokohama, wo ortsansässige Zahnarztpraxen und Dentallabore zunächst einen Einblick in ihren Arbeitsalltag gewährten, stießen die neuen
„Adjusting and Polishing Kits“ sowie die „Intraoral Adjusting Kits“ der „Luster“-Reihe auf besonderes Interesse. Höhepunkt der Reise war das Implantologie-Symposium des
Dentalhändlers Implatex. Prof. Dr. Dr. Schmelzeisen bot
mehr als 150 japanischen Zahnärzten ein abwechslungsreiches Programm, bei dem es u. a. um das für alle gängigen Implantatsysteme geeignete Bone-ManagementSystem „Split Control“ ging.
Im Herbst dieses Jahres werden sich Prof. Dr. Dr. Schmelzeisen und das Unternehmen Meisinger für die japanische
Gastfreundschaft revanchieren: Dann nämlich werden
zahlreiche japanische Zahnärzte zum Gegenbesuch in
Deutschland erwartet. Unter dem Motto „Implantology
meets German History“ wird für die Gäste vom 26.–29.
September 2013 ein spannendes Paket aus wegweisenden
Vorträgen und kulturellen Highlights geschnürt.
Weitere Informationen bei:
Hager & Meisinger GmbH
Hansemannstraße 10, 41468 Neuss
Tel.: 02131 2012-0, Fax: 02131 2012-222
E-Mail: [email protected], www.meisinger.de
4.–5. Oktober 2013
konzepte für den individuellen Praxiserfolg im Fokus der
Veranstaltung. Beim „internationalen Podium“ (mit Simultanübersetzung) am ersten Kongressnachmittag überzeugen internationale Referenten mit ihrem Fachwissen das
Auditorium und stellen sich den Fragen der Besucher. Parallel hierzu diskutieren Referenten aus Zahnmedizin und
Zahntechnik prothetisch orientierte Sichtweisen, u. a. zu
den Themen „Vollkeramik auf Implantaten“, „Verschraubte Brückenkonstruktionen“, „Verbindungselemente wie Locatoren“, „Das All-on-4-Konzept in der Praxis“
oder „Implantatprothetisches Troubleshooting“. Darüber
hinaus werden Praxiserfahrungen sowie verschiedene chirurgische Herangehensweisen vorgestellt und im Plenum
fachlich besprochen. Beide Tage bieten auch aktuelles Wissen für die implantologische Assistenz und für Zahnmedizinische Fachangestellte, z. B. rund um die Prophylaxe bei
Implantaten, Parodontitis- und Kariesdiagnostik sowie zum
Thema Hygienemanagement (inkl. Kursskript und neue
Richtlinien des Robert-Koch-Instituts). Parallel zu den Vorträgen am Freitag informiert ein GOZ-Seminar über die
wichtigsten Änderungen des Paragrafenteils, den richtigen
Umgang mit den neuen Formularen und die korrekte Umsetzung der Faktorerhöhung inklusive einer passenden Begründung.
Bereits am Freitagmorgen laufen kombinierte Theorie- und
Demonstrationskurse zu unterschiedlichen Themen. Darüber hinaus bietet sich ein Besuch der Dentalausstellung mit
mehr als 80 Ausstellern oder die Teilnahme an einem der
sieben Firmenworkshops an. Für DGZI-Mitglieder belaufen
sich die Kongressgebühren auf 245 Euro, Assistentinnen
erhalten eine Ermäßigung, Studenten zahlen lediglich die
Tagungspauschale in Höhe von 98 Euro (zzgl. MwSt.). Für
alle Anmeldungen, die bis 29. Juli 2013 eingehen, gibt es
einen Frühbucherrabatt. Das Programm inkl. Anmeldeformular kann ab sofort per Fax unter 0341 48474-390 angefordert sowie von der Homepage der DGZI unter
www.DGZI.de heruntergeladen werden.
