Die ZMK online – www.zmk-aktuell.de Zahnhei l kunde | Ma na ge m e nt | Kult ur Ausgabe 6 29. Jahrgang Juni 2013 ISSN 1862-0914 E12169 8,– Euro Zahnheilkunde Kleben oder nicht kleben? Der richtige Umgang mit vollkeramischen Restaurationen Management Schnittstellen zwischen BEMA und GOZ Kultur Jan Victors – Genreszene „Beim Zahnarzt“ Spitta Verlag GmbH & Co. KG | Postfach 10 09 63 | 72309 Balingen Titel 6-2013.indd 1 12.06.13 14:24 DRUCKLUFT | ABSAUGUNG | BILDGEBUNG | ZAHNERHALTUNG | HyGIENE Die Beste Praxis benötigt Druckluft- und Absaugsysteme von Dürr Dental Der wichtigste Baustein Ihrer Praxis Absolute Zuverlässigkeit und höchste Funktionssicherheit • Leistungsstarke nasse und trockene Saugeinheiten in Perfektion • Leistung und Luftqualität von der Nr. 1 für dentale Druckluft • Innovative Systemlösungen seit über 60 Jahren Mehr unter www.duerrdental.com AZ_DieBeste_DruckluftAbsaugung_210x280_ZMK_RZ.indd 1 04.06.13 09:45 Editorial Die Kompomär … Prof. Dr. Claus-Peter Ernst … oder besser: „die Kompomer-Saga“ ist in diesem Heft Bestandteil einer Industriemeldung. Der Begriff „Mär“ bzw. „Saga“ ist in diesem Zusammenhang aber nicht als Märchen, sondern eher in der ursprünglichen Definition als „ungewöhnliche Geschichte“ zu verstehen. Eine „ungewöhnliche Geschichte“ ist es schon, das Kompomer, das jetzt seinen zwanzigsten Geburtstag feiert, wie Dr. Pfefferkorn in dieser Ausgabe produktbezogen, aber auch wissenschaftlich beschreibt. So ganz verstanden hat es bis heute kaum einer, was dieses Produkt eigentlich ist. In Klausuren ist dies immer wieder eine bevorzugte Frage. Die beliebteste Antwort, was denn ein Kompomer sei, ist dabei „eine Mischung aus Komposit und Glasionomerzement“. Logisch, aber leider falsch – die besagte „Mischung“ wäre ein Hybridionomerzement, also ein Netzwerk aus Komposit und einem unabhängig davon reagierendem Glasionomerzement. Gemeinsam haben diese (meist gekapselten) Produkte, dass sie aktiviert (startet die Glasionomerzementreaktion) wie auch lichtpolymerisiert werden müssen (startet die Aushärtung der Kunststoffmatrix). Beim Kompomer wird aber nur lichtgehärtet ... Also doch nur ein normales Komposit? Der genaueren Beschreibung möchte ich hier nicht vorgreifen – wie gesagt, sie folgt in diesem Heft auf Seite 404). Auch in den Hochschullehrerkreisen herrschte anfangs Verwirrung über die Einordnung in die bis dato bestehenden Schubladen der Komposit- und Zementklassifikation. Ganz neu war die bewusste Abkehr vom Dogma der Notwendigkeit eines Kofferdams bei der Verarbeitung. Neu auch der rein selbstkonditionierende Ansatz: sehr mutig zur damaligen Zeit; heute weit verbreitet. Gott sei Dank ging alles gut und spätere Untersuchungen nach längerer Zeit konnten das zeigen, was heute alle lehren: Es kommt auf die Kontaminationskontrolle und nicht auf das Anlegen eines Kofferdams an. Wie wurde das damals gleich wieder kommuniziert? Das Kompomer sei nicht so feuchtigkeitsempfindlich wie ein Komposit, deswegen könnte auf den Kofferdam verzichtet werden. Diese Aussage basiert darauf, dass das Kompomer eine gewisse Wasseraufnahme braucht, um die Säure-Base-Reaktion zu starten – aber eigentlich ist das ja noch nicht beim Legen erforderlich ... wieso dann die Feuchtigkeitsunempfindlichkeit beim Legen? Da war doch noch was: Das Adhäsiv! Das Dyract PSA. Dieses erste all-inone selbstkonditionierende Adhäsiv war acetonbasiert und Editorial.indd 1 brauchte somit einen feuchten Untergrund. Es ist erstaunlich, wie schnell die Zahnärzteschaft dann aus der Notwendigkeit des feuchten Dentins für die Anwendung des PSAPrimers die Möglichkeit einer schwimmenden Verlegung von Komposit in speichelüberfluteten Kavitäten gemacht hat! Bei einer Einführungsveranstaltung zu diesem Thema kurz vor dem Marktstart in Frankfurt wurden u. a. die ersten sehr vielversprechenden 6-Monats-Daten der Universität Liverpool vorgestellt: keine Sekundärkaries nach 6 Monaten! Unvergessen der Kommentar von Professor Roulet hierzu: „Mit Verlaub, wenn ein Patient eine gute Mundhygiene hat, dann wird da nach 6 Monaten nicht viel passieren, da könnten Sie auch Ziegenmist in die Kavität schmieren!“ Den klinischen Beweis hierzu blieb er zwar schuldig, die Lacher hatte er aber auf seiner Seite. Eingangs war das Material nur für Milchzahnfüllungen, Klasse-V- und Klasse-III-Füllungen freigegeben. Die Verkaufszahlen ließen aber die Schlussfolgerung zu, dass das Material sofort auch für alle weiteren Indikationen adaptiert worden ist. So viele gelegte Milchzahn- und Zahnhalsfüllungen wären ansonsten in so kurzer Zeit sehr ungewöhnlich gewesen. Eine eigene Nachuntersuchung hierzu in einer Zahnarztpraxis ergab überraschenderweise keine Katastrophenergebnisse: Das Füllungsmaterial erwies sich als ausreichend robust, solch einen „off label use“, wie man es heute bezeichnen würde, zu überstehen. Natürlich ist das Material über die Jahre stetig verbessert worden; die Grundphilosophie blieb aber dieselbe. Deswegen ist es schön zu sehen, dass Qualität überzeugt und sich lange im Markt halten kann. Nicht all zu viele Materialien existieren noch nach 20 Jahren in ihrer Ursprungsform oder lediglich modifiziert. Aber so wenige sind es auch nicht: Denken wir einmal an Syntac, 1990 markteingeführt. Optibond FL ist ebenfalls seit über 15 Jahren im Markt, genauso ART-Bond. Und CEREC: Es hat gleichfalls schon die 20-Jahres-Grenze geknackt – zwar stetig verbessert, aber immer noch der Grundentwicklung folgend. Oder Impregum: Mit dem habe ich selbst im KonsI-Kurs 1987 meine ersten Abformungen am Patienten gemacht – das ist also auch schon mehr als 25 Jahre her. Schmeckt zwar immer noch genauso „gut“ wie früher, ist aber trotzdem immer noch in der ursprünglichen Formulierung sehr erfolgreich im Markt. Also: Es stimmt nicht, dass die Dentalindustrie primär Schnellschüsse auf den Markt bringt, die rasch von besseren Produkten überholt werden. Es existieren zahlreiche Beispiele dafür, dass gute Entwicklungsideen Bestand haben. Hoffen wir, dass weitere davon folgen werden! Es grüßt Sie Ihr Prof. Dr. Claus-Peter Ernst 13.06.13 12:48 DANKE – dass Sie uns zur Nummer 1* gemacht haben. Mit viel handwerklichem Geschick bereichern Sie das Leben vieler Patienten. Durch funktionale und ästhetisch hochwertige Restaurationen sorgen Sie sowohl für ein strahlendes Lächeln als auch für ein positives Selbstwertgefühl. Die Mehrheit deutscher Zahntechniker vertraut daher auf Materialien, die höchsten Qualitätsansprüchen genügen. DANKE, dass Sie Heraeus Kulzer zum Marktführer im deutschen Prothetikmarkt gemacht haben.* Denn Mundgesundheit gehört in beste Hände. * Quelle: GfK Management Report 2012 heraeus-kulzer.com Inhalt.indd 356 13.06.13 12:49 Inhalt Kleben oder nicht kleben? Der richtige Umgang mit vollkeramischen Restaurationen Prof. Dr. Karl-Heinz Friedl, PD Dr. Reinhold Lang________________________ seite 358 Interaktive Fortbildung | „Regenerative Endodontie“ – eine innovative, erfolgreiche Therapie? – Teil 2 Dr. Marius Eickhoff, Dr. Vanessa Heintz, Dr. Thorben Ütrecht_____________ seite 368 Stellenwert der Achsiographie im Rahmen prothetischer Rehabilitationen Dr. Daniel Hellmann_________________________________________________ seite 378 Lückenschluss im Seitenzahnbereich durch direkte Zahnverbreiterungen als Alternative zu prothetischen und implantologischen Eingriffen Prof. Dr. Dr. Hans-Jörg Staehle _______________________________________ seite 382 Neue Maßstäbe in punkto Ergonomie und Ästhetik________________ seite 392 Nach der Zahnbehandlung schneller wieder lachen ________________ seite 393 Schnittstellen zwischen BEMA und GOZ Sabine Schröder _ __________________________________________________ seite 394 Wie Sie wirksam ein Team führen und motivieren Ulrich Bergmann-Charbonnier_ ______________________________________ seite 398 Dyract – 20 Jahre erfolgreich anders sein Dr. Frank Pfefferkorn _______________________________________________ seite 404 Implantatgetragener Ersatz eines Frontzahnes – Spagat zwischen Wirtschaftlichkeit, Ästhetik und Qualität Dr. Tom Verhofstadt, Dr. Tobias Hahn, ZT Andrea Raber _________________ seite 407 Palodent Plus Teilmatrizensystem: „Der Ring der Ringe“ Dr. Ludwig Hermeler________________________________________________ seite 412 Schlafapnoe: neue Protrusionsschiene verspricht gesunden Schlaf D. Kromer-Busch ___________________________________________________ seite 416 Jan Victors – Genreszene „Beim Zahnarzt“ Dr. Bettina Broxtermann _ ___________________________________________ seite 418 Das Kiefergelenk verstehen – Physiologie und Pathologie der Bewegung Prof. Dr. Roman Schubert ___________________________________________ seite 420 Firmennachrichten __________________________________________________________________ seite 422 Produktinformationen __________________________________________________________________ seite 424 Termine __________________________________________________________________ seite 429 Vorschau | Impressum __________________________________________________________________ seite 434 Zahnheilkunde Produkthighlight Management Dentalforum Veranstaltungen Kultur | Freizeit Bücher | Rezensionen Titeltmotiv: ATLANTIS™ ISUS (DENTSPLY Implants) ermöglicht CAD/ CAM-gefertigte patientenindividuelle Implantat-Suprastrukturen mit höchster Passgenauigkeit. ZMK | Jg. 29 | Ausgabe 6 ________________ Juni 2013 Inhalt.indd 357 13.06.13 12:49 Zahnheilkunde Kleben oder nicht kleben? Der richtige Umgang mit vollkeramischen Restaurationen Die vollkeramischen Materialien werden seit geraumer Zeit schnell und kontinuierlich weiterentwickelt. Auch auf der diesjährigen Internationalen Dental-Schau (IDS) wurden wieder neue Materialien für diesen Bereich vorgestellt. Das bedeutet für die tägliche Praxis des Zahnarztes allerdings auch, dass es fast unmöglich ist, den Überblick über die Vielzahl zur Verfügung stehender Keramikmaterialien zu behalten. Das Gleiche gilt für die Befestigung dieser Restaurationen: Wann kann oder soll adhäsiv zementiert werden, wann konventionell und wie ist die Keramik vorzubehandeln? Der folgende Artikel beantwortet diese Fragen, indem er einen einfachen Überblick über die spezifischen Eigenschaften der aktuellen Keramiksysteme und ihre Handhabung gibt. Prof. Dr. Karl-Heinz Friedl 1983–1988 StudiumderZahnmedizininErlangen 1988Staatsexamen 1989–1990 Stabsarzt 1990–1997 Wissenschaftlicher Assistent der Poliklinik für Zahnerhaltung und Parodontologie, Klinikum der UniversitätRegensburg 1991Promotion 1993–1994 PostDoc,ForschungsaufenthaltamBiomaterials Research Center, University of Texas, Houston HealthScienceCenter,USA 1997–2000 Oberarzt der Poliklinik für Zahnerhaltung und Parodontologie, Klinikum der Universität Regensburg Seit 1998 Adjunct Scientist am Biomaterials Research Center, University of Texas, Houston Health Science Center,USA 2000Habilitation Seit2000 Privatdozent und Tätigkeit als externer OberarztderPoliklinikfürZahnerhaltungundParodontologiederUniversitätRegensburg 2000–2007 Niederlassung in Gemeinschaftspraxis in Regensburg Seit2008apl.ProfessoranderUniversitätRegensburg 2010NiederlassungineigenerPraxisinRegensburg 358 ZHK Friedl.indd 358 PD Dr. Reinhold Lang 1988–1993 StudiumderZahnmedizininRegensburg 1993Staatsexamen 1994–1999 Wissenschaftlicher Assistent der Poliklinik für Zahnärztliche Prothetik, Klinikum der Universität Regensburg 1995Promotion Seit 1999 Oberarzt der Poliklinik für Zahnärztliche Prothetik,KlinikumderUniversitätRegensburg 2012Habilitation Seit2012PrivatdozentundOberarztderPoliklinikfür ZahnärztlicheProthetikderUniversitätRegensburg Seit Einführung der aluminiumoxidverstärkten Keramik undderPresskeramikvoretwasmehrals20Jahrenerfreuen sichmetallfreie,vollkeramischeRestaurationensteigender Beliebtheit, was sich am stetig wachsenden Markt beobachtenlässt.InZeitenhoherEdelmetallpreisewirddieDentalkeramiksogarmehrundmehralsgenerelleAlternative zur Dentallegierung angesehen. Der Werkstoff Keramik erfülltnichtnurdiegestiegenenAnsprüchederPatienten andieÄsthetik,sondernistauchweitestgehendunumstritten bezüglichseinerVerträglichkeitgegenüberdemMundmilieu. NebendenklassischenSilikatkeramikenstehenhochfeste Oxidkeramiken, meist auf Basis von Zirkoniumoxid, und ZMK | Jg. 29 | Ausgabe 6 ________________ Juni 2013 13.06.13 12:50 Zahnheilkunde neuerdings auch sogenannte Hybrid- bzw. VerbundkeramikenimFokusdesInteresses.CAD/CAM-basierteVerfahrentrugenhierwesentlichzurEntwicklungneuer,verbesserterWerkstoffebei. Werkstoffkundliche Grundlagen | AlsDruckfestigkeit wird die Widerstandsfähigkeit eines Werkstoffs bei der EinwirkungvonDruckkräftenbezeichnet.IstdieDruckspannunggrößeralsdieDruckfestigkeiteinesKörpers,sowird erzerstört.DieBiegefestigkeitisteinWertfüreineBiegespannungineineraufBiegungbeanspruchtenRestauration, bei deren Überschreiten das Versagen durch Bruch der Restaurationeintritt.AufgrundihrerkristallinenStrukturist dieDruckfestigkeitvonKeramikenimVergleichzurBiegefestigkeitetwaumdenFaktor10höher.DieBruchfestigkeitvonDentalkeramikenwirdmiteinemDreipunktbiegeversuchnachDINENISO6872ermittelt.ImPrinziphaben Dentalkeramiken eine ähnlich hohe Elastizität wie Dentallegierungen.AllerdingshatdieÜberbeanspruchungfür die verschiedenen Werkstoffe unterschiedliche Folgen: WirdbeieinerDentallegierungdieElastizitätsgrenzeüberschritten, so führt dies zu einer dauerhaften Verformung desWerkstücks.InderFolgewirdeineprothetischeRestaurationdadurchunbrauchbar,weilPassungund/oderOkklusionverlorengehen.KeramikenzeigenbeiBeanspruchung inderMundhöhlezwarebenfallseineElastizität,aberdas ÜberschreitenderElastizitätsgrenzeführtebennichtzueiner Verformung,sondernzurFrakturderRestauration. EinweitererwichtigerParameterfürdieLangzeitfestigkeit einer Keramik ist die Risszähigkeit. Diese beschreibt den Widerstand,dendieKeramikderAusbreitungeinesRisses entgegenstellt.JehöherderWertfürdieRisszähigkeitist, umsohöheristderWiderstandgegendieRissausbreitung. Die Risszähigkeit spielt vor allem dann eine Rolle, wenn Materialfehler (z. B. durch verarbeitungsbedingte Poren oderEinschlüsse)vorliegen.AneinemsolchenMaterialfehler kanndanndieRissbildungbeginnenundzurFrakturführen. DerWärmeausdehnungskoeffizient(WAK)isteinewichtige KenngrößebeimVerbundzweierWerkstoffeundspieltdaher bei verblendeten Kronen und Brücken eine wesentliche Rolle.ErmussfürGerüst-undVerblendkeramiksoangepasstwerden,dassdiesederTemperaturwechsellastinder Mundhöhlestandhaltenkönnen.Durcheinenetwashöheren WAKderVerblendkeramikwirdinderRegelversucht,diese unter Druckspannung zu versetzen, während die festere GerüstkeramikunterZugspannungsteht.Diesbedarfeiner genauenAbstimmung,daessonstzumVersagendesVerbundeszwischendemGerüst,d.h.derhierfürverwendeten Oxidkeramik,undderVerblendung,d.h.einerSilikatkeramik, kommt. Dentalkeramiken dürfen zudem nur eine äußerst geringe chemischeLöslichkeitaufweisen,damitsiedemSäureangriffausderMundhöhlewiderstehen.DiesegeringeLöslichkeitbegünstigteineglatteOberflächemitgeringerNeigung zurPlaqueretention.UnteranderemdarinliegteinGrund fürdieexzellenteBiokompatibilitätdiesesMaterials. InderLiteraturwirdvereinzeltvonRadioaktivitätimZusammenhangmitDentalkeramikberichtet.Nochinden1970er JahrenwurdentatsächlichsehrgeringeMengenanradioaktivenFluoreszenzstoffenbeiderHerstellungeingesetzt. Diesewurdenaberbereitsinden80erJahrendurchalternativeStoffeersetzt.TrotzdemkönnenradioaktiveVerunreinigungen vorkommen. Die maximal zu tolerierende RadioaktivitätistabervernachlässigbargeringundininternationalenNormenexaktfestgelegt. Einteilung vollkeramischer Restaurationen | GrundsätzlichkannunterschiedenwerdenzwischenSilikatkeramiken, Oxidkeramiken und Hybridkeramiken. Erstere ermöglichenästhetischhochwertigeVersorgungenundkommen deshalbvorallembeiEinzelzahnrestaurationenzumEinsatz, beidenendieästhetischeKomponenteeinemaßgebliche Rolle spielt. Verblendkeramiken werden ebenfalls dieser Gruppe zugerechnet. Demgegenüber stehen die hochfesten Oxidkeramiken, die sich auch zur Herstellung von BrückenimSeitenzahnbereicheignen.Wegenihrerhohen Opazität werden diese Keramiken hauptsächlich zur GerüstherstellungverwendetundabschließendmiteinerSilikatkeramik verblendet. Neuere, transluzente oder „vorgeschichtete“Variantenkommenauchmonolithisch,d.h.in einemdurchgehendenWerkstück,zumEinsatz,sindaber inpunctoÄsthetikdenSilikatkeramikenimmernochz.T. deutlich unterlegen. Bei den Hybridwerkstoffen wie Hybrid- und Verbundkeramik handelt es sich um eine neue GenerationvonCAD/CAM-Restaurationsmaterialien,beidenen die Hersteller versuchen, die jeweiligen Vorteile von KunststoffundKeramikzuvereinen(Grafik1). Dentalkeramik Silikatkeramik Feldspat Li-(Di)silikat Oxidkeramik Aluminiumoxid Hybridkeramik Zirkoniumoxid Glaskeramik ZMK | Jg. 29 | Ausgabe 6 ________________ Juni 2013 ZHK Friedl.indd 359 Polymer/Keramik Grafik 1 359 13.06.13 12:50 Zahnheilkunde Silikatkeramik | BeiderSilikatkeramikhandeltessichum einenheterogenenWerkstoff,derausgleichenoderunterschiedlichenkristallinenPhasenbesteht,umgebenvoneiner Glasphase mit herstellungsbedingten Poren im Gefüge. Unter dem Begriff „Silikatkeramiken“ werden Feldspat-, Glas-,Lithiumdisilikat-undzirkonverstärkteLithiumsilikatkeramikenzusammengefasst.KlassischeFeldspatkeramiken bestehenausgemahlenemFeldspat,eineramorphenGlasphaseausSiO2mitMetalloxidzusätzen(z.B.MgO,Al2O3, ZrO2)undsindverstärktmitLeuzitkristallen.Glaskeramiken sind ähnlich aufgebaut. Sie besitzen initial eine amorphe GlasstrukturundwerdenimweiterenVerlaufderBearbeitungeinemKristallisationsprozessunterzogenunddadurch mitFüllkristallendurchsetzt(z.B.IPSEmpress,IvoclarVivadent, Schaan, Liechtenstein). Da die Glasphase nur eine geringe mechanische Festigkeit besitzt, stellt sie den SchwachpunktderSilikatkeramikdar. Die Biegefestigkeit von Feldspat- und Glaskeramiken liegt produktabhängigzwischen50und150MPa,weshalbsich diese Keramiken nur für Einzelzahnrestaurationen eignen undunbedingtadhäsivzementiertwerdensollten.ImGegensatzdazuzeigendieLithiumdisilikat-Glaskeramiken(IPS e.max, Ivoclar Vivadent) Biegefestigkeitswerte von bis zu 350 MPa, was bereits die Anfertigung von dreigliedrigen Brücken im Frontzahngebiet ermöglicht und sowohl eine adhäsivealsaucheinekonventionelleBefestigungerlaubt. Bei den neuesten Werkstoffen (CELTRA DUO, DENTSPLY DeTrey, Konstanz; Suprinity, VITA Zahnfabrik, Bad Säckingen)handeltessichumzirkondioxidverstärkteLithiumsilikatkeramiken (ZLS). Der im Vergleich zu herkömmlichen CAD/CAM-GlaskeramikenetwaumdenFaktor10erhöhte ZirkondioxidanteilsorgtfüreinehohemechanischeBelastbarkeit.OhneGlasurbrandhatCELTRADUO(Dentsply/Degudent) eine Biegefestigkeit von ca. 210 MPa oder mit einemkurzenGlasurbrandeineBiegefestigkeitvonca.370 MPa. Die vorkristallisierte Variante Suprinity von VITA/Bad Säckingen) weist laut Herstellerangaben nach dem KristallisationsbrandeineBiegefestigkeitvonca.420MPaauf. Zudem lassen sich diese Keramiken sehr gut nachbearbeiten und weisen aufgrund des hohen Glasanteils und einerdurchschnittlichenPartikelgrößeimBereichdessichtbarenLichts(ca.500nm)einehoheTransluzenz,OpaleszenzundFluoreszenzauf.DievorliegendenIn-vitro-StudiendeutenaufgrunddergutenResultateindenDauerbelastungstestsaufeinhohesMaßanZuverlässigkeithin;klinischeDatenliegenbislangabernochnichtvor. DerWertfürdieRisszähigkeit(Spannungsintensitätsfaktor KIC)) liegt für Sinterkeramiken bei einem Wert von 1. Für DentinundLithiumdisilikat-GlaskeramikliegtdieRisszähigkeitbeietwa2. Indikationen: Inlays, Teilkronen, Veneers, Einzelkronen. BeiLithium(di)silikat-Glaskeramiken(z.B.IPSe.maxPress/ CAD,IvoclarVivadent)sindauchdreigliedrigeBrückenbis zum zweiten Prämolaren und Frontzahnklebebrücken als Indikationsspektrumangegeben. 360 ZHK Friedl.indd 360 Herstellungsverfahren: vollanatomische Restauration gepresst oder gefräst oder Gerüst mit gesinterter oder überpresster Verblendung (z. B. OPC, Jeneric/Pentron Deutschland,Kusterdingen[gesintert];IPSe.maxPress,IPS Empress, IPS e.max CAD, IPS Empress CAD, Ivoclar Vivadent;Cergo,DENTSPLYDeTrey[heißgepresst];VITABLOCS, VITAZahnfabrik[CAD/CAM]). Befestigung:Feldspat-undGlaskeramikenmüssenaufgrund ihrergeringenFestigkeitausnahmslosadhäsivbefestigtwerden.FürdieneuenzirkondioxidverstärktenLithiumsilikatkeramikenwirdebenfallseineadhäsiveBefestigungempfohlen. BeiLithiumdisilikat-GlaskeramikenundKronenausZLSistwegenihrerhöherenFestigkeitbeiausreichenderRetentionsfläche theoretisch auch eine konventionelle Befestigung mit Zinkoxidphosphat-oderGlasionomerzementenmöglich. Oxidkeramik | OxidkeramikensindpolykristallineWerkstoffemiteinemnursehrgeringenGlasphasenanteilund deshalb auch weitaus belastbarer und stabiler. Als Basis können Oxide, wie z. B. Al2O3 oder ZrO2, dienen, welche durchweitereZusätzewieMgO,Y2O3oderCaOinihren Eigenschaftenverändertwerden. DieBiegefestigkeitenvonOxidkeramikenliegenzwischen 400 und 1.200 MPa und erlauben somit die Herstellung von kaustabilen Brücken im Seitenzahngebiet. OxidkeramikenzeigenzudemhoheRisszähigkeitenzwischen4und 9KIC.Dabeisolltejedochkeinesfallsvergessenwerden,dass beinichtvollanatomischen,verblendetenRestaurationender SchwachpunktinderVerblendungliegt,diemeistausSilikat- oder Glaskeramik besteht. Man unterscheidet dabei folgendeUntergruppen: Glasinfiltrierte Oxidkeramiken: In-Ceram Spinell, VITA (MgAl2O4),In-CeramAlumina,VITA(Al2O3)undIn-Ceram Zirconia,VITA(Al2O3-ZrO2),diesowohlinderSchlicker-als auchinderCAD/CAM-Varianteerhältlichsind. Pressgesinterte oder teilgesinterte Oxidkeramiken: hauptsächlichaufderBasisvonZirkoniumdioxid(ZrO2)zur HerstellungvonKronenundBrückengerüstenmitanschließenderVerblendung(z.B.e.maxZirCAD,IvoclarVivadent; VITAIn-CeramVZ,VITAZahnfabrik,BadSäckingen;Prettau Zirkon,Zirkonzahn,Gais,Italien;Ceramill,AmannGirrbach, Koblach,Österreich;Lava,3MESPE,Seefeld;inCorisZI,Sirona,Bensheim). NeuereEntwicklungensindvollanatomischeRestaurationen mittransluzenteremZirkon(z.B.ZenostarZrTranslucent, Wieland,Pforzheim;PrettauZirkon,Zirkonzahn;Lavamonolithisch,3MESPE;inCorisTZI,Sirona;KatanaZirconiaHT, Kuraray-Noritake, Tokio, Japan), Multi-Layer Zirkon Discs (Katana ML, Kuraray-Noritake) oder CAD/CAM-Verblendungen, die auf Oxidkeramikgerüste geklebt (VITA Rapid Layer, VITA Zahnfabrik) oder „aufgesintert“ (e.max CADon,IvoclarVivadent)werden. Indikationen:KronenundBrücken ZMK | Jg. 29 | Ausgabe 6 ________________ Juni 2013 13.06.13 12:50 1013 Anzeige Für Menschen mit schmerzempfindlichen Zähnen machen Sie den Unterschied Die Mehrheit der Betroffenen verspürt zwar Schmerzen, erträgt sie aber einfach¹ Stilles Leiden Eine von SENSODYNE® durchgeführte Studie mit über 4000 Teilnehmern ergab, dass sich 67 % – also die Mehrheit der Betroffenen – nicht nach der Ursache ihrer Schmerzen erkundigen¹. Sie bringen stechende Schmerzen nicht in Zusammenhang mit empfindlichen Zähnen und reden daher nicht darüber. Der offene Dialog motiviert Patienten Das Thema schmerzempfindliche Zähne im Rahmen einer Routineuntersuchung anzusprechen, erwies sich als wesentlicher Impuls für Patienten, ihre Dentinhypersensibilität¹ mit einer speziell entwickelten Zahncreme wie SENSODYNE® aktiv anzugehen. Ihre SENSODYNE® Empfehlung macht den Unterschied *Bei 2 x täglichem Zähneputzen. Es ist klinisch bewiesen, dass 2 x tägliches Putzen mit SENSODYNE® nachhaltigen Schutz vor Schmerzempfindlichkeit bietet.**2-8 Durch Ihre SENSODYNE® Empfehlung können Sie Ihren Patienten helfen, ihre schmerzempfindlichen Zähne in den Griff zu bekommen. **Nachgewiesene Linderung nach nur 2-wöchiger Anwendung. ZHK Friedl.indd 361 1013_39_SENSODYNE_Barriers_210x280_D_ISO300.indd 1 EXPERTEN EMPFEHLEN SENSODYNE® BEI SCHMERZEMPFINDLICHEN ZÄHNEN9 Referenzen: 1 GlaxoSmithKline. Data on file. SENSODYNE® – path to purchase research. January 2012. 2 Jeandot J et al. Clinc (French) 2007; 28: 379−384. 3 Leight RS et al. J Clin Dent 2008; 19: 147−153. 4 Nagata T et al. J Clin Periodontol 1994; 21(3): 217–221. 5 Salvato AR et al. Am J Dent 1992; 5(6): 303−306. 6 Silverman G. Compend Contin Educ Dent 1985; 6(2):132–136. 7 Silverman G et al. Am J Dent 1994; 7(1): 9–12. 8 Troullos ES et al. GSK data on file. 1992. 9 GSK data on file. GCSAE/CHSENO/0223/12. CHSENO/0036/13 Schmerzempfindliche Zähne erkennen, Patienten aufklären und SENSODYNE® empfehlen – dies kann eine entscheidende Veränderung im Leben der Betroffenen bewirken. 13.06.13 11:00 12:50 27.05.13 Zahnheilkunde Herstellungsverfahren: Gerüste oder vollanatomische RestaurationenwerdenfastimmerinCAD/CAM-Verfahren hergestellt, Verblendungen werden aufgesintert, aufgepresstoderadhäsivverklebt. Befestigung: sowohl konventionell mit Zinkoxidphosphat-oderGlasionomerzementenalsauchadhäsiv Hybridkeramik und Verbundkeramik | DieHybridkeramikENAMIC(VITAZahnfabrik)bestehtzuüber80%aus einemKeramiknetzwerk,dasdurcheinAcrylatpolymernetzwerk verstärkt und durchdrungen wird. Aufgrund dieser Struktur erfolgt vor der adhäsiven Befestigung auch die „klassische“Keramikvorbehandlungfür60Sekundenmit Flusssäure-Gel(5%)(vgl.Befestigung).BeiderVerbundkeramik („Resin Nano Keramik“) Lava Ultimate (3M ESPE) handelt es sich um eine Mischung aus Komposit und ca. 80 % Keramiknanopartikeln. Diese Verbundkeramik wird vorderadhäsivenBefestigungnichtmitFlusssäurekonditioniert,sondernmitAluminiumoxid(50µm)sandgestrahlt. BeibeidenMaterialgruppenhandeltessichumvölligneue CAD/CAM-Restaurationsmaterialien, über die noch sehr wenigeklinischeDatenvorliegen,aberderenZukunftund Einsetzbarkeit aufgrund ihrer Werkstoffeigenschaften mit Interesse verfolgt werden sollte. Bei beiden Werkstoffen wirdversucht,dieVorteilevonKunststoffundKeramikzu vereinen.DieBiegefestigkeitenvonHybridkeramikenliegen beietwa150–160MPa,dieBiegebruchfestigkeitderVerbundkeramik(LavaUltimate,3MESPE)bei210MPa(beides Herstellerangaben).DieWerkstoffesindinCAD/CAM-Verfahren sehr kantenstabil und gewährleisten eine hohe StandfestigkeitderSchleifer.ZudemlassensichdieseMaterialieneinfachnachbearbeitenundpolieren.AucheineIndividualisierungunterAnwendungvonlichthärtendenKompositmaterialienistmöglich. Indikationen:Inlays,Teilkronen,VeneersundKronen Herstellungsverfahren: vollanatomische Restaurationen im CAD/CAM-Verfahren (Lava Ultimate, 3M ESPE; VITA ENAMIC,VITAZahnfabrik) Befestigung:adhäsiv.DabeisollenlautHerstelleralleRestaurationen aus Lava Ultimate sowie Inlays, Onlays und VeneersausENAMICnurunterAnwendungeinesseparaten Adhäsivsystems adhäsiv befestigt werden, während ENAMIC-Kronen auch mit einem selbstadhäsiven Befestigungskompositbefestigtwerdenkönnen. Präparation | BeiderAnwendungvonKeramikenistdie richtigeundpräzisePräparationdesZahneseinewichtige VoraussetzungfüreinedauerhaftfunktionierendeRestauration.FolgendeGrundsätzesolltendabeiBeachtungfinden: • Sovielwienötig,abersowenigwiemöglichZahnhartsubstanzentfernen. • AbgerundeteEckenundKantenpräparieren. 362 ZHK Friedl.indd 362 • Eine ausgeprägte Hohlkehlpräparation oder Stufe mit abgerundetem Innenwinkel gewährleistet Flächen, die senkrecht zur Krafteinwirkung stehen und Kaukräfte aufnehmen. • Ein gleichmäßiger anatomischer Substanzabtrag führt beiderspäterenRestaurationzugleichmäßigenSchichtstärken.DadurchkannsichdieSpannunginnerhalbder RestaurationgleichmäßigverteilenundauchZahnfarbe undTransluzenzlassensichvomTechnikerbesserrealisieren. • AufbaufüllungenzurErzielungeinesanatoformenZahnstumpfessolltenadhäsivmiteinemKompositwerkstoff erfolgen. • OkklusaleMindeststärkederKeramik:1,5mm±x (Herstellerangabenbeachten) • Präparationswinkel3bis6Grad.KeineFriktionwiebei herkömmlichen Restaurationen auf Metallbasis, da die keramische Restauration vollkommen spannungsfrei eingesetztwerdenmuss. • KeineFederränder. Befestigung | Wie aus den bisherigen Ausführungen hervorgeht,istdieIndikationundBefestigungeinervollkeramischen Restauration im Wesentlichen abhängig von denWerkstoffeigenschaftenderKeramik.BeieinerBiegefestigkeitvonca.500MPa–beivier-undmehrgliedrigem ZahnersatzlautISO6872ab800MPa–beginntdieuneingeschränkteIndikationfürvollkeramischeBrückenimSeitenzahnbereich.AbeinerBiegefestigkeitvonca.300MPa können Kronen und Brücken (Oxidkeramik, Lithiumdisilikat-Glaskeramik) sowohl konventionell (Glasionomerzement,Zinkoxidphosphatzement)alsauchadhäsivzementiertwerden.AlleSilikatkeramikenundHybridkeramikenfallenunterdiese Grenze und müssen deshalb ausschließlich adhäsivbefestigtwerden.GenerellhatsichineinerReihevon Studien gezeigt, dass die adhäsive Zementierung bei „schwächeren“KeramikenstetszueinerVerbesserungder klinischenPerformanceführt.Bei„stärkeren“Keramiken, dieauchkonventionellzementiertwerdenkönnten,bringt die adhäsive Befestigung ebenfalls Vorteile, da der nötige Substanzabtrag, die spannungsfreie, nicht retentive Passung und die bei vollkeramischen Restaurationen übliche iso-odersupragingivalePräparationoftzuStumpfoberflächenführt,diefüreinekonventionelleZementierungnicht mehrgeeignetsind.WelcheArtderadhäsivenZementierunghierbeiAnwendungfindet,hängtu.a.davonab,welche Grenzflächen an den Restaurationsrändern überwiegen. Verschiedene Studien haben gezeigt, dass der Verbund bei Grenzflächen, die überwiegend im Schmelz liegen (Inlay, Teilkrone) bei selbstadhäsiven Adhäsivsystemen(+Befestigungskomposit)oderselbstadhäsivenBefestigungskompositen möglicherweise nicht als so zuverlässigeinzustufenistwieder„Goldstandard“,nämlichdie klassische Säure-Ätz-Technik unter Anwendung von KofferdaminVerbindungmiteinemMehrschritt-Adhäsivsystem und einem dualhärtenden Befestigungskomposit (KlinischesBeispiel1,Abb.1–19). ZMK | Jg. 29 | Ausgabe 6 ________________ Juni 2013 13.06.13 12:50 Zahnheilkunde Klinisches Beispiel 1: Ablauf adhäsive Zementierung (klassisch) Abb. 1: Ausgangssituation. Abb. 2: Entfernung des alten Keramikinlays. Abb. 3: Entfernung der alten Kompositfüllung und Kariesexkavation. Abb. 4: Vorbereitung für die digitale Abformung (CEREC Bluecam, Sirona). Abb. 5: Vorbereitung für den Scan des Bissregistrates. Abb. 6: Erste Einprobe des mod-Inlays (Empress, Ivoclar Vivadent). Abb. 7: Vorbehandlung des Inlays mit Flusssäure. Abb. 8: Vollständige Entfernung der Flusssäure mit Wasser. Abb. 9: Auftragen des Silans auf das Inlay (Monobond Plus, Ivoclar Vivadent). Abb. 10: Total Etch der Kavität (Schutz der Nachbärzahne mit Matrizenband). Abb. 11: Auftragen der Adhäsivkomponenten (Syntac Primer, Syntac Adhesive, Heliobond). Abb. 12: Auftragen von Heliobond auf die silanisierte Keramikunterseite. Abb. 13: Einbringen von Variolink II in die Kavität, Fixierung des Inlays, Versäuberung und Lichthärtung. Abb. 14: Zustand direkt nach Versäuberung und Entfernen des Kofferdams. Abb. 15: Okklusionskontrolle. ZMK | Jg. 29 | Ausgabe 6 ________________ Juni 2013 ZHK Friedl.indd 363 363 13.06.13 12:50 Zahnheilkunde Abb. 16: Erstpolitur, Zustand direkt nach dem Einsetzen. Abb. 17: Endpolitur. Klinische Langzeitstudienmüssendiese Daten aber erst nochuntermauern, da vor allem beidenselbstadhäsiven BefestiAbb. 19: Zustand nach 14 Monaten. gungskompositen einedeutlicheProduktabhängigkeit der Performance zu bestehen scheint. DiesgiltallerdingssowohlfürSchmelzalsauchfürDentin. Wird ein separates Adhäsivsystem verwendet, so müssen folgendeFehlerquellenstetsausgeschlossenwerden: • zu langes Ätzen oder ungenügendes Ätzen mit Phosphorsäure • insuffizientesAbsprühenderPhosphorsäure • ÜbertrocknungdesDentins • nichtausreichendeAdhäsivmenge Abb. 18: Zustand nach 4 Tagen (Nachkontrolle). • falscheApplikationstechnik(einreiben:jaodernein?) • NichteinhaltenvonEinwirkzeiten • falscheTechnikbeimVerblasendesAdhäsivs Die Stärke der selbstadhäsiven Adhäsivsysteme (+ Befestigungskomposit)oderselbstadhäsivenBefestigungskomposite liegtvoralleminderBefestigungvonRestaurationen,deren Grenzflächen überwiegend im Dentin liegen (Kronen, Brücken). Das einfache Handling und die für eine Reihe von Produkten vielversprechenden Daten zur Dentinhaftung sprechen in diesen Indikationsstellungen sehr zugunsten selbstadhäsiverBefestigungskomposite(KlinischesBeispiel 2,Abb.20–29). DieVorbehandlungderKeramikvordemEinsetzensollte generell chairside erfolgen, da bei der Einprobe unter Umständen noch Korrekturen vorzunehmen sind. Diese Schleifkorrekturen sind mit Feinstkorndiamanten immer unter Wasserkühlung durchzuführen. Dabei sollte zudem stetsaufabgerundeteKantengeachtetwerden. Klinisches Beispiel 2: Ablauf adhäsive Zementierung (selbstadhäsives Komposit) Abb. 20: Präparierter Zahn 46. Abb. 21: Einprobe der e.max-Krone (Ivoclar Vivadent). Abb. 22: Krone vor dem Einsetzen. Abb. 23: Einbringen des selbstadhäsiven Zementes (Panavia SA Zement, Kuraray). Abb. 24: Zement in der Krone. Abb. 25: Einbringen der Krone, Fixierung für die Lichthärtung. 364 ZHK Friedl.indd 364 ZMK | Jg. 29 | Ausgabe 6 ________________ Juni 2013 13.06.13 12:50 1751 Zeitgemäß wie nie – 3M Deutschland GmbH · Standort Seefeld · 3M ESPE · ESPE Platz · 82229 Seefeld Freecall: 0800 - 2 75 37 73 · [email protected] · www.3MESPE.de · 3M, ESPE, Ketac und Photac sind Marken von 3M Company oder 3M Deutschland GmbH. © 2013, 3M. Alle Rechte vorbehalten. bestens bewährt Einfachheit, die begeistert. Mit Ketac & Photac von 3M ESPE. JETZT IN NEUEN 20ER PACKUNGEN ERHÄLTLICH! 3M ESPE ist seit 30 Jahren in der Glasionomer-Forschung aktiv und ist Marktführer in diesem Bereich. 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N a c h A b s c h l u s s derKorrekturen auf der AußenflächederRestaurationmussentweder e i n G l a n z b r a n d oder eine ausreichende Politur erAbb. 29: Eingegliederte Krone nach Versäuberung und vollständiger folgen, am besten Polymerisation. mit den dafür vorgesehenen Poliersystemen,z.B.diamantkorngefülltenSilikonpolierern(z.B. Eve, Identoflex, Kerr Hawe, OptraFine, Ivoclar Vivadent, etc.)unddiamantiertenPolierpasten.NursokanneinemechanischundplaqueresistenteOberflächeerzieltwerden. DieInnenflächenderKeramikensolltenjenachHerstellerangaben vorbehandelt werden. Um eine größtmögliche HaftungderKeramikzuerzielen,mussdieOberflächeder Silikatkeramiken: Inlays,Veneers Lithiumdisilikat-Glaskeramik: Inlays,Teilkronen,Kronen Oxidkeramik: Brücken,Abutments Hybridkeramik Verbundkeramik Keramikvergrößertwerden.BeidenSilikatkeramikenkann dazunachwievordieÄtzungderKeramikunddieanschließendeSilanisierungals„Goldstandard“betrachtetwerden. Das Ätzen erfolgt mit ca. 5%iger Flusssäure für max. 60 Sekunden.DadurchentstehteinemikroretentiveOberfläche, auf die anschließend Silane oder spezielle Primer mit Haftmonomeren (Phosphorsäureacrylate, z. B. Monobond Plus,IvoclarVivadent;ClearfilCeramicPrimer,KurarayNoritake)aufgebrachtwerdenkönnen.Dasentscheidende Mineral, das von der Flusssäure angegriffen wird, ist das Silizium.AufgrundderunterschiedlichenchemischenEinbindungen in die anderen Werkstoffkomponenten kann das Silizium mehr oder weniger schnell von der 5%igen Flusssäure angegriffen werden. Je nach Keramiktyp werdenausdiesemGrundunterschiedlichschnelloptimaleretentive Muster erzeugt, die für die adhäsive Befestigung notwendigsind.DaherkönnenfürKeramikenmithöherer BiegefestigkeitbisweilendurchauskürzereÄtzzeitenerfor- Befestigung Vorbehandlung Keramik Befestigungskomposit +Adhäsivsystem Flusssäure +SilanoderPrimermitHaftmonomer selbstadhäsivesBefestigungskomposit Flusssäure +SilanoderPrimermitHaftmonomer konventionelleGIZoderPHZ Reinigung Befestigungskomposit +Adhäsivsystem Flusssäure +SilanoderPrimermitHaftmonomer selbstadhäsivesBefestigungskomposit Flusssäure +SilanoderPrimermitHaftmonomer konventionelleGIZoderPHZ ReinigungoderSandstrahlen(Al2O3) Befestigungskomposit +Adhäsivsystem Sandstrahlen(Al2O3) +PrimermitHaftmonomer selbstadhäsivesBefestigungskomposit Sandstrahlen(Al2O3) +PrimermitHaftmonomer Befestigungskomposit +Adhäsivsystem Flusssäure +SilanoderPrimermitHaftmonomer selbstadhäsivesBefestigungskomposit Flusssäure +SilanoderPrimermitHaftmonomer Befestigungskomposit +Adhäsivsystem Sandstrahlen(Al2O3) +PrimermitHaftmonomer Tab. 1: Befestigungsmöglichkeiten und bevorzugte Indikationen vollkeramischer Systeme. Die Befestigungskomposite sollten dabei idealerweise die Möglichkeit einer dualen Härtung bieten. 366 ZHK Friedl.indd 366 ZMK | Jg. 29 | Ausgabe 6 ________________ Juni 2013 13.06.13 12:50 Zahnheilkunde Konto & Karten | Beruf & Praxis | Absichern | Vorsorge | Immobilie | Vermögen | Private Banking Für derlichsein(z.B.IPSe.max).InjedemFallsolltendieÄtzzeiten der Hersteller unbedingt eingehalten werden. Bei dünnen Restaurationen (z. B. Veneers mit 0,3 Millimeter StärkekannesbeizulangemÄtzensogarzuSchädigungen derGesamtrestaurationkommen.ZurbesserenBenetzung der Keramik kann zusätzlich eine dünne Schicht Adhäsiv („Bonding“) aufgebracht werden. Diese wird dann gemeinsam mit dem Befestigungskunststoff polymerisiert. Als Alternative zur Flusssäureätzung kann die Oberfläche mechanisch – mittels Sandstrahlen – aufgeraut werden (< 50 µm Korngröße, 1–2 bar Druck). Diese Methode ist jedochspeziellbeidünnenStrukturennichtunumstritten. OxidkeramikensindmitFlusssäurenichtätzbar.DieVorbehandlungerfolgtdeshalbdurchSandstrahlenmitAluminiumoxid (< 50 µm Korngröße, 1–2 bar Druck), der Reinigung im Ultraschallbad und mit Alkohol sowie anschließendemAufbringenspeziellerPrimermitHaftmonomeren wiebereitsbeschrieben.BeiderVerwendungdieserPrimer und/oder selbstadhäsiver Befestigungskomposite ist eine ReinigungderOberflächemitPhosphorsäurekontraindiziert, da es sonst zu konkurrierender Besetzung von Bindungsstellenkommenkann. Bei der Hybridkeramik (Enamic) und der Verbundkeramik (LavaUltimate)istdieVorbehandlungsehrunterschiedlich (z.B.VorbehandlungEnamicmitFlusssäure,LavaUltimate nicht; hier muss mit Aluminiumoxid abgestrahlt werden). DieHerstellerangabensindhierstrengstenszubeachten. MittlerweilesindauchTendenzenzubeobachten,indenen dieGrenzenzwischenderVorbehandlungdesZahnes(Adhäsivsystem) und der Vorbehandlung der Keramik insofern verwischen,alsdassnurnocheinProduktbenötigtwerden soll(ScotchbondUniversalAdhäsiv,3MESPE),daszudem mitundohneseparatesÄtzenangewendetwerdenkann. KlinischeLangzeitergebnissesindallerdingsnochabzuwarten. Die Befestigungsmöglichkeiten der verschiedenen vollkeramischen Systeme und die aus unserer Sicht für jeden Werkstoff empfehlenswerte Indikation lassen sich wie in Tabelle1dargestelltzusammenfassen.DieseAuflistungberuht auf den bisherigen langjährigen klinischen ErfahrungenderAutoren; für Hybrid- und Verbundkeramiken liegennurErfahrungenseitderMarkteinführungvor,deshalbwurdenkeinebevorzugtenIndikationengenannt.Die einzelnenWerkstoffesindvondenHerstellernmöglicherweisefüreinbreiteresIndikationsspektrumvorgesehen.Es sei auch ausdrücklich darauf hingewiesen, dass diese Tabelle aufgrund der Vielfalt der Systeme im Einzelfall auch nichtzutreffenkann. Literaturlisteunterwww.zmk-aktuell.de/literaturlisten Richtigparker. Der optimale Platz für Ihr Vermögen. Unsere spezialisierten Berater wissen genau, wo Sie Ihr Vermögen bestmöglich parken. Und das zu guten Konditionen – aber auch auf lange Sicht. Sprechen Sie jetzt mit uns über die Optimierung Ihres Vermögens. 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Diese Behandlungsmethode wurde in der Literatur schon beschrieben, befindet sich aber noch in einem experimentellen Stadium. Wie bereits ausführlich beschrieben wurde [5], stellt das Frontzahntrauma eine relativ häufige Verletzung im Kindesalter dar: Bei bis zu einem Drittel der Kinder und Jugendlichen zwischen 8 und 15 Jahren kommt es zu traumatischen Verletzungen von Zähnen der bleibenden Dentition [9]. Vor dem Abschluss des Wurzelwachstums sind trotz adäquater Behandlungsmaßnahmen – speziell nach komplexeren Traumata wie Avulsions- und Intrusionsverletzungen – Komplikationen und Misserfolge keine Seltenheit, weil sie oftmals langfristig mit einem Verlust der Vitalität einhergehen [1,2]. Kommt es zu einer Nekrose der Pulpa, ist eine endodontologische Therapie unerlässlich. Bei weit offenem Foramen apicale ist die Behandlung allerdings je nach Reifestadium des Zahnes mit nicht unerheblichen Problemen behaftet. Dr. Marius Eickhoff 2003–2009 Studium der Zahnheilkunde an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster Seit 2009 Wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Poliklinik für Zahnerhaltung, Universitätsklinikum Münster, Direktor: Univ.-Prof. Dr. Klaus Ott 2011 Promotion Grazile Wurzelkanalwände und ein weit offener Apex erschweren eine konventionelle Wurzelkanalbehandlung. Die durch die Nekrose bedingte Beendigung des Wurzelwachstums und ein damit einhergehendes ungünstiges Kronen-Wurzel-Verhältnis führen langfristig zu einer schlechten Prognose des Zahnes [1,3]. Bereits im Verlauf oder auch nach Abschluss der Behandlung können Frakturen auftreten. Daher gilt die Apexifikation in solchen Fällen bis heute noch immer als Therapie der Wahl [7,23]. Bei diesem Verfahren ist eine zuverlässige Mitarbeit des Patienten unerlässlich. Behandlungszeiten zwischen 5 und 20 Monaten zur Ausbildung einer suffizienten apikalen Hartgewebsbarriere sollten eingeplant werden [25]. Sowohl eine unphysiologische Apexogenese als auch eine Versprödung der Zahnhartsubstanz durch die prolongierten Calcium- Dr. Vanessa Heintz 2005–2010 Studium der Zahnheilkunde an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster Seit 2011 Wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Poliklinik für Zahnerhaltung, Universitätsklinikum Münster, Direktor: Univ.-Prof. Dr. Klaus Ott 2012 Promotion Dr. Thorben Ütrecht 2005–2010 Studium der Zahnheilkunde an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster Seit 2010 Wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Poliklinik für Zahnerhaltung, Universitätsklinikum Münster, Direktor: Univ.-Prof. Dr. Klaus Ott 2012 Promotion Fragebogen zur interaktiven Fortbildung unter: www.zmk-aktuell.de/cme 368 ZHK Eickhoff_Interaktive Fortbildung.indd 368 ZMK | Jg. 29 | Ausgabe 6 ________________ Juni 2013 14.06.13 08:43 Interaktive Fortbildung hydroxideinlagen können ein Auftreten von Wurzellängsfrakturen begünstigen [23,32]. Im Vergleich zur klassischen Apexifikation reduziert sich die Behandlungsdauer bei einem apikalen Verschluss mit einem bioaktiven Zement deutlich. Als Verschlussmaterialien haben sich ProRoot MTA (DENTSPLY Maillefer, Ballaigues, Schweiz) und Biodentine (Septodont, Saint-Maur-des-Fossés, Frankreich) bewährt. Die Problematik einer unvollständigen Apexogenese besteht jedoch auch bei dieser Therapieform. Eine klinisch signifikant erhöhte Erfolgsquote hinsichtlich des langfristigen Zahnerhaltes mit einem bioaktiven Zement im Vergleich zum Apexifikationsverfahren lässt sich nicht eruieren [7]. Um diesen Problemen entgegenzuwirken, findet ein alternativer Therapieansatz Einzug in die Endodontologie mit dem Ziel, ein weiteres Wurzelwachstum zu ermöglichen: Die Anwendung regenerativer Verfahren bietet in solchen Fällen die Chance auf weiteres Wurzellängenwachstum inklusive einer möglichen Zunahme der Wandstärke sowie ggf. auf wiederkehrende Sensibilität [10,16,28,29]. Das Ziel dieses Verfahrens ist die Wiederbesiedlung eines vormals infizierten Wurzelkanals mit vitalem Gewebe zum Ersatz der nekrotischen Pulpa, sodass eine weitere Reifung und Entwicklung des Zahnes möglich ist. Obwohl bereits 1971 erste experimentelle Versuche zur Geweberegeneration im Rahmen der Endodontologie stattfanden [21], hat dieses Verfahren bis heute noch nicht Eingang in die reguläre Behandlung gefunden. Definition | Die Revaskularisierung der Pulpa bei Zähnen mit nicht abgeschlossenem Wurzelwachstum zielt auf die Regeneration geschädigter, verloren gegangener oder traumatisierter Gewebe ab [20,24]. Andere regenerative Therapieansätze, wie die direkte Überkappung oder auch die Pulpotomie, sind als Standardverfahren bereits seit vielen Jahrzehnten in der Zahnmedizin etabliert. Kommt es nach Avulsions- oder Luxationsverletzungen zu einer Ruptur des Gefäß-Nerven-Bündels, besteht primär die Möglichkeit zur Einsprossung neuer Blutgefäße, solange das Foramen apicale noch nicht geschlossen ist. Bei einer Nekrose der Pulpa als Folge des Traumas hat der Behandler sekundär die Möglichkeit, im periapikalen Gewebe verbliebene vitale Stammzellen zur Revitalisierung der nekrotischen Pulpa zu nutzen. Der Therapieansatz der Revaskularisierung sieht dabei zunächst die Entfernung nekrotischer Zellreste und anschließend die Desinfektion des Endodonts durch eine antibiotische Wurzelkanaleinlage vor. Eine iatrogene Einblutung aus der periapikalen Region dient als Leitstruktur für die Wiederbesiedlung des Wurzelkanals mit pulpaähnlichem Gewebe. Indikation | Für den in der Praxis tätigen Zahnarzt ist es von Interesse, schnell und sicher die Fälle zu erkennen, in denen eine Indikation für die Anwendung regenerativer endodontologischer Verfahren bestehen könnte. Hierbei gilt es, etwaige Risiken und Nachteile einer nicht konventionellen Therapie abzuwägen und diese in der Regel mit Zahnheilkunde den Eltern sorgfältig zu besprechen, um dem jungen Patienten die bestmögliche Therapie zukommen zu lassen. Regenerative endodontologische Maßnahmen sind grundsätzlich bei bleibenden Zähnen mit nekrotischem Pulpagewebe und noch offenem Apex indiziert [4,6,28]. Im klassischen Fall entstehen derartige Situationen als späte Komplikation nach Avulsions- oder Intrusionsverletzungen [1]. Hinweisgebend sind neben Symptomen einer Pulpanekrose, wie Verfärbungen, fehlende Sensibilität, apikale Osteolyse oder Fistelgänge, ein nicht abgeschlossenes Wurzellängenund Dickenwachstum (Abb. 1). Checkliste Indikationsstellung • (partielle) Nekrose permanenter Zähne (ggf. Fistelung) • nicht abgeschlossenes Wurzelwachstum (Länge und Wandstärke) • offenes Foramen, mind. > 1,1 mm • möglichst keine endodontische Vorbehandlung (keine mechanische • kein reduzierter Allgemeinzustand des Patienten Irritation/kein Einsatz von CaOH2) Vorausgesetzt wird … • die Zustimmung der Eltern zur alternativen Therapiemethode • ggf. die Zustimmung zur Kostenübernahme Abb. 1: Checkliste für die Indikationsstellung. Da ein kleines apikales Foramen physiologicum den Blutfluss limitiert und somit eine ungünstige Prognose für eine Revaskularisation bedeuten würde, sollte es mindestens einen Restdurchmesser von 1 mm oder besser 2 mm aufweisen [3,19]. Nach einer etwaigen endodontischen Vorbehandlung des Zahnes, d. h. einer mechanischen Bearbeitung des Kanalsystems oder einer medikamentösen Einlage mit Calciumhydroxid, ist von einem Untergang der Zellen mit regenerativem Potenzial im Bereich des Pulpakavums und des apikalen Parodontiums auszugehen. Ein Längen- oder Dickenwachstum der Wurzel ist dann nicht mehr zu erwarten [11,16]. Eine ebenfalls eingeschränkte Indikation sehen einige Autoren bei der Versorgung von Traumata, bei denen eine Wurzelresorption wahrscheinlich ist, z. B. nach ungünstiger, unphysiologischer Lagerung eines avulsierten Zahnes [14]. Es liegen bisher keine gesicherten Erkenntnisse darüber vor, ob oder inwiefern regenerative endodontische Maßnahmen eine antiresorptive Wirkung besitzen. Dagegen ist erwiesen, dass bei unzureichender Desinfektion des Kanalsystems etwaige vorhandene Reste der entzündlich veränderten Pulpa zu Resorptionen führen können [30]. In diesen Fällen sollte von Versuchen der Pulparegeneration eher abgesehen werden. Es ist zudem zu erwarten, dass sich ein eingeschränkter Allgemeinzustand prognostisch ungünstig auf die Heilungstendenz der Pulpa-Dentin-Einheit auswirkt, wenngleich zu dieser Fragestellung keine eindeutigen Studien vorliegen [13]. Es wird auch diskutiert, ob ein erhöhtes gesundheit- Fragebogen zur interaktiven Fortbildung unter: www.zmk-aktuell.de/cme ZMK | Jg. 29 | Ausgabe 6 ________________ Juni 2013 ZHK Eickhoff_Interaktive Fortbildung.indd 369 369 14.06.13 08:43 Zahnheilkunde Interaktive Fortbildung liches Risiko für den Patienten entsteht, wenn eine vollständige Desinfektion des Endodonts im Rahmen der regenerativen Therapie nicht gelingt [13]. Hat man sich als Zahnarzt nach sorgfältiger allgemeiner und spezieller Anamnese für die Anwendung regenerativer Maßnahmen entschieden, ist vor allem dem Aufklärungsgespräch über die geplante Behandlung große Beachtung zu schenken. Der Patient bzw. dessen Sorgeberechtigte müssen über die fehlenden klinischen Erfahrungen informiert werden. Falls bezüglich der Indikation Unsicherheiten bestehen, sollten zumindest initial eine Desinfektion des Wurzelkanalsystems mittels Spülung mit Natriumhypochlorit (1 %) sowie ein bakteriendichter adhäsiver Verschluss des Zahnes angestrebt werden. Eine Überweisung an einen Spezialisten ist dann immer noch problemlos möglich. Vorgehen | Die in der Literatur veröffentlichten Fallbeschreibungen zur Revaskularisierung avitaler bleibender Zähne mit nicht abgeschlossenem Wurzelwachstum weisen grundsätzlich ein ähnliches therapeutisches Vorgehen auf. Dennoch existiert bisher kein allgemein anerkanntes Behandlungsprotokoll, sodass bezüglich der eingesetzten Medikamente, deren Liegedauer sowie der Spülprotokolle unterschiedliche Angaben vorliegen [8,10,18,22,27]. Zugrunde liegendes Prinzip sämtlicher Behandlungsmaßnahmen, die auf eine regenerative Heilung abzielen, ist es, eine hinreichende Desinfektion des Pulpakavums zu gewährleisten und dabei so schonend wie möglich vorzugehen, damit sich ein physiologisches Foramen apicale durch Längen- und Dickenwachstum der Zahnwurzel ausbildet [15,31]. Voraussetzung für die Einsprossung vitalen Gewebes in eine – im idealen Fall – keimfreie Pulpahöhle ist letztlich immer das Vorhandensein von vitalen Zellen mit regenerativem Potenzial. Hierbei handelt es sich um Stammzellen, die vornehmlich in der periapikalen Region, aber auch in Pulparesten im Kanalsystem, dem Blutplasma und im Parodontium lokalisiert sein können [17,27]. Je nach Situation wird in der ersten Sitzung eine Anästhesie gesetzt und unter Kofferdam eine Zugangskavität geschaf- fen. Zur Desinfektion des Endodonts und Entfernung des nekrotischen Gewebes finden verschiedene Spüllösungen wie z. B. NaOCl, H2O2, CHX, EDTA und NaCl in unterschiedlichen Konzentrationen Anwendung. Bevorzugte Spülflüssigkeit ist in der Regel Natriumhypochlorit. Angaben zur Konzentration variieren zwischen 1 % und 6 %, wobei die in zunehmendem Maße gewebeirritierenden Eigenschaften von höher konzentrierten Lösungen zu beachten sind [8,10,17,22,26,27]. Zumeist wird auf eine sorgfältige Trocknung der Wurzelkanäle mittels Papierspitzen hingewiesen. Da von einer ausreichenden Desinfektion des Kanalsystems durch alleinige Spülung nicht ausgegangen werden kann, fordert die Mehrzahl der Autoren den Einsatz einer adjuvanten medikamentösen Wurzelkanaleinlage. Es wird darauf verwiesen, dass eine ansonsten standardmäßige Einlage einer wässrigen Calciumhydroxid-Suspension kontraindiziert sei, da diese zu lokalen Gewebenekrosen führt und damit im Rahmen einer regenerativen endodontischen Maßnahme ungeeignet ist [11,16]. Vielmehr wird die Anwendung einer antibiotischen Einlage postuliert, deren Zusammensetzung unterschiedlich beschrieben wird: Einige Autoren favorisieren eine Mischung aus Ciprofloxacin, Metronidazol und Minocyclin ([10,22], Abb. 2); in anderen Fallbeschreibungen wurde Minocyclin durch Cephalosporine wie Cefuroxim ersetzt, um Zahnverfärbungen zu vermeiden [26]. Angaben zur Liegedauer der antibiotischen Einlage variieren zwischen 7 Tagen und maximal 11 Wochen [27]. Der temporäre Verschluss der Zugangskavität sollte speichelund bakteriendicht sein. Dentinadhäsive Füllungen mit fließfähigen Kompositen stellen hier den „Goldstandard“ dar (Abb. 3). In einer weiteren Sitzung wird eine Einblutung aus dem apikalen Parodontium in den Wurzelkanal provoziert, um sowohl Stammzellen mit regenerativem Potenzial in das Pulpakavum zu transportieren als auch durch das entstehende Blutkoagulum eine Leitstruktur für die angestrebte Geweberegeneration vorzugeben. TriMix-Paste Pulver Ciprofloxacin 20mg, Metronidazol 40 mg, Cefuroxim 40 mg Anmischflüssigkeit Propylenglykol mit Zusatz von Macrogol Im Mörser zu einer Paste aus Einzelpräparaten verreiben: Ciprofloxacin 250 mg, Metronidazol 500 mg, Cefuroxim 500 mg oder alternativ per Rezept: TreVitaMix (Medcem GmbH, Weinfelden, Schweiz) Abb. 2: Inhaltsstoffe der antibiotischen Trimix-Paste. Abb. 3: Vorgehen – 1. Sitzung. Fragebogen zur interaktiven Fortbildung unter: www.zmk-aktuell.de/cme 370 ZHK Eickhoff_Interaktive Fortbildung.indd 370 ZMK | Jg. 29 | Ausgabe 6 ________________ Juni 2013 14.06.13 08:43 E-65 E-656-V0 TENEO. DIE INNOVATIONSKLASSE. TENEO ist mit zukunftsweisender Technologie ausgestattet, konfigurierbar sowie upgradefähig und entwickelt sich laufend weiter. Setzen Sie auf den modernsten und komfortabelsten Workflow – heute und in Zukunft. Mit der Innovationsklasse von Sirona. Es wird ein guter Tag. Mit Sirona. 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Hinsichtlich der Instrumente finden sich in der Literatur unterschiedliche Angaben, z. B.: Handspreader ISO 25 [27], K-File ISO 40 [10], K-File ISO 80 [22]. Nach erfolgter Einblutung und in der Regel nach circa 15-minütiger Wartezeit wird eine Überschichtung mit einem bioaktiven Zement (z. B. ProRoot MTA, DENTSPLY Maillefer, Ballaigues, Schweiz oder Biodentine, Septodont, Niederkassel) durchgeführt. Diesem Schritt folgt der Verschluss der Trepanationsöffnung mittels Komposit. Aufgrund der längeren Abbindezeit des bioaktiven Zements, v. a. ProRoot MTA, empfiehlt sich hier der Einsatz eines selbstadhäsiven Flowkomposits (z. B. Vertise Flow, Kerr, USA) in Kombination mit einem höher gefüllten Komposit (Abb. 4). Bezüglich der Nachuntersuchungen bestehen bisher ebenfalls keine einheitlichen Empfehlungen. Erste Röntgenkontrollen wurden 6 Wochen [26], 3 Monate [10] oder 5 Monate [18] nach der Wurzelkanalbehandlung durchgeführt (Abb. 5). Prognose: Erfolg und Misserfolg | In Bezug auf die Prognose ist eine Aussage kaum möglich. So sind bisher vorrangig einzelne Fallbeschreibungen mit uneinheitlichem Vorgehen in der Literatur zu finden, wobei fast ausschließlich Fälle mit positivem Ausgang publiziert wurden, sodass eine realistische Aussage zu Misserfolgsraten erschwert ist [13]. Dennoch wird dieses Verfahren als vielversprechend angesehen: In der Literatur wird bereits von einem Paradigmenwechsel bei der Behandlung pulpa-avitaler Zähne gesprochen [15]. Bisher gibt es wenige Angaben zu Langzeitfolgen und keine klinischen Studien. Zwar hat die American Association of Endodontics (AAE) 1996 eine Datenbank zur strukturellen Erfassung klinischer Fälle angelegt (49-regenerative endodontics database, 2003); es liegen jedoch keine Leitlinien oder Angaben zu Therapiestandards vor. Als Misserfolge wurden bisher hauptsächlich leichte bis mäßige Schmerzen sowie – durch minocyclinhaltige Medikamente bedingte – Zahnverfärbungen beschrieben [13,27]. Schwellungen oder Fistelungen sowie eine unvollständige Apexogenese, jeweils während oder nach Abschluss der Behandlung, werden ebenfalls als Fehlschlag angesehen. Sofern bei Kontrolluntersuchungen derartige Komplikationen festgestellt werden, sollte das regenerative Vorgehen abgebrochen werden. Es besteht dann die Möglichkeit, eine der herkömmlichen Therapiealternativen einzuleiten [15]. Bei den Verlaufskontrollen sollte der Zahn hinsichtlich Aufbissempfindlichkeit, Druckdolenzen bei Palpation der apikalen Region, Perkussionsempfindlichkeit, Sensibilität, etwaiger Verfärbungen der Zahnkrone, Mobilität und eventuell bestehender Fistelgänge untersucht werden. Röntgenologisch sollte die Tendenz zum Längen- und Dickenwachstum der Wurzel und ggf. ein Rückgang der bestehenden apikalen Osteolyse erkennbar sein. Stellt sich der Zahn klinisch asymptomatisch dar und liegen röntgenologische Anzeichen einer weiteren Reifung der Wurzel vor, ist die Therapie als erfolgreich anzusehen (Abb. 6–8). Fragebogen zur interaktiven Fortbildung unter: www.zmk-aktuell.de/cme 372 ZHK Eickhoff_Interaktive Fortbildung.indd 372 ZMK | Jg. 29 | Ausgabe 6 ________________ Juni 2013 14.06.13 08:43 VOC Ein FuturaBond Für allE FällE! 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Abb. 9: Zahn 21, Z.n. alio loco insuffizient versorgtem Frontzahntrauma. Abb. 7: Schematische Darstellung eines Zahnes nach erfolgter regenerativer Behandlung. Abb. 8: Schematische Darstellung eines revaskularisierten Zahnes nach erfolgreicher regenerativer Therapie – erkennbares Wurzellängen- und Dickenwachstum. Klinischer Fall | Ein neunjähriger Patient wurde etwa 8 Monate nach einem Frontzahntrauma an Zahn 21 in der klinikeigenen Ambulanz vorstellig. Nachdem im Rahmen der Erstversorgung eine Wurzelkanalfüllung (Abb. 9) versucht worden war, sahen verschiedene externe Vorbehandler die Erhaltungswürdigkeit des Zahnes 21 als nicht mehr gegeben und empfahlen daher die Extraktion des Zahnes. Die Eltern baten um eine weitere Meinung. Um eine Extraktion zu vermeiden, wurden die Eltern über die Möglichkeit der Revisionsbehandlung in Kombination mit folgenden Therapieoptionen informiert: klassische Wurzelkanalbehandlung, Apexifikation, apikaler Verschluss mit einem bioaktivem Zement, Versuch der regenerativen Endodontologie. Sie stimmten – trotz der beim Hauszahnarzt erfolgten Vorbehandlung – einem Versuch einer regenerativen endodontologischen Maßnahme zu. Nach dem Anlegen des Kofferdams erfolgte die Spülung mit Natriumhypochlorit in der Konzentration von 1 %. Von einer Aktivierung durch Ultraschall wurde aufgrund des weit offenen Apex abgesehen. Es folgte die Versiegelung des Dentins im koronalen Anteil durch ein Dentinadhäsiv und ein fließfähiges Komposit (Vertise Flow, Kerr, USA), um möglichen Verfärbungen durch Minocyclin vorzubeugen. Nach sorgfältiger Trocknung des Wurzelkanals wurde die TreVitaMix-Paste (Ciprofloxacin 200 mg, Metronizadol 500 mg und Minocyclin 100 mg, Medcem GmbH, Weinfelden, Schweiz) mithilfe einer Applikationskanüle (Accudose, Centrixdental, Köln, Deutschland) gezielt eingebracht, um einen Wandkontakt im Bereich der Kronenpulpa zu vermeiden (Abb. 10 u. 11). Die Kavität wurde dann bakteriendicht mit Cavit (3M ESPE, Seefeld, Deutschland) und einem fließfähigen Komposit (Vertise Flow, Kerr, USA) verschlossen (Abb. 12). Die rein klinische Verlaufskontrolle (eine Woche später) ließ eine positive Entwicklung vermuten. Abb. 10: Applikationskanüle (Accudose, Centrixdental, Köln, Deutschland). Abb. 11: Applikation der Trimix-Paste mittels Accudose-Applikationskanüle; hier aus einem anderen Fall (OA Dr. Kaup, Münster). Fragebogen zur interaktiven Fortbildung unter: www.zmk-aktuell.de/cme 374 ZMK | Jg. 29 | Ausgabe 6 ________________ Juni 2013 w ZHK Eickhoff_Interaktive Fortbildung.indd 374 14.06.13 08:43 Pro- NEU ZAHNCREME MUNDGESUNDHEIT SnF22 Natriumhexametaphosphat geht eine starke chemische Bindung mit dem Zahnschmelz ein. Daraus resultiert eine Abdeckung der Zahnoberfläche, die ein Gefühl der Sauberkeit vermittelt und Verfärbungen und der Bildung von Zahnstein vorbeugt. Stabilisiertes Zinnfluorid verbessert den Mundgesundheitszustand durch • Remineralisation mit Hilfe von Fluorid • antimikrobielle Wirkung zur Vorbeugung gegen Plaque und Zahnfleischerkrankungen • Ionenausfällung zur Linderung von Überempfindlichkeiten • die Bildung einer schützenden Schicht auf dem Zahnschmelz, die vorbeugend gegen Säure-Erosion wirkt. ÄSTHETIK Na22O(NaPO33)21 21 GESÜNDERER MUND UND SCHÖNERE ZÄHNE * Entdecken Sie die außergewöhnlichen Vorteile der exklusiven Rezeptur mit stabilisiertem Zinnfluorid und Natriumhexametaphosphat für Mundgesundheit und Ästhetik ** PRO-EXPERT Tiefenreinigung PRO-EXPERT Sensitiv + Sanftes Weiß PRO-EXPERT Zahnschmelz Regeneration * Im Vergleich zu einer herkömmlichen Zahncreme. ** In der Variante Sensitiv + Sanftes Weiß liegen der Zinnfluorid-Komplex und das Polyphosphat in leicht anderer Form vor. Die Wirkweise ist jedoch die gleiche wie bei den beiden anderen PRO-EXPERT Varianten. www.dentalcare.com ZHK Eickhoff_Interaktive Fortbildung.indd 375 Pro-Expert Zahncreme 210x280.indd 1 14.06.13 11:57 08:43 14.05.13 Zahnheilkunde Interaktive Fortbildung Abb. 12: Kontrollaufnahme von Zahn 21 nach erfolgter Blutungsinduktion, eingebrachtem MTA-Zement und adhäsivem Verschluss. Abb. 13: Z.n. erneutem Trauma: komplizierte Kronen-Wurzel-Fraktur mit Beteiligung des koronalen Wurzeldrittels. Deswegen wurde zwei Wochen nach Einlage der antibiotischen Paste nach Anästhesie mit Articain ohne Vasokonstringens (Ultracain D, Sanofi-Aventis, Frankfurt am Main, Deutschland) die Behandlung unter Kofferdam mit erneutem Zugang zum Pulpakavum fortgesetzt. Unter Zuhilfenahme eines OP-Mikroskops wurde zunächst mit Natriumhypochlorit (1 %) und EDTA (17 %) gespült. EDTA soll zur Freisetzung und Aktivierung von Wachstumsfaktoren im Dentin beitragen [12]. Nach der anschließenden Trocknung des Wurzelkanals mittels Papierspitzen wurde durch Überinstrumentierung mit einem Handspreader periapikal eine Blutung induziert. Nach 15-minütiger Wartezeit bildete sich ein Blutkoagulum etwa 3 mm unterhalb der Schmelz-Zement-Grenze. Dieses konnte mit ProRoot MTA (DENTSPLY Maillefer, Ballaigues, Schweiz) überschichtet werden. Etwa 15 Minuten später (Abbindezeit des MTA) wurde die Kavität mit einer bakteriendichten adhäsiven Kompositfüllung verschlossen. 26 Tage nach der regenerativen Maßnahme wurde der Patient zur klinischen Verlaufskontrolle einbestellt. Eine Aufbissempfindlichkeit oder Fistelung bestand nicht. Die Sensibilitätsprobe verlief negativ. Vier Monate später erlitt der Patient ein erneutes Frontzahntrauma (Sturz mit dem Fahrrad). Bei der Untersuchung wurde eine komplizierte Kronen-Wurzel-Fraktur mit Beteiligung des oberen Wurzeldrittels diagnostiziert (Abb. 13). Das Fragment konnte unter lokal-hämostyptischen Maßnahmen ädhasiv wiederbefestigt werden. Einen weiteren Monat später stürzte der Patient in der Schule erneut, so- Abb. 14: Die aktuelle Situation. dass wiederum eine adhäsive Neuversorgung des Zahnes 21 erfolgen musste. 22 Monate nach diesem Trauma fiel der Sensibilitätstest (CO2-Schnee) positiv aus. Der Patient gab an, vollkommen beschwerdefrei zu sein. Des Weiteren wurde ein Röntgenbild angefertigt, auf dem sowohl eine Tendenz zur Zunahme der Wurzellänge als auch der Wurzelkanaldicke erkennbar ist (Abb. 14). Insbesondere unter den gegebenen Umständen (multiple Folgetraumata des Zahnes) ist die aktuelle Situation als Erfolg zu bewerten. Der positive Verlauf des Sensibilitätstests ist als Hinweis anzusehen, dass eine Regeneration des Pulpagewebes und der damit verbundene Abschluss des Wurzelwachstums möglich sind. Diskussion | Bei der „regenerativen Endodontologie“ handelt es sich aktuell um eine im Praxisalltag wenig angewandte Behandlungsmethode, obwohl deren Konzept schon in der Literatur beschrieben wurde und auch experimentelle Anwendung fand [21]. Zum einen mag dies der Tatsache geschuldet sein, dass lediglich ein kleines Patientenkontingent überhaupt für eine derartige Therapie infrage kommt. Zum anderen tragen fehlende Leitlinien und Behandlungsprotokolle dazu bei, dass viele Zahnärzte nicht auf diese Therapieform zurückgreifen. In den letzten Jahren werden jedoch vermehrte Fallbeschreibungen [4,8,18,26] mit vielversprechenden Behandlungserfolgen publiziert. Gewebezüchtung, Stammzellenforschung, Gewebeimplantation und Übertragung von Genen und Zellen [20] sind Teile der Grundlagenforschung, die auf diesem Gebiet betrieben wird. Die regenerative Fragebogen zur interaktiven Fortbildung unter: www.zmk-aktuell.de/cme 376 ZHK Eickhoff_Interaktive Fortbildung.indd 376 ZMK | Jg. 29 | Ausgabe 6 ________________ Juni 2013 14.06.13 08:43 Interaktive Fortbildung Zahnheilkunde Weichgewebemanagement und Weichgewebeästhetik in der Implantologie mplantologie Danksagung | Wir danken den Kollegen OA Dr. M. Kaup und Dr. M. Wefelmeier für die freundliche Überlassung der Röntgenbilder und Fotografien. Literaturliste unter www.zmk-aktuell.de/literaturlisten Ein unentbehrliches Praxishandbuch, das Grundlagen, Techniken, prothetische und orthodontische Verfahren, aber auch die Grenzen des Weichgewebemanagements und Ursachen möglicher Misserfolge aufzeigt. Die Darstellung langfristigen Weichgewebeverhaltens unterstützt Ihre Therapieentscheidung. Wolfram Hahn Weichgewebemanagement und Weichgewebeästhetik in der Implantologie 2., überarbeitete und erweiterte Auflage Broschur, 200 S., 197 Abb. € 34,80 inkl. MwSt. ISBN 978-3-938509-47-0 Best.-Nr. V004012136 Mehr Informationen und Leseproben finden Sie im Internet unter www.spitta.de/weichgewebemanagement Fix per Fax: 07433 952-777 ✗ Ja, ich bestelle _____ Exemplare Weichgewebemanagement und Weichgewebeästhetik in der Implantologie 2., überarbeitete und erweiterte Auflage Broschur, 200 S., 197 Abb. € 34,80 inkl. MwSt. ISBN 978-3-938509-47-0 Best.-Nr. V004012136 ID/55/12/00069 Adresse/Stempel: Korrespondenzadresse: Dr. Marius Eickhoff, Zahnarzt Poliklinik für Zahnerhaltung (Direktor: Univ.