Weitere Informationen und Anmeldung
per E-Mail an [email protected] oder telefonisch unter 0211 16970-77
18. Oktober 2013
m&k Akademie: Bonespreading oder Blockaugmentation? | Unter dieser Fragestellung wird im Rahmen der
Fortbildungsveranstaltung der m&k Akademie am 18. Oktober 2013 in Hamburg der Oberstarzt Prof. Dr. Dr. KaiOlaf Henkel, leitender Arzt der Abteilung Mund-, Kieferund Gesichtschirurgie/Plastische Operationen und Oralchi-
„Praxisorientiere Implantologie“ beim DGZI-Kongress
in Berlin | Auch beim diesjährigen Kongress der Deutschen Gesellschaft für Zahnärztliche Implantologie (DGZI)
am 4. und 5. Oktober im Hotel Palace in Berlin stehen praxisnahe und nachhaltige implantologische Behandlungs-
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Termine
rurgie am Bundeswehrkrankenhaus Hamburg, eine Übersicht aktueller Produkte für die Augmentation und ihrer
Hersteller bieten und unterschiedliche Augmentationstechniken unter Einbeziehung verschiedener Materialien erläutern. Dem theoretischen Grundlagenwissen wird dabei
praktisches Know-how zur Umsetzung anhand von OPMitschnitten beispielsweise zum Thema Bonespreading zur
Seite gestellt. An das Vortragsprogramm schließt sich ein
Hands-on-Kurs an, bei dem die vorgestellten Techniken am
Schweinekiefer geübt werden. Die zur Verfügung stehenden Arbeitsplätze sind für die Chirurgie mit allen notwendigen Instrumenten und Geräten ausgerüstet.
Die Kursgebühr für den Vortrag mit OP-Mitschnitten beträgt 150,- Euro, für den Hands-on-Kurs 180,- Euro und
der Paketpreis für beide Module 300,- Euro (alle Preise inkl.
MwSt.). Pro Modul werden fünf Fortbildungspunkte vergeben.
Informationen zur Anmeldung und Termine der m&k
Akademie sind auf www.mk-akademie.info einsehbar
oder über das Serviceteam der m&k gmbh, Bereich Dental,
Tel.: 036424 811-0, E-Mail: [email protected]
erhältlich.
Update MDI: Vortrag zu aktuellen Studienergebnissen und klinischen Erfahrungswerten
Mit den MDI Mini-Dental-Implantaten bietet 3M ESPE
nicht nur ein ganzes Portfolio an klinisch bewährten Lösungen für die Prothesenstabilisierung, sondern unter
der Dachmarke Espertise auch ein entsprechendes Fortbildungsangebot zu diesem Thema. Je nach Wissensstand können Zahnärzte in Vorträgen, Seminaren und
Workshops sich Know-how aneignen oder vorhandenes
Wissen vertiefen. Für einen guten Einstieg in die minimalinvasive Implantologie empfiehlt sich der Besuch des
Informationsvortrages „Update MDI: Mini-Dental-Implantate in Wissenschaft und Praxis“, bei dem ein Wissenschaftler und ein Praktiker gemeinsam aktuelle Studienergebnisse und klinische Erfahrungswerte präsentieren. Während der IDS 2013 in Köln stellten sich beispielsweise in der Lounge des 3M ESPE-Messestandes
PD Dr. Friedhelm Heinemann aus Morsbach, PD Dr. Torsten Mundt von der Universität Greifswald sowie Dr.
Winfried Walzer aus Berlin der Herausforderung.
24. – 26. Oktober 2013
Alterszahnmedizin im Fokus des 54. Bayerischen
Zahnärztetages | Die zentrale Fortbildungsveranstaltung
der bayerischen Zahnärzte vom 24. bis 26. Oktober 2013
in München steht unter dem Motto „Biss im Alter – die
Zahnbehandlung des gealterten Patienten“. Veranstalter
sind die Bayerische Landeszahnärztekammer (BLZK) und
die Kassenzahnärztliche Vereinigung Bayerns (KZVB) in Kooperation mit der Deutschen Gesellschaft für Alterszahnheilkunde (DGAZ). Parallel laufen das Programm „Praxiswissen mit Biss“ für das zahnärztliche Personal sowie eine
Dentalausstellung. Die Referenten beleuchten Behandlungskonzepte für aktive Ältere, für gebrechliche und für
pflegebedürftige Menschen – von der Parodontologie über
die Implantologie bis hin zur Endodontie, Kieferorthopädie
und Prothetik. Auch über das Betreuungskonzept für ältere
Menschen von der Landeszahnärztekammer Baden-Württemberg, über Möglichkeiten der mobilen Behandlung sowie über aktuelle Themen wie das Pflegeneuordnungsgesetz wird berichtet.