-Prof. Dr. Klaus Ott) des Universitätsklinikums Münster Albert-Schweitzer-Campus 1, Gebäude W30 48149 Münster Tel.: 0251 8347045 E-Mail: [email protected] ZMK | Jg. 29 | Ausgabe 6 ________________ Juni 2013 ZHK Eickhoff_Interaktive Fortbildung.indd 377 Bestseller Endodontologie bietet insofern einen interessanten Ansatz, als sich so die bekannten Probleme einer konventionellen endodontologischen Therapie von Zähnen mit nicht abgeschlossenem Wurzelwachstum vermeiden lassen. Der vorgestellte klinische Fall zeigt, dass sogar unter Voraussetzungen, welche nicht als ideal angesehen werden, eine regenerative Maßnahme Vorteile für den Patienten bedeuten kann. Auch bei nur mittelfristigem Erfolg und nur geringfügiger weiterer Reifung der Zahnwurzel ergeben sich für den Patienten nach derzeitigem Erkenntnisstand keine nennenswerten Nachteile. Sofern zu einem späteren Zeitpunkt eine konventionelle Wurzelkanalbehandlung erforderlich werden sollte, ist diese ggf. leichter durchführbar. Es ist unabdingbar, sich mit dieser Therapieform auseinanderzusetzen, um unangenehme Komplikationen und umfangreiche Folgebehandlungen schon im Kindes- oder frühen Jugendalter zu vermeiden. Die Vorteile liegen auf der Hand: Wurzelwachstum, Heilung einer zum Teil bereits nekrotischen Pulpa, Wiedererlangung der Vitalität bis hin zu einer vollständigen Restitutio ad integrum bzw. Geweberegeneration, die für den Patienten einen gesunden, vitalen Zahn bedeutet [15]. Der Therapieansatz jeder Initialbehandlung pulpa-avitaler bleibender Zähne mit nicht abgeschlossenem Wurzelwachstum sollte demnach so schonend wie möglich gewählt werden, damit sich ein physiologisches Foramen apicale nach weitgehendem Längen- und Dickenwachstum der Zahnwurzel ausbildet [15,31]. Sämtliche Interventionen sollten also darauf abzielen, eine hinreichende Desinfektion des Kanalsystems bei gleichzeitig ausreichender Gewebeverträglichkeit sicherzustellen. Konkret bedeutet dies, dass nicht die mechanische Aufbereitung des Kanalsystems, sondern die chemische Desinfektion mittels Natriumhypochlorit, EDTA und der antibiotischen Trimix-Paste im Vordergrund stehen sollte. Bestse Bestseller Weichgeweb_Anz_ZMK_halbe hoch_Layout 1 24.05.13 09:46 Seite 1 Spitta Verlag Ammonitenstraße 1 72336 Balingen Tel.: 07433 952-0 www.spitta.de 377 Datum ✗ Unterschrift 14.06.13 08:43 Zahnheilkunde Stellenwert der Achsiographie im Rahmen prothetischer Rehabilitationen Eine der klassischen Anwendungen von kinematischen Messverfahren in der Zahnheilkunde ist die Aufzeichnung von Unterkieferbewegungen mit dem Ziel, patientenspezifische Daten der Kondylenbewegungen und der individuellen Frontzahnführung zu ermitteln. Während die Verfahren mit rein mechanischen Instrumentierungen in der Vergangenheit aufgrund des zeitlichen und damit verbundenen finanziellen Aufwandes nur wenigen Patienten vorbehalten waren, ermöglichen die modernen elektronischen Verfahren eine schnelle und kostengünstige Arbeitsweise. Auf diese Weise kann eine individuelle Artikulatorprogrammierung in jedem Patientenfall erfolgen, was der Qualität der prothetischen Versorgung in hohem Maße zugute kommt, wie im Folgenden nachzulesen ist. Zweck der Achsiographie | Die Achsiographie ermöglicht die Aufzeichnung patientenspezifischer Bewegungsdaten des Unterkiefers. Diese dienen zur Programmierung von Artikulatoren, mit deren Hilfe eine nahezu patientenanaloge Simulation der Kieferbewegungen im Labor ermöglicht wird. Ohne diese Voraussetzung muss die okklusale Ausgestaltung von zahntechnischen Restaurationen entweder anhand einer mittelwertigen Programmierung erfolgen, was unter Umständen zu starken Interferenzen und erhöhter Einschleifarbeit der Restauration in situ führt, oder es werden auf Kosten einer biomechanisch effizienten Verzahnung zu großzügige interokklusale Freiräume geschaffen. Im Sinne einer modernen Rehabilitationsmedizin, die nicht nur einen ausreichenden Funktionszustand wiederherzustellen hat, sondern das geschädigte craniomandibuläre System auch weitestgehend zu seinem ursprünglichen Funktionszustand zurückführen kann, ist daher eine individuelle Programmierung von Artikulatoren unbedingt empfehlenswert. Auf diese Weise wird nicht nur eine möglichst störungsfreie, funktionelle und strukturelle Integration rekonstruierter Dr. Daniel Hellmann Zahnarzt und Zahntechnikermeister UK Heidelberg, Zahnärzte im WiZ, Aalen Arbeits- und Interessenschwerpunkte: Behandlung craniomandibulärer Dysfunktionen, ästhetisch und kaufunktionell orientierte restaurative Zahnheilkunde 378 ZHK Hellmann.indd 378 oraler Gewebe in das craniomandibuläre System ermöglicht, sondern auch optimale biomechanische Eigenschaften des Zahnersatzes gewährleistet [1] . Der Artikulator als Referenzsystem der Messung | Während in der Vergangenheit akribisch versucht wurde, eine Vielzahl von anatomischen Daten vom Patienten in den Artikulator zu übertragen, ermöglichen die modernen Verfahren mit einfachen und zeitsparenden Mitteln die Projektion der Artikulatorgeometrie auf den Patienten. Die Vorteile einer solchen Arbeitsweise wurden bereits vor mehr als einem Jahrzehnt untersucht [2]. Die im Folgenden beschriebene Methode am Beispiel des SAM-Systems (SAM Präzisionstechnik, Gauting) ermöglicht mithilfe des Gesichtsbogens, dessen Anwendung im Rahmen prothetischer Restaurationen sinnvoll [3] und bei Anwendung der Achsiographie für nahezu alle Systeme obligat ist, die Übertragung der Referenzebene und der Scharnierachse des Artikulators auf den Patienten (Abb. 1 und 2). An dieser Stelle muss darauf hingewiesen werden, dass durch die Referenzierung auf die Artikulatormaße die durch die Software ausgegebenen Werte nicht der tatsächlichen Geometrie der anatomischen Strukturen des Patienten entsprechen und daher auch keine Interpretation der Bewegungsspuren im funktionsanalytischen Sinne zulassen. Messbarer Nutzen der individuellen Artikulatorprogrammierung | Okklusale Fehler stellen ein häufiges Problem bei der Inkorporation zahntechnischer Restaurationen am Patienten dar. Geringe Abweichungen bis zu 0,2 Millimeter können zwar in der Regel noch durch Einschleifmaßnahmen im Munde korrigiert werden – ein optimales Ergebnis ist auf diese Art und Weise aber nicht zu erwarten. Bei größeren Fehlern wird die zahntechnische Arbeit durch Einschleifkorrekturen qualitativ deutlich kompromittiert. Die Registrierung der Kondylenbahnneigung und des Bennett-Winkels kann dabei zu einer Fehlerreduktion beitragen. Es konnte gezeigt werden, dass durch die individuelle Artikulatorprogrammierung Fehler über 200 Mikrometer mit großer Wahrscheinlichkeit vermieden werden können [4]. Bei mittelwertiger Programmierung muss in ZMK | Jg. 29 | Ausgabe 6 ________________ Juni 2013 13.06.13 13:00 Zahnheilkunde fast einem Viertel der Fälle mit okklusalen Fehlern in der genannten Größenordnung gerechnet werden [4], was folglich einer vorhersehbaren Minderung der Qualität durch erhöhten Einschleifbedarf entspricht. In diesem Zusammenhang ist ebenfalls zu erwähnen, dass die Kondylenbahnneigungen und die Eckzahnführungen häufig – besonders bei älteren Patienten – deutlich asymmetrisch angelegt sein können. Daten aus klinischen Kursen und der Anwendung der Achsiographie durch die Autoren zeigen häufige Abweichungen bis in Größenordnungen von 20 Grad und mehr. Verlässlichkeit der Messmethode | Es konnte gezeigt werden, dass die Messgenauigkeit ultraschallbasierter Registriersysteme (Abb. 3), aber auch anderer Systeme ausgezeichnet ist. Die mittleren Abweichungen der Kondylenbahnneigung liegen bei Ersteren z. B. zwischen 1,5 und 0 Grad, für den Bennett-Winkel bei 0,5 bis 1,3 Grad. Diese Messungenauigkeiten haben keinen nennenswerten Einfluss auf potenzielle okklusale Fehler bei der Herstellung von Zahnersatz. Auch die Reliabilität dieser Systeme zeigte durchweg gute Ergebnisse sowohl für die Intra-SessionReliabilität als auch für die Inter-Session-Reliabilität (ICC > 0,9, d. h. nahezu perfekte Übereinstimmung der Ergebnisse bei unterschiedlichen Messzeitpunkten). Abb. 1: Der virtuelle Artikulator im Kopfmodell. Die Referenzpunkte für die elektronische Vermessung sind blau markiert. Die Interkondylardistanz des hier im Beispiel verwendeten SAM-Artikulators (SAM Präzisionstechnik, Gauting) beträgt 110 Millimeter. Klinische Notwendigkeit von individuellen Registrierungen | Wissenschaftlich kann kaum mehr infrage gestellt werden, dass eine natürliche Rekonstruktion der okklusalen Zahnprofile die mechanisch effektivste Form der Kauflächengestaltung darstellt. Biomechanisch ist es sinnvoll, die Interkuspidation mit akzentuierten Höcker-FossaBeziehungen zu rekonstruieren [5], da sowohl bei In-vitro- als Abb. 2: Mithilfe des zugehörigen arbiträren Gesichtsbogens kann die Artikulatorscharnierachse, die 10 Millimeter vor den Mitten der Ohroliven liegt, auf den Patienten übertragen werden. Hierzu muss allerdings zunächst eine Individualisierung des Gesichtsbogens in Form einer entsprechenden Markierung vorgenommen werden. Der Infraorbitalpunkt wird in der Ebene des Gesichtsbogens auf den Patienten übertragen. ZMK | Jg. 29 | Ausgabe 6 ________________ Juni 2013 ZHK Hellmann.indd 379 379 13.06.13 13:00 D Zahnheilkunde In diesem Kontext sind ebenso die Versorgung von Patienten mit Parafunktionen sowie das aktuell viel diskutierte klinische Problem des Chippings bei vollkeramischen Systemen zu thematisieren, insbesondere auch in Verbindung mit implantatgetragenem Zahnersatz. Beide Problemfelder erfordern eine größtmögliche Kontrolle der okklusal auf die inkorporierte Rekonstruktion einwirkenden Kräfte. Unzulänglichkeiten bei der Rekonstruktion der Okklusionen könnten bei unerwünschten Schadensfällen eine wesentliche Rolle spielen. Abb. 3: Das zebris JMA System (zebris Medical, Isny) als Beispiel für ein ultraschallbasiertes Registriersystem. Die Software ermöglicht die Datenausgabe für eine Vielzahl von Artikulatorsystemen. auch bei In-vivo-Experimenten unterschiedlich strukturierte Oberflächen (natürliche oder flache Zahnhöcker imitierend) feste Lebensmittel oder normierte Testnahrung mit unterschiedlichem Kraftaufwand durchdringen bzw. unterschiedlich effizient zerspanen [6–8]. Es ist davon auszugehen, dass diese Gesetzmäßigkeit auch für die natürliche Interkuspidation gilt. In vitro wurden mit natürlichen – im Vergleich zu planen – Höckerprofilen vom Nahrungsmittel abhängende Kraftreduktionen von bis zu 50 % gemessen [6]. In vivo wurden keine signifikanten Unterschiede bei ähnlichen Vergleichen gefunden [9,10]; dies liegt jedoch nicht in einem Unterschied der Physik vom intraoralen zum In-vitro-Versuch, sondern daran, dass die neuromuskuläre Steuerung des craniomandibulären Systems über Möglichkeiten der Nachsteuerung des Kraftsystems verfügt [11,12]. Diese Nachsteuerung kann eventuelle Unzulänglichkeiten durch eine Kraftverstärkung kompensieren, was aber naturgemäß einer erhöhten Adaptationsleistung entspricht [1], die im Sinne einer modernen Rehabilitationsmedizin weitestgehend vermieden werden sollte. Ein weiterer Vorteil des Einsatzes von elektronischen Messverfahren eröffnet sich im Zusammenhang mit der biologischen Variabilität bei der Aufzeichnung von zahngeführten Grenzbahnen. Durch die Möglichkeit der Mittelwertbildung aus mehrfachen Aufzeichnungen lässt sich diese Unsicherheit der klassischen klinischen Verfahren, wie etwa der an einzelne exzentrische Registrate gebundenen Programmierhilfen (Checkbisse), reduzieren. 380 ZHK Hellmann.indd 380 Wann ist eine Registrierung gerechtfertigt? | Sobald für eine Rekonstruktion individuelle Daten fehlen, ist eine Registrierung gerechtfertigt. Diese Entscheidung ist dabei nicht von der Art der Restauration (Einzelkrone oder komplexe Rekonstruktion) abhängig. Es ist ratsam, die erforderlichen Daten zu einem Zeitpunkt zu erheben, an dem die Informationen (z. B. die Frontzahnführungen) noch in der vorhandenen Okklusion zu finden sind und nicht etwa durch notwendige Zahnentfernungen beseitigt wurden. Der häufig vorgebrachte Einwand, in der geschlossenen Zahnreihe sei das okklusale Design durch die Nachbarzähne vorgegeben und daher eine Registrierung nicht gerechtfertigt, ist nicht plausibel, da kein aktueller Artikulator in der Lage ist, Funktionspfade der Arbeitsmodelle abzufahren. Fazit | Auf der Basis der dargestellten Fakten ist die Registrierung individueller Parameter zur Programmierung von Artikulatoren eine unbedingt empfehlenswerte Maßnahme im Sinne einer modernen zahnmedizinischen Rehabilitationsmedizin. Literaturliste unter www.zmk-aktuell.de/literaturlisten Autoren: Dr. Daniel Hellmann und Prof. Hans J. Schindler Korrespondenzadressen: Dr. med. dent. Daniel Hellmann Poliklinik für Zahnärztliche Prothetik Universitätsklinikum Heidelberg Im Neuenheimer Feld 400 69120 Heidelberg E-Mail: [email protected] ZMK | Jg. 29 | Ausgabe 6 ________________ Juni 2013 13.06.13 13:00 MD_ DAS ENDE DES MUNDGERUCHS! 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KG 61352 Bad Homburg www.cb12.de 13.06.13 17:00 13:00 23.04.13 Zahnheilkunde Lückenschluss im Seitenzahnbereich durch direkte Zahnverbreiterungen als Alternative zu prothetischen und implantologischen Eingriffen Vor dem Hintergrund diverser Optionen des Lückenmanagements im Seitenzahnbereich wird die Indikationsstellung für Zahnverbreiterungen und -umformungen im Folgenden als gering invasive, schonende und preisgünstige Alternative zu aufwendigen prothetischen und implantologischen Eingriffen beschrieben. Die technischen Prozeduren für direkte Zahnverbreiterungen mithilfe von Kompositen werden in diesem Beitrag im Detail vorgestellt. Insbesondere zum Schluss kleinerer Einzelzahnlücken hat die präsentierte Methode ein hohes Entwicklungspotenzial in der Zahnarztpraxis. Optionen des Managements von Einzelzahnlücken im Seitenzahnbereich | Beim Vorhandensein von Einzelzahnlücken im Seitenzahnbereich stehen zwei wichtige Entscheidungen an: 1. belassen und beobachten oder 2. Lückenschluss. Prof. Dr. Dr. Hans Jörg Staehle Seit 1990 Ordinarius und Ärztl. Direktor der Poliklinik für Zahnerhaltungskunde der MZK-Klinik des Universitätsklinikums Heidelberg 1993–1994 Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft für Grundlagenforschung (AfG) der Deutschen Gesellschaft für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde (DGZMK) 1997–2002 Sprecher der Deutschen Hochschullehrer für Zahnerhaltung Von 2004–2008 Präsident der Deutschen Gesellschaft für Zahnerhaltung (DGZ) 382 ZHK Staehle.indd 382 Belassen und beobachten von Lücken | Seitenzahnlücken bedürfen bekanntlich nicht unbedingt einer zahnärztlichen Intervention. Oftmals existieren sie über Jahrzehnte, ohne dass klinisch relevante funktionelle oder ästhetische Einbußen auftreten [1,2,4,6]. Insbesondere dann, wenn die Zahnreihen hinreichend abgestützt sind, kommt es häufig nicht oder nur in geringem Umfang zu unerwünschten Zahnbewegungen wie Kippungen oder Elongationen. Viele Menschen weisen Zahnlücken im Bereich der Prämolaren und Molaren auf, ohne dass die Kaufunktion und/oder das Aussehen deutlich beeinträchtigt sind. Auch die Vorstellung, dass Zahnlücken automatisch Kiefergelenkerkrankungen oder noch gravierendere Folgeschäden nach sich ziehen, kann heute nicht mehr ohne Weiteres aufrechterhalten werden. Wenn also ein Patient trotz des Fehlens einzelner Prämolaren, Molaren und damit verbundener Lücken keine pathologischen Befunde aufweist und mit seiner Gebisssituation zufrieden ist, kann und soll ihm durchaus zugeraten werden, alles zu belassen und zu beobachten. Lückenschluss | Falls eine Lücke hingegen nicht belassen werden kann und deshalb ein Lückenschluss beabsichtigt ist, kommen kieferorthopädische, chirurgische und/oder restaurative Maßnahmen in Betracht. Derzeit werden meist Implantate oder Brücken in ihren mannigfaltigen Variationen eingesetzt. Sie zeichnen sich durch eine mehr oder weniger hohe Invasivität aus. Außerdem handelt es sich um kostenintensive Versorgungen. Daneben gibt es inzwischen die Option, kleinere Zahnlücken durch Zahnverbreiterungen mithilfe von adhäsiv eingebrachtem Komposit zu schließen. Es handelt sich um die Weiterentwicklung einer bereits 1951 von Vest als prinzipiell gangbar erachteten Vorstellung [15]. Die Vorteile liegen zum einen in der nicht- bzw. minimalinvasiven Vorgehensweise, zum anderen in den geringen Kosten. ZMK | Jg. 29 | Ausgabe 6 ________________ Juni 2013 13.06.13 13:22 Zahnheilkunde Indikationen zum Lückenschluss durch Zahnverbreiterungen | Zahnverbreiterungen im Seitenzahnbereich können bei kleineren Lücken, wie sie zuweilen distal der Eckzähne auftreten (Abb. 1–18), problemlos geschlossen werden. Aber auch bei größeren Lücken bis zu einer Breite von etwa 6 bis 7 Millimeter ist ein solches Vorgehen möglich (Abb. 19–32 und 33–36). Die zu verbreiternden Zähne können restaurationsfrei sein (Abb. 1–3) oder bereits Restaurationen aus Komposit, Keramik (Abb. 19–21) und/oder Gussmetall (Abb. 33, 34) aufweisen. Komposite können heute mithilfe geeigneter Substratvorbehandlungen und Adhäsivanwendungen an allen genannten Oberflächen verankert werden. Das Auge nimmt distal der Eckzähne die natürlichen Zahnkonturen der Prämolaren und Molaren nicht so exakt wahr wie die der Frontzahnreihe zwischen den Eckzähnen. Im Seitenzahnbereich wird vom Auge vornehmlich registriert, ob eine Lücke vorhanden ist („Dunkelfeld“) oder nicht („Hellfeld“). Dies ermöglicht es, die natürlichen Zahnumrissformen zu verändern, ohne dass dies ästhetisch allzu störend wirkt. Im Idealfall bildet sich auch die für die „rote Ästhetik“ wichtige Papille zwischen den verbreiterten Zähnen neu aus, sodass die dunklen Dreiecke der Zahnzwischenräume weitgehend oder sogar vollständig verschwinden (Abb. 37–42 und 43–46). Die Indikationen von Zahnverbreiterungen lassen sich wie folgt beschreiben: • Lücken im Prämolaren- und Molarenbereich von bis zu ca. 6 bis 7 Millimetern; • Patient stimmt der Versorgungsform nach einer umfassenden Aufklärung zu (einschließlich Mock-up; Details s. u.); • Patient weist eine hinreichende Mundhygiene auf. (Die Anwendung von individuell ausgesuchten Zahnzwischenraumbürsten ist sichergestellt.) Wenn die genannten Voraussetzungen nicht erfüllt sind, sollte von dieser Versorgungsform Abstand genommen werden. Praktisches Vorgehen | In den Abbildungen 47 bis 71 und 72 bis 90 wird das praktische Vorgehen der Zahnverbreiterung bei einer 54-jährigen Patientin mit einer Lücke aufgrund des Fehlens von Zahn 34 beschrieben. Die Patientin wünschte ausdrücklich eine Alternative zu einer Implantatoder Brückenversorgung. Detailangaben dazu finden sich bei Staehle [14]. Nach Anamnese- und Befunderhebung wurden im Rahmen der Beratung die Zahnverbreiterungen zunächst probehalber direkt im Mund durch provisorisches Auftragen von Komposit (ohne Anwendung der Adhäsivtechnik) vorgenommen (Mock-up). Nachdem die Patientin das etwa zu erwartende Ergebnis registriert und dem Prozedere zugestimmt hatte, erfolgten die definitiven Zahnverbreiterungen. Die erste Kontrolle wurde 4 Wochen nach der Zahnverbreiterung durchgeführt. Die Patientin war mit der Versorgung in jeder Hinsicht sehr zufrieden, auch wenn die Papille zunächst noch nicht vollständig ausgeformt war. Sie demonstrierte, dass sie in der Lage war, auch zwischen ZMK | Jg. 29 | Ausgabe 6 ________________ Juni 2013 ZHK Staehle.indd 383 den Zähnen 33 und 35 eine korrekte Plaquekontrolle mithilfe der Interdentalraumbürste zu realisieren. Es schlossen sich Kontrolluntersuchungen in 6-monatigen Abständen an. Eine Dokumentation der klinischen und radiographischen Situation wurde 2 Jahre nach dem Eingriff vorgenommen. Die bisherige Beobachtungsdauer beträgt 3 Jahre. Die Zahnverbreiterungen erscheinen intakt. Das Kompositmaterial geht randständig in die Zahnhartsubstanz über. Funktionelle Einschränkungen sind nicht erkennbar. Die umgebende Gingiva ist reizlos (Sondierungstiefen 2–3 mm, kein Bluten nach Sondieren). Die Papille hat sich wieder hergestellt. Das ästhetische Erscheinungsbild ist zufriedenstellend. Die Patientin nutzt zur täglichen Reinigung ihrer Zähne einschließlich des Zwischenraums zwischen den Zähnen 33 bis 35 individuell ausgesuchte Interdentalraumbürsten unterschiedlicher Größe. Die Röntgenkontrolle ergibt keine pathologischen Veränderungen. Prognose | Beim Vorliegen der hier beschriebenen Ausgangssituation wird heute üblicherweise ein implantologischer oder ein prothetischer Lückenschluss gewählt. Das tatsächlich eingeschlagene Vorgehen wird als neue Behandlungsform mit bislang noch geringer wissenschaftlicher Datenbasis eingestuft [7,9,10,11,12,14]. Es wäre vor wenigen Jahren noch undenkbar gewesen, einer solchen Versorgung eine längere Überlebensrate zuzugestehen. Während ein Lückenschluss durch Zahnverbreiterungen mithilfe des direkt eingebrachten Komposits im Frontzahnbereich schon seit längerer Zeit technisch lösbar war, standen praktisch bewährte Hilfsmittel für den Seitenzahnbereich bis vor Kurzem noch aus. Die von Klaiber und Hugo entwickelte Verschalungstechnik für kleine Schneidezahnlücken [5] ließ sich nicht ohne Weiteres auf größere Lücken im Prämolaren- oder Molarenbereich anwenden. Abgesehen von den Schwierigkeiten der technischen Handhabung lagen jedoch für die Anwendung der Adhäsivtechnik günstige Voraussetzungen vor. Infolge der großen Haftflächen besteht kaum die Gefahr eines Ablösens des Komposits von der Zahnsubstanz. Gebundene Kavitätenflächen, die eine Randspaltbildung des Komposits während der Polymerisation begünstigen könnten, fehlen. Falls es einmal zu einer Frakturierung innerhalb der Kompositrestaurationen selbst kommen sollte, wäre eine Reparatur ohne Weiteres möglich. Ein Vorteil des Lückenschlusses durch Zahnverbreiterung liegt u. a. auch darin, dass die benachbarten Zähne nicht verblockt werden müssen. Die freie Eigenbeweglichkeit der Zähne bleibt somit erhalten. Es kommt nicht zu einem verblockungsbedingten Spannungsaufbau. Besonderes Augenmerk ist bei den Nachkontrollen auf den Zustand der Gingiva zu richten, da durch die Überkonturierungen zusätzliche Plaqueretentionsstellen geschaffen werden. Methodenkritik | Kasuistische Darstellungen dürfen trotz präsentierter Behandlungserfolge nicht darüber hinwegtäuschen, dass nur vergleichsweise wenig wissenschaftliche Literatur über die Überlebensraten umfang- 383 13.06.13 13:22 Zahnheilkunde Abb. 1–3: Vor Lückenschluss und Formkorrektur. Klinisches Erscheinungsbild einer 21-jährigen Studentin, die vom Kieferorthopäden wegen der Lücken in Regio 014 und 024 sowie eines Drehstands von Zahn 11 zum Verfasser dieses Beitrags überwiesen wurde. Eine kieferorthopädische Intervention kam aus diversen Gründen nicht infrage. Auch eine implantologische und/oder prothetische Versorgung war aufgrund der kleinen Lücken kaum zufriedenstellend zu bewerkstelligen. Abb. 4–6: Nach Lückenschluss und Formkorrektur. Behandlungsergebnis: Es wurde aus oben genannten Gründen zum Lückenschluss eine Zahnverbreiterung bei 13/15 und 23/25 vorgenommen. Außerdem wurde das Erscheinungsbild der Zähne 11 und 21 durch subtraktive und additive Maßnahmen (Zahnumformungen) harmonisiert. Die Tatsache, dass die Form der Zähne 13/15 und 23/25 verändert wurde, ist im Sprechabstand nicht erkennbar. Abb. 7–10: Darstellung einer Zahnverbreiterung der Patientin (vgl. Abb. 1–3) am Beispiel der Zähne 13 und 15. Abb. 15 u. 16: Kontrolluntersuchung der Zahnverbreiterungen 13/15 nach 7 Jahren. Das Komposit geht randständig und stufenfrei in die Zahnoberfläche über. Es liegen keine Zahnverfärbungen oder Frakturen/Randausbrüche vor. Die parodontalen Sondierungstiefen betragen 2 bis 3 mm (kein Bluten auf Sondieren). Papillen, die den neuen Interdentalraum vollständig ausfüllen, haben sich ausgeformt. Abb. 17 u. 18: Kontrolluntersuchung der Zahnverbreiterungen 23/25 nach 7 Jahren. Ergebnis gleichermaßen positiv wie für 13/15. Abb. 11–14: Formkorrekturen der Zähne 11 und 21. Der Zahn 11 wurde geringgradig durch vorsichtiges Beschleifen umgeformt. Der Zahn 21 wurde mithilfe von Komposit an die Stellung des Zahns 11 angepasst. 384 ZHK Staehle.indd 384 reicher Kompositrestaurationen, zu denen auch die hier beschriebenen Zahnverbreiterungen zählen, existiert [3]. Neuere eigene Untersuchungsdaten über die Überlebensraten von Zahnformänderungen (vornehmlich Frontzahnbereich) sind allerdings sehr Erfolg versprechend [16]. ZMK | Jg. 29 | Ausgabe 6 ________________ Juni 2013 13.06.13 13:22 Zahnheilkunde Abb. 22 u. 23: Ausgangsbefund. Abb. 19–21: Klinisches Erscheinungsbild einer 56-jährigen Hausfrau, der vor 3 Monaten der Zahn 15 extrahiert worden war. Zahn 14 war vor etwa einem Jahr alio loco mit einer VMK-Überkronung und Zahn 16 mit einem Keramik-Inlay versorgt worden. Die Patientin fragte beim Verfasser dieses Beitrags nach einem Lückenschluss unter Verzicht auf ein Implantat oder eine neue Brücke. Abb. 26: Durch die Zahnverbreiterung wurde auch ein geeignetes Widerlager für eine individuell ausgesuchte Interdentalraumbürste (hier: Curaprox LS 637, Curaden, Kriens, Schweiz) geschaffen. Insofern diente die Zahnverbreiterung nicht nur ästhetischen Belangen, sondern auch der Verbesserung der Hygienefähigkeit. Abb. 27 u. 28: Kontrolle nach Lückenschluss. Klinische und röntgenographische Situation unmittelbar nach der Behandlung ... ZMK | Jg. 29 | Ausgabe 6 ________________ Juni 2013 ZHK Staehle.indd 385 Abb. 24 u. 25: Behandlungsergebnis. Die Lücke in Regio 014 wurde durch eine Verbreiterung der Zähne 14 und 16 mithilfe von direkt eingebrachtem, adhäsiv befestigtem Komposit geschlossen. Die Patientin ist mit dem Aussehen der Versorgung sehr zufrieden. Die Tatsache, dass die Form der Zähne 14 und 16 verändert wurde, ist im Sprechabstand nicht erkennbar. Falls ein Lückenschluss im Seitenzahnbereich durch direkte Zahnverbreiterungen mithilfe von Komposit erwogen wird, muss der Umstand der eingeschränkten Evidenzbasierung bei der Patientenaufklärung offengelegt werden. Auch wenn bei Zahnverbreiterungen im Seitenzahnbereich noch zahlreiche Optimierungen zur Erleichterung und Beschleunigung der Arbeitsabläufe zu erwarten sind, zeigt die vorliegende Kasuistik, dass mit den inzwischen zur Verfügung stehenden Materialien und Techniken eine Indikationsausweitung in dieser Richtung prinzipiell realisierbar ist. Ein Lückenschluss im Seitenzahnbereich mithilfe der Zahnverbreiterung erscheint dem Ungeübten zunächst sehr schwierig und zeitaufwendig. Mit dem beschriebenen Vorgehen lässt er sich bei entsprechender Routine allerdings in einem vertretbaren Zeitrahmen, der etwa dem Einbringen zweier umfangreicherer Kompositrestaurationen im Seitenzahn entspricht, realisieren. Eckpunkte der Methode sind: • Schaffung eines gingivawärts stufenlosen Kompositsockels unter Zuhilfenahme von koronalwärts geweiteten, zervikalwärts anliegenden Automatrix-Matrizen; • weitere Verbreiterung der Zahnkonturen unter Wahrung der bukkopalatinalen Zahnbreiten in freier Modellation; • Herstellung suffizienter approximaler Kontaktverhältnisse unter Zuhilfenahme von Partialmatrizen bei gezielter Zahnseparation während des Einbringens der Abb. 29, 30: ... sowie nach 2 Jahren. Das Komposit geht randständig und stufenfrei in die Zahnoberfläche über. Es liegen keine Zahnverfärbungen oder Frakturen/ Randausbrüche vor. Die parodontalen Sondierungstiefen betragen 2 bis 3 mm (kein Bluten auf Sondieren). Abb. 31 u. 32: Klinische Situation nach 10 Jahren: nach wie vor keine funktionellen oder ästhetischen Einbußen. 385 13.06.13 13:22 Zahnheilkunde Abb. 35 u. 36: Zustand nach Zahnverbreiterung. Die Metalloberflächen waren zuvor durch Sandstrahlen konditioniert worden. Abb. 33 u. 34: Ausgangssituation. Beispiel eines Lückenschlusses unter Einbeziehung einer vorhandenen Versorgung aus Gussmetall bei einem 80-jährigen Patienten, der infolge eines Sturzes kürzlich den Zahn 24 verloren hatte. Beispiele vollständiger Papillenausformungen nach Lückenschluss durch Zahnverbreiterungen. Abb. 37: Kleine Lücke. Ausgangsbefund. Abb. 38: Unmittelbar nach Lückenschluss. Der Interdentalraum ist noch nicht durch eine Papille ausgefüllt. Abb. 39: Kontrolle nach ca. 12 Monaten. Der Interdentalraum ist vollständig durch eine neu gebildete Papille ausgefüllt. Abb. 40: Große Lücke. Ausgangsbefund. Abb. 41: Unmittelbar nach Lückenschluss durch Zahnverbreiterungen. Der Interdentalraum ist noch nicht durch eine Papille ausgefüllt. Abb. 42: Kontrolle nach ca. 12 Monaten. Der Interdentalraum ist inzwischen vollständig durch eine neu gebildete Papille ausgefüllt. Die Papillenausformung ist umso vollständiger, je kleiner die zu verschließende Lücke war und je besser sich das Knochenangebot/die Parodontalsituation darstellt. letzten Kompositschichten. In einer experimentellen Studie konnte gezeigt werden, dass diese Anforderung mit der beschriebenen Methode gut zu erfüllen ist [17]. Sowohl seitens der materialspezifischen als auch der verarbeitungstechnischen Grundlagen liegen heute die Voraussetzungen für einen Lückenschluss im Seitenzahnbereich durch Zahnverbreiterungen mithilfe von Kompositen vor. Wie oben bereits erwähnt, fehlen Langzeitstudien bei diesem neuen Verfahren naturgemäß. Die klinische Bewertung wird erweisen müssen, in welchen Situationen sich durch 386 ZHK Staehle.indd 386 dieses neue Einsatzgebiet von Komposit eine Ergänzung für prothetische, implantologische und/oder kieferorthopädische Interventionen eröffnet. Kritische Einwände zur Methode der Zahnverbreiterung lassen sich, wie im Folgenden ausgeführt, zusammenfassen. Ästhetische Einschränkungen | Zuweilen wird die Auffassung vertreten, ein Lückenschluss durch Zahnverbreiterungen sei ästhetisch nicht akzeptabel und würde deshalb von den Patienten nicht akzeptiert. Diese Vorstellung kann vom Verfasser dieses Beitrags nicht bestätigt werden. ZMK | Jg. 29 | Ausgabe 6 ________________ Juni 2013 13.06.13 13:22 Zahnheilkunde Abb. 43 u. 44: Langzeitbeobachtung des Papillenverlaufs nach Zahnverbreiterung zum Lückenschluss in Regio 34. Hier: Zustand unmittelbar nach Zahnverbreiterung. Abb. 45: Kontrolle nach 6 Monaten. Abb. 46: Kontrolle nach 7,5 Jahren. Durch ein vor der definitiven Behandlung erfolgtes Mock-up hat der Patient die Möglichkeit, das zu erwartende Ergebnis vorab einzuschätzen. Dadurch kann er in die Entscheidungsfindung direkt einbezogen werden. Am wenigsten problematisch sind moderate Verbreiterungen zum Lückenschluss fehlender zweiter Prämolaren im Ober- und Unterkiefer sowie fehlender erster Prämolaren im Unterkiefer. Ob ein Lückenschluss bei fehlenden ersten Prämolaren im Oberkiefer infrage kommt, bedarf – wie oben ausgeführt – der individuellen Überprüfung. Gingivale/parodontale Irritationen | Durch die Zahnverbreiterungen werden zweierlei Effekte hervorgerufen: Einerseits werden zusätzliche Nischen für Plaqueansammlungen geschaffen. Insofern muss die Anwendung einer individuell ausgesuchten Interdentalraumbürste sichergestellt werden. Die Bürste darf nicht zu klein sein, da sie sonst keine hinreichende Reinigungswirkung entfaltet. Sie darf aber auch nicht zu groß sein, um Traumatisierungen zu vermeiden. Ideal ist es, wenn sich die Bürsten mit einem spürbaren Widerstand schmerzfrei ein- und ausführen lassen. Es gibt zurzeit nur wenige Hersteller, die genügend große Bürsten (z. B. Curaprox Nr. CPS 512, CPS 516 oder LS 637, Fa. Curaden, Kriens, Schweiz) im Angebot haben. Andererseits wird durch einen Lückenschluss mithilfe der Zahnverbreiterungen die Hygienefähigkeit u. U. sogar verbessert. Oftmals gelingt es Patienten nicht, mit einer Zahnbürste die den Lücken zugewandten Approximalflächen suffizient zu reinigen. Auch mit Zahnzwischenraumbürsten ist dies im Lückenbereich nur bedingt möglich, solange ein Widerlager fehlt, das die Bürsten in den Taschenboden führt. Dieses Widerlager wird durch die Zahnverbreiterungen hergestellt. Insofern schaffen sie zuweilen erst die Voraussetzungen zur Realisierung entzündungsfreier parodontaler Verhältnisse. ZMK | Jg. 29 | Ausgabe 6 ________________ Juni 2013 ZHK Staehle.indd 387 Nichtachsengerechte Zahnbelastungen | Durch Zahnverbreiterungen kann eine nichtachsengerechte Zahnbelastung hervorgerufen werden. Dies könnte zu Zahnwanderungen, aber auch zu vermehrten Scherkräften mit der erhöhten Gefahr einer Wurzelfraktur (insbesondere bei Zähnen mit Stiftversorgungen) führen. Dem ist entgegenzuhalten, dass exzentrische Belastungen bei Freiendbrücken in der Regel wesentlich größer sind. Dennoch sind diese Versorgungsformen in der Literatur gut akzeptiert. Gleichwohl sollten, um die Risiken gering zu halten, bei Zahnverbreiterungen folgende Vorsichtsmaßnahmen erfolgen: • Pro Zahn sollte das Ausmaß der Verbreiterung nicht mehr als ca. 3 bis 3,5 Millimeter betragen. • Bei Patienten mit deutlichen Zeichen von Bruxismus bzw. erhöhten Kaufkräften sollte sorgfältig abgewogen werden, ob diese Methode zum Einsatz kommen kann. • Bei der okklusalen Feinkorrektur sollten die Bereiche der Verbreiterung sowohl in zentrischer als auch exzentrischer Position entlastet werden, sodass die hauptsächlichen Kaukräfte weiterhin axial verbleiben. • Die Zahnverbreiterungen müssen einen starken Approximalkontakt aufweisen. Auf diese Weise werden die exzentrischen Belastungen bei erhaltener Zahnbeweglichkeit gegenseitig aufgefangen. Ausblick | Allein in der Bundesrepublik Deutschland werden Schätzungen zufolge pro Jahr etwa 1 Mio. Implantate gesetzt. Dies verursacht inklusive Suprakonstruktionen Kosten von mindestens 2 bis 3 Mrd. Euro pro Jahr. Marketingstrategen setzen auf weitere hohe Zuwachsraten im gesamten europäischen Raum. Vor dem Hintergrund einer hohen Gewinnspanne für Implantathersteller, Zahntechniker und Zahnärzte wurde eine gewaltige Werbemaschinerie in Gang gesetzt, die neben direkten Maßnahmen auch indirekte Interventionen via Berichterstattung durch die Medien, Fortbildungsindustrie, Sponsoring etc. umfassen. Selbst ausgewiesene implantologische Experten plädieren zuweilen für implantologische Versorgungsformen, die bei näherer Betrachtung als „Übertherapie“ („overtreatment“) interpretiert werden könnten [13]. Auf der anderen Seite gibt es Ernst zu nehmende Hinweise darauf, dass in etlichen Ländern die Möglichkeiten der Zahnerhaltung mithilfe präventiver, parodontaler, endodontischer und restaurativer Behandlungen nicht im wünschenswerten Umfang genutzt werden [8]. Auch die vielfältigen Optionen des Lückenmanagements scheinen mitunter einseitig verfolgt zu werden. In zahlreichen Fällen könnten durch ein defensives Vorgehen, wie belassen und beobachten von stabilen Lücken („monitoring“) oder das Verfolgen des Prinzips der verkürzten Zahnreihe, zahlreiche Implantate eingespart werden. Auch die Möglichkeiten des in diesem Beitrag vorgestellten Lückenschlusses durch Zahnverbreiterungen bieten sich in manchen klinischen Situationen als Implantat- und Brückenalternative an. 387 13.06.13 13:22 Zahnheilkunde Abb. 47–49: Klinische und röntgenographische Ausgangssituation der im Text vorgestellten Patientin. Zahn 33 erscheint unauffällig. In Regio 034 stellt sich eine erhöhte Strahlentransparenz des Knochens dar (kürzlich durchgeführte Extraktion von Zahn 34). Der wurzelkanalgefüllte Zahn 35 ist mit einer VMK-Stiftkrone versorgt. Abb. 50–64: Erste Behandlungsphase: Verbreiterung von Zahn 35. Abb. 47 Abb. 50: Situation unter Kofferdam. Abb. 51: Ausmessen der Distanz. Abb. 52: Reinigung der Oberflächen (hier: Silikonpolierer). Abb. 53: Sandstrahlen der VMK-Krone zu Oberflächenkonditionierung. Abb. 56: Auftragen von Primer und Adhäsiv mit Lichthärtung. Abb. 57: Einbringen von Flow-Komposit und Verteilung mithilfe der Sonde. In das noch weiche Flow-Material wird mit einem Heidemann-Spatel eine kleine Menge von höher viskösem Restaurationskomposit „eingestopft“, um ein luftblasenfreies Ausfließen sicherzustellen. Erst danach Lichthärtung. Abb. 48 Abb. 49 Abb. 54: Auftragen von Porcelain-Etch-Gel (Ultradent; 9,5%ige gepufferte Flusssäure) unter entsprechenden Vorsichtsmaßnahmen, anschließend Spülung, Trocknung und Auftragen von Silan. Abb. 55: Ausweitung einer gespannten Automatrix-Matrize (Fa. Dentsply, York, USA) nach mesial unter Wahrung des zervikalen Matrizenkontakts. Abb. 58: Schichtweises Auftragen von weiterem Restaurationskomposit unter liegender Matrize. Mit einem Heidemann-Spatel wird der koronale Kompositanteil von der Matrize wegmodelliert, um eine große Fläche mit erhaltener Sauerstoffinhibitionsschicht zu gewährleisten. Anschließend Lichthärtung. Abb. 59: Basaler Kompositanteil von okklusal. Nach der Lichthärtung wird die Matrize gelockert und entfernt. Abb. 60: Basaler Kompositteil nach Entfernung der Matrize. Abb. 62: Koronaler Teil der Zahnverbreiterung. Beachte, dass der bukkolinguale Umfang des Zahns bei der Verbreiterung beibehalten wurde. Abb. 63: Ausarbeiten des Komposits (hier: Bearbeiten der Lingualfläche mithilfe des Schleifscheibchens). Abb. 61: Auftragen weiterer Kompositschichten in freier Modellation. Lichthärtung. 388 ZHK Staehle.indd 388 Abb. 64: Einsatz eines sichelförmigen Skalpells (Nr. 12) zur Kontrolle des stufenfreien Übergangs zwischen Komposit und Zahnoberfläche im Gingivalbereich. ZMK | Jg. 29 | Ausgabe 6 ________________ Juni 2013 13.06.13 13:22 Zahnheilkunde Abb. 65–71: Zweite Behandlungsphase: Verbreiterung von Zahn 33. Abb. 65 Abb. 66 Abb. 67 Abb. 69 Abb. 70 Abb. 71 Abb. 68 Abb. 65: Zur Vorbereitung der Verbreiterung des Zahns 33 erfolgt nach der Reinigung die Konditionierung mit Phosphorsäuregel, anschließend Spülen und Trocknen. Abb. 66: Anlegen, Spannen und Ausweiten der Automatrix-Matrize nach distal, zunächst Einbringen von Primer, anschließend von Adhäsiv. Abb. 67: Die Adhäsivschicht wird unter nach distal positioniertem Instrument lichtgehärtet, anschließend Einbringen von fließfähigem Komposit, Verteilen mit Sonde. „Einstopfen“ einer kleinen Menge von höher viskösem Restaurationskomposit in das noch nicht erhärtete Flow-Material, um ein Ausfließen ohne Lufteinschlüsse zu gewährleisten. Erst dann Lichthärten (ebenfalls unter positioniertem Instrument). Abb. 68: Situation nach Entfernung des Abhalteinstruments. Die Matrize kann, muss aber nicht im Kontakt zum Nachbarzahn stehen. Abb. 69: Schichtweises Auftragen von Restaurationskomposit unter liegender Matrize (basaler Anteil der Zahnverbreiterung). Mit einem Heidemann-Spatel wird der koronale Kompositanteil von der Matrize wegmodelliert, um eine große Fläche mit erhaltener Sauerstoffinhibitionsschicht zu gewährleisten. Anschließend Lichthärtung und Entfernung der Matrize. Abb. 70: Zustand nach Entfernung der Matrize. Abb. 71: Auftragen weiterer Kompositschichten in freier Modellation unter Wahrung einer geringen Distanz zum Nachbarzahn, Lichthärtung. Abb. 72–81: Dritte Behandlungsphase: approximale Kontaktgestaltung und Ausarbeiten. Abb. 72 Abb. 73 Abb. 74 Abb. 75 Abb. 78 Abb. 79 Abb. 77 Abb. 76 Abb. 80 Abb. 81 Abb. 72: Beachte, dass der bukkolinguale Zahnumfang weitgehend beibehalten wurde. Abb. 73: Einbringen einer Partialmatrize (hier: Palodent, Fa. Dentsply, York, USA) und Fixierung mit mehreren großen Holzkeilen. Anschließend Anlegen eines ovalen Separierrings (hier: PalodentSystem). Die Matrize steht noch vom Nachbarzahn ab. Abb. 74: Schaffung eines Matrizenkontakts zum Nachbarzahn mit dem HeidemannSpatel. Mit der Spitze des Spatels wird die Matrize so konturiert, dass ein flächiger, etwas gingivawärts von der Randleiste gelegener Kontakt zustande kommt. Abb. 75: Einbringen einer geringen Menge Komposit. Vor der Lichthärtung: Einsetzen eines gegen die Kontaktflächen gedrehten (deutlich „verkeilten“) Heidemann-Spatels zur Unterstützung der Zahnseparation und des Matrizenkontakts zum Nachbarzahn. Abb. 76: Lichthärtung unter dem gedrehten („verkeilten“), eine Zahnseparation verursachenden Heidemann-Spatel. Abb. 77: Nach Entfernung des Heidemann-Spatels. Beachte den engen Kontakt der Matrize zum Nachbarzahn. Der Hohlraum wird mit Komposit aufgefüllt. Abb. 78: Der Hohlraum ist mittels Komposit aufgefüllt. Die Matrize kann jetzt entfernt werden. Abb. 79: Nach Entfernung der Matrize. Beachte den satten approximalen Kontakt. Ausarbeiten der Umrisse anlog des Zahnes 35. Abb. 80: Zahnverbreiterungen nach der Fertigstellung, Ansicht von bukkal. Die Papille ist noch nicht voll ausgeformt; Abb. 81: Zahnverbreiterungen nach der Fertigstellung, Ansicht von okklusal. ZMK | Jg. 29 | Ausgabe 6 ________________ Juni 2013 ZHK Staehle.indd 389 389 13.06.13 13:22 DEME Zahnheilkunde densgerechten Zahnheilkunde, bei der eine sorgfältige Nutzen-Risiko-Abwägung unter Beachtung des Nil-nocere-Prinzips im Vordergrund steht. Beim Management von Einzelzahnlücken sollten künftig die Optionen in folgender Reihenfolge geprüft werden: Abb. 82 Abb. 84 1. Option: belassen und beobachten Dies ist bei Schaltlücken das Mittel der ersten Wahl, wenn keine pathologischen Befunde vorliegen und der Patient mit seiner Gebisssituation zufrieden ist. Abb. 83 2. Option: Überprüfung, ob ein kieferorthopädischer Lückenschluss angezeigt ist Diese Option sollte vor invasiven Maßnahmen jeglicher Art differenzialtherapeutisch diskutiert werden. Allerdings kommt sie nur in ausgesuchten Situationen zum Tragen. Abb. 85 3. Option: Überprüfung, ob das Prinzip der verkürzten Zahnreihe infrage kommt Diese häufig sehr zufriedenstellende Option sollte beim Verlust endständiger erster und zweiter Molaren geprüft werden. Abb. 86 3. Option: Lückenschluss durch Zahnverbreiterungen Diese Möglichkeit sollte ebenfalls vor invasiven Maßnahmen einer Prüfung unterzogen werden. Sie ist insbesondere bei kleinen Lücken angezeigt. Abb. 87 4. Option: Lückenschluss durch Implantate oder Brücken Wenn die Optionen 1 bis 3 nicht infrage kommen, können Implantate oder Brücken in ihren vielfältigen Variationen eingesetzt werden. Abb. 89 Literaturliste unter www.zmk-aktuell.de/Literaturlisten Abb. 88 Abb. 90 Abb. 82, 83: Kontrolle nach 2 Jahren, Ansicht von bukkal und okklusal. Die Papille hat sich ausgeformt. Abb. 84, 85: Die Sondierungstiefen betragen 2–3 mm, kein Bluten nach Sondieren. Abb. 86, 87: Effektive Reinigung mit großen Interdentalraumbürsten (hier: Curaprox LS 637, Fa. Curaden, Kriens, Schweiz). Abb. 88: Röntgenkontrolle, ebenfalls nach 2 Jahren. Abb. 89, 90: Kontrolle nach 3 Jahren: unauffällige Befunde, keinerlei funktionelle oder ästhetische Einschränkungen. Vor diesem Hintergrund wäre es wünschenswert, die vielfältigen Möglichkeiten der Zahnerhaltung und des defensiven Lückenmanagements vermehrt zu erwägen. Die Beachtung der Verhältnismäßigkeit des Mitteleinsatzes wird aber nur dann eine Chance auf Realisation haben, wenn die ökonomischen Anreize für starkinvasive implantologische und/oder prothetische Eingriffe nicht höher sind als die Anreize für das Verfolgen einer substanzschonenden, scha- 390 ZHK Staehle.indd 390 Korrespondenzadresse: Prof. Dr. Dr. H. J. Staehle Poliklinik für Zahnerhaltungskunde der Mund-, Zahn- und Kieferklinik des Universitätsklinikums Heidelberg Im Neuenheimer Feld 400 69120 Heidelberg E-Mail: [email protected] Dieser Beitrag ist eine Zweitveröffentlichung aus dem Springer-Verlag, stomatologie 7-8/2012. ZMK | Jg. 29 | Ausgabe 6 ________________ Juni 2013 13.06.13 13:22 DEMED_4er-Serie_210x280_Layout 1 07.06.13 13:08 Seite 1 Fahren statt tragen Ihr Equipment in einem Cart – praktisch, übersichtlich und sofort einsatzbereit. Alle Gerätewagen aus verzinktem Stahlblech. Fahrbar mit integrierten 360˚ drehbaren Rollen. Lieferbar in allen RAL-Farben. 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Innovation und Praxis gehen Hand in Hand | Die Instrumente möchte man gar nicht mehr aus der Hand legen – so lautete unisono die Meinung von Zahnärzten, die die neu entwickelte ERGOPROBE Instrumentenlinie bereits getestet haben, weiß der Hersteller zu berichten. Denn traditionell werden bei Aesculap Innovationen Hand in Hand mit der Praxis entwickelt. Bei der über zweijährigen Entwicklungszeit von ERGOPROBE zeichnete als klinischer Berater der Parodontologe und Oralchirurg Dr. Stefan Schnitzer verantwortlich. Zusätzlich wurden Praktiker aus Universitäts-Zahnkliniken und Praxen eng in den Entwicklungsprozess eingebunden. Testen, testen, testen – und immer weiter verfeinern und perfektionieren, so lautete die Devise im Entwicklungsprozess von ERGOPROBE. Denn nur, was unter Praxisbedingungen entwickelt wird, kann später in der Praxis auch wirklich überzeugen – und das über viele Jahre hinweg, denn die hochwertigen Instrumente sind aufgrund ihrer langen Lebensdauer auch ausgesprochen wirtschaftlich. Neuer Materialmix „erleichtert“ das Arbeiten | Für das Zusammenspiel von Ästhetik, Form und Ergonomie lag die Messlatte hoch: Mit dem neuen, innovativen ERGOPROBE Design wurde eine der führenden Design-Agenturen für Produktgestaltung beauftragt. „In unserer gemeinsamen Entwicklungsarbeit ist es gelungen, einen scheinbaren Widerspruch zu lösen. Denn etwas voluminösere Instrumente liegen generell deutlich besser in der Hand – aus Stahl wären sie bisher aber leider auch schlichtweg viel zu schwer gewesen, mit inakzeptablen Folgen wie schlechterem Handling und schnellerer Ermüdung beim Arbeiten“, erläutert Thomas Beck, Manager Application Research, die Herausforderung. Herkömmliche Dentalinstrumente aus Stahl sind deshalb auch sehr dünn – und damit aber leider auch nicht besonders ergonomisch. Beim innovativen ERGOPROBE Design löst ein neuer Materialmix aus Stahl und Kunststoff dieses Problem elegant: Bei den Griffen kommen sowohl Stahl als auch der aus der Raumfahrt stammende, extrem leichte, thermostabile und langlebige Peek-Kunststoff zum Einsatz. Das Ergebnis dieser Innovation bei Diagnostikinstrumenten ist sichtlich und spürbar besser: Eine optimale Form und Dicke des Griffs – bei gleichzeitig rund 30% Gewichtsersparnis im Vergleich zu den viel dünneren, herkömmlichen Stahlinstrumenten. Und das ist ein echtes Pfund, wenn es um ermüdungsfreies Arbeiten geht. ERGOPROBE vereint Neues mit Bewährtem | Dabei sorgt die Oberfläche der Griffe im bewährten Golfball-Design für eine besonders angenehme und griffige Haptik. Zusammen mit der Gewichtsersparnis führt das zu einem völlig neuen, ergonomischen Arbeitserlebnis. Bewährte Aesculap Phynox-Arbeitsenden mit der Speziallegierung aus CobaltChrom-Nickel-Molybdän vervollständigen die ERGOPROBE Instrumentenlinie als neue, funktionale Synthese aus Ergonomie und Ästhetik. Mit insgesamt 17 Zahnsonden sowie 6 Parodontometern bietet Aesculap ERGOPROBE vom Start weg ein umfassendes, hochwertiges und ökonomisches Produktprogramm für die Diagnostik, das keine Wünsche offen lässt. Korrespondenzadresse: Aesculap AG Am Aesculap-Platz 78532 Tuttlingen Tel.: 07461 95-2467 Fax: 07461 95-2131 E-Mail: [email protected] www.aesculap-dental.de Der Beitrag beruht auf Herstellerangaben. 392 Produkthighlight Aesculap.indd 392 ZMK | Jg. 29 | Ausgabe 6 ________________ Juni 2013 13.06.13 14:05 Produkthighlight Nach der Zahnbehandlung schneller wieder lachen Die Krone sitzt und die Karies ist behandelt. Aber der Patient verlässt die Praxis mit tauben Lippen und einer schweren Zunge. Das ist ein unangenehmes Gefühl, und einfachste Alltagshandlungen können plötzlich zur peinlichen Situation eskalieren: Der Kaffee etwa landet nicht im Mund, sondern auf Hemd oder Bluse. Und der Name des Geschäftskunden will einfach nicht flüssig über die Lippen kommen. Wegen des langanhaltenden Taubheitsgefühls nach der dentalen Lokalanästhesie ist an uneingeschränktes Essen, Trinken, Sprechen oder Lachen einige Stunden lang einfach nicht zu denken. Bei Kindern und vor allem bei älteren Menschen mit schlechter körperlicher Konstitution drohen darüber hinaus Bissverletzungen. Das neue Arzneimittel OraVerse® von Sanofi hebt erstmals die dentale Lokalanästhesie mit Vasokonstriktor auf. Der Wirkstoff Phentolaminmesilat verkürzt die Dauer des Taubheitsgefühls nach zahnärztlichen Routinebehandlungen um mehr als 50 % [1]. „Aus zahnmedizinischer Sicht ist eine über die reine Dauer der Routinebehandlung hinausgehende Weichgewebsbetäubung nicht unbedingt notwendig, wenn die Zahnbehandlung – wie beispielsweise bei Kariesbehandlungen oder Zahnreinigungen – keinen Wundschmerz hinterlässt“, erklärt Prof. Dr. Dr. Monika Daubländer, Klinik für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde, Universität Mainz. In der Zahnheilkunde hat die Lokalanästhesie mit einem Vasokonstriktor für eine schmerzfreie Behandlung eine große Bedeutung. Die dafür erwünschte und erforderliche Anästhesie der Pulpen geht jedoch mit der teilweise lange andauernden Gefühllosigkeit der Weichgewebe einher. Das Taubheitsgefühl beispielsweise an den Lippen oder an der Zunge kann bis zu fünf Stunden nach der Behandlung andauern und wird von vielen Patienten als unangenehm und störend empfunden [2,3]. Der Einsatz von Phentolaminmesilat zur Verkürzung der Anästhesie erfolgt nach der Behandlung, sodass die Schmerzfreiheit während der Behandlung nicht beeinträchtigt wird. Hohe Patientenzufriedenheit | „OraVerse ist eine Option für Patienten, die eine schmerzfreie Zahnbehandlung unter Lokalanästhesie wünschen und vom Taubheitsgefühl schneller befreit werden möchten. Für den Zahnarzt ist das Präparat leicht anzuwenden: Es wird nach der zahnmedizinischen Routinebehandlung mit dem gleichen Zylinderampullenhalter und demselben Volumen am Injektionsort wie die Lokalanästhesie appliziert“, so Daubländer. „In den USA werden seit 2008 gute Erfahrungen mit Phentolaminmesilat in der Zahnmedizin gemacht.“ In einer US-Studie zur Patientenzufriedenheit [4] zeigten sich 92 % der Patienten mit der Wirkung des Präparates sehr zufrieden. Knapp 80 % würden sich auch in Zukunft erneut das Präparat verabreichen lassen. „Von Untersuchungen amerikanischer Kollegen wissen wir darüber hinaus, dass auch die Verträglichkeit des Präparates gut ist. Die zweite Injektion ist schmerzlos, da sie im bereits betäubten Gewebe erfolgt“, so Daubländer weiter. Randomisierte, kontrollierte Doppelblindstudien [1] der School of Dental Medicine an der University of Pennsylvania belegen die Wirksamkeit und Verträglichkeit. Studienlage belegt Wirkung | In zwei Phase-III-Studien [1] erhielten insgesamt 484 Jugendliche und Erwachsene bei kleinen zahnärztlichen Eingriffen im Unter- und Oberkiefer mit einem Lokalanästhetikum mit Vasokonstriktor nach der Behandlung eine Injektion mit Phentolaminmesilat oder eine Scheininjektion an gleicher Stelle wie zuvor das Lokalanästhetikum. Die Tests zeigten, dass sich die Dauer der Anästhesie signifikant um mehr als die Hälfte verkürzte: An der Unterlippe im Mittel von 155 Minuten auf 70 Minuten (um 54,8 %), am Oberkiefer im Mittel um 62,3 % auf 50 Minuten gegenüber 133 Minuten in der Kontrollgruppe, an der Zunge im Mittel um 52 % (von 125 Minuten auf 60 Minuten). Eine Studie [5] an 152 Kindern, für die das Präparat ab dem 6. Lebensjahr mit einem Körpergewicht von mindestens 15 kg indiziert ist, zeigte ähnliche Ergebnisse: Im Vergleich zu einer Scheininjektion reduzierte Phentolaminmesilat die Dauer der Lippentaubheit nach einem kurzen zahnärztlichen Eingriff im Mittel von 135 Minuten auf 60 Minuten (und damit um 55,6 %). Aufklärungsmaterial für die Zahnarztpraxis | Zahnärzte bieten mit der Neuheit ihren Patienten eine individuelle Gesundheitsleistung, mit der sie nach der Routinebehandlung dessen Komfort steigern und das medizinische Risiko einer Bissverletzung reduzieren können. Für die Patientenberatung stellt Sanofi Patientenbroschüren und Plakate zur Verfügung, die Zahnärzte unter www.oraverse.de oder per E-Mail an [email protected] bestellen können. Literatur unter www.zmk-aktuell.de/Literaturlisten Der Beitrag beruht auf Herstellerangaben. ZMK | Jg. 29 | Ausgabe 6 ________________ Juni 2013 Produkthighlight Sanofi.indd 393 393 13.06.13 14:14 Abrechnungs-Tipp Schnittstellen zwischen BEMA und GOZ Ein Leitfaden für die Vereinbarung privatzahnärztlicher Leistungen mit Versicherten der GKV Die Kassenzahnärztliche Bundesvereinigung hat im Mai dieses Jahres ein neues Kompendium zu der Thematik „Privatleistungen beim GKV-Patienten – was ist möglich, wie ist es möglich, was muss ich zwingend bei der Vereinbarung der außervertraglichen Leistungen beachten?“ herausgebracht. Dieser Leitfaden, der noch vielerorts bestehende Unsicherheiten in diesem sensiblen Schnittstellenbereich vor Ort in den Zahnarztpraxen beseitigen helfen soll, wurde von mehreren KZVen und der KZBV gemeinsam erarbeitet. Der GOZ-Ausschuss der Bundeszahnärztekammer wurde ebenfalls in dieses Projekt mit einbezogen, beriet die KZBV allerdings ausschließlich hinsichtlich der Berechnungsmöglichkeiten der privatzahnärztlichen Leistungen. Ergänzende Rege- Sabine Schröder, ZMV Inhaberin des Dienstleistungsunternehmens APZ (Abrechnung und Praxisorganisation für Zahnärzte), Brilon 1988–1991 Ausbildung zur Zahnarzthelferin 1992–1993 Aufstiegsfortbildung zur ZMV Seit 2002 selbstständig tätig Schwerpunkt im Bereich GOZ/GOÄ, Spezialgebiet Implantologie und Oralchirurgie lungen auf KZV-Ebene durch landesspezifische Vereinbarungen zwischen KZV und Krankenkassen sind laut Aussage der KZBV ebenfalls zu berücksichtigen. Im Folgenden stellt Ihnen unsere Autorin Sabine Schröder auszugsweise die wichtigsten Aussagen dieses Werkes und deren Konsequenzen für die Abrechnung vor. Der Schnittstellen-Kommentar ist unterteilt in drei Kategorien: 1. Gesetzliche und vertragliche Grundlagen (die GKV-Abrechnung betreffend) 2. Vorschriften des allgemeinen Teils der GOZ 3. Schnittstellen der GOZ nach Gebührennummern Daneben gibt es einen Anhang mit Musterformularen für verschiedene Vereinbarungsmöglichkeiten. Regionales Angebot eigener Schulungsveranstaltungen sowie bundesweit individuelle Intensivschulungen in Zahnarztpraxen zur Umsatzsteigerung und zum Update des Praxisablaufs Seit vielen Jahren bundesweite Dozentin bei zahlreichen Fortbildungsveranstaltungen, u. a. an der ZÄKWL, für verschiedene Implantatfirmen, Spitta Verlag, Abrechnungszentren, BDO, Dentallabore Kooperation mit Unternehmensberatungen Kontinuierliche Abrechnungsbetreuung mehrerer Zahnarztpraxen und einer Privatzahnklinik für Implantologie und zahnärztliche Chirurgie; Mitwirkung bei der Erstellung von Gerichtsgutachen Betreuung einer Abrechnungshotline Zahlreiche Publikationen in Fachzeitschriften zum Thema Abrechnung und Praxisorganisation 394 Abrechnungs-Tipp Schroeder.indd 394 Im Teil 1 werden die bestehenden vertraglichen Regelungen zur Mehrkostenvereinbarung in der Füllungstherapie, dem Zahnersatz bzw. einer generellen privaten Kostenvereinbarung genannt sowie ergänzende Regelungen im SGB V (z. B. Kostenerstattung nach § 13 Abs. 2, Selektivverträge, Wahl- und Basistarife) vorgestellt. Teil 2 beschäftigt sich ausschließlich mit den bestehenden Vorschriften/ Paragraphen der seit 01.01.2012 gültigen GOZ, die den Schnittstellen-Bereich tangieren, wie Vorgaben für Vergütungsvereinbarungen, Analogabrechnung, Basistarif sowie für die Rechnungsstellung und die Berechnung zahntechnischer Leistungen. Zur Wahl einer adäquaten Analogposition ist in Teil 2 festgehalten: „Der individuelle oder betriebs­ wirtschaftlich notwendige bzw. gewünschte Stundensatz einer Praxis ist für die Festlegung einer Analogposition dagegen nicht re­ levant. Deshalb darf auch die Aus­ wahl einer Analogposition nicht nach diesem Kriterium erfolgen oder gar den finanziellen Ausgleich einer seit 1988 fast unverändert geltenden Ge­ bührenordnung herbeiführen wollen. Entscheidend ist der Vergleich mit an­ deren Gebührenpositionen der GOZ, selbst wenn diese ungenügend be­ wertet sein sollten.“ Diese Aussage verwundert, da doch bereits aus dem Text des § 6 Abs. 1 GOZ Folgendes hervorgeht: „Selbstständige zahnärztliche Leis­ tungen, die in das Gebührenverzeich­ nis nicht aufgenommen sind, können entsprechend einer nach Art, Kos­ ten­ und Zeitaufwand gleichwerti­ gen Leistung des Gebührenverzeich­ nisses dieser Verordnung berechnet werden.“ ZMK | Jg. 29 | Ausgabe 6 ________________ Juni 2013 13.06.13 14:15 Abrechnungs-Tipp Ferner äußert sich der Kommentar zur Berechnungsmöglichkeit von Zuschlägen zu analogen Leistungen: Die Passage „Bestimmten chirurgi­ schen Leistungen in der GOZ/GOÄ sind Zuschläge zugeordnet, die bei ambulanter Durchführung für die er­ forderliche Bereitstellung von Einrich­ tungen, Geräten, Personal etc. be­ rechnet werden können. Dieser Zu­ schlag ist bei der Analogberech­ nung zu berücksichtigen, wenn die Analogberechnung für eine chirurgische Leistung erfolgt. Er­ folgt die Analogberechnung dagegen für eine nicht chirurgische Leistung, können diese Zuschläge nicht berech­ net werden“ ermöglicht die Kalkulation einer chirurgischen Leistung inklusive Honorar für den ambulanten OPZuschlag auch beim GKV-Patienten im außervertraglichen Bereich. Zur Berechnung von Laborkosten nach § 9 GOZ bei gleich- und andersartigen Zahnersatzversorgungen wurde wie folgt kommentiert: „Auch dem Versicherten der GKV ist bei einer gleich­ oder andersartigen Versorgung ein Kostenvoranschlag über die voraussichtlichen Laborkos­ ten anzubieten, wenn diese insge­ samt einen Betrag von 1.000 Euro überschreiten. Laborkosten sind die „zahntechnischen Gesamtkosten“, nicht die Differenz zwischen den Kos­ ten einer gleich­ oder andersartigen Versorgung und den Kosten einer Re­ gelversorgung. Die Laborkosten beinhalten die Laborleistungen sowie die Kosten für z. B. Edelmetall oder andere Materialien inklusive Mehrwertsteuer. Die Schriftform ist für den Kostenvoranschlag nach § 9 nicht zwingend vorgesehen. In jedem Fall empfiehlt sich jedoch • die Dokumentation des „Angebotes des Laborkostenvoranschlages“ und des Beratungsgesprächs im Karteiblatt. • Zusätzlich könnte in Teil II des Heilund Kostenplanes folgender Zusatz aufgenommen werden: „Gemäß ZMK | Jg. 29 | Ausgabe 6 ________________ Juni 2013 Abrechnungs-Tipp Schroeder.indd 395 § 9 Abs. 2 GOZ wurde dem Zahlungspflichtigen ein Kostenvoranschlag über die voraussichtlich entstehenden Material- und Laborkosten angeboten“ oder „Auf Wunsch wird ein Kostenvoranschlag über zahntechnische Leistungen ausgehändigt“. Zur Anwendung des neuen Rechnungsformulars laut GOZ erläutert das Werk: „Im Hinblick auf die bestehenden Rechtsunsicherheiten besteht zurzeit Einvernehmen zwischen dem BMG und dem PKV­Verband, dass ein Aus­ weis der entsprechenden Abrech­ nungsbeträge des Vertragszahnarztes über die KZVen entsprechend der bis­ herigen Handhabung in geeigneter Form auf dem Abrechnungsformular vorgenommen werden kann, ohne dass dadurch die Wirksamkeit der Abrechnung und damit die Fälligkeit der Forderung tangiert wird. Die KZBV ist der Auffassung, dass das Formular in der zum Zeitpunkt der Drucklegung vorliegenden Fassung für die Abrechnung pri­ vatzahnärztlicher Leistungen im Zusammenhang mit vertrags­ zahnärztlichen Leistungen nicht geeignet ist.“ Die wichtigsten Aussagen aus Teil 3 hat unsere Autorin für Sie auszugsweise stichpunktartig zusammengestellt, um Ihnen einen schnellen Überblick zu ermöglichen: • GOZ 0065 (optisch-elektronische Abformung) ist in GKV vereinbarungsfähig. Die Versorgung wird dadurch als gleichartig eingestuft, ändert aber die grundsätzliche Einstufung der Krone als ggf. Regelversorgung nicht. • Laseranwendung als selbstständige Leistung ist analog nach § 6 (1) GOZ vereinbarungsfähig. • Ein OP-Mikroskop als selbstständige Leistung ist nicht vereinbarungsfähig. • Der Zuschlag nach GOZ 0110 (OP-Mikroskop) bzw. GOZ 0120 (Laser) ist vereinbarungsfähig bei einer außervertraglichen Hauptleistung aus der GOZ (z. B. externe Sinusbodenelevation: Hier sind GOZ 9120 + GOZ 0110 vereinbarungsfähig). • GOZ 1000/1010/1040 (IP-Leistungen) sind nach Vollendung des 18. Lebensjahres eines Patienten vereinbarungsfähig. • GOZ 1040 ist neben der Nr. 107 BEMA (Entfernen harter Zahnbeläge, je Sitzung) für dieselbe Sitzung nicht vereinbarungsfähig, da sich die Leistungsinhalte überschneiden. • GOZ 2020 (provisorischer Verschluss), ggf. mit GOZ 2197, ist nur dann vereinbarungsfähig, wenn die Leistung über die ausreichende, zweckmäßige und wirtschaftliche Versorgung hinausgeht (z. B. lang andauernde Urlaubsreise). • GOZ 2030 (bMF) und GOZ 2040 (Anlegen Kofferdam) sind dann vereinbarungsfähig, wenn sie vom Leistungstext der BEMA Nr. 12 nicht erfasst und/oder bzw. für die Erbringung der vertragszahnärztlichen Leistung nicht erforderlich sind. • Eine apikale Füllung bei WSR nach BEMA 54a–c ist analog nach § 6 (1) GOZ vereinbarungsfähig, eine Mehrkostenvereinbarung kann nicht getroffen werden. • Inlays sind im Rahmen der Mehrkostenregelung vereinbarungsfähig. • GOZ 2130 (Kontrolle, Finieren/Polieren einer Restauration, auch Nachpolieren einer vorhandenen Restauration) ist für das Nachpolieren einer älteren Restauration auch beim GKV-Patienten vereinbarungsfähig, unter Beachtung der BEMABestimmungen, da die Politur einer Füllung dort Leistungsbestandteil ist. Gleiches gilt im Übrigen auch 395 13.06.13 14:15 Abrechnungs-Tipp für Füllungen nach GOZ 2060, 2080, 2100 und 2120. • GOZ 2180 (Aufbaufüllung) ist auch zu BEMA 18a vereinbarungsfähig für die Ummantelung des konfektionierten Stiftes, ggf. auch mit GOZ 2030, GOZ 2197. Beim 2,3-fachen Gebührensatz allerdings ist die Leistung nach der Nr. 2180 GOZ geringer bewertet als die Sachleistung BEMA und somit nicht vereinbarungsfähig, da keine Mehrkosten anfallen. • Metallfreie Stifte sind vereinbarungsfähig nach GOZ 2195 (zzgl. GOZ 2197, GOZ 2180 + 2197 und ggf. GOZ 0110). Offen bleibt hier die Frage, wie metallfreie Stiftaufbauten, die nicht die Versorgung mittels einer Krone nach sich ziehen, sondern mit einer endgültigen Füllung versorgt werden, zu berechnen sind. Die GOZ 2195 spricht im Leistungstext von der Vorbereitung eines zerstörten Zahnes …. zur Aufnahme einer Krone. • Ein präendodontischer Aufbau ist analog nach GOZ § 6 (1) vereinbarungsfähig. • GOZ 2197 ist bei implantatgetragenen Kronen gemäß Auffassung der BZÄK analog nach GOZ § 6 (1) vereinbarungsfähig. • GOZ 2197 ist zum Wiedereinsetzen einer Krone/Brücke vereinbarungsfähig. Dennoch bleibt die Hauptleis tung Regelversorgung, z. B. 24a, 95a, 95b. Diese Aussage verwundert, steht sie doch im Gegensatz zu anderen Kompendien im Zusammenhang mit dieser Thematik. • Ein Veneer löst keinen Festzuschuss aus, ist aber vereinbarungsfähig. • Zur Herstellung von Provisorien nach GOZ wird angeführt, dass zahntechnische Laborleistungen zu Form- bzw. Oberflächenveränderung aus funktionellen oder ästhetischen Gründen sowie Reparaturen an Provisorien berechnungsfähig sind. • Die Entfernung eines Wurzelstiftes ist im BEMA nicht enthalten und somit nach GOZ 2300 vereinbarungsfähig. • Die elektrometrische Längenbestimmung eines Wurzelkanals ist im BEMA nicht enthalten und somit nach GOZ 2400 vereinbarungsfähig. • Die zusätzliche Anwendung elektrophysikalisch-chemischer Methoden ist im BEMA nicht enthalten und somit nach GOZ 2420 vereinbarungsfähig. • Die Wurzelkanalaufbereitung sowie die Wurzelfüllung sind nur dann vereinbarungsfähig nach GOZ, wenn die Behandlung über das ausreichende, zweckmäßige und wirtschaftliche Maß hinausgeht bzw. der Behandlungsrichtlinie widerspricht. • Die Entfernung eines Implantates ist im BEMA nicht enthalten und somit nach GOZ 3000 oder GOZ 3030 vereinbarungsfähig. • Die Bildung eines Knochendeckels im Rahmen einer WSR ist analog nach GOZ § 6 (1) vereinbarungsfähig. • Die Füllung der Resektionsstelle mit einer gesonderten Füllung ist analog nach GOZ § 6 (1) vereinbarungsfähig. • Eine Vestibulumplastik ist immer im Rahmen einer Kfo-Behandlung, im Rahmen einer Implantation und bei festsitzendem Zahnersatz vereinbarungsfähig, ansonsten nur, wenn die Behandlung über das ausreichende, zweckmäßige und wirtschaftliche Maß hinausgeht bzw. der Behandlungsrichtlinie widerspricht. • GOZ 4000 (PA-Status) bzw. GOZ 4005 (Gingivalindex/PSI) sind vereinbarungsfähig, wenn laut der BEMA-Bestimmungen die entsprechenden BEMA-Ziffern nicht berechnungsfähig – weil „verbraucht“ – sind. • GOZ 4025 (subgingivale medikamentöse Lokalapplikation) ist vereinbarungsfähig, aber der PA-Erfolg laut GKV-Bestimmungen muss auch ohne GOZ 4025 gegeben sein. • GOZ 4025 nicht bei Implantaten anwendbar, sondern dann analog gemäß GOZ § 6 (1) vereinbarungsfähig. • GOZ 4050/4055 (Zst) sind vereinbarungsfähig, wenn die BEMA-Nr. 107 gemäß BEMA-Bestimmungen „verbraucht“ ist. • GOZ 4060 (Kontrolle nach Belagsentfernung) ist vereinbarungsfähig, weil im BEMA nicht enthalten. • Das Auffüllen eines Knochendefektes im Rahmen einer WSR ist im BEMA nicht enthalten und daher nach GOZ 4110 vereinbarungsfähig. • Die GOZ 4070/4075 (geschlossene PA-Therapie) ist neben P 200/ 201 am selben Zahn nicht vereinbarungsfähig. Wenn aber die Behandlungsrichtlinie eine Berechnung der P 200/201 ausschließt, kann stattdessen die GOZ 4070/4075 privat vereinbart werden. Gleiches gilt für die offene PA-Therapie. • Die Transplantation eines Zahnes zzgl. notwendiger Begleitleis- • Ein zusätzlicher selbstständiger Lasereinsatz ist analog gemäß § 6 396 Abrechnungs-Tipp Schroeder.indd 396 tun gen ist vereinbarungsfähig nach GOZ 3160, da im BEMA nur die Reimplantation eines Zahnes enthalten ist. ZMK | Jg. 29 | Ausgabe 6 ________________ Juni 2013 13.06.13 14:15 Abrechnungs-Tipp (1) zur P 200 ff. vereinbarungsfähig, nicht aber der GOZ-Zuschlag 0120! • Die photodynamische Therapie ist analog nach § 6 (1) GOZ vereinbarungsfähig. • Wird eine PA-Behandlung allein mittels Laser durchgeführt, wird keine P 200 ff. berechnet, sondern komplett nach GOZ vereinbart. • PA-Behandlungen an Implantaten sind immer nach GOZ zu vereinbaren. • Die Gingivektomie GOZ 4080 ist nicht neben P 200/201 am selben Zahn vereinbarungsfähig, wegen Überschneidung der Leistungsinhalte. • Ein freies Schleimhauttransplantat (FST) nach GOZ 4130 bzw. ein Bindegewebstransplantat (BWT) nach GOZ 4133 kann zusätzlich privat vereinbart werden, aber nur nach Abschluss der GKV-PA-Behandlung. • Erfolgt das FST/BWT zur Rezessionsdeckung, ist die gesamte Behandlung komplett privat zu vereinbaren. • Chirurgische Kronenverlängerung (GOZ 4136) kann privat vereinbart werden, aber nicht am selben Zahn mit P 202/203. • Membrantechnik (GOZ 4138) ist vereinbarungsfähig neben P 202/ 203. • GOZ 5040 (Teleskopkronen) bei gleich- und andersartigen Versorgungen: – Wenn zusätzliche Verbindungselemente wie Riegel, Geschiebe direkt bei Herstellung der Krone notwendig sind, sind diese nur über den Steigerungssatz der GOZ 5040, nicht als GOZ 5080 berechenbar. – Wenn durch ein zusätzliches Verbindungselement später die Frik- ZMK | Jg. 29 | Ausgabe 6 ________________ Juni 2013 Abrechnungs-Tipp Schroeder.indd 397 tion einer Teleskopkrone wiederherstellt wird, ist dieses gemäß GOZ § 6 (1) analog vereinbarungsfähig. – Wenn bei einer vorhandenen Teleskop- oder Konuskrone ein Verbindungselement eingearbeitet wird, ist die GOZ 5080 vereinbarungsfähig. • Die Wiederherstellung der Friktion einer Teleskopkrone bei gleich- und andersartigem Zahnersatz ist nach GOZ 5090 berechnungsfähig. • Die Reparatur eines Verbindungselementes ist nach GOZ 5090 zu BEMA 100b vereinbarungsfähig, wenn darüber hinaus auch die Funktion des herausnehmbaren Zahnersatzes wiederhergestellt wird. • Die Erneuerung eines Sekundärteleskopes ist nach GOZ 5100 bei gleich- und andersartigem Zahnersatz ist vereinbarungsfähig. • Die Erneuerung eines Primärteleskopes ist bei gleich- und andersartigem Zahnersatz analog nach GOZ § 6 (1) vereinbarungsfähig. • GOZ 5170 (Individuelle Abformung) ist nur bei andersartigen Versorgungen vereinbarungsfähig. Diese Aussage verwundert, steht sie doch im Gegensatz zu anderen Kompendien im Zusammenhang mit dieser Thematik. • GOZ 5180/5190 (Funktionsabformungen) sind nur vereinbarungsfähig bei andersartigem Zahnersatz oder wenn ein zweiter Funktionsabdruck notwendig ist, der über den Herstellungsablauf einer totalen Prothese in der vertragszahnärztlichen Versorgung hinausgeht. Diese Aussage verwundert, steht sie doch im Gegensatz zu anderen Kompendien im Zusammenhang mit dieser Thematik. • Coverdenture-Prothesen bei gleich- und andersartigen Ver- sorgungen, wenn mehr als 3 Restzähne vorhanden sind, sind nach GOZ § 6 (1) analog vereinbarungsfähig. • Eine Cover-Denture-Prothese: auf Implantaten ist nach GOZ 5220/5230 vereinbarungsfähig. • GOZ 7010 ist bei Funktionsanalyse/ Funktionstherapie vereinbarungsfähig. • Wen n ei n e s em iper m anen te Schienung auch Glattflächen und nicht nur Interdentalräume erfasst, ist keine BEMA K4 zu berechnen, sondern GOZ 7070. • Die adhäsive Befestigung eines gelockerten Zahnes ist analog gemäß § 6 (1) GOZ vereinbarungsfähig. Die Abrechnungshinweise sind von der Autorin nach ausführlicher Re­ cherche erstellt worden. Eine Haf­ tung und Gewähr werden jedoch ausgeschlossen. Korrespondenzadresse: APZ Sabine Schröder, ZMV Engelbertstraße 3 59929 Brilon www.apz-brilon.de GZD GEIZ DENTAL eine Marke von My Trade Frühjahr / Sommer 2013 Gültig bis Ende August 2013 wellsamask Mundschutz 10% mehr auf Seite 56 31,99 ab € 28,79 Tetric EvoCeram Bulk Fill Spritze mehr auf Seite 13 ... Mit GEIZ-Preisen . . . clever Sparen! ab € ab € 20,49 Den neuen Katalog finden Sie in dieser Ausgabe! 107,99 Panavia F 2.0 Intro Kit mehr auf Seite 5 wellsakon A-Silikon Korrekturmasse mehr auf Seite 4 Katalog gratis anfordern: www.geizdental.de 397 13.06.13 14:15 Management Wie Sie wirksam ein Team führen und motivieren Führung und Motivation werden oft in einem Atemzug genannt, wenn es um Erfolgsfragen der Praxisführung geht. Dabei geht es hier um grundverschiedene Dinge. Führung verstehen wir als ein Handwerk, das jeder Mensch erlernen kann, Motivation hingegen ist eine Triebkraft oder Energie für zielgerichtetes Verhalten. Anhand eines Konzeptes wird im Folgenden der Weg zu einem effektiven Führungsstil aufgezeigt, der als Basis die Teammotivation fördert und nachhaltig den Praxiserfolg sichert. Führung ist ein erlernbares Handwerk, das einen Praxisinhaber oder eine Praxismanagerin befähigt, wirksam das Unternehmen, Mitarbeiter und – was oft vergessen wird – sich selbst zu führen. Die Motivation ist hingegen als eine Energiequelle zu verstehen, die einerseits Handlungsaktivität auslösen, andererseits aber auch für Durchhaltevermögen und Willenskraft sorgen muss, um letztlich die Umsetzung von Zielen in Ulrich Bergmann-Charbonnier Business-Coach für Arzt- und Zahnarztpraxen Begleitung von Praxisinhabern in der Entwicklung und Umsetzung geeigneter Strategien zur Gewinnoptimierung und Unternehmenswertsteigerung Vorträge und offene Seminare über Unternehmenssteuerung, Praxismanagement, Selbstmanagement, Kommunikation, Führung und Marketing Resultate zu erreichen. Motivation kommt immer von innen heraus. Selbstmotivation ist die Quelle für den eigenen Antrieb des Zahnarztes zur Führung seiner Praxis. Sie wird gespeist durch sorgfältiges und konsequentes Eigenmanagement und lebenslanges wachstumsorientiertes Lernen. Hieraus leitet sich ein Führungsverhalten ab, das wiederum die Selbstmotivierung des Mitarbeiterteams fördert. Das, was wir „andere motivieren“ nennen, sind letztendlich extrinsische Anreize, die weniger die Aussicht auf Vorteile oder Belohnungen zum Ziel haben, sondern auf das Selbstverständnis der Teammitglieder ausgerichtet sind, auf ihre Zugehörigkeit zu einer Unternehmenskultur und die Ziele der Praxis. AMPEL – fünf Aspekte effektiver Führung | Diese Überlegungen führten zu unserem Führungskonzept AMPEL. Das Akronym steht für Aufgaben, Methoden, Prinzipien wirksamer Führung und berücksichtigt darüber hinaus die Aspekte Eigenmanagement und lebenslanges Lernen. Wenn wir uns im Folgenden hauptsächlich mit wirksamer Führung beschäftigen, dann deshalb, weil wir damit gleichzeitig die Basis für die Motivation der Mitarbeiterinnen schaffen. Ist Führung lernbar? | Führung beschäftigt jeden Zahnarzt vom Beginn der Selbstständigkeit an. Da sie kein Bestandteil seiner Ausbildung war, 398 Management Bergmann.indd 398 erfolgt Führung meist intuitiv. Hängt der Erfolg dann von Charisma, Menschenkenntnis und Führungsstil ab? Oder ist Führung nicht vielmehr als ein Handwerk zu verstehen, das jeder normale Mensch erlernen kann? Wir behaupten Letzteres, wenn man weiß, was genau zu tun ist (Aufgaben), womit es getan werden kann (Methoden) und wie es getan werden sollte (Prinzipien). A – Führungsaufgaben | Mitarbeiterinnen sollten verstehen und verinnerlichen, wofür Ihre Praxis steht! | Meine Idee, mein Konzept, meine Spezialisierung, mein Leistungsspektrum. Das Leitbild beinhaltet, wie ich mich von anderen unterscheide, welche Patienten ich behandeln möchte und wie ich mit ihnen umgehe, damit sie zu begeisterten Empfehlern werden. Worin besteht nun die Führungsaufgabe? Wie soll Ihr Team vernünftig im Sinne der Praxis arbeiten, wenn es Praxisphilosophie und Ziele nicht kennt? Wenn Ihre Mitarbeiter jedoch Ihr Praxiskonzept verstanden und verinnerlicht haben, entwickeln sie Eigenmotivation. Je größer die Identifikation mit der Praxis, desto effektiver werden die Praxisziele erreicht. Die Führungsaufgabe lautet nicht: „Sorge für Mitarbeitermotivation“, denn Motivation muss von innen kommen. Die Führungsaufgabe besteht im Schaffen einer Unternehmenskultur, die Eigenmotivation entstehen lässt. ZMK | Jg. 29 | Ausgabe 6 ________________ Juni 2013 13.06.13 14:16 MIS-C1-67x297:Layout 1 Lieben Sie Ihr Qualitätsmanagement (QM) – es ist ein indirektes Führungssystem! | Nicht umsonst ist auch das Unternehmensleitbild Bestandteil des QM. Je effektiver es in der Praxis umgesetzt wird, desto effektiver wird langfristig auch die Führung. Die Fehlerhäufigkeit sinkt, Abläufe werden effizienter, QM führt zu Zeitersparnis. Je besser QM in der Praxis gelebt wird, desto mehr wird direkte Führung unnötig. Die Führungsaufgabe besteht darin, so weit wie möglich direkte Führung durch indirekte, systematische Führung zu ersetzen. Entwickeln Sie Ihre Mitarbeiter systematisch, aber individuell! | Haben Sie ein sehr gut ausgebildetes und äußerst engagiertes Team, ist es möglich, mehr Verantwortung abzugeben und auch anspruchsvollere Aufgaben zu delegieren. Andererseits brauchen Auszubildende klar umrissene Aufgaben, auch wenn sie engagiert sind. Dirigierende Anweisungen fördern und lenken die Entwicklung. Steigt die Kompetenz, aber Leistung und Motivation fallen ab, braucht eine Mitarbeiterin Training und eine Führung mit definierten Zielen und Kontrolle. Die Gefahr der Über- oder Unterforderung führt im einen Fall zu Stress und Unzufriedenheit, im anderen Fall zu Demotivation und Langeweile. Die Führungsaufgabe kann je nach Entwicklungsstand der Mitarbeiterin heißen: lenken, dirigieren, Ziele setzen, helfen, Selbstbewusstsein stärken, fordern, kontrollieren, delegieren. Aber auf keinen Fall bedeutet systematisches Fördern und Fordern, für alle einen einheitlichen Führungsstil anzuwenden. Richtiges Delegieren schafft Zeit für Unvorhergesehenes | Richtiges Delegieren ist eine ernst zu nehmende Führungsaufgabe. Dadurch bekommt jede Mitarbeiterin die ihrem Entwicklungsstand entsprechende Verantwortung. Wir beschäftigen uns anfangs mit den Stärken und Schwächen unserer Mitarbeiterinnen und der Frage: „Wem kann ich wie viel Verantwortung geben?