Der Verein zur wissenschaftlichen Zahnheilkunde in Bayern
vergibt im Rahmen des Zahnärztetages einen Dissertationspreis, den Prof. Dieter Schlegel Wissenschaftspreis. Die
DGAZ ehrt mit dem DENTSPLY-Stipendium für Seniorenzahnmedizin herausragende Zahnmediziner.
Informationen zum Programm und zur Anmeldung
finden Sie unter www.bayerischer-zahnaerztetag.de
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Dr. Winfried Walzer während des Vortrages in der Lounge des
IDS-Messestands von 3M ESPE.
Anhand der Ergebnisse unterschiedlicher Studien konnten sie belegen, dass sich das Implantatsystem bereits
klinisch bewährt hat, und mithilfe zahlreicher klinischer
Fallbeispiele das chirurgische und prothetische Vorgehen beim Einsatz von Mini-Dental-Implantaten im zahnlosen Kiefer demonstrieren. Vorgestellt wurden zudem
das Konzept der strategischen Pfeilervermehrung zur
Stabilisierung von Teilprothesen und ein entsprechendes
Klassifizierungssystem. Die Referenten waren sich einig,
dass Mini-Dental-Implantate insbesondere in atrophierten, zahnlosen Kiefern eine Alternative zu konventionellen Implantaten darstellen.
Weitere Informationen und Veranstaltungstermine
sowie Fortbildungsprogramm zum Thema Mini-Implantate sind unter www.3MESPE.de/Veranstaltungen
verfügbar.
Weitere Informationen bei:
3M Deutschland GmbH, ESPE Platz, 82229 Seefeld
Tel.: 08152 700-0, www.3MESPE.de
ZMK | Jg. 29 | Ausgabe 6 _________________ Juni 2013
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Termine
Fortbildung zu Ehren von Prof. A. Knappwost | Den
100. Geburtstag von Prof. A. Knappwost, dem Begründer
der Depotphorese® und der Tiefenfluoridung, nimmt die
Humanchemie GmbH zum Anlass für eine Fortbildungsveranstaltung am 25. und 26. Oktober in Hamburg. Der
erste Tag wird im Zeichen der Dentalhygiene mit dem
Schwerpunktthema Tiefenfluoridierung sowie Tiefenfluorid Junior stehen, der zweite Tag ist der Depotphorese® mit
Cupral® gewidmet. Hier werden u.a. die vielfältigen Therapiemöglichkeiten der neuesten Depotphorese®-GeräteGeneration MAGIS® behandelt. Neben kollegialem Austausch wird auch für mitreisende Familienmitglieder durch
ein Rahmenprogramm für ausreichend Abwechslung gesorgt. Da alle Bausteine der Veranstaltung einzeln buchbar
sind, kann sich jeder seine 100-Jahre-Tour individuell gestalten.
Weitere Informationen und Anmeldungen unter:
HUMANCHEMIE GmbH
Hinter dem Kruge 5, 31061 Alfeld Leine
Tel.: 05181 24633, Fax: 05181 812 26
www.humanchemie.de
E-Mail: [email protected]
Hochwasser 2013
Jetzt spenden!
© Reuters
* 5€ zzgl. Kosten einer normalen SMS. 4,83€ gehen direkt an ADH.
25. – 26. Oktober 2013
Durch sintflutartige Regenfälle hat die Hochwasserlage vielerorts
verheerende Ausmaße angenommen. Mit den Folgen werden die
Menschen noch lange zu kämpfen haben. Aktion Deutschland Hilft
leistet Hilfe. Helfen auch Sie den Menschen - mit Ihrer Spende.
Spendenkonto 10 20 30, Sozialbank Köln (BLZ 370 205 00)
Stichwort: Hochwasser
Charity-SMS: Senden Sie ADH an die 8 11 90 (5€*)
Oder online: www.Aktion-Deutschland-Hilft.de
Das Nobel Biocare Symposium der Region D-A-CH
27. – 28. Juni 2014 in der BMW Welt München – Vorkongress 26. Juni
Für den 27. und 28. Juni 2014 lädt Nobel Biocare zum
Symposium für die Region D-A-CH (Deutschland, Österreich, Schweiz) in die BMW Welt nach München ein. Unter wiss. Leitung von Prof. Dr. Dr. Dr. h.c. Friedrich Wilhelm Neukam, Erlangen, werden internationale Top-Referenten ihre wissenschaftlichen Ergebnisse und Erfahrungen mit zeitgemäßen Behandlungskonzepten der
dentalen Implantologie und CAD/CAM-Technik vorstellen
und diese gemeinsam mit den Teilnehmern diskutieren.