“ Doch genauso wichtig ist es, einer Mitarbeite- ZMK | Jg. 28 | Ausgabe 6 ________________ Juni 2013 Management Bergmann.indd 399 13.07.2012 16:20 Uhr S rin genau zu erklären, was sie tun soll, warum sie es tun soll, welche Ressourcen zur Verfügung stehen und wie groß ihr Verantwortungsbereich und ihre Entscheidungsfreiheit ist. Ich kann also auch „falsch“ delegieren, wenn ich das versäume. Dann entstehen Probleme oder Konflikte und es kommt zur Weiter- oder Rückdelegation, allerdings meistens aufgrund von Fehlern, die der Führungskraft zuzuschreiben sind. KONISCH, SICHER, MIS ! KONISCH, MIS! transparente MAKESICHER, IT SIMPLE Führung erfordert Kontrolle | Niemand kontrolliert gern. Kontrolle schürt Ängste und birgt Konfliktpotenzial. Andererseits weiß niemand, ob Ziele erreicht oder Aufgaben richtig umgesetzt werden, wenn er nicht kontrolliert. Die Führungsaufgabe besteht darin, dass Kontrolle nicht als etwas Negatives, sondern als ein Hilfsmittel erkannt wird, auf das man nicht verzichten kann, weil nur so erkennbar ist, ob eine Leistung optimal war. Deshalb sollte eine Kontrolle nach systematischen, nachvollziehbaren Kriterien erfolgen, die im Team transparent sein müssen. In Teammeetings, durch konstruktives Feedback und in persönlichen Gesprächen kann die notwendige Transparenz erreicht werden. Die Einführung eines funktionierenden und akzeptierten Kontrollsystems ist deshalb eine sehr sensible und nicht zu vernachlässigende Führungsaufgabe. M – Führungsmethoden | Die zweite Frage lautete, womit eine Führungskraft das gesteckte Unternehmensziel erreichen kann. Denn letztendlich müssen wir uns mit dem Thema Führung überhaupt nur dann beschäftigen, wenn es uns gelingen soll, effektiver zu werden. Effektive Führung bündelt dazu Energien und schafft unternehmerische sowie personelle Strukturen, um diese Energien zur Zielerreichung zu nutzen. Wer seine Aufgaben kennt, braucht deshalb als nächstes Handwerkszeug Methoden, die reproduzierbar, nachvollziehbar und dazu geeignet sind, Mitarbeiterpotenziale richtig und systematisch zu entfalten. Wir kon- MAKE IT SIMPLE Um mehr über unser konisches Implantat C1 zu erfahren, besuchen Sie unsere Website: www.mis-implants.de Oder rufen Sie uns an: 0571-972762-0 399 Um mehr über unser konisches Implantat C1 13.06.13 14:17 Management zentrieren uns hier auf die drei wichtigsten, aber in der Umsetzung schwierigsten Methoden. Darüber hinaus stehen natürlich weitere Tools zur Verfügung, wie ergebnisorientierte Aufgabenbeschreibungen oder das Führen mit Kennzahlen. Loben Sie und entfesseln Sie Motivation im Team! | Jeder Mensch sucht nach Lob und Anerkennung, dies ist unsere größte Triebfeder. Was liegt also näher, die Motivation Ihrer Mitarbeiter durch Lob und Anerkennung zu fördern und so (Höchst-) Leistungen zu erzielen? Finden Sie deshalb als Führungskraft so viele Gelegenheiten wie möglich zu loben. Echtes Lob auszusprechen kommt von Herzen, ehrlich und oft spontan. Lernen Sie das 4-SchritteLob: Sagen Sie erstens präzise, was Ihnen gefällt, zweitens, wo und bei welcher Gelegenheit Ihnen dies aufgefallen ist. Begründen Sie dann im Weiteren, warum Ihnen das Verhalten so gut gefällt, und fordern Sie zum Schluss auf, dieses Verhalten beizubehalten. Differenzieren vor Kritisieren! | Überlegen Sie zukünftig bei jedem Drang nach Kritikäußerung, ob Ihre Kritik gerechtfertigt ist. Fragen Sie sich bei jeder Arbeit, die nicht zu Ihrer Zufriedenheit gelöst wurde zuerst, ob Nicht-Wissen, Nicht-Können oder mangelnde Einstellung die Ursache war. Prüfen Sie auch, ob die Ursache nicht bei Ihnen selbst liegt, z. B. weil Sie die eigenen Erwartungen nicht präzise genug formuliert haben. Differenzieren bedeutet, im letzteren Fall die Schuld auf sich zu nehmen und für Klarheit zu sorgen. Im ersteren Fall können Sie der Mitarbeiterin eine andere Aufgabe geben, der sie besser gewachsen ist – so, dass Sie wieder loben können. Kritisieren Sie selten, dafür aber meisterhaft! | Eine gute Führungspersönlichkeit kritisiert möglichst selten. Dennoch ist es hin und wieder unerlässlich, Kritik zu äußern, immer im Falle mangelnden Engagements. Ein Kritikgespräch muss gut vorbereitet sein und es sollte nie zwischen- durch geführt werden. Nehmen Sie sich ein paar Minuten Zeit unter vier Augen und führen Sie das Gespräch emotionslos und sachlich. Trennen Sie immer zwischen dem zu kritisierenden Verhalten und der Person Ihrer Mitarbeiterin. Erwähnen Sie zu Beginn eines solchen Gesprächs, was Sie an dieser Mitarbeiterin schätzen, z. B. ihre Hilfsbereitschaft und Genauigkeit. Verwenden Sie dann einige Sätze auf das Verhalten, das Sie stört. Dulden Sie keine Ausreden oder Entschuldigungen. Dies gelingt, indem Sie über Ihre Emotionen sprechen, wie es Ihnen mit der Situation geht. Geben Sie Ihrer Mitarbeiterin die Möglichkeit, die Fakten anzunehmen und sich hierzu zu äußern. Richten Sie dann den Fokus sofort auf die Zukunft und bringen Sie das Gespräch zurück auf eine positive und wertschätzende Ebene, sodass Ihre Mitarbeiterin selbst nach der Lösung des Problems suchen kann. P – Führungsprinzipien | Die Frage nach Führungsprinzipien ist die Frage nach dem Wie. Ob Sie es Regelwerk, Prinzipien, Grundsätze oder Leitlinien nennen – jedes Unternehmen muss die Frage beantworten, in welche Richtung es gehen soll. Führungsprinzipien sind das Herzstück der Praxis. Die Qualität der Führung richtet sich danach, inwieweit ein bestimmtes Regelwerk umgesetzt wird. Führungsprinzipien beantworten auch die Frage nach dem Warum. Sie sorgen für Sinn und Identifikation. Jeder Chef wünscht sich Mitarbeiter, die stolz darauf sind, genau in diesem Unternehmen zu arbeiten. Die wichtigsten Prinzipien sind: Jeder im Team übernimmt Verantwortung für seinen Bereich | Nur wenn Sie Ihr Leitbild durch bewusstes Vorleben mit Leben erfüllen, sorgen Sie für Identifikation und damit für Mitarbeiter, die selbstverantwortlich handeln. Teamarbeit heißt: Arbeite gut zusammen, aber übernimm stets die Verantwortung für deinen Bereich. Der Unterschied zwischen Führungsaufgabe und Prinzip ist das Wie. Führung wirkt unterstützend durch klare 400 Management Bergmann.indd 400 Regeln. Ein gutes Teamergebnis ist nicht Glückssache, sondern ein Erfolg und unbedingt als solcher zu würdigen. Betrachten Sie hingegen Fehler generell als Chance, Ihr QM zu verbessern. Hier können Sie starke motivatorische Anreize setzen. Das Führungsprinzip heißt: Fördern Sie die Selbstmotivation. Helfen Sie Ihren Mitarbeitern, spezifische Ziele zu formulieren und zu erreichen. So steigt ihr Selbstbewusstsein und in der Folge die Motivation. Stärken aufbauen ist besser als Schwächen abbauen | Wenn Ihre Mitarbeiterin ein guter Kommunikator ist, sich aber mit Zahlen schwer tut, wo ist Sie besser aufgehoben, in der Abrechnung oder in der Patientenberatung? Wo wäre sie mit mehr Freude dabei? Würden Sie gezielt ihre Talente fördern und ihre Stärken ausbauen, könnten Sie höhere Leistungen fordern und hätten keinerlei Motivationsprobleme. Wenn Sie versuchen, ihre Schwächen abzubauen, erhielten sie eine durchschnittliche Abrechnungskraft mit wenig Lust zu dieser Tätigkeit. Zum Führungsprinzip „Stärken aufbauen“ gehört es, schon bei der Einstellung zu bestimmten Tätigkeiten wirklich passende Mitarbeiter zu suchen. Oft wirkt auch eine Umbesetzung innerhalb des Teams wahre Wunder. Manchmal können hierdurch vermeintliche Schwächen zu Stärken werden. Versuchen Sie nicht, Ihre Mitarbeiter als Mensch zu verändern, suchen Sie lieber gleich die richtigen Mitarbeiter. Sorgen Sie für eine positive Arbeitsatmosphäre | Um dieses Prinzip gut umzusetzen, ist es unabdingbar zu lernen, unabhängig von seiner Stimmungslage zu handeln. Die Arbeitsatmosphäre in der Praxis ist ganz entscheidend mit verantwortlich dafür, ob alle Teammitglieder genügend Kraft und Energie für ihre Arbeit schöpfen können, um ihr Bestes zu geben. Trainieren Sie, sich selbst durch positives Denken optimistisch zu stimmen. Fehler und Probleme können durchaus Chancen zu Veränderungen und mehr Erfolg sein. ZMK | Jg. 29 | Ausgabe 6 ________________ Juni 2013 13.06.13 14:17 Management Einfache Regeln bewirken schon sehr viel, z. B.: „Gemeinsam erreichen wir mehr“, „Im Zweifelsfall sprecht miteinander“, „Rede nicht schlecht über Dritte“ und „Mach keine Witze auf Kosten anderer“. Diejenigen, die sich ernsthaft mit der Verbesserung ihrer Führungsfähigkeiten beschäftigen, machen sich zunutze, was im Sport mittlerweile unverzichtbar ist: mentales Training. Hier gibt es viele Techniken. Entscheidend ist, den für sich richtigen Weg zu finden. Zusammenarbeit funktioniert nur, wenn Vertrauen herrscht | Vertrauen macht vieles leichter. Vertrauen sorgt dafür, dass Führungsfehler im Ernstfall verkraftet werden können, denn man kann sich auf den Chef verlassen. Wie baut man Vertrauen auf? Einerseits können Sie an Ihrer Persönlichkeit arbeiten. Je größer das Vertrauen in sich und andere, desto größer ist die Chance, dass andere Ihnen als Führungskraft vertrauen. Darin steckt, vertraue anderen, dann vertrauen sie dir. Zum anderen bedeutet es, sorge für ein positives Weltbild und arbeite an deiner charakterlichen Integrität. Die Menschen erkennen an Ihrer Körpersprache, ob Sie kongruent sind. Veränderungen in diesem Bereich erfolgen nicht über Nacht. Sie können damit beginnen, bestimmte Fehler zu durimplant_drittelQ_zmk_august10.pdf 1 10.08.2010 10:45:19 vermeiden. Bauen Sie keine Ängste ZMK | Jg. 28 | Ausgabe 6 ________________ Juni 2013 Management Bergmann.indd 401 auf, indem Sie klare Anweisungen formulieren, nachvollziehbare Entscheidungen treffen, sich zwingen zuzuhören und immer Feedback nach entsprechenden Regeln geben. Handeln Sie andererseits konsequent bei Vertrauensmissbrauch. Stehen Sie zu Fehlern und in der Öffentlichkeit immer hinter ihren Mitarbeitern. Sorgen Sie stets für eine transparente Kommunikation. E – Eigenmanagement | Nur wer sich selbst führen kann, der kann auch andere führen. Eigen- oder Selbstmanagement bedeutet, die eigene Persönlichkeit bewusst und gezielt weiterzuentwickeln. Bewusstheit in diesem Punkt führt in hohem Maße zu Selbstmotivation, Selbstbewusstsein und Selbstverantwortung. Durch die Entwicklung Ihres Wertegerüsts, Ihrer Stärken, Ihrer Authentizität und Integrität werden Sie noch viel mehr in die Lage versetzt, Ihren Mitmenschen ein Vorbild zu sein und diese so zu zielgerichteten Aktivitäten zu inspirieren, mit anderen Worten, den Motivationsschub in Ihrem Team zu initiieren. Wesentliche Elemente des Eigenmanagements sind Selbsterkenntnis, Zeitmanagement, Visionen, positives Denken und Umsetzungskompetenz. Wissen Sie, wer Sie sind? Oder besser gesagt, wie Sie sind? Nur wer sich selbst genau einschätzen kann, kann seine Aufgabe gut und erfolgreich erfüllen. Eine kritische Auseinandersetzung mit den eigenen Werten und Lebensmaximen schafft eine Basis, auf der Führung gelebt werden kann. Und sie liefert Authentizität, ohne die Führung und die dazugehörige Akzeptanz nur schwer möglich sind. Ein Zeitmanagement, das sich an ihren Aufgaben und ihren Ressourcen orientiert, ist für eine erfolgreiche Führungspersönlichkeit unabdingbar. Dazu gehört auch die Fähigkeit zur Delegation, wie unter dem Stichwort Führungsaufgaben bereits geschildert. Wer von Ihnen hat Zeit für die Arbeit am Unternehmen? Wer nimmt sie sich bewusst? Wer plant Zeit ein für Führungsaufgaben? Wer arbeitet daran, Perfektionismus abzubauen, und wer von Ihnen weiß, wie er nach dem Pareto-Prinzip in 20 % der Zeit 80 % der Ergebnisse erzielt? Genauso wichtig ist die Fähigkeit, visionär zu sein, die Zukunft des Unternehmens zu planen. Wo will ich in fünf oder zehn Jahren sein? Und welche Zwischenziele muss ich planen, um dorthin zu kommen? Visionen und Ziele sind die Voraussetzung für die Unternehmensstrategie. Beantworten Sie für einen 10-Jahres-Zeitraum für alle Ihre Lebensbereiche die Fragen: „Wer will ich sein?“, „ Was will ich tun?“, „Was will ich haben?“ Eine positive Denkweise setzt die Kräfte für zukünftige Schritte frei. Das bedeutet, in Chancen und nicht 401 13.06.13 14:17 Anz_ Management in Problemen zu denken. Programmieren Sie Ihr Unterbewusstsein positiv und entwickeln Sie sich dadurch vom Mainstream zum Spitzenleister. Und noch ein ganz wesentlicher Punkt: Sie sollten als Führungskraft immer alles daran setzen, Ihre Umsetzungskompetenz auszubauen. Leader zögern nicht, sondern handeln, nachdem sie sich mit den relevanten Informationen sicher gemacht haben. Und zu guter Letzt ist Disziplin einer der entscheidenden Erfolgsfaktoren für eine hohe Umsetzungskompetenz. L – lebenslanges Lernen | „Führung ist erlernbar“ war der Leitgedanke dieses Artikels. Wie können wir den Weg des Lernens beschreiten, wenn es keine systematische Ausbildung dafür gibt? Viele gehen nach wie vor den mühevollen Weg und lernen durch Trial and Error. Die Glücklicheren durften von einem kompetenten Vorbild lernen. Ein Zahnarzt hat jedoch oft nur während seiner Assistenzzeit die Gelegenheit, einem solchen Vorbild zu begegnen. Fünf Aspekte sind wesentlich, um wirksame Führung zu erlernen: geschärfte Wahrnehmung, Konzentration und Willensstärke, wirksame Rhetorik, viel Übung und Katalysatoren, damit es schneller geht. Jeder Mensch ist von Natur aus neugierig und möchte lernen. Und wenn ein Mensch als Unternehmer führt, wird das Lernen zur Grundsatzfrage. Ohne permanentes Lernen keine Ent- wicklung, kein Erfolg, keine Zufriedenheit. Schärfen Sie daher Ihre Wahrnehmung über alle Sinne. Lernen Sie, andere Menschen durch aktive Beobachtung ihrer Körpersprache besser einzuschätzen. Jeder, der in Diskussionen genau hinhört, erkennt schnell das Wesentliche des Gesagten. Lernen Sie wirksame Methoden zur Selbstentfaltung. Yoga, Zen, Muskelentspannung oder autogenes Training – das Ziel ist immer Erhöhung der Konzentration und Stärkung des Willens. Wecken Sie den Riesen in sich und konzentrieren Sie sich auf ihre Stärken. Eine wirksame Rhetorik macht Sie zum Star jedes Gesprächs, ob es sich um Kunden- oder Mitarbeitergespräche handelt, und stärkt ihre Persönlichkeit. Hören Sie geschulten und ausgebildeten Rednern zu, sooft sich die Gelegenheit dazu bietet, und betreiben Sie Stimmbildung. Erfolgreiche Führungskräfte arbeiten so lange an ihrem Gesprächsstil, bis sie sich in jeder Gesprächssituation erfolgreich bewegen können. All dies erfordert Zeit und Geduld, permanentes Training und regelmäßiges Üben. Machen Sie aus Ihren Führungsmethoden gute Gewohnheiten. Bereits nach 20 bis 30 Übungseinheiten lassen sich neue Gewohnheiten verankern. Lernen Sie schneller, vermeiden Sie Trial and Error und lassen Sie sich unterstützen. Kommunikations- und Rhetoriktrainings, Führungsseminare oder TeamCoachings können gute Katalysa- toren sein. Selbst Alexander der Große hatte Platon als Lehrer. Nutzen Sie die vielfältigen Möglichkeiten eines Workshops, der sich mit diesen Inhalten befasst. Lernen Sie schrittweise, gewinnen Sie Stück für Stück Sicherheit und werden Sie so eine wirksame Führungskraft. Fazit | Wir haben gezeigt, dass Führung kein Hexenwerk, sondern wie ein Handwerk erlernbar ist. Man muss also weder besondere Charaktereigenschaften oder Persönlichkeitsmerkmale haben, entsprechend muss auch niemand von Natur aus der charismatische Führer sein. Auch Menschenkenntnis und Führungsstil sind keine entscheidenden Kriterien. Ein fairer Führungsstil ergibt sich von allein durch Beherzigung der Führungsprinzipien, durch konsequentes Eigen- oder Selbstmanagement und Lernen. Letzteres ist auch die Basis für die Selbstmotivation des Praxisinhabers und unterstützt die Vorbildfunktion. Ein hieraus abgeleitetes Führungsverhalten setzt automatisch die richtigen Anreize zur Förderung der gesamten Teammotivation. Korrespondenzadresse: Ulrich Bergmann-Charbonnier Bergmann Business Beratung Rohanstraße 13, 77955 Ettenheim Tel.: 07822 7893015 E-Mail: [email protected] www.bbberatung.eu Streifenanzeige_dentalkompakt_Layout 1 11.02.13 13:46 Seite 1 www.dentalkompakt-online.de 402 Management Bergmann.indd 402 ZMK | Jg. 29 | Ausgabe 6 ________________ Juni 2013 13.06.13 14:17 Anz_Portal_abrechnung-kfo_ZMK_Layout 1 15.04.13 15:59 Seite 1 Kieferorthopädische Abrechnung per Mausklick: Auf dem neuen Onlineportal www.abrechnung-kfo.de erhalten Sie alle Informationen zur Abrechnung in der Kieferorthopädie – stets aktuell und schneller als jedes andere Medium! Das Abrechnungsportal www.abrechnung-kfo.de bietet exklusiv: • alle Gebührenpositionen, die Sie zur Kfo-Abrechnung benötigen: aus Bema, GOZ 2012, GOZ 1988, GOÄ, BEL II, BEB 97, BEB Zahntechnik – für den vollen Überblick • klare Erläuterungen aller Positionen und Paragraphen – für den vollen Durchblick • Basisinfos: abrechenbare und nicht abrechenbare Positionen sowie zusätzliche Abrechnungsmöglichkeiten • Zusatzinfos: Begründungstexte zur Faktorerhöhung, Gerichtsurteile, BZÄK-Kommentar, tagesaktuelle Meldungen • maximale Sicherheit bei der Rechnungslegung – Tag für Tag Jetzt kostenlos testen – inklusive „Mini-GOZ/GOÄ“ zum Download Damit Sie sich von den zahlreichen Vorteilen wirklich voll und ganz überzeugen können, bieten wir Ihnen an, alle Inhalte völlig ohne Einschränkung KOSTENLOS zu testen. Und damit nicht genug: Als Tester erhalten Sie zusätzlich den Download „Mini GOZ/GOÄ“ gratis! Management Bergmann.indd 403 www.abrechnung-kfo.de 13.06.13 14:17 Dentalforum Dyract – 20 Jahre erfolgreich anders sein Im September 1993 wurde Dyract auf dem FDI-Kongress in Göteborg (Schweden) der Weltöffentlichkeit vorgestellt. Es gab wohl kaum ein Material, das so intensiv diskutiert und untersucht wurde1. Der folgende Beitrag bringt Licht ins Dunkel der Mythen um Dyract und zeigt auf, dass die zielgerichtete Anwendung dieses Materials einem sehr modernen Ansatz der adhäsiven Zahnheilkunde entspricht: der patientenorientierten Materialauswahl. Als Ende der 1980er Jahre DENTSPLY über die Neuentwicklung von Füllungsmaterialien entschied, fiel es DENTSPLY DeTrey in Konstanz zu, ein Ersatzmaterial für Glasionomere zu entwickeln, das ohne Säure-Ätz-Technik angewendet werden kann, in einer pastenförmigen Komponente dargereicht wird und lichthärtend ist. Der erfahrene Entwicklungschemiker Gordon Blackwell, der zu dieser Zeit bereits Patente sowohl im Bereich Glasionomere als auch im Bereich harzbasierter Adhäsive entwickelt hatte, erkannte in einem Patent über polymerisierbare Zementmischungen [3] eine Basis und legte seinerseits mit der patentierten Entwicklung säuremodifizierter Harze den Grundstein für dieses neue Material – Dyract. Der Markenname wiederum wurde von Rolf Käse erdacht und steht als Kunstwort für die Besonderheit, dass die Aushärtung des Materials in zwei („Dy“) Reaktionen („ract“) erfolgt, die durch die besondere Zusammensetzung zeitlich getrennt voneinander ablaufen. Das Füllungsmaterial Dyract wurde damals zusammen mit Dyract PSA (Primer, Sealer, Adhäsive) zur Vorbehandlung der Kavität angewendet – rückblickend war dies die Geburtsstunde der heute als selbstätzende Einflaschen-Adhäsive bezeichneten Kategorie. Ist heute das Ätzen von Dentin mit Phosphorsäure akzeptiert und Bestandteil des Curriculums sowie unzähliger Fortbildungskurse, herrschte damals vor allem in Deutschland große Verunsicherung in der sich rasch ausbreitenden adhäsiven Zahnheilkunde. Die Möglichkeit, durch einfache Applikation einer Flüssigkeit und anschließende Lichthärtung eine sichere Adhäsion zu erzielen, ohne mit den spezifischen Problemen geätzten Dentins konfrontiert zu werden, trug sicherlich wesentlich zum Erfolg von Dyract bei. Schon bald wurde die Erweiterung der Indikationen seitens der Zahnärzteschaft gefordert. Mit Einführung der Milchzahnversorgung als Indikation für Dyract entstand eine allgemein akzeptierte Alternative in der Kinderzahnheilkunde zu dem bis dahin üblichen Amalgam [8]. Die Indikation für kaukrafttragende Füllungen im Seitenzahnbereich wurde 1997 mit Dyract AP eingeführt. Mit Dyract eXtra kam 2003 die leistungsfähigste Version der Dyract-Materialien auf den Markt. Bis heute wurden weltweit ca. 250 Millionen Füllungen mit Dyract-Materialien gelegt – allein in Deutschland im Jahr 2012 mehr als 1,5 Millionen Füllungen. Dyract eXtra gehörte 2012 zu den drei meistverwendeten lichthärtenden Dauerfüllungsmaterialien in Deutschland [6]. Besondere chemische Eigenschaften | Durch die Integration von Säuregruppen in polymerisierbare Harze [2] und die Kombination mit basischen Glasionomerfüllern verhält sich das Material bei der Lichthärtung wie ein Komposit – die Harze bilden über eine radikalische Polymerisation sofort ein stabiles Netzwerk aus, in dem auch die teilweise silanisierten Füller chemisch eingebunden sind (Abb. 1). Da die Paste wasserfrei formuliert ist, kann bei der Aushärtung des Kompomers keine Säure-Base-Reaktion zwischen den sauren Gruppen und dem basischen Glasionomerfüller stattfinden. Diese beginnt erst, nachdem Wasser aufgenommen wurde. Und genau wie bei Glasionomeren wird quasi als Nebenprodukt der ionischen Reaktion Fluorid freigesetzt (Abb. 2). Abb. 1: Radikalische Polymerisation während der Lichthärtung. Abb. 2: Säure-Base-Reaktion nach Wasseraufnahme und resultierender Fluoridfreisetzung. Herstellerangaben zu den verwendeten Produkten sind im Beitrag integriert. 404 Dentalforum Pfefferkorn.indd 404 ZMK | Jg. 29 | Ausgabe 6 ________________ Juni 2013 13.06.13 14:17 Dentalforum Schon bei der Einführung von Dyract wurde der generische Begriff „Kompomer“ vorgeschlagen [9], wodurch in Vergessenheit geriet, dass Dyract-Materialien entsprechend der chemischen Zusammensetzung säuremodifizierte Komposite sind. Experimente, die dazu erdacht waren, den „Glasionomeranteil“ in Dyract zu identifizieren, gelangen deshalb nicht. So führt eine Lagerung von Dyract in Wasser ohne Lichtzutritt nicht zu einer Aushärtung. Auch ist die initiale Fluoridfreisetzung nicht annähernd vergleichbar mit konventionellen Glasionomeren, deren Aushärtung allein auf der Säure-Basis-Reaktion beruht. Langzeitversuche an der Universität Kopenhagen zeigten allerdings, dass die Fluoridfreisetzungsrate nach spätestens einem Jahr mit Glasionomeren vergleichbar ist [1]. lich zu einem Komposit, obwohl alle Proben zweimal täglich mit fluoridhaltiger Zahnpastenlösung beaufschlagt wurden. Festigkeit im Vergleich zu Kompositen | Jüngste Laborstudien an der Universität Marburg und Erlangen belegen, dass Dyract eXtra als Füllungsmaterial vergleichbar ist mit aktuellen Kompositen. So zeigte eine Füllungsrandanalyse von Dyract eXtra (XP Bond) in Klasse-II-Kavitäten nach Kausimulation einen vergleichbar hohen Anteil an perfekten Rändern (Abb. 5) wie Füllungen aus Tetric EvoCeram (Syntac) oder Ceram•X mono+ (XP Bond) [4]. Auch die mechanischen Materialeigenschaften wie Biegefestigkeit (Abb. 6) und Ermüdungsverhalten (Abb. 7) von Dyract eXtra sind mit aktuellen Kompositen vergleichbar [11]. Kariesprotektiver Effekt | Viele Laborstudien konnten zeigen, dass die Fluoridfreisetzung von Dyract hemmende Wirkung auf die Entstehung von Kariesläsionen hat [14]. Auch in einer In-situ-Studie an der Universität Göttingen mit Probanden, die in einer herausnehmbaren Apparatur simulierte Approximalkontakte (Abb. 3) zwischen intaktem Schmelz und Füllungsmaterialien trugen, konnte für Dyract eXtra ein kariesprotektiver Effekt (Abb. 4) gezeigt werden [10]. Dieser Effekt war in der Gruppe mit erhöhter Kariesaktivität besonders ausgeprägt und signifikant unterschied- Klinische Studie über 10 Jahre | Noch eindrucksvoller belegt eine klinische Studie der Universität München die Eignung von Dyract eXtra als bleibende Versorgung im Seitenzahnbereich [7]. 10 Jahre nach Legen der Füllungen durch Zahnärzte, überwiegend in freier Praxis, wurden insgesamt 102 Füllungen in drei Gruppen durch unabhängige Gutachter der Universität München nachuntersucht. Die jährliche Verlustrate der Dyract-eXtra/Xeno-III-Gruppe von 1,8 % war statistisch nicht zu unterscheiden von der Ver- Abb. 3: Simulierter Approximalkontakt für eine In-situ-Studie, um den kariesprotektiven Effekt von Füllungsmaterialien zu prüfen [10]. Abb. 4: Fluoreszenzbilder vor und nach der In-situ-Phase sowie Falschfarbendarstellung der Demineralisation [10]. Abb. 5: Füllungsrandanalyse im Rasterelektronenmikroskop: Anteil perfekter Rand [4,5]. Abb. 6: Biegefestigkeit im 4-Punkt-Versuch [11,12]. ZMK | Jg. 29 | Ausgabe 6 ________________ Juni 2013 Dentalforum Pfefferkorn.indd 405 13.06.13 14:17 Dentalforum Abb. 8: Erfolgsraten, Verluste und jährliche Verlustrate (JVR) nach 10 Jahren [13]. Abb. 7: Ermüdungsgrenze im Biegeversuch [11,12]. Abb. 9: Biegefestigkeit verschiedener Materialklassen mit Mittelwert (MW) sowie niedrigstem und höchstem Wert [7]. stellung für bleibende Seitenzahnfüllungen mit bukko-vestibulärer Ausdehnung von bis zu 2/3 Interkuspidalabstand stellt sich die Frage, ob damit nicht ein Füllungsmaterial zur Verfügung steht, das für die Erstversorgung von kariösen Läsionen prädestiniert ist, um somit nicht nur die Läsion selbst mit einem klinisch erwiesenermaßen erfolgreichen Material zu versorgen, sondern auch durch die ständige Fluoridfreisetzung prophylaktisch auf die angrenzende Approximalfläche einzuwirken. Da jede neue kariöse Läsion für eine (zumindest lokalisiert) erhöhte Kariesaktivität steht, muss der Patient in erster Linie durch geeignete Maßnahmen auf diese aufmerksam gemacht und dann bei der Reduzierung des individuellen Kariesrisikos begleitet werden. Die Auswahl eines kariesprotektiven Füllungsmaterials darf dabei nur ein Baustein von vielen sein. Literaturliste unter www.zmk-aktuell.de/literaturlisten lustrate der Kontrollgruppe Tetric Ceram/Syntac und sie war identisch mit der dritten Gruppe QuiXfil/Xeno III (Abb. 8). Allerdings betonte Professor Reinhard Hickel in seinem Vortrag auf der IDS-Pressekonferenz, dass die Materialgruppe der Kompomere in Bezug auf Materialfestigkeit sehr inhomogen sei und deshalb das gute Abschneiden von Dyract eXtra nicht auf andere Kompomere übertragen werden könne (Abb. 9). Ausblick | Basierend auf den oben gezeigten Eigenschaften von Dyract eXtra – mechanisch vergleichbare Festigkeit zu aktuellen Kompositen, (in situ nachgewiesene) kariesprotektive Wirkung auf Approximalflächen – und der Indikations- 1 Eine PubMed Suche mit „Dyract“ ergab am 20. April 2013 632 Treffer Korrespondenzadresse: Dr. Frank Pfefferkorn Manager Scientific Service Research & Development DENTSPLY DeTrey GmbH De-Trey-Straße 1, 78467 Konstanz E-Mail: [email protected] www.dentsply.de Herstellerangaben zu den verwendeten Produkten sind im Beitrag integriert. 406 Dentalforum Pfefferkorn.indd 406 ZMK | Jg. 29 | Ausgabe 6 ________________ Juni 2013 13.06.13 14:17 Dentalforum Implantatgetragener Ersatz eines Frontzahnes – Spagat zwischen Wirtschaftlichkeit, Ästhetik und Qualität Der Ersatz eines Schneidezahnes ist eine besondere Herausforderung – vor allem wenn es sich um eine implantatgestützte Versorgung handelt. Die exakte Imitation der Anatomie eines natürlichen Zahnes unter den strengen wirtschaftlichen Bedingungen der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) ist keine leichte Aufgabe. Viele Kriterien, die bei der Implantation und der prothetischen Versorgung eines einzelnen Frontzahnes zu berücksichtigen sind, können mit den Fähigkeiten von Chirurgen, Prothetikern und Zahntechnikern gelöst werden, um einen gewissen Preis- und Qualitätsstandard zu erreichen. Nachfolgend wird anhand eines Patientenbeispiels eine Methode vorgestellt, die den Spagat zwischen dem eigenen Qualitätsempfinden, der individuellen Präferenz des Patienten und der gebotenen Wirtschaftlichkeit schafft. Diagnostik | Im vorliegenden Fall verlor die Patientin nach einer endodontischen Behandlung den linken lateralen Schneidezahn. Unglücklich über ihr Lächeln und das Provisorium erschien die 46-jährige Patientin in der Praxis und wünschte sich die Neuversorgung des oberen Frontzahnes, um wieder ein natürliches Aussehen zu erhalten. Der Befund ergab im Frontzahnbereich eine Rotation des Zahnes 12 und einen mesio-distalen Abstand von 6 mm zwischen Zahn 21 und 23. Weil die Zähne 21 und 23 nicht kariös waren, bot der behandelnde Zahnarzt keine von der gesetzlichen Krankenkasse befürwortete Regelleistung wie Modellgussprothese oder Brücke an. Als Alternative bot sich die Implantation regio 22 an. Aus technischer Sicht gab es Bedenken aufgrund des geringen mesio-distalen Abstandes, da zwischen Implantat und Nachbarzahn minimal Dr. Tom Verhofstadt Staatsexamen an der Katholischen Universität Leuven (Belgien) 2003 Promotion an der Universitätsklinik des Saarlandes Seit 1999 in eigener Zahnarztpraxis in Kevelaer tätig Schwerpunkte im Bereich der Prothetik und Kieferorthopädie 1,5 mm Distanz gefordert wird (Abb. 1 u. 2). Für die rotweiße Ästhetik wurde nach einem Kompromiss gesucht, da die laterale Augmentation mit Membran und Knochenersatzmaterial aus Kostengründen und wegen der Patienten-Compliance problematisch erschien. Aufgrund der eingeschränkten Platzverhältnisse entschieden wir uns für die Insertion eines durchmesserreduzierten Implantates zum Lückenschluss. Nach einer sechswöchigen Heilungsphase nach der Extraktion wurde mithilfe einer Bohrschablone ein OsseoSpeedTM TX Implantat mit 3,5 mm Durchmesser und 11 mm Länge im Rahmen einer verzögerten Sofortimplantation inseriert (Abb. 3). Hierzu wird zunächst im zahntechnischen Labor der fehlende Zahn durch einen Kunststoffzahn ersetzt, sodass er aus prothetischer Sicht in einer optimalen Position Dr. Tobias Hahn 2003 Staatsexamen und Promotion in Bonn 2007 Facharztprüfung für Oralchirurgie in Düsseldorf Seit 2008 in eigener Zahnarztpraxis in Wuppertal tätig, Schwerpunkt im Bereich der lmplantologie Seit 2008 Fortbildungsreferent für Zahnärzte bei DENTSPLY Implants Zahntechnikerin Andrea Raber Ausbildung bei ZTM Möll in Moers Seit 25 Jahren als „Keramikerin“ tätig Seit 12 Jahren im Praxislabor der Zahnarztpraxis Dr. Tom Verhofstadt Spezialgebiete: OsseoSpeedTM TX Implantate mit ATLANTISTM Abutments, lvoclar E.max Presskeramik Herstellerangaben zu den verwendeten Produkten sind im Beitrag integriert. ZMK | Jg. 29 | Ausgabe 6 ________________ Juni 2013 Dentalforum Verhofstadt.indd 407 407 13.06.13 14:19 Dentalforum Abb. 1 u. 2: Intraoraler und röntgenologischer Ausgangsbefund: eingeschränkte Platzverhältnisse regio 22. Abb. 3: Die Implantatinsertion erfolgt im Rahmen einer verzögerten Sofortimplantation nach einer sechswöchigen Heilungsphase. Abb. 4: Im Anschluss an die geschlossene Einheilphase wird das Implantat freigelegt und ein Gingivaformer zur Unterstützung der Weichgewebssituation eingesetzt. Abb. 5: Situationsabformung mit individuellem Abformlöffel nach dreiwöchiger Abheilung der periimplantären Weichgewebsmanschette. steht. Danach wird eine Kunststoffschiene über die neue Situation angefertigt, in die eine Bohrhülse eingebracht wird, die später dem Chirurgen als Führung dient. Anhand dieser lässt sich mittels Röntgenbildern die Länge des Implantates errechnen. Im Anschluss an die geschlossene Einheilphase von weiteren sechs Wochen wurde das Implantat minimalinvasiv freigelegt. DENTSPLY lmplants bietet als Standard für OsseoSpeedTM TX einen Gingivaformer an, der mit seinem Profil und seiner Schulterhöhe die Weichgewebssituation optimal unterstützt (Abb. 4). Nach einer dreiwöchigen Abheilung der periimplantären Weichgewebsmanschette erfolgte eine Situationsabformung mit einem individuellen, offenen Abformlöffel mit Schornsteingestaltung (Abb. 5). Provisorische Phase | ln einem qualitätsorientierten Konzept ist die Phase der provisorischen Versorgung die wichtigste im gesamten Behandlungsverlauf – nicht nur für die Ausformung, Vorbereitung und Stabilisierung des periimplantären Weichgewebes während der Einheilphase, sondern auch zur Evaluierung ästhetischer Parameter vor der definitiven prothetischen Versorgung. Die tulpenförmigen Gingivaformer für OsseoSpeedTM TX sind optimal geeignet, um das Zahnfleisch auszuformen. Sie sind eine sehr gute Alternative für individuell hergestellte Gingivaformer, die zusätzlich Zeitaufwand, Kosten und mehr Patienten-Compliance erfordern. Im Rahmen der Abutmentgestaltung wird bei ATLANTISTM ein anatomischer Abutmentumfang gestaltet. So erlangt die endgültige Krone mit wenig Zeitaufwand ihre natürliche anatomische Form. Chirurgische Phase | ln diesem Fall war das primäre Ziel der maximale Erhalt des vorhandenen dentogingivalen Komplexes. Bei der Extraktion wurde darauf geachtet, dass die bukkale Knochenlamelle erhalten blieb, um die rotweiße Ästhetik nicht zu verändern. Je mehr bukkaler Knochenverlust auftritt, desto länger erscheint die klinische Krone und desto unästhetischer wird das Ergebnis. Der Zahntechniker hat hierbei keine Chance, die rot-weiße Situation zu verbessern. Abutments | Für den prothetischen Aufbau im Frontzahnbereich kommt nur ein Abutment aus Zirkonoxid infrage. Aufgrund der hohen Biokompabilität des Materials kommt es zu einer verbesserten Weichgewebeadaptation und einer geringeren Plaque- und Bakterienakkumulation. Konfektionierte Zirkonoxidabutments sind heute nicht mehr „State of the Art“ und aus Kosten- und Qualitätsgründen nicht mehr gebräuchlich. Herstellerangaben zu den verwendeten Produkten sind im Beitrag integriert. 408 Dentalforum Verhofstadt.indd 408 ZMK | Jg. 29 | Ausgabe 6 ________________ Juni 2013 13.06.13 14:19 Dentalforum Abb. 6 u. 7: Individuell gefertigte ATLANTISTM Abutments bieten im Frontzahnbereich deutliche Vorteile im Hinblick auf die korrekte anatomische Gerüstgestaltung sowie eine hohe ästhetische Vorhersagbarkeit der Ergebnisse. Abb. 8: Die Gestaltung des konstruierten Abutments kann mithilfe der ATLANTISTM Online-WebOrder aufgegeben und mit einem 3D-Viewer geprüft und kontrolliert werden. Individuell gefertigte vollkeramische Aufbauten, wie in diesem Fall von ATLANTIS™, die mithilfe der VAD-Software (Virtual Abutment Design) entsprechend den Patientendaten vom ATLANTIS™-Designer gestaltet werden, bieten hier deutliche Vorteile. So kann die Geometrie eines präparierten Zahnes nachempfunden werden, was sich unter dem Gesichtspunkt einer anatomisch korrekten Gerüstgestaltung und Unterstützung des Weichgewebes entsprechend vorteilhafter auswirkt. Darüber hinaus bieten Zirkonoxidabutments im Frontzahnbereich eine hohe ästhetische Vorhersagbarkeit des Ergebnisses (Abb. 6 u. 7). Der Gegenkiefer wurde mit einem Alginatabdruck abgeformt. Nach der Farbauswahl und der Kieferrelationsbestimmung wurden die Unterlagen an das zahntechnische Labor gegeben. Derzeit bevorzugen wir aus Qualitäts- und Kostengründen ein komplettes Outsourcing der zahntechnischen Arbeiten. Dieser Fertigungsweg wird nach der Herstellung des Implantatmodells gewählt. Für einen Einzelzahnersatz ist in der Regel ein Wax- oder Set-up nicht zwingend notwendig. In den meisten Fällen ist dies allerdings ratsam, um dem jeweiligen Patientenfall gerecht zu werden. Die angestrebte Situation wird eingescannt und von der endgültigen Zahnform ausgehend wird durch Reduzierung ein individuelles Abutment entworfen. ATLANTISTM bietet für alle gängigen Implantatsysteme aus einem Block gefräste Abutments aus Titan und Zirkonoxid an. Ein hochästhetisches Ergebnis wird durch die individuelle Gestaltung des Durchtrittsprofils und des Stumpfdesigns erreicht. Mithilfe des Bestellportals ATLANTISTM WebOrder, kann das Abutment online bestellt werden. Der Anwender kann verschiedene Gestaltungsparameter des individuellen CAD/CAM-Abutments vorgeben. Dazu gehört das Eingeben des Präparationsrandes, die Breite des Durchtrittsprofils, die Angabe der Präparationshöhe und des Materials. ln diesem Fall wurde eine Hohlkehlpräparation mit dem weitestmöglichen anatomischen Abutmentumfang gewählt. Die Präparationshöhe wurde vom Zahnfleischsaum aus gemessen, wobei palatinal 0 mm, bukkal 0,75 mm sowie mesial und distal 0,5 mm eingegeben wurden. Bei zementierten Supra- konstruktionen sollte eine nur leicht subgingival gelegene Präparationsgrenze gewählt werden, um Zementreste sicher komplett entfernen zu können. Mehr als 1,5 mm subgingivale Präparationsränder sollten in jedem Fall vermieden werden. Als Material wurde Zirkonoxid im Farbton 30 gewählt. Dieser Farbton ist die Dentinbasis für die VITA A3 Kronenfarbe. Der Versand der Modelle erfolgt durch einen Express-Paketservice zum folgenden Tag an die Produktionsstätte. Im Fertigungszentrum in Schweden werden mithilfe der von DENTSPLY Implants patentierten ATLANTISTM VAD™ Software (Virtual Abutment Design) die Aufbauten entsprechend der geplanten finalen Außengeometrie der Restauration konstruiert. Damit ist es für den Zahntechniker anschließend sehr einfach, die Krone im Labor anzufertigen. Die Gestaltung des konstruierten Abutments kann vom Zahnarzt oder Zahntechniker mit einem 3D-Viewer kontrolliert und geprüft werden (Abb. 8). Die Freigabe zur Fertigung der Abutments erfolgt per E-Mail. Für Labore, die einen Scanner von 3Shape, Dental Wings oder den Lava Scan ST von 3M ESPE haben, bietet ATLANTISTM ein schnelleres Verfahren an. Hierbei werden die Implantatmodelle im Labor gescannt und die digitalen Daten direkt an die Fertigung in Schweden übermittelt. Vollkeramikkrone | Lithiumdisilikat (LS2) ist für unser Team das Material der Wahl für Einzelkronen. Aufgrund der hohen Biegefestigkeit (bis 400 MPa) und seiner hohen Ästhetik stellt das Material heute eine der besten Optionen im Frontzahnbereich dar. Lithiumdisilikat IPS e.max Press kann wahlweise mittels Maltechnik, Cut-back- oder Schichttechnik verarbeitet werden [1]. Bei der Cut-back-Technik werden im lnzisalbereich Keramikmassen auf das gepresste und zurückgeschnittene Gerüst aufgeschichtet (Abb. 9 u. 10). Der Vorteil einer geschichteten Krone ist die individuelle Farbgestaltung. Daher wurde im Frontzahnbereich ein IPS e.max Press HT Rohling benutzt, der ein ausgewogenes Verhältnis von Transluzenz und Chroma bietet. Was die Helligkeit betrifft, bevorzugen wir es, einen Ton heller zu Herstellerangaben zu den verwendeten Produkten sind im Beitrag integriert. ZMK | Jg. 29 | Ausgabe 6 ________________ Juni 2013 Dentalforum Verhofstadt.indd 409 409 13.06.13 14:19 Dentalforum Abb. 9 u. 10: Bei der Verarbeitung mittels Cut-back-Technik werden im Inzisalbereich Keramikmassen auf das gepresste und zurückgeschnittene Gerüst aufgeschichtet. Abb. 11: Die Röntgenkontrollaufnahme regio 22 zeigt die korrekte Position des Abutments und den spaltfreien Sitz der Krone. nehmen, als die definitive Zahnfarbe sein soll. Die Farbsättigung kann mithilfe der Impulse und Schneidemassen entsprechend eingestellt werden. Der geringe Auftrag an Schichtmassen führt mit wenigen Arbeitsschritten zu hochästhetischen Restaurationen. Nach der Reinigung des Gerüstes und zur Erhöhung des Chromas aus der Tiefe führen wir den Washbrand oder die Foundation mit Ceram Shades und Essence (Ivoclar Vivadent, FL-Schaan) durch. Mit den Schichtmassen Transpa, Tanspa lncisal und Impulse wird sowohl die anatomische Form komplettiert als auch die individuelle Ästhetik erzielt. Malfarbenbrand und Glanzbrand werden gemeinsam durchgeführt. Damit erzielen wir für den Patienten den Vorteil der Herstellung einer hochästhetischen Krone mit wenig Zeitaufwand und gleichzeitig geringen Investitionen und Zahntechnikkosten. Zur Eingliederung der definitiven Vollkeramikkrone wurde der Gingivaformer aus dem Implantat entfernt. Das CAD/CAM-Zirkonoxidabutment wurde korrekt in die Sechskantlnnenverbindung des Implantates eingesetzt und mit einem Drehmoment von 20 Ncm befestigt. Anschließend erfolgt die Einprobe und okklusale und approximale Kontrolle der e.max-Krone. Eine Röntgenkontrollaufnahme zeigt die korrekte Position des Abutments und den spaltfreien Sitz der Krone (Abb. 11). Lithiumdisilikat kann adhäsiv und konventionell eingesetzt werden [2]. Das Eingliedern von Kronen und Brücken bei natürlichen Stümpfen erfolgt in konventioneller Zementierung. Bei allen anderen Restaurationen, wie zum Beispiel endodontisch vorbehandelten Zahnstümpfen und lmplantatversorgungen, bevorzugen wir das adhäsive Einsetzen der Versorgungen. Die fertiggestellte Krone wird 20 Sekunden mit Flusssäure vorbehandelt und anschließend 60 Sekunden silanisiert. Das Silanisieren sollte erst kurz vor dem Einsetzen erfolgen, um die Kontamination mit Blut oder Speichel zu vermeiden. Eingesetzt wurde die Krone mit Clearfil Esthetic Cement (Kuraray Europe GmbH, Hattersheim). Der Vorteil dieses Klebers ist, dass er in verschiedenen Farben angeboten wird. Die bevorzugt verwen- dete Farbe ist Clearfil Esthetic Clear oder Transparent, da diese Farbe den Effekt der Transluzenz beim Eingliedern nicht vernichtet. Nach vier Wochen zeigten die Krone und das periimplantäre Weichgewebe ein gesundes und natürliches Erscheinungsbild (Abb. 12 u. 13). Säulen der Qualität | ln einem Gesamtkonzept für eine zufriedenstellende prothetische Versorgung muss eine Reihe von Voraussetzungen berücksichtigt werden. Dabei werden die Erwartungshaltungen von Patient und Zahnarzt, die Patienten-Compliance und die Faktoren Zeitaufwand und finanzieller Rahmen diskutiert. Häufig sind die Kosten der wichtigste Faktor im Konzept. Finanzielle Konkurrenz von Billiganbietern – auch im Internet – und von Zahnlaboren aus dem Ausland beeinflussen oft das Entscheidungsverhalten und damit die Qualität einer zahnmedizinischen Versorgung. Die Qualität implantatprothetischer Versorgungen – in unserem Fall die Versorgung einer Frontzahnlücke – muss in Übereinstimmung gebracht werden mit einer Reihe von Erwartungen, die aus verschiedenen Quellen stammen. Die Gesundheitswissenschaft bestimmt die Wirksamkeit der Versorgung. Der Patient mit seinen individuellen Werten und Erwartungen bestimmt die Akzeptanz der Behandlung Abb. 12 u. 13: Gesundes und natürliches Erscheinungsbild der Krone und des periimplantären Gewebes nach vier Wochen in situ. Herstellerangaben zu den verwendeten Produkten sind im Beitrag integriert. 410 Dentalforum Verhofstadt.indd 410 ZMK | Jg. 29 | Ausgabe 6 ________________ Juni 2013 13.06.13 14:19 Dentalforum und soziale Erwartungen bestimmen die Legitimität. Die soziologische Legitimität kann sich daher nur an der Realität orientieren. Die Menschen verleihen ihr Ausdruck durch Enthusiasmus oder Anerkennung der Behandlung, die als „Legitimation“ verstanden wird. Daher wird Qualität nicht nur durch technischen Fortschritt bestimmt, sondern auch durch die Notwendigkeit, dem Patienten Rechenschaft über die Möglichkeiten im Rahmen der gesetzlichen Krankenversicherung abzulegen. So steht der Behandler ständig im Konflikt zwischen seinem eigenen Qualitätsempfinden und der individuellen Präferenz seiner Patienten. Nur ein bestimmter Teil der Qualität wird vom Behandler angeboten und davon wird ein geringer Teil vom Patienten akzeptiert. Wichtig ist allerdings, dass eine solche Qualität vom Behandler angeboten und durchgeführt wird, dass sie von allen Parteien akzeptiert werden kann. Das vorgestellte Beispiel zeigt die Legitimität der Behandlung: die Anerkennung der Patientin, eine festsitzende Lösung zu wählen und sich von einer herausnehmbaren Lösung zu distanzieren, die in Deutschland als „Regelleistung“ angeboten wird. Die Wirksamkeit der Versorgung und natürlich die Akzeptanz der Patienten zeigen mehr und mehr, dass im Frontzahnbereich ästhetische Keramiklösungen langsam die Oberhand gewinnen gegenüber grauen Titanabutments mit Metallkeramikversorgungen. Fazit | Durch intelligentes Outsourcing positionieren sich Labor und Zahnarztpraxis stets an der Spitze der technischen Möglichkeiten. Das einzelne Labor kann dabei industrielles Equipment nutzen, das es sich allein nicht leisten kann. Die vorgestellte Methode schafft die Voraussetzung, patientenspezifische Abutments aus Zirkonoxid durch CAD/CAM-Technologie herzustellen, die manuell gefertigten und präfabrizierten Abutments qualitativ und wirtschaftlich weit überlegen sind. Dabei ist die rationelle Herstellung von „Fuji-Zirkon-Abutments“ in der heutigen Zeit ein wichtiger Aspekt für Labor und Praxis [3]. Für die Herstellung einer Krone mittels Cut-back-Technik sind die Investition und der Arbeitsaufwand im Labor geringer als bei der herkömmlichen Anfertigung einer Zirkonoxidkrone. Lithiumdisilikat besitzt im Gegensatz zu Zirkonoxid gute Fluoreszenz und ist dadurch perfekt für prothetische Restaurationen im Frontzahnbereich geeignet. Auch die mechanischen Eigenschaften sind gemäß den neuesten Untersuchungen denen von Zirkonverblendkronen überlegen [4]. Die dargestellte Methode mit der Auswahl von Premiummaterialien, kombiniert mit Outsourcing und ästhetischem Fingerspitzengefühl des Zahntechnikers, schafft den Spagat zwischen dem eigenen Qualitätsempfinden und der gebotenen Wirtschaftlichkeit. Literaturliste unter www.zmk-aktuell.de/literaturlisten Korrespondenzadresse: Dr. Tom Verhofstadt Heiligenweg 29, 47626 Kevelaer E-Mail: [email protected] Form vollendet QUICK Einzigartiger Chamäleoneffekt Nano-Hybrid-Füllstoff Sub-Mikron-Füllstoff 20.000 fache Vergrößerung QUICK Reflexion ● Dauerhafte Ästhetik ● Einfach in der Farbauswahl ● Sicher in der Anwendung Diffuse Transmission Chamäleoneffekt Herstellerangaben zu den verwendeten Produkten sind im Beitrag integriert. ZMK | Jg. 29 | Ausgabe 6 ________________ Juni 2013 Tel 05221-34550 | www.kaniedenta.de Dentalforum Verhofstadt.indd 411 411 Tel 02505-938513 | www.tokuyama-dental.de 13.06.13 14:20 Dentalforum Palodent Plus Teilmatrizensystem: „Der Ring der Ringe“ In der Füllungstherapie strebt der Zahnarzt einen sicheren Kontaktpunkt zwischen Nachbarzahn und Füllung an. Dabei erweisen sich Matrizensysteme als hilfreich. Im folgenden Anwenderbericht wird das neue Teilmatrizensystem Palodent Plus von DENTSPLY DeTrey (Konstanz) in der adhäsiven Seitenzahnversorgung bei einem tiefen Approximaldefekt eingesetzt. Das neue System soll es dem Zahnarzt ermöglichen, Approximalkontakte, gerade bei kleinen oder tiefen Füllungen, schneller und stressfreier auszugestalten. Eine funktionale Interproximalraumgestaltung erfordert einen satten Kontaktpunkt bei anatomisch korrekter Form. Die Vorteile dieser Strategie liegen auf der Hand: Speisereste können sich nicht festsetzen, eine gute Langzeitprognose ist infolge verringerter Parodontitis- und SekundärkariesRisiken gegeben und durch die Vermeidung zervikaler Überschüsse kann eine schnelle und einfache Politur erfolgen. Vollmatrizensysteme – wie etwa Tofflemire oder Automatrix – sind auch im Post-Amalgam-Zeitalter bei großen Defekten und Stumpfaufbauten indiziert. Bisher schwierig war damit aber die korrekte Gestaltung des Approximalkontakts bei kleineren bis mittleren Klasse-II-Kavitäten. Die Ansammlungen verschiedenster Matrizensysteme in den Schubladen versierter Behandler dokumentieren die diversen Entwicklungsstadien auf diesem Gebiet. Mit dem Palodent Plus Teilmatrizensystem von DENTSPLY DeTrey wird jetzt eine neue, einfache und praktikable Lösung angestrebt (Abb. 1). Das Palodent Plus Teilmatrizensystem | Palodent Plus ist ein in seinen Komponenten aufeinander abgestimmtes Komplettsystem. Ein wichtiger Bestandteil sind die WedgeGuards, die über Keile in drei verschiedenen Größen approxi- Dr. Ludwig Hermeler 1988 Approbation und Promotion an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster 1991 Niederlassung in eigener Praxis in Rheine Publikationen und Referententätigkeit im Bereich Ästhetische Zahnheilkunde, Bleaching, Implantologie, Endodontie und digitale Zahnarzt-Software Mitglied der DGOI Abb. 1: Das Palodent Plus System. mal platziert werden und den angrenzenden Zahn vor Beschädigungen während der Präparation schützen. Der mit dem WedgeGuard bereits platzierte Keil kann dort bis zur Adaptation der Matrize verbleiben. Der Schutzschild lässt sich einfach mit der zum System gehörenden Spezialpinzette entfernen. Mit der Spezialpinzette können Matrizen und Keile einfach platziert und entfernt werden, da der Pin am Pinzettenende sicher in die Ösen aller Systemelemente fasst. Die Palodent Keile sind aus Kunststoff gefertigt und weisen eine VWellenform auf, die eine atraumatische Adaptation der Matrize zervikal an den Zahn ermöglicht. Ihre Festigkeit gestattet ein einfaches Einführen in den Approximalraum, gleichzeitig erlaubt ihre Elastizität ein dichtes Anschmiegen an die interdentale Raumstruktur. Falls notwendig, können die Keile übereinander gestapelt werden. Die Palodent Plus Keile sind – anders als Holzkeile – nicht für die Separation der Zähne zuständig. Die Separation erfolgt beim Palodent Plus System durch starke Nickel-Titan-Ringe, die in zwei Größen (für Molaren und Prämolaren bzw. Milchzähne) vorliegen. Die glasfaserverstärkten Kunststofffüße sind so ausgestaltet, dass auch bei großen Kavitäten der Übergang der Füllung zum Zahn mit weniger Überschuss anatomisch korrekt gestaltet werden kann. V-förmige Aussparungen erlauben das sichere Fixieren der Keile. Die hier verwendete Nickel-Titan-Legierung weist bei angenehmer Federkraft den schon aus der maschinellen Endodontie bekannten Rückstelleffekt auf und ist bis zu 1.000-mal autoklavierbar. Herstellerangaben zu den verwendeten Produkten sind im Beitrag integriert. 412 Dentalforum Hermeler.indd 412 ZMK | Jg. 29 | Ausgabe 6 ________________ Juni 2013 13.06.13 14:22 Dentalforum Falls ein Palodent Haltering durch Überdehnung deformiert wurde, kann dieser in die Aussparungen der Palodent Plus Zange eingesetzt und in seine ursprüngliche Form nachgespannt werden (Abb. 2). Die Palodent Plus Matrizen verfügen in allen vier Größen über approximal und oberhalb des Zwischenraumes vorhandene Ösen zum sicheren Platzieren mit der Spezialzange. Die ausgeprägte Kurvatur der Matrizen mit ihren anatomisch ausgestalteten Randleisten und einer Gingivalschürze ermöglicht insgesamt bessere Kontakte bei weniger Überschuss. Patientenfall | Die Bissflügelaufnahme der 44-jährigen Patientin zeigt eine tiefe Approximalkaries des endständigen Zahnes 27 (Abb. 3). Vor der Präparation wird mit der Palodent Plus Spezialpinzette ein passender WedgeGuard platziert (Abb. 4). Der Schutz des Nachbarzahnes ist insbesondere bei unübersichtlichen cp-Defekten hilfreich. Nach Kariesentfernung, Kontrolle mit Kariesmarker und abschließender Kavitätenglättung mit Finierdiamanten wird der Metallschild entfernt, indem die Spezialpinzette in die vorhandene Schildlochung fasst (Abb. 5). Der verbleibende Keil kann einfach weiterbenutzt werden. Im vorliegenden Fall befindet sich der approximale Kavitätenrand subgingival sehr tief im Dentin. Daher wird zunächst die 6,5-Millimeter-Matrize mit ihrer gingivalen Schürze ohne Keil unter die Gingiva gesetzt. Die Matrize ist aufgrund ihrer anatomischen Ausgestaltung – ohne unerwünschtes Hochgleiten – sofort standfest mit der Palodent Plus-Pinzette positioniert (Abb. 6). Während der hellblaue Nickel-Titan-Ring in der Regel universell für Molaren geeignet ist, wird in diesem Fall der dunkelblaue Ring benutzt, da er nicht nur bei Prämolaren und Milchzähnen indiziert ist, sondern bei tiefen approximalen Kavitäten nochmals stärker separierend wirkt. Die glasfaserverstärkten Kunststofffüße sind V-förmig offen nach basal gestaltet. Sie erlauben ein sicheres Platzieren der Ringe über bereits gesetzte Interdentalkeile. In diesem Patientenfall wird der Nickel-Titan-Ring bei positionierter Molarenmatrize platziert; erst danach wird der Abb. 2: Nachspannen eines Ringes in der Palodent Plus Zange. größte Keil des Palodent Plus Systems durch die V-Öffnung der Ringenden gesetzt (Abb. 7). Die anatomisch geformten Keile aus Kunststoff drücken sich beim Einsetzen kurzzeitig zusammen und dehnen sich anschließend wieder aus. Dadurch wird – im Gegensatz zu den sonst üblichen, starren Holzkeilen – eine Deformation der korrekten konvexen Matrizenform durch Eindrücken vermieden (Abb. 8). Dank der basalen Hohlform der Palodent Plus Keile kann ein weiterer dünner Keil von palatinal gesetzt werden (Abb. 9). Somit sorgen die einfach einzubringenden Keile auch in tiefen Kariesfällen für ein sicheres Versiegeln der Kavität bei anatomisch idealer Ausformung. Im Palodent Plus System übernehmen die Ringe die notwendige Separation, nicht die Interdentalkeile (Abb. 10). Die weit fassenden Fußenden der Ringe drücken sich nicht – wie bei anderen Systemen üblich – bei approximal breiten Kavitäten kantenförmig in die Matrize ein, sondern passen sich der natürlichen interproximalen Kontur ideal an. Der Autor bevorzugt im Seitenzahngebiet selbstätzende Adhäsive, wobei zuvor durch selektive Schmelzkonditionierung mit Phosphorsäure der Verbund optimiert wird. Zur Anwendung kommt nach Schmelzätzung das Ein-Komponenten-Adhäsiv Xeno V+* (Abb. 11), welches aufgrund der Verwendung neuartiger Monomere nicht mehr im Kühlschrank gelagert werden muss. Es wird 20 Sekunden mit dem Brush bewegt und dann unter stärker werdendem Luftstrom verblasen, bis das Adhäsiv starr und die Oberfläche glänzend erscheint. Aufgrund der Tiefe des Defektes wird die sonst notwendige Polymerisationszeit von 10 Sekunden verdoppelt (Abb. 12). Mit Hilfe der SDR*-Bulk-Fülltechnik kann die tiefe approximale Kavität in einem Schritt bis zur Schmelz-Dentin-Grenze aufgefüllt werden. Aufgrund der Flowable-ähnlichen Konsistenz fließt SDR exakt an die Kavitätenwände an, adaptiert sich und nivelliert sich zu einer glatten Oberfläche (Abb. 13). Ebenso erfolgt über die praktische Spitze der SDR-Compule die Applikation okklusal; ein zusätzliches Flowmaterial ist nicht notwendig. Die okklusale Deckschicht wird anschließend mit Ceram•X mono+* erstellt. Abb. 3: Die Bissflügelaufnahme zeigt eine tiefe Approximalkaries an Zahn 27. ZMK | Jg. 29 | Ausgabe 6 ________________ Juni 2013 Dentalforum Hermeler.indd 413 13.06.13 14:22 Dentalforum Abb. 4: Klinische Ausgangssituation mit WedgeGuard. Abb. 5: Entfernen des Metallschildes mit der Palodent Plus Pinzette. Abb. 6: Positionierung der Matrize mit der Palodent Plus Pinzette. Abb. 7: Der Keil wird durch die V-Öffnung der Ringenden gesetzt. Abb. 8: Vestibulär platzierter Palodent Plus Keil. Abb. 9: Weiterer, palatinal platzierter Palodent Plus Keil. Abb. 10: Die Ringfüße passen sich an die interproximale Kontur an. Abb. 11: Einmassieren von Xeno V+ mit Brush. Abb. 12: Lichthärtung von Xeno V+. Abb. 13: Auffüllen mit SDR bis zur Schmelz-Dentin-Grenze der okklusalen und der tiefen approximalen Kavität. Abb. 14: Abgewinkelte Enden zum sicheren Greifen mit der Palodent Plus Zange. Abb. 15: Interproximaler Raum direkt nach Abnahme der Matrize. Abb. 16: Politur mit Enhance Multi Kelchen. Abb. 17: Endergebnis nach Ausarbeitung und Politur. Abb. 18: Demonstration der Interdentalhygiene mit SoloStix. Herstellerangaben zu den verwendeten Produkten sind im Beitrag integriert. 414 Dentalforum Hermeler.indd 414 ZMK | Jg. 29 | Ausgabe 6 ________________ Juni 2013 13.06.13 14:22 5Freunde ... Dentalforum Fazit | Palodent Plus Matrix bietet ein integriertes Komplettsystem im interdentalen Workflow adhäsiver Restaurationen: Die intelligente Konstruktion der WedgeGuards, die Spezialpinzette zum einfachen Platzieren und Entfernen von WedgeGuards, Matrizen und Keilen, die anatomisch ausgeformten Matrizen mit Randleisten und gingivaler Schürze, atraumatische Keile mit V-Wellenform sowie die innovativen Nickel-Titan-Ringe mit glasfaserverstärkten Kunststofffüßen zeichnen es aus. Die Kombination des neuen Teilmatrizensystems von DENTSPLY mit SDR bietet eine anwenderfreundliche, zuverlässige Versorgung von Defekten der Klasse II mit dichten Kavitätenrändern. Palodent Plus definiert meines Erachtens einen neuen Goldstandard: schneller und ohne Stress Approximalbereiche gestalten – einfach mit „dem Ring der Ringe“. * Weitere Produkte des Herstellers DENTSPLY DeTrey, Konstanz. Korrespondenzadresse: Dr. Ludwig Hermeler Rheiner Straße 30, 48432 Rheine Spendenaufruf von BZÄK, KZBV und HDZ Hilfe für in Not geratene Kolleginnen und Kollegen in den Überschwemmungsgebieten In weiten Teilen Deutschlands kämpften die Menschen gegen das Rekord-Hochwasser. Betroffen waren auch eine Vielzahl von Zahnarztpraxen. Die Wassermassen haben große Schäden an Praxisräumen und zahnmedizinischen Apparaturen verursacht. In den Katastrophengebieten gilt es nun, den betroffenen Kolleginnen und Kollegen zu helfen und die Patientenversorgung aufrecht zu erhalten. Die Bundeszahnärztekammer (BZÄK), die Kassenzahnärztliche Bundesvereinigung (KZBV) und die Stiftung Hilfswerk Deutscher Zahnärzte für Lepra- und Notgebiete (HDZ) wenden sich mit einem Appell an die Zahnärzteschaft, die in existentielle Not geratenen Kolleginnen und Kollegen mit Spenden zu unterstützen. HDZ, BZÄK und KZBV bitten um Ihre kollegiale Hilfe: Spendenkonto Nr.: 000 4444 000; BLZ 300 606 01; Deutsche Apotheker und Ärztebank Stichwort: Flut Trias ® Interim Trias ® Mini-post Trias ® Mini-ball Trias ® Die Abnahme des Ringes ist dank der Palodent Plus Zange mit abgewinkelten Greifenden zur sicheren Ringfixierung ganz einfach (Abb. 14). Abbildung 15 zeigt den interproximalen Raum direkt nach der Abnahme des Matrizensystems: Die natürliche Kontur ist bereits vorhanden – nahezu ohne Nachbearbeitungsaufwand. Ein fester Kontaktpunkt befindet sich in der korrekten Position unter dem okklusalen Rand. Der Test mit Oral-B Satin Floss Zahnseide bestätigt die Zuverlässigkeit des Palodent Plus Teilmatrizensystems auch bei tiefen Approximaldefekten. Nach okklusaler Ausarbeitung erfolgt die Politur mit Enhance Multi Finier- und Polierkelchen* (Abb. 16 u. 17). Das abschließende Finish verleiht die Prisma Gloss Polierpaste*. Die Interdentalhygiene ist problemlos und wird der Patientin demonstriert (Abb. 18). Trias ® Mini 3,3 NEU ... lösen jeden Fall. Beeindruckende Möglichkeiten eröffnen die fünf Implantate der m&k gmbh: Sie lassen keinen Fall ungelöst. Mit dem neuen einteiligen Trias® Mini 3,3 mit optional verklebbaren Abutments unterschiedlicher Angulation wird das Implantatsystem der m&k gmbh erweitert. Damit wird eine Brücke zwischen Trias® Mini (post und ball) und Trias® zweiteilig geschlagen. Abgerundet wird das Angebot durch die zahlreich zur Auswahl stehenden unterschiedlichen Implantataufbauten und feinmechanische Konstruktionselemente für die Prothetik. Prodes m&keiterung noK NEU: Erw p ‘u biom folios um duktport sregeneeb w ge d Weich ne® und chen- un n – MatriBo aterialie rationsm r Zukunft! ® henaufbau CovaMax : Knoc material de Praxisnahe Fortbildung in der m&k akademie Live-Operation und Hands-on-Kurs am 12. Juli 2013: Weichgewebe- und Knochenmanagement praxisnah Referent: Prof. Dr. Dr. Kai-Olaf Henkel Jetzt anmelden unter www.mk-akademie.info Eine Spendenbescheinigung wird bei genauer Adressenangabe ausgestellt. Zur Steuerbegünstigung bis 200,- Euro kann als vereinfachter Zuwendungsnachweis nach § 50 Abs. 2 EStDV der Kontoauszug vorgelegt werden. Stiftung Hilfswerk Deutscher Zahnärzte: Dr. Klaus Winter, Vorsteher der Stiftung HDZ, E-Mail: [email protected], www.stiftung-hdz.de Spezielle Dental-Produkte Im Camisch 49 07768 Kahla Fon: 03 64 24 | 811-0 [email protected] ZMK | Jg. 29 | Ausgabe 6 ________________ Juni 2013 415 acebook.com/mk.gmbh Dentalforum Hermeler.indd 415 13.06.13 14:22 Veranstaltung Schlafapnoe und Schnarchen: neue Protrusionsschiene verspricht gesunden Schlaf Der Themenkreis Schlafapnoe (Atemstillstände während des Schlafs) und Schnarchen fristet in der Zahnarztpraxis bislang eher ein Schattendasein. Eine innovative Protrusionsschiene, die bei diesen Leiden Abhilfe schaffen soll, wird derzeit in den deutschen Markt eingeführt – ein Anlass, den schlafbezogenen Atemstörungen einmal mehr Aufmerksamkeit zu schenken. Entwickler Dr. Allen Moses stellte das neue Hilfsmittel im Rahmen eines Einführungskurses für Zahnärzte in Köln vor. Menschen, die sich morgens wie zerschlagen aus dem Bett quälen und nur auf Sparflamme ihren Arbeitsalltag angehen, leiden nicht selten unter Schlafstörungen, wie dem obstruktiven Schlafapnoe-Syndrom (OSAS). Neben der ausgeprägten Tagesmüdigkeit kann das Syndrom auch schwerer wiegende gesundheitliche Folgen haben. Dr. Allen Moses (Abb. 1), der auf Einladung von Permadental, Emmerich, für zwei englischsprachige Einführungskurse im April 2013 aus Chicago nach Köln gekommen war, stellte am Anfang seiner Ausführungen klar, dass die schlafbezogenen Atemstörungen für ihn als niedergelassenen Zahnarzt einen hohen Stellenwert einnehmen. Seit 13 Jahren widmet er sich der zahnärztlichen Schlafmedizin. Die Diagnose der eigenen Schlafapnoe brachte ihn auf diesen Weg: Er hatte zunächst vorhandene Schienen für die Eigentherapie in Gebrauch, um dann aus Unzufriedenheit mit diesen Modellen eine neue, mittlerweile FDA-zugelassene Protrusionsschiene zu entwickeln. Sie wird bereits seit einiger Zeit in den USA und dem europäischen Ausland angewendet und wurde hierzulande erstmals im Dezember 2012 auf dem 12. Symposium für zahnärztliche Schlafmedizin in Berlin vorgestellt. Apnoe: viele Faktoren können dazu beitragen | Zunächst ging Dr. Moses auf die physiologischen Vorgänge Abb. 1: Dr. Allen Moses mit der von ihm entwickelten und nach ihm benannten Protrusionsschiene. 416 Veranstaltung_Permadental.indd 416 ein, die zur häufigsten Form der Apnoe, dem obstruktiven Schlafapnoe-Syndrom (OSAS), führen: Während des Schlafs entspannt sich die ringförmige Muskulatur um die oberen Atemwege, der Rachenraum wird enger. Ein Atemstillstand wird ausgelöst, wenn die Zunge nach hinten fällt und den Luftstrom im Rachen blockiert. Bedingt durch den Sauerstoffmangel kommt es zu einer Weckreaktion, der Schlafende „schnappt“ nach Luft. Der Schlaf wird auf diese Weise ständig unterbrochen, sodass eine ausgeprägte Tagesmüdigkeit resultiert. Verschiedene Faktoren tragen zu einer Blockade des Atmens bei. Unter anderen wurden genannt: schlaffe Zungenmuskulatur, überflüssiges/hyperplastisches Gewebe, Entzündungen, vergrößerte Rachenmandeln, Fettleibigkeit, Obstruktionen der Atemwege, Nasenscheidewandverkrümmung, Schluckstörungen, Fraktur der Nase, stark ausgeprägter weicher Gaumen und eine große Zunge. Protrusionsschiene: nicht-invasiv und vergleichsweise komfortabel | Wie der Referent anhand von Film- und Bildmaterial anschaulich zeigte, führt manche Therapieoption nicht zum Ziel, da der Patient sie nicht tolerieren kann. Als Goldstandard zur Behandlung eines OSAS gelten derzeit CPAP-Atemtherapiegeräte (Continuous Positive Airway Pressure). Mithilfe dieser Geräte wird in den Atemwegen ein leichter Überdruck von 5 bis 20 Millibar erzeugt. Dieser verhindert das Zusammenfallen der Atemwege; auch schnarcht der Schlafende nicht. Dr. Moses kritisierte hier die starke Beeinträchtigung des Patienten: Das Tragen der Gesichtsmaske werde von den meisten Menschen als unangenehm empfunden und habe zudem einen ungünstigen Einfluss auf eine gemeinsame Schlafsituation, was in vielen Fällen zu mangelnder Compliance führe. Alternativen sind der chirurgische Eingriff als invasive Option oder orale Hilfsmittel. Die Protrusionsschiene biete sich vor allem bei einem schwachem bis mittelgradigem OSAS oder starkem Schnarchen an, aber auch in schweren Fällen bei Versagen der CPAP-Therapie, etwa aufgrund mangelnder Compliance. Aufgabe der Protrusionsschiene sei es, Raum für die Zunge in der Mundhöhle zu schaffen. Denn je mehr Platz die Zunge im Mund habe, desto unwahrscheinlicher sei es, dass der Luftstrom blockiert werde, so Dr. Moses. Die Zunge solle in Ruheposition an der Decke der Mundhöhle und die Lippen geschlossen bleiben, während der Patient durch die Nase ZMK | Jg. 29 | Ausgabe 6 ________________ Juni 2013 13.06.13 14:23 Veranstaltung Abb. 2a und b: Die Protrusionsschiene The Moses. Sie ist die erste Schiene, bei deren grundlegender Konstruktion die Zungenprotrusion berücksichtigt wird. atmet. Zu diesem Zweck hat der Referent die zweiteilige, grazile Kunststoffschiene „The Moses“ entwickelt, die den Unterkiefer nach vorne bringt (Abb. 2a und b). Sie zeichnet sich durch bilateral angebrachte Dehnschrauben aus, wodurch eine nachträgliche, stufenlose Steuerung der Protrusion erfolgen kann. Durch die anterior offene Bauart ist es dem Patienten möglich, die Zunge nach vorne zu bringen. Auch kann der Patient aufgrund des im Oberkiefer integrierten Retainers den Mund öffnen, beispielsweise um etwas zu trinken. „How to find the right bite?“ | Die Frage nach dem adäquaten Biss stellt sich – wie bei marktüblichen Protrusionsschienen – auch bei diesem Schienensystem. Dr. Allen Moses demonstrierte die Bissnahme an Klaus Spitznagel, Geschäftsführung Permadental (Abb. 3). Als geeignete therapeutische Ausgangssituation wird eine Sperrung bei gleichzeitiger Protrusion des Unterkiefers angestrebt, die dem Patienten tolerierbar erscheint. Zwecks Öffnung des Bisses werden dünne Kunststoffplättchen eingesetzt; je nach Bedarf können mehrere Plättchen übereinandergelegt werden. Ein spezielles Verfahren aus der Physiotherapie, Manual Muscle Testing, hilft dann, die ideale physiologische Situation zu identifizieren. Diese Position unterstütze die neurologische Kontrolle der Muskulatur und wirke Blockaden entgegen, so der Referent. Ist sie gefunden – ein Vorgehen, das ganz offensichtlich der Übung bedarf – wird diese Relation von Ober- zu Unterkiefer mittels Registriermaterial verschlüsselt. Das Registrat wird gemeinsam mit Abformungen von Ober- und Unterkiefer zur Anfertigung der Protrusionsschiene an Permadental geschickt. Nach ungefähr zwei Wochen erhält der Zahnarzt die fertige The Moses Schiene. Eine Erfolgskontrolle kann über eine ambulante Schlafanalyse erfolgen. Ist eine Nachbesserung notwendig, kann The Moses vom Zahnarzt nachjustiert werden. ZMK | Jg. 29 | Ausgabe 6 ________________ Juni 2013 Veranstaltung_Permadental.indd 417 Abb. 3: Zu Demonstrationszwecken des Manual Muscle Testing trägt Klaus Spitznagel (Geschäftsleiter Permadental, Emmerich) Kunststoffplättchen (DITE Shims) zur Bissnahme im Mund. Guter Schlaf – besseres Leben | Die Veranstaltung im Kölner Dorint Hotel gab einen interessanten Einblick in das Spezialgebiet der schlafbezogenen Atemstörungen. Zahnärzte, die sich damit beschäftigen, können sich der Dankbarkeit ihrer Patienten wohl sicher sein. „Thank you for giving me my life back“, ist ein Patientenkommentar, den der Referent wiederholt zitierte und seinem Publikum als Ansporn mitgab. D. Kromer-Busch Korrespondenzadresse: Allen J. Moses, DDS, ABDSM über PERMADENTAL Herrn Klaus Spitznagel E-Mail: [email protected] Free-Call: 0 800 737 6233 Postfach 10 07 24, 46427 Emmerich 417 13.06.13 14:23 Kultur | Freizeit Machen Sie mit: Gewinnspielfrage richtig beantworten und gewinnen Jan Victors – Genreszene „Beim Zahnarzt“ Ein Dorfplatz in den Niederlanden, umgeben von Häusern, einer Kirche und Bäumen, bildet den Rahmen für ein aufsehenerregendes Ereignis: Ein Zahnarzt behandelt einen Patienten. Ein einfacher Tisch mit grüner Decke, eine kleine Holzkiste, welche möglicherweise die Arzneien oder die Werkzeuge des Arztes beherbergt, und viele kleine Dosen – schon ist der Behandlungsraum unter freiem Himmel fertig. Ein großer roter, etwas orientalisch anmutender Schirm überragt die Szenerie und ist für die Bewohner des Dorfes weithin sichtbar. Sie kommen gezielt oder rein zufällig vorbei, nehmen aber alle neugierig Anteil am Geschehen. Im rechten Vordergrund sitzt ein Mann auf einem Holzfass. Neben ihm steht der Zahnarzt. Die Verschlingungen der Arme und Beine erinnern an ein Handgemenge. Der Arzt greift den Patienten am Haarschopf, zieht den Kopf nach hinten und hantiert mit einem Gegenstand in dessen Mund herum. Dieser findet den Eingriff, im Gegensatz zu den Umstehenden, wenig amüsant. Seine Füße stemmen sich vom Boden ab, während er im- mer weiter von dem Holzfass rutscht, das als Behandlungsstuhl dient. Halt suchend umfasst er mit beiden Händen einen langen Holzstab. Viel ist uns über das Leben von Jan Victors, dem Maler dieses Bildes aus der Sammlung BonaDent, nicht bekannt. Er wurde 1620 in Amsterdam geboren und arbeitete um 1640 als Schüler von Rembrandt in dessen Atelier. 1676 starb er in Ostindien oder auf dem Weg dorthin. Umso erfreulicher ist es, dass er uns eine Vielzahl an Historien- und Genrebildern hinterlassen hat, die sich heute in namhaften Museen befinden. Mit dem Thema des Zahnbrechers oder Zahnziehers beschäftigte sich der Maler in abgewandelter Form allein viermal. Während sich drei der Bilder in Museen in Leipzig und Amsterdam sowie in der Bundeszahnärztekammer in Berlin befinden, konnte im Jahr 2000 das bis dahin unbekannte Gemälde der Sammlung BonaDent bei einer Auktion aus Privatbesitz erworben werden. Es ist auf der Vorderseite signiert und vermutlich um 1650 entstanden. 418 Freizeit_Jan Victors.indd 418 „Zahnbrecher“ – Chirurgen ohne akademische Ausbildung, die von Dorf zu Dorf ziehen | Schon aus der oberflächlichen Beschreibung des Bildes wird ersichtlich, dass eine Zahnbehandlung im 17. Jahrhundert nichts mit der modernen Zahnheilkunde unserer heutigen Zeit gemeinsam hat. Gehörte die Zahnheilkunde in der Antike noch zur Gesamtmedizin und damit zu den Freien Künsten, änderte sich das im Mittelalter. Zahnbehandlungen wurden von Chirurgen durchgeführt. Ihre Profession hatte sich aus den Innungen der Bader und Barbiere entwickelt. Sie waren also Handwerker. Eine akademische Ausbildung wie die Ärzte der damaligen Zeit erhielten Chirurgen als Männer der Praxis nicht. Unter ihnen gab es viele Quacksalber und Scharlatane. Ihr Ansehen in der Gesellschaft war gering, zumal sie, was das Bild von Jan Victors schon vermuten lässt, als fahrendes Volk von Dorf zu Dorf zogen. Zahnbehandlungen bestanden vorwiegend aus dem Ausbrechen des kranken Zahnes. Aufgrund der zur Verfügung stehenden Werkzeuge, die ZMK | Jg. 29 | Ausgabe 6 ________________ Juni 2013 13.06.13 14:24 Kultur | Freizeit so wohlklingende Namen wie Rabenschnabel, Pelikan oder Geißfuß trugen, musste so mancher gesunde Zahn bei diesen Eingriffen sein Leben lassen. Wertlose Tinkturen und Wundarzneien sollten die Schmerzen der Patienten lindern. Medikamente fehlen auch im Bild von Jan Victors nicht. Sie sind auf einem Tisch, der rechts von der Mitte steht, aufgebaut und werden von einer jungen Frau den Umstehenden dargeboten. Eine Traube von Menschen hat sich um sie versammelt und schaut mehr belustigt denn mitleidig der schmerzvollen Behandlung zu. Von links nähert sich eine alte Bäuerin mit einer Karre voll Gemüse. Ein Mann, der durch seinen rechten, merkwürdig auf den Rücken gelegten Arm und das leuchtende Rot seines Wamses auffällt, zeigt mit der Linken auf das Geschehen. Beide Personen führen den Blick des Betrachters auf den Zahnbrecher und seinen Patienten am rechten Bildrand. Hier wartet auch schon die nächste Kranke mit schmerzverzerrtem Gesicht, die linke Hand an die dicke Backe haltend. Im freien Raum zwischen der Bäuerin und dem Mann im roten Wams wird erst beim zweiten Blick erkennbar, dass der Zahnbrecher außer seiner jungen Assistentin noch einen weiteren Verkäufer mitgebracht hat. Ein Mann im dunkelbraunen Rock bietet einer alten Frau, die offensichtlich Kopfschmerzen hat und sich die rechte Hand an den Kopf hält, eine kleine Flasche aus seinem Bauchladen an. „Zahnbehandlung“ – ein sehr beliebtes Künstlermotiv | Was veranlasst einen Künstler wie Jan Victors, ein Motiv dieser Art mehrmals zu bearbeiten? Die bildliche Tradition der Zahnbrecher geht in den Niederlanden bis ins frühe 16. Jahrhundert zurück und erfreute sich großer Beliebtheit. Schon im Heuwagentriptychon des Hieronymus Bosch, entstanden von 1500 bis 1502, wird der Zahnarzt in Verbindung mit zwielichtigen Gestalten und fahrendem Volk gebracht. Sein Geschäft betreibt er unter freiem Himmel. Aus einem Beutel an seinem Gürtel quillt Stroh hervor als Symbol ZMK | Jg. 29 | Ausgabe 6 ________________ Juni 2013 Freizeit_Jan Victors.indd 419 für die Habgier, die ihn zu Betrügereien verleitet. 1556 setzt Peter Breughel d. Ä. in seinem Bild „Christus vertreibt die Händler aus dem Tempel“ das Motiv der Zahnbehandlung an den Rand der Erzählung. Er schafft damit eine Parallele zwischen den Händler n, die unter Missachtung der christlichen Gebote nach irdischen Gütern streben, und den Zahnärzten, denen von ihren Zeitgenossen Habgier nachgesagt wurde. Während sie ihre schmerzhafte Profession ausüben, bereichern sich ihre Gehilfen oder Umstehende an der Börse des Patienten und den Taschen anderer Schaulustiger. Im Laufe des 16. und 17. Jahrhunderts nimmt das bunte Treiben auf den Gemälden zu. Man fühlt sich an Jahrmarktsszenen erinnert. Der Zahnarzt baut seinen Behandlungstisch auf einer Plattform hoch über den Köpfen der neugierigen Zuschauer auf. In manchen Fällen wird sogar eine Art Theaterbühne errichtet. Mit seiner Kleidung, die mit kuriosen Accessoires geschmückt ist, sorgt der Zahnarzt für Aufmerksamkeit in der Menge. Oft soll eine Art Urkunde, auf einem Schild oder an einer Mauer befestigt, manchmal auch von einem Assistenten über die Köpfe des Publikums gehalten, das Können und die Glaubwürdigkeit des windigen Gesellen bezeugen. Die umstehenden Menschen sind meistens von einfachem, derbem Charakter, ebenso wie der Patient und sein Arzt. „Beim Zahnarzt“ – ein typisches Beispiel der holländischen Genremalerei im 17. Jahrhundert | Mit dem Abfall der Niederlande von der spanischen Monarchie begannen politische Auseinandersetzungen, die ca. 80 Jahre währten und erst mit dem Westfälischen Frieden von 1648 ein Ende fanden. Das Ergebnis dieser Zeit war ein freies Holland, das sich erstaunlicherweise in den Jahren der Unruhe zu einem der reichsten Länder der Erde entwickelt hatte. Als Spezialist für den Schiffsbau beherrschten die Holländer im 17. Jahrhundert die Meere der Welt. Sie bildeten Handelskompanien, der Geld-, Getreide- und Fischereihandel blühte. Bemerkenswert ist auch, dass der Kunstmarkt einen bis dahin nie gekannten Aufschwung erfuhr. Die Nachfrage nach Bildern wuchs. Die Bürger in den Städten und sogar reiche Bauern kauften Kunst und bauten sich ihre eigenen kleinen Sammlungen auf. Neben den Künstlern vertrieben Kunsthändler und Agenten die Ware, häufig wurde Kunst in Wirtshäusern im Tausch gegen eine Zeche angeboten. Zum Wohlstand der Künstler führte das freilich nicht. Sie gehörten zu den Handwerkern, zum Teil sogar zur Klasse des Proletariats. Von vielen Eine Reproduktion des Gemäldes im Digitaldruck können Interessierte zu einem günstigen Preis erwerben. Anfragen bzw. Bestellungen unter: BonaDent GmbH Berner Straße 28 60437 Frankfurt am Main Tel.: 069 586073-90, Fax: 069 586073-931 E-Mail: [email protected] www.bonadent.de Weitere Kunstwerke sind ersichtlich auf www.bonadent.de unter der Rubrik BonaDent-Art. Die Firma BonaDent hat als Lieferant für dental-medizinische Produkte und Dienstleistungen einen hohen Anspruch an seine Qualität. Mit innovativen Produkten, attraktiven Angeboten, schnellem Service und einer fachkundigen Beratung überzeugt das Unternehmen Zahnärzte und Kieferorthopäden nun schon seit mehr als 30 Jahren. 419 13.06.13 14:24 Kultur | Freizeit Künstlern wissen wir, dass Sie neben ihrer Malerei einem Brotberuf nachgingen. Nur wenige konnten von der Kunst leben, hatte sich doch aufgrund der hohen Nachfrage an Gemälden ein Überangebot an Künstlern gebildet. Die Genremalerei, zu der das Gemälde „Beim Zahnarzt“ von Jan Victors gehört, basierte auf den geistigen und politischen Veränderungen und dem damit neugewonnenen Selbstverständnis der Bevölkerung. Klassische Themen aus der Bibel, Mythologie und Historienmalerei verloren nicht an Bedeutung. Das Genre schildert Momente aus dem täglichen Leben der Menschen, beschreibt sie in ihren Bedürfnissen, ihrem Wirkungskreis, ihrer Arbeit und Geselligkeit: lustig tanzende Bauern, zechende und spielende Menschen, besondere Typen, alte runzeligen Frauen und hinkende Bettler, dargestellt unter freiem Himmel oder in dunklen Kaschemmen. Vieles war nun darstellungswürdig. Dabei meinen diese Figuren keinen speziellen Menschen, sondern einen Typus Gewinnspielfragen: Wer war der Lehrer Jan Victors? Rubens, Raffael, Rembrandt Wie viele Versionen gibt es von dem Bild „Beim Zahnzieher?“ Eine, zwei, vier Wo wurde Jan Victors geboren? Leyden, Antwerpen, Amsterdam Die Antworten senden Sie bitte per Post an: Spitta Verlag GmbH & Co. KG, Redaktion ZMK, Ammonitenstraße 1, 72336 Balingen oder per E-Mail an: [email protected] Einsendeschluss ist der 30. Juli 2013. Unter den richtigen Antworten wird ein Wertgutschein über 100 € für Produkte der Firma BonaDent verlost. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. von Mensch. Mit ihm verbindet der Maler ganz bestimmte Verhaltensmuster. So auch mit dem Zahnbrecher, Zahnzieher oder Zahnreißer. Jan Victors steht als Maler mitten in der politischen und gesellschaftlichen Dynamik seiner Zeit. Mit seinen Bildern traf er den Geschmack seines Publikums so sehr, dass er gleich vier Versionen eines Bildes malte. Das entsprach einer gängigen Methode, die hohe Nachfrage der kauffreudigen Kundschaft zu befriedigen. Korrespondenzadresse: Dr. Bettina Broxtermann Aystettstraße 8 60322 Frankfurt am Main Das Kiefergelenk verstehen autor Gerd Christiansen, der autor Gerd Christiansen, Medizin Jahrgang 1946, studium der Medizin seit und Zahnmedizin in München ist seit für 1988 in ingolstadt in eigener Praxis für Autor ZahnheilGerd Christiansen, Zahnheilästhetische Der und funktionelle Jahrgang 1946, Studium der Medizin kunde niedergelassen. undPrävention, Zahnmedizin in München ist seit diagnostik schwerpunkt: diagnostik 1988 Ingolstadt in eigener Praxis für Craniomandibulären und therapie derinCraniomandibulären ästhetische und funktionelle Zahndysfunktion; Computergestützte diagheilkundeder niedergelassen. nostik und therapie CMd. Schwerpunkt: Prävention, seit 1999 1999 institut institut für für Fortbildungen Fortbildungen und und entwicklungen entwicklungen auf dem dem Gebiet Gebiet der der Diagnostik seit auf und Therapie Craniomandibulären Biodynamik des des Kiefergelenks; Kiefergelenks; Vorträge, Vorträge, Veröffentlichungen Veröffentlichungen undder Kurse zum Biodynamik und Kurse zum Dysfunktion; Computergestützte Diagthema im im inin- und und ausland ausland. thema nostik und Therapie der CMD. Seit 1999 Institut für Fortbildungen und Entwicklungen auf dem Gebiet der Biodynamik des Kiefergelenks; Vorträge, Veröffentlichungen und Kurse zum Das Kiefergelenk verstehen Buch im In- und Ausland. Verlieren unsere Patienten tatsächlich ihren Biss? Gelenke zu verstehen bedeutet natürlich auch, deren Bewegung zu verstehen. Vieles spricht dafür, dass während ausgedehnter prothetischer BehandlunWas unterscheidet physiologische Bewegungsabläufe von pathologischen? Das Kiefergelenk verstehen gen der Patient tatsächlich „seinen Biss verliert“, d.h. die relation zwischen Welches sind die Parameter des Pathologischen? Wie sieht das aus, was steckt Unterkiefer und Oberkiefer, oder genauer gesagt: dahinter –Gelenke das strukturelle Korrelat. verstehen bedeutet der natürlich deren Bewegung zu verstehen. Die Stellung des zu Kondylus innerhalb Fossaauch, articularis. damit führt unsunterscheidet der autor ein physiologische in das Wesen derBewegungsabläufe Cranio-Mandibulärenvon dysfunktion: Was pathologischen? die Folgen beschreibt der Patient: „Mein Biss stimmt nicht mehr!“ aus Welches sind die Parameter des innerhalb Pathologischen? sieht das aus, was steckt die pathogene Kondylenposition den Wie Kondylus anfänglichen Okklusionsstörungen kann sich dasdes,schmerzsyndrom der dahinter – das strukturelle Korrelat. Craniomandibulärenumgebenden dysfunktionFunktionellen entwickeln. Gelenkraums. Damit führt uns der Autor ein in das Wesen der Cranio-Mandibulären Dysfunktion: anhand vieler Kurvensind “ darstellungen erarbeitet der autor mitmuss dem Leser Behandler und„Patient gleichermaßen unzufrieden. dies nicht die sein! Die pathogene Kondylenposition innerhalb des, den Kondylus in seinem pathologische Buch „nie wieder verlorener Biss“ beschreibt der autor momentane ist-Position, um dann, logische Konsequenz, eine ein umgebenden Funktionellen Gelenkraums. Verfahren, welches es erlaubt – mit einfachen Mitteln – auch beiein ausgedehntherapeutische soll-Position zu entwickeln. das Kiefergelenk stellt überaus Anhand vieler „Kurven“darstellungen erarbeitet der Autor mit dem Leser die ten prothetischen sanierungen, hoherinGenauigkeit, dieweitreichende originäre Bisslapräzises, biologisches system dar.mit eingriffe dieses momentane pathologische Ist-Position, umkönnen dann, logische Konsequenz, eine therage des Patienten beizubehalten. in vielen Bildern, mit einprägsamen, kurzen Folgen nach sich ziehen. andererseits jedoch ist das Kiefergelenk peutische Soll-Position zu entwickeln. Dassystem Kiefergelenk stellt heute ein überaus präzises, textpassagen werden quasi als arbeitsanleitung, step by step alle einzelbiologisches System dar. computergestützter Eingriffe in diesesBewegungsdarstellung können weitreichende Folgen nach messtechnisch zugänglich. aufgrund schritte erläutert, die eine einhaltung der prothetischen Präzisionskette sich ziehen. Andererseits jedoch ist das System Kiefergelenk heute messtechnisch (3d, vergrößert, objektivierbar . . . ) entsteht für den Leser ein völlig neues, klares, ermöglichen. Aufgrund Bewegungsdarstellung (3D, vergrößert, vor allemzugänglich. aber faszinierendes Bildcomputergestützter der Funktion und dysfunktion dieses Gelenks. eine zwanzigjährige Prothetiker, objektivierbar…)erfahrung entsteht für als den Leser ein völligaber neues,auch klares,alsvor allem aber CMd-therapeut habenBildden veranlasst, mit nachdruck dieses faszinierendes der autor Funktion und Dysfunktion dieses Gelenks. Wir beginnen zu verstehen. essentielle thema der Zahnmedizin zu bearbeiten. Gerd Christiansen Gerd CHRISTIANSEN Christiansen GERD Physiologie und Pathologie der Bewegung Das Kiefergelenk verstehen GERD CHRISTIANSEN nie wieder verlorener Biss ▪ Physiologie und der die Physiologie Okklusionsplatte und Pathologie Pathologie – Memobite der Bewegung Bewegung diecomputergestützte computergestützte Funktionsanalyse ein Präzisionsinstrument zum transfer der statischen Okklusion Die Funktionsanalyse Eine Arbeitsanleitung eine systematische eine systematische systematische arbeitsanleitung arbeitsanleitung www.cmd-compact.de www.cmd-compact.de In Kapitel 1 wird das Kiefergelenk als biologisches System definiert. Biologische Systeme sichern mithilfe präzi- 420 Freizeit_Jan Victors.indd 420 ▪ isBn 978-3-00-026738-3 Gerd Christiansen isBn 978-3-00-039806-3 ISBN 978-3-00-039806-3 das Kiefergelenk verstehen soll: eine Wiederholung von bereits Geschriebenem, Gehörtem, Gelesenem. Vielmehr will er in 21 Kapiteln eine systematische Arbeitsanleitung entwickeln, die ein neues Basiswissen zur Kiefergelenkfunktion und -dysfunktion anbietet. Folgerichtig zeigen sich diese neuen Erkenntnisse in Diagnostik und Therapie. Präzise lassen sich gesunde von kranken KieWir beginnen zu verstehen. fergelenken differenzieren, präzise kann eine therapeutische Positionierung der Gelenke mittels einer Aufbissschiene festgelegt werden. Solche Postulate machen neugierig, gerne liest man weiter und wird fündig: Gerd Christiansen Bereits seit über 20 Jahren beschäftigt sich der Buchautor intensiv mit der computergestützten Funktionsanalyse. Mehrere bemerkenswerte Publikationen, teilweise auch zusammen mit einem weiteren Pionier auf diesem Gebiet, Olaf Winzen, belegen dies. Nachdem Gerd Christiansen 2008 in seinem ersten Buch „Nie wieder verlorener Biss“ für großes Aufsehen in der zahnärztlichen Welt gesorgt hatte, legt er jetzt mit seinem zweiten Werk markant nach: Diesmal setzt er sich mit dem Teil des stomatognathen Systems auseinander, der oft Anlass zu Unverständnis, Missverständnis aber auch zu mystischer Verklärtheit gab, dem Kiefergelenk. Schon in der Einleitung macht der Autor klar, was sein Buch nicht sein nie wieder das Kiefergelenk Kiefergelenk Das „verlorener verstehen Biss“ verstehen Gerd Christiansen CMD-Compact (www.cmd-compact.de) Ingolstadt 2012 ISBN 978-3-00-039806-3 338 Seiten, 580 Abb., 179,00 € ZMK | Jg. 29 | Ausgabe 6 ________________ Juni 2013 13.06.13 14:24 Bücher I Rezensionen ser Strukturen ihren Bestand. Am Aufbau eines Eis wird dies beeindru­ ckend belegt. Der Autor legt Wert auf den Bezug zur Medizin, indem er analog zum Hüftgelenk, den Begriff des Funktionellen Gelenkraums (FGR) auch für das Kiefergelenk anwendet. Dabei bezeichnet er diesen als Diskre­ panz der Spaltbreite zwischen belas­ tetem und unbelastetem Zustand. Desweiteren wird eine weitere Anlei­ he aus der Medizin genommen: Die medizinische Diagnostik beruht gro­ ßenteils auf der Definition von Norm­ werten (z.B. Analyse korpuskulärer Blutwerte u.v.a.). Dieses Vorgehen darf und muss auch in der Orthopä­ die, bzw. im vorliegenden Fall in Be­ zug auf das Kiefergelenk in Anspruch genommen werden. In einer eigenen Studie hat Gerd Christiansen die Funktionellen Gelenkräume von ge­ sunden Probanden und CMD­Pati­ enten untersucht und reproduzier­ bare Werte für gesund und „krank“ ermittelt. Die CMD wird nun messbar, eine exakte Therapie kann entwickelt werden. Und weiter geht es Schlag auf Schlag. Christiansen geht immer von der HIKP aus. Eigene opto­elektronische Untersuchungen fördern für uns „zentrikfixierte“ Zahnärzte Erstaun­ liches, ja Sensationelles zu Tage. Die HIKP bei gesunden Probanden ist in hohem Maße reproduzierbar (0,02­ 0,03 mm). Das ist hart für unsere „Weltanschauung“, zumal zentrische Registrate eine Abweichung von 0,3– 0,4 mm aufweisen können! Jetzt wird auch klar, warum der Autor das Wort „Zentrik“ nicht mehr hören kann. Er versteht seine computerge­ stützte Funktionsanalyse als Bewe­ gungsdiagnostik für das Kieferge­ lenk, die Grundlage dafür bildet eine durch Normwerte definierte Gelenk­ raumtheorie. Basierend auf diesen Tatsachen, man darf sie aufgrund seiner Untersu­ chungen so nennen), präsentiert Gerd Christiansen nun sein Diagnose­ und Therapiekonzept mittels der compu­ tergestützten Funktionsanalyse. Er demonstriert, wie er mit 29 Mes­ sungen, die er in einem eigenen Dia­ gnoseblatt akribisch „seziert“, zu ei­ ZMK | Jg. 29 | Ausgabe 6 _________________ Juni 2013 Buecher_Schubert.indd 421 ner exakten Diagnose kommt. Dem Leser werden dazu vorab funktionelle Bewegungskurven teilweise mit Normwerten an die Hand gegeben, die dann der Pathologie gegenüber­ gestellt werden. In dieser „Kurven­ welt“ von unglaublichem Umfang, graphisch liebevoll aufbereitet, wird die ganze Erfahrung und Kompetenz des Autors wiedergespiegelt. Ganz wichtig ist ihm wieder der Be­ zug zur Medizin. Wie der Kardiologe aufgrund seiner Diagnostik die Ste­ nose einer Herzkranzarterie aufsucht, ermittelt der Funktionstherapeut nach der Auswertung der computer­ gesteuerten Funktionsanalyse gezielt die Störung im funktionellen Gelenk­ raum. Er konstruiert danach seine Schiene zur Lösung des Problems, in­ dem er die therapeutische Position auf einer vom Patienten benützten Bewegungsspur festlegt. Manche werden einwenden, dass diese Kurven mit einem Gerät ge­ schrieben wurden, das nicht mehr hergestellt wird (Condylocomp String­Recorder LR3 von Rolf Klett). Für das vorgestellte Konzept hat dies keine Bedeutung, zumal von Rolf Klett bereits ein Nachfolgegerät (Freecorder Blue Fox) auf dem Markt ist, bei dem sich diese Kurvenwelt wiederfindet. Ungeachtet dessen legt der Autor aber ausdrücklich Wert da­ rauf, selbst zu überprüfen, welches Gerät man wählen sollte, will man sich in die Welt der computerge­ stützten Funktionsanalyse begeben (S. 309). Abschließend darf man festhalten: Ja, es findet sich viel Neues, ja fast Spek­ takuläres zum Thema CMD in diesem Buch. Völlig neue Sichtweisen regen zum Nachdenken an, das ist auch eine ganz wesentliche Absicht des Autors. Gerd Christiansen hat mit diesem Buch den Goldstandard der computergestützten Funktionsanaly­ se festgelegt. If you can measure it, it’s a fact. If you can’t, it’s an opinion. Das Buch ist für alle geschrieben, die sich mit der Funktionslehre befassen (wollen). Prof. Dr. Roman Schubert, München 421 Das Original Über 25 Jahre Langzeiterfolg ● sofortige Belastung durch selbstschneidendes Kompressionsgewinde ● minimalinvasives Vorgehen bei transgingivaler Implantation ● kein Microspalt dank Einteiligkeit ● preiswert durch überschaubares Instrumentarium Das KSI-Implantologen Team freut sich auf Ihre Anfrage! K.S.I. Bauer-Schraube GmbH Eleonorenring 14 · D-61231 Bad Nauheim Tel. 0 60 32 /3 19 12 · Fax 0 60 32 /45 07 E-Mail: [email protected] www.ksi-bauer-schraube.de 13.06.13 14:25 Firmennachrichten Neue Leitung der Forschung und Entwicklung bei Ivoclar Vivadent Mit dem Schweizer Dr. Thomas Hirt, Direktor Organische Chemie bei Ivoclar Vivadent, übernahm Anfang Dr. Thomas Hirt (rechts) ist der Nachfolger von Dr. Volker Rheinberger als CTO von Ivoclar Vivadent. Juni 2013 eine erfahrene Führungspersönlichkeit die Leitung der Forschung und Entwicklung (F&E) von Ivoclar Vivadent. Er tritt die Nachfolge von Dr. Volker Rheinberger als Chief Technology Officer (CTO) an, der sich nach der Amtsübergabe aus dem operativen Geschäft zurückzieht und als neues Mitglied in den Verwaltungsrat wechselt. Der scheidende Liechtensteiner, der seit 1983 für Ivoclar Vivadent tätig und seit 1987 Mitglied der Geschäftsleitung ist, hat in den vergangenen 30 Jahren u.a. mit dem Aufbau einer internen Abteilung für Grundlagenforschung, die neue Technologien entwickelt, maßgeblich zur positiven Entwicklung des Unternehmens beigetragen. Unter seiner Leitung wurde die operative und strategische Weiterentwicklung der F&E initiiert und umgesetzt. Dr. Hirt trat im Jahr 2010 in das Unternehmen ein und leitete seither den Bereich Organische Chemie. Weitere Informationen bei: Ivoclar Vivadent AG Bendererstrasse 2 FL-9494 Schaan Tel.: +423 235-3535 Fax: +423 235-3360 E-Mail: [email protected], www.ivoclarvivadent.com Tag der Zahngesundheit 2013: „Gesund beginnt im Mund – Zähneputzen macht Schule“ „Wenn etwas ‚Schule macht‘, bedeutet das im übertragenen Sinn bekanntlich, dass ein guter Gedanke sich durchsetzt, also von vielen aufgegriffen und umgesetzt wird“, erläutert Dr. Uwe Prümel-Philippsen, Vorsitzender des Aktionskreises und Geschäftsführer der Bundesvereinigung Prävention und Gesundheitsförderung e. V. (BVPG). Auf der zentralen Pressekonferenz zum Tag der Zahngesundheit im September 2013 wird mit Dr. Pantelis Petrakakis der Vorsitzende des Bundesverbandes der Zahnärzte des Öffentlichen Gesundheitsdienstes e. V. (BZÖG) referieren und als Praktiker Gegenwart und Zukunft der Kariesprophylaxe in den Schulen beleuchten. Anhand eines erfolgreichen Modellprojektes soll zum einen dargestellt werden, welche Organisationen zusammenspielen sollten, um sinnvolle Mundhygienemaßnahmen in Schulen zu etablieren, und zum anderen, welche Schulart sich dafür am besten eignet. Auch die gesetzlichen Krankenkassen und die Bundeszahnärztekammer begrüßen das Motto als wichtiges Signal: „Kinder im Grundschulalter sind sehr wissbegierig und aufgeschlossen für gesundheitliche Zusammenhänge rund um den eigenen Körper“, sagt Prof. Dr. Dietmar Oesterreich, Vizepräsident der Bundeszahnärztekammer (BZÄK). „Deswegen ist die Nutzung des Settings ‚Schule‘ weiterhin einer der zentralen Ansätze zur Herstellung gesundheitlicher Chancengleichheit.“ Das Thema hat an Gewicht gewonnen, seit Medien davon berichteten, dass einige Kindergärten das gemeinschaftliche Zähneputzen aufgrund des organisatorischen Aufwands einstellen. „Mundhygiene sowohl im Kindergarten als auch in der Grundschule ist der wichtigste Grundpfeiler für das Ziel ‚Mundgesundheit ein Leben lang‘.“ Dr. Michael Kleinebrinker vom GKV-Spitzenverband: „Gesunde Kinderzähne kommen nicht von allein. Dazu ist eine Mundhygiene notwendig, die sozusagen von der Pike auf gelernt werden muss. Wir wünschen uns deshalb, dass sich Schulen und Kindergärten auch weiterhin beim Thema Mundhygiene engagieren und das Zähneputzen so verbreitet wie bisher Bestandteil des Schulbzw. Kita-Alltags bleibt. Wenn der diesjährige Tag der Zahngesundheit hierzu einen Beitrag leisten könnte, würde uns das sehr freuen.“ Weitere Informationen unter www.tag-der-zahngesundheit.de. Die Firmeninformationen beruhen auf Herstellerangaben. 422 Firmennachrichten.indd 422 ZMK | Jg. 29 | Ausgabe 6 ________________ Juni 2013 13.06.13 14:26 Firmennachrichten W&H in Polen auf Expansionskurs Mit dem Umzug seiner Vertriebsniederlassung W&H Polen Sp. z o.o. in neue Warschauer Räumlichkeiten legte das Unternehmen W&H den Grundstein für ein weiteres Wachstum. Neben dem Ausbau des Schulungsprogramms für zahnmedizinische Fachkräfte im Prophylaxebereich stehen vor allem der intensive Erfah- rungsaustausch sowie die enge Zusammenarbeit mit den polnischen Vertriebspartnern im Fokus. Im Rahmen einer exklusiven Abendveranstaltung am neuen Standort in der Tukana-Straße in Warschau nutzten mehr als 50 Gäste am 22. April die Gelegenheit, sich über aktuellste Trends und Produktneuheiten am Dentalmarkt zu informie- Mehr als 50 Besucher nutzten die Gelegenheit, sich bei der W&H-Abendveranstaltung über neueste Trends und Produktneuheiten zu informieren. ren. Im Mittelpunkt der Feierlichkeit stand die Präsentation der neuen Schulungsräume, die ab sofort modernste Möglichkeiten für zahnärztliche Schulungen bieten. Neben Kursen im Rahmen der „E.M.S. Swiss Dental Academy“ werden die neuen Räume auch für Trainingszwecke in den Bereichen Endodontie und Implantologie genutzt. Die Abendveranstaltung bot Einblicke in das aktuelle W&H-Produktportfolio sowie Informationen zum Produktprogramm der Schweizer Firma E.M.S. Des Weiteren sollen strukturelle Veränderungen, wie die Verstärkung des polnischen Vertriebs durch zusätzliche Außendienstmitarbeiter, zu einer verbesserten Kundenorientierung führen. Mit der Installation des neuen „DentalServicePremium“-Partners in Warschau, der sich am früheren Standort der W&H Polen Sp. z o.o. befindet, sollen die Anliegen der Kunden künftig noch rascher und umfassender bedient werden. Weitere Informationen per E-Mail: [email protected] oder unter www.wh.com. Expertenforum Prävention, Frühdiagnostik, Regeneration: Zahnsubstanz ist jetzt regenerierbar Was ist zu tun bei Initialkaries und gleichzeitig hoher Aktivität? Der Greifswalder Privatdozent Dr. Alexander Welk plädiert dafür, umzudenken und bei Bedarf frühzeitig einzuschreiten. Mit Curodont Repair (credentis, Windisch, Schweiz; Vertrieb: mectron Deutschland, Köln) ist erstmals eine natürliche, regenerative Methode verfügbar. Das Produkt enthält kurzkettige Eiweißmoleküle, die – in wässriger Lösung auf die Schmelzoberfläche aufgetragen – in die kariöse Läsion diffundieren und dort ein biologisches Gerüst aufbauen. Es ent- ZMK | Jg. 29 | Ausgabe 6 _______________ Juni 2013 Firmennachrichten.indd 423 stehen neue Hydroxylapatitkristalle – wie bei der natürlichen Schmelzreifung. In der klinischen Zulassungsstudie konnte Glattflächenkaries in allen Fällen gestoppt oder in Remineralisation überführt werden (Daten bei credentis). Vielversprechend ist die Wirkung von Curodont Repair auch bei Approximal- und Okklusalkaries oder bei Dentinüberempfindlichkeit. Neue Studienergebnisse werden auf der europäischen Tagung für Zahnerhaltung (ConsEuro) präsentiert. Die Experten in Köln waren sich einig: Präventive und regenerative Maßnah- men müssen immer Teil eines Gesamtkonzepts sein. Die neue Methode eröffnet erstmals die Perspektive, Zahnsubstanz wieder aufzubauen, möglicherweise bis in das Dentin. Weitere Informationen bei: credentis ag Dorfstrasse 69 CH-5210 Windisch Tel.: +41 56 56020-44 Fax: +41 56 56020-41 E-Mail: [email protected] www.credentis.com 423 13.06.13 14:26 Produktinformationen OP-Sets von Implantis für alle Bedürfnisse Das Versandhandelsunternehmen Implantis bietet ein breites Produktspektrum für den implantolo- gischen und chirurgischen Bereich. Hervorzuheben sind insbesondere die individuellen OP-Sets, die von Implantis für Zahnarztpraxen angeboten werden. Hier kann die Zahnarztpraxis für ihr OP-Team genau die Komponenten für die operativen Eingriffe zusammenstellen, die sie benötigt. Die Auswahl des Behandlungssets erstreckt sich von Bekleidung, Abdeckschutz über die Absaug- und Kühlsysteme, Instrumente und Geräte bis hin zu Einwegartikel und -instrumente. Es können beliebig viele Komponenten gewählt werden. Jedes Set wird zur maximalen Sicherheit doppelt steril verpackt. Wer sich allerdings nicht sicher ist, welche Komponenten das Set beinhalten soll, der kann sich auch direkt in der Praxis vom Implantis-Kundenservice bei einem persönlichen Termin beraten lassen. Somit wird der organisatorische Aufwand bei der OP-Vorbereitung reduziert, weil alles genau passend bereit l i e g t . A u ß e rd e m e n t s t e h t e i n e enorme Kostenersparnis gegenüber dem Einzelkauf aller Komponenten. Erforderliche Hygienestandards können eingehalten werden, ohne dass überflüssige Lagerbestände anfallen. Und sollte ein Behandlungsset doch nicht direkt zum Einsatz kommen, kann es bis zu fünf Jahre aufbewahrt werden. Implantis hat – aus den bisher bestellten Individualsets – die beliebtesten Artikel zu neuen Implantis-OP-Sets zusammengefasst. Diese werden in zwei Ausführungen angeboten: ein OP-Set für Standardeingriffe und ein OP-Set Pro für längere Operationen. Diese sind genauso praktisch und platzsparend wie die Individualsets und haben eben den Vorteil, dass diese, weil sie nicht zusammengestellt werden müssen, sofort verfügbar sind. Nähere Informationen bei: Implantis Mommsenstraße 6 04329 Leipzig Tel.: 0180 5907590 Fax: 0800 05055123 www.implantis.eu Vorteilhafter präparieren mit Original COOL DIAMANT Schleifern Als Premiumprodukt für die umfassende Präparation bietet BUSCH die COOL DIAMANT Schleifer an, die mit zahlreichen diagonal angeordneten, rhombenförmigen Schleiffeldern aus- gestattet sind. Diese besondere Konstruktion unterbricht den Schleifvorgang bis zu siebenmal pro Umdrehung. Dadurch wird die Zerspanung zusätzlich unterstützt und der Abtransport der Späne erleichtert. Zur leichten Identifikation s i n d d i e O r i g i n a l C O O L D I A M A N T Schleifer mit Feingold beschichtet, was sie zusätzlich gewebeverträglicher macht. D i e d u r c h g ä n g i g übergangslose Diamantierung bewirkt d a s b r i l l a n t e u n d leichte Schleifverhal- ten und optimiert die Lebensdauer. Die Kantenwirkung an den Kühlkanälen begünstigt die Abtragsleistung. Das Programm an COOL DIAMANT Schleifern umfasst 124 anwendungsorientierte Varianten in grober, mittlerer und feiner Diamantkörnung. Weitere Informationen bei: BUSCH & CO. GmbH & Co. KG Unterkaltenbach 17–27 51766 Engelskirchen Tel.: 02263 860 Fax: 02263 20741 E-Mail: [email protected] www.busch.eu oder www.busch-dentalshop.de Die Produktinformationen beruhen auf Herstellerangaben. 424 Produktinformationen.indd 424 ZMK | Jg. 29 | Ausgabe 6 ________________ Juni 2013 13.06.13 14:26 Produktinformationen TMC Extrusion: Regeneration und Erhalt parodontaler Gewebestrukturen Die orthodontische Extrusion nach Dr. Stefan Neumeyer, Eschlkam, ist ein minimalinvasives Therapiekonzept mit entscheidenden Vorteilen: Es kommt zu einer koronalen Bewegung der angrenzenden parodontalen und alveolären Gewebestrukturen und ein rezessiver Gewebeverlust wird verhindert. „Extrahieren, Replantieren, Extrudieren, Implantieren“ sind die grundsätzlich auszuführenden Schritte. Indem binnen weniger Tage der Zahn oder das Zahnsegment nach okklusal gezogen wird, wandert das Gewebe automatisch mit. Dank dem Erhalt der bukkalen Knochenlamelle findet quasi eine körpereigene Augmentation statt – in wesentlich kürzerer Behandlungszeit als bei chirurgischen Verfahren; minimalinvasiv, schmerzfrei und mit sicherem, vorhersagbarem Ergebnis im Sinne einer optimierten Implantatla- ger-Gestaltung. Das Extrusionsbesteck leitet eine gezielte Kraft auf den Zahn bzw. auf das Wurzelsegment ein. Die wenigen Instrumente bieten ein Maximum an Indikationen. Das Set TMC Extrusion (4628/1) enthält: einen Extrusionsstift (97502L15) und eine Linse (97503) – jeweils werkseitig montiert in einer Applikationshilfe –, eine Extrusionsstange (97505L25) sowie Spanngummis in drei Größen. Im zugehörigen Instrumentenset 4629 sind alle geeigneten rotierenden Instrumente für die erforderliche Präparation, Kürzung oder Glättung am Extrusionsstift, den Okklusalflächen und auch am Zahnsegment zusammengestellt. Die Extrusionstherapie nach Dr. Neumeyer als optimierte ImplantatlagerGestaltung ist für jeden Zahnarzt einfach anzuwenden und erfordert kein spezialisiertes chirurgisches Können. Weitere Informationen bei: Komet Dental Gebr. Brasseler GmbH & Co. KG Trophagener Weg 25 32657 Lemgo Tel.: 05261 701-700 Fax: 05261 701-289 E-Mail: [email protected] www.kometdental.de CanalPro CHX 2 % ergänzt Spüllösungsprogramm von Coltène Bei CanalPro CHX 2 % handelt es sich um eine 2%ige Chlorhexidindigluconatlösung, die äußerst effektiv gegen E. faecalis und Pilze wirkt. Empfehlenswert ist vor allem der Ein- satz als Zusatzspülung nach EDTAApplikation, um die offenen Dentintubuli vor Reinfektion zu schützen, oder während Revisionen. Bei Patienten mit bekannter Chlorallergie ist die Spüllösung bereits klinisch erprobt und wird sowohl prä- als auch postoperativ regelmäßig eingesetzt. Über die Endodontie hinaus wird sie bei Gingivitis oder Parodontitis sowie bei Zahnextraktionen und in der Implantologie verwendet. CanalPro CHX ist als Flasche mit 480 ml oder 120 ml erhältlich. Zum klassischen Spüllösungsprogramm des Schweizer Dentalspezialisten Coltène gehören neben der 3- und 6%igen CanalPro Natriumhypochloritlösung zur Gewebeauflösung vor und während der Aufbereitung des Wurzelkanals auch das besonders effiziente CanalPro EXTRA, das dank wirkungsstarker Benetzungsmittel und spezieller Ober- flächenmodifizierer Gewebe doppelt so schnell auflöst wie handelsübliches NaOCl. Die mineralische Schmierschicht sowie Dentinrückstände lassen sich im Anschluss mit CanalPro EDTA 17 % mühelos entfernen. Zur Applikation der Spülungen stehen jeweils farblich codierte Spritzen zur Verfügung. Verschiedene Füll- und Wärmstationen sowie unterschiedliche Applikationstips runden das Gesamtprogramm ab. Weitere Informationen bei: Coltène/Whaledent GmbH + Co. KG Raiffeisenstraße 30 89129 Langenau Tel.: 07345 805-0 Fax: 07345 805-201 E-Mail: [email protected] www.coltene.com Die Produktinformationen beruhen auf Herstellerangaben. ZMK | Jg. 29 | Ausgabe 6 ________________ Juni 2013 Produktinformationen.indd 425 425 13.06.13 14:26 Produktinformationen Rezeptorenanästhesie mit Biofeedject – sanft, sicher und schnell Die präzise Rezeptorenanästhesie nach Dr. med. dent. Said Mansouri, Aachen, ersetzt in der Zahnarztpraxis die konventionelle Lokalanästhesie mit Setzen eines Depots. Septodont, Weltmarktführer im Bereich Lokalanästhetika, vertreibt nun die revolutionäre Idee als praktisches Instrument unter dem Namen „Biofeedject“, mit dem alle zahnärztlichen Indikationen, u.a. bei Extraktion, Osteotomie, Wurzelspitzenresektion (WSR), Knochenentnahme, in der Implantologie und Parodontologie abgedeckt werden. Der neuroanatomisch revolutionäre Ansatz: Die Analgesie beschränkt sich auf die Rezeptoren und damit rein auf das erforderliche Behandlungsfeld; im Gegensatz zur Leitungs- und Infiltrationsanästhesie wird kein Lokalanästhetikum-Depot gespritzt. Vielmehr schaltet Biofeedject den Schmerz genau dort aus, wo der Eingriff geplant wird. Umliegende Nachbarstrukturen werden geschont und nicht unnötig betäubt. Biofeedject reduziert Injektionsschmerzen durch exakte Drucksteuerung und Anpassung an die Gewebedurchlässigkeit. Der Druck der Injektion wird präzise und automatisch an die Permeabilität des jeweiligen Gewebes (ca. 5 bis 60 bar) angepasst. Konservierend, restaurativ-prothetisch sowie oralchirurgisch-implantologisch tätige Zahnä r z t e p ro f i t i e re n d u rc h z a h l re i c h e Vorteile: Erhalt der Propriosensibilität, Rückmeldung des Patienten bei drohenden Schmerzen, insbesondere bei unerwarteten oder auch röntgenologisch nicht darstellbaren Nervenverläufen. Nervverletzungen sowie die Verletzung von Gefäßen, Lippe, Zunge und Mundboden durch den Zahnarzt selbst sind nahezu ausgeschlossen. Da sofort nach der Injektion mit der Behandlung begonnen werden kann, sind Sicherheit, Effektivität und Zeitersparnis weitere Vorteile von Biofeedject. Durch die automatische Anpassung an die Permeabilität wird die intraligamentäre Anästhesie (ILA) maßgeblich erleichtert. Staueffekte, Gewebetraumata und platzende Zylinderampullen sind nicht zu erwarten. Patienten wiederum werden es schätzen, dass ein Taubheitsgefühl praktisch nicht vorkommt und sie direkt nach der Behandlung wieder lächeln können, anstatt unter einem oft stundenlangen Taubheitsgefühl zu leiden. Weitere Informationen mit Erläuterungen zur Anästhesieplanung und -durchführung sowie klinische Filmbeispiele sind unter www.septodont. de unter dem Link „Biofeedject“ zu finden. Weitere Informationen bei: Septodont GmbH Felix-Wankel-Straße 9 53859 Niederkassel Tel.: 0228 97126-0 Fax: 0228 97126-66 E-Mail: [email protected] www.septodont.de Haftkraft von iBOND® Self Etch entspricht der Belastung eines Klebehakens mit bis zu sechs Mittelklassewagen Ein anschaulicher Vergleich zeigt die hohe Haftfestigkeit von iBOND® Self Etch: Bei der Messung der Verbundfestigkeit im Scherversuch kann man nach 24-stündiger Lagerung einen mit iBOND® Self Etch befestigten Prüfkörper mit einem Durchmesser von 2,38 mm mit bis zu 20 kg belasten. Berücksichtigt man die Größe der Klebefläche, würde dies hochgerechnet einem gewöhnlichen Klebehaken entsprechen, wie man ihn aus dem Badezimmer kennt (Durchmesser = 4 cm), der mit fast 6.000 kg, also etwa sechs Mittelklassewagen, belastet wird. Das hohe Haftpotenzial des All-in-one-Adhäsivs der 7. Generation wurde bereits in zahlreichen In-vitro-Studien sowie in der klinischen Langzeitanwendung mehrfach belegt. iBOND® Self Etch eignet sich für die Befestigung direkter lichthärtender Kompositwerkstoffe, indirekter Restaurationen in Kombination mit einem lichthärtenden Befestigungskomposit und für die Behandlung überempfindlicher Zahnbereiche. Weitere Informationen bei: Heraeus Kulzer GmbH Grüner Weg 11 63450 Hanau Tel.: 06181 35-0 E-Mail: [email protected] www.heraeus-dental.com Die Produktinformationen beruhen auf Herstellerangaben. 426 Produktinformationen.indd 426 ZMK | Jg. 29 | Ausgabe 6 ________________ Juni 2013 13.06.13 14:26 Produktinformationen Mehr Platz fürs Equipment Das Unternehmen DEMED Dental Medizintechnik bietet zur Arbeitsflächenerweiterung bei den Gerätewagen der E-Serie und D-Serie ein neues Edelstahltray als Zubehör an. Somit stehen bei den Gerätewagen durch die Trays 40 cm mehr Arbeitsfläche zur Verfügung; die Gesamtbreite der Arbeitsfläche bei der E-Serie beläuft sich dann auf 80 cm und bei den D-Modellen auf 90 cm. Das Tray kann beidseitig in eine vorgesehene Normschiene eingehängt werden und bietet Platz für das Endo- oder Chirugie-Equipment mit einem Gewicht bis zu 5 kg. Zusätzlich kann optional eine weitere Normschiene zum Anbringen von Haltern angebracht werden. Die Arbeitsflächenerweiterungen sind ab sofort erhältlich und auch für bereits im Einsatz befindliche DEMED-Geräte der E- und D-Serie passend. Weitere Informationen bei: DEMED Dental Medizintechnik e.K. Nelkenweg 25, 71336 Waiblingen Tel.: 07151 270760 Fax: 07151 270761 E-Mail: [email protected] www.demed-online.de Bewährte Qualität in neuem Design Die alkoholfreie Mundspüllösung DYNEXAN PROAKTIV® mit 0,2 % Chlorhexidin zur effektiven Keimreduktion – sowohl in der Zahnarztpraxis als auch in der Nachsorge zuhause – wird weiterhin in ihrer bewährten Rezeptur angeboten, es ändert sich lediglich das Design. Erstmalig ist die Verpackung zweisprachig, in Deutsch und Englisch gekennzeichnet. Kreussler Pharma bietet somit ein Produkt, das nun auch an fremdsprachige Patienten empfohlen werden kann. Weitere Informationen bei: Chemische Fabrik Kreussler & Co. GmbH Postfach 12 04 54 65082 Wiesbaden Rheingaustr. 87–93 65203 Wiesbaden www.kreussler.com infiniDent erweitert bestehende Produktpalette Ab sofort haben inLab-Kunden die Wahl zwischen dem bewährten zweiteiligen verklebten Zirkonoxidabutment – bestehend aus einer Titanbasis und einer Mesostruktur aus Zirkoniumdioxid – oder einem einteiligen inDividual TI Abutment. Ab inLab Software 4 können Zahntechniker schnell und einfach individuelle Emergenzprofile und anatomische Formen gestalten, ohne in weitere Software oder ein aufwendiges Training zu investieren. Sie konstruieren die Mesostruktur wie gewohnt und bestellen diese über das infiniDent-Portal als inDividual Abutment. infiniDent fer- tigt das gewünschte Abutment aus CE-zertifizierten Materialien mit umfassender infiniDent-Garantie. Die technische Voraussetzung für die Konstruktion der inDividual Abutments ist die inLab SW 4 sowie eine für die jeweilige Situation gewünschte TiBase von Sirona zur Erfassung der Implantatposition; dabei sind zum Marktstart bereits eine Vielzahl der als TiBase erhältlichen Anschlusssysteme für die gängigsten Implantatsysteme verfügbar. Als Service für das Labor wird jedes inDividual TI Abutment mit einer Laborschraube und einem Ersatz-Scanbody ausgelie- fert. Die Auswahl der unterstützten Implantatsysteme wird ständig erweitert. Eine genaue Übersicht findet sich unter www.infinidentservices. com. Weitere Informationen bei: infiniDent Services GmbH Berliner Allee 58 64295 Darmstadt Tel.: 06151 3961818 Fax: 06151 3961825 E-Mail: [email protected] www.infinidentservices.com Die Produktinformationen beruhen auf Herstellerangaben. ZMK | Jg. 29 | Ausgabe 6 ________________ Juni 2013 Produktinformationen.indd 427 427 13.06.13 14:26 Produktinformationen Nachhaltige Technologie für die Periimplantitis-Therapie Für das mechanische Débridement der Oberflächen von Metallimplantaten hat Straumann kürzlich ein neues Instrument vorgestellt. Mithilfe der „TiBrush“ soll sich die Behandlungszeit signifikant verkürzen und die Lebensdauer von Implantaten ver- längern. Nach Angaben des Dentalunternehmens ist die TiBrush dreimal effektiver [1] im Vergleich zu einer Metallkürette und schont die Implantatoberflächen aus Metall. Die feinen Titanborsten des Instruments aus medizinischem Edelstahl sollen den Zugang zu den Implantatgewinden erleichtern. Jedes Instrument ist steril und einzeln verpackt und für die Behandlung bei nur einem Patienten bestimmt. Für optimale Ergebnisse beim Débridement und ein besseres taktiles Feedback empfiehlt Straumann ausdrücklich den Einsatz in Verbindung mit einem oszillierenden Handstück, was bei der Evaluierung der TiBrush durch 8 Zahnärzte und 26 Patienten unter klinischen Bedingungen erkannt wurde. Literatur: [1] Schwarz F: More efficient and effective – cleaning efficiency on contaminated titanium discs. Publication under review at Clin Oral Invest (data on file: P1.245–008V). Weitere Informationen bei: Straumann GmbH Jechtinger Straße 9 79111 Freiburg Tel.: 0761 450-10 Fax: 0761 450-1149 E-Mail: [email protected] www.straumann.de CB12® – speziell gegen Halitosis entwickelt einzigartige Kombination aus Zinkacetat und Chlorhexidin ermöglicht eine effektive Wirkung bei relativ niedrigen Dosierungen. Dadurch treten auch bei langfristiger Anwendung keine unangenehmen Nebenwirkungen wie beispielsweise die für Chlorhexidin bekannte Verfärbung der Zähne auf. Darüber hinaus überzeugt CB12 durch seinen angenehm milden Geschmack. Eine Spülung einmal täglich mit 10 ml CB12 wirkt für Die Mundspülung mit der patentierten Wirkformel aus 0 , 3 % Z i n k a c e t a t u n d 0,025 % Chlorhexidin wurde speziell gegen Halitosis entwickelt und enthält zusätzlich zum Schutz gegen Karies 0,05 % Natriumfluorid (entspricht 226 ppm Fluorid). Sie neutralisiert die für Mundgeruch verantwortlichen Gase, beugt deren Neubildung vor und löst somit das Problem an der Wurzel. CB12 wird von MEDA Pharma vertrieben und ist exklusiv in Apotheken erhältlich. Die patentierte und die nächsten 12 Stunden. Um rund um die Uhr vor Mundgeruch geschützt zu sein, empfiehlt es sich, die Mundspülung morgens und abends anzuwenden – am besten direkt nach dem Zähneputzen. CB12 ist in 250-ml-Flaschen mit praktischem Dosiermechanismus zu einem UVP von 12,95 € (PZN 9515378) erhältlich. Weitere Informationen bei: MEDA Pharma GmbH & Co. KG Benzstraße 1 61352 Bad Homburg v. d. Höhe Tel.: 06172 888-01 Fax: 06172 888-2740 E-Mail: [email protected] www.medapharma.de Weitere Neuprodukte seitens der Dentalindustrie finden Sie auf www.zmk-aktuell.de/dentalindustrie Die Produktinformationen beruhen auf Herstellerangaben. 428 Produktinformationen.indd 428 ZMK | Jg. 29 | Ausgabe 6 ________________ Juni 2013 13.06.13 14:26 Termine 10. Juli 2013 Der Deutsche Zahnärzte Verband lädt zum Symposium | Der Deutsche Zahnärzte Verband e.V. (DZV) veranstaltet in Kaarst ein hochkarätig besetztes Branchensymposium. Rund 30 Experten vermitteln geballtes Fachwissen und neue Aspekte zum „Unternehmen Zahnarztpraxis“. Ein deutschlandweit einzigartiges Lernerlebnis für Zahnärzte und ihre Teams – mit Workshops und Trainings, Podiumsdiskussionen und individuellen BeratungsSessions. Mit Spannung erwartet werden auch die Impulsvorträge von Ulrike Flach, Parlamentarische Staatssekretärin, und Zahnarzt Martin Hendges (KZV Nordrhein) zu den wirtschaftlichen Perspektiven der freien Zahnärzteschaft. Die Veranstaltung wird mit 6 Fortbildungspunkten bewertet. Nähere Informationen bei: Deutscher Zahnärzte Verband e. V., Gabriele Hähn Sattlerweg 14, 51429 Bergisch Gladbach Tel.: 02204 97623-11, Fax: 02204 97623-50 E-Mail [email protected] Anmeldung und ausführliches Programm unter www.dzv-netz.de Schnell und bequem: zertifizierte Online-Fortbildung | Bereits seit geraumer Zeit bietet die GABA als Spezialist für orale Prävention das eLearning-Tool „Erosion“ speziell für Zahnärzte, Zahnhygieniker/-innen, Prophylaxeassistentinnen, Zahnarzthelferinnen und das Apothekenfachpersonal an. Das Fortbildungsmodul wurde in Zusammenarbeit mit der Deutschen Gesellschaft für Präventivzahnmedizin (dgpzm) entwickelt. Es vermittelt das nötige Grundwissen über die Erkrankung sowie einfache Schritt-für-Schritt-Anleitungen für das Management von Patienten mit Zahnerosion. Darüber hinaus enthält es hilfreiche Anregungen für eine professionelle Beratung der Betroffenen. Ab sofort erhalten alle Zahnärzte, die den Online-Wissenstest bei dem GABA eLearning-Tool zum Thema Zahnerosion erfolgreich bestanden haben, drei Fortbildungspunkte nach den Leitsätzen und Empfehlungen der Kassenzahnärztlichen Bundesvereinigung. Das Teilnahmezertifikat kann zuhause bequem heruntergeladen und ausgedruckt werden. Das eLearning-Tool „Erosion“ ist erreichbar unter: http://elearningerosion.com/de/elearning_erosion.html Weitere Informationen bei: GABA GmbH, Berner Weg 7, 79539 Lörrach Tel.: 07621 907-0, E-Mail: [email protected] www.gaba-dent.de ZMK | Jg. 29 | Ausgabe 6 ________________ Juni 2013 Termine.indd 429 18. September 2013 25. September 2013 Hamburg Köln Implantologie: Simply Smarter Days 2013 | Mit seinen Simply Smarter Days bietet Implant Direct Implantologen und implantologisch tätigen Zahnärzten bereits seit fünf Jahren eine Plattform zum fachlichen Dialog. Mit „K.I.S.S – Keep Implantology smart and simple“ referiert Dr. Achim Sieper über sein erfolgreiches Praxiskonzept. Kurzweilig berichtet er darüber, wie man Patienten mit einfach zu handhabenden, ästhetisch beeindruckenden und langlebigen Zahnersatz-Versorgungskonzepten begeistert – und mit wenigen Behandlungsterminen echte Erfolgserlebnisse schafft. Die dreistündigen Veranstaltungen beginnen jeweils um 18 Uhr und werden mit 2 Fortbildungspunkten bewertet. Das Unternehmen Implant Direct versteht die Veranstaltung als einen wertigen Service für Neukunden – daher ist die Teilnahme nicht nur kostenlos, so Timo Bredtmann, Sales Director Germany bei Implant Direct, sondern wird entsprechend den Leitsätzen und Empfehlungen der BZÄK zur zahnärztlichen Fortbildung mit 2 Fortbildungspunkten bewertet. Die Punktebewertung erfolgt nach BZÄK und DGZMK. Weitere Details zu den Simply Smarter Days 2013 finden Sie unter www.implantdirect.de Anmeldungen werden telefonisch unter 00800 4030 4030, per Fax unter +41 44 567 8101 oder per Mail unter [email protected] entgegengenommen. 21. September 2013 DENTSPLY Maillefer holt Endo-Experten Cliff Ruddle nach Deutschland | Clifford J. Ruddle (DDS, FICD, FACD) hat die moderne Endodontie wesentlich mitgeprägt und vorangebracht. Unter der Schirmherrschaft von DENTSPLY Maillefer präsentiert der hochkarätige Experte aus den USA die Endodontologie in einer neuen Dimension. Zahnärzte haben jetzt die seltene Gelegenheit, den Spezialisten auf seiner einzigen diesjährigen Veranstaltung in Deutschland live zu erleben und persönlich kennenzulernen. Das Highlight der Endo-Fortbildung findet am Samstag, 21. September 2013, im Dorint Hotel Frankfurt-Niederrad statt und wird durchgehend simultan ins Deutsche übersetzt. In seinem Vortrag stellt Dr. Ruddle neueste Konzepte, Strategien und Techniken für eine dauerhaft erfolgreiche Wurzelkanalaufbereitung vor. Im Mittelpunkt des anschließenden Workshops stehen die Aufbereitung mit dem exzentrisch rotierenden Feilensystem PROTAPER™ NEXT und die Obturation mit GUTTACORE™. 429 13.06.13 14:28 Termine Es empfiehlt sich eine frühzeitige Anmeldung, da die Teilnehmerzahl für den Workshop limitiert ist; die Plätze werden nach dem Eingangsdatum der Anmeldung vergeben. Weitere Informationen und ein Formular für die schnelle Anmeldung per Fax finden Interessenten unter www.dentsply.de oder unter der gebührenfreien DENTSPLY Service-Line für Deutschland 08000 735000. 21. September 2013 Perfekt ver„zahnt“: 3. DENTRY Dentalkongress Ruhr | Zu den Themen der 3. Auflage des DENTRY Dentalkongresses Ruhr im Forschungs- und Entwicklungszentrum Witten gehören u. a. das Qualitätsmanagement im digitalen Workflow, biologisierte Implantate sowie Langzeitveränderungen beim Einsatz von Hybridkeramik. Zudem wird es erstmalig einen Symposiumsblock mit Kurzvorträgen zu aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnissen aus den Forschungen der Zahnklinik Witten geben. Einen besonderen Höhepunkt des Kongresses markiert die Verleihung des mit 2.500 € dotierten 1. DENTRY AWARD für vorbildliche Kooperationen zwischen Praxis und Labor, unterstützt durch die Firma Flemming Dental. Bis zum 31. August 2013 sind Interessenten aufgerufen, ihre Ideen und Projekte einzureichen. Veranstaltet wird der DENTRY vom regionalen Netzwerk MedEcon Ruhr und der ZBZ Witten GmbH. Für die Teilnahme am Kongress, der durch eine Industrieausstellung begleitet wird, erhalten Zahnmediziner voraussichtlich 8 Fortbildungspunkte gemäß ZÄKWL. Informationen zum Kongress und zur Ausschreibung des DENTRY AWARD finden Sie unter www.dentry.de 23. September 2013 Start des 13. Masterstudiengangs „Lasers in Dentistry” | Das Bewerbungsverfahren für den 13. Master of Science in „Lasers in Dentistry“ hat begonnen. Der Masterkurs wird bereits seit 2004 in Kooperation mit dem AALZ (Aachener Arbeitskreis für Laserzahnheilkunde) angeboten und ist weltweit der erste akkreditierte Masterstudiengang in der Zahnmedizin. Die theoretischen Grundlagen des Lasers und sein praktischer Einsatz in der Zahnheilkunde sind Hauptgegenstand des angebotenen Masterstudiengangs. Die Studienteilnehmer nutzen während der Skill-Trainings und praktischen Übungen in den modernen Seminarräumlichkeiten am Aachener Universitätsklinikum verschiedene Lasersysteme führender Hersteller mit allen angebotenen Wellenlängen. Alle nötigen organischen Materialien und geeignete Laserschutzbrillen zum selbstständigen Üben mit dem Laser werden bereitgestellt. Das Programm ist in 430 Termine.indd 430 10 Präsenzmodule à 4–5 Tage eingeteilt. Während der Studiendauer von 2 Jahren stehen die Studierenden über ein E-Learning-Programm in ständigem Austausch mit den Dozenten und erhalten nach erfolgreich abgeschlossenem Studium 466 Fortbildungspunkte zur Vorlage bei der Bundeszahnärztekammer sowie 60 ECTS Leistungspunkte, die über das European Credit Transfer and Accumulation System (ECTS) vergeben werden. Für den nächsten Master, der am 23. September 2013 an der RWTH in Aachen startet, können sich approbierte Zahnärztinnen und Zahnärzte mit 2 Jahren Berufserfahrung bewerben. Wissenschaftlicher Leiter ist Prof. Dr. med. dent. Norbert Gutknecht, Professor der Klinik für Zahnerhaltung, Präsident der Deutschen Gesellschaft für Laserzahnheilkunde (DGL) sowie der World Federation for Laser Dentistry (WFLD). Weitere Informationen und Anmeldungen sind erhältlich unter www.academy.rwth-aachen.de/de/lasers oder bei Frau Verena Jacoby, Tel.: 0241 8023543, E-Mail: [email protected] Heraeus Kulzer Academies: einfach online anmelden | Die neue Kurs-Website unter www.heraeus-kulzer.com/kursprogramm hilft Zahntechnikern bei der Suche und Anmeldung zum Programm der Heraeus Kulzer Academies. Hier finden Besucher alle Informationen zu den Kursen rund um die digitale und klassische Prothetik sowie die erfolgreiche Unternehmensführung. Sie wählen ihren Wunschkurs nach Thema, Referent, Ort oder Termin und die Ampel zeigt, ob noch Plätze frei sind. Interessierte können ab sofort mehrere Personen gleichzeitig online anmelden. Weitere Informationen und Hilfe bietet zudem das aktuelle Programmheft der Heraeus Kulzer Academies. Es informiert übersichtlich über mehr als 175 Fortbildungen, 24 Referenten und 19 Veranstaltungsorte. Das Programmheft steht unter www.heraeus-kulzer.com/ kursprogramm zur Verfügung. Alternativ zur Online-Anmeldung können Interessierte sich weiterhin telefonisch oder schriftlich anmelden über Janice Hufnagel Tel.: 06181 35-4014 bzw. [email protected] oder über Silvia Budecker Tel.: 06181 35-3924 bzw. [email protected] ZMK | Jg. 29 | Ausgabe 6 _________________ Juni 2013 13.06.13 14:28 Termine 26. – 29. September 2013 Bone Management sowie Adjusting and Polishing Kits populär in Fernost | Gemeinsam mit Prof. Dr. Dr. Rainer Schmelzeisen, Ärztlicher Direktor der Klinik für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie am Universitätsklinikum Freiburg, reisten Mitarbeiter der Firma Meisinger Mitte April nach Japan. In Tokio und Yokohama, wo ortsansässige Zahnarztpraxen und Dentallabore zunächst einen Einblick in ihren Arbeitsalltag gewährten, stießen die neuen „Adjusting and Polishing Kits“ sowie die „Intraoral Adjusting Kits“ der „Luster“-Reihe auf besonderes Interesse. Höhepunkt der Reise war das Implantologie-Symposium des Dentalhändlers Implatex. Prof. Dr. Dr. Schmelzeisen bot mehr als 150 japanischen Zahnärzten ein abwechslungsreiches Programm, bei dem es u. a. um das für alle gängigen Implantatsysteme geeignete Bone-ManagementSystem „Split Control“ ging. Im Herbst dieses Jahres werden sich Prof. Dr. Dr. Schmelzeisen und das Unternehmen Meisinger für die japanische Gastfreundschaft revanchieren: Dann nämlich werden zahlreiche japanische Zahnärzte zum Gegenbesuch in Deutschland erwartet. Unter dem Motto „Implantology meets German History“ wird für die Gäste vom 26.–29. September 2013 ein spannendes Paket aus wegweisenden Vorträgen und kulturellen Highlights geschnürt. Weitere Informationen bei: Hager & Meisinger GmbH Hansemannstraße 10, 41468 Neuss Tel.: 02131 2012-0, Fax: 02131 2012-222 E-Mail: [email protected], www.meisinger.de 4.–5. Oktober 2013 konzepte für den individuellen Praxiserfolg im Fokus der Veranstaltung. Beim „internationalen Podium“ (mit Simultanübersetzung) am ersten Kongressnachmittag überzeugen internationale Referenten mit ihrem Fachwissen das Auditorium und stellen sich den Fragen der Besucher. Parallel hierzu diskutieren Referenten aus Zahnmedizin und Zahntechnik prothetisch orientierte Sichtweisen, u. a. zu den Themen „Vollkeramik auf Implantaten“, „Verschraubte Brückenkonstruktionen“, „Verbindungselemente wie Locatoren“, „Das All-on-4-Konzept in der Praxis“ oder „Implantatprothetisches Troubleshooting“. Darüber hinaus werden Praxiserfahrungen sowie verschiedene chirurgische Herangehensweisen vorgestellt und im Plenum fachlich besprochen. Beide Tage bieten auch aktuelles Wissen für die implantologische Assistenz und für Zahnmedizinische Fachangestellte, z. B. rund um die Prophylaxe bei Implantaten, Parodontitis- und Kariesdiagnostik sowie zum Thema Hygienemanagement (inkl. Kursskript und neue Richtlinien des Robert-Koch-Instituts). Parallel zu den Vorträgen am Freitag informiert ein GOZ-Seminar über die wichtigsten Änderungen des Paragrafenteils, den richtigen Umgang mit den neuen Formularen und die korrekte Umsetzung der Faktorerhöhung inklusive einer passenden Begründung. Bereits am Freitagmorgen laufen kombinierte Theorie- und Demonstrationskurse zu unterschiedlichen Themen. Darüber hinaus bietet sich ein Besuch der Dentalausstellung mit mehr als 80 Ausstellern oder die Teilnahme an einem der sieben Firmenworkshops an. Für DGZI-Mitglieder belaufen sich die Kongressgebühren auf 245 Euro, Assistentinnen erhalten eine Ermäßigung, Studenten zahlen lediglich die Tagungspauschale in Höhe von 98 Euro (zzgl. MwSt.). Für alle Anmeldungen, die bis 29. Juli 2013 eingehen, gibt es einen Frühbucherrabatt. Das Programm inkl. Anmeldeformular kann ab sofort per Fax unter 0341 48474-390 angefordert sowie von der Homepage der DGZI unter www.DGZI.de heruntergeladen werden. Weitere Informationen und Anmeldung per E-Mail an [email protected] oder telefonisch unter 0211 16970-77 18. Oktober 2013 m&k Akademie: Bonespreading oder Blockaugmentation? | Unter dieser Fragestellung wird im Rahmen der Fortbildungsveranstaltung der m&k Akademie am 18. Oktober 2013 in Hamburg der Oberstarzt Prof. Dr. Dr. KaiOlaf Henkel, leitender Arzt der Abteilung Mund-, Kieferund Gesichtschirurgie/Plastische Operationen und Oralchi- „Praxisorientiere Implantologie“ beim DGZI-Kongress in Berlin | Auch beim diesjährigen Kongress der Deutschen Gesellschaft für Zahnärztliche Implantologie (DGZI) am 4. und 5. Oktober im Hotel Palace in Berlin stehen praxisnahe und nachhaltige implantologische Behandlungs- ZMK | Jg. 29 | Ausgabe 6 ________________ Juni 2013 Termine.indd 431 431 13.06.13 14:28 Termine rurgie am Bundeswehrkrankenhaus Hamburg, eine Übersicht aktueller Produkte für die Augmentation und ihrer Hersteller bieten und unterschiedliche Augmentationstechniken unter Einbeziehung verschiedener Materialien erläutern. Dem theoretischen Grundlagenwissen wird dabei praktisches Know-how zur Umsetzung anhand von OPMitschnitten beispielsweise zum Thema Bonespreading zur Seite gestellt. An das Vortragsprogramm schließt sich ein Hands-on-Kurs an, bei dem die vorgestellten Techniken am Schweinekiefer geübt werden. Die zur Verfügung stehenden Arbeitsplätze sind für die Chirurgie mit allen notwendigen Instrumenten und Geräten ausgerüstet. Die Kursgebühr für den Vortrag mit OP-Mitschnitten beträgt 150,- Euro, für den Hands-on-Kurs 180,- Euro und der Paketpreis für beide Module 300,- Euro (alle Preise inkl. MwSt.). Pro Modul werden fünf Fortbildungspunkte vergeben. Informationen zur Anmeldung und Termine der m&k Akademie sind auf www.mk-akademie.info einsehbar oder über das Serviceteam der m&k gmbh, Bereich Dental, Tel.: 036424 811-0, E-Mail: [email protected] erhältlich. Update MDI: Vortrag zu aktuellen Studienergebnissen und klinischen Erfahrungswerten Mit den MDI Mini-Dental-Implantaten bietet 3M ESPE nicht nur ein ganzes Portfolio an klinisch bewährten Lösungen für die Prothesenstabilisierung, sondern unter der Dachmarke Espertise auch ein entsprechendes Fortbildungsangebot zu diesem Thema. Je nach Wissensstand können Zahnärzte in Vorträgen, Seminaren und Workshops sich Know-how aneignen oder vorhandenes Wissen vertiefen. Für einen guten Einstieg in die minimalinvasive Implantologie empfiehlt sich der Besuch des Informationsvortrages „Update MDI: Mini-Dental-Implantate in Wissenschaft und Praxis“, bei dem ein Wissenschaftler und ein Praktiker gemeinsam aktuelle Studienergebnisse und klinische Erfahrungswerte präsentieren. Während der IDS 2013 in Köln stellten sich beispielsweise in der Lounge des 3M ESPE-Messestandes PD Dr. Friedhelm Heinemann aus Morsbach, PD Dr. Torsten Mundt von der Universität Greifswald sowie Dr. Winfried Walzer aus Berlin der Herausforderung. 24. – 26. Oktober 2013 Alterszahnmedizin im Fokus des 54. Bayerischen Zahnärztetages | Die zentrale Fortbildungsveranstaltung der bayerischen Zahnärzte vom 24. bis 26. Oktober 2013 in München steht unter dem Motto „Biss im Alter – die Zahnbehandlung des gealterten Patienten“. Veranstalter sind die Bayerische Landeszahnärztekammer (BLZK) und die Kassenzahnärztliche Vereinigung Bayerns (KZVB) in Kooperation mit der Deutschen Gesellschaft für Alterszahnheilkunde (DGAZ). Parallel laufen das Programm „Praxiswissen mit Biss“ für das zahnärztliche Personal sowie eine Dentalausstellung. Die Referenten beleuchten Behandlungskonzepte für aktive Ältere, für gebrechliche und für pflegebedürftige Menschen – von der Parodontologie über die Implantologie bis hin zur Endodontie, Kieferorthopädie und Prothetik. Auch über das Betreuungskonzept für ältere Menschen von der Landeszahnärztekammer Baden-Württemberg, über Möglichkeiten der mobilen Behandlung sowie über aktuelle Themen wie das Pflegeneuordnungsgesetz wird berichtet. Der Verein zur wissenschaftlichen Zahnheilkunde in Bayern vergibt im Rahmen des Zahnärztetages einen Dissertationspreis, den Prof. Dieter Schlegel Wissenschaftspreis. Die DGAZ ehrt mit dem DENTSPLY-Stipendium für Seniorenzahnmedizin herausragende Zahnmediziner. Informationen zum Programm und zur Anmeldung finden Sie unter www.bayerischer-zahnaerztetag.de 432 Termine.indd 432 Dr. Winfried Walzer während des Vortrages in der Lounge des IDS-Messestands von 3M ESPE. Anhand der Ergebnisse unterschiedlicher Studien konnten sie belegen, dass sich das Implantatsystem bereits klinisch bewährt hat, und mithilfe zahlreicher klinischer Fallbeispiele das chirurgische und prothetische Vorgehen beim Einsatz von Mini-Dental-Implantaten im zahnlosen Kiefer demonstrieren. Vorgestellt wurden zudem das Konzept der strategischen Pfeilervermehrung zur Stabilisierung von Teilprothesen und ein entsprechendes Klassifizierungssystem. Die Referenten waren sich einig, dass Mini-Dental-Implantate insbesondere in atrophierten, zahnlosen Kiefern eine Alternative zu konventionellen Implantaten darstellen. Weitere Informationen und Veranstaltungstermine sowie Fortbildungsprogramm zum Thema Mini-Implantate sind unter www.3MESPE.de/Veranstaltungen verfügbar. Weitere Informationen bei: 3M Deutschland GmbH, ESPE Platz, 82229 Seefeld Tel.: 08152 700-0, www.3MESPE.de ZMK | Jg. 29 | Ausgabe 6 _________________ Juni 2013 13.06.13 14:28 Termine Fortbildung zu Ehren von Prof. A. Knappwost | Den 100. Geburtstag von Prof. A. Knappwost, dem Begründer der Depotphorese® und der Tiefenfluoridung, nimmt die Humanchemie GmbH zum Anlass für eine Fortbildungsveranstaltung am 25. und 26. Oktober in Hamburg. Der erste Tag wird im Zeichen der Dentalhygiene mit dem Schwerpunktthema Tiefenfluoridierung sowie Tiefenfluorid Junior stehen, der zweite Tag ist der Depotphorese® mit Cupral® gewidmet. Hier werden u.a. die vielfältigen Therapiemöglichkeiten der neuesten Depotphorese®-GeräteGeneration MAGIS® behandelt. Neben kollegialem Austausch wird auch für mitreisende Familienmitglieder durch ein Rahmenprogramm für ausreichend Abwechslung gesorgt. Da alle Bausteine der Veranstaltung einzeln buchbar sind, kann sich jeder seine 100-Jahre-Tour individuell gestalten. Weitere Informationen und Anmeldungen unter: HUMANCHEMIE GmbH Hinter dem Kruge 5, 31061 Alfeld Leine Tel.: 05181 24633, Fax: 05181 812 26 www.humanchemie.de E-Mail: [email protected] Hochwasser 2013 Jetzt spenden! © Reuters * 5€ zzgl. Kosten einer normalen SMS. 4,83€ gehen direkt an ADH. 25. – 26. Oktober 2013 Durch sintflutartige Regenfälle hat die Hochwasserlage vielerorts verheerende Ausmaße angenommen. Mit den Folgen werden die Menschen noch lange zu kämpfen haben. Aktion Deutschland Hilft leistet Hilfe. Helfen auch Sie den Menschen - mit Ihrer Spende. Spendenkonto 10 20 30, Sozialbank Köln (BLZ 370 205 00) Stichwort: Hochwasser Charity-SMS: Senden Sie ADH an die 8 11 90 (5€*) Oder online: www.Aktion-Deutschland-Hilft.de Das Nobel Biocare Symposium der Region D-A-CH 27. – 28. Juni 2014 in der BMW Welt München – Vorkongress 26. Juni Für den 27. und 28. Juni 2014 lädt Nobel Biocare zum Symposium für die Region D-A-CH (Deutschland, Österreich, Schweiz) in die BMW Welt nach München ein. Unter wiss. Leitung von Prof. Dr. Dr. Dr. h.c. Friedrich Wilhelm Neukam, Erlangen, werden internationale Top-Referenten ihre wissenschaftlichen Ergebnisse und Erfahrungen mit zeitgemäßen Behandlungskonzepten der dentalen Implantologie und CAD/CAM-Technik vorstellen und diese gemeinsam mit den Teilnehmern diskutieren. Die Implantologen und Zahntechniker erwartet ein abwechslungsreiches und wissenschaftlich hochkarätiges Programm der Extraklasse. Zusätzlich zum Symposium findet am 26. Juni ein Vorkongress statt. In kleinen Workshop-Gruppen profitieren Zahnärzte und Zahntechniker gleichermaßen vor allem von der Möglichkeit konkrete Fragen mit den Spezialisten ZMK | Jg. 29 | Ausgabe 6 ________________ Juni 2013 Termine.indd 433 zu besprechen – eine Garantie für den intensiven Wissenstransfer. Die Teilnehmeranzahl ist limitiert. Ab sofort können sich interessierte Zahnärzte und Zahntechniker mit einer E-Mail an [email protected] unverbindlich einen Platz als InteressentIn sichern und aktuelle Informationen rund um das Programm sowie die Referenten erhalten. Weitere Informationen: Nobel Biocare Deutschland GmbH Stolberger Straße 200, 50933 Köln, Gönül Kayan, Tel.: 0221 500 85 151 Alisa Pickel, Tel.: 0221 500 85 128, E-Mail [email protected] www.nobelbiocare.com 433 13.06.13 14:28 Vorschau Zahnheilkunde Wie viel Okklusion braucht der Mensch? Elektronische Registrierung – warum – was – womit | Bereits seit den ersten Versuchen, die Bewegung des Unterkiefers durch mechanische extraorale Aufzeichnungssysteme zu erfassen, z. B. durch Walker 1886, gibt es parallel zu diesen mechanischen Überlegungen auch die Frage, welche Voraussetzungen für eine neuromuskuläre Steuerung des stomatognathen Systems notwendig sind. Unter diesem Aspekt nimmt der Autor Dr. Ulrich Wegmann an ausgewählten Beispielen die Beurteilung elektronischer Registriersysteme vor. Management Praxis, Porsche, Pleite? Beratung mit Biss: Klartext für die Ausgabe 7-8 | Juli/August 2013 Praxis | Auch wenn der Umsatz anscheinend stimmt, so ist es für den Praxisinhaber doch unabdingbar, die wirtschaftliche Planung und die Liquidität der Praxis kontinuierlich zu beobachten. Nur wer plant und analysiert, kann bei Fehlentwicklungen der wirtschaftlichen Situation rechtzeitig eingreifen und beispielsweise die Steuervorauszahlung anpassen, einen Abrechnungscheck durchführen oder die Personalsituation überdenken.Dipl.-Volkswirt Karl Alexander Mandl klärt auf. Kultur | Freizeit Bonjour, Monsieur Milliardär | Unser Reiseautor Helge Sobik war unterwegs auf den exklusivsten vier Quadratkilometern Land an der Côte d´Azur – wo Madonna, Clooney & Co Urlaub machen. Wer dort noch kurz vor Sonnenuntergang flaniert und Impressum Abo-Verwaltung: Tel.: 07433 952-0 »ZMK«, Zahnheilkunde · Management · Kultur Bezugsmöglichkeiten: Bestellungen nehmen der Verlag und alle Buchhandlungen im In- und Ausland entgegen. ZMK online: www.zmk-aktuell.de Verlag Spitta Verlag GmbH & Co. KG, Ammonitenstraße 1, 72336 Balingen, Postfach 10 09 63, 72309 Balingen, Telefon 07433 952-0, Telefax 07433 952-111 Chefredaktion Prof. Dr. Claus-Peter Ernst, Tel.: 07433 952-319, E-Mail: [email protected] Redaktion Karin Ude, Tel.: 07433 952-438, Fax: 07433 952-442, E-Mail: [email protected] Lektorat: mariscript Lektorat, Marianne Rudolph M.A., Vaihingen/Enz Ständige Mitarbeiter der Redaktion: Dr. Simona Sorkalla, Dr. Ludwig Ufholz, Dagmar Kromer-Busch Redaktionsbeirat M. Altenhein, Prof. Dr. F. Beske, PD Dr. Dr. K. Bieniek, Prof. Dr. H. Börkircher, Dr. R. Briant, Prof. Dr. E. Brinkmann, Prof. Dr. R. Buchmann, Prof. Dr. E. Deutsch, Dr. Dr. F. Halling, Prof. Dr. F. Lampert, Dr. H. v. Grabowiecki, Dr. K. Kimmel, Univ.-Prof. Dr. H. Küpper, Prof. Dr. Dr. W. Olivier (M.Sc.), Dr. R. Ruhleder, Prof. Dr. B. Schott, Univ. Prof. a. D. Dr. H. Spranger, Dr. Dr. R. Streckbein, Prof. Dr. Th. Weischer, Dr. Christoph Zirkel, Köln Anzeigenleitung Josefa Seydler, Tel.: 07433 952-171, E-Mail: [email protected] Anzeigenverkauf Sollte die Fachzeitschrift aus Gründen, die nicht vom Verlag zu vertreten sind, nicht geliefert werden können, besteht kein Anspruch auf Nachlieferung oder Erstattung vorausbezahlter Bezugsgelder. Leserhinweis/Datenschutz: Ihre dem Verlag vorliegenden Adressdaten werden unter strikter Einhaltung der Datenschutzvorschriften gespeichert, zur internen Weiterverarbeitung und für verlagseigene Werbezwecke genutzt. Fremdunternehmen werden Ihre Adressdaten zur Aussendung interessanter Informationen zur Verfügung gestellt. Sofern Sie die Speicherung und/oder Weitergabe Ihrer Adressdaten nicht wünschen, so teilen Sie uns dies bitte telefonisch (Tel.: 07433 952-0), schriftlich an die Verlagsadresse oder per E-Mail an „[email protected]“ mit. Für unverlangt eingesendete Manuskripte, Abbildungen und Bücher übernimmt die Redaktion keine Haftung. 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Denn abends ist auf dem Cap d´Antibes auf ungefähr halbem Weg zwischen Cannes und Nizza nur noch unterwegs, wer hier in einer der gewaltigen Villen wohnt. Der Status ist plötzlich egal. Es ist die Uhrzeit, wenn das Cap d´Antibes zum Dorf wird. F&W Mediencenter GmbH, 83361 Kienberg Telefon 08628 9884-0, www.fw-medien.de Diese Zeitschrift ist der IVW-Informationsgemeinschaft zur Feststellung der Verbreitung von Werbeträgern e.V. angeschlossen. ZMK | Jg. 29 | Ausgabe 6 ________________ Juni 2013 13.06.13 14:28 DENT|613|ZMK Hain platziert.indd 1 12.06.13 14:23 Ab im Herb Ha st nde l! VITA SUPRINITY ® – Glaskeramik. Revolutioniert. Die neue Hochleistungs-Glaskeramik mit Zirkondioxidverstärkung. +ZrO2 Li2O sicher SiO2 NEU! VITA SUPRINITY ist ein Material der neuen CAD/CAM-Glas- verlässlich. Die besonders homogene Gefügestruktur sorgt keramik-Generation. 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