Die Implantologen und Zahntechniker erwartet ein abwechslungsreiches und wissenschaftlich hochkarätiges
Programm der Extraklasse.
Zusätzlich zum Symposium findet am 26. Juni ein Vorkongress statt. In kleinen Workshop-Gruppen profitieren
Zahnärzte und Zahntechniker gleichermaßen vor allem
von der Möglichkeit konkrete Fragen mit den Spezialisten
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zu besprechen – eine Garantie für den intensiven Wissenstransfer.
Die Teilnehmeranzahl ist limitiert. Ab sofort können sich
interessierte Zahnärzte und Zahntechniker mit einer
E-Mail an [email protected] unverbindlich
einen Platz als InteressentIn sichern und aktuelle Informationen rund um das Programm sowie die Referenten erhalten.
Weitere Informationen:
Nobel Biocare Deutschland GmbH
Stolberger Straße 200, 50933 Köln,
Gönül Kayan, Tel.: 0221 500 85 151
Alisa Pickel, Tel.: 0221 500 85 128,
E-Mail [email protected]
www.nobelbiocare.com
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Vorschau
Zahnheilkunde
Wie viel Okklusion braucht der
Mensch?
Elektronische Registrierung – warum – was – womit | Bereits seit
den ersten Versuchen, die Bewegung
des Unterkiefers durch mechanische
extraorale Aufzeichnungssysteme zu
erfassen, z. B. durch Walker 1886,
gibt es parallel zu diesen mechanischen Überlegungen auch die Frage, welche Voraussetzungen für eine
neuromuskuläre Steuerung des stomatognathen Systems notwendig
sind. Unter diesem Aspekt nimmt der
Autor Dr. Ulrich Wegmann an ausgewählten Beispielen die Beurteilung
elektronischer Registriersysteme vor.
Management
Praxis, Porsche, Pleite?
Beratung mit Biss: Klartext für die
Ausgabe 7-8 | Juli/August 2013
Praxis | Auch wenn der Umsatz anscheinend stimmt, so ist es für den
Praxisinhaber doch unabdingbar, die
wirtschaftliche Planung und die Liquidität der Praxis kontinuierlich zu beobachten. Nur wer plant und analysiert, kann bei Fehlentwicklungen der
wirtschaftlichen Situation rechtzeitig
eingreifen und beispielsweise die
Steuervorauszahlung anpassen, einen Abrechnungscheck durchführen
oder die Personalsituation überdenken.Dipl.-Volkswirt Karl Alexander
Mandl klärt auf.
Kultur | Freizeit
Bonjour, Monsieur Milliardär |
Unser Reiseautor Helge Sobik war unterwegs auf den exklusivsten vier
Quadratkilometern Land an der Côte
d´Azur – wo Madonna, Clooney & Co
Urlaub machen. Wer dort noch kurz
vor Sonnenuntergang flaniert und
Impressum
Abo-Verwaltung: Tel.: 07433 952-0
»ZMK«, Zahnheilkunde · Management · Kultur
Bezugsmöglichkeiten: Bestellungen nehmen der Verlag und alle Buchhandlungen im In- und Ausland entgegen.
ZMK online: www.zmk-aktuell.de
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Postfach 10 09 63, 72309 Balingen,
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nicht gerade einen großen Fotoapparat vorm Bauch hängen hat, muss
einfach irgendwie dazu gehören.
Plötzlich grüßt jeder jeden, ruft
„Bonsoir“, deutet ein Winken an.
Denn abends ist auf dem Cap
d´Antibes auf ungefähr halbem Weg
zwischen Cannes und Nizza nur noch
unterwegs, wer hier in einer der gewaltigen Villen wohnt. Der Status ist
plötzlich egal. Es ist die Uhrzeit, wenn
das Cap d´Antibes zum Dorf wird.
F&W Mediencenter GmbH, 83361 Kienberg
Telefon 08628 9884-0, www.fw-medien.de
Diese Zeitschrift ist der IVW-Informationsgemeinschaft zur
Feststellung der Verbreitung von Werbeträgern e.V. angeschlossen